NVA FIELD MANUAL ENTITLED: "FIRING FROM TANKS"

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Collection: 
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST): 
CIA-RDP80T00246A070100290001-1
Release Decision: 
RIPPUB
Original Classification: 
C
Document Page Count: 
150
Document Creation Date: 
December 27, 2016
Document Release Date: 
October 28, 2013
Sequence Number: 
1
Case Number: 
Publication Date: 
October 31, 1963
Content Type: 
REPORT
File: 
AttachmentSize
PDF icon CIA-RDP80T00246A070100290001-1.pdf4.35 MB
Body: 
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 F'ORMATION REPORT INFOR ATIC)NR'"PORT CENTRAL INTELLIGENCE AGENCY 50X1 This material contains information affecting the National Defense of the United States within the, meaning of the Espionage Laws, Title 18, U.S.C. Secs. 793 and 794, the transmission or revelation of which in any manner to an tin-authorized person is prohibited by law. /CONFIDENTIAL NO FOREIGN DISSEU COUNTRY SUBJECT INFO. DATE OF PLACE & DATE ACQ. THIS IS UNEVALUATED East Germany NVA Field Manual Entitled: "Firing from Tanks" 50X1 ? REPORT ? DATE DISTR. NO. PAGES REFERENCES 50X1-HUM INFORMATION. SOURCE GRADINGS ARE DEFINITIVE. APPRAISAL OF CONTENT IS TENTATIVE. 5 4 3 2 141-page NVA 50X1-HUM (National People's Army) manual in German entitled: "Schiessen aus dem Panzer -- Firing from Tanks" which was published by the Deutscher Militaerverlag, Berlin. The manual was translated from Russian to German by Dr. -Ing. Walter Balkin. A transla- tion of the table of contents follows: 1. Explosives and Munitions 2. Internal Ballistics (Firing:Stages?etc.) 3. Angle Measuring 4. External Ballistics (Trajectory, etc.) 5. Dispersion 6. Effectiveness of the Fire 7. Observation and Determination of Range 8. Targeting and Firing Command 9. Establishment of Starting Process and Fire Correction 10. Adjustment of Telescopic Sight and Synchronization of the Turret Machine Gun Distribution of Attachment: DIA: Retention OCI: Retention CONFIDENTIAL NO FOREIGN DISSEM 50X1-HUM 50X1-HUM MO lExcluded horn automaticl - downgrading and declassification STATE X I DIA X I ARMY #X NAVY X I MR I NSA X I AID I OCR JCS X (Note: Field distribution indicated by "#".) 50X1-HUM INFORMATION REPORT INFORMATION REPORT - Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 = Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 acmeuen aus uem Panzer Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for . Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Oberst L. M. Gussew/Oberst N. N. Sehrfimow Schiellen anis diem Panzer Deutscher Militarverlag ? Berlin 1963 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Aus dem Russischen iibersetzt von Dr.-Ing. Walter Balkin Originaltitel: OrpeaL6a na Tatum Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 1. Explosivstoffe mid Munition 1.1. Die Begriffe Explosivatoff und Detonation Explosivstoffe sind chemische Verbindnngen und Mischun- gen,' die durch auBere Einwirkungen (Schlag, Feuerstrahl, Reibung usw.) zu sehr schnellen chemischen Umsetzungen gebracht werden kOnnen, wobei 'Warme erzeugt und eine groBe Menge sehr heiBer,.Gase gebildet wird, die die pinisi- lalische Arbeit des Treibens und Zertriimmerns verrichten kormen. Dementsprechend dienen die Explosivstoffe ale Hauptenergie- quelle f?r das Heraustreiben des Geschosses aus Hiilse und Waffe oder fiir deren'zerStorende Wirkung im Ziel. Die Umsetzung kann hervorgerufen werden 'durch ? mechanische Einwirkung (Schlag, Stich, Reibung); ? thermische oder elektrische Einwirkung (Hitze, Funkeni Feuerstrahl); ? ? die benachbarte Detonation pines .anderen . ExPlosiv- stoffes (ObertragUngsdetonation). Die Geschwindigkeit der Umsetzung hangt von Zusammen- setzung, Menge und Dichte der Explosivstoffe sowie von den Bedingungen der Umsetzung ab (Art der Erzeugung, Druck, Temperatur usw.). Die Umsetzung kann ale Verbrennung, ale Explosion oder ale Detonation erfolgen. Bei der Verbrennung verlauft der ProzeB der Umsetzung mit einer Geschwindigkeit von naehreren Metem in der Sekunde (bis 10 m/s). Das Verbrennen des Explosivstoffes wird von einem mehr oder weniger schnellen Druckanstieg begleitet, wobei in der Nate befindliche Korper fortgetrieben oder zerstreut werden. Ein Beispiel filr die Verbrennung von Ex- 5 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 plosivstoff ist das Brennen. von Pulver .in der freien Luft oder in einem Geschtitzrohr. Bei der Detonation verlauft der Prozel3 der Umsetzung mit einer Geschwindigkeit von mehreren tausend Metem in der. Sekunde, der von einer heftigen Erhohling des Gasdrucks und einer starken Zerstorung der sich der Gasausdehnung entgegensetzenden Ilin'dernisse begleitet wird. Beispiele von Detonationen sind die von Geschossen, Granaten, Spreng- korpem und so weiter. Zwischen der Verbrennung und der Detonation gibt es Zwischenformen der Umsetzung, die mit einer vom Auflendrack abhfingigen verfinderlichen Ge- schwindigkeit (bis an einigen hundert Metern in der Sekunde) erfolgen. 1.2. Die Einteilung der Explosivstoffe 'tack Hirer praktischen Verwendung Nach ihrer Wirkungsweise und Anwendungsart teilt man die Explosivstoffe in ? Initialspreng- oder Zfindstoffe; ? Brisanzsprengstoffe; ? Treibmittel (Pulver); ? pyrotechnische Zusammensetzungen. Zn den Initialsprengstoffen gehoren solche empfindlichen Explosivstoffe, die infolge einer unbedeutenden mechani- schen oder thermischen Einwirkung detonieren und dadurch die Detonation anderer Sprengstoffe hervorrufen (Vbertra- gungsdetonation). Hauptvertreter dieser Gruppe sind Knall- quecksilber, Bleiazid, Bleistiphnat und andere. In Verbin- dung mit anderen Sprengstoffen (Antimon, Bertholetsalz) verwendet man die Initialsprengstoffe zur Ffillung von Zfind- kapsein (-hfitchen) und Detonationskapseln. Brisanzsprengstoffe sind solche Sprengstoffe, die in der 6 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Regel infolge der Detonation von Initialsprengstoffen deto- nieren und dabei die sie umgebenden Gegenstfinde zerstoren. Die wichtigsten Vertreter der Brisanzsprengstoffe sind Tro- tyl (Trinitrotoluol), Melinit (Pikrinsaure), Tetryl, Hexogen, Pyroxylin (Nitrozellulose), Nitroglyzerin? und andere. Die Brisanzsprengstoffe werden ala Sprengladungen in Geschos- sen, Minen und Granaten sowie bei Sprengarbeiten ver- wendet. Treibmittel (Pulver) sind solche Explosivstoffe, deren Um- wandlung em n schnelles Verbrennen ist. Sie werden zum Trei- ben von Geschossen und Minen verwendet. Es gibt rauchlose und rauchstarke Pulver. Das rauchstarke Pulver (Schwarzpulver) ist em Gemisch von 75% Kafisalpeter, 10% Schwefel und 15% Holzkohle. Es ist sehr empfindlich gegen StoBe, Reibung und Flammen und stark hygroskopisch (wasseranziehend). Schwarzpulver wird fiir die Herstellung von Ziinderbrennsatzen, Verzoge- rungssatzen in Ziindern, f?r Verzogerungssatze in Hand- granaten und anderes verwendet. Zu den rauchlosen Pulvern zahlen Pyroxylinpulver (Nitro- zellulosepulver), Nitroglyzerinpulver. Die Korner des ranch- losen Pulvers kiinnen die Form von Plattchen, Streifen und Rohrehen mit einem oder mehreren Kanalen haben. Die rauchlosen Pulver werden ala Gefechtsladungen verwen- det. Die Gefechtsladungen werden f?r jede Waffenart mit einem bestimmten Gewicht und aus einem Pulver bestimm- ter Zusammensetzung und Kornform so hergestellt, daB sic dem GeschoB die erforderliche Anfangsgeschwindigkeit er- teilen. Pyrotechnische Zusammensetzungen werden fur Leucht- mid Signal- und zur Herstellung von Leuchtspurmunition, Brandgeschossen und Rauchgeschossen verwendet. Pyrotechnische Satze sind Ge-inissche sus Brennstoffen, Oxy- datoren (Sanerstoff liefernde Mittel), Verfestigungsmitteln und Spezialbeimengungen. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 1.3. Allgemeine Angaben iiber die Munition von Panzerkanonen Die Munition f?r Panzerkanonen besteht in verschiedener Zusammensetzung axis folgenden Teilen 1. Gescholl mit Sprengladung; 2. Gefechtsladung (Pulverladung); 3. Ziinder; 4. Hulse; 5. Ziindkapseln; 6. Hilfselemente der Gefechtsladung. (Hilfselemente der Gefechtsladung sind: die Zusatzladung, die Salzvorlage zur Dampfung des Miindungsfeuers, der Ent- -kupferer, der Phlegmatisator, die Schutzpackung.) Abweichungen von diesem Aufbau gibt es nur bei Unter- kaliber- und Vollgeschossen (keine Granatziinder, da keine Sprengladung) Bowie bei Sondergranaten (statt Spreng- ladung Agitationsmaterial, Nebelstoffe usw.). .F?r Panzerkanonen mit einem Kaliber von weniger ale 122 mm werden Granatpatronen verwendet, bei denen alle Bestandteile zu einem Ganzen vereint sind. F?r Kanonen mit einer Rohrweite (Kaliber) von 122 und 152 mm ver- wendet man Granaten mit gesonderter Hillsenladung. 1.4. Die Verwendung der Granaten Panzergranaten (mit Leuchtsatz) verwendet man zur Ver- nic,htung von gepanzerten Zielen (Panzern, SFL, Panzer- kuppeln, gepanzerten Booten, SchieBscharten usw.). Kumula- live Granaten (Granaten mit gerichteter Detonationswirkung) und Unterkalibergranaten verwendet man zur Vernichumg von schweren Panzern und SFL sowie fiir andere Ziele, die stark gepanzert sind. 8 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Mit Unterkalibergranaten schieSt man in Abhangigkeit vpra Kaliber maximal 1000 bis 1200 m weit. Auf weitere Entfer- nungen zu schieBen ist .unzweckmaBig? well die panzer- brechende Kraft der Unterkalibergranate mit wachsender Entfemung dutch den schnellen Abfall-der Geschwindigkeit stark absinkt. Sp/ittersprenggronaten, deren Zander auf Splittertvirkung ein- gestellt ist (Ziinder ohne Kappe), werden zur Vernichtung und Niederkampfung offener Feuerstellungen oder lebender Kraft, von Schwimmpanzern, Schiitzenpanzerwagen, Pan- ? zerspahwagen und leichten, ungepanzerten Oberwasserzielen (Booten, Kahnen) verwendet. Splittersprenggranaten, deren Ziinder auf Sprengtvirkung cm- gesteilt ist (Ziinder mit Kappe), werden zur Vernichtung von Feuerstelhingen und lebender Kraft, die sich in Deckung be- findet, von groBen, ungepanierten 1Dberwasserzielen (Lande- booten usw.) sowie zur Zerstorung des Fahrwerks von Pan- zern und SFL, Holzbauten und Brficken verwendet. Splittersprenggranaten, deren Ziinder auf Verzogerung einge- stellt ist, werden zur Vernichtung von Feldbefestigungen ?verwendet. 1.5. Angaben fiber Markierung, Farbe and Index der Panzergranatmunifion Markierung Markierungen Bind Zeichen und Abkiirzungen, die mit Farbe auf den Geschossen, Hiilsen und GeschoBverpackungen auf- getragen sind. Der Markierung kann man das Kaliber einer Granate, ihre Bestimmung, Wirkung und Ausffihrung Bowie Zeit, Ort und Nummer der Ladung und der Zusammensetzung, das Ge- wichtszeichen der Granate, die Pulvermarke, die Nummer der Herstellungspartie, Jahr und Ort der Pulverherstellung, 9 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28 : CIA-RDP80T00246A070100290001-1 AP 110.1111blii YO 93 ?365 85-4-44 85 CH TAM CB19A 00 TP 2%00 11e4-.K-15 10 11 12 Bild 1 Die Markierung der Granatpatronen ? Kenneeichen dm Ladungebetriebs; 2? Nummer der Serie; 3? Jahr der Ladung; 4? Kaliber; 5? Gewiehtszeichen; 6? Kennseiehen dee Expiosive ? Kama- index der Granata; 8 ?Kennindei der Granatpatrone; 9 Tye der Kanonen, fur die die Granatpatrone verwendet werden kann; 10 ? Pulvermarke. Serie und Her- riellungejahr dee Pulver*, Kennasichert dee Pulverwerke; 11? Nummer der Serie, Jahr der Zusammeneettung der Granatpatrone and -Kennaei. b., Betriehes, in dem die Zusammeneetzung erfolgte; 12 ? Pulver enthilt eblegmatisstor 10 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 die Explosivstoffe und andere Angaben entnehmen (Bud 1). Das Gewichtszeichen auf dem Granatkirper gibt die Ab- weichung des tatsichlichen Granatgewichts vom Normal- gewicht an. Farbe Einige Teile der Granatpatrone werden mit Farbe ange- strichen. Man unterscheidet Schutz- und Kennfarben. Die Schutzfarbe soil die Granaten bei lingerer Lagerung vor Rost schfitzen (Zentrierwulst und Fiihrungsringe werden nicht gestrichen). Mit Kennfarben werden bestimmte Stellen der Granatenober- Bache versehen. Zum Beispiel ist die Kappe des Granatzfin- ders Mr-fl (MG-N) weiB und die Kappe des Granatziinders Mr-HC (MG-NS) gelb gestrichen. Granaten, deren Korper aus HartguB bestehen, haben ober- halb des unteren Fiihrungsringes einen schwarzen Farbring; tlbungsgranaten haben einen schwarzen Anstrich; Hillsen von Granatpatronen mit verringerter Ladung und geson- derte Hiilsenladungen mit Spezialladung haben ebenfalls einen schwarzen Farbring. Index Der Index 1st em n aus Buchstaben und Zahlen bestehendes Zeichen filr die Kennzeichnung von Artilleriewaffen und -munition. Bei der Munition wird der Index auf die Geschosse und Ge- schoBteile sowie auf die GeschoBverpackungen aufgetragen. Nachstehend bringen wir die Bedeutung der Buchstaben, die auf die Patronen, Granaten und Granatziinder sowie auf ihre Verpackung aufgetragen werden. Y (U) Granatpatrone B (W) Granate mit gesonderter Hirsenladung 0 (0) Splittergranate 4:1) (F) Sprenggranate Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 01> (OF) Splittersprenggranate B (B) Panzergranate P (R) Leuchtspurgranate BP (BR) Panzergranate mit Leuchtsatz 3 (S) Brandgranate B313 (BSR) Panzer-Brandgranate mit Leuchtsatz BH (BR) (BP/BK) kumulative Granate LI (D) Rauchgranate C (S) Leuchtgranate 1.6. Der Umgang Mit Munition Die Durchsicht und die Vorbereitung der Munition fiir das Schieflen? Bei der Durchsicht mid Vorbereitung der Munition fffr das SchieBen entfernt man das Fett sowie die Oxydationsspuren und reinigt sie. Dann wird die Munition nach ihrer Bestim- mung, den Markierungen auf den Hiilsen und den Gewichts- zeichen auf den Granaten entsprechend, sortiert. Die sortierte Munition wird sorgfaltie durchgesehen. Im Kampfraum darf keine Munition gelagert werden, bei der ? die?Granatziinder keine Kappen haben; ? die Membran des Granatziinders gcrissen ist;. ? der Granatziinder nicht vollstandig eingeschraubt ist (der Ziinder wird vom Waffenmeister in 20 bis 30 m Ent- femung vom Panzer eingeschraubt); ? der Granatzfinder sick beim Transport vollstandig aus der Granate herausgeschraubt hat; ? die Ziindschraube mit dem Patronenhiilsenboden nicht liegt, sondem um mehr als 0,5 mm aus ihm her- ausragt oder zu tief in ihm liegt (die Ziindschraube wird auBerhalb des Kampfraums des Panzers eingeschraubt); oder ? die Granate schief oder nicht fest in der Hulse sitzt (die 12 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Granate darf .sich in der liaise von Hand nicht drehen lassen); ? der Boden oder der Flansch der Hiilse oder auch die Granate Risse aufweist; ? die H?lse Beulen hat, die das Laden verhindern; ? die Fiihrungsringe und Zentrierwalste Schlagspuren tra- gen oder verrostet sind; ? die Ladung nicht luftdicht verschlossen ist (bei geson- derter Halsenladung): Der Umgang mit der Munition wiihrend des Schiefiens Vor dem Laden werden Granate und Hiilse sorgfaltig mit einem Putzlappen abgerieben. Mit den Granaten ist vorsichtig umzugehen: Man darf sic nicht fallen lassen, nicht werfen, nicht mit ihrer Spitze irgend- wo anstofien. Der Ziinder darf nur an zwei oder drei Granaten eingestellt werden, die man fiir die nachsten Schasse vorbereitet. Wenn beim Abkappen (Entfernen der Ziinderkappe) vor dem Scharfmachen festgestellt wird, daB die Membran bescha- digt ist, so dart die Kanone mit dieser Granate nicht geladen werden. Bei gesonderter Hiilsenladung muB die Granate mit Schwung in das Rohr geschoben Werden (durch das Einpressen iter. Ziige in den Fiihrungsring muB em harter, metallischer Kiang erzeugt werden). Der verstarkte Deckel ist nur aus denjenigen Hiilsen zu entfornen, die fur das Schief3en vor- bereitet werden (zwei bis drei Hiilsen). Die bei der Verringe- rung einer Ladung aus der Hiilse entfernten Pulverbandel werden in leere, erkaltete Hiilsen gelegt. Far das Entfernen von steckengebliebenen Patronenhalsen- resten ist eine Spezialladung in .einer verkfirzten Hulse zu verwenden. Das Entfernen mit Kartuschen ist nicht zu- lassig, weil dadurch das Rohr platzen kann. 13 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Im Winter bei ? 10 ?C 1st es angebracht, zur Erwarmung des Rohres fur den ersten SchuB eine verminderte Ladung zu nehmen. Die Behandlung der Munition nach dem Schieflen Wenn nach dem SchieBen noch Granaten mit abgekappten Zfindern iibriggeblieben sind, so miissen die Kappen unbe- dingt wieder aufgeschraubt werden. Sind nach dem SchieBen Granaten mit Ziindern PPM-6 (RGM-6) und prm-2 (RGM-2) mit auf ?3" gestellten Hebeln iibriggeblieben, so muB man die Hebei auf ?0" stellen. Beim nitchsten SchieBen ist diese Munition zuerst zu verbrauchen. Granaten mit Ziindern RGM-6 und RGM-2 darf man nur mit aufgeschraubten Kappen und auf ?0" eingestellten Hebeln transportieren. H?lsen und herausgenommene Pulverbfindel sind bei den Munitionsversorgungsstellen abzuliefern. 1.7. Die Munition fiir Panzer-Maschinengewehre F?r das SchieBen am Panzer-MGs venvendet man normale Infanteriemunition. Die MG-Patrone besteht am dem Geschof3, der Pulverladung, der Hulse und dem Ziindhiitchen. Das GeschoB besteht am dem Mantel und der Fiillung. Je nach der Bestimmung des Geschosses unterscheidet man normale Geschosse und Spezialgeschosse. Norinale schwere und leichte Infanteriegeschosse sind f?r das SchieBen auf lebende Kraft bestimmt. Leichte Geschosse haben keine besonderen Kennzeichen. Die Spitzen der schweren Geschosse sind gelb. Zu den Spezialgeschossen geharen die Leuchtspurgeschosse, die Brandgeschosse, die Panzergeschosse, die Panzer-Brand- Geschosse, die Panzer-Brand-Leuchtspur-Geschosse und die EinschieB-Brand-Geschosse. . 14 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Leuchtspurgeschosse dienen der Feuerkorrektur und der Zielanweisung. Die GeschoBspitze ist griin. Der Leuchtsatz befindet sich in einer kleinen 116hlung hinter der Ffillung und entzfindet sich beim SchuB. Wahrencl des Fluges verbrennt der Satz und hinterlfiBt eine grell leuchtende Spur. Brandgeschoue verwendet man zum Inbrandsetzen leicht entziindlicher Stoffe, zum Beispiel von Stroh, Holzgebauden, Benzin und so weiter. Der Brandsatz befindet sich im vor- deren GeschoBteil und entzfindet sich beim Aufschlagen des Geschosses. Das BrandgeschoB hat in seinem hinteren Tell eine Hohlung, in die der Leuchtspursatz eingepreSt ist. Da- her ist em n BrandgeschoB gleichzeitig em n LeuchtspurgeschoB. Die GeschoBspitze ist rot. Panzergeschosse werden zum Belifimpfen von Zielen ver- wendet, die sich hinter Panzerabdeckungen befinden. Die GeschoBfiillung besteht aus besonders hartem Metall. Die GeschoBspitze ist schwarz. Panzer-Brand-Geschosse Bonen Ziele hinter Panzerungen tref- fen und gleichzeitig die hinter der Panzerung befindfichen leicht entziindbaren Stoffe in Brand setzen. Die GeschoB- spitze ist schwarz und mit einem roten Farbring ve'rsehen. Panzer-Brand-Leuchtspur-Geschosse unterscheiden Bich von den Panzer-Brand-Geschossen dadurch, daB sie auBerdem fiir die Feuerkorrektur und die Zielanweisung vorgesehen sind. Die GeschoBspitze ist violett und mit einem roten Farbring versehen. Einschiefl-Brand-Ge.schosse dienen dem ZieleinschieBen und dem Inbrandsetzen leicht entflammbarer, durch Panzerun- gen nicht geschiitzter Stoffe. Das GeschoB hat im Kopfteil einen Brandsatz und im mittleren Tell einen Trfigheits- schlagholzen mit einer Zfindkapsel. Beim Auftreffen des G-eschosses auf em n Ziel zfindet der Brandsatz, fiammt hell auf und entwickelt eine kleine Rauchwolke. Die GeschoB- spitze ist rot. 15 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 2. Angaben fiber die innere Ballistik Die innere Ballistik behandelt die GeschoBbewegung im Rohr unter der EinIgirkung der Pulvergase. 2.1. Der Vorgang beim SchuB Unter einem SchuB versteht man das Heraustreiben des Geschosses aus dem Rohr durch die Energie der Pulvergase, die sich beim schnellen Verbrennen der Pulverladung bilden. Ein SchuB ist von einem Knall, einer Flamme und vom Ge- schiltzrfickstoB begleite t. Durch den Schlag des Schlagbolzens auf die Ziindkapsel ent- ziindet sich der,Zfindsatz und bildet eine Flamme, die die Bei- ladung zwischen Ziindkapsel und Pulverladung entzfindet. Die Beiladung zfindet ihrerseits die Treibladung (bei den Ge- wehrpatronen wird die Pulverladung unmittelbar durch den Feuerstrahl des Zfindhfitchens geziindet). Beim Verbrennen der Treibladung bildet sich im Rohrkanal eine groBe Menge heif3er Case, die auf den GeschoBboden, auf den Hfilsenboden und die Hiilsenwand sowie auf die 'Rohrwand einen hohen Druck ausfiben. Durch den Gasdruck wird das GeschoB vor- warts getrieben, wobei sich der Fiihrungsring in die Ziige ein- preSt. Bei den Gewehrgeschossen preSt sich der GeschoB- mantel in die Zfige em. Das GeschoB bewegt sich mit standig wach.sender Geschwindigkeit durch das Rohr und wird in der. Richtung der Seelenachse des Rohres hinausgctrieben. Der von den Gasen auf den Hii1senboden ausgeiibte Druck er- zeugt eine Rfickwartsbewegung des Rohres, den RfickstoB, der bei Geschfitzen Rficldauf genannt wird. Die Wandungen der Hulse und des Rohres dehnen sich durch den Gasdruck arts (elastische Verformung), wobei sich die Hiilse fest an das Patronenlager anpreSt und einen Durchbruch der Pulvergase nach der VerschluBseite verhindert. Ferner entstehen beim SchuB Schwingungen, and das Rohr erwarmt sich. . 16 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Manchmal erfolgt nach dem Abdriicken der SchuB nicht oder mit einer gewissen Verspatung. Im ersten Fall handelt es sich um einen Versager, im zweiten Fall um einep NachschuB. Die Ursache des Versagers sind meist Feuchtwerden des Ziind- satzes der Zfindkapsel, Nichtziinden der Beiladung oder der Treibladung. Nach einem Versager darf man daher den Tier- schluf3 nicht sofort offnen, denn es kann sich urn einen Nach- schufl handeln. Bei einer Kanone mufl man nach einem Ver- sager mindes tens eine Minute warten, ehe der fierschluft geliffnet werden kann. 2.2. Die Perioden des Schusses Der SchuBablauf ist sehr schnell; er dauert etwa 0,002 his 0,06 Sekunden. Die Vorgange, aus denen sich em n SchuB zu- sammensetzt, verlaufen in einer bestimmten zeitlichen Reihen- folge. Emu SchuB teilt sich in folgende Perioden : vorlaufige Periode, erste Periode (Hauptperiode), zweite Periode, Periode der Gasnachwirkung (Bud 2). Die vorliiufige Periode umfaBt das Verbrennen der Treib-. ladung bei konstantem Gasvolumen. Sie dauert vom Ziinden der Ladung his zum Beginn der GeschoBbewegung. Wahrend dieser Periode entsteht im Rohr der Druck, der fiir das Be- wegen des Geschosses aus der Ruhestellung erforderlich ist (Oberwindung der Tragheit des Geschosses und des Wider- standes des Fiihrungsringes gegen das Einpressen in die Ziige). Der Druck, bei dem sich das GeschoB zu bewegen beginnt, heiBt Beschleunigungsdruck. Bei Geschiitzen und Maschinen- gewehren erreicht er 200 his 500 kp/cm2. Die erste Periode (die Hauptperiode) umfaBt das Verbrennen der Ladung bei sich schnell iinderndem Gasvolumen. Sie dauert vom Beginn der GeschoBbewegung his zu dem Augen- blick, in dem das Pulver vollstandig verbrannt ist. Zu Beginn dieser Periode, wenn die Geschwindigkeit der GeschoB- 2 Schiefien a. d. Panzer 17 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 3000 25 00 s 2000 2 1500 1000 500 10 9 12 200 300 400 13 500 600 700 Bild 2 Die Perioden des Schusses, Kurve des Gasdruclis auf den Boden der Granate und Kurve der Geschwindigkeit der Granate 1? Bewegungsbeginn der Granata; 2 ?Druck in'Atmosphiiree; 3? Beschleunigungs- druck; 4 ?11detuddruek; 5 ?Druckkurve; 6 --erste Perjode des Sehusses; 7? Seelen- achse 8? Gesc.hwindigkeitskurve; 9? Ende der Pulververbrennung; 10? wale Periode des Schusses; 11? Periode der Gasnachwirkung; 12? Druckeusgleich mit der Luft; 13? Geschwindigkeit in Metern bewegung im Rohr noch gering ist und sich der Verbrennungs- raum (der ,Raum zwischen dem GeschoBboden und dem Hiilsenboden) langsantvergriiBert, steigt der Druck im Rohr schnell an. Er erreicht seinen Hiichstwert von 2000 his .3000 kp/cm2, wenn sich das GeschoB je nach dem Geschiitz- system um 4 his 10 Kaliber vorwarts bewegt hat. Infolge der schnell zunehmenden GeschoBgeschwindigkeit vergroBert sich der Raum zwischen GeschoBboden und Hiilseuboden rasch,-rier Zustrom neuer Gase reicht nicht aus, urn den Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Druck auf der erreichten Hohe zu hcdten, mad der Druck flint allmahlich. Die zweite Periode umfaBt die Expansion (Ausdehnung) der nunmehr konstanten Menge stark komprimierter und heiBer ? Case. Diese Periode endet mit dem Hinausfliegen des Ge- schosses aus dem Rohr. Withrend dieser zweiten Periode ver- griiflert sich die GeschoBgeschwindigkeit nur durch den vor- handenen Dx:uck und die Expansion der Case. Die Periode der Gasnachwirkung umfaBt die 'Wirkung der schnell aus dem Rohr. ausstromenden Case auf das hinaus- getriebene GeschoB. Die Periode der Gasnachwirkung endet, wenn der Gasdruck durch den auf das GeschoB wirkenden Luftwiderstand ausgeglichen ist. Das GeschoB hat am Ende dieser Periode die groBte Geschwindigkeit erreicht. Diese unterscheidet sich jedoch nur wenig von der Geschwincligkeit, die das GeschoB in dem Augt,nblick hat, wenn es sus dem Rohr hinau.sgetrieben wird. 2.3. Die Arbeit der Pulvergase Die TreibladOng erzeugt beim Verbrennen eine gewaltige Menge Warmeenergie, die eine' groBe Arhe verrichten kann. Die potentielle Energie (Ladeenergie) der Treibladung kann nach folgender Formel bestimmt werden: 40, = 427 co Q [kpm] = potentielle Energie der Ladung in Kilopond- metern- 427 = mechanisches Warmeaquivalent = Masse der Pulverladung in Kilogram= ? - Q 2* = beim Verbrennen von 1 kg Pulver erzeugte Wiirme- menge in Kilokalorien (kcal) 19 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Die beim Verbrennen der Treibladung erzeugte Energie wird f?r folgende Arbeiten verwendet: ? Vorwartsbewegen des Geschosses (Hauptarbeit); these Arbeit ist zahlenmaBig der Miindungsenergie gleich, also der kinetischen (Bewegungs-) Energie des Geschosses beim Verlassen des Rohres. F?r theses Arbeit wird emn Drittel der Energie der Treibladung verbraucht. Die Miindungsenergie kann nach folg,ender Formel be- rechnet werden: Em= q ? [kpm] 2 g = Mfindungsenergie in Kilopondmetern vo Anfangsgeschwindigkeit in Metern je Sekunde q = Geschagewicht in Kilopond = Schwerebeschleunigung in Metern je Quadrat- sekunde (g 9,81 m/s2) ? Versetzen des Geschosses in die Drallbewegung; die GroBe dieser Arbeit hangt vom Kaliber und vom Gewic4t des Geschosses sowie von der Steilheit der Ziige ab und be- tr? 0,25 his 2,5% der. Hauptarbeit; ? nberwindung der Reibung bei der Bewegung des Ge- schosses durch den Lauf; diese Arbeit betragt 1 bis 2% der Hauptarbeit; ? Bewegung der gasf8rmigen Verbrennungsprodukte und des noch nicht , verbrannten Pulverteils; these Arbeit betragt 1,5 his 12% der Hauptarbeit; ? Bewegung der rficklaufenden Teile des Geschiitzes; these Arbeit betragt 1 his 1,5% der Hauptarbeit. Fur die ErwArmung der RohrwAnde, der Hiilse und des Ge- schosses werden his its 22% der gesamten Ladungsenergie verwendet; his zu 40% der Ladungsenergie werden nicht ausgenutzt. 20 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release :2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 2.4. Die Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses Die Geschwindigkeit des Geschosses an der Ilohrmiindung heiBt Anfangsgeschwindigkeit. Die Anfangsgeschwindigkeit ist eine der wichtigsten SchuB- waffenkennwerte. Mit steigender Anfangsgeschwindigkeit eines Geschosses wachsen auch seine Flugweite, seine Entfernung des direkten Schusses und die Aufschlagwirkung im Ziel. Die Anfangsgeschwindigkeit hingt von der Rohrlinge, der Masse der Treibladung, dem Volumen des Ladungsraums und der Gesamtoberfliche der Pulverkorner der Treibla- dung ab. Je linger (in gewissen Grenzen) das Rohr ist, um so linger wirken die Pulvergase auf das Geschon, und um so groBer ist die Anfangsgeschwindigkeit. Es ist festgestellt worden, daB sich die Rojirgeschwindigkeit bei einer Rohrlfingeninderung von 1% um 0,25% andert. Andert man die Masse der Treibladung, so indern sich die Pulvergasmenge mid damit auch der Hochstdruck im Rohr sowie die Anfangsgeschwindigkeit. Allerdings ist bei einer Anderung der Masse der Treibladung die Steigexung des Gashochstdrucks mehrfach groBer als das Anwachsen der Anfangsgeschwindigkeit, was sich sehr stark auf die Lebens- dauer des Rohres auswirkt. Darum wird diese Art der Erhohung der Anfangsgeschwindigkeit nur selten ange- wendet. Bei gleicher Rohrlinge und unverfinderter Masse der Treib- ladung ist die Anfangsgeschwindigkeit um so groBer, je leichter das GeschoB ist. Wenn man bei- unveranderter Masse der Treibladung das Volumen des Ladungsraums vergroBert, fallen liochstdruck und Anfangsgeschwindigkeit. Das Volumen des ,Ladungs- raums kann sich durch falsches Laden des Geschiitzes andern: Bei gesonderter Ladung verringert er sich, wenn das GeschoB nicht vollstandig in das Rohr geschoben 21 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 und er vergroBert sich, wenn sich das GeschoB weiter ala zulassig in das Rohr schieben IA& (die Zilge am Beginn des gezogenen Teiles sind ausgebrochen). Das Pulver verbrennt um so schneller, je holier die Tempe- ratur der Treibladung ist, dabei steigen auch Hochstdruck und Anfangsgeschwindigkeit. Mit fallender Temperatur der Treibladung verringert sich auch die Anfangsgeschwindigkeit. Im Durchschnitt ergibt eine Anderung . der Ladungstem- peratur um 10?C eine Anderung der Anfangsgeschwindigkeit. um 1%. Die Treibladung 'der -Gra.natpatrone besteht entweder ens Pulver mit gleichbleibender Verbrennungsoberflache oder aus progressivem Pulver (Pulver mit mehreren Rohrchen, bei dem sich die brennende Flache stAndig vergroBert). Die Korner der Treibladung haben eine um so gri5Bere Gesamtflache, je geringer die GM& der einzelnen Pulverkorner oder ihre Brenndicke (iach Durchmesser gemessener Abstand zwischen AuBenflache des Komes und Kreisilache seiner Kanale) ist. Eine Ladung,mit groBerer Gesamtflache verbrennt schneller ala eine Ladung mit kleinerer asamtflAche, der Druck der Pulvergase .steigt schneller an, und HOchstdruck und An- fangsgeschwindigkeit sind groBer. 2.5. Der Rohrriicklael Der Druck der Pulvergase auf den Hillsenhbden und den VerschluB im Bodenstiick ruft den Riicklauf, das heiBt eine Rfickwartsbewegung der Kanone, hervor. Die RfickstoBenergie wird bei den Kanonen von den Ruck- laufeinrichtungen aufgenommen und bei manchen Geschiitz- systemm zusAtzlich von Rohrmiindungsbremsen. Bei den Infanteriewaffen wird die RiickstoBenergie vom !Carper des Schfitzen oder von der Lafette aufgenommen. Ein Teil der RiickstoBenergie wird bei Infanteriewaffen (Maschineri- 22 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 pistolen, Maschinengewehren, Pistolen) fiir das automatische Laden ausgenutzt. Die Riicklaufeinrichtungen nehmen die RiickstoBenergie durch folgende Vorgange auf: ? Beim Durchdrucken der Bremsfliissigkeit in der Rficklauf- bremse mul3 em n Widerstand iiberwtkriden werden, wofiir bis 80% der RiickstoBenergie verbraucht werden. ? Zwischen den Kolbenstangen der RficIdaufvorrichtungen und den Stopfbuchsen sowie zwischen Rohr und Rohr- wiege ist Reibung vorhanden, zu deren uberwindung his 5% der RiickstoBenergie verbraucht werden. ? Es Aird Energie im Luftvorholer gespeichert (Kompres- sion von Luft oder Zusammendriicken von Federn), urn das Rohr in die Ausgangsstellung zurfickzufiihren, wofiir 1.5% der -RiickstoBenergie verbraucht werden. Die Rohrmiindungsbremsen verwerten die Energie der Case, die nach dem SchuB aus dem Rohr herausstromen, und ver- ringern die Geschwindigkeit des Riicklaufs wiihrend der Gas- nachwirkung sowie den Riicklaufweg. Sic nehmen gewiihnlich 25 his 40% der gesamten RiickstoBenergie auf. 2.6. Die Verringerung der schadlichen Wirkung . der Pulvergase aid das Rohr Die schadliche Einwiikung der Pulvergase auf this Rohr be- steht darin, datl das Rohr durch hollen Druck und hohe Temperaturen, die chemische Wirkung der Pulvergase'uncl den mechanischen Angriff der sich schnell bewegenden Case auf die Oberflache des Rohrkanals allmahlich vuschleiBt und unbrauchbar wird. Der, Verschleifl des Rohres ist unvermeidlich, der Grad und die Geschwindigkeit des Verschleitles konnen jedoch ver- ringert werden. Dazu ist erforderlich, da6 man die fest- Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 gesetzten Normen der Feuerfiihrung einhalt, Rohikanal und Granate vor dem SchuB untersucht und das Rohr sorgfaltig pflegt, ohne Notwendigkeit nicht mit voller Treibladung schieSt und die Munition sorgfaltig f?r das SchieBen vor? bereitet. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 3. Das Messen der Winkel 3.1. Die MaBeinheiten der Winkel Die Einheiten des WinkelmaBes sind das Grad (Zeichen : 0), die Minute (Zeichen : ') und die Sekunde (Zeichen : "). Ein Grad ist der 360. Teil einer vollen Umdrehung (eines Kreises). Em Grad enthalt 60 Minuten (10 = 60') und eine Minute 60 Sekunden (1' = 60"). Im Militarwesen ist zur Erleichterung der Berechnungen, die beim praktischen Schie- Ben durchzufiihren sind, eine besondere ?WinkelmaBeinheit eingefiihrt worden, der ?Strich". Em Strich ist der 6000. Teil des Kreisumfangs. Die Winkelmesser werden mit dieser Strichteilung versehen. Alia der Geometrie ist bekannt, daB der Kreisumfang gleich 2n r oder 6,28 r ist (r = Kreishalbmesser). Teilt man den Kreis- umf ang in 6000 gleiche Teile, so ist jeder dieser Teile gleich 6,28r 1 1 ? 1 r oder abgerundet r. 6000 L955 1000 Einem Winkel von einer WinkelmaBteilung oder einem Strich entspricht also em n Kreisbogen, der einem Tausendstel des Snem illnkel von einem,Strich" entsprichl em Kreisbogen von der Lange V-o-o-, '20 Bild 3 Das Willitarische Winkelmaf3 -- der &rich (dos Tausendstel) 25 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Kreishalbmessers gleich ist. Daher nennt man eine Teilung des Winkelmessers such em n ?Tausendstel" (Bild 3). Die in Strich gemessenen Winkel schreibt und nennt man n2findlich in folgender Weise: Winkel in Strich 1 10 35 100 1125 ? Schreibweise 0-01 . 0-10 0-35 1-00 11-25 Anssprache null Strich null ems null Strich zehn null Strich fiinfunddreiBig ems Strich null null elf Strich fiinfundzwanzig Zwischen den in Grad und in Strich gemessenen Winkeln bestehen folgende Beziehungen: Ein Kreisumfang hat 360? oder 6000 Strich. Aus 360 60 21600 = ? 3,6' 6000 6000 folgt, daB em n Strich gleich 3,6' ist. 6000 Ferner ist em n Grad gleich = 16,7 Strich oder abge- 300 rundet 1? = 0-17; 2? = 0-33; 3? =0-50; 6? = 1-00; 15? = 2-50; 90? -= 15-00 und so weiter. 3.2. Die Strichformeln und ihre Anwendung Mit Hilfe des Strichs kann min leicht von Winkeleinheiten zu linearen Einheiten iibergehen und umgekehrt: Die Bogen- Lange, die einem Winkel von der Crafty eines Strichs entspricht, ist immer einem Tausendstel des Bogenradius gleich (das heiBt einem-Tausendstel der Entfernung his zum Ziel oder einem Objekt im Gelande). Einem Winkel von einem Strich ent- spricht *zum Beispiel in ciner Entfernung von 1000 m emn Kreisbogen von 1 m (1000:1000 ---- 1), in einer Entfernung 26 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 von 500 m em n Kreisbogen von 0,5 m (500:1000 = 0,5) und so weiter. Die Lange (1-18he) H eines Kreisbogens, der einem Winkel von W Strich entspricht, laBt sich dadurch ermitteln, dan man ( emTausendstel der Entfernung E mit der Anzahl W der 1000 Strichteilungen multipliziert: EW H= [in] 1000 Hieraus folgt 1000 H 1000 H E - und W? W Mese Gleichungen sitid unter der Bezeichnung Strich- gleichunen bekannt. E = Entfernung his zum Objekt oder Ziel in Metern W= Winkel, der das Objekt oder das Ziel einschlieSt, in Strich = Halle oder Breite des G?genstandes oder des Zieles in Metern Die Strichformeln werden bei der Feuerleitung angewendet. Mit ihnen kann man schnell und einfach viele der beim Schie- Ben auftretenden Aufgaben Risen. ? Wenn man die Hobe oder Breite eines Ziels oder Objekts im Gelande kennt und den Winkel, der die Hobe oder Breite einschlieSt,- gemessen hat, kann man die Ent- fernung des Ziels oder des Gegenstandes errechnen. Beispiel: Ein Panzer, der eine Hohe von 3 m hat, ist von .einem Winkel von 0-02 eingeschlossen, er liegt also? zwischen der Spitze des Hauptstachels und der vertikalen Geraden unter dem Stachel. Es ist die Entfernung bis zum Panzer zu bestimmen. Losung: 1000 H 1000 ? 3 W ? 2 ? 1500 in 27 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 ? Wenn man die Entfernung his zum Ziel kennt und den ? Winkel gemessen hat, der seine Hiihe oder Breite ein- schlieSt, kann man die Hiihe oder Breite des Ziels be- stimmen. Beispiel: EM Panzer 1st in seiner ganzen Lange von dein Winkel 0-04 ? eingeschlossen, das heiBt, er liegt zwischen zwei nebeneinander befindlichen Teilungen der Strichplatte. Das Ziei 1st 1500 m ent- fernt. Zu bestimmen 1st die Lange des Panzers. Liisung: EW 1500 ? 4 H = = 1000 ? 6 m ? 1000 ? Wenn man die lineare Grolle eines Gegenstandes und die Entfernung his zu ihm kennt, kann man den Winkel, der den 4egenstand einschlieSt, bestimmen. Beispiel: Eine Kanone hat eine Halm von 2 m. Es 1st der Winkel zu bestimmen, der die Kanone aus einer Ent- fernung von 500 m einschlieSt. Liisung: 1000 H 1000 ? 2 W = 500 ?0-04 3.3. Die Winkelmessung mit Geriiten und Hilfsmitteln Winkel kann man mit Geraten fiir die Feuerlenkung und. das Beobachten (Richtkreise, Scherenfernrohre, Turmteilringe, Doppelglaser, Visiere usw.) in Strich messen. Falls solche Gerate nicht vorhanden sind oder wenn es darauf ankommt, den Winkel schnell und nur angeniihert zu bestimmen, kann man ihn auch unter Zuhilfenahme der Finger, der Handflache, eines Bleistifts, einer Streichholz- schachtel und so weitez ermitteln. Es ist nur erforderlich, ails Mall des Hilfsmittels in Strich zu kennen. 28 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Das mittlere Mafi einiger Gegenstiinde betr? in St rich: Finger (Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger) 0-30 Daumen 0-40 flache Hand 1-20 Streichholzschachtel: Lange 0-80 ... 0-90 Breite 0-50 ... 0-60 Dicke 0-30 runder Bleistift 0-12 eckiger Bleistift 0-10 HAnde, Finger, Streichholzschachteln und Bleistifte sind aber verschie den groB: daher mull man zwecks grafterer Mefi- genauigkeit das Mcy3 seiner Finger und anderer zum Messen benutzter Gegenstande bestimmen, die Ergebnisse notieren und im Gedachtnis behalten. Das MaB der Finger, der flachen Hand, einer Streichholz- schachtel und anderer Dingo ermittelt man auf folgende Weise: Man halt den zu messenden Gegenstand mit ausgestrecktem Arm in Augenhohe und stellt fest, welcher Tell des Raumes von dem Gegenstand verdeckt wird (zwischen welchen Ge- landepunkten er sich befinclet). Danach bestirnmt man unter Verwendung eines Meflgerats (Doppelglas, Zielfernrohr usw.) den Winkel, der die zwischen den festgestellten Ge- landepunkten befindliche Strecke einschliefit. Der groBeren Genauigkeit wegen muB man den Winkel 2- his 3mal bestimmen und dann den Mittelwert errechnen. Bei diesem Behelfsmessen, muB man den Arm immer gleich welt halten, also voll ausstrecken; anderenfalls 1st die Meg- sung ungenau. Far schnelle und grobe Winkelmessungen merke man sich, daj3 der Winkel einer Kehrtwendung etwa 30-00, einer Rechtsum- oder Linksumwendung etwa 15-00 und einer Halbrechts- oder Halblinkswendung etwa 7-50 betragt. 29 ? Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 4. Angaben fiber die iiatiere Ballistik Die AuBere Ballistik ist die Wissenschaft von der Bewegung des Geschosses in der Luft nach dem Aufhoren der Ein- wirkung der Pulvdgase. Gcnau lfiBt sich der Augenblick nicht bestimmen, in dem die Einwirkung der Pulvergase auf das GeschoB aufhort, daher nimmt man an, daB die auBere Ballistik die Bewegung des Geschosses nach dem Verlassen des Laufs behandelt. 4.1. Die Flugbahn und ihre Elemente (Bild 4) Die Flugbahn? ist eine vom Schwerpunkt des Geschosses wAhrend .des Fluges beschriebene Kurve. Abgangspunkt (0) ist der Mittelpunkt des Kreises, den die Rohrmfindung bildet. L bangspunkt ist der Anfang der Flugbahn. Mfindungswaagerechte (0C) ist die durch den Abgangspunkt gelegte Horizontalebene. SehuBlinie (Oil) 1st die Verlangerung der Ro4rsee1enachse der auf das Ziel gerichteten Kanone vor dem AbschuB. Abgangslinie (OA) ist die VerlAngerung der Rohrseelenachse in dem Augenblick, wo das GeschoB das Rohr verlat. SchuBebene ist die senkrechte Ebene, die durch die SchuB- linie gelegt ist. ' .Erhohungswinkel (v,) ist der Winkel, den die SchuBlinie mit der Miindungswaagerechten,bildet. Abgangswinkel (t90) ist der Winkel, den die Abgangslinie mit der Miindungswaagerechten bildet. Abgangsfehlerwinkel (y) ist der Winkel, den die SchuBlinie mit der Abgangslinie bildet. Der Abgangsfehlerwinkel ist positiv, wenn die Abgangslinie fiber der SchuBlinie liegt, und ist negativl wean die Abgangslinie unter der SchuBlinie liegt. 30 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release I 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 AtOng'sfehlerwinkel Cipfelpunkt Fall- Haltepunkt lie! ? Ksierlinie E . .P AuftreffwInkel cAiptyehs Fn fernung des ? lafelmcNiger z ?t Mindungswaagerechte Follwinkel Aultreffpunkt - Yislenvinkel 6eleindewInkel Erhiihungswinkel Atlangswinkel topographische Entfernung voile waagerechte Entfernung Bild 4 Die Elemente der Flugbahn tofe/mliBiger Fallpunkt Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Ziellinie (OZ) ist die Linie, die den Abgangspunkt mit dem Ziel oder Zielmittelpunkt verbindet. Haltepunkt ist der Punkt am Ziel oder neben dem Ziel, auf den das GesellUtz oder Gewehr gerichtet wird. Visierlinie ist die Gerade, die vom Auge des Richtschiitzen fiber die Visiermarke zum Visierpunkt geht. Bei einem mechanischen Visier ist das die Gerade, die vom Auge des Richtschiitzen durcb, die Mitte der Kimme und die Spitze des Korns zum Haltepunkt geht. Beim direkten Schal3 fall: die Visierlinie mit der Ziellinie zusammen. Visierwinkel (a) ist der Winkel, den die Ziellinie mit der Schulllinie in der Horizontalebene bildet. Gelfindewinkel (e) ist der Winkel, den die Ziellinie (Visier- linie) mit der Miindungswaagerechten bildet. Der Gelande- winkel ist positiv, wenn das Ziel iiber der Mfindungswaage- rechten liegt, und ist negativ, wenn das Ziel unter der Miindungswaagerechten liegt. Tafelmfilliger Fallpunkt (C) ist der Punkt, in dem sich die Flugbahn mit der Miindungswaagerechten schneidet. Fallpunkt (C1) ist der Punkt, in dem sich die Flugbahn mit der Visierlinie (Ziellinie)'schneidet. Auftreffpunkt (P) ist der Punkt, in dem die Flugbahn auf das Ziel oder den Erdboden trifft. Auftreffwinkel (p) ist der Winkel, den die Tangente der Flug- bahn im Auftreffpunkt mit der Ebene bildet, die in demselben Punkt die Zieloberfifiche tangiert (beriihrt). Der Auftreff- winkel wird in Grad (00 bis 90?) gemessen. TafelmaBiger Fallwinkel (6) ist der Winkel, den die Man- dungswaagerechte mit der Tangente zur Flugbahn im tafel- mfiBigen Fallpunkt bildet. Fallwinkel (0) ist der Winkel, der von der Ziellinie mit der Tangente zur Flugbahn im Fallpunkt gebildet wird. Gipfelpunkt der Flugbahn (S) ist der hochste Punkt der Flugbahn fiber der Mfindungswaagerechten. 32 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Gipfelhohe (hs) ist der senkrechte Abstand zwischen Gipfel- punkt und Miindungswaagerechten. Ordinate der Flugbahn ist die Mille eines beliebigen Punktes der Flugbahn iiber der Miindungswaagerechten oder der Ziel- linie. Wenn der Punkt der Flugbahn unter der Miindungs- waagerechten oder der Ziellinie liegt, so wird der Abstand zwischen ihm und der Miindungswaagerechten oder der Ziel- linie Senkung der Flugbahn genannt. Voile waagerechte Entfernung ist der Abstand zwischen dem Abgangspunkt und dem tafelmaBigen Fallpunkt. Visierweite ist der Abstand zwischen dem Abgangspunkt und dem Fallpunkt. Topographische Entfernung ist die Projektion der, Ent- fernung zwischen Abgangspunkt und Ziel auf die Mfindungs- waagerechte. SchuBentfernung ist der kiirzeste Abstand zwischen dem Abgangspunkt und dem Auftreffpunkt. Aufsteigender Ast der Flugbahn ist der Teil der Flugbahn zwischen Abgangspunkt und Gipfelpunkt (etwa 2/3 der Flug- bahn). ? Absteigender Ast der Flugbahn ist der Teil der Flugbahn zwischen Gipfelpunkt und Fallpunkt (etwa IA der Flug- bahn). Endgeschwindigkeit ist die GeschoBgeschwindigkeit im Fall- punkt oder im Auftreffpunkt. 4.2 Das Entstehen der Flugbahn Auf das aus dem Rohi mit einer bestimmten Anfangs- geschwindigkeit herausgetriebene GeschoB wirken bei seinem Flug durch die Luft zwei Krafte : die Schwerkraft und die Kraft des Luftwiderstandes. Durch die Schwerkraft wird tilts GeschoB in eine Bahn ge- bracht, die gegeniiber der Abgangslinie allmahlich immer ii3 ScIdeBen a. d. Panzer i 33 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 mehr absinkt; der Luftwiderstand verringert dauernd die GeschoBgeschwindigkeit und ist bestrebt, das GeschoB urn- zukippen. ,A.ls Ergebnis der Einwirkung dieser beiden Krafte ,wird die Geschwindigkeit des GeschoBfluges allmithlich geringer, mid die Flugliahn bildet eine ungleichintiBig ge,; - bogene Kurve. 4.3. Das Entstehen des Ltiftwiderstandes s Der Luftwiderstand entsteht, weil das in der Luft fliegende GeschoB ? Luftteilchen vor sich hertreibt und ihre Tragheit fiber- winden muB; ? Luftteilchen zur Seite treibt; ? die Saugwirkung der Luftverdfinnung hinter dem Ge- ? schoBboden iiberwinden muB, die dadurch entsteht, daB ? sich die das Gescl, 3 umstromendee Luftteilchen hinter dem GcschoB nicht sofort wieder zusammenschlieBen konnen; ? den Reibungswiderstand zwischen Luft und GeschoB- oberflache iiberwinden muB. 4.4. Die Grofle des Luftwiderstandes Die Griifie des Luftwiderstandes hiingt von der Form des Ge- schosses, von seinem grofiten Querschnitt (seinen& Kaliber), von der Luftdichte, vom Zustand der Geschofloberfliiche und von der Geschofigeschwindigkeit ab. Den geringsten Widerstand iibt die Luft auf em n spitzes GeschoB aus, dessen Durchmesser hinter dem Fiihrungsring wieder abnimmt, weil solche Geschosse von der Luft beiser ,umstromt werden. 34 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Die giinstigste GeschoBform hangt von der erforderlichen Fluggeschwindigkeit ab. Je graer die Fluggeschwindigkeit sein soil, um so spitzer wird der GeschoBkopf ausgefiihrt. Bei geringen Geschwindigkeiten muB der hintere Teil des Ge- schosses spitzer sein. Je graer das Geschof3kaliber oder. der Geschollquerschnitt ist, je groBer die Luftdichte ist, also je mehr Luftteilchen in der Raumeinheit enthalten sind, urn so mehr Luftteilchen trifft das GeschoB auf seinem Elug, und urn so griiBer ist der Luftwiderstand. Je besser die GeschoBoberflache bearbeitet ist, um so geringer ist die Reibungskraft. Mit Farbe gestrichene Geschosse sind einem geringeren Luftwiderstand ausgesetzt als Geschosse ohne Farbbedeckung. Mit steigender GeschoBgeschwindigkeit wachst die Anzahl , der Luftteilchen, auf die das GeschoB in der Zeiteinheit trifft. Die Reibupgskraft steigt aber nicht gleichmaBig mit der Geschviindigkeit : Bis , zu einer Geschwindigkeit von 240 .tel,7* der Luftwiderstand verhaltnismaBig langsam, bei Ge. ,wwdigkeiten, die der Schallgeschwindigkeit nahe- kom-men, sfeigt der Widerstand stark und wachat bei noch ho- heren Geschwindigkeiten wieder fast gleichmaBig weiter an. Der Luftwiderstand ist sehr groB. Auf eine Panzergranate mit einem Kaliber von 85 mm und stumpfen Kopfteil wirkt bei normaler Luftdichte em n Widerstand von etwa 52 kp. Das ist ein Vielfaches der auf die Granate wirkenden Schwerkraft. Als Ergebnis des Luftwiderstands sinkt die GeschoBgesawindig- keit und verringert sich die Flugweite. Berechnungen er- geben, daB em n mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 800m is und nnter einem Erhohungswinkel von 12? abgefeuertes GeschoB im luftleeren Raum rund 26 km welt fliegen Bei gleichen SchuBbedingungen betragt aber die Flugweite der Splittergranate einer 85-mm-Kanone in der Atmosphare nur lQ km und eines schweren 7,62 mm- Gewehrgeschosses nur 3,7 km. Ilk 3* 35 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28 : CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 4.5. Die Derivation und ihr Anftreten Die Granate \ fliegt unter einem bestimmten Winkel zum Horizont aus dem Rohr heraus, und ihre Achse hat die gleiche Richtung wie die Seelenachse des Rohres. Im weiteren Verlauf des Fluges sinkt die Granate unter dem EinfluB der Schwerkraft unter die Abgangslinie, wiihrend die Achse der Granate bestrebt ist, die anfangliche Richtung einzuhalten. Die Flugrichtung der Granate fallt dann n'icht mehr mit der Richtung der GeschoBachse zusammen, und die Luft iibt auf die Granate eine Kraft aus, deren Richtung mit der Richtung der GeschoBachse einen Winkel bildet. Die durch die Luft ausgefibte Kraft hat dabei das Bestreben, die Granate mit ihrem Kopfteil nach hintan zu kippen (Bud 5). Zen/rim des lifftwidcrstandes Luftstrom Flu richtun der Grande (Tangente zur Flugbahn) fiu 60/7 ? Schwerkraft - Bad 5 Der Einfluf3 des Luftwiderstands auf den Plug der Granate Damit die Granate unter dem EinfluB des Luftwiderstands nicht nach hinten kippt, wird sie mit Hue der Zuge im Rohrkanal in eine schnelle Kreiselbewegung (Rotation) ver- setzt. Beim Flug einer schnell rotirenden Granate geschieht fol- . gendes : Der Luftwiderstand ist bestrebt, die Granate mit dem Kopfteil nach oben und hinten zu kippen, aber der Kopfteil 36 _ Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Releasei 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28 : CIA-RDP80T00246A070100290001-1 bewegt sich infolge der schnellen Rotation nicht nach oben, sondern nach rechts. Sowie sich der Kopfteil nach rechts bewegt hat, wirkt der Luftwiderstand nicht von unten auf die Granate, sondem etwas von links. Hierbei ist er bestrebt, den Kopfteil der Granate nach rechts, und nach hinten an drehen. Der Kopfteil dreht sich aber nicht nach rechts, sondem nach unten und so welter. Ale Endergebnis be- schreibt die Spitze einer schnell rotierenden Granate unter dem EinfluB des Luftwiderstands einen Kreis und die Grana- tenachse einen Kegelmantel, dessen Spitzeim Granatenschwer- punkt liegt, das heiBt, die Granatenachse vollfiihrt eine lang- same kagelformige Bewegung. Die Granatenachse folgt der. Kriimmung der Flugbahn, und das GeschoB bewegt Bich dabei mit dem Kopfteil voran durch die Luft. Die Achse des' von der Granatenachse langsam beschriebenen Kegels bleibt jedoch etwas hinter der Tangente zur Flugbahn zuriick und 1st immer holier als diese gerichtet. Die Granate trifft mehr mit ihrem jeweils unten befindlichen Tell auf die Luft, mid die Achse der langsamen kegelformigen Bewegung dreht sich aus der SchuBebene mehr nach rechts. Im Endergebnis weicht die Granate' von der -SchuBebene mehr nach rechts ab, es ent- steht die Derivation (seitliche Abweichung). Derivation nennt man die Drailabweichung eines Geschosses von der Schuflebene sowie die Gra:Pe dieser Abweichung. Die Grofle der Derivation &Mgt von der Drallgeschwindigkeit und der Schuftweite ab. Mit Vergroflerung des Dralls und der. Schufltveite wiichst auch die Derivation. 4.6. Die Eigensehaften der Flugbahn Die Flugbahn hat folgende Eigenschaften: ? Der absteigende Ast der Flugbahn jet kiirzer und steikr als der aufsteigende Ast; ? 37 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 ? der Gipfelpunkt der Flugbahn bandet sich nailer am Fallpunkt; ? die Endgeschwindigkeit des Geschosses ist geringer als die Anfangsgeschwindigkeit; ? die Flugbahn ist doppelt gekriimmt (infolge der Ein- wirkungen der Schwerkraft und der Derivation). 4,7. Der Winkel der grollten SchuBentfernung; flache und steile Flugbahnen Der Erhohungswinkel, bei dem die horizontale Flugweite ihren Hochstwert erreicht, heiBt Winkel der grofiten Schap entfernung. Der Winkel der groBten SchuBentfernung hangt von der Art der Feuerwaffe ab: Bei Kanonert betragt er. ungefahr 53,5? und bei Maschinengewehren etwa 35?. Flugbahnen, deren Erhohungswinkel unter dem Winkel der geaten SchuB- entfernung liegen, heiBen flache Flugbahnen. Flugbahnen, deren Erhohungswinkel iiber dem Winkel der grOBten SchuB- entfernung liegen, heiBen steile Flugbahnen: Die Rasanz (Gestrecktheit) einer Flugbahn wird durch ihre Rohe oder ihren Fallwinkel gekennzeichnet. Bei einer be- stimmten SchuBentfemung ist die Flugbahn urn so rasanter, je geringer ihre Rohe oder ihr Fallwinkel 1st: 4.8. Das Richten der Kanone auf das Ziel ? Das Einstellen der Seelenachse des Rohres in eine bestimmte Richtung im Raum (in der waagerechten und in der senk- rechten Ebene) mit dem Zweck, die Flugbahn durch dos Ziel zu fahren, heifit Richten. 38 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Das Einstellen der Seelenachse des Rohres in der waagerechten ?Ebene heifit horizontales Richten. Das Einstellen der Seelenachse des Rohres in der senkrechten Ebene heifit vertikales Richten. ? Beim horizontalen Richten wird der EinfluB von Seitenwind, Derivation, Bewegung des Zieles oder des Panzers je nach Notwendigkeit beriicksichtigt. ?Beim vertikalen Richten wird die Seelenachse des Rohres mit einem Visier- oder Erhohungswinkel eingestellt, der der Ent- fernung his zum Ziel entspricht. Hierbei werden je nach Not- wendigkeit der EinfluB des Gegenwinds, des Riickenwincls, der Temperatur der Luft und der Treibladung, des Luft- drucks, der durch das Gewichtszeichen angegebenen Ge- wichtsabweichungen, der Anfangsgeschwindigkeit und auch Entfernungsanderungen, durch Bewegungen des Ziels und des Panzers hervorgerufen, beriicksichtigt. Beim Richten muji man ferner nach Maglichkeit die Krangung des Panzers berucksichtigen. In den Panzern benutzt man zum Richter]. der Kanonen Zielfernrohre, Turmteilringe, Libelien, Entfernungsme Bgerate und Richtmechanismen (Hohen- und Seitenrichtmaschinen sowie Turmschwenkwerke). Man kann direkt oder indirekt richten. Beim direkten Richten wird das Ziel unmittelbar anvisiert, die Kanone wird gleichzeitig in der waagerechten und in der senkrechten Ebene gerichtet wad die Visiermarke mit dem gewahlten Haltepunlst in Obereinstimmung gebracht. Das direkte Richten ist die Hauptart des Richtens beim SchieBen aus dem Panzer. Beim indirekten Richten wird der Erhohungswinkel des Rohres nach der Libelle eingestellt. Das, Richten in der hori- zontalen Ebene geschieht, indent man das Rohr mit Hilfe des Turmteilrings von der Gruildrichtung aus urn den jeweiligen Winkel nach links oder rechts schwenkt, da beim indirekten Richten das Ziel nicht eingesehen werden kann. _39 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28 : CIA-RDP80T00246A070100290001-1 4.9. Die Entfernung des direkten Schusses Em n Schufl, dessen Geschofiflugbahn sich auf ihrer ganzen Strecke nicht iiber die Zielhiihe erhebt, heijlt direkter Schufl. Die Entfernung des direkten Schusses ist die Flugweite, in der das Geschoft die Mite des Zieles nicht iibersteigt (Bild 6). Bild 6 Die Entfernung des direkten Schusses Die Entfernung des direkten Schusses hiingt von der Rohe des Zieles und der Rasanz der Flugbahn ab. Je holier des Ziel und je rasanter die Flugbahn ist, urn so_groBer ist die Entfernung des direkten Schusses. Die praktische Bedeutung des Schieflens innerhalb der Entfer- nung des direkten Schusses besteht darin, daft bei dieser Ent- fernung ohne Anderung der Visiereinstellung geschossen werden kann. Die Entfermmgen des direkten Schusses sind ffir haufig vor- kommende ZielhOhen meist in den SchuBtafeln angegeben. Die Entfernungen des direkten Schusses far Ziele anderer Holten ermittelt man aus denselben Tafeln durch Errechnung von Zwischenwerten (Interpolation). Beispiel: Es ist die Entfernung des direkten Schusses aus einer 122-mm- Selbstfahrkarione 'A-25 C fiir eine Panzergranate mit stumpfem Kopfteil auf em 2,8 m hohes Ziel zu bestimmen. Losung: In den Schielltafeln ist f?r diese Granate in der Spalte ?GipfelhOhe" angegeben, daB einer Zielhohe von 2,2 m eine Entfernung des direk- ten Schusses von 1000 m und einer Zielhohe von 3,2 m eine Entfer- nung von 1200 m entspricht. Einer Gipfelhohendifferenz von einem Meter entspricht also eine Entfernungsdifferenz von ungefahr 200 m. Das Ziel mit 2,8 in Halle ist urn 0,6 m hiiher als die in der Tafel fiir 40 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 1000 m angegebene Gipfelhohe von 2,2 m. Hieraus folgt, daB die Ent-* fernung des direkten Schusses beim SchieBen auf em n Ziel von 2,8 m Rohe um 200 ? 0,6 = 120 m groBer ist ale 1000 m, also 1120 m be- . trfigt. 4.10. Der beatricheue Raum Der bestrichene Raum ist die Strecke, auf der der absteigende Ast der Flugbahn unter der ZielhOhe liegt. Auf ebenem Gelande riennt er sich visierbestrichener Ratan. Bud 7 Die Abhiingigkeit der Grafle des bestrichenen Raumes von der Zielholte 41, AP ? bestriehener Ileum bei einem Ziel von der Hobe h.; BP-- bestrichener Raum bei einem Ziel von der Mlle 112; h, > h,; AP > BP Die -GroBe des bestrichenen Raumes hingt ab ? von der ZielhOhe (Bud 7); bei gleicher Rasanz der Flug- bahn entspricht einem hiiheren Ziel em n grallerer be- strichener Raum; ? von der Giolle des Fallwinkels, also von der Rasanz der Flugbahn (Bild 8); bei gleicher Zielhohe entspricht einer rasanteren Flugbahn em n groBerer bestrichener Raum; Bild 8 Die Ablaingigkeit der Grofie des bestrichenen Raumes von der Rasanz der Flugbahn AP,? bestrichener Raum bei dem Fallwinkel 6c1; AP, -- bestrichener Rama bei dem Fallwinkel ifoe,; 0e, < Oc,r, AP, > AP, 41 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 ? von der Neigung des GelAndes im Zielraum (BiId 9); bei gleicher Zielhohe und gleicher Rasanz der Flugbahn ver- ringert sich der bestrichene Raum mit groBer werdendem Neigungswinkel des Gelandes, wenn das Ziel auf einem Vorderhang liegt, und vergroBert sich, wenn das Ziel auf einem Hinterhang liegt; Biid 9 Die Abhangigkeit der Grofie des bestrichenen Raumes von der Geliindeneigung jet Zielraum AP.? beetrichener Raum bei ebenem Zielgelande; Al', und AP,? beetriehene Rilume bei Vorderhang (mit den Neigungen und ai,); AP,? beetriehener Baum bei Hinter- . hang (mit der Neigung eh) ? von der Holm des schieBenden Panzers iiber dem Ziel (Bud 10); mit VergroBerung der Halle der Feuerstellung iibei dem Ziel verringert sich der bestrichene Raum. 4 Die GroBe des bestrichenen Formeln bestimmt werden:_ Bild 10 Die Abhdngigkeit der Grdfle des bestrichenen Raumes von der Holm des schiefienden Panzers- iiber dem Ziel 4P, ? beetriebener Raum fur Feuer- etellung, die um Hoke H, Uber dem Ziel liegt; Al', ? beetriebener Raum far Feueretellung, die um Hobe H, iiber dem Ziel liegt RaumeS kann nach folgenden 42 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Ziel und Panzer befinden sich auf ebenem Gelande: 1000 h B R - c Das Ziel befindet sich auf einem Abhang : 1000 11 BR? [131] CO Im Nenner wird bei Vorderhang das Pluszeichen und bei Hinterhang das Minuszeichen verwendet. Der Panzer liegt .hoher als das Ziel: 1000 h BR=[M] c E BR = GroBe bestrichenen Raumes in Metern h Holm des Zieles in Metern Fallwinkel in Strich (er ist in den .SchuBtafeln fur verschiedene SchuBentfernungen angegeben) Neigungswinkel des Gelandes in Strich Gelandewinkel in Strich Ferner kann man die GroBe des bestrichenen Raumes auf ebenem Gelande nach der Uberhohungstafel ermitteln. Zu diesem Zwecke muB Man in der Zeichnung f?r die vorfiegende SchuBentfernung den Punkt .auf dem absteigenden Ast der Flugbahn bestimmen, bei dem die Flugbahnhiihe (Flugbahn- ordinate) der ZielhOhe gleich ist. Die Entfernung der Projek- tion dieses Punktes auf die Gelandeebene vom Fallpunkt ist der bestrichene Raum. Es wird auf-ein 2,8 m hohes Ziel aus einer?85-mm-Panzerkanone mit einer Panzergranate mit stumpfem Kopfteil aus 1400 m Entfernimg geschossen. Es ist die Grii8e des bestrichenen Raumes zu bestinunen, ? wenn Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28 : CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 ? das GeHind? eben ist; ? sich das Ziel auf einem mit 3? geneigten Vorderhang befmdet; ? sich die Feuerstellung des Panzers 14 in fiber dem Ziel befindet. Losung: 1. Vorberechnungen ? In den SchuBtafeln findet man Or eine SchuBweite von 1400 in einen Fallwinkel von O.= 0,8? oder 0-13. Der Neigungswinkel des Gelandes betrfigt in Strich: 3? = 0-50. Wir bestimmen nach der Strichform den Gehindewinkel, der da- durch entsteht, daB der Panzer fiber dem Ziel steht: 14 ? 1000 ? 1400 2. Bestimmung des bestrichenen Raumes ? auf ebenem Gehinde: 1000 h 1000 ? 2,8 BR= ? .-215m 13 ? auf einem Vorderhang mit 3? Neigung: ? 1000 h 1000 ? 2,8 2800 ? BR - + co = 13 + 50 ? 63 ? 44 in ? der Panzer befindet sich 14 in iiber dem Ziel: 1000 h 1000 ? 2,8 ? 2800 BR - e ? 13 + 10 ? 23 ? 122 m Die praktische Bedeutung des bestrichenen Raumes besteht darin, daB em n Ziel in seinem Bereich getroffen werden kann, ohne daB die Visiereinstellung oder die Hohe dee Hake- punktes verandert werden muB. Innerhalb des bestrichenen Raumes haben his zu einem gewissen Grad Feller bei der Bestimmung der Zielentfernung und damit such Fehler bei der Bestimmung der Anfangsangaben keine Auswirkungen. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Released 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 4.11. Der gedeckte und der tote Raum (Bad 11) edeckter Raum ist der Raum hinter einer Deckung, auf den bei der vorliegenden :Flugbahn keine Granate fallen kann. Der ge- deckle Raum ist dem bestrichenen Raum f?r em n Ziel von der Hoke der Deckung gleich. Der Tell des gedeckten Raumes, auf dem em n Ziel von bestimmter. Hoke durch einen direkten Schufl nicht getroffen werden kann, heifit toter Raum. flogbah, Deckung toter ROM gedeckter Ram Bild II Der gedeckte und der tote Raurn II ?Halle der Deckung; h ? Hobe des Ziel, Die GroBe des toten Raumes hangt von der Mlle der Dek- kung, der Hohe des Zieles und der Flugbahnrasanz (dem Fallwinkel) ab und kann nach folgender Gleichung bestimmt werden: 1000 (H ? h) R = [in] Oc TR = toter Raum in Metern H = Mlle der Deckung in Metern h = Mile des Zieles in Metern = Fallwinkel in Strich Wenn man die Grilllen des gedeckten und des toten Raumes kennt, so kann man einerseits eigene Deckung richtig zum Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Schutz vor gegnerischem Feuer ausnutzen und andererseits- die Moglichkeit f?r das Treffen der hinter Deckungen befind- lichen Ziele des GeAngrs ermessen. 4.12. Die normalen (den Schulitafeln zugrunde liegenden) Schielibedingungen In den SchuBtafeln-werden alle Flugbahndaten f?r normale SchieBbedingungen angegeben. Es gibt folgende Normalbedingungen : I. Meteorologische Normalbedingungen ? Der atmospharische Druck (der Birometerstand) betragt 750 mm QS (Quecksilbersaule); ? die Lufttemperatur betragt +15 ?E; ? es heirscht Luftstille; ? die relative Luftfeuchtigkeit betragt 50% (mit relativer Luftfeuchtigkeif bezeichnet man das Verhaltnis der Meige des in der Luft vorhandenen Wasserdampfes zu der Wasserdampfmenge, die maximal bei' dem vorliegen- den Luftdruck und der vorliegenden Lufttemperatur vor- handen sein kann). Unter normalen meteorologischen Bedingungen wiegt ? emn Kubikmeter Luft 1,206 kp. Wenn sich die meteorologischen Bedingungen andern, so andern sich such Luftdichte und Luftwiderstand und folglich auch die GeschoBflugweite. _ Je nach der Windrichtung konnen sich andern: die Flugweite allein (Gegenwind oder Rrickenwind), die Flugrichtung allein (Seitenwind) und sowohl die Flugweite wie auch die Flugrich- tung (schrag zur Schuflebene gerichteter Wind). 46 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 2. Ballistische Normalbedingungen ? Die in den SchuBtafeln angegebene Anfangsgeschwindig- keit (in den SchuBtafeln ist die Anfangsgeschwindigkeit angegeben, die einem Schull aus einem vollig neuen Rohr mit einer Ladung entspicht, bei der Masse, Qualitat und Temperatur des Pulvers normal sind); ? eine Ladungstemperatur von +15 ?C; ? em n normales Granatengewicht (entspricht dem Gewichts: zeichen H [N = Normal]). Abweichungen von den ballistischen Normalbedingungen haben A.nderungen in der Flugweite zur Folge. 3. Topographische Normalbedingungen ? 'Die Miindungswaagerechte-geht durch das Ziel; ? der Panzer unterliegt keiner Krangung. Beim SchieBen unter einem groBen Gelandewinkel ist die geneigte Flugweite bedeutend langer als die horizontale Flugweite. Krangt der Panzer, so verringert sich die Flug- weite nur wenig, doch es entstehen merkliche seitliche Ab- weichungen' der Flugbahn nach der Seite. der Krangung. Die, durch Krangung verursachten seitlichen Abweichungen der Granaten konnen nach folgender Gleichung berechnet werd en : z - GC - 1000 Z = seitliche Abweichung der Granate in Strich Visierwinkel in Strich y = Krangung in Strich Wenn der Panzer nach rechts kriingt, visiert man beim ersten Schufl auf die linke obere Ecke d,s Ziels, wenn der Panzer nach links kriingt, auf die rechte obere Ecke Wenn die Krangung 150 und mehr betriigt, so halt man sowohl nach der Hiihe wie ouch 47 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 nach der Seite urn noch eine halbe Zielgrofle entgegengesetzt weiter hinaus. Die Korrekturen f?r die Abweichungen von den normalen SchieBbedingungen aind in den SchuBtafeln enthalten. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 5. Die Strewing 5.1. Der Vorgang der Streuung Unter Streuung versteht man des Auseinanderlaufen der Flag- . bahnen der aus derselben Kanorte unter gleichen Bedingungen abgefeuerten untereinander gleichen Granaten. Die Flugbahngarbe ist die Gesamtheit aller Flugbahnen, die infolge der Streuung entstanden sind (Bud 12). Slreuungsellipse our ' ..." verlikaler Scheibe ,--------Th -,-1 ---- _,-_,__---r-_:.,---- ---'-- --------,----/------- 'Streuungsenipse out der Erde Slreuungszentrum hobo - --at. ? Streuungtzentrum Bild 12 Flugbahngarbe durch Streuung ? Die Streuungsfhiche ist die Flache, auf der die Auftreffpunkte liegen. Die Aufireffpunkte sind die Schnittpunkte der Flug- bahnen mit der Ebene der Streuungsflache. Die Streuungs- flache hat meist Ellipsenform und wird daher oft Streuungs- ellipse genannt (Bud 13). 49 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? // ? ? ? ? ? ? ? , ? 1 ? . ? M. Bild 13 .47 SchuBrichlung ? Die Streuung beim Schiefien ? a ? Streuung auf dem Erdboden; b Streuung auf senkrechter Scheibe; ? ? Seitenstreuungsachae, ? , BB, ?116henstreuungsechee, DD,?Ltingenstreuungisechne, ? Strouungsmittelpunkt ,Der Streuungsmittelpunkt ist der Mittelpunkt der Streuungs- flache oder Streuungsellipse. Die mittlere Flugbahn ist die durch den Streuungsmittel- punkt verlaufende. Die SchuBtafeln sind fur die mittleren Flugbahnen berecbnet. Der mittlere Treffpunkt ist der Schnittpunkt der mittleren Flug- bahn mit der Oberfifiche des Zieles oder des Hindernisses. Zieht man durch den Streuungsmittelpunkt einer auf einer waagerechten Tafel abgebildeten Streuungsfifiche eine senk- rechte und eine waagerechte Gerade, so ist die waagerechte Gtrade die sogenannte Hohenstreuungsachse und die senk- rechte Gerade die Seitensireuungsachse. Befindet sich die Streuungsflache auf einer waagerechten Ebene (auf dem 50 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release A 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Erdboden), so liegt die Seitenstreuungsachse in der SchuB- richtung, und die zur SchuBrichtung senkrechte Gerade ist die Liingenstreuungsachse. 5.2. Die Ursachen der Streuung Die Ursachen der Streuung kann man in drei Gruppen teilen: ? Ursachen, die Verschiedenheiten der Anfangsgeschwindig- keiten hervorrufen; ? Ursachen, die Verschiedenheiten der Abgangswinkel ,und der SchuBrichtung hervorrufen; ? Ursachen, die Verschiedenheiten der GeschoBflugbedin- gungen hervorrufen. Die Verschiedenheiten der Anfangsgeschwindigkeiten haben Unterschiede in der Flugweite oder Flughohe zur Folge. Sid treten aus folgenden Griinden ein: ' Ungleiche Masse der Treibladungen hat unterschiedlichen Druck der Pulvergase im Rohrkanal zur Folge. Die zulassige Abweichung der tatsachlichen Treibladungsmasse von ? der Normalmasse betragt bei Panzerkanonen 0,15%. Das ergibt eine Abweichung der tatsachlichen Anfangsgeschwin- digkeit vom SchuBtafelwert his zu 0,1 %. ? Unterschiede in der Temperatur der einzelnen Lmlungen er- zeugen verschiedene Ziindungs- und Brennbedingungen f?rn? des Pulver, wodurch Unterschiede des 1-lochst4rucks der Pulvergase im Rohrkanal und Unterschiede der Anfangs- geschwindigkeit ,hervorgerufen werden. -Wenn sich beispiels- weise die TemPeratur der Treibladung um 10 ?C 1-indert, er- folgt such eine Anderung der Anfangsgeschwincligkeit urn 1% des SchuBtafelwerXs. Unterschiede in .Abmessung und Form der .Pulverkiirnerbeein- flussen den Verbrennungsvorgang und rufen Unterschiede des Hochstdrucks im Rohrkanal und folglich each Unter- 4* Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 schiede in den Anfangsgeschwindigkeiten der einzelnen Schiisse hervor. Gewichtsunterschiede der Geschosse innerhalb der Fertigungs- toleranzen der Munitionsfabriken haben auch Unterschiede in den Anfangsgeschwindigkeiten zur Folge. Einer schweren Granate wird eine geringere Anfangsgeschwindigkeit erteilt und einer leichteren Granate eine grollere. Die Abhfingigkeit der Anfangsgeschwindigkeiten von den Gewichtszeichen der Geschosse ist in Tafel 1 enthalten. Tafel 1 . Ablifingigkeit der Anfangsgeschwindigkeit von den Gewichtszeichen Gewichte- zeichen der Crenate Abweielaung dee tateachlichen Granatgewiehte vom Normalgewieht Abweichung der tatefich- lichen Anfangegeechwindi g- keit von der Tafel- geschwindigkeit (LG) 52 , mehr als 3% unter dem Normal- gewicht 21/3 bis 3% unter dem Normal- gewicht 11/3 bis 21/3% unter dem Normal- gewicht 1 bis 12/3% unter dem Normal- gewicht 1/3 bis 1% unter dem Normal- gewicht - Abweichung urn weniger als 1/3% vom Norrnalgewicht 1/3 his 1% iiber dem Normal- gewicht 1 bis 12/3% tiber dem Normal- gewicht ? 12/3 bis 21/3% iiber dem Normal- gewicht 21/3 -bis 3% iiber dem Normal- gewicht mehr als 3% iiber dem Normal- gewicht mehr als 1,18% bis 1,18% his 0,92% bis 0,66% his 0,4% bis 0,13% bis 0,4% his 0,66% bis 0,92% bis 1,18% mehr als 1,18% Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Unterschiedliches Ansetzen der Granate beim. SchieBen mit gesonderter Halsenladung verandert die GraBe des Raumes, in dem das Pulver verbrennt, und dadurch auch den Hochst- druck im Rohrkanal. Verschleifl des Rohrkanals verursacht, daB die Pulvergase zwischen dem Fiihrungsring und der Oberflache des Rohr- kanals nach vorn durchdringen, wodurch ihr Druck auf den GeschoBboden abfallt und die Anfangsgeschwindigkeit klei- ner witd. Verschiedenheiten der Abgangswinkel rufen Langenabwei- chungen und Verschiedenheiten in der SchuBrichtung Seiten- abweichungen hervor. Verschiedenheiten des Abgangswin- kels und Verschiedenheiten der AbschuBrichtung entstehen aus folgenden Griinden: Durch mangelhafte Ausbildung des Richtschiitzen wie auch Unvollkommenheit der Zielvorrichtungen erfolgt das Hohen- und Seitenrichten ungleichmaBig. Der mittlere Felder beim Richten mit dem Visier Typ Till betragt 0-002. Toter Gang in den Richtmechanismen verlagert die Kanone- beim SchuB sowohl in der senkrechten wie auch in der waa- gerechten Ebene in der Richtung des toten Ganges. Der Abgangsfehlerwinkel ist bei jedem SchuB anders. Das erklart sich durch die Verschiedenheit des Hochstdrucks din Rohrkanal. Automatisches SchieBen veFandert die SchuB- richtung durch den RiickstoB. Verschiedenheiten der Flugbedingungen (Verschiedenheiten des Luftwiderstan'ds) erzeugen aus folgenden Griinden Sei- ten- und Langenabweichungen: ? im Zeitraum-zwischen zwei Schiissen kann sich der Zu- stip:fa der Atmosphare andern (Unterschiede im Luft- druck und in der .Lufttemperatur, in der Starke und Richtung des Windes und anderes). ? Die Geschosse haben unterschiedliche ballistische Kenn- werte, das heil3t, sie weisen Unterschjede im Gewicht, in 53 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 der Form, in den Abmessungen sowie im Oberflachenzu- stand auf. Beim SchieBen aus dem Panzer haben Unterschiede der Ab- gangswinkel und der SchuBrichtungen den groBten EinfluB auf die Streuung, wahrend Unterschiede der Anfangsge- schwindigkeiten weit geringeren EinfluB haben. Unterschiede in den Flugbedingungen haben fast gar keinen EinfluB auf die Streuung. 5.3. Die Nerringerung der Streuung Man kann die Streuung zwar nicht volistandig beseitigen, jedoch bedeutend verringern. ? , Zur Verringerung der Streuung mai man: ? vorschriftsmaig und gleichniaBig richten, dadurch er- zielt man Gleichheit der Erhohungswinkel und der ? SchuBrichtungen; -0 die Richtmechanismen (Hohen- und Seitenrichtmaschi- nen) richtig einstellen; ? die Zielfemrohre sorgfaltig pflegen; ? die Richtmarke moglichst von der gleichen Seite an den ' Haltepunkt heranfiihren, das verringert den EinfluB des toten Ganges in den Richtmechanismen; ? das Rohr sorgfaltig pflegen, das gewahrleistet eine gra- Bere Gleichmal3igkeit der Anfangsgeschwindigkeiten; ? fiir das SchieBen Granatpatronen mit Ladungen der glei- chen Pax:tie und mit gleichen Gewichtszeichen wahlen; ? .die Munition so lagern, daB gleichrnaBige Temperatur ? gewahrleistet ist; ? die Munition sorgfaltig f?r das SchieBen vorbereiten (von Schmutz, Fett, Sand usw. reinigen), das gewahrleistet eine groBere GleichmaBigkeit der Flugbedingungen und sehont den Rohrkanal. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 5.4. Das Streuungsgesetz Wenn auf em n Ziel eine groBe Anzahl von Schiissen abgegeben worden ist, kann man folgende Gesetzmalligkeiten fiir die Lage der Auftreffpunkte auf der Streuungsflache feststellen: ? Die Auftreffpunkte sind auf der Streuungsflache unregel- mabig verteilt, in der Mitte der Streuungsflache liegen sic dichter als an den, !tandem; ? die Auftreffpunkte liegen symmetrisch zu den Streuungs- achsen, also jedem Treffer auf der einen Seite der Streu- ungsachse entspricht auf der anderen Seite em n Auftreff- punkt in gleicher Entfernung von der Achse; ? die Streuungsflache hat bestimmte endliche Abmessun- gen, also die Streuung ist nicht unbegrenzt. ZusammengefaBt kann man das Streuungsgesetz so aus- dracken: Die Streuung ist ungleichmallig, symmetrisch und begrenzt. 5.5. Die Bestimmung des mittleren Treffpunktes Zur Begimmung des, mittleren Treffpunktes ist in folgender Weise zu verfahren: ? Bei zwei Treffern yerbindet man beide Tre!fpunkte durch eine Gerade und teilt diise in zwei gleiche Teile; in der Mitte der Geraden liegt der mittlere Treffpunkt (Bud 14 a). ? Bei drei Treffern verbindet man zwei .beliebige Treff- punkte durch eine Gerade und teilt diese Gerade wieder in zwei gleiche Teile. Dadurch erhalt man den mittleren Treffpunkt fiir die beiden gewahlten Punkte. Von diesem Punkt aus zieht man eine weitere Gerade zum dritten Treffpunkt. Diese Gerade tat man in drei Teile. Der 55 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 zum mittleren Treffpunkt der ersten beiden Treffer naher liegende Teilungspunkt ist der mittlere ,Treffpunkt f?r alle drei Treffer (Bud 14b). , ? Ffir vier und ffinf Treffer findet man den mittleren Treff- Ptinkt ebenso wie f?r drei Treffer, das heiBt, man be- stimmt nacheinander die mittleren Treffpunkte f?r zwei, drei, vier und ffinf Treffer (Bud 14 c, 14d, 14e). 0 4 3 Bud 14 Die Ermittlung des mittleren Treffpunkts a far zwei Treffer: ? fur drei Treffer: c and d ?fur vier Treffer; e ?fiir fiinf Treffer ? Bei einer groBen Trefferzahl wird der mittlere Treffpunkt dutch Einieichnen der Streuungsacbsen bestimmt. Dieses Verfahren beruht auf der Streuungssymmetrie. Auf der SehieBscheibe mit den Treffern muB man die waagereehte und die senkrechte Streuungsachse so ziehen, daB auf jeder Seite einer Achse die Halite der- Treffer liegt. Die senkrechte Achse ist die Seitenstreuungsachse und die waagereehte Achse die Hohenstreuungsachse. Ihr Schnitt- punkt ist der mittlere Treffpunkt. Bei ungleicher Anzahl der Treffer miissen die Streuungsachsen durch einen Treffpunkt hindurchgehen. 56 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 5.6. Das Messen der Streuung Ein Kennzeichen jeder Waffenart Bind die Abmessungen der Streuungsflache. In der Theorie, und Praxis des SchieBens hat man es oft mit der Streuung zu tun und muB die Bereiche maglicher Ab- weichungen der Flugbahnen von der mittleren Flugbahn oder der Auftreffpunkte vom Streuungsmittelpunkt in Be- tracht ziehen. Darum sind bestimmte Begriffe notwendig, die die Streuung kennzeichnen. Solche Begriffe sind die wahrscheinliche Abweichung (nach der Seite, Hobe und Entfernung), die Herzstreifen (far die Streuung nach der Seite, Halm und Entfernung) und das Herzstiick. Die wah..scheinlithe Abweichung aus einer Reihe von Abwei- chungen ist diejenige, die in der Mine tiller, ihrer absoluten Crop nach hintereinander aufgeschriebenen Abweichungen liegt. Die wahrscheinliche Abweichung ist nach ihrern absoluten Wert grafter als jede Abweichung der einen Halfte tiller Ab- weichungen und kleiner als jede Abweichung der anderen Ifte. Beispiel: Auf eine senkrechte Scheibe sind neun Schiisse abgegeben worden. Die Hohenabweichungen sind 10 cm, ? 8 cm, ? 6 cm, 0 cm, + 7 cm, ? 8 cm, ? 9 cm, ? 2 cm, ? 3 cm. Wir schreiben die Abweichungen nach ihrem absoluten Wert in einer ansteigenden Reihe auf : 0, 2, 3, 6,171. 8, 9, 10. Die Abweichung 7 cm liegt in der Mitte und ist die wahrscheinliche Abweichung. Hat die Reihe eine gerade Anzahl von Abweichungen, so addiert man die beiden Mittelwerte und teilt sie durcli 2, um die wahrscheinliche Abweichung zu erhalten. Es gibt auch noch eine andere Definition der wahrschein- lichen Abweichung: Die wahrscheinliche Abweichung ist der- Hiilfie der Breite des in der Mitte der Streuungsfliiche gelegenen .57 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Streifens gleich, in dem sich die bessere Haifte alter Treffer befindet (Bild 15). Bild 15 Die wahrscheinliche Abweichung nach der Rohe (WO ? Der Streifen der besseren Halite aller Treffer ist derjenige Streifen, der 50% aller Treffer enthalt und symmetrisch zur Streuungsachse liegt. Herzstreifen ist derjenige Streuungsstreifen, der 70% aller Treffer enthdlt und durch dessen Mine die Streuungsachse geht (Bild 16, 17). st, I A 1 58 70% de Bild 16 zm Der Herzstreifen auf der senk- rechten Ebene SD? Ilemstreifen der Brit; SE ?Herratreifen der Holm; M? Streuungsmittelpunkt; AIBCD ? Herestilek Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 BiId 17 Der Herzstreifen auf der waagereehten Ebene s B?Hersestreifen der Breite; SE? Herzetreifen der Entfernang; ABCD? Heresttlek Die Breite des Herzstreifens ist ungefahr einem Drittel der Breite der gesamten Stretiungsfiache gleich und wird fur die Seiten-, H0hen- und Langsstreuung bestimmt. Die Kreuzung zweier Herzstreifen verschiedener Richtungen bildet sin Rechteck, dos Herzstiick genanns wird. Im Streu- ungsherzstiick liegen 50% oiler Treffer (Bild 18). ' 70 7 r .61 Bild 18 Das Herzstuck 70% Si,' Die Werte der Herzstreifen mid wahrscheinlichen Abwei- chungen sind in den SchuBtafeln angegeben und werden mit folgenden Buchstaben bezeichnet: Herzstreifen der Hohenabweichungen SH Herzstreifen der Seitenabweichungen Sa Herzstreifen der Langenabweichungen SE wahrscheinliche Abweichung nach der Hahe coh wahrscheinliche Abweichung nach der Seite w. wahrscheinliche Abweichung nach der Lange w. 59 ? Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28 : CIA-RDP80T00246A070100290001-1 5.7. Die Beziehung zwischen den wahrscheinlichen Abweichungen ' Manchmal enthalten die SchuBtafeln keine Werte f?r cox (beispielsweise fur Panzergeschosse); jedoch sind diese Werte fiir die Erfiillung von SchieBaufgaben oft erforderlich. Mit Dille der Strichformeln l?t. sich folgende Beziehung zwischen coh und cox aufstellen (Bud 19): cox 7.5t, (Oh = 1000 Bild 19 .,M Die Beziehung zwischen coh und co. Es ist hierbei zu beachten, daB sich die nach dieser Formel ermittelten Werte etwas von den Werten? der SchuBtafeln unterscheiden k?nnen, weil bei der Ableitung der Formel einige Vereinfachungen zugelassen wurden und. die Werte der Fallwiukel in den Schufltafeln abgerundet sind. 5.8. Die Streuungsskak Die Streuungsskala ist der' zahlenrmillige Ausdruck des, Streuungsgesetzes (Bud 20 und 21). Man benutzt sic zur Ermittlung der zu erwartenden Anzahl der Treffer (der Treffwahrscheinlichkeit). Die Streuungsskala zeigt die zu erwartende Prozentzahl und die WahrsCheinlichkeit der Treffer in Streifen von der Breite einer wahrscheinlichen Abweichung. 60 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Bild 20 Die Holienstreuungsskala a .?Teilung in Streifen von der Broke einer wahrscheinlichen Abweichung; b ? Teilung in Abstiinden von gensen und hal- ben wahrscheinlichen Abwei- chungen 4111111 MP" 2% 7% 16% 25%25% 16% 7% 2%. 1 1 /%1/%34729 1 %12A462g19%17%4ini311%1 4111111, II!Ili' 2% 7% 16% 25% 25% 16% 7% 2% m i 1% a 3%4% 7% 9%12%79%73% 749% 7% 4%3% 1% 1% a) b) Bild 21 Die Seitenstreuungsskala a ?Tenting in Streifen von der Breite einer wahrscheinlichen Abweichung; b ?,Teilung in Abstanden yon ganzen und halben wahrscheinlichen Ainveichungen Die Seiten-, Hohen- und LangenausmaBe der Streuungs- flache sind jeweils acht wahrscheinlichen Abweichungen gleich. 6.4 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Man setzt die Breite eines Herzstreifens drei wahrschein- lichen Abweichungen gleich: SH = 3 ; SB = 3 OJa ; SE = 3 cox Wenn keine groBe Berechnungsgenauigkeit verlangt nimmt man an, daB sich die Treffer innerhalb einer wahr- scheinlichen Abweichung gleichmafiig verteilen. F?r genauere Berechnungen zeichnet man die Streuungs- skala mit Unterteilungen in halbe wahrscheinliche Abwei- chungen (Bild 20b und 21b). ' 5.9. Die Trefferdiehte und die Treffsicherheit Die Trefferdichte ist em Mali Rix. die Eigenscb aft der Waffe Mid die Fertigkeit des Schititzen, die Anftreffpunkte auf einen moglichst kleinen Raum zu konzentrieren: Die Treffer- dichte ist um so groBer, je geringer die Streuung ist. Die Treffsicherheit ist der Grad der Obereinstimmung von mittlerer Flugbahn und Zielmittelpunkt. Treffsicher ist em n Scieflen, bei dem die Treffer ausreichend dicht imieinanderliegen und die mittlere Flugbahn durch den Zielmittelpunkt geht oder dicht bei ihm vorbeilauft (Bud 22). b.) Bad 22 Trefferdichte und Treffsicherheit a -- guts Trefferdichte, echlechte Treffeicherheit ; b ? sehlechte Trefferdichte, schlechte Treffsicherheit; c gute Trefferdichte, gate Treffeicherheit 62 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 5.10. Die Abhangigkeit der Streuung von den Feuerarten und von den SchieBbedingungen Beim SchieBen aus dem kurzen Halt ist die Streuung etwas groBer als beim SchieBen von der Stelle. Das hat folgende Griinde: ? unterschiedliche Entfernung zum Ziel wiihrend des SchieBens; ? unterschiedliche Krangung des Panzers im Augenblick des Schusses; ? infolge der kurzen f?r das Abgeben des Schusses zur Verfiigung stehenden Zeit wesentlich groBere Richtfehler als beim SchieBen von der Stelle. Um die Streuung helm SchieBen aus dem kurzen Halt zu verringeni, muB der Richtschiitze schnell richten, sobald der stehengebliebene Panzer nicht mehr schwingt; der Fahrer muB den Pallier schnell und moglichst ohne_ Krfin- gung anhalten. Beim SchieBen aus der Bewegung ist die Streuung wesent- lich groBer als beim SchieBen von der Stelle oder aus dem kurzen Halt:Das hat folgende Griinde: ? dauernde Schwingungen des Panzers und der Kanone, wodurch groBe ,Hiihen- und Seitenrichtfehler entstehen; ? Verspatung des Schusses, die sich aus der durch den' Schiitzen und der durch die Kanone verursachten Ver- zogerung zusammensetzt. Verspatung des Abschusses ist die Zeitspanne zwischen dem ? Augenblick, in dem sich der Richtschiitze zum SchuB ent- schlieSt, und dein Angell))lick, in dem das GeschoB die Miindung verlaBt. ? Wahrend der Versplitung andert sich die Einsteliung der Seelenachse sowohl nach der Hohe wie auch nach der Seite, und der Auftreffpunkt liegt um eine der Anderung: der Ein- 63 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/19/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 stellung entsprechende Strecke vor, hinter oder neben dem Haltepunkt. Die Beriicksichtigung der Verspatung durch entsprechendes Vorhalten ergibt nicht immer das erwartete Resultat, weil der Richtschiitze die Geschwindigkeit der Schwingungen des Panzers nicht kennt, die Verspatung bei jedem SchuB anders sein kann und der Richtschatze demnach nicht in der Lage 1st, die GraBe der Vorhalte richtig zu bestimmen. Das zuverlassigste Mittel zur Verringerung der Streuung beim SchieBen aus der Bewegung ist die Stabilisierung der Bewaffnung, die auf drei Arten erfolgen kann: ? Stabilisierung der Visierlinie; ? Vertikalstabilisierung der Bewaffnung; ? Vertikal- und Horizontalstabilisierung der Bewaffnung., 5.11. Die Streuung im jeweiligen Moment Die SchuBtafeln enthalten die wahrscheinlichen Abweichun- gen, die die Streuung bei mittleren SchuBbedingungen kenn- zeichnen. Die tatsachlichen SchuBbedingungen konnen weitgehend von den Bedingungen abgehen, die den Tafeln zugrunde gelegt sind; durum kann sich auch die tat- sachliche Streuung wesentlich von den fiafelwerten unter- scheiden. Die zu einer bestimmten Zeit unter bestimmten Schuflbedin- gungen vorliegende Streuung heifit Stteuung des jeweiligen Moments. Die die Streuung des jeweiligen Moments kennzeichnenden tatsachlichen wahrscheinlichen Abweichungen kannen das ? Anderthalbfache der in den Tafeln angegebenen wahrschein- lichen Abweichungen erreichen. Es gibt keine Regeln fiir die Bestimmung und Beriicksichtigung de Streuung des jeweiligen Moments. 64 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 5.12. Der EinfluR der Gelandeneigung am Ziel auf die wahr- seheinliche Abweichung nach der Lange Die SchuBtafeln enthalten die wahrscheinlichen Abweichun- gen nach der Lange f?r horizontales Gelande im Gebiet des Auftreffens der Granaten. Bei Vorderhang 1st der Wert co. kleiner und bei Hinterhang groBer (Bud 23). a) Bild 23 Der Einfluie der Geliindeneigung am Ziel inif die wahrschoirz- lithe a elzenes (horizontal.) Gain& beim Zicl; h? Vorderhang; e? Hinterhang 5 Schieben a. d. Panzer 65 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Der Wert cox wird dann nach folgenden Gleichungen errech- net : bei Vorderhang bei Hinterhang co. co. ? -I- co ? War 19c CO : cox /cox, = wahrscheinliche Abweichung nach der Lange in geneigtem Gelande = wahrscheinliche Abweichung nach der Lange in ebenem Gelande =,Fallwinkel in Strich Gelandeneigung in Strich. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 6. Die Wirksamkeit des SalleBens 6.1. Der Begriff der Wirksamkeit des Saidlens Unter Wirksamkeit des Schieflens versteht man den Grad der bereinstimmung der Schieflergebnisse mit der Schieflaufgabe. Die Wirksamkeit des SchieBens wird nach den Treffergeb- nissen bewertet und durch folgende Werte bestimmt: ? Anzahl der Granaten, die das Ziel direkt oder durch Splitter getroffen haben; ? Dauer des SchieBens; ? Munitionsverbrauch. Die Wirksamkeit des SchieBens ist urn so groBer, je mehr Granaten das Ziel getroffen haben,und je weniger Munition mid Zeit far die Losung der SchieBaufgabe erforderlich waren. Die Wirksamkeit des SchieBens wird in folgender Reihenfolge ermittelt: 1. Bestimmung der Treffwahrscheinlichkeit; 2. Bestimmung des zu erwartenden Munitionsverbrauchs f?r das Erreichen der erforderlichen Trefferzahl; 3. Bestimmung des zu erwartenden Zeitaufwands fur die Losung der Feueraufgabe. 6.2. Die Bestimmung der Treffwahrscheinlichkeit Die Treffwahrscheinlichkeit ist eine Zahl, die die Treffmileich- keit unter den vorliegenden Schieflbedingungen angibt. Die Treffwahrscheinlichkeit wird durch einen Bruch oder in Prozenten angegeben. Sie laingt von folgenden F'aktoren ab (Bild 24): 5* 67 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 b) d) f ii BiId 24 Die Ablaingigkeit der Treff- wahrscheinlichkeit von ver- schiedenen Faktoren a ? von der Loge der mittleren Flug- balm in bezug auf das Zielzentrum; b ? von den AusmaDen der .Streu- ungsellipse; c ? von den Ausmaflen des Ziels; d ? von der Richtung des SehieBens in bezug oaf die Loge eines horizontalen Iiinglichen Ziels ? von der auf das Ziel bezogenen Lage der mittleren Flug- bahn ; je niiher die mittlere Flugbahn am Zielzentrum liegt, urn so grafter ist die Treffwahrscheinlichkeit; ? von den AusmaBen des Zieles; je grafter das Ziet ist, urn so grafter ist die Treffivahrscheinlichkeit bei sonst gleichen Bedingungen; 68 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 ? von den AusmaBen der Streuungsellipse; bei gleichen Aus- maffen des Zieles und gleicher Lage der mittleren Flugbahn gegeniiber dem Ziel ist die Treffivahrscheinlichkeit itnt so groffer, je kleiner die Streuungsellipse ist; ,) von der Richtung, des SchieBens in bezug auf die Lungs- ausdehnung des Zieles (Zielfront); wenn auf em n breites Ziel (Schiitzengraben) oder em n tiefes Ziel (Kolonne) geschossen wird, so ist die Treffwahrscheinlichkeit urn so grofler, je mehr die Schuff richtung mit der grofften Abmessung des Ziets zusamMenfallt ( das Feuer muff liings des Grabens ge- richtet sein). Die Treffwahrscheinlichkeit kann bestimmt werden: 3 (birch Vergleich der Zieliliiche mit der Plache des Streu- ungsherzstiickes ; ? nach der Streuungsskala. Die Treffwahrscheinlichkcit wird durch Vergleich der Ziel- Bache, mit dem Streungsherzstiick bestimmt, wenn die Maf3e des Zieles kleiner sind als die MaBc des Herzstiickes und sich das ganze Ziel innerhalb des Herzstiickes befindet. Dieses Ver- fahren wendet man an zur Bestimmung der Treffwahrschein- lichkeit beim Schiefien mit dem MG. Die Treffwahrscheinlichkeit wird nach folgender Gleichung bestimmt: p 50 Fz 50 g FH SI; SB P = Treffwahrscheinlichkeit Fz = Zielflache (Produkt der Zielgrundlinie g und der Zielhohe h) FH = Herzstiickflache (Produkt der Breite des Herz- streifens der Htkhe SH und der Breite des Herz- streifens der Breite Ss) 69 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Bei der-Bestimmung der Treffwahrscheinlichkeit beim Schie- Ben auf em n Figurenziel wird das nach dieser Gleichung erhaltene Ergebnis mit dem Figurenkoeffizienten multipliziert (Tafel 2.) Tafel 2 Mittelwerte des Figurenkoeffizienten Ziel Figurenkoeffizient Kopfziei 0,7 Brustziel 0,7 Halbfigurenziel 0,8 Figurenziel MG 0,7 Pak 0,8 ... 0,9 Schiltz,enpanzerwagen Sicht von vorn 0,8 ... 0;,9 Sicht von der Seite 0,8 ... 0,9 Panzer Sicht von vorn 0,85 Sicht von der Seite 0,7 Der Figurenkoeffizient ist das Verktiltnis der Treffwahrschein- lichkeit beim Schieflen auf das vorliegende Figurenziel zur Treffwahrscheinlichkeit beim Schieflen auf sin Rechteck, dessen Hiihe der Zielhohe und dessen Breite der Zielbreite gleich ist. Der Figurenkoeffizient andert sich mit der Zielentfernung. Beispiel: Es wird mit dem MG ATM aus dem Stand mit der Visiereinstellung 5 auf das Brustziel von 0,5 m H?he und 0,5 m Breite geschossen. Der mittlere Treffpunkt fiillt mit dem .Zielzentrum zusammen. Es ist die Treffwahrscheinlichkeit each dem Herzstiick zu bestimmen. Losung: 1. Den SchuBtafeln entnehmen wir die Breiten der Herzstreifen der Hiihe (Sri) und der Breite (SB): Sif = 0,71 m; SB= (:)58 m 70 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28 : CIA-RDP80T00246A070100290001-1 2. Die Flache des Herzstiickes betrigt dann; FH = 0,71 ? 0,58 =-- 0,41 m2 3. Die Zielflache hat folgende GrOfle: Fz = 0,5 ? 0,5 = 0,25 m2 4. Dann ist die Treffwahrscheinlichkeit tinter Beriicksichtigung des Figurenkoeffizienten: F z 0,25 P= 50 k ? 50 ? 0,41 0,7 == 21% FH Wenn das Ziel groBer ist als das Herzstiick (auch nur in einer Richtung), so ist die Treffwahrscheinlichkeit nach der Streuungsskala zu bestimmen. Hierzu mul3 man: 1. das Ziel in einem befiebigen MaBstab aufzeichnen; 2. im gleichen Mal3stab auf das Ziel die Streuungsskalen der H?he und der Seite unter Beriicksichtigung der Lag % der mittleren Flugbahn zeichnen, wobei man die wahrschein- lichen Abweichungen den SchuBtafeln entnimmt; 3. die Treffwahrscheinlichkeit einzeln nach der Mille (oder nach der Lange) und nach der Seite berechnen; 4. die errechnete Treffwahrscheinlichkeit nach der Mlle (oder nach der Lange) mit der errechneten Treffwahr- scheinlichkeit nach der Seite multiplizieren; 5. wenn es sich urn em n Figurenziel handelt, das Ergebnis zu- satzlich mit dem Figurenkoeffizienten multiplizieren. Beispiel: Es ist die Treffwahrscheinlichkeit nach der Streuungsskala fiir das SchieBen auf em n MG mit dem MG LTM aus einer Entfernung von 400 m zu bestimmen, wenn die mittlere Flugbahn durch das Zie1- zentrum geht. Losung: 1. Wir entnehmen den SchuBtafeln 4ie GroBen der mittleren Abwei- chung nach der Halle (cot) und nach der Seite cat = 0,19m; ca. =-- 0,16m 71 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/10/28: CIA-RDP80T00246A070100290001-1 2. Wir zeichnen das Ziel in einem beliebigen MaBstab und auf das Ziel im gleichen ,MaBstab die Streuungsskala der Mho und der Lange, wobei wir den rnittleren Treffpunkt in den Zielmittelpunkt legen (Bud 25). , l? ?