GERMAN NEWSPAPERS
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Collection:
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Release Decision:
RIPPUB
Original Classification:
R
Document Page Count:
31
Document Creation Date:
December 14, 2016
Document Release Date:
May 31, 2002
Sequence Number:
4
Case Number:
Publication Date:
April 19, 1949
Content Type:
REPORT
File:
Attachment | Size |
---|---|
CIA-RDP83-00415R002600120004-5.pdf | 12.75 MB |
Body:
FORM NO -Th
NOV 1948 5 I - 6
ApprotisrsolFlinirItsNr itosmati5CIA-RDP83-00415R002600120004-5
25X1A
CENTRAL INTELLIGENCE AGENCY REPORT
INFORMATION REPORT
COUNTRY Germany
SUBJECT German Newspapers
25X1C
PLACE
ACQUIRED
DATE
ACQUIRED
et, DATE DISTR.
10-A
NO, OF PAGES
25X1X
NO. OF ENCLS.
(LISTED BELOW)
19 April 1949
SUPPLEMENT TO
REPORT NO.
?4'-/In 4
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STATE
ARMY
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NAVY
CLASSIFICATION RESTRICTED
NSRB
DISTM 6 unoN
=to
AIR
OCD
C-t-z
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
?gaggenoLage: liositmmungen mt. Hektar.Veranlagung
For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Erscheint viddundlich drnimal
Eireelpreb 15 Pfennig
Ausgabe Brandenburg
Vorligserr Berlin
l'peer,:lar." Organ Der Demokratirdien Davernpartei DrutrdilanDs
Friihjahrsbestellung vor der DWK
Gegenseitigelie in der Friihjahrsbestellung besser ale
Neillfife nach der Ernie
Berlin Aug der L Voliversammlung der Dentschen Wirt-
schaftskommIssion stand als einziger Punkt die Frilklahrsbestellung 1999
not der Tagesordnung. Die Linderregienumen, elle demokraftschen Par-
telen und Organisationen hatten ihre Vertreter entsandr. Die Demokra-
- Recite Banernpartei war dwelt den Parteivorsitzenden Ernst G ol d en.
bane,, Rudolf Albrecht, 2. Vora 'Menden und Landesvorsitzenden von
Brandenburg, und Hauptgesebiftsfiihrer Paul Scholz vertreten. Zur
Vorbereitung land Durebfiihrung der Friihiahrsbestellung wurde von der
Vollversammlung node einem Berieht Luitpold fiddles, des 2. Vor-
sitzenden der OWN und 0504, einer eingehenden Diskussion eta Beschluit
natant, am dern win nachstehend die wlehtigsten Punkte file ,unsere
Bauern ausssugsweise veroffentlichem
Die Verteilung der Kulturen und seine Arbeft solo, erklarte Paul Scholz.
des festgeseteen Anbauplanes der Von allem tel es ein Cobol der
Sommerkulturen out die Kreise, Ge- Stunde, die gegenseitige ligte der
meinden und Wirtschaften ist bis Hamm am doer mancherorts noch
Bode Februar 1949 nachzuprifen und nicht volt eingellisten Fordenmg an
lestgestellts Manger zu beseitigen. wirklichem blutvollem Leben zu eat-
Die vorhandenen Saatgutvorrate wickeln. Wir werden von uns sue
lied fir die Friihjahrsaussaat in noes dazu tun, dem wIrkliche gegen-
vollem Ausmall einzusetzen. Hierbei seittge Hilfe Jetzt, we she gebraucht
tot dem Ausgleith fin besondere wird, let bosses els alle spatere Hilfe
Mangelgebiete durch gegenseitlge nus dem Kornsadd Ferner mudi
Saatguthilfe zwischen den Kreisen, schnellstens Zugkrafthilfe fence Ban-
Gemeinden und Einzelwirtschaften ern gegeben werden, die noch mit
mit Mille der VdgB besondere Sorg- Omer Winterfurche im Blickstand dad,
cult 00 widmen. Auch die rechtzeltige Daffir mUssen elle yorhandenen Trek-
Belieferung des Erwerbsgemilsebaues ker in Hachsteinsatz laufen. Paul
wurde beraten. Eine Verwendung Scholz schloB seine Ausfiihrungen mit
von Qualitatssaatgut Bir Konsum- den Worterg
zwecke is) his gum AbschluB der ?Es kommt Jetzt decant an, wenig
I3estellungsarbeiten verboten. Die en reden und mehr ste tandem. Be I
VdgB tot Cu veranlassen, 'hien Na- vor allem erforderlich, den and, d
turalhilfsfonds einzusetsen, wenn in- Arbeiter dem Hamm die Hand en
folge Wittgiungrschaders- bei teguer- gwgenstrecke, dig.it in gametmemer
liehert Wirtschaften eine unverschul- Arnett Be Voraussetzungen. fUr bin
dote Nottage efeefieten Der erfolgrekhe DutehitUtrung dem Frith- ,
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Bauern our
Stalin-Erklarung
Ant 16. und 17.Februar
Bongrefi der landlichen
Genossensehallen
Aus den Dorlern
uertrieben
Gegen Ruhrdiktat
nationale Selbsthilfe
Berlin (EH). Das Prasidium des Deutschen Volksrates hat ninon Aufruf an due deutsche Volk erlassen,
der auch die politischen Aufgaben im Rahmen der VolkskongreBbewegung fir unsere Bauerinnen und Bauern
klar umreidt. In dem Aufruf heifit es.
Veer den Ruhrstaat hinaus let die ganze Wirtschaft Westdeutschlands, Nord- und Saddeutschlands tinter
die eiserne Faust des internationalen Trustkapitals geraten. Durch die Errichtung der milit5rischen Sicherheits-
behorde wird jeder Bet dub, jedes technisclae jedes Forscherlaboratorium der Kontrolle auslandischer
Konkurrcnten ausgeliefet. Westdeutschland moll sum Aufmarschgebiet und Waffenarsenal filr den neuen
Krieg gemacht nod sogar gezwungen werden, dem Kriegsblock der ?Westunion" und des Nordatlantikpaktes
anzugehbren. Wahrend diese Deutschlands Wirtsch aft und staatliche Selbstandigkeit todlichen Schlage
gefithrt werden, setzen die w h estlichen Imperialisten in London m dem? Besatzungsstatut den Schlufistrich
unter die koloniale Versklavung Westdeutschlands.
Wir klagen die Regierungen von Amerika, England und Frankreich des Bruch. des Potsdamer Abkom-
mens an, duo fin gang Deutschland eine einheitliche Regierung, eine einheitliche Friedenswirtschaft und den
AbschluB des Friedensvertrages varsieht.
Wir klagen ole der Spaltung D?eutschlands an, des Versuths, Westdeutschlancl in eine anglo-rMerikanische
Kolonie au verwandeln.
Wir klagen air der Nigellosen, antidemokratischen und antisowjetischen Het. an und der etzfrechterhal.
tung des von ihnen selbst hervorgerufenen Berlin-Konfliktes.
Abermals hat die Sowjetunion durch die Erklarung des Generalissinms Stalin dot Tor zu Verhandlungen
fur Deutschlands Einheit writ geoffnet. Stollen die Westmachte, dem Vorschlage Stalins folgend, ihre MaBnah-
men sue Errichtung eines westdeutschen Staates ein, durth die Deutschland und der Frieden bedroht wer-
den, kehren zu den in Salta und Potsdam mit der Sowjetunion vereinbarten gemeinsamen Beratungen
iiber dee Schick.' Deutschlands zurilek, demi wird es keine Berliner Frage mehr geben, darn wird die Span-
Sung zwischen den Machten betrachtlich gemildert, dann wird dem Weltfrieden gedient nein.
Das Prasidium des Deutschen Volksrats begrii0t. deshalb mit groBter Genugtuung die klaren prizisen
Antworten, die Generalissimus Stalin nut diene fin Deutschland an lebenswichtigen Fragen gegeben hat. Die
offene Bereitschaf m
zu einer gemeinsaan FriedenserIct arung, our Festlegung der allinghlichen Abriistung, nor
Verhinderung eines /mums Krieges und mc Schaffung der Einheit Deutschlands lessen die game Welt auf-
atmen. Vom Verhalten der Westmachte hangt no jetzt ab, ob die Volker endlich auf einen dauerhaften Erie-
den hoffen diirfen. (Fortsetzung ad Selte 2)
BevArtschaftung des Griinlandes ist Jahrshestellung und dime gutemErnte Protest der Elnheitsfront der antitaschisitsch-demokrattschen Parteten
tor men geschaff en werden. Die Demokratische
Die Wasserverhaltnisse des GrCut- Bauernpartel wird sites nun legend
bodes tied durch Grabenraumung in Wench? dam tun, dem Bauern bet
Ordnung cu bringen. Die landwirt- seiner schweren Aufgabe in den kom-
schhfUtchen . Reparaturwerkstatten menden Wochen re hellen non Ihn
sind his gum N. Februar 1949 auf mit ellen Kratten dabei zu enter-
ihre Betriebsbereitschaft m iiber- statzenl"
Priifen, und ibnen die vorrangige Edwin Hoernle, der Leiter der
Instandsetzung falgender Land- Dauptverwaltung Landwirtschaft tind
maschinep cur Auflage no machen: Porsten, erklarte: ?Wenn wir ouch der
Ar.kerschlepper, Kaden Plitige, Wie- Diirre des Jahres 1946 es fertig brach-
senwalzen, Kultivatoren und Drill- ten diese Schwierigkeiten ion vorigen
men.' I Z . .
D hese Id or 1. Der Vorsiizende der KPD In den westliehen Be- wegen seines Kampfes din natio-
satzungszonen, Max Reitman, 'verde vom brittschen Militgrgerleht oaten Interessen des deutsehenvolkes
drei Mongten Gefffnlinis verurteill. Das Udell scuttle damit begrundet. su drei Monaten Geflingnis verurteilt
daB Reiman den westdeutschen Politikern, die die Spaltung Deutsdm wurde. Die englische Militfirregie-
lands unterstiitzten, in diner Reda gedcoht babe. Der Richter betonte run?, brine, aech dieee,
mehrmals, daft die deutschen Politiker, die die Bedingungen des Ruhr- ,e; ?ed.,. ? de.?, , dee
statute dmehfilhren, ate Personen anzuseken sled, die der Besatsungs oa me -
maeht Wife and Beistand leisten. Ste winder) emit enter die Verordnung ea 5 e re a a
d t ch Volk be It Kolonial-
fallen, monad, diesen Wife oder Schutz zu gew:thren eel. Reimann wurde yolk betrachtet, das rechtlos jeder
sofort nach der Urteilsverkiindung verhaftet. Willkiir seiner Kolonialherren unter-
worfen 1st. Der gemeinsame Aus-
erhebt scharfsten Protest gegen das
schud fordert die sofortige Frei-
Schandurtell, den von dem englischen
Militfirgericht gegen Max Reimann lassung Max Reimanns und ruft doe
gefallt warden mt. Es tot due Justin_ gesamte deutsche Volk auf, mit. un-
schmach ohnegleichen und eine Ver.- verminderter Kraft den Kampf filr
letzung der elementaren demakrati- die Einheit Deutschlands und hir
schen Volksrechte, daft Reimann einen gerechtenFrieden fortzusetmne
Nach der Urteilsverkiindung gegen
ahr zu uberwmden, dann werden nor Max Heimann war htichster Alarm.
waltung der MAS trod name Organe, ? bringen!"
der VdgB, insbesondere der Ver- on in diesem Jahr erst recht fertig zustand in Dusseldorf. GroBe Boiizej-
aufgebote standee in Berertsch t.
ist der gralitmogliche Einsats eller Otto Edrli ng you der VdgB Polizeiwagen rasten ,thduircho hdchio
Schlepper und Bodenbestellgerde ?giee end, gemuf hm, da dem Aur. stragen Es war n)
sicherzustellen. Menu gehort ouch bats der MAS nicht die erforderliche die belle Emp ihneo orung der von dImBe.die lieranziehung der nicht voteaus- Aufmerksamkeit geechenkt wurde Gerichtsgebfiude versamm er i
genutzten Schlepper in Privathand
und dad Stout und Genossenschaften volkerung zu unto, bi. d . En
(notfalls nach der Anfarderungsver- bier helfend eingreifen milssen durch groBer Demonstrahonszugtea,.e
t deio.
ordnung vom 21. Juli 1948). Zur erhohte Zuteilung von Material und Marsch durch die Stmt.n p
Gewahrung des vollen Einsatzes Ersatzleilen und vor allem durch die darts an und proleterte gegen del
tierischer Spannkrafte sind die land- Bereitstellung wIrklich eschult r Saha d rt '1
. . ..
e Our Oil Fachkratte. Die Maschine id gut, she; Berlin (ADN). Ars die Kunde van Bee tin (SNBRIft. Ant Brsuchen Sowjetunion garantieren eine Felt-
1)..er der Frilltiahr5heaten0.8 le erst der Mensch, der mit ibr umm- dem Udell gegen 5450Reimann nach der Deutschen Wirtschatiskommis- versorgung ohne Austauschprodukte
cedeWitterungslage von der Holz-
abfuhr bis au sechs Wochen voll- gehen versteht, gib) ihr den letzten Berlin drang, teat der gerneinsame sten Defer' die Sowjetunion ins dare und sichern die Versorgung mit Soot
st5ndig (such beztiglich etwaiger Sinn! Eine andere Sorge unserer Ausschul3 der Einhdtsfront der anti- 1949 12 000 Tonnen Spelseiette sowle und Nahrmitteln, erklarte der Ver.
Riickstknde) so befreien. Die RV Bauern stand in dieser Vollversamm- faschistisch-demokratischen Partelen, 49 000 Tonnen Getreide an dle so- eitzende der Deutschen Wirtschafts-
heichtindustrie hat Mr die Produk- 009 000 Debatte, als auf Se Preise darunter die Vertrewr der Demokra- wjelische Besatzungseone. Damit kommission, ' Heinrich Bin, am
lion von Sedren fir Saatgut, Pferde- Mr Sedum und Konsunakartoffeln kin. ttischen Bauernparei Deutschlands, wird die Sowjetunion wesentlIch as. Dienstag einem ADN-Korresponden-
rind Kuhgeschirren, Keilriemen, gewiesen wurde und erklart wurde, no einer Sitzung ntarnmen und gab seren Boozer, hence taints in der ten gegenither. .
dad es nicht angfingt set dem Bau- seinen scharfsten Protest in Mner Versorgung lir die Bevalkerung
Die Lieferung von Spelseletten ere
Das ist praktische Bauernhilfe
Unser Viehbestand durch Lleferungen der UdSSR geschont
Elemente 'ted Berenagea fUr ern ad der einen Shire' fin seine Erklarung zum Auseruek. In der Er- unterstilleen.
Arkerschlepper in grdIttmoglichem Konsumkartoffeln 3 DM no klarung heidt es: Per gemeinsame Berlin (ADN). Die angekiindigten mogilche es, betonte Rau, den Vieh-
Umfang Sorge zu tragen. Die Haupt- bedded der Ostzone in diesem Jahro
verwaltungen Materialversorgung, wahrend Saatgutkartoffeln 9 bis AusschuB der Einheitsfrant der anti- Lida). egen von 12 000 Tanner) Fett ?..
10 DM bezahlen nun. faschistisch-demokratischen Parteien und 40 000 Tenney Getreide aus der ? `???
Chemie, Stelne, Erden, Interzonen- wie vergangenen Jahre weeds
nod AuBenhandel sowie Land- und man Jetzt dumb den Import von
Forstwirtschaft hahen our Sicherung Speiseletten sus der Sowletunlon da-
der Versorgung der Landwirtschaft von absehen [carmen, etnen gra.
mit Mineraldtinger die im Rahmen Tell des Vlehbestandes rue Fettgewin-
der gegebenen Produktionsmbglich- nuog abzuschlachten.
keiten anfallenden Diingermengen
fiber die genossenschaftlichen und
Handelsorganisationen planmaBig der Kunstritinger ant Kredlt
Budapest (ADN). Der ungarische
Landwirtschaft zuzufithren.
Der . ? Vertreler =serer Parte', Ministerrat hat einen Beaching ge-
Hauptgescha)tsitihrer gad Scholz, falit, demzufolge in diesem Frith-
sprach wohl ellen - unser. Bauern jahr 2,5 Millionen Josh geptnigt wer-
aus dem Herren, ala se an der Frage den miissen. Den Landwirten werden
der Anbauplane Stellung nahm nod, 7500 Waggons Kunstdiinger auf Kre-
erklarte, deg die werktatigen Hamm dit zur Verfiigung gestellt.
gerade bei der Anbauplanung mein
als bisher binzugezogen werden whO. Weizen verbrannt
Stockholm (EB). Wle die Zeitung
?Ny DOC berichtet, wooden in den
Vereinigten Staaten gewaltige Men-
gen an Weizen verbrannt. 1m Pro-
duktionsjahr 1947/48 wurden 5 Mil-
lionen Tonnen Weizen ala Viehfutter
verfiittert, obgleich die Futter-
getreideernte um 30 Million-en- Ton-
nen holler war ale too Jahre 1946.
Die $tiostne eeo ikaleati
In der Nr. S des ?Bauern Echo. vom .05, Januar Rthrgebiet und in gam West- and Siiddeutschland
1949 hat der Bauer Conrad Schlientke aus Altenburg wooden in schen winder diejenizen an die Marti go-
seine Kollegen aufgeruf en, an der Diskussion sum din, die ens Hamm In zwei Weltkriegen test mar-
Verfassungsenrwurf des Deutschen Volksrates rege selleren und sterben ileeeo. Und die Benner Doktoren
teilzunehmen, leh keen die Austhhrungen des Kol- amen daze ?Ja end amen".
!men Sehilemke nur volt unterstreichen. Jewell]. wir Au& mit dem Privateigentum let es int Westen
brave/ten eine dernokratische Vert assung, der& die Dedschlands gar nicht to well her, wie man denkt.
dem Bauern sein Becht eIngeratunt wird. Be ist doch gam Mar festzustellen, 455 dort nor des
Ich babe 19Ne Hektar und noel Pferde. Ale week- Prrateigentum der Reichen geschiitet will. Das
Winer Bauer bin id, daran interessiert, dad in Pdvaleigentum der Kleinen ist nur dams da, deli es
Deutschland nicht wieder Brntnester entstehen, aim vet den Groden vernichtet wird. Wer des nicht
ten. Ohne Zweitel mangele es vides,
enen stuns Tudns quietschveranugf Militansten mid glarbf, der soil nach einigen Jahren metre Zeilen
orts noch an der eigenen InitMtive
Kid Ir en ? d I K n- wider lesen.
n'uem' Ab" " 'n.h Te- ewDer Veerfai:u=enntawnurfe Zs' D'Irt"tsenehenr Volts- Ner den Verfassungsentwurf dm Deutsehen Yolks-
sache, daB mete Bargermelster, Land- fgegsc tat wirklich eine brauchbare Granulise? fir doe rate aufmerksam Hest, der wird gone klar erkennen,
rate and Verwaltungen hiervon nights deutsche Verfassung, die solehe Bruinester nicht cut- dad hier unser PrIvateigenturn geschiltet sverden
wissen wollen und von vornherein .teheg mt. soli Dagenon tat das Privateigentum der reiehen
alle Ansatze Merge In Keime erstiek- Dagegen lot der Verfassungsentwurf, den zur Zeit Krbastreiber und Gutsbesiteer aufgehoben. Diesen
ten. Jr mehr aber der Bauer mithiltt, einige sogenannte ?fettle Herren" In Bonn ausarbeiten, Unlarsdried, Bebe Bauern, mud man such sehen.
um so verantworiongsbewunter wird fir das Volk du wertloser Fetzen Papier. Denn Ion Bauer Heinrich Sehinfeld
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
? se?.2 Approved For Release 2002/W4NMA-RDP83-00415R002600120004-5.1,
Bauern zur Stalin-Erklarung
Wir brauchen den Prieden
Mit seinen affenen Friedensbe-
kenntnis hat Generalissinius Stalin
alien VdIketn eras deni Herzen ge-
sprochen. Unsere Bauerinnen und
Bauern 'carmen eta dtesen Antworten
nun ?je sagen Der Bauer braucht
den Frieden wie sein tagliches Brot.
Ohne den Frieden wird seine Wirt-
'
chat minted und er und seine Kin-
der groBen Gefahren ausgesetzt. Prie-
den bedeutet far den BauernAufstieg
and Wohlstand. Deshalh wird jeder
ehrliche Bauer gemeinsam mit alien
Priedensfreunden an der Erhaltung
des Friedens mitwirken.
Bauer Albrecht,
2. Voreitzender der Demokratischen
Batternpartel Deutschlands.
Bin Beweis der Priedensliebe
All. Bane/Innen und Bauern sind
an der Erhaltung eines dauerhaften
Priedens interessiert und wanschen
eine Verstandigung zwischen den
GroBerichten. Die Antwotten Gene-
ralissimus Stainna ant die vier Pragen
des Generaldirektors der Nachrich-
tenagentur International News Ser-
vice, Kingsbury Smith, entsprechen
volt den Wiinschen der Bayern, writ
sic em klarer Beweis der Friedens-
liebe der Sowjetunion sind. Jetzt sind
die Westmachte an der Rehm zu be-
weisen, daB sir mit den Friedensvor-
schlagen Stall ns einverstanden sind,
Bauer Richter,
Landesvorsitzerder
der Demokratlarben Bauernpartei
Deutschlands, Sachsen-Anhalt.
Neue Hoffnung fiir die Bauern
Die Beantwortung der vier bekann-
ten Fragen durch Generalissimo.
Stalin hat besonders each unter der
Bauernehaft neue Hoffnung ant eine
endgUltige Lasting der deutschen
Frage geweckt. Der neuerliche Be-
wets des ehrlichen Friedenswillens
der Sowjetunion zwingt Amerika und
die Westmachte an der klaren Stel-
lungnahme, ob die Unsicherheit wet-
ter bestehen soil oder ob man in Zu-
sammenarbe` mit der Sowjetunion
der Welt ellen wirklicben Frieden
und Deutschland die Mbglichkeit ge-
Weitere Erklarungen
SPD gegen Bauernforderungen
Kid . (ADN), Der ehemalige schles-
wicrholsteinische Landwirtschatts-
minister und Abgeordnete des Land-
tags von Schleswig-Holstein, Erich
Arp, bestatigte in Kin vor Presse-
vertretern, daB Cr we gee seiner Diffe-
re.nzen mit der sozialdemokratischen
Partelfithrung in der Frage der Bo-
denreform, die Arp. als die entschei-
dende Frage des Landes Schleswig-
HolMein bezeichnete, a. der SPD
ausgetreten
Ar, den Aukiihrungen Arps ging
.ilberzeugend hervor, daB er Bich kom
sequent fiir eine wirkliche demokra-
tische Bodenreform eingesetzt hat und
daB die SPD, die in Schleswig-
Holstein alleinige Regierungspartei
tel und ilber die Mehrheit im Landes-
parlament verfagt, threw elgenen
Landwirtschaftsminister In dieser ?rage
die Unterstatzung verwelgerte.
In sneer Kritik der Haltung der
sozialdemokratischen Landesregierung
wandte ech Arp inshesondere gegen meineigentum surf Grund des Ar-
Arps
vertreterti aus, ?mufl die groBe Masse
der Arbeiter, Angestellten und kle-
nen Gewerbetreibenden atm ihren
Steuergroschen aufbringen.?
Arp kilndigte an, daB er sich ale
Abgeordneter am Landtag von
Schl.wig-Holstein ern in der Zu-
kunft gegen jeden MiBbrauch des
Bodenreformgesetz. zum Vortell. des
GroOgrundbesitzes entschieden rue
Wehr setzen werde. Er gab bekannt,
daB er der an ihn gerichteten For-
derung, nach seinem Austria aus der
SPD sein Landtagsmandat nieder-
zulegen, nicht Folge leieten werde.
rberfUhrung
In Gemeinelgentum gefordert
Wiesbaden (ADN). Die Indueriege-
werkschaft Bergbau tar Hessen for-
derte in der Delegiertenkonferca-, in
Braunfels die Uberfiihrung der hes-
smchen Braunkohlengruben in Ge-
Groagrundbesitzes. Die dafdr notwen- AuBerkraftsetzung des Artikels 91
digen Geldmittet veranschlagte Arp durch die amerikanische Militarregie-
auf naind Ill Milkmen D-Mark. ?Die- rung ala VerstoB gegen die Landes-
sea Geld", rid Arp vor den Please- verfassung bezeichnet.
Schulzwaldzonen in Rumanien
Experimentelle Arbeiten zur Anpffanzung von Schutzforsten
Bukarest (SISK In einer Sliming ihrem Tlitigkeltsprograrnm des Stu-
der Akademle der Wiesenschaften dium des Problems aufgenommen,
der Rumanischen Volksrepublik ilber S-'--'tforstzonen in den w-ddlosen
den Stalinschen Plan sue Umgestal- Gebieten anzulegen. Die .e1. sademie
tung der Natur In den Steppen- und stellt sich die Aufgabe, experimen-
Waldsteppengebieten des europai- tette Arbeiten stir Anpflanzung von
sthen Tells der UdSSR betonten Schutz/ orsten vorathereiten und
rnehrere Redner des groBe Interesse, durchaufithren, urn in der Republik
des in Rumanien dieser MaBnahme einen Plan sum Schulze der Felder
entgegengebracht wird. gegen die verheerenden Folgen der
Rumaniero besitzt ausgedehnte Minx as verwirklichen.
Steppengeblete im Stirlen und Osten
von Moldowa sowle in Stebenbilrgen Viehzucht wird intensiviert
und im Banatgebiet. Zur Durchfith-
rung anakiger Aebeiten in Rumanien Warschau (MB). In diesem Jahr
warden in der Sliming genaues Stu- wird die polnische Landwirtschaft
Mum der Prank und der Methoden ilber 6,9 Millionen Stuck Rindvieh,
gdfordert, die in der Sowjetunion an- 5,9 Millionen Schweine, 1,2 Millionen
gewandt werden. Die Akademie der Schafe und 93 Millionen Stick Ge
Rurthinischen Valksrepublik hat in Mtge] verfligen.
Gegen Ruhrdiktat - -
(Portselming von Selte I)
Deutsches Volk!
Die Stunde 1st gekommen, in der
Deutschlands M9nner und Frauen
und seine Jugend selber mad den
Plan treten milssen. An .ch liegt
es, jenen deutschen PolitIkern Kin.
belt au gebleten, die von neuern data
Gift der imperialistischen antisowje-
tischen Deter in die Wunden unseres
Volkes traufeln. An emir liegt es,
Verratern an der nationalen Sadie
des deutschen Volkes in Bonn und
Frankfurt (Main) die Gefolgschaft an
versagen, well cia atatt des Brotes
dem Volke hurts Steine reichen, well
sie den Westmachten gestatten, den
unheilvollen Kralten der Vergangen-
Belt die game Macht in West-
deutschland wieder auszuliefern.
Gegen den natIonalen Notstand. In
den Deutschland mit seiner Haupt-
stadt Berlin Much die Diktate der
Westmachte und durch die Feigheit
deutscher Politiker geraten let, gibt
es nur ein Mittel,
die nationale Selbsthilfel
Wir milssen heraus ens der natio-
nalen Katastrophe; aber wIr menden
ale nur Uberwinden, wenn wir unser
Schick.] in die eigenen Hande neh-
men. Nur so wird das deutsche Wolk
zu einer demokratischen, anat./nal-
gen und &Men Nation.
Protestiert in Stadt and Dorf, in
Betrieben, Gruben und Verwaltungen
gegen die Zerrefflung Deutschlands.
Demonstriert filr die demokratIsche
Erklart euch gegen den Raub des
Ruhrgebiets1 Erkldrt each gegen die
Abspaltung Westdeutschlandsl Er-
klart each gegen etc Besatzungestatut,
data den Abschlug eines Friedens-
vertrages und den Abzug der Be-
satzungstruppen Verhindert.
Use deutsche 'Volk harm niernals
das Ruhrstatut oder ein Besatzungs-
statur els rechtmAllig anerkennen.
Wir etch en in unserem Kampf
nicht allein! Die machtige Sowjet-
union, die Volker Oat- und Sticlost-
europas, die Gewerkschaften und
starke Parteien in Westeuropa unter-
statzen unsere Forderungen in Wort
und Tat.
Deutsch. Volk, sammle und einige
did, unter der Faber der deutschen
Volkskongrenewegung fiir demo-
kratIsche Einhett und gerechten
Frieden.
fanner und Frauen eller Parteien
und alter Berufe, steht zusammeni
Deutsche Jugend. relic did, etc in
die gemeinsame Front. Kampft elle
fiir Demokratie, Mr Frieden, time
Deutschlands Emheit und Frelhelt1
ben wird, cur Bildung eines einheil-
lichen, demokratischen Staates.
Martin,
der Demokratischen Bauernpetel
Deutschlands, Sachsen.
Vor die Wahl gestelit
Be gibt keinen deutlicheren Bowels
fur den Friedenswillen der Sowjet-
union ale die Erklarung Generalissi-
mus Stall.. Der ?berate Staatsrnen
der SowJetunion hat ? den Westmach-
ten den Abschlufl eines Friedens-
paktes angeboten. Mit dem Friedens-
pakt ware die erste Voraussetzung
far die Regelung der deutschen Ver.
haltnisse geschaffen. Jetzt wird es
etch seinen, oh die fahrenden Sleds.
manner der USA, Englands und an-
derer Staaten bereft sind, far den
Fried en an arbeiten. Sia Bind jetzt nor
die Wahl gestellt, entweder en
Stall. Angebot la zu mean oder
sich nor eller Well als Feinde den
Bauern und eller iihrigen Werktatigen
zu stempeln.
Hoffmann,
Landesvorsitzender
der Demokratischen Bauernpartei
Deutschlands, Thuringen,
Sine Bauemforderung
Es ist hesser, man stellt in de
Welt landwirtschaftliche Maschinen,
Gerate, Industrieausrastungen und
tagliche Bedarfsgegensthride her ais
Kanonen und Panzer. Das let die For-
derung alter Bauerinm- und Bauem.
Generalissimtis Stalin hat mit seiner
Erklarung, daB die Sowjetunion ho.
mit ware, mit den USA einen Foie.
denspakt abzuschliellen, der cur all-
gernelnen Abrastung fiihrt, ems wink-
lithe Bauernforderung ausgesprochen.
Wenn die GroBmitchte sich Ming sind,
sind each die dentschen Probleme
leichter zu lasen.
Filarski,
Landesversitzender
der Demokratischen Bauernpartei
Deutschlands, Mecklenbum
Verheiflungsvoller Auftakt
Berlin (ADN), Die Kohlenindestrie
cowjetischen B.atzungszone hat,
wie von zustandiger Stalls mitgeteilt
wird, das Solt far den Monet Januar
1949 in der Dr:1,1.1produktion bereits
am 27. Januar and in der Rohkohlen-
fOrderung- am 28. Jame erfallt. Das
bedeutet, dal die Kohlenindustrie
gegenular.0911Planalffern die Leis!ung
ifer,Brfidesteuerigunn or. Januar
Un vier Prozent und-in der Rolikoblen-
forderung um drei Proent. stMgern
konnte. ?
249 Ortsgruppen gegrundet
Weimar (MM. In Thuringen wurde
dumb den Landesverband. der Dem,
kratischen Bauernpartei Deutschlands
jetzt die 249. Ortsgruppe gegrandet.
Damit hat Thuringen in der Entwick.
lung der DBD hinter Mecklenburg
end Sachsen-Anhalt den dritten Plate
erreicht,
Kongre8 der Genossenschaften
Am 16. und IT. Februar In Berlin
Berlin MB). Der endrrtittige Tern.
zur DurchfCihrung des Kongresses
der landlichen Genoss.schaften
Deutschlands met, mid dna ?Bauern
Echo" erfahrt, nut den 16. und
if. Februar 1949 festgelegt mudded.
595 stinunberechrigte DeLegierte, die
sich aus den filnf Hauptverbanden,
namLich demRaiffeisenverband Meck-
lenburg, dem Brandenburgischen
Ralf feisenverband, dem Raiffeisen-
genossenschaftsverband Sachsen-An-
halts. deer Ralffeisenverband Thli-
ringens und dem Verband landwirt-
schaftlicher Genossenschaften in
Sachsen zusammensetzen. werden sof
Bern Kongre0 vertreten sein.
Die Hauptf rage, die auf dem Kon-
gr.) der landlichenGenossenschaften
behandelt wild, let die Griindung
des Zonenverbandes. Dieser unter-
teilt Men in die Landesverbande,
Krelsverbande und in die Itindlichen
Dorfgenossenschaften.
Auch die Tagesordnung fat Schon
int ger:den Rahmen festgelegt war-
den. Dod Hauptreferat Milt am ersten
Tage Paul Me r k er iiber dos Thema
?Die landlIchen Genossenschaften im
Zweijahresplan". Das melte helm.
eel wird Herr Busse IDWK) hal-
ten. AnschiieBend sprechen Vertreter
der westdeutschen Delegation Bowie
le ein Vertreter der Deutschen Land-
wirrschattsgeseluchaft, der DWK, des
FDGB, DFD, FDJ und der demokra-
ttschen Parteien sowie ein Vertreier
der Konsumgenossenschaft.Derzweite
Tag eieht eine Diskussion Ober die
am Vortage gehorten Referate vor.
he erfolgt dens dee SchluBwort, die
Beratung des Statute und die Durch-
ftihrung der Wahlen.
Neben den stImmberechtigten Dela-
gierten Ward an viele Caste cue dem
Ausland sowle die Aktivisten der
Genossenschaftsbewegung in Berlin
erwartet. Insgesamt rechnet man
mit einer Teilnehmerzahl von rood
2000 Personen.
. . . vielleicht schneller ftittern?
Die Aktivistenbewegung auf dem Lande vor dem
agrarpolitischen Ausschtiff des Deutschen Volkerates
Berlin (RBI. Ate men kiirzlich in her Thema. Mit der Aktivistenbewe-
einer Bauernversammlung des Thema gum, out dem Lande beschaftigten
?AktivIsten auf dem Ganda" anschnitt, sich eusfuhrliche Darlegungen anlaft-
stand em n Bauer out und Was Itch der 5. Sitzung des agrarpolillschen
mutet mac yen Bantry eigenttich alles Ausschueses des Deutschen Volks-
zit? Sullen wir jetzt vielleicht Bennet. rates. Hier wurde gana kler aufge-
ler melken, schrieller fattern,schneller zeichnet, wie man sich eine solche
fahreni. ? Bewegung But dem Dorfe vorstellt. Der
Wenn man nut den Dortern berme- Referent, Herr Wolf, vom Zentralvor-
fragt, erkennt man, daB dieser Bauer stand der Gewelkschaften, ging davon
mit seiner Meinung nicht allein Is. sun, daB bet der Aklivistenbewegung
eteht und dal3 unter der bauerlichen au( dens Lande nicht die Sleigerung
Bevolkerung fiir ein haute hach aktu- der Arbeit, sondem die Steigerung
Mies Thema noch wenirf Verstandnis der Arbeirsergebnisse durch
vorliegt. Nattirlich soIl kein Bauer Verbesserung and Binfilbrung neuer
schneller fiittern, schneller melken Ms the den ausschlaggebend set.
und schneller fahren. Das ware des Ein vrichtiges Mittel rum Steigerung
gerade Gegentell von dem, was man der Aktivistenbewegung waren die
bezweckt ? nicht Raubbau en der MAO. Hier miisse gekiimpft werden
menschlichen Arbeitskraft soli ge um die hitch. Plachenleistung der
trieben worded, woman! Ian is letzten Traktoren und Pfluggerate, der Drill-
Endes hinauslaufen warde, nein, eine maschlnen, Grasmaher und Binder
wirkliche Leietungsverbesserung, din und um den geringsten Ausfall der
nicht nun her Albeit, sondem ranch Dreschkasten (lurch Reparaturen.
dem Menschen zugute kommt ? doe In der sehr lebhaf ten Diskussion er-
ist doe Ziel. Man zaumt gewahnItch grill each der Generalsekretar der
Sin Fiend von yarn euf,nberyiol. VdgB, Kurt Vieweg, doe Wort mid
fetch:, ist es in. diesem Zusammenhang filhrte cue, daB es non allow gelte,
genz?gut, einmal..vom umgekehrten produktionshemmende staatliche
stkad, punkt as verIehren. Das Gegen. nehmen dureirisrodukoivs nu snare.,
tet?von skttv 1st Darr ',v. ay.?was-tan,. met
unserer .Not nicht herauskommen, or aus, lag wir die Hektarveranlagung
wenn win urns peesiv verhalten, be. bekanntgaben, wurde die Skepsis
darf selbst dem Dickkapfigsten gegen. ranter unseren Bauern ilberwunden,
fiber keiner Begriindung. Also massen und die Schweinehestande sind jetzt
wir. aktiv werden. Menschen, die sich so stark vermehrt, dal3 ihre Zahl sager
aktiv verhalten, die also mit maga- fiber der von den Pachleuten errech-
schlossenem Kopf darangeben, vor neten Flochstgrenze lieut. Es gibt in
Schwierigkeiten nicht au kapitulieren, (edam Kreis, jedem Ort, jeder Bauern-
sondem diese im Gegenteil zu Gbae. wirtschaft Produktionsreserven, Me
winden und ihre Leistung durch An- nue der Bauer kennt. Wir miksen im
wendunq erbeits- und zeitsparender Rahmen der Aktivistenbewegunq zu
Methoden zu steigern, nennt man Ak- enter Mobilisierung dieser Leistungs-
tivisten. find damit end one mitten reserven korrunen.
Aus den Dorfern vertneben
40000 ohne Arbeit und Heimstatt / Griechenlands Bauern im Freiheitskampf
Tausende griechlscher Bauern
warden mit ihren Familien von den
Monarchofaschisten aus ihren Me-
ter. vertrieben. Kin Tett von ihnen
wurde in sogenarmte Sammeliager
in Larissa, Kemal und Janina ab-
geschoben.
Mehr ala 400 010 Menschen, I. S.
etwa 6 Foment der gesamten grie-
chischen BevOlkerung, sind von
ihren Heirustatten vertrieben war-
den. Diejenigen Bauern, die nicht
man langsamen Hungertode In den
Sammellagern rerurteilt warden,
been in der limgebung grOBerer
Stadte arbeitslos umher und gehen
gleichfalls vor Hunger, Kalte und
Blend zugrunde, tinter der dumb
den nun bereits acht Jahre dauern-
den Krieg Willis erschdpften
BevOl-
keeneg grassieren besonniers Tuber-
huller und Malaria.
Griechenland let seiner Baden-
struktur nada nicht ausschlialich
Agrarland. Von seiner rand 12111
Quadratkilorneta umfassenden Ge-
samtflache entfrIlen sue 19 Prpzent
nut die landwIttschaftlich nutzbare
Anbauflache. Dc griechischen Harl-
em sind daher, wie ilberall in den
Landern mit ener geringen Nutz-
landftache, gezvungen, hochwertige
Kulturen anzurflanzen. Das hat in
Griechenland In erster Llnie der
Tabak.
Welche ftbeiragende Rene der
Tabakanbau in Wirtschafteleben
Griechenlands npinit, satin arm einer
Mr 1947 yea fentlichten Statistik
der Bank von Griechenland hervor
Hfernach ernichte der Gesamt-
aueenhandel Griechenlands einen
Wert von BC, Millionen Dollar. Mit
tiber 30 Milltown Dollar nimmt der
Tabak nicht nor die erste Stelle im
Export ein, sondern stelit wertmaing
fast die Halfte der Ausfuhr Gale-
chenlands doe. In der Millen-
handelsstatistik fiir 1947 sind noch
folgende beachtenswerte Pesten ant-
halten: B rain an 10,8 Mill. Dollar,
Weine und SpIrituosen 3,5 Mill. Dol-
lar, Weintrauben 3,1 Mill. Dollar,
Oliver 1,5 Mill. Dollar, 011poe. und
Kernol 2,1 Mill. Dollar.
Dicer Ubersicht wig!, welche Be-
deutung ouch der Weinbau file die
griechische Wirtschaf t besltzt. Die
Olive, die wertvoliste Fettquelle file
den griechtschen Barmen, hat In
crater LinW filr den Eigenbedarf
Bedeutung, der nor 1940 je nach
dem Andel!. der Ernte bis 60 000 t
pro Jahr erreichte. Der Anbau der
B a u rn wall e hat in Griechenland
in den letzten 28 Jahren eiheblich
zugenommen, he sein Reinertrag
sehr hoch 1st. In gUnstigen Jahren
be,r lot nErte au 120 000 rib,
Ikuten eine aweiteArenItheignerounngF'it;
BaUmwollanbauflache moglich, deren
Ertrage den Eigenbedarf GrLechen-
lands befriedigen konnten. In der
Vi ehzu ch t kommt nur der Schaf-
and Ziegenzucht in Griechenland
grtiBere Bedeutung au, die allerdings
lunch die ungenitgende Weidefidche
?9 Prozent der Gesamtbodenflache ?
behindert wird.
Burch den Krieg word. die Land-
wirtschaft Grlechenlands stark ver-
wiletet. ? Der Verlust an Pferden,
Mauleseln und Rindern betrug etwa
60 Prozent, an Schweinen 80 Present
und an Ziegen, Schefen und Eseln
etwa die Mike des vorkriegsbe-
standee. rber zwei Drittel der fond-
wirtschaftlIchen Maschinen wurden
zerstort oder unbrauchbar gemacht,
zahllose Oliven- Ind Obstbaumplan-
tagen sonde Wetnberge wurden ver-
nichtet.
Welche gewaltigen Schaden snore.
dam der BUrgerkrieg in Griechen-
land angerichtet -hat, zeigt ein Be-
richt des Alienee Korrespondenten
der Zeitung ?Observer":
?Bel meinern Aufenthalt in Cavalla
stellte Iola fest, daB site groBen
Tabeklagerhauser der Stadt mit
Tabakballen bin run Dachsparren
angefUllt waren. In den kleinen
Staciten von Mooed onion und Thre-
aten, die now Tabakanbau leben,
wimrnelt es von arbeitslosen Tabak-
arbeitern. in Herbst 1943 gab es
in Griechenland 90 000 Arbeitelose,
mehr als 700 000 Fliichtlinge, die von
den Behorden auf Hungerratiorien
gesetzt Warden. Mehr ole 100 000 ha
nutzbarer Boden liegt .verlassen in-
folge der KrIegshandlungen, mehr
ale iii 000 Stick Gravieh und mehr
els anderthalb Millionen Ziegen und
Schafe sind durch den Bilrgerkrii.gt
vernichtet worden. Das sind offi-
zielle Zahlen, die aber kein getreues
Bill melner von mm r gemachten Be-
obachtungen geben."
Die USA haben Ito Rahman des
Marshallplan-?Hilfs"programms rie-
sige Summen irs den griechischen
Bargerkrieg ? hineingesteckt. DUse
,amerikanisc.he ?Hilfe" hat dem gel.
chiseller, Volk eine Schuldenlast von
mehr ale einer Viertelmilliarde Dollar
aufgeblirdet und die Wirtschaft an
den Rand des Abgrundes gebracht.
Der helderantitige Kampf des grle-
chischen Volkes und seiner demo-
kratischen Volksarmee hat die Hoch-
&dottrels der fortschrittliehen Krilfte
out der garuen Welt gewonnen. An
diesem Kampf sind ouch die Bauern
Griechenlands beteIligt.
Max Wege
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Selte 4
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
BAUERN ECHO
Nr. 11
b) ehemalige Flugplatze, Truppen-
ilbungsplatze und SchieBstande, die
nach dem Umbruch von Bodenflachen
in landwirtschaftliche Nutzung ge-
nommen wurden, wahrend des er-
sten Jahres der Innutzungsnahme.
20.
Heilanstalten, Offentliche Schulen,
Versuchswirtschaften von wissen-
schaftlichen Forschungsinstituten und
von Hochschulen, landwirtschaft-
fiche Seimlen, Kinder-, Invaliden-,
Alters- und OdF-Heime, die land-
wirtschaftliche Nutzflachen tiber 0,5
ha haben, sind verpflichtet, nur die
Oberschtisse von Fleisch, Mitch und
Eiern abzuliefern.
Der Umfang der Gberschtisse wird
auf Grund einer besonderen Berech-
nung, die von den Leitern dieser
Anstalten durchzuftihren und von
der Landesregierung ? Ministerium
Handel und Versorgung ? zu be-
statigen ist, festgesetzt. Hierbei diir-
fen Fonds fin die Verbesserung der
Ernahrung der Insassen dieser An-
stalten in Mlle von 50 Prozent der
betreffenden Lebensmittelkarten-
gruppen vorgesehen werden.
21.
Volkseigene Gtiter, Hilfswirtschaf-
ten von volkseigenen Betrieben, Or-
ganisationen und Verwaltungen und
Spezialbetriebe haben Fleisch, Mulch
und Eier nach einem besonderen
Plan abzuliefern, der auf Vorschlag
der Landesregierungen von der
Deutschen Wirtscha ftskommission
festgesetzt wird.
22.
Gewerbliche Vieh- und Gefltigel-
mastbetriebe, Abmelkwirtschaften
und Deckstationen der VdgB haben
ohne Berticksichtigung der von ihnen
bewirtschafteten landwirtschaftlichen
Nutzflachen 80 Prozent des Lebend-
gewichtes des wahrend des Jahres
geschlachteten oder zur Schlachtung
lebend verkauften Viehes und Ge-
fltigels sowie 1200 kg Mulch mit einem
Fettgehalt von 3,5 Prozent je Kuh
und 80 Eier je Henne abzuliefern.
Listen vorgenannter Wirtschaften
sind der Hauptverwaltung Handel
und Versorgung zur I3estatigung
vorzulegen. Die Heranziehung zur
Pflichtablieferung von GeflUgelauf-
zuchtbetrieben wird von der Deut-
schen Wirfsehaftskommission beson-
ders geregelt.
23.
Folgende auBerste Fristen fur die
Pflichtablieferung mind festgesetzt (in
Prozent veril Jahresson gern56 Ab???
lieferungsbescheid):
1. If. HI. IV.
Quart. Quart. Quart. Quart.
Binder, Schee
Ziegen .
Schweine . .
Mitch . . .
Eier . .
25
20
25
15
20
15
25
55
25
15
35
25
:30
50
15
5
24.
Den Bfirgermeistern, Landraten,
Landesregierungen und anderen Or-
ganisationen und Behorden ist es
verboten, den Ablieferungs-
pflichtigen fiber die durch diese An-
ordnung festgesetzten end errechne-
ten Ablieferungsmengen hinaus
zusitztiche Ablieferungs-
verpflichtungen fur
Fleiscb, Milch and Eier
aufzuerlegen.
2.5.
Samtliche Uberschtisse von Fleisch.
Mitch und Eiern nach Erftillung der
Pflichtablieferung verbleiben z u r
vollen Verfilgung der Be-
si tzer und ktinnen von ihnen ge-
maB den geltenden Beschltissen der
Deutschen Wirtschaftskornmission an
zugelassene Aufkaufstelien frei ver-
kauft werden.
Fin den Verkauf der tTherschtisse
von Fleisch, Mulch und Eiern und
zur Vornahme von Hausschlachtun-
gen an Rindern, Schweinen, Schafen
und Ziegen mull jeder Ablieferungs-
pflichtige eine Bescheinigung
seine s Biirgermeisters be-
sitzen, daB er die Pflichfablieferung
von Fleisch und Eiern fUr die ge-
samte abgelaufene Zeit und ftir das
laufende Quartet sowie von Mulch
fin die abgelaufene Zeit und fin den
laufenden Monet erfCillt hat.
26.
Auf die Erftillung der Pflichtab-
lieferung von Fleisch sind Binder,
Schweine, Schafe, Ziegen, Gefltigel
und Kaninchen nach den Anrech-
nungssatzen gemal3 Anlage anzu-
rechnen.
Die Ablieferungspilichtigen sind
berechtigt, Schweine im vollen Aus-
ma6 der Fleischpflichtablieferungs-
menge unter Berticksichtigung der
in der Anlage (s. unten) festge-
setzten Anrechnungssatze abzuliefern.
27.
Die Ablieferungspflichtigen sind
berechtigt, in Anrechnung auf die
Phichtabliefeung von Fleisch
(mit Ausnahme von Schweinefleisch):
MiIeh, Eier und Olsaaten sowie in
Anrechnung auf die Pflichtabliefe-
rung von Milch: Fleisch, Eier und
Olsaaten und in Anrechnung auf die
Pflichtablieferung von Eiern:
Fleisch, Milch und Olsaaten nach
Austauschsatzen gemaB Anlage (s.
unten) abzuliefern.
28.
Fin das Jahr 1949 sind die im
Jahre 1948 geltenden festen Er -
fassungspreise fin Fleisch,
Milch und Eier beizubehalten.
Die Erfassungsbetriebe haben die
Geldabrechnungen mit den Abliefe-
rem ffir die von ihnen angenom-
menen landwirtschaftlichen Erzeug-
nisse bis spatestens 10 Tage
nach der Annahme des Fleisches und
der Eier, bei Milch innerhalb eines
Monats vorzunehmen.
29.
Die milchverarbeitenden Betriebe
haben den Milchlieferanten auf
Wunsch bis zu 45 Prozent Mager-
milch der fin die Pflichtabliefe-
rung an die Molkerelen tatsachlich
abgelieferten Mulch zurtickzuliefern.
30.
Die milchverarbeitenden Betriebe
haben:
a) ins Rahmen der Pflichtabliefe-
rung von Milch von. den Viehbe-
sitzern Ziegenmilch im Ver-
haltnis 1 kg Kuhmilch ? 1 kg
Ziegenmilch auf der Fettbasis 'von
3,5 Prozent entgegenzunehmen;
b) von den Viehbesitzern, die ihre
Pflichtablieferung von Mitch fin die
gesamte abgelaufene Zeit und fin
den laufenden Monat erftillt haben,
die Oberschtisse sowohl von Kuh-
mulch als auch von Ziegenmilch zur
Verarbeitung zu Produkten fur den
eigenen Verbrauch der Milehabliefe-
rer entgegenzunehmen. Fin die Ver-
arbeitung dieser Milch zu Butter,
Sahne, Kuh- oder Ziegenkase ist
eine Naturalbezahlung in
Milch von 15 Prozent der zur Ver-
arbeitung abgelieferten Milchmenge
von den Ablieferern einzuziehen. Die
Anlage 1:
gesamte Milch, die als Naturalbe-
zahlung gemal3 dieser Ziffer ange-
nommen wurde und die aus dieser
Mulch erzeugten Produkte sind aus-
schlieBlich im Rahmen des Versor-
gungsplanes za verwenden.
31.
Die Landesregierungen haben:
a) spatestens bis zum 20. April 1949
die Errechnung der Hiihe der Pflicht-
ablieferung von Fleisch, Mulch und
Eiern und die Aushandigung der
Pflichtablief erungs-
bescheide an samtliche Abliefe-
rungspflichtigen zu gewahrleisten,
b) fiber die Hauptverwaltung
Handel und Versorgung bis zum
5. Mai 1949 dem Sekretariat der
DWK einen Sammelbericht fiber
die ausgehandigten Ablieferungsbe-
scheide von Fleisch, Mulch und Eiern
im Jahre 1949 vorzulegen.
32.
Die Bingermeister und Erfassungs-
kontrolleure der Kreise tragen die
personliche Verantwortung fin die
richtige Aufstellung der Listen der
Ablieferungspflichtigen, fur die recht-
zeitige Aushandigung der Abliefe-
rungsbescheide an die Ablieferungs-
pflichtigen sowie fin die rechtzeitige
und voile Erftiilung der Pflichtab-
lieferung durch jeden Veranlagten.
33.
Durchfiihrungsbestimmungen wer-
den von den HauptverwaItungen
Land- und Fbrstwirtschaft und
Handel und Versorgung erlassen.
34.
VerstoBe gegen diese Bestirnmun-
gen sind auf Grind der Wirtschafts-
strafverordnung der DWK vom
23. September 1948 zu bestrafen.
Der Vorsitzende
Rau
Der stellvertretende Vorsitzende
Steidle
Plan ffir den An- und Verkauf von Vieh in den Landern der SBZ
(in 1000 Stildr)
Land
Rinder)
Insges' veratvra?gnI.
tinges. AvDnerzatuvrk,ognaiii.fen sind:
Sthafe Fohlen
Devon
insg? vertragt.
Die Sozialbeitrage der Bauern
Wie werden sie zur Zeit errechnet?
Nachstehend geben wir einen Bericht Ober die derzeitige gesetzliche
Regelung der Beitrage der Bauern far die Sozialversicherungekasse.
Wir sind mit dieser Regelung nicht einverstanden, wail erstens dabei
MaBstabe der Industrie angewandt woiden sind und zweitens unseres Er-
achtens eine Differenzierung nach der Grol3e des Betriebes erfolgen mule
Wir verfolgen aufmerksam die Arbeit der Kommission der VdgB, die auf
dem Wee der Verhandlungen zu einem fiir die Bauern annehmbaren Er-
gebnis komrnen will. Wir wollen, daB fin unsere Bauern eine Regelung
gefunden wird, die ihren finanziellen Moglichkeiten und den Bedintnissen
der Landwirtschaft weitgehendst gerecht wird. Nach den ersten Resultaten
der Beratungen der VdgB werden wir unsere Stellungnahme, die von den
Interessen der Bauern ausgehen wird, bekanntgeben.
Nach der Verordnung fiber die
neue einheitlicbe Sozialversicherung
in der Ostzone werden die Beitrage
zu der Versicherung nach dem Ar-
beitsentgelt der Versicherten berech-
net. Anders ist die Rechtslage jedoch
bei den versicherten Bauern und son-
stigen Untemehmern der Land- und
Forstwirtschaft. Hier dient als Bei-
tragsschhissel der Gesamtwert der
Wirtschaft des Versicherten. Nach
diesem Gesamtwert richtet sich der
sogenannte Grundbetrag. Dieser
Grundbetrag wiederum dient als
Schliissel fin die baren Leistungen
der Versicherung und fiir die Hohe
der Beitrage. Als Gesamtwert der
Wirtschaft, der der Feststellung des
Grundbetrages dient, kommt der Ein-
heitswert des bauerlichen Anwesens
in Betracht.
Die fiinf in der Ostzone bestehen-
den Sozialversicherungsanstalten mit
den ihnen unterstellten Sozialver-
sicherungskassen haben fibereinstim-
mend fin die Eingruppierung der
Bauern folgende Tabelle aufgestellt:
Wirtschaftsw-ert
Grund-
betrag
pro Tag
bis zu 5 COO DM 1 DM
mehr als 5 000 DM his an 10 000 DM 2 DM
mehr als 10 000 DM bis zu 20 000 DM 3 DM
mehr als 20 000 DM bis zu 30 000 DM 4 DM
mehr als 30 000 DM bis zu 45 000 DM 5 DM
mehr als 45 000 Div! his zu 60 000 DM 6 DM
mehr als 60 000 DM his zu 75 0a0 DM 7 DM
mehr als 75 000 DM his zu 90 000 DM 8 DM
Ein Bauer, dessen Anwesen einen
Wirtschaftswert (Einheitswert) von
50 000 DM hat, fallt nach dieser Ta-
belle in die Stufe mit dem taglichen
Grundbetrag von 6 DM. Der Beitrag
a 1 2 34 6 fiir die der Versicherungspflicht unter-
5
liegenden Bauern und Landwirte ist
I. Brandenburg 20 0 15,0
2. Mecklenburg . 24,0 18,0
3. Sachsen-Anhalt 23 0 17,0
4. Sachsen 24 0 17,0
5. Thuringen 190 13,0
IL inumgmint
7.0
12,0
29,0
8.0
14,0
5,0
8,0
21,0
6,0
10,0
1,5 1,5
2,5 2,5
3,0 3,0
1,0 1.0
auf 14 Prozent des Grundbetrages
festgesetzt. In der Grundlobnstufe
von 6 DM betragt demnach der tag-
fiche Beitr5 084 DM U4 frot
- - - - - - -
Darunter. den Verkauf an die Lander: Mindestbeitrag sind 8 DM im Monet trag. Die Unfallumlage wird von den
festgesetzt. Mit dieser Beitragszahlung Sozialversicherungskassen eingezogen.
sind die Beitrage f?r alle Versiche- Die Einheitsbeitrage sind von dem
rungszweige (Kranken- Renten- und Bauern f?r sich und seine mithelfen-
Arbeitslosenversicherung) abgegolten. den Familienangehorigen innerhalb
Die als Arbeitnehmer beschaftigten der ersten sieben Tage des laufenden
13 14 Versicherten zahlen als Beitrag Monates an die Sozialversicherungs-
15 .16 /7 18 20 Prozent des Grundbetrages, also kasse abzufiihren. k I s.
einen hoheren Beitrag wie die selb-
standigen Unternehmer und Gewerbe-
treibenden. Als Ausgleich dafiir
stehen den selbstandigen Gewerbe-
treibenden, Landwirten, Bauern usw.
im Krankheitsfalle keine baren Lei-
stungen (Krankengeld) und auch keine
Arbeitslosenunterstiitzung zu.
Die Berechnung der Beitrage und
baren Leistungen nach dem Wirt-
schaftswert (Einheitswert) kommt nur
fin den Bauern selbst in Betracht,
nicht jedoch auch fin die bei ihm be-
schaftigten Personen. Fin diese
en-
rechnen sich der Grundbetrag und
damit die Beitrage und die baren Lei-
stungen nach dem Arbeitseinkommen.
Dies gilt auch fiir die im bauerlichen
Betriebe mithelfenden Familienange-
horigen des Bauern.
Neben und auBer diesem Einheits-
beitrag werden noels Beitrage fin die
Aufwendungen der Unfallversicherung
erhoben. Diese Beitrage hat der ver-
sicherte Bauer einmal f?r sich und
dann auch fin die im Betriehe Tatigen
einschl. der mitarbeitenden Familien-
angehorign abzufiihren. Diese Unfelt-
beitrage richten such nach der Ge-
fahrenklasse, in die der Betrieb ein-
gestuft ist. Hierbei wird welter unter-
schieden zwischen kleineren und
groBeren Betrieben. Als kleinere Be-
triebe rechnen dabei solche mit nicht
mehr als fiinf fremden Arbeitskraf ten,
wobei die Familienangehorigen nicht
mitgezahlt werden. Betriebe mit mehr
ens flint fremden Arbeitskraften rech-
nen zu den groBeren. Die kleineren
bauerlichen Betriebe sind in die Ge-
fahrenklasse 2 und die groBeren Be-
triebe in Gefahrenklasse 3 eingestuft.
Landwirtschaftliche Nebenbetriehe
(Molkereien, Brennereien usw.) fallen
in die Gefahrenklasse 4 bzw. 5. Dec
Mindestbeitragssatz betragt 0,3 Pro-
one von 2l1 tiM. ergi)t so den aufzubringenden Bei-
Brandenburg
Rinder Schafe Fohlen
a
?-2
g
Tr,
>
c
7 8 9 10 11 12
1. 20,0 15,0
2. ? ?
3. 10,0 10,0
4. 7,5 7,5
5. ? ?
7,0
15,0
2,5
5,0 1,5 1.5
? ? ?
15,0 1,0 1,0
2,5 ?
Mecklenburg
Rinder Schafe Fohlen
.
aa.>55
a.>55
cih
24,0
7,5
11,5
18,0
7,5
11,5
12,0
2,5
9,0
8.0
2,5
9,0
2,5
0,4
2,5
0,8
6. 37,5 32,5 24,5 22,5 2,5 2,5
Anlage 2:
Plan fiber den vertraglichen Ankauf
von weiblichen Kalbern, Jungschafen
und Fohlen im Jahre 1949
In den Landern der SBZ
(in 1000 Stiick)
weibliche Jung- Fohlen
Kalber schafe
15.0 5,0
18,0 8,0
17,0
17,0
13,0
1. Brandenburg .
2. Mecklenburg . .
3. Sachsen-Anhalt .
4 Sachsen. . .
5. Thiiringen . .
21,0
6,0
10,0
1,5
2,5
3.0
1,0
Insgesamt . . . 80,0 50,0 8,0
Anlage 3:
Anreebnungssitze
Zur Anrechnung auf die Erftillung
der Pflichtablieferung von Fleisch
sind ftir 1 kg des im Bescheid ange-
gebenen Lebendgewichts abzuliefern
in Gramm des Lebendgewichts:
1. Zur Erftillung der Pflichtablieferung
von Schweinen bei Abgabe von:
a) Speckschweinen, guter Mast, mit einem
Lebendgewicht fiber 150 kg . . . 650
b) Volltleischschweinen, gemastet, mit
einem Lebendgewicht von 120 bis
150 kg 750
Vollfleischschweinen, gemastet; mit
einem Lebendgewicht von 100 bis
120 kg 900
d) Vollfleischschweinen mit einem Lebend-
gewicht von 80 his 100 kg 1000
e) Fleischschweinen mit einem Lebenci-
gewicht von 50 his 80 kg 1100
2. Zur Erftillung der Pflichtablieferung
von Rindern, Schafen und Ziegen
bei Abgabe von:
a) Speckschweinen, guter Mast, mit einem
Lebendgewicht fiber 150 kg . . . . 500
b) Vollfleisdischweinen, gemastet, mit
einem Lebendgewicht von 120 bis
" .150 kg 550
c) Vollfleisdischweinen, gemastet, mit
einem Lebendgewidit von 100 bis
120 kg 650
d) Vollfleischschweinen mit einem Lebend-
gewicht von 80 his 100 kg 750
c) Fleischschweinen mit einem Lebend-
gewicht von 50 his 80 kg 800
f) Rindern, felt, gemastet. . . . 900
g) Rindern Ober mittlerer Mast . . 950
h) Rindern mittlerer Mast .
I) Rindern tinter clatterer Mast . . . 1300
lc) Schafen fetter and Ober mittlerer Mast 950
1) Schafen mittlerer Mast 1000
in) Ziegen fetter und iiber mittlerer Mast 1300
n1 Ziegen mittlerer Mast 1500
o) gemasteten Gansen, Enten, Hubner%
Puten 500
P1 gemasteten Kaninchen 700
43,0 37,0 23,5 19,5 3,3 3,3
Bemerktmgen:
1. Die Ablieferung von Rindvieh
und Gefifigel in Anrechnung auf die
Pflichtablieferung von Schweinen ist
nur in Ausnahmefallen und aus-
schlieBlich mit Genehmigung der
Hauptverwaltung Handel und Ver-
sorgung zulassig.
2. In Anrechnung auf die Pflicht-
ablieferung von Fleisch ist die An-
nahme von abge2ehrtem und kran-
kern Vieh, Gefliigel und von Jungtieren
von Rindvieh, Schafen und Ziegen
unter mittlerer Mast sowie mit einem
Lebendgewicht bi Rindvieh unter
125 kg, bei Kalbern unter 50 kg, bei
Schafen und Ziewn unter 16 kg, bet
Gansen unter 4 kg, bei Enten und
Hiihnern unter 1,5 kg und bei Ka-
ninchen unter 2 kg verboten.
Anlage 4:
Austaaschsatze
ffir tierische Erzeugnisse
Auszutauschende
Erzeugnisse
Austausdierzeu.gnis:
n ??.. ee
ae, Tie
--
=;
gf, .2 g
-5 VP.
C.D a?
.0.
E,
-6A .6. AP g
r7.3 t'FL ia t2zt0
kg kg St. kg kg
Fleisdi in Lebend-
gewicht (mit Aus-
nahme von Schwei-
nefleisch) ? 100 kg 100 600 1000 70 100
Milch mit einem
Fettgehalt von
3,5 % ? 100 kg 20 100 200 15 20
Eier ? 100 Stiick 10 60 100 7 10
Be m e r k a n g F?r landwirtschaftliche
Spezialbetriebe kann auf Antrag der Landes-
regierungen durdi die Flauptverwaltung Handel
und Versorgung eine abweichende Regelung
getroften werden.
Was macht man mit Land der Bodenklasse Ibis 11
Unser Ackerland umfaBt auch
arme und arrnste Sand- und Kies-
'Aden, die im Anbau- und Abliefe-
rungsplan liegen. Sie bringen jedoch
oft kaum die Aussaat unserer ge-
wohnten Pflanzen und stellen eine
fur die Volksernahrung wertiose
Last dar, fiir deren Ablieferungs-
ausfall der Bauer einstehen mull.
Mandierorts ist die Beseitigung die-
sea Zustandes zur Existenzfrage ge-
warden. Als Bodenreformland f?t
solcher Boden daher zunehmend in
den Bodenfonds zurtick, wo er keine
Abnehmer mehr flndet, als Altbesitz
? meist von Klein- und Mittel-
bauern ? aber wird er verzweifelt
zur Anschonung beantragt.
Die weitere Belastung theses Lan-
des mit der bisherigen Anbau-
and Ablieferungspflicht ist aus-
genommen Klasse 7, die zumal fiir
KartoffeIn ausreicht ? sozial hochst
ungerecht und der Leistungsfahig-
keit der Landwirtschaft fiir die
Volksernahrung geradezu schadlich.
Keine Senkung der Ablieferung
durch Differenzierung ntitzt hier
etwas. Auch der Ausweg ?ein Jahr
Griindtingung, em n Jahr Roggen"
fiihrt zu ganz unzuverlassiger Ablie-
ferung und scheitert auch am Fehlen
der Saat. Andererseits konnen wir
nicht soviel Land einfach aus dem
Anbauplan streichen. Fiir den gro13-
ten Tell jener Baden mtissen wir
vielmehr ganz neue Pflanzen-
kulturen suchen.
Hied Ur bietet sich zuerst die
Topinambur (Erdschocke).
Diese bis 2 m hohe Sonnenblumen-
art gedeiht mit wenig Stalldung auf
armen und trockenen Widen, liefert
in groBer Menge em n stark eiweiB-
haltiges und fettgebendes
Grin- und Silofutter und in ihren Verbrauch von Kraftstrom
(im Februar?Marz zu erntenden,
bis 30 Grad Kalte und auch langere
Inerflutung vertragenden) Knollen
einen hochwertigen Futterrtiben-
ersatz, em n vorztigliches Volksnah-
rungsmittel (?stiBe Kartoffer und
Salat) und bestes Material zur
Traubenzuckergewinnung. Bei mitt-
lerem Gedeihen bringt sie von
10 Ztr. Aussaat 60 Ztr. Knollen pro
Morgen, deren Verkaufspreis sehr
hoch ist. Gesteckt wird sie wie die
Kartoffel (Abstand 80 :40 ens), doch
moglichst frill), im Marz. Ein- bis
zweimaliges Hacken genilgt, dann
wuchert sie und halt 15 Jahre lang,
notfalls ohne Nachstecker, auf dern-
selben Acker aus. Auch sie dankt
nattirlich fur bessere Baden und
Diingung. Die Erfahrung hat aber
gezeigt, dal3 sie zur vollen Holm
auch auf frisch gerodetem reinem
Sand-Waldboden erwlchst. Zu star-
ker Griinschnitt schadigt die Knol,
len. Am besten schneidet man wohl
einmal im Sommer den dickers
Stamm bis auf 6 Augen hinunter,
die dann neue Aste treiben, und ein-
mal im Herbst.
Daneben aber sind zu beachten:
Kolbenhirse (Aussaat Anfang
Juli), KOnigskerze (Olfrucht und
zugleich die Wurzel als hochbezahl-
ter Salat), 0Ir et tich (anspruchs-
lose Olfrucht), Farberginster,
vor allem aber selbst auf den arm-
sten Sand- und Kiesb5den H e i 1 -
und Gewiirzpflanzen, wie
Thymian, eehte Kamille, Baldrian,
Ysop, Wermut, BeifuB, Diptam,
deren Kultur jedoch hinsichtlich des
Pfliickens und Trocknens einiger
Anleitung bedarf. Starker Kalk-
untergrund laBt auch an Weinbau
denken (speziell auch rumanische
und bessarabische Reben).
So gibt es far die Widen der
Klassen 8 bis 11 dock mannigfache
Aussichten. Diese steigen mit zu-
nehmendem Kunstdiinger und dens
Fortschreiten schon begonnener Neu-
ztichtungen.
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Nach dern Zentralverordnungsblatt
Nr. 56 ist nach Anordnung der DWK
zur Einfiihrung der Sommerzeit 1949
der Kraftstromverbrauch in der Zeit
von 6.00 bis 9.00 Uhr und von 17.00
bis 22.00 Uhr in der Landwirtschaft
nicht gestattet.
Nr. 11
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83:00415R002600120004-5
BAUERN ECHO
Seite 3
BeschluB S17 / 49 der DWK iiber:
Steigerung der tehindit und llelitarveranlagung fiir
tier's& Produlde durdi Befehl Nr. 9 der SMA bestiitiot
In Nummer 7 bmehten wir die Mitteilung, dal) das Sekretariat der
DWK die Hektarveranlagung filr tierische Produkte beschlossen hat.
Damit ist eine wichtige Forderung unserer Partei in Erfiillung yegangen.
Dieser Resell/WS ist nunmehr durch Befehl Nr. 9 des Obersten Chefs der
SMA vom 31. Januar 1949 bestatigt worden und lautet wie folgt:
ZwecksschnellsterWiederherstellu ng und Entwicklung der Viehhaltung
und Verbesserung der Versorgung d er Bevalkerung der sowjetischen Be-
satzungszone Deutschlands und Gro13-Berlins mit Fleisch und Fett hat
das Sekretariat der Deutschen Wirt schaftskommission in seiner Sitzung
vom 19. Januar 1949 folgende Anordnung beschlossen:
1.
a) Die Hauptverwaltung Land- und
Forstwirtschaft und die Landes-
regierungen haben die Viehver-
mehrung auf Grund eines vom Sekre-
tariat der Deutschen Wirtschafts-
kommission erstellten Planes ftir das
Jahr 1949 durchzufahren.
b) Die Hauptverwaltung Land- und
Forstwirtschaft und die Hauptver-
waltung Handel und Versorgung
haben abereinstimmend mit den
Landesregierungen Bestimmungen
far den An- und Verkauf von Vieh
gemiili Anlage auszuarbeiten und
dem Sekretariat der Deutschen Wirt-
schaftskornrnission bis zum 15. Fe-
bruar 1949 zur Bestatigung vorzu-
legen.
2.
Die Hauptverwaltung Land- und
Forstwirtschaft und die Landes-
regierungen haben:
a) his zum 15. April 1949 den
Viehvermehrungsplan den Kreisen
und Gemeinden, den einzelnen
Bauernwirtschaften und den yolks-
eigenen Giitern auszuhandigen;
b) den Wirtschaf ten, Gemeinden,
Kreisen und Landern die zur Auf-
zucht an anclere Wirtschaften, Ge-
!minden, Kreise und Lander ver-
kaufl en Pferde und Nutzvieh auf
die Erfallung des fur sie festge-
legten Viehvermehrungsplanes an-
zurechnen;
c) einen Viehvermehrungsplan far
die N7nIksoigenpn Gater auszu-
arbeiten und dem Sisiczetariat de
?LteilTe-dienWirtkEiftikornrriiisidn zur
Bestatigung vorzulegen, mit dem
Ziel. daB jedes dieser Miter bis zum
Ende des Jahres 1950 eine leistungs-
fahige Viehhaltung entwickelt hat.
Die volkseigenen Gater sind mit
hochqualiflzierten Vatertieren zu ver-
sehen und haben durch sie nicht nur
die eigene Viehhaltung, sondern auch
die der Bauernwirtschaften ihrer
Umgebung zu gtinstigen Bedingun-
gen zu versorgen. Die zum Aufbau
von leistungsfahigen Zuchten auf
den volkseigenen Gatern erforder-
lichen Vater- und Muttertiere und
entsprechendes Jungvieh sind zu be-
schaffen und die hierfar benotigten
Geldmittel in den Haushalten der
Lander vorzusehen;
d) inn Jahre 1949 durch Vermitt-
lung der landwirtschaftlichen Ge-
nossenschaften bei Bauern im Ver-
tragswege den Aufkauf von 80 000
weiblichen Kalbern, 50 000 weiblichen
Jungschafen und 8000 Fohlen zwecks
Verkaufs dieser Tiere an' vieharme
Wirtschaften .(besonders in den Lan-
dern Brandenburg und Mecklen-
burg) mit Verteilung auf die eM-
zelnen Lander gernal3 Anlage vor-
zunehmen.
3.
Zwecks Forderung des Verkaufs
wird den Wirtschaften, die an die land-
wirtschaftlichen Genossenschaften auf
Grand von Liefervertragen weibliche
Kalber, Jungschafe und Fohlen ver-
kaufen, eine Anrechnung auf das
Ablieferungssoll landwirtschaf t licher
Erzeugnisse nach folgenden Satzen
(in kg) gewithrt:
g:
Frit jede Ffirse
fiber 3 Monate 25 200 100 200 100
Fiir jerks weibliche
JUTICIS char fiber
4 Monate 10 ? 20 30 40
Fin jedes Kalthlut-
fohlen fib. 3 Monate
u. Warrnblutfohlen
fiber 5 Monate ? 300 300 200
Sofern eine Wirtschaft ihr Ab-
lieferungssoll an landwirtschaftlichen
Erzeugnissen far das laufende Jahr
erfallt hat, we-den die unter diesem
Punkt genannten Erzeugnisse auf
das Ablieferungssoll des kommen-
den Jahres angerechnet.
4.
Zur Forderung des Ferkelverkaufs
zwecks weiterer Aufzucht und Mast
sind f?r jedes an eine fleisch-
ablieferungspflichtige Wirtschaft ver-
kaufte Ferkel dem Sauenhalter 10 kg
auf das Schweineablieferungssoll an-
zurechnen. Gleichzeitig erhoht sich
beim Kaufer des Ferkels das Ab-
lieferungssoll far Schweine urn 10 kg.
5.
Zur Forderung von viehvermehren-
den Wirtschaften. die den Viehver-
mehrungsplan und das Ablieferungs-
soil in Fleisch und Mflch erfallt
haben, werden filr jedes Sttick Vieh,
das tiber den Viehvermehrungsplan
hinaus aufgezogen ist, folgende land-
wirtschaftliche Erzeugnisse auf das
Ablieferungssoll angerechnet:
Tiergattung
in kg
a 0
o
je Snick
ladle, Farsen und
zuchtfahige Sullen 150 ?
Sonstige Binder
iiber 3 Monate 50
.Muttersauen tiler 1 Jahr ? 1000
Sonstige Schweine
Ober 2 Monate ? 300 ?
Schafe fiber 1 Jahr 20 ? 100
600
300
500
200
100
Die Erftillung des Vi ehvermehrung s-
planes ist auf Grund der Vieh-
zahlungsergebnisse per 3. Dezember
festzustellen.
Bei der Festsetzung der vor-
stehenden Verganstigungen ist der
in der eigenen Wirtschaft aufge-
zogene Viehbestand, einschlieBlich
des zur Zucht oder Nutzung ver-
kauften Viehes zu beracksichtigen.
1)** Sik4443, E.j.{,11 Srw orb ane \rich
grad. hierbei keTh7Mertigniaiii g utirg
Die Anrechnung der in diesem
Punkt genannten Verganstiguneen
ist out die Pflichtablieferung, des
nachsten Jahres vorzunehmen.
Die Hauptverwaltung Land- und
Forstwirtschaft und die Landes-
regierungen haben:
a) Bei den ortlichen Ausschassen
der VdgB im Laufe des Jahres 1949
weitere 1500 Deckstationen und im
Jahre 1950 2500 Deckstationen zu
schaffen.
b) Den Viehbesitzern die Schlach-
tung von Nutzvieh, R?ern Ferkeln,
Lammern und Fohlen aller Alters-
stufen, gekorten Vatertieren und
Muttertieren aller Arten mit Aus-
nahme der zuchtuntauglichen Tiere
zu verbieten.
Ffir eigenmachtige Schlachtung und
Kauf der bezeichneten Tiere zum
Zwecke dr Schlachtung sind die
Schuldigen zur strengen Verant-
wortung zu ziehen.
Die Genehmigung ffir die Schlach-
tung der obengenannten Tiere kann
vom Biirgermeister den Wirtschaften
gemail Ziffer 25 dieser Anordnung
nur beim Vorhandensein eines tier-
grztlichen Attestes erteilt werden, in
dem die Zucht- oder Nutzuntaug-
lichkeit des Tieres bestatigt wird.
Fiir die Ausfertigung falsther Atteste
sind die schuldigen Tierarzte zur
strengen Verantwortung zu ziehen.
C) Den Erfassungsstellen und
Schlachthofen die Schlachtung von
im Herdbuch eingetragenen Vater-
tieren, Kilhen und Farsen, Mutter-
schweinen und weiblichen Laufern,
Mutterschafen und weiblichen Lam-
mern, die zur Zucht geeignet sind,
sowie von trachtigen Kilhen, trach-
tigen Sauen und trachtigen Schafen
in der zweiten Halite der Trachtig-
keit zu verbieten.
Die Klassifizierungskommissionen
sind verpflichtet, die noch zucht-
fahigen Tiere kenntlich zu machen
und zu registrieren. Die Erfassungs-
stellen und Schlachthofe haben dieses
bezeichnete Vieh innerhalb von zehn
Tagen durch die Kreisgenossen-
schaften umzutauschen, wobei in
erster Linie Neu- und Kleinbauern
zu beracksichtigen sind.
Der Tausch von zuchtfahigem
Vieh und von Jungvieh, trachtigen
}When, trachtigen Sauen und trach-
tigen Schafen gegen zuchtuntaug-
liches Vieh ist unter Beracksich-
tigung des Mastgrades nach den in
der Anlage zu dieser Anordnung auf-
gefithrten Anrechnungssatzen vor-
zunehmen. Hierbei ist jedoch zu be-
achten, claf3 das zur Schlachtung urn-
getauschte Vieh anrechnungsmaBig
nicht hinter dem Gewicht des zu
tibergebenden Viehes bleibt.
d) Den Bauern den f reien Ve r-
kauf von Zucht- und Nutz-
vieh zu Zucht- und Ver-
mehrungszwecken zu ge-
statten. Hierzu ist eine Bescheini-
gang des Bargermeisters erforder-
lich, daB der Besitzer des zu ver-
kaufenden Tieres seine Ablieferungs-
pflicht an Fleisch und Milch ? ent-
sprechend den in dieser Anordnung
festgesetzten Terminen ? erfallt
hat. Der Viehverkauf ist gemaB der
vom Sekretariat der Deutschen Wirt-
schaftskommission bestatigten An-
weisung ilber die landwirtschaftlichen
Genossenschaften oder unmittelbar
von Bauer zu Bauer zu Preisen vor-
zunehmen, die laut Vereinbarung
festgelegt werden.
7.
Die Hauptverwaltung Land- und
Forstwirtschaft und die Landes-
regierungen haben zwecks Ver-
mehrung der Futtererzeugung fol-
gende MaBnahmen durchzufiihren:
a) Im Plan fur 1949 und 1950 ist
dieVerbesserung der nattir-
lichen Futterflachen durch
Meliorationen, Bewasserung, Dan-
gang sowie -ihre Erweiterung durch
Rodung und neue Aussaat mit
Wiesen- und Weidegrasern vorzu-
sehen. Die Flache von bewasserten
Wiesen mit mehrfachem Schnitt ist
his Ende des Jahres 1950 auf den
Stand des Jahres 1938 zu bringen.
Die zurDurchfahrung dieser Meliora-
tionsarbeiten erforderlichen Mittel
sind aus den Haushalten der Lander
sicherzustellen;
b) die Fla chen des Feldfrucht-
anbaues sind bis zum Jahre 1950 auf
325 000 ha zu erh?hen, wovon nicht
weniger als 300 000 ha auf mehr-
jahrige Leguminosen entfallen;
c) der Zwischenfruchtbau ist im
Jahre 1950 auf mindestens 250 000 ha
auszudehnen. Im Dangejahr 1949/50
sind den Bauern far jedes Hektar
Zwischenfruchtbau 20 kg Reinstick-
stoff und 30 kg Kali (K20) zur Ver-
fagung zu stellen;
d) die Gewinnung von Silagefutter
ist zu erhohen. Den Bauern sind
Kredite f(ir die Errichtung von Silo-
anlagen sowie die dafar erforder-
lichen Baumaterialien zurVerftigung
zu stellen.
S.
Die Hauptverwaltung Wirtschafts-
planung hat bis zum 10. Februar 1949
Vorsdilage ilber die Erweiterung der
Fisch-, Fleisch- und Knochenmehl-
produktion sowie fiber die Produk-
tion von Mischfutter dem Sekre-
tariat der Deutschen Wirtschafts-
kommission vorzulegen.
9.
Die Veranlagung der Pflicht-
ablieferung von Fleisch, Mikh und
Eiern nach der Stackzahl des Viehes
und Geflagels wird aufgehoben, da
sie fur die Entwicklung der Vieh-
zucht nicht genilgend Anreiz bietet.
Die Berechnung der Pflichtablieferung von Misch, Mulch
und Eiern erfolgt ab 1. Januar 1949 je Hektar landwirt-
schaftlicher Hutzflache
renrig.Ie -
"Pflielitablieferting -Von" PI e isdi;
Milch und Eiern werden samtliche
Personen, Verwaltungen und Be-
triebe herangezogen, die tiber eine
landwirtschaftliche Nutzflache (Acker,
Garten, Gemilsegarten, Wiesen und
Weiden) von ither 05 ha verfagen.
H.
Far die Pflichtablieferung von
Fleisch, Milch und Eiern werden
folgende Jahresnormen im Landes-
durchschnitt je Hektar der landwirt-
schaftlichen Nutzflache festgesetzt:
Fleisdi in Milch in kg
kg Lebend- Fettgehalt Eier in
getircht 3,5 Stildc
Brandenburg
und sowjeti-
tischer Sektor
Berlins
Mecklenburg
Sachsen-Anhalt
Sachsen
Thfiringen
36 ISO 40
40 240 42
51 270 55
60 356 55
55 300 so
Jede Wirtschaft ist grundsatzlich
verpilichtet, in den Jahren 1949 und
1950 mindestens 50 Prozent und be-
ginnend mit dem Jahre 1951 minde-
stens 60 Prozent der Pflichtablief e-
rung von Fleisch in Schweinen ab-
zuliefern.
Den Landesregierungen ist ge-
Stattet, in einzelnen Kreisen den
Prozentsatz der Pflichtablieferung von
Schweinefleisch mit der MaBgabe zu
differenzieren, daB in dem Lande
insgesamt nicht weniger Schweine-
fleisch abgeliefert wird als vor-
stehend angegeben.
It.
Die Landesregierungen haben:
a) bis zum 15. Februar 1949 auf
Grund der durch Ziffer 11 dieser
Anordnung festgesetzten Abliefe-
rungsnormen far Fleisch, Milch und
Eier, ausgehend Ton der Hektar-
flache, Durchschnittsnormen far die
einzelnen Kreise auszuarbeiten und
der Deutschen Wirtschaftskommission
zur Bestatigung vorzulegen.
b) auf Grund der von der Deut-
schen Wirtschaftskommission be-
statigten Kreisjahresnormen durch-
schnittliche Gemeindenormen far
Fleisch, Mulch und Eier unter Zu-
lassung von Abweichungen von den
Kreisnormen filr einzelne Gemeinden
nach oben oder urten festzusetzen,
jedoch mit der MaBgabe, daB die
Durchschnittsnormen fur die Gesamt-
heit der Gemeinden eines Kreises
genau den Normen entsprechen, die
fstird d. en betreffenden Kreis bestatigt
in
c) die Laate zur Durchfiihrung
einer Differenzierung der
Normen ftir die einzelnen
Wirtschaf ten innerhalb der
Gemeinde zu verpflichten. Hierbei
ist der Umfang der Wirtschaft und
die Bodenqualitat zu berticksichtigen.
Abweichungen von den Durch-
schnittsgemeindenormen sind bis zu
25 Prozent nach oben oder unten zu-
gelassen, jedoch mit der MaBgabe,
dati die Normen fin. die Gesarntheit
der Wirtschaften in der Gemeinde
insgesaint genau den Normen ent-
sprechen, die filr die betreffende Ge-
meinde festgesetzt wurden.
Die Differenzierung der Normen
innerhalb der Gemeinde darf zu-
gunsten von kleinen wenig leistungs-
fahigen Wirtschaften erfolgen.
Die Differenzierung innerhalb der
Gemeinde ist yam Bfirgermeister
unter Beteilinting einer Kommission,
bestehend aus
einem Vertreter der VdgB,
einem Vertreter des FDGB und
einem Vertreter der Erfassungs-
dienststelle,
auszuarbeiten und dem Landrat zur
Bestatigung vorzulegen.
U.
Die nach Ziffer 11 festgelegte
Pflichtablieferung von Fleisch, Mulch
und Eiern filr Bauernwirtschaften,
die nach der Bodenreform erstmalig
Land erhielten, errnaBigt sich im
Landesdurchschnitt ftir das Jahr 1949
im Vergleich zu den far diese Wirt-
schaften auf Grund der Differenzie-
rung festgesetzten Mengen wie folgt:
Fleiscit und Eier Mulch
Medcrenburg, Branden-
burg und Sachsen-
Anhalt 25 % 30 %
Sachsen und Thuringen 20 % 25 %
Die Landesregierungen sind be-
rechtigt, in Einzeliallen das AusmaB
der ErIeichterungen far die Kreise
und Gemeinden zu differenzieren.
Es ist den Landraten gestattet,
unter Hinzuziehung einer Kreis-
kommission die Pftichtablieferung
fiir Neubauernwirtschaften herabzu-
setzen, und zwar im Rahmen von 15
his 40 PrOzent des urspriinglich fest-
gesetzten Umfanges der Pflichtab-
lieferung. Hierbei dart das Durch-
schnittsausmafl der ErIeichterungen
fur Neubauernwirtschaften im Lande
insgesamt das in dieser Ziffer vor-
gesehene Ausmafl nicht fibersteigen.
Die Kreiskommission hat aus
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einem Vertreter der VdgB,
einem Vertreter des FDGB und
einem Vertreter der Erfassungs-
dienststelle
zu bestehen.
14.
Die Landrate haben das Recht,
unter Beteiligung der vorstehend ge-
nannten Kreiskommission auf Grund
von Vorschlagen der Bargermeister
und der Gemeindekommissionen ge-
mafi Ziffer 12 dieser Anordnung f u r
das Jahr 1949 ausnahms-
weise auch einzelnen Altbauern-
wirtschaften, die zur Zeit fiber un-
genagende Mengen von Vieh ver-
fitgen, die Pflichtablieferungsmengen
far Fleisch, Milch und Eier herab-
zusetzen. Diem Erleichterung fur die
betreffenden Wirtschaften darf je-
doch 35 Prozent des urspranglich
festgesetzten Ausmailes nicht tither-
steigen. Die in dieser Anordnung
festgelegten Erleichterungen darfen
im Lande, im Kreis und in der Ge-
meinde den Unterschiedsbetrag nicht
aberschreiten, der sich aus der auf
Grund der Durchschnittslandes-,
-kreis- oder -gemeindenorm errech-
neten Menge und der Ablieferung in
natura filr das Jahr 1949 ergibt.
15.
Die Landrate dilrfen im Jahre 1949
ausnahmsweise den alten und neuen
Wirtschaften, die keine Kahe haben,
eine Herabsetzung des far sie fest-
gesetzten Milchsolls bis zu 70 Prozent
gewahren. Die restlichen Prozente
sind durch andere Erzeugnisse zu
ersetzen oder durch Milchablieferung
im zweiten Halbjahr 1949 zu erftillen..
16.
Die Hauptverwaltung Handel und
Versorgung, die Landesregierungen,
Landrate und Biligermeister haben
unter Beracksichtigung der durch
Mese Anordnung gewahrten Erleich-
terungen die Erfassung im Jahre 1949
von Fleisch, Much und Eiern in na-
ture und in den von der Deutschen
Wirtschaftskommission festgesetzten
Gesamtmengen unbedingt zu sichern.
Die von der Deutschen Wirtschafts-
kommission besonders festgesetzten
Erfassungsmengen sind den Kreisen
und Gemeinden vor der Durch-
fiihrung der Differenzierung der
Normen mitzuteilen und von den
Kommissionen bei der Differenzierung
unbedingt zu berticksichtigen.
17.
Von der Pflichtablieferung von
Fleisch, Milch und Eiern sind un
Jahre 1949 befreit:
a) Wirtschaften, die kein Land oder
in eigener Nutzung nicht (liner 0,5 ha
Land haben, einschlieBlich Pachtland.
b) Wirtschaften betagter Manner,
die am 1. Januar 1949 60 Jahre alt
geworden sind, und betagter Frauen,
die zum gleichen Zeitpunkt 55 Jahre
alt geworden sind, wenn die Boden-
nutzung dieser Wirtschaften ein-
schlieBlich des von ihnen gepachteten
Landes 1 ha nicht abersteigt und
wenn die betreffenden Wirtschaf ten
keine Lohnarbeitskrafte beschaftigen.
18.
Arbeiter und Angestellte beim
Bestehen eines versicherungspflich-
tigen Arheitsverhaltnisses, Heim-
arbeiter und Handwerker, die keine
Lohnarbeitskrafte beschaftigen, sowie
Arzte, Tierarzte und freischaffende
Wissenschaftler und Ktinstler sind,
sofern sie Landgrundstacke ein-
schlieBlich des gepachteten Landes
von 0,5 bis 1 ha in eigener Nutzung
und Nutzvieh haben, zur Pflicht-
ablieferung von Fleisch, beim Vor-
handensein mindestens einer Kuh
von Milch, ferner von Eiern mit 50
Prozent der fiir die Wirtschaften der
betreffenden Gemeinde festgesetzten
Normen heranzuziehen. Personen
dieser Berufsgruppen mit mehr als
1 ha Land sind nach den allgemeinen
Bestimmungen zu behandeln.
19.
Von der Pflichtablieferung von
Fleisch, Mulch und Eiern sind befreit:
a) far die landwirtschaftliche Nut-
zung in den Jahren 1947, 1948 und
1949 abernommene Landereien nach
Trockenlegung von Siimpfen und
Rodung von Wald und Gebasch der
ersten drei Jahre nach der In-
nutzungsnahme;
Nr. 11
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13AUERN ECHO
Seite 5
Bauerinnen auf der Schulbank
Der Stundenplan der Landesschule der VdgB Reinsdorf und die Wfinsche der DBD
Aus der Mark Brandenburg kom-
men in diesen Tagen die Bauerinnen
zu den 14tagigen Lehrgdngen der
Landesschuie der VdgB nach Reins-
deal. Die bier an den Ufern der
Dahme im Februar abgehaltenen
Schulungskurse haben besonders
regen Zuspruch. Es ist der Monat, in
dem sich auch die Bauerin einmal
erlauben kann, vern Hause abwesend
zu sein. Trotzdem haben sich bisher
nur aus wenigen Dorfern Frauen
zur Teiinahme gemeldet. Viele Baue-
rinnen wissen noch nicht von der
Existenz der Schule, andere haben
noch iinrner em n Vorurteil gegen theo-
retischen Unterricht. Sie sind der
Ansicht, Landwirtschaft und land-
liche Hausarbeiten lassen sich nur in
der Praxis erlernen. Indem sie die-
ser tTherlieferung anhangen, Ober-
sehen sie, dal/ die tibernomme prak-
tische Erfahrung nur die einseitige
Arbeitsweise fordert. Wer ohne
rechts oder links zu sehen lediglich
im Hause arbeitet, weif3 nicht, wie es
der Nachbar rnacht, es sei denn, er
spricht sich mit ihm aus. Genau so
ist es in der Wissenschaft. Der die
Theorie Kennende wagt die einzel-
nen Erfahrungen und prtift die Vor-
teile einer neuen Methade genaue-
stens, bevor er sie zur Anwendung
weitergibt. So ist es in der Medizin,
in der Erziehung, in den Forschungs-
anstalten ftir landwirtschaftliche
Produkte, und so kann es ohne wei-
teres auch in der landlichen Haus-
arbeit sein. Der Fortschritt braucht
Erfahrungen und Erkenntnisse.
Um heute richtig zu handeln,
braucht man eine Schulung, die Ein-
sicht und T.Therblick vermittelt. Aus
diesem Grunde wurde von der VdgB
der Reinsdorfer Unterricht ins Leben
gerufen.
Die zehntag-igen Kurse nehmen in
den praktischen Fachern sich beson-
ders der Viehzucht an. Schweine-,
Binder- und Gefliigelhaltung werden
ausfiihrlich behandelt. Auch Seiden-
raupen-, Bienen- und Kaninchen-
zucht kommen nicht zu kurz. An den
Vortragen fiber die neuzeitliche
Hauswirtschaft der Neubauerin und
iiber den Gartenplan 1949 diirfte jede
Bauerin das gleiche Interesse haben
wie an der Abhandlung Ober die
Sozialversicherung.
Auch die weltanschauliche und
wirtschaftliche Schulung der Bauerin
kommt unter Berticksichtigung der
Gleichberechtigung der Frau zu
ihrem Recht. Der Entwicklung der
Frauenbewegung in den einzelnen
Landern, der DFD und der IDFF
sind mehrere Vortrage gewidmet.
Da die Frau heute oft genug allein
ihren Mann stehen muB, ist es not-
wendig, daB sie genau wie der Bauer
fiber Differenzierung, Anbauplan und
Ablieferungssoll Bescheid weiB, sich
im landlichen Genossenschaftswesen
auskennt und die Aufgaben der
VdgB und die Notwendigkeit ihrer
Arbeit im Zusammenhang mit dem
Zweijahresplan richtig einschatzt, urn
Themen, wahrend andere politische
Kenntnis vermitteln und darnit be-
sonders den Frauen helfen wollen,
die als bauerliche Funktionarinnen
das Allgemeinverstandnis ftir die
neue demokratische Lehre fordern.
Referate tiber ?Bauerngeschiehte und
Bodenreform" und ?Sozialismus und
Kapitalismus" geben in kurzen
Zilgen einen lebendigen AbriB tiber
die EntwicklUngsgeschichte der Vol-
ker und Staatert.
DaB nicht alle Gebiete in den zehn
Tagen behandelt werden konnen,
ist selbstverstandlich. Aber vielleicht
laBt sich mit der Zeit hier und da
noch eine Auswechslung tref fen.
Denn manche Frau wiirde gemn
etwas tiber Kindererziehung, Kinder-
krippen und -garten auf dem Dorfe,
(Aber die Grundlagen fiir em n clod-
fiches Gemeinschaftsleben, den Auf-
bau eines Wirtschaftshauses usw.
horen. Da viele Anverwandte der
sich tiberall, wo es erforderlich ist,
mit einsetzen zu k6nnen. Mehrere
Vortrage befassen sich mit diesen.
Stanislawskij auf dem Dorfe
Nene Wege
Der in Ihrer Zeitung veroffent-
lichte Aufsatz, der?1Deutschen Volks-
biihne Schwerire"Vorn-Laiertspiel-zur.
Volkskunst" war uns em n Beweis, daB
wir diese Aufgabe richtig angepackt
haben. Wir waren, nachdem unsere
zwei Schuliehrer die Anregung dazu
gegeben und tins aus einer Zeitungs-
notiz vorgelesen batten, daB es in der
Ostzone bereits 2450 Laienspielgrup-
pen und Fund 8000 Volkskunstgrup-
pen mit etwa 240 000 Mitgliedern
gdbe, zusammengekommen, urn ge-
nau wie die anderen zu unserer
Unterhaltung und Abwechslung The-
ater zu spielen. Beclingung war aber,
daf3 Kitsch und Talentlosigkeit ver-
bannt wtirden. An Mitspielern war
kein Mengel. Besonders die jungen
Madchen begeisterte.n sich filr die
Idee. Die meisten von ihnen stimm-
ten ftir em n bekanntes Theatersttick.
Von fla-uptmarms Weber his zu Don
Carlos spannten sich die Vorschlage,
und es war fur uns, die wir die Ver-
antwortung trugen, sehr schwer, den
zum Mitspielen Gekommenen klarzu-
machen. daB wir uns erst einmal mit
Stegreifspielen begntigen wollten.
? Bevor wir uns an em n abgeschlosse-
im Laienspiel
nes Thema wagten, gait es fflr
jeden, au Beginn, die Grundbegriffe
des Easemblespiels zu erlernen. Wir-
haben es so gemacht, daB wir ohne
Kulisse, nur mit Stuhl und Tisch
oder einem Brett eine Szene impro-
visierten. Der Lehrer ? der Stanis-
lawskijs Gruppenspiel fiir die beste
Lehrmethode halt ? gab die Situa-
tion an, und der jeweilige Darsteller
machte aus ihr eine Handlung. Je
nach Temperament wechselten wir
vom Komischen zum Tragischen
tiber.
Auf diese Weise haben wir uns
nach und nach freigespielt, kennen
heute schon die einzelnen Begabun-
gen und wollen uns neben standigen
Bewegungs- und Sprechilbungen
kleine zeitgenossische Bauernstikke
oder Glossen answahlen, urn so gute
Auffiihrungen ? erst einmal im
kleinsten Rahmen ? zustande zu
bringen. Wir hoffen alle, daB wir in
dem Dorfkrug bald em n wirklich
gutes Laienspiel ohne grol3e Un-
kosten und Hilfsmittel auf der
friiher nie gebrauchten Biihne bieten
kiinnen.
Beate KloB, Sp., Sachsen.
Wir wollen em n Kind
Erfullte Hoffnungen durch das neue Adoptionsrecht
Zwischen den vielen tausend Kriegs-
waisen und eiternlosen Fliichtlings-
kinciern und dem Wunsch so mancher
Familien, em n Kind an Vater Stet an-
zunehmen und es els eigen aufzu-
ziehen, stand bislang sehr oft das
Adoptionsgesetz mit der darin enthal-
tenen Klausel, daB die Antragsteller
das 50. Lebensjahr ilherschritten
haben milssen. Nur wenn der arzt-
liche Nachweis erbracht werden
konnte, dal/ die Elie kinderlos
bici-
ben wilrde, gab es von Fall zu Fall
eine Ausnaluneregelung.
Nach dem Krieg hat es sich nun
aber gezeigt, dali auch in mehrkopfi-
gen Familien ein kleiner Dauergast
freudige Aufnahrne findet und daf3
ihm durch die anderen Kinder das
Einleben in die neue Umgebung
/eichter wird, als wenn er sich allein
zurechtfinden mtili Beriicksichtigt
man zusatzlich noch, da8 em n Kind
bei jiingeren Eltern rneist mehr Ver-
standnis findet ale bei alteren, so
wird jeder die Anderung des Adop-
tionsrechtes in der Ostzone begrill3en.
Die Juristische Komrnission des
Demok ratischen Frau enbuncles Deutsch-
lands setzt sich fiir die auch von
der Dernekratischen Bauernpartei
Veutschlands geforderte Abanderung
em. Die Adoptionsgrenze soil auf
30 Jahre fiir beide Elternteile herab-
gesetzt werden, die Adoption soil
auch dann moglich sein, wenn schon
Kinder aus der Ehe hervorgegangen
sind. Selbstverstandlich mull emn
Altersunterschied von mindestens
18 Jahren zwischen Adoptiveltern
und Kindern gewahrt bleiben. Diese
Regelung, die in naher Zukunft f?r
die ganze Ostzone Gilltigkeit haben
wird, ist in Brandenburg bereits mit
Erfolg eingefiihrt.
Bauerinnen, die gem noch emn
Kind haben wollen und ohne groBe
Schwierigkeiten die Voraussetzungen
dafar zu schaffen vermogen, konnen
jetzt den Wunsch in die Tat urn-
setzen, auch wenn sie noch nicht
50 Jahre alt sind. Die einschranken-
den Paragraphen sind gefallen. Der
sechsjahrige Bernd kann also den so
ersehnten alteren Bruder oder die
kleine Schwester bald bekommen, und
es wird dann neues Leben im Hause
sein. All die Freude und Liebe, die
das so lange heimatlose Kind den
Menschen zuwendet, die sich urn ihn
sorgen, die versuchen, ihn zu ver-
stehen und ihn zur Familie gehorig
zahlen, bringt den Wahleltern so viel
daB die zusatzliche Haus-
arbeit kaum ins Gewicht
Bauern in der Stadt leben, hat die
Landfrau oft eine nahe Bindung zur
Stadt und mochte auch einen Vber-
blick ("her die LOsung der stadtischen
Probleme erhalten. Am wesentlich-
sten ist f?r sie aber die genaue Auf-
klarung fiber die Stellung der VdgB
zu den einzelnen Parteien. 'Miner
wieder wird an uns die Frage heran-
getragen: ?K.ann ich
VdgB auch iti, ale Ddhiokrailsdbe
Bauernpartei eintreten?" Dec
with-
tigsten Forderung der heutigen Zeit,
der Einheit Deutschlands sollte eben-
falls em groBerer Rahmen zur Vert
fligung stehen. Wenn die Schuie zu-
satzlich auch diese Themen behan-
deln konnte, so wiirden die Reins-
dorfer Schulungskurse erschOpfende
bauerliche Instruktionen erteiien, und
jede dort gewesene Frau hatte die
Moglichkeit positiver Gemeinschafts-
arbeit zum Wohle ihres Dorfes und
? weiterreichencl ? der ganzen
Landbevolkerung.
Die Jugend hat unsere Unterstiitzung
Die Demokratische Bauernpartei ilk eine einheitliche Jugend-
-
bewegung
Seit 1946 besteht in der sowjetischen
Besatzungszone eine freie demokra-
tische Jugendbewegung, die es bereits
alien Jungen und Madeln im Osten
Deutschlands ermoglichte, wesent-
lithe ihrer Lebens-
lage zu erreichen und -die ?Vier
Grundrechte der jungen Generation"
zu verwirklichen. EM neues Gemein-
schaftsleben wurde entwickelt, Er-
holungsstatten ftir hunderttausende
junger Menschen geschaffen und ge-
meinsam mit dem EDGE eine freie
sportliche Entfaltung ermoglicht. Im
BewuBtsein ihrer Verantwortlichkeit
fir die Zukunft unseres Volkes will
diese Jugend auch ihre ganze Kraft
'ffir die vorfristige Erftillung des
Zweijahresplanes einsetzen: sie weiB,
daB sie dieses Ziel urn so leichter er-
reichen kann, wenn sich in der FDJ
die breitesten Schichten der gesam-
ten Jugend zusammenftnden. Mit
alien fortschrittlichen Kraften un-
sores Volkes weiB sich die Freie
Deutsche Jugend ems in ih rem Kampf
fur em ungeteiltes , Vaterland und
einen gerechten Frieden, sie verur-
teilt daher auch auf das scharfste die
kilrzlich bekanntgegebene Verskla-
vung des Ruhrgebietes durch das
auslandische Monopolkapital. Ange-
sichts dieser Arbeitserfolge und Ziel-
setzungen wird niemand der FDJ das
Hecht absprechen, im Namen aller
jungen Menschen unserer Zone zu
sprechen und zu handeln.
Wenn min verschiedene Kreise
versuchen, die Jugend zu Spalten und
zu entzweien, so verdienen diese
seltsarnen Bemiihungen die Auf-
rnerksamkeit der gesamten Offent-
lichkeit. Die FDJ des Landes Bran-
denburg nahm hierzu ktirzlich in
einer EntschlieBung ihres Landes-
vorstandes Stellung. Besonders waist
sie auf die zahlreichen Beispiele bin,
wo von kirchlicher Salle Jugend-
gruppen gebildet werden. Auch Ver-
leurndungen der FDJ durch berufene
Kirchenvertreter verraten die Ten-
denz, unsere Jugend zu spalten. In,
diesem Zusammenhang verdient such
die Bliclung von Schillerraten an den
Ober- und Berufsschulen genannt zu
werden, die inzwischen durch den
ErlaB des Volksbildungsministeriums
aufgelost wurden. Auch gibt es be-
reits Beweise, daB in den Reihen der
Parteien. Gewerkschaften und ande-
ren Organisation.en versucht wird,
eigene Jugefidgrtrppen und -bilnde
ins Leben zu rufen.
Die Demokratische Bauernpartei
Deutschlands lehnt all diese Ver-
suche auf das entAchiedenste ab. Aus
ihrer Verantwortung ftir das Wohl
unserer Heimat und unsere gesamte
Jugend hat sie bereits durch Taten
bewiesen, alien Hilfestellung zu
geben und nicht durch Zersetzung
das Aufbauwerk der Jugend zu
storen. Auf ihre Initiative hin nahm
im vergangenen Monet der Branden-
burgische Landtag einen Antragder
Demokratischen Bauernpartei an, der
Einrichtung von Volks- und Jugend-
btichereien in den Dorfern zuzustim-
men. Das ist praktische Unter-
stiltzung, die alien Jungen und
Madeln zugute kommen wird. Dar-
fiber hinaus hat sie direkt Fiihlung
aufgenommen mit dem Landesvor-
stand der FDJ Brandenburg, durch
den em Plan ausgearbeitet wurde,
urn das Landjugendprogramm der
FDJ auf eine breitere Grundlage zu
stellen. Beide Organisationen wollen
sich und andere gemeinsam ftir den
Aufbau des landlichen Berufsschul-
wesens, die Durchfiihrung des Neu-
bauernbauprogramms und das Stu-
dium jungerLandarbeiter und Bauern
einsetzen. Auch die Schaffung men-
schenwtirdiger Wohnverhaltnisse auf
dem Lande gehort hierzu wie die
Einrichtung von Jugendheimen.,
So hat die junge Demokratische
Bauernpartei der Jugend die Hand
gereicht, wail ihr ,clas Wohl.der ge-
samten Jugend am Herzen liegt. Sie
wird auch in Zukunft die Einheit der
jungen Generation durch tatsachliche
Hilfe zu festigen wissen.
Der Naturschutzpark
In Astrachan
Moskan (ADN). Der im Jahre 1919
auf Weisung Lenins gegriindete
Astrachaner Naturschutzpark hat sich
im Laufe der Jahre zu einer der be-
deutendsten wissenschaftlichen For-
schungsstatten der Sowjetunion ent-
wickelt. In dem Wolgadelta gelegen
und mit Eschen, Zederbalimen, Ahorn-
baumen und Pappeln umstanden, ist
der Park mit auflerordentlich seltenen
Vogeln, Tieren und Fischert bevol-
kert. Braune rind rosa Velikane, gelbe
und weiBe Reiher stolzieren dort um-
her. Besonders zahlreich sind die
Enten und Ganse verschiedenster
Art. Auch Wildkatzen, Eber, Biber
und Ottern sind dort zu linden. Der
Naturschutzpark ist gewissermafien
die StraBe, auf der Fischztige aus dem
Kaspischen Meer in die Wolga .und
aus der Wolga in das Kaspische
Meer wandern. Hier bleiben sie zum
Laichen und Uberwintern. Wissen-
schaftler alter Gebiete haben hier
reichlich Gelegenheit, Tiere und
Pflanzenzu erforschen. Im ,Sotnrner
finden sich zahlreiche Besucher em.
Studenten der Uraler, der Kaseiner,
der Charkower. und Saratower
Uni-
vensitllt machen hier ihr Praktikum
durch. Dem Naturschutzpark sind emn
Museum mit auBerordentlich wert-
vollen Sammlungen und eine Wetter-
warte angeschlossen. Dieser Tage
nahmen wissenschaftliche Mitarbeiter
des Naturschutzparks auf einem Ge-
lande von 23 Hektar eine Zahlung
der Vogel vor. Sie zahlten rund
213 000 Vogel. Im Laufg der letzten
Jahre hat sich die Zahl der Vogel
des- Naturschutzparks um Zehn-
tausende erhoht.
Das Buch auf dem Lande
An den langen Winterabenden
kann sich der Landbewohner mehr
MuBe gonnen als im Sommer, kann
eher einmal zu unterhaltendem oder
weiterbildendem Lesestoff greifen.
Wieviel junge Menschen haben sick
neben der anstrengenden Landarbeit
einen gesunden Hunger nach geisti-
ger Kost bewahrt! Und wieviel Altere,
die durch Krieg und Evakuierung
aufs Land kamen, verlangen nach
dem Buch, das ihnen friiher regal-
maBige und liebe Gewohnheit war!
Der Ruf nach der Dorfbticherei aber
kommt am lautesten von den Men-
schen, die jede Arbeit mit den
?Augen des Geistes" zu betrachten
gewohnt sind: die Ihenschen, die voll
Aufgeschlossenheit threrArbeit nach-
gehen und den Forderungen des
Tages gerecht werden.
So brauchen wir die Dorfbiicherei
aus mehreren Griinden: Zur Unter-
haltung, zur weltarschaulichen Bil-
dung, zur Umschulmg auf andere
Berufe und zur landwirtschaftlichen
Fachausbildung. Die Beschickung mit
fachlichem Schrifttun steht erst in
den Anfangen. Die Dorfbtichereien,
die int' Kriege ebenso gelitten haben
wie die der Stadte, die selten eine
liebevoll-planmaBige Pflege kannten,
sind allzuoft nur Stickwerk, Torso,
em n Schatten dessen, was sie sein
konnten und sein rrilBten. Deshalb
sind denn die vtrantwortlichen
Manner in der Deutscien Verwaltung
fiir Volksbildung seit ,:ahren bemiiht,
neue Wege zu finden, urn die Dorf-
bticherei auf die Eulturaufgaben
des Zweijahresplanes zbzustimmen.
Der belebende Mitt2Ipunkt bleibt
fiir die Dorfliteratur nach wie vor
die zentrale Bticherei cer Kreisstadt.
So berichtete die Kreisbibliothekarin
des Landes Zwickau (Sachsen), daB
in den angeschlossenen Dorfbilche-
reien nur sehr wenige neu erschie-
nene Werke festgestellt wurden und
daB man daher vom Kreise aus jede
ernzelne Dorfbticherei systematisch
neu aufbauen und beschicken muBte.
Oft fand man statt einer Bibliothek
einen Haufen Bucher, die in einem
Winkel des Gemeindeamtes schium-
merten Durch die Bodenreform
beschlagnahmte Bestande teilte man
sinngernaB auf und unter den Ein-
wohnern wurden erfolgreich Bucher
?gesammelt", so daB schon ver-
schiedentlich neue Dorfbiichereien er-
offnet werden konnten.
EM dorflicher Btichereileiter be-
richtete, daB sich unter den 300
Banden und Zeitschriften der Dorf-
biicherei bereits zahlreiche Anleitun-
gen zur landlichen Wirtschaftsf tihrung
befinden. Der Leiter der Dorfbilcherei
bringt abends selbst die Biicher zu
den weitverstreut wohnendenBauern,
Landfrauen und Arbeitern. Er konnte
so das Interesse seiner Dorfleser auf
Titel und Verfasser lenken, von denen
ale nie zuvor etwas gehort batten.
In kurzer Zeit vermehrte sich die
Zahl seiner Leser von 36 auf 90 Be-
nutzer.
In Thuringen entfielen von den
166 000 Lesern der Volksbilchereien
118 000 Leser auf die landlichen Be-
zirke und hiervon wieder 84 000 Leser
auf die Dorfbtichereien. Trotzdern
seit 1945 zahe Aufbauarbeit geleistet
wird, betrug die Zahl der verftig-
baren Sande erst em Viertel bis emn
Drittel der notwendigsten Bestande.
So werden die Biicher oft so haufig
getauscht, daB ihre Lebensdauer
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
durch (Thermal:lige Benutzung ge-
fahrdet ist. Wie groB der Anteil der
Dorfbtichereien am gesamten I3iblio-
thekswesen eines Landes ist, belegt
eine charakteristische Statistik aus
Sachsen-Anhalt, die bereits im Jahre
1947 folgende Zahlen aus den Dorf-
gemeinden nannte: 879 Btichereien,
124 000 Bande und 49 000 Leser! Aus
Mecklenburg wurden in zwei Mo-
naten in einem Falle 37, in einem
anderen Falle 30 neue Btichereien in
Betrieb genommen. Tinter . den Buch-
bestanden der mecklenburgischen
Btichereien war zur Halite unter-
haltendes und ktinstlerisches Schrift-
tum vertreten. Mehr als em Viertel
aller Bande hatte wissenschaftlichen
Charakter. Die Zahl der Jugend-
schriften war in dieser Statistik wie
in alien anderen uns bekannten Bei-
spielen (mit etwa 6 Prozent der
Gesamtzahl) viel zu gering gehalten.
Fiir die ?Fliegenden Bilc.hereien", die
aus den Stadten hinaus auf die
Miler fahren, stehen heute vielfach
schon die notwendigen Hilfsmittel ?
Wagen und Brennstoff ? zur Ver-
fiigung. Aus dem Dorf Wolfshagen,
Westprignitz, wird uns die Einrich-
tung einer vorbildlichen ?Kisten-
bibliothek" berichtet. In zahlreichen
Gemeinden sollen ?Kulturabende"
(mit Dichterlesungen, Volksschulrefe-
raten, Musikbeitragen) den Bauern
und Landarbeitern Einblick in die
Literatur geben.
So sind Lesestunden (vor allem fiir
Jugendliche) und Auswahlkisten mit
Bilchern aus der Kreisbilcherei heute
die beiden wichtigsten Mittel, um
trotz knapper Bestande dem Buch
auf dem Lande eine breitere und
tiefere Wirkung zu sichern. Dr. H. G.
IAn-u. mjerljiiu1eI
Taasehanzeigen I
? Seite 6
11111...omminielmr?????
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
BAUERN ECHO
Nr. 11
d)rdliden6
Das geht alle an
Praktische Fragen der Bauern wurden
Potsdam (EB). ?Nur durch eine
eigene Bauernvertretung in den Par-
lamenten konnen unsere Sorgen
wirkungsvoll vorgetragen und ver-
mindert werden", sagte der Landes-
vorsitzende Albrecht der Demokrati-
schen Bauernpartei auf zahlreichen
Bauernversammlungen im Stidosten
Brandenburgs. ?Diese Fraktion aber
muB so stark sein, dal3 sie berufen
ist, die Wtinsche der gesamten werk-
tatigen Bauern zu vertreten. Es war
die Tragodie des deutschen Bauern-
turns, da8 es bisher immer diese
Verantwortung von anderen tragen
lieB, die sie dann oft rticksichtslos
ftir sich ausntitzten. Seit den Bauern-
kriegen, als es zum ersten Male in
der deutschen Geschichte Revolutio-
nare gab, die sich gegen ihre Aus-
beuter auflehnten, gab es keinen
entscheidenden VorstoB mehr zur
Befreiung von der Bevormundung
und Knechtung der Grof3grund-
besitzer. Die Junker waren es, die
als einzige ,Bauern` in den Parla-
menten saBert, sie dachten nattirlich
nicht daran, die Interessen der
groBen Masse der Klein- und Mittel-
bauern zu vertreten. So wurde seit
Jahrhunderten die Bauernschaft be-
wuBt politisch unmiindig gehalten,
sie verftigte daher auch 1945, als es
an die Neugrtindung von Parteien
ging, tiber keinerlei Tradition."
Das hatten die Bauern verstanden.
Deutlich wurde das vor allem in den
Diskussionen, als die Bauern von
ihren Ortlithen Sorgen und Noten
sprachen.
GroBe Gefifigeiausstellung
Potsdam (EB). Am 5. Februar wird
in Potsdam durch den Landesverband
Brandenburg der Rassegefliigelztichter
eine groBe Gefltigelausstellung er-
offnet werden. Auf dieser Ausstellung
werden rale anerkannten 4Wirtechafts-
rassen vertreten sein. Bruteier und
lebendes Rassegefliigel sollen verlost
werden.
besprochen
In Reichenbach bei Guben bereitet
der starke Holzeinschlag groBe Sorge,
wiihrend in den Dorfern Henzendorf,
Gohlen un:1 Treppeln zum Beispiel
der Wald noch ziemlich ?ungeschoren"
geblieben ist, wird bei Guben un-
verhaltnismaBig viel herausgeholt.
Hinzu kommen noch zahlreiche Dieb-
stahle. ?Wenn hier nicht bald Em-
- halt geboten wird, haben wir in drei
Jahren keinen brauchbaren Stamm
mehr als Bauholz", meinte einer der
Bauern.
GroBen Unwillen erregte die Neu-
anlage eines Friedhofes der Stadt
Guben auf gutem Ackerboden; emn
Waldstiick mit Sandboden in der
Nairn wurde seinerzeit abgelehnt.
?Sie haben uns tiberhaupt nicht ge-
hart", meinte einer mit berechtigtem
Zorn.
W or ml a g e liegt im Kohlenpott
der Mark. Gerade hier, wo eine
starke Industriearbeiterschaft oft
alich in den Dorfern die Mehrheit
bildet, ist eine Partei der Bauern be-
sonders notwendig. Doch sie lief3en
auch im Senftenberger Gebiet bisher
ihre Interessen von den anderen,
meist Berufsfremden vertreten. Der
LDP-Vorsitzende des Dorfes, Herr
Bredow, hatte es auch am liebsten
gesehen, wenn die Bauern an dieser
traurigen Tradition festhalten wiir-
den. Er versuchte daher, die Not-
wendigkeit einer Bauernpartei an-
zuzweifeln. Die VdgB reiche nach
seiner Meinung als politische Inter-
essenvertretung aus. Die Antwort,
die Kollege Albrecht gab, fand allge-
meinen Beif all. Nicht eine Partei
mit alten, ilberlebten Anschauungen
kann 30 Prozent unserer Bevolkerung
? denn so stark ist der bauerliche
Anteil an der Gesamtbevolkerung
unserer Zone ? helfen, unsere
Bauern verlangen nach einer jungen,
fortschrittlichen eigenen Partei.
Mit Befriedigung wurde die Mit-
teiluna iiher die neaten Schweine-
inastvertrage aufgenomrnen. Die
Moglichkeit, durch sie endlich zu
einer gesunden Viehaufzucht zu
kommen, wurde allgemein anerkannt.
Doch wirkt sich auch hier die Preis-
schere immer noch als eine schwere
Belastung aus. Bauer Jaensch for-
derte, daB in alien Ausschtissen
und Verwaltungen landwirtschaft-
liche Fragen von Bauern vertreten
werden miissen, fin verg,angenen Jahr
ware die Differenzierung zu frilh an-
gesetzt worden. Im Marz kann man
noch nicht wissen, was im August
geerntet wird. Dat3 sie jetzt erst im
Juli erfolgen soil, ist der Initiative
der Bauernpartei zu verdanken. er-
klarte ihm dazu Koliege Albrecht.
Mehr Bi
Potsdam (EB). Far die Ablieie-
rung von Flachs- und HanfOrob fiber
die Pflichtnorm hinaus wird jetzt
Erntebindegarn im Werte von 150 Pro-
zent vom festgesetzten Erfassungspreis
geliefert. Wie die Hauptabteilung
Handel und Versorgung der Landes-
regierung weiter bekanntgibt, miissen
die Erzeuger, die Flachs- oder Hant-
s:roh fiber ihre Norm hinaus abgelie-
fert haben mid einen Prranienschein
von nur 20 Prozent des Erfassungs-
preises erhielten, sich sofort ohne Auf-
forderung melden, damit ihnen fill
Vorteile nicht ausgenutzt
Letzter Termin fur Antrage auf Baukostenzuschiisse
Potsdam (PMB). Die im Ha us ha I ts -
plan 1948/49 bereitgestellten Mittel
filr die Gewahrung nichtruckzahlbarer
Baukostenzuschiisse fiir die Erric.htung
von Neubauerngehoften sind 'Asher
verhaltnismaBig wenig in Anspruch
genornmen worden. Da mit Ablauf des
Rechnungsjahres am 31. Marz 1949 die
fiir diesen Zweck vorgesehenen nicht
verbrauchten HaushaltsgeIder venal-
len, werden in Frage kommende Neu-
bauern nochmals aufgefordert, im
Bedarfsfall Antrage out Gewah-
rung nichtriickzahlbarer Baukostenzu-
schiisse umgehend einzureichen.
Die Gemeindeverwaltun gen rind
Ortsausschusse der VdgB sind ange-
wiesen, alle noch bei ilmen vorliegen-
ndegarn
ihre Mehrlieferung em n Pramienbe-
rechtigungsschein zum Einkauf von
Bindegam im Werte von 130 Prozent
des Ablieferungspreises ausgehandigt
werden kann.
Hierfiir ist der 28. Februar der letzte
Termin. Erzeuger die ihr Pilichtsoll
mit Flachs oder Hanfstroh abdecken,
erhalien ab sofort den Pramien-
schein E im Werte von 10 Prozent des
festgesetzten Erfassungspreises und
konnen darauf nichtwollene Stoffe
und Game, aber kein Bindegarn be-
ziehen.
Mit vereinter Kraft. Der Bulldog wird /lir die Friihjahrsbestellung
dber holt Fob: R. Rech
den Antrage schnellsten weiterzu-
reichen, da Antrage, die nach dem
20. Februar bei der Obersten Baulei-
tung 209 in Potsdam eingehen, nicht
mehr beracksichtigt werden konnen.
Lehmbau in Kottbus
Kottbus (EB). Ein Mangel, der
sich bisher immer wieder filhlbar
bemerkbar machte, war das Fehlen
von Facharbeitern fur die Lehm-
bauart. In Kottbus ist jetzt die
Lehr- und Versuchsstelle fur Natur-
bauweise dabei, in besonderen Kur-
sen die benotigten Facharbeiter her-
anzubilden.
Freie Spitzen fur Heimkehrer
Luckenwalde (PMB). Dem Heim-
kehrerlager Selterhof in Treuen-
brietzen im Krers Luckenwalde wur-
den wahrend der vergangenen fanf
Monate groBere Mengen Freimarkt-
waren zur zusatzlichen Versorgung
der Heimkehrer zugewiesen.
So stellte der AusschuB ?Freier
Markt" des Kreises Zauch-Belzig
mehr als 15 000 kg Gemtise und rund
5000 kg Kartoffeln sowie mehrere
Stuck Gefliigel und Kaninchen,
die Raiffeisengenossenschaft Treuen-
brietzen 4000 1 Mulch und der Aus-
schuB ?Freier Markt" des Kreises
Luckenwalde rund 9550 kg Gemiise
zur Verftigung.
SIE HORIEN,..
im Landessender Potsdam:,
Nachrichten taglich: 7.00, 11.00, 13.00, 16.00,
20.00, 22.00.
Freitag, den 4. Februar: 9.30: In Konzert-
seal / 12.00: Problem des Tages / 12.45: Land-
funk / 18.40: Melodien zum Feierabend / 18.50:
Fiir die Frau / 19.15: Stimmen zur Landes-
politik / 19.25: Sportberichte anschl? Aktuelles
der Woche.
Sonnabend, den 5. Februar: 8.15: Morgen-
musik, Buick in die Zeit / 10.30: Konzert am
Vormittag / 12.00: Problem des Tages / 12.45:
Landfunk / 18.30: Jugendfunk / 18.50: Melo-
then zum Feierabend / 19.50: Kommentar der
Woche.
Chefredakteur: Leonhard Helmschrott. Redak-
tion: Berlin NW 7, Reinhardtstr. 14. Tel.: 424949.
Herausg.: Demokratische Bauernpartei Deutsch-
lands. Verlag: Deutscher Bauernverlag, Berlin
NW 7, ReinhardtstraBe 14. Telefon: 42 56 61.
Bezugspreis: Einzelpreis 15 Pf. Durch die Post
bezogen monainssDN_Drucki11)/leriineiDnick-
RacskerOnk-fremakmallbabillikt, worm. DruelrErei
Linienstr.1391140.Verdffentlicht unter der Lizenz-
Nr. 467 der Sowjetischen Militdrverwallung in
Deutschland. Bei unverschuldetem Austell der
Lieferung kein Ersatzanspruch.
?BAUERN ECHO"? Anzeigenverwaltung: Deutscher Bauernverlag, Berlin NW 7, Reinhardtstralie 14. Telefon: 42 56 61, Apparat 3
Lobeiz-Kleber
klebr Sacke, ArbeitskLekfung. Texttben,
Plaann' Segeltuche, Filze, Papier,
Pappe and 'Mies andere meta oebnell,
haIlbar sod wasserlest. Preisliete dutch
LOSA. LeIpzlgNti.
TheresienstraBe 6.
Absatzeisen
sofort lief erbar.
KORN & ZULLNER
(19a) Halle (Seale), GroBe SteinstraBe 14
Garbenbiluder kdnnen Sie sich
aus Ihren
Bindebandenden mit meinen Holzern
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4. Jahrgang
6. Februar 1949
Numrner 8
Ausgabe Brandenburg g
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Einzelpreis
25 Pfennig
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Organ der Vereinigungen der gegenseitigen Bauern-
hide und Publikationsblatt der Deutschen Wirtschafts-
kommission, Hcsuptverwaltung Land- und Forstwirtschaft
ILLUSTRIERTE
WOCHENZEITUNG
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Nla(cfetn .der Aribe#SPtan,,i4r Oie:,,:6iihjahrsktr' u441I.:Alleti'EiOzetheiten, durthberafen wurde bedihgt sith fetzt) ieder Ortsautischu0mit ,der
:Vnr6ereitung;Upserer?OrganisaticinswahlenDie'Generalversanyinlinigeri, die die.Neuwahl der OrtSaussdiisse vornehrnen, tinden In- der Zeit vbin', ?
25 Februar bis'25.,Marz stall. Ihre Eirilyerufung miff ;lad! den Statuteti irlindesten , acht tage vor dentragungsterinin linter Alpha der 'rages- ?
ordnuni olfentlich bekanntgegeben werden. Der wiehtipte Tagesordnungspunkt ist der Rechenschaftsbiricht des artsausschusses durch den Vor-
. sitzenden. Unser Bild zeigf,wie ein Ortsauss uf3 seinen isef -cnschaftsbericht sortfahig vorbereitet. Fob: Reich
Mhfahrsbestellung 1949
Sache des ganzen Volkes
Der einzige Tagesordnungspunkt der ersten
Sitzung der erweiterten Deutschen Wirtschafts-
komnussion am 1. Februar war die Frahjahrs-
bestellung 1949. Bekanntlich wurde die Zu-
sammensetzung der Deutschen Wirtschafts-
kommission durch einem Befehl des Obersten
Chefs der SMA, Marschall Sokolowskij, von 36
cud 101 Mitglieder erweitert. Die meisten Mit-
glieder der DWK sind jetzt gewahlte Ver-
treter der Bevalkerung der Lander sovire Ver.
treter demokratischer Parteien und anderer
Organisationen der sowjetischen Besatzungs-
zone. Die ZVd9E1 is durch don ersten Vor-
sitzenden, OttoKarting, und durch den
Generolsekretar Kurt V i eweg vertreten.
AuBerclem gehOrt der DWK das Vorstandsmit-
glied der ZVdgB, Fritz Brauer, an, der
vom brandenburgischen Landtag delegiert
wurde. Das Organisationsbaro der landlichen
Genossenschaften ist durch Ernst Busse
vertreten, wahrend von der Demokratischen
Battempartei Ernst Goldenbaum, Rudolf Al-
brecht und Paul Scholz Mitglied der DWK sind.
Nadi der Eroffnung der Sitzung durch den
Vorsitzenden Heinrich Ra u, nahm der stell-
vertretende Vorsitzende Luitpo Id Steidle
zur Frahjahrsbestellung 1949 dos Wort. In
einem umfangreichen und in jeder Hinsicht aus-
gezeichneten Referat beleuchtete Luitpold
Steidle die Probleme der diesjahrigen
FrOh-
jahrsbesteliung und zeigte die Aufgaben auf,
die den Verwaltungen, der ZVdgB, dem FDGB,
den landlichen Genossenschaften und alien
demokratischen Parteien gesteflt sind. Wir wer-
den attf die Ausfahrungen Luitpold Steidles in
unserer nachsten Ausgabe noch nether ein-
gehen. In der darauffolgenden Diskussion
sprach els erster Otto !Carting far die ZVdgB;
ferner. -Dr. Hamann von der LDP; Ministerprasi-
dent Hacker, Schwerin; Fritz Brauer far die
CDU; Landwirtschaftsminister. Ernst Brandt,
Halle; Paul Scholz von Or DBD und Edwin
Hoernle. Der vom Sekretariat vorgelegte Be-
schluB Ober die Vorbereitung und Durchfahrung
der FrOhjahrsbestellung 1949 wurde einstimmig
angenommen. Die fur unsere Bayern wichtig-
sten Punkte diases Beschlusses sind U. a. folgende:
Den La.- let,ren",lrungen obliegt es, mach den
Weisurgen der Hauptverwaltung Land- und
Forstwirtschaft fOr die Durchfuhrung folgender
MaBnahmen zu sorgen:
Anbauplan und Wirtschaftsberatung
Die Verteilung der Kulturen und des festge-
setzten Anbauplanes der Sommerkulturen auf
die Kreise, Gemeinden und Wirtschaften ist
bis Ende Februar 1949 nachzuprOfen. Festge-
stellte Mange' sind zu beseitigen. Falle einer
rein mechanischen Aufteilung des Anbauplanes
in den Kreisen, Gemeinclen und Wirtschaften
sind unter BerOcksichtigung der jeweils ge-
gebenen besonderen Verhaltnisse zu berichtigen.
Die bauerliche Wirtschaftsberatung der VdgB
ist his in die letzte Gemeinde unter Hinzu-
ziehung bewahrter ehrenamtlicher bauerlicher
und sonstiger Fachkrafte zu organisieren, damif
der Anbauplan nicht nur formell, sondern mit
grof3tmoglichem Erfolg in jeder einzelnen Wirt-
schaft durchgefahrt wird.
In rnaglichst vielen Gemeinden und auf yolks-
eigenen GOtern sind nach einheitlichem Plan
der VdgB Beispielsflachen anzulegen. Die
Organe des Pflanzenschutzes, der DSG und
der DLG, sind hierbei beratend hinzuzuziehen.
Saatguiversorgung
Die vorhandenen Saatgutrorrate sind far die
Friihiahrsaussaat in vollem Ausma8 einzusetzen.
Hierbei ist dem Ausgleich far besondere
Mangelgebiete durch gegenseitige Saatguthilfe
zwischen den Kreisen, Gemeinden und Einzel-
wirtschaften mit Hilfe der VdgB besondere
Sorgfalt zu widmen.
Zur Versorgung Or Bauern mit Saatgut bester
Qualitat lit der gemeinschaftliche Um-
tciusch von Konsumware der einzelnen Frucht-
erten gegen anerkanntes Hochzucht- und zu-
gelassenes Handelssaatgut aus dem Umtausch-
fonds der DSG zu fordern. Dabei ist eine
maglichst einfache Regelung der erfordertichen
Umtauschformalitaten anzustreben. Eine Ver-
wendung von Qualitatssaatgut far Konsum-
zwecke ist bis zum Abschluf3 der Bestellungs-
arbeiten verboten.
Bewirtschaftung des GrUniandes
Dec ?Bewirtschaftung des Granlandes ist er-
hahte Aufmerksamkeit zu widmen. Insbesondere
ist folgendes zu veranlassen:
al Die Wasserverhaltnisse des Granlandes
sina durch Grabenraurnung in Ordnung zu
briogen. Vorhandene Wasser- und Bodenver-
boucle und andere im Interesse der Granland-
wirtschaft tatige Vereinigungen tragen in erster
Line die Verantwortung far die' FrOhjahrs-
rajmung der Graben.
b) Das GrOnland ist nach Raumung der
Graben zu walzen und durch Abschleppen ein-
zuebnen. HierfOr ist erforderlichenfalls die ge-
meinschaftliche Nutzung der notwendigen Ge-
rate und Masthinen sicherzustellen.
Sorgfaltiger und planmeiBiger Einsatz alter
technisdien Hilfsmittel
Dies erfordert vor allem:
a) Die fandwirlschafIlichen Reparalurwerkst5ften sled his
turn 25. Februar 1949 club ilire Betriebsbereitscha11 zu fiber-
pidien un-d ihnen die vorrangige Instandsefzung lolgender
Landmaschinen zur Aullage zu machen: Adcerschlepper,
Eggen, PflOge, Wiesenwalzen, Kultivaloren und Drill-
maschMen.
b) Zur laufenden 17berprafung oiler Ackersdilepper aid
ihre BelriebsiOhigkeli sind besondere Bevoilmaddige einzu-
setzen. Bis zum I. Marx 1949 ist die hachstmoglithe Ein-
satzguote zu erreichen.
c) In Zusammenarbei1 mil der VdgB, inshesondere der
Verwaltung der MAS und ihrer Organe, isl der grOhtmag-
liche Einsalz oiler Schlepper und Bodenbestellgerafe Och(r-
zusleflen. Hierzu gehort ouch dii Heranziehung cter nicht
veil ausgenutzlen Schlepper in Privalhand (nottalls nada. der
Anforderungsverordnung vom 21. Jill 1948).
d) Die Ausgabe der Belriebssiatte und -ole isl gentOIS
der gegebenen Richtlinen durchzuluhren, wobei der Brine-
slofiverbrauch an Hand der Schicipperbiicher besonders zu
konfrollieren
e) Die Erfassung des anfatlenden Allah isl sicherzustellen
und dafiir Sorge zu trcrgen, dab die gesamten, aus der
Landwirlschaft zur Regenerierung getangenden Ohnengen
inter Anrechnung dui dos Konlingent wieder dem landwirt-
schaftlichen Fonds zugefuhrt werden.
Einsatz tierischer Spannkrafte
Zur Gewahrung des vollen Einsatzes tierischer
Spannkrafte sind die landwirtsdmfflichen Zug-
krafte far die Dauer der Frohjahrsbestellung ,je
nach Witterungslage von der Holzabfuhr his zu
seas Wochen volistandig (ouch bezaglich
eiwaiger Rackstande), zu befreien. Die Landes-
regierungen konnen diese Befugnis den Kreisen
Obertragen. Die Befreiung von der Holzabfuhr
ist im Einvernehmen mit den Holzfuhrkontoren
je nach ortlicher Lege und den betriebswirt-
schaftlichen Verhalinissen festzulegen. Das Ab-
fuhrsoll 1st trotz der zeitweiligen Freistellung zu
erfallen. Wahrend der Zeit der Befreiung von
der Holzabfuhr sind die nichtlandwirtschaftlichen
Zugkrafte des Landes und der Stacite (ATG) ver-
starkt als Ersatz heranzuziehen.
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Die Organisationswahlen
der VdgB
Die Pressestelle der ZVdgB teilt folgende Ver-
lautbarung des Vorstandes der ZVdgB mit:
Der Vorstand der Zentralvereinigung der
gegenseitigen Bauernhilfe hat beschlossen, die
statutenmaBig falligen Neuwahlen wie folgt
durchzufuhren:
a) In der Zeit vom 25. Februar his 25. Mara 1949
Neuwahl der Ortsausschasse, der
Ortsrevisionskommissionen und Wahl der Dele-
gierten zu den Kreisdelegiertenkonferenzen.
b) In der Zeit vom 25.Marz bis 10. April 1949
Durchfahrung der Kreisdelegiertenkonferenzen,
Ne.uwohl der,Kreisausschasse' der
Kreisrevisionskommissionen und Wahl der Dele-
? gierten zu den Landesbauerntagen.
c) In der Zeit yam 10. bis 25. April 1949 Durch-
f0hrung der Landesbauerntage, N e u wa hi
der Londesausschasse, der Landes-
revisionskommissionen und Wahl der Delegier-
ten zum Deutschen Bauerntag.
d) Der Termin sowie der Tagungsort far den
Deutschen Bauemtag werden noch festgesetzt.
Neuwahlen sind zweifellos dos wichtiaste Er-
eignis im innereri Leben einer Organisation.
An der Sorgfalt, mit der die Neuwahlen vor-
bereitet werden, an der Beteiligung der Mit-
gfiedschaft, an dem Niveau ihrer Beraiungen
und dem Inhalt ihrer Beschlasse erkennt man
die Starke der Organisation. In den Toren
der Neuwahlen soften sich unsere Mitgliejder
klor werden Ober die Schwachen und Mangel,
Ober all. Errungenschaften und Erfolges. und
sollen sowohl die vergangene als ouch die
kOnftige Arbeit unserer Organisation zur kriti-
schen und vor allem selbstkiitischen Diskussion
stellen.
Neuwablest,- mit GewfsUnhaftigkeit und deny
erforderifibeh Verstandnis vorbereitet, werden
zu einem Aufschwung unserer gesamten Arbeit
und zu einem Starkung unserer Organisation
fahren miissen.
Unsere Neuwahlen massen dazu beitragen,
die Voraussetzung zu schafFen, die unserer
Organisation obliegenden Aufgaben in vollem
Umfange zu erf011en. Das Schwergewicht un-
serer Arbeit liegt in folgenden Aufgaben:
Kampf um die demokratische Einheit Deutsch-
lands, fir- die Erlangung eines gerechten
Friedensvertrages als Grundlage f?r einen
sehnelleren Wiederaufbau Deutschlands.
Mitarbeit und Entwicklung starkster Aktivitat
bei der Erfallung des Zweepthresplanes und in
Verbindung damd
grottmogliche Steigereig der Hektar-
ertrage,
Ausbau der MAS zur Entfaltung grbeter
Leistungsfahigkeit,
Zugrundelegung der bauerlichen Wunsch-
anbauplane,
Erzielung einer gerechten Differenzierung,
Aufbau eines Netzes guter Deckstationen
nach einheitlichen Richtlinien und Aufbau
unserer Viehbestande,
Wrbesserung der Arbeit unserer Wirtschafts-
berater, besonders bei der Betreuung
unserer Neubauernd6rfer, Einrichtung von
Beispielsflachen und -wirtschaften,
Aufbau und Ausbau der Saatbau- und Ver-
suchsringe,
Verbesserung der Ausbildung unserer bauer-
lichen Jugend,
verstarkte Arbeit in den landlichen Ge-
nossenschaften,
Sicherung des Selbstbestimmungsrechts der
Biduern in den Genossenschaften und Be-
seitigung der hohen Zwischenhandels-
spannen des Landgrof3handels,
Fiarderung des Kulturlebens auf dem Dorf.
Entlastung unserer Mein- und mittelbauerlichen
Betriebe durch
Senkung der Sozialbeitrage und Steuern,
Senkung und Staffelung der Geb?hren der
? MAS, der Deckstationen und der DOnge-
mittelpreise,
Herabsetzung der Zins- und Tilgungslasten
fur Bau- und Betriebskredite.
Unsere Wahlen sind demokratische Wahlen.
Die Bodenreform hat die Struktur unserer Land-
wirtschaft grundlegend verandert. Die weit
Oberwiegende Mehrheit unserer Bauernwirt-
schaften sind heute die Klein- und Mittel-
betriebe. Es entspricht den Prinzipien der De-
mokratie, wenn diese Bauern die Leitungen
unserer Organisation, die Orts-, Kreis- und
Landesausschasse Obernehmen, denn die Aus-
schasse der VdgB haben bei einer groBen An-
zahl wirtschaftlicher Fragen die Mitverantwor-
tung oder die Entscheidung zu tragen. So bei
Belie 2 Nr. 6
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
f
Dee Prete Bauer
4. Jahrgang 6. Pebruar 1240
Fnegen von *olds ausschlaggeleender Bede's-
lung far jade eindeine Bauernwirtschaft, wie die
gerechte Differenzierung der tierischen und
pflanzlichen Veraniceung, die richtige Aus-
arbeitung und BerEcksichtigung der Wunsch-
anbauplane, der gerechte Einsatz derMaschinen
der MAS, die ricleige Verteilung der Ober die
Genossenschaften zu beziehenden Waren, die
gerechte Klassifizierung des abzuliefernden
Yiehs u. a. m.
Unsere Organisation hat sich im Zweijahres-
plan die Aufgabe gestellt, zum Trager der
u rchf0 h ru rtg des la n ciwi rtsch aftspio nes im
Dorf zu werden. Datum wird es rxdwendig
seirt, nor solche Krafte in die Leitungen unserer
Organisation zu wahlen, die die Interessen der
aberwiegenden Mehrheit der Bauern vertreten
wollen und zu vertreten in der Lege sind. Nur
dorm ist die Gewahr, neddie Erfullung des
Landevirtschciftsplarters gegebene
Wen soil wan water'?
Nur don, der kompramiBloid fru. die Einhelf
Deutschferids eintritt, den Zweijahresplen be-
jaht und akthr zu seiner Eriallung beitregt. Nur
den, der an dee demokratischen Orcinung mit-
(whetted end ,seine Pflicht dem Volk gegenaber
eraillt. Nur dee, der die Bedenreform be-
dingungslos anerkennt und far deren Festigung
eintrin und each dem Prineip 'snorer Organisa-
tion ? der gegenseitigen fhlife handelt.
Die VidgE1 ist eine aberparteiliche Organisa-
tion. Wir stellen daher bel den Wahlen nicht
die Frage nach der Parteizugeharigkeit. Alle
Mitglieder, gleich welcher demokrotischen Par-
te; sin angehoren, heben dieseiben Rechte.
Besonderer Wert son darauf geleat werden,
mehr Bauerineen, und rwar far lie'Punktionert,
zu wahlere Die geringe ,Beteiligung der
Bauerin an unserem Orgonisationsleben ist
noch eine ernste Schwache. Dieser Zustand
muf3 aberwunden werden. Di,Bauerin
muf3 fOr jade Funktion end als
Delegierte in Vorschleg gebracht
und gewahlt werd e rt.
Auch unsere Jugend 0111 es bet den Neu-
wahlen verstarict heranzuziehen. Dadurch ge-
wohnen wir die Jugend an verantwortungsvolles
Handeln und sichern uns den Nachwuchs.
Ein Tea unserer Mitgfiecler hatte Gelegenhett,
unsere Landesbauernschulen zu besuchen
sich daciurch em n besonderes Wissen anzu-
eignen. Darunter gibt es eine Anzahl geeigneter
Krafte, die sich far die Besestzung von Funk-
tionen elven end deshalb 04 Kandidaten var-
geschlagen warden soliten.
Zur einheitlichen und eirevandfreien Durch-
fahrung der Wahlen In alien Vereirtigungen ist
vam Vorstand der Zentralvereinigung der
gegenseitigen Bouernhilfe eine Wahlordnung
mit Instruktionen beschlossen wordent nach der
sich der Wahlablauf vollziehen wird. (Siehe
Seite 11 tree:veg. heutigen Ausgabe. Die
Redaktion.) -
Von einer peen %A:TWO/Wog end Duro-
f5hrung vinare'. Nialwablin waktinttith
"%We-men, oh ir die fi Ail Artie 140 ,
stater' Aufgeben ark-Meer kb-nnend -Wenn mt.
sekhe Bauern und Bauerinnen waiden, die das
Vertmeen der Mitgli'eder besitzen, wcrden wir
des uns gestente Ziei erreichen.
CDU gegen Antisowjethetze
Der Hauptvorstand der CDU der Ostzone
und Berlins nahm In ether Sitzung zur Innen-
und auf3enpolitischen Lag. Stelltmg. Das
Interview Generalissimus Staling mit einem
atnerikanischen Prestevertreter wurde ale
wertvoller Beitrag tune Frieden gewiirdigt
und lebhaft begrilat
In eines lietschlieflung zur politischen Lag*
beton! dl. CDU die Notwendigkeit der
Sichenneg der deutschen Finheit, der Bildimg
ether gesarntderitschen Regierung und des
Abschlussei eines Friedensvertrages. ?Die
Erfilllung dieser Aufgabe Verlangt die Festi-
gung der deutsthea Dernokratie", heifit es in
der Entschliellung welter. ?Die Sowjetunion
und die In der Warschauer Konferenz ver-
bundenen Staaten haben den demokratischen
Kraften Deutschlands Unterstiltznng in ihrem
Befreiungskampf zugesagt. Dile ? Christlich-
Demokratische 'Union heloraftigt die Not-
wendigkeit ether aufriehtigen Zusammen-
arbeit mit der Savejetunion. Wer etch dieser
Friedenspelitik entgegenstelli nnd Bich an
antisewjetischen Agitationen beteiligt, mull aus
den Reihen der CM ausgesehlossen werden."
fEUTSCHE
EINNE1
Das Mel dt.r herrithenden Kreisc Amerikas und
gnglands, Deutschland, rind rnit Europa zu
spalien, darf nicht g:lingenl ?
Die DLG geht in das dritte Jahr
Von Diplomlandwirt Reinhard Bene ck e, Hauptgeschailstiihrer der DLG
Es sind jetzt zweiJahre her, seitdem em n SMA-
Befehl einem kleinen Kreis von Landwirten aus
Wissenschaft, Praxis und Verwaltung die Er-
laubnis gab, die Vorarbeiten zur Grandung der
DLG in die Wege zu leiten. Es sollte die
alte ruhmvolle DLG Max Eyths wiedererstehen,
diese Gesellschaft, die so viel fOr den Fort-
schrift cl,er Landwirtschaft getan hatte, die bis
zum Jehre 1934, als sie von der NSDAP ver-
,nichtet wurde, em n Begriff ersten Ranges bei
alien fortschrittlichen Landwirten gewesen war.
Wir haben sie im Februar 1947 wieder-
errichtet, im AnschluB an den Agrarkongref3 der
Deutschen Verwaltung far Land- und Forstwirt-
schaft stand sie wieder da. Das Jahr 1947 war
der Anfang. Keirt Haus, kein Raum, kein
Mobelstack, keine Mitarbeiter! Mahsam ?
langsam fond sich eines zum anderen.
Dennoch'fanden sich in zwalf Monaten fast
4000 Landwirte zusammen als ordentliche Mit-
glieder, die wissen, worauf es ankommt, die
der DLG vertrauten und ihr gOnstige ZukunFts-
aussichten stellten. in dieser Situation ? nach-
dem sich die ersten freiwilligen, ehrenamtlichen
Mitarbeiter in den FachausschOssen zusarnmere
gefunden hcrtten, nachdem mit wenigen haupt-
amtlichen Angestellten eine Geschaftsfuhrung
entstanden war ? in dieser Situation berief die
DLG eine Jahresversammlung. in Berlin em.
Wir rechneten mit 600 bis 800 Teilnehmern ?
es kamen 14001 Die DLG wurde zum Begriff,
denn dies? Versammlung war nicht nut eine
Zusammenkunft gleichgestimmter Menschen, sin
schuf eine Art von Zusammengeharigkeitsgefahl
zwischen Professor und Bauer, zwischen West
und Ost, zwischen Nord und Sad. Nach dieser
? sagen wir Generalprobe der Jahresver-
sammlung kom die erste Erprobung: Die
Ausstellung jp Frankfurt am Main! Dort Startete
die inzwischtn gegranclete DLG des Wester's
ihre erste Landwirtschaftliche Ausstellung, und
wir stellten die Kernpunkte unserer lunge'
neuen Landwirtschaft zur Betrachtung und Dis-
kussion: Bodenreform, VdgB, Saatzuchtgesell-
schaft, Dangerzentrale, Genossenschaften, Ma-
schinenhofe, Tierzuchthauptgater usw.
Die Arbeiten der DLG waren inzwischen ge-
waltig vorangeschritten. In den Abteilungen der
Geschaftsstelle, in den elf Hauptausschassen
und in der Vielzahl der Fachausschasse wuchsen
die Aufgaben und ihre Losungen herein. Es
entstanden die Dangerberatungsstel-
I e n in alien fanf Landern. Sie legten Talisende
von Dangungsversuchen an, an denen Zahn-
tausende von Bauern Ahschauung und Lehre
suchten und fanden. Sie spielten eine ent-
scheidende Rolle in den Landesausschassen der
Wirtschaftsberatung der VdgB. Sie werden im
Jahr 1949 ihre Einwirkung moth wesentikh ver-
starken und ausbauen.
Die durpkte Arbeit fide in dei bpjlOnft
iff otrl - -
e--?A b a ',Irt n
ihren Ausdruck. Aber Ouch tiler sind es erst
Anfange, ouch hier beginnt die wahre Wirkung
erst in diesem Jahr; denn das vergangene Jahr
decide in jeder Beziehung noch voller Hemm-
nisse, die nicht immer Welch Oberwunden wer-
den konnten.
Urn neben der Zeitschrift, den Broschieen,
Aufsatzen in Zeitungen und Zeitschriften und
den Vortragen im Rundfunk noch weiter nach
auBen wirken zu kannen und unseren Aufgaben
gerecht zu werden, haben wir fOr diese WiMer-
monate der VdgB far ihre Kreis- und Bezirks-
versammlungen aus urtseren aktivsten
Mit-
gliedern und Angesteliten 200 yortragsredner
mit 300 Themen GIs DLG-Redner zur VerfOgung
gestellt. Hier wird aus Wissenschaft und
Praxis em n reichee, Material an die Wirer im
Londe herangetrafen.
Schliefilich sei noch von der mach aullen wir-
kenden Tatigkeit der DIG erwahnt, delf3 wir
fOr elle deutschen Wissenschaftler einen
?0 bersetzungsdienst" frernelspraehiger
wissenschaftlicher Fachzeitschriften eingerichtet
haben, der Auszage aus, vorerst zehn Fach-
zeitschriften kosterdos verbreitet und Ober-
setzungen gegen eine geringe GebOhr Oben.
rrittelt. Es sind bis jetzt nor einige Arbeiten
der DLG, die in die Ciffentlichkeit hinein
wirken. Daneben laufen aber unendlich viele
enders Arbeiten, die vorlaufig noch nicht publi-
ziert werden kannen. An die gesamte Praxis
werden wir ledoch in diesem Jahns zum ersten
Malpherantreten mit unserer far den Juni 1949
geplcintert
Landwirtschaftsausstellung der M.G.
Die Ausstellung wird yam' 12. bis 19.1uni In
Leipzig. stattfinden. Die Verordnung der DWK
und die Genehmigung der SMA sind in diesen
Tagen ergangen, so da13 wir mit oiler Kraft art
die Vorbereitung der Ausstellung gehen konnen.
In sechs groBen Hellen mit insgesarnt 42 000 gm
und einem Freigelande von 140 000 gm werden
wir Bericht Ober den heutigen Stand der Land-
wirtschaft in der sowjetischen Besatzungszone
geben. Die Haupthalle wird eine Ubersicht Ober
die Arbeit der Hauptverwaltung Land- und
Forstwirtschaft, fiinf Landwirtschaftsministerien,
der DLG, der VdgB, der Gewerkschaften und
der Genossenschaften bringen. Eine weitere
Halle von mehr als 7000 gm zeigt aus dem
Gartenbau und der Forstwirtschaft das, was in
der Freigelandeschau nicht gebracht werden
kann. AuBerdem wird diese Halle in grofien
Standen die Arbeiten der Deutschen Saatzucht-
Gesellschaft, der einzelnen Pflanzenschutzamter
und des Fachsamenhandels zeigen. Die aesamte
Dangerwirtschaft wird neben den Danger-
beratungsstellen der DLG in ihren vier Sparten
Stickstoff, Kali, Phosphor und Kalk ? ver-
treten sem. Ackerbau, GrOnlandwirtschaft,
Sonderkulturen und Pflanzenschutz nehmen den
Obrigen Teil der Halle em. In einer wgiteren
Halle von mehr als 4000 cirri wird neben den
dazugehorigen wissenschaftlichen Instituter' die
Ernahrungswirtschaft ihre Produlction, und soweit
es techrtsch maglich ist, auch die Art ihrer Pro-
duktion zeigen.
Zwei groBe Hellen shed der 'Industrie far die
Erzeugung landwirtschaftlicher Maschinen und
Gerate und der volkseigenen Industrie fOr ihre
Gesamtproduktion vorbehalten. Zwischen den
beiden Hellen liegt em n groBes Freigelande, dos
ebenfalls der Maschinen- und Gerateproduktion
zur VerFugung steht.
Einen grof3en Raurn nimmt clef der Ausstellung
selbstversta rid lich die, Tierzucht em. Ne ben
einer geraumigen Haile werden fur die Tier-
zucht groBe Zelte errichtet, in denen Pferde,
Rieder und Schafe untergebracht werden.
En besonderer Anziehungspunkt auf der Aus-
stellung werden die Musterbaut en sem.
-Em n volistandig eingerichtetes Neubauerngehaft
in maesiver Bauweise; em n Musterhaus in Lehm-
bauwerse; em n Dorfwirtschaftshaus, weiches
Backerei, Schlachterei, Badeanlagen und anciere
tectinigite Eirtriditungi enthali; ein Pp*
-Pilbt-tyd'Oja s.IrrnencmusIeihstftd
is*d-franrrelie landwirlSchaThichen AussteflUn-
gen ihre Haeptaufgobe darin saherm, als
Leistungsschau den Besuchern em n Bild Ober
Leistung uad Fortschritt zu geben, sehen wir
heute neben d:esen selbstverstondlichen Zielen
unsere Hauptaufgabe darin, eine Lehrschau
aufzuhauen, die jedem Besucher eine Hilfe zur
Weiterentwicklung der produktiven Krafte
geben kann und soil. Es werden in jede ein-
zelne Sparte der Ausstellung einzelne Lehr-
schauen eingebaut, so daf3 beide Ziele der Aus-
stenung voll erfOlit werden !carmen. Wir glau-
ben und hoffen, daf3 alien technischen Schwierig-
keiten zum Trotz die erste DLG-Ausstelleng seit
Kriegsbeginn em n voller Erfolg wird und bei
unseren Bauern Anerkennung findet.
Wir werden bald abler mehr berichten
!carmen, cis es heute der Fall isP. Wir meinen
ouch, daf3 es besser ist, bescheidene An-
hinge zu einem guten positiven Ende zu fahren
und Neuaufgaben erst dam in Angriff zu
nehmen, wenn die Mitarbeiter hierzu in der
Loge sind, els viele Anfange schon im Beginn
versanden zu lessen. So sehen wir unsere Auf-
gaben, so sehen wir unsere tagfiche Arbeit und
heffen, daf3 die Zukunft uns mit steigenden Auf-
gaben ouch standige Erfolge bringen wird.
Ereignis von gesamidentscher Bedeutung
wird, da.5 etch alle fortschritt-
lichen, ?ehrlich demokratischen
Krafte unseres Volkes zum ge-
meinsamen Kampf gegen die
Unterdriicker verbinden.
Die ?N eue Zei t", das Matt der Christlich-
Demokratischen Union, hebt die Bereitschaft
der Sozialistischen Einheitspartei hervor, die
Blockpotitik in der bisherigen Weise fortzu-
fiihren. ?Urn so klarer bekennt sich (Leith- die
SED-, so fiihrt die Zeitung aus, ?zu der zen-
tralen AUfgabe einer allseitigen Pestigung der
gegenwartigen antifaschistisch-demokratischen
Ordnung in der Zone auf der Grundlage einer
allseitigen Festigung der Blockpolitik." Die
?Neue Zeit" untemtreicht die Entschlossenheit
der SED, den Kampf um die Unabliiingigkeit der
Nation und die Unteilbarkeit des Landes en
u hien.
In einem Kornmentar des isloskauer Rund-
funks heilit es: ?Die erste Parteikonferenz der
Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands hat
die Aulmerksamkeit der demokratischen
Offentlichkeit in alien Landern auf sich ge-
zogen. Die leitenden Funktionare der SED
warfen In ihren Reden nicht nur innerpolitische
Probleme der sowjetischen Besatzungszone auf.
Ar-if Grund tiefschilrfender Untersuchungen der
Lege in alien Besatzungszonen Ienkt die Kon-
ferenz wieder die Aufmerksarrikeit auf die
Aggressionsplane, die von den englisch-ameri.
kanischen Monopolisten in Leutschland vet-
wirklicht werden."
Die Parteikonferenz der Sozialistischen Ein-
heitspartei Deutschlands, die vom -25. bis
28. Januar in Berlin stattfand, wird von der
Presse inner- mid aul3erhalb Deutschlands als ein
Vorgang bezeichnet, der well iiber innerpartei-
fiche und zonale Angelegenheiten hinausgeht
und als ein Ereignis von gesamtdeutscher Be-
deutung und internationalem Umfang gewertet
werden mull.
Die iiberparteiliche ?B erliner Zeitung"
schreibt: ?Die Internationale Solidaritat der
Arbeiterpartei, die auf der Konferenz der
Sozialistischen Einheitspartei so groBartig in
Erscheinung trat, gibt uns die GewiBheit, dell
eine einige demokratische Republik Deutsch-
land, wenn sie eines Tages ads Ergebnis unse-
res Kampfes Wirklichkeit geworden ist, ein
gleichberechtigtes and geachtetes Glied der
demokratischen Welt sein wird. Die Konfcrenz
war em n Manifest unseies nationalen Kampfes
um die Einheit Deutschlands und einen ge-
reehten Frieden."
?D er Morge n", das Blatt der Liberal-
Demokratischen Partei Deutschlands, unter-
streicht insbesondeze die Forderung nach einem
Frieclensvertrag, wie sie der Parteivorsitzende
der SED, Wilhelm Pieck, in seincm Refe-
rat gestellt bat, als eine unaufschiebbare
nationale Lebensaufgabe gerade itn Interesse
des Weltfriedens. Die Zeitung zitiert insbeson-
dere die Stellen aus den Referaten, in denen
auf die Kolonisierung WestdeutschIands durch
Besatzungs- und Rithrstatut und auf die
unabwendbare Notwendigkeit eingegangen
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Dais Arbeiter- and Bauernstadima
? mu? gerdrdert werdes
un VersammItmgsrourn des groBten meek,
lenburgischen Betriebes, der Neptun-Werft in
Rostock, trat dieser 'rage der Landes-
ausschuf3 zur Forderung des Hochsdiul-
studiums der Arbelter und Bauern zu einer
Arbeitstagung rusammen. Vierhundert Ver-
treter der grofiten Betriebe des Landes, der
Werften, der demokratischen Organisationen
und der Studenten der Landesuniversitaten
nehmen an der Besprechung tell. Wie der
Vorsitzende, Gustav Du in in, berichtete,
werden, dank der Arbeit des Landesausscleusses
die Hoehschulen in Mecklenburg statt von
8 Prozent Ira Jahre 1947 heute von 30 Prozent
Arbeiter- und Bauernkinclern besucht.
Frau Pilz von der Deutschen Verwaltung
fur Volksbildung in Berlin sprach Ube: die
Entwicklung des Arbeiter- und Bauern-
studiums in der sowjetischen 13e.satzungszone.
Danach sind heute 40 Prozent eller Studie-
renden Arbeiter- und Bauernstudenten. An
den Vorstudienschulen lernen in der Zone
zurzeit 3500 Schiller. Ein erheblicher Prozent-
satz hiervon wurde im Winterhalbjahr 1948/49
neu aufgenomrnen. Unter 1280 Netraufgenom-
menen waren 1000 Arbeiter- und Bauem-
kinder. An den UniversitUten Mitteldeutsch-
lands und in Berlin zahlen die Vorstudien-
anstalten bis zu tausend Schiller. Fur des
laufende. Jahr wurden 7 Millionen DM filr
Stipenclien ausgeworfen, davon 75 Prozent f?r
Arbeiter- und Bauernstudenten.
Wenn wir unsere Aufgabe Risen wollen, dna
Leben in Stant und Wirtschaft, vor allern auf
dem Dorf, zu demokratisieren, so mull der
Anteil der Arbeiter- und Bauernkineler am
Hochschulstudium 110ch in verstarie
werden. Inebesondere Sohne und Tdc'nter der
und Mittelbauern und der Landarbeiter
milssen sich durch em n solches Stadium dazu
vorbereiten, ilberall in der Verwaltung, ins-
besondere in der Landwirtschaft, in Zukunft
' entscheidende Stellen zu fibernehmen.
Els nachahmenswertes Beisplei
Die Landesleitun.g des Kulturbundes In
Brandenburg spendete innerhalb der von ihr
veranstalteten Buchsarnmelaktion zweihundert
Bucher, die zur Einrichtung und Vervollstan-
digung von Dorfbilchereien bestimmt sind.
tinter den Mtn:len befinden sich Werke von
Lion Feuc.htwanger, Alexander Abusch, Ste-
phan Zweig, Bernhard Kellermann, Hermann
Kasack u. a. mehr. Der Landesvorstand des
Kulturbundes fordert alle demokratischen
Organiseetionen und Partelen auf, dem Bei-
spiel des Kulturbundes zu fcrigen und die
Samrnelaktion zu tmterstiltzen. Gerade des
rnoderne Duch 1st gut geeignet, der landlichen
Bevfilkerung irn Kampf urn den Durchbruch
der Demokratie auf dem Done zu helfen.
Die riehtige Autwort
-asehor.13411r,litiellisl.. refit:au Seel-IS/a
samtlich in der Genossenschaft organisiert,
haben 'einen Weiteren Schrift zur Demokrati-
sierung ihres Dorfes getan, indcrn sie aut das
eieensiichtige Verhalten der Gemeindebileker
mit der Schaffung ether BAckerei der land-
wirtsohaftliehen Genossenschaft antwortetent
Filuf neut landwirtschailliehe
Betriebsberufsseholea
Filr die jugendlichen Landarbeiter der im
Kreis Haldensleben (Sachsen-Anhalt)
vorhandenen Landesgater werden demnachst
ffinf landwirtschaftliche Betriebsberufsschulen
eroffnet, in denen die Schiller von alien in
Landevirtschaftskunde und Maschinenkunde
Unterricht erhalten. Im Kreis Haldensleben
bestehen bereits zur Ausbildung des land-
wirtschaftlichen Laticlarbeiternachwuchses drat
Lehrwerkstatten und ein Lehrbauernhof.
De Tschechoslowakei wird 1949 auf mehr eli
20 auslandischen Messen und Ausstellungen veru
frefen sem, so unter anderent in Moskau, Lon.4
don, Pads, Briissel,Wien, Leipzig und New York.
Indien hat mit der Sowletunion em n 'Waren.
austauschabkommen . fur 1949 abgeschlossen.
In-
diets will 10 000 Tonrten Tee gegen 100 000 T onnen
.Weiren aus der Sowjeturtion lie/ctn.
Ii Zuge der Erwetterung des amerikanischen
Truppeniibungsplatzes Grafenwithr bei Bamberg
(Bayern) miissen au/ Anordnung der amertka-
nisthen Militarregierung fan/ Ortschaften und
das Umsiedler-Barackeniager Bern rcuth von der
deutschen Bevelkerung,bis zum 31. Marx get
raumf werden.
Georgtschen Vfehseddern gelang es, durdi
eine Kreuzung grobwoiliger mit fcinwolligen
Schafen eine neve Gattung mit grober, 12 cm
Langer Wolle zu zitchten.
Trots gegenfeiliger Behauptungen des USA-
Auftertministeriums bestatigt sidt die Nachridd,
da# Grofibritannien von den USA 180 Supero
festungen der USA-Luftstrefticrafte ankauft.
f?r erhalten die USA netts Lufitloffenstiitzo
punkte in Grofibritannien.
Anfangs theses jahrea vereinigten sich die
poinischen Industrien, die landwirtschaftliche
Maschinen herstellen, in einem Gesamtverband.
Der Vereinigung ging die Zusarnmenlegung von
29 Fabriken in II gref3e moderne ProdukttonsA
werke voraus.
In der Nahe der albanisthen Hauptstadf
Tirana wird jetzt mit der Errichtung einer groffen
Baumwollfabnk begonnen. .Diese Fabrik Wird
j?lich 20 Millionen Meter Stolle herstellen.
6. Februar 1949 4. Jahrgang
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Der Freie Bauer
Nr. 6 Seite 3
Der ?Freie Markt" ist kein
Absatzgebiet fir Ladenbfiter
Zum Ankauf landwirtschaftlicher Produkte
filr den Freien Markt hatte das Land Thurin-
gen em n groBeres Kontingent von Haus- und
Kiichengeraten aus Metall zu bekommen. Zur
Realisierung wurden unter anderem 6800
Klappbestecke, 'Fabrikat der Firma Felix
Lasse, Leipzig, angeboten.
Klappbestecke mogen fur unsere Bauern ein
ganz erwiinschter Artikel sein, jedoch muB
erwartet werden, daB wirklich gediegene
Arbeit geliefert wird. Die Firma Felix Lasse
hatte nicht gediegen gearbeitet. Die Klapp-
bestecke waren derart schlecht ausgefiihri, daB
man ihnen nur das Pradikat ?Schundware"
zuerkennen konnte und die Vbernahme ab-
lehnen muBte. Denn unseren Bauern konnte
nicht zugemutet warden, fiir ihre wertvollen
Produkte Schundware zu Ubernehmen, die
offenbar andenveitig nicht unterzubringen war.
Auf der anderen Seite muB es als unver-
antwortlich betrachtet werden, daB hochwerti-
ges Rohmaterial, das man dringend zur Her-
stellung wichtiger Gegenstande benotigt, auf
diese Weise vergeudet wurde. Zu diesem
Zweck hat das Sachsische Ministerium fiir In-
dustrie und Verkehr auf Veranlassung der
Hauptverwaltung Handel und Versorgung der
DWK die weitere Produktion der Firma Felix
Lasse verboten und sie zu einer genauen
Materialbestandsmeldung aufgefordert. Auch
das Wirtschaftsamt Leipzig wurde von dem
Herstellungsverbot in Kenntnis gesetzt, sowie
mit der iTherwachung und Berichterstattung
beauftragt.
Dieses Beispiel zeigt, daB nicht genug ge-
fordert werden kann, die Produktion unter
seharfer Kontrolle zu halten, damit file den
Ankauf freier Spitzen nur wirklich geeignete
Artikei einwandfreier Qualitat zur Verftigung
gestelit werden. (Bauernkorrespondenz)
Ein Leben far die Landwirtschaftswissenschaft
Zum siebzigsten. Geburtsiag
Dr. med. et Dr. phil. Ernst Mangold,
seit 25 Jahren Direktor des Instituts filr Tier-
ernahrungslehre und ordentlicher Professor
fiir Ernahrungsphysiologie der Haustiere an
der Landwirtschaftlich-Gartnerischen Fakultat
der Universitat Berlin, begeht am 5. Februar
seinen 70. Geburtstag.
Ausgehend von einer filr die Ag*rwissen-
schaft grundlegenden naturwissenschaftlichen
Forschungsdisziplin verstand es Professor
Marigold meisterhaft, den Zusammenhang von
Wissenschaft und Landbau zu flnden und eine
gegenseitig befruchtende Zusamrnenarbeit zu
fordern. Seine umfangreichen Vorlesungen,
die personliche Beratung, die zahlreichen Vor-
trage, vor aber die in seinen vielen
wissenschaftlichen Arbeiten, Lehrbilchern und
Beitragen niedergelegten wissenschaftlichen
Erkenntnisse gaben Schillern und Praktikern
einen umfangreichen Einblick in die Grund-
lagen der Tierfiitterung und Physiologie so-
wie standig neue Anregungen. Seine For-
schungsergebnisse fanden unter den Fach-
kollegen des Auslands groBe Beachtung und
Anerkennung.
Als Sohn des Gymnasialprofessors Dr. W.
Mangold ergriff er das Studium der Medizin
und Naturwissenschaften an den Universitaten
GieBen, Leipzig und Jena, wo er 1903 zum
Dr. med. und 1905 zum Dr. phil. promovierte.
1906 habilitierte er sich bereits als Privet-
dozent der Physiologic und siedelte in gleicher
Eigenschaft als Assistent zur Universitat
Greifswald fiber. Von dort ging er nach Frei-
burg im Breisgau, wo er 1912 zum auBer-
ordentlichen Professor emannt wurde.
Vor seiner Berufung am 1. November 1923
als Direktor des hiesigen Instituts und ordent-
licher Professor fur Tierphysiologie und Tier-
Leistungslohn und Primien fur Treckerfahrer
Die Traktoristen und Handwerker warten
auf die Einfiihrung von Leistungslohnen und
Pramien in den MAS. Sic wollen ihre Leistun-
gen steigern, abet auch mehr verdienen, das
heiBt einen Anteil an ihrer Leistungssteigerung
haben.
Hennecke und tausende fortschrittlicher Ar-
better und Arbeiterinnen steigerten in der In-
dustrie die Produktion und verbesserten gleich-
zeitig ihr Einkommen. Die Manner der schwar.
zen Zunft, die Handwerker der Reparaturwerk-
statten, woken die gleiche Moglichkeit haben.
Solt der Zweijahresplan fiir die Landwirtschaft
erfUllt werden ? und er soil iibererfilllt wer-
den dann mull eine bedeutende Leistungs-
steigerung der MAS erreicht werden. Tausende
Hektar Boden der Klein- und Mittelbauern ;
miissen von den MAS bearbeitet werden und
weitere Tausende Hektar, die von Klein- und
Mittelbauern bearbeitet werden, warten dar-
auf, ebenfalls rnaschinelle Unterstatzung durch
die MAS zu erhalten.
Um diesen Anforderungen gerecht zu
werden, miissen die heute geltenden mittleren
ArbeitsIeistungen der Traktoristen erholit wer-
den. Untersuchungen zeigen, daB die Hektar-
Tagesleistungen der Traktoristen nicht nur
wegen der verschiedenen Qualitat der Schlep-
per unterschiedlich sind. Es liegt an der Pflege
der Maschinen, der rechtzeitigen Beseitigung
von Storungen und der Verhinderung von
Reparaturen, der grollimoglichen Ausschaltung
von Leerlauf, Pausen und Stillstand der Ma-
schinen durch gutes Zurechtlegen oder Orga-
nisieren der Arbeit, an der Anwendung neuer
Methoden, wie sie z. B. von Traktorenfiihrern
des Maschinenhofes Sagard auf Rtigen durch-
gefahrt wurden. Kurz, es hangt von dem
Treckerfahrer eh.
Die heute erreichte mittlere Arbeitsleistung
muB eberboten werden. Ste kann es, wenn
jeder Treckerfahrer die obengenannten Formen
bei der Arbe4t anwendet und durch schapfe-
rische Findigkeit neue Methoden -der Arbeit
entwickelt. Aber ffir solche Leistungen miissen
die Schle... ifahrer Anerkennung in Form von
Leis Lungs erhalten. Sic werden dann ihr
genzes fachilthee Ittainen und ihre Tachtigkeit
einsetz en.
Die Treckerfahrer erwarten, daB die Arbeits-
nerin, deren Uberschreitung mit Leistungs-
18hnen bezed:dt werden muB, die tatsachlich
erreichte neriaale mittlere Arbeitsleistung ist.
Deshalb dart sie nicht von Theoretikem am
Scsh reibtiseh ausgearbeitet werden. Die Trecker-
fairer wollen bei der Festlegung der Arbeits-
norm mit dabei sein. Es ist ihre Seche zusam-
men mit den Teehnikem die Arbeitsstudien
dirchziiiiihren. Bis zum 4. Februar soil eine
KOmmission, an der die Treckerfahrer
Il?beteiligt sein warden, die Arbeitsstudien
In ellen Landern prilfen und die Arbeitsnormen
und Leistungslohae best4mmen. Nattirlich wer-
dren sie von clew HV der MAS und dem FDGB
bestatigt werden maStien. Die Treckerfahrer
werden daftir sorgen, daB das Material der
Arbeitsstudien his zu diesem Termin vorllegt.
Eine andere wichtige Apfgabe 1st die Eke
sparring von Brennstolf. Es sind Verbrauchs-
norrnen festgelegt, fiir deren Unterschreitung
der Treckerfahrer 50 Prozent des Wertes der
eingesparten Treibstoffe erhalten soli.
Auch fur die Monteure und Handwerker der
Reparaturwerkstatten gibt es groBe Moglich-
keiten, die Leistungen zu steigern und damit
zur Verbesserung der Arbeit der MAS beizu-
tragen. Hunderte von Maschinen warten auf
Reparatur und ihren Einsatz. GewiB, es fehlt
an Ersatzteilen, an Material, an Werkzeug und
an Werkzeugmaschinen. Aber es gibt Beispiele,
wo Monteure und Handwerker durch Findig-
keit und Ttichtigkeit undurchfiihrbar erschei-
nende Reparaturen dennoch ausfiihrten. Diese
Bereitschaft zur Arbeit mull die gauze Beleg-
schaft der Reparaturwerkstatten ergreifen. Far
solche Leistungen sollen in Zukunft Leistungs-
pramien bezahlt werden. Die Leistungspramien
sollen in einem angemessenen Verhaltnis zu
dem Erfolg der Arbeit stehen. Die Einfiihrung
von Leistungslehnen und Leistungspramien ist
eine Sache der Belegschaften der MAS, an
deren Ausarbeitung sie teilnehmen miissen.
Die MAS sind em n entscheidender Faktor zur
Verbesserung der Bodenbearbeitung und damit
zur Erzielung bitherer Ernten. Leistungslahne
und--Leistungspremien..xerOan Alazu heitragere
-die Arbeit der MAS zu tierbessent Ede Bauern
werden es begrtiBen, wenn dadurch ihre Feld-
bestellungen schneller und besser durchgefiihrt
und die Ausleihgebehrentarife gesenkt werden.
Eine gut arbeitende MAS ist der beste Helfer
far die Neu-, Klein- und Mittelbauern.
E. Pudlich
von Prof. Dr. Ernst
ernahrungslehre an die Landwirtschaftliche
Hochsehule Berlin hat Mangold bereits mit
Hilfe seiner physiologischen Reiz-, Registrier-
und Operationsmethoden die Ergebnisse seiner
experimentellen Untersuchungen an Klein-
tieren verschiedener Gattung und Arten ver-
offentlicht und zahIreiche Beitrage ffir die
Herz-, Muskel- und Nervenphysiologie ge-
liefert. Bei alien seinen Arbeiten stand das
Thema der vergleichenden PhysieloPle (Phy-
Prof. Mangold
im Kreise seiner
Mitarbeiter
Fob: Illus/Kamlein
Mangold
unserer Bauern durch Veroffentlichungen und-
Vortrage handelt ? Professor Mangold stela
sein reiches Wissen stets und gem zur Ver-
filgung. Es unterliegt keinem Zweif el, daB
er auf dem Gebiet der Tierernahrung noch
viele wichtige Beitrage zur Fiirderung des
Zweijahresplans beisteuem wird.
Moge unser Altmeister als Berater der Stu-
dierenden der Landwirtschaft seinen Schiilern,
Mitarbeitorn, Fachleuten der Verwaltung und
siologie-Lehre von den Lebensvorgangen des
Korpers im Vordergrund. Er befaBte sich
unter anderem mit der Motorik der Ver-
dauungsprozesse, besonders der Magen-
bewegungen verschiedener Tierarten.
Wahrend seiner Berliner Forschungsarbeit
ging Mangold zur angewandten Tier-
ernahrungsph ysiologie der landwirtschaftlichen.
Nutztiere eller Arten ilber, wozu vor allem
die Untersuchungen fiber die Physiologic der
Verdauungsorgane und des Stoffwechsels ver-
schiedenartiger Nutztiere gehoren. Ausge-
dehnte Versuche wurden auch Ober die Aus-
nutzung und Verdaulichkeit der biologischen
Eiweiftwertigkeit verschiedener Futtermittel
durchgefiihrt und gaben der Ftittertmgspraxis
zur = Futterberechnung entscheidende Richt-
linien.
Erwahnt seien noch ? die umfangreichen
Ausnutzungsversuche an Htihnern undTauben
zur Ermittlung der Verdaulichkeitswerte be-
sonders vom RoheiweiB nach einem neuen
Verfahren, Stoffwechselversuche bei Wieder-
kauern, Verlauf der Symbiose von Kleinlebe-
wesen imWiederkauerrnagen und Bestimmung
des zeitlichen Verdauungsvorganges bei den
verschiedenen Nutztieren. Ferner wurde auch
wic.htige Frage. des Mineralstoffwechsels.
einet tunfangreichen, klarenden Pir.ifung
witerzogen.
Professor Mangold hat die Entwicklung der
Landwirtschaft der sowjetischen Besatzungs-
zone stets mit groBer Anteilnahme verfolgt.
Ob es sich urn agrarwissenschaftliche Kon-
gresse, urn die Arbeit in den Ausschtissen
der DLG, um die Forderung des Fachwissens
vor allem dem praktischen Landbau noch auf
viele Jahre in seiner gewohnten Hilfsbereit-
schen fordemd zur Seite stehen.
An den Hufniigeln
dart es nicht scheitern
Den zahlreichen an uns gerichteten Zu-
schriften entnehmen wir, daB der Mengel an
Hufnageln sehr groB ist. Ein Bauer schreibt
uns, daB die fehlenden Hufnagel der AnlaB
waren, die so dringende Holzabfuhr zum Still-
stand zu bringen; denn es sei unmoglich, das
Zugvieh weite Strecken ohne Hufbeschlag zu-
rticklegen zu lessen. Eine weitere Klage ist
der hohe Gegenwert, der verlangt wird, wenn
Hufnagel vorhanden sind.
Die Ortsvereinigung der gegenseitigen
Bauernhilfe in PrieBnitz-Trebishain (Sachsen)
hat eine aufsc.hluBreiche Rechnung aufge-
macht. In dem Schreiben heiBt es: ?Man bietet
un s Hufnagel gegen freie Spitzen, und zwar
auf folgender Basis an: 1 Doppelzentner Kar-
toffeln far 48 Hufnagel oder Vs Doppelzentner
Getreide ftir 80 Hufnagel. Ein Pferd braucht
je Beschlag 32 Hufnagel, somit em n Gespann
64 Hufnagel. Rechnet man je Jahr mit einem
eechtmaligem Beschlag, einschlieBlich Urn-
schlagen, so ergibt dies die Zahl von 512 Huf-
nageln. Auf freie Spitzen umgerechnet, waren
hierftir 10,2 Doppelzentner Kartoffeln oder
3,2 Doppelzentner Getreide zu liefern. ?
Wir bitten den ,Freien Bauern`, bei der
Deutschen Wirtschaftskommission vorstellig
zu werden, damit die Hufnagel in einem
,gtinstigeren Verhartnis` geliefert werden."
Klarer WI= in der Dorfgenossensehati enniiglicht vorbildliehe Arbeit
Die landlichen Genossenschaften werden
sich auf ihrem KongreB am 16. und
17. Marz in Berlin eine zentrale Lei-
tung und einen geschlossenen Aufbau
schaffen. Die bunte Ftille der jetzigen
Organisationsformen und die Vielzahl der
Organisationen miissen side zu einem einheit-
lichen Gebilde und einer geschlossenen Kette
vereinigen. Erstes Glied dieser Kette ist die
Dorfgenossenschaft. Sic soli in ihrem
In den Genossenschaften liegt hochwertiges
Saatgut zum Umtausch bereit
Charakter tiberall gleich sein, sich
zusammensetzen, die gleichen Aufgaben ha5en
und in gleicher Weise nach oben hin ler-
bunden sein. ?
Von Ernst Busse, Berlin
Der Statutenentwurf sagt dazu:
.Die Dorigenossenschaften Widen sid: in den Gemeinden.
lit eine Gemeinde zu Mein. sollen iith mehrere sus eines
Dorfgenossenschalt zusammenschilefien. Die Dorlgenossen-
schatten sollen wok genug seln, einem eigenen Geschafts?
apparel xis eager; abet nicht so grab, dais der Bauer ins
Vorstand den Geschaftsberelch nicht mehr Obersehen kann.
Die Dortgenossersschait bildet sich aus den Bauern und
liewohnern ihres Geitungsbereiches, die sid: mit land-
licher Produktion, mit deuce Vorbesserung oder Forderung
bassi:Bingen. Die Dorfgcnossenschaften erstrecken Ihre
Taligkeit au' rile Geblete des bausrlichen
Wirisdialls-
Iebeni.
Der S tru kt urp I an, der dem KongreB
vorliegen wird, umreiBt 'den Aufbau and die
Organe der Dorfgenossenschaft wie folgt:
Die Dorfgenossenschaft ist die unterste Lin-
heit der landlichen Genossenschaften. Mit-
glieder der Dorfgenossenschaft sind: a) der
Bauer und die landliche Bevolkerung des
Dorfes; b) Gemeinschaften, die sich in ihnen
zu Spezialaufgaben zusammenschlieBen.
Wo Dorfgenossenschaften noch nicht be-
stehen, sind sie schnelistens zu bilden. Be-
stehende Kassen oder Kreditanstalten oder
Lager der Hauptgenossenschaften konnen da-
fur die Grundlage sein.
Die Mitgliedschaft der Dorfgenossenschaft
geht iiber den Kreisverband direkt zum
Landesverband. Durch den Landesverband
wird die Dorfgenossenschaft Mitglied im Zen-
tralverband. Die Dorfgenossenschaft tritt
auBerdem der Hauptgenossenschaft und der
Genossenschaftsbank bei.
Die Organe der Dorfgenossenschaft sind:
a) die Generalversammlung: sie
ist eine Versammlung eller Genossenschaf ts-
mitglieder;
b) der Auf sichtsrat: er setzt sich aus
6 bis 9 von der Generalversammlung ge-
wahlten Mitgliedern zusammen;
C) der Vorst and: er wird von der
Generalversammiung gewahlt. ' Der Vorstand
fiihrt entweder die Geschafte selbst oder be-
stellt nach Notwendigkeit bevollmachtigte Ge-
schaftsfiihrer. Die Geschaftsfiihrung muB im
allgemeinen hauptamtlich sein.
In der Dorfgenossenschaft messen der Bauer
und die bauerliche BevOlkerung des Dorfes
ihre gesamten geschaftlichen Arbeiten er-
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
ledigen Whalen. Die Dorfgenossenschaft mull
auf dem kiirzesten Weg zu den durch die
Bauern selbst gestalteten Bedingungen die
Produkte abnehmen. Die Mitglieder sollen
hier alles erledigen, was an Geschaf ten en-
fant, zum Beispiel Ankauf und Verkauf von
Saat, Dtinger, Vieh, Maschinen usw. Auch
ihren Geldverkehr, der moglich.st bargeldlos
sein soli, wickeln sie tiber die Genossenschaft
ab. Die Dorfgenossenschaft schafft die Vor-
aussetzung daftir, daB gemeinsame Maschinen-
benutzung und Ackerbearbeitung groBte Ver-
breitung linden, daB genossenschaftliche Seat-
zucht und Herdbuchviehzuc.ht getrieben wird
u. a. m.
Die Dorfgenossenithaft muB so gestaltet sein,
daB der Bauer durch seinen Beitritt alle seine
genossenschaftlichen Interessen wahmehmen
kann. Parch die Dorfgenossenschaft muB der
Bauer zugleich auch die Mitgliedschaft fiir die
Viehverwertung und die Molkereigenossen-
schaft erworben haben. Ein geteilter oder
differenzierter Anteil, der die GroBe der Wirt-
schaft als erstes, den Viehbestand der Wirt-
schaft und die Spezialkulturen oder Spezial-
zuchten als weitere Faktoren berticksichtigt,
wird notwendig werden. Privilegien und ab-
geschlossene Minderheiten werden durch die
breite Beteiligung der Dorfgenossenschaffs-
mitglieder aufgehoben. In die abgeschlossenen
Kreise abgegrenzter Genossenschaftsgruppen
tritt der werktatige Klein- und Mittelbauer
mit em. So wird die genossenschaftliche Ein-
richtung em n weiteres Glied in der Hand ak-
tiver und fortschrittlicher Krafte.
Die Probleme und die Aufgaben, die mit
dem KongreB der landwirtschaftlichen Ge-
nossenschaften gestellt werden, sind auBer-
ordentlich vielgestaltig und in manchen Fallen
auch hart umkampft. Nicht umkampft und
nicht bestritten ist die Notwendigkeit zur
Griindung der Dorfgenossenschaft. Es sind
nur noch wenige Wochen bis zum KongreB.
Dennoch reichen sie aus, urn eine ganze Reihe
von Dorfgenossensehaften durchUmgestaltung
oder durch Neugrandung ins Leben zu rufen.
Sehafft sofort Dorfgenossensehaften; sie sind
Helfer im Zweijahresplan und bedeuten einen
Schrift welter in unserem organisatorischen
Aufbau:
Sete 4 Nr. 6
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Der Prete Bauer
4. Jahrgang 6. Februar 1949
Bauernproteste gegen
?Grenzberichtigungen"
In den westdeutschen Grenzgebieten
erheben die Bauern scharisten Protest
gegen die Versuche Belgiens, Hollands
und Luxemburgs, deutsches Land an sich
zu reifien. Die Grenzbauern in Gronau
in Westfalen erklaren, es loge im In-
teresse einer nachbarlichen Verstandi-
gung, wenn die hollandische Regie-
rung endlich den auf holiandischem
Gebiet liegenden, aber im Besitz deut-
scher Grenzbauern befmdlichen Boden,
zur Bestellung freigabe. Aus dem
Luxemburger Grenzgebiet wird ge-
meldet, daB die Bevolkerung trotz
eller Nate unbeirrt an der Zugehorig-
keit zu Deutschland festhalte. In alien
Protestkundgebungen wird hervor-
gehoben, da die Grenzkreise zwar zu
enger wirtschaftlicher Zesammenarbeit
mit den Nachbarstaaten bereit seien,
Abtretung von Grenzgebieten m013te
jedoch abgelehnt werden.
Als Knippel kehren sie heim
Von den 40000 ehemaligen deut-
schen Kriegsgefangenen, die unter.
Druck fill- die franzosische Fremden-
legion wurden und heute
auf Madagaskar, in Indochina oder in
Afrika stationiert skid, haben einige
bei den Kampfen in Indochina ver-
wundete Heimkeh-
rer in Baden-Baden
einen ?Freund-
schaftsbund ehe-
ma I iger Fremd en,.
legionare" gegrOn-
det. Sie erzahlten,
de es ihnen ver-
boten sei, Ober ihre
schweren Verluste in Indochina seit
Herbst 1945 irgendwelche Angaben zu
machen. Kranke und Verwundete wer-
den sofort nach Deutsdiland zurOck-
geschickt, offenbar in der Absicht, dem
franzosischen Staat die Rentenzahlun-
gen zu ersparen.
USA verbieten Bodenreform
Wie weit die sogenanrrten Marshall-
Plan-Lander von den Amerikanern be-
vormundet werden, geht aus der Tat-
sache hervor, da die USA die Durch-
fOhrung einer Bodenreform in Italien
verboten haben. Der Leiter der USA-
,t j.4r ?14 ihrshfOhl_
rung des Mar/half-Planes zu Ober-
wachen hat, gab bekannt, da sich
Amerika jeder Art von Bodenreform
widersetzen worde.
Der ramische Korrespondent der
,,New York Herald Tribune" bemerkt
dazu, daB die italienischen Grof3-
grundbesitzer diese Erldarung warm-
stens begrat hatten. Verftgten doch
die Grof3grundbesitzer Ober 70 Prozent
des Bodens, wahrend nur em n FOnftel
der 8,6 Millionen italienischen Bauern
eigenes Land habe.
Die Weltweizenkonferenz
In Washington trafen sich Ende
Januar die Vertreter von etwa 50 Lan-
dern, um Ober em n internationales
Weizenabkommen zu verhandeln. Die
friiheren Konferenzen scheiterten dar-
an, da sich die Hauptlieferanten wie
die USA nicht auf einen niedrigeren
PdigtIiiI 140414104014141eit Wit beg 14M
Die Bereitschaft der Sowjetunion zur
engen Zusammenarbeit mit den USA
Ober Friedenspolitik, AbrOstung und
die Deutschlandfrage brachte Gene-
ralissimus Stalin in einem Interview
mit dem europaischen Generaldirektor
der Agentur International News Ser-
vice, Kingsbury Smith, zum
Ausdruck. Kingsbury Smith hatte an
Stalin folgende vier Fragen gerichtet:
1. Frage: Wird die Regierung der UcISSIL
bereit sein, die Frage der Veraffenflichung
e:ner gemeinsam mit der Regierung dor Ver-
einigten Staaten von Amerika abzugebendert
Erklarung zu erartern, die bestatigt, doh weder
die eine noch die enders Regierung die Ab-
sicht hat, sich auf einen Krieg gegeneinander
einzulessent
Antwort: Die Sowjetregie rung
ware bereit, die Frage der Veraffent-
lichun.9 einer derartigen Deklaration
zu erortern.
2. Frage: Wird die Regierung der UdSSR
bereit sein, gemeinsam mit der Regierung der
Vereinigfen Staaten von Amerika Mahnahmen
durchzufahren, die auf die Verwirklichung dieses
Friedenspaides gerichfet sind, wie z. B. eine
ollmahliche Abrastungi
A n tw o rt : Selbstverstandlich kannte
die Regierung der UdSSR mit der Re-
gierung der Vereinigten Staaten von
Amerika zusammenarbeiten bei der
Durchfiihrung von MaBnahmen' die
auf die Verwirklichung des Frieclens-
paktes gerichtet sind und zu einer
allmahlichen Abriistung fiihren.
I. Frage: Wenn di? Regierungen der Ver-
einigten Staaten von Amerika, Grohbrifonniens
und Frankreichs ihre Zustimmung geben, di?
GrOndung des separalen westdeutschen Sic:ales
bis cur Einberufunq einer Tagung des Auhen-
ministerrates zu verschieben, die der Erarterung
den deulschen Problem. in.
den Sowlefbeharden bezugtich der Verbindungs-
wage zwischen Berlin und den Westzonen
Deutschlands isingefahrt wurclenT
Antwort: Falls die Verthnigten
Staaten von Amerika, Grollbritanmen
und Frankreich die Bedingungen beob-
achten, die in der driften Frage dar-
gelegt wurden, sieht die Sowjet-
regrerung kerne Hmdermsse fur die
Aufhebung der Transportbeschrankun-
gen, aber unter der Bedingung, don
gleichzeitig die Transport- und
Handelsbeschrankungen aufgehoben
werden, die von den drei Machten
eingefiihrt wurden.
1. Frage: Werden Si., Euro Exzellenz, berell
sein, eine Begegnung mit Prasident Truman an
irgendeinem far beide annehmbaren Ort zu
haben, UM die Maglichkeilen des Abschfusses
eines derartigen Friedenspakies zu ararternt
Antwort: Ich habe auch schon
friiher erklart, daB es gegen eine Be-
gegnung keine Einwendungen gibt.
Die Erklarungen Stalins haben in der
ganzen Welt grate Beachtung ge-
funden. Sie wurden Prasident T r a1.;
m a n sofort zur Kenntnis gebracht.
Senator Connally, der Vorsitzende
des USA-Senatsausschusses fOr aus-
wartige Angelegenheiten, sagte, da
Stalins AuHerungen eine gute Auf-
nahme bei alien finden wOrcien, die
den Wunsch haben, den Weitfrieden
zu bewahren und die internatiortale
Zusammenarbeit zu fordern. In Paris
und London wi.ede in Regierungs-
kreisen darauf hingewiesen, da die
Erklarungen Stalins einen Weg zeigen,
der geeignet sei, die Spannungen der
derzeitigen internationalen Lege auf-
zuheben.
politik der Sowjetunion wieder. Die
Sowjetunion hat stets und standig far
den Frieclen gekampft. Diese kon-
sequente Friedenspotitik steht aber
einer Verwirklichung der Weltherr-
schaftsplane der amerikanischen im
perialisten im Wege. Sie haben daher
auch jede Zusammenarbeit der Volker
in der Frage der Sicherung des Welt-
friedens hintertrieben. Als oaf der
letzten Vollversammlung der Ver-
einten Nationen die Sowjetunion eine
afigemeine AbrOstung der Grot3machte
vorgeschlagen hatte, widersetzten sich
die imperialistischen Kreise der West-
machte diesem Vorschlag. Es liegt
jetzt an Truman, ob er seinerseits be-
reit ist, sich mit der Sowjetunion Ober
die Fragen des Friedens und der Ab-
rOstung zu verstandigen.
Das deutsche Volk wOrde es nur
begrOfien, wenn diese Verstandigung
bald zustande kame. Denn von ihr
hangt auch die Entscheidung Ober die
Zukunft Deutschlands ab. Die Sowjet-
union verfolgt nach wie vor eine
Losung der deutschen Frage auf _der
Grundlage der Abkornmen von Jalta
und Potsdam, die von den West-
machten nie eingehalten worden sind.
Die Berliner Frage ist von den West-
machten kOnstlich geschaffen warden,
urn von der Bilclung des separaten
Weststaates abzulenken. Wenn jetzt
die Berliner Frage wieder verhandelt
werden soil, dann ist es selbstver-
standlich, den das gesamtdeutsche
Problem erortert werden mull.
Die Sowjetunion hat durch Stalin
ihre Bereitschaft zur Regefung dieser
Frage erklart. Die friedfiebenden
isf, wird die Regierung der UdSSR dann bereif In den Ausfiihrungen Stalins spiegelt Volker erwarten jetzt die Zustimmung
sein, die Beschrankungen oufzuheben, die von sich erneut die konsequente Friedens- Trumans.
Preis einlienen. Infolge der gesteiger-
ten Ernten fordern die Verbraucher-
lander jetzt eine Herabsetzung der
Preise. An der diesjahrigen Welt-
weizenkonferenz nahmen erstmalig
ouch die Sowjetunion und Argentinien
tell. Der sowjetische Vertreter erklarte,
die Sowjetunion sei bereit, dem Welt-
weizenfonds gni-Akre Mengen Weizen
wei
:ZU.rst
die Sowl,Y1PrfigElliterthiihpitibliponumear.arnies,
- Vn, a r
helfen will, die Nahrungssorgen der
Welt zu beseitigen. Die imperiali-
stischen Staaten dagegen benutzen die
Konferenz in erster Linie zu Preis-
kampfen, um hohe Profite zu erzielen.
Sterling gegen Dollar
Britische Industrielle wandten sich in
einer Protestresolution gegen jeglichen
westdeutschen Export. Sie fordern
?ein Eingreifen der Regierung zum
Schutz der britischen Exporteure vor
der deutschen Konkurrenz". Diese
Protestresolution zeigt deutlich, was
von der viel gerOhmten wirtschaftlichen
Zusammenarbeit der Marshall-Plan-
Lander zu halten ist. Wenn die eng-
lischen Industriellen von der ?gefahr-
lichen deutschen Konkurrenz" sprechen,
meinen sie allerdings die Amerikaner,
die den Ausverkauf Deutschlands rOck-
sichtslos durchfuhren. Ahnlich wie in
Palastina, wo die Englander vergeb-
lich ihre Olinteressen gegen die USA
zu verteidigen suchen, ist der Wirt-
schaftskampf in Westdeutschland in
Wirklichkeit em n standiges Ringen zwi-
schen dem englischen Sterling und dem
amerikanischen Dollar.
Kara dor
rf
en den Landern des
englischen Welt-eichs, den USA, Frank-
reich und Holland einen sogenannten
Pazifikpakt gegen die Ausbreitung der
Unabhangigkeitsbewegung der asia-
tischen Kolonialvolker abzuschlief3en.
Wenn dieser Pakt zustartde kornmt,
stellt er eine Vereinbarung der im-
perialistischen ?Herren" dar, ihren
alten HerrschaftSonspruch aid Kosten
der unterdruckten Nationen weiterhin
a uf rechtzu erha Ite
Erfolge friedlicher Aufhauarbel!
Im Jahr 1950 fauft der Sechsjahres-
plan in Palen an. Bis zu diesem Jahr
arbeitet das Land unter einem Drei-
jahresplan. Ober die beiden ersten
Jahre dieses Planes sind jetzt einige
Ergebnisse bekannt geworden. Das
Volkseinkommen hat demnach bis
V,davitTC den- Verkriegisfand ?bet-
isia 18 Atha/clan Zloty tureicht
troffen. Der Gesamtumfang der Indu-
strieproduktion wird in diesem Jahr
rund 37,5 Milliarden Zloty erreichen,
das sind 15 Prozent Ober dem Stand
von 1948. Viere neue Industriewerke
werden 1949 in Betrieb genommen
und neuartige Produktionszweige ent-
wickelt. Die Saatflache der wichtigsten
Getreidekulturen wird 7 520 000 Hektar
erreichen. Auch die Anbauflachen fOr
Kartoffeln, ZuckerrOben und Of-
pflanzen werden vergraert. Bis auf
Fleisch- und Milchprodukte wird die
landwirtschaftliche Erzeugung le Kopf
der Bevolkerung zum Jahresende
den Vorkriegsstand iiberbieten. Der
Plan sieht eine 15prozentige Steige-
rung des Eisenbahnverkehrs var. Der
poinische Aufienhandelsumsatz wird
sich im Vergleich zu 1948 urn 15 Pro-
zent erh?hen.
Max Reimann verurteilt
Der erste Vorsitzende der Kommu.
nistischen Partei Deutschlands, M a x
Reiman n, wurde vom britischen
Militargericht zu drei Monaten Ge-
fangnis verurteilt. Im AnschluB an die
Urteilsverkiindung wurde Reimann im
Gerichtssaal verhaftet. Er soli die
Strafe sofort antreten. Der englische
Verteldiger Reimanns, Collard, hatte
ausgefiihrt, daB von diesem Urteil die
weitere demokratische Entwicklung
Westdeutschlands abhangen werde.
Es zeigt sich jetzt, in welcher Weise
die Englander diese Entwicklung far-
dem %%rotten. Sie stecken auffrechte
Demokraten hinter SchloB und Riegel.
Ein Friedensappell General Markos'
Die demokratische Regierung des
freien Griechenlands hat einen Frie-
densappell an das griechische Volk
erlassen. Darin wird gefordert, daB
alle auslandischen Militareinheiten das
griechische Gebiet verlassen sollen,
Ferner soil unter Beibehaltung der
gegenseitigen Stellungen em n Waffen-
stillstand abgeschlossen werden. Auch
eine allgemeine politische Amnestie,
die Garantie samtlicher demokra-
tischen Freiheiten und gleiches Recht
fOr alle nationalen Minderheiten wird
gefordert. Als oberstes Ziel des
Frieclensappells wird die Bildung einer
demokratischen Regierung und die
Vorbereitung von allgemeinen Wahlen
nach der Bilclung einer derartigen Re-
gierung verzeichnet. Dieses Programm
kennzeichnet die Starke der demokra-
kratischen Freiheitsbewegung und der
politischen und militarischen Lage der
demokratischen Armee, die im vergan-
genen Jahr zahlreiche Siege Ober die
Monarcho-Faschisten errang.
linter franzasischem EinfluB
Unter dem Druck der franziosischen
Besatzungsmacht wurde das Kaliwerk
Buggingen in Baden fOr die Dauer von
fiinf Jahran an Anne deutselaranzo.
sische Gesellschaft verpach`i.et-In' der
die Franzosen mit einem Kapitalanteil
von 55 Prozent maf3gebend beteiligt
sind. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft
setzt sich aus vier franzasischen und
drei deutschen Vertretern zusammen.
Der bisherige deutsche Zwangsverwal-
ter hatte die Unterzeichnung des Pacht-
abschlusses abgelehnt. Da raufhin wurde
von der Militarregierung em n neuer
Treuhander eingesetzt, der den franza-
sischen WOnschen gefOgiger war.
Chefredakteurt Walter Plitt
Redaktion: Berlin NW 7, Reinhardfdr. 14. Hems.
geber: Deutscher Bauernverlag GmbH., Berlin NW7,
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der Lizenz Nr. 317 der Sowjefischen Militar-
administration In Deutschland. Bei unverschul.
detem Austell der Lleferung Lain Ersafxanspruch.
Die Lehre von Stalingrad
Sechs Jahre sind seit der Schlacht urn
Stalingrad vergangen, die der entscheidende
Wendepunkt in dem weItgeschichtlichen Bin-
gen gegen den deutschen Faschismus war. In
dieser Schlacht zeigte sich die gewaltige Kraft
des SowjetvoIkes und seiner Armee. Mit ver-
bohrter Verbissenheit hatte sich Hitler bei
seinem 'Merrell auf die Sowjetunion,,in der
er das letzte und grol3te Hindemis auf dem
Wege zur Weltherrschaft salt, auf Stalingrad
festgelegt, nachdem sein Ansturm auf Moskau
gescheitert war. Um jeden Preis wollte er
diese Stadt an der Wolga nehmen. Hitler
wahnte sich des Sieges etcher, als seine Trup-
pen am 13. September 1942 in einzelne Stadt-
teile Stalingrads eingedrungen waren. Prahle-
risch verktindete er wenige Tage spater im
Berliner Sportpalast: ?Und Sie konnen der
llberzeugung sein, daB uns kein Mensch von
dieser Stelle mehr wegbiingen wird."
Hitler hatte seine Rechnung ohne das so-
wjetische Volk gemacht. Mit beispielloser
Entschlossenheit leisteten die sowjetischen
Soldaten vor und in Stalingrad Widerstand.
Sie wuBten die Bedeutung dieser Schlacht
richtig einzuschatzen. Das zeigt em n Brief der
Soldaten der 62. Armee an Generalissimus
Stalin. Darin heiBt es: ?Wahrend wir uns
heute bei Stalingrad schlagen, sind wir uns
bewuBt, daB wir nicht nur um Stalingrad
karnpfen. Bei Stalingrad verteidigen wir alles,
was uns teuer ist und ohne das wir nicht
leben konnen. Hier vor Stalingrad entscheidet
sich das Schicksal unserer Heimat, hier vor
Stalingrad entscheidet sich die Frage von Sein
oder Nichtsein der Freiheit des Sowjetvolkes."
An dem zahen und heldenhaften Wider-
stand der sowjetischen Soldaten zermtirbte
und verblutete die B. deutsche Armee. Die
Sowjetarrneen verteidigten nicht nur jeden
Meter Boden, ele griffen schlieBlith die
deutsche Armee in der Flanke an und zogen
einen eisernen Ring urn die deutschen Heeres-
teile in Stalingrad, ass dem es kein Entrinnen
mehr gab. Das hinderte Goebbels nicht, noch
am 5. Dezember zu erklaren: ?Auch die
sowjetischen Offensiven konnen an dem jetzi-
gen Zustand nichts Entscheidendes mehr
andern. Es ist unsere unerschtitterliche Ge-
wit3heit, daB im Osten der bessere Mensch,
die bessere Rasse und die bessere Filhrung
den Sieg davontragen werden, wie sie im
geschichtlichen Ablauf der Welt noch immer
gesiegt haben." Wahrend Goebbels das
deutsche Volk in dieser unverschamten Weise
belog und ihm die Umzingelung der 6. Armee
verheimlichte, spielte sich bereits in Stalin-
grad der SchluBakt der groBen Tragodie ab.
Obwohl die Lage fur die eingeschlossenen
deutschen Truppen immer hoffnungsloser
wurde, erlaubte das Oberkommando keine
Kapitulation. Wiederholte Kapitulations-
angebote der sowjetischen Heeresfiihrung
wurden ausgeschlagen. Die Folge davon
waren unerhorte Entbehrungen fur Hundert-
tausende deutscher Soldaten. Die sowjetischen
Truppen zogen den Ring urn Stalingrad immer
enger, und am 2. Februar 1943 erfolgte der
unvermeidlich.e Zusammenbruch des sinnlosen
Widerstandes. 90 000 deutsche Soldaten traten
den Weg in die Gefangenschaft an. Es waren
die verwundeten, verhungerten und entkraf-
teten Reste von 500 000 Soldaten, die das
?Feldherrngenie" Hitters in der Schlacht urn
Stalingrad zwecklos verbluten lier3 Hundert-
tausende deutscher Mutter und Frauen ver-
loren ihre Manner und Sdhne.
Der Sieg von Stalingrad war von entschei-
dender Bedeutung fiir den gesamten weiteren
Verlauf des Kampfes gegen den deutschen
Faschismus Von diesem Tag,e an war der
Glaube an die Unbesiegbarkeit der deutschen
Armee in der ganzen Welt zerstort. In alien
Landern der Welt land der Sieg von Stalin-
grad einen gewahigen Widerhall. Stand doch
die Sowjetarmee in Europa ganz allein im
Kampf gegen die Hitlertruppen. Winston
Churchill sagte: ?Die Sowjetunion hat diese
furchtbaren Schlage (er meinte den deutschen
Vormarsch bis zur Wolga) nicht nur tiberlebt
und sich von ihnen erholt, sondem ihrerseits
der deutschen Kriegsmaschine einen SchIag
versetzt, den ihr keine andere Kraft in der
Welt hatte versetzen !carmen." Von den zer-
schossenen Ruinenresten Stalingrads trat die
sowjetische Armee, die schon 1942 in Hitlers
groBenwahnsinnigen Vorstellungen restlas zer-
brochen war, den Siegeszug an, der fiber
Berlin hinaus his zur Elbe zum endgilltigen
Zusammenbruch des ?tausendjahrigen Reiches"
fiihrte.
Der Name Stalingrad ist in der ganzen Welt
zu einem Symbol heldenhaften Kampfes gegen
den Faschismus geworden. In seiner histo-
rischen Bedeutung ist Stalingrad eine ernste
Warnung ftir alle Kriegstreiber und elle neuen
Bewerber urn die Weltherrschaft. Denn heute,
'Tier Jahre nach dem Sieg iiber den Hitler-
Taschismus, treiben die Rufer der internatio-
talen Reaktion abermals ihr tales Spiel. Die
amerikanisch-britischen Irnperialisten sind an
die Stelie ihrer gescheiterten Vorganger ge-
teten. Die imperialistischen Kreise der angel-
sichsischen Lander entwerfen immer weiter-
gthende Plane fur ihre Herrschaftsgeltiste,
fir die wirtschaftliche Knechtung und poli-
thche Unterjechung fremder Volker. Sie sind
lar!reit, sich mit Waffengewalt den Weg zu
bahnen zu neuen RohstoffqueIlen, zu neuen
Mdrkten und billigen Arbeitskraften.
In ihre Plane haben sie auch die westlichen
Besatzungszonen Deutschlands einbezogen und
da-nit in grober Weise gegen die Potsdamer
Beachliisse verstoBen, die vorsehen, daB
Fasthismus und Militarismus ausgemerzt wer-
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den. Noch immer bestehen in den Westzonen
deutsche militarische Formationen fin Menet?
der Westmachte. Die deutschen Monopole, die
das Hitlerregime statxten, existieren nicht
nur welter, sondern werden von den eng-
lischen und amerikanischen Behorden ge-
fordert. Naziverbrecher wie Dr. Schacht,
von Papen, Dinkelbaeh, Reuech sind fret-
gesprothen worden. Auf den verantwortlichen
Wirtschafts- und Verwaltungsposten findet
man wieder frtihere NazigroBen. Sie sind
willige Werkzeuge der auslandischen Imperia-
listen und betreiben eine Antisowjethetze wie
in der Zeit des ?tausendjahrigen Reiches".
Wohin die Antisowjethetze das deutsche
Volk fiihren nauf3, hat Stalingrad gezeigt.
Welche Lehren sind daraus zu ziehen? Die
wichtigste Lehre ist: jede kriegerische Aben-
teuerpolitik fiihrt Deutschland in em n Stalin-
grad unvorstellbaren AusmaBes. Es ware der
Untergang der deutschen Nation. Das deutsche
Volk darf aber nicht untergehen. Daher gibt
es nur eines: Aufbau eines demokratischen,
antimilitaristischen und antifaschistischen
Deutschlands, Freundschaft mit alien fried-
liebenden Volkern. An dieser Aufgabe muB
jeder verantwortungsbewate Deutsche mit-
arbeiten. Keiner darf in diesem Kampf filr
die Zukunft des deutschen Volkes abseits-
stehen.
Im Kampf filr eine bessere und friedliche
Zukunft, fur Freiheit und Unabhangigkeit
findet das deutsche Volk eine machtvolle
Unterstiltzung bei der Sowjetunion, die kon-
sequent eine Politik des Friedens und der
Sicherheit und die Anerkennung der Gleich-
berechtigung eller Volker durchfiihrt. Diese
Politik der Sowjetunion ist em n Bollwerk
gegen die Verwirklichung der Kriegsplane
der angio-amerikaniochen Imperialisten.
Wenn das deutsche Volk diese Lehren be.
herzagt, darm sind die Opfer von Stalingrad
keine vergeblic.he Mahnung. ?ore%
6. Febraar 1949 4. Jahrgang
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Der Free Bauer
Nr. 6 Sete $
Acker- und Pflanzenbau
im Zweijahresplan
Am 21. Januar 1949 tagte der Hauptaus-
schuB Acker- und Pflanzenbau der DLG.
Prof. Dr. Hahn e. Halle, sprach zu den
AusschuBmitgliedern, die aus alien Landern
der. Zone zusammengekommen waren, tiber
die Aufgaben, die sich filr den Acker- und
Pflanzenbau aus dem Zweijahresplan er-
geben. Er stellte dabel die Notwendigkeit
einer Intensivierung des Fut terbaus, die
sich aus der angestrebten Erhohung der Rind-
viehbestande um 25 Prozent filr den Acker-
bau ergeben mut3, besonders hervor. Auf
diesem Gebiet sind groBere Anstrengungen
notwendig als zur Erfallung der Planzahlen
bei Getreide und Hackfrachten, da die Er-
trage des Dtirrejahres 1947, das dem Plan
zugrunde gelegt ist, recht niedrig lagen und
schon 1948 die Planzahlen annahernd erreicht
wurden. Besonders eingehend setzte er sich
auch mit dem C) if r uch tb au auseinander,
wies die ITherlegenheit des Winterrapses nach
und stellte die Zwischentypen zwischen 01-
und Faserlein nach Art der Sorte Lusatia
heraus. Eine besondere Zukunft sagte er der
weiBbltitigen Lupine voraus, die
die anderen Lupinen sowohl im Ertrage wie
im EiweiBgehalt wesentlich ilbertreffe.
Nach ergiebiger Diskussion sprachen Prof.
Dr. Schlumberger, Prasident der Biolo-
glschen Zentralanstalt, Berlin-Dahlem, Prof.
Dr. Schleusene r, Rostock, tiber Fragen des
Kart of f elbaues und die Organisation
des Pflanzkartoffelbaues. Nach dem Bericht des
GeschaftsfUhrers des Ausschusses, Dr. Rat h-
sack, ilber die far den 12. bis 19. Juni 1949
geplante DLG-Ausstellung in Leipzig nahm
der AusschuB eine Resolution tiber seine Auf-
gaben im Zweijahresplan an.
XL, 4
Poitelikdew)e?
Gemuse-Hochzuchten
1. Markerbsen
Foil
Auch diese Erbse ist eine qualitativ und
ertragsmaBig sehr gute Konservensorte. Die
Mille betr? etwa 70 cm, die Bestandsfarbe
ist dunkelblaugran. Die ziemlich langen.
dunklen Halsen sind schnabelformig ge-
schwungen und sitzen alle paarig an den
langen Frudestielen, eine Eigenschaft, die
das Pflacken sehr erleichtert. Das Korn ist
silB, der Komanteil sehr hoch. Foil eignet sich
sowohl filr den Frischmarkt als auch far die
Konservenindustrie (Gefrierverfahren). Die
Pfltickreife ist etwa fr?her als bei der Salz-
milnder Edelpede. Das reife Korn ist dunkel-
gran, reIativ klein und gleichmaBig. Die neue
Sorte gleicht im Typ der bekannten ?Lincoln".
Schreiber. Dellsa
Die Markerbse Delisa besitzt gestauchten
Wuchs und wird etwa 40 his 50 cm hoch.
Delisa kann daher ohne Stilt zen und
Reiser angebaut werden. Die Hillsen weisen
Schnabelform auf und sitzen meist paarweise.
Delisa 1st mittelspat und bringt sehr gute
Ertrage. Gegentiber der Sorte ?Wunder von
Witham" stellt sie eine wesentliche Verbesse-
rung dar.
Salzmlinder Gram,
Wuchs halbhoch; Korn grob his sehr grob;
In der Griinpflticke wesentlich ertragreicher
als ?SaIzmilnder EdeIperle"; ftir Frischmarkt.
S. Sehalerbsen
Brunsviga
Wuchs halbhoch, Hulse gerade, ziemlich
stumpf; Reife ziemlich spat; groBe Ertrags-
treue; reiche Ertrage.
Gebr. Dippes Heralda
Eine mittelfrilhe, ertragreiche Erbse, die
etwa 60 bis 70 cm hoch wird. Sie eignet sich
durch Standfestigkeit besonders gut far den
GroBanbau und zum Griindrusch. Die Hillsen
sind gerade, abgestumpft und sitzen paarig
an den Fruchtstielen. Das reife Korn ist gran,
rund, relativ klein und von gleichmaBiger
GroBe. Der Komanteil ist gut. Heralda kann
die alte ?Braunschweiger granbleibende"
vollkommen ersetzen.
Onsa
Wuchs niedrig, Hulse groB, leicht schnabel-
formig, dunkelgriin; Laub hellgran; Ansatz
paarig, Reife frith; fur Frischmarkt und
Gefrierkonserven; laBt sich gut pflticken.
Terras ExaIda
Wuchs hoch bis sehr hoch; Hulse groB, spitz
auslaufend; Korn griln, glatt; Reife mittel-
frith; als Trockenerbse filr Feldanbau; lenges
Stroh.
Zeiners Grane Bastard
Wuchs hoch; HUlse klein; Korn gran, glatt;
Reife ziemlich frilh; sehr robust und wider-
Durch Frahaussaat:
Starker bestoekt und diehtere Bestande
Die kommende Friihjahrsbestellung, hire gute Vorbereitung und sorgaltIge
Durchflihrung, schafft die Voraussetzungen fiir das Gelingen der erat en Zweijahres-
planernte. Zur Frage der richtigen Aussaattermine, bedeutsam insbesondere
fiir unsere Klein- und Mittelbauern, 1st manches an sagen, das auch allgemein interessieren
wird. Unser Zwiegesprach ? der Frager 1st em n Kleinbauer, die Antworten erteilt emn
Fachwissenschaftler ? gibt wertvolle Aufschliisse and 1st em n gutes BeiseleI far die immer
mehr sich verwirklIchende Forderung: Wissenschaft und Praxis Hand in Hand.
In der Fachpresse wird hauflg darauf hin-
gewiesen, dati es notwendig sei, die Sommer-
saaten so friih wie irgend mOglidr in die Erde
zu bringen. 1st das richtig?
Das ist bestimmt richtig, und man kann
im groBen Schnitt sagen, daB frilhe Aussaaten
den spaten allgemein tiberlegen sind. Auf
elle Falle wird man nie einen Fehler machen,
wenn man so frith wie moglich aussat. Es
kommt dabei nicht so darauf an, daB die
Frilhjahrsaussaaten schon. 1m Marz begonnen
werden, daB sie also rein datummaBig frith
liegen, sondern wichtig 1st, jeweils den frilhest
moglichen Termin zu fassere Sobald der
Acker bearbeitungsfahig 1st, milssen die Vor-
bereitungen zur Frilhjahrsaussaat in Angriff
genommen werden.
Die Relhenfolge
lm praktischen Betrieb ist es aber doth un-
m5glich, alles zu gleicher Zeit zu sien. Welche
Reihenfolge der Friihjahrssaaten wird man denn
am zwedcmafligsten vornehmen, und welche
Saaten miissen zuallererst in den Acker ge-
bracht werden?
Eine Frilhjahrsaussaat kann man bereits
durchfiihren, bevor eine Ackerbearbeitung
moglich 1st, und das 1st die Aussaat des
Rot klees oder eines als Untersaat vor-
gesehenen Kleegrasgemenges. Man sat dieses
auf den letzten Schnee, oder sobald der Soden
im Auftauen begriffen ist. Das Schmelz-
wasser spillt die feinen Samen etwas in den
Acker em, und sie bekommen die richtige
Tiefenlage. Jedenfalls hat nach lanejihrigen
Erfahrungen eine derartige Friihsaat die
besten Kleebestande hervorgebracht. In
Wiecklenburg with _diesee Verfahren schen
lenge tett angewandt. -geueiclings wird auch
aus Thuringen von starker Oberlegenheit der
Friihsaaten von Rotklee gegenilber spateren
Saaten berichtet. Von den Getreidearten sind
? Richtige Fruchtfolge
ist V oraussetzung einer
guten Ernte. Faserlein
darf nicht nach sich
selbst angebaut wer-
den. Er steht aber gut
nach mit Stallmist ge-
diingten Zucker -
riiben oder Kar-
t of f eln. AuchSom-
mergerste ist eine
gute Vorfrucht, wenn
die Unkrauter unter-
driickt worden sind und
eine zeitige Winter-
furche gegeben wurde.
vermindert sich dann die Gefahr, daB die
zarten Keime vertrocknen; wie es bei spateren
Saaten oft der Vail ist. Auch die Junitrocken-
heit wird von derart frilhgesatem Rotklee oft
besser ilberstanden als von spateren Saaten.
Der Sommerweizen hat die langste Wachs-
turnszeit von den Sommergetreidearten. AuBer-
dem wird seine Entwicklung gefordert, wenn
in der Jugend niedrige Temperaturen auf die
junge Pflanze einwirken. Er hat hierin noch
eine gewisse Verwandtsehaft mit den Winter-
getreidearten, die aberhaupt nicht zum
Schossen kommen, wenn sie nicht den kalten
Wintertempeeaturen ausgesetzt waren. Vor
allem gibt es beim Sommergetreide eine all-
gemein guitige Regel, daB die Bestockung
starker 1st, wenn die jungen Pflanzen langere
Zeit bei weniger als 10 Grad Temperatur
wachsen. Friihe Aussaattermine bedeuten
also allgemein starker bestockte, dichtere Be-
stande. Sommerroggen und Semmerweieen
bedarfen dieser niedrigen Temperatur in der
Jugend noch starker als die anderen Sommer-
getreidearten, weil sie sich weniger gut be-
stocken als diese Bei den genannten
Leguminosen sind wieder andere Grande an-
zufilhren. Die Acker b ohne liebt eine
lenge Vegetationsperiode und zeigt bei fruher
Aussaat oft weniger starken Blattlausbefall,
der ja bekanntlich ftir die Ackerbohne der
grOBte Schadling ist. Lupinen, die zur
Samengewinnung dienen sollen, sat man frah,
solche, die als Futter geerntet werden sollen,
spat. Es zeigt sich, daB Bliite und Ansatz bei
der Lupine friihzeitiger und aucb meistens
reichlicher erfolgan, wenn sie in der Jugend
k?hlen Temperaturen ausgesetzt war. Ge-
rade sie ist ir {-1'ecr Hiesiclat hesenders
?emplIndlicb und reag,iert auch auf the- wages-
zur .ieeeveatzeit.
Wtrum haben Sie b21 den gmannten Legurni-
noser nicht die Erbscn erwahr.t? And] bei ihnen
es der Sommerweizen und Sommer-
r o gg en, die am giinstigsten auf einen mog-
lichst friihen Aussaattermin reagieren. Von
den Leguminosen stellen die Ackerbohne
und die Lupinen zur Saatgewinnung die
groBten Anspr?che in dieser Hinsicht.
Weshalb und waruml
Woher kommt es, da/3 gerade diese Arten
giinstig auf Friihsaat reagieren oder, was wohl
dasselbe ist, bei spaterer Saat im Enrage ab-
sinken?
Hierfilr sind ganz verschiedene Griinde maB-
gebend. Beim Klee ist schon gesagt, daB
durch die friiheste Seat eine besonders gfin-
stige Aussaattiefe erreicht wird, auBerdem
standsfahig; far ungtinstige Klima- und
Bodenverhaltnisse sehr ertragstreu.
3. Zuckererbse
Terras Cerosa
Wuchs niedrig; Raise kurz bis mittellang,
gerade; Korn gelb; Reife mittelfriih; beacht-
lich ertragsfahig und ertragstreu; hohere
Leistung als ?Frilhe niedrige volltragende".
Hiermit sind samtliche bei der Deutschen
Saatzucht-Gesellschaft zur Verftigung stehen-
den Gemtise-Saaterbsen-Sorten beschrieben.
Es wird abschlieBend betont, daB es sich bei
alien Sorten urn zum Vertrieb als Hoch-
zucht zueelassene Sorten handelt, welche
dem Gemaseanbauer eine sichere Aufwuchs-
gewahr bieten.
wird doth em n friiher Aussaattermin allgemein
als giinstig angesehen.
Sie haben recht, man konnte auch die Erbse
hinzunehmen. Bei ihr kommt es aber meiner
Erfahrung nach doch vor, daB bei spateren
Aussaaten bessere Ertrage erzielt werden.
Bei ihnen scheint es wesentlich starker als
beim Getreide auf eine giinstige Witterung
zur Bliitezeit anzukommen. Wenn bei den
friihgesaten die erste Bltite verregnet, bei den
spater gedrillten aber nicht, konnen die
letzteren &ter iiberlegen sein. Im groBen
Durchschnitt wird man aber auch bei ihnen
besser fahren, wenn man moglichst frith
aussat.
Die Hauptsommergetreidearten
Von den genannten Arten bestehen wir fa
meistens nun geringe Flachen. Wit sieht es nun
mit den Hauptsommergetreidearten, dem Hafer
und der Gerste, aus? Sind da auch noch Urger-
schiede zu machen? Arbeitswirtschaftlich ist es
ja doth nide maglidt, sie zugleich in die Erde
zu bringen.
Da ist es em n besonderer Vorteil, wenn in
einer Wirtschaft verschiedene Bodenarten vor-
handen sind. Auf Sandboden kann man
wesentlich fr?her anfangen als auf dem
schwereren Boden. Bei den sicher keimenden
Sommergetreidearten kann man meiner An-
sicht nach auf dem Sandboden gar nicht Irina
genug anfangen, Sommerroggen und
Haf er oder auch das Gemenge auf beiden
auszusaen. Auf solchem Boden ist es sogar
nicht von der Hand zu weisen, wenn man
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Sommerroggen einmal im Februar in einer
frostfreien Zeit aussat. Ich habe schon zwei-
mal solche Bestande gesehen, die durch ihre
hervorragende Bestandesdichte auffielen und
dementsprechende Ertrage brachten. Mit Recht
wird als letzte Sommergetreideart die Ge rste
ausgesat. Sie ist gegen etwas spate Saat am
wenigsten empfindlich, obwohl auch bei ihr
frilheste Saat wohl niemals em n Fehler sein
kann.
Ein Vorzug der Hackfrachte
Wit steht es mit den Hadcfriichten? Sind
Sie der Ansicht, dal3 auch bei ihnen em n mog-
lidtst friiher Aussaattermin angestrebt werden
muli?
Bei ihnen 1st em fr?her Aussaattermin von
wesentlich geringerer Bedeutung als bei den
besprochenen Saaten. Es ist bei ihnen mehr
eine Gliickssache, ob die frillier oder die
spater ausgepflanzten Kart off eln oder die
friiher oder spater ausgesaten Zucker-
r ti b e n h8here Ertrage bringen. Darin liegt
em n sehr bedeutsamer betriebswirtsehaftlicher
Vorzug der Hackfrachte, daB man Infolge
dieser Eigenschaft die Pflanz- und Aussaat-
zeiten ohne Bedenken mehr in die Lange
ziehen kann. Das liegt daran, weil der
Witterungsablauf, den man ja nicht voraus-
sehen kann, den Ertrag entscheidet Ich er-
innere mich z. B., daB im Diirrejahr 1934, in
dem die Sommerregen erst Ende Judi ein-
setzten, die .spatgepflanzten Kartoffeln die
hochsten Ertrage und die beste Qualitat des
Saatgutes efbrachten. Ahnliche Erscheinungen
haben wir teilweise im vorigen Jahr gehabt,
wo nach einem sehr trockenen Frtihjahr erst
ab Mitte Juni ausreichende Regenversorgung
gegeben war. AuBerdem haben wir bei den
Kartoffeln die groBen Sortenunterschiede.
Ebenso wie bei den Kartoffeln wird bel den
Zuckerrithen die Frage schwer zu Risen sein,
ob friihe oder spate Aussaat ganstiger 1st.
Je nach dem Witterungsablauf Wird einmal
die friihe und einmal die spate Aussaat besser
abschneiden. Von vorjahrigen Versuchen aus
Belgien wurde zum Beispiel berichtet, daB
man mit friihesten Aussaatterminen Anfang
Mem. allerbeste Erfahrungen gemacht habe.
Auch bei uns haben im vorigen Jahr spat-
ausgesate Zuckerraben vielfach schlecht ab-
geschnitten. Das lag daran, dali das Yeah-
jahr ganz ungewohnlich warm und trocken
war, so den bei Aussaaten nach dem 15. April
haufig Auflaufschaden zu verzeichnen waren
und diese Schlage infolgedessen Ifickige Be-
stande aufwiesen. Anfang April gesate lieferten
geschlossene Bestande.
Aussaat in zwei Raten
Ich habe bei einer Reise Anfang Mai durch
Mecklenburg genau beobachten konnen, daB
benachbarte Schlage ganz unterschiedliches
Aussehen zeigten. Frtihsaaten bei Zucker-
raben sind auch deswegen mit Recht un-
beliebt, well die Zahl der Schosser haufig
ansteigt. Zweijahrige Pflanzen schieBen in
Seat, wenn die jungen Saaten infolge frilWr
Aussaat niedrigen Temperaturen ausgesetzt
sind. Hier haben wir also, ohne daB es be-
absichtigt ist, die Erscheinung des besseren
Schossens, die wir dutch frtihe Aussaat des
Getreides gerade herbeifilhren wollen. Man
kann also auch bei der Zuckerrabe ohne Ge-
fahr die Aussaat in zwel (14 Tage voneinander
getrennten) Raten vorrehmen. Dabei hat man
den Vorteil, daB die Arbeiten des Vereinzelns
etwas in die Lange gezogen werden konnen
und auch die Verunkrautung nicht auf dem
ganzen Schlag gleich stark 1st.
Die mittelfriihe ?Bintie"
Aus Danemark wurde fill- den diesjahrigen
Kartoffelanbau die Sorte ?Bintje" eingeftihrt,
nach Thtiringen allein 1400 Tonnen. In
Holland ist diese Kartoffelsorte bereits seit
1910 bekannt.
?Bintje" ist eine mittel- bis groBfallende,
langovale, gelbfleischige mittelfrilhe Kartoffel
mit gelber Schale und guten Speiseeigen-
schaften, die mehlig bis mehlig-fest kocht. Da
die eigentlichen frilhen Kartoffelsorten in
ausreichenden Mengen filr die Konsune-
frilhkartoffelerzeugung noch nicht zur Ver-
ftigung stehen, ist gerade die ?Bintje" eine
Sorte, die durch ihre hervorragende Eigen-
schaft, rum Vorkeimen gut geeignet zu sein,
die bestehende Lticke zu schlieBen vermag.
SachgemaB und rechtzeitig vorgekeimt, ist die
Erntezeit der ?Bintje" knapp 14 Tage spater
als die der frahesten Sorten.
Zur Vermehrung wird die ?Bintje" nicht
angebaut, sondern nut zur Erzeugung von
frilhen Speisekartoffeln. Da sie nur ver-
haltnismaBig geringe Anspradie an Boden
und Feuchtigkeit stellt, eignet sie sich also
auch ftir leichte Bdden, verbindet damit je-
doch den Vorteil gutmittlerer his hoher
Ertrage und guten Besatzes. Die Knollen
sitzen vorteilhaft ziemlich dicht am Stock.
Augen sowie Nebel liegen flach ? eine gute
Speisekartoffel. Ihre Neigung zum Abbau ist
rnittelmaBig. Ein Nachteil 1st, daB sie nicht
krebsfest ist. In krebsverseuchten Gel:dein
dart sie nicht angebaut werden.
6. Februar 1949 11. Jahrgang
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Der Frei. Bauer
Nr. 6 Sete
Nr.49, 0. Sch, in Biesdorf: Malsernt e.
Melee hintserate war sehteeht. Ich hatte die Korner
Int Abstand von 50X40 em ausgelegt, dared Irischen Stall.
mist In die vorher gezogetten Bitten getan und zugedeckt.
Trots Gluten Wachstunts blieben die Kolben leer. Wotan
Ilegt
? ?
Wenn e1ne Sorte gewahlt warden 1st, die
nicht bodenstandig i, wachst wohl das Kraut
in die Halm, doch die Kernerbildung bleibt aus.
Bewahrt haben sich die Soften: ?Pfarrkircluter",
?Mahndorfer", ?Janetzkis Astra" als Friths:mem
und ,,Braun es Schindelmeteer" und ?Pemmern-
inais" als mittelfrflhe Sorten. Ale Karnermale
ungeeignet sind in tuiserem Klima ?Gelber
baddscher Landmais" mid ?Janetzkis Gloria".
Dann ist auch ein dichter Stand ungiinstig ftir
die Kornerbildung. Mais sollte nicht unter
50 x 60 cm angebaut werdees am beaten ist dann
eine Zwischenfru.cht eIngesetzt. Mais will zu
eeinem Gedeihen Licht, Luft und Sonnen-
einwirkung hailer: Das geht auch Behan derails
hervor, daB gerade die Stauden am Randle eine
bessere Kolbenbildung aufzeigen. - A 1-
brecht Schroder, Hermsdorf/Thift.
Wenn Sie sins schlechle Maisernte gehabt
haben, so kOnnen verschiedene Umstande mit-
sprechen. Zn enge Seat bringt geringe Kolben-
ausbildang. Der giinstigete Standraum ist
60X40 cm. steht der Mais zu eng, kann eine
starke KolbenIosigkeit infolge Lichtmangels ein-
treten. Bei kleinen Flachen let edne quadratische
Form des Feldes zu empfehlen, da dadurch dale
Klima verbessert wird und die ausstrahlende
Warme langer erhalten bleibt Der Mais let
sin Fremdbefruchter; daher wird etch bet ein-
zelnen Reihen framer em n lackiger Bestand zei-
gen. Dieses wird bet Ihnen auch der Haupt-
fehler sein. Ertragsminderung kann &her auch
durch Schadlinge wie den Maisztinsler hervor-
gerufen werden. Die Raupen fressen in den
Stengeln der Malerippen, aber such an den
Kolben. Das Schadbild all solches ist aber er-
kenntlich. - Hans Tschache, Spremberg,
Georgenhahe 1.
Es wird angenornmen, dal} der Pragesteller
seinen Mais In vielleicht zwei his drei !tethers'
ale Feldhegrenzung angebaut hat, die auBerdem
noch quer ztir Windrichtung gelegen waren.
Mais darf, da er ein Windbliitler tst, niemals in
langen, schmalen Reihen, wie man es haling
boobachtet, und das obendrein noch quer rift
Windrichtunq (also Nord-Sfld), angebaut war-
den. Der Anhau muD mOglichst im geschlosee-
nen Verband und _nicht zu dicht (vlelleicht
40X60 cm) erfolgen oder rum mindesten so,
deB die allgemelhen WindetiOniungeri den zu?
Befruchtung erforderlichen Pollenstaub auf die
darunter beflndlichen weiblichen Paten bringen
}airmen. Man wird daher auch beobachten, daB
die in der Windrichtung liegenden Pflanzen
stets guten Fruchtannatz haben, wohingegen die
Randpflanzen. also die der Windrichtung zu-
gekehrten, stets mangelhaft befruchtet sind, Es
kOnnte abet auch eine langandauernde, =sinter-
brochene Regenperiode, die gerade in die BIM.-
zeft gefallen ware, echuld an der Nichtbefruch?
sung, dean nur urn eine solche handelt as sich
bet tauberi Kt/Men, sein. Fritz Eichbaum,
Kolleda, AlbernTrager-StraBe 18. ?
Pec eicseaf Astworil
H. R. in ChtistlausgrItn:
Mel ro trischtnelke Kuh, Mgutem Rutter ftehend, hat letel
"die Angewohnhelt, Int elgenen Morn am Baden Cu lecken.
rSalzmangel dtlrfte kaunt die Ursnehe seln-Wo tut llegt dast
K.B. In Mitte1p811nits: Faserlein nach
Raps.
Babe roe each der Rapserale moth Paserleln zu sfien,
da ink Met anderes Bald sat Verldgung steht, Was halten
ste &vent
fientea. cad Maud-All- and -Untergange fir Pebruar 1045
(Mitteleuropaiathe Zeit)
S o n is ? Mond
Tag Aufgang Uatergang Aufgang Untergang
1.
7.49
16.51
9.24
20.30
2.
7.48
16.53
9.33
21.41
3.
7.46
16.55
9.42
22.51
4.
7.44
16.57
9.52
5
7.43
16.59
10.02
0.03
6.
7.41
17.01
10.16
1.18
7.
7.39
17.63
10.35
2.35
8.
7.38
17.05
fres
3.55
9.
7.36
17.07
11.46
5.11
0.
7.34
17.09
12.47
6.15
11.
7.32
17.11
14.08
705
12.
7.39
17.13
15.40
7.39
13.
7.20
17.14
17.17
8.02
14.
7.26
17.16
18.51
8.18
15.
. . 7.23
17.18
20.24
8.33
16.
7.21
17.20
21.54
8.45
17.
7.19
17.22
23.23
8.58
18
7.17
17.23
9.12
19.
7.15
17.25
0..12
9.29
20.
7.13
17.25
2.19
9.53
21.
7.11
17.29
3.41
10.26
22.
7.09
07.31
4.50
11.11
23.
7.07
17.33
5.44
12.11
24.
7.05
17.35
6.22
13.21
25,
7.03
17.37
8.49
14.37
26.
7.01
17.39
7.07
15.39
27.
. . 5.59
17:41
7.21
17.07
28.
8.57
17.42
7.32
18.19
Mondphasen: Erstes Viertel
Vollmond
Letztes Viertel
Neumond
6. Februar 1649
13. Februar 1949
20. Februar 1949
27. Februar 1949
9.05 Uhr
10.08 Uhr
1.43 Uhr
21.55 Uhr
Was Bauern von Sehleppermotoren wissen miissea
Viele unserer Klein- und Mittelbauern haben,
wie Anfragen zeigen, nur sehr geringe Kennt-
nisse von Schleppermotoren und den fur sie
zu verwendenden Kraftstoffen. Einem wieder-
holt airs unserem Leserkreis geauBerten
Wunsch dritsprechend geben wir daher einen
kurz gefailten Uberblick.
Drei Motorgruppen
Alle Schleppermotoren sind Verbrennungs-
motoren, die durch Verbrennen eines aus fein
zerstaubtem, fliissigem Kraftstoff mid Luft be-
stehenden Gemisches betrieben werden. Man
hat bei ihnen drei Hauptgruppen zu unter-
scheiden. Da ist einmal der Vergaser-
oder Otto-Motor, so genannt nach dem Ver.
gaser, in dem bei diesem Motor des Kraftstoff-
luftgemisch erzeugt wird, bzw. nach dem Er-
finder Nicolaus 0 t t o, der diese Motorbauart
grundlegend verbesserte. Beim Vergasermotor
wird das Kraftstoffluftgemisch auDerhalb der
Motorzylinder im Vergaser gebildet, von dem
tTherpeftfung des Sddeppertnotors
abwarte gehenden Kolben des Motors in den
obersten Teil des Zylinders, den Verbrennungs-
raum, gesaugt, hier von dem sich wieder auf-
warts bewegenden Kolben zusammeneepreSt
mid durch einen elektrischen Funken ent-
ztindet, der von der elektrisclien Antage des
Fahrzeugs geliefert wird und an der in den
Verbrennungsraum hineinragenden ZOndkerze
fiberspringt Durch das itch bel der Verbrenc
flung ausdehnende Gemisch wird der Kolben
im Zylinder des Vergasermotors jades an.
deren Verbrennungsmotors abwarts getrieben
und versetzt dabei die mit ihm verbundene
Motorkurbelwelle in Umdrehung,en, die three.
seits durch die Kraftabertragung die Rader
des Schleppere antreiht.
. .
Im Gegensatz sum Vergasermotor wird beim
Diesel motor das .Genetsch aus fain zer-
staubte,m, flfissigem Kraftstoff nicht durch
einen Vergaser aufierhalb des Zedinders er-
zeugt, eondern in einem mit dem Verbren-
nungsraum verbundenen, kleinen Nebenraum
oder in diesem selbst. Der Diesel saugt also
nur Lull an, die durch den aufwarts gehenden
Kolben aber so stark zusammengedrilekt wird,
dali sue eine Temperatur von etwa 500 bis 600
Grad erreitht. In diesern Augenblick spritzt
eine Pumpe mit hohem Druck in den Neben-
mum oder in den Verbrennungsraum einen
kletnen Tropfen flassIgen Kraftstoff, der sich
iri der heillen Luft entzandet. Das Gemisch
wirkt dann bei seiner Verbrennung in der
gleichen Weise auf den Kolben, wie beim Ver-
gatermotor beschrieben. Beira Dieselmotor let
also keine elektrische Zfindanlage mit Ziind-
kerze vorhanden.
s In ahnlicher Weise arbeitet der Glah-
leo pfmotor des ?Bulldog". Auch er saugt
nur Luft an, wahrend der Krafteteff ebenfalls
eingespritzt wird. Bei diesem Motor wird je-
doch die tuft im Verbrennungsraum nicht so
stark zusaramengepreSt, daB die hierbei ent-
siehende Erhitzung zur Entziindung des Ge-
mischs ausreicht. Deshalb wird der Kraftstoff
auf die glithenden Wande einer kleinen, mit
dem Verbrennungsraum verbundenen Kammer,
? den sogenannten Gliihkopf (daher die Bezeich-
flung diese s Motors), gespritzt, wodurch er ver-
dampft und mit der verdichteten Luft sin Ge-
misch bildet, des sich am heiBen Gliihkopf ent-
zandet und verbrennt- Das Ingangsetzen
dieses Motors erfolgt mittels einer im Ver-
brennungsraum angeordneten Ziindkerze; ist
der Gliihkopf hierbei geniigend hei.13 geworden,
so wird der elektrische Strom auggeschaltet,
mid die Entziindung des Gemischs wird dann
durch den Gliihkopf bewirkt. Man kann beim
AnIassen den Gliihkopf aber auch mit einer
Heizlampe von auBen erwarmen.
Bei den fiir Schlepper verwendefen flassigen
Kraftstoffen( unterscheidet man zwei Haupt-
gruppen, einreal Leichtkraftstoffe oder Leicht-
ale (vor allem Benzin), so genannt, weil sin
em leichteres Gewicht haben und leichter ver-
dampfen und sich leichter entziinden als die
zweite Hauptgruppe, die Schwerkraftstoffe
oder Schweriile (wie Dieselal, Gasol, Schlep-
perkraftstofe Motorenpetroleum usw.). Leicht-
ele dienen vor allem zum Antrieb von Ver-
gasermotoren, die deshalb auch den Namen
Leichtolmotoren filhren. Da Leichtkraftstoff
jedoch teurer und sein Verbrauch far die
gleiche Leistung grofier ist, ale es bei Schwer-
kraftstoffen der Fall ist, so findet man heute
nur noch verhaltnisnaliBig wenig Schlepper, die
allein mit Benzin laufen. Vielfach wird bei
Schleppern mit Vergasermotoren Benzin nur
sum Anlassen gebraucht und dann aid Schweral
umgeschaltet. Eine groBe Zahl von Schlep-
pem wird jedoch mit dem in Generatoren aus
Festkraftstoffen (Holz, ? Torf, Braunkohlenbri-
kens usw.) erzeuaten Gas betrieben. Die mei-
sten Schlepper sind mit Diesel- oder Gliihkopf-
motoren ausgeriistet, die mit Schweralen lau-
fen mid deshalb Schweralmotoren genannt
werden. Des ofteren werden sie auch mit Roh-
edmotoren bezeichnet, eine Benennung, die
durchaus unzutreffend ist; dean das Robot, das
bairn 13ohren aus der Erde kommt, I? sich
in diesem Rohzustand iiberhaupt nicht zum
Antrieb von Motoren verwenden.
Dr. Dierfeld
Es 1st eine alte Zfichtererfahrung
G. Bur kert Plossig (Kreis Torgau),
schreibt uns:
,,Ihr Artikel In Nr. 52 ,Hervorragende
Ferkelzahr hat mich sehr interesslert. Es ist
eine alte Ziichtererfahrung, daB gerade des
schwabisch-htillische Schwein eine enorm
hohe Ferkelzahi und eine von keiner anderert
Rene erreichte Satigeleistung aufweist. Daa
Cornwallschwein steht diesem sehr nahe.
pas schwfibisch-hitllische Schwein wird
leder fast ausschlieBlich nur in Schwaben
geztiohtet. Die Zufuhr von dort dilrfte sehr
sclawierig, wenn nicht uornaglich sein. Wir
ktinnten uns aber ?selbst helfen. Es ist be-
kannt, da3 vor dem Kriege sehr viol Zucht-
material dieser Hasse nach Sachsen-Anhalt
eingeftihrt wurde. Bis houte hat ski'
das schwabisch-hallische Schwein und auch
Em n Wort zur Hufpflege bei Fohlen.
Hufbeschlaglehrmeister Martin Hof eld
berichtet aus seiner langjahrigen Praxis:
Der Wert einer sorgfaltigen Hufpflege wird
zwar allseitig anerkannt, doch sind die
Grundsatze ener sachgernalien Behandlung
des Hufes noch nicht gentigend Gemeitigut
geworden. Es ist nicht alle.in mit dem
Schmieren der Hufe getan. Eine sachgemaBe
Hufpflege verlangt vial, viel mehr. Gerade
durch die nberwachung der Hufe werden
mangelhafte Beschaffenheit des Hufhornes,
Formveranderungen und Erkrankungen dot
Hufes, die hauflg em Leiden nach sich ziehen,
erkannt und dadurch der Wert des Pferdes
und die Brauchbarkeit zu Zuchtzwecken er-
halten. Es ist deshalb notwendig, schon im
frilhesten Alter dem Huf eine sachgemliBe
Pflege zukommen zu lessen. Die baste Huf-
pfiege ist aber umsonst, wenn die Tiere nicht
40.41.0.1110.1.1111K.ONININDIO.411141111.1W4NO.MON1411.111141164111,41r0.1.0.41.
Was bring? die Lan dwirtschafiliche
Ausstellung in leipzig ?
Ffir die von der Deutschen Landwirtschafts-
Gesellschaft angekiindigte Landwirtschaftliche
Ausstellung in Leipzig yam 12. his 19. Juni 1949
wird em n Ausstellungsgelande von 212 000 Qua-
dratmetern zur Verfagung stehen. Devon entfal-
len 170 000 Qudratmeter auf Freigelande. und
42 000 Quadratmeter auf Hellen und Zelte. Auf
dem Freigelande warden flea landliche Bair-
ewesen, der Acker- und Gartenbau und die
Forstwirtschaft Sonderschauen vetanstalten.
Auch em n Tell der landwirtschaftlichen Maechi-
nenindustrie wird sich des Freigelandes be-
dienen. Nahere Auskiinfte erteilt die Deutsche
Landwirtschafts-Gesellschaft, Abteilung II, Ber-
lin W 8, KronenstraBe 73-74.
tibeerlsroreersibse4041.114.1"4,4114ertearrindareeasellobaree.04.44.
gentigend 11a w un g haberi. Ste sorgt filr
eine intensive Dukchblutung des Korpers and
fardert somit ouch dee Hornwachsturn, rnacht
den Huf gebrauchs- und widerstandsfithig,
Au? Fehier besonders achten
Wahrend des Weideganges reibt slch
gewohnlich so vial Horn ab wie nachwachet,
auch geht die Abnutzung meist- in gleirrh-
mliBiger Weise vor sich. Deshalb gentlest doe
sechs- bis achtevachentliche Illeerprilfung der
Hufe, urn etwaige uwleichrn?flige Abnutzun,g
zu erleennen und zu beseitigen. Pei der Be-
seitigung aufgetretener Fehler ist besonders
zu beachten, dali die Hufe .der Vordereiied-
matien rued werden und die der ITinterlyife
spitzrund (s. Abb.). Ebenfalls bellrelet sleli am
Zehenteil der Vorderhufe eine Zeheneicluitteig,
die auf eine nattirliche Tatigkeit der Vorder-
gtiedniaBen zurtickzufiihren let und unter
keinen Umstlinden beim Kiirsen der Hufe
vernachlassigt warden dart
Eine sehr hauflg vorkommende Formver-
anderung der Vorderhufe it der Fohlen-
bockhu I. Setts Entstehen 1st ebenfalls
naturbedingt. Bekanntlich hat ja das Fohlen
langere GliedmaBen, dagegen einen karzeren
Hals. Urn nun mit dem Maul das Gras er-
reichen zu }canners, setzt es eM Vorderglied-
maB nach yarn und ems nach hinten. Dabei
eutzt sich bei dem nach hinten gestellten
Gliedmall der Huf am Zehenteil starker tab
als an den Trachten und formt sich irnmer
mehr zu einem stumpfen Hufe urn. Wird
hler nicht dagegen eingeschritten, so entsteht
em Bockhuf. Die Fessel biegt sich stark
durch, Blinder and Sehnen werden tiberdelint,
dadureh errniiden die Muskeln, und es kommt
zum Oberkoten. Hier kann mit dem Karzen
nichts rnehr erreicht werden. Der Huf mui3
beschlagen warden, und zwar mit einem nada
vera verlagerten Hufeis.en.
Worauf es im Winter ankommt
In den Wintermonaten ist eine Huf-
['liege in groBerem Umfange schon des-
halb notig, well slab der Huf nicht mehr so
abnutzen kann wie beim Weidegang. Der
Homschuh mull deshalb alle drei bis vier
Wochen gektirzt werden. Eine t B gliche
des Comwallschwein In Sachsen-Anhalt
da und dort erhalten. Beiderseits der Elbe,
von Torgau bis Wittenberg, ist des
schevabisch-hallische sowie das Cornwall-
schwein noch anzutreffen. Es ware Aufgabe
der Landesgilter, diese Schweinerassen rein
welter zu zachten".
Neues Verfahren
fiir die Herstellung: von finfeisen
Der technische Leiter der volkseigenen- Er-
furter Geseukschrniede kenetruierte eine Vor-
richtung,- mit deren ITilfe. Rundeisenstabe nicht
mehr warm, eondern auch kelt in die Grendforrn
eines Hufeisene gebogen werden lainnen. Dar
Vorteil dieees Verfahrens beetelif in einer
wesentlichen Verkerzung der Produktionszeit.
An Stelle von 670 Stiick kennen jetzt 2000
Gruudformen pep Mann end- Schicht hergestelft
:.? .
werden.
Erste landwieschaftliche Grundschule
Im Beizein von Vertretern der DWK, des
Innenministeriums, der BehOrden und Orgaei-
sationen wurde in Naum burg (S a a 1 e) die
erste 1 andwirtschaftliche Grundschule in Sachsen-
Anhalt eraffnet.
Vorderhuf Turd,- Hinterlinf spitzrund
Paint gun g der unteren Huffliiche ist un-
erl5Blich, und zwar aus dem GrUnde, um den
Strahl standig tinter Kontrolle zu haben, da
at wege.n SelnOr Beschaffenheit nut Welch-
horn durch die Einwirkung der Stalljauche
zur Faulnis neigt. Gleichzeitig wird das
Leiden durch das tnellehe Aufheben der
GliednaeBen an den spateren Hufbeschlag
gev.thnt.
Auch inn Winter soil dem Fohlen taglich
Gelegenheit geleben werden, sich fret zu
beweeen. Man kann das am hasten in den
I4itta7ssettridert tun. 1st keine 'Koppel vor-
heneen, so thin man das Tier im Hole
turrirneln.
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Arbeitsspitze Friihjahrsbestellung
Die in nachster Zeit netwendig werdenden
Fuhren fOr das Heranschaffen des Handels-
dOngers, der Kohien, des Holzes, des Saatgutes
usw. mOssen bis zum Beginn der FrOhiahrsbestel-
lung abgeschlossen sein. In der Fr?hjahr s.
bestellung kann fOr solche Zwecke kein
Gespann und keine Arbeitskraft mein entbehrt
werden. Es kommt gerade bei der FrOhjahrs-
bestelung entscheidend darauf an, die Aussaat
nicht zu frOh aber doch so frOh wie moglich
vorzunehmen. Dies gilt ganz besonders bei
Erbsen, Sommerweizen, fOr Sommergerste und
Hafer. Jede dieser Nutzpflanzen sollte els
erste ausgesat werden. Da dies nicht moglich
ist, mOssen sic so rasch wie moglich aufeinander
folgend in len Boden kommen.
Mit den Maschinen-Ausleiha
stationen ist im Bedarfsfalle schon recht-
zeitig die Verbindung aufzunehmen. Nur durch
den Einsatz eller am Ort befindlichen
Maschinen und Schlepper und durch eine zweck-
maige iferteilung kann die Arbeitsspitze bei
der FrOluahrsbestellung gebrochen werden.
Nach Aufhoren des Frostes verlangen die
Wintersaaten, wenn sic hochgef ro re n
sind, eine Behandlung mit der We I z e. Durch
den Wechsel des Frostes in der Nacht mit dem
Auftauen in der warmen Mittagsonne kommt as
auf bestimmten Soden zu dieser Erscheinung
des Hochfrierens, was bei einem Gang Ober die
Felder ohne we.iteres festgesteilt warden kann.
Besonders Winterweizen verliert durch dos
Hochfrieren die Verbindung mit der darunter-
liegegden Bodenschicht und vertrocknet, wenn
er nicht angewalzt wird.
Kleinere LOcken in den Rapsfeldern
lassen sich nachpflanzen. An Stellen, wo der
Raps zu dicht steht, werden Pflanzen gezogen
und on den Fehlstellen nachgepflanzt. Dieses
Umpflanzen vertragt Winterraps gut, wenn es
rechtzeitig gemacht wird. Sofern die Winter-
raosschlage verunkrautet sind, mOssen sic nach
Ahtrocknen des Feldes gehackt warden. Dasi
selbe gilt ouch fiir WinterrObsan,
Sette 8 (B) Nr. 8
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Der Fret Bauer
4. Jahrgang 8. Februar 1940
ranbetikr
Atioe 16titte bilefets tsiAt age
In der Ausgabe Nummer 50 unserer Zeitung
veroffentlichten wir den Brief eines Bauern-
korrespondenten aus Friedersdorf, der bench-
tete, daB die VdgB in Friedersdorf von groBe-
ren Bauern beherrscht wird, die es ablehnen,
Kleinsiedler in die VdgB aufzunehmen.
Ein Organ der Christlich - Demokratischen
Union sah sich veranlaBt, in unsachlicher Form
zu unserer Veroffentlichung !SteHung zu neh-
men. Wir nehmen die Frage zu ernst, als daB
wir uns im gleichen Tonfall wie die ?Mar-
kische Union" mit diesem Thema auseinander-
setzen ktinnten. Doch was unsere Leser langst
wissen, wolien wir auch der Redaktion der
?Markischen Union" zur Kenntnis geben:
Die Angaben in dem Bericht unseres Korre-
spondenten beruhen his auf unwesentliche
Abweichungen, die die BetriebsgroBen der
Wirtschaften betreffen, auf Tatsachen. Was von
den reaktionaren Umtrieben in Friedersdorf
berichtet wurde, ist nach unserer Ermittlung
noch viel zu schwach beleuchtet. Unser Land-
reporter, den wir zur Klarung dieser Ange-
legenheit nach Friedersdorf entsandten, hat
folgendes festgestellt:
Seit iiber zwei Jahren versuchen 36 Klein-
siedler Mitglied der VdgB zu werden. Nach-
dem wir den obengenannten Artikel veroffent-
lic'nt und sich der KreisausschuB der VdgB
sowie der Landesverband in diese Angelegen-
heit eingeschaltet haben, ist endlich em Tell
eieser Antrage beriicksichtigt worden. Das
sind also 1h/2 Jahre seit der Antragstellung.
Acht Kleinsiedlern wird auch heute noch die
Aufnahme verweigert. Es handelt sich dabei
um Werktatige, die in der VdgB an der Er-
fullung der bevorstehenden Aufgaben inner-
halb des Zweijahresplanes aktiv mitarbeiten
wollen. Die Bauern von Friedersdorf jedoch
lehnen diese Antrage und Mitarbeit ab. Die
Arbeit des Ortsausschusses in Friedersdorf ist
so, wie man sic nicht enders erwarten kann,
wenn Aktivisten von der Mitarbeit ausge-
schlossen werden.
Wie der Schriftfiihrer Otto Brj,e senick
unserern Reporter mitteilte, ist schon seit einem
halben Jahr kein Beitrag mehr kassiert wor-
den! Der OrtsausschuB ist semen Verpflich-
tung'en dein Kreis gegentiber nicht nach-
gekommen.
_Dar IllfSie Versitieglie 'po Z.44
VdgB ahulosen, 'wenn rn tHilfe fres -Kul
schusses die Kleinsiedler dock in die VdgB
aufgenommen werden sollten! Diese politischen
Quertreiber, wie er die aktiven Kleinsiedler
nennt, will ? er nicht im OrtsausschuB haben,
da dann die Arbeit ?behindert wiirde". Der
zweite Vorsitzende Paul Schreiber ist
Pachter. Er erklarte unserem Reporter, daB er
es noch zwei Jahre ?aushalten" will; dann
will er seine Wirtschaft aufgeben.
Diese AuBerungen der Vorsitzenden lessen,
urn mit den Worten der ?Markischen Union"
zu sprechen, an Deutlichkeit wirklich nichts
zu wiinschen iibrig. DaB solche Leute kein
Verantwortungsgefirhl besitzen und nicht daran
interessiert sind, sich ftir die Entwicklung der
Wirtschaft zum Wohle der Allgemeinheit ein-
zusetzen, ist nattirlich und wird durch fol-
gendes Beispiel nun erhartet:
Ein Bauer forderte in einer VdgB-Versamm-
lung die Raumung des Friedersdorfer Abilu13-
grabens, da durch die Nichtraumung die ost-
lich gelegenen Luchwiesen tiberschwemmt
werden und das Heu verfault. Doch der
erste Vorsitzende lehnte diese Forderung
ab und erklarte, daB der Graben nicht
einmal auf der Landkarte verzeichnet sei.
Deshalb werde er auch dann nicht geraumt,
wenn der Bauer bis zur hochsten Instanz ginge.
Andere Bauern, die die hohergelegenen Wie-
sen besitzen, freuen sich, daB die tieferliegen-
den iiberschwernmt werden, da dann das
Heu auf ihren Wiesen besonders gut steht.
Urn des eigenen Vorteils willen wird also die
et waft
Steigerung der Heuertfage unterbunden, an-
statt die Graben zu raumen und die hither-
liegenden Wiesen, wenn sie wirklich nicht
geniigend Ertrag bringen, zu umbrechen.
Wir glauhen nicht, daB eine der demokxa-
tischen Parteien diese Zustande, die win bier
aufgezeigt haben, billigen wird, auch nicht die
CDU. Der KreisausschuB der VdgB und der Lan-
desverhand sollten sich energisch dieser Ange-
legenheit annehmen und daftir sorgen, daB den
fortschrittlichen Kraf ten in Friedersdorf Gelegen-
heit gegeben wird, sich aktiv in den Aufbau ein-
zuschalten. Bei den kommenelen Wahlen soli-
ten die Kleinbauern die Kandidaten wahlen,
die ihre Interessen vertreten, damit ktinftig
auch in Friedersdort der Weg fur eine unge-
hemmte Aufwartsentwicklung frei ist. H. B.
An der Schwelle neuer Aufgaben
Vom ersten Vorsitzenden des
Durch einen BeschluB der Deutschen Wirt-
schaftskommission wird die Organisierung der
Maschinenh6fe und Maschinenausleihstationen
auf eine hohere Strife gebracht. Zu der Arbeit
des Landesverbandes mull selbstkritisch festge-
stellt werden, daB nicht immer geniigend Sorg-
fait bei der Auswahl der jeweiligen Abteilungs-
leiter der Technik beachtef wurde. Erst im
Laufe des vorigen Jahres wurde die Arbeit
besser. Die erste Aufgabe der Abteilung
Technik war die Verlagerung von 50 Schlep-
pern in die Oderkreise.
Im September vorigen Jahres wurde mit der
Errichtung der Maschinenhofe begonnen. Eine
VdgB-Landesverbandes Robert Neddermeyer
tarifent wird noch gearbeitet. Standige Schulun-
gen und Arbeitsbesprechungen in den Kreisen
erganzten die Ausbildung unseres technischen
Personals.
Eine sehr wichtige, aber zeitraubende Arbeit
war die Umrechnung samtlicher motorischer
und tierischer Zugkrafte in Zugkrafteinheiten.
Diese Arbeit war aber notwendig, urn den Friih-
jahrszugkraftplan fertigzusteilen und such im
Hinblick auf die Zugkrafte auf die Fralijahrs-
bestellung vorbereitet zu sem.
Inzwischen wurde auch der Bedarfsplan fiir
die Produktion innerhalb des Zweijahresplanes
Wertvolle landwirt-
schaftliche Maschinen
sind in Philadel-
p h i a, Kreis Beeskow-
Storkow, Wind und
Wetter ausgesetzt. Die
Riurnlichkeiten, in
denen die Maschinen
nach Abri fi der Guts-
scheune untergebracht
werden soliten,wurden
Besdau der Lan-
Der An fang war fur den Neubauer Al bert
Rothbauer, Dahmsdorf, Kreis Beeskow-
Storkow, schwer. Bei dem Bau seines Neu-
bauernhauses war er in der Hauptsadte auf
sich allein gestellt. Mit semen zwei Firsen hatte
er die 35 000 Steine selbst angefahren. Obgleich
er mit dem Bau seines Hauses und der Be-
arbeitung seiner Wirtschaft vollauf beschaftigt
war, yen rat er als VdgB-Vorsitzender des
Ortsausschusses die? Interessen seiner Kollegen.
Er ist auch der Initiator fur die kulturellen
Veranstaltungen in seiner Gemeinde.
Foto (3): W. Krueger
Weslmiebte mlissen zweitenSehrint tun
Zuni Stalin-Interview gab der brandenbur-
gische Ministerprasident Dr. Karl Stein-
h off folgende Erklarung ab:
?Die Antworten des sowjetischen RegierungS-
chefs Stalin liberraschen die Friedensfreunde
nicht, denn die Politik der Sowjetunion ist seit
ihrem Bestehen konstant auf die Haltung des
Friedens gerichtet. Die Antwort Stalins ist
daher nur em n neuer Beweis far den unveran-
derten Friedenswillen der Sowjetunion. Es liegt
nun an den Regierungen der Westmachte, vor
allem an Prasident Truman, sich zu erkiaren
nml ihrerseits den zweiten Schritt zu tun, urn
die Welt aus dem lahmenden Zustand der
Kriegsdrohungen und Kriegsvorbereitungen zu
Jleiceien. utk guiapa und &mit Deutschland
Prbobri nelfeben:'
Genossenschaften m?ssen schneller zahlen
Fast taglich gehen uns Briefe zu, in denen
unsere Leser immer wieder beanstanden, daB
die Genossenschaften, die Bezahlung der von
den Bauern gelieferten Produkte allzu schlep-
pend vornehmen. So schreibt uns der Bauer
Richard Gwosdz aus Markgrafpieske,
Kreis Beeskow-Storkow:
?Im vergangenen Jahr lieferte ich an die
Genossenschaftsmolkerei in Fiirstenwalde Uber-
soll-Milch, wofilr ich 60 D-Mark zu bekom-
men habe. Im Oktober gab ich an den ?Freien
Markt" em Schwein von 168,84 D-Mark. Fen-
ner auf Grund. der Pflichtabliefertmg em n Schwein
an die Erfassungsgenossenschaft. Dafiir soil
ich 115,38 D-Mark bekommen. Das sind ins-
gesamt 344,22 D-Mark, die mir bis heute noch
nicht gezahlt wurden. Meine Bemiihungen, von
den Genossenschaften das Geld zu bekommen,
waren erfolglos. Auch die VdgB hat bisher
noch nichts unternommen. Von mit- verlangt
man, daB ich meinen Verpflichtungen nach-
kommen soil, was aber nun dann moglich ist,
wenn ich voi den Genossenschaften das noch
ausstehende Geld erhalte. So schulde ich
dem OrtsausschuB der VdgB 28,? D-Mark. Da
ich diesen Betrag nicht begleichen konnte,
lieB die VdgB durch den Gerichtsvollzieher
bei mm r ein MObelsttick pfanden. Was soli ich
tun, um zu meinem Geld zu kommen, damit
ich meine Schulden bezahlen kann?"
Auch dieses Beispiel zeigt wieder einmal,
welche nachteiligen Folgen es fiir die Bauern
hat, wenn in den Ortsausschtissen Funktionare
sitzen, die die Interessen der Bauern nicht
vertreten. Abgesehen von der Tatsache, daB
der OrtsausschuB wegen 28,? D-Mark emn
Miibelstiick pfanden laBt, hat er vollig versagt
als es sich darum handelte, dem Bauern
Richard Gwosdz zu seinem Recht zu verhelfen.
Von den, Genossenschaften ist es unverant-
wortlich, daB sic unseren Bauern das ihnen
zustehende Geld nicht schneller anweisen.
Gerade jetzt, wo es darum geht, die Friihjahrs-
bestellung ordnungsgemaB vorzubereiten, Seat-
gut zu beschaffen, Dtinger zu kaufen usw.
brauchen besonders die Klein- und Mil:tel-
bauern jeden Pfennig dringend. Die Genossen-
schaft muB unbedingt dafiir Sorge tragen, daB
alle Riickstande sofort beglichen werden.
An unsere Bauern aber richten wir die
wiederholte Mahnung, bei den kommenden
VdgB-Wahlen fortschrittliche werktatige Bau-
ern in die Orts- und Kreisausschiisse zu
wahlen, die ihre Interessen auch richtig ver-
treten.
Landkreis Cottbus zeidinet sich aus
Der Landkreis Cottbus konnte sich im ver-
aangenen Jahre sowohl in der Frahjahns- ala
such in der Herbstbestellung, in der Erfassung
landwirtschaftlicher Produkte und bei der plan-
maBigen Ducchfahrung des Bodenreform-Baru-
programms an die erste Stelle eller Kreisa
Brandenburgs setzen.
wesentliche Vorarbeit ist bis zum DWK-Be-
schluB schon geleistet worden. 1050 AuBen-
stellen der Maschinenausleihstationen wurden
bisher erfaBt. Die Tarifvertrage, vom FDGB
anerkannt, wurden vereinbart; an den Zonen-
Mit verstirkter Kraft in die Friikalifsbestellung
Wie wir bereits in unserer vorigen Ausgabe
berichteten, wurden die aktivsten Bauern des
Landes Brandenburg im Plenarsaal des Land-
tages vom Ministerprasidenten Dr. K a r 1
Steinhoff fin- ihre hervorragenden Leistun-
gen ausgezeichneL
In seinen herzlichen BegruBungsworten war-
digte Minister Otto Falkenberg die Ar-
beit der Bauernaktivisten, die wesentlich dazu
beigetragen hat, daB das Land Brandenburg
bei der vorfristigen Sollerftillung den dritten
Platz ?erringen konnte. Er forderte die Aktivisten
auf, auch bet der bevorstehenden Durchfiihrung
der Friihjahrsbestellung vorbildlich zu arbeiten
und so die Voraussetzungen fiir eine noch
Ministerprasident Dr. Karl Steinhoff iiber-
reicht dem Kreisvorsitzenden der VdgB, Ar thur
Pe ch aus Angerm ii n d e, als Anerkennung
fiir alle Bauern des Kreises, die ihr Ablief erungs-
soli vorfrisiig erfiiilten, eine Urkunde
bessere Ernte als im vergangenen Jahr zu
schaffen.
Als auBeres Zeichen der Anerkennung
Uber-
reichte der Ministerprasident den Bauernver-
tretern der Kreise und den Landraten Urkunden,
in denen die hervorragenden Leistungen ent-
sprechend gewtirdigt werden.
Bauer Adolf Kupke aus Zschorno, Kreis
Spremberg, begrilBte im Namen seiner Kol-
legen die Hektarveranlagurig und forderte, den
Zugkrafteplan zum Gesetz zu erheben, damit
die Klein- und Mittelbauern von den wirt-
schaftlich starken Betrieben unabhangig ge-
macht werden. ?Wir wollen", so betonte Bauer
Kupke weiter, ,,in unserer Arbeit andere Ban.
era mitreil3en, um so zu aktivistischen Gemein-
schaftsleistungen zu kommen. Wenn ich heute
noch manchen Bauern hore ,gebt uns erst
bessere Maschinen, so geben wir den Werk-
tatigen mehr zu essen', und wenn mitunter
einzelne Arbeiter sagen?gebt uns mehr zu
essen, so geben wir den Bauern mehr Ma-
schinen', so stehe ich auf dem Standpunkt: Nur
wenn wir gemeinsam, die Arbeiter in der Stadt
und wir Bauern auf dem Land, mit den jetzt
zur Verftigung stehenden Mitteln mehr produ-
zieren, werden die Arbeiter im nachsten Jahr
mehr zu essen und wir Bauern mehr Maschinen
haben."
Schulspeisung durch freie Spitzen gesichert
Die Speisung von 1900 Schulkindern der
Stadt Spremberg konnte durch gute Auf-
kaufergebnisse des ?Freien Marktes" im Kreis
Spremberg laufend gesichert werden. Neben
anderen Produkten wurden in der letzten
Zeit 200 kg Fleisch, 275 kg Butter und 95 kg
01 der Schulspeisung zugewiesen.
Beeskow-Storkow erfiillt Viehaufzuchtplan
DerViehaufzuchtplan des Kreises Beeskow-
Storkow wurde im zweiten Halbjahr 1948 bei
Rindern mit 104 Prozent und bei Gefitigel mit
108 Prozent erfiillt. Dieses Ergebnis ist als
besonders gut zu bezeichnen, da der Vieh-
bestand des Kreises Beeskow-Storkow durch
Kriegseinwirkungen sehr stark dezimiert war.
er
no Runge Runge zugeteilt. Es
ist unbedingt notwen-
dig, da# diese Raurne
der VdgB fiir den Aus-
bau einer MAS iiber-
cignet werden, darnit
alle Gerate zur Friih-
lahrsbestellung einsatz-
bereit sind.
aufgestellt. 179 VdgB-eigene Werkstatten mit
807 Arbeitern wurden aktiviert. Dariiber kin-
aus wurden 141 Vertrage mit Privatwerkstatten
abgeschlossen. AuBerdem muBte die Rauhfutter-
aktion durchgefiihrt und 100 Lokomobile repa-
riert werden. 405 gestellte ZuschuBantrage ftir
Reparaturen mit einem Gesamtaufwand von
9000 DM fanden wahrend dieser Zeit ihre Er-
ledig tang. Technische Revisoren tiberpriif ten
die Qualitat der in den Gemissenschaftslagem
vorhandenen landwirtschaftlichen Gerate des
?Freien , Marktes". Ein ErsatzteilverwaItungs-
dienst wurde eingerichtet, das Berichts- und
Meldewesen besser ausgestaItet. Die Deula-
Kraft-Schulen Berlin-Wartenberg bildeten 345
Treckerfahrer aus. Werkstatten und Ersatzteil-
lager wurden auf ihre Einsatzfahigkeit fur die
Herbst- und Friihjahrsbestellung iiberpraft.
Zu den Maschinenhofen sei erwahnt, daB die
gesamte Planung im Land Brandenburg abge-
schlossen 1st. Von den vorhandenen 129 Maschi-
nenausleihstationen, mit zusammen 1050 AuBen-
stellen, sind 54 Maschinenausleihstationen mit
452 AuBenstellen ale vollkommen einsatzfahig
zu betrachten. Es war geplant, die weiteren,?
75 Maschinenausleihstationen bis zur Friihjahrs-
besteIlung so weit aufzustellen, daB der Einsatz
eller motorisierten Zugkrafte central gelenkt
werden kann.
Der registrierte Bestand landwirtschaftlicher
Gramaschinen und Gerate erhohte sich Ira
letzten Viertetjahr des Jahres 1948 von
18 962 auf 23 602 Stuck. Dabei handelt as sich
nor um VdgB-Eigentum. Bis zum Beginn
der Frahjahrsbestellung wercItn samtliche Re-
paraturwerkstatten nochmals fiberprilft und die
dringend benotigten Ersatzteile eingefordert.
Welter wurde vom Landesverband angeordnet,
daB in jeder Maschinenausleihstation drei gut
ausgebildete Fachkrafte zu einer ?fliegenden
Kolonne" zusammengesetzt werden, um beim
tiberortlichen Einsatz eine schnelle Hilfe zu
gewahrleisten. Teilweise wurde diese Anord-
nung schon durchgefahrt. Wo dies nicht ge-
schehen ist, muB as schnellstens nachgeholl
warden.
Neuer Landrat geweihlt
Der bisherige stelivertretende Landrat des
Kreises Niederbarnim, Brosien, wurde
yam Kreistag des Kreises Beeskow-Storkow
einstimmig zum Landrat gewahlt.
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
a
Die prakiis
6. rebruar 1049
etz
Nr. 6
An rneines Kindes Bell
Noch schweigen seine Lippen,
Die Worte ruhfn fief.
Doth wie em Vogelivippen
Vom Mund ein Ladlein lief.
Die dunklen Augen wenden
Sith schon den Dingen zu.
Kehl Girl& karin mit jetzt enden,
Es wachst mit 111,glich zu.
'Was kann mir noch geschehen,
Noch GraPeres als dies? ?
Das andere mu) verwehen
Am Tor zum Paradies.
A. R. Strehlen
Kindliche Ausdruckskrafi
In der Gleichheit der menschlichen Anlagen
liegt das Verbindende zwischen alien Valkerri,
und die Kunsterziehung bettimmt die Ztige im
kiinftigen Gesicht der kommenden Generation.
In ihr suchen die Volker, die sich Frieden und
Fortschritt zum Ziel gesetzt haben, des Alige-
nteirmenschiiche, des Lander und Nationen
Vet eint. Diese Grundsatze verangchaulicht die
Ausstellung ?Schaffende Kinder der
neuen Tschechoslowakei", die der
K ether blind zur demokratischen Erneuerung
Deuterhlands in Verbindung mit dem Magisttat
In Bpi-lin zeigt. Hier geht man von der Ein-
sicht aus, daB ? %vie jeder Mensch +ohne be-
sondere Begabung schreiben lernt et sich
auch bei richtiger An-
leitung mit Hilfe der
bildenden Kenste ems-
drecken ktum. Dutch
these neue Art wer-
den nicht nur verbor-
gene schopferische
Krafte geweckt, die
. Kunst bid salt W.
41frie 'WM..' Vest.-
recht einzelner zu
Beim
Ein Gang dutch die
Ausstellung zeigt, wie
verstandnisvoll die
tschechischen Lehrer
den GestaItungswillen der Kinder leiten. Alles
effenbart sich hier bildlich ? die Arbeit und
das Spiel, die Schule, das Heim, em Theater-
oder Kinobesuch, die formenreiche Natur, die
Besichtigung einer Werkstatte oder Fabrik
'Osten schripferische Krafie. Neben der Phan-
taste ist bei den Zeichnungen der furs Leben
so wichtige Wirklichkeitssinn ausgebildet.
Die Kieinen in den Kindergarten fangen mit
lustigen Farbklecksen an und kommen filth
zum Figtirlichen. Elf- his hinfzehnjahrige
Sch?-
ler einer Aufbauschule stellen Stilleben,
Landschaften, Gebrauchsgegenstande aus ver-
schiedenstem Material, oft nur mit dem Finset
ausgefahrt, dar. Die farbenfrohe Buntheit wirkt
durchaus harmonisch, portratahnliche Studien
lessen starke kiinstlerische Begabung er-
kennen. Von einer
Dars tenting phantasti-
scher Menschenmas-
ken und Tiefseeunge-
heuer, dutch amen
Sildseefilm angeregt,
geht em n damonischetee
Reiz aus. Jede Frau eee,
wird mit Bewunderung
die farbenschone Or-
naMentik der Passen und Bander betrachten, in
deren Herstellung elf- his ftinfzehnjahrige tsche-
chische Madchen kleine Meisterinnen sind. Die
Phantasie latt wahrend der Arbeit immer neue
und scheme Muster entstehen, deren Wurzele
In der alten Volkskunst liegen.
Kleine Kunstwerke sind die am Rande auf-
gebauten Bastelarbeiten. Aus einfachstem
Material, wie Papier, Draht, Blech usw., sind
wirkliche Lebewesen entstanden: Puppen,
Tiere, "'Tenzer mit ktinstlerisch bewegtem
Schwung.
In der Aussteilung sind auch neue Kinder-
bilcher in mustergilitiger Bildausstattung und
Druckausfehrung zu sehen, die davon Zeugnis
ablegen, dell die Jugend der Tschechoslowakei
in einem fortschrittlichen Geiste erzogen wird.
Lis
tr)14.
"P.."
411.1114111.111.41140
Die Mitgliederzahl stieg
Aufgerattelt durch die Unterschriftensamm-
lung, die em n Verbot der Atomwaffe fordert,
erhielt der Demokratische Frauen-
bund Deutschlands eine ganze Reihe
von Neuanmeldungen zur Mitgliedschaft. Mehr
als 20 000 neue Mitglieder kamen allein twah-
rend der letzten sechs Wochen hinzu, so daB
die Gesamtmitgliederzahl jetzt iiber 300 000 be-
tragt, also 60 000 mehr als vor Jahresfrist. Ein
Erfolg, der sich sehen lessen kann.
Nicht gegeneinander sondern miteinander
Von Minna Warthold, Ldndesbauernsekretoriat SachsanAithalt, Abteilung Landfrauen
In den Nummerti 50 und 51 unserer Zeitung
nahm Frau Frieda Haas grundsatzlich und
kritisch Stellung zur Bauerinnenarbeit in der
VdgB. Sie legte im wesentlichen fest, es hatte
uns schon eher gelingen miissen, die Bauerin-
nen zu groBerer Mitarbeit innerhalb unserer
Organisation heranzuziehen, doch diese Ad-
gabe sei zum Ten gescheitert, weil wir bei
den mannlichen Kollegen zu wenig Verstand-
nes' fanden.
Dazu mochte ich ale Abtellungsleiterin der
Abteilung Landfrauen im Landesbauemsekre-
wie falsch eine golche Einstellutig ist, muB
hier noch breitere AufkIarungsarbeit geleistet
werden. Auch in den Lehrgangen der Landes-
bauernschule Oberteutschenthal wurde dieses
Thema eingehend diskutiert Grundlegend
setzte man sich mit den Probiemen der Frauen-
und Jugendarbeit auseinandet und gab Hin-
weise, wie man die gewonnenen theoretischen
Kenntnisse praktisch verwerten kann.
Die Lehrgange in dieser Schule haben be-
wiesen, dall es sehr viele interessierte I3aue-
rinnen gibt, die nicht nur zu den Fragen der
tariat Sachsen-Anhalt hemerken, dell die
PunItte, die Frau Haas angefillirte hat, mar
richtig sind, jedoch dilrfen Wir nichicergessen,
daB as each haufig am Personalmangel liegt,
wenn bisher die Arbeit unter den Eauerinnen
in diesen Wodiert se eht
das Spinrtrad MR. Die
Batierinnen bessern ge-
rneinsam nidi Feier-
abend die Siche aus,
darnif dies reddzeitig
zurFrdhiabrsbestelltnig
vorbereiter ist
Fad: PiA
Hauswirtschaft, sondem auch 2U alien fibrigen
Berufit- und Zeltthemen Stellung nehmen
kOnnen. Fast in alien Camel/146ft Rind fort-
schrittliche Eauerintien, die als allelnlItehende
FraUert ihre Hofe tadelloe i Ordntzith haben.
.,-.211:11.114,111MOMPIIMINZehtotONOMeeity
lichen Lehrerinnen in den Landfrauenschulen
mit den Problemen der VdgB vertraut sind.
Daher war es ihnen bisher nicht rnoglich, trotz
ihrer Fachkenntnisse unseren Frauen mit Rat
und Hilfe in wirtschaftlichen Fragen wirklich
zur Seite zu stehen. Sie werden, genau wie die
Sachbearbeiterinnen und Abteilungsleiterinnen,
vial zu wenig fur das gesamte Aufgabengebiet
der VdgB herangezogen. Sehr zu begriiBen
ware es, wenn uns hier der Bauernverlag mit
einer Schriftenreihe tiber die einzelnen Zweige
der VdgB-Arbeit unterstiitzen wtirde. Am Rande
set abrigens vermerkt, daB der Artikel von Frau
Haas nicht ohne Erfolg blieb, elenn in letzter Zeit
gestaltete sich die Zusammenarbeit zwischen
den Referentinnen und ihren. Kollegen wesent-
lich besser.
Grol3en Kummer bereiten uns die Mitglieder
in den Ortsausschtissen, die bisher nicht von
ihrem alten Standpunkt abzubringeh waren,
daB die Bauetin nur Hausfrau sein muB, daI3
sie ml politischen und kulturellen Leben
nichts zu suchen habe. Obwohl die Vielzahl
unserer Bauerinnen, die ihren Hof vorbildlich
allein bewirtschaften, am deutlichsten zeigen,
Was wird aus
Zur Frage deg Ruhrgtatutes riehtet der
DFD einen offenen. Brief an die Frauen West-
deutschlands, in dem es hellit:
Liebe Frauen an Rhein und Ruhr!
Zum erstenmal wenden wir uns an Euch
alle. In tiefer Sorge mochten wir mit Euch
sprechen 'Ether des, was uns alle bewegt. Was
wird aus Deutschland?
Salt fast Vier Jahren ist der Krieg beendet,
und noch immer gibt es keine deutsche Re-
gierung.
Viele erinnern sich an den Versailler Frie-
densvertrag und glauben, es ware beeser,
wenn die Besatzungsmachte ein Statut f?r
Deutschland herausgeben warden. Die Ver-
antwortung ftir alles weitere batten darn die
Besatzungsmachte zu tragen und nicht des
deutsche Volk.
Welch em n Irrtum!
Was em n Statut bedeutet, zeigt jetzt des
Ruhrstatut.
Die Westmachte haben die Aufteilung
Deutschlands, die sie mit der Sonderwahrungs-
reform in Westdeutschland und In Berlin be-
gonnen haben, und die zur SchlieBung der
Zonengrenzen ftihrte, an aer Ruhr fortgesetzt
Sie haben em Gebiet, so groB wie eine Pro-
vinz, aus Deutechland herausgeschnittcn.
Dieses Gebiet ist das an industriellen Roh-
stoffen reichste in Deutschland. ,Jeder wirt-
schaftliche Neuaufbau kann nur unter grtifiter
Erschwerung vor sich gehen, wenn uns die
Ruhr hicht mehr gehort. Sie gehort uns nicht
mehr! Das reiche Amerika hat sie genommen,
hat unter Bruch des Potsdamer Abkommens
eine Kontrolle der vier GroBmachte unmog-
lich gemacht
r MittelptinItt 'AA All
f chi
Lebens, sie erkannten den Wert und die Wich-
tigkeit der gegenseitigen Hilfe und setzten sie
in die Tat urn. Besorgungen in der Kreisstadt
oder auf dem Landratsamt wurden gesarnmelt
und dean, von einer Frau mit einem Wag fiir
elle durchgefiihrt. Auch sonst sind es zumeist
die alleinstehenden Bauerinnen, die there"l da,
wo Rat und Hilfe nottut, gutes Herz und Ver-
stand beweisen.
Aber man fordert diese fottschrittlichen
Frauen nicht genug. Die mannlichen Kollegen
1:tetrachten sie nicht als willkommene Unter-
sttitzung, well sie nicht einsehen wellen, daB
die Mitarbeit der Frau eine Notwendigkeit fiir
unsere Organigationen ist. Mit einem solchen
Standpunkt mull griindlichst aufgeraumt wer-
den. Warden the Dinge nur richtig angepackt,
bleiht der Erfolg eicht aus. So waren z. B. in
Muchein bet einer Werbeveranstaltung
300 Bauerinnen anwesend, deren iiherwiegende
Mehrzahl sich hinterher bereit erklarte, aktiv
arbeitende Mitglieder der VdgB zu werden.
Trotz eller Schwierigkeiten wurde in den
Kreisen eine groBe Anzahl von Frauen als
Deutschland?
Niehts haben die Deutschen tin neuen Ruhr-
statut zu Sagan. Die Besatzungsmachte allein
genieBen alle Redite and Vollmachten. Sie
unterstehen keinen deutschen Gesetzen und
G-erichten, und keine deutsche Volksvertretung
kann atif die entscheidenden Industrien Ein-
fluB nehmen. Das Voile darf nur zahlen. Das
Ituhrstatut stein selbst die harten Bedingungen
des Versailler Vertrages in den Schatten.
Es gibt Kreise, die das Ruhrstatut begraften.
Das sind die Kohlen- and Stahlkonige, die
ihren Besitz aufs neue garantiert bekommen.
Dafiir unterstellen sie sich gem den fremden
Herren.
Das ganze deutsche Volk aber wird armer.
Kohle und Stahl nur in frenelen Handen, das
heiBt abhangig sein von derGnade der Reichen,
das heiBt weniger Warme, weniger Licht,
weniger Arbeit
Wir Frauen des Dm, die wir uns mit fiber
300 000 Mitgliedern In unserer groBen Or-
ganisation vereinigten, rufen Euch auf nun
entschlossenen Kampf gegen diese soziale und
nationale Entrechtung. Wartet nicht wieder,
bis as zu spat ist!
In sechs Wochen haben sich mehr als
vier Millionen Frauen in unserer Zone fiir
das Verbot der Atomwaffe eingezeichnet.
Fordert mit uns die Bildung einer deutschen
Regierung!
Fordert mit uns den AbschluB eines Friedens-
vertrages mit Deutschland und den Abzug
der Besatzungstnippen!
Das Ruhrget'et soil deutsch bleiben, die
Ruhrindustrie gehort in die Han& des
deutschen Volkes!
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Eleif3ige Han& und ein frohiiches Herz meistern
jade Schwierigkeit ?das ist der Lebpsgrundsatz
einer alten Bauerin
Foto: Rondo-Bildvertrieli
Orts- und KreisausschuBmitglieder gewahlt
end bestatigt. Doch, wie uns Ofter berichtet
wurde, trug es sich zu, dell sie hinterher fiber-
haupt nichts mehr von der Sache beaten, dell
sie weder zu den 13esprechungen der Otte-
ausschtisse noch zur Teilnalune an den Ver.
schiedenen Kommissionen (Differenzieturigs-
komrnission, Sozialkommission usw.) ein-
geladen warden. Man ermaglichte as ihnen
einfach nicht, ale Funktionarin der Vdg13 each
nur em n einziges Mal in Erscheinung 2U treten.
Nur svenige Wochen noch trennen utts von
deft Neuwahlen innerhalb unserer Organisa-
tion. Wir werden uns nods mehr ale bisher
bemilhen, die aktiesten und fortechrittlichen
Frauen in den Vordergrund zu stellen, warden
der }Muerte in der VdgB each an ftihrender
Stelle den Platz sichern, der ihr auf Grand
ihrer Leistungen zusteht. Nur die enge Zu-
sammenarbeit von Bauer und Bauerin, gestiitzt
auf eine statke Berefsorganisation, sichert den
Erfolg unseres Zweijakresplanes far die Land-
wirtschaft.
Das ragialet4 a t4stre Xesecikkas
Gemischtes WintergeMOse
250 g ZudcerrOben, ein SIG& Sellerie, Knalle Kohlrabi
oder ein StOdc KohlrObe waschen, sehr dune scholen. Well
ZudcerrOben und Seller's dutch den Luffsauerstoff leicht
braun und dunks! warden' betraufeln wir Si. mit Essig und
ethitzen sla zuniSchst In wenig Felt. Wit dOnsten etwas
Zwiebel an unci geben dos geschalle, geraspelie Gemiise
hinzu und lessen as durdsdiinsfen. Danads aril mit V4 Liter
FlOssigkelf aufkochen. Wenn vorhanden, eine Nelke fur
'lora 20 Minufen hineingeben. Das care Gerniise mit Salt,
Pleffer, Essig, Zucker abschmecken. EA wird herzhaffer und
gewinnt an Geschmack, wenn zum Absehmecken, andaff
Essig, EssigflassIgkelf von teneeleeten seregurken oder Sent-
kavbis verwilisda werdon Mena
VlakeitirValTais"?'.
Gut gewaschene und gepulzfe rote ROben werden in
rolsem Zusfand auf einer Gemiiseieibe gerieben, dies&
Schnitzel gefrocknet und dann durch die KaffeemOhle fein
gemahlen. Man kochl von Milch oder Wasser mit weifsem
Mehl einen leichten Ebel, gibt auf amen Lifer FlOssigke.it
elwa zwei bis drei gehiuffe Ehleffel des .Kakao"-Pulvers
und lClt sties gut durdskochen. Zucker nach Geschmadc.
Eva Berger, Borns.
- Praktisth und warm
Wahrend der kalten Jahreszeit messen Brust
and Rticken besonders warm gehalten warden,
denn eine Krankheit, die sie wochenlang an
das Bett fesselt, kann sich keine Bauerin
leisten. Da wir aber beim Hantieren in Stall
and Ktiche Bewegungsfreiheit brauchen, sind
dicke Jacken wenig angebracht. Eine Weste
Zeichnungs
Ilse Muller
it dann gerade das richtige. Wir kannen sie
einfarbig oder aus zweierlei Stoff arbeiten
oder aus Resten vollig neue Muster zusam-
menstellen. Bunte Boric belebt die Reader
and verdeckt die Nate. Die guten Steffen
eines sehr schadhaf ten Wintermantels lessen
sich ebenfalls noch fiir eine Weste verwenden.
Wer etwas Flanell be3itzt, kann sie von innen
damit abfilttern und hat so tin praktisches,
warmes und gut aussehendes Kleidungsstiick.
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
6. Februar 1949 4. Jahrgang Der Freie Bauer
Nr. 6 Seite 9
Anna-Louise Strong:
DIE ABRECHNUNGS-VERSAMMWNG
Tschtangkeaschek la gesasiagen. Im Schulze der siegreichen Befreiungsarmee beginnen die Bauern und Arbeiter
des befreiten Landes die Retie der jahrhunderfeallien Feudaiherrschaft zu beseitigen. Aid der Grundlage einer
demokratischen Bodenreform und der Enteignung der Ausbeuter entsfeht em n neues China, das nicht mehr vom
Deflarkapitalismus Amerika' miRbraucht werden kann. Das neue China wird 'tin Land des friedlichen Forisduitts sein.
Davao bath:Mel Anna-Louise Strong, eine amerikanische Reporterin, aus eigenem Erleben in threm Buds
.Morgenrate I, Land der Mille", our dem wir mil ErlaubnIs des Aufbau-Veriags, Berlin, nachsfehenden Aussdmill
veraffentachea.
Ich besuchte eine Abrechnungsversammlung
im ?Schwarzen Dorf" in der Nahe von KaIgen.
Sie wurde am Abend nach der Feldarbeit abge-
halten. Wir fanden sie durch die lauten Rufe,
die in der dunklen, holprigen DorfstraBe wider-
hallten.
In einem offenen Hof zwischen den Lehm-
mauern der Hauser hockten 500 bis 600 Leute in
graublauer Bauernkleidung auf dem kalten
Boden. Gruppen von Frauen mit gebundenen
F013en drOckten sich an den Randern der Ver-
sammlung herum.
Der Vertreter der Bauernunion, der mit mir
von Kalgan gekommen war, erzahlte mir, da13
CS noch vor em n paar Tagen im ?Schwarzen
Dorf" keine Bauerrivereinigung gegeben hatte.
Vor vierzehn Tagen hatte em n Dutzend Bauern
auf ihrem Acker die Landreform besprochen,
die in einigen Nachbard&fern vor sich ge-
gangen war. Sie erarterten die Sache zunachst
ziemlich geheim mit noch einigen zwanzig an-
deren Bauern und schickten dann nach Kalgan
urn Ratschlage. Das Ergebnis war die Versamm-
lung, der ich beiwohnte. Der Vertreter aus Kal-
gan beteiligte sich nicht direkt an der Aus-
sprache, sondern scr/3 unter den Zuhorern und
erklarte mu-, was vor sich ging. Das Amt des
Vorsitzenden wurde ohne groi3e Formalitaten
abwechselnd von ortsansassigen Bauem aus-
geObt.
Ein halbes Dutzend Winner, auf deren Ge-
sichtern das Lampenlicht f!ackerte, stand der
Versammlung gegenOber. Der eine war Mei
Tschiao-pu, der unter den Japanern Vorsteher
des ?Tschu", einer Gemeinde von achtzehn
Dorfern, gewesen war.. Er war em n typischer
Dorftyrann mit ham-ten, "herrischen ZOgen. Ein
hagerer Bauer mittleren Alters forderte ihn mit
seiner Ankiage heraus.
?Und worst du es nicht, der uns das Gemeinde-
land kings der Eisenbahn wegnahm?" ? Dies,
erfahre ich, ist em n Streifen von zehn Meter
Breite und etwa eineinhalla Kilometer Lange.
?Ich habe es fur den ,Tschu' genommen", ant-
wortet Mei.
Ironisches Gelachter ertant. ?Wer war der
Tschu? Du warst es. Du lieBest uns fOr nichts
das Land bestellen und nahmst dir die Ernte!"
?Es gab Unkosten Rh- den Tschu", erklarte
kis ehemalige Oberhaupt.
?Unkosten? Schmiergelder for deine Trupp-
h re r, die dief Or diei,lesnangsarbedtbr-fOr die-
lapaner aushoben."
Mehrere der frOheren Truppf0hrer1 die neben
ei stehen, versichern, daB er ihnen sehr wenig
gab. ,Mei hat alles eingesteckt."
Ein bar-tiger Mann tritt aus der Menge und
bringt sein Gesicht an das des fruheren Vor-
stehers: ?Als die Japarier einenaus jedem House
zur Zwangsarbeit forderten, hast du da nicht
deine Familie geschont und zwei Saline aus
meiner geholt?" Es folgt eine Pause, und Mei
gibt zu: ?Das tat ich."
?Dann zahle mir den Lohn meines Sohnes,
der deine Arbeit tat."
Dies ist die erste klare Aufforderung zur
-?Abrechnung".
Mei buffet urn ?Vergebung". Er hofft, daB
,,seine Freunde nicht hart mit ihm sind".
?Mach vorwarts! Entschadige ihnl" schreit emn
Mann aus dem Hintergrund.?
?Keine Vergebung, ehe du nicht bezahlt host",
ruft em n anderer.
Ein Bauer mit einer ellenlangen Pfeife im
Mund schlagt vor, man solle seinem Gedachtnis
mit einer spezifizierten Anklage nachhelfen.
Ein jiingerer Mann steht auf: ?Als jm ver-
gangenen Jahr die Japaner kamen, urn mich zu
holen und meine alte Mutter sic anflehte, ihr
den einzigen Sohn zur Feldarbeit zu lessen, da
hest du sic zweimcil wiitend getreten."
?Abrechnen f?r zwei FuBtrittel" schreit die
Mange.
Eine alte Frau mit gebundenen Wien bahnt
sich miihsam Ihren Weg und wendet sich an das
frOhere Dorfoberhaupt. Sie zittert vor ihrem
eicienen Mut, denn wer hatte je gewagt, einem
?tiahergestellten" in dieser Weise entgegenzu-
treten? Aber die Versammlung hat ihr Mut
gemacht. ?Erinnere dich", stammelt sic, ,,an die
cchtzehn Dollar, die du meinem alten Mann mit
einer falschen Forderung herausgequetscht host
? damals, als man von achtzehn Dollar em
Jahr lang sich saitessen konnte."
?lch erinnere mich", gibt Mei widerwillig zu.
?Gib mir fOnf Scheffel Getreide als Entschadi-
gung", bittet sic.
Ihre SchOchternheit bewegt die Menge mehr,
als eine entschiedene Forderung es getan hatte.
?FOnf Scheffel sind nicht genug. Gib ihr zehn!"
ruft eine Stimnne aus der Menge.
?Zehn Scheffel!" wiederholen die jungen
Manner lout
Eine zweite Frau schwankt nach vorn. ?Du hast
meinen Sohn zur Zwangsarbeit geschickt und
dann audi noch meinen Mann. Er wollte nicht;
denn zwei von einer Familie wurden nicht ver-
langt. Deshalb kam er zu spat, und die Jo-
caner hetzten die Hunde auf ihn, und er starb.
Was willst du bezahlen fOr em n Leber'?" Einen
Augenblick herrscht ein todliches Schweigen. ?
Eine halbe Stunde lang belasten sic das
Konto des fritheren Gemeindeoberhauptes. Er
wird als Betroger und Au.sbeuter entlarvt, der
sich Gemeindeland nein-9 und unbezahlte Arbeit
fur seinen Vorteil erpreSte. Er gibt die meisten
der Handlungen zu und bittet urn ?Vergebung",
bietet jedoch keine Entschadigung an.
?Mach wieder gut, was du getan host!" schreit
die Menge. ?Mach reinen Tisch, wenn du zum
Volke gehoren willst!"
Endlich sagt ihm der augenblickliche Vor-
sitzende der Versammlung, er solle es sich bis
morgen abend Oberlegen, dann wird das Dorf
von neuem mit ihm diskutieren. Bis dahin wird
der ?AbrechnungsausschuB", bestehend aus elf
Mannern, die die neugebildete Bauernunion ge-
wahlt hat, alle heute obend erhobenen Forde-
amerikanischen MciBstaben kaum mehr als eine
mitteigrofie Familienfarm. In diesem Teil Chinas
jedoch hatte Jang mehr als drei0ig Pachter,
Ober die er ?feudale. Rechte" ausulate. Jecles
Jahr vor dem Drachenbootfest maten die
Bauern Jangs Haus unentgeltlich reinigen und
instand setzen. Eine Frau gab beim ?Abrechnen"
an, daB sic die Kleider der neunkopfigen
Familie Jiang acht Jahre hindurch unentgeltlich
gewaschen hatte. Eine andere Frau war emn
Jahr lang ohne Bezahlung die Amme von Jangs
kleinem Sohn gewesen, obwohl ihr Bezahlung
und Land versprochen worden war. Beide Frauen
bekamen einen Morgen Land.
Jang war in der Versammiung welch wie
Wachs. Fast sofort erklOrte er, daB all sein
Land nicht genug wore, um die ?gerechten An-
sprOche an ihn zu erftillen". Er ?bot alles seinen
Dorfgenossen an". Doch ?lieBen sic ihn zwoif
Morgen behalten", so daB er immer noch der
reichste Bauer in ?Friedliche Mauer" blieb.
?Friedliche Mayer" hatte eine Bevalkerung
von 625 Familien mit 2500 Menschen. Von der
Bodenreform gab es dort 26 Grundbesitzer, die
1000 Morgen Land besaBen, und 164 sich selbst
rungen zusammenstellen und weite're AnsprOche
entgegennehmen.
?Dies ist die erste Versammlung", erklarte
mir einer der ortlichen Vorsitzenden. ?Es tut
uns leid, daB wir Ihnen heute keine Ergebnisse
zeigen !carmen. Aber wir werden mit diesem
Mei noch mehrmals zu Gericht sitzen miissen.
Er ist zah."
,,Was wird ges-chehen, wenn er bei seiner
Weigerung bleibt?" fragte ich.
?Er wird am Ende nachgeben, urn mit seinen
Nachbarn in Frieden leben zu konnen. Er ist
kein so groBer Mann, daB er in die Stadt gehen
und von seinen Gewinnen leben konnte."
In dem benachbarten Dorfe ?Friedliche Mauer"
ist die Bodenreform vollstandig durchgefiihrt.
Der groBte Grundbesitzer dort, em n Mann
namens Jang, hate 120 Morgen gehabt, nach
-erli !fend
mehr. als 4 Morgen Morgen wenig
e auern Mt 766 M al
pro Rundle. Die Obrigen
Familien besafiert kein Land. 233 Familien
waren Sharecropper (landlose oder landarme
Bauern, die fiir die Bestellung des Bodens der
Grundbesitzer mit einem Teil der Ernie entlohnt
werden), 200 besitzlose Arbeiter. In dieser
Gegend gilt em n Bauer mit einem halben Mor-
gen pro Familienmitglied als ?rnittlerer Bauer",
wahrend er mit einem Morgen pro Kopf zu den
?reicien" zahlt. Nach der Bodenreform gab es
dort 65 ?reiche Bauern", einschlieBlich der ehe-
maligen Grundbesitzer, und elle tibrigen waren
?miitlere Bayern". Seitdem gibt es keine Share-
cropper und ?armen Bauern" mehr in ?Fried-
fiche Mauer".
(Dem Buch .Morgenrcife Ire Land der Mille% das dem-
nachsf irn Aufbau-Verlag, Berlin, erscheint, eninammen.)
Br die Wahrheit
heiBt es lOmpfeni
Vor dreiBig Jahren, am 29.Januar 1919, start)
der bedeutende deutsche Historiker Franz
Mehring, der unermudlich und unerSchrocken
fur die Wahrheit eintrat und kampfte. In
seinen Geschichtsforschungen weist er eindeutig
nach, daB die Uneinigkeit der deutschen Bayern
und Arbeiter es der Reaktion immer wieder
ermoglichte, die Werktatigen fur ihre Kriegs-
zwecke zu miBbrauchen.
Wir bringen nachstehendes Zitat aus seinem
bekannten Werk ?Historische Aufsatze zur
PreuBisch-Deutschen Geschichte", in dem er
treffend die Lege der Bauernschaft nach den
Bauernkriegen schildert:
,Eine Hauptwaffe der Fiirsten war der nieder-
trachtigste Vet-rat, der eben auch nun gelingen
konnte, well die Bauern in jahrhundertelanger
Knechtschaft zu verelendet warden tvaren, urn
den handgreiflidien Lug und Trug zu dure:-
schauen. Die Fiirsten koderten die Bauernhaufen
dutch gleigende Versprechungen und metzelten
dann, wenn die Bauern in glaubigem Vertraum
auf diese Versprechungen die Waffen nieder-
legten, um sich nach Hause zu begeben, de
Wehrloscn massenhaft nieder. In Stromen flog
das Blut der Bauern Uber die deutsche Erde.
Nath geringster Schatzung sind hunderttausend
Bauern im Kriege gefallen oder nachher bin-
gerichfet word en."
En Goethe-Lesebnch
Der ThOringer Volksverlag in Wei-
mar kOndigt fijr dos FrOhjahr 1949 die Ver-
offentlichung des ?Goethe-Lesebuchs
eines Zeitgenossen" an. Aus dem
Gesarntwerk des groBten deutschen Dichters
sired AuszOge -seiner Dramen, Gedichte, Romane,
seiner Briefe und Gesprache in einem Band
zusammengefafit Das Buch wird von Walt h.e r
Victor herausgegeben. Es ist mit einem Vor-
wort und einer Obersicht Ober ?Goethe und
seine Zeit" versehen,
.Halle des?Voikes" auf Rugen
In Dranske konnfen die Werkfotigen In den Genuh von
Kino- und Theatervorstellungen bisher cur unter den grah-
fen Schwierigkeifen kommen, deon bit Stralsund oder Bergen
sf es weft. Far Kulfurvercrnstaliungen feta, es an Lokalen,
dr* dieser, Erfordernissen gentile batten. Jedoch waren
elidge Baracken vorhanden, die kurz enfsdilossen
far kulturelle Zwedce ausgebaut wurden. In vier Mo-
eaten wurden die alfen Baradcen zu einem Kulfurhaus
umgebacd. Bin Theafersaal mit grober BOhne, 225 Sitz-
platten, Garderoben, Tolleffsnraumon und guter Beleuch-
tang sowIe sin Vortiihrraum fur FlImauffilhrungen sind nun
vorhanden. Damit ist eln Haus entstanden, in dem Kultur-
veransialtungen und Versammlungen In wiirdigern Rahmen
stattfinden 'cannon., Zur Einweihung gasflerte das Pultbuser
Schauspielhaus mit grabens Erfolg.
K. L. (Bauernkorrespondenz).
Kulturfeben in Poi&
.Kultur far die Werktafigen" heihf eine der wichtigsfen
Parolen it, neuen Palen. Palen 1st em n lebendiger Beweis
dcar, weld, groharfige Ergebnisse erziell werden !carmen,
-..werin 41. sch6pferische Totigkeif wirktIch vom werkt6itgon
'Volk ausgehf. Di. Zahl der Studenten an den haheren
Lehransialten und Universitalen Potent nimmf standig zu.
Die Universitat Kraals haft. beispielsweise 1947/48
10 000 Hater, von dense 24 Prozent der Akbeiterschaft,
27 Prozerd der Bauernschaft und 29 Prozerd den Kreisen
der farischriffildam-Intelligenz angeharfen.
Dal Studium wird vom neuen polnIschen Stoat In jeclar
nur maglichen Weise gefOrderf. Das Landwirlschaftsministe-
rium hat einen Beitrag von 120 Millionen Zloty far dos Jahr
1949 zur Unterstutzung der an den Landwirischaftsschulen
sludierenden Bauernjugend ongesetzt. Allele in Warschau
warden monatlich 400 Stipendien Die Gework-
schaflen der Wadi Krakay allele haben fur Arbeiter- und
Bauernstudenten 60 StipeAdien ausgesetzt. Vom .Verband
der Freunde der akademischen Jugend' wurden in den
erslen drel Quartalen des Jahres 2500 Studenten mit Stipen-
dien unferstiltzt, und zwar gelangfen 4 Millionen Zloty aft
Soforthilte zur Auszahlung, 3,5 Millionen wurden f?r Ore-
lids. Befreuung und 8 Millionen Zloty IS, die Errichlung
einer Reihe von Erholungsheimen aufgewandf. Die Studen-
ten leben wahrend ihres Sfudiums In Siudenfenheimen. In
Zakopane wurde ein eigenes Sanatorium fOr Studenten ein-
gerichfef, dos mehrere handed Erholungsbedilatige auf-
nehmen kann. ?
Zeigt uns die neue Zeit
Eine neue Zeit ist herangebrochen, kein Guts-
besitzer, kein Junker verdummt, unterdrOckt und
beutet seine Bauern und Landarbeiter mehr in
der Ostzone Deutschlands aus. hire GOter sind
aufgeteilt, NeubauerndorFer wachsen aus der
Heimaterde, die gegenseitige Bauernhilfe und
der Gemeinschaftsgeist sorgen fUr den Aufbau;
die Jugend ist auf dem Land zur fortschritt-
lichen Triebkraft geworden, und die groBe Auf-
gabe des Zweijahresplans erfullt sic. Nur die
Kultur und eines ihrer Mittel, das Laienspiel,
halten mit der Vorwartsentwicklung nicht Schrift.
Auch heute noch machen falscher Ehrgeiz,
Familieneitelkeit und schlechter Geschmack das
Laienspiel oftmals zu einem AmOsierbetrieb
fOnfter Sorte.
Die Grenzen des Laienspiels auf den Brettern,
die die Welt bedeuten, werden immer wieder
nicht erkannt, werden verwischt oder vergessen.
Und so sieht man ungeObte, junge Menschen
tranengeladene Dramen oder schlechte ?Lust-
spiele" auffuhren. Mit falschem Unterton ver-
sucht man ?Kohlhiesels *Richter", den ?Raub der
Sabinerinnen" oder gar ?Rinaldo Rinaldini,
den bosen Rauber" aufzuf0hren.
Unten im Zuschauerraum, im weif3 gedielten
Gasthaussaal oder ouch in dem Tennenboden
einer Scheune, sitzen dann die Verwandten und
Bekannten. ?Guckt doch, wie meine Lene das
spielt, in dem neuen Kleid." ?Der Heiner ist
doch em n Ken, wie der das rausbringt." Und
vor dieser Familienbegeisterung bemerkt das
Publikum den kulturellen Wert des StOckes nicht.
Nachher gibt es meist noch Tanz, der eine
solche Veranstaltung abschlieSt.
Man sollte annehmen, diese Schilderung
stamme aus der Vergangenheit Leider ist es
nicht so.
Da stand ich vor einigen Tagen auf dem
Podium der Landesjugendschule in Radebeul
und erzahlte einem ganzen Sae! voller "[Linger
Funktionare der Ab-
teilung Kultur und
Erziehung der FDJ
Ober das Laien-
spiel, dos Steg-
reifspiel, die Laien-
revue, die lebencle
Zeitung und den
Sprechchor.
Ich erklarte und
erlauterte diese
Formen der Kultur-
arbeit, gab Bei-
spiele, urn dann am
SchluB mit den jungen Leuten em n Stegreifspiel
zu formen und einzuOben. Dann begann eine
lebendige Diskussion. Leicler langte die Zeit
nicht wie ublich), urn elle Fragen zu stellen und
zu beantworten.
Auch das Dorf war vertreten, em n Jugend-
licher erzahlte, wie ihn seine KindheitssAnsuchte
auf die Idea gebracht Flatten, em n Laienspiel zu
entwickeln. Falsche Vorsteliungen von Jux plus
Tanz gleich Kulturveranstaltung wurden ent-
wickelt. Aber es gab ouch gute Beispieie der
Wirkung der FDJ-Laienspielgruppen auf dem
Londe. Und well eines dieser Beispiele besonciers
nachahmenswert, lehrreich und lebendig ist, sei
es hier berichtet:
GroBe Schweineschiebung urn Dorf! WeiBe
Schweine wurden schwa rzg esch lachtet Da hinter
steckten Oble Elemente, die die schwarze Ware
zu Wucherpreisen in die Stadt verschieben. Die
FDJ hat Wind von der Sache bekommen, geht
ihr nach und deckt die ganzen Machenschaften
in einem Stegreifspiel auf,
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
GroBes Entsetzen1 Aufregung im Dorf, die
Behorclen sind gezwungen einzugreifen, es
kommt zu einer Gerichtsverhandlung. Der Kreis
der dunklen ?Ehrenmanner" wird immer groBer.
Da die Beteiligten aus erklarlichen GrOnden in
der Verhandlung schweigen, kann das Gericht
nun em n pear Verwarnungen aussprechen. Damit
ware ja alies vorOber gewesen, doch die FDJ
entwickelt nun kriminalistische Fahigkeiten. Die
Jugendlichen forschen weiter und bringen ein
neues StOck, eine Fortsetzung, zur AuffOhrung.
Sie laden zu den Proben Mitglieder der Volks-
kontrolle, der Kriminalpolizei, der Landesregie-
rung und einige Zeitungsreporter em. (Ich daFf
nicht sagen, wo sich das ganze abspielte, viel-
leicht verrat es euch der Oberregisseur Lang
vom Weimarer Theaterinstitut. Der half, das
Stack einzustudierert.) Die AuffiThrung ?erzielte
nicht nur einen groi3en Heiterkeitserfolg, sic
hatte ouch die gute Wirkung, daB eiffige, die
sich besonders getroffen falten, nun nicht mehr
schwiegen. Der Stein kam ins Rollen, und die
Angelegenheit wurde grOndlich bereinigt
So muf3 em n Laienspiel aussehen. Direkt zu
den Problemen des Tages und des Dorfes Stel-
lung nehmen, positive Beispiele aktiver Arbeit
fijr den Zweijahresplan aufzeigen, Korruption,
Bestechung, Faulheit, Sabotage und Feindschaft
gegen das Neue in Dorf anprangern und durch
scharfe Anklage vernichten. Es gibt so viele
Mittel der lebendigen, witzigen Darstellung.
Man kann aus dem Stegreifspiel em n festge-
legtes Textspiel machen, sollte aber dabei die
Form des lockeren Improvisierens nicht yen-
gessen. Ein solches Spiel ist eine lebendige Zei-
tung, eine gesprochene, getanzte, gesungene
und gespielte Form der Nachrichtenithermittlung,
Neues Leben entsteht im Dorf der deutschen
Ostzone. LaBt die Laienspielgruppen auf dem
Land dieses neue Leben als helles Echo von
?iihnen und von F3rettern widerhallenl
Jan Koplowitz
6. Februar 1949 4. .!ahrgang
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Der Frete Bauer
Nr. 6 Settett
VdgB-Funktionare: Ausschneiden! Aufheben!
Wahlordnung lilt die Wahlen der VdgB
Unter Zugrundelegung der
hilfe nach der folgenden Wahlord
1.
Satzung der VdgB werden die MThlen in alien Orgonisationen der Vereinigung der gegenseitigen Bauern?
nun durchgefuhrt:
Die Wahlordnung beruht auf dem vom Dent-
schen Bauerritag im November 1947 beschlosse-
nen Statut der Zentralvereinigung der gegen-
seitigen Bauernhilfe und gilt fiir die Durch-
fUhrung der Wahlen der Vereinigungen der
gegenseitigen Bauernhilfe zu den Orts-, Kreis-,
Landesausschiissen und dem HauptausschuB
wie auch zur Wahl der Revisionskommissionen
und der Delegierten zu den Kreisdelegierten-
versammlungen, Landesbauerntagen und dem
Deutschen Bauerntag.
2.
Die Korperschaften, die nach dieser Wahl-
ordnung Wahlen vornehmen, sind:
die Generalversammlungen der Ortsvereini-
gungen,
die Kreisdelegiertenversammlungen der Kreis-
vereinigungen,
die Landesbauerntage der Landesverbande
und
der Deutsche Bauerntag der Zentralvereini-
gung der gegenseitigen Bauernhilfe,
deren Aufgabenkreis in der Satzung der VdgB
festgelegt ist.
3.
a) Die GeneralversammIung der Ortsvereini-
gung wait die Mitglieder des Ortsausschusses
(3 bis 7 Personen), die Revisionskommission,
bestehend aus 3 Mitglied n, und die Delegier-
ten zur Kreisdelegiertenversammlung (auf je
50 Mitglieder einen Delegierten, mindestens
jedoch einen Delegierten fiir jede Ortsvereini-
gun g).
b) Die Delegierten der Kreisdelegiertenver-
sammlung wahlen den KreisausschuB, be-
stehend aus 9 bis 15 ordentlichen und 3 bis
5 Ersatzmitgliedern, die Revisionskommission,
bestehend aus 3 ordentlichen und 2 Ersatzmit-
gliedern, und die Delegierten far den Landes-
bauerntag (auf je 500 Mitglieder einen Dele-
gierten, mindestens 3 filr jede Kreisvereinigung).
c) Die Delegierten des Landesbauemtages
wahlen den LandesausschuB, bestehend aus
25 bis 35 ordentlichen und 4 bis 7 Ersatzmit-
gliedern, die Revisionskommission, bestehend
aus 5 ordentlichert 1.141,3 Ersatzmitgliedem, nod
die Delegierten zum Deutschen Bauerntag.
d) Die Delegierten des Deutschen Bauern-
tages wahlen fiir den HauptausschuB aus jedem
Landesverband mindestens 5 Mitglieder und fin
die Reviiionskommission mindestens 2 Mit-
glieder.
4.
Als gewAhlt gelten diejenigen Mitglieder, die
die hochste Stimmenzahl auf sich vereinigen.
5.
Alle Orts-, Kreis- und lAndesausschasse so-
wie der HauptausschuB und die Revisionskom-
missionen werden auf die Dauer eines Jahres
gewahlt.
6.
a) Die Generalversammlungen sind beschluB-
fahig, wenn mindestens 50 Prozent der Mit-
glieder anwesend sind.
b) Bei BeschluBunfahigkeit ist binnen acht
Tagen eine neue Versammlung einzuberufen,
wobei in der Einladung bekanntgegeben wird,
daB diese Versammlung unabhangig von der
Teilnehmerzahl beschlul3fahig ist.
7.
Wahlberechtigt sind alle Mitglieder an den
Orten, an denen sie von der Organisation er-
faBt sind.
8.
? Nicht wahlbar sind diejenigen Mitglieder der
VdgB, die nach der Direktive 24 des Al!Herten
Kontrollrates und dem Befehl 201 der SMAiD
keine leitenden Stellungen einnehmen chirfen,
und solche Mitglieder, gegen die nach ? 2 Zif-
fer 5 der Satzung em AusschluBverfahren
schwebt
9.
Alle auf Grund dieser Richtlinien getAtigten
Wahlen erfolgen in geheimer Abstimmung.
10.
Die Durchfiihrung der Wahl liegt in den Han-
den einer Wahlkommission, die aus mindestens
3 Mitgliedern besteht und von der jeweiligen
Versammlung gewahlt wird. Sie wahlt aus
ihrer Mitte ihren Vorsitzenden. Die Wahl der
Wahlkommission erfolgt durch Akklamation,
durch Handaufheben oder Aufheben des Dele-
giertenausweises.
11.
Die Wahlkommission nimmt die Kandidaten-
vorschlage entgegen tuid stellt die Kandidaten-
list aut. Auf jeder Lista sollen mindesterl
1 his Frauen sowie 1 ErwerbsgArtnes- kandk-
dieren, falls Erwerbsgartner Mitglied der Orts-
vereinigung sind. Wahlvorschlage konnen von
alien wahlberechtigten Mitgliedern gemacht
werden. Der Leiter der Wahlkommission hat
die Vorgeschlagenen zu befragen, ob sie die
Kandidatur annehmen.
12.
a) Die Aufstellung der Kandidaten erfolgt In
der Reihenfolge der Wahlvorschlage. Bei &ref-
tigkeiten entscheidet die Generalversammlung
oder Tagung mit einfacher Mehrheit.
b) Die Zahl der Kandidatenvorschlage soil
nicht niedriger als die Zahl der zu wahlenden
Kandidaten sein. - Nach AbschluB der Wahl-
vorschlage diirfen weitere Kandidaten nicht
mehr in die Kandidatenliste aufgenommen
warden.
? 13.
ITher die WahlvorschlAge soli eine Aus-
sprache stattfinden.
14.
a) Zur Durchfiihrung des Wahlaktes ist die
Tagung zu unterbrechen. Die Wahlkommission
fiihrt eine Liste der Wahlherechtigten.
b) Jeder Wahler muB sein Mitgliedsbuch vor-
legen. Er legt den ausgefullten Wahlzettel
zusammengefaltet in die 'Lime. Gleichzeitig
wird der Wahler aus der Liste gestrichen.
c) Auf dem Stimmzettel diirfen nicht- mehr
Namen angezeichnet werden, als Kandidaten
zu wahlen sind.
d) Stimmzettel, auf denen mehr Namen an-
gestrichen wurden, als' Kandidaten zu wahlen
sind, sind ungultig.
15.
a) Nach Beendigung des Wahlaktes zahlt die
Wahlkommission offentlich die Stimmen aus
und stellt das Ergebnis der Wahlen durch
Veriesen der Namen und der abgegebenen
Stimmenzahl fest.
b) Der Vorsitzende der Wahlkommission hat
die Gewahlten zu befragen, ob sie die Wahl
annehmen. Nehmen die Kandidaten die Wahl
nicht an, so treten die mit der nachsthoheren
Stimmenzahl Gewahlten an ihre Steffe.
c) Bei Stimmengleichheit zweier Kandidaten
entscheidet das Los.
16.
Einsprilche gegen die Wahl mussen schrift-
Itch beim Vorsitzenden der Wahlkommission
hinnen acht Tagen c!:?_-,creicht werden. fiber
Einspruche entscheidet die Wahlkommission
endgilitig.
17.
??.--:7151e-lkealtilkeemllealon macht ,e1se Nieder
schrift Aber die vollzogene Wahl mit alien
dazu notwendigen Formalitaten, wie Eintra-
gung der Gewahlten, Einspriiche gegen Kandi-
daten usw. - Diese Niederschrift ist von
alien Mitglicdern der Wahlkommission zu unter-
schreiben.
Wahlinstruktionen
des Vorstandes der Zentralvereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe zu der obigen Wahlordnung
Einberufung der WahlkOrperschaf ten
Verantwortlich fiir die Einberufung der Wahl-
korperschaften sind
1. fiir die Generalversammlungen der Orts-
vereinigungen der OrtsausschuB,
2. filr die Kreisdelegiertenversammlungen
der KreisausschuB,
3. fiir die Landesbauerntage der. Landes-
ausschuB,
4. fiir den Deutschen Bauerntag der Haupt-
ausschuB.
Die Einberufungen erfolgen nach den in der
Satzung festgelegten Fristen. Diese betragen
gemaB ? 5, Artikel II, Ziffer 2 der Satzung:
far die Generalversammlungen 8 Tage vor
dem Termin,
fiir die Kreisdelegiertenversammlungen,
Landesbauerntage und den Deutschen
Bauerntag mindestens einen Monat vor dem
Tagungstermin.
Die Kreisbauernsekretariate sind fiir die
Aufstellung eines Versammlungsplanes der
Gene ralve rs ammlungen in den Ortsvereini-
gungen verantwortlich.
Die Lmidesbauernsekretariate erstellen die
Plane fiir die Kreisdelegiertenversammlungen
und das Deutsche Bauernsekretariat fiir die
Landesbauerntage.
Anforderungen von Referenten oder Vertre-
tern zu den Wahlkorperschaften miissen durch
iibergeordnete Organe unbedingt beracksich-
tigt werden.
Delegiertenmodus
Unter Anwendung des ? 5, Artikel II,
Ziffer 2 der Satzung werden folgende Zahlen
zugrunde gelegt:
1. Delegierte der Ortsvereinigungen
zu den Kreisdelegiertenversammlungen
his 50 Mitglieder 1 Delegierter,
tiber 50 bis zu 100 Mitgliedern 2 Delegierte,
iiber 100 bis zu 150 Mitgliedern 3 Delegierte,
iiber 150 bis zu 200 Mitgliedern 4 Delegierte
usw.
2. Delegierte der Kreisvereinigungen
zu den Landesbauerntagen
Auf 500 Mitglieder I Delegierter.
Fiir jede begonnenen 500 einen Delegierten
ntehr.
Die Eroffnung der Wahlkiirperschaften erfolgt
durch den bisherigen Vorsitzenden des Aus-
schusses. Nach der Wahl der Versammlungs-
leitung (Prasidium) iibernimmt deren Vorsitzen-
der die Weiterleitung der Versammlung.
Die Wahlhandlung beginnt mit der Einrei-
chung der Wahlvorschlage und liegt fur deren
Dauer in den Handers der W ahlkom-
missio n. Mit der Abgabe der Stimmzettel
durch alle Wahlberechtigten 1st die Wahl-
handlung abgeschlossen, und die Versamm-
lungsleitung wird wieder dem Prasidium tiber- '
geben.
Wahl und Aufgaben der Kommissionen
1. Die Wahl der Kommissionen erfolgt auf
Zuruf durch Handaufheben oder Aufheben
des Delegiertenausweises.
2. Die Mitgliedsbuch - Kontrollkommission
ilberpriift die Mitgliedsbiicher oder -karten
und dabei die Beitragszahlung und erstattet
der Generalversammlung Bericht.
3. Auf den Kreisdelegiertenversammlungen,
den Landesbauerntagen und dem Deutschen
Bauerntag ilberprilft die Mandatspriifungs-
kommission an Hand der Wahlprotokolle und
der Formulare 2 die Rechtmalligkeit der Dele-
giertenmandate und erstattet der Wahlkorper-
schaft Bericht. Die Delegierten sind listen-
maBig zu erfassen. Die Listen sind der Wahl-
kommission zur Durchfiihrung des Wahlaktes
zu iib ergeb en.
4. Die Redaktionskommission bearbeitet alle
eingegangenen Resolutionen, EntschlieBungen
und Antrage redaktionell und legt diese zur
Abstimmung vor.
5. Die Aufgaben der Wahlkommission sind
durch die Wahlordnung festgelegt.
Die Wahlkommission leitet die gesamte
Wahlkorperschaft wahrend der Wttblhandlung.
Die Stimmberechtigten legen den gefaIteten
Stimmzettel in die Wahlurne. EM Mitglied
der Wahlkommission fahrt die Wahlliste, aus
der er die Stimmberechtigten nach Abgabe
de: Stimmzettel streicht.
Die Auszahlung der Stimmen durch die
Wahlkommission ist fiir die Mitglieder der
Organisation off entlich.
Ads ungultig gelten alle Stimmzettel, die
mehr angestrichene Kandidaten enthalten als
wahlen sind. Bei weniger ang e-
strichenen Kandidaten ist der
Stimmzettel g?ltig. In Zweifelsfallen
entscheidet die Wahlkommission durch Mehr-
heitsbeschluB.
Der Vorsitzende der Wahlkommission gibt
die Wahlresultate bekannt und halt den Wahl-
gang protokollarisch mit alien seinen Folgeo
rungen und Umstanden fest. Die Wahlproto-
kolle sind von alien Mitgliedern der Wahl-
kommission zu unterschreiben. Als Muster des
Wahlprotokolle ist das Formblatt 3 zu ver-
wenden. Eine zweite und dritte Ausfertigung
des Wahlprotokolles der Generalversammlun-
gen ist dem Kreisbauemsekretariat zu fiber-
geben, das eine Ausfertigung dem Landes-
bauernsekretariat zustellt. (Bei den Kreis-
delegiertenversammlungen gehen die zweiten
und dritten Ausfertigungen tiber das Kreis-
bauernsekretariat an das Landesbauemsekre-
tariat, das eine Ausfertigung dem Deutschen
Bauernsekretariat zustellt. Eine Zwe_itausfer-
tigung der Wahlprotokolle der Landesbauern-
tage wird dem Deutschen Bauernsekretariat
fibermittelt.)
Alle Wahlprotokolle eind spitestens
drei Tage nach der Tagung der
Wahikeirperschaften den Abergeordneten Stel.
len zuzuleiten.
Die Meldung und Registrierung
1. Alle zu den Orts-, Kreis-, Landesaus-
schiissen und dem HauptausschuB sowie zu
den Revisionskommissionen gewahlten Mit-
glieder bestatigen auf dem Formblatt 1 mit
zwei Durchschriften die Annahme der Funktion.
Diese Bestatigung ist fur die Aufstellung der
Vereinigungsregister unbedingt notwendig.
2. Die Delegierten zu den Kreisdelegierten-
versammlungen, Landesbauerntagen und dem
Deutschen Bauerntag bestatigen gleichfalls auf
dem Formblatt 2 (mit zwei Durchschriften) die
Anrtahme ihres Mandats. Diese Bestatigung
ist fiir die Ausstellung der Delegiertenaus-
weise notwendig.
Beide Formblatter (1 und 2) sind unmittel-
bar nach erfolgter Wahl auszuftillen. Fur die
Ortsausschtisse und die Delegierten zur Kreis-
delegiertenversammlung erfolgt die Weitergabe
der Durchschriften an das zustandige Krels-
bauernsekretariat, das eine der beiden Dutch-
schriften an clat Landesbauernsekretariat
weiterleitet. Die Formulare der Mitglieder der
Kreisausschasse und Delegierten zum Landes-
bauerntag werden entsprechend dem Landes-
hauernsekretariat und dem DBS zugeleitet.
Die Uhergabe einer Zweitausfertigung des For-
mulars der Mitglieder der Landesausschasse
und Delegierten zum Deutschen Bauerntag er-
folgt durch das Landesbauernsekretariat.
3. Ohne Vorlage der auf den
Formularen abgegebenen schrift-
lichen Bestatigungen der An-
nahme des Mandats erfolgt keine
Ausfertigung der Delegierten-
ausweise.
Antrdge, Resolutionen, Entschliellungen
Alle Antrage massen spatestens acht Tage
vor dem Tagungstermin an das zustandige
Sekretariat schriftlich eingereicht werden. F?r
die Antrage der Ortsvereinigungen sind die
Kreishauernsekretariate, fiir die der Kreis-
vereinigungen die Landesbauernsekretariate
und Mr die der Landesverbande das Deutsche
Bauemsekretariat zustandig.
Die Antrage miissen lesbare Unterschriften
der Antragsteller oder deren. Beauftragten
haben. Alle Antrage miissen mit Stimmen-
mehrheit auf den Generalversammlungen, den
Kreisdelegiertenversammlungen oder den Lan-
desbauerntagen angenommen sein, wenn sie
von der iibergeordneten Korperschaft behandelt
werden sollen. Auf dem Antrag sind ent-
sprechend dem Tagungsprotokoll die Zahl der
stimmberechtigten Anwesenden, das AbschluB-
ergebnis mit der Stimmzahl fiir und wider :o-
wie die Stimmenthaltungen anzugeben.
Der Vorstand der Zentralvereinigung
der gegenseitigen Bauernhilfe
Wehmer, Lotz, Albrecht,
Bunzel, Vieweg, Brauer, Jadasch.
Else Fl iichtig bekam 'nen liitten
Klaus,
man feiert's
doth wenn
Haus,
spricht man
?Ach", sagt Harry Fliichtig,
.der hinge Vater,
auch in diesen Zeiten; ?mit den Sommerweizen mach ith
die Manner sind im nicht 7iel Theater,
ich habe da noch welchen stehn,
vom Vor bereite n. der kommt in die Erde - dams
werden wir sehnl"
Doth Karl Hattichman
erinnert an seine letzte Ernte:
?Das ware doth zu Node dann,
wenn man nichts aus dem Schaden
lerntel"
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?DeshalbnurHochzuchtsaat-
g u t dieses Jahr",
sagt lochen Tiichtig, ?das
ist klar,
vor allem auch fiir jeden Boden die
richtige Sorte,
das hilft uris mehr als viele Worter
Sette 12 Nr.6
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Der Prete saner
(. Jahrging S. Pebruar 190
BeschluB S 17149 der DWK Ober
Ma!indium int Wigton(' der Viehhaltung und
PflidiI lieferung von Mink Mildt und Bern
Bestatigt durch den Befehl Nr. 9 des Obersten Chefs der SMA vom 31. Januar 1949
Zwecks schnellster Wiederherstellung und Entwicklung der Viehhaltung und
Verbesserung der Versorgung der Bevolkerung der sowjetischen Besatzungszone
Deutschlands und Gro13-Berlins mit Fleisch und Fett hat das Sekretariet der Deut-
schen Wirtschaftskommission in seiner Sitzung vom 19. Januar 1949 folgende
Anordnung beschlossen:
1.
a) Die Hauptverwaltung Land- und Forst-
wirtschaft und die Landesregierungen haben
die Viehvermehrung auf Grund eines vom
Sekretariat der Deutschen Wirtschaftskom-
mission erstellten Planes filr das Jahr 1949
durchzuftihren.
b) Die Hauptverwaltung Land- und Forst-
wirtsdaaft und , die Hauptverwaltung Handel
und Versorgung haben tibereinstimmend mit
den Landesregierungen Bestimmungen far den
An- und Verkauf von Vieh gernaf; Anlage
auszuarbeiten und dem Sekretariat der Deut-
schen Wirtschaftskommission his zum 15. Fe-
bruar 1949 zur Bestatigung vorzulegen.
_ 2.
Die Hauptverwaltung Land- und Forst-
wirtschaft und die Landesregierungen haben:
a) bis zum 15. April 1949 den Viehver-
mehrungsplan den Kreisen und Gemeinden,
den einzelnen Bauernwirtschaf ten und den
volkseigenen Glitern auszuhandigen;
b) den Wirtschaf ten, Gemeinden, Kreisen
und Landern die zur Aufzucht an andere Wirt-
schaften, Gemeinden, Kreise und Lander ver-
kauften Pferde und das verkaufte Nutzvieh
auf die Erftillung des filr sie festgelegten
Viehvermehrungsplanes anzurechnen;
C) einen Viehvermehrungsplan fiir die yolks-
eigenen Gater auszuarbeiten und dem Sekre-
tariat der Deutschen Wirtschaftskommission
zur Bestatigung vorzulegen, mit dem Ziel, daB
jedes dieser Gilter bis zum Ende des Jahres
1950 eine leistungsfahige Viehhaltung ent-
wickelt hat. Die volkseigenen Giiter sind mit
hochqualiiizierten Vatertieren zu versehen und
haben durch sie nicht nur die eigene Vieh-
haltung, .sondern such die der Bauernwirt-
schaften ihrer Umgebung zu gtinstigen Be-
am Aid bat von
- emeertertstfercie Vater- Muttertiere
und entsprechendes Jungvieh sind zu be-
schaffen und die hierftir benotigten Geld-
mittel in den Haushalten der Lander vor-
zusehen;
d) im Jahre 1949 durch Vermittlung der
landlichen Genossenschaften bei Bauern
im Vertragswege den Aufkauf von 80 000
weiblichen Kalbern, 50 000 weiblichen Jung-
schafen und 8000 Fohlen zwecks Verkaufs
dieser Tiere an vieharme Wirtschaften (be-
sonders in den Landern Brandenburg und
Mecklenburg) mit Verteilung auf die einzelnen
Lander gemaB Anlage vorzunehmen.
3.
Zwecks Forderung des Verkaufs wird den
Wirtschaften, die an .die landwirtschaftlichen
Genossenschaften auf Grund von Liefer-
vertragen weibliche Kalber, Jungschafe und
Fohlen verkaufen, eine Anrechnung auf das
Ablieferungssoll landwirtschaftlicher Erzeug-
nisse nach folgenden Satzen (in kg) gewahrt:
Milch
Reach m. 3,5 % Hafer Hee Stroh
Fettgeh.
Fax jede Fame
tiber 3 Monate 25 200 100 200 100
Filr jedes weilenche
Jung s chef tiber
4 Monate 10 - 20 30 40
Fiir jedes Kaltblut-
fohlen tib. 3 Monate
U. Warmblutfohlen
fiber 5 Monate ? 300 300 200
Sofern eine Wirtschaft ihr Ablieferungssoll
an landwirtschaftlichen Erzeugnissen ftir das
laufende Jahr erftillt hat, werden die unter
diesem Punkt genannten Erzeugnisse auf das
Ablieferungssoll des kommenden Jahres an-
ge rechnet.
4.
Zur Forderung des Ferkelverkaufs zwecks
weiterer Aufzucht und Mast sind fur jedes
an eine fleischablieferungspflichtige Wirtschaft
verkaufte Ferkel dem Sauenhalter 10 kg auf
das Schweineablieferungssoll anzurechnen.
Gleichzeitig erhOht sich beim Kaufer des Fer-
kels das Ablieferungssoll ftir Schweine um
10 kg.
5.
Zur Forderung von viehvermehrenden Wirt-
schaften, die den Viehvermehrungsplan und
das Ablieferungssoll in Fleisch und Milch er-
fillit haben, werden fur jedes Stack Vieh, das
tiber den Viehvermehrungsplan hinaus auf-
gezogen ist, folgende landwirtschaftliche Er-
zeugnisse auf das Ablieferungssoll angerechnet:
Tiergattung
Hafer Kartoffeln Heu Stroh
in kg je Stuck
Kiihe, Farsen und
zuchtfahige Bullen 150
Sonstige Binder
fiber 3 Monate 50
Muttersauen tib. 1 Jahr
Sonstige Schweine
Uber 2 Monate
idle& Cber 1 Jahr 20
600 500
- 300 200
1000 ?
300 ?
100 100
Die Erfallung des Viehvermehrungsplans
ist auf Grund der Viehzahlungsergebnisse per
3. Dezember festzustellen.
Bei d2r Festsetzung der vorstehenden Ver-
ganstigungen ist der in der eigenen Wirt-
schaft aufgezogene Viehbestand einsdilieBlich
des zur Zucht oder Nutzu-e; verkauften
Viehes zu berticksichtigen. Das durch Kauf
.-rlrbene Vieh findet hierbei keine Bertick-
sichtigung.
Die Anrechnung der in diesem Punkt ge-
nannten Verganstigungen ist auf die Pflicht-
ablieferung des nachsten Jahres vorzunehmen.
6.
Die Hauptverwaltung Land- und Forstwirt-
schaft und die Landesregierungen haben:
a) bei den ortlichen A-usschassen der VdgB
im Laufe des Jahres 1949 weitere 1500 Deck-
stationen und im Jahre 1950 2500 Deckstatio-
nen in schaffen;
b) C2n Viehbesitzern die Schlachtung von
Nutzvieh, KrIbern, Ferkeln, Lammern and
Fohlen aller Altersstufen, gekorten Vater-
tieren und Muttertieren aller Arten mit Ans-
nahme der zuchtuntauglichen Tiere zu ver-
bieten.
Fiir eigenmIchtige Schlachtung und Kant
der bezeichneten Tiere zum Zwecke der
Schlachtung sind die Sc,huldigen zur strengen
Verantwortung zu ziehen.
Die Genehmigung fUr die Schlachtung der
obengenannten Tiere kann vom Biirgermeister
den Wirtschaften gemAfl Ziffer 25 dieser An-
ordnung nur beim Vorhandenq-in eines tier-
arztlichen Attestes erteilt werden, in dem die
Zucht- oder Nutzuntauglichkeit des Tieres
bestitigt wird. FUr die Ansfertigung falscher
Atteste sind die schuldigen Tierirzte zur
strengen Verantwortung zu ziehen;
Schlaelithofese-
ng vcn1iii llerdbuth eingetrage- .
nen Vatertieren, Kiihen und Farsen, Mutter-
schweinen und weiblichen Laufem, Mutter-
schafen und weiblichen Lammern, die zur
Zucht geeignet sind, sowie von trachtigen
Kiihen, trachtigen Sauen und trachtigen
Schafen in der zweiten Halite der Trachtig-
keit zu verbieten.
Die Klassiflzierungskommissionen sind ver-
pflichtet, die noch zuchtfahigen Tiere kennt-
lich zu machen und in registrieren. Die Er-
fassungsstellen und Schlachthofe haben dieses
bezeichnete Vieh innerhalb von zehn Tagen
durch die Kreisgenossenschaften umzutauschen,
wobei in erster Linie Neu- und Kleinbauem
zu bertic.ksichtigen sind.
Der Tausch von zuchtfahigem Vieh und von
Jungvieh, trachtigen Kiihen, trachtigen Sauen
und trachtigen Schafen gegen zuchtuntaug-
liches Vieh ist unter Berticksichtigung des
MaStgrades nach den in der Anlage zu dieser
Anordnung aufgeftihrten Anrechnungssatzen
vorzunehmen Hierbei 1st jedoch zu beachten,
daB das zur Schlachtung umgetauschte Vieh
anrechnungsmaBig nicht hinter dem Gewicht
des zu tibergebenden Viehes bleibt;
d) den Bauern den freien Verkeuf
von Zucht- und Nutzvieh zu
Zucht- und Vermehrungszwecken
zu gestatten. Hierzu ist eine Bescheinigung
des Bargermeistce -3 erforderlich, dal3 der Be-
sitzer des zu ver"-aufenden Tieres seine Ab-
lieferungspflicht ? n Fleisch und Milch ? ent-
sprechend den in dieser Anordnung fest-
gesetzten Terminen ? erfilllt hat. Der
Viehverkauf ist gemal3 der vom Sekretariat
der Deutschen Wirtschaftskommission be-
statigten Anweisung tiber die landwirtschaft-
lichen Genossenschaften oder unmittelbar von
Bauer zu Bauer zu Preisen vorzunehmen, die
laut Vereinbarung festgelegt werden.
7.
Die Hauptverwaltung Land- und Forstwirt-
s und die Landesregierungen haben
zwecks Vermehrung der Futtererzeugung fol-
gende MaBnahmen durchzuftihren:
a) Im Plan far 1949 und 1950 ist die V e r -
besserung der naterlichen Put-
t er flAchen durch Meliorationen, Bewasse-
rung, Diingung sowie ihre Erweiterung durch
Rodung und neue Aussaat mit Wiesen- und
Weidegrasem vorzusehen. Die Flache von
bewasserten Wiesen mit mehrfachem Schnitt
ist bis Ende des Jahres 1950 auf den Stand
des Jahres 1938 zu bringen. Die zur Durch-
fiihrung dieser Meliorationsarbeiten erforder-
lichen Mittel sind aus den Haushalten der
Lander sicherz-ustellen.
b) Die Flachen des Feldfutteranbaues sind
bis zum Jahre 1950 auf 325 000 ha zu erh?hen,
wovon nicht weniger als 300 000 ha auf mehr-
jahrige Leguminosen entfallen.
c) Der Zwischenfruehtbau ist im Jahre
1950 auf mindestens 250 000 ha auszudehnen.
Im Dangelahr 1949/50 sind den Bauern far
jedes Hektar Zwischenfruchtbau 20 kg Rein-
?stidgatoff und 30 kg Kali (K20) zur Verftigung
stellen.
d) Die Gewinnung von Silagefutter 1st zu
erh?hen. Den Bauern sind Kredite fiir die
Errichtung von Siloanlagen sowie die daftir
erforderlichen Baumaterialien zur Verfagung
zu stellen.
8.
Die Hauptverwaltung Wirtschaftsplanung
hat bis zum 10. Februar 1949 Vorschlage -fiber
die Erweiterung der Fisch-, Fleisch- und
Knochenmehlproduktion sowie tiber die Pro-
duktion von Mischfutter dem Sekretariat der
Deutschen Wirtschaftskommission vorzulegen.
9.
Die Veranlagung der Pflichtablieferung von
Fleisch, Mikh und Eiern nach der Stiickzahl
des Viehes und GeflUgels wird aufgehoben, da
sie fur die Entwicklung der Viehzucht nicht
gentigend Anreiz bietet.
Die Beredinung der Pflidgablleferung von Heist, Mi!dt Intl Bern
erfolg?ab 1. Januar 1949 je lleklur landwirisdiaillidier Mind&
10.
Zur Pflichtablieferung von Fleisch, Mikh
und Eiern werden samtliche Personen, Ver-
waltungen und Betriebe herangeeogen, die
tiber eine landwirtschaftliche Nutzfldche
(Acker, Garten, Gemilsegarten, Wiesen und
Weiden) yen tiber 0,5 ha verfilgen.
11.
Far die Pflichtablieferung von Fleisch, Mach
und Eiern werden folgende Jahresnormen im
Landesdurchschnitt le Hektar der landwirt-
schaftlichen Nutzflache festgesetzt:
Fleisch in Milch in kg
kg Lebend- Fettgehalt E,erIn
gewicht 3,5 gs swim
Brandenburg und
sowietischer Sektor
Berlins 36 190 40
Mecklenburg 40 240 42
Sachsen-Anhalt 51 270 55
Sachsen 60 356 55
Thuringen 56 300 60
Jede Wirtschaft ist grundsatzlich verpflichtet,
in den Jahren 1949 und 1950 mindestens
50 Prozent und beginnend mit dem Jahre 1951
mindestens 60 Prozent der Pflichtablieferung
von Fleisch in Schweinen abzuliefern.
Den Landesregierungen ist gestattet, in ein-
zelnen Kreisen den Prozentsatz der Pflicht-
ablieferung von Schweinefleisch mit der Ma13-
gabe zu differenzieren, daB in dem Lunde
insgesamt nicht weniger Schweinefleisch ab-
geliefert wird, als vorstehend angegeben.
12.
Die T andesrerderungen haben:
a) his zum 15. Februar 1949 auf Grund der
durch Ziffer 11 dieser Anordnung festgesetz-
ten Ablieferungsnormen far Fleisch, Milch und
Fier, ausgehend von der Hektarflache, Durch-
schniti snormen fiir die einzelnen Kreise aus-
zuarbeiten und der Deutschen Wirtschafts-
kommission zur Bestatigung vorzulegen;
b) auf Grund der von der Deutschen
Wirtschaftskommission bestatigten Krels-
jahresnormen durchschnittliche Gemeinde-
normen ftir Fleisch, Milch und Eier unter
Zulassung von Abweichungen von den Kreis-
normen fiir einzelne Gemeinden nach oben
oder unten festzusetzen, jedoch mit der Ma13-
gabe, da13 die Durchschnittsnormen fiir die
Gesamtheit der Gemeinden eines Kreises
genau den Normen entsprechen, die fiir den
betreffenden Kreis bestatigt sind;
c) die Landrate zur Durchfilhrung einer
Differenzierung der Normen far
die einzelnen Wirtschaften in-
nerhaIb der Gemeinde zu verpflichten.
Hierbei ist der Umfang der Wirtschaft mid
die Bodenqualitat zu berticksichtigen. Ab-
weichungen von den Durchschnittsgemeinde-
normen sind bis its 25 Prozent nach oben oder
unten zugelassen, jedoch mit der MaBgabe,
daf3 die Normen ftir die Gesamtheit der Wirt-
schaften in der Gemeinde insgesamt genau
den Normen entsprechen, die filr die be-
treffende Gemeinde Iestgesetzt w-urden.
Die Differenzierung der Normen innerhalb
der Gemeinde darf zugunsten von kleinen,
wenig leistungsfahigen Wirtschaften erfolgen.
Die Differenzierung innerhalb der Gemeinde
ist yam Biirgermeister unter Beteiligung einer
Kommission, bestehend aus
einem Vertreter der VdgB,
einem Vertreter des FDGB und
einem Vertreter der Erfassungs-
dienststelle
auszuarbeiten und dem Landrat zur Bestiti-
gung vorzulegen.
13.
Die nach Ziffer 11 festgelegte Pflichtabliefe-
rung von Fleisch, Mildi und Eiern f?r Bauern-
wirtschaften, die nach de.r Bodenreform
erstmalig Land erhielten. ermaBigt sich im
Landesdurchsehnitt f?r das Jahr 1949 im Ver-
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
gleich au den far diese Wirtschaften auf
Grund der Differenzierung festgesetzten
Mengen wie folgt:
Fleisch und Eier Mulch
Mecklenburg, Brandenburg
und Sachsen-Anhalt 25 % 30 %
Sachsen und Thuringen 20 % 25 %
Die Landesregierungen sind berechtigt, In
Einzelfallen das AusmaB der Erleichterungen
filr die Kreise und Gemeinden zu differen-
zieren.
Es ist den Landritten gestattet, unter
Hinzuziehung einer Kreiskommission die
Pflichtablieferung fiir Neubauernwirtsehaften
herabzusetzen, und zwar im Rahmen von 15
bis 40 Prozent des urspriinglich festgesetzten
Urnfanges der Pflichtablieferung. Hierbei dart
das Durchschnittsausma2 der Erleichtertmgen
f?r Neubauernwirtschaf ten im Lands ins-
gesamt das in dieser Ziffer vorgesehene Aus-
mail nicht Ubersteigen. Die Kreiskommission
hat aus
einem Vertreter der VdgB,
einem Vertreter des FDGB and
einem Vertreter der Erfassungs-
dienststelle
zu bestehen.
14.
Die Landrate haben das Recht, unter Be-
teiligung der vorstehend genannten Kreis-
kommission auf Grund von Vorschlagen der
Biirgermeister und der Gemeindekommissio-
nen gemaB Ziffer 12 dieser Anordnung f ti r
das Jahr 1949 ausnahmsweise such
einzelnen Altbauernwirtschaften, die zur Zeit
tiber ungentigende Mengen von Vieh verftigen,
die Pflichtablieferungsmengen f?r Fleisch,
Much und Eier herabzusetzen. Diese Erleich-
terung fur die betreffenden Wirtschaften darf
jedoch 35 Prozent des urspriinglich fest-
gesetzten AusmaBes nicht tibersteigen. Die in
dieser Anordnung festgelegten Erleichterun-
gen eltirfen im Lande, im Kreis und in der
Gemeinde den Unterschiedsbetrag nicht tiber-
schreiten, der sich aus der auf Grund der
Durchschnittslandes-, -kreis- oder -gemeinde-
norm errechneten Menge und der Ablieferung
in natura ftir das Jahr 1949 ergibt.
15.
Die Landrate darfen im Jahre 1949 aus-
nahmsweise den alten und neuen Wirtschaften,
die keine Kiihe haben, eine Herabsetzung des
fiir sie festgesetzten Milehsolls bis zu 70 Pro-
zent gewahren. Die restlichen Prozente sind
durch andere Erzeugnisse zu ersetzen oder
durch Milchablieferung im zweiten Halbjahr
1949 zu erftillen.
16.
Die Hauptverwaltung Handel und Ver-
sorgung, die Landesregierungen, Landrate und
BUrgermeister haben unter Beracksichtigung
der durch diese Anordnung gewahrten Er-
leichterungen die Erfassung im Jahre 1949 von
Fleisch, Mulch und Eiern in nature und in den
von der Deutschen Wirtschaftskommission
besonders festgesetzten Gesamtmengen un-
bedingt in sichem.
Die yon der Deutschen Wirtschaftskom-
mission besonders festgesetzten Erfassungs-
mengen sind den Kreisen und Gemeinden vor
der Durchfilhrung der Differenzierung der
Normen mitzuteilen und von den Kommissio-
nen bei der Differenzierung unbedingt zu
berticksichtigen.
17.
Von der Pflichtablieferung von Fleisch,
Mulch und Eiern sind im Jahre 1 949 be-
freit:
a) WirtSchaften, die kein Land oder in
eigener Nutzung nicht fiber 0,5 ha Land
haben, einschlieBlich Pachtland;
b) Wirtschaften betagter Manner, die am
1. Januar 1949 60 Jahre alt geworden sind,
und betagter Frauen, die zum gleichen Zeit-
punkt 55 Jahre alt geworden sind, wenn die
Bodennutzung dieser Wirtschaften einschlieB-
lich des von ihnen gepachteten Landes 1 ha
nicht tibersteigt und wenn die betreffenden
Wirtschaften keine Lohnarbeitskrafte be-
schaftigen.
18.
Arbeiter und Angestellte beim Bestehen
eines versicherungspflichtigen Arbeitsverhalt-
nisses, Heimarbeiter und Handwerker, die
keine Lohnarbeitskrafte beschaftigen, sowie
Arzte, Tierarzte und freischaffende Wissen-
sehaftler und Ktinstler sind, sofern sie Land-
grundStticke einschlieBlich des gepachteten
Landes von 0,5 bis 1 ha in eigener Nutzung
und Nutzvieh haben, zur Pflichtablieferung
von Fleisch, beim Vorhandensein mindestens
einer Kuh von Mflch, ferner von Eiern mit
50 Prozent der ftir die Wirtschaften der be-
treffenden Gemeinde festgesetzten Normen
heranzuziehen. Personen dieser Berufsgruppen
mit mehr als 1 ha Land sind nach den all-
gemeinen Bestimmungen in behandeln.
19.
Von der Pflichtablieferung von Fleisch,
Mulch und Eiem sind befreit:
a) fur die landwirtschaftliche Nutzung in
den Jahren 1947, 1948 und 1949 tibernommene
LIndereien nach Trockenlegung von StImpfes
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LUSTRIERTE WOCHENZEITUNG
Die Volker Osteuropas helfen sich gegenseitig
Die GrOndung eines Rates fOr gegenseitige
Wirtschaftshilfe ist auf einer Konferenz von
Vertretern Bulgariens, Ungarns, Paler's, Ru-
manians, der Tschechoslowakei und der Sowjet-
union in Moskau beschlossen warden. Der neu-
geschaffene Rat hat die Aufgabe, wirtschaft-
Eche Erfahrungen auszutauschen, gegenseitige
technische Hilfe sowie Lieferungen von Rob-
material, Nahrungsmitteln, Maschinen und indu-
striellen AusrOstungen zu organisieren. Der
Rat wird seine BeschlOsse nur mit Zustimmung
der interessierten Lander fassen. Er stellt eine
offene Organisation dar, an der auch andere
Lander Euppas, die ihre Grundsatze billigen,
teilnehmen 'canner'.
Auch fOr die wirtschaftliche Entwicklung der
sowjetischen Besatzungszone Deutschlands ist
der Rat fOr gegenseitige Wirtschaftshilfe von
groBer Bedeutung. Professor Dr. Brunder t,
MinisteriaIdirektor im Ministerium fOr Wirt-
schaft und Verkehr in Sachsen-Anhalt, erklarte
folgendes: ?Die GrOndung des Rates fOr gegen-
seitige Wirtschaftshilfe mu6 vom gesamt-
deutschen Standpunkt, insbesondere aber unter
BerOcksichtigung der ostzonalen Wirtschafts-
aufgaben, in leder Beziehung begrOet werden.
Der Wiederaufbau unserer Wirtschaft kann nur
gelingen, wenn Deutschland mit den Landern
des Ostens und SOdostens wieder Handels-
beziehungen aufnehmen kann. Der Rat fOr
gegenseitige Wirtschaftshilfe ist die Organisa-
tion, die in vollem Ma6e geeignet ist, uns in
materieller Hinsicht zu dem zu verhelfert, was
zu einer Steigerung der Produktion und Er-
%Hung des Zweijahresplanes wirksam beitragen
kann."
im Namen des Landesvorstandeseder Demo-
kratischen Bauernpartei Deutschlands in Sachsen-
Anhalt erklarte Richard Richter : ?Die
Demokratische Bauernpartei ist davon Ober-
zeugt, da6 dieser eingeschlagene Weg zu
einem besseren Handelsverkehr innerhalb der
europaischen Lander f?hren wird und auch zur
Festigung des Weltfriedens beitragt, weil er
weit von imperialistischer Profitgier entfernt ist."
Westpakte em n Anschlag auf den Frieden
ObwohI sich die Grof3machte feierlich ver- der Westunion. Der Nordatlanfikpakt verstat
pflichtet batten, nach Beendigung des zweiten gegen die Grundsatze der Vereinten Nationen.
Weltkrieges em n Wiederaufleben kriegstreibe- Er richtet sich eindeutig gegen die Lander der
rischer Krafte unmaglich zu machen und mit neuen Demokratie und schlieSt eine Beteiligung
alien Mitteln den Frieder' ZI.I sichern, sind die der Sowjetunion sowie der volksdemokratischen
Westmachte inzwischen von dieser Politik ab- Staaten aus.
gewichen. Wie in einer Erklarung des Mos- In Anbetracht dieser Lege wird die Sowjet-
kauer Aufienministeriums festgestellt wird, union noch entschlossener den Kampf gegen
haben die Westmachte eine neue Politik em- elle Kriegsbrandstifter f?hren und die Schaffung
geschlagen, die in der Bildung der sogenannten eines dauerhaften Frieclens fordern. Als Ver-
Westeuropa-Union zum Ausdruck kommt und bilndete in diesem Kampf betrachtet die Sowjet-
eine Abkehr von den BeschlOssen von Jalta union alle anderen friedliebenden Staaten und
und Potsdam bedeutet. Die Westmachte die unzahligen Anhanger eines demokratischen
scheuen nicht davor zurOck, den Angreifer von Friedens in alien Landern der Welt.
gestern fur ihre Zwecke auszunOtzen, denn der
Westblock sei in der Absicht gebildet worden,
andere europaische Nationen zu beherrschen.
In der angio-amerikanischen und franza-
sisch,en Presse wie auch in Aufkrungen einer
Reihe von Staatsmannern der Westmachte ist
offen zugegeben warden, da6 die Westunion
gegen die UdSSR und die Staaten der Volks-
demokratie gesdiaffen wurde. Mit diesem
Schritt haben die Westmachte den Weg der
Sedenapolitik verfriseesi..t -
` Die Bildung der Weston-Tan" 1st
dos sowjetische Au6enministerium in seiner Er-
klarung weiter ausfart, nicht dos einzige Glied
im System der Ma6nahrnen, die die Welt-
herrschaftsplane der herrschenden Kreise der
USA und Grol3britanniens verwirklichen sollen. Das Urteil hat unter der deutschen Arbeiter-
Die Angriffspolitik der USA zeigt sich noch schaft helle Emporung ausgelost. In zahlreichen
deutlicher in dem geplanten Nordatlantikpakt, Protesten wird die sofortige Freilassung der
dessen Ziele noch welt aggressiver sind als die Arbeiter gefordert,
Noch ein britisches Urteil
Sechs deutsche Arbeiter, die die Teilnahme
an der Demontage der Gesenkschmiede in
Bochum verweigert batten, sind von einem
britischen Militargericht zu je zwei Monaten
Gefangnis verurteilt und sofort verhaftet war-
den. Dieses Urteil ist ohne jede rechtliche
Grundlage gefallt worden. Wie der Verteidiger
dem Potsdamer Abkommen 6as Ende der De-
montage auf den 2. Februar 1948 festgesetzt
worden sei. Der Demontagebefehl habe daher
gegen das Potsdamer Abkommen versto6en.
Sowjetunion schickt Kriegsgefangene helm
Die sowjetische Regierung veroffentlitht als
Antwort auf Anfragen der drei Westmachte
Ober die ROddOhrung der deutschen Kriegs-
gefangenen em n Memorandum, das den tatsach-
lichen Sachverhalt in dieser Frage dokumenta-
risch aufzeigt. Danach ist em n Plan zur Kick-
fuhrung der deutschen Kriegsgefangenen allein
durch die Schuld der Westmachte nicht ausge-
arb?pitet warden. Die Vertreter der USA, Gra-
brifanniens und Frankreichs im Kontrollrat
hatten sich geweigert, eine erhebliche Anzahl
deutscher Kriegsgefangener in den Repatri-
ierungsplan einzubeziehen. Die Weigerung sei
damit begrOndet warden, da6 these Kriegs-
gefangerren zur Lohnarbeit herangezogen war-
den seien.
In dem Memorandum wird erkart, da6 die
Sowjetunion Ober Informationen verfoge, wo-
nach eine grofie Anzahl deutscher Kriegs-
gefangener his haute in den von Gro6britan-
nien, Frankreich und den USA kontrollierten
Gebieten als angeblich angeworbene Arbeits-
krafte zurOckgehalten werden. Allein in Frank-
reich werden zur Zeit noch 137 000 deutsche
Kriegsgefangene als sogenannte freiwillige
Arbeiter festgehalten.
Zur Frage der deutschen Kriegsgefangenen in
der Sowjetunion wird in dem Memorandum er-
klart, doe die Mehrheit der deutschen Kriegs-
gefangenen bereits heimgekehrt sei. Die Ruck-
fOhrung der restlichen Kriegsgefangenen aus
der Sowjetunion werde im Laufe dieses Jahres
beendet sein. Wie aus dem Heimkehrerlager
Gronenfelde bei Frankfurt an der Oder ge-
meldet wird, werden dart noch im Februar
zahlreiche Transporte ehemaliger deutscher
Kriegsgefangener aus der Sowjetunion erwartet.
Im Februar wird mit dem Eintref-
fen von rund 30000 Heimkehrern
gerechnet.
Trots USA-Intervention: Sie sind nicht unterzukriegen!
Das lebhafte Interesse der Bevolkerung unserer Zone fur den heldenhaffen Freiheitskampf
des griechischen Volkes fiihrte vor kurzem zur Griindung des ?Hilfskomitees fur das demo-
kratische Griechenland". Eine auf Einladung des Komifees in Berlin weilende Abordnung
griechischer Freiheitskampfer sprach am vergangenen Sonntag auf einer iiberfiillten Solidaritits-
buldgebtmg in der Berliner Staatsoper.
Unser Bild zeigr von links nach rechfs: Sik a viz as, Vorsifzender des Kinderhilfskomitees,
neralleuinant Kikiiisas, Prof. K okk a lis, Minister fiir Sozialfragen der Regierung des
Qjjrj Marks, fignmightkr 1,#mbr.ps mid Dr. Eofppulos. ADM
Es gibt wieder Starkbier. Aber Schluchzig
beschwert sich: ,,Herr Wirt, in dem Bier, das
Sic mir gebraeht haben, schwimmt eine
Flieger
?Glaub's germ! In so einem Bier mocht' ich
auch schwimmen."
Kannst du mir die hkindert Mark wieder-
geben, die ich dir neulich geliehen habe?"
?Nachste Woche bekommst du sic!"
Das hast du mir vorige Woche auch ge-
sagt."
?Na ja, du kennst mich doth und weiBt ganz
genau, dal3 ich nicht einer von den Leuten
bin, die heute so sagen und das nachste Mal
anders."
041.4011111011111?????????1101?1100111111001101111111111101111?11111?1110111001110011111011110118
Verhangnisvolle Erudite des Marshall - Plan-
Baumes, die die Existenz des Bauern in West-
deutschland unfergraben
1111414111114111111411?4?111111111111110?01.11011101PONSINIMOINHPOS?1111111111011101111111141114110
Der SchriftsteIler prahIte: ?Ich habe noch
nie von einer Schriftleitung ein Manuskript
zuriickerhalten."
Der Freund ilberlegte: ?Vielleicht legst du
kat RfiehPoeto beam
ISA Ah,
Ye-?
,So Herr Doktor1 Und nun schauen Ste mai
nath, ob Ste sonsf noth was ausfindig machen
konnen. Wenn ersf die Friihjahrsbestellung los-
geht, habe ich keine Zeit rum Krankseinl"
Tochter: ?Ich kann keinen anderen Mann
heiraten als Gerhard. Er bedeutet fiir mich
die Welt. Was soil ich tun, Mutter?"
Mutter: ?Etwas mehr von der Welt kennenw
lernen, mein Kind."
Nachdenklich meint der Arzt: ?Ja, ein
organisches Leiden liegt bei Ihnen nicht vor,
Sic brauchen vor alien Dingen eine Beschaf-
tigung In ganz ruhiger Umgebung, mOglichst
dabei nicht viel Menschen urn sich herum."
Seufzt der Patient: ?Ja, dann wird mir wohl
nicht zu helfen sem, die habe ich doch schon."
Staunt der Arzt: ?S000?"
?Ja, ich bin Museeumsdiener."
Die stachlige
Konkurrenz
? ? I.
t
?Endlich mal eine Schneefraul Inner nut.
Schneemanner, wird mit der Zeit langweiligl"
/1/WPWINIIII.0.41.8.41111.11110411.01t
1144seee Rigsdedo
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I
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III
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II
3
EIDE
111111
?
II
Magisches Gutter
DieBuchstabenaaaaaef f ggll
mmmmpprrrrssssssttt
u u sind derart in die Felder zu setzen, dal:3
waagerecht wie senkrecht die gleichen Worter
folgender Bedeutung entstehen: 1. Kleidungs-
stiick, 2. Tabaksorte, 3. Gemilsepflenze.
SilbenratseI
Aus den Silben: ab - ad - an -- ar -
bie - burg - da - dal - den - diet
dres e e -- feu -- he -- hund --
in - ker - lath - land - Ie - ler - 11
- lin - mai - man - mi - mit - mo -
mut - naum - ne - ne - nel - nur - pe
-- re -- rich -- rip -- ro -- se -- see -,
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
. ,..ro
eel - send - see - ata - tali - tau -- tel
- thus - tut - u - wal sind 25 W8rter
zu bilden. Deren Anfangs- und Endbuch-
staben, von oben nach unten gelesen, ergeben
ein fiir Bauern wie Stadter geltendes Mahn-
wort von K. Rudolph (ch em n Buchstabe),
Die Worter bedeuten: 1. Pferdeart, 2. was-
serumgebenes Landstilck, 3. Innerer Korper-
teil, 4. ermunternder Zuruf: schnell, 5. mann-
Jither Rufname, 6. Einsiedler, 7. Meeressauge-
tier, 8. nutzliches Insekt, 9. groBer Raubvogel,
10. westlicher Staat der USA, 11. Kletter-
pflanze, 12. Prosadichtung, 13. Stadt an der
Seale, 14. weiblicher Rufname, 15. Schiffs-
zubehifor, 16. beriihmter Schnellaufer, 17. Stadt
an der Elbe, 18. Stadt in Italien, 19. kloster-
Iiches Stift, 20. Hillsenfrucht, 21. biblischer
Gesetzgeber, 22. Bedrangnis, Notlage, 23. Ge-
mahlin des Arminius, 24. Zahl, 25. Satzung
von Gesellschaften.
Bilderrltsel
Auflasungen aus NT. 5
sreszwertrasei Waagerech1: 1. Zang., 4. Kande, 7. lo1a,
9. Intarsiea, 10. Maskerade' 11. Arzt, 12. Ischl, 13. Esche.
SenkrechI: 2. AnfarkIis, 3.Oeiserich, 4. Kandare, 5. Mendel,'
6. eirma, 8. Anker.
Atte Beuernregel: 1. Saute, 2. Eleve, 3. lItis, 4. Donner.
5. Oswald, 6. Nelke, 7. Nekiar, 8. Eber, 9. Rolwild,
10. Inlet, 11. Marder, 12. Weide, 13. Isar, 14. Nachmahd,
15. Tannin, 16. Einbrenne, 17. Raft*, 18. Imker, 19. Wachs!.
beers. .Bel Donner im Winter 1st vial Kaelle dahinter,t
Iffiderattel: KU(H)PFERD RUCK(SACK) Kupfordirk
t. rebruar 1949 4. Jahrgang
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Der Frele Bauer
N7.. 6 Saila 13
land Rod ung von Wald und Gebtisch der
ersten drel Jahre nach der Innutzungnahme;
b) eliernalige Flugplatze, TrUppentibungs-
platze und SchieBstande, die nach dem Urn-
bruch von Boderifiachert in landwirtschaftliche
Nutzung genommen wurden, wabrend des
ersten Jabres der Innutzungnahme.
20.
Heilanstalten, offentliche Schulen, Versuchs-
wirtschaften von wissenschaftlichen For-
Schungsinstituten und von Hochschulen, land-
wirtschaftliche Schulen, Kinder-, Invaliden-,
Alters- und OdF-Heime, die landwirtschaft-
liche Nutzflaehen -fiber 0,5 ha haben, sind vera
pfliclatet, nur die faberschlisse von Fleisch,
Mulch und Eiern abzuliefern.
Der T_Trnfang der Oberschtisse wird auf
Grund einer belonderen I3erechnung, die von
den Leitern dieser Anstalten durchturahren
Und von der Landesregierung Ministerium
Handel und Versorgung ? zu bestatigen ist,
festgesetzt. Ilierbel darfen Fonds fur die Ver-
besserung der Ernahrung der Insassen dieser
Anstalten in lidhe von 50 Prozent der betref-
fenden Lebensmittelkartengruppen vorgesee
hen werden.
21.
Volkseigene Gilter, Hilfswirtschaften von
volkseigenen Betrieben, Organisationen und
Verwaitungen und Spezialbetriebe haben
Fleisch. Mulch und Eier nach einem began-
deren Plan abzuliefern, der auf Vorschlag der
Laiadesregierungen von der Deutschen Wirt-
Schaftskonarnission festgesettt wird.
22.
und Gefifigelmastbetriebe.
Ahmelkwirtschaften und Deckstationen der
VdgB haben ohne Berticksichtigung der von
ihnen bewirtschafteten landwirtschaftlichen
Nutzflachen 80 Prozent des Lebendgewichtes
des wahrend des Jahres geschlachteten oder
zur Schlachtung lebend verkauften Viehea und
Gefitigels sowie 1200 kg Mitch mit einem Fett-
gehalt von 3,5 Prozent je Kuh und 80 Eier
je Henne abzuliefern.
Listen vorgenannter Wirtschaften sind der
Hauptverwaltung Handel und Versorgung zur
Bestatigung vorzulegen. Die Heranziehung zur
Pflichtablieferung von Gefltigelaufzuchtbetrie-
ben wird von der Deutschen Wirtschaftskom-
mission besonders geregelt.
23.
Folgeride auBerste Fristen fur die Pflicht-
ablieferung sind festgesetzt (in Prozent vom
Jahressoll gemall Ablieferungsbescheid):
I. Quart. H. Quart. HI. Quart. IV. Quart.
Binder, &bate,
Ziegen . . . 25 20 20 30
Sdrwelne . . 20 15 15 50
Mil dr 25 25 35 15
Eier 15 55 25 5
--
24.
Den Bilrgermeistern, Landraten, Landes-
regierungen und anderen Organisationen und
Behfirden 1st es verboten. den Abliefe-
rungspfliehtigen fiber die dumb diese Anord-
nung festgesetzten and erreehneten Abliefe-
rungsmengen hinaul snsitzliebe A b -
lief er ungsver pfllehtungen far
Fleisch, Mlich und Bier aufzu-
erlegen.
25.
Sarrilliche Oberschlisse von Fleisch, Mikh
und Eiern nach Erftillung der Pflichtablieferung
verbleiben zur vollen Verfilgung der
Besitzer und kdnnen von ihnen gemal
den geltenden Beschltissen der Deutschen
Wirtschaftskommission an zugelassene Auf-
kaufstellen frei verkauft werden.
Fiir den Verkauf der Obersehtisse von
Fleisch, Mitch und Eiern und zur Vornahme
von Hausschlachtungen an Rindern, Schwei-
nen, Schafen und Ziegen muf3 jeder Abliefe-
rungspflichtige eine Bescheinigung
seines Bilrgermeisters'besitzen, daB
er die Pflichtablieferung von Fleisch und
Eiern far die gesamte abgelaufene Zeit und
far des laufende Quartal sowie von Milch fiir
die abgelaufene Zeit und fur den laufenden
Monat erfalit hat.
26.
Auf die ErfillIung der Pflichtablieferung
von Fleisch sind finder, Schvveine, Schafe.
Ziegen, Geflagel und Kaninchen nach den
Anrechntmgssatzen gernal3Anlage anzurechnen.
Die Ablieferungspflichtigen sind berechtigt,
Schweine in vollen Ausma13 der Fleischpflicht-
ablieferungsmenge unter Berticksichtigung der
in der Anlage (s. unten) festgesetzten Anrech-
nungssatze abzuliefern.
27.
Die Ablieferungspflichtigen sind berechtigt,
in Anrechnung auf die Pflichtablieferung von
Fleisch (mit Ausnahme von Schweine-
fleisch): Milch, Eier und Olsaaten sowie in
Anrechnung auf die Pflichtablieferung von
Milch: Fleisch, Eier und Olsaaten und in
Anrechnung nut die Pflichtablieferung von
Eiern: Fleisch, Mulch und Olsaeten nada
Austausehsfitzen gemaI3 Anlage (S. unten) ab-
zuliefern.
28.
Far das Jahr 1949 sind die im Jahre 1948
geltenden festen Er f assungspreise filr
Fleisch, Milch und Eier beizubehalten.
Die Erfassungsbetriebe haben die Geldab.*
reehnungen mit den Ablieferern fiir die von
Ihnen angenommenen landwirtsehaftliehen
Erzeugnisse his spItestens 10 T age nach
der Arinahme des Fleisches mid dPr Eier, bel
Milt% innerhalb eines Monats vorzunehmen.
29'
Die rnilchverarbeitenden Betriebe haben
den MlIchlieferanten auf Wunsch bis zu
45 Prozent Mager mile h der filr die
Pflichtablieferung an die Molkereien tatsaeh-
Itch abgelieferten Milch zurtickzuliefern.
30.
Die milchverarbeitenden Betriebe haben:
a) im nehmen der Pflichtablieferung von
Mikh von den Viehbesitzern Ziegenmilch
im Verhaltnis 1 kg Kuhmilch ? 1 kg Ziegen-
milch auf der FettbAis von 3,5 Prozent ent-
gegenzunehmen;
b) von den Viehbesitzern, die ihre Pflicht-
ablieferung von Mitch ftir die gesamte abge-
laufene Zeit und fiir den laufenden Monet er-
MIR haben, die Oberschtisse sowohl von Kuh-
milch als truth von Ziegenmilch zur Verarbel.
tung zu Produkten ftir den eigenen Ver..
brooch der Milchablieferer entgegenzunehrnen.
Far die Verarbeitung dieser Mikh zu Butter,'
gahne, Kuh- oder Ziegenkase ist eine N at u -
ralbezahlung in Mitch von 15 Prozent
der zur Verarbeitung abgelieferten Mileh-
menge von den Ablieferern einzuziehen. Die
gesamte Milch, die al s Naturaibezahlung ge-
mail dieser Ziffer angenommen wurde und die
aus dieser Mitch erzeugten Produkte sind
ausschlieBlic.h im Rahmen des Versorgungt-
planes zu verwenden.
31.
Die Landesregierungen haben:
a) spatestens his zum 20. April 1049 die Er-
rechnung der Hobe der Pflichtablieferung Von
FleiSch, Mulch und Eiern und die Aushfindl-
gung der Pflichtablieferungsbe-
seheide an samtliche Ablieferungspfliditi-
gen zu gewahrleisten;
b) tiber die Hauptverwaltung Handeli' und
Versorgung bis zum 5. Mai 1949 dem Sekre-
tariat der DWK einen Sarnmelbericht Ober
die ausgehandigten Ablieferungsbescheide von
Fleisch, Milch und Eiern im Jahre 194W vorzu-
legen.
32.
. Die Bargermeister und Erfassungskontrol-
leure der Kreise tragen die personliche Ver-
antwortung ftir die richtige Aufstellung der
Listen der Ablieferungspflichtigen, ftir die
reArtzeitige AushAndlgung der Ablieferungs-
balcheide au die Ablieferungspflichtigen sowie
fur die rechtzeitige und voile Erftillung der
Pflichtablieferung &welt jeden Veranlagten.
33.
Durchfiihrungsbestimmungen werden von
den Hauptverwaltungen Land- und Forst-
wirtschaft und Handel und Versorgung er- -
lessen.
34.
Verstine gegen diese Bestimmungen sind
auf Grund der Wirtschaftsstrafverordnung der
DWK vom 23. September 1949 zu beStrafen.
Der Vorsitzende
Rau
Der stelivertretende Vorsitzend_
Steidle
Anlage 1:
den An- and Verkauf von Vieh in den Lanclern der SBZ
. . (in 1000 Stuck)
Plan fill.
Anzukaufen kind:
Cinder
Schafe
Fohlen
i.sad
? DavOn
Devon
Devon
insgelh
vertragt.
.
Insge- vettragl.
in'ges" vertrag1.
1.
Brandenburg
20 0
15,0
7,0 5,0
,
1,5
1,5
2.
Mecklenburg .
. . .
24,0
18,0
12,0 8,0
2,5
2,5
3.
Sachsen-Anhnit
23,0
17,0
29,0 21,0
3,0
3,0
4. Sachsen
24.0
17,0
8,0 6,0
1,0
1,0
S. Tharingen . .
. .
. 19,0
13,0
14,0 10,0
?
?
6. Insgesamt . .
. . .
. . 110.0
80,0
70,0 50,0
8.0
8,0
Darunter fur den Ver kauf an die Under:
Brandenburg
Mecklenburg
kinder
&este rohlen
Binder Sd-ale
Fohleu
! "
A gn
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'
7 a
9
10 11
12
13 14 15
15
17
18
1,
20,0 13,0
7,0
3,6 1,5
1,5
? ? ?
?
?
2.
? ?
?
? ?
?
24,0 18,0 12,0
8,0
2,5
2,5
3.
10,0 10,0
15,0
15,0 1,0
1,0
? ? ?
?
0,8
0,8
4.
7,5 7,5
2,5
2,5 ?
?
7,5 7,5 2,5
2,5
??
?
B.
?
-
?
?
?
11,5 11,5 9,0
9,0
?
?
6.
37,5 32,5
24,5
22,5 2,5
2,5
43,0 37,0 23,5
15,5
3,3
3,3
Anlage 2:
Plan fiber den vertraglieben Ankaut von
wclblichen Ralbern. Jungschafen und Foblen
furn Jabre 1940 In den Lindern der SW
(in 1000 Stack)
weibliche Jung- Fohlen
146./ber whale
1. Brandenburg
Meddenburg
3. Sethsen-Anhalt
4. Sachsen
150
180
170
170
5, Thuringen 13,0
nagesamt
Adage 3:
5.0 1,5
8,0 2,5
21,0 3,0
0.0 1.0
10,0
811.0
50,0
8,0
Anrechnungssittze
Zur Anrechnung auf die Etflillung der
Pflichtablieferung von Fkisch shad fur 1 kg
des im Bescheid angegebenen Lebendgewichts
abzuliefern in Gramm des Lebendgewichts:
1. Zur Ernallung der Pflichtablieferung
von Schweinen bei Abgabe von:
al Specksthweinen, guter Mast, mit einem Labend-
gowicht fiber 150 kg 650
Vollfieischschweinen, gemiistet, mit einem Lebend-
gewich4 von 120 bis 150 kg . . . . . , . . 750
c) Volitleischschweinen, gemastet, mit einem Lebend-
gewicbt von 100 Ms 120 kg . .. .. , 900
di Volltleisdiscbweinen mit einem Lehendgewicht
von eo bis 100 kg 1000
e) Melschsctrweinen mit einem Labendgewida von
50 MI BO kg
2. Zur Erhillung der Pilichlablleferung
- von Mader% Schafen und Megan
bet Abgabe von:
a) Speckstbweinen. guter Mast, Mit einem Lebend-
gewicht riber 150 kg . . ..... . . 500
b) Volltieisdridivreinen, gemasrer, mit einem Sabena-
gewidtt von 120 Ms /50 kg ? . . . . . . .550
ej Vollfielstbachweinen, gem/stet, mit einem Lebend-
gewidit von 100 bis 120 kg? . .. . 650
d) Volineiseemeeeteen Mit einem Leeenageweet von
60 WA 100 kg . . . . . . . 730
e) Fleiscbarbweinen mit pinem LebendgeWidit iron
50 his 80 k ... 8110
I) Sulam, felt, gemastet 900
g) Rindern Ober mittlerer Mast . 950
h) Rindern mittlerer Mast 1000
fl Rindern tinter mittlerer Mast 1300
k) Sdrafen fetter und fiber mittlerer Mast ? 950
11
Schafen mittlerer Mast 1000
m) Ziegen fetter und Ober mittlerer Mast 1300
ni Zieqen mdttlerer Mast 0 1500
o1 gern1ilsteten Gansen. Enter', Hiihnern, Puten . 500
pt gemasteten Kaninthen 700
Bemerkungen:
1. Die Ablieferung von Rindvieh und Ge-
'Rigel in Anrechnung auf die Pflichtabliefe-
rung von Schweinen ist nue in Ausnahmefail-
len Mad ausschlieBlich mit Genehmigung der
Hauptverwaltung Handel und Versorgung zu-
lassig.
2. In Anrechnung au! die Pflichtablieferung
von Fleisell ist die Annahme von a.bgezehrtern
mid krankem Vieh, Gefltigel und von Jung-
tieren von Rindvieh, Schafen und Ziegen
tinter mittlerer Mast sowie mit einem Lebend-
gewicht bei Rindvieh tinter 125 kg, bei Kat-
bern tinter 50 kg, bei Schweinen unter 50 kg,
bei Schafen und Ziegen tinter 16 kg, bei Gan-
sen tinter 4 kg, bei Enten und Hiehnern unter
1,5 kg und bei Kaninchen tinter 2 kg verboten.
Anlage 4:
Austaiischslitze fflr tierische Erzeueniese
Auszutausdienda
Etzeugniste
Atistauscharzeuunisse
Cs
kg kg St kg kg
Fleisch In Lebend-
gewicht (vit Aus-
nahme von Schwei-
nefleiSch) ? 100 kg 100 600 1000 70 100
Mile.h mit einem
Pettgehalt von
3,5 % ? 100 kg 20 100 200 15 20
Eier ? 100 Stuck 10 60 100 7 10
Bemerkung: ear landwirtschaftlithe Spezialbetriebe
kanft nut Antrag der Landesregierungen durch die Henri-
verwaltung Handel und Versorgung eine abweiekende
Regelung getrof fen werden.
Wirtschatisleiter der landeseigenen Betriebe tagten
Die Wirtschaftsleiter der landeseigenen Be-
triebe Sachsen-Anhalts und die Leiter der Be-
triebsgewerkschaftsleitungen ti-Men sich kbrz-
lich auf einer Tagung in Tundersleben. Nach
Eroffnung der Tagung durcb Gtiterdirektor
Golde 1, Halle, forderte Ministerialrat Dr. A r -
noldi, daB as erste Pflicht der Landesgiiter
sei, sich in den Zweijahresplan einzuschalten.
Es miisse auf jeden Fall gegentiber dem Jahre
1947 eine durchschnittliche Steigerung von
30 Prozent erreicbt werden, und zwar bei Ge-
treide 23 Prozent, Kartoffeln 38 Prozent, Ruben
49 Prozent, ClIfrechten 75 Prozent, bei Rindvieh
24 Prozent und bei Schweinen 26 Prozent.
In seinen weiteren Ausfiihrungen wies er
be-
sonders auf die Nutzbarmachung von jedem
Pleckchen Land hin und forderte, daB alles Ab-
fallstroh, Kartoffelkraut mid andere humnsbtl-
dende Stoffe auf das Odland gehoren. ?Fur eine
gute Durchfahrung der Friihjahrsbeetellung",
erklarte Dr. Arnoldi. ?ist as notwendig, daB
eine rechtzeitige Instandsetzung des Maschinen-
parks mid der Ackergerate erfolgt. Ersatzteile
nnissen auf jeden Pall beschafft werden. Kein
Saatgut darf den Speicher verlassen, das nicht
gebeizt ist. Vor alien Dingen mull der Acker
von Unkraut frei gehalten und dem Boden nicht
mit der Hacke allein, sondern auch mit der
Maschine zu Leibe gegangen warden."
Dann sprach Dr. Arnoldi fiber die Viehhal-
lung: Peinlichste Sauberbaltung der Stallungen
und des Viehs ist erste Bedingung. Jungtiere
diirfen nicht an Ketten gelegt werden, sondern
miissen sich frei bewegen konnen. In jedem
Kuhstall mull em n erstklassiger Bulle stehen,
smell wenn der Viehbestand Mein ist. Gleica-
zeltig 1st eine rationelle Filitterung erforderlich.
Hiervon hat sich jeder Wirtschaftsleiter einen
genauen Plan anzulegen, damit or weif3, was
und wieviel ihm das Jahr tiber fiir die Plate-
rung zur Verfiigung steht.
Der Zweijahresplan kann nur dann &RUH
werden, wenn der Wirtschaftsleiter seine genre
Kraft einsetzt. Bin Wirtschaftsleiter, der das
nicht tut oder nur geringes Interesse zeigt,
mull verschwinden. Aber nicht or allein hat die
voile Verantwortung zu tragen, sondem or
hat Hand in Hand mit dem Betriebsrat und
der BGL zusammenzuarbeiten. Br darf nichts
unternehmen, was diese nicht wissen, mull sie
bei alien Beschlessen zu Rate zieben und vor
alien Dingen die Belegschaft von &len Mall-
nehmen in Kenntnis setzen.
Dr. Arnoldi schloB die Tagung mit der Pest-
steflung, daB vor alien Dingen die Arbeiter der
volkseigenen Betriebe bei der Erffillung des
Zweijahresplans dean beitragen werden, dem
deutscben Volk einen besseren Lebensstandard
zu sichern.
In diesem Zusammenharig ist as notwendig,
noch elmnal auf die von Walter Ulbricht
auf der Parteikonferenz der SED gestellten
Aufgaben far die volkseigenen Gtiter hinzu-
weisen. Die volkseigenen Miter, mien ea
Lendesgfiter oder Saatzuchtgater der Zone,
miissen so entwickeit werden, den sie Muster-
Tater werden, die nicht nur hochwertiges Seat-
gut liefern, sondem auch den Klein- and
fvlittelbauern ihres Gebtetes in agrartech-
'nischer Beztehung and in leder Hinsicht hel-
fen. Ste stollen Stiitzpunkte far die bauerliche'
Wirtschaftsberatung und Berufserziehung so-
wie ftir die Schaffung eines Netzes von Deck-
stationen zur Versorgung der Bauemschaft mit
Nutzvieh sein. Diese Gilter haben di beson-
dere Verpflichtung, den Neubauem in jeder
Hinsicht Unterstfitzung an gewahren und sie
zu beraten, damit die Wirtschaftlichkelt der
Neubauerribetriebe erhoht wird.
?len, Bauernkorrespondent
1.1.1.11?161=1?6
Sparta sieuerirel
Dal; Sekretariat der Deutschen Wirtschafta-
kommission hat mit einer Anordnung vain
22. Dezember 1948 die Freistellung alter Spar-
guthaben (Sparbdcher) unter 5000 DM von
der Vermagens- und Erbschaftssteuer sowlec
deren Zinsertraga von der Einkommenssteuer
verftigt und folgerichtig auch die Auskunfts-
pflicht der Kredltinstitute gegentiber den
Finanzbehorden fiir diese Guthaben auf-
gehoben, das hen das ?Bankgeheimnis" fur
sie in vollem Urnfange wieder hergestellt.
Erhebliche Fiedeutung hat diese Anordnung
fiir den kitinen und mittleren Sparer, dessen
Approved For Release 2002/08/14: CIA-RDP83-00415R002600120004-5
Vermogen den Vermogenasteuerfreibetrag von
10 000 DM tibersehreitet, abet ohne des Spar-
buch unter 10 000 DM und damit tiberhaupt
vermogenssteuerfrei bleibt Aber auch De-
sitzer grol3erer Vermagen 'carmen durch Teil-
anlage von Geldern auf Sparbuch ihre
Vermiagenssteuern senken. Die Ers,parnWee
an Erbschaftssteuer (und der ihr
gleichstehenden Schenkungssteuer) konnen im
einzelnen Fall noels libber sein, veeil zurzeit
der Freibetrag bei Ehegatten und Kindern
nur 10 000 DM and die Freigrenze bei son-
stigen Erwerbem nur 500 DM betragt und die
Steuersatze der Erbschaftssteuer erheblich
holler sind als die der Vermogenssteuer. Ilin-
sichtlie.b der Einkommenssteuer ftir die Zinsen
gilt ahnliehes. 'Ober Einzelheiten (ler Anord-
nung konnen alle Kreditinstitut,e ausftihrlich
Ausktinfte geben.
Wiesenkalklager werden erstidossen
In Mecklenburg wird gegenwartig an einem
Verfahren zur Nutzbarmachung des dort in
groBen Mengen vorhandenete Wiesenkalkes f?r
Zwecke der Landwirtschaft gearbeitet, urn den
teilweise stark versauerten Petri-ern eentigenden
Kalk zuzufiihren. Schwierigkeiten bereitet bis-
her noch die Trocknung und Vermahlung des
Wiesenkalkes, der mit einem Waeee.rgehalt von
85 Prozent gewonnen wird, fiir die Landwirt-
echaft abet nur mit einem Waseergehalt von
IS Prozent verwertbar ist. Zur Zeit sind Wissen-
schaftler und Techniker damit beschattigt, Ma-
schinen .zu konstruieren, die den Wiesenkalk
gleichzeitig trocknen und eigeuftihig mahlen,
wobei als Kraftquelle der fiber dem Wiesenkalk
lagernde Torf genutzt warden wird.
Verheimilehtes Laud wird
Im Kreise Gardelegen (Sachsen-Anhalt)
wird zur Zeit vom Katasteramt eine land-
wirtschaf tliche Viirtschaftsiltichenerbeleung
durchgeftihrt: Jede Gen-;einele ist verefliclitet,
das erforderliche Hilfspe rs en al fti r til ic. se
Aktion zu stelien. Durch diese MaBnahme
wird fill' jeden landwirtschaerthe'eter TPteeeueter-
betrieb die gesanne ISTutzflficlie, imfgeteilt
nach Nutzungsarten, festeestellt. In dei,j Orten
Mieste, Solniee und Zienau lee:Arden
bedeutende Landverheimlichungen aieleecieckt,
in der Gemeinde Helmstedt allein 9 Hektate