DISCUSSIONS ON THE TASKS OF THE HEAVY MACHINE CONSTRUCTION INDUSTRY
Document Type:
Collection:
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Release Decision:
RIPPUB
Original Classification:
S
Document Page Count:
117
Document Creation Date:
December 27, 2016
Document Release Date:
October 24, 2013
Sequence Number:
6
Case Number:
Publication Date:
July 28, 1958
Content Type:
REPORT
File:
Attachment | Size |
---|---|
![]() | 10.79 MB |
Body:
44.4
-t
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @..50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-010713R00240012060672
' w . -
p At,
CENTRAL INTELLIGENCE AGENCY
This material contains information affecting the National Defense of the United States within the meaning of the Espionage Laws, Title
18, U,S.C. Secs. 793 and 794, the transmission or revelation of which in any manner to an unauthorized person Is prohibited by law.
?
.?????=0???????...RmiatIVR
COUNTRY East Germany
0_71-0 ?P _11
REPORT
50X1
SUBJECT Discussions on. the Tasks of the Heavy DATE DISTR.
Machine Construction Industry
DATE OF
INFO.
PLACE
ACQUIRED ,
NO. PAGES
REQUIREMENT
NO.
REFERENCES
28 july- 1958
RD
50X1
ni WPC' Cwt.! LTIfltJ APTL nFFINITIVF. APPRAISAL OF CONTENT IS TENTATIVE.
50X1 -HUM
address
by Minister of Heavy Machine Construction Erich .Apel and discussion 50m-Hum
material offered by heavy machine construction experts on the occasion
of a factory manager meeting on 11 and 12 May 1956, discussing the tasks
of the East .German heavy machine construction industry. Althou.gh old,
the material is forwarded to you for its possible background value;
(117 pages) The attachment-; is classified CONFIDENTIAL when detached
? from the .covering report:
Distribution of the Attachment:
??????' ?
ORR
PROCE'SSING COPY 50X1-HUM
S-E-C-R E-T
50X1 -HUM
SATE
ARMY I NAVY
AIR
FBI
AEC
Notes Washington distribution indicated by ."X"; Field distribution by '#?.)
Alk i k
I s'
FORMATZQNTh
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
50X1 -HUM
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
.e.o.hChe: Dern Okratiklie, Rpou.15.1k,
Atiiii's,krium.....iar. dhieenna. 460 '
.. ,u;nd- D.i.s.kuisico.s..b\eit.04,..e
az4 c10'../(jOi....rielieric49-t4ig. ani 11. ,12 5. 1956
ipi,-4....H.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release ? 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Deutsche Demokratische Republik
Ainisteriuni ?r Jchwermaschinenbau
Refe rat
des Ministers R.)
Erich Apel
und Diskussionsbeitrage
au aer. 90erkleiteitagung am 11. und 12 5. 1956'
in eip21q
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24. -
RDP81 01043R002400120006-2
Declassified in Part-Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Eriffnung'srede des Steatssekrettirs
nt Ministerium fiir Schwenntudiinenbau
Genossen ZieseniB
Liebe eenossen und Kollegen!
Wir haben es uns in der Leitung des Ministeriums sehr ernsthaft Oberlegt, in
%reicher Form wir mit den Werkleitern, mit den Betrieben unseres Ministeriums
dartiber beraten, wie wir die vor dem Schwermaschinenbau stahenden gewaltigen
und komplizierten Aufgaben des zweiten Rinfjahrplanes losen konnen.
Dabei gingen wir davon aus, daB wir im Verlauf des ersten Funfjahrplanes
,groBe Erfolge erzielt und wertvolle Erfahrungen gesammelt, andererseits ober
noch groBe Schwochen in unserer Arbeit sowohl in den Betrieben ols auch im
Ministerium haben.
Wenn wir die vor dem Schwermaschinenbau stehenden Aufgaben erfolgreich
18sen, alle in den Betrieben noch vorhandenen Reserven und M8glichkeiten
nutzen wollen, so mussen wir die Arbeit. in der materiellen Produktion, in den
?Verwaltungen und im Ministerium auf em n entschiecien hoheres Niveau heben.
Es ist uns dabei klar, daB eine bessere Anleitung als bisher durch as Mini-
sterium und die einzelnen Hauptverwaltungen erfolgen muB. Weniger, aber gut
undamentierte und durchdachte Anweisungen auf der einen Seite, mehr Bewe-
cgungsfreiheit, Eigeninitiative Lind Verantwortlichkeit der Betriebe auf der anderen
Seite das ist em n SchlOssel zum Erfolg.
Auf der 3. F'arteikonferenz der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands
'4urden Perspektive und Aufgaben des Schwermaschinenbaues im zweiten Rinf-
jahrplan klar umrissen. Jetzt ist eine exakte Aufgabenstellung fur jeden.indu-
striezweig, fur jden Betrieb notWendig,
Seit der Grundung des Ministeriums fur Schwermaschinenbau hat noch keine
Gesamtberatung mit den Werkleitern stattgefunden. Unser Minister, Genosse
p el, gibt in seinem heutigen Referat am ersten Tag dieser Werkleitertagung
lOr alle Zweige des Schwermaschinenbaues die Perspektive?und die grundsotz-
)11Che Linie unserer kunftigen Arbeit.
Es liegt nicht in der Absicht des Ministers, sich in seinen AusfUhrungen lange
It der Vergangenheit zu beschaftigen, alle in den hinter uns liegenden Jahren
ielten Erfolge aufzuzahlen. Dies ist uns alien bekannt und berechtigt uns zu
nem bestirnmten Stolz. Ich darf darum 'alien Werkleitern und Staatsfunktio-
&en fur die bisher geleistete Arbeit herzlich danken.
1
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Der Minister wird in seinem Referat auf em n besonderes Lob verzichten.Er
wird sich vielmehr ouBerst kritisch? mit den bestehenden Miingeln beschoftigen
und die Aufgabenstellung schwerpunktmoBig, sachlich und nuchtern umreiBen.
AnschlieBend an diese Rede wird heute nachmittag keine Diskussion im
alplichen Sinne stattfinden, sondern es sollen Erg?...'inzungsausfuhrungen zu solchen
Punkten sein, die im Referat selbst zu kurz gekommenr sind. Es soil eine Bera-
tung Ober grundsatzliche Probleme sein,
Morgen, am zweiten Tag unserer Werkleitertagung, sollen auf der Grundlage
.
der vom Minister gegebenen Arbeitsrichtlinien und tinter Beachtung ?der Zu-,
sammenhange und des Zusammenspiels alter Zweige des Schwermaschinenbaues
die Aufgaben in den einzelnen Industriezweigen und Hauptverwaltungen mit den*
Werkleitern exakt behandelt werden.
Bereits in den Jahren 1956/57 mussen wir zur direkten und unmittelbaren
L8sung bestirnmter Aufgaben und Probleme Obergehen,
Wir setzen voraus, daB jeder Werkleiter die Materialien der 3. Parteikonferenz,
insbesondere die Direktive fur den zweiten Funfjahrplan gr?ndlich studiert,
SchluBfolgerungen aus dem Ablauf und der Analyse des ersten FOnfjal,rplanes'
gezogen und sich im Kollektiv bereits konkrete Vorstellungen Ober die Entwick-
lung seines Betriebes im zweiten Fiinfjahrplan gemacht hat.
Wir erwarten deshalb von dieser Konferenz, daB sie .sich mit aller Offenheit
und Klarheit kritisch mit der Loge im Schwermaschinenbau auseinandersetzt und
endgilltige Klarheit Ober Schwerpunktaufgaben, Arbeitsmethoden und MaB-
nahmen zur L5sung der festgelegten Aufgaben schafft.
Besonderer Wert wird auf die Behandlung der Aufgaben in den 'einzelnen
Industriezweigen gelegt, um daraus Impulse fur die Verbesserung der Arbeit in
den Hauptverwaltungen einerseits und in den Betrieben andererseits zu er-
halten,
Wir denken, wenn wir so die Aufgaben dieser Konferenz sehen und jeder be-
wuBt und intensiv mitarbeitet, dann Werden wir im Ergebnis feststellen k5nnen1
daB sie jedem etwas gebracht und dazu beigetragen hat, den Weg zur indu-
striellen Umwalzung im Schwermaschinenbau vorzubereiten.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Referat des Ministers
f?r Schwermaschinenbau Erich Apel
Einleitung.
Liebe Kollegen und Genossen!
Dos in den Direkt'ven der 3. Parteikonferenz der SED festgelegte groBartige
Arbeitsprogramm der Entwicklung der Volkswirtschaft der Deutschen Demokra-
tischen Republik im zweiten hinfjahrplan hat einen groBen Aufschwung der
. Aktivitat oiler schaffenden Menschen hervorgerufen, Von dieser Parteikonferenz
strahlen gewaltige Impulse aus, die bewirken, daB sich da, Tempo der sozia-
listischen Entwicklung in Zukunft noch verstdirken wird.
Die wichtigste Bedingung fur eine erfolgreiche Erfullung des neuen Funfjahr-
planes ist die allseitige Erhdhung des technischen Standes der Produktion und
k der stondige Kampf urn den technischen Fortschritt.
Das ist die Voraussetzung fur eine industrielle Umwdlzung in unserer Republik,
wie 'sie von Walter Ulbricht auf der 3. Parteikonferenz der SED gefordert wurde.
Der Beginn einer industriellen Umwdlzung im zweiten Funfjahrplan ist zur
weiteren Durchsetzung des 5konomischen Grundgesetzes des Sozialismus not-
wendig und entsprechend unseren Bedingungen nach erfolgreichem AbschluB des
ersten Funfjahrplanes moglich.
Das Ergebnis des ersten Funfjahrplanes hat auf Oberzeugendste die Fahigkeit
,der deutschen Arbeiterklasse bewiesen, eine stabile, krisenfreie, bluhende Volks-
fAvirtschaft ohne Konzernherren und Finanzmagnaten planmdBig zu entwickeln.
Trotz der unheilvollen Spaltung unseres Landes, trotz unsaglicher
Schwierig-
keiten und komplizierter Bedingungen, die sich aus den Verwustungen des
Krieges ergaben, sind die groBen Aufgaben des ersten Rinfiahrplanes erfullt und
in verschiedenen Zweigen sogar ObertrOffen warden.
Di,ese groBen Leistungen unserer Werktatigen waren die Grundlage der
vwesentlichen FeStigung der materiell-technischen Basis unserer gesamten Volks-
t'wi:rtschaft.
Unsere Deutsche Demokratische Republik ist schon lange kein Land mehr,
rdcis in der Welt nicht bekannt ist, Es ist em n absolut entscheidender Faktor in
Politik und Wirtschaft des sozialistischen Weltlagers geworden und spricht seine
Sprache bei der Auseinandersetzung der beiden Weltsysteme.
Unsere Beviilkerung gehdrt zu den 35 Prozent der Gesamtbevolkerung der
iffde, die den Sozialismus erfolgreich aufbauen, die die groBen Vorteile fur ihr
Leben und ihre Existenz erkannt haben und ihre ganze Kraft fur die Erhaltung
0,
jjnd
Festigung des Friedens einsetzen.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Als verantwortliche Leiter des Schwermaschinenbaues der Deutschen Demo
krctischen Republik konnen wir heute feststellen, daB unsere Arbeit im Verlaufe
des 1. Rinfjahrplanes mit dazu beigetragen hat, diese hktorische Veranderun
zu vollziehen,
Der 1. Funfjahrplan des Schwermaschinenbaues, der eine Verdoppelung der-
Produktion vorsah, wurde erfiillt. Es gelang, die Ausrustungen bereitzustellena
die fur den Aufbau der Grundstoffindustrie, fur die Schaffung neuer Stahl;
Walz- und Kraftwerke benotigt wurden. Damit wurde das vorrangige Wathstuni
der Schwerindustrie gewahrleistet.
Ich danke heute von dieser SteIle aus alien Werktatigen des Schwermaschinen
baues far ihre groBen Leistunaen im ersten Fanfjahrplan.
Diese Periotle war em groBer ProzeB der Heranbildung von Tausenden qua,'
fizierter Kader, der Erziehung zur Plandisziplin und zur sozialistischen Einstellung
zur Arbeit.
Die insgesamt erfolgreiche Entwicklung in den vergangenen Jahren ermaglicht
es, heute Aufgaben von noch groBerem AusmaB im Interesse der Verbesserung
der Lebensbedingungen oiler Barger unserer Deutschen Demokratischen Republik 1
zu stellen.
S i e sind die Leiter der Schwermaschinenbau-Betriebe, deren Produktion beim
Aufbau des Sozialismus eine bedeutende Rolle spielt. In lhren Betrieben werden
die wichtigsten Produktionsinstrumente hergestellt, die fur die Entwicklung der
Industrie, insbesondere der Schwerindustrie, erforderlich sind.
Damit sind lhnen die Betriebe anvertraut, die entscheidenden EinfluB bei der
weiteren Festigung der materiell-technischen Basis und der Einleitung einer
industriellen Umwalzung in unserem Lande haben.
Dos Niveau des Maschinenbaues 1st der Gradmesser fiir den Entwicklungs?
stand der Produktivkrafte.
Von dem technischen Niveau der Erzeugnisse des Schwermaschinenbaues
hEingt das?Tempo der Steigerung der Arbeitsproduktivitat in der gesamten Volks.
wirtschaft weitgehendst ab.
?
Die Arbeitsmethoden und das Niveau der Fertigungstechnik des Schwer. .
maschinenbaues bestimmen das Volumen des ProduktionsausstoBes und die
Befriedigung der Bedarfstrager der eigenen Industrie, wie auch die notwendige
Steigerung des Exportes.
VA,
Unser Schwermaschinenbau spielt nicht nur Kir die weitere Entwicklung der
Volkswirtschaft in unserem Land eine entscheidende Rolle, sondern ouch
bei der planmaBigen proportionalen Entwicklung der Volkswirtschaft in den
Landern des ganzen sozialistischen Lagers.
Bekanntlich 1st unsere Republik das zweitstarkste Industrieland des sozia-
listischen Lagers.
Diese Tatsache legt uns ernste Verpflichtungen auf.
Alle diese Momente beriithichtigend, fordert die Direktive zuni zweiten Ftinf-
jahrplan vom Schwermasthinenbau:
1. Rasche Steigerung der Produktion.
Es muB eine Steigerung auf mindestens 183 Prozent erreicht werden.
?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Cop Approved
for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
? 2. Erhahung des technischen Niveaus der Erzeugnisse und der Fertigungs-
technik auf das Weltniveau.
Dabei muB der Durchbruch auf den vvichtigsten Gebieten, wie Werkzeug-
maschinenbau, Eleictrotechnik, Schiffbau einschlieBlich der Zulieferungen,
Energiemaschinenbau, Textil- und polygraphischer Maschinenbau, Zement-
und WalzwerksausrOstungen, chemischen Apporatebau usw., bereits bis zum
Ende des Jahres 1957 erreicht werden.
3 Steigerung der Arbeitsproduktivitat auf mindestens 170 Prozent und Senkung
der Selbstkosten urn mindestens 25 Prozent.
,4 Entscheidende Senkung des Materialverbrauches pro Erzeugnis und stOrkere
Verwendung von Aluminium und Kunststoffen.
Zur &KJ!lung dieser Aufgaben werden die Investitionsmittel, die dem Schwer-
maschinenbau-im zweiten Funfjahrplan zur Verfugung stehen, vornehmlith f?r
den Ersatz alter Ausriistungen durch neue, moderne unci hochproduktive auf-
gewendet.
Somit wird der zweite Rinfjahrplan fur die Betriebe des Schwermaschinen-
baues, wps die Entwicklung der Grundmittel anbelangt, ?zu dem FunfjahrpIan
der Neuausrustung der Produktionskapazitoten auf der Basis der neuen Technik,
der Automatisierung und Mechanisierung der technologischen Prozesse.
Dos ist die eine Seite der Aufgabe.
Die andere, nicht weniger wichtige besteht darin, daB zugleich mit der Ein-
fuhrung und Aufstellung der neuen Ausriistungen entschlossen an die Moderni-
sierung des bestehenden Maschinenparks und die Erhohung der Leistungs-
fahigkeit der vorhandenen Ausriistungen gegongen Wird.
Getragen vom BewuBtsein, der groBen Veranhvortung wollen wir uns in der
heutigen Beratung und morgen in den einzelnen Hauptverwaltungen tither die
Hauptaufgaben des neuen Planes Klarheit verschaffen, urn zielstrebig ohne Zeit-
verlust unsere gemeinsame Arbeit so zu organisieren, da6 die Jahrespliine jeweils
in alien ihren Teilen erfallt und tibererfiillt werden.
Unsere Volkswirtschaft entwickelt sich nicht isoliert. Der zweite Funfjahrplan
der Deutschen Demokratischen Republik ist Bestandteil des grof3en Planes des
sozialistischen Lagers.
? IL Internationale Abstimmung.
Im Februar/MOrz dieses Jahres fend in Berlin die internationale Abstimmung
des Maschinenboues mit der Sowjetunion und den volksdemokratischen landem
Europas statt. Es wurden Probleme der Produktion, der Rohstoffversorgung und
Nerteilung der Produktion beraten.
Die Abstimrnungsergebnisse sind die Grundlage fur die Entwicklung des
Schwermaschinenbaues der. Deutschen Demokratischen Republik in den nachsten
,Jahren. Damit sind wir erstmalig zu einer groBen, auf der Ausnutzung der
? akonomischen Gesetze des Sozialismus beruhenden Arbeitsteilung zwischen
verschiedenen Landern ubergegangen.
WOhrend die internationale Arbeitsteilung im Kapitalismus em n Ausdruck der
Herrschaft eines Landes fiber dos andere, der Ausdruck der wirtschaftlichen
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RnPR 1 _ni nA2Ortnn A r%
-
)eclassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Ausbeutung und des Druckes, eines schonungslosen Konkurrenzkampfes
Rohstoffquellen und Absatzmarkte ist, dient die sachliche Koordinierung
Volkswirtschaftsplane der sozialistischen Staaten der maximalen Entwicklung
Wirtschaft in jedem Londe und gewahrleistet die planmaBige Entwiddung
Volkswirtschaft im Maf3stab des gesarnten sozialistischen Weltsystems.
Die Zusammenarbeit beruht auf gegenseitiger Achtung, voller nationa
Souveranitat und uneigennutziger Hilfe.
Sie ist em n Ausdruck des proletarischen lnternationalismus.
Daraus ergibt sich eine noch me gekannte Perspektive. Das geht schon dot
aus hervor, daB die Spezialisierung in alien Landern mit dem Ziel durchgefii
wird, die Klein-Serien-Produktion zu beseitigen.
In der Abstimmung wurden konkrete Empfehlungen erarbeitet, die zur En
schrankung der Typenzahl und damit zur rationellen Fertigung in jedem Landi
fiihren.
Dafur em n Beispiel:
Auf uns allein gestellt, hatten wir im Textilmaschinenbau im 2. Rinfjahrplak
sehr groBe Investitionen durchfuhren mOssen. Durch die Ausschapfung de
Moglichkeiten, die sich durch die Plankoordinierung ergaben, kannten die. be-
notigten Mittel wesentlich reduziert werden.
Der Volksrepublik Polen ist es maglich, unter Ausnutzung der Fertigungs-
maglichkeiten von Spinnereimaschinen fur Wolle in der Deutschen Demokra-.
tischen Republik, den urspriinglich vorgesehenen Umfang von Investitionen urn,
66 Prozent zu senken und auf den Bau eines Werkes zu verzichten.
Mit dieser Abstimmung ist zum erstenmal auch im Maschinenbau der groBe
Gedanke der Spezialisierung der Produktion auf Grund der Beclingungen und;?,
der Struktur der einzelnen Lander Wirklichkeit geworden. Die Vorteile, die so-
wohl den einzelnen Landern, als ouch dem gesamten sozialistischen Lager zu-
gute kommen, liegen klar auf der Hand. Sie beschleunigen, wenn wir sl?
richtig nutzen, unser Entwicklungstempo aufierordentlich und versetzen uns in die_,
Loge, unsere Produktionskapazitaten wesentlich haher auszunutzen, unseren'i
Absatz und damit den Produktionsvorlauf besser zu organisieren und auBerdem
wesentlich wirtschaftlicher zu arbeiten als bisher,
Selbstverstandlich geschieht ouch das nicht im Selbstlauf, sondern wir miissen,-
gerade durch diese Abstimmung verpflichtet, unsere Organisation so verandern,
daB wir den befreundeten Landern die gewunschten Erzeugnisse, die sie in -
ihrem Plan festlegen, qualitatsmaBig und terminlich nach dem neuesten StandL1
der Technik so liefern, daB sie den jeweiligen Bedingungen des Landes vol)
entsprechen. Die Lieferung kompletter Industrieanlagen spielt in diesem Zu-
sammenhange eine besondere Rolle und erfordert eine wesentlich bessere
Koordinierung, Kooperation und Organisation von der Projektierung Ober Kon-
struktion, Technologie, Produktion, Transport bis zur Montage und Inbetrieb-
setzung. Vvii.r werden z. B. fur Zementausrlistungen im gesamten Friedenslager
das fuhrende Lend werden und die Produktion im 2. Fiinfjahrplan auf mehr
als dos Viereinhalbfache gegeniiber 1955 steigern.
Allein fiir dieses Gebiet, dos dile Industriezweige ouch iiber den Schwer-
maschinenbau hinaus erfaBt, muB eine Organisation festgelegt werden, die
einen reibungslosen Ablauf liber die ganze Flache der Industrie gewahrleistet,.
8
c.,-,ifi7pri rnpv Approved for Release ? 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
abgesehen von der standigen Leistungserhohung pro Einheit auf der Grundlage
neuer Verfahren.
Durch die wesentlich hohere Ausnutzung der Produktionskapazitaten und
die festgelegte Entwicklungsrichtung unseres Schwermaschinenbaues ergibt
sich, wie jetzt schon erkennbor ist, die Notwendigkeit der Beseitigung
innerer Disproportionen, d. h. bessere Anpassung der .Leisturigsfahigkeit
der Industriezweige untereinander. Ich denke hierbei nur on solche Fragen wie
Getriebe, Hydraulik-Aggregate, Elektromotoren und elektrische Ausrustungen,
groBe und komplizierte Schmiedestiicke, die, entsprechend ihrer hohen Bean-
spruchung, eine thermisch einwandfreie Behandlung erfahren mOssen usw.
Diese qualitativ und quantitativ zufuckgebliebenen Industriezweige, die sich
daraus ergebenen inneren Disproportionen, mUssen als er s t e wichtige Aufgabe
sofort gelost und die erforderlichen Mittel von den HVen zweckgebunden bereit-
gestellt werden.
Ab Anfang 1957 dorf es keinen einzigen Fall mehr geben, wo fertige Pro-
dation in den Betrieben liegt und nicht ausgeliefert werden kann, weil das oder
jene Getriebe oder Elektromotoren, die oder jene Magnetkupplungen oder
sonstige Teile fehlen.
Die Hauptverwaltungsleiter sind verpflichtet, mit oiler Energie Kurs darauf zu
nehmen, durch exakte technologische MaBnahmen ohne wesentliche bauliche
Veranderungen diese Fragen bis spatestens Ende 1956,'Anfong 1957 zu losen.
Sis 30.6.1956 ist mit alien Betrieben das Ergebnis der internationalen Ab-
stimmung auszuwerten, die sich doraus ergebende Perspektive far jeden Betrieb
festzulegen und die notwendigen MaBnahmen zur Spezialisierung der Produktion
einzuleiten.
Jeder Betrieb muB bis Ende des Jahres 1956 einen festen Perspektivplan fur
den gesamten zweiten Rinfjahrplan haben, der von der zustandigen Haupt-
verwaltung bestatigt ist.
Die Zrarbeitung der Okonorwk dr einzelnen Industriezweige ist auf dieser
Basis fortzusetzen.
Als Muster gilt die vom Politbiiro bestatigte Okonomik des Fahrzeugbaues.
Vera ntwortl i ch Alle HV-Leiter.
? III. Entwicklung der Produktion.
Die Produktion der gesamten Industrie wird bis 1960 auf 155 Prozent ge-
steigert.
Die Produktion der Schwermaschinenbau-Betriebe stei'gt auf 183 Prozent
Dieses Zahlenverhaltnis spiegelt die Bedeutung des Schwermaschinenbaues
als Produzent von Produktionsmitteln wider. Wir erreichen &mit im 2. Rinf-
jahrplan eine durchschnittliche jahrliche Zuwachsrate der Produktion von 16,6
Prozent.
Dieses hohe Tempo stimmt mit der Forderung des akonornischen Grund-
gesetzes des Sozialismus Uberein. Die Erfahrungen des Aufbaues in der Sowjet-
union zeigen, daB eine so rasche industriealisierung des Landes eine entschei-
dende Voraussetzung fur den Sieg des Sozialismus ist.
In den letzten Jahren des 1. Funfjahrplanes wurde diese Erkenntnis nur un-
enugend beachtet. Die jahrliche durchschnittliche Zuwachsrate der Produktion
? ??
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R0074on19nnnAz)
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
im zentral geleiteten Schwermaschinenbau betrug in den Jahren 1954 und 1915-
nur 3,1 Prozent. Diese Entwicklung fuhrte zu einigen Disproportionen, mit denen,:,
sich die letzten Tagungen des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitsparte('
Deutsch lands sehr eingehend beschaftigten.
Aus diesen Fehlern haben wir gelernt, und der 2. Rinfjahrplan zeigt bereit4
welche SchluBfolgerungen gezogen wurden.
Es wiirde zu weit f?hren, im Rahmen rneiner heutigen Ausfijhrungen auf die
Produktionsentwicklung oiler Industrie- und Fertigungszweige einzugehen, die
im Ministerium fur Schwermaschinenbau zusammengefaBt sind. Das wird Auf-,
gabe der morgigen Beratungen in den Hauptverwaltungen sein,
Ich will, ausgehend von der Direktive der 3, Porteikonferenz, die Schwerpunkte"
der Produktion behandeln, also Industrie- und Fertigungszweige, die vor sehr,
schwierigen Aufgaben stehen und deren Entwicklung far die gesamte Volks-
wirtschaft der Deutschen Demokratischen Republik von besonderer Bedeutung ist.
1. Entwicklung des Werkzeugmaschinenboues.
Eine hervorragende Ste!lung nimmt innerhalb der Industriezweige des Schwer-
maschinenbaues der Werkzeugmaschinenbau ein.
Seine Entwicklung und sein Leistungsvermogen bestimmen im wesentlichen dos
Entwicklungstempo der gesamten metallbearbeitenden Industrie. Er hat Jaruber
hinaus auBerordentliche Bedeutung fur den Export.
Es steht daher die Aufgabe, mit oiler Energie und Konzentration aller
KrOfte, den Werkzeugmaschinenbau zu reorganisieren und kurzfristig auf die
HOhe seiner Aufgaben zu bringen.
Nicht immer wurde im 1. Rinfjahrplan nach diesen Erkenntnissen gehandelt.
Einmal druckt sich dos in ungenijgendem Wachstumstempo des Werkzeug-
maschinenbaues in den Jahren 1953/55 aus, zum onderen im Stagnieren der
technischen Entwicklung bei einer Reihe von Erzeugnissen. Nicht schnell gtnug
reagierte die Werkzeugmaschinenindustrie auf die sich in den letzten Jahren?
anbahnende Profiiverschiebung, die in der Abwendung von 'schweren Maschinen
und Obergang zur verstorkten Produktion von mittleren hochproduktiven Ma-
schinen besteht,
Der Werkzeugmaschinenbau hat im 2. Ftinfjahrplan hochproduktive, dem
neuesten Stand der Technik im WeltmaBstab entsprechende Maschinen zu ent-
wickeln und in die Produktion zu Oberfiihren. Die bestehenden und z, 1. ver-
alteten Typen sind zu modernisieren, mit dem Ziel, einen hoheren Wirkungs-
grad zu erreichen.
Mit allem Nachdruck ist die Entwicklung und Produktion von Spezia,- und
Aggregatmaschinen, automatischen und halbautomatischen StraBen voran-
zutreiben.
Bis zum Jahre 1960 ist die Produktion von spanabhebenden Werkzeug-
moschinen mindestens auf dos 2,3fache und die Produktion von Maschinen der
spanlosen Formgebung auf dos 2,2fache zu steigern.
Der Anteil von spanabhebenden Automaten und Maschiden fur TaktstraBen"
ist auf mindestens 20 Prozent und der Anteil fur automatisierte Maschinen der
spanlosen Formgebung auf mindestens 10 Prozent zu erh?hen.
10
Declassified in Part - sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA_Rnpszi_ninA,Dmnne,
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Der Werkz ?aschinenbau orientiert sich im zweiten Hint rplan,.entspre-
thend der Abstimmung mit der Sowjetunion und den europoischen Volksdemo-
kfatien, unter anderem in weitaus groBerem MaBe auf die Produktion von
Prazisions-Drehmaschinen, Zahnschleifmaschinen, Gewindeschleifmaschinen,
Zahnbearbeitungsmaschinen, Sonder- und Einzweckmaschinen, Maschinen ,ftir
automatische Linien- und TaktstraBen, Maschinen der spaniosen Formung, ins-
besondere auch solche Maschinen, die eine Formgebung bis zu feinsten Tole-
' ranzen ermoglichen und eine weitere Bearbeitung.ersparen.
Aber ouch die Weiterentwicklung bereits in Produktion befindlicher Typen ist
in verstarktem MaBe voranzutreiben.
Bei Neu- und Weiterentwickfungen sind folgende Grundforderungen zu be-
riicksichtigen:
Verstegkung der Antriebsleistung und Erhohung der Arbeits- und Spindel-
drehzahlen zur vollen Ausnutzung der Hartmetallwerkzeuge.
Wahlweiser Ubergang zur stufenlosen Regetung der Geschwindigkeiten.
Verbesserung der Schalt- und Steuereinrichtungen zur Verringerung der
Nebenzeiten.
Schaffung von wahlweisen Programmsteuereinrichtungen.
Schaffung automatischer MeB- und Steuereinrichtungen.
Weiterentwicklung von Zusatzgerdten zur verstarkten Einfiihrung der
Kopiertechnik.
Verbesserung der Spanneinrichtungen (Hydraulik und Elektrospanner zu
den verschiedensten Werkzeugmaschinen).
Schaffung von maschinengebundenen Hebevorrichtungen fur Werkzeug,
WerkstUck und Spannvorrichtung.
Automatische Beschickungseinrichtungen fur Werkzeugmaschinen mit von-
automatischem Arbeitszyklus. (Dadurch besteht die Mdglichkeit, Standard-
maschinen zu Gliedern automatischer Linien werden zu kisser))
Erhe?hung der Genauigkeit durch die Anwendung mociernster Me13- und
Einstellmethoden und der Erhohung der Dauergebrauchsgenauigkeit durch
Ubergang zu geharteten Fuhrungsbahnen.
Verbesserung der ouBeren Form und Architektur,
Em n Kollektiv von Ingenieuren und Wissenschaftlern des Werkzeugmaschinen-
aues hat zu Ehren der 3. Parteikonferenz em' Dokument erameitet, das die
nzelnen Aufgaben fur ilber 400 Maschinentypen festlegte, die bis spatestens
957 auf dos Niveau des Weltstandes gebracht werden,
Es werden veraltete Typen aus der Produktion genom men, denn insgesamt
esehen, kann der Werkzeugmaschinenbau die Aufgabe nur Ibsen, wenn die
nzahl der bestehenden Typen eingeschrankt wird.
Weiter 1st die verstarkte Normung der Einzelteile und die Standardisierung
er bestehenden Typen notwendig.
.Hierfur wurden bereits durch die im internationalen NaBstab durchgefuhrte
stimmung entsprethende Voraussetzungen geschaffen, so daB die einzeinen
ypen kunftig in weitaus groBeren Stiickzahlen aufgelegt werden kdnnen,
npriaccifian in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Durch den allgemeinen Obergang zum Baukastensystem werden die Vorati
setzungen geschaffen, daB aus einer Grundtype, die fiir eine Universelb
beitung gefertigt 1st, eine Einzweck- und Sonderrnaschine entwickeit? wecd,
kann. Diese Aufgabe ist deshalb besonders vvichtig, weil hierdurch Konstru,
tionskapazitoten flir die Entwicklung von Sondermaschinen freigernacht werd
konnen.
Auch die Reduzierung des Gewichtes, die starkere Anwendung von Schwei0
konstruktionen und die Ausrustung der Maschinen mit Sonderzubehtir un
Spezialwerkzeugen sind notwendige Voraussetzungen,
Diese Aufgaben bestimmen gleichzeitig dos Programm des Institutes ft!
Werkzeugmaschinenbau fur die ,nachsten zwei Jahre.
Darilber hinaus haben die Werkzeugmaschinenbauer zu beachten, daB s
auf dem Gebiet der Entwicklung der Technologie der Metallbearbeitung fuhren
sein mussen.
Jeder Betrieb, der Werkzeugmaschinen he-stellt, hat seinen Abnehmern gleicit
zeitig die hochstenwickeltste Technologie fur die maximale Ausnutzung dies
Maschinen zur Verfiigung zu stellen.
Die Voraussetzung dafur, fuhrend in der Entwicklung technologischer Prozesse
zu sem, anderen metallverarbeitenden Industriezweigen bei der Ausarbeituhg
von Projekt-Technologien zu helfen, besteht aber ouch dorm, in,, drr eigenen
Fertigung die Technologie auf den h8chstmaglichen Stand zu bringen.
Der gegenwortige Zustand der Technologie im Werkzeugmaschinenbau
friedigt keinesfalls.
Die Technologen des Werkzeugmaschinenbaues sehen vielfach ihre Haupt-
aufgabe dorm, den Produktionsproze in FluB zu .halten und Schwierigkeiten in,
der Fertigung zu uberbrucken, Dabei vergessen sie, daB sie insbesondere,,
standig doriiber nachzudenken haben, welche Arbeitsprozesse zweckmoBiger,
einfacher, d. h. mit weniger Aufwand an iebendiger und vergegenstandlichter?
Arbeit durchgefLihrt werden konnen.
Es gibt einzeine Betriebe im Werkzeugmaschinenbau, die erkannt haben, daBz
die grundlegende Veronderung der Technologie die entscheidenden Vomus-1
setzungen daf6.- schafft, mehr Erzeugnisse mit geringem Aufwand herzustellen,
z. B. der VEB Fritz Heckert, Karl-Marx-Stadt, der die Gleitmontage fur Fros-
maschinen eingefiilvt hat. Solche Beispiele muB die Hauptverwaltung Werk-
zeugmoschinenbau aufgreifen und auf alle Betriebe, die dafOr geeignet sind,
Libertragen.
Urn den Anforderungen des groBen Bedarfes an Werkzeugmaschinen sowohl
fur die Bedurfnise der eigenen Industrie, als ouch fur den Export in den nOchsten
Jahren gerecht zu werden, 1st die Kapazitat des Werkzeugmaschinenbques'
wesentlich zu erweitern. Das hat in erster Linie dadurch zu geschehen, clan die
Disproportionen innerhalb der Betriebe, nomlich zwischen mechanischer Lind
Montage-Kapazitat, beseitigt werden.
Der Vorrichtungsbau 1st im Werkzeugmaschinenbau noch in diesem Jahre so
zu entwicketn, daB die zum groBen Tell noch vorherrschende handwerksmdige
Bearbeitung der Einzelteile bzw, Baugruppen liquidiert und zum andefen die
Austauschbarkeit der Teile ohne Nacharbeit gewahrleistet wird.
12
?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
r
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
In den Zentren des Werkzeugmaschinenbaues Karl-Marx-Stadt, Leipzig und
Thiiringen sind Magkomate einzusetzen, auf denen die Hauptspindeln und
ohnliche Teile far alle Betriebe, die in diesen Bezirken iiegen, zentral bearbeitet
werden.
Um im Werkzeugmaschinenbau den notwendigen Vorlauf in der Produktion
zu organisieren, sind alle HV-Leiter verpflichtet, dafiir zu sorgen, daB bis
spdtestens 30.6.1956 die Betriebe die erforderlichen Werkzeugmaschinen fOr
1957 bestellen.
Ein ernstes Problem 1st die ungenagende Konstruktionskapazitot im Werkzeug-
maschinenbau.
Man kann es nur so losen, daB man unverziiglich den KonstruktionsbOros
mehr technische Zeichner und Hilfskrafte zufart und die schopferisch totigen
Konstruktionskrafte von der Zeichenarbeit befreit.
Damit wird man die Produktivitdt der Konstruktionsburos zweifel(os steigern.
Andererseits muB man zusatzlich freie Kapazitat aus anderen Industriezweigen
zur Verfugung stellen.
Die Weiterentwicklung des Werkzeugmaschinenbaues 1st -nicht zuletzt ab-
hdngig von der Zurverfilgungstellung quantitativ und qualitativ einwandfreier
e(ektrischer Ausrustungen.
Auf diesem Gebiet sind wir zuruckgeblieben und mussen durch strenge Kon-
trolle der bereits eingeleiteten MaBnahmen dafOr sorgen, daB der internationale
Stand kurzfristig erreicht wird.
Der Stellvertreter des Ministers, Genosse Friedel, hat unter Einschaltung
der Hauptverwaltung Elektromaschinenbau und HV Projektierung und Anlagen-
bau zu gewahrleisten,
a) daB die Produktion von Schalt- und Regelgeraten, insbesondere in den
Betrieben Oppach, GOrlitz, Eisenach und Elektro-Apparatewerke ?L W.
Stalin" Berlin noch in diesem Jahre auf dos Niveau gehoben wird, dos
der berechtigten Forderung des Werkzeugmaschinenbaues entspricht;
b) den Bedarf der Betriebe des Werkzeugmaschinenbaues an Elektromotoren
vorrangig zu sichern;
c) die Betriebe seines Bereiches fur die Bewegung ?Mehr Werkzeugmaschinen
fur die Industrie" zu mobilisieren.
Der Stellvertreter des Ministers, Genosse Grosse, hat unter Einschaltung
?der Leiter der HV WMW und HA Forschung, Entwicklung und Konstruktion:
a) Eine UberprOfung der Auslastung oiler Konstruktionsbijros des Mini-
steriums durchzufiihren und freie Kapazitdten der HV WMW zur Ver-
? fUgung zu stellen;
b) den Materialbedarf der Betriebe der HV WMW fur 1956/57 vorrangig
zu sichern und insbesondere durch Verhandlungen mit dem Minister fiir
Huttenwesen eine voile Abdeckung des zusdtzlichen Bedarfes an Werk-
zeugmaschinengul3 herbeizufaren;
c die politisch und okonomisch richtige Weiterentwicklung der Bewegung
,,Mehr Werkzeugmaschinen fur die Industrie" zu sichern.
?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24. -
RDP81 01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Der Leiter der HA Planung hat:
a) Samtliche fur den Werkzeugmaschinenbau geeigneten Betriebe durchl
einen Zusatzplan 1956 zu beauflagen;
b) die im Bereiche des Ministeriums far Schwermaschinenbau befindlichenA
GieBereien mit zusatzlichen Planaufgaben far 1956 zu beauflagen;
c) in Zusammenarbeit mit den zustandigen Ministerien und Staatssekre.
tariaten die Umsetzung von Werkzeugmaschinen zu organisieren, dami
diese entsprechend ihrem technischen Zustand volkswirtschaftlich richtig'
eingesetzt werden;
? d) zur Entlastung der Neuproduktion von Werkzeugmaschinen gerneinsam mit
dem Leiter der HV Werkzeugmaschinenbau einen Spezialbetrieb zube-1
stimmen, der gebrauchte Werkzeugmaschinen generalaberhalt uniti
modernisiert,
Verantwortlich: Genosse Belitz,
Termin: 15, 6. 1956.
2. Entwicklung der elektrotechnisclien Industrie.
Eine moderne Maschinenbauindustrie ist undenkbar ohne eine hochentwickelte'.
Elektrotechnik, Es gibt kaum hochproduktive Maschinen und Anlagen ohne
elektrischen Antrieb und ohne elektrische Schalt- und Steuerungsmechanismen:
Bei den meisten Maschinen und Ausrijstungen hangt die Leistungsfahigkeit und
der technische Reifegrad entscheidend yam Wirkungsgrad und der Gate der .!
elektrischen Ausriistungen ab.
Zweifellos hat auch die elektrotechnische Industrie im ersten Fanfjahrplan
groBe Leistungen vollbracht; die gestellten Aufgaben wurden saber nicht immer
voll nach Quantitat und Qualitat erfallt. Das ist in den einzelnen Zweigen
dieses Sektors sehr unterschiedlich.
? Dabei waren die Ursachen auftretender Schwierigkeiten in vielen Fallen
subjektiver Natur. Sie waren auf Versaumnisse in der staatlichen Verwaltung
und auf MiBstande in den Betrieben zurackzufahren.
Die Einheitsbaureihe von Elektromotoren ist noch immer nicht zugig in die
Produktion Liberfahrt worden, obwohl dadurch eine rentablere und elastischere
Produktion erreicht werden kann. Bei der Produktion von Transformatoren
traten so ernste Qualitatsmangel auf, dal3 der AuBenhandelsabsatz sehr stark
zuriickging und in den betreffenden Werken Schwierigkeiten auftraten und
Verluste entstanden..
Bis auf Motoren wurden nur zogernd tropenfeste Aggregate und Ausrustungen
entwickelt und produziert. lnsgesamt muf3 man feststellen, daf3 in unserer elektro-
technischen Industrie em n gewisser Schwung fehlt, der notwendig ist, wenn man
an die Spitze aller anderen Industriezweige kommen will und mu13.
Im zweiten Fanfjahrplan stehen vor der Elektroindustrie sehr umfangreiche
und bedeutungsvolle Aufgaben. Die Produktion insgesamt ist nahezu zu ver-
doppeln. 1m Hinblick auf die geplanten groBen Exporte kompletter Industrie-
anlagen und die groBen Steigerungen in der Maschinenbauproduktion wird die
Projektierung und Produktion elektrischer Schalt- und Steueranlagen ebenfalls
um em n Mehrfaches ansteigen.
14 .
npriaccifiRri in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Atte lndustriezweige f?hren Klage Liber die langsame Projektierung fur die
.Ausrustungen ihrer elektrischen Anlagen.
Das betrifft den Bau von Walzwerken, Zement- und Zuckerfabriken, Forder-
anlagen, Hebe- und Transportmaschinen, elektrischen Bahnen und dergleichen.
Das ist die Ursache 'ftir die sp6ten Bestellungen bei der Zulieferindustrie
und unnutze lange Durchlaufzeiten fiir komplette.Anlagen.
Beso.nders im Elektromaschinenbau sind dadurch seit Jahren immer wieder
Produktions-Umstellungen in den Werken notwendig, die die kontinuierliche
Planerfullung erschweren.
Woran liegt das?
Einmal in der oft spoten Bestellung durch die Bedarfstriiger oder in unge-
nouen Auftragen, die anschlieBend haufigen Anderungen unterliegen. Zuni
anderen in einer nicht geniigenden oder oft fehlenden Zusammenarbeit der
ProjektierungsbUros der verschiedenen Anlagenbaubetriebe und Industriezweige
untereinander.
Der Erfahrungsaustausch ist nur mangelhaft entwickelt. Die Standardisierung
und Typisierung ist erst in den Anfongen.
Es werden haufig Doppelarbeiten durchgefuhrt, nicht nur von den verschie-
denen Anlagenbaubetrieben, sondern auch innerhalb der einzelnen Betriebe des
Aniagenbaues selbst.
Es gibt immer noch nicht geni.igend Typenprojekte. Die Normung und Stan-
dardisierung der Schaltanlagen, speziell Hoch- und Niederspannungs-Schalt-
anlagen, ist daher verstEirkt durchzufUhren. ?Dabei ist besonderer Wert zu legen
' auf die Ausarbeitung von einzelnen Baugruppen, die dann beliebig zusammen-
gestelit werden konnen.
Des weiteren ist es notwendig, mehr als bisher auf vorhandene Konstruktions-
unterlagen zuriickzugreifen, sofern diese dem neuesten Stand der Technik ent-
-sprechen.
Das Zentrale Konstruktionsburo Rummelsburg hat noch in diesem Jahr fUr die
Starkstrom-Anlagenbaubetriebe Richtlinien f?r metallurgische AusrUstungen,
?Zernent- und Zuckerfabriken, Kran- und Hebezeuge herauszugeben, um zu ge-
wahrleisten, daB die Standardisierung und Typisierung auf dieser Grundlage
erf olgen kann.
Im Elektromaschinenbau ist der Ubergang auf Einheiten mit groBeren
Lel-
stungen vorgesehen. Sehr wichtig ist, daB die dalur beraigten hochqualitativen
petallurgischen Erzeugnisse von der Metallurgie der Deutschen Demokratischen
Republik bzw. vom AuBenhandel bereitgestellt werden.
Die Forderungen des Elektromaschinenbaues an die Metallurgie sind in der
irektive der 3. Parteikonferenz zum zweiten Funfjahrplan festgelegt.
AuBerdern ist bei den Abstimmungen der internationalen tvlaschinenbau-
ommission festgelegt warden, daB em n spezielles Werk eingerichtet wird, urn die
ieilnehmerlemder des Rates 'fur gegenseitige Wirtschaftshilfe mit verlustarmen
TrOfoblechen zu versorgen.
Die Schwierigkeiten in der Versorgung der Maschinenbauindustrie mit leistungs-
higen Antriebsaggregaten, Schalt- und Steuereinrichtungen bestehen immer
ch.
- 15
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr2013/10/24. -
1 43R00240012nom-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Zur Zeit liegen in den Maschinenbaubetrieben Maschinen und Ausriistungeti
in Halle von vielen Millionen DM, die nicht ausgeliefert werden ithnnen. Dabet
ist folgendes Kuriosum zu verzeichnen:
Obwohl dies nach Elektromotoren schreit, hat die Hauptverwaltung EIektro
maschinenbau einen Antrag auf Senkung der Elektromotorenproduktion im Jahre,
1956 urn 28 700 Stuck gestellt.
lch habe eine Gruppe von Fachleuten beauftragi, die Situation zu LiberprUfe _
lnsbesondere sind in der Richtung Vorschlage zu unterbreiten, wie der fur diel,
Maschinenbauindustrie notwendige Vorlauf erreicht werden kann, sei es clurch'
verstarkte Lagerhaltung oder sonstige MaBnahmen, die eine zugige Belieferung
gewahrleisten.
Der ElektramaschinenbaU muB beweglicher gestaltet werden.
Die Forschung und Entwicklung beschdftigte sich bisher in diesem Industrit-
zweig sehr wenig mit der Erreichung des Hochststandes der Technik, sondern ver-
suchte, den Forderungen der Bedarfstrager gerecht zu werden und erganzte so-
.?
mit die geforderten fehlenden Typen.
Hierdurch trot zwangsloufig eine unnOtige breite Typenstreuung em. Urn;
eine wirtschaftliche Fertigung zu erreichen, ist es eine Grundvoraussetzung, daB
die Vielzahl der Typen gleicher Leistung reduziert wird.
So hat u. a. Anfang 1957 die Serienproduktion der Motoren aus der Einheits-
typenreihe anzulaufen.
Die Technologie ist unter Berucksichtigung der neuesten Erkenntnisse z
gestalten.
Das Wickeln der Stander z. B. hat mechanisch, nach Moglichkeit automatisch,
zu erfolgen.
In der Transformatorenfertigung ist es vor diem notwendig, in der Qualitat
einen entscheidenden Durchbruch zu erzielen. Bis Ende des Jahres 1956 sind
samtliche Transformatoren bis. Reihe. 30 stoBspannungsgeprilft zu liefern.
Far die Transformatoren mit verlustarmen Blechen ergibt sich die zwingende
Notwendigkeit, eine geschlossene Typenreihe aufzustellen mit optimaler Aus-
nutzung der eingesetzten Werkstoffe bei Erreichung maximaler Betriebswerte.
Die Produktion von Kleintransformatoren bis 750 kVA ist im Taktverfahren zu
organisieren.
Hierdurch wird die voile Ausnutzung der vorhandenen Kapazitat gewohrleistet
und den Forderungen der Bedarfstrager Rechnung getragen.
In keinem der Industriezweige der Elektrotechnik liegt die Perspektive fur die
nachsten Jahre so klar, wie auf dem Sektor der E-Lok-Fertigung.
Um den Forderungen vorwiegend fur den Export Rechnung zu yagen, sind",
bis spatestens 1957 die Entwicklungen abzuschliden. Es muB unbedingt der
notwenc.lige Varlauf fur die Produktion organisiert werden.
Der Zustand, der bei der Lieferung der Triebvvagenzuge fur die Volksrepublik
Polen eintrat, darf sich nicht wiederholen.
? Die Einfuhrung der neuen Technik in der gesamten Industrie erfordert
verstarkte Entwicklung und Produktion von automatischen und halbautomatischen'
16
?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-0104mPnn94nn1onnna
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
SchweiBaggregoten. Noch im Jahre 1956 sind von dem Betrieb Kjellberg minde-
tens 250 halbautomatische VP-Schweifigertite auszuliefern,
4,
Die .Entwicklung der WiderstandsschweiBmasthinen muB in der Richtung von
Mehrstellen-Einzweckmaschinen durchgefiihrt werden, wie sie insbesondere der
orosserie- und Waggonbau fordert.
Die Entwicklung von StumpfschweiBmaschinen fur Longen bis 1700 mm fur
en Karosseriebau sind bis Mitte des Jahres abzuschlieBen und in die Produktion
u ilberfUhren.
Zur Oberwindung der Mongel auf dem Gebiet des?Schalterbaues ist der Bau
des Hochleistungsinstitutes von grOter Bedeutung,
Die Mittel hierfUr sind bereitgestellt, allerdings nicht in so 1ufwandiger Form,
wie ,es die Vorplanungsunterlagen vorsehen. Der Bau dieses Institutes ist so
Zu organisieren, daB die ersten Prufungen spotestens Ende 1957 durchgefUhrt
werden kannen.
Bis dohin sind die Prilfmoglichkeiten in der Sowjetunion und der CSR voll zu
nutzen.
Bis 31, 7. 1956 ist em n exakter Plan Ober die Entwicklung der elektrotechnischen
Industrie auszuarbeiten. Der Plan hat die Losung der Aufgaben, wie sie die
Direktive stellt, festzulegen und zu gewahrleisten, daB die Forderungen alter
Ubrigen lndustriezweige an die Elektrotechnik befriedigt werden.
Verantwortlich : Genosse Friedel.
Die morgigen speziellen Beratungen in den betreffenden Hauptverwaltungen
maissen sich mit diesen spezifischen Problemen beschoftigen.
Im Mittelpunkt mu8 dabei stehen die Weiterfuhrung der Arbeiten auf dem
Geblet der Spezialisierung, Typisierung und Nonnung der Produktion von
elektrotechnischen Erzeugnissen und die Erhohung der Leistungen der einzelnen
Aggregate und Anlagen.
3. Entwicklung des Energiemaschinenbaues.
Eine der entscheidendsten Voraussetzungen fUr die Steigerung der industriellen
-.Produktion und der damit verbundenen Steigerung des Lebensstandards der
43eviilkerung ist der weitere Ausbau der Energiewirtschaft der Deutschen Demo-
kratischen Republik.
In .DurchfUhrung des 1, Funfjahrplanes hat der Energiemaschinenbau bedeut-
sorne Erfolge erzielt. Obwohl anfangs nur unbedeutende Fertigungskapazitaten
ur Verfugung standen und kaum Erfahrungen auf diesem komplizierten Ferti-
ungsgebiet vorlagen, gelang es in verhaltnismaig kurzer Zeit, die technischen
oraussetzungen zu schaffen und die Produktion zu organisieren,
Die Entwicklung im 1. Fiinfjahrplan wird folgendermaBen charakterisiert:
1950 wurden Dampfkessel mit einer Gesamtleistung von 500 t Dampf/h
produziert, Im Jahre 1955 betrug die Produktion 4700 t Dampf/h. 1950 wurden
leinturbinen mit einer Gesamtleistung von 1500 kW hergestellt, im Jahre 1955
ren es 500000, kW, wobei Turbosstitze mit Einzelleistungen von 32 000 kW
n Betrieb gingen und Aggregate mit 75 000 kW Leistung werkstattfertig wurden.
?
17
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDPsi-ninAlPfln?-)Ann-i onnrtr_. n
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Im Jahre 1950 konnten noch keine Turbogeneratoren hergestellt werden. De
AusstoB im Jahre 1955 betrug 439 000 kW. Es sind Kapazitaten vorhanden
auf alien Gebieten welt hohere Ausstoeziffern zulassen.
Die Produktion von Turbinen mit 50 MW Leistung und Dampfkesseln mit,
230 t Dampf/h, hohen Drucken und Temperaturen konnten aufgenommen werden
Mangelhaft war jedoch, daB die Bereitstellung der Aggregate fur die Energie-
wirtschaft z. T. mit betrochtlichen TerminverzOgerungen verbunden war und die
Qualitdt zu Beanstandungen AnlaB gab. Bei den Aggregaten 1st der Warme.
verbrauch je kWh zu hoch, sie sind auBerdem zu schwer, Bei der Schaufel-
fertigung werden gewalzte und gezogene Profile nur ungenugend angewendet.
Die internationale Abstimmung auf diesem Gebiet hat ergeben, daB fil
Dampfkessel, Dompfturbinen und dos erforderliche Zubehbr, d. h. AusAistungen:
fur komplette Kraftwerke im 2. Rinfjahrplan eine wesentliche Steigerung vor-
zusehen 1st,
Der Energiernaschinenbau unserer Republik ilbernimmt damit eine sehr hohe
Verpflichtung und muB gewahrleisten, dal3 alle Aggregate in ihrer Leistung,
ihrem Wirkungsgrad, Dampfverbrauch usw, den international bekannten Werten
entsprechen,
Die wirtschaftliche Ausnutzung der Brennstoffe hat eine vordringliche yolks-
wirtschaftliche Bedeutung und 1st eine Forderung, der die vom Energiemaschinen.;
bau zu liefernden Aggregate entsprechen mussen.
Diese Forderung der wirtschaftlichen Verfeuerung vorhandener 'Brennstoffe
kann nur auf dem Wege des Uberganges zum Bau von Energieaggregaten?
groBer Einzelleistungen und hoher Dam pfparameter erreicht werden.
Es steht die Spezialaufgabe, ballastreiche Rohbraunkohle mit niedrigem
Heizwert wirtschaftlich zu verfeuern. Der Energiemaschinenbau hat damit die-
Aufgabe, die Einfiihrung der Cyklon-Feuerung und des Schmelzkammerverfahrens
forciert durchzufiihren.
Entsprechend der Direktive zum 2. Fiinfjahrplan sind mindestens 3000 MW
neue Energiekapazitaten zu installieren.
Eine vorrangige Aufgabe besteht in der Entwicklung eines hochleistungs-
fahigen 100-MW-Turboaggregates mit wasserstoffgektihltem Generator. lm
Jahre 1959 mlissen 2 bis 3 derartige Aggregate und im Jahre 1960 4 bis 5 in,,
Betrieb gehen. Dazu sind die erforderlichen Hochleistungskessel zu entwickeln
und zu den gleichen Terminen in Betrieb zu setzen.
Die fur das Objekt ?Schwerze Pumpe" vorgesehenen 50 MW-Turbostitze sind
entsprechend dem bereits festgelegten detaillierten Plan zu produzieren.
Zur Entlastung der Bauindustrie 1st im weitesten MaBe die Freiluftbauweise
bei Kesselanlagen in Anwendung zu bringen.
Die Erfahrungen des Ablaufes des Energieprogramms in den letzten Jahfen
haben gezeigt, daB eine termingerechte Inbetriebnahme der einzpInen Anlagen
nur moglich 1st, wenn angefangen vom Investtrager Ober den Maschinenbau his
zu den Baubetrieben, eine gute Koordinierung und bis ins einzelne festgelegte-
Abstimmung der Baufreiheit, der Zulieferungen usw. erfolgt.
Man mul3 immer wieder feststellen, daB nicht alle an diesem entscheidenden
Programm Beteiligten so rechtzeitig die notwendigen Voraussetzungen sohaffen, --
daB em n reibunasloser Ablauf des gesamten Programms gew8hrleistet 1st.
18
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R0024001 9nn1R_9
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Wir mussen uns darOber im klaren sein, daB nur die pilnktliche Inbetrieb-
nahme jeder einzelnen Energieanlage und der absolute jahrliche Zuwachs, wie
er planmo5Big festgelegt 1st, die Produktionsentwicklung in der gesamten Industrie
im zweiten Funfjahrplan ermoglicht,
Dazu 1st es notwendig, daB der Energiemaschinenbau einerseits die Oualiteit
seiner Erzeugnisse wesentlich erhat, so daB in jedem Fall die Austauschbarkeit
von Einzelteilen moglich 1st und die in Betrieb genommenen Anlagen die inter-
national bekannten Reisezeiten ohne Beanstandungen erreichen; andererseits
ist es erforderlich, daB die Bauindustrie die Vorbereitung der Baustellen und die
erforderliche Baufreiheit in jedem FaIle, entsprechend der .einzelnen Terminplone,
gewahrleistet, und daB dos Ministerium fur Kohle und Energie kurzfristig Klarheit
Ober alle Objekte des 2. FOnfjahrplanes schafft und der Zuwachs so geplant
wird, daB er gleichmoBig Ober alle Jahre des Flinfjahrplanes erfoigt.
Der Gasturbinenentwicklung ma in diesem Industriezweig unbedingt mehr
Beachtung geschenkt werden als bisher. Wir brauchen dringend Gasturbinen
fur alle moglichen Verwendungszwecke, sowohl fur die Industrie, als ouch RI,.
den Schiffbau, Verkehr usw.
Das Entvvicklungstempo und die Losung der Aufgaben des Energiemaschinen-
baues werden wesentlich bestimmt durch die Erf011ung der Forderungen, die
bereits seit longer Zeit an die ivletallurgie gestellt worden sind.
Es werden hochwqrmfeste Werkstoffe, Bleche, Rohre und SchmiedestOcke in
bester Qualit& ben8tigt, Hier gibt es gerade in letzter Zeit auBerordentlichen
AnlaB zu Klagen, insbesondere bei SchmiedestOcken, die den Anforderungen
sowohl in quantitativer als ouch in qualitativer Hinsicht des Energiemaschinen-
baues absolut nicht gentigen.
Der Energiemaschinenbau muB fur die Montage von Energieanlagen far
unseie eigenen Vorhaben wie auch kir den Export neue Montagetechnologien
erarbeiten, die eine wesentliche Verkurzung der Montagezeiten gewohrleisten.
Fur den Energiemaschinenbau 1st auf der Grundlage der. Abstimmung mit
den befreundeten Londern em n Plan zu erarbeiten, der festlegt, wie die .ein-
gegangenen Verpflichtungen erfullt und die festgelegten groBen Einheiten
(Kessel, Turbinen und Zubehor) entsprechend der Direktive gesichert werden.
Dab,ei sind unter alien Umstonden die international bekannten Werte f?r
Dampfverbrauch, Wirkungsgrad usw. bei den von uns kunftig zu produzierenden
Aggregaten zu sichern. Die zeitliche Reihenfolge der Einrichtungen zur span-
losen und mechanisierten Herstellung von Turbinenschaufeln ist festzulegen,
Die Objekte der Kesselanlagen, bei denen eine Freiluftbauweise moglich is
sind gemeinsam mit dem Ministeriurn fur Kahle und Energie festzulegen.
Nerantwortlich: Genosse Dumke.
Term in: 15, 7 1956.
4. Entwicklung der Schiffbauindustrie.
Em n weiterer bedeutender lndustriezweig innerhalb des Schwermaschinenbaues
st der Schiffbau. Mit einem betrochtlichen Aufwand wurde im ersten Funf-
hrplan die Werftindustrie ? insbesondere die Hochseewerften ? aufgebaut.
Der ProduktionsausstoB hat sich von 1950 bis 1955 verdreifacht.
19
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Waren im Jahre 1946 nur etwa 3000 Arbeitskrafte in der Schiffbapindus
beschaftigt, so .sind es jetzt rund 40000.
im zweiten Fijnfjahrplan wird die Produktion der Schiffbauindustrie insgesci
auf 176 Prozent ansteigen, wobei die Reparatufleistungen zugunsten des Neu
baues von Schiffen wesentlich zurijckgehen werden. Das ist notwendig, den
die Produktion von Seefrachtschiffen wird bis 1960 auf Ober 760 Prozent an
steigen, Im Bauprogramm sind enthalten:
GroBe Seefrachter bis 13 000 dtw mit Turbinen- und Diesel-Antrieb;
Kohlen- und Erzfrachter mit 6300 bis 8000 t Ladefahigkeit;
Seefahrgastschiffe fur 300 FahrgOste mit Antriebsleistungen von 8000 PS
sowie Fang- und Verarbeitungsschiffe,
Die Direktive zum zweiten Funfjahrplan stellt dem Schiffbau die Aufgabe, d
konstruktive Gestaltung und qualitative Beschaffenheit der Schiffe so zu ve!?
andern, daf3 alle Erzeugnisse des Schiffbaues bis 1958 dem Weltstand ent
sprechen bzw. diesen Obertreffen. Auf den Hochseewerften ist die Technolog/
und die Arbeitsorganisation so zu verbessern, daB bis 1958 die Herstellungs
kosten fur die Schiffe den vergleichbaren internationalen Stand erreichen,
Urn diese Aufgabe zu losen, hat eine Gruppe von erfahrenen Ingenieure
und Spezialisten aus dem Schiffbau und der Zulieferind.ustrie em n Dokument et
arbeitet, dessen MaBnahmen bereits in Angriff genommen vvorden sind.
Dieses Dokument zeigt, wie die modernen Fertigungsverfahren auf unserel
Werften durchgesetzt werden mussen. Bis 1957 ist der SchweiBantell auf 60
Prozent zu erh?hen und etwa 75 Prozent davon automatisch bzw. halbauto
matisch durchzufaren.
In Verbindung mit der Verbesserung der technologischen Prozesse ist
zeitig der Einsatz von Kunststoffen, z. B. Glaskresitplatten fur die Innenverklel
dung der Roume anstelle von Holz und Neopren-Decksbelag zu erweitern,
Die Organisation der Produktion ist so zu verandern, doB zwecks besserer Aus
nutzung der vorhandenen Produktionsflachen und Verkijrzung der Bauzeiteri
die Sektions- und Volumenbauweise im erhOhten MaBe angewandt wird.
Es sind Kennziffern Rif die Stahlverarbeitung je m2 FlOche der Werkhalien
Stahlverarbeitung je m2 Hellingfloche u. a. auszuorbeiten und der Planun4,,
zugrunde zu' legen.
Em n wesentlicher Mangel ist noch immer die unzureichende Qualifikation der
technischen Kader, obwohl der Schiffbau bereits Ober einen Stamm von quali-
fizierten Wissenschaftlern, Ingenieuren, Technikern und Facharbeitern verfOgt,
Der Gesamtarteil der inyenieur-technischen Fernstudenten am ingenieur-
technischen Personal des Schiffbaues 1st daher bis Ende des Jahres 1956 um
50 Prozent zu erh?hen.
Von auBerordentlich grof3er Bedeutung fijr die Entwicklung des Schiffbaues
ist die Zulieferindustrie. In Durchschnitt bestehen etwa 50 Prozent des Wertes.
eines Schiffes aus Maschinenbauproduktion, d. h. aus Zulieferungen seantlicher
Zweige des Maschinenbaues.
Daher entscheiden die Leistungen der Zulieferbetriebe weitgehend Ober das
technische Niveau eines Schiffes.
20
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Eine Untersuchung des 3000-t-Frachters der Schiffswerft ?Neptun", Rostock
mit vergleichbaren Erzeugnissen des We(tmarktes zeigt folgendes BiId:
.friehraufwand an Stunden gegenilber.dem Weltmarktniveau:
a) Schiffbaulic.her Teil
18
0/0
mehr;
b) Ausrastungen
65
0/0
mehr;
c) maschinenbaulicher Teil
108
0/0
mehr.
Das zeigt, daB der Maschinenbau zu schwer konstruiert, unzweckmaBige
Maschinen liefert und auf veraltete Konstruktionen zurtickgreift.
Eine wichtige Forderung in diesem Zusammenhonge ist die Erhohung der
Fahrgeichwindigkeit der Schiffe auf 15 bis 18 Seemeilen. Sie kann nur erfullt
werden, wenn der Energiemaschinenbau die hierzu benatigten Turbinenanlagen
13 000 PS mit den erforderlichen Getrieben, automatischer Steuerung und Kessel-
anlagen hoher Parameter reditzeitig herstellt und der Kraftmaschinenbau die
benatigten GroBdiesel von 2400, 4000 und 5400 PS termingerecht und in aus-
reichender Menge liefert. Urn den hochsten Stand der Technik zu erreichen,
mtissen unsere Schiffe mit Radar-Anlagen, Unterwasser-Sichtgeraten und mit
Steueranlagen ausgerilstet werden, die dem Niveau der industriell fortgeschrit-
tensten Lander entsprechen. Hier muB uns dos Ministerium ftir Allgemeinen
Maschinenbau stark unterstutzen.
Vielfach wird noch dos Schiff als schwimmender Prufstand fur Maschinen und
Aggegrate benutzt, well die Zulieferindustrie nicht Ober die notwendigen Priif-
stande verfilgt. Dieser Zustand fiihrt zu einer wesentlichen Kostenverteuerung
im Schiffbau und muB deshalb bis spatestens 1957 Oberwunden sein.
Die HV Kraft- und Arbeitsmaschinen muB dafur sorgen, daB die Haupt-
maschine fLir den ersten 10 000-t-Frachter endlich in einwandfreier Qualitat zur
Ablieferung gelangt. GewiB ist diese Maschine eine Neuentwicklung, ober sie
ist es chon seit einigen Jahren, so. daB nunmehr die Versuche unbedingt noch
in diesem Monat abgeschlossen werden miissen.
Insgesamt gilt fur die Zulieferindustrie, daB wesentlich verbesserte und auch
billigere Aggregate geliefert werden mlissen.
Noch ist es so, daB die Qualitat unserer Schiffe oft durch schlechte Zuliefe-
rungen so negativ beeinfluBt wird, daB umfangreiche Reparaturen notwendig
sind. So sind z. B. vor kurzem Schiffe aus der Produktion der Neptunwerft der
Jahre 1954/1955 zur Reparatur eingeliefert worden.
Eine eingehende Untersuchung eines dieser Schiffe ergab, daB von den
Mangeln etwa 10 Prozent den Schiffbau direkt, aber Ober 90 Prozent die Zu-
lieferindustrie betreffen. lnsbesondere werden die Ausrustungen des Karl-Lieb-
knecht-Werkes Magdeburg beanstandet.
Auf-Grund dieser Erfahrungen sind mit der Zulieferindustrie Qualitatsbera-
ungen auf den Werften durchzufijhren. Hierbei sind die beanstandeten Erzeug-
nisse durch Besichtigung der Objekte den Zulieferern in ihrer Funktion bzw, ;n
Ihrem Zustand varzufiihren.
Um die Beziehungen zwischen dem Schiffbau und seiner Zulieferindustrie
,besser zu gestalten, ist eine weitgehende Abstimmung mit der Zulieferindustrie
`oaf die Erfordernisse des Schiffbaues notwendig, in bezug auf Leistungen, Ge-
wicht, Verbrauch und Qualitat der zu liefernden Maschinen und Ausrustungen,
?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
durch Bekanntgabe der Forderungen des Schiffbaues an die Zulieferinduski,
und Verpflichtungen der Zulieferindustrie, diesen Forderungen nachzukomme
Vor dem Schiffbau steht die Aufgabe, schnellstens einen weitgehend spezifr
zierten Kooperationsplan mit ilbersichtlichen Liefergrafiken auszuarbeiten. Dies,.
spezifizierte Kooperptionsplan ist mit den Leitungen der Zulieferbetriebe abzti
stimmen. Weiterhin sind Perspektiv-Kooperationsplane fur die Kooperation vo
maschinenbaulichen und elektrotechnischen Ausrilstungen auszuarbeiten. Di'
darin festzulegenden Aufgaben sind vertraglich mit den HV-Leitern abzti-
schlieBen. Aufgaben, die sich Ober den Rahmen des Ministeriurns fur Schwer,
maschinenbau hinaus ergeben, sind so vorzubereiten, daB es zu einer Vertragp,
bindung zwischen den betreffenden Ministerien kommt,
Entsprechend der Bedeutung des Schiffbaues unci seiner Wichtigkeit fur di
gesamte Volkswirtschaft haben wir im Ministerium einen Produktionsbereith
gebildet, in dem der Schiffbau mit seinen wichtigsten ,Zulieferbetrieben zu
sammengefaBt ist und der von dem Stellveltreter des Ministers ? Genossen
Schomburg geleitet wird.
Damit wird gewahrleistet, daB die Schiffbauindustrie eine einheitliche Aus-
richtung erfahrt und alle zusammenhangenden Fragen von einer zentralen Stelle,1
aus geordnet und entschieden werden.
Der Schiffbau hat im letzten Jahr des ersten Funfahrplanes seine Anstren';
gungen erhaht und damit die Erfullung des Planes 1955 gewahrleistet. Die
Schiffbauer haben mit Begeisterung das groBartige Entwicklungsproaramm
dieses lndustriezweiges im zweiten Rinfjahrplan aufgenommen. Die vcn ihnen
bbernommenen Verpflichtungen beweisen, daB sie auf dem richtigen Wege
zur Losung der zweifellos groBen und komplizierten Aufgaben sind.
5. Entwicklung der Produktion von chemischen Ausriistungen und Baumaschinen..;
Bedeutende Aufgaben haben auch die Betriebe zu lasen, die Ausrustungen
fiir die chemische Industrie herstellen.
lch denke hierbei nicht nur an die Erweiterung der Kapazitaten Unserer
eigenen chemischen Industrie, sondern ouch an die Steigerung des Exportes
von kompletten Anlagen.
Die fur diesen lndustriezweig verantwortliche HV Ausrustungen fiirChemie,Bau-
und Hartzerkleinerungsmaschinen hat bis zum Jahre 1960 die Produktion auf
mindestens 180 Pruzent zu steigern, dabei allein auf dem Gebiet des chemischen
Apparatebaues auf mindestens 290 Prozent.
Als besonderen Schwerpunkt muB man die Produktion von Hochdruckbehaltern
und den dazu gehorenden Kompressoren, GroBsauerstoff-Anlagen mit einer
stiindlichen Leistung von 3000 bis 6000 cbm und GroBkalteanlagen betrachten,
Wfr haben im VEB Mafa Germania Karl-Marx-Stadt durch umfangreiche Investi-
tionen ausreichende ,Kapazitat zur Herstellung von Hochdruckbehaltern "ge-
schaffen. Es muf3 jetzt Aufgabe des Betriebes und der HV sein, diese spezielle
Kapazitat voll zu nutzen.
Die chemische Industrie in der DDR wie ouch die der befreundeten Lander
rechnen mit kurzfristigen Lieferungen. Es 1st nicht unbekannt, daB der VEB
Chemische Maschinenbauwerke Rudisleben GroBsauerstoff-Anlagen herstellte,
?
Dmi4 - Caniti7Rd Cony Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
die keinesfalls den in sie gesetzten Erwartungen' entsprachen. Die Ursachen
dafar lagen in der mangelhaften Konstruktion wie auch in der vollig unge-
nageriden Qualitatsarbeit des Betriebes.
Durch diese sthlechte Arbeit entstand nicht nur em n erheblicher volkswirtschaft-
licher Schaden, sondem, daraber hinaus wurde ouch das Ansehen unserer
Republik geschodigt.
ich muB daher fordern, daB die Hauptverwaltung in diesem Betrieb energische
'MaBnahmen. einleitet, die far die Zukunft eine derartige Arbeitsweise ausschlieBen,
Die Lieferung von GroBsauerstoff-Anlagen in einwandfreier Qualitot far unsere
eigene metallurgische Industrie wird wesentlich dazu beitregen, die Material-
basis filr den Maschinenbau zu erweitern.
Die HV Ausrastungen far Chemie, Bau- und Hartzerkleinerungsrnaschinen
ist auch verantwortlich far die Produktion von kompletten Ausrastungen fur
Zuckerfabriken. Diese Anlagen werden bei uns seit vielen Jahren produziert,
bis jetzt jedoch ohne revolutionierende Neuerungen des technologischen
Prozesses,
GewiB hat die Mechanisierung Anfange gemacht. Ziel muB sein, die ver-
sttirkte Anwendung der automatischen Regeltechnik durchzusetzen, damit der
Bedarf von Arbeitskroften fur 100 t Tagesleistung von 20 auf mindestens 10
ArbeitskrOfte reduziert wird.
Die far die Entwicklung von Ausrastungen far die Zuckerindustrie verantwort-
lichen Konstrukteure sollten.sich das Ziel setzen, in Verbindung mit der Ma-
schinenfabrik Sangerhausen noch in diesem Jahre diese Farderung in die Tat
umzusetzen.
Ungenagende Beachtung wurde bisher den Belangen der Bauindustrie ge-
,schenkt. Em n Grund hierfar ist, daB die Produktion von Baumaschinen sehr
zersplittert ist und in Betrieben verschiedener Ministerien durchgefahrt wird.
Die Spezialisierung der Produktion wurde v?llig vernachlassigt, Das Ministerium
fur Aufbau hat aber auch zu wenig konkrete Aufgaben gestellt. Erst vor
wenigen Wochen z. B. wurde der Bedarf an maschinellen Ausrustungen far 1957
bekanntgegeben. In der Vergangenheit war es lediglich die Initiative einiger
Wake, die selbstandig fur die Bauindustrie Maschinen und Ausriistungen zur
'Mechanisierung des Bauwesens produzierten. Dabei sind Teilerfolge zu ver-
zeichnen, die sehr schnell eine breite Basis finden massen.
Es gibt gar keine weiteren Diskussionen: Die 60 Baukrane ?Rapid" sind noch
jn diesem Jahr so an die Bauindustrie auszuiiefern, wie das festgelegt wurde,
D. h. beginnend mit dem 15.6, sind an jedem dritten Werktag zwei Krone zur
Auslieferung zu bringen.
' Die? Entwicklung der von der Bouindustrie zur Einfahrung der Blockbauweise
n8tigten Baukrane mit 40 'mto und 100 mto Leistung ist kurzfristig abzu-
lchlieBen. Mit der Produktionsaufnahme ist sofort zu beginnen, damit diese
michtigen Krone der Bauindustrie spatestens ab I. 57 zur Verfagung stehen.
Im VEB ?7. Oktober" Magdeburg werden fahrbare FOrderbander verschiedener
ypen prodUziert, die auch vom Export sehr gefragt sind.
Wir kiinnten welt, mehr produzieren, wenn die metallurgische Industrie mehr
unnwandige Stahlrohre herstellen wiirde.
23
narlaccifiari in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Die Gerate, die fur die Bauindustrie hergestellt werden, mussen sethit'
verstandlith auch dem neuesten Stand der Technik entsprechen, d1 h. die L
stungsgewichte dOrfen denen der technisch fortgeschrittensten Lander nicht nach
stehen. Im VEB VIA, vormals Bleichert, wurde im Hinblidc auf die Leichtba4
weise eine gute Arbeit geleistet.
Hier, wurden bereits itherschwere Bau-Portaikrane fur 15 t, 25 t und 40
Tragkraft in gewichtsparender Konstruktion entwickelt und gebaut. Diese sin
so ausgefahrt, daB je na.ch den erforderlichen Hubhohen einzelne Schilss
baukastenahnlich herausgenommen oder zugefilgt werden konnen. Die Ko-
strukteure und Techniker des Betriebes mijssen sich aber auch Gedanken traction
wie durch Verbesserung der Technologie die Kosten entscheidend gesenice
werden {carmen. Zur.Zeit sind die Herstellungskosten noch entschieden.zu ho
Die z.Z. produzierten Betonmischer und Martelpumpen entsprechen nicht
den Forderungen der Bauindustrie,
ich erwarte, daB ouch diese an sich primitiven Aggregate noc.h in diesem
Jahre dem internationalen Leistungsniveau entsprechen.
Danken machte ich an dieser Stelle den Betrieben, die die politische No
wendigkeit der Forcierung von BaumaBnahmen in der Landwirtschaft erkann
haben und die von den MTS geforderten BaOmaschinen bis zum 30.4, ctus-
geliefert haben, obwohl diese Maschinen vorher nicht im Plain waren.
? Um beide Produktionsgebiete so zu ordnen, daB sie den Forderungen, die der,
2. Rinfjahrplan an sie stellt, gerecht werden, hat das Kollegium des Mini-
steriums diese Fragen beraten.
Es wurde festgelegt, daB Kir die Entwicklung und Produktion von Aus.
rustungen Rir die chemische Industrie und von Ausrustungen zur Mechanisierung
der Bauindustrie besondere Plane zu erarbeiten sind, die in Abstimmung mit
den betreffenden Ministerien die Zielsetzung in terminlichem Ablauf des zweiten
Rinfjahrplanes gewahrleisten.
Verantwortlich hierfOr ist der Genosse Stobbe.
6. Entwicklung der Produktion von polygrafischen Maschinen und Textilmaschinen.
Der polygrafische Maschinenbau muB seine Produktion bis 1960 auf
destens 268 Prozent steigern.
Es handelt sich hierbei um einen Industriezweig mit hoher Materialveredlung,'
der fur den Export von besonderer Bedeutung ist.
Mit den vorhandenen Einrichtungen und mit der augenblicklichen Organisation
ist die vorgesehene Steigerung nicht zu erreichen. Die Produktion ist zersplittert
und bildet so nicht die Voraussetzung fur eine wirtschaftliche Serienproduktion.
Der gegenseitige Erfahrungsaustausch unter den Betrieben wird nicht in dem
erforderlichen MaBe gefordert, die Technologie ist veraltet, die HouptstOtze der
Produktion stelleri einzig und allein unsere hoChqualifizierten Facharbeiter-dar..
Ein charakteristisches Beispiel daftir:
im Betrieb Folz- und Heftmaschinenwerk Leipzig werd? n Hunderte von ver.
schiedenen Maschinentypen produziert, die in der Grundkonzeption auf -gleichen
Prinzipien beruhen, konstruktiv ober verschiedenartig gelost sind..
24
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Es ist klar, daB die Produktion in der bisherigen Form keine Moglichkeit
zur groBziigigen Mechanisierung bietet.
Auf dem Sektor der Papiermaschinen Lind der Papierveredlungsmaschinen ent-
stehen standig Produktionsstorungen, weil nur in ungenagendem MaBe konstruk-
.
tive und technologische Unterlagen vorhanden sind.
Eine wesentliche Voraussetzung zur Bewaltigung der Aufgaben im poly-
grafischen Maschinenbau besteht in der Spezialisierung der Betriebe.
Die Produktion von Papierschneidemaschinen ist in einem GroBbetrieb zu
konzentrieren.
Im Falz- und Heftmaschinenbau miissen Standardreihen entwickeit werden.?
Das Programm der Falz- und Klebe-Bindemaschinen hat sich auf die Auto-
matisierung von Buchbindereien auszurichten,
Anstelle der Tiegeldruckautomaten, die mehr oder weni3er zur Ausrijstung
handwerklicher Buchdruckereien dienen, hat sich der polygrafische Maschinenbau
auf Zylinderdruckautomaten zu orientieren.
Im Betrieb Planeta Radebeul ist die Produktion der Offset-Maschinen spate-
stens im Jahre 1957 nach dem Baukastensystem aufzunehmen und spatestens
bis zurn Jahre. 1959 aIle Voraussetzungen fur die voile Mechanisierung dieser,
Produktion zu schaffen.
Zuf Einfuhrung der Leichtbauweise ist sowohl die Produktion von Falz- und
Heftmaschinen, als auch von Zylinderautomaten und Offset-Maschinen auf
SchweiBkonstruktion umzustellen.
AuBerdem miissen gleichbleibende Grundelemente, wie Wellen, Zahnrader
usw., in einem Spezialbetrieb oder aber zumindest in Spezialwerkstatten gefertigt
werden.
Besondere Beachtung mu6 der Lieferung von Einzel- und Ersatzteilen ge-
schenkt werden.
Das gilt fur alle lndustriezweige, Jeder Betrieb hat auf Grund seiner Er-
fahrungen soviet Ersatzteile zu produzieren, daB selbst kurzfristiger Bedarf
gedeckt werden kann.
Eine ahnliche Situation, wie im polygrafischen Maschinenbau, besteht ouch im
Textilmaschinenbau.
Dieser Industriezweig muB seine Produktion im 2. Flinfjahrplan auf mindestens
288 Prozent steigern. Hinzu komrnt noch die Forderung, Neukonstruktionen mit
-wesentlich hoheren Leistungen in die Produktion zu Oberfaren. In diesem
-Industriezweig ist die voile Rentabilitat der Werke kurzfristig herzustellen,
Wenn diese Aufgaben erfolgreich gelost werden sollen, muB der Textil-
-rnaschinenbau technologisch vollig umgestellt werden.
Die im vergangenen Jahr begonnene Arbeit, einwandfreie Fertigungsunter-
lagen je Erzeugnis zu schaffen, ist nunmehr schnellstens zum AbschluB zu
bringen.
Die Spezialisierung der Produktion mu6 sinnvoll erfolgen. So ist z. B. fest-
gelegt, daB der VEB Nahmaschinenbau Wittenberge speziell Rir die Produktion
on Haushaltsnahmaschinen nach dem Baukastensystem eingerichtet wird. Da-
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
/NO
durch werden die Voraussetzungen geschaffen, daB die Arm- und Platten
fertigung automatisiert werden kann, grof3e Serien aufgelegt werden, die Far
tigungszeiten sinken und die Fertigungskosten reduziert werden.
Bisher gab es eine Unzahl von ModeIlen, die in verschiedenen Betrieb
gefertigt wurden mit dem Ergebnis, daf3 der Aufwand an Arbeitszeit fur ein
Haushaltsmaschine dreimal so hoch liegt wie in der Sowjetunion.
Im Webstuhlbau ist dos Baukastensystem ebenfalls einzufiihren, als VorauS
setzung fur die Einrichtung von Taktstraf3en in den Betrieben Karl-Marx-Stcid
und Neugersdorf.
Selbstverstandlich kannen wir nicht den gesamten Textilmaschinenbau mi
neuen Maschinen innerhalb eines kurzen Zeitraumes ausstatten, Daher ist be
sonders notwendig, in rnoglichst kurzer Zeit die vorhandenen Produktionsmitt
zu modernisieren.
Vor allern muf3 in diesem Industriezweig die Betriebsorganisation grundlegend
verandert werden, Im VEB Saalfeld wurde bereits ein Beispiel clafur geschaffen,
Das muf3 systematisch auf alle I3etriebe Libertragen werden, denn nur so ert
reichen wir kurzfristig eine vallige technologische Umgestaltung des Industrie
zweiges,
In den letzten Beratungen des Kollegiums wurde festgelegt:
Bis 31. 7. 1956 sind flir die lndustriezweige Textilmaschinenbau und poly
grafische Industrie Plane zur volligen technologischen Umgestaltung dieser
lndustriezweige im 2. Funfjahrplan auszuarbeiten.
Verantwortlich: Genossen Z?hlke und PrOfer.
7. Entwicklung der Getriebefertigung, Zement- und Walzwerksausriistungen,
Ordnung fiir Programme.
Bei dem raschen Wachstum der Maschinenbauproduktion kann es vorkommen
daB Schwierigkeiten entstehen, weil dos Wachstumstempo von Zulieferungen
nicht richtig eingeschatzt wurde. Diese Gefahr besteht urn so mehr, wenn sich
die Auslastung von- Kapazitaten dem optimalen Stand nahert.
Eine solche Frscheinung ist z.Z. bei der Getriebeproduktion zu beobachten.
Es mangeit fast Liberal! an Getrieben; nicht nur an Spezialgetrieben, sondern
ouch an ganz normalen handelsublichen Getrieben.
Ich habe eine Kommission beauftragt, diesen Sektor gr?ndlich zu untersuchen
und an Ort und Stelle MaBnahmen einzuleiten, urn diesen Engpaf3 zu Ober-
winden. Im ersten Ergebnis dieser Arbeiten konnte die Getriebeproduktion
bereits betrachtlich ervveitert werden. Es wurden zweckgebunden zusatzliche,
Investitionsmittel bereitgestellt, die die Lasting dieser speziellen Aufgabe ouch
fur die nachsten Jahre gewahrleisten sollen. In diesem Jahre werden 6,5 Mbo
fur die Einrichtung von Priifstanden und zur Anschaffung von Maschinen und
Ausrustungen in den Getriebewelken investiert. Bis 1960 werden es weitere
40 Mio sein. Es muf3 ouch im Getriebebau unbedingt em n Vorlauf geschaffen
werden, Einmal miissen die Bestellungen rechtzeitg erfolgen, zum anderen ist
eine Lagerhaltung in vertretbarer GroBenordnung notwendig. Die entsprechen ?
-
den Vorschlage sind mir vom Leiter der Kommission und dem zustandigen
Hauptverwaltungsleiter kurzfristig vorzulegen.
26
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDPRi_ninaqPnnoAnnl nrst-st-ses_
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Im .zvveiten Funfjohrplan ist eine Steigerung der Getriebefertigung auf min-
destens 245 Prozent vorgesehen. Es mussen eine Reihe von MaBnahmen
getroffen werden, urn die vorgesehenen Investitionen voll wirksam werden zu
lassen. So muB z. B. der ungunstigen Qualitatsentwicklung energisch entgegen-
gewirkt werden. Die ohnehin knappen Kapazittiten werden durch den z.T.
auBerordentlich hohen AusschuB bzw die immer wieder notwendig werdende
Nochorbeit unnt5tig belastet. Noch in diesem Jahr ist die Produktion so zu ent-
wickeln, daB es 1957 keine Diskussionen mehr Ober Getriebemangel gibt. Die
ausgearbeiteten Getriebestandards sind zu iiberpriifen, die Zahl der Typen
einzuschranken und ausgehend von diesem Typenplan die Spezialisierung der
Getriebewerke varzunehmen.
Vorrangig fur Getriebe bis 6 t, hier besteht z.Z. der gr8Bte EngpaB, sind
Typentechnologien auszuarbeiten und einzufiihren, die von den neuesten Er-
'kenntnissen ausgehen.
Der Werkzeugmaschinenbau hat die erforderlichen Verzahnungsmaschinen
und Verzahnungsschleifmaschinen entsprechend dem Bedarf der Getriebewerke
herzustellen. In der Getriebeproduktion ist kurzfristig zur FlieBfertigung Ober-
zugehen. .Besondere Anleitung ist seitens der HV Ausrustungen fur Metallurgie
und Schwermaschinenbau dem Getriebewerk Leipzig zu geben. Es ,ist zweck-
moBig, daB eine Instrukteurbrigade so lange im Werk verbleibt, bis die Pro-
duktion ordentlich organisiert ist.
Sehr wichtig ist die Weiterentwicklung von Getrieben, besonders von Stro-
mulngsgetrieben, im Institut far Stromungstechnik in Dresden.
Von dieser Entwicklung wird im hohen MaBe die Produktionsaufnahme der
neuen Diesellokomotiven abhangig sein. Die bis jetzt genannten Termine sind
nicht okzeptabel. Das. 1000-PS-Getriebe hat spatestens Mitte 1957 fertig zu sein
und die Getriebe der Leistungsstufen 150, 400 sowie 620 PS bis zum III. Quarto!
1957.
Der zukiinftige Produktionsl?etrieb ist bereits jetzt festzulegen und mit der
-Produktionsvorbereitung zu beginnen. ZweckmaBigerweise erfolgt die Produktion
im Getriebewerk Penig, weil hier bereits gute Erfahrungen gesammelt wurden
und eine lobenswerte Initiative vorhanden ist.
Die Entwicklung von Stromungsgetrieben Ober 1000 Pferdestarken im Dimitroff-
Werk in Magdeburg, die groBe Bedeutung fur einen stoBsicheren Antrieb bei
Walzwerksanlagen haben, ist von der zustandigen Hauptverwaltung besser zu
unterstiitzen. Die ben8tigten Mittel sind unbedingt sicherzustellen.
Bis zum 15.6.1956 iSt eiri Plan auszuarbeiten, durch den die 1.5sung der
quantitativen und qualitativen Forderungen an den Getriebesektor bis spotestens
'-Ende I. Chart& 1957 geliBst werden.
VerantwortIich: Genosse Pasold.
Wie ich bereits ausfuhrte, erfahrt die Produktion von AusrListungen fur Zement-
fobriken und Walzwerken im 2. Fiinfjahrplan eine sehr hohe Steigerung. Daran
tsind fast alle Industriezweige des Schwermaschinenbaues und viele Industrie-
zweige anderer Ministerien beteiligt. Die Organisierung und Steuerung der
Produktion liegt in der HV Ausriistungen ftir Metallurgie und Schwermaschinen-
'tau unseres Ministeriums.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Urn den Anforderungen sowohl fur den eigenen Bedarf wie fur den Export
gerecht zu werden, wurde beschlossen:
Fur Zement- und Walzwerksausrustungen 1st eine besondere Ordnung Gus-
zuarbeiten, die einen reibungslosen Ablauf von der Projektierung Ober die
Konstruktion, Produktion und Kooperation gewdhrleistet.
Verantwortlich:Genosse Pasold.
Termin: 30.6.1956.
Die anderen lndustriezweige des Schwermaschinenbaues haben nicht mindere
Bedeutung fur die weitere Entwicklung unserer gesamten Volkswirtschaft. Man
muf3 deshalb fur alle Programme eine bestimmte Systematik festlegen, die den
Forderungen der jeweiligen Etappen in der Entwicklung und Produktion gerecht
wird. Die Stellvertreter des Ministeriums sind deshalb beauftragt, fur die Pro-
duktion und Entwicklung innerhalb der Programme
Schiffbau,
Energie,
Kohle,
Metallurgie,
Textilindustrie,
Chemie,
Aufbau
Lebensmittelindustrie
far jedes Jahr im 2. Fiinfjahrplan einen Globalvertrag zwischen den beteiligten
Ministerien vorzubereiten und abzuschlieBen.
8. Fragen der Materialwirtschaft.
Es dGrfte mittlerweile auch dem letzten Werkleiter klar geworden sein, daB
dos Materialaufkommen insgesamt von Jahr zu Jahr dos. Produktionsvolumen
wesentlich bestimmt. Auch wir im sozialistischen Lager haben nicht so viel
Material, daB wir willkurlich und ohne strenge SparmaBnahmen damit umgehen
konnen.
Die Forderung der Direktive zum zweiten Funfjahrplan, den Materialanteil bei
Walzstahl um 22 Prozent und bei Kupfer um 19 Prozent zu senken, sind nur
Mindestforderungen und durchaus begrundet und berechtigt.
Wenn man allein die Tatsache bedenkt, daB wir im Schwermaschinenbau
j?lich von dem verarbeiteten Material mehr als 30 Prozent zerspanen und
verschneiden, es also als Schrott an die Metallurgie zurtickfiThren, so sollten wir
anstatt standig mehr Material zu fordern uns Oberlegen, wie wir in kurzer Zeit
durch moderne Be- und Verorbeitungsmethoden diesen Verlust auf em n Minimum
reduzieren.
Bis zum heutigen Tage 1st die Mehrzahl der Betriebe trotz standiger Auf-
forderungen noch nicht in der Lage, einen exakten Nachweis fur das benotigte
Material zu f?hren. Ich will nicht alles wiederholen, was hierOber in Be-
schliissen der Regierung, Ernpfehlungen der Porte' und Plonen des Ministeriums
festgelegt wurde. Es 1st alien zur Genuge bekannt. Tatsache 1st, daB die ganze
Arbeit mit technisch begrundeten Material-Verbrauchsnormen und den wirklichen
Erfordernissen entsprechenden Vorratsnormen noch sehr im orgen liegt.
28 40
?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2 /10/24 . C - -0 oo24oni 9nnnR 9
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Einige Beispiele hierzu:
Im Jahre 1955 verlangten die Betriebe der HV Ausriistungen fir die Schwer-
Industrie sowie Forderanlagen und Stahlbau 80 600 t groben Stabstahl. Ver-
braucht wurden nur 68 300 t, wobei der Plan der Bruttoproduktion noch Ober-
erfullt wurde.
? Die Parteiorganisation des Betriebes Stahlbau Brandenburg wollte mir eine
Delegation schicken, weil der Betrieb angeblich mit dem zur Verfugung stehen-
.den Material-Kontingent nicht auskommt. Ich babe diese Frage nicht am runden
Tisch besprochen, sondern Mitarbeiter der HA Materialwirt!:chaft in den Betrieb
.
geschickt, urn dos Problem an Ort und Stelle kloren zu lassen, Wohrend der
Zeit des Einganges des Briefes der Parteiorganisation und des. Eintreffens des
Leiters der HA Materialwirtschaft in diesem Betrieb ist die Forderung von 1500
auf 800 t zusammengeschmolzen. Diese und ohnliche Beispiele kemnten beliebi9
fortgesetzt werden.
Genossen und Kollegen Werkleiter!
Ich denke, daB es an der Zeit ist, auf diesem wichtigen Gebiet nun endgultig
mit alter Energie Ordnung zu schaffen und die ganze Frage als eine von
erstrangig politischer Bedeutung zu behandeln.
Ich kann heute schon versichern, daB kein Betrieb fur 1957 ouch nur die
geringste Menge an Material bekommt, fur die nicht eine genaue Berechnung
und Beweisfiihrung zu Grunde liegt.
Die Einfiihrung der neuen Technik Veremderung der Konstruktion, breitere
Anwendung der SchweiBtechnik und andere MaBnahmen erschlieBen gerade
auf diesem Gebiet auBerordentlich groBe Reserven, die unmittelbar in hoheren
ProduktionsausstoB umgesetzt werden kbrmen.
Ein solches Beispiel, wie im VTA Leipzig, yarn Bleichert, wo dos Gewicht fur
em n Kohlegertit durch geschickte konstruktive Veranderungen von 600 auf 400 t
reduziert werden konnte, beweist die Richtigkeit des eingangs Gesagten.
Ein anderes Beispiel, bei der durch Ubergang zur SchweiBkonstruktion gro13e
Materialeinsparungen moglich wurden:
Die im Werk Lauchhammer zu bauende Forderbracke aus St. 52 erfordert in
Nietkonstruktion einen Aufwand von 2400 t, in Schweif3konstruktion aber nur
1800 t, so daB bei einem Tonnenpreis von 1000,? DM bereits bei diesem
Objekt eine Einsperung von 600000,? DM zu erreichen ist.
Ich erwarte, daB alle Werkleiter ihr besonderes Augenmerk bei der Festlegung
der Aufgaben der technisch-organisatorischen MaBnahmen und in den Plemen
der neuen Technik auf diese Fragen richten und in Gesamtplan des Betriebes
von Jahr zu Jahr eine der Direktive entsprechende Materialsenkung festgelegt
wird.
Em n weiteres wichtiges Problem ist der Ersatz von Kupfer durch Aluminium
und die Senkung des Kupfereinsatzes.
So ist z. B. in der Kabelfertigung der gegenwartige Anteil von Aluminium
zu Kupfer 52 :48. Bis 1960 ist das Verhdltnis auf 66,5 :33,5 zu verbessern.
Die Absatzwerbung von Erzeugnissen mit h?herer AluminiumvenNendung an
Stelle von Cu oder die Verwendung von Kunststoffen an Stelle von Stahl usw.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @50-Yr
2 9
IA RDP81 01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
ist besonders durch Vorfuhrung von Musteraggregaten im Ausland unter den
verschiedensten Bedingungen (tropensicher, explosions- und schlagwetter-
geschtitzt) zu intensivieren.
Fr Maschinen und Ausriistungen, die in der DDR verwandt werden, sind vor-
wiegend Motoren und Ausrustungen mit Alu zu verwenden, selbstverstandlich
unter Wahrung der erforderlichen Sicherheitsvorschriften und Beachtung von
Reparaturmoglichkeiten (SchweiBung von defekten Wicklungen usw.).
lm Zusammenhange mit den Fragen des Materials muB eine ernste Forderung
an die Metallurgie erhoben werden, alle Anstrengungen zu unternehmen, mehr
und bessere Materialien, insbesondere em n breiteres Sortiment an kleineren
und mittleren Profilen sowie hochlegierter Stahle zu liefern und auf monatliche
Bindungen und Lieferungen ein.zugehen.
Der AuBenhandel muB ebenfalls daftir sorgen, daB die aufgegebenen Be-
stellungen rechtzeitig und entsprechend dem geforderten Sortinient ausgeliefert
werden, denn nur so ist eine rhythmische Produktion zu organisieren und auf der
anderen Seite die abgeschlossenen Exportauftrage termingerecht zur Auslieferung
zu bringen.
Bis zum 15.6.1956 sind Richtlinien auszuorbeiten, die die in der Direktive
festgelegte Senkung des Materialverbrauches gewahrleisten. (Gewichtsvergleicfte
auslandischer Erzeugnisse mit unseren anstellen.)
Verantwof t I ich: Genossen Richter und Lelanski.
Die Methode der Planung und Abrechnung der Stahlbaubetriebe nach Tonnen
ist nach vorangehender Beratung mit diesen Betrieben und Abstimmung mit der
Staatlichen Plankommission zu verandern. Die neue Methode muB eine standige
Senkung des Materialeinsatzes gewahrleisten und kir den Plan 1957 wirksam
werden.
Ver a nt w o rt I i c h HA Planung ? Genosse Belitz.
Von einem in jedem Produktionsbereich zu bildenden Ingenieur-Kollektiv sind
in den wichtigsten Betrieben mit besonderer materialintensiver Produktion Ober-
priifungen durchzuftihren, wie
a) der Materialverbrauch, insbesondere an Walzstahl, GuB und Buntmetall
gesenkt werden kann und
b) im erhohten Umfange Stahl St. 52 verwendet werden kann.
Mit der Zusammenstellung des Kollektivs und der Auswertung der Ergebnisse
sind die zustendigen Stellvertreter des Ministers beauftragt.
Termin: 15.7.1956.
IV. Kampf urn den Weltstand der Erzeugnisse.
Unsere Industrie und der Export erwarten, daB wir nur Erzeugnisse liefern, die
erstklassige Qualitat aufweisen und dem modernsten Stand der Technik absolut
entsprechen. Gegenwartig zeigt em n Vergleich unserer Erzeugnisse mit dem
Weltstand, daB wir auf verschiedenen Gebieten noch stark aufholen massen.
Ein Tell unserer Erzeugnisse entspricht nicht dem modernsten Stand der Technik.
Das ist die klare niichterne Einschatzung, die notwendig ist, urn die VOf uns
stehenden Aufgaben in ihrem gesamten Umfang richtig zu erkennen.
9f1
OV
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Die Aufgabe besteht dorm, mit Hilfe der Pldne der neuen Technik auf alien
entstheidenden Gebieten. bis Ende 1957 das Weltniveau zu erreichen.
Die Leipziger Messe hat bereits einen deutlichen Umschwung im Schwer-
inaschinenbau gezeigt; damit wurde bewiesen, daB wir durchaus fahig sind,
dos Weltniveau bei alien unseren Erzeugnissen zu erringen. Fur eine Reihe von
Arbeitsprozessen in der Schwerindustrie und Leichtindustrie wurden Maschinen
und Aggregate ausgestellt, die dem internationalen Leistungsniveau entsprechen.
Die Produktion weiterer moderner Erzeugnisse wurde inzwischen aufgenommen
oder vorbereitet.
Das alles reicht aber bei weitem noch nicht 01,1S. Um unseren leitenden Mit-
atbeitern jetzt eine feste Orientierung auf die wichtigsten Aufgaben der. For-
schung und Entwicklung, der wissenschaftlich-technischen Zusammenorbeit, der
Typisierung und Standardisierung, der Tethnologie, der Spezialisierung der
Produktion und die wichtigsten Aufgaben zur Verbesserung der Material-
verbrauchsnormen sowie fvlaBnahmen zur Verbesserung der wissenschaftlichen
Arbeit an den Hoch- und Fachschuien des Schwermaschinenbaues zu geben,
haben wir erstmalig ouch far das Ministerium einen Plan der neuen Technik
ausgeorbeitet.
Dieser Plan, der auf Grund von vielen Vorschlagen der Betriebe und Aus-
sprochen mit den Werktatigen einiger bedeutender Betriebe des Schwer-
moschinenbaues aufgestellt wurde, bildet die Grundlage fur eine prazisere und
umfassendere Aufgabenstellung in den einzelnen lndustriezweigen und schafft
die Voroussetzungen, die Perspektiven far einen langeren Zeitraum zu entwickeln.
Er ermoglicht auBerdem eine straffere Kontrolle dieser Schwerpunktaufgaben als
in den vergangenen Jahren.
Was muB jetzt getan werden, urn Erzeugnisse zu liefern, die erstklassige
Ctualitat aufweisen und dem modernsten Stand der Technik entsprechen?
1. Die staatlichen Pltine fur Forschung und Technik, far Musterbauten, far die
Aufnahme neuer Erzeugnisse in die Produktion sowie die Plane der Standardi-
sierung und Normung sind gewissenhaft in alien Punkten zu &fallen.
Dos Ergebnis jedes Betriebes und jeder Hauptverwaltung wird danach be?-
messen, ob und wie sie es verstanden haben, diese Aufgaben zu verwirklichen
und die meBbaren Ergebnisse eindeutig und klar am Ende des Jahres vorzulegen.
Ich habe daher festgelegt, daB eine hundertprozentige Planerfallung nur dann
anerkannt wird, wenn ouch die Planteile Forschung und Technik restlos erfallt
sind.
Denken Sie doran, &la die Erfiillung dieser Planteile Ihre Produktion der
nachsten Jahre sichert!
2. Samtliche Erzeugnisse lhres Betriebes sind standig mit der entsprechenden
Spitzenleistung auf dem Weltmarkt zu vergleichen.
Insbesondere gilt es, die Erzeugnisse in folgenden Richtungen zu verbessern:
a) Verringerung der Leistungsgewichte durch Einsatz hochlegierter Stahle,
Anwendung der Leichtbauweise und breiter Anwendung moderner SchweiB-
methoden. Verbesserung des Wirkungsgrades bei alien Antriebsaggregaten.
?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
b) Ablosung der bisherigen mechanischen Steuerung durch vollhydraulisthe
optische und elektronische Steuerung.
c) Bessere und iibersichtlichere Anordnung der Bedienungs- und Wartungs?
elemente,
d) Verbesserung der aueeren Aufmachung dutch bessere Laddechnik und ver.
mehrte Anwendung der Oberflachenveredelung ? ansprechendere tiuBere
Gestaltu ng.
e) SchlieBung der SortimentsILicken.
a Die Quakat unserer Erzeugnisse ist betrachtlich zu steigern. Die Betriebef,
mussen es in Zukunft als ihre Ehre betrachten, die bisher bestehenden Garantie.
fristen zu verlangern. Die Frist der zu gewahrenden Garantie bildei eInen
MaBstab fur die Qualitat der betreffenden Erzeugnisse und zeugt von dent
Vertrauen, dos Sie als Werkleiter in Ihr Erzeugnis setzen.
In Zukunft werden sich Lieferungen minderer Qualitat nicht mehr beim End
verbraucher finanziell ungLinstig auswirken, sondern beim Herstellerbetrieb.
Ich habe angewiesen, daB die Gewahrleistungs- und Garantiefrist oiler Zu-.
lieferer fur komplette Anlagen erst mit dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme de
Enderzeugnisses zu laufen beginnt.
In diesem Zusammenhang 1st die Glitekontrolle in unseren Betrieben,
sondere auch die Endabnahme der Erzeugnisse erheblich korrekter durchzu.
f?hren.
Ich bekomme monatlich eine umfangreiche Zusammenstellung Ober Mangel.
rOgen von Exportlieferung, die mit Oualittitsarbeit absolut nidits zu tun haben.
Einige Beispiele:
Bei den vom VEB Polysius Dessau gelieferten ZementmOhlen fur die Sowjet.?
union wurde bei der Montage festgestellt, da6 die Gehauseflansche nicht
plangedreht sind.
VEB Kranbau Eberswalde, Maschinoimport Moskau,
6 Portaldrehkrane ABUS 10 t.
Unvollstandige elektrische Ausrustung. Greifer dreht sich nach Seilweasel.
SchweiBkonstruktion zu schwach und wurde vom Kunden verstarkt. Unzu-
gtingliche Schmierstellen. Kabeltragtrommel orbeitet nicht gleithmtiBig:
Gegengewicht zu leicht.
Kreisschiene und Rollen des Drehteiles zu schwach.
VEB Gewebeausrustungsmaschinen, Karl-Marx-Stadt,
KOVO Prag.
Leistung der Maschine liegt bei nur 60 Prozent der Soll-Leistung.
VEB Spinnereimaschinen, Karl-Marx-Stadt,
Metallimport Sofia; 1 komplette Wollwasch-Anlage.
Leistung der Maschine entspricht mengenmaBig nicht dem Angebot
(Zirka 20 Prozent weniger.)
VEB Radebeuler Maschinenfabrik,
Kohlepapiermaschine.
32 ?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr.2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Die Heiz- und Kiihlzylinder waren undicht, was besonders auf schlethte
SchweiBnahte zuruckzufuhren 1st. Das NachschweiBen muBte vom Kunden
vorgenommen werden. Die Dampfzufiihrungskapfe waren ebenfalls un-
dicht. Die dazu gehorige Reservemulde wurde in der gelieferten Aus-
fiihrung ols ungeeignet empfunden und durch eine andere ersetzt.
VEB Wirkmaschinenbau Limbach,
KOVO Prag; Kettenwirkmaschine SK 54.
2 Maschinen verrostet angekommen.
VEB Wemo Engelsdorf-Leipzig,
Cfsterreich; Universal-Frasmaschine FU.
Ringmutter am Vertikal-Fraskopf hat sich gelost.
Kegelrader zerstart. Samtliche Lagerbuchsen gefressen.
Zahnrader und Wellen nicht gehartet und geschliffen.
VEB Kaltverformungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt,
Strojimport Prog; Gewindewalzmasthine GWE 16.
Gleitbahn fur Bar 1st nach vierwathiger. Betriebsdauer ausgelaufen.
Materialzufiihrung 1st ungeniigend, da im Verhaltnis zu der Umdrehung
der Zufahrungsarm zu kurze Zeit verhalt, um das Werkstuck ilbergleiten
zu konnen. Dodurch werden nicht alle Hiibe ausgenutzt.
Pleue!lager hat nach vier Wochen schon ca. 3 mm Spiel.
VEB GroBdrehmaschinenbau ?8. Mai" Karl-Marx-Stadt,
Westdeutschland; Drehmaschine DLZ 800111.
Falsches Drehzahlschild. Funktionsfehler an der Kuhlpumpe (Werkprobe-
lauf unterblieb). Kilhlwasserrinne ohne Ablauf. Leistungs- und Schild-
angaben des Elektromotors nicht zutreffend.
VEB GroBdrehmaschinenbau ?8. Mai" Karl-Marx-Stadt,
Schweiz; Leit- und Zugspindel-Drehmaschine DLZ 1000 X 4000/11.
Kupplungswelle gefressen. Montage des Spindelstodcs auBerst unserias,
unsauber und mangelhaft, Schrauben, 011acher und Cflleitungen weisen
noch Spane auf. Kupplungslager heiB gelaufen, 2 Lager zerstart,
Kupplungswelle muB aufgechromt werden.
VEB Blema Aue,
Westdeutschland; Abkantmaschine KVAG 2500 X 5.
Neuheit der Maschine wird angezweifelt. Alle blanken reile verrostet.
Biegewange hat Scharten. Schlechter Zahneingriff, Einseitiger Zahn-
flankenverschleiB. Kerben an den Zahnen. Schutzvorrichtungen schlecht
'verarbeitet. Anstrich blattert ab. Elektrische Kontakte verschmort.
Leistung der Maschine gentigt nicht,
Maschineniibernahme wird verweigert,
VEB Wema Zeulenroda,
England; Blechschere BM 25.
Ausfisitlrung, Aufbau, Finisch schletht.
Schnittleistung nur 24 mm, Messerspalt zu gra (4 mm), fehlerhafter
Ruckzugsbolzen, fehlerhafte Druckstelze.
So, 1iebe Genossen und Kollegen, kannen wir unseren Export nicht ausweiten,
so schadigt jeder Betrieb, der. solche Lieferungen zulaBt, dos Ansehen unserer
Republik. ich werde klinftig jedem Werkleiter personlich diese Beanstandungen
all ?33
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release ? 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
zusc:hicken und fordern, daB er diese Beispiele der Belegschaft bekanntgibt
sich auBerdem im klaren 1st tiber die finanziellen Auswirkungen dieser fehl
haften? Lieferungen fur seinen Betrieb.
4. Fur die wichtigsten Industriezweige werden weitere Institute errichtet, dt?
den Stand der Technik im WeltmaBstab auf ihrem speziellen Fachgebiet stand,
studieren. Sie haben die Aufgabe, den Industriezweigen die grundlegendeii
Erkenntnisse zu vermitteln und eigene Vorstellungen Ober die Verbesserung dot
Erzeugnisse darzulegen.
Darliber hinaus schlage ich Ihnen vor, mit den entsprethenden Fachschulen
und Instituten an den Hoch- und Fachschulen Vertrage iiber gegenseitige HiIN"
und Unterstutzung abzuschlieBen.
Gegenwartig sind im Bereich des Ministeriums fur Schwermaschinen,bau etwa
12 000 Fachschulkader ? das sind auf 1000 Produktionsarbeiter etwa 43
tatig. Diesen 12 000 Fachschulkadern stehen 990 hochschulausgebildete Krafte
gegenuber das sind auf 1000 Produktionsarbeiter etwa 4 Hochschulkader. 1m
Gesamtdurchschnitt des Ministeriums kommen auf jeden.Betrieb einsdilieelich,
Konstruktionsbilros ? etwa 2,5 hochschulausgebildete Kader. Das 1st absolut
unzulanglich. Diese Loge erschwert die wissenschaftliche Leitung und Entwick-
lung der Produktion.
Das Ziel besteht darin, daB bis 1960 auf 1000 Produktionsarbeiter etwa 100
hoch- bzw. fachschulausgebildete Krdfte entfallen.
Im Bereich des Ministeriums fur Schwermaschinenbau der Sowjetunion kommen
gegenwartig auf 1000 Produktionsarbeiter fast 250 ingenieur-technische Krafte.
Die verstarkte Ausbildung und der verstarkte Einsatz hochqualifizierter Inge-
nieumechnischer Kader wird ouch durch die Anwendung der Atomtechnik er-
forderlich. Auf diesem Gebiet werden hochste Forsthungsintensitat, hohe An-
forderungen an Gerat und Material und em n ungestames Entwicklungstempo
verlangt.
Die Nachrichten aus oiler Welt, insbesondere aus der Sowjetunion, lassen
erkennen, daB sich mit Hilfe radioaktiver Stoffe in fast alien Industriezweigen
sprunghafte Entvvicklungsperspektiven ergelDen.
Es 1st notwendig, daB die Stromungsvorgange fur Dampf, Wasser und Gas
mit markierten Atomen erforscht werden. Auf dem Gebiet des Textilmaschinen-
baues miissen unsere Gewebedruckmaschinen mit MeB- und Regelgeraten fur
die Scharfe der Farbkonturen ausgeriistet sein.
Das gleiche gilt fur das Abtasten der Faservliese an Spinnereimaschinen,
Bond- und Folienwalzwerke fur die Metallurgie massen mit Geraten fur die
Dickenmessung und Geschwindigkeitsregelung ausgeriistet sein.
Daraber hinaus brauchen wir Gerate zur VerschleiBmessung bei Gleitlagern,
Zahnflanken und alien rotierenden Teilen.
Auf dem Gebiet der Kabelherstellung werden MeBgerate far Foliendidcen,
Lackauftrag und Wandstarkenbestimmung in Zukunft zur normalen Ausriistung
der Maschinen gehoren.
Unsere polygrafisthen Maschinen werden nur dann weltrnarktfahig werden,
wenn sie mit Geraten ausgestattet sind, die die Starke der Papierbahnen, die
34
?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Beschichtung von laufenden Papieren und die Dickenmessung far den Farb-
auftrag ermoglichen.
Auf dem Gebiet der Werkstoffprufung benbtigen wir Grobstrukturgerate auf
der Basis Kobalt, Iridium oder Caesium, die eine einfachere und schnellere
PrOfung von Werkstoffen oder ganzer Bauteile els bisher gestattet.
Es ist deshalb unerlaBlicfi, da6 sich jeder von uns fortlaufend Ober die An-
wendungsmOglichkeiten der Nutzung der Atomkraft und Ober die Einsatzmoglith-
keiten von lsotopen unterrichtet.
Unsere Konstrukteure und Entwickler stehen vor der Aufgabe, ihre Kenntnisse
zu enveitern, um mit Sicherheit die konstruktiven Mi5glichkeiten fur die Anwen-
dung markierter Atome zu erkennen.
Jeder Werkleiter mu6 sich mit der Anwendung der radioaktiven Isotope in
seinem Betrieb befassen und.OberprOfen, in welchem Umfang und bei welchen
Prozessen die Steuerung und Kontrolle der Produktion durch Isotope mOglich ist.
Wenn man bedenkt, da6 z. Z. in der Sowjetunion Versuche laufen, eine Er-
h8hung der Festigkeit von WerkstOcken durch Bestrahlung mit Kernteilchen zu er-
relthen, so kann man absthotzen, welche Perspektiven aus diesen Verfahren sich
noch ergeben.
Ich hobe dem Amt fur Kernforschung und Kerntechnik bereits eine Aufstellung
Ober 20 Aufgaben Obergeben, deren Losung mit Hilfe radioaktiver Stoffe in den
Industriezweigen des Schwermaschinenbaues vordringlich ist.
Um ohne lunges Z8gern auf vielen Gebieten mit Hilfe der Kerntechnik den
Anfang zur Entwicklung fortschrittlicher Arbeitsverfahren zu machen, ist es er-
forderlich, da6 dos Amt fur Kernforschung und Kerntechnik eine umfassende
Aufklorung Ober di.. Einsatz- und AnwendungsmogliChkeiten der bereits vor-
handenen lonisationskammern und Zahlrohre fur den industriellen Einsatz
organisiert.
haben in unserer Deutschen Demokratischen Republik bis Ende des Jahres
1956 den ersten Atommeiler und dos erste Zyklotron zur Verfugung, so doB die
von mir genannten Aufgaben 1eine Aufgaben fur die fernere Zukunft sind,
sondern unmittelbor in Angriff genommen werden mussen.
Es ist welter bekannt, da6 in unserer Republik die Vorbereitungen zum Bau
,eines Atom-Kraftwerkes getroffen werden. Wir mussen uns daher ouch mit
:dieser Frage intensiv beschaftigen und die Voroussetzungen zur Lieferung der
,erforderlichen Telle, Aggregate und Anlagen schaffen.
Eine weitere zentrale Aufgabe steht auch mit dem weiteren Auf- und Ausbau
unserer Flugzeugindustrie.
Der Schwermoschinenbou muB die erforderlichen Produktionsmittel schaffen.
Er muB bereits bei der Konstruktion die besonderen Bedingungen des Flugzeug-
baues berildcsiditigen. Besonders hohe Anforderungen werden dabei an den
AWerkzeugmaschinenbau, die elektrotechnische Industrie und an den Energie-
und Kraftmaschinenbau gestellt.
Es 1st erforderlich, da6 sich die Konstrukteure, Technologen, Hoch- und Fach-
'schulen, Institute und die Betriebe des Schwermaschinenbaues mit diesen Fragen
chaftigen, standig das Neueste studieren und sich auf diese Aufgabe ein-
len.
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81_n1naqpnn,)Annionnno
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Die Deutsche Demokratische Republik steht an einem neuen bedeutsam
Abschnitt ihrer Entwicklung. Die Periode des allgemeinen Aufbaues i
beendet und die Periode der Technik muB einsetzen.
Die groBen Aufgaben des 2. Rinfjahrplanes bieten jedem Techniker, Ingenietii
Wissenschaftler und Arbeiter die sichere Gewtihr ftir ihre individuelle Entwicklung
und jedem einzelnen eine sichere Existenz und Zukunft.
Diese solide, sich stiindig aufwartsentwidmInde Perspektive kann nicht oft,
genug mit der Entwicklung in Westdeutschland verglichen werden. Dort geben-
nach wie vor die Profitinteressen der Monopnlkapitalisten der industrie und
wirtschaftlichen Entwicklung das Geprage. Dort arbeitet man nicht nach einem
Plan, der die Lebensinteressen der Bevolkerung und die sttindige Erhahung dei
Lebensstandards sichert. Dort lat man sich blenden von den augenblicklichen
Auswirkungen der Hochkonjunktur. Es gibt auch bei uns Menschen, die die Ent-
wicklung in Westdeutschland nicht richtig einschtitzen und sehr kurzsichtig
handeln, wenn sie aus diesen oder jenen Erwogungen heraus unsere Republik'
verlassen und ihre Arbeitskraft den kapitalistischen Machthabern im Westen zUr
Verfugung stellen.
Man muB sagen, dos ist mehr als kurzsichtig, und es gibt nicht wenige Rifle
wo man schon nach lamer Zeit den getanenen Schrift bitter bereut.
Wir kannen alien Maschinenbauern, die unsere Republik verlassen haben, nut
zurufen, kommt zurtidc und arbeitet mit an der Losung der interessanten und
groBartigen Aufgaben unseres 2. Rinfjahrplanes.
Es hat in ganz Deutschland noch nie eine solche Perspektive gegeben, wie
gerade die im 2. Fiinfjahrplan vor uns stehende.
Unsere Maschinenbauer werden im 2. Funfjahrplan den Maschinenbauem -
Westdeutschiands noch nachdrucklicher beweisen, daB der Deutschen Demo-
kratischen Republik und dem Sozialismus die Zukunft gehort.
Bereits dos 25. Plenum des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei
Deutschlands hat in seinem BeschluB alle Betriebe oufgefordert, Plane der neuen
Technik auszuarbeiten, die die Erreichung des Weitstandes der Technik bei alien
unseren Erzeugnissen und em n wesentlich hoheres Niveou der Fertigungstechnik
zum Ziel haben.
In den Planen der neuen Technik, die den Beratungen der 2. okonomischen
Konferenzen zu Grunde liegen, widerspiegeln sich die Gedanken, die Vor-
stellungen und der Witte von vielen tausenden Werktkitigen aus den Betrieben,
den technischen und den Konstruktionsbiiros des Maschinenbaues.
Das ist eine gewaltige Kraft, die sich zur Durchsetzung des technischen Fort-
schrittes entwickelt hat.
Die Plane der neuen Technik haben eine kritische Einschatzung der Loge m
eigenen Betrieb zum Ausgongspunkt.
Es muB Klarheit iiber solche Fragen geschaffen werden:
Wie sind die Erzeugnisse des Betriebes im Verhdltnis zu gleichgearteten Er-
zeugnissen des Auslandes einzuschotzen?
Welche Details der Erzeugnisse miissen weiterentwidcelt werden und welche
Forderungen sind dabei zu stellen?
:36
?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release ? 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Durch welche MaBnahmen laBt sich die Leistungsfohigkeit der Maschinen und
Gerate erh?hen?
Welche Erzeugnisse mussen aus dem Produktionsprogramm verschwinden und
durch Neuentwicklungen ersetzt werden?
Welchen Forderungen miissen die Neuentwicklungen entsprechen?
Wie kann die Bedienung vereinfacht werden?
Welche MaBnahmen sind notwendig, urn den hbchstmoglichen Stand der
Qualitat zu garantieren?
Wie konnen die im Schwermaschinenbau herzustellenden Produktionsmittel fUr
andere Industrien umfossend und zweckmaBig automatisiert werden?
Die Hauptorientierung, die sich aus alien diesen Fragen ergibt, ist:
Die maximale Steigerung der Leistung der Maschinen und Gerate bei standig
vela& sinkendem materiellem Aufwand far ihre Erzeugung zu erreithen.
Die betrieblichen Plane der neuen Technik waren unvollkommen, wOrden sie
sich nuc mit den Aufgoben der Modernisierung der eigenen Erzeugnisse be-
schaftigen.
Er muB ouch Klorheit Ober die Fragen schaffen, die die Organisation des
Produktionsoblaufes im eigenen Betrieb betreffen. Dabei stehen solche Aufgaben
im Vordergrund, deren Losung insgesamt die Einfuhrung einer modernen Tech-
nologie bedeutet.
In diesem Zusgmmenhange werden die MaBnahmen festgelegt:
?
Wie !carmen die dem Betrieb zur Verfugung gestellten Investitionsmittel und
Kredite so angelegt werden, da8 sie sich unmittelbar und zum hochstmoglichen
Grad produktivitatssteigegnd auswirken?
Welche Arbeitsgonge konnen durch die verstarkte Anwendung von Vorrich-
tungen schneller und mit groBerer Genauigkeit verrichtet werden?
Welche MaBnahmen sind notwendig, um die Selbstkosten zu senken?
Welche Auswirkungen ergeben sich durch die Veranderung und Verbesserung
der technologischen Prozesse auf die Normenarbeit?
Welche Produktionsprozesse ;carmen nutzbringend mechanisiert oder gar auto.
matisiert werden?
Wo 1st die Umstellung von der Werkstattfertigung auf die Nestfertigung er-
forderlich?
Durch welche MaBnahmen kann der innerbetriebliche Transport verringert und
verbessert werden?
Was 1st notwendig, um die MO- und PrOfm8glichkeiten im Interesse der
Hebung der Oualitot zu verbessern?
Das sind nur einige aus einer Rine von Fragen.
Die Hauptorientierung, die sich aus der Beantwortung dieser Fragen ergibt, 1st:
Durch rationellste Fertigung zu hachstmoglicher Steigerung der Produktivitat
und Rentabilitat bei gleichzeitiger Entlastung der melschlichen Arbeitskraft zu
kommen.
?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Die betrieblichen Plane der neuen Technik sind dazu die breite und solids
Grundlage, die den schnellen Aufschwung garantieren, well an ihrer Gestaltung.
an ihrer Durchfuhrung und an ihren schlieBlichen Erfolgen die Massen der Werki
thtigen den entscheidenden Anteil haben,
ich habe mir u. a. den Plan der neuen Technik des VEB Schwermaschinenbai
,,Henry PeIs" Erfurt angesehen.
Dieser Plan ist eine gute Cirundlage fur die Verbesserung der Arbeit und
Erreichung der Ziele, wie sie uns die Direktive der 3. Parteikonferenz stellt.
Es ist allerdings notwendig, und dos gilt fur alle Betriebe, jetzt em n straffes,.
Kontrollsystem im Betrieb zu organisieren, damit die festgelegten Termine exakt:
eingehalten und die MaBnahmen Wirklichkeit werden.
Weshalb fare ich diesen Plan des VEB ?Henry PeIs" Erfurt an?
Einmal deshalb, wie ich schon sagte, well er eine gute Grundiage fur die
weitere Arbeit des Betriebes darstellt. Zum anderen ober ouch desholb, well:
der diesem Plan beigelegte EntschlieBungsentwurf fur die 2. Okonomische(
Konferenz des Betriebes bei einer Steigerung der Produktion auf 241 Prozent
me eine Steigerung der Arbeitsproduktivitat auf 150 Prozent vorsieht.
Dieses Ziel fur die Steigerung der Arbeitsproduktivitat ist v?llig ungenagend,
denn
1, hat der Betrieb elle Moglichkeiten, den Grad der Technisierung wesentlich
zu erh?hen;
2. ist ihm bekannt, daB der Schwermaschinenbau die Produktivitat auf
mindestens 170 Prozent steigern muB und
3. wiirde er die Arbeitskrafte, die bei dieser Relation notwendig waren, an-
deren Zweigen unnerer Volkswirtschaft entziehen, die auf Arbeitskrafte-
zukihrung angewiesen sind, ganz abgesehen ion anderen Fakten, die .
sich daraus ergeben.
Dieses Beispiel beweist deutlich die cite Praxis der bloBen, quantitativen
Ausweitung der Produktion. Wir brauchen zur Einleitung einer industriellen Um-
walzung eine hOhere Qualitat in unserer Arbeit, die sich eben durch Einfilhrung
der neuen Technik in Konstruktion und Fertigung und Einsparung von Arbeib-
kraften ausdriicken muB.
Entsprechend einer Beratung im Kollegium des Ministeriums wurde in Ergan-
zung der bereits festgelegten Aufgaben folgendes besdilossen:
1. Der Plan der neuen Technik des Ministeriums fur Schwerrnaschinenbau
wurde bestiitigt und der Stellvertreter des Ministers, Genosse Grosse, mit
der Kontrolle und Weiterentwidclung des Planes beauftragt.
2. Die von den Betrieben ausgearbeiteten Plane der neuen Technik sind nach
Eingang jeweils in einer maximalen Frist von 3 Wochen durdi die zu-
standige Hauptverwaltung zu bestatigen.
3. Die Gesamtbearbeitungszeit far Verbesserungsvorschlage dad in der Regel
4 Wochen und die Priifdauer 14 loge nicht iiberschreiten. Im Jahre 1956
muB der volkswirtschaftliche Nutzen aus Verbesserungsvorschlagen gegen-
iiber 1955 urn mindestens 25 Prozent gesteigert werden.
Verontwortlich: Alle HV-Leiter.
?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
4. Bis zum 31.5.1956 ist eine Berotung mit zirka 20 Betrieben durchzufiihren
und eine verbindlithe Ordnung fiir
a) die Durchfiihrung von Musterbauten und
b) die Aufnahme neuer Erzeugnisse in die Produktion auszuarbeiten.
Verantwortlich: Genosse Seidel.
Kontrolle: Genosse Grosse.
V. Produktivitut und Rentabilitat.
Die Aufgobenstellung der Direktive, die Produktivitat im zweiten Fiinfjahrplan
auf 170 Prozent zu steigern, ist bei realer Einschatzung unserer Moglichkeiten
absolut rithtig und entspricht dem Entwicklungstempo, dos wir in den nachsten
fiinf Jahren ansetzen miissen, urn unsere Positionen welter zu festigen.
Der erste Fiinfjahrplan sah eine Steigerung der Arbeitsproduktivitat im Ma-
schinenbau auf 183 Prozent vor. Tatstichlich wurden jedoch nur 148,7 Prozent
(Produktionsarbeiter) erreitht.
Im Durchsthnitt der Jahre 1954/55 haben wir sogar nur eine Steigerung von
4,5 Prozent erzielt.
Der gonze Ernst einer solchen Entwicklung ist offenbar einem Tell unserer
Wirtschaftsfunktionore nicht klar. Jeder weiB es und jeder spric.ht davon, daB
nods Lenin die Steigerung der Arbeitsproduktivitat in letzter Instanz dos Aus-
schloggebende far den Sieg der neuen Gesellschaftsordnung ist.
Tratzdem wurde von den Betrieben em n derartig niedriger Planvorschlag vor-
gelegt, daB wir 1956 nur eine Steigerung von zirka 7 Prozent erreicht flatten.
Das Ergebnis einer solchen Haltung bedeutet nichts anderes als die Negierung
der Forderungen objektiver okonomischer Gesetze.
Hinzu kommt, daB viele Werkleiter dem okonomischen Gesetz des schnelleren
Wachstums der Arbeitsproduktivitat gegeniiber dem Durchschnittslohn nicht
geniigend Beachtung beigemessen und beionders in der zweiten Halfte des
-vergangenen Jahres eine fiir die gesamte Volkswirtschaft absolut schadliche Ent-
widclung zugelassen hoben.
Dos trifft besonders auf die Betriebe der Hauptverwaltungen Ausrustungen
fur Metallurgie und Schwermaschinenbau sowie Forderanlagen- und Stahlbau
"zu; weiterhin auf die Betriebe des Textilmaschinenbaues, die Betriebe des poly-
grafischen Maschineribaues und des Werkzeugmaschinenbaues.
Der Ministerprosident, Genosse Grotewohl, hat auf der Parteikonferenz noch-
mols ericitirt:
?Die Gesellschaft kann nicht mehr verbrauchen, als sie erarbeitet."
iese wictitige Feststellung rnuB tief in dos BewuBtsein aller Schwermaschinen-
er dringen.
?leder HV- und Werkleiter muB endlich solche MaBnahmen festlegen und
urchfuhren, mit denen er die Einhaltung der bei uns wirkenden objektiven
ekonomischen Gesetze gewahrleistet.
Die bedeutendsten Re.serven fur die Steigerung der Arbeitsproduktivitat be-
iehen in der Verbesserung der Technologie.
in Dan. - aniti7Ari Cony Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Hier haben wir offensichtlic.h ? wie bereits Genosse Walter Ulbricht in seine?
Referat auf der 3. Parteikonferenz feststellte? eines unserer schwachsten
in der Organisation der Schwermaschinenbaubetriebe.
Es ist notwendig, sofort mit oiler Energie die besten Krafte jedes Betriebes au
diese Frage zu konzentrieren; denn hier muB der Kampf zwischen Neuem und
Altem mit besonderer Scharfe gefiihrt werden, weil sich das Alte sehr gibe In,
der Organisation unserer Betriebe behauptet.
AnlaBlich der Leipziger Messe sahen wir eine groBe Zahl guter und aus
gezeichneter Konstruktionen. Wenn man jedoch die Betriebe kennt, in derma,
diese Mnschinen hergestellt werden, dann falit der klaffende Widersprock
zwischen dem technischem Niveau der Erzeugnisse und dem niedrigen Stool
der Produktionstechnik besonders auf.
Viele Werkleiter und HauptverWaltungsleiter gehen an diesem Zustand
geradezu fahrldssig vorbei.
Sie vergessen Ober den Alltagssorgen das Morgen.
Nicht wenige Werkleiter und Ingenieure sehen der Einfiihrung der neuen,
Technik zu ruhig, einige sogar gleichgaltig, entgegen, well sie nur die hohe
Oualifikation unserer Facharbeiter ausnutzen und sich keine Gedanken Ober die
Tethnologie in ihren Betrieben, Crber neue, moderne Einrichtungen und die Ver.
besserung der Produktionstechnik iiberhaupt machen. Zu dieser Einschatzung
kam auch die sowjetische Delegation unter Leitung des Stellvertreters des Var.
sitzenden des Ministerrates der UdSSR, Genossen Malischew.
Was muB jetzt getan werden, urn diesen Zustand zu beseitigen und ouch dos
Niveau unserer Fertigungstechnik bis Ende 1957 auf den entscheidendsten Ge-
bieten auf den Weltstand zu bringen?
1. Jeder Betrieb muB, wie bereits erwohnt, bis spatestens Ende 1956 einen
Perspektivplan haben. Auf Grund der Ergebnisse der internationalen Abstim-
mung, der Auswertung der akonomiken der lndustriezweige und der Plane der
neuen Technik werden f?r jeden Betrieb die Perspektive .seiner Produktions-
entwicklung, der Spezialisierung und der Kooperation sowie der Investitionen
festgelegt.
Diese Dokumente werden den Betrieben helfen, durchgreifende Verbesse-
rungen zu planen und einzufuhren, wodurch gewaltige Reserven fur die Steige-
rung der Arbeitsproduktivitat nutzbar gemacht werden konnen,
lch fordere alle Werkleiter auf, die Ausarbeitung dieser Perspektivplane sofort
zu beginnen und sie von der zustandigen Hauptverwaltung bestatigen zu lassen.
2. Vor wenigen Wochen wurde in Karl-Marx-Stadt das Institut fur Techno-
logie und Organisation des Ministeriums far Schwermaschinenbau gegriindet.
Dieses Institut gewinnt im ProzeB der industriellen Umweilzung, die im zweiten
Rinfjahrplan beginnt, groBe Bedeutung.
Das Institut hat die fortgeschrittensten Erkenntnisse auf dem Gebiet der
Technologie und Organisation im WeltmaBstab standig zu studieren und den
Betrieben zu vermitteln.
Wir erwarten von diesem neu gebildeten Institut, daB es kompromiBlos den
Kampf gegen das Alte aufnimmt und daB die Arbeitsgruppen des Instituts
Anleitung far die technischen und wirtschaftlichen Kader in den Betrieben geben.
40 ?
?
npriaccifipri in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Ap roved for Release ? 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Wit mussen uns jedoch dariiber im Waren sein, daa zwor dem Institut bei der
Schaffung moderner Technologien eine bedeutende Rolle zukommt, doB jedoth
ohne eigene schopferische Arbeit der leitenden Kretfte und der Werktatigen in
den Betrieben dos Ziel nicht erreicht wird.
3. Dem Schwermaschinenbau stehen im zweiten Funfjohrplan bedeutende
Investitionsmittel zur Verfiigung. Es kommt dorauf an, daB mit diesen Mitteln
nicht einfach die often Ausriistungen rekonstruiert, sondem daB eine neue,
h8here Qualitat der Produktionstechnik geschaffen wird. Die neuen Moschinen
&Wen nicht nur dem Baujahr noch neu sein, sondern miissen vor allem ihrem
technischen Niveau nach dos Modernste darstellen, was Wissenschaft und Technik
bieten konnen.
Der Bouonteil der Investitionen 1st wesentlich zu senken. Ober dos technisc:he
Niveau unserer Produktion entscheiden nicht die GroBe, Hohe und Anzahl der
Hallen, sondern die Ausriistungen. Was wir brauchen, sind modemste Ver-
fahren und Maschinen, mit denen wir die Produktion je m2 Produktionsflache
wesentlich erh?hen 'carmen.
ZUf Zeit ist die Ausnutzung der Produktionsflachen in den einzelnen Industrie-
zweigen sehr unterschiedlich.
Im Wefkzeugmaschinenbau stehen z. B. pro Ausrustungseinheit 51 m2 Produk-.
tionsflothe zur Verfilgung, im Turbinenbau 80 m2, im metallurgischen Maschinen-
bau 95 m2.
In Betrieben, die Moschinen fur die Lebensmittelindustrie herstellen, entfallen
auf eine Ausriistung sogar 120 m2 Produktionsfloc:he.
Diese Zahlen zeigen, daB die im ersten Fiinfjahrplan zur Verfiigung gestellten
Investitionen nicht immer sinn- und zwedwoll angewandt wurden.
Die vorhandenen ProduktionsflOchen werden bei weitem nicht rationell aus-
genutzt.
Den im relativ guten Zustand befindlichen Gebauden steht gegenwOrtig emn
nicht nur physisch, sondern ouch moralisch weitgehend verschlissener Maschinen-
park gegentiber.
Im ersten Funfjahrplan wurde die Mechonisierung und Automatisierpng nur
unzulanglich beathtet. Im gesamten Schwermaschinenbau bestehen noch keine
FettigungsstraBen auf der Grundlage fortgeschrittener GieBerei-Methoden.
Erst jetzt wird eine FormmaskenstraBe im NOhmaschinenbau Wittenberge
t,pufgebaut,
In den GieBereien besteht em n solcher Zustand, daB in den USA 50 t GuB,
n England 25 t und in Italien 19,2 t pro GieBereiarbeiter ausgebracht werden.
n der Deutschen Demokratischen Republik sinci es nur 13,5 t.
Im zweiten Fiinfjahrplan werden wir die Investitionen so einsetzen, daB bis
iam Jahre 1960 etwa 50 Prozent oiler Werkzeugmaschinen im Schwermaschinen-
tau em n Alter bis zu 5 Jahren aufweisen.
Das bedeutet den Ersatz und die Neubeschaffung von Ober 40 000 Werkzeug-
Moschinen,
Mit Hilfe dieser Investitionen muB der Mechanisierungsgrad der Schwer-
aschinenbaubetriebe auBerordentlich rosch erhOht werden.
Declassified in Part - Sanitized Copy Ap
roved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 :
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
?
Dos betrifft vor allem die serienproduzierenden Fertigungszweige, wie
Werkzeugmaschinenbau, den Textil- und polygrafischen Maschinenbau, deii
Dieselmotorenbau, die Kiihischrankproduktion, die Ndhmaschinenfertigung, die
Kabelfertigung und die Produktion technischer Keramik.
Im Plan der neuen Technik des Ministeriums fur Schwermaschinenbau hobs,'
wir die in diesem Jahr vorrangig durchzufuhrenden Mechanisierungsvorhaben;
festgelegt,
Ich verpflichte jeden Hauptverwaltungs- und Werkleiter, die in diesem PIa
ausgewiesenen Vorhaben diszipliniert durchzufiihren.
Fur die restlose Erfilllung dieser MaBnahmen und die Realisierung tl
projektierten Okonomischen Nutzens ist jeder Werkleiter volt verantwortlich.
4. Die Verbesserung der Technologie kann jedoch nicht nur mit Hilfe umfong.-
reicher Investitionsmittel erfolgen.
Wir haben weder genug Mittel noch genug Produktionsmaglichkeiten, urn olle
Maschinen kurzzeitig zu ersetzen. Die von der Regierung beschlossenen Anord-
nungen Ober die erhiihten Rechte der Werkleiter und die bedeutend erweir
terten KreditierungsmOglichkeiten milssen verstorkt ausgenutzt werden, die var.
handenen Anlagen in weitem Umfange zu modernisieren.
Die Produktivitat der in den Betrieben vorhandenen Werkzeug- und
SezloI-
moschinen kann wesentlich erhUht und die Arbeit der Werktatigen erleichtert
werden, wenn man die vorhandenen Maschinen mit leistungsfahigeren
Motoren und mit verbesserten Vorrichtungen versieht.
In der Ersten Weilzlagerfabrik in Moskau hat man z. B. die vor 20 Jahren
aufgestellten Drehhalbautomaten so verbessert, daB die Maschinen fur Schnell-
arbeitsmethoden eingesetzt werden konnen.
Dadurch wurde eine Leistungssteigerung von 25 Prozent erzielt und der Aus-
schuB wesentlich gesenkt.
In einem anderen Moskauer Betrieb, dem Bremsenwerk, hat man auf diese
Weise die Leistungsfeihigkeit der alten Revolver-, Fras- und Drehmaschinen urn
18 bis 20 Prozent verbessert,
Derartige ModernisierungsmaBnahmen werden in unseren Betrieben in noch
vie) zu geringem Umfange durchgefiihrt.
Dabei ist zu erinnern an dos passive Verhalten vieler Werkleiter z. B. bei der
Anwendung von Hydrokopiereinrichtungen.
In diesem Jahr haben wir erstmalig im Investitionsplan 22,2 Mb o DM fur
Vorrichtungen und Werkzeuge zur Verfiigung gestellt.
Es ist jedoch unmoglich, samtliche neu einzusetzenden Vorrichtungen aus
Investitionen zu finanzieren.
Viele Werkleiter scheuen sith offenbar noch, Kredite in Anspruch zu nehmen,
die aus den Einsparungen zuriickgezahlt werden miissen.
In den Planen der neuen Technik der Betriebe muB auf jeden Fall em n Pro-
gramm zur Modernisierung der vorhandenen Anlagen und Einrichtungen ent-
halten sein.
Das Institut fiir Organisation und Technologie hat fiir alle Betriebe Richtlinien
zu erarbeiten, die die Wege und Moglichkeiten aufzeigen, wie die vorhandenen
42
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
? /
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Produktionsmittel zur Leistungssteigerung umgebaut bzw. vereindert werden
!airmen.
Verantwortlich: Genosse Grosse.
Termin: 30.7.1956.
5. Bei der Verbesserung der Technologie, der Erhohung der Rentabilitiat, der
Einsporung von Material und der Verbesserung der (kola& 1st die breite An-
wendung moderner, schweiBtechnischer Verfahren von hervorragender Bedeutung.
? Wenn man bedenkt, daB in unseren Stahlbaubetrieben noch zirka 80 Prozent
oiler Konstruktionen durch Nietverbindung hergestellt werden, so wird jedem,
der nur einigermaBen etwas von der Sadie versteht, klar, welche Moglichkeiten
allein in diesem Industriezweig bestehen. .
Vet zu wenig wird von der Moglichkeit Gebrauch gemacht, GroBguBstiicke in
kombinierter Bauweise Stahl ? Stahlguf3 mit Hilfe der SchweiBung auszufijhren.
Es kannen damit viele Schwierigkeiten gieStechnisc.her Art und ouch bei der
Bearbeitung von groBen GuBstiicken beseitigt werden.
Die von der schweiBtechnischen Delegation in der SU gesammelten Erfah-
rungen lassen erkennen, daB bereits mit verhaltnismar3ig einfachen SchweiB-
geraten der halbautomatischen.UP-SchweiBung wesentliche Leistungssteigerungen
des SchweiBbetriebes erreicht werden.
Fur diejenigen Betriebe, bei denen die SchweiBtechnik eine besondere Rolle
spielt, wie z. B. Henry Pets in Erfurt, Thalmannwerk, Dimitroff-Werk, Korl-Lieb-
knecht-Werk, alien Betrieben der HV Forderanlagen- und Stahlbau, Werften,
Kesselboubetrieben usw. 1st em n spezieller Plan zur Einfiihrung halb- und voll-
automatischer SchweiBverfahren auszuarbeiten und die erforderlichen Mittel
zwedcgebunden auszuweisen.
Dabei 1st folgende Orientierung 26 geben:
Bk Ende des zweiten Rinfjahrplanes sind mindestens 70 Prozent des gesamten
-Umfonges der SchweiBarbeiten im Schiffbau und 50 Prozent im Maschinenbau
durch hochproduktive halb- und vollautomatische Verfahren zu bearbeiten. ,
Die einzelnen Etappen sind in den Planen festzulegen, wobei der grate Tell
der Umstellung 1957/58 zu erfolgen hat,
Verontwor ti i c h Alle Hauptverwaltungsleiter.
Bei der Einfiihrung der automatischen SchweiBung 1st wie folgt vorzugehen:
a. Sofortige Umstellung alter StumpfstoB- und KehlnahtschweiBungen, sofern
sie. waagerecht bzw. in Wannenlage geschweiBt werden, von der Handschwei-
Bung auf die automatische oder halbautomatische SchweiBung.
b. Einfuhrung der halbautomatischen SchweiBung fur alle Nahte, die durch
geeignete Vorrichtungen in die waagerechte bzw. in Wannenlage gebracht
werden !airmen.
(Hierzu sind zahlreiche UP-SchweiBgerate erforderlich.
Es zeugt ober von einer Unterschatzung der modernen SchweiBverfahren, wenn
bis rum 27. April erst 88 Gerate bestellt waren.)
43
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: 6IA-RDP81-01043R002400120006-2
c. Sofortiger Einsatz der vorhondenen Vollautomaten: Wie SchweiBtrak
SchladcensthweiBgerate und Einzweck-Automaten fur lange Nahte, Dickbl
StahlguBteile, Flanschen usw. Uberprilfung weiterer Anwendungsmaglic:hkei
des vollautomatischen SchweiBens durch dos ZIS bis Ende Juli 1956.
d. Halbzeuge und Teile, die in einer Hauptverwaltung in den verschieden
Betrieben immer wieder anfallen, sind in jeweils einem Werk mit Spezia
SchweiBvorrichtungen zu organisieren.
Die Vorbereitungen dazu sind im Stahlbau bereits begonnen worden.
beauftragten Kollegen entwickeln eine gute Initiative,
Die Anwendung der WiderstandsschweiBtmg 1st zur Zeit vollig unzureichen
Fur die Serienfabrikotion, besonders bei groBen Stuckzahlen, fehlen, Sandi:
SchweiBgerate, wie VielpunktschweiBmaschinen, AbschmelzschweiBmoschinen
dunnwandige Teile, z. B. Ventilkarper.
Auf dem Gebiet der AbschmelzschweiBung groBer Ouerschnitte, z. B. Trager
Schienen, Rohre werden wohl die entsprechenden SchweiBmaschinen geferti
ober ihr Einsatz in den Betrieben 1st noch ungeniigend.
Ich habe das ZIS beauftragt, mir fur die einzelnen Industriezweige Vorschlag,
zur Durchsetzung der modernen SchweiBtechnik zu unterbreiten.
Alle Betriebe haben bis spatestens 30.6.1956 die fur 1957 benotigten halba
und vollautomatischen SchweiBaggregate und sonstige Ausrustungen bei den
diese Gerate produzierenden Betrieben zu bestellen.
Der Leiter der HV Elektromaschinenbau, Genosse Knoll, hot zu sichern, &Al
die erforderlichen Gerate sowohl mengen- als ouch qualitatsmoBig termingerechti
geliefert werden.
6. Eine weitere, zur Verbesserung unserer Tedinologie unbedingt notwendige
MaBnahme 1st die verstarkte Ausbildung von technologischen Kadern an unseren
Hoch- und Fadischulen.
Im ersten Rinfjahrplan wurde auf diesem Gebiet eine vallig unzultingliche
Entwicklung zugelassen. Der Anteil des technischen Personals in unseren Be-
trieben belief sich im Jahre 1955 auf 12,8 Prozent, wahrend der des kauf-
mannischen und Verwaltungspersonals 15,5 Prozent betrug.
Erschwerend fallt ins Gewicht, daB diese Relation im Jahre 1950 mit 9 zu 10,6
Prozent welt giinstiger lag. In unsere Betriebe und in dos Ministerium mussen
unbedingt mehr lngenieure, Technologen und Konstrukteure; dariiber muB sich
jeder klar sein.
Auf unseren Hochschulen mUssen Ingenieure herangebildet werden, ? die mit
alien Fragen der modernsten Fertigungs- und Organisationstethnik vertraut sind.,
Wir mussen kunftig, sowohl das Ministerium als ouch die Betriebe, eine
wesentlich engere Verbindung mit den Hoch- und Fachschulen herstellen und an
diesen Institutionen Ober unsere Probleme sprechen.
Die groBe Organisation der Kammer der Technik muB ebenfalls viel mehr
als bisher von uns genutzt werden, um bestimmte Schwerpunktaufgaben einer
schnelleren und sitheren Losung zuzufiihren.
Nur so kannen wir direkte und unmittelbare Hilfe erwarten.
44
110
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2 /10/24 . C -
p.
3R00240017nnnA 9
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
An unseren Fochschulen haben wir MaBnahmen eingeleitet, urn die wissen-
schaftliche Lehre und Forschung der Technologie zu gewahrleisten.
AuBerdem haben wir einen dreijahrigen Sonderlehrgang an 20 technischen
Betriebsschulen mit 600 Teilnehmern organisiert, der der Qualifizierung unserer
Technologen
Weiterhin werden in diesem Jahre mehr als 3000 lngenieure, Techniker und
Meister ihre Priifung ablegen und donn der Industrie zur Verftigung stehen.
Dos sind jedoch erst AnfangsmaBnahmen.
Ihre Aufgobe als Werkleiter besteht jetzt darn, geeignete Kader auf die
Schulen zU delegieren.
Mit den Hoch- und Fachsthulen ist em n Plan auszuarbeiten, der die Ausbildung
und Schulung von Technologen sichert und die Spezialausbildung als Tedinologe
aus dem bisherigen Niveau heraushebt und zu einer wissenschaftlichen Disziplin
macht.
Verantwortlich:Genosse Franz,
Kontrolle: Genosse Grosse.
Termin: 30.6.1956.
In allen Betrieben sind die MaBnahmen zur Verbesserung der Technologie im
Plan der technisch-organisatorischen MaBnahmen zusammenzufassen.
Im Plan der technisch-organisatorischen MaBnahmen werden die Richtlinien
zur Ausnutzung der Reserven, die Termine far die Durchfuhrung der MaB-
nahmen und die verantwortlichen Personen festgelegt sowie der Nutzeffekt der
vorgesehenen MaBnahmen berechnet.
In einer Reihe von Betrieben treten bei der Ausarbeitung des Planes der .
technisch-organisatorischen MaBnahmen noch wesentliche Mange' auf.
Der Plan stimmt oft nicht mit den Aufgaben des Gesamtplanes des Betriebes
itherein und konn daher der Erfiillung der quantitativen und qualitativen Auf-
gaben des staatlichen Planes nicht gerecht werden.
Die bisherige Praxis zeigt auch, daB die Plane in den Betrieben, die in ihrer
Gesamtheit dos zu erreichende Ziel des staatlichen Planes gewahrleisten
miissen, nicht aufeinander und miteinander abgestimmt sind.
So z. B. der Plan der technisch-organisatorischen MaBnahmen, der Plan der
Einfuhrung der neuen Technik, der Plan der Normenarbeit usw.
Diese Praxis ist schadlich, erschwert eine wirksame Kontrolle und schwacht
die Verantwortlichkeit der Durchfuhrung.
Man muB in Zukunft streng darauf achten, daB alle diese Plane im Kollektiv
erarbeitet und mit der Belegschaft beraten und beschlossen werden. Es ist in
jedem Fall zu garantieren, daB die Grundlage dieser Plane die fortschrittlichsten
Erfahrungen des Kollektivs sein mussen, und insbesondere muB in jedem Quarto'
der Plan der technisch-organisatorischen MaBnahmen nach der Kontrolle der
Plonerfullung und der weiteren Aufdeckung von Reserven Erganzungen er-
fahren.
. Ein Hauptmangel, der immer wieder festgestellt werden muB, besteht darin,
daB der Okonomische Nutzen der einzelnen MaBnahmen Oberhaupt nicht oder
nut sehr mangelhaft ermittelt und meBbar dargestellt wird.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Dos ist doch aber gerade die Hauptsachel
Darum muB man mit dem Plan der technisch-organisatorischen MoesnahmetV
unmittelbar einen Plan zur Erarbeitung technisch-begrundeter Arbeitsnormen
verbinden.
Gegenwartig gibt es zwar in einer Reihe von Betrieben Plane der Normen-,
arbeit, ober oft sind diese Plane nicht mit den vorgesehenen technisch-otgani-
satorischen MaBnahmen koordiniert.
Aber nur, wenn zwischen beiden Planen em n direkter, terminlich und finanziell
kontrollierbarer Zusammenhang besteht, ist die wissenschaftliche Ausarbeitung
technisch-begrundeter Arbeitsnormen gewahrleistet.
Wie ungenagend unsere bisherige Arbeit ist soil an einigen Beispielen gezeigt,
werden.
In den Betrieben der HV Warkzeugmaschinenbau besteht z. B. mit 17,6 Prozen
der geringste Anteil an TAN im gesamten Ministerium.
Der VEB Excelsior Heidenau weist im Februar 1956 einen Leistungslohn-Anteil
von 37,5 Prozent aus, der VEB Germania Karl-Marx-Stadt 43,6 Prozent.
Ahnlich ist die Loge in unseren Werften, wie z. B. in der Wamow-Werft, der
Ernst-Thalmann-Werft und der Schiffswerft Ubigau.
lch erwarte von den Werkleitern, daB sie durch Verbesserung der Technologie,
Durchfiihrung von Arbeitsplatz-Analysen und Schaffung von Zeitnormotiven die
Voraussetzungen schaffen, einen wesentlich hoheren Anteil der Leistungslohn-
stunden an den Produktionsstunden und folglich ouch einen hoheren Anteil der
TAN erreichen.
Wir haben bereits wiederholt erklart, daB wir nicht den Lohn senken, sondern
daB wir auf der Grundlage der verbesserten Technologie und Arbeitsorganisation
die Arbeitsproduktivitat steigern wollen. Jeder Arbeiter kann sich dovon Ober-
zeugen, daB im Betriebsplan keine Verminderung der Durchschnittslahne geplant
ist; ouch im 2. Funfjahrplan ist von Jahr zu Jahr eine Erhahung der Dutch-
schnittslohne vorgesehen.
Wir mi.issen uns jetzt intensiver mit der Erarbeitung der Wirtschaftszweig-
Lohngruppenkataloge beschaftigen.
Der Wirtschaftszweig-Lohngruppenkatalog client der akonomisch richtigen Be-
wertung aller Arbeiten in den Betrieben und damit der Durchsetzung des akono-
mischen Gesetzes der Entlohnung nach der Leistung.
Bisher wurde die Eingruppierung in die verschiedenen Lohngruppen oft will-
kurlich vorgenommen. Das beweist die Tatsache, daB wir monatlich 500 TDM
fur Lohngruppenausgleich aufwenden.
Die Vorbereitung und Einfuhrung des WLK wird uns helfen, solche Manget
zu iiberwinden.
An Hand des WLK muB die Richtigkeit der qualitativen Bewertung der Arbeit
gepriift und im Bedarfsfall geandert werden.
Diese MaBnahmen konnen jedoch nut auf der Grundlage einer breiten Ober-
zeugungsarbeit durchgefiihrt werden. Die Einfiihrung des WLK hangt davon ab,
wie Sie als Werkleiter die MaBnahmen zur Qualifizierung der Werktotigen, die
46
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Verbesserung der Arbeitsorganisation und die Ordnung im technologisc:hen
ProzeB durchsetzen.
Wir mussen ouch im Schwermoschinenbau jetzt dazu ithergehen, nicht nur in
einzelnen Betrieben, sondern in ganzen Industriezweigen Beispiele zur Steige-
rung der Arbeitsprodulctivitat zu schaffen. Dabei miissen wir uns die Erfah-
rungen und proktischen Manahmen, die in der Wismut und im Steinkohlen-
bergbau gesammelt wurden, zu eigen machen und unter Berucksichtigung der
speziellen Bedingungen im Maschinenbau auswerten.
Wir werden vorerst damit im Industriezweig Schiffbau und in den Magde-
burger Schwermaschinenbaubetrieben beginnen.
Die Vorbereitungen dazu sind zusammen mit den jeweiligen Bezirksleitungen
der SED und den Bezirksvorstanden der IG Metall zu treffen und gemeinsam
em n entsprechender Plan auszuarbeiten.
In erster Linie sind die tedinisch-organisatorischen MaBnahmen exakt fest-
zulegen,
FUr die .Vorbereitung im Schiffbau ist verantwortlich der Stellvertreter des
Ministers, Genosse Schomburg, fur Magdeburg die Genossen HV-Leiter PasoId
und Scholz.
Ein Gebiet, auf dem bisher .wenig mit wissenschaftlicher Grundlichkeit ge-
arbeitet wurde, ist die Preispolitik.
Es besteht kein Zweifel dariiber, daB wir bei vielen Erzeugnissen des Schwer-
maschinenbaues im internationalen Vergleich in den Kosten absolut zu hoch
liegen.
Das resuitiert aus einer v?Uig ungeniigenden Kenntnis der Wirkung 8kono-
mischer Gesetze und der Unkenntnis withtiger Kennziffern, die, weil wir sie
nitht besitzen, tins blind machen und eine Veranderung der jeweiligen Situation
,erschwert,
Die Selbstkosten sind die wichtigste Kennziffer der Arbeit des Betriebes. Die
nnerbetrieblichen Reserven, die noch im Material, in den Arbeitskraften und in
en finanziellen Mitteln des Betriebes liegen, kommen in den Moglichkeiten
einer weiteren Senkung zum Ausdruck.
Die systematische Senkung der Selbstkosten und der Preise ist eines der
-Orundprinzipien der sozialistischen Wirtschaftsfiihrung, dos sich aus den Erfor-
missen des okonomischen Grundgesetzes des Sozialismus ergibt.
Nach der Preisbildung fur die einzelnen Erzeugnisse wird die Produktions-
stung, cife Arbeitsproduktivitat und die Rentabilitat beurteilt.
Die Preise sind damit die wertmaBige Bemessungsgrundlage der Leistungen
or Betriebe.
Im Schwermaschinenbau ist dies noch eine sehr fragwiirdige Sache, denn die
else sind dos Gebiet, auf dem wir in der Anwendung der okonomischen
esetze am weitesten zuradc sind.
,-Dos 21. und das 25. Plenum beschaftigten sich sehr eingehend mit dieser
ge. Je Produkt und Oualitat sind einheitliche Festpreise auf der Basis des
ellschaftlich notwendigen Aufwandes zu bilden. Dadurch werden Betriebe
? ? 4-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
)eclassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
mit hoheren Kosten gezwungen, ihre Kosten zu senken Betriebe, die
arbeiten, fiir ihre Arbeit belohnt.
Dutch eine akonomisch richtige Preisbildung werden die Betriebe veranlat1!
die fortschrittlichsten Fertigungsmethoden anzuwenden, die Neuererbewegung,
zu entwickeln und mit dem Aufwand an vergegenstandlichter und lebendiger:f
Arbeit sparsam umzugehen. Eine solche Preisbildung zwingt dazu, die Inve-
stitionen zweckmaBig durchzufahren und ermoglicht einwandfreie Betriebs-
vergleiche.
SchlieBlich zwingt eine okonomisch richtige Preisbildung, die Produktion in der
Regel in solche Betriebe zu geben, in denen die wirtschaftliche Fertigung ge
wahrleistet ist und fahrt damit zur Programmbereinigung und Spezialisierung.
Wie sieht es aber bei uns z, Z. noch aus?
Nur in einigen Fallen gibt es Festpreise je Produkt, so z. B. fur Krone, Stahl-
hochbau, Bracken, Dampfturbinen, Elektromotoren und Schiffbau.
Fur den weitaus groaten Teil der Erzeugnisse wird die Bildung der Preise im
Verfahren der Einzelpreisbewilligung vorgenommen, als Grundlage dienen hierbei
vielfach die betriebsindividuellei Kosten, die oft weit von den gesellschaftlic:h
notwendigen Kosten entfernt liegen. Dieser Zustand fart zu solchen Erschei-
nungen, daB der VEB Transport- und Anlagenbau fur einen Schaufelradbagger.
1,9 Mio DM mehr forded, als der VEB Lauchhammer benatigt.
Die aberprafung der Kalkulation ergab, daB viel zu hohe Fertigungszeiten
angesetzt wurden.
Solche ungerechtfertigten Preisforderungen entsprechen nicht unserer Ordnung.
lch habe daher angeordnet, daB die Werkleiter in Zusammenarbeit mit ihren
Hauptvenvaltungen alle Voraussetzungen schaffen, um ab 1957 auf der ganzen
Breite der Erzeugnisse feste Einheitspreise einzufiihren.
Alle diese MaBnahmen werden dazu f?hren, daB die okonomische Kraft
unseres Staates bedeutend wiichst. Seien wir uns der Tatsache bewuBt:
MaBstab fur den Stand der Einfiihrung der neuen Technik, far ihre Aktivitot
bei der Verbesserung der Technologie ist dos okonomische und finanzielle Er-
gebnis, also die Erfallung des Planes in alien seinen Teilen.
Die Entwicklung im ersten Rinfjahrplan zeigt, daB wir alle Moglichkeiten
haben, dos finanzielle Ergebnis entscheidend zu verbessern.
Die Rentabilitatsquote wurde von 2,2 Prozent im Jahre 1951 auf 10,5 Prozent
im Jahre 1955 gesteigert.
Die Kosten fur 1000 DM Warenproduktion betrugen im Jahre 1951 im Dutch-
schnitt noch 987,? DM, wahrend sie 1955 nur noch 895,? DM betrugen.
Das cities sind groBe Erfolge. Damit konnen wir aber keinesfalls zufrieden
sein, denn bisher hat der Schwermaschinenbau in seiner Gesamtheit nodi nicht
in einem einzigen Jahr den Gewinnplan voll erfallt.
Durch die planmal3ige Einfahrung der neuen Technik und der Organisierung
guter Wettbewerbe muB und wird es uns gelingen, bereits 1956 nicht nur den
Produktionsplan, sondern ouch den Finanzplan zu erfiillen.
Das erwartet und fordert unser Stoat von uns.
48
- Cont-F - qaniti7Pr1 nnnv Approved for Release @50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release ,@ 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
VI. Ergebnisse des I. Quartets 1956.
Zwischen den hochgesteckten Zielen des 2. Fiinfjahrplanes, wie ich sie der-
gelegt babe, und der Praxis in dem groBten reit unserer Betriebe besteht jedoch
noch em n groBer Widerspruch.
Ich denke, es ist gut fur uns, wenn wir dos I. Quarto, 1956 auf unserer
heutigen Beratung etwas kritischer einschatzen, ols dos gestem in der Presse
zu lesen wor.
Die Ergebnisse des I. Quartets 1956 lessen erkennen, daB nicht jeder einzelne
Tag ausgenutzt warden ist, urn den Start unseres 2. groBen Fiinfjahrplanes so
durchzufiihren, wie es Portei und Regierung von uns erwartet haben.
Wir miissen uns darilber kIor sein, daB es der Vergangenheit angehOren muB,
mit den Anstrengungen nach AbschluB eines Planabschnittes nachzulassen.
Ruckstonde bei Durchfiihrung der Produktionsplane und bei der Verwirklichung
der okonomischen Zielsetzungen lessen sich nur sehr schwer wieder aufholen.
Die Erfullung des Bruttoproduktionsplanes des I. Quartets ist vollig unge-
niigend. Insgesomt ist er mit 90,7 Prozent erfiillt worden, d. h. es wurden 21,2
Prozent des Jahresplanes
Sehr ernst ist die Tatsache, daB ouch der Werkzeugmaschinenbau im ersten
Quartet den Plan nicht erftillt hot; Dabei soil der Werkzeugmaschinenbau noch
in diesem Jahr entscheidend mit dozu beitragen, daB unsere Betriebe mit neuen
und modemen Produktionsausriistungen ausgestattet werden k?nnen.
In der Begriindung.fiir die sthlechte Erfullung des Planes, die der Leiter der
HV, Genosse Zeitel, vor dem Kollegium des Ministeriums abgab, heiBt es U. a.,
daB die tang anhaltende kilteperiode den Produktionsablauf stark hemmte.
Das ist nicht der Kern der Sache, denn auch in Erfurt war es lenge kalt und
der VEB Henry Pets hat seinen Plan gut erfililt.
Eine weitere Begriindung fiir die Riickstande: ?Mangelhafte Technologie,
schlechte 13etriebsorganisation und ungeniigende Qualifikation leitender Betriebs-
funktionkire" kommt der Sache schon nailer. Nur mul3 hinzugeftigt werden.
schlechte Arbeit ouch in der HV, die die Betriebe nicht ordentlich anleitete
und die von der Leitung des Ministeriums festgelegten Mannahmen zur
Organi-
sierung eines reibungslosen Plantiberganges nicht richtig kontrollierte und die
Betriebe bei adergewohnlichen Schwierigkeiten mangelhaft unterstiitzte.
Die Betriebe:
Drahtziehmaschinenwerk Grtina,
?7. Oktober" Berlin,
John Schehr Meuselvvitz,
Wema Union Gera,
Wema Aschersteben
haben absolut mangelhaft gearbeitet.
Die Leitungen der Werke sollen, soweit dos noch nicht geschehen ist, sofort
den Belegschaften den Stand der Planerftillung bekanntgeben und erkloren, daB
wir so keine neue Technik einfiihren und unseren Lebensstandard nicht ver-
bessern kannen.
Viele Werktatige unserer Betriebe haben wahrend der starken Frostperiode
im I. Quartet hervorragende Leistungen volibracht, die hohe Anerkennung ver-
dienen.
Dmi-F - Caniti7Pci Cony Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Die schlechten Erfullungszahlen sind weitgehend auf subjektive Ursciche
zuriidczufiihren. Das beweist u.a. die Tatsache, daB der AusstoB des erste
Quarto's 1956 zum Teil erheblich gegeniiber dem IV. /aortal 1955 absank.
Im Werkzeugmasthinenbau wurden z.B. nur 78 Prozent des AusstoBes Im
IV. Quartal 1955 erreicht.
Die schlechte Produktionsdurchfiihrung zeigt sich ouch in der ungentigenden-
Erfiillung des Exportplanes.
Es bestehen zur Zeit mehr als 40 Mio Ruckstande.
Davon in den Hauptverwaltungen
Schiffbau 10,7 Mio,
WMW 10,6 Min,
Ausrustungen fiir Metallurgie und Schwermaschinenbau 6,5 Mb.
Wir mtissen bei der Durchfiihrung der Exportaufgaben an die Verpflichtungen
denken, die der Schwermaschinenbau gegenLiber der Sowjetunion und den
volksdemokratischen Landern auf der internationa len Abstimmung des Moschinen-
baues iibernommen hat.
Die Erfullung der okonomischen Zielsetzungen war im I. Quarto' ouch sehr
schlecht, z. T. sogar noch schlechter, als die der Produktionsaufgoben, Die fur
das I. Quarto' vorgesehene Produktivitatssteigerung wurde bei weitem nicht er-
reicht. Gegeniiber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres wurde nur eine Stei-
gerung urn 3,7 Prozent erarbeitet.
Das SchluBlicht bilden bier die Betriebe der Hauptverwaltungen Ausrustungen
fir die Schwerindustrie sowie Farderanlagen- und Stahlbau.
Schon gar nicht vertretbar 1st die Entwicklung des Betriebsergebnisses.
Bei einer Erfullung des Jahresplanes der Warenproduktion mit 20,3 Prozent
wurde dos Betriebsergebnis des Jahres nur zu 12,8 Prozent erreicht.
Besonders schlecht 1st dos Ergebnis in der Hauptverwaltung Ausriistungen fur
Chemie, Bau- und Hortzerkleinerungsmaschinen. Anstelle eines Gewinns von
2,1 Min DM trot em n Verlust von 240 TDM em.
Nicht besser sind die Betriebe der HV polygrafische Maschinen. Anstelle
eines Gewinns von 500 TDM entstand em n Verlust von 130 TDM.
DaB es auch anders geht, beweisen die Betriebe der HV Kraft- und Arbeits-
mosc.hinenbau, die dos Betriebsergebnis im I. Quarto' gut erfiillt haben.
Die Hauptursachen sind in einer mangelhaften Organisation des Planijber-
n,-..-.1,,ificsrl in Dart -
ri @
ganges zu suchen. Im Endkampf urn die Planerfallung 1955 wurde von vielen
Betrieben die Vorbereitung des neuen Planjahres nicht bin geniigenden MoBe
durchgefiihrt.
In zahlreichen Fallen war die ungeniigende Plandurchfiihrung des Elektro-
maschinenbaues und des Getriebebaues die Ursache mangelhafter Plan-
erfiillung in den lndustriezweigen.
Sowohl im Elektromaschinenbau wie im Getriebebau 1st kurzfristig em n PrOduk-
tionsvorsprung zu erarbeiten, damit die Maschinenbaubetriebe ziigig beliefert
werden.
Copy Approved for Release 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
50
Declassified in Part - Sanitized Copy A roved for Release
50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Starke Kritik ist ouch an der bisherigen Arbeit der lnvestitions-Vorbereitung
und -Realisierung zu Oben. 1m I. Quarto wurden nur 7,6 Prozent der bereft-
gestellten Mittel realisiert.
Die Houptgriinde sind in erster Linie auf die mangelhafte Vorplanung und
die zu spate Bekanntgabe der Kontroliziffern zuradczufiihren.
Es ist cloth auBerordentlich besorgniserregend,'wenn im Werkzeugmaschinen-
bau fur $o wichtige Vorhaben wie Magdeburg, Plauen und Leipzig noch immer
keine baureifen Unterlagen vorhanden sind, obwohl diese Vorhaben noch in
diesem Johre fertiggestellt werden mussen.
Ahnlich sieht es im Elektro- und Energiemaschinenbau aus. Far dos so auBer-
ordentlich wichtige Hochleistungspriiffeld sind auBer den Vorplanungsunterlagen
keinerlei Vorprojektierungs- oder Projektierungsunteriagen vorhanden.
In letzter Zeit stellte sich heraus, daB die Kontrolle des Projektierungsverlaufes
in die Houptverwoltungen gedrangt wird. Das ist eine absolut falsche Linie.
Die Werkleiter sind personlich fur die rechtzeitige Auslieferung der Projelctierungs-
unteriagen verantwortlich,
Sie haben mehr Gebrauch von ihren erweiterten Befugnissen bezuglich der
Vereinfochung der Projektierungsunteriagen zu machen und jeden zusatzlichen
Auhvand zu verrneiden. In direkter Aussprache mit dem Projektierungsbilro sind
MaBnahmen festzulegen, um die Rodcstande aufzuholen.
Wenn die Maglichkeit besteht, sind eigene Konstruktions- und Projektierungs-
kapozitaten helfend mit einzusetzen. Das Hauptaugenmerk bei der Realisierung
der Investitionen ist vor alien Dingen auf die schnellste Beschaffung der Ira
Plan enthaltenen Ausrustungen zu legen.
lch macho dorauf aufmerksam, daB der Schwermaschinenbau einen Plan hat,
der unseren eigenen Forderungen und den Erfordemissen der akonomischen
Gesetze entspricht
Den Plan nicht zu erfallen, heiat also, die Wirkungsweise der objektiven
akonomisdien Gesetze nicht bewuflt auszunutzen.
Das ungenagende Ergebnis im I. Cluartal mue alle Schwermaschinenbauer zur
Whiten Aktivitat veranlassen.
Neben den groBen perspektivischen Aufgaben im Werkzeugmaschinenbau
kommt es in diesem Industriezweig in den nachsten Tagen und Wochen darauf
an, hortnadcig um die Erfilllung des Planes, um den AusstoB jeder Maschine zu
ringen. Weiterhin massen cue Reserven eingesetzt werden, urn Ober den Plan
hinaus zusatzliche Werkzeugmaschinen zu produzieren.
Em n groBer Teil der Werkzeugmaschinenbauer arbeitet bereits unter der Losung
Der Republik mehr Werkzeugmaschinen" und hat sich dem Aufruf der Werk-
tatigen des VEB Zahnschneidemaschinenfabrik ?Modul" Karl-Marx-Stadt, Ober
en Plan hinaus Maschinen herzustellen, angeschlossen. Diesem Beispiel miissen
aIle Betriebe folgen.
Ich verlonge von alien Schwermaschinenbauern, daB sie die Begleichung Oiler
Many:hider' bis Ende des IL Quartals organisieren und im weiteren Verlauf
des Planjahres keine UnregelmaBigkeiten mehr zulassen. Diese Forderung be-
zieht sich in enter Linie ouch auf die Hauptverwaltungen und elle Mitarbeiter
des Ministeriums.
? 51
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RnpRi_nirmonnnAn,
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Die sozialistische Hilfe von Hauptverwaltung zu Hauptverwoitungl. u
Betrieb zu Betrieb haben wir noch nicht geniigend organisiert. Das ist
wichtige Aufgabe far dos Ministerium.
Die Hauptverwaltungen mussen sich endlich freimachen von dem Kleifik
der nicht auf ihren Tisch gehart und die Betriebe richtig anleiten und kon
lieren. Aufgaben stellen, den Weg zur Losung aufzeigen und und .eine
seitige vorbeugende Kontrolle durchfuhren, das sind die Aufgaben leder Hau
verwoltung.
Orgonisieren und helfen!
Sie trogen die unmittelbare Verantwortung fur die Erfallung der Plane
ihnen unterstehenden Industriezweige.
?Ohne Planschulden ins III. Quarto! 1956", nur so kann unsere gemeinso
Losung lauten.
In jedem Betrieb, in jeder Abteilung ist em n Wettbewerb zu orgonisleren,
die Grundlage zur Erreichung dieser Zielsetzung und daraber hinaus dr
Garantie zur Erfullung der staatlichen Aufgaben 1956 ist.
VII. Virbereitung des Volkswirtschaftsplanes 1957.
Die rechtzeitige Kenntnis der ? Aufgaben des nachsten Planjahres ist el
wichtige Voraussetzung, um den Plantibergang gut zu organisieren. Das bi
trifft insbesondere die Fertigungszweige, die Produktion mit langen Durchlaut
zeiten haben, wie dos im Schwermaschinenbau de! Fall 1st.
Dem hat der Ministerrat entsprochen, indem er in diesem Jahns die Kontrolli.
ziffern fur die Ausarbeitung des Volkswirtschaftsplanes 1957 bereits am 3. Ma
bestatigt hot.
Die Aufgabenstellung far' den Schwermoschinenbou ist wesentlich hobs,' aus
diesem Jahre.
Die Warenproduktion soli ausgehend vom Staatsplan 1956 ? auf 1'154
Prozent gesteigert werden. Dabei ist eine Steigerung der Produktivitat be don
Produktionsarbeitem auf 112,5 Prozent vorgesehen. Die Selbstkosten sind ii
6,7 Prozent zu senken.
Die Hauptlinie der Produktion ist darauf gerichtet, die lohnintensiven Produk-
tionszweige besonders stork zu entwidceln. Wir sind nicht daran interessiert so
materialintensive Positionen, wie z. B. Stahlkonstruktionen, stork zu steigem,
diese Kapazitat soli vielmehr eingesetzt werden, um die storke Produktionsforderung nach Abraumgeraten, Baumaschinen u.dgl. abzudecken.
Die graBte Steigerung wird der Werkeugmaschinenbau erfahren. Die Pro-
duktion der Werkzeugmaschinenfabriken ist mindestens auf 130 Prozent zu er-
hohen. Dos ist durchaus maglich. Untersuchurtgen haben ergebeas, daB diese
Steigerung ohne graBeren Investitionsaufwand zu erreichen ist allein dutch
Mobilisierung der vorhandenen Reserven und Obenvindung der inneren Dia-
proportionen in den Betrieben.
Im nachsten Jahr sollen .vier 50-MW-Turbinen fertiggestellt werden und in
Betrieb gehen. 22 GroBdieselmotoren mit 2400-PS-Leistung broucht der Schiff-
bau. In den Betrieben Bergmann-Borsig und Halberstadt mussen sofort die
entspredienden Voraussetzungen gesthaffen werden.
52
npriaccifiari in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Die Produktionssteigerung an Ausriistungen fur Zementfabriken 1st derort gra,
daB unverzuglich die Projektierung, Konstruktion und Kooperation zu organi-
siren 1st und 'auf eine breite Basis gestellt wird.
Vom Schiffbou wird u. a. verlongt, doe der erste Trawler Typ III und Fang- und
Verarbeitungsschiffe im I. bzw. II, Quarto! des Jahres 1957 zur Auslieferung
kommen. Der erste 10 000-t-Frachter ist dem Verkehr zu Obergeben.
Betrachtlithe Investitionsmittel sind vorgesehen. U. a. sollen iiber 7200 neue
Werlaeugmaschinen angeschofft werden.
Ich habe die Houptverwaltungsleiter bereits vor einigen Wochen angewiesen
zu veronlassen, daB die Ausrilstungen seitens der Betriebe bis 30.6. 1956 bestellt
werden. Werkleiter, die in dieser Hinsicht noch keine Mallnahmen unternommen
haben, werden nochdruddichst an diesen Termin erinnert.
Mit allem Nachdruck 1st die Ausarbeitung der Projekte zu betreiben. Der
Ministerrot hot festgelegt, daB die Projekte bis zum 30.9. vortiegen miissen.
MOM Tormin 1st unbedingt einzuhalten.
In den hauptverwaltungen werden z. Z. die Kontrollziffern auf Betriebe auf-
geschlusselt. Bis zum 15. 5. hat jeder Werkleiter im Besitz der Kontrollziffern
zu sein.
Es werden nur wenig Ziffern vorgegeben. Dadurch wird die Selbstandigkeit
und Vrantwortung der Werkleiter weiter erhoht und`gestOrkt..
Es kann keine Diskussion &fiber geben, ob diese oder jene Kennziffer
zu hoch 1st Beraten Sie mit den Werktatigen die Kontrollziffern und legen Sie
Maenahmen fest, die rut. Durchfiihrung der Aufgoben nOtig sind. Zeit genug
1st vorhonden, denn fur die Ausarbeitung der Projektbetriebsplane sind 8 Wochen
vorgesehen, Bis zum 15.7, 1956 sind sie der zustandigen Hauptverwaltung zu
ilbergeben, Ich werde jeden Werkleiter persOnlich zur Verantwortung ziehen, der
die Ausorbeitung der Projektbetriebspleme nicht in breiter Diskussion mit den
Werktatigen des Betriebes vornimmt. Durch diese Diskussionen sollen namlich
die Probleme des nOchsten Planjahres bereits jetzt herauskristallisiert werden.
Die Hauptverwaltungsleiter haben die Aufgabe ausgehend von den
Kontrollziffern und den Projektbetriebsplanen ? Vorschloge fur ihren Industrie.
zweig fur den Volkswirtschaftsplan 1957 zu unterbreiten, die der Staatlichen
Plankommission nach Zusammenfassung durch die betreffende HA bis zum 15. 8.
1956 Obergeben werden.
Die Regierung wird den Volkswirtschaftsplan 1957 im Oktober bestatigen, so
daB jeder Betrieb bereits Ende Oktober 1956 seine Staatliche Aufgabe hat und
somit die abschlief3enden Arbeiten zur Organisierung des PlanUberganges auf
dieser Basis vornehmen kann.
VIII. Struktur- und Leitungsmethoden.
line der unertrOglichsten Erscheinungen im Ablauf des Planjahres 1st der regel-
m8Big wiederkehrende starke Produktionsabfall zu Beginn eines neuen Quartets.
Diese Feststellung treffen wit jedes jahr. Jedes Jahr legen wif von neuem
umfangreiche Beschlusse und Direktiven fest, die den Planiibergang sichern
sollen. Getindert hat sich aber noch nichts, well bestimmte Grundilbel nicht be-
seitigt wurden.
?
53
?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Idi habe bereits dargelegt, welche MoBnahmen von seiten des Ministeriu,,
jetzt durchgefuhrt werden, urn eine dieser Ursadien, den ungenugenden
tragsvorlauf, zu beseitigen. Mit der rechtzeitigen Herausgabe der Plane aft
ist es nicht geton. Sie als Werkleiter sind daftir verantwortlich, daB der kW
laufend mit Auftragen ausgelastet ist. Dazu ist es notwendig, daB Sie mit cl
Erzeugnissen ihres Betriebes wirklic:h Handel treiben.
Es ist einfach em n unmaglicher Zustand, wenn z. B. em Kugelschaufler volt,
VTA Leipzig in Wien nicht vorfuhrbar ist, obwohl er bereits noch von der vet
gangenen Messe her dart stand; 'dos Hebezeugwerk Sebnitz stellt einen Auto
kran 5 t mit einer abnormen Spurweite aus, die in Osterreich nicht zugelasse
ist usw.
In diesem Zusammenhang erinnere ich nochmals an die von mit geschilderte
Oualitatsmangel On Exporterzeugnissen.
Bei der Organisation und Vorbereitung des Handels mit dem Auslond mussel,
Sie auf auBerste Korrektheit und erstklassige Qualitat achten, wenn Sie den
notwendigen Auftragsvorlauf fur Ihr Werk sichern wollen.
Ich erklare hier ausdrucklich: Sie als Werkleiter sind nicht nur fur die Produk.
tion, sondern ouch fur den Absatz Ihrer Erzeugnisse voll verantwortlich I
Die verstarkte Handelstatigkeit verlongt ouch eine bessere Handhabung des
Vertragswesens.
Durch dos Vertragswesen werden die wirtschaftlichen Wechselbeziehungen
zwischen den Betrieben oder anderen Vertragspartnern geregelt. Dec Ueferungs.
umfang, die Oualitat der Erzeugnisse, die Preise, die Liefer- und Zahlungsfristen
alles dies wird vertraglich gebunden.
Leider miissen wir feststellen, daB dos Vertragssystem oft nicht richitg on.
wandt wird, daB Vertrage leichtfertig untersdirieben werden und Vertrags-
verletzungen on der Tagesordnung sind. Hier muB eine grundlegende Ver.
anderung herbeigefiiirt werden,
Unser Schwermaschinenbou hat im zweiten Rinfjahrplan the Aufgabe, nach
mehr komplette Industrieonlogen als bisher zu bauen, zu einem groBen Tell fur
den Export. Das bringt zwangslaufig em n Anwachsen der Kooperation, emn
Zuriickgreifen auf zahlreiche Zulieferbetriebe mit sich. Das Abstimmen aufein-
ander, dos notwendige exakte Zusammenspiel der vielen Zulieferer muB mit Hilfe
des Vertragssystems erreicht werden.
Bei VertragsabschluB muB von der exakten Einschatzung der realen Maglich-
keiten ausgegangen werden. Durch fahrlassige Vertragsabschltisse, z. B. im
AuBenhandel, infolge technischer oder sonstiger Unkenntnis, ist der DDR bereits
erheblicher Schaden entstanden.
Die Vertragstreue muB endlich liberall durchgesetxt werden.
Jetzt ist es notwendig, unsere Betriebe auf wirklich soziatistische Art zu leiten.
Von dieser Erkenntnis ausgehend, haben wir im Ministeriurn eine Struktur-
veranderung durchgefuhrt, urn die Hauptverwaltungen zu wirklich organisieren-
den Zentren ihrer Industrienveige zu madien. Die Hauptverwaitungen sind
kleiner geworden, die Betriebe wurden entsprechend dem Produktionsprogramm
besser zugeordnet, und einige Hauptverwaltungen wurden in die Zentren ihrer
Produktion verlegt
54
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Um die Werkleiter in die Loge zu versetzen, die Planaufgaben des Betriebes
operativer und weitestgehend selbstOndig zu losen, wurden ihnen mit der Ver-
ordnung vom 8.12.1955 erheblidi gro(3ere Rechte eiegeraurnt. Dadurch wird
das Ministerium andererseits von viel untergeordneter-Arbeit fie; und die Haupt-
verwaltungen konnen zu besserer Anleitung, Unterstutzung und Kontrolle der
Betriebe kommen.
Damit diese verbesserte Arbeitsweise noch schlagkraftiger wirksam wird,
Wollen wir in Zukunft die Betriebe differenzieren noch Art, Umfang und Wichtig-
keit ihrer Produktion.
Dos Schwergewicht der Anleitung und Kontrolle durch die Hauptverwaltungen
wird sich vor allem ouf die 45 Prozent der Betriebe konzentrieren, die 85 Prozent
des gesamten Produktionsvolumens des Schwermaschinenbaues durchzufiihren
haben.
Fur die Betriebe, die insgesamt nur 15 Prozent der Produktion des Schwer-
maschinenbaues herstellen, also im wesentlichen Klein- und Mittelbetriehe sind,
werden differenzierte Plonmeihoden und ein stark reduziertes quartalsweises Ab-
rechnungs. und IvIeldeverfahren eingefiihrt.
In den GroBbetrieben mussen endlich Leitungsmethoden entsprechend dem
Stand unserer gesellschaftlichen Entwiddung durchgesetzt werden. Die in ver-
schiedenen Betrieben z: T. noch vorhandene spontane, unwissenschaftliche Art
der leifung muB man endgiiltig ilberwinden.
Wir haben beschlossen:
Zur Durchsetzung besserer Leitungsmethoden in den Betrieben und zur Ver-
besserung der unmittelbaren Anleitung der Betriebe durch dos Ministerium und
zur Festigung und Beeinflussung der im wesentlichen die Erfullung des Planes
bestimmenden Betriebe 1st em n Vorschlag auszuarbeiten, der:
a) Die Differenzierung der Prinzipien der Struktur der einzelnen Betriebs-
kategorien festlegt;
b) differenrierte Methoden der Abrechnung der betrieblichen Leistungen
nach Betriebskategorien vorsieht;
c) direkte Vergleiche von Betrieben gleichen Chorakters erm6glicht.
Der Vorschlog ist mit einer Anzahl von Betrieben verschiedener Kategorien zu
beraten.
Verantwortlich: Genosse ZieseniB.
Ter,min: 30,7.1956.
Die strukturelie Festlegung der Zustondigkeit 1st aber nur die eine Seite. Urn
eine wirkliche Verbesserung des betrieblichen Ablaufes der Produktion zu ge-
w8hrieisten, muB man gleichzeitig die Methode der Leitung der Betriebe 6ndern.
Das erste und wichtigste Prinzip sozialistischer Wirtschaftskihrung besteht
dorm, jeden Schrift, jede einzelne MaBnahme, Liberhaupt alle Fragen der
Verbesserung der Arbeit und der Rihrung des Kompfes um die Planerfullung
ether gemeinsam mit alien Werktatigen zu beraten, ihre Durchfuhrung gemein-
,
?$om mit alien Werktatigen zu organisieren und in die Kontrolle ebenfalls alle
AngehOrigen des Betriebskollektives einzubeziehen.
55
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Wenn Sie sich cis Leiter diesen Arbeitsstil zu eigen machen, werden die W
tatigen Hue Weisungen zu ihrer eigenen Angelegenheit machen und sie in d
Praxis umsetzen.
Das heiet also: Die Leitung des Betriebes kann nur dann erfolgreich sei
Wenn sie sich in alien Frogen auf die Meinung und die Aktivitat alter We
tatigen, insbesondere der Produktionsarbeiter stiltzt.
In diesem Zusammenhang kommt der Organisierung der Wettbewerbe auf
Basis aufgeschliisselter Betriebsplane besonclere Bedeutung
Welche Erfolge durch sozialistische Wettbewerbe zu erreichen sind, zeigt do
F'roduktionsaufgebot zu Ehren des IV. FDGB-Kongresses und seine Weiterfiihrini
als ?Wilhelm-Pieck-Aufgebot". Im ?Wilhelm-Pieck-Aufgebot" standen ;Irk?
Prozent der Produktionsarbeiter des Schwermaschinenbaues im Wettbewerb.
An dem Erfolg des VEB Schwermaschinenbau ?Heinrich Rau", Wildou,
der bekanntlich mit dem Orden ?Banner der Arbeit" ausgezeithnet mode,
the Kurbelwellen-Dreher-Brigade ?Klement Gottwald" einen besonderen Abtel?
Diese Brigade verpflic.htete sich, im Wettbewerb jeclen Monat eine Kurbelweffe,'
fur die 900-PS-Motoren zusatzlich zu fertigen.
Die laufende Verbesserung der Arbeitsorganisation, die Ausnutzung tech:
nischer Vorteile im Fertigungsprozee, die systematische Oualifizierung Or
Brigademitglieder, dos sind die Faktoren, die sich im Wettbewerb entscheider4
in der Steigerung der Arbeitsproduktivitat und Senkung der Kosten auswirken.
Diese Brigade erzielte his zum Jahresende 1955 einen Gewinn von 308400,-
DM, wahrend sie im vergangenen Jahre noch mit einem Verlust van 125 TDM
abschloe. Das Beispiel dieser Brigade beweist, was wir erreichen kannen, wennk
wir die Plane aufschlusseln, den Brigaden klare Aufgaben stellen unci sozialk
stische Wettbewerbe arganisieren.
Darijber hinaus zeigt dieses Beispiel, doe mon die Plane aufschlOsseln konn.
In den nachsten Togen geben wir alien Betrieben eine Brosthare, die sich
-
mit der Planaufschlusselung befaet und einige konkrete Beispiele, dieses Thema
betreffend, beinhaltet.
Ich erwarte, doe nunmehr die Diskussionen ijber die Maglichkeit oder Un-
moglichkeit der Planaufschliisselung aufharen und dae es nach dem 30. Juni
d, J. keinen Betrieb des Schwermoschinenbaues mehr gibt, der seinen Operativ.
plan nicht aufschliisseit und monatlich alien Mitarbeitern des Betriebes in an-
schaulicher Weise zur Kenntnis, bringt. Nur so 1st eine mobilisierende Wirkung
zu erreichen.
Ferner erwarte ich, doe nunmehr in jedem Betrieb dos erzielte Produktions-
und Finanzergebnis in Rechenschaftslegungen, Rentabilitatsbesprechungen und
Produktionsberatungen behandelt wird und doe jeweils kontrollierbare MoB=
nahmen zur Verbesserung festgelegt werden.
Wenn wir die Schluefolgerungen ziehen Ober die Organisationsformen, die
wir bisher angewandt haben, so miissen wir feststellen, dine wir die Bedin-
gungen, die wir an die Wettbewerbe stellten, zu kompliziert ausdrucicten, doe
wir oft nicht allgemeinverstandliche Zielsetzungen festlegten und klar und un-
mieverstandlich sagten, was wir wollten.
Ich denke z. B. an einen Wettbewerb, den wir zwischen mehreren Betrieben
beim Aufbau des Kraftwerkes Vockerode organisierten. Dabei gab es so viele
?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
KlauseIn, Paragraphen und was weiB ich nicht cities. Das irritiert die Arbeiter
und veronloBt sie, erst tagelang zu studieren, urn die Bedingungen kennen zu
. lernen.
Wir mussen mit der IG Metall dafiir sorgen, die Wettbewerbe ouch auf eine
neue, hahere Stufe zu stellen, urn zu wirklichen, exakten, zu sozialistischen
Wettbewerben zu kommen.
Die Bedingungen milssen so einfach wie moglich, klor und ohne jedes Wenn
und Aber festgelegt und mit den Werktatigen beraten werden.
Wenn wir zu dieser Methode libergehen, werden wir schnell eine einheitliche
Sprache finden und eine breite Mobilisierung erreichen, die der Gorant fur die
llisung der groBen und komplizierten Aufgaben 1st. .
Wir f?hren seit etwa einem halben Jahr regelmaBig Rechenschaftslegungen
der Werkleiter vor den Houptverwaltungen durch. Diese Methode, die sich gut
bewail hat, soli ouch innerbetrieblich Anwendung finden. Die Werkleiter haben
dabel gelernt, mit den Zahlen des Rechenwerkes den Betrieb zu durchleuchten
und alio Faclen fest in die Hand zu bekommen.
?
Dec Hauptbuchhalter muB dem Werkleiter die Zahlen erlautern und an Hand
der Plonwictrigkeiten und der Kostenanalyse die Schwachen des Betriebes auf-
zeigen,
Widitig 1st ouch, bei diesen Rechenschaftslegungen die griindliche Vorschau
far die nachsten Monate aufzustellen, damit alle Krafte des Betriebes rechtzeitig
auf die Schwerpunkte gelenkt werden kiinnen.
Ms eine neue, sehr erfolgreiche Methode zur Mobilisierung der Belegschaften
in den?Betrieben haben sich die 1955 von der SED organisierten okonomischen
Konferenzen bew8hrt. Es gilt, in alien Betrieben des Schwermaschinenbaues
dieser Methode weiterzufuhren. Jetzt geht es darum, in den Mittelpunkt dieser
Konferenzen die Einfuhrung der neuen Technik zu stellen. Damit erschlieBen
wir bedeutende Reterven zur Verbesserung der okonomischen Ergebnisse.
Es gibt ouch in diesem Jahr bereits eine Reihe von guten Erfahrungen, wie
z, B. in den HVen Kobel und Technische Keramik, Elektromaschinenbau, Kraft-
und Arbeitsmaschinen, Energiemaschinenbau und Schiffbau.
Aber es sind mehr oder weniger nur Beispiele, es ist noch nicht die groBe
umfassende Bewegung in Gang gekommen, und dabei stehen wir bereits mitten
im II. Quartal, Die Leitungen der HVen und die Werkleitungen mussen die be-
trieblichen und 8rtlichen Parteiorganisationen bei der Vorbereitung und Durch-
, fuhrung der okonomischen Konferenzen mehr als bisher unterstutzen und dafiir
sorgen, daB bis Ende des Jahrei in alien Betrieben gut vorbereitete Konfe-
renzen durchgefiihrt werden.
Ein Mange, in der bisherigen Anleitung der Betriebe durch dos Ministerium
und in der Leitung der Betriebe selbst bestand dorm, daB nur in vollig unzu-
..reichendem Mae technisch wirtschaftliche und okonomische Kennziffern er-
arbeltet wurden. .
Aufgetretene Mange! wurden meist durch sporadische Arbeit behoben, wah-
tend eine grundlegende Analyse und Aufdeckung der ursachlichen Zusammen-
ange an Hand von Kennziffersystemen nicht stattfand. Dadurch wurden z. B.
?57
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Unsicherheiten in den Plan hineingetragen, well die Proportionen zwischen el
zelnen Industriezweigen und Mantellen oft nicht richtig festgelegt wurden.
Die FoIgen waren dann unnatige Planonderungen.
Diese Tatsachen unterstreichen die Wichtigkeit und Nohvendigkeit der AO
arbeitung und Auswertung der Okonomiken der lndustriezweige.
Es. gibt z. B. bis heute noch keine exakten Kapazittitsilberblicke.
Wie soil man aber ohne exakte Kenntnis der Kapazitoten Produktions- un
Investitionsplane genau festlegen.
Fragen der Kapazitatsermittlung.
Die Investitionspolitik im zweiten Rinfjahrplan wird nicht allein gekennzeichne
durch einen anderen Inhalt. Ste muB von exakten Kapazitatsermittlungen Gus
gehen. Erst bei Nachweis, da13 restlos alle Produktionsflachen wirtschaftlick
ausgenutzt sind, werden Investitionsmitfel fur Neubauten bereitgestellt.
Ube r die Fragen der Kapazitatsermittlungen ist in der Vergangenheit heftigl,
diskutiert warden, ohne daB jedoch heute die Mehrzahl der Betriebe und Haupt.
verwaltungen in der Loge sind, genaues und wissenschaftlich era rbeitetes Materia
Ober den Umfang und die Auslastung der Kapazitaten fur die Produktions- und
Investitionsplanung zugrunde zu legen.
Das 1st vor allem darauf zurtickzuftihren, daB der gr8Bte Tell der Betriebs=
funktionore und Mitarbeiter im .Ministerium weder die theoretischen nodi die
methodischen Grundlagen und Probleme einer Kapazitdtsermittlung voll be-
herrschen, noch sich mit ihnen systernatisch auseinandergesetzt haben.
Stott dessen vertreten Werkleiter und HV-Leiter Kapazitiitsangaben, die ein=
schlieBlich einiger Sicherheitsprozente dos Produktionsaufkommen als Betriebs-
kapazittit hinstellen und fordern groBe Investitionen, obwohl bei ndheren Unter-
suchungen nachweislich die Kapazitot fur die kommenden Produktionsaufgoben
zum bedeutenden Tell bereits vorhanden 1st.
Mit dieser Praxis wird em n fiir demo! SchluB gemacht.
Bis zum Ende des Jahres werden nach einem festen Plan in umfossenden Lek-
tionen und Seminaren die Mitarbeiter der Abteilungen Planung, Technologie
und Produktionsleitung der Hauptverwaltungen und Betriebe Ober die Erorbei-
tung echter Kapazitatsunterlagen geschult.
Einige grundsatzliche Bemerkungen iiber lnhalt und Nutzen der KaPrizitats-
ermittlungen:
Zunachst sind zwei Begriffe klor zu trennen;
Die Kapaziteit und die Kapazitotsauslastung.
Die Ermittlung der Produktionskapazitat soil dos gratm8gliche? Produktions-
volumen nachweisen, dos der Betrieb unter den gegebenen Bedingungen Zu ?
leisten imstonde 1st. Sie geht ous von den erreithboren giinstigsten Bedin-
gungen des Produktionsablaufes eines Betriebes, wie z. B.:
von der besten Betriebsorganisation und den zweckmaBigsten techno-
logischen Prozessen, die mit der vorhandenen Technik erreicht werden
kannen,
und beriidcsichtigt
58
O. ?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
dos geplante Produktionssortiment und die technisch-begrandeten Normen
far die Ausnutzung der vorhandenen Werkzeug- und Bearbeitungs-
maschinen.
Sie wird bestimmt von der Produktionskapazitot des wichtigsten Produktions-
abschnittes des Betriebes unter Zugrundelegung des Mehrschichtensystems. Der
Kapezitatsermittlung liegen ferner die besten Leistungen der Arbeiter zugrunde,
die sich ausdracken in den hohen Leistungen der Aktivisten und Bestorbeiter.
Dos heiBt also, daB die Ermiftlung dos Maximum der Produktionsm8glichkeit
nachweist, wobei gleichzeitig die Mange' uricl Schwachen in den einzelnen
Produktionsabschnitten aufgedeckt werden, vor allem ober alle Reserven, die bis
heute der Produktion verlorengehen. Durch die Kapazitatsermittlung erhalt der
einzelne Betrieb Unterlagen, mit deren Hilfe notwendige Investitionen exakt
festgelegt werden 'airmen. Die Kapazitatsberechnungen werden in der Regel
zu Beginn eines neuen Planjahrfanfts durchgefahrt. Nach 2 oder 3 Jahren
erfolgt eine Kontrolle in der Richtung, ob nicht im Zuge der Entwiddung des
Betriebes tiefgreifende Ariderungen bei der errechneten Kapazitat erforderlich
sind,
Natarlich wore es unsinnig, nun von einem Betrieb verlangen zu wollen,. dos
heute ermittelte Maximum an Kapazitot unverzuglich der Produktionsh8he des
Betriebes zugrunde zu .legen. Vielmehr muB die Frage, wie die ermittelte
Kama& unter den gegebenen Bedingungen am besten genutzt und die
stufenweise Annaherung der Produktionshohe an die Kapazitat erreicht werden
kann, der ntichste Schrift in der Anwendung der Kapazitotsunterlagen sein.
Sowjetische Genossen brochten u. a. zu diesem Problem zum Ausdruck, daB
objektive Erfordernisse, z. B. die Einfahrung neuer Produktion, der Aufwand far
Durchfahrung von Reparaturen an den im Betrieb gefertigten Maschinen, far
Ersatzteilproduktion usw, sorgfOltig beachtet und die hierfar erforderliche Zeit
von den Ermittlungen abgesetzt werden muB, urn eine reale Basis far den
Umfong der im Planjahr ausnutzbaren Kapazittiten zu erhalten.
Der Gradmesser fur die Festlegung der Produktionshohe in den einzelnen
Planjohren 1st also die moglithe Kapozitatsausnutzung, Sie zeigt, was der
Betrieb im Planjahr bei Anstrengung oiler KrOtte erreichen kann. lhr darfen
auth nicht die erreichten Spitzenleistungen der Arbeiter zugrunde gelegt
werden, sondem forbchriftliche Durchschnittsleistungen. Die fortschrittlithe Durch-
sdmittsleistung wird sidi von Jahr zu Jahr der der Kapazithtsbewertung zugrunde
gelegten Bestleistung annahern. Die fortschreitende Erhiihung der Ausnutzung
,der Kapazitoten muB im volkswirtschaftlichen MoBstab zur schnellen, kontinuier
sl -
.ichen Stelgerung der Produktion ohne Inanspruchnahme groBerer Investitionen
und ganstigen Beeinflussung der Produktivitatssteigerung und Rentabilitat der
Betriebe f?hren.
' ?Die bequeme These, daB solche Kapazitatsbilanzen infolge der Verschieden-
heit der Betriebe nur einen fragwardigen Wert haben, ist absolut unrichtig und
duich praktische Ergebnisse, die Sie elle bereits aus der Presse kennen, wider-
Iegt worden.
? Dem VEB Modul Karl-Morx-Stadt wurde durch eine Kapazitotsermittlung nach-
gewiesen, daB der angeblich zu hohe Plan nicht nur erfallt, sondern urn eine
Million DM abererfallt werden kann.
Ebenso wurde bewiesen, daB der VEB Feinstmaschinenbau Dresden durch eine
he organisatoristher und technologischer MaBnahmen seinen Produktions-
ausstoll im Jahre 1956 um 50 Prozent gegenaber 1955 erhohen kann, bei Ver-
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
wendung nur geringer Investitionsmittel. Im VEB Garlitzer Maschinenbau sin&
ahnliche Ergebnisse zu erwarten.
Selbstverstkindlich gibt es kern Rezept fur die Ermittlung von Kopozitaten
aber Methoden, Prinzipien unci Grundskitze. So sind z. B. die Ergebnisse in detig'
eben genannten Betrieben unter Anwendung von zwei auf die Belunge des,
Schwermaschinenbaues auf Serien- und Einzelproduktion zugeschnittenort,
Methoden der Wissenschaftler Dr. Scholl und Dr. Paetzold erzielt warden. Beide
Wissenschaftler werden die von ihnen entwickelten Methoden im Rahmen der
kommenden Schulungen dem bereits aufgezeigten Kreise von Mitarbeitern er-
lautern und aus ihren Erfahrungen zur individuellen Anwendung der Prinzipiert
und Grundsatze der Kapazitatsermittlungen in den Betrieben Hinweise geben.
Die Werkleitungen sind verpflichtet, die fortschrittlichsten Mitarbeiter zu, diesen',;
Schulungen zu delegieren und dafOr zu sorgen, daB die gesamte Belegschaft
an der erfolgreichen Durchfuhrung der Kapazitatsermittlungen beteiligt
Bis zum Ende dieses Jahres 1st in jedem Betrieb die Kapazitiit exakt zu er-
mittein.
Die HA Planung hat bis zum 30.6.1956 mit alien Planungsleitern der Betriebe ?
und Hauptverwaltungen eine Beratung durchzufiihren (her die Fragen der
Kapazitatsermittlung, die Aufschlusselung der Plane und Ober die Methode der
Einbeziehung der Plane der neuen Technik in den Volkswirtschaftsplan des ,
gesamten Betriebes.
Vera n t w or t I i c h Genosse Belitz.?
Liebe Genossen und Kollegen
Der standige, tagiiche Kampf um die Planerfullung darf uns nicht doran
hindern, die Ziele und Aufgaben der einzelnen Etappen fur den Ablauf des
zweiten Funfjahrplanes rechtzeitig festzulegen.
Die heutigen und morgigen Beratungen geben dazu die erforderlichen Hin-
weise.
Ich habe Sie mit meinen heutigen Ausfuhrungen auf die Schwerpunkte und
die Weiterentwicklung des Schwermaschinenbaues hingewiesen und erwarte, daB
Sie, ausgehend von dem Gesagten, mit dem Kollektiv Ihres Betriebes die
SchluBfolgerungen ziehen, die Sie bei der Weiterentwicklung Hires Werkes zu
beachten haben.
Um die neuen Aufgaben losen zu 'carmen, mussen Sie vor allem die gesamte
Belegschaft Ihres Betriebes zur schopferischen Mitarbeit heranziehen.
Genosse Bulganin sagte dazu auf dem XX. Parteitag der KPdSU:
,,Der technische Fortschritt 1st nicht allein Sache der Wissenschaftler, der
Ingenieure und Techniker, der Mitarbeiter der Forschungs- und Konstruk-
tionsstatten, nein, diese Aufgabe geht alle an: Die Parte', Verwaltungs-
und Wirtschaftsorganisationen, die Wissenschaftler, die Ingenieure und
Techniker, die Neuerer, Rationalisatoren und Erfinder aus den Reihen
der Arbeiter.
Alle miissen die Sadie des technischen Fortsthritts voranbringen."
Nur so und nicht anders, unter Beteiligung aller, werden wir den groBen
Sprung auf eine hohere Stufe in der Weiterentwicklung der Industrie unseres
Landes, den groBen Sprung von einer bloBen quantitativen Ausweitung unserer
Produktion auf eine neue, qualitativ hohere Ebene schaffen.
Die Schwermoschinenbauer an die Spitze bei der Modernisierung, Mechani-
sierung und Automatisierung I
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
keicnsuuutivelse Rrunnair- orsta Erfolge
'A din ? AA. ? ? IN
we OE MY OWN lip vow ?
(Ics ?Kollegen Kraft,
TPellaisrlIcr Hircli?lor (Ics 1.11? Kranbau Eberswaide
Der VEB Kranbau Eberswalde begann vor etwa 21, Jahren den Kampf um the
stahl- und buntmetallsparende Bauweise von Portalwippdrehkranen. Brucken- und
Laufkronen sowohl Kir normale als ouch fur anormal tiefe Arbeitstemperaturen.
Gestutzt auf die Erfahrungen unserer alten Praktiker, in enger Zusammenarbeit
mit ihnen, gelang unseren zum itherwiegenden Teil jungen Konstrukteuren dieser
erste Schritt zur Erreichung des Weltniveaus. Der Erfolg blieb nicht aus. Es
gab Auftroge aus der Sowjetunion, aus den volksdemokratischen Londern und
schlieBlich aus Westdeutschland,
Die Voraussetzung hierfiir waren weitgehende Anwendung von Schwei6-
konstruktionen, scharfste Erfassung der dos Bauwerk beeinflussenden Kratte,
Dimensionierung und Zusammensetzung der Einzelstabe unter dem Gesichts-
winkel vollster zuldssiger Ausnutzung bei geringstm5glicher Windaingriffsflache.
Verwendung obgekanteter Profile, Anwendung von PreBstofflagern usw. Hier-
durch wurden allein 1953 rund 2000 t Material eingespart.
Bei dem Erreichten blieb man nicht stehen, sondern sann nach neuen
M?glich-
keiten, die Krane noch leichter zu gestalten.. Beispiele hierfur sind:
1. Gefederte.Fohrwerke, die eine nicht unbetrdchtliche Gewichts- und Kosten-
einsparung bringen.
2 Sicher wirkende Uberlastsicherung mit der geringen Toleranz von 2 bis 4
Prozent, auf die Nutzlast bezogen,
3 Zulassung der Anwendung von Schweinkonstruktionen ouch fur Krone mit
angestrengtem Betrieb. Diese Zulassung ist jedoch noch an bestimmte
Bedingungen geknilpft und erlaubt noch nicht dos SchweiBen taller Konstruk-
tionselemente.
In Eberswalde lauft jedoch z. Z. eine Kohlenverladebrucke, an der auch diese
Elemente geschweiBt sind und die unter Kontrolle des ZIS Halle steht, Hier-
an sollen weitere Erkenntnise gesammelt werden mit dem Ziel, die Schwei-
Bung fur alle Krangruppen unbeschrankt durchzufuhren.
Soweit die bisher durchgefiihrten ivlaBnahmen auf konstruktivem Gebiet.
Fur die weitere Entwicklung des Leichtbaues haben wir uns in dieser Hinsicht
Aufgaben gestellt, die es ermoglichen sollen, die erreichte Position zu festigen
und auszubauen. Wir arbeiten daher besonders an:
1, Der Schalenbauweise;
2. der weitgehenden Verwendung der Hydraulik als Antriebsmittel und all ihren
bestehenden Vorteilen;
3. der Verwendung von Rohren fur EinzelstObe;
4. der Benutzung von hochwertigem Baustahl fur gewisse Bougruppen;
5. den Seilrollen in vollgeschweiBter Ausfuhrung,
(Die hierfOr erforderliche Maschine wurde von uns selbst konstruiert und
befindet sich z. Z. in der Erprobung.)
6 der Standardisierung leichter Hafenkrane in enger Zusammenarbeit mit der
HV Wasse.rstraBen,
)2
?
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
50X1
eclassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Ii
,
I
i
,
,
Urn cite Fertigung der Krone wirtschaftlicher zu gestalten, 1st naturgernaB welt-
gehende Normierung der Bauelemente und deren zentrale Fertigurt erforderlich.
Hier entsteht unserem Betrieb die Aufgabe, die bei uns liegende Herstellung
dieser Bauelemente so rationell zu gestalten, daB diese wirklich am billigsten
werden. An der Losung dieser Aufgabe wird z.Z. gearbeitet.
Die im Augenblick zur Verfugung stehenden SchweiBvorrichtungen sind noch
ungeniigend; es werden daher weitere Vorrichtungen gebaut, urn ouch hier Ver-
billigungen zu eireichen.
"Urn die halb- und vollautomatische SchweiBung in unserem Betrieb einzu-
fuhren, sind u. a. Erfahrungsaustausche mit einigen Werften durchgefuhrt warden,
da die hier vorliegenden Bedingungen unseren ohnlich sind. Die Einfuhrung
dieser SchweiBmethoden wird noch in diesem Jahre erfolgen.
In der Hauptsache besteht unsere Produktion in Einzelfertigungen. Wo es
jedoch die Stiickzahlen der Krane erlauben, z. B. bei Bordwippkranen und den
Baukranen, sind MaBnahmen eingeleitet worden, diese im Taktverfahren her-
zustellen.
Der Betrieb versucht daher, seine Erzeugnisse unter den gegebenen Verha!t-
nissen so wirtschaftlich und so leicht als moglich zu produzieren. Leider stehen
diesem BemiThen ernste Hemmnisse gegenliber.
Da 1st beispielsweise die FAQ Nr. 554 vom 24.11.1955. Durch die Anwen-
dung dieser Anordnung wird der Betrieb flir seine Leichtbauweise bestraft, indem
er gezwungen wird, jede Tonne, die er einspart, doch noch zum Ausstof3 zu
bringen, noch dazu ohne Erh8hung der Arbeitskr6fte-. Diese PAO mu13 also
unbedingt so geandert werden, daB sie den Betrieben einen Anreiz gibt, leicht
zu konstruieren und zu fertigen.
Dasselbe gilt fijr die Planpreise, die auf Tonnenbasis aufgebaut sind, Auch
hierdurch wird der Betrieb bei Abweichung des Ausliefe-ungsgewichtes gegen-
iiber dem Angebotsgewicht nach unten gezwungen, eine entsprechende Pro-
duktion noch zusatzlich herauszubringen, urn seinen Produktionsplan zu erfullen.
Hier miiBte eine Anderung insofern eintreten, als diese Planpreise auf Stuck-
basis festgelegt werden.
Tatsache 1st, daB bei der jetzigen Abrechnung die Arbeitsproduktivitdt sinkt,
allein resultierend aus der leichteren Bauvveise.
Urn den Anschluf3 an des Weltniveau Zli halten oder in manchen unserer
Erzeugnisse zu erreichen, mussen wir folgende Forderungen stellen, die z, 1.
bereits mehrfach angezeigt wurden:
1. Belieferung mit Konstruktions-Rohren grof3erer Durchinesser als bisher;
2. Belieferung mit Breitflachstahl;
3. Belieferung mit vorgedrehtem Grau- und StahlguB;
4, Einrichtung eines fur die Gegebenheiten des Kranbaues zustandigen
Hydraulikburos, dos auf die bereits bestehenden Erkenntnisse aufbaut;
5. Belieferung mit
schwallwassergeschutzten Drehstrommotoren
(fur Bordwippkrane des In- und Auslandes),
(10..1,
nnnv AnDroved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
offestem Kunststoffkabel, kalte- und warmebestandig,
explosionsgeschtitzten Drehstrommotoren, polumschaltbar 1:4
explosionsgeschiitzten Schaltgeraten;
6a Anderung der PAO dergestalt, daB sie den Leichtbau forded und nicht
hindert;
7. Anderung der beStehenden Pianpreise auf Tonnenbasis in Planpreise out
Stiickbasis.
Zum Sch!LIB miissen wir jedoch noch einmal auf die Vorwiirfe des Herrn
Ministers eingehen, die dem Betrieb hinsichtlich der Ausliehrung der sechs
Portalwippdrehkrane fiir den Hafen Leningrad gemacht wurden.
Diese Krone sind 1954 ausgeliefert worden und wurden seinerzeit neu
konstruiert. Wir hatten die Sowjetisdie Handelsmission schriftlich gebeten, uns
Ober die Funktion der Krone und der ihnen evti. noch anhaftenden Man* und
Schwachen bei schwerem Betrieb zu unterrichten, damit wir diese bei din
folgenden Kronen ausmerzen konnen.
Die Punkte, die der Herr Minister auffiihrte, sind uns bereits seit einiger Zeit
bekonnt, und die Abstellung dieser Mangel 1st auch schon von uns vorgenommen
worden. Dartiber hinaus sind jedoch noch weitere Schwdchen in der elek.
trischen Ausrustung der Krone angezeigt worden, deren Bereinigung ebenfalls
in die' Wege geleitet 1st.
DaB die Sowjetunion trotz dieser mit Riicksicht auf die GraBe der Lieferung
kleinen Mangel Vertrauen zu unseren Konstruktionen hat, beweist die Tatsacrie,
ciaB wir seither weitere 50 Krone zu den bereits ausgelieferten 70 Kronen Mr die
Sowjetunion erzeugt haben. Weitere rund 40 Krone stehen z. Z. als Anfrage fOr
die Jahre 1957 und 1958.
Die Eberswalder Kranbauer bemiihen sich sehr, wirklich nur gute und tektite
Konstruktionen zu bringen und haben mit diesem Bestreben nicht nur im sac.
listiscrien Lager, sondern auch auf dem kapitalistischen Markt Anklang gefunden,
bilge Fragen der Forschungs-
und Entwicklungsarbeit
Aus dem Diskussionsbeitrag des Kollegen L i 8 1? e,
Haupangenieur der HV Nahrungs-, Genuflmittel-
und Verpackungsmaschinen
Das Planziel jeglicher Forschungs- und Entwickiungsarbeit ist die Vorbereitung
und Einfiihrung der Mechanisierung und Automatisierung auf breitester Basis irn
Rahmen der gegebenen oder wahrend des zweiten Funljahrplanes erreldibaren
Maglichkeiten.
Ebenso, wie die richtige Anleitung unserer Betriebe durch eine sttaffe und
konkrete Organisation gekennzeichnet sein muB, 1st der eigentliche Produktions.
prozeB beim heutigen Stand der tedmischen Entwiddung durch die kategorische
Forderung nach einer einwandfreien meStechnischen Ausstattung bestimmt,
94
411
nariaccifipri in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Nur so ist es meglich, die Oberon noch sehr mongelhaften Technologien oder
Arbeitsverfahren zu verbessem,
Messen, Regeln und Steuem sind die Voraussetzungen, urn der Maschine
gesetzmoBig vorzuschreiben, wie sie zu orbeiten hat.
Die bisherige ?statische Konstruktion" muB ?Leben bekommen", urn somit die
bisher noch unfertigen Ausrustungen auf eine hi:there Entwickiungsstufe zu
stollen.
Jede technische Entwiddung und Konstruktion muB ausnahmsios mit einer
klaren, eindeutigen Aufgabenstellung beginnen: Je sorgfaitiger die Bedin-
gungen des zu schoffenden Gebildes formuliert werden, desto klarer zeichnet
slch im allgemeinen bereits zu Beginn der zu beschreitende Weg ab.
Die Aufgabenstellungen sowie die Angaben Ober die besten Arbeitsverfahren
sind in den meisten,Fallen sehr ungenugend oder fehlen ganzlich.
So werden z. B, Enthautungsmaschinen gefOrdert, einmal far die Schweine-
enthautung, zum anderen fur die Rinderenthdutung. Fast jeder Schlachthof in
der DDR hot em n anderes Arbeitsverfahren und jeder behauptet von sich, da13
soh System dos Richtige ist,
Die Fischindustrie veriangt mit Recht Fischverarbeitungsmaschinen.
Aber ouch bier gehen die Ansichten iiber die Arbeitsverfahren sehr ausein-
a nder.
)(Off man nun die GroBfische im Kiemen- oder Bogenschnitt, im Keilschnitt
oder im Schragschnitt?
Auth Ober die Gri56en der zu verarbeitenden Fische ist man sich nicht im
Waren, Jedenfalls kann der Maschinenbau nicht wissen, was z. B. in der
Barentssee und urn Greenland an Rotborsdi herumschwimmt!
AuBer der genouen Festlegung der Arbeitsverfahren miissen auch alle an-
deren technischen und sonstigen Angaben genau sein.
So muB auch der AuBenhandel konkretere Angaben machen und durch seine
technIschen AuBenorgane ouch dos feststellen lassen, was letzten Endes der
Ingenieur und Konstrukteur fur die Entwicklung und Konstruktion benotigt.
Bei der Forderung z. B. nach einer Zitrus-Fruchte-Verpackungsmaschine kann
man nicht nur dos Stichwort geben mit der einzigen konkreten Angabe des
Liefertermins der Moschine; man muB schon sagen, ob Mandarinen, Apfelsinen,
Zitronen oder Pompelmusen verpackt werden sollen, in welcher GroBe sortiert,
ob gestempelt und in welcher Verpackungsart verpackt werden soil.
Es ist nun wichtige Aufgabe, aus dieser Unsicherheit der handwerksmaBigen
Ansichten den Weg .zu einer von Wechselfallen freien Tedinologie zu finden und
dabei gleichzeitig dos Ziel der Qualitatssteigerung, d, h. der ernahrungsmaBig
bestmoglichen Qualitat zu verwirklichen. Das Mittel hierzu ist die wissenschaft-
lithe Forschung und ? ebenso wichtig die Auswertung ihrer Ergebnisse fur die
Praxis,
So hoben mir z. B. bei meinem letzten Aufenthalt in der CSR die tschechischen
Freunde foigendes mitgeteilt:
In Verbindung mit den wissenschoftlichen Instituten, der Praxis und dem
Ministerium far Lebensmittel-Industrie der CSR sind einheitliche Rezepturen und
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Technologien erarbeitet worden, wodurch es moglich war, einheitliche und vet.
bindliche Standards festzulegen, nach dem z. B. in der Bodcerelindustrie
arbeitet wird.
Auf Grund dieser Festlegung war es moglich, einheitliche Kanstruktioneri
fur die Maschinen und Anlagen der Bockereien festzulegen. Somit wurden
deutige Entwiddungen geschaffen, die die Mechanisierung in dieser Branchel
auBerordentlich schnell voran getrieben haben.
Die fortschrittliche Technologie kann nicht nur rein technisch, sie muB vor
alien Dingen mid) okonomisch gesehen werden. Sie ist die Grundlage afler
konstruktiver Arbeit.
Die Technologie ist em n Gradmesser fur den Entwicklungsstand eines Betriebes
Die Einfiihrung neuer Arbeitsverfahren durch Weiterentwickiung durchgreifen.,,,1
der Konstruktionen sind richtunggebend fur die Perspektive,
Bei Anwendung radioaktiver Stoffe fur die Ausriistungen der Lebensmittek
Industrie kommen hauptsachlich Isotopen fur die Metechnik in Frage.
Recht eindrucksvoll durfte dos Beispiel sein fpr die Anwendung der isotopen
zum Sortieren von FrOchten, speziell Zitrus-Fruchte nach dem Saftgehalt, der
seinerseits vom Reifegrad der Frucht abhangig ist.
Weiterhin ist die Anwendung mbglich zum Kontrollieren der Dichte eines
kontinuierlich ablaufenden endlosen Tabakvlieses bei automatischer Herstellung
von Zigaretten zur Verbesserung der bisherigen Konstruktion. Somit wird as
rnbglich sein, eine gleichmaBige Mengenabgabe in der Zeitschrift zu erreichem:
Andererseits soil aber ouch nachdrucklich davor gewarnt werden, die isotopen
als dos alleinseligmachende Allheilmittel anzusehen und um jeden Preis an.
wenden zu wollen. Es ist stets abzuwagen, ob man ouch mit anderen (mecha.
nischen, elektrischen, optischen oder sonstigen) Mitteln ebenso gut evti, sogar
billiger zum gleichen Ziel kommt.
Denn schlieBlich darf man nicht vergessen, daB die radioaktiven isotopen
strahlendes Material sind und daher in der Hand des Laien ein gefahrliches
Instrument darstellen, dessen Vorztige durch die kostspieligen Sicherheitsvorrich.
tungen stark gemindert oder sogar aufgehoben werden.
Ein wesentliches Hilfsmittel zur Erreichung fortschrittlicher Technik und samit
der Perspektive fi.ir den Maschinenbau ist die internationale Zusammenarbeit
mit den befreundeten Landern.
Einmal auf der rein technischen (TWZ) und zum anderen ouf der wirtschaftlich-
okonomischen (WZ) Seite.
Dabei ist zu beachten, daB eine Spezialisierung der industriegruppen und
Typenbereinigung im Maschinenbau durchgefuhrt werden muB.
Die Aufstellung von Bestarbeitsverfahren in der Lebensmittelindustrie ergibt
sich durch den Austausch der bisherigen Arbeitsverfahren fur bestimmte Erzeug-
nisse in den einzelnen Landern. Dadurch wird es dann maglich sein, ouf alien
Gebieten zur Spezialisierung in der Produktion zu kommen mit dem Endziel, der
konkreten Aufgabenstellung fur den Maschinenbou fur die Automatisierung.
Bei oiler fortschrittlicher Entwidclung zur volloutomotischen Tokt- bzw, Ver.
arbeitslinie muB man unbedingt die Grenzen fiir die Automatisierung kennen.
96
A
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Die Automotisierung der Ausriistungen fur die Lebensmittel-Industrie darf nicht
zur Uniformierung der Erzeugnisse f?hren.
Die Beurteilung des Standes einer tech nischen Ausrilstung konn nut ab-
hongig gemocht werden von der Qualitat des Endproduktes. Man kann dem-
nodi eine moschinentechnische Entwiddung in der Lebensmittel-Industrie niemals
losiosen von der 'ernahrungsmaBig bestmOglichen Cluck& seiner Erzeugnisse.
Weiterhin ist es erforderlich, daB man sich fortgesetzt Rechenschaft gibt Ober
den Whiungsgrad der Forschungs-, Entwiddungs- und KoR4uktionsarbeiten. Es
1st immer wieder zu prafen, ob ouch wirklich etwas Brausaares fur die Praxis
herausgekommen ist.
Ein welters, und entscheidender Punkt ist die schnellere Durchfiihrung der
Forschungs- und Entwidclungsaufgaben, einschlieBlich der Musterbauten und der
Erprobung.
Eine besonders enge Zusammenorbeit zwischen den Betrieben des Maschinen-
, boos und den Betrleben der Lebensmittel-Industrie ist erforderlich, da mon an
gonz bestimmte Zeiten des Aufkommens des Rohmaterials gebunden ist, so z. B.
b.1 Obst und Oemuse an die Erntezeiten, bei Fisch on die Fangzeiten usw.
Leider ziehen sich hier oft infolge ungenagender Zusammenarbeit die Entwick-
lu. icon Libor Jahre hinausl
Zur Beseitigung dieses Zustondes ist es erforderlich, daB eine enge kollektive
Ar it zwischen der wissenschaftlichen Forschung der Fischwirtschaft selbst und
dem Maschlnenbau erreicht wird. Nur eine klore und fehlerfreie Technologie
der Verarbeltung 1st die Voraussetzung Rir eine erfolgversprechende Konstruktion,
Urn dem immer dringender werdenden Kadermangel Rechnung zu tragen, wird
im Herbst dieses Jahres mit dem Aufbau eines Institutes fib. Lebe*Tlitteltechno-
' logie mit Lehrstuhl an der Technischen Hochschule in Dresden begonnen. Das
21.1 ist die Ausblidung von Lebensmittel-Diplom-Ingenieuren fur Forschung, Lehre
und Industrie.
Paroliel hierzu werden an der Fachschule fur Schwermaschinenbau in Karl-
Mant?Stadt In der Fachrichtung Nohrungs- und GenuBmittelmaschinen speziell
Konstrukteure der mittieren Ebene ausgebildet.
lichmeredelung Bestandteil
Aer nom Tedmik
Disk ti
Leiter ,
VE
sionsbeitrag des Prof. Dr. Bilfinger,
der Forschungs- mid .Entwicklungsstelle erfahrenstechnik
Galvanotechnik Leipzig
Unser. metallveredelnden Produktionsbetriebe erkennen immer mehr, daB der.
dekorative Schutz der Metalle, vor alien Dingen der unedlen Metalle Eisen,
Zink und Aluminium, gegen Anlauf und gegen Zerstorung durch Korrosion,
Kenntnis und zweckmoBige Anwendung der galvanischen Oberflachenschutz-
,4erfahren dutch Ausbildung entsprechender Kader und Fachkrtifte die stete
Verbesserung und Weiterentwicklung und die beschleunigte Einfiihrung und Ober-
'mime der nei enhvidcelten und erprobten Verfahrenstechniken auf dem Gebiet
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDPsi_ninaqpn
rAnnt,
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
der Galvanotedinik in den metallveredelnden Betrieben eine volkswirtschaftildv
wichtige Aufgabe unserer verantwortlichen Werkstoff-Techniker in den HV %JOY'
Betrieben 1st, sowohl zur Funktionserhaltung wie zur Steigerung der Qualitaii
und Exportfahigkeit unserer Moschinen, Apparate und Gerateteile.
Seit Jahren ist es dos Bestreben der Golvanotechniker, die galvanisdlen Vet-
fahrenslosungen in der Richtung weiterzuentwidceln, doa zur Steigerung dtr
Arbeitsproduktivitat und zur Einsparung mechanischer Polierarbeit in den goti
vanischen Badern nicht nur mit immer hoheren Stromdiarten georbeitet modest{
kann, sondern die Metallaberziige gleichzeitig in dichter, feinkarniger, hodi
glanzender und elastischer Form obgeschieden werden.
Das GTL-Glanznidcelbad ?TS 55", dos unter Verwendung von in der DDR,
leicht beschaffbcrren chemischen Grundstoffen angesetzt wird, entspricht? dieseW
Forderungen einer modernen Verfahrenstechnik. In einem weiten Glontbereich
wird in diesem Bade ouch auf vorgeschliffenen und vorgebursteten Eisen- tInCi
Stahlteilen bei einer mittleren Stromdichte von 4A in einer Minute elne 0,8
starke hochglanzende und duktile Nickelschicht abgeschieden, die ohne Zwischen.':
politur hochglanzend verchromt werden kann. DaB damit wesentliche Erspofniss.(_::
an Arbeitskraft, Poliermaterial, Polierscheiben usw, erzielt werden kannen, lit
einleuchtend.
Den Forderungen der neuen Verfahrenstechnik entsprechen welter:
Das GTL cyanidische, heiBe Hochleistungs-Kupferbad, dos bel elner mIttleren
Stromdichte von 4 A/dm2 und Anwendung eines outomatischen Polumsc:hoiters:,
in einer Minute eine 1 my starke Kupferschic.ht abscheidet. Zur Einsporung von .
Nickel wird von dem Betrieb GIL die Kombination Kupfer (6-24 my) aus dem
heiBen Hochleistungs-Kupferbad), Zwischenpolierung der Kupferschlcht, Glonz-
verniddung 6-12 my im Glanznidcelbad ?TS 55" vorgeschlagen.
Die Einfuhrung dieses Verfahrens erfordert die Neuerstellung entsprethendoir. ,
cyanidisdier heiBer Hochleistungs-Kupferbader. .
Das GTL-Starkvermessingungsbad ?Para", in dem bei einer mittleren Strom=
dichte von 3 A/dm2 in einer Minute eine 1 my starke Messingschicht cibge.
schieden werden kann und dos GTL-Glanzzinkbad ?Helios", dos bel eine
mittleren Stromdichte von 3 A/dm2 in einer Minute eine 0,8 my stark. Glanz-
?zinkschicht abscheidet.
Die Einfuhrung dieser modernen Hochleistungsbader muB slch zwangslaufig
ouf den Anlagenbau auswirken. Wahrend die einfachen galvanischen Bader
in der Regel aus einem Badbehalter mit entsprechender Armatur, Stromquelle
und Sthalttafel bestehen, sind zum Betrieb eines modernen Hochleistungsbades
wesentlich hahere apparative Voraussetzungen zu schaffen. Die neuzeitlichen
galvanischen Hochteistungsbader erfordern zusatzliche Ausriistung War Bad-
beheizung, Waren- oder Badbewegung, Dauerfiltration, Absaugung, selektive
elektrolytische Badreinigung, automatische Polumschalter usw. Bei der Ein-
ftihrung der Hochleistungsbader und beim Bali der zugehorigen Anlagen mu0
auf die Besonderheiten der modernen Elektrolyte, die Art der zu golvonisleren?
den Gegenstande, die erforderliche Auflagestarke und den gewanschten Durdi?
sotz Rilcksicht genommen warden.
Es 1st festzustellen, daB die rneisten galvanischen Anlagen in den metal,.
veredelnden Betrieben der DDR veraltet sind und in der Regel ohne dies* zu-
satzlichen Ausriistungen nicht auf die modernen Hochleistungsbader umgestellt
98
1
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @50-Yr 2013/10/24. -
DP81 01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
werden kannen. Auch fur dos Fachgebiet Galvanotechnik gilt die Feststellung
der 3. Parteikonferenz der SED, daB die Anwendung der modernen technischen
Errungenschaften in der Produktion nodi ungenugend ist und daB die Mecha-
nisierung und Automatisierung der technologischen Prozesse.auch bei der Ober-
flachenveredlung noch nicht den erforderlichen Stand erreicht hat.
Der Betrieb Galvanotechnik hot sich die Aufgabe gestellt, seine Forsc:hungs-
und Entwicklungsorbeiten auf den Weltstand der Oberflachentechnik zu orien-
toren und die Einfuhrung der neuen Technik in der gaivanischen industrie in
naher Zeit zu verwirklichen.
In der Direktive der SED fur den 2. Rinfjohrplan sind im Abschnitt HAufgaben
der Industrie" eine Reihe konkreter Ziele festgelegt, die auf die Entwidclung und
Produktion auf dem Fachgebiet Galvanotechnik wesentlichen EinfluB haben. So
soil die Alurrinliim-Produktion auf 242 Prozent erhoht werden. Doraus entsteht
fro den Betrieb Golvanotechnik die Notwendigkeit zur Weiterentwicklung der
neuteltlichen Glanz- und Elektropolier-Verfahren sowie die Aufgabe zur Er-
stellung neuzeitlicher automatischer Glanz-, Polier-, Oxydations- und Nachver-
dlchtungs-Anlagen oder -Autornaten, um einerseits die Steigerung der Export-
fahlgkeit der Erzeugnisse der wachsenden Leichtmetall-Produktion zu unter-
stutzen und ondererseits den Kampf gegen Korrosionsverluste zu f?hren.
Neben einer Steigerung der Kupferproduktion soli die Jahresproduktion von
? Nickel bis 1960 um dos Fiinfzehnfache und von Zink auf das Vierfache der
Kapazitat von 1955 erhaht werden. Damit werden ouch fur dos Fachgebiet
? Galvanotechnik die Voraussetzungen geschaffen, urn ausreichend Nickel-, Kupfer-
und Zinkanoden bereitzustellen und die neuzeitlichen Hochleistungsbader ein-
zufuhren. im Plonjahr 1956 Wad der Betrieb Galvanotechnik die Standordisierung
normaler Bader und Ausaistungen, die Standardisierung von Hochleistungsbadern
und RIngbadern mit Badfiltration Lind selektiver Reinigung von Massen-
golvanisler-Apparaten, Scheuer- und Polierapparaten du rchfii hren. G I e ichzeitig
werden die Entwicklungsarbeiten fUr neue kombinierte Galvanisieroutomaten,
z. B f?r Verzlnkung, Verkupferung, Vermessingung, Glanzvernicklung und Ver-
chromung und die Entwicklungsarbeiten f?r Massengalvanisier-Automaten, fur
Trommel- oder GlockenstraBen, f?r Verzinkung, Vermessingung, Vernicklung und
Verchromung von Normteilen und anderen Kleinteilen fortgefiihrt und zum
Tell abgeschlossen. Die Moglichkeit der Einsporung von Arbeitskroften, die
Gewahr, daB stets gleichmaBige Niederschlage und damit eine gleichbleibende
Qualitat der Schutztiberzilge erzielt wird, die iibersichtliche Fertigung und der
Zwangsablauf des technologischen Prozesses, dos sind: die wirtschaftlichen Vor-
tell% die die Betriebe dumb Automatisierung der Galvanik erzielen konnen.
Der Betrieb Galvonotechnik ist sich seiner Verpflichtung bewuBt, durch Bereit-
stellung ,der erforderlichen, neuzeitlichen, technischen Ausriistungen dafOr zu
? sorgen, daB korrosionsschi.itzende und dekorative Schutzuberziige aus Nickel,
? Kupfer, Messing und Zink in unseren metaliverarbeitenden Betrieben den je-
weiligen Erfordemissen entsprechend zur Anwendung kommen. Die Werk-
tatigen des VEB Galvanotechnik nehmen domit entscheidenden Anteil an der
weiteren Entwicklung der Oberflachentechnik in den wichtigen lndustriezweigen
Fohrzeugbau, Schiffbau, Elektrotechnik, Leuchtenbau, Feinmechanik und Optik
? und schaffen mit der Produktion moderner Automaten oder Halbautomaten die
Veroussetzung, daB die Forderung des 3. Parteitages, alle Fahrzeuge tropenfest
zu bauen, in richer Zeit realisiert wird.
7 *
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release
1 0"
0
50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
11...........
DecTassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Darf ich an dieser SteIle die Betriebe bzw. die zustandigen HVen bitten, golva-
nische Ausriistungen und Anlagen rechtzeitig einzuplanen und rechtzeitig den.
Beda.rf dem VEB Galvanotechnik bekanntzugeben, da der Betrieb Golvanotechnik
die Realisierung der gestellten Aufgaben nur dann gewahrleisten kann, wenn
Auftragserteilung nach vorangegangener rechtzeitiger Klorung der Investmittel
durch den Bedorfstrager und eine zugige Bearbeitung der Projektierungs-
Auftrage erfolgt.
An die eigene Hauptverwaltung richte ich die Bitte, durch rechtzeitige Bereit-
stellung der dringend erforderlichen grof3en Arbeitsr6iume dem Werk Galvano-
technik die Moglichkeit zum Bau von GroBbnlagen und Galvanisierautomaten zu
schaffen,
Das Kollektiv ?Fachgebiet Galvanotechnik" unterbreitete in Vorbereitung der 2.
Okonomischen Konferenz des Betriebes Galvanotechnik entsprechende Varschlage
zur Verwirklichung der okonomischen Zielsetzung des 2. Funfjahrplanes auf dem
Fachgebiet Galvanotechnik fur eine friedliche Entwicklung unserer Volkswirtschaft.
Hindernisse fiir die Einfiihrung der Widerstands-
schweiBung miissen beseitigt werden
Diskussionsbeitrag des Kollegen 11 1 ede n,
vom VEB LEW ?Hans Beitnler", Hennigsdorf,
Ein wichtiger Faktor zur Erreichung der Ziele des 2. Funfjahrplanes ist der
plonmaBige Einsatz der Widerstands-SchweiBverfahren in unserer Fertigung. Mit
dem Abbrenn-StumpfschweiBen, dem Punkt-, Buckel- oder NohtschweiBen lassen
sich die Forderungen nach Mechanisierung und Automatisierung weitgehend er-
fallen bei hoher Qualitat und gro6er Preiswiirdigkeit der SchweiBverbindung.
Schon die LichtbogenschweiBung bringt erhebliche Vorteile gegenilber anderen
Verfahren wie Nieten usw, Dies ist infolge der groBen Verbreitung dieses
Verfahrens allgemein. bekannt. Wenger bekannt ist dagegen, daB in vielen
Fallen das WiderstandsschweiBen gegeniker dem LichtbogenschweiBen weitere
groBe Einsparungen mit sich bringt. Hierfur einige Beispiele:
Nach Stanley betragt die Schweif3geschwindigkeit beim NahtschweiBen von
2 mm dicken Fe-Blechen
beim GasschweiBen rund 100 mm/min,
beim LichtbogenschvveiBen rund 250 mm/min und
beim Widerstands- Na htschwei Ben rund 1800 min/min,
d. h. bei der NahtschweiBung wird gegeniiber der GasschweiBung die 18fache
und gegeniker der LichtbogenschweiBung die 7fache Leistung erreicht.
In den USA durchgefiihrte Untersuchungen bei der Fertigung geponzerter
Fahrzeuge ergaben folgende Zahlen: Bei der Anwendung des Lichtbogen-
schweiBens waren 200 gelernte SchweiBer erforderlich, die fur diese Spezial-
aufgabe mit einem Kostenaufwand von 240 000 Dollar geschult werden muBten.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Demgegeniiber erforderte dos PunktschweiBen 38 angelernte Krafte, deren Aus-
bildung in 2 bis 3 Tagen erfolgen konnte, demnath nur etvva 1200 Dollar er-
forderte.
Der Lohn fur LichtbogenschweiBer betrug 2 Dollar, fur Uberkopfarbeiten sogar
3 Dollar je Stunde, wohrend fijr die WiderstandsschweiBer nur 1,50 Dollar je
Stunde gezahlt wurden. Somit ergaben sich folgende Einsporungen bei Anwen-
dung des PunktschweiBens:
Stott 1600 Arbeitsstunden toglich nur 304 Stunden = 19 Prozent;
statt 240 000 Dollar Ausbildungskosten nur 1200 Dollar 0,5 Prozent;
statt 3200 Dollar Lohn je Tag nur 456 Dollar = 14 Prozent;
ohne Berucksichtigung der erh8hten Lohne far Uberkopfarbeiten,
AhnlIche Einsparungen in H8he von 85 Prozent ergaben sich bei der Urn-
stellung der Fertigung von BrennstoffbehOltern auf Punkt-, Buckel- und Naht-
schweiBen.
Eine togliche Einsparung von 2925 Dollar ergab sich beim Ubergang auf dos
PunktschweiBen bei der BehCiutung geschlossener aterzugwagen, dabei wird
die gesamte Behautung in nur 36 Minuten punktgeschwei13t,
Die oft zitierten hohen Preise der Widerstands-SchweiBmaschinen fallen bei
diesen SchweiBleistungen nicht ins Gewicht. So ergibt em n Vergleich zwischen
dem WiderstandsschweiBen und dem GasschweiBen in der Rohrfertigung nach
Griese, daB bei der Widerstandsschweif3ung trotz der hohen Maschinenkosten nur
43 Prozent der Kosten der GasschweiBung anfallen bei 3 mm Wanddicke, und
die auf 33 Prozent sinken bei 6 mm Wanddicke.
Diese Beispiele beweisen die eingangs aufgestellte Behauptung, Mit den
Widerstands-SchweiBverfahren kann bei Senkung der Arbeitskroftezahl und der
Fertigungskosten die Produktion erhiiht werclen. In industriell hochentwickelten
Landern sind daher Widerstands-SchweiBmaschinen in groBem Urnfange ein-
gesetzt. Dies berichten auch die Kollegen, die Ende vorigen Jahres zu einem
Erfahrungsaustausch auf schweiBtechnischem Gebiet in der SU weilten. Es wird
deer vielfach umgekehrt vom Einsatz der Widerstands-SchweiBverfahren auf die
Industirialisierung eines Landes geschlossen. Legt man die ProJuktion von Wider-
stands-Schweif3rnaschinen zugrunde, so ergibt em n Vergleich zwischen der DDR,
Westdeutschland und den USA etwa dos Verhaltnis 1 :4 :15, wobei die MTh-
rungseinheiten einander gleichgesetzt wurden.
Diese Zahlen zeigen deutlich, daI3 unsere Betriebe nunmehr ernsthaft daran
gehen mijssen, eine wirtschaftliche Fertigung mittels der Widerstands-SchweiB-
verfahren aufzuziehen. Bei dieser Aufgabe miissen sie jedoch Unterstutzung
erhalten, .da viele Betriebe nicht ilber die hierfur erforderlichen Fachkrafte ver-
filgen. Leider erhalten sie diese Unterstiitzung nicht in genLigendem MaBe, do
einmal dos Zentralinstitut fur SchweiBtechnik in Halle zwar fiber Spezialisten f?r
dos SchmelzschweiBen, nicht ober fur dos WiderstandsschweiBen verfilgt, zum
onderen die SchweiBmaschinenfabrik der LEW kaum Unterstutzung se.itens der
vorgeordneten Stellen erhalt und vielfach hinter den Belangen der im gleichen
Werk befindlichen Lokomotivfabrik zurikkstehen mu6. Die Betriebe benbtigen
Unterstutzung z. B. in folgencien Fragen:
1. Kann eine Fertigung mittels WiderstandsschweiBen besser und wirtschaftlicher
durchgefuhrt werden?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
2. Welche konstruktiven Anderungen sind zur Einfiihrung des Widerstandv
schweiBens erforderlich?
3. Welche Fertigungszahlen kannen der Produktion zu Grunde gelegt werden
und wie lange wird die Fertigung laufen?
4. Welche Universal- bzw. Einzweckmaschinen sind erforderlich und welche sind
lieferbar?
5. Sind VersuchsschweiBungen erforderlich, urn die Gate der Widerstands-
'schweiBung nachzuweisen; wenn ja, wer fuhrt diese SchweiBungen aus und
wer entscheidet Ober die Qualitdt der Schwei6ung?
6. Wer 1st verantwortlich far die EinfiThrung eines Widerstands-Schweinverfah,-
rens, wenn Qualitat und Wirtschaftlichkeit gesichert sind?
Diese Fragen umfassen groBe Aufgaben, die mit den z. Z. verfUgboren Kraften
nicht gelost werden 'carmen. Ihre Losung 1st jedoch entscheidend fur die Hebung
der Wirtschaftlichkeit und Produktivitdt unserer Werke. Die ungenOgende Klalung
einer Frage fligt unserer Volkswirtschaft erheblichen Schaden zu, wie folgendes
Beispiel zeigt:
in Jahre 1952/53 durchgefiihrte VersuchsschweiBungen an Kurbelwellen fOr
groBe Dieselmotoren ergaben bei ausgezeichneter Qualitat Kosteneinsparungen,
die es emaglichten, die nicht unerheblichen Kosten der groBen Abbrenn-Sturnpf-
schweiBmaschine bereits in drei Monaten einzusparen, Trotzdem wurde dieses
Verfahren nicht eingefiihrt, da keine Stelle die Verantwortung Obernehmen
wollte. In diesem Jahr soil em n zweiter Versuch des gleichen Werkes unter-
nommen werden, es erhebt sich jedoch die Frage, ob nicht auch diesmal die
Arbeit und die Kosten unniitz aufgewendet werden. Dieses Problem gilt im
gleichen Mafie ouch fiir die Kraftfahrzeugindustrie. 1955 durchgefuhrte Versuchs-
schweiBungen an Kurbelwellen erbrachten bei ausgezeichneter Qualitat den
Nachweis erheblicher Kosteneinsparung, die Einfiihrung des Verfahrens erfolgte
bisher jedoch noch nicht.
In Anbetracht der Bedeutung, die die Widerstands-SchweiBverfahren fur eine
wiTtschaftliche Fertigung haben und die von keinem anderen'Verfahren erreicht
wird, erscheint es unbedingt erforderlich, olle Voraussetzungen far eine moglichst
umfassende Einfiihrung dieser Verfahren zu schaffen.
Zur Vermeidung unnutzer Porallelarbeit und zur Koordinierung der vorhan-
denen Krafte wird vorgeschlagen, entsprechend den Aufgaben der kurzlich ge-
bildeten HV f?r Regel- und MeStechnik auch fur die SchweiBtechnik eine verant-
wortliche Stelle far die Einfiihrung der Widerstands-SchweiBverfahren in alien
Betrieben unserer DDR einzusetzen. Diese Stelle hatte zu klaren, wer die in
den Fragen 1 bis 6 aufgefuhrten Aufgaben zu lasen hat, und koordiniert die sich
ergebenden Anforderungen an die Widerstands-SchweiBmaschinen fertigenden
Betriebe. Sie ware ouch verantwortlich fur die rechtzeitige Planung der erfor-
derlich werdenden Neuentwicklungen, damit die Maschinen bei Produktions-
anlauf zur Verfiigung stehen.
Dariiber hinaus hatte diese Stelle die Aufgabe, eine jetzt bestehende Lucice
zu schlieBen. Seit Jahren bemiiht sich dos Herstellerwerk LEW zu erreichen, doB
Spezialbetriebe die Fertigung von Zubehorteilen fur Widerstands - Schwein-
maschinen aufnehmen. Hinsichtlich der Fertigung von Ignitrons ist ZWOf berelts
en Anfang zu sehen, es wurde jedoch dieser Frage zu wenig Aufmerksamkeit
102
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043Rnia4nn19nnnAz?
Declassified in Part -? Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
zugewendet. Dieser Unterlassung ist es zuzuschreiben, daB die zur Zeit vor-
liegenden Anforderungen aus unserer Automobilindustrie nur durch schwer her-
einzuholende Westimporte gedeckt werden konnen. Ahnlich liegen die Verholt-
nisse auf dem Gebiet der Elektroden. Die gegeniiber der Kriegs- und Vorkriegs-
zeit erheblich gesteigerten Anforderungen an die ate der SchweiBverbinclungen
brachte zwangslaufig eine Erhohung der benotigten StrOme und Krofte mit sich.
Die in der SU und im westlichen Ausland entwickelten Sonderlegierungen haben
bei einer Leitfahigkeit von 50 S, dos entspricht 90 Prozent der Leitfohigkeit von
reinem Kupfer, eine Wormfestigkeit von 145 Brinell bei 500 Grad Celsius. Unsere
besten Legierungen haben bei schlechterer Leitfahigkeit nur 70 Brinell bei 500
Grad Celsius, d. h. der VerschleiB ist wesentlich h?her. Dadurch erh?hen sich
Stillstands- und Ausfallzeiten wesentlich und es besteht die Gefahr, daB schlechte
SchweiBungen bei ungentigender Wartung entstehen. Auch hier gilt es, schnell-
stens fur eine Anderung zu sorgen, wenn nicht Rackschlage die Einfiihrung der
Widerstands-SchweiBverfahren gekihrden cider unm5glich machen sollen.
Eine weitere Aufgabe dieser Stelle ware, dahir zu sorgen, daf3 die fur die
Entwicklung und Fertigung erforderliche Kapazittit vorhanden ist. Leider hat
'ein Tell der in der Vergangenheit ergriffenen MaBnahmen dos Gegenteil er-
reicht; der nach 1945 vorhandene Stamm an Spezialisten und Facharbeitern ist
sowelt zusommengeschrumpft, daB die jetzt anfallenden Arbeiten kaum be-
wifitigt werden ktionen. Hier gilt es, moglichst bald einschneidende MaBnahmen
zu ergreifen.
Wenn vorstehend die groBen Moglichkeiten aufgezeigt wurden, die die
Widerstands-SchweiBverfahren bei der Mechanisierung und Automatisierung
unserer Fertigung bieten, so wurde ouch auf die Schwierigkeiten hingewiesen,
die sich Ihrer Einfahrung entgegenstellen. Diese Schwierigkeiten konnen und
massen schnellstens zum Wohle unserer Volkswirtschaft behoben werden; einer
der dazu fOhrenden Wege wurde aufgezeigt.
Neve Technologie in den Schmieden notwendig
as dem Dislorssionsoenrag drs Kollegett Bror ,
? ll'erldeiter des I Prefi- ond ,rlimiedetrerIc ?Einheir
Brand-Erbisdorf
Die Aufgaben des 2. Funfjahrplanes erfordern von den Schmiedewerken eine
vollige Neuorientierung in der Schmiedetechnoloa'e. Das ist jedoch mit dem
gegenwattig vorhandenen, zu 95 Prozent Ober 20 Jahre often Maschinenpark
nicht mOglich. Eine grundlegende Modernisierung der Einrichtungen ist er-
forderlich.
Es niltzt aber nichts, wenn die Schrniedeeinrichtungen produzierenden Werke
welterhin solche Pressen und Hammer ?neu" entwickeln, die im wesentlichen
einen Nathtrab gegeniiber dem internationalen Niveau darstellen, Der Schwer-
maschinenbau ?Heinrich Rau" in Wildau mue endlich an der Spitze des Welt-
niveaus der Schmiedetechnologie stehende Gerate entwickeln I
Was' brauchen wir?
50X1
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2]
Air
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Es sind vor dem schnellschlagende Hammer erforderlich. Der Brettfallhommer
ist Liberholt, Fur die Freiformschmieden sollte man auch kleinere Hammer von
1000 kg Bargewicht abworts entwickeln.
Zur Steigerung der Arbeitsproduktivitat in den Freiformschmieden konnen auto-
matische Wendevorrichtungen fur Krangehange erheblich beitragen, die heute
noch nicht vorhanden sind. Man spricht viel von Kleinmanipulatoren, ober es
ist zweifelhaft, ob diese sich bewahren wurden, do sie ziemlich sperrig sind.
Besser waren Vorrichtungen nach dem Prinzip des Chargierkranes von DOI)len,
Fur den Gesenkeinbau sind fahrbare Einbauvorrichtungen nach dem Prinzip
des Gabe!staplers ZU schaffen. Durch die hiermit verkiirzbare Gesenkwechseizeit
kannten allein in Brand-Erbisdorf 700 t mehr Gesenkschmiedestiicke erzeugt
werden!
Von der WMW ist zu fordern, daf3 sie leistungsfahige Kniippelbrether zur
Vorbereitung der Schmiederohlinge entwickelt. In Brand-Erbisdorf konnten durch
einen KnOppelbrecher vier Kaltkreissagen ersetzt werden. Obwohl die An-
schaffung eines Knuppelbrechers mehr kostet als vier Sagen, wilrde sich dos
rentieren, da grof3e Mengen Material sowie Arbeitskrafte eingespart werden
kannen.
Weiterhin: Wo bleiben leistungsfahige, in der Konstruktion einfache Gesenr-
Kopierfrasmaschinen?
Heute werden Gesenke primitiv auf einfachen Maschinen vorgefrast und
dann mit viel Muhe durch Ivleif3e1 und Handschleifen in die Endform gebrocht.
Die weitere Qualitatssteigerung an Schmiedestucken erfordert auBerdem, daB
unsere noch mit Olfeuerung arbeitenden Ofen moglichst bald auf Gasfeuerung
umgestellt werden.
Trotz der vorhandenen technischen Mange, laBt sich ober auch orbeitsorgani-
satorisch viel zur Steigerung der Produktivitat erreichen.
So hat z. B, bisher an zwei Hammern je eine Schmiedegruppe eine Schicht-
leistung von je 3,5 t erzielt. Wir haben beide Gruppen an einen Hammer ge-
stellt und abwechselnd von Stiick zu Stuck orbeiten lassen. Dabei wurde eine
Schichtleistung von 10 t, also urn 3 t mehr als vorher an beiden Hammern zu-
sammen, an diesem einen Hammer erreicht.
Wir f?hren dies darauf zurUck, daB durch die kurzen Erholungspausen, die
durch den Wechselbetrieb f?r jede Gruppe eintreten, eine groBe Steigerung der
Leistungsfahigkeit ermoglicht wird,
Die Organisierung und Planung
der Kooperation im Schiffbau
Didclissionsbeitrag (les Stellvertreters (les Ministers,
Genossen S rlt o in burg
Die Organisation und Planung der Kooperation gewinnt unter dem Gesichts-
winkel der steigenden industriellen Produktion innerhalb des Maschinenbaues
besondere Bedeutung.
Ihre Wifkung und richtige Anwendungsform erhalt ouch unter Betrachtung? der
Vertinderung des Produktionscharakters verschiedener Betriebe zum Export
kompletter Anlagen eine entscheidende Bedeutung.
104
1111
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Am Beispiel der umfassenden Produktionsverbindungen der Schiffbauindustrie
sollen die Mange' und notwendigen MaBnahmen aufgezeigt werden,
Eine. Ubertragung auf alle anderen lndustriezweige in bezug auf Planung,
Organisation und Untersuchung der Wirkung der Kooperation ist ohne weiteres
maglich.
Da die Werften mit alien Zweigen der Industrie, also ouch auBerhalb des
Bereiches des Ministeriums f?r Schwermaschinenbau, in engen Produktions-
beziehungen stehen, sind zwei Grundvoraussetzungen fur eine weitere groBe
Entwicklung, die der 2. Funfjahrplan als Aufgabe der Partei und Regierung dem
Schiffbau gestellt hat, zu erfullen.
1. Erreichung des Standes einer fur den Schiffbau notwendigen modernen
Technik in alien Zweigen der Zulieferindustrie,
2, Verbesserung der stondigen planmaBigen Kooperation,
Die Planung und Organisierung der ,Kooperation dient zur Berechnung, zur
Schaffung und Einhaltung richtiger Proportionen zwischen den Betrieben sowie
zur Herstellung standiger Produktionsverbindengen zu ihnen. Sie dient damit
unmiftelbar dem Ziel des okonomischen Grundgesetzes des Sozialismus und
tragt entscheidend dazu bei, die planmaBige Entwicklung der Volkswirtschaft
zu beeinflussen.
Die bestehenden Mange, in der Kooperation zeigen ihre Auswirkungen in un-
seren Betrleben in der Nichterfullung der staatlichen Plane, der Verlangerung
der Produktionsdauer der Erzeugnisse, einer schlechten Kapazitatsousnutzung, in
der Nichterreichung der geplanten Steigerung der Arbeitsproduktivitat, im nicht
sortimentsgerechten ProduktionsausstoB, in ungleichmaiger nicht rhythmischer
Produktion, in den erhahten Kosten ftir Wortezeiten und Uberstunden, in den
Kosten fUr die zusatzliche Bearbeitung der gelieferten Erzeugnisse, in den Kosten
Rir die zusatzliche Bearbeitung bezogener Aggregate, in zusatzlichen Transport-
kosten, Kosten fur auBerplanmaBige Umlaufmittel, Kosten fur durchzufarende
Garantiearbeiten und letzten Endes dadurch in der Schmalerung der geplanten
Rentabilitati
Zwei Beispiele, die sich aus der ungenugenden Vorbereituny, d, h. Planung
und Organisation der Kooperation ergeben:
Es liegen z.Z. auf der Werno'wwerft in WarnemUnde 2 Schiffe von je 10 000
BRT am Kai, wofiir vom VEB Maschinenbau Halberstadt die komplette Haupt.
maschinenanlage fehlt und vom VEB Turbinenfabrik Dresden die Turbo-
aggregate 400 kW,
Der VEB Schiffswerft RoBlau hatte fiir die Volksrepublik Palen 1955 2 Els-
brecher zu liefern, fUr welche die Dampfmaschinen als Hauptantriebsaggregat
vom VEB Elbewerk RoBlau viel zu spat angeliefert wurden. Diese Antriebs-
maschinen, welche urspriinglich fur einen Schlepper des Baujahres 1953 der
Schiffswerft Rothensee vorgesehen waren, waren so iange in der Entwicklung
und in der Fertigung, daB die Schiffe inzwischen als Schlepper mit Dieselantrieb
ausgeliefert werden muBten.
Es muB hier nach eingehend stattgefundenem Erfahrungsaustausch an alle
Zulieferbetriebe des Schiffbaues nochmals mit oiler Eindringlichkeit die Forderung
015
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043Rnn94nn19nnnR_-)
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
erhoben werden, daB alle Zulieferungen entsprechend den vertraglichen Ver-
pflichtungen nur in bester QuaRat entsprechend den jeweils vorgeschriebenen
technischen Bedingungen herzustellen sind. (Hier gilt die Verfiligung Nr. 4 des
Ministeriums ftir Schwermaschinenbau vom 24.4.1956.)
Bestimmend f?r einen groBen Teil der geforderten langen Lieferzeiten sind die
Betriebe des Elektromotoren- und Schaltgeratebaues. So werden fur Elektro-
motoren und Generatoren in der Regel Lieferzeiten von 6-8 Monaten, bel
einigen Aggregaten sogor bis 12 Monate, gefordert. Das bezieht sich in erster
Linie auf die Betriebe
Elektromotorenwerk Dessau,
Elektromotorenwerk Wernigerode und
Galvanotechnik Leipzig.
So bentitigt das Elektromotorenwerk Dessau fur die Entwicklung und Fertigung
von 2 Stuck Generatoren 340 kVA, die Juli 1954 an das Kairl-Liebknecht-Werk 1
Magdeburg zur Komplettierung der Diesel-Aggregate far em n Heringsschiff der
Mathias-Thesen-Werft Wismar geliefert werden sollten, eine Lieferzeit von Ober
20 Monaten,
Es ist eine Tatsache, daB die .Lieferschwierigkeiten bei den benOtigten Aggre-
gaten donn eintreten, sobald es sich urn Lieferungen verbesserter Ausfuhrung,
welche dem technischen Fortschritt entsprechen milssen, handelt. Die Betriebe
worten darauf, ?daB ihnen vom Schiffbau vorgeschrieben wird, in welcher Aus-
fiihrung die einzelnen Aggregate zu liefern sind, ohne von sich aus eine Welter-
entwicklung ihrer Gertite, entsprechend dem neuesten Stand der Technik, durch-
zufiihren und diese dem Schiffbau anzubieten.
Auswirkungen der bestehenden Mangel in der Kooperation im Bereich des
gesamten Ministeriums zeigen sich ouch dadurch, daB die zustandigen Haupt-
verwaltungen und die ihnen far die Zulieferungen unterstellten Betriebe die
Kooperationsplone, die ihnen direkt.als Arbeitsmittel zugestellt wurden, unge-
nLigend ails Grundlage ihrer Arbeit betrachten und, wie es in vielen Fallen
geschehen ist, eine Plonung und em n Arbeiten noch diesen Pltinen oblehnen
und auf den Eingang der Bestellungen der Betriebe worten. Sie beachten damit
nicht die Anweisung der Leitung des Ministeriums, die in den Verfugungen und
Mifteilungen Nr. 9 eine entsprechende Festlegung getroffen hat.
Die Kooperationspleme miissen von den Houptverwaltungen in die Kontrolle
durch die Plonung einbezogen und von den Abteilungen Absatz und Produk-
tionsleitung muB durch standige Kontrolle die Realisierung gorantiert werden,
Das Gesetz der planmaigen proportionalen Entwicklung der Volkswirtschaft
als em n objektives okonomisches Gesetz des Sozialismus, das auf der Grund-
loge des sozialistischen Eigentums an den Produktionsmitteln wirkt, fordert von
den Betrieben und ihren Leitungen die Kooperation richtig zu planen, urn den
Zulieferbetrieben ihre Aufgaben rechtzeitig zu stellen.
Die Planung der Kooperation ist eine Form der konkreten Ausnutzung dieses
Gesetzes entsprechend den Erfordernissen des okonomischen Grundgesetzes des
Sozialismus.
Durch ungenOgende Anleitung und Kontrolle sind folgende Hindernisse far
eine planmaBige Kooperation eingetreten und damit die Hauptaufgabe, die
Zulieferindustrie der Entwicklung des Schiffbaues anzupassen, ungentigend
gelost:
106
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
1. loufende Plananderungen, verursacht durch Vertchiebung der Produktion
der Betriebe von einem Betrieb zum anderen Betrieb bzw. durch unge-
nOgende Klarheit der Auftragslage der einzelnen Betriebsgruppen.
2. Zohlreiche KonstruktionsEmderungen trotz bestatigter Projekte mit nach-
teiligen Auswirkungen calf die Gesamt-Kooperation.
3. UngenLigende Arbeit bei der Projektierung und damit nicht ausreichender
Konstruktionsvorlauf, um eine planmoBige Kooperation einleiten zu konnen.
4. Nicht rechtzeitiger AbschluB und technisch klare Spezifikation der Absatz-
vertrage trotz gegebener langfristiger Handelsabkommen.
Die planmaBige Kooperation verlangt, daB die Kollegen der HVen und die
Werkleiter in Verhandlungen mit den Auftraggebern Ober die technische Auf-
gabenstellung fur einen longeren Zeitraum rechtzeitige Festlegungen treffen.
Bei jedem Vertragsabschluf3 mul3 em n bestotigtes technisches Projekt, welches
mit den Zulieferbetrieben abgestimmt ist, zugrunde Heger).
Um den konstruktiven Vorlauf fur den Schiffbau und fur die Bestellungen zu
erreichen, wird die Aufgabe gestellt, daB anstelle des jetzigen umfongreichen
technischen Projektes lediglich ein erweitertes Vorprojekt tritt. Damit werden
Doppelorbeiten und konstruktive Ausfuhrungen, die sich nicht auf die techno-
logischen Bedingungen der Werften beziehen, durch 'die Projektierungsstellen
vermieden.
Die Projektierungs- und Konstruktionsburos miissen laufend mit den Zuliefer-
betrieben in Verbindung stehen, um der Zulieferindustrie rechtzeitig zu ermi5g-
Ilchen, ihre eigene erforderliche Projektierung und Konstruktion kurzfristig durch-
zufuhren.
Bereits vorhandene Typenprogramme der Zulieferer sind zur Vermeidung
weitgehender Neuentwicklungen durch die Projektierungs- und Konstruktions-
bOros der Werften zu berOcksichtigen.
Eine weitere Bedingung der planmaigen Kooperation ist die kameradschaft-
lithe Zusammenorbeit und gegenseitige Hilfe der Betriebe, die sich auf der
Grundlage der sozialistischen Produktionsverhaltnisse herousbildet und die Uber-
wirdung des Betriebsegoismus.
Die Erziehung der Werktatigen zu diesem hohen BewuBtsein, ohne welches
die Kooperation nicht reibungslos funktionieren kann, ist die Aufgabe der Lei-
, tungsorgane der Verwaltung, der Industrie, besonclers aber auch ist hier die
Hilfe der Partei und der Gewerkschaft erforderlich.
Die kopsequente Anwendung des Vertragssystems, das zur Sicherung der
Kooperationsbeziehungen unentbehrlich ist, ist eine weitere Bedingung der plan-
?m6Bigen Kooperation.
Ausgehend von den aufgezeigten Mongeln und den Aufgaben der Planung
.'der Kooperotion, wurde Anfong dieses Jahres in richtiger Einschotzung der Wir-
Aung des okonomischen Gesetzes der planmaBigen proportionalen Entwicklung
?
1%der Volkswirtschaft zur Sicherung von Schwerpunktprogrammen die Struktur des
IMlinisteriums geondert. Es gibt in den Bereichen nunmehr eine Hauptzusammen-
:
.fassung der Industriezweige und Betriebe, die durch enge Produktionsbezie-
hungen untereinander kir die weitere Entwicklung verontwortlich sind.
?
jDeclassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Organisatorisch ist somit dafOr Sorge getragen, daB durch straffe Anleitung
und Kontrolle die Planung und Organisation der Kooperation umfassend und
schnell verbessert werden kann.
Zur Vorbereitung der Gesamtaufgaben der Schiffbauindustrie fur den zweiten
Funfjahrplan ergibt sich die Hauptaufgabe, die ernsten Disproportionen zwi-
schen dem Schiffbau und der Zulieferindustrie, die sich am Ende des 1. Fiinf-
jahTplanes in verschieclener Art und Weise zeigten, zu beseitigen. Es muB die
Planung der proportionalen Entwicklung zwischen den Werften und den Zu-
lieferbetrieben fur die Perspektive, also als Perspektiv-Kooperationsplanung in
Angriff genommen werden. Sie muB dazu beitragen, neben der langfristigen
Auftragsdeckung im Schiffbau, ouch den Industriebereich des Maschinenbaues fur
die Bildung von Spezialbetrieben und -abteilungen eine langfristige Perspektive
zu schaffen, die durch Absatzvertrage fur den Zeitraum des gesamten zweiten
Funfjahrplanes abgeschlossen werden muB.
Das gleiche gilt entsprechend fiir die Kooperationsbeziehungen oiler anderen
Industriezweige.
,Die Inangriffnahme dieser Aufgabe ist z. B. durch die HV Schiffbau bereits
moglich, welt auf Grund langfristiger Handelsabkommen und Abstimmung im
sozialistischen Lager Perspektiv-Produktionsplane an die Werften Obergeben
werden konnten. Aufgabe der Werften ist es nunmehr, ihrerseits Perspektiv-
Kooperationsplane auf Grund ihrer konstruktiven Ausfuhrungen auszuaTbeiten und
den Zulieferbetrieben diTekt zu iibergeben.
In Zusammenarbeit zwischen Werft und Hauptverwaltung sind diese Perspektiv-
KooperationsplEme den zustandigen anderen Hauptverwaltungen zu iThergeben.
Damit hier der Charakter der umfassenden Planung und die Sicherung der
ZUlieferung gewahrt wird, wird vorgeschlagen, durch gegenseitige Unterschrift
von HV-Leiter zu HV-Leiter diese Perspektiv-Vertrage zum Gegenstand ihrer
praktischen Arbeit zu machen.
Die Grundlage fiir eine Perspektiv-Kooperationsplanung bildet die Koopera-
tions-Stuckliste, weiche von den Werften fur jeden Schiffstyp ausgearbeitet
aufzustellen ist.
Eine entsprechende Anweisung zur Erarbeitung der langfristigen Kooperations-
planung wurde bereits alien zustandigen Hauptverwoltungen und Zullefer-
betrieben zur Kenntnis zugestellt, so daB alle Hauptverwaltungen und Betriebe
nach dieser einheitlichen Richtlinie orbeiten konnen.
Nach Mergabe dieser Plane, welche bis Ende Juni 1956 vorgesehen ist, liegt
es on den Hauptverwaltungen und Betrieben, diese zu einem wirksamen Mittel
zur Durchfuhrung ihrer Betriebsplane zu machen.
Die voraussichtliche Entwicklung verschiedener wichtiger Zulieferungen ist etwa
folgende: Sie bestimmen einen GroBteil der Produktion vieler BetTiebe der
Deutsthen Demokratischen Republik.
In den Spezialbetrieben oder Spezialabteilungen der GroBbetriebe mussen
fLir den Schiffbau teilweise erstmalig gefertigt werden:
Dampfturbinen mit Einzelleistungen von 13 500 PS und in der weiteren Folge
bis zu 25 000 PS mit den dazugehorigen Zubehorteilen,
108
?
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Schiffskessel bis zu 60 t stiindlicher Leistung bei 45 ?CI und 460 Grad
Oberhitzung,
in der weiteren Folge fur 80 (AU und 510 Grad Oberhitzung und sogar
bis,zu 165 atii und 560 Grad Oberhitzung;
Dieselmotorenaniagen von 4000 PS, 5400 PS und noch groBeren Leistungen
bis zu 10000 PS;
Hodileistungsgetriebe fur Turbinen und Dieselantriebsaniagen mit hohem
Witkungsgrad;
Zahnkupplungen und induktionskupplungen fur groBe Maschinenieistungen;
Netz-, Anker- und Ladewinden in gewichtssporender Konstruktion mit hohen
Wilkungsgraden sowie mit eiektrischem, hydraulischem und Dampfantrieb;
fertig bearbeitete Propeller aus Korrosions- und kavitationsbestandigem
Stahlgue und aus Guemessing;
Verstell-Propeller fur Fischereifahrzeuge und Sonderfahrzeuge;
Dam pfmotoren als Hilfsmaschinen fur Generatorantrieb;
sdinellaufende Dieseimotore fur Diesel-Generatoren;
? ferner die erforderlichen Typen an Armaturen.
Die Spezialbetriebe miissen Elektromotoren, Generatoren, Umformer usw. in
geschweiBter leichter Gehausekonstruktion mit hohen Wirkungsgraden und den
Vorsthiften des sowjetischen Seeregisters entsprechend liefern.
? Die Fertigung von Drehstrommaschinen und Drehstrom-Synchronmaschinen sa-
wie Konstant-Spannungs-Generatoren Ober 125 kVA mul3 mit den dazugehorigen
Schaltgeraten aufgenommen werden.
Ebenso warden neue Entwicklungs- und Produktionsaufgaben dem Ministerium
fur Allgemeinen Maschinenbau fill. Navigation, Funk und Nautik gestellt.
Elnzelne Zulieferbetriebe mussen Prilfstande fur groBe Turbinenaniagen, Decks-
maschinen usw, errichten, urn den bestehenden Zustand zu Oberwinden, Schiffe
als schwimmende Prilfstande zu benutzen und urn die Werften mit erprobten
und durch die DSRK bereits abgenommenen und getesteten Maschinen und
Anlagen zu versorgen.
Die Aufgaben fill- die Projektierung und Entwicklung dieser neuen Maschinen
und Anlagen sind vom Zentralen Konstruktionsburo des Schiffbaues bereits zum
groBen Teil an andere volkseigene KonstruktionsbUros gegeben warden, Sie
entsprechen der Entwickiung zur Erreichung der modernsten Technik.
Wenn. hier der tedinische Fortschritt auf der einen Seite fordert, daB standig
neue Nerbesserte Aggregate und Aniagen den Umfang der Kooperation er-
weitern, so mtissen auf der anderen Seite fur erprobte Gerate und Ausrustungs-
tote die Normung, Typisierung und Standardisierung weitergefuhrt werden, urn
auf diesem Wege zu einer weiteren Spezialisierung der Zulieferbetriebe und zuf
Serienfertigung bestimmter Anlagen zu kommen.
Eine Verbesserung der Kooperationsbeziehungen zwischen den Bedarfstriigern
und ihrer Zulieferindustrie kann nur donn erreicht werden, wenn ftir bestimmte
Baugruppen Hauptauftragnehmer vertraglich gebunden werden. Es 1st grund-
stitzlich bei der vertroglichen Bindung von Houptmaschinen und Maschinen-
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R0074nni9nnnAz)
- Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
?
anlagen, Aggregaten, Pumpen usw., z. B. beim Schiffbau, nur em n Vertrag mjt
einem Hauptauftragnehmer abzuschlieBen, dem es Oberlassen st. seinerseitk
erforderliche Nachlieferanten hinzuzuziehen.
Es muB ein Hauptauftragnehmer fiir eine bestimmte Baugruppe verantwortlich
gegentiber dem Besteller sein, sowohl fur die Konstruktion, die Fertigung, die
Erprobung und die Montage bis zur Abnahme durch die Gutekontrolle des
Bestellers.
Wir kOnnen also im Hinblidc auf die Perspektive der Industriezweige und ihrec
Zulieferindustrie feststellen, daB:
1. Die Kooperation sich wesentlich erweitern und ousbreiten wird;
2. die, Kooperation in zunehmendem Mae mit spezialisierten Zulieferbetrieben
oder Spezialabteilungen der GroBbetriebe durchgefiihrt wird, urn &nen,
hohen Stand der Technik und eine wirtschaftliche Fertigung zu erreichen;
3. dutch aie Schaffung von besonderen Hauptauftragnehmern den Bestellern
funktions-technisch zusammengehbrige Aggregate und Anlagen, d. h. funk-
tionserprobte Baugruppen geliefert werden;
4. die Erweiterung der Kooperation, die weitere Spezialisierung der Zullefer.
betriebe und die Lieferung von Baugruppen von einer Vertiefung und
Festigung der Kooperation begleitet sein wird. Je welter sich olle Betriebe
spezialisieren, desto straffer wird die Abstimmung der technologischen nine
mit den Zulieferbetrieben sein und desto fester und enger die Kooperation.
Bei dem groBen Umfong der durchzufiihrenden Kooperation 1st die Kontrolle
der Kooperationsbeziehungen von besonderer Wichtigkeit. Die Oberwochung
erfolgt dutch die Kooperations-Kontrollisten. Die Ubergabe der Kooperations-
Kontrollisten an die Betriebe erfoigt z. B. durch die Werften direkt und an die
zustandigen Hauptverwaltungen durch die HV Schiffbau.
Die Kooperations-Kontrolliste muB em n wirksames Instrument der Uberwathung
der wichtigsten und gefahrdetsten Kooperationsbeziehungen zwischen den Be-?
stellern und den Zulieferbetrieben sein.
Zur Sicherung bestimmter Schwerpunkt-Zulieferungen 1st die skindige Duch-
fiihrung von Zulieferberatungen unter Leitung der Hauptverwaltungen notwendig.
Welter muB eine enge Zusammenarbeit zwischen den Hauptverwaltungen
untereinander erfolgen. Gegenstand dieser Abstimmungen sind die erkannten
Schwerpunkte der Kooperationsliste.
Bei Verthgerungen in den Lieferungen sowie bei der Unterbringung von Auf-
tragen 1st mit den Mitorbeitern der anderen Hauptverwaltungen eng und operativ
zusammenzuorbeiten.
Zur Verbesserung der Organisation der Kooperation sind dutch die Funk-
tionare der HVen die Arbeitsmittel, wie Kooperations-Stuckliste, Perspektiv-
Kooperationsplane, jahrliche Kooperationsplane und Kooperations-Kontrollisten zu
Oberprilfen und fiir die operative Durchsetzung ZUf Erreichung einer festeren
Bindung zwischen den Betrieben zu iiberarbeiten.
In Orientierung auf diese Hauptaufgabe, die zum festen Bestandteil unserer
Arbeit werden muB, wird es uns gelingen, die von der Portei und der Regierung
gesteliten groBen Aufgaben des 2. Funfjahrplanes zu erreichen.
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-n1n
rIfl
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2 ?
50X1\
Wege zur Steigerung der Arbeibprodukur
Dishissiousbeiirag des Kollegen D e lilt e i in,
Werkleiter des VER Fritz-Heckeri-Werk, Karl-Marx-St
Genossen und Kollegenl
Die Steigerung cler Arbeitsproduktivitat ist die Hauptaufgabe, die uns
zweiten Fijnfjahrplan gestellt ist.
Fur einige Leute ist die Steigerung der Produktivitot eine einfache Sadie.
nehmen die Bruttoproduktion und teilen diese durch die Zahl der beschaftig
Produktionsarbeiter. Wenn der Wert, der sich doraus ergibt, eine bestimm
Hohe erreicht hat, dann gilt der Plan zur Steigerung der Arbeitsproduktivittit a
erfullt.
_leder in der Praxis weif3 jedoch, daf3 diese Memethode nicht stimmt, we
sie solche Fragen wie den Nlaterialanteil, die Kooperation, dos Preisniveau us
auf3er acht laBt. Es kann nur eine reale Moglichkeit geben, die Steigerung d,
Arbeitsproduktivitdt zu messen, und diese muf3 sich dorm n ausdrucken, dal3 d
Aufwand an lebendiger Arbeit bei der Herstellung eines Erzeugnisses sinkt.
In ungefahr dem gleichen Verhaltnis muI3 sich ouch der Grundlohn je Er
zeugnis verringern, wenn richtige Proportionen zwischen Arbeitsproduktivitkit un
Durchschnittslohn geweihrleistet werden sollen.
Von diesem Prinzip liel3en wir uns in der Vorbereitung, Durchfuhrung Un
Auswertung unserer 2. Okonomischen Konferenz leiten.
Wir sagten uns, wenn die Arbeitsproduktivitot urn 60-70 Prozent erhoht werl
den soil, dann mu@ sich dos so ausdrucken, da6 eine Arbeit, die jetzt 10;14
Minuten, 100 Stunden oder 100 DM Lohn erfordert, am Schlu6 nur noch unge
feihr 60 Minuten, Stunden oder DM benotigt.
Deshalb legten wir auf unserer 2. Okonomischen Konferenz die Richtung fest,':;
in der die Fertigung in den einzelnen Kostenstellen verandert werden soil, mit,
dem Ziel, den Aufwand an lebendiger Arbeit bedeutend zu senken.
lch will nur einige Beispiele erwahnen, um dies zu erkleiren.
Wir legten fest, daf3 durch den Einsatz von Bohr- und Abstechbemken die
grobe Vorbearbeitung von Dreharbeiten wirtschaftlicher durchzukihren ist, womit
gleichzeitig eine grbBere Spezialisierung in den Drehereien ermoglicht wird.
Dort ist vorgesehen, cia6 tvlagdeburger Drehbanke mit Kopiereinrichtung und
em n Magkomat eingesetzt werden. Weiter soil dos Verhaltnis unserer Spitzen-.
zur Revolverdreherei laufend zugunsten der Revolverdreherei verandert werden,
Die Spezialisierung an den Drehmaschinen soli dazu f?hren, da6 auf den
einzelnen Maschinen im wesentlichen immer wieder bestimmte Teiloperationen
durchgefiihrt werden, urn dos kostspielige Umbauen der Maschinen weitest-
gehend auszuschalten und gleichzeitig zu ermiiglichen, da6 Anlernlinge in ver-
stOrktem MaBe eingesetzt werden ;airmen.
Eine wichtige Rolle spielten ouch Fragen des Uberganges von Handatrbeit zur
mechanischen Bearbeitung. So wurden z. B. Manahmen festgelegt, urn einen
80
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-n naqp
nt-Int-tr.
ic
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
groBen Teil des manuellen Entgratens zu mechanisieren bzw. bestimmte Arbeits-
gtinge vollkommen wegfallen zu lassen.
So haben wir beispielsweise vorgesehen, durch eine Normierung unserer
Innenkeilprofile die Fertigung von Spezialraumwerkzeugen zu ermoglichen, die
den Arbeitsgang Entgraten erlibrigen.
Im Referat wurde erwohnt, daB in unserem Werk eine Gleitmontage aufgebaut
wird. Wie ist es dazu gekommen?
1m vergangenen Jahr fiihrten wir auf der Basis einer untergegliederten Techno-
!ogle den Einzelleistungslohn in der Montage em. .Statt einer Norm von bei-
spielsweise 12 000 Minuten wurden zirka 200 geschaffen, die es ermoglichen, den
einzelnen Schlosser nach seiner Leistung zu entlohnen.
Obwohl damals die Normen um 25-30 Prozent erhoht wurden, ist die Narm-
erfi.illung nicht gesunken, sondern sogar gestiegen, und zwar deshalb, well
die hohere materielle Interessiertheit eines jeden Arbeiters neue Reserven
aufdeckte.
Diese Erfahrungen fuhrten zu dem Gedanken, eine weitere Untergliederung
der Montagetechnologie vorzunehmen, em n wirtschaftliches System der Anordnung
der Montage und des Transportes zu schaffen und so zum Gleitsystem iiber-
zugehen.
Das Ziel soil dabei sein, auf ungefohr der gleichen Flache 50 Prozent mehr
zu produiieren, wobei durch die zu erreichende Steigerung der Produktivitat nur
etwa 15-20 Prozent mehr Krafte benotigt werden.
Das Wichtigste dabei ist auch, daf3 die erforderlichen zusatzlichen Arbeitskrafte
? fast ausschlieBlich ungelernte oder angelernte Kollegen sein konnen, da die
hohe Spezialisierung ihren Einsatz im Produktionsprozef3 ermoglicht.
Die MaBnahmen, die fiir die Entwicklung der einzelnen Fertigungsstellen auf
der 2. Okonomischen Konferenz erarbeitet wurden, wurden anschlieBend unter
Berlicksichtigung der Planaufgaben des Jahres 1956, der zur Verfugung stehen-
den Investitionsmittel und der aufzunehmenden Investitionskredite konkret fest-
gelegt.
Wir erarbeiteten Rir jede Fertigungsstelle einen Plan, der elle Fragen
wie den Einsatz neuer Maschinen, die sich dadurch ergebenden Aufgaben auf
cern Gebiete der Technologie, Probleme des Einsatzes von Vorrichtungen, IvlaB-
nahmen zur Verbesserung der Arbeitsorganisation ? enthalt, und wir sagten
ouch dazu, welche SchluBfolgerungen sich hieraus auf dem Gebiete der Arbeits-
normung ergeben mussen.
Wir sagten sogar konkret, urn wieviel Prozent die Arbeitsproduktivitat steigen
und wie sich dos in der Senkung des Grundlohnes ausdriicken mu6.
Dieser Plan beinhaltet also sowohl den Plan der technisch-organisatoristhen
i.-MaBnahmen, als auch den Plan der Normenarbeit. Wir waren der Meinung,
daB man beides zusammenfassen muf3, weil dos eine die Voraussetzung und
die Begrundung f?r das andere gibt. Diesen Plan haben wir ?Plan des technisch-
p:.
organisatorischen Fortschritts" getauft. Er wurde mit den Arbeitern beraten und
1st Anhang des Betriebskollektivvertrages.
Diesen Plan haben wir den Meistern und Gewerkschaftsgruppenorganisatoren
Obergeben und den Meister fur die Verwirklichung voll verantwortlich gemacht.
1 81
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDPS1-n1a4qp A I
nnn
Declassified in Part - Sanitized Co.y A. proved for Release ? 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Wir haben ouch dazu gesagt, daB im FaIle von Pramienzahlungen auf Grund'
der Promienverordnung die Erfallung theses Planes des technisch-organisaW
rischen Fortschritts nicht nur fur den Meister, sondern ouch fur den Technologeni
far den Normenbearbeiter und evtl. andere Beteiligte zugrunde gelegt
'
D. h. also, daB one Kollegen nach der Lasung dieser Aufgaben in ihrer eigenen%4
Abteilung beurteilt und pramiiert werden.
lch machte auch hier em n Beispiel dahir bringen, wie sich diese konkrete
Aufgabenstellung auswirkte.
Die Montage der Spindelkopfe eines Portalfraswerkes kostete bisher 5700,1
DM.. Auf Grund der im TOF-Plan verankerten MaBnahmen legten wir fest, daff,
als Ergebnis der Durchfuhrung die Montage der Spindelkopfe nur noch 4400,_k
DM Lohn kosten darf.
Die Arbeiter, Normenbearbeiter, Technologen und der Meister fiihrten einerq
Kampf um die Verwirklichung dieses Zieles und dos Ergebnis ist, daB die vot4
kurzem erarbeiteten Normen eine Lohnsumme von nur 3600,? DM ergeben. I
lch kann nicht behaupten, daB der Kampf urn die Verwirklichung der Aufgabettl
iiberall im Betrieb so gefiihrt wird wie in dieser Brigade. Das Beispiel aber:
zeigt, welche Moglichkeiten bestehen, wenn die Aufgabenstellung klar und
konkret ist und was im sozialistischen Wettbewerb im Kampf um die Verwirki
lichung des technischen Fortschritts erreicht werden kann.
Bei der Vorbereitung und der Auswertung unserer Okonomischen Koriferenz,,
spielten und spielen Betriebsvergleiche, vor allem auf dem Gebiete der Techno.:,
logie, eine grof3e Rolle. Aus solchen Vergleichen konnten wir unsere Senwachen
am besten erkennen und hatten gleichzeitig die Maglichkeit, aus den Erfah
rungen anderer Betriebe zu lernen,
Gegenwartig wird em n Vergleich zwischen dem VEB ?8. Mai", dem VEB Mode'
und dem VEB Fritz-Heckert-Werk in Karl-Marx-Stadt duirchgefiihrt.
Da wurde z. B. die Technologie und die sich ergebende Minutenvorgabe bel ,
8 verschiedenen Zahnradern verglichen. Naarlich bin id, stolz darauf, daB
unser Betrieb bei 7 dieser Rader die niedrigste Vorgabezeit, gebrouchte Zeit
und Kasten hat.
Aber dos ist nicht das Entscheidende. Es zeigte sich vielmehr, .daB wir, ob-
wohl Mr die Fertigung am wirtschaftlichsten durchfiihren, bei einigen Melts-
geingen, wie z. B. beim Harten, Zahnflankenschleifen .und Abgraten schlechter
arbeiten als die anderen Betriebe.
Wenn es uns nun gelingt, bei jeder Operation die beste Technologie von je-
dem Betrieb bei uns anzuwenden, dann wird es maglich sein, die Fertigungszeit
auf zirka 85 Prozent zu senken. So werden neue Reserven aufgedeckt, und diese
wirken sich auch auf dos BewuBtsein unserer Kollegen aus. Deshalb wird es
jetzt moglich, in Auswertung des Vergleiches neue und wichtige Aufgaben zu
stellen.
So wird angestrebt, aus den Normativen der drei Betriebe fiir die einzelnen
Operationen em n neues Normativ zu entwickeln, dos die realsten Werte f?r die
einzelnen Operationen bis zu den Handgriffen und Griffelementen enthalt.
Declassified in Part - Sanitized Co.y Approved for Release
50-Yr 2013/10/24 ? CIA-RDP81-01041Rnn74nn10nnnR
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Die Ausarbeitung solcher iiberbetrieblicher Normative wird eine Hilfe fur jeden
der beteiligten Betriebe sein und es im Laufe der Zeit ermoglichen, auf der
qrundlage ahnlicher Bedingungen die Arbeitsnormen mit gleichen Normativen
zu erorbeiten. Das wird dazu beitragen, dos Prinzip der Entlohnung nach der
Leistung ouch zwischen den Betrieben zu verwirklichen.
Der Vergleich zeigte aber auch, daci in unserem Betrieb bei vielen Operationen
hahere Lohngruppen gezahlt werden als in anderen Betrieben. Diese Erkenntnis
hat mit dazu beigetragen, daB unsere Kollegen Dreher selbstandig damit be-
gonnen haben, einige Lohngruppen richtigzustellen.
Das kann naturlich nur em n kleiner Anfang sein, zeigt aber, wie die Methode
des Betriebsvergleiches heifer) kann, die Einflihrung von Wiftschaftszweiglohn-
gruppenkatalogen zu unterstijtzen. Man muB sich darum diese Methode in viel
starkerem MaBe als bisher zunutze machen.
Per Kampf urn eine hohe Arbeitsproduktivitat erfordert naturlich vor allem
ouch MoBnahmen in der ,Organisation der Produktion, die die Erreichung einer
hohen Produktivitat fardern.
In unserem Betrieb erh?hen wir seit Jahren bereits laufend die Stiidaahlen in
der Serienfertigung. Gegenwartig f?hren wir die thechanischen Arbeitsgange
fur unsere Konsolmoschinen mit einer durchschnittlichen Serienstuckzahl von 60
durch, und wir werden diese noch welter erh?hen. Urn dies zu erreichen, fertigen
wir mechanisch auf einmal die Teile fur zwei, drei und mehr Montageserien.
AuBerdem produzieren wir solche Teile, die sehr ausschuBanfallig sind, in
Serie und legen sie auf Lager, urn im Falle von AusschuB nicht einzeln nach-
fertigen zu mussen. Ein groBer Teil der mechanisch bearbeiteten Teile kann
deshalb vom Lager an die Montage ausgegeben werden. Wir sind unzufrieden
dariiber, daB dos noch nicht zu 100 Prozent erreicht 1st.
In Erstaunen setzte uns die Meinung vieler Produktionsleiter des Werkzeug-
maschinenbaues, die sich bei einer Produktionsleiter-Tagung in unserem Werk
zu dieser Methode ablehnend auBerten. Sie waren der Auffassung, daB da-
durch die Richtsatzplanbestande iiberzogen und die Umschlagzahl nicht ein-
gehalten werden.
Notiirlich fiihrt die hahere Serienstiickzahl und die Lagerfertigung zu einer ge-
wissen Verlangerung des Durchlaufes der Produktion. Aber nicht die Lange
des Fertigungsducchlaufes, sondern die Halle der Bestande und der kontinu-
ierliche AusstoB der Fertigerzeugnisse entscheiden die Erfullung oder Nicht-
rf, e iillung der Umschlagzahl.
Ich bin der Meinung, daB unsere Methode die bessere ist, well sie eine
, hahere Produktivitat zulaBt, die Produktionsorganisation nicht ObermaBig er-
schwett eine gewisse Ruhe in die Produktion bringt und weil sie vor ollem
hilft, die Selbstkosten zu senken.
Ich denke, daB dos Problem der Serienstiickzahl und der Umlaufmittel in alien
Betrieben grundlich Oberpriift werden muB, urn falsche Vorstellungen zu Ober-
winden und solche MoBnahmen festzulegen, die der Erfiillung unserer groBen
Aufgaben dienlich sind.
C;
83
0,ni+17Qr4 rrInv Annroved for Release @50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Innerbetriebliche IdaBnahmen
zur Herbeifiihrung tier Rentabilitiit
Jus dem Diskussionsbeitrag des Kollegen Gronde
irerkleiter des VEB Druckmaschinentverk Planeta
Unser Betrieb hat bis einschlieBlich Juli 1955 immer mit Verlust gearbeitet0
Fur 1955 sollten wir einen Gewinn von 769 TDM erarbeiten, tatsCichlich erreicht
wurde in der Zeit vom August bis Dezember em n Gewinn von 341,5 TDM; gleichq
46 Prozent.
Wie wurde dieser Umschwung im it Halbjahr des vorigen Jahres erreichttA
Erstens durch die voile Auslastung der einzelnen Produktionsabteilungen und4
Brigaden.
Entgegen der allgemeinen Ansicht im Betrieb, cid die einzelnen Produktions-?;
Abteilungen voll ausgelastet seien, wurde mit Hilfe der Produktionsberatungen
der wochentlichen Agitatoren-Besprechungen und der *lichen Krankenstands-4
liste festgestellt, daB zu Ende des III. QuartoIs verschiedene mechanische und
Montage-Abteilungen nicht volt ausgelastet waren. Das zeigte sick besonders ;
dorm, don in den Abteilungen und Brigaden, in denen Arbeit fehlte, em n be-
sonders hoher Krankenstand auftrat.
Nach einer groben Kdpazittits-Oberrechnung iibernahmen wir fiir das IV.
Quarto! die Bearbeitung von Teilen, Gruppen und ganzen ,Aggregaten fur
Schwesterbetriebe, die in der Exporterfullung zurOcklagen. Zeitweise stellten
wir diesen Betrieben ouch Kollegen zur Hilfeleistung zur Verfugung.
Durch diese MaBnahmen lasteten wir unseren Betrieb mit zirka 100000 DM
im IV. Quartol mehr aus. 1Vorher waren Lohne gezahlt worden, ohne die ent-
sprechende Leistung. Diese bessere Auslastung brachte uns eine Einsparung
der konstanten Kasten, gemessen an der Leistung des IV. Quartals, von 34 TDM.
Zweitens wurde der Umschwung im 2. Halbjahr durch einen harten Kampf
zur Einhaltung des Arbeitskrafteplanes und des Lohnfonds, verbunden mit einer
intensiven Aufklarung erreicht.
Bis zum September waren Stellenplan und Lohnfonds hoth tiberzOgen und die
Notenbank war als regelmof3iger Mahner alle 14 loge im Betrieb. Trotzdem
verlangten die meisten Abteilungsleiter weitere Neueinstellungen und behaup-
teten, mit ihren Arbeitskroften nicht auszukommen.
Nach einer ernsten Aussprache im Leitungskollektiv erfolgte em n generelles
Einstellungsverbot und eine therprufung der Abteilungen auf Soil- und 1st-
Starke, ouf Auslastung und tatsachliche Leistung.
Hierbei schaltete sich die BGL tatkroftig em. Wir konnten bald in verschie-
tlenen Abteilungen Arbeitskrafte freimachen und sie entweder anderen Betrieben
zur Verfugung stellen oder sie in die Abteilungen umsetzen, die zu schwach be-
setzt waren. Die normalen Abgange Wurden nicht mehr ersetzt.
Obwohl in den letzten vier Monaten des Jahres der Hauptdruck in der Pro-
duktion lag, verminderten wir unsere Belegschaft um 35 Kollegen unci hielten
damit zum Jahresende erstmalig unseren Arbeitskrafteplan ein.
84
rnm, Annroved for Release ? 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Durch diese Arbeitskrafteeinsparungen konnten gleichzeitig 35 TDM effektive
Lohne gespart werden, wodurch die bisher ausgewiesene Uberschreitung des
Lohrifonds nicht welter angestiegen ist.
Em n drifter Faktor bei unserem Kampf urn die Herstellung der Rentabilitat war
die Senkung des Verbrauchs an Werkzeugen und Hilfsmaterial.
.Durch die Rentabilitatsberatungen stellten wir fest, daB der Verbrauch an
Werkzeugen und Hilfsmaterial viel zu hoch war und noch fortlaufend anstieg.
Eingehende Kontrollen im Hauptlager und in den Werkzeugausgaben zeigten,
daB Werkzeuge gehortet und damit Umlaufmittel unnOtig gebunden wurden
fur. Arbeitsmittel, die vielleicht in anderen Betrieben fehlteri. Ja, wir muBten
sogor erkennen, daB Oberplanbestande aus Angst vor Beschaffungsschwierig-
keiten dadurch beseitigt wurden, ,daB sie den Ausgaben zur Ubernahme an-
geboten wurden.
A's Ergebnis der Untersuchung wurde fur eine Reihe von Werkzeugen emn
Bestellungsverbot ausgesprochen und eine Rikkbuchung aus den Werkzeug-
ausgaben im Werte von 10000,? DM vorgenommen.
Urn den Verbrauch zu senken, machten wir den Versuch, bei vier Brigaden
den ilberhohten Verbrauch an Hilfsmaterial aus Zahlen der Betriebsbuchhaltung
zu beweisen. Wir sind dabei gescheitert, denn unsere Brigaden bewiesen uns,
daB durch teilweise falsche Kontierungen bis zu diesem Zeitpunkt die meisten
Zahlen nicht stimmten.
Wir schlugen daraufhin den Kollegen vor, selbst monatliche Verbrauchsnormen
aufzustellen, Das geschah in drei Tagen und es zeigte sich, daB die Normen
unter unseren dafijr vorgegebenen Brigadeplankosten lagen. Gleichzeitig wurde
festgelegt, daB jeder Brigadier die Belege fur seine Brigade selbst abzeichnet.
Sehr schnell folgte innerhalb der Brigaden .die Auseinandersetzung Uber den
Kostenverbrauch und diese vier Brigaden sparten in drei Monaten 1200 DM em,
Diesem Belspiel folgten weitere Brigaden, so daB im Gesamtbetrieb der
Werkzeugverbrauch im I. Halbjahr nachweisbar urn 35 TDM niedriger war als
im I. Halbjahr, Die Auswertung wurde in den Kostenvorgaben fur 1956 berUck-
sichtigt.
Besondere Anstrengungen waren zur Erfullung des Produktionsplanes im IV.
Quartal notwendig.
Die gesamte Belegschaft wurde Uber den Stand der Arbeiten und uber den
ausgearbeiteten Ablaufplan informiert, wobei die Parteileitung uber die Agita-
toren und die BGL iiber die Gruppenorganisatoren die Kollegen mobilisierten.
Bereits nach drei Tagen zeigte es sich, daB in jeder Abteilung und Brigade,
in der Produktion wie in der Verwaltung, die Kollegen ihre Aufgaben genau
kannten und die bisherigen Stockungen im Ablauf durch gemeinsarne Arbeit
und gegenseitige Hilfe ijberwunden wurden.
In den letzten 5 Wochen des Jahres gingen wir vom bisher ublichen Montage-
System: Aufbou der gesamten Maschine von jeweils 2-3 erfahrenen Monteuren
erstmalig ab. Wir begannen mit der Gruppen-Montage nach einer Art Takt-
Prinzip.
Wir bildeten Montagebrigaden, die jeweils nur eine Gruppe an alien Ma-
schinen montierten und dabei von Maschine zu Maschine vorruckten.
narlaccifiPrl in Part - Sanitized CoPv Approved for Release @50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Dadurch kamen wir mit unseren wenigen vorhandenen Monteuren aus, be-
kamen unsere Maschinen rechtzeitig fertig und sparten aufierdem 33 TDM on
Kosten durch diese Spezialisierung em.
Insgesamt sind wir zwar unserem Stoat im Jahre 1955 immer noch einen Teil
des Plangewinns schuldig geblieben, haben aber dos Ergebnis von einem
Verlust von 400 TDM Ende 1954 auf &nen Gewinn von 341 TDM bis Ende 1955
verbessert.
Damit haben wir endgultig die Verlustsphare verlassen, einen groBen Teil
der Reserven unseres Betriebes erkannt und, was dos Wichtigste ist, die Kraft
unserer Werktdtigen im Betrieb richtiger einschdtzen gelernt und uns damit
eine bessere Ausgangsbasis fiir den 2. Funfjahrplan geschaffen.
Das kam besonders darin zum Ausdruck, daB der Betrieb den ihm fiir 1956
vorgegebenen Plan von sich aus urn Ober 1,5 Mb o DM erhoht hat, um den An-
forderungen des Exportes nachzukommen.
Im I. Quarto! 1956 haben wir unseren Produktionsplan mit 97 Prozent erfallt,
unseren Gewinnplan Libererfullt und den Arbeitskrafteplan und Lohnfonds nicht 1
voll in Anspruch genommen,
Die vor uns liegenden Aufgaben des 2. FLinfjahrplanes sind viel groBer und
hoher als die des 1. Fiinfjahrplanes. Sie fordern von den Betriebsfunktionaren
em n viel starkeres Zusammenarbeiten mit alien Kollegen des Betriebes cis
bisher; denn nur, wenn wir alle Kollegen zu einer breiten Mit- und Zusammen-
arbeit mobilisieren, werden wir unsere Aufgaben Ibsen.
Dazu ist es notwendig, daB die leitenden Kader der Betriebe auch wirklich
dem Betrieb zur Verfiigung stehen. Es kommt noch zu oft vor, daB diese
Kollegen von Dienststellen und Organisationen unnatig zu Besprechungen,
Sitzungen und Versammlungen herangezogen und dadurch die Krtifte im
Betrieb geschwocht werden.
Die Kollegen der Dienststellen und Organisationen sollen weniger haufig
wechseln und zu uns in den Betrieb kommen, sich orientieren, unsere Plane
und MaBnahmen kontrollieren und uns durch Hinweise. und gute Beispiete
unterstLitzen und uns dann arbeiten lassen!
Tedinische und likonomische Aufgaben
sind eine Einheit
Diskussionsbeitrag des Prof. Dr. Herbert Lange,
Technische Hochschule Dresden, Fakultat fiir ingenienrokonomie
Zunachst mochte ich Ihnen, Herr Minister Apel, fiir die Einladung zur heutigen
Werkleitertagung herzlichst danken.
Ich bewerte die Einladung besonders hoch, da die Probleme, die der zweite
Funfjohrplon dem Schwermaschinenbau stellt, nicht nur allein von den Kollek-
tiven in unseren volkseigenen Betrieben, Konstruktions- und Entwicklungsburos,
sondern gleichfalls von den Wissenschaftlern mit gelost werden mussen.
86
en n rnnv Annroved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Als Vertreter der Wissenschaft von der Organisation und Planung des Ma-
schinenbaubetriebes erlaube ich mir zum Referat einige Ausfuhrungen.
Der 2. Rinfjahrplan stellt dem Schwermaschinenbau der DDR zwei Aufgaben,
die allgemein ausgedruckt, wie folgt tauten:
1. Hebung des technischen Niveaus der Erzeugnisse, urn den Weltstand zu
erreichen bzw. zu iTherflugeln.
2. Hebung des Niveaus der Organisation der Produktion in den Betrieben,
um die Erzeugnisse in einer groBeren Anzahl und billiger herzustellen.
Es handelt sich hierbei um technische und okonomische Aufgaben, die eine
untrennbare Einheit bilden und an deren LOsung gleichzeitig gearbeitet werden
muB.
Diese Einheit bedeutet, daf3 bereits an die Konstruktion neuer Erzeugnisse
nicht nur technische, sondern ouch wirtschaftliche Gesichtspunkte gestellt werden
miissen.
Was bisher in den KonstruktionsbUros sehr vernachliissigt wurde, ist das
Streben nach der technologischen Reife oder nach der Fertigungsreife der Kon-
struktion, die neben der funktionsgerechten und wirtschaftlichen Konstruktion
eine besondere Bedeutung besitzt. Obwohl die konstruktive Gestaltung der
Erzeugnisse prim& den Grad der technischen Brauchbarkeit und ihren wirtschaft-
lichen Einsatz bestimmt, wirkt gleichzeitig die Technologie der Herstellung der
Erzeugnisse auf die konstruktive Gestaltung em n und beeinfluBt in bedeutendem
MaBe die wirtschaftliche Herstellung. Unter einer fertigungsgerechten Konstruk-
tion versteht man eine derortige Beschaffenheit der Einzeiteile, Baugruppen und
der gesamten Maschine, die eine rasche Aufnahme ihrer Produktion bei mini-
malen Aufwendungen fur die konstruktive und technologische Vorbereitung er-
moglicht, die Anwendung fortschrittlicher Arbeitsmethoden gestattet und schlief3-
lich eine hohe Arbeitsproduktivitdt und minimale Selbstkosten bei konsequenter
Einhaltung der konstruktiven und betrieblichen Forderungen ergibt.
Eine fertigungsgerechte Konstruktion kann durch besondere Merkmale
charakterisiert werden. Urn die Forderungen nach der fertigungsgerechten Kon-
struktion zu erfiillen, sind entsprechende Maf3nahmen erforderlich, die gemein-
sam von den Konstrukteuren, Technologen und fortschrittlichen Arbeitern ein-
geleitet werden mussen.
U. a. handelt es sich urn folgende:
1. Die Verwendung bereits konstruierter Einzelteile und Baugruppen in der
neuen Konstruktion.
Der Nutzen einer solchen MaBnahme driickt sich in der VerkGrzung der Zeit
fur die konstruktive und technologische Vorbereitung aus, da bereits auf
ausgearbeitete Zeichnungen und Arbeitsplane zuruckgegriffen werden kann.
Gleichzeitig ergeben sich fur die Herstellung der Erzeugnisse Vorteile, in
dem die Bearbeitungslose vergrOBert, der Arbeitsaufwand reduziert und da-
mit em n EinfluB auf die Selbstkostensenkung ausgeubt werden kann.
2. Die Verwendung von Normteilen und die BeschrEinkung der Normteiltypen,
? Diese MoBnahme ubt ebenfalls einen grof3en Einfluf3 auf die Verkurzung
der. konstruktiven und technologischen Vorbereitung und auf die Verkurzung
:- Cnnifiori r.rtrIV Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
der Dauer der Produktionsprozesse aus. Gleichzeitig ermaglicht die Ver.-
wendung einer groBen Anzahl von Normteilen die Anwendung typisierter
technologischer Prozesse, genormter Werkzeuge und Lehren.
3, Die Verwendung zweckmaiger Toleranzen, Passungen und Oberflachen-
gOten.
Auf die Kompliziertheit der Bearbeitung nehmen die vom Konstrukteur fest-
gelegten Toleranzen, Passungen und OberflEichenguten einen entscheiden-
den Einfluf3. Oft sind die Anforderungen an die Passungen und Ober-
flachenguten Uberspitzt und entsprechen nicht der Funktion des Erzeugnisses.
Es ist demnach notwendig, die durchschnittliche Toleranzqualitat und dergl.
zu ermitteln und sie mit der Funktion der Maschine und mit anderen
Konstruktionen zu vergieichen. Zu enge Toleranzen, zu feine Oberflachen
verlangern the Dauer des Produktionszyklus und verteuern die Erzeugnisse.
Zu viele Passungen und Toleranzen erh?hen ungerechtfertigt den Bestand an
Lehren und Werkzeugen.
4. Die Verwendung eines engen Materialsortiments.
Je umfangreicher dos hlaterialsortiment ist, desto komplizierter und sc-hwie-
riger gestaltet sich die Materialversorgung des Produktionsprozesses und die
Bearbeitung. Deshalb richtet die Fcrtigung an den Konstrukteur die Forde-
rung, dos Materialsortiment so eng als moglich zu halten. Besonderes
Augenmerk muB der Konstrukteur auf die Sparstoffe richten und die Mag-
lichkeiten des Austausches mit gleichwertigen, weniger knappen Nlaterialien
berucksichtigen.
5. Die Verwendung von Einzelteilen, die nur einer minimalen oder keiner span-
abhebenden Bearbeitung bedurfen.
Der Anteil der Zerspanung ist em n wichtiges Merkmal der Fertigungsreife.
Je grOBer die Zerspanung, desto hoher sind der Arbeitsaufwand und der
Materialeinsatz.
Diese Merkmale und MaSnahmen der Fertigungsreife von Konstruktionen, die
man in bestimmten Koeffizienten ausdrucken und die man noch wesentlich
erweitern kann, werden gegenwOrtig vom Lehrstuhl fur Organisation und Planung
des Maschinenbaubetriebes an der Fakultat fur IngenieurOkonomie der Tech-
nischen Hochschule Dresden, in Zusammenarbeit mit einigen Konstruktionsburos,
tiefer untersucht, um insbesondere okonomische SchluBfolgerungen ddraus zu
ziehen, Das Institut fUr Landmaschinenbau in Leipzig hat damit ebenfalls be-
gonnen und es sollte eine Aufgabe unserer Konstrukteure und Technologen
sein, mehr als bisher auf diese Fragen zu achten, um die Fertigung bereits vom
Konstrukteur aus wirtschaftlich zu beeinflussen.
Eine weitere Aufgabe der Konstruktionsbiiros besteht meines Erachtens darin,
ihre Arbeit so einzuteilen, daB bei hochster schopferischer Leistung der geringste
Aufwand an konstruktiven und Zeichenarbeiten erreicht wird. ich erinnere mich
dobei on dos 2. Konzil der Technischen Hochschule am 2. Dezember 1953, oaf
dem Prof. Dr.-Ing. Glaser Ober die Probleme der Planung wissenschaftlicher und
konstruktiver Arbeit gesprochen hat. Auf Grund seiner reichen Erfahrungen
fuhrte er aus, daB von vornherein geplant wurde, wie die Entwicklungsorbeit
zeit- und kostenmaBig ablaufen soil, d. h. wieviel Konstrukteure, Zeichner, in
welcher Reihenfolge, fur welche Zeitdauer einzusetzen und welche Termine ein-
zuhalten sind.
ip
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 ? CIA-RDP81-01043R00240017nom_9
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release
50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
? Diese Erfahrungen werden in, E. im Maschinenbau noch zuwenig ausgenutzt,
Wenn wir die groBen konstruktiven Aufgaben, die der. 2. Funfjahrplan stellt,
losen wollen, dann gilt es, in den Konstruktionsburos eine rationelle, d. h. zeit-
und kostensparende Arbeit zu organisieren.
Zu den okonomischen Fragen, die Herr Minister Apel aufgeworfen hat, we
Ermittlung der Kapazitot, Verbesserung der Kooperation, Verbesserung der
Organisation der Produktion, erscheint mir eine Frage als em n zentrales Problem.
Es handelt sich hierbei urn die Sicherung der rhythmischen Produktion (Kollege
Dellheim, Fritz-Heckert-Werk, Karl-Marx-Stadt, wies in seinem Diskussionsbeitrag
am SchluB darauf hin),
Das Gesetz der planmaBigen proportionalen Entwicklung der Volkswirtschaft
verlangt eine stetige Entwicklung der Produktion sowohl im Rahmen der ge-
samten Volkswirtschaft als auch im Rahmen des einzelnen Betriebes. Hierbei
kommt es nicht nur darauf an, daB z. B. in einem Planjahr mehr ausgestoBen
wird als im Vorjahr. Fur die Entwicklung der Wirtschaft, fur die Planerfullung
und fur die Sicherung der Rentabilitat ist es besonders wichtig, daf3 wahrend des
Planjahres keine Produktionsschwankungen auftreten. Die Betriebe mussen
rhythmisch arbeiten. Die Herbeifiihrung und Sicherung der rhythmischen Pro-
duktion ist eine zentrale Aufgabe, wobei es nicht nur darauf ankommt, den Aus-
stoB fertiger Erzeugnisse rhythmisch zu gestalten, sondern gleichzeitig einen
inneren Rhythmus in jeder Stufe der Fertigung im Betrieb bei gleichrna13igr
Auslastung jeder Abteilung zu erzielen. In der Einzel- und Serienfertigung ist
die Sicherung der rhythmischen Produktion keine leichte Aufgabe, da bekanntlich
die Produktionsprozesse des Maschinenbaues komplizierte Prozesse sind. Die
bisher ungenugende Beachtung der Forderung nach der rhythmischen Produktion
zeigt sich in folgenden MangeIn:
In der ungeni.igenden Auslastung der Kapazitat in der Abteilung des Betriebe,s,
in der Erhohung des Ausschusses, in der Erhohung der Wartezeiten, in der Ge-
wahrung eines ungerechtfertigten Lohnausgleiches, in der Erhohung der Selbst-
kosten usw. Auf3erdem ist zu beachten, doe eine unrhythmische Arbeit sich un-
gunstig ouf dos Verhalten der Arbeiter in der Produktion auswirkt. Die Arbeiter
verlieren bei einem unrhythmischen Fertigungsablauf die Arbeitsfreude. Eine
Folge davon ist, daf3 die Arbeitsdisziplin und Arbeitsproduktivitat absinkt.
Eine Hauptaufgabe der Leitung der volkseigenen Betriebe muf3 darin bestehen,
durch eine gute operative Planung die rhythmische Produktion zu sichern. Dazu
ist es notwendig, die Plane auf Abteilungen aufzuschlusseln, exakte Maschinen-
bearbeitungsbelege aufzustellen und Richtwerte fur die operative Planung, we
wirtschaftliche Losgrof3e, die periodische Wiederholung des Fertigungsbeginns,
der Vorlauf der Fertigung, der Bestand an Halbfabrikaten zu erarbeiten, die
die operative Planung erleichtern. Die bisherigen Methoden der Planauf-
schlusselung nach Normstunden und Lahnen konnen meines Erachtens nicht be-
friedigen, do in den meisten Fallen den Abteilungen und Meisterbereichen durch
diese Planung nicht klar ist, welche Erzeugnisse in der Planperiode gefertigr
werden sollen. AuBerdem sind durch diese Pianungsrnethode die Planwidrig-
keiten nicht zu erkennen.
lch halte es fiir erforderlich, im Rahmen von Vertragen zwischen Ministeriurn
und Hochschulen, die Minister Apel vorschlug, gemeinsam Methoden und
_
% St
nnrnved for Release ? 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Systeme der operativen Planung schnell zu erarbeiten. Der Technischen Hoch-
schule Dresden, FakultOt fur IngenieurOkonomie, und der Hochschule fur Oko-
nomie und Planung, Berlin, liegen in Dissertationen, Diplomarbeiten und Vor-.
lesungen wertvolle Erfahrungen dariiber vor. Wir haben die Absicht, zundchst
i n der HV WMW mit diesen Fragen zu beginnen. 50X1
Weiteres Interesse verdient der Vorschlag des Kollegen ZieseniB Ober die
Wandlung der Struktur der Maschinenbaubetriebe. Man darf seitens der Werk-
leiter die Fragen der iderauslosung des Produktionsleiters aus dem Bereich des
Technischen Direktors nicht als eine formale Frage auffassen. Ich bin der
Meinung, daf3 kir Grof3betriebe des Maschinenbaues mit komplizierter Einzel-
und Serienfertigung diese Herauslosung em n entscheidender Beitrag zur Erhohung
der Verantwortung der Produktionsleiter und zur Verbesserung der Organisation
und Durchfuhrung der Produktion darstellt, der sich in der hoheren Rentabilitdt
der Betriebe widerspiegeln wird.
Zum Schluf3 mochte ich insbesondere dem Leiter der HV WMW, Kollegen
Zeitel, fur dos rege Interesse an der Zusammenarbeit der HV mit der Hochschule
danken. Wir werden zunachst solche okonomischen Fragen, die ich nannte, mit
der HV behandeln und sie dann verallgemeinern. Ich denke, daB dos nit
Hebung unseres Forschungs- und Lehrniveaus sowie zur Erfiillung der Aufgaben,
die der 2. Funfjahrplon dem Maschinenbau stellt, beitragen wird,
Mehr Mut zur neuen Technik
Disloissionsbeitrag des Kollegen Schachter ,
Werideiter des FEB Schwermaschinenbau Georgij Dimitroff,
Magdeborg
In der Leitung volkseigener Betriebe muf3 die Aufmerksamkeit auf einen grund-
sdtzlichen Punkt gelenkt werden.
Bei der Durchfuhrung der Aufgaben im ersten Rinfjahrplan hat sich eine
Gepflogenheit eingeschlichen, die keinen Bestand mehr haben darf. Diese
.Gepflogenheit besteht darin, daB man Aufgaben zwar entgegengenommen, sie
jedoch nur beschrankt in der Produktion durchgesetzt hat.
Die sowjetischen Genossen und alle Auftraggeber aus den Volksdemokratien
haben uns jegliche Unterstiitzung gegeben, well es gilt, aus der DDR die Bastion
des Friedens und des Sozialismus im Herzen Europas zu machen. Diese groB-
zugige Unterstutzung durfen wir nicht verkennen und vor allem durfen wir sie
nicht miBbrauchen.
Nachdem wir uns gefestigt haben und die Erfolge des ersten Rinfjahrplanes
nicht zu Libersehen sind, mussen wir als Wirtschaftsfunktionare f?r uns die SchluB-
folgerungen ziehen und nunmehr die neue Technik aus eigener Kraft verwirk-
lichen und nicht nur mit Lippenbekenntnissen daliir plodieren.
Es gibt viele Konstrukteure, die ihre Konstruktionen nur auf der Grundiage
,,Nummer Sicher" auslegen. Im besten Falle nimmt man bekannte Vorbilder
und kopiert diese, ohne nur einen Schritt ins Neue, ins Unbekonnte zu wagen.
90
1111
4 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Mit solchen Methoden kann man selbstverstandlich eine neue, fortschrittliche
Technik nicht entwickeln, geschweige denn die bestehende iiberflugeln.
Ich komme damit auf den wesentlichen Punkt und den Grundsatz, den wir in
unserer Arbeit als leitende FunktionOre realisieren mussen: ?Auf das Wagnis
kommt es an!"
Als Wirtschaftsfunktionare tragen wir die Verantwortung fur ungeheure Werte
und volkswirtschaftliches Vermogen, fur seine Festigung und Erweiterung. Im
Interesse dieses Volkseigentums miissen wir Wagnisse eingehen. Wir mussen
neue, unbetretene Pfade beschreiten, um auf all diesen Gebieten, die im Zuge
der Landerabstimmung der DDR fur das gesamte Friedenslager iibertragen
worden sind, die Verpflichtung zur Schaffung der hochsten Technik zu erfullen.
Wir mussen die reproduktive Tatigkeit Oberwinden und zu einer schopferischen,
produktiven Ubergehen.
Bei diesem Wagnis, bei diesem Risiko wollen wir selbstverstandlich nicht als
Hasordeure handeln, sondern auf der Grundlage wissenschaftlicher Ermittlungen
und Auseinandersetzungen den Weg ins Neue und Unbekannte begehen. Den
Mut dazu gilt es aufzubringen und nicht die Tatigkeit unter dem Blickfeld der
Sicherung des Postens auszuuben.
Ein Beispiel aus unserem Betrieb beweist schon, mit welcher Zaghaftigkeit
man an die Lesung der Aufgaben geht,
Obwohl in der westlichen Welt Folienwalzwerke mit 1000 mm Bandbreite pro-
duziert werden, versucht man uns zu iiberzeugen, daB es nicht moglich ware,
den Sprung von einem Folienwalzwerk mit 5 Meter Bandgeschwindigkeit und
650 mm Bandbreite auf em n solches mit 10 Meter Bandgeschwindigkeit und 1000
mm Breite zu wagen.
Beweist das nicht, daB hier eben der Mut zu einem Wagnis fehlt, zu einem
Wagnis, das uns bei erfolgreicher Losung mit einem Schlag auf das Weltniveau
der Technik bringt und den Ausgangspunkt fur die Oberflugelung dieses
Standes der Technik bietet?
Wer Gelegenheit hatte, mit den auslandischen Kunden in der letzten Zeit
zu verhandeln, wird gemerkt haben, daB man von uns nunmehr funktionsreife,
fortschrittliche und leistungsfahige Maschinen verlangt, Man 1st nicht mehr
gewillt, auf Einzelheiten der maschinellen Losung einzugehen, sondern man
schenkt uns das Vertrauen, daB wir diese Aufgaben aus eigener Kraft und aus
eigenem Ermessen Ibsen kbnnen und werden,
Dieses Vertrauen ist, wie schon gesagt, gleichzeitig Verpflichtung. Das miissen
wir als Werkleiter in das Kollektiv unserer Werke hineintragen und durch eigene
Stondhaftigkeit den Technikern, Ingenieuren und Konstrukteuren die Unter-
stiitzung geben, damit sie nunmehr entschlossen dos Neuland der Technik er-
obern skonnen. Was die kapitalistischen Betriebe konnen, werden wir urn so
besser Ibsen.
Wir mUssen bessere Direktoren sein als die der Kopitalisten. Die Voraus-
setzung dagir liegt allein darin, daB hinter uns die Kraft der Partei, die Kraft
des Staates, die Kraft der Werktatigen steht, wogegen hinter den Direktoren
der kapitalistischen Betriebe nur die Habsucht einer dunnen Ausbeuterschicht ist.
Somit liegt es an uns und allein in unserer Hand, in den volkseigenen Be-
trieben die neueste Technik schnellstens und erfolgreich durchzusetzen,
0 9i
50X1
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized
Copy Approved for Release @50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Auswahl von Diskussionsheitrogen
um 1. und 2. Tag
der Werkleitertagung
50X1
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Die Verantwortlichkeit der Zulleferer
fiir den Schiffbau
Aus dem Diskussionsbeitrag des Koliegen H erz i g,
.11rerkleiter des VEB Schiffswerft ?Neptun", Rostock
?,
Aus der 3. Parteikonferenz und aus dem Referat unseres Genossen Minister
Apel geht hervor, daB vor der Schiffbauindustrie im 2. Rinfjahrplan groBe Auf-
gaben stehen. Diese Aufgaben sehen ? wie es auch in der Direktive zum
2. Rinfjahrplan festgelegt 1st vor, daB der AusstoB der Produktion urn 76
Prozent gesteigert wird. Dabei 1st vorgesehen, daB diese Steigerung ohne eine
wesentliche Erhohung der Belegschaften der Werftindustrie durchgefiihrt werden
soil. lnsbesondere gilt es, auch auf dem Gebiet des Schiffbaues dos Weltniveau
zu erreichen und zu Oberflugeln. Das bedeutet also, daB die Schiffe schneller,
besser und billiger gebaut werden miissen.
Urn em n bestimmtes Ziel zu erreichen, muB mon wissen, wo man zur Zeit steht
und an Hand eines Beispiels machte ich zeigen, wo die Werftindustrie steht.
Als Beispiel wahle ich den 3000-t-Frachtdampfer, der auf der Neptunwerft
gebout wird. Die Herstellung eines derartigen Schiffes benotigt zur Zeit einen
Aufwand an lebendiger Arbeit von 530 000 Arbeitsstunden (also keine Vorgabe-
stunden). Die Erreichung des Weltniveaus verlangt, daB der Aufwand an leben-
diger Arbeit nicht mehr als 350 000 Arbeitsstunden betragt bei gleichem Arbeits-
umfong, wie er jetzt vorgesehen 1st. Zur Zeit wird also ? gemessen am Welt-
niveou en Arbeitsaufwand von der Werft selbst durchgefiihrt, der urn rund
52 Prozent h?her liegt, Diesen Mehraufwand gilt es also auf Null zu reduzieren.
Wodurch 1st nun dieser hohe Arbeitsaufwand bisher erforderlich gewesen?
Ohne Zweifel gibt es auf den Werften eine ganze Anzahl von Fehlem, die sich
beim Bau der Schiffe auswirken. Ich denke hier z. B. an Mangel und Fehler
In der Arbeitsorganisation, an die noch nicht gentigende Ausnutzung des 8-
Stunden-Tages, an Produktionsverluste, die durch Beseitigung von AusschuB ent-
stehen, an die Verletzung, der technologischen Disziplin usw. Es 1st die Aufgabe
der Werftindustrie, gegen diese Fehler beharrlich und erfolgreich zu kampfen.
Die Bekampfung solcher Fehler und die damit verbundene Steigerung der
Arbeitsproduktivitat 1st nur moglich, wenn die Werftindustrie versteht, die voile
Initiative der breiten Massen in den Werften auszulosen.
Der Minister hat in seinem Referat bereits erlautert, wie der Stundenaufwand
fUr unseren 3000-t-Frachter gegentiber dem Weltniveau in den Sektoren Schiff-
bau, Ausrustung und Maschinenbau liegt.
Es zeigte sich z. B., daB die schiffbaulichen Gewerke, d. h. diejenigen Gewerke,
die den eigentlichen Schiffskorper herstellen, gegenUber dem Weltniveau 18
Prozent mehr Stunden verbrauchen, die Ausrastungsgewerke etwa 65 Prozent
mehr Stunden und die maschinenbaulichen Gewerke 108 Prozent mehr Stunden
benatigen.
Was 1st aus diesen drei Zahlen zu entnehmen?
? ?11
50X1
norinccifipri in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Man muB ihnen entnelimen, da6 beim Bau der Schiffskorper der 30004-1
Frachter zwor die Neptunwerft das Weltniveau hinsichtlich Aufwand an leben-
diger Arbeit noch nicht erreicht hat, jedoch der RUckstand nicht sehr aro@ ist.
Welter muB man aber feststellen, daB insbesondere bei den maschinenbaulichen,1
Werkstatten der Aufwand an lebendiger Arbeit mehr cis doppelt so horh ist os
dem Weltniveau entspricht.
Worin liegen die Ursachen hierfOr?
Die Ursache ist darin zu suchen, daB der Bau der Schiffskorper Angelegenheit
einer Werft selbst ist, daB aber die tvlaschinen und Mechanismen, die in dos Schiff
eingebaut werden, nicht von der Werftindustrie selbst hergestellt, sondern von
der Zuliefererindustrie zum Einbau angeliefert werden. Der Anteil dieser.Zulie-
ferungen an dem Gesamtwert eines Schiffes betragt z. Z. etwas Ober 50 Prozent,
in der Hauptsache Zulieferungen an Maschinen und Mechanismen.
Es ist eine Tatsache, daB die Qualitat der Mechanismen nicht annahernd Hen
berechtigteti Forderungen geniigt, die der Schiffbau an die Zuliefererbetriebe
stellt. Sehr oft kommt es vor, daB sich bei der Erprobung einer Maschine noch
Nacharbeiten ergeben, Doppelarbeiten durchgefuhrt werden mtissen und daB
infolgedessen nicht nur eine, sondern viele Erprobungen vorgenommen werden
mLissen, wozu em n erheblicher Aufwand an Arbeit geleistet werden muB. Die
aufzuwendenden Arbeitsstunden vermehren sich dadurch in erschreckendem
Ma Be.
Damit die Werftindustrie das Weltniveau erreicht, ist es also notwendig, daB
die Zuliefererindustrie Maschinen herausbringt und an die Werften tiefert, die
Anspruch darauf erheben konnen, hinsichtlich Qualiteit das Weltniveau zu be-
sitzen. Von der Realisierung dieser Forderung seitens der Zuliefererindustrie
hangt es entscheidend ab, wie rasch die Werftindustrie das Weltniveau erreichen
wird,
Fur die QuaNat haftet gembB Vertrag die Neptunwerft fur 12 Monate Dauer,
nach Ablieferung des einzelnen Schiffes. In der Vergangenheit war die Zu-
liefererindustrie jedoch nur bereit, Maschinen. und Mechanismen zu liefern mit
einer Garantiezeit von 6 Monaten nach Lieferung ob Werk. Da fur den Einbau
der Maschinen in das Schiff noch eine bestimmte Zeit technologisch notwendig
ist, war der Zustand eingetreten, daB das Schiff abgeliefert wurde und die
Gorantiefrist der Zuliefererbetriebe bereits abgelaufen war,
Es ist desholb notwendig, daB seitens des Ministeriums eine Regelung ge-
funden wird, die der Werftindustrie hilft, aus diesem Zustand herauszukommen.
Was ist das nun fur em n AusschuB, der auf den Schiffen festzustellen ist?
Eine Auswertung der Beanstandungslisten seitens der Auftraggeber und Be-.
sitzer der Schiffe ergibt, daB von alien Beanstandungen 2 Prozent ihre Ursache
in Fehlern der Werft haben und 98 Prozent in mangelhafter Quaked der Erzeug-
nisse der Zuliefererindustrie.
AnloBlich einer Beratung mit Vertretern der Zuliefererbetriebe wurde der
Frachtdampfer ?Wismar" besichtigt, den die Neptunwerft im November 1954 an
die Deutsche Seereederei abgeliefert hat, und der zur Durchfuhrung von Ga-
rantiereparaturen zur Zeit an der Werft liegt. Die Mitglieder der Besatzung
haben ihre Beanstandungen in mandlicher Form vorgebracht und aufgezeigt, mit
was fur Schiffen man den Seeleuten zumutet, zur See zu fahren.
112 fl)
?
in Dmv4 - Cnniti7A(1 Cony Aooroved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Dabei gab es solche Beonstandungen, daB z. B. die Kesselanlage sowie die
automatisthe Kessel-Reinigungsonlage nicht einwandfrei arbeiteten, daB wah-
rend des Betriebes standig Schaden an der Hauptmaschinen-Anlage auftreten,
daB die Kiihlanloge infolge Korrosionsschaden schon dos zweitemal ausge-
wechseit werden muBte, daB die Dampfkolben-Pumpen innerhalb eines Jahres
sozusagen verrottet sind.
Diese Aufzahlung kann noch beliebig fortgefiihrt werden.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, als wenn eine ganze Anzahl
Werkleiter der Meinung ist, daB eine gelieferte Maschine gerade noch so lange
funktionieren muB, bis die Garantiefrist abgelaufen ist, daB man sich anschlie-
Bend um die QuaRot der gelieferten Erzeugnisse nicht mehr zu kummern
braucht.
Selbstverstandlich kann man sich mit solch einer Auffassung nicht zufrieden
geben und muB von den Zuliefererbetrieben fur den Schiffbau verlangen, daB
die Maschinen und Mechanismen ouch nach 15 bis 20 Jahren noch anstandig
arbeiten.
Audi dos gehart zum Erreichen des Weltniveaus.
Welchen Eindruck macht es z. B., wenn em n Schiff, das in der Deutschen Demo-
krotischen Republik gebaut warden ist, in einen auslandischen Hafen fahrt, dort
Ladung Libernimmt und wahrend des Ladeprozesses die Ladewinden nicht mehr
funktionieren und infolgedessen dos Beladen des Schiffes eingestellt werden
muB?
Welchen Eindruck gewinnen davon die Hafenarbeiter in diesem auslandischen
Hafen und welchen Eindruck gewinnen sie von der Qualitot der Arbeit an den
Schiffen, die in der Deutschen Demokratischen Republik gebaut warden sind?
Moge sich jeder Werideiter diese Frage selbst beantworten und daraus die
notwendigen SchluBfolgerungen ziehen.
Jedenfolls ist es eine unumstoBliche Tatsache, daB die Werftindustrie sich mit
dlesem Zustand der Quakat der Maschinen und Mechanismen der Zulieferer-
Industrie nicht mehr longer zufrieden geben kann.
Vielleicht muB man der Werftindustrie den Vorwurf machen, daB sie diesen
Zustand zu lange hingenommen und nicht erfolgreich genug die Abstellung
dieser Mangel seitens der Zuliefererindustrie verlangt hat, Jedenfalls wird die
Werftindustrie kiinftig in dieser Frage unduldsam sein und verlangen, daB nicht
nut. der Bau der Schiffe on sich, sondern ouch die Qualitat der Zulieferungen
,das erforderliche Weltniveau erreicht, Hiervon ist zur Zeit unsere Zulieferer-
Industrie zum Tell jedoch noch weit entfernt.
Deshalb verlangt die Werftindustrie, daB die Qualitat der Maschinen und
Mechanismen sowie samtlicher Ausrustungsteile zumindest dos Gutezeichen I
trogen. Darunter verstehen wir auf den Werften:
1. DoB eine Maschine nach ihrem Einbau ins Schiff nach einer kurzen Funk-
tionsprobe einwandfrei arbeitet;
2. daB die gelieferten Maschinen und Mechanismen hinsichtlich ihrer Kon-
Vsuktion und Ausfuhrung zuverlassig unci einwandfrei arbeiten;
3. daB die Maschinen und Mechanismen unter Einhaltung der Qualitats-
vorschriften leistungsfahiger und pro Leistungseinheit leichter werden.
113
narlaccifiPri in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release '@50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Denn man muB doch berucksichtigen, daB jede Tonne, die eine Moschine
leichter gebaut wird, die Ladefahigkeit des Schiffes um eine Tonne erhoht,
und daB sich damit die Wirtschaftlichkeit des Schiffes vergroBert,
4. daB fur die Maschinen und Mechanismen richtige Preise festgesetzt werden,
die zum Ziel haben, in zwei Jahren ouch in dieser Hinsicht das Weltniveau
zu erreichen,
Kollegen Werkleiter!
So, wie ich an dem Beispiel des 3000-t-Frachters der Neptunwerft aufgezeigt
habe, sieht es in alien Werften aus. Oberall gibt es die gleichen Beanstandungen
hinsichtiich der Qualitat der Erzeugnisse der Zubringerindustrie. Ihnen. ist doch
klar, daB durch mangelhafte Qualitot der Erzeugnisse ouch die Bauzeiten der
Schiffe Ober Gebijhr verl?ert werden. Die Werftindustrie macht von sich aus
alle Anstrengungen, urn ouch im Bautempo dos Weltniveau zu erreichen. Sie
wissen selbst, wie die Auswirkungen auf die Selbstkosten eines Betriebes sind,
wenn die Herstellungszeit eines Erzeugnisses sich unplanmaig verl?ert.
lch butte Sie deshalb, diese Worte sehr ernst zu nehmen, denn ouch Sie haben
mitzuverantworten, daB der Schiffbau dos Weltniveau in zwei Jahren erreicht.
Tragen Sie Ihr Tei l dazu bei und beliefern Sie den Industriezweig Schiffbau
so, wie er es von Ihnen erwartet, dann kOnnen Sie sicher sein, daB der Industrie-
zweig Schiffbau ouch seine Aufgabe erkillen wird!
Mehr Unterstiitzung fiir den Gasturbinenbau
Dislcussionsbeitray des Kollegen U rb an,
Werldeiter des VE13 Forscbutigs- und Versuchsanstalt
tur troartingsmasebiaen, bresdett
Der Stellvertretende Ministerprosident, Genosse Walter Ulbricht, weist in
seinen Ausfuhrungen out der 3. Parteikonferenz der SED mit ailem Nachdruck
darauf hin,
?daB die Maschinenbauer der DDR, die in vielen Klassenkampfen bewahrten
Metallarbeiter zusammen mit den technischen Kadern des Maschinenbaues,
eine bedeutende Verantwortung ftir dos Wachstum der gesellschaftlichen
Produktivkrafte, fur die Steigerung der Arbeitsproduktivitat und far die
weitere Verbesserung der Lebenslage der Werktotigen in der DDR tragen.
Von ihnen hangt es im wesentlichen ab, wie schnell wir die wesilichen kapi-
talistischen Staaten hinsichtlich des Standes der Technik einholen und Ober-
ho len."
In der Direktive der 3. Parteikonferenz der SED zum zweiten Fiinfjahrplan wird
deshalb im Ergebnis vorgenannter Ausfiihrungen darauf hingewiesen, daB
?die Arbeiten der. Wissenschaftler und Konstrukteure sich auf die Schaffung
solcher Maschinen und Aggregate konzentrieren miissen, welche einen
sprunghaften technischen Fort.schritt herbeifiihren und deren Einsatz eiriee
wesentlichen okonomischen Nutzen ergibt."
?
norinccifipri in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Co
Approved for Release
50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Al s konkrete Aufgabenstellung fir die Energiemaschinenbauer wird gesagt:
?Gasturbinenanlagen sind fiir die Energiewirtschaft und fur Fahrzeugantrieb
bis 1958 bzw. 1959 in die Produktion zu iiberfiihren."
Idi machte deshalb zu diesem Fragenkomplex einiges sagen.
1. Wie ist der Stand der Technik im Gasturbinenbau des kapitalistischen Aus-
landes entsprechend den Verwendungsmaglichkeiten?
a) Gasturbinen als Energieerzeugungsanlagen,
Die meisten Anlagen wurden bisher van schweizerischen Firmen gebaut.
'Bereits 1938 wurde eine Anlage mit 4000 kW in Betrieb genommen. In den
folgenden Jahren erfolgte die Inbetriebnahme von einem 13 000 kW- und
einem 27 000 kW-Satz. Einige Firmen haben 12 500 kW- und 15 000 kW-
Satze in Betrieb genommen. Auch die USA, England und Frankreich haben
in den letzten Jahren Anlagen in der Hohe vorgenannter Leistungen in Be-
trieb genommen bzw, befinden sich im Bou.
b) Gasturbinen fur allgemein industrielle Verwendung.
Hier sind die Anwendungsgebiete sehr vielseitig und es ist ouch bereits
eine ,groBe Anzahl von Anlagen ausgefiihrt worden. So stellt em n aus-
gedehntes Anwendungsgebiet fur Gasturbinen der Antrieb von Ferngas-
und Erdgpsverdichtern dor. Hier weist die Gasturbine gegenuber alien
anderen Kraftmaschinen eine Reihe von Vorteilen auf, wie geringe Anlage-
kosten, gute Regelfahigkeit, leichte Fundamente, kleine Gebaude, geringe
Anzahl von Hilfsmaschinen, kein oder nur geringer KOhlwasserbedarf usw.
Auch auf diesem Anwendungsgebiet bildeten die westlichen kapitalistischen
Lander einen groBeren Vorsprung.
c) Gasturbinen als Schiffsantrieb und Schiffs-Hiffsmaschinen.
Auch bier sind bereits einige Anlagen seitens der westlichen kapitalistischen
Lander gebaut und in Betrieb genommen warden.
d) Gasturbinen fur StraBen- und Schienenfahrzeuge.
Hier haben bereits 1950 britische Firmen Kleingasturbinen vorgefiihrt, In
der letzten Zeit wurden ouch laufend Versuche aus den USA bekannt.
2. Entwicklungsstand in Westdeutschland.
Auch in Westdeutschland f?hren seit Jahren eine Reihe von Firmen Entwick-
lungen auf dem Gebiet des Gasturbinenbaues durch. Bisher ist ober nach 1945
soweit bekonnt noch keine Anlage in Betrieb gegangen..
3. Bedeutung der Gasturbinen fur die DDR.
Die Bedeutung des Baues von Gasturbinen in der DDR liegt darin, daB z. B.
bei Leistungen Ober 6000 kW bereits die Anschaffungskosten billiger ais bei
Dleselmotoren sein konnen und erst recht unter denen von Dampfturbinen liegen.
Audi die Unterhaltungskosten sind billiger.
Es bieten sich umfangreiche Einsatzmoglichkeiten, wie:
Einsatz in der Hilttenindustrie,
in der Energieerzeugung und Gasversorgung,
als Antriebsmaschine fur Schiffsanlagen usw.
Declassified in Part - Sanitized Co
op
Approved for Release
50-Yr 2013/10/24:
- Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Vor allem aber sind umfangreiche Exportmoglichkeiten vorhanden, Es 1st s
cieshalb auch nicht verwunderlich, daB immer mehr Anfragen auf Liefermoglich-
keiten aus dem In- und Auslande eingehen.
4. Wie ist der Entwicklungsstanci von Gasturbinen in der DDR?
1951 wurde im damaligen KEB Dresden die Entwicklung einer 4000-PS-Gas-
turbine aufgenommen,
Folgender Ablauf war vorgesehen:
1951 theoretische Untersuchungen;
1952 Konstruktion der einzelnen Maschinen, wie:
Verdichter, Turbine, Brennkammer und Wormetauscher sowie Bau des
Hochdruckturbosatzes.
1953 Bau des Niederdruck-Verdichtersatzes und der Nutzleistungsturbine,
Erprobung des Hochdruckturbosatzes.
1954 Erprobung der Gesamtanlage.
Wie sah der Ablauf aber tatsachlich aus?
Die Konstruktion der Maschine wurde planmaBig durchgefuhrt. Der !kw der
Versuchsgerate stieB aber auf erhebliche Schwierigkeiten. Die Hauptursachen
liegen in der schleppenden Musterbaufertigung.
Ende 1952 sollten die ersten Versuche mit dem Hochdruckturbosatz anlaufen,
Tatsachlich wurde der Laufer mit der ersten Stufe erst Mitte 1954 angellefert,
Mehrere Satze der gefertigten Schaufeln muBten vollkommen verworfen werden,
da die Ausfuhrung in keiner Weise den Anforderungen gentigte. So stellte sich
zum Beispiel heraus, da8 bei Anlieferung der ersten drei Stufen die dritte Stufe
aus falschem Material gefertigt war,
Erst Ende 1955 wurde der Hochdruckturbosatz angefertigt und wird seit An-
fang 1956 erprobt, Die ersten Erprobungen verliefen erfolgreich,
Genosse Apel erklarte auf der technisch-wissenschaftlichen Konferenz im
Oktober 1955 in Karl-Marx-Stadt die Entwicklung von Gasturbinen zur Schwer-
punktaufgabe des Ministeriums f?r Schwermaschinenbau.
Inzwischen ist ouch schon einiges zur Unterstutzung auf diesem Gebiet getan
warden, Trotzdem muB noch mehr getan we-den, damit es endlich auf diesem
Gebiet weitergeht,
Wir hatten uns zur Aufgabe' gestellt, zum 30. 9. 1956 Fertigstellung der go-
samten Versuchsonlage zur Erprobung in unserem Prtiffeld. Die dazu notwen-
digen Termine wurden jedoch von einer Reihe von Unterlieferanten nicht ein-
gehalten.
Welches sind die Ursachen?
1, Mangelnde Unterstiitzung durch die Metallurgie, so z. B, durch dos Stahl-
werk Graditz, dessen Auslieferungstermin der Radscheibe statt Mai friihestens
Oktober 1956 liegt, sowie des Eisenforschungsinstitutes Hennigsdorf infoige
ungentigender Anstrengungen in der Frage der Entwidclung von hochwarm-
festen Staten.
Ubrigens eine Forderung, die Walter Ulbricht auf der 3. Parteikonferenz der
SED mit oiler Deutlichkeit gestellt hat.
116
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
4
2, Mangelnde Schaufelfertigung infolge geringer Kapaziteit. Ubrigens emn
Problem, welches auBerordentlich dreingt ouch im Hinblick auf die Fertigung
von Schaufeln fur Abgasturbolader und Stromungsgetriebe.
3. Mangelnde Intensitat der Fertigungsbetriebe, wie Gorlitzer Maschinenbau
und Turbinenfabrik Dresden, infolge Hintenanstellung der Fertigung.
Zweifellos hat sich hier in den einzelnen Monaten schon einiges gebessert,
was nicht zuletzt dos Verdienst des Genossen Apel sowie unserer HV dutch
Dr. Knochs storkere Einschaltung sein cliirfte.
Was muB abet jetzt noch getan werden?
1 Es ist dringend notwendig, daB unser Minister, Genosse Apel, mit dem
Ministerium fur Hiittenwesen in Verbindung tritt und auf die Entwicklung
hochwarmfester Stale drongt, und den Import fur die ersten Musterbauten
sichert.
2. daB unsere HV schnellstens dos Problem der Schaufelfertigung grund-
legend und umfassend klort. Alle beteiligten Fertigungsbetriebe einschl. der
metallurgischen Betriebe fiir Teile von Gasturbinen erkennen, daB es auch
von ihnen abhtingt, recht schnell auf dem Gebiet der Gasturbinenentwicklung
vorkirtszukommen, um unserer Volkswirtschaft neue und bessere Ma-
schinen zur Verhigung zu stellen und dariTher hinaus aussichtsreiche Export-
miiglichkeiten zu schaffen.
Genossen Werkleiter! Kompft mit Euren Arbeitern und lngenieuren urn die
Erftillung der Produktionstermine fur Gasturbinenanlagen. Behandelt diese
Aufgabe nicht unter ?Ferner liefen".
3. Bei der Gasturbinenfertigung ist unbedingt eine gute Prazisionsorbeit not-
wendig. Zu diesem Zweck mussen den Fertigungsbetrieben hochwertige
Werkzeugmoschinen zur Verfugung gestellt werden. Die heutige Ausrustung
hat teilweise nichts mehr mit einer neuen Technik zu tun. Der Export ist
? ZWCIf auf jeden Fall zu fordern. Die eigenen Betriebe durfen ober dadurch
nicht zu kurz kommen,
Die Arbeiter, Ingenieure und Wissenschaftler der FVAS sind bereit, den Forde-
rungen des zweiten Rinfjahrplanes zu entsprechen. Es ist gewiB nicht unbekannt,
daB unser junges Kollektiv von Hoch- Lind Fachschulingenieuren mit einem be-
wundernswerten Eifer, Schwung und Elan on die 'Arbeit gegangen ist und sich
durch nichts hat von seinem Weg abbringen lessen.
Auch nicht von solchen AuBerungen, wie: ?Die jungen Leute von Dresden",
unter dem Motto: ?Was konnen die schon; die haben doch keine Erfahrung."
Die ersten Erfolge sind da, sie sind greifbar. Weitere werden folgen. Dazu
1st aber. die steirkste Unterstiitzung, wie vorher angefiihrt, notwendig. Es gibt
eben .Punkte, wo em n gutes BewuBtsein, jugendlicher Schwung und Begeisterung
allein nicht mehr ausreichen, wo eben eine engste Zusammenarbeit mit anderen
Betrieben und anderen Zweigen der Volkswirtschaft unerlaBlich ist.
Unser junges Ingenieurkollektiv ist bereit, eine engste Zusammenorbeit herzu-
stellen, es ist bereit, groBe Leistungen fur unsere junge DDR zu vollbringen,
zutn Nutzen des gesamten deutschen Volkes, zum Nutzen der gesamten fried-
liebenden Welt.
117
nariaccifipri in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Uber Struktur und Leitungsmethoden
der volkseigenen Industrie
Diskussionsbeitrag von Staatssekrettir Genossen ZieseniP
Die 3. Parteikonferenz stellte uns unter anderem folgende Aufgaben, die bei
vielen Werkleitern gegeniiber den technischen Aufgaben !eider zurlickstehen
oder gar nicht beachtet werden:
?Die Organe der Partei und des Staates mussen sich noch griiBere FOhigkeiten
aneignen, den ProduktionsprozeB unter den neuen Bedingungen des hoheren
Typus der gesellschaftlichen Organisation der Arbeit zu planen und zu leiten.
Dies geschieht durch die Anwendung des Sparsamkeitsregimes und der wirt-
schaftlichen Rechnungsfiihrung als der Methode der planmaBigen Wirtschafts-
fiihrung der sozialistischen Betriebe. Auf diese Weise werden die okonomischen
Gesetze des Sozialismus ausgenutzt."
Ferner: ?Einschriinkung und Beseitigung der Burokratie und der Bevormundung
der Betriebe durch die Staatsorgane, Entfaltung der schopferischen Fahigkeit des
Betriebskollektivs bei, voller Verantwortung fiir die ErRillung der staatlichen Plan-
auflage."
Und weiter: ?Innerhalb des Betriebes: Die richtige Anwendung des Prinzips
der Verbindung der Einzelleitung der Produktion mit der schopferischen Aktivitat
der Massen, um den technischen Fortschritt zu sichern, die Produktion zu steigern
und die Produktionskosten zu senken."
Die daraus von uns abgeleiteten Aufgaben hat der Genosse Minister bereits
kurz angefiihrt. Ich mochte sie etwas nailer behandeln.
Wirtschaftliche Rechnungsfiihrung durchsetzen.
Die Anwendung des Sparsamkeitsprinzips, besonders aber die Handhabung
der wirtschaftlichen Rechnungsfuhrung als der Methode der planmaBigen Wirt-
schaftsfiihrung unserer sozialistischen Betriebe 1st noch ungenugenct
Immer .noch wird die wirtschaftliche Rechnungsfiihrung als eine Aufgabe des
Hauptbuchhalters, allenfalls der ?Kaufleute" betrachtet.
Dabei gibt es ober eine Reihe guter,Beispiele von solchen Betrieben, die durch
konsequente innerbetriebliche Anwendung der Prinzipien der wirtschaftlichen
Rechnungskihrung auBerordentlich gute Erfolge erzielten.
Die Anwendung der wirtschaftlichen Rechnungsfuhrung als Methode der Lei-
.
tung unserer Betriebe wurde jedoch nicht nur von den Wirtschaftsfunktionaren
vieler Betriebe unterschatzt, sondern ouch die Mitarbeiter des Ministeriums haben
wenig dazu beigetragen, diese Methode aliseitig zur Anwendung zu bringen.
(13
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043Rnn9anni9nnnA_-,
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
?
Daneben engten eine Anzahl von Gesetzen und Verordnungen die Rechte
Werkleiter em n und lieBen dadurch der vollen Entfaltung der wirtschaftli
Rechnungsfahrung als Leitungsmethode nicht genagend Ratim.
Nunmehr hat die Verordnung vom 8.12.1955 den Werkleitern graBere R
eingeraumt. Damit wurde die gute Arbeit der Werkleiter im 1. Rinfjahrp
anerkannt und gewiirdigt.
Andererseits ist den Werkleitern durch diese Verordnung eine groBe Verun
WorturIg auferlegt warden. Es gilt jetzt, unter voller Ausnutzung der
tragenen Rechte alle betrieblichen Reserven auszuschapfen, indent man al
subjektiven und objektiven Besonderheiten des Betriebes voll wirksam wen
laBt, um so die gestellten Planaufgaben zu erfullen und Oberzuerf011en.
Differenzierte Behandlung der Betriebe notwendig.
Ein Hemmnis, dos dieser individuellen Betriebsleitung bisher entgegenstand, w?.
die Tatsache, doe dos Ministerium die Betriebe, ganz gleich ob sie 200 od
5000 Belegschaftsangeharige haben, unterschiedslos behandelte. Sowohl in d
Planmethodik und im Meldewesen, als ouch in der Teilnahme an Tagungen
f
in der Ausarbeitung von Unteriagen gab es kaum einen Unterschied.
Audi in dr Strulctur waren die Unterschiede nut- unbetrachtlich, und nicht zu
letzt aus dieser Tatsoche heraus war der Verwaltungsapparat der kleinen Betrie
unverhaltnismaBig aufgeblkiht.
Damit wollen wir SchluB machen I
Ausgehend von der Tatsache, daB Betriebe bis etwa 700 Belegschafts-,
angeheirige noch einigermaBen gut zu Obersehen und verhaltnismaBig leicht ztk,
leiten sind, sollen diese Betriebe weitestgehend selbstandig gemacht und von-.
vielen jetzt nodi bestehenden Hemmnissen befreit werden.
Die Rechte der Verordnung vom 8.12.1955 sollen diesen Werkleitern im
weitesten MaBe zugestanden werden.
1. Die Werkleiter dieser Betriebe erhalten dos Retht, ihre Betriebe struktureir
auf einfachste Weise zu gliedern und alle Oberfliissige Verwaltungsarbeit zu,
liquidieren.
2. Das Meidewesen dieser Betriebe wird im wesentlichen ouf wenige Eck
zahlen beschrankt, die nur quartalsweise erhoben werden.
3. Die abertriebenen Kontroilen und iibermoBigen Beanspruchungen fur 'Be.
sprecnungen, Sitzungen und Tagungen werden auf em n Minimum beschrankt
4. Viele Vorschriften Ober betriebliche Einrichtungen, Ober Methode der Pla-
nung, der Abrechnung u. a., die bisher far alle Betriebe g?ltig waren, wer-
den fur diese Betriebe weitestgehend gelockert.
Damit muB es maglich sein, daB die Werkleiter dieser Betriebe, gestutzt ouf
dos Werkleitungskollektiv und unter Mitwirkung von Partei und Gewerkschaft die
gestellten Planaufgaben selbstandig erledigen.
[knit ist nicht gesagt, daB diese Betriebe aus dem Betreuungsbereith des
Ministeriums ausscheiden. Im Gegenteil, sie sollen schlagkraftiger, unburo- ,
kratischer unterstutzt werden, indem nicht fur jede durchzuftihrende Manahme
erst em n Antrog in xfacher Ausfertigung verlangt, dann wochenlang geprOft und
schlieBlich formal erledigt wird.'
64
De' Classified in Pad-Sanitized Copy Approved f-O-r. Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01-043R002400120006-7*
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: A-RDP81 01043R002400120006-2
Anders dagegen miissen die iibrigen Betriebe behandelt werden. Ailein die
Totsache, daB in dieser Kategorie 85 Prozent des Produktionsvolumens geschaffen
wird, verlangt dos.
Die Qualifikation der Leitungen der Betriebe ist z. Z. sehr unterschiedlich. Von
wenigen Ausnahmen abgesehen, kann man von einer wissenschaftlich exakten
Leitung nicht sprechen. Hier wollen wir gemeinsam Wandel schaffen.
Zwar wirken viele Ursachen mit, die oft noch in der Vergangenheit, im un-
geregelten Wachstum, in wechseinden und zersplitterten Produktionsaufgaben,
in unsicherer Perspektive begrandet liegen, im wesentlichen mangelt es jedoch
an der richtigen Methode der Leitung.
Nachdem nun der 2. Rinfjahrplan mit den Perspektivplanen der Lander des
sozialistischen Lagers abgestimmt wurde, hat in unserer Wirtschaft jeder einzeine
Industriezweig eine klare Perspektive.
Kiar gegliederte Struktur ist unerliieliche Grundlage.
Urn die aroBen vor uns stehenden Aufgaben zu erfililen, ist neben der sprung-
haften Aufvviirtsentwiddung der Technik und der Technologie, der Verjiingung
und Modernisierung des Maschinenparks, der Verbesserung der Organisation
der Arbeitsprozesse usw. auch in der Methode der Leitung und Lenkung der
Betriebe eine grundlegende Wendung zu vollziehen.
Ftir eine bewuBte Anwendung der akonomischen Gesetze, fiir die Durchsetzung
'des sozialistischen Leitungsprinzips der Einzelleitung mit personlicher Verant-
'wortung und fiir die voile Anwendung der Prinzipien wirtschaftlicher Rechnungs-
fiihrung ist eine einwandfreie, klar gegliederte Struktur des Betriebes unerl?-
lithe lag e.
Gegenither der bisherigen strukturellen Gliederung der Betriebe wird als
1Wichtigstes festgelegt:
1. Der Technische Direktor bzw. Technische Leiter wird im interesse des tech-
nischen Fortschritts und der Schaffung alter technischen Voraussetzungen fur
die materielle Produktion ausschlieBlich fi.ir dieses Aufgabengebiet verant-
wortlich gemacht und von der Leitung der Produktion entbunden.
fr.. 2. Der Produktionsleiter scheidet aus der Unterstellung zum Technischen Di-
rektor.bzw. Leiter .aus und untersteht dem Werkleiter als Leitungsorgan dei
Produktion direkt.
.3. Die Produktionssphare eines GroBbetriebes wird in selbstandige,
? in sich abgeschlossene Produktionsbereiche aufgeteilt. Die Aufteilung er-
folgt nach den technologischen Bedingungen.
Em n Produktionsbereich soil im Durchschnitt etwa 600 Betriebsangehbrige urn-
ssen. Jedoch 1st es maglich, je nach Art der Produktion, auch kleinere abge-
lassene Bereiche (z. B. GieBerei) zu bilden.
Das Wesentliche muB sein:
Der Bereichsleiter, der dem Produktionsleiter untersteht, muB zur selbstandigen
ahrnehmung seiner LeitungsaUfgaben in eigener Verantwortlichkeit eine Reihe
unlctionalorgane zur VerfUgung haben; z. B.:
a) Produktionsdisponent;
b) Operativtechnologe;
im,,,i,ecifiarl
65
in Part - Sanitized CODV Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
c) Arbeitsnormer;
d) Wirtschaftler und
e) gegebenenfalls Produktionsplaner und Kaderinstrukteur.
4. Alle funktionalen Splittergruppen, wie Energiebeauftragter, Schrottbeauf
tragter, Archivar, Sicherheitsinspektor u. a., die bisher dem Werkleiter direkV
unterstellt waren, sind nach ihren sachlichen und fachlichen Merkmaien in
die entsprechenden Aufgabengebiete der hierfur zustandigen Strukturein
heiten einzugliedern.
Was soil dadurch erreicht werden?
Alle diese MaBnahmen zielen dorauf ab:
1. Die sozialistischen Leitungsprinzipien, die Einzelleitung mit persOnlicher Ver.
antwortlichkeit in den Betrieben durchzusetzen.
2. Die Produktion besser als bisher zu lenken und zu kontrollieren.
Bisher wurden die Leistungen der einzelnen Bereiche durch die Saldierung deil
Produktionserfallung und der finanziellen Ergebnisse verwistht. Mit der Bildungl
selbstondiger Produktionsbereiche werden die guten und schlethten Leistungetv
der einzelnen Werkteile sichtbar gernacht.
Dodurdi werden exakte Voraussetzungen gesthaffen, die bestehenden Mangeil
zu beseitigen und den Wettbewerb zwischen den einzelnen Bereichen zu orga4
nisieren.
Durch dos Selbstandigmachen. der Bereichsleiter werden diese Funktionore
ihren Aufgaben wachsen. Sie werden sich urn ihre Produktion, om die Anzahil
der Arbeitskriifte einsthlieBlich der Lohnsumme, urn die Entwicklung der Produk.'
tivitat, urn die richtige Bemessung der Grundmittel und deren Ausnutzung undi
schlielich urn das finanzielle Ergebnis ihres Bereiches selbstandig kummern:
Der Produktionsleiter wird dann f?r koordinierende Arbeiten und fi3 Ver?
besserung der Organisation der Produktion Zeit finden.
Bessere Methoden der Leitung entwickeln.
Mit der strukturellen Festlegung 1st aber nicht viel geworvnen, wenn nicht Hand
in Hand damit eine Verbesserung der Leitungsmethode einhergeht.
Eine wichtige Voraussetzung fiir eine gute Leitung 1st die richtige, konkrete
und rechtzeitige Aufgabenstellung.
?Wer dos Richtige nicht weiB,
kann das Richtige nicht wollen
und das Richtige nicht turd"
Also mue der Plan des Betriebes aufgeteilt werden auf die Bereiche und von
diesen bis auf die Meisterbereiche und Brigoden.
Ab 30.6.1956 darf es im Ministerium fiir Schwermaschinenbau keinen Betrieb
mehr geben, der seinen Betriebsplan nicht mindestens bis auf Meisterberekhe
aufteilt Diskussionen um die Schwierigkeit oder Unmaglichkeit haben endlich
aufzuhoren. Eine Reihe von Betrieben hat bewiesen, .da8 es ouch im Ulmer-
maschinenbou durchaus m?giich ist, den Plan aufzuschiiisseln.
66
Declassified - Sanitized Copy Approved for -Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-0104f1Pnn94nnl OnfIng
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Auf Grund der bis auf die Bereiche aufgeteilten Plane sind monatliche
Operativplane fur jeden Bereich aufzustellen. Diese sind in einer Planungs-
besprechung mit einem weiten Kreise von Mitarbeitern oiler Abteilungen des
Betriebes von der Produktion bis zur Verwaltung zu beraten und dem Bereichs-
leiter verbindlich zu Obergeben. Durch die Anwesenheit von Mitarbeitern eller
?
Abteilungen wird die gesamte Belegschaft auf die festgelegten Planziele hin-
gelenkt.
Damit die Bereichsleiter die Plane bis Monatsbeginn bis out die Meister-
bereiche und Brigaden aufteilen !carmen, soil diese Planbesprechung etwa in der
Zeit vom 15. bis 20. stattfinden.
Innerbetriebliche Rechenschaftslegung mit operativer Vorschau.
Den Plan aufschlusseln und vorgeben, 1st die eine Seite, die Durchfuhrung
des Planes, die Kontrolle und Abrechnung der Planerfullung 1st die zweite!
Ohne wirkungsvolle Kontrolle und ohne lebendige Beratung und Kritik der er-
zielten Ergebnisse wird kaum eine nachhaltige Wirkung erzielt.
Daher wird obligatorisch far alle Betriebe festgelegt: Jeden Monat muB inne4--
betrieblich etwa um den 15. der Meister vor dem Bereichsleiter und der Bereichs-
leiter vor dem Werkleiter Rechenschaft Ober die Erfullung seines Operativplanes
ablegen.
Die Hauptbuchhalter werden angewiesen, in Zusammenarbeit mit den Pla-
nungsleitern einfache, unkomplizierte und unbOrokratische Abrechnungsvordrucke
zu entwickeln und durch die Wirtschaftler der Bereiche aufbereiten zu lassen.
Die ermittelten Zahlenangaben mOssen endlich zu einem Instrument der opera-
tiven Anleitung werden.
Planwidrigkeiten gr?ndlich analysieren.
Besonders der Aufschlusselung und Erfassung der Planwidrigkeiten muB man
groBe Aufmerksamkeit zuwenden.
Die Hauptbuchhalter mussen dem Werkleiter und dem Bereichsleiter durch
leicht faBliche Analysen und Erlauterungen behilflich sein, die Quelle der Ver-
luste und der Planwidrigkeiten aufzuspOren und zu verstopfen sowie vorhandene
M8glichkeiten zur Kosteneinsparung auszuschopfen. Diese Hinweise werden
ganz besonders bei der Vorbereitung von akonomischen Konferenzen von Nutzen
sein.
Neben den Zahlen der Planerfullung nach Menge und Wert, der Ausnutzung
der Kapazitat von Maschinen und Arbeitskraften, werden dem Werkleiter die
Angoben Ober Planwidrigkeiten wertvolle Hinweise geben, wo im Betrieb ein-
gegriffen werden muB.
Jeder Werkleiter sollte sich zumindest folgende Planwidrigkeiten monatlich
grandlich? analysieren lassen:
1. Fehlerhafter Arbeitsablauf.
ArbeitsausschuB und Nacharbeit.
2. Schwierigkeiten in der Materialbereitstellung.
MoterialausschuB.
67
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R0074nn19nnnAz)
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
3. An Arbeitskraft gebundene Ursachen.
Leistungslohngruppenausgleich.
Leistungslohnausgleich.
4. Pianwidrigkeiten, die entstanden sind durch
Witterungseinflusse,
Katastrophen,
Energieausfall,
Abweichung der konstanten Kosten durch Untererfullung der Produktion.
Wenn man bedenkt, daB die saldierten Selbstkostenuberschreitungen im Ge-
samtministerium jdhrlich etwa 50 Millionen DM betragen, dann wird man ein-
sehen, daB es dringend notwendig 1st, hier em n Verdnderung herbeizuftihren.
6 Millionen DM jarlich fur Lohngruppenausgleich.
Nehmen wir em n Beispiel:
An Leistungslohngruppenausgleich bezahlen wir monatlich etwa 500000 DM,
Wie kommt diese Bezahlung zustande?
Der Lohnspiegel kann doch nicht mit der zu leistenden Arbeit in Einklang
stehen.
Weicht aber die Qualifikation der Kollgen nach unten ab?
Nein, denn dann wOrde ja kein Ausgleich gezahlt zu werden brauchen. .
In der Mehrheit der Falle ist es so, daB dem Arbeiter in der Lohngruppe V
Arbeiten der Lohngruppe VI gegeben werden, die er ja dann auch bezahlt
erhalt.
Dem Arbeiter der Lohngruppe Vi aber gibt man Arbeiten der Lohngruppe V
und zahlt ihm den Leistungslohngruppenausgleich.
Wieviel solcher Rille gibt es, wenn sich doraus Mehrzahlungen von einer
halben Million DM pro Monat ergeben!?
1st das etwa em n Zeichen guter und straffer Organisation im Betrieb?
Wie wollt Ihr einem solchen Ubel der ungerechtfertigten Bezahlung auf die
Spur kommen, wenn Ihr nicht diese Kosten bis auf den Meisterbereich verfolgt?
LaBt doch den Meister dazu Stellung nehmen!
Hortet er vielleicht Arbeitskrafte einer hbheren Lohngruppe, ohne die entspre-
chende Arbeit zu haben?
Die meisten Kollegen wollen nichts mit dieser Unredlichkeit in der Bezahlung
zu tun haben. Sie fordern die Arbeiten, die ihnen entsprechend ihrer Quail-
fikation und Einstufung zustehen.
Die Meister aber sollten es sich zur Ehre anrechnen, ihren Bereich so organi-
siert zu haben, daB an jedem Platz der rechte Mann steht und daB ihm stets
die Arbeit gegeben wird, die seine Qualifikation voll in Anspruch nimmt.
Durch systematische Kontrolle zur verbesserten Anleitung.
Ahnlich kann der Werkleiter andere Organisationsschwiichen erkennen, indem
er analysiert:
68
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Welche Kosten sind durch fehlende Konstruktionsunterlagen entstanden?
Wieviel Wartezeiten sind eingetreten durch:
Ungeniigende Vorrichtungen,
falschen Arbeitsablauf,
Bearbeitungsfehler u. a. m.?
Das alles gibt doch brauchbare Hinweise auf betriebliche Organisations-
schwach en
In lebendiger Weise werden diese Schwachen bei der Rechenschaftslegung
aufgezeigt und Mafinahmen zu ihrer Abstellung beschlossen.
Man wird auch Planwidrigkeiten ausweisen, die der Betrieb nicht zu vertreten
hat. Die entstandenen Kosten kann man wirkungsvoll vor dem Vertragsgericht
einklagen und so mithelfen, daf3 in der Obrigen volkseigenen Wirtschaft ebenfalls
Verbesserungen eintreten.
Die monatliche Rechenschaftslegung wird ouch em n wichtiges Mittel zur laufen-
den Kontrolle der Verpflichtungen des BKV sein sowie der MaBnahmen, die auf
den okonomischen Konferenzen beschlossen wurden. Von der sporadischen
Kontrolle wird man zu einer systematischen, sich stets verbessernden Anleitung
kommen.
Wie wichtig diese stondige Kontrolle ist, zeigt dos Jahr 1955. Als die Parte'
durch die okonomischen Konferenzen die Belegschaften mobilisierte, stieg die
Produktivitat schneller als der Lohn (was wir ja erreichen mijssen). Sobald uns
ober die Partei die weitere Mobilisierung und Kontrolle Liberlia, sank die Pro-
duktivitat wieder ab und die eingegangenen Verpflichtungen wurden im Gesamt-
ministerium nur zu 65 Prozent erfullt.
Rechenschaftslegung der Werkleiter vor der HV.
Die innerbetrieblichen Rechenschaftslegungen finden ihre Fortsetzung durch
ijberbetriebliche Rechenschaftslegungen vor der Hauptverwaltung.
Auch hier muB man endlich mit dem Vorurteil aufraumen, als seien diese
Rechenschaftslegungen em n zuseitzliches Meldesystem.
Ich kann verstehen, daB es fur manche Wirtschaftsfunktionare nicht ganz
bequem ist, wenn ihre gesamte Tatigkeit nun Ober die Mark durchleuchtet wird.
DaB aber ouch Hauptbuchhalter, wie Dr. Saft von TRO, noch so kurzsichtig sind,
sollte man eigentlich nicht fur m5glich halten. Oder will man hier liebgewordene
Betriebsgewohnheiten nicht aufgeben?
Wenn die Leitungsmethoden bei TRO besser sind, lassen wir uns gem liber-
zeugen und werden diese vielleicht iibernehmen. Noch sind wir nicht Liberzeugt!
Durch die Veranderung in der Struktur des Ministeriums sind die Hauptver-
waltungen kleiner geworden. Die HV-Leiter haben damit die Moglichkeit, die
Rechenschaftslegungen personlich entgegen zu nehmen. Nur in einzelnen Haupt-
venvaltungen werden zwei oder drei Gruppen gebildet, urn branchegleiche Be-
triebe zusammenzufassen.
Bei diesen Rechenschaftslegungen der Werkleiter vor den HV-Leitern kommt
es im wesentlichen darauf an, auf Grund der Ergebnisse des Vormonats einen
regen Erfahrungsaustausch unter den Werkleitern zu entfachen.
Ferner miissen Vorschauen auf die mengen- und wertmoBigen Ergebnisse der
achsten beiden Monate gegeben und tvlaBnahmen beraten werden, die zur
gesteckten Ziele notwendig sind.
Erreichung d
Declassified in Part - Sanitized Copy A proved for Release ? 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R0024001200n6-9
_ _
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Je genauer diese Vorschauen erarbeitet werden, um so schlagkraftiger kann
die gegenseitige Hilfe der Betriebe und die Unterstutzung der Hauptverwaltungen
in .den Fallen werden, in denen voraussichtlich dos Planziel nicht erfilllt wird.
Rechenschaftslegung soil Meldewesen ersetzen.
Ober den Umfang der an die Hauptverwaltungen zu gebenden Themen und
Zahlen ist viel gesprochen worden. Die jetzt festgelegten Zahlen werden sicher
aus der Erfahrung noch erganzt werden, z. B. um die Darlegung der Planwidrig-
keiten. Das ist nicht ausschlaggebend, obgleich manche Genossen den Wert
(oder Unwert) der Rechenschaftslegung nach der Anzahl der geforderten Zahlenc,
hemessen.
Selbstverstandlich ist, daB wir zur Leitung der Betriebe des Ministeriums
Zahlen benotigen. Ebenfalls ist klar, daB auch andere Ministerien und Institu-
tinnen von uns Zahlenangaben verlangen.
Es wird Aufgabe der nachsten Zeit sein, hier Ubereinstimmung darin zu.:
schaffen, daB die Angaben der Rechenschaftslegung alle anderen Meldungen
erset7pn.
Nach Nloglichkeit sollen alle diese Meldungen vom Ministerium in verdichteter
Form weitergegeben werden, wobei es den Empfangern unbenommen ist, Stich-
proben in den Betrieben durchzufuhren.
Es wore aber falsch, ich betone das noch einmal ausdrucklich, wollte man in
der Rechenschaftslegung eine Berichterstattung sehen, in der eine Unmenge
von Zahlen genannt oder besprochen wird.
Wenn wir ehrlich sind, mussen wir zugeben, daB viele Meldungen fast zum
Selbstzweck geworden sind, Losgelost voneinander, zu verschiedenen Zeitpunkten
abgegeben, haben sie ihren Zusammenhang untereinander Rif viele Werkleiter
verloren und sind schlieBlich zu einem Zahlenfriedhof geworden.
Hat der Werkleiter die Eckzahlen okonomisch richtig geordnet, zusammen-
hangend in einer Handakte, so wird er die Zahlen analysieren und zur Grund-
loge seines Handelns machen.
Es muB erreicht werden, daB wir Zahlenangaben nach einheitlicher Systematik
vom Betrieb Ober die Hauptverwaltung bis zum Minister bekommen.
Was wollen wir mit der Rechenschaftslegung erreichen?
Die monatliche Durchsprache der erzielten Ergebnisse und der aufgestellten
Vorschau wird em n Mittel sein:
Zur allgemeinen Vermittlung grundsatzlicher Erkenntnisse;
des gegenseitigen Erfahrungsaustausches;
der Betriebsvergleiche;
der gegenseitigen Hilfe und Unterstutzung;
der Erorbeitung von technisch-wissenschaftlichen Kennziffern.
Der HV-Leiter muB auf der Rechenschaftslegung unburokratisch Entscheidungen
fallen.
Damit werden Schriftverkehr und Dienstreisen zur Hauptverwaltung auf emn
Minimum eingeschronkt.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Eine ganze Anzahl Werkleiter hat schon eingesehen, daB die Zahlenangaben
des Rechenwerkes nicht Selbstzweck sind.
Ich hobe mich Ober die Anrufe mehrerer Werkleiter gefreut, die mit dem ge-
kurzten Zohlenspiegel der Planwidrigkeiten nicht einverstanden waren. Einige
Hauptverwaltungen haben den Forderungen ihrer Werkleiter entsprochen und
die Formulare wieder nach der alten Form des V,orjahres erganzt.
Dos zeigt doch, daB die Zahlenangaben den Werkleitern immer mehr zum
Arbeitsmittel geworden sind: ?
Zur standigen Senkung des Aufwandes an lebendiger und vergegenstand-
lichter Arbeit in der Produktion und Verwaltung;
zur standigen Vervollkommnung der Technik und Anwendung neuester
Produktionsmethoden;
zum rationellsten Einsatz der Arbeitskrafte, der Produktionsmittel und der
materiellen und finanziellen Mittel,
Diejenigen Werkleiter, die innerbetrieblich Rechenschaftslegungen durchfuhren,
werden aus der konkreten Kenntnis der Produktionsbereiche einwandfreie An-
goben Ober Grande der Nichterfiillung, der Ubererfallung, der Sortimentsverschie-
bungen und vor allem Ober die Entwicklung der nachsten Monate machen
konnen,
Wenn am Vortage vor den Rechenschaftslegungen der HV die Hauptbuch-
halter den wertmaBigen und die Produktionsleiter den mengenmaf3igen Tell be-
orbeitet haben, wird die Rechenschaftslegung der Werkleiter vor den HV-Leitern
em n hohes Niveau ereichen, sich mit grundsatzlichen Problemen befassen und alle
Werkleiter mit dem BewuBtsein erfullen, an der groBen Aufgabe der Plan-
erfullung des Schwermaschinenbaues mitgeholfen zu haben,
Die Vorbereitung und Durchfiihrung von
Okonomisthen Konferenzen als Leitungsmethode
Diskussionsbeitrag des Kollegen Luck,
IVerkieiter des V EB Maschinenbau Nordhausen
In den Ausfuhrungen unseres Ministers, Genossen Apel, wurden die groBen
-Aufgaben, die der Schwermaschinenbau auf der Grundlage der 3. Partei-
ciconferenz und der Direktive des 2. Fanfjahrplanes zu leisten hat, eingehend
,erlautert. Dabei nimmt die Steigerung der Arbeitsproduktivitat in den kommen-
den Jahren den bedeutendsten Platz in unserer gesamten Arbeit em.
Ausgehend von den groBen Erfolgen des 1, Finfjahrplanes unseres Schwer-
maschinenbaues kommt es darauf an, den entstandenen Tempoverlust aufzu-
holen und alle Betriebe rentabel zu gestalten.
Diese groBen Aufgaben werden wir nur dann losen, wenn es uns gelingt,
alle Werktatigen in unseren Scn' wermaschinenbau-Betrieben fur die Planerfullung
zu mobilisieren.
Ti
-No
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Vor den Leitungen der Betriebe steht dabei die groBe Aufgabe, SchluB zu
machen mit den z. T. noch angewandten alten Methoden der Organisierung des'
Produktion in den Betrieben. Es gibt nicht wenige unter uns, die an einer Reihe
von Beispielen aufzeigen kannen, wie sporadisch und improvisiert in der Ver.
gangenheit die Produktion durchgefuhrt wurde.
Jetzt kommt es darauf an, die Organisation des technologischen Produktions-
prozesses nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu organisieren und cite
Kollegen unserer Betriebe an der Gestaltung des Produktionsprozesses zu be-
teiligen.
DaB dies in alien unseren Betrieben moglich ist, beweisen die Ergebnisse der
Arbeit im VEB Maschinenbau Nordhausen.
Unser Werk hat den Plan fiir dos I. Quartal 1956 mit 108 Prozent erRillt, die
finanzielle Erfullung liegt bei 114,6 Prozent.
Die Erfullung des Produktionsplanes om Monat April 1956 mit 114,3 Prozent
beweist, daB diese Erfolge im I. Quarto' nicht zufallig sind, sondern daB eire
Oesundung im gesamten Ablauf der Produktion eingetreten ist.
Wie waren die Erfolge im I. Quartal 1956 urd im Nlonat April 1956 maglith?
Auf BeschluB des Zentralkomitees wurde im ? Jahre 1955 eine Brigade der
Hauptverwaltung beauftragt, die Arbeitsproduktivitat in unserem Betrie') durch
allseitige Veranderungen auf dem Gebiet der Technologie, der Organisation der
Produktion, durch Verbesserung der Normenarbeit und nicht zuletzt durch die
Mobilisierung aller Werktatigen zu steigern,
Das Neue in der Leitung unserer Betriebe sind die Vorbereitung und Durch-
fuhrung der Okonomischen Konferenzen.
Auf BeschluB der zentralen Parteileitung wurde als Auftakt der Vorbereitung
der Okonomischen Konferenz eihe Parteiaktivtagung einberufen, auf de:. der
Weg und das Ziel der 2. Okonomischen Parteikonferenz bekanntgegeben wurde.
Es wurde eine Hauptkommission mit Unterkommissionen gebildet, d;r: den
derzeitigen Stand unseres Betriebes auf den verschiedensten Gebieten analy-
sierten und im Kollektiv mit den Produktionsarbeitern und den Angestellten
Vorschlage zur Verbesserung der Produktion erarbeiteten.
Dabei kam es besonders darauf an, die von der Brigade des Ministeriums ?
aufgezeigten Wege, die im vorigen Jahre auf Grund einer Reihe von Produk-
tionsschwierigkeiten nicht restlos gegangen werden konnten, welter zu verfolgen.
Die im IV. Quartal 1955 begonnene Veranderung der Lenkung und Leitung der
Produktion des Betriebes, die bereits gute Ergebnisse in der Aufschliisselung
unserer Plane bis auf die Brigaden und Aggregate zeigte, wurde im I, Quartal
1956 systematisch fortgesetzt.
Mit Hilfe der Aufschlusselung der Plane war es uns zum ersten Mal moglich,
alle Kollegen unseres Betriebes mit den Produktionsaufgaben vertrout zu machen.
Die vielen Produktionsberatungen, die sich mit,der Verbesserung der Plane
befaBten, brachten im I. Quartal 1956 zum Ausdruck, doe es keinen Kollegen
im Werk mehr gibt,.der auf diese Plane verzichten will.
Damit hat sich erwiesen, daB die Aufschliisselung der Plane nicht schlechthin
eine Methode der Leitungen ist, sondern eine Forderung unserer Kollegen.
Mit Hilfe der aufgeschliisselten Plane war es uns erstmalig moglich, eine reale
Grundlage fiir die Durchfuhrung des sozialistischen Wettbewerbes zu schaffen.
7E2
leo
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release
50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
1
Wir erklaren, daB sozialistische Wettbewerbe ohne aufgeschliisselte Plane
keine sozialistischen Wettbewerbe sind, sondern lediglich Pramienvereinbarungen,
die in der Vergangenheit nut dos Ziel hatten, augenblickliche Engpasse zu Ober-
winden, abet nicht zur allseitigen Mobilisierung der Kollegen beitrugen.
Durch die Aufschliisselung der Plane ist alien Kollegen dos wichtigste Wet-
bewerbsziel in unserer sozialistischen Wirtschaft gegeben, namlich die Erreichung
einer personlich hohen Produktivleistung. So war es in unserem Betrieb moglich,
die monatliche Produktivleistung des Jahres 1955, von durchschnittlich 143 Pro-
duktivstunden pro Kopf auf 165 Produktivstunden im I. Quarto! 1956 zu steigern.
Eine wichtige Aufgabe in der Vorbereitung der Okonomischen Parteikonferenz
war die allseitige Einfiihrung von Neuerermethoden, besonders in der Zerspa-
nung. Es konnte erreicht werden, daB durch individuelle Aussprachen, durch
Partei- und Gewerkschaftsgruppenversammlungen sowie durch Produktions-
beratungen von 14 Brigaden jetzt 7 Brigaden nach Neuerermethoden arbeiten,
die im I. Quartal 1956 eine Einsparung von 28000,? DM brachten.
Die Technologie Liberarbeitete beispielsweise das Gerat ?UB 160" und gab die
Zeit nach Neuerermethoden vor. Die Arbeitskarten selbst sind gekennzeichnet
mit einem Aufdruck ?Neuerermethoden". Sehr wichtig ist, daB durch diese Auf-
wendung von Neuerermethoden in keinem Falle eine Lohnminderung eingetreten,
sondern em n schwaches Steigen des Nominallohnes zu verzeichnen ist.
Viele Genossen und Kollegen werden fragen: Wie war diese allseitige Mobili-
sierung der Belegschaft mbglich?
An der Spitze der gesamten Vorbereitungstatigkeit unserer Okonomischen
Parteikonferenz stand die Arbeit der Propagandakommission. lhre Aufgabe be-
stand darin, gute und schlechte Beispiele, die von den einzelnen Brigaden zur
Vorbereitung der Okonomischen Parteikonferenz erarbeitet wurden, taglich der
gesamten Belegschaft bekanntzugeben,
Bei jedem Kollegen, der eine Verpflichtung zu Ehren der 'Okonomischen Partei-
konferenz abgab, wurde em n Schild mit seiner Verpflichtung an der Maschine
angebracht. Das hatte zur Folge, daB sich die Kollegen gegenseitig zu noch
groBeren Verpflichtungen anspornten.
Die Arbeit der Propaganda-Kommission wurde erganzt durch die tagliche
Herausgabe von Blitzzeitungen, durch Handzettel mit Aufrufen sowie durch die
wochentliche Veranderung der Wandzeitungen.
Die zentrale Parteileitung hat durch die Arbeit der Propagandakommission
gewirkt, daB die ganze Belegschaft unseres Betriebes fur die Vorbereitung
und Durchfuhrung der 2. Okonomischen Parteikonferenz mobilisiert wurde. Es
wurde erreicht, daB am Beginn des Jahres 1956 jeder Wirtschaftsfunktiondr und
Kollege unseres Betriebes seine tagliche Arbeit mit der Vorbereitung dieser
Okonomischen Konfe enz verbunden hat.
Trotz taglicher oder zweitaglicher Kampfstab-Besprechungen, in denen
Material- und Produktionsschwierigkeiten aufgezeigt und deren Uberwindung
festgelegt wurden, haben die Genossen der Haupt- und Unterkommissionen
ihre Arbeit nicht nur auf die tagliche operative Hilfe, sondern vor dem auf die
grundsatzlichen Anderungen gerichtet, die zu einer Verbesserung des Ablaufes
der Produktion fuhrten und der Einfiihrung der neuen Technik dienten.
73
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part -Sanitized Copy A proved for Release 0 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Damit hat sich erwiesen, daB die Vorbereitung und Durchfuhrung der Okono.
mischen Parteikonferenz zur wichtigsten Leitungsmethode in unseren soziolistischen
Betrieben geworden 1st.
Wahrend der Vorbereitung der Okonomischen Parteikonferenz hat ouch die
Rationalisatoren- und Erfinderbewegung einen Aufsthwung erhalten. So wurden,
um die Losung ?Modernisieren, Mechanisieren und Automatisieren" zu verwirk-
lichen, von unseren Kollegen 113 beachtliche Verbesserungsvorschlage ab-
gegeben.
Das war moglich, well der Betrieb gewisse Schwerpunktfragen zur Verbesse-
rung der Konstruktion und der Technologie unserer Gerate herausgeb, die zum
Inhalt hatten, die Qualittit unserer Erzeugnisse zu verbessern, sowie die Selbst-
kosten an den einzelnen Aggregaten wesentlich zu senken.
Niederschlag fond diese Bewegung darin, daB im Ergebnis des I. Quartets
1956 zusatzlich 155 000,? DM an den Staatshaushaft abgefuhrt werden konnten.
Damit 1st die Rationalisatoren- und Erfinderbewegung in unserem Betrieb zu
einer groBen Kraft zur Durchsetzung der neuen Technik geworden.
Die vor uns stehenden Aufgaben sind nicht zu lasen, wenn wir es in unseren
Betrieben nicht verstehen, eine fruchtbore Zusammenarbeit zwischen den Inge-
nieuren und Technikern einerseits und den Arbeitern und Aktivisten der Produk-
tion andererseits zustande zu bringen.
Eine Konstruktion ohne Verbindung mit der Produktion wird nicht zu den ge-
wunschten Ergebnissen f?hren. Die Vergangenheit hat bewiesen, clan sich soiche
Konstruktionen, die nur am Brett gemacht wurden, in der Praxis nicht bewahrten.
Auch in unserem Betrieb gibt es da eine Reihe Beispiele aus dem Jahre 1955,
die den Betrieb okonomisch schadigten.
SchluBfolgernd aus den gemachten Fehlern der Vergangenheit mobilisierten
die Partei und die Werkleitung durch eine wissenschaftlich-technische Konferenz,
die der Okonomischen Konferenz vorausging, elle unsere Ingenieure und Tech-
niker im Betrieb.
Die Aufgabe dieser Konferenz bestand darin, unseren Konstrukteuren und In-
genieuren ihre groBe Verpflichtung bei der schnellen Weiterentwicklung unseres
Betriebes aufzuzeigen, wobei es uns besonders darauf ankam, die Zusammen-
arbeit zwischen Konstruktionsburo und Produktion sowie Technologie zu ver-
bessern. Von den Konstrukteuren kam der Vorschlag, ihre Konstruktionen mit
unseren Produktionsarbeitern.zu beraten, bevor sie in die Fertigung gehen.
Dieses Beispiel zeigt, daB unsere technische Intelligenz fiir unseren sozia-
listischen Aufbau zu gewinnen 1st, wenn die Partei es versteht, sie richtig an-
zusprechen.
Bei der allgemeinen EntWicklung auf dem technischen Sektor 1st es an der
Zeit, daB wir uns mehr als bisher mit dem kaufmannischen Sektor beschtiftigen.
Aus diesem Grunde werden in unserem Betrieb gemeinsame Besprechungen
der Abteilungsleiter des kaufmannischen und des technischen Sektors durch-
gefiihrt. Hierbei gibt es sehr kampferische Diskussionen, die uns zeigen, daB
es die Techniker noch nicht immer verstehen, wirtschaftlich zu denken und die
Kaufleute nicht immer in der Loge sind, die technischen Belange klor zu er-
kennen.
74
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 :
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Wenn auf dem XX. Parteitag der KPdSU dos Prinzip der Kollektivitat der
Leitung behandelt wurde, so ziehen wir in unserem Betrieb bestimmte Schlu6-
folgerungen darous.
Hierbei muB em n prinzipieller Unterschied gemacht werden zwischen der
Kollektivitat der Leitung der gesellschaftlichen Organisationen und der Kollek-
tivitat der Leitung unserer Betriebe. Wiiihrend in den gesellschaftlichen Organi-
sationen der kollektive BeschluB die Grundlage fur die Arbeit ist, besteht in
unseren Betrieben das Prinzip der Einzelleitung.
Das Prinzip der Einzelleitung besagt jedoch nicht, daB die kollektive Beratung
gegenstandslos wird. Im Gegenteil, diese kollektiven Beratungen sind in unserem
Betrieb sehr entwickelt und geben den einzelnen Wirtschaftsfunktiondren die
Moglichkeit, folgerichtige Anweisungen zu erteiien.
Die Kollektivitat ist ober nicht erschopft in dem Gremium der Betriebsleitung
bzw. der zentralen Parteileitung, sondern erlangt ihre Vollendung Ober die Be-
reichsleiter und Meister bis hinunter zu den Brigadieren und auf der gesell-
schoftlichen Seite bis hinunter in die Porteigruppe.
Nur durch die Verwirklichung dieses Prinzips waren wir in der Loge, unsere
gesamte Belegschaft fur Produktionserfolge zu mobilisieren,
Einige Bemerkungen noch zum Verhaltnis der Partei zur Betriebsleitung.
Die zentrale Parteileitung unseres Betriebes schickt sich nicht an, eine zweite
Betriebsleitung darzustellen, wie das in einigen Betrieben der Fall ist. Vielmehr
ItiBt sich die zentrale Parteileitung davon leiten, daB nicht sie selbst, sondern
olle Mitglieder und Kandidaten der Partei die Partei in unserem Betrieb dar-
stellen.
Aus diesem Grunde werden laufend alle Genossen Wirtschafisfunktionare und
technische Kader zu Aussprachen in der zentralen Parteileitung zusammengefaBt.
Durch diese kollektiven Aussprachen werden wichtige Hinweise filr die Vet-
besserung unserer Produktion gegeben.
Durch diese Methode kommt die tausendfache Kraft der Partei gegenuber
einem verhdltnismoBig kleinen Kollektiv von Werkleitungsmitgliedern im positiven
Sinne zum Ausdruck.
NatUrlich werden unter uns einige Genossen sein, die unsere Erfahrungen
nicht wie einen Abklatsch fUr ihren Betrieb Ubernehmen konnen. Aber das
Prinzip oder das Neue in unserer Leitung der Betriebe, namlich die Okono-
mischen Porteikonferenzen, dos ist in jedem Betrieb moglich.
Die Herausbildung eines starken Kollektivs ist auch in jedem anderen Betrieb
maglich. Und daB die Partei die fuhrende Rolle verwirklichen kann und muB,
dos ist eine unumstoBliche Tatsache.
Die in unserem Betrieb zum Erfahrungsaustausch zusammengefanten Produk-
tionsleiter der HV Ausriistung fur Metallurgie und Schwermaschinenbau haben
erkannt, daB von unseren Erfahrungen auf dem Gebiet der Produktionsleitung
nicht wenig in ihren Betrieben Anwendung finden kann.
Wir beabsichtigen, ouch einen Erfahrungsaustausch unserer Technologen auf
der Basis der HV durchzufiihren, nicht nur, urn Anleitung zu geben, sondern urn
nod) weitere Anregungen von anderen Betrieben zu bekommen.
Wenn von unserem Zentralkomitee im Jahre 1955 em n solches Dokument ver-
foBt wurde, welches eine erhebliche Steigerung der Arbeitsproduktivitat durch
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01o4nRnn94nn1onnna
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
allseitige MaBnahmen vorsieht, so ist es an der Zeit, die bisher gesammeften
Erfahrungen in den Beispielbetrieben so schnell wie moglich auf alle unsere
Betriebe zu iibertragen.
Die Aufgabenstellung des 2. Fijnfjahrplanes verlangt gebieterisch eine Steige-
rung der Arbeitsproduktivitat um 50 Prozent, im Schwermaschinenbau sogar um
70 Prozent. Es kann nicht so sein, daB einige Betriebe groBe Anstrengungen
machen und andere Betriebe den allgemeinen Entwicklungsstand hemmen.
Liebe Genossen und Kollegen, ich mochte jetzt zum SchluB kommen.
Meine kurzen Ausfuhrungen sollen dazu beitragen, aus der Warte der Praxis
die Richtigkeit der Gesetze unserer sozialistischen Okonomie aufzuzeinen.
Die Belegschaft unseres Betriebes hot mich beauftragt, alle Werke in. unserem
Schwermaschinenbau aufzurufen, den Plan des Jahres 1956 vorfristig zu er-
Unsere Belegschoft verpflichtete sich auf der 2. Okonomischen Partei-
konferenz, dos Planjahr 1956 am 8. Dezember 1956 erfolgreich zu beenden.
Der sozialistische Wettbewerb II
Hebei zur Planerfillung
Aus dem, Diskussionsbeitrag des Kollegen Loffler.,
Zentralvorstand der 1G Metall
Die Werktatigen des Schwermaschinenbaues tragen .vor dem ganzen Volke
eine hohe Verantwortung, denn im 2. Funfjahrplan muB der Maschinenbau seine
Betriebe und die Betriebe oiler anderen Wirtschaftszweige mit technisch voll-
kommenen Maschinen und Aggregaten ausrusten, den Export steigern und hoch-
wertige Gegenstande fur den Bedarf der Bevolkerung produzieren,
Also hangt es Von der Arbeit der Werktatigen des Schwermaschinenbaues zu
einem groBen Tell ab, in welchem Tempo die einzelnen Etappen des 2. Funfjahr-
planes erreicht und sich im Ergebnis der Losung der Produktionsaufgaben der
Reallohn weiter erhoht, die Einfiihrung des Siebenstundentages und die Erhohung
der Renten erfolgen kann.
Wir sind uns dariTher einig, daB die Erfullung des 2. Fijnfjahrplanes und die
Aufgaben des Volkswirtschaftsplanes 1956 im Bereich des Schwermaschinenbaues
groBer Anstrengungen und der aktiven Mitarbeit jedes Werktatigen des Ma-
schinenbaues bedarf.
Unsere Methode zur Entfaltung der schopferischen Aktivitat der Nlassen ist
der sozialistische Wettbewerb. Dabei stehen zwei Aufgaben im Vordergrund,
nomlich:
1. Alle Metallarbeiter fijr die Beteiligung am sozialistischen Wettbewerb zu
gewinnen und
2. dem sozialistischen Wettbewerb einen den neuen Aufgaben entsprechenden
Inhalt zu aeben.
16
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Unsere Erfahrungen besagen, daB .es in vielen unserer Betriebe em n ernstes
Bemiihen gibt, den sozialistischen Wettbewerb sowohl innerhalb des Betriebes
als ouch zwischen den Betrieben konkreter zu f?hren.
Dem Aufruf der Magdeburger Werkzeugmaschinenbauer zum sozialistischen
Wettbewerb mit dem Ziel, durch die bessefe Ausnutzung der vorhandenen und
die Einfiihrung der neuen Technik eine bedeutende Steigerung der Arbeits-
produktivitat zu erreichen, ist eine beachtliche Anzahl von Betrieben des
Maschinenbaues gefolgt.
Die Aufschlusselung der Plane hat sich in mehreren Betrieben durchgesetzt,
zumindest werden die zur Erfi.illung des Planes notwendigen Fertigungsstunden
und der Fertigungslohn vorgegeben.
Auch zwischen den Betrieben haben sich neue Formen des Wettbewerbes
entwickelt. Im Schiffbau und im Fahrzeugbau beginnt sich der Wettbewerb der
Leitbetriebe mit den Zulieferbetrieben um die termingemae Austieferung der
Enderzeugnisse bei bester QuaHot zu entwickeln.
Eine Reihe von Brigaden mit gleicher Fertigung in verschiedenen Betrieben
hat begonnen, ihre Produktion zu vergleichen und kampfen im Wettbewerb urn
die Senkung der Selbstkosten des jeweiligen Erzeugnisses.
Was muB durch den Wettbewerb erreicht werden?
Duch den Wettbewerb mul3 die Senkung der Selbstkosten, die Erhehung der
Quolit?und die termingennae Erfilllung der Produktionsaufgaben nach den
geforderten Sortimenten erreicht werden.
Wenn wir solche Wettbewerbe urn die Verbilligung und um die Verbesserung
der Qualitat bei alien unseren Erzeugnissen durchsetzen, dann werden wir eine
beachtliche Senkung der Selbstkosten erreichen und vor allem auch erreichen,
da unsere Erzeugnisse technisch und kostenmaBig das Weltniveau erreichen und
Oberbieten.
Welche Forderungen stellen wir im interesse einer raschen Entwicklung der
Produktion?
1. Wir stellen die Forderung an dos Ministerium und an die Hauptverwal-
tungen, die Programmbereinigungen in den Betrieben schnell und mit
grater Gewissenhaftigkeit durchzuflihren, damit in den Betrieben die Vor-
bedingungen fur eine moderne und wirtschaftliche Produktion und der erste
Schritt auf dem Wege der Spezialisierung geschaffen wird.
2. Wir erwarten von den Werkleitern, daB die in jedem Betrieb, in dem noch
nicht mit der Planaufschlusselung begonnen wurde, zunachst die Fertigung;-
stunden und die Lohnkosten bis auf die Brigaden und dann Schritt fur
Schrift die Selbstkosten vorgeben, urn auf diese Weise den Arbeitern die
EinfluBnahme auf die Senkung der Selbstkosten zu ermoglichen.
Unsere Erfahrungen besagen, daB die Teilnehmerzahl am Wettbewerb gegen-
iiber dem Wilhelm-Pieck-Aufgebot Ende des vergangenen Jahres zuruck-
gegangen ist.
Welches sind die Ursachen dafiir?
Die Ursachen dafiir liegen vor allem &inn, da die Auslastung der Betriebe
am Jahresanfang, und hier wiederum jeweils zu Beginn der einzelnen Monate,
gering war, weil der Plananlauf noch ungenugend vorbereitet wurde.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Ii
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
VieIfach versuchte man die Kalteperiode als Entschuldigung fur die St?rungen
im Plananlauf verantwortlich zu machen. Die Kaltewelle hat ohne Zweitel einenl
groBen Schaden angerichtet und in einer Reihe von Betrieben zu Produktionsi
ausfallen gefiihrt. Aber das darf uns nicht dariiber hinwegtOuschen, doB es
ernste Mange, in der Organisation unserer Produktion gegeben hat.
Wenn Menschen wegen schlechter Arbeitsorganisation ohne Produktion herum;1
laufen, dann 1st es ihnen nicht um Wettbewerbs- und RationalisierungsmaB71
nahmen zu tun.
Wir fordern deshalb vom Ministerium, von den Hauptverwaltungen und von
den Werkleitungen, in diesem Jahr und in den nachsten Jahren eine solchei
Vorbereitung der Produktion zu treffen, daB eine kontinuierliche Produktion vonli
ersten.Tage eines jeden Jahres an gewahrleistet wird.
Dem sozialistischen Wettbewerb einen den neuen Aufgaben entsprechenden
lnhalt geben, heiBt die Erfahrungen der Neuerer und Rationalisatoren alien Ar.;i
beitern in breitem Umfange vermitteln und im sozialistischen Wettbewerb 631
allgemeine Anwendung soldier Methoden zu erreichen.
Wir haben in der Vergangenheit versucht, durch Neuereraktivs, Zerspanungs-
aktivs usw. neue Methoden in den Betrieben zu verbreiten. Wir haben jedoch,,
nachdem diese Aktivs entstanden waren, einen groBen Fehler gemacht, indem.
wir die ganze Arbeit diesen Aktivs allein aberlieBen.
Das ehrenamtliche Aktiv war verantwortlich fi.ir die Einfiihrung neuer techno,
logischer Verfahren, nicht der Technische Leiter, der Abteilungsleiter bzw. de!
Meister. Das Aktiv wurde neben den verantwortlichen Wirtsdiaftsleiter gestellt
und der Wirtschaftsleiter so von seiner Verantwortung entbunden, zumindest
fuhlte er sich nicht verantwortlich.
Die Aktivs haben ohne Zweifel eine groBe Arbeit geleistet, trotzdem werden
in vielen unserer Betriebe bewahrte Neuerermethoden, wie z. B. dos Phospha-
tieren von Werkzeugen, nicht angewendet.
Es 1st eben em n Unterschied, ob em n Aktiv allein gegen Bequemlichkeit und
Herkommlichkeit drangt, oder ob neben der Arbeit des Aktivs, neben der Erpro-
bung und Einfiihrung durch erfahrene Facharbeiter die verbindliche Anweisung
des Technischen Leiters, des Abteilungsleiters oder des Meisters steht, nach
diesem Verfahren zu arbeiten.
Wir haben einen zweiten Fehler gemacht. bie Aktivs sahen ihre wesentliche
Aufgabe darin, neue Methoden von auBen her in die Betriebe hineinzutragen.
Das durfte aber nur eine Seite ihrer Tatigkeit sein. Die andere auBerordent-
lich wichtige Aufgabe dieser Aktivs muBte darin bestehen, alles Neue im eigenen
Betrieb zu fordern.
Wir schlagen deshalb vor, die Organisationsform der Neuererbewegung in den
Betrieben des Schwermaschinenbaues zu andern, und zwar in folgender Weise:
Das Neuereraktiv in den einzelnen Betrieben wird als beratendes Organ, ge-
wissermaBen als technologischer Rat dem Technischen Leiter unterstellt. Diesem
Aktiv muB naturlich der Leiter der technologischen Abteilung bzw. der Haupt-
technologe angeharen.
Dieses Aktiv berat regelmoBig die Einfahrung neuer technologischer Verfahren
und die Entwiddung eigener, neuer technologischer Verfahren sowie MaBnahmen
78
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release
50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release @50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
zur Forderung der Neuerer im Betrieb und legt genaue MoBnahmen zur Entwick-
lung der Technologie fest.
Die Aktivs, die sich auf bestimmte Verfahren beschranken, sollen als bera-
tendes Organ dem Abteilungsleiter bzw. dem Meister der jeweiligen Abteilung,
also z. B. das Zerspanungsaktiv dem Leiter der mechanischen Abteilung, unter-
stellt werden,
Wir schlagen welter vor, in jeder Abteilung eine Komplexbrigade zu bilden,
die sich aus den besten Neuerern, Rationalisatoren, Technikern, Meistern und
Ingenieuren der Abteilung zusammensetzt.
Diese Brigade untersteht dem Abteilungsleiter und bildet den treibenden Kern
in der technischen Entwicklung der Abteilung, setzt die Vorschlage der Arbeiter
zur, technischen Entwicklung der Produktion durch, arbeitet selbst neue Gedanken
aus und berat sie in den Produktionsberatungen mit den Arbeitern.
Die Uberpriifung des Standes der Einfiihrung neuer Arbeitsmethoden, neuer
Fertigungsverfahren lenkt verstandlicherweise die Aufmerksamkeit auf die techno-
? logischen Abteilungen. Die Einfahrung der wirtschaftlichsten Fertigungsverfahren
1st die Hauptaufgabe der technologischen Abteilung,
Tatsachlich .aber beschoftigen sich unsere technologischen Abteilungen im
wesentlichen mit dem Ausschreiben von Arbeitskarten und die Operativtechno-
logen mit der Gewahrung von Zuschlagen fur Ubermaterial, zu hartem Material
usw. Unsere Kollegen Technologen haben dann gar keine Zeit Mehr, sich auch
noch mit neuen technologischen Verfahren zu befassen, zumindest zu wenig Zeit.
Wir sind der Auffassung, daB jede Werkleitung moglichst bald die Tatigkeit
der technologischen Abteilungen Oberpriifen und MaBnahmen entsprechend den
Bedingungen des Betriebes festlegen sollten, urn diesen Zustand zu andern,
Im Zusammenhang mit der Entwicklung des sozialistischen Wettbewerbes
mochte ich schlieBlich noch auf em n anderes Problem hinweisen.
Im Wettbewerb wird der materielle Anreiz dadurch gegeben, daB die Besten
eine Pramie erhalten. Bei der Pramiierung zeigen sich jedoch bei uns grobe)
? Verletzungen, Wird em n Wettbewerbsvertrag abgeschlossen, dann 1st die Pramie
so gut wie sicher. Wenn das geforderte Ergebnis nicht erzielt wird, dann wird
nachgewiesen, daB dieser oder jener Schuld daran war und die Pramie wird
schlieBlich gezahlt.
Vcon solchen Pramiierungen mussen wir unbedingt abkommen. In jedem Be-
trieb sollten Wettbewerbsrichtlinien erarbeitet werden, ie genau festlegen, daB
nur die Besten im Wettbewerb von Mann zu Mann und nur die besten Brigaden
und Abteilungen im Wettbewerb von Brigade zu Brigade und Abteilung zu Ab-
teilung Pramien erhalten.
?
Das sind einige Gesichtspunkte zur Entwicklung der Wettbewerbsbewegung in
diesem Jahr und einige Forderungen der IG Metall an das Ministerium, die
Houptverwaltungen und die Werkleitungen.
Wir wollen gemeinsam die noch bestehenden Hemmnisse in der Entwicklung
des sozialistischen Wettbewerbes Schritt fur Schrift iiberwinden. Die Metall-
arbeiter, .die technischen Kader des Schwermaschinenbaues werden dann im
sozialistischen Wettbewerb die von Partei und Regierung gestellten Aufgoben
ehrenhaft erfiillen.
nprlacsified in Part - Sanitized COPY Approved for Release
/11Ik
50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400120006-2
50X1