(SANITIZED)ISSUE OF THE WEST BERLIN NEWSPAPER TELEGRAF(SANITIZED)
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Collection:
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP80S01540R002200090001-3
Release Decision:
RIFPUB
Original Classification:
K
Document Page Count:
8
Document Creation Date:
December 23, 2016
Document Release Date:
January 16, 2013
Sequence Number:
1
Case Number:
Publication Date:
July 23, 1953
Content Type:
OPEN SOURCE
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Attachment | Size |
---|---|
CIA-RDP80S01540R002200090001-3.pdf | 3.01 MB |
Body:
? Declassified and Approved For Release 2013/01/16 : CIA-RDP80S01540R002200090001-3
Verlag und Redaktion:
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Nir. 169 /8. jahrgang
UNABHANGIGE ZEITUNG-Fpli DAS FREIE BElLIN
Berlin, Donnerstag, 23. juli 1953
(Auswarts 20 Pfj 15 pf
Waltenstillstand erneut in Gefahr
Siidkorea ibetrachtet das Abkommen mit den USA als gebrochen / UN-Oberkommando will unterzeichnen
Soul (dpa). Die siidkoreanische Regierung hat er-
neut den AbschluB eines Waffenstillstandes in Korea
in Frage gestellt. Aullenminister Pyun Yung Tai er-
klarte gestern, Sfidkorea betradite das Abkommen
zwischen US-Sonderbotschafter Robertson und
Prasident Rhee als gebrodien. ?Wir werden keine Be-
* dingung .eines Waffenstillstandes anerkennen." Kurz
Prfisident Syngman Rhee erklarte
gestern nunmehr, seine Einwilligung
in einen.Waffenstillstand sei our be-
dingt" gewesen.
In Washington wies AuBenminister
Dulles darauf hin, Rhee habe schrift-
lith versidiert, dal3 er einen Waffen-
stillstand nicht behindern und
sich der politischen Linie der USA
beugen werde. Daffir habe Prasident
Eisenhower Siidkorea ein langfristiges
Wiederaufbauprogramm, Verhandlun-
gen fiber einen Beistandspakt und die
zuvor war in Soul eine Botschaft Prisident Eisen-
bowers eingegangen, in der alle neuen siidkoreanischen
Forderungen zurildcgewiesen wurden. Flatten die USA
den Sonderwiinsdien Souls nadigegeben, so Witten
die den Kommunisten im Einverstandnis mit Syngman
Rhee gegebenen Zusicherungen wieder riickgangig ge-
macht werden miissen.
Weiterfiihrung des Krieges bei einer
eventuellen Wiederaufnahme der
kommunistischen Aggression zuge-
sagt. Prasident Eisenhower erklarte,
er set im graBen und ganzen zuver-
sichtlich, daB der Waffenstillstand in
Korea bald geschlossen werde.
In London land Paris schlug die
Nathricht von der neuerlichen Ob-
struktion Sildkoreas wie eine Bombe
cin. Onpositionsfiihrer Attlee for-
derte die sofortige Einberufung der
UN-Vollversammlung. Sildkore a miisse
klargemacht werden, daB es die ganze
Weltoffentlichkeit gegen sich habe.
Von maBgeblicher Seite des UN-
Oberkommandos wurde erklart, eip.e
noch weitergehende Riicksichtnahme
auf Sildkorea komme nicht in Be-
tracht. Wenn die Kommunisten dazu
bereit seien, werde das UN-Ober-
kommando den Waffenstillstand Sco-
field wie moglich unterzeichnen. In
Van ?Mun jom sthritten die Vorberei-
tungen fiir die Unterzeichnung des
Waffenstillstandes fort.
Baba frei fiir Radio ?Freies Berlin"
Einspruch der Alliierten fiel Programmaustausch mit anderen Sendern
Berlin (dpa). Die Alliierte Kommandantur hat dem Re-
gierenden Biirgermeister Dr. Ernst Reuter mitgeteilt, daB
sic ihre Einwlinde gegen das Rundfunkgesetz fallen-
gelassen habe. Das Gesetz sieht die Errichtung eines
(AP). Als Notlosung sei, wie emn
Senatssprecher betonte, em umfang-
reicher Programmaustausth mit dem
NWDR und anderen Sendern der
Bundesrepublik geplant. Die west-
Senders ?Freies Berlin" vor. Eine Mittelwelle werde fiir
diesen Sender in absehbarer Zeit jedoch nicht verfiigbar
sein, erklaren die Kommandanten. Der Zuteilung einer
Ultrakurzwelle und einer Kurzwelle stfinde nidtts entgegen.
deutschen Stationen sollen bestimmte
Sendezeiten fiir das Programm von
Radio ?Freies Berlin" zur Verffigung
stellen. Die Entscheidung der Alliier-
ten sei jedoch our em n Anfang. Mir den
Benjamin-Kurs heiBt Terror
Oberstes Gericht kassiert Freisprfiche ? Nun strenge Strafen
Berlin (dpa). Im Rahmen des neuen
Benjamin-Kurses der sowjetzonalen
justiz hat Pankows Oberstes Gericht
jetzt damit begonnen, Freispriiche von
Bezirksgerichten gegen Demonstranten
des 17. Juni aufzuheben. Zur strengen*
Bestrafung wurden von den Bezirks-
gerichten erneute Hauptverhandlungen
gegen zahlreiche Personen anberaumt.
Dies berichten Fltichtlinge, die in
Berlin eintrafen. Pankows neuer
justizminister Hilde Benjamin kiin-
digte vor eirdgen Tagen strange
Strafen gegen Teilnehmer am Volks-
aufstand an.
(TE-Eigenbericht). Die sowjetzonale
Regierung hat sich in einer auBer-
ordentlichen Sitzung mit einem
Situationsbericht des Innenministe-
riums beschaftigt. Darin wird von
neuen Unruhen in der sowjetischen
Zone gesprochen. Die Entfernung der
Partei aus den Betrieben sei gefor-
dert worden. Der Bericht macht lei-
tenden Funktionaren glee Partei und
der Gewerkschaften zum Vorwurf,
daB sie these antikommunistischen
Einstellungen nicht, erkannt und so-
gar mitgeholfen flatten, angeblich un-
berechtigte Forderungen der 'Arbeiter
zu sanktionieren.
Der Pankower Staatssekretar f?r
innere Angelegenheiten, Hegen, gab
vor Vertretern der Bezirksverwaltun-
gen bekannt, deli die sowjetzonalen
Sicherheitsorgane zur riicksichtslosen
Zerschlagung eller angeblich. feind-
lichen Auffassungen angewiesen wor-
den seien.
. (AP). Vier weitere evangelische
Geistliche, die im Friihjahr verhaftet
wurden, sind in der Sowjetzone fret-
gelassen worden. Damit sind salt Be-
endigung des Kirchenkampfes am
10. Juni 32 Amtstrager auf freien RIB
gesetzt worden.
(dpa). Aus der Strafanstalt Wald-
heim wurden 236 Haftlinge entlassen.
Sie waren wegen angeblicher Wirt-
schaftsverbrechen bis zu sechs jahren
verurteilt worden.
Jetzt Ausnahmezustand
Berlin (TE-Eigenberidit). Die So-
wjets haben im Gebiet von Giirlitz
und Zittau zur Bekimpfung der dort
operierenden Partisanen den militiiri-
schen Ausnahmezustand verhangt,
meldete gestern der NWDR. Die "Be-
volkerung dart wfihrend der Dunkel-
heit die StraBen nicht betreten. Die
Widerstandsgruppen setzen sich aus
Polen, Tschechen und Deutschen .zu-
sammen.
Gestern glaubte die amtliche
p01-
nisdie Nachrichtenagentur in an-
mafiendem Ton die Berichte das
?Telegraf" ilber die Partisanentitig-
keit zuriickweisen zu konnen.
Ein Lichtblick fiir Margaret
Den Weg zu Peter ebnet em n neues Regentschaftsgesetz
London (AP). Die britische Regie-
rung wird dem Parlament eine Vor-
lage zur Erganzung der Regentschafts-
bestimmungen unterbreiten. Allge-
mein herrscht die Oberzeugung, daB
damit einer Heirat Prinzessin Marge-
rets mit dem - Fliegeroberst Peter
Townsend der Wag geebnet werden
soil. Der vom amtierenden Premier-
minister Butler gestern im Unterhaus
angekiindigte Schritt zeige, daB ICBM-
gin Elizabeth der Wahl ihrer
Schwester nicht entgegenstehen wolle.
Dies betonen Kreise des britisthen
' Hofes.
Nach dem gegenwartig giiltigen Ge-
sets wiirde Prinzessin Margaret bairn
.Tode ihrer Schwester die Regent-
schaft his zur Volljahrigkeit ? des
Thronfolgers, des Prinzen Charles,
iibernehmen: Diese Funktion soil
offenbar dem Gatten der Konigin,
dem Herzog von Edinburgh, iibertra-
gen werden. Vermutlich wird das
neue Gesetz nodi vor der Abreise
Konigin Elizabeths nach Austrahen,
die fiir den 24. November vorgesehen
ist, vom Parlament verabschiedet
Ohne daB Margarets Name fiel, de-
battierte das Unterbaus gestern fiber
die Romanze der Prinzessin.
Der agitierende Premierminister
Butler beja.hte die Frage des Oppo-
sitionsfiihrers Attlee, ob alle Mit-
glieder der ktiniglichen Familie mit
dem Inhalt desGesetzentwurfes ein-
verstanden seien. Butler forderte :dazu
auf, den ?beklagenswerten Spekula-
tionen und Geriichten" em Elide zu
machen. 4
qie Kronungsfeierlichkeiten- fanden
gestern 'mit Liner Schiffsparade auf
der Themse den. offiziellen AbschluB.
Berliner Sender sei eine eigene Mittel-
welle praktisch lebensnotwendig. -
(dpa). Das ursprfinglith vom Senat
vorgelegte Rundfunkgesetz, gegen das
die Alliierten Finspruch erhoben
hatten, ist geandert und mit der Kom-
mandantur abgestimmt worden. Der
neue Entwurf wird voraussichtlich
nach den Parlamentsferien vom Abge-
ordnetenhaus in dritter Lesung ver-
abschiedet werden.
Danath soil eine Rundfunkgesell-
schaft zur Vorbereitung des Senders
gegrfindet werden, damit die West-
berliner Rundfunkgebtihren, die jetzt
noth der Post zuflieBen, ihrer eigent-
lichen Bestimmung zugeffihrt werden
konnen.
Der Himmel war rot
Istanbul (dpa). EM Materiallager
der tiirkischen Marine ist in der Nada
zum Mittwoch durch em n Grafeuer,
das stundenlang den Himmel fiber
Istanbul rotete, zum groBten Tail zer-
stert worden. Der Brand entstand
nach einer geheimnisvollen Explosion,
die das Depot bis in sein Fundament
erschiitterte.
Gewahrsleute bringen das
Grail-
feuer mit dem Besuch westlicher
Kriegsschiffe in Zusammenhang, von
denen die ersten kurz nach dem
Zwischenfall in Istanbul vor Anker
gingen. Gegen den Flottegbesuch hatte
die Sowjetunion am Dienstag in einer
Note scharf protestiert.
Lebend davongek ommen
La Valetta (AP). Alle 16 Insassen
kamen gestern beim Absturz einer
britischen Militarmaschine vom Typ
Hastings tiber dem Mittelmeer mit
dem Leben davon. Sie retteten sich
auf Fine und wurden bald nach dein
Ungliid< von einem Seeflugzeug ge-
borgen.
Die Maschine befand sich auf dem
Wag von Castel Benito in Nordafrika
nach dem britischen Flugstiltzpunkt
Habbaniah bei Bagdad.
Sowjetsitzung vertagt
Moskau (AP). Die fur den 28. juli
vtirgesehene Sitzung des Obersten
Sowjets der UdSSR ist auf den
5. August verschoben worden. Allge-
mein wird vermutet dal die Tagung
den Sturz Berijas und den sowjeti-
schen Haushalt behandeln
Abgebrothen
Berlin- (Eigenbericht). Die Meister-
sthaftsrevanche der Steher mullte
gestern abend im Neuktillner Stadion
vor niehr als 10 000 Zuschauern we-
gen Regens nach dem 71. Kilometer
abgebrochen werden. Der deutsche
Meister Walter Lohmann fiihrte zu
diesem Zeitpunkt vor Ziege (125 to
zurfick),? 3. Holthofer (300), Intra
.(1240), Schild (1930), Schiller (3850)
und. Schorn (Defekt 4510 m). ,
Die Bundesbahn schfittelt ihre ?Bonen". Seit zwei jahren arbeitet diese Maschine
auf den westdeutschen Strecken, um den Gleisunterbau neu aufzusdifitteln und
zu reinigen. Sie schafft tom Meter ant Tage. Foto: AP
USAhelfen trotz Protest
Semjonow forderte Einstellung der Lebensmittelaktionen
Washington (dpa). Den beiden bereits auf See befindlichen Transporten
amerikanischer Lebensmittel fur die Sow jetzone wird heute eine dritte Ladung
folgen. Prgsident Eisenhower teilte dies gestern vor der Presse in Washington
mit. Er brachte die Entschlossenheit seiner Regierung zum Ausdruck, der
hungernden Bevolkerung die versprochene Hilfe zu leisten. Eisenhower wies
die in einem Schreiben des sotvjetischen Hohen Kommissars Semjonow ent?
haltene Forderung nach Einstellung der Unterstatzung zuriidc.
Die amerikanischen Lebensmittel
seien nur aus Griinden der Mensch-
lichkeit angeboten warden, Sie wiir-
den auf jeden Fall in Westberlin zur
Verfiigung stehen. Die USA erwarte:
ten keine Belohnung und keine Gegen-
leistung daftir.
Semjonow _hatte vain amerika-
nischen. Hohen Kommissar unverz?g-
lithe zur Unterbindung
der Nachbarschaftshilfe. aus West-
berlin gefordert. Er nannte die Aktion
?ungesetzlich". Die Verteilung? von
Lebensmitteln an Bewohner des
sowjetischen Besatzungsgebietes sei
unvereinbar mit den elementaren
Forderungen oath Aufrechterhaltung
der offentlichen Ordnung in-Berlin.
Am Montag wird eine Hilfsaktion
aus den in Westberlin lagernden Re-
serven des Bundes fiir Bewohner des
Sowjetsektors und der SOwjetzone
begin-nen le Familie wird em n Zehn-
pfundpaket mit Fett . und anderen
wichtigen Nahrungsmitteln ausge-
geben. Zunachst stehen eine Million
derartiger Pakete ,auf den zwolflyest-
berliner Bezirkshmtern zur Verfugung.
Aus alien Teilen der Sowjetzone
mehren sich Berichte, wonach die Be-
volkerung fiber die sowjetische Zuriidc-
weisung der von Prasident Eisen-
hower angebotenen Lebensmittel-
lieferungen emport ist.
Berlin (TE-Eigenbericht). Die Ange-
stellten verSchiedener Ostberliner Be-
hiirden muBten sich verpflichten, von
der Lebensmittelhilfe in Westberlin
keinen Gebrauch zu machen.
Holland wird ratifizieren
Den Haag (AP). Die Ratifizierung
des EVG-Vertrages stheint in den
Niederlanden zumindest in der Zwei-
ten Kammer gesichert zu sein Bei der
Erfiffnung der Debatte bekannten
sich gestern die beiden groBten Par-
teien ? die So- zialisten und die katho-
lische Volkspartei ? vorbehaltlos zu
einer gemeinsamen westeuropaischen
Verteidigung unter EinschluB' der
Bundesrepublik. Der Sozialist van der
Naters erklfirte, die Annahme des
Vertrages liege in der Linie der
hollandischen AuBenpolitik.
Malenkows Sonnensehein
Paris (UP). ?Malenkow with ' ver-
suchen, mit Sonnenschein das zu er-
reichen, was Stalin durch Wind zu-
wage bringen wollte", orklarte Prasi-
dent Eisenhowers Wahlgegner. AtIlai
Stevenson vor journalisten in Paris.
Der Westen mtisse jedoch vorsichtig
sem, antwortete der demokratische
Politiker auf die Frage,- was er von
der Neuausrichfung der sowjetischen
Politik halte. Man dilrfe russische
Strategie und Taktik nicht. durchein-
anderwerfen. Salt Stalins Tod habe
sich die Taktik, nicht aber die Stra-
tegie geandert.
Das Meer komm
Aga Khan, das steinreiche Oberhaupt
der Ismaeliten-Sekte, I1111t sith bei
.Cannes ein ?Luxus-Salzwasser-Schwimm-
bad lot Werte von 480 000 DM bauen.
Die Arzte hattm ihm geraten, our owl
in Meerwasser zu baden. pas Wasser
wird _fiber eine Strecke von 4 km ins
Bassin gepumpt. (dpa)
Die' Katze des hingerichleten Frauen-
morders John Christie ist -ihrem Herrn
gefolgt. Der Tierschutzverein hat das
Tier toten lassen, weil as ruhelgp LIM
die Wohnung herumgestrichen war. (AP)
Amerikaner sind auf mysteriiise
Weise im kanaclischen Urwald ver-
,schwunden. Die Polizei vermutet emn
Verbredien. - (dpa)
Der Priisident des 'Abgeordneten-
hauses, Dr. Suhr, empfing eine" Gruppe
von 40. Amerikanern, die im Sherwood-
Eddy-Seminar zusammengefaBt sind.
t zu Aga Khan
EM deutscher Anteil in ? Halle von
234 Mill. DM werde as der Weltbank
ermoglichen, DM-Anleihen zu vergeben,
erklarte Finanzminister Schfiffer in
Washington. (dpa)
Die PAA erweitert ab 1. August ihren
Obersee-Touristenchenst New York?
Frankfurt auf 17 FlIge wochentlith. (ES)
Auf der Autobahn -Hamburg?Liibedc
stieBen zwei Omnibusse mit Fiticht-
lingen zusammen. 16 Fersonen wurden
verletzt. fdpa)
Britische Bomber werden ab August
Obungsangriffe gegen den GroBen
Knechtsand bel Cuxhaven fiihren. (EB)
Nadi Westberlin ist der friihere EDP-
Staatssekretar im Sowietzonen-Aufbau-
ministerium, Wermund, gefliichtet. (dpa)
562 Sowjetzonenhewohner flatten am
Mittwodi nach Berlin. 1401 Flto%tlinge
sind am Dienstag ausgeflogen warden.
?
nnri nnmved For Release 2013/01/16: CIA-RDP80S01540R002200090001-3
Seite 2 - Nr. 169/8
`- -
Declassified and Approved For Release 2013/01/16: CIA-RDP80S01540R002200090001-3
,
? Vier Ziige mehr
Offenbach (AP). Bei Besprechungen -
zwischen Vertretern der Deutschen
Bundesbahn und der sowjetzonalen
Reichsbahn-Generaldirektion wurde
vercinbart, VOIll kommenden Montag
an zunachst dreimal ? wochentlich vier
Entlastungsgige zusatzlich im Inter-
a3& 1-kaalve ,1,1r.t?M4.4".7.0T6 qict fahren
auf den Stredcen: 1. Oberhausen?
Helmstedt?Magdeburg, 2. Berlin?
fl Prnilkfltrt R.'
Bebra?Erfurt, ?? 4. Miinchen?Probst-
zella?Erfurt.
Zum evangelischeh Kirchentag in
Hamburg -will die Sowjetzone Sonder-
ziige einsetzen.
Berlin (TE-Eigenbericht). Alle
Sowjetzonenbewohner, die in die -
Bundesrepublik reisen, miissen die
Fahrt bis zum Zielbahnhof in Ost- ?
mark, die Riickreise dagegen in West-
mark bezahlen, haben die sowjet-
ymalen Behorden bekanntgegeben.
Wechsel bei 'der Vopo
Berlin (TE-Eigenbericht). Der. Chef
der Vopo-Bezirksbehorde Dresden,
Schmidt (SED), wurde seines Postene
enthoben. Sein Amt ilbernahm sein 'ne
bisheriger Stellvertreter Huhn (SED). bei
W2????
Affenhitze, ww? Hoffentlich bleibt's
dem schonen?Urlaubswetter. dpa
?Meinckes da"mlicher.-Weg
Erhard wollte das geplante Diamantenwerk Ubernehmen
Bonn (Eigenbericht). Bundeswirt-
schaftsminister Erhard soli die Ober-
nahme de? geplanten Industrie des
Bonner Diamantenmachers Meincke
durch die Bundesregierung angestrebt
haben. Dies ging gestern aus den
Aussagen eines Zeugen im Bonner?
DiamantenmacherprozeB, des jetzt
suspendierten Oberregierungsrates im
Bundeswirtschaftsministerium, Cries-
bach, hervor. Erhard' hatte, wie sich
aus der Verlesung eines Briefes er-
gab, am 29. 10. 1951 gegeniiber der
Diamantengesellschaft Hamag schrift-
betont, claB er an dem beschleu-
nigten Aufbau des geplanten Werkes
groBtes Interesse habe.
,Der Sathverstandige Prof. Dr: Neu-
haus fiihrte mit eingehender wissen-
schaftlicher Begriindung aus, daB nach
dem Meindce-Verfahren niemals ?Dia-
manten entstehen konnten. Offenbar
habe der Diamantenmacher sich ge-
sagt, ?Vielleicht konnte man auch auf
einem damlichen Weg etwas finden".
,IfF? ,?, .1 41 1,t !A.
? Dann gab's Ohrfeigen
Munster (dpa). Eine Horde ,ven
Kapuzineraffchen ?legte gestern
Zentruid von Munster ' fast den ge-,
saMten Verkehr latim., Die Tierb
waren fiber die Mauer ihres ' Frei-
geheges gesprungen und hatten dann
mit einem Satz die Zoo-Umzaunung
geriommen. V?llig ?ungeniert tobten
sie auf den StraBen umher, spielten
Fangen, sprangen Fahrzeuge an und
unterhielten mit possierlichen Spielen
die sich schnell ansammelnde Men-
stheninenge.
Ein nberfallkomniando fing mit
Unterstiitzung einiger. Passanten die
Ausreil3er em n und brachte sie wiede
nach Hause. Dort zeigte der Leitaffe
!
der Herde keinerlei Verstandnis f?r
den Unfug ? er ohrfeigte jeden Aus-
reiBer nach alien Regeln der Kunst
Fahrt in den Tod
Berlin (Eigenberidit). Drei Tote
forderte em schweres Verkehrs-
ungifldc, sich am Dienstagabend
auf der Autobahn Berlin?Helmstedt
nahe bet. Magdeburg ereignete. Ein
Westbeiliner Lastzug fuhr auf eM .
Motorrad und einen anderen Lastzug
auf. Der Fuhrunternehmer Erich
Radke aus Budcow, der Motorrad?
fahrer Armin Klott aus Marburg a. d.
Lahn und seine Ehefrau Elfriede fan-
den den Tod.
Forderungen der. Bergleute.
K?ln (dpa). Die. vierte Generalver-
, sammlung der IG Bergbau in K?ln
'f.orderte in einer EntschlieBung zur
Montan-Unionf'daB die Prodnktions;
heschrankungein? fur die deutsche Stahl-
erteugung ' abgeechafft, ? der Nachhol-
darfo der,, dentschen.,SchWerindtistrie
beriidcsirchqt rind die 'deutSdie
Grundstoffindustrie neugeordnet wird.
' Freispruch fiir Olga
Celle (AP). In Celle wurde .gestern
abend .01ga Larissa-Robine von der
Anklage, Spionagedienste fiir die So-
wjetunion geleistet zu haben, freige-
sprochen. ' Der Angeklagten sei die
Absicht eines Angriffs auf die Si-
cherheit der. Bundesrepublik nicht
nachzuweisen geweSen, heitlt es in der
Urteilsbegriindung.
ttlegrat.
Donnerstag, 23. juli 1953
Wohnungsbau. aufltelorclholhc:
Die Baukonjunktur im Westen ? Audi in Berlin werden Graprojekte fertig
A _ _
Was sich erreichen laBt, wenn die
Bonner Regierung die konstruktive ?
Mitarbeit der Opposition zu nutzen
versteht, zeigt sich immer wieder in
den Erfolgen des Wohnungsbaus. Die
giinstige Bausaison, die -midi in Berlin
festzustellen ist, lapt nadt einer Ober-
sicht des Bundesministeriums fiir den.
Wohnungsbau darauf schlieBen, daB
auch 1953 das Eigebnis des vergange-.
nen Jahres von 440 000 fertiggestellten.'
Wolinungen mindestens erreitht, wenn
nicht sogar iiberschritten wird. ?
In Berlin hat die Baukonjunktur erst
viel spater als im Westen eingesetzt.
Da such die Bausaison im vergangenen
Jahr mit groBer Verzogerung begann,
blieb . das Gesamtergebnis 1952 mit
rund 8200 Wohnungen, hinter den Er-
wartungen weit zuriidc. Urn so mehr
Hoffnung besfeht, daB fiir 1953 em n Er-,
gebnis zustande kommt, das die bis-
herigen Zahlen in den Schatten stellt.
Gerade in diesen Wochen hauft sith
die Fertigstellung von groBen Projek-
ten, so daB in kurzen Zeitabstanden
jeweils Huriderte 'von Wohnungen be-
zugsfertig werden. Diese stammen zu-
meist noch aus dem Oberhang von
10 000 angefangened Wohnungen aus
dem Vorjahr. Vom Herbst dieses Jah-
res an werden allmahlich auch die be-
ziehbaren Wohnungen aus dem 15 000-
Neubauprogramm 1953 hinzukommen.
Obwohl die ?Baukosten gegeniiber
dem Vorjahr ? , sich etWas ermaBigt
haben, veranschlagt das -Bonner Woh-
nungsbauministerium fiir die Finanzie-
rung rund 1,14 000 DM HeAtelltings-
kosterile Wohnung. Zwai stellen ?sich
die kleineren Wohnuifgen in mehr-
geschossigen Hausern erheblich
billi-
ger, aber man will einen gewisseft
Spielraum fur den Bau von groBeren,
?familierigerechten" Wohnungen und
von Eigenheimen schaffen. Insgesamt
?
Papierindustrie na
Nadi einer langeren Aufbauperiode
mit giinstigen Preisen geriet die west-
deutsche Papieriridustrie 1952 in einen
starken Preisrackgang, der als ver-
spatete Anpassung an die Weltroh:
stoffpreise in abgeschwachter Form
noch hente anhalt. Die Exportpreise
fur Papier und Karton halbierten sich
im Laufe 1952, und die Inlandspreise
wiir den ? durch gra B erelImpOrte
bis ? 30 Prozent gedriickt. Dies- wird
im Geschaftibericht der ? Faldrniihle
Papier und Zellstoffwerke AG, Diisel-
dorf, ausgefiihrt,'
In der. ersten Jahreshalfte 1953 .hat
die Produktion von Papier und Pappe
jedoch das giinstige Niveau von 1951
wieder erreidit und teilweise sogar
iiberschritten. Trotz der voriiber-
gehenden Zuradthaltung der Kaufer
steigt def Papierverbrauch .in West-
deutschland welter, 'so daB die neuen
Kapazitaten, audi bei der Feldmiihle,
ihren Absatz finden, allerdings ?nur
,in einer ,Mengenkonjunktur mit ge-
driickten Preisen".. Beim Zeitungs-
papier werden 75 Prozent des Bedarfs
werden das Wohnbauprogramm
1953 rund 6,2 Mrd. DM benotigt.
.? Den graten Posten bei der Finani?
zierung bilden nach wie vor die offent- ?
lichen Mittel mit 2,35 Mrd. DM. Immer
starker tragt jedodi der Kapitalmarkt
dazu bei. Diesmal werden rund 2,25
Mid. DM erwartet Rechnet man noch
die 1,6 Mrd. DM aus ?sonstigen Mit-
teln", wie Eigenkapital, Arbeitgeber-
zuschiisse usw., hinzu, so erscheint die
Finanzierung gesichert.
So giinstig die Zahlen iiber. die Kon-
junktur im Wohnungsbau klingen, so
ist doth festzustellen, daB , der bit-
tere ,Wermutstropfen nidit fehlt. In
den Kreisen der Wohnungsuthenden
herrscht namlich groBe Besorgnis ilber
die kiinftige Mietpreisbildung. Gerade
in diesen Tagen finden im Westen
neue Verhandlungen statt, urn die
Richtsatzmieten such im sozialen Woh-
nungsbau von jetzt 1,10 bis 1,20 DM
ganz wesentlich auf etwa 1,40 DM oder
gar noch welter ,heraufsetzen. E. B.
Leonberger Bauspaikasse" ?
, Mit einem eingelosten Neugeschaft
yen fast 11 000 Vertragen Und einer
' ?
AbschluBsumme Von 160 Mill. DM
wurde bei der Leonberger BausPa:f-
kasse AG 1952 das Verjahrseigebnis
urn fast 50 Prozent iibertroffen. Der
Gesamtbestand stieg auf fast 56.009 ,
Vertrage mit einer AbschluBsumme.
von 837 Mill. DM. Spar- und Tilgtings-
beitrage sowie Zinsvergiitungen.
brachten rund 30 (i. V. 22) Mill. DM.
In den ersten fiinf Monaten 1953 er-'
halite sich das Geschaft-nochmals urn.
48 Prozent.
Die Frachthilfe fiir Berlin
Bonn (dpa).- Als Frachthilfe fiir
Kahle, Kartoffpin und Milch erhalt
Westberlin in 1953 etwa 23,8 Mill. DM
Bundeszuschiisse. Das erklarte Bun-
deswirtschaftsminister Erhard . auf
eine SPD-Anfrage. Die Forderung
nach ? ? einer ?allgemeinen Frachten-'
ermaBigung sei nicht mehr 'vertretert
worden, .da dieses Problem ?nodi
nicht geniigend.geklart" .ist. .
Auch in?diesem Jahr wird sich der
Deutsche Gewerkschaftshund an der.
?Deutsthen Industrieausstellung Ber
IM" mit. einem Reprasentativstand
teiligen. .
Leichte Kurssteigerungen
. (VWD). Wenn auch das Ge-
.
schaff am Aktienmarkt gestern .wei-
ter, ruliig lag, so hatte die Banken-,
kundSchaft cloth kleine Kaufauftrage,
erteilt, denen grolleres Angebotnidit
gegeninierstand. Infolgedessen .ge-
staltete sich die Tendenz 'ilberwiegend
zuver sichtlich i dur chs chnittli then
Kursbesserungen von 1A? his 34 Pro-
zent.
Westdeutscheidetallnotierungen
(DM je 100 kg). Ficr 22: Zimi 713,;
Blei (Basis London) Kass,e 108,96 bis
ch dent Riickschlag
?
aus der deutschen.P.roduktion gededct.
Den Preisdrudc konnte die Feld-
miihle durch scharfe Rationalisierung
ansgleichen. ,Nath stark erhohten Ab-
. ?
,
. ?\ ; ? ? ;
109,25. Filr 21. 7:: Biel . (Basis New.
York) 125,15; Kupfer .293,?; %Zink,
101,97. , - ,
- Freie DM-Kurse vom 22. 7.? (Mittel-.
kurse): Zurich 104,07%2; London 11,70:,
New York 23,1834. . ? .
Wechselkurs: 100 Ost zu 19,13 West
(Vortag 19,31) und 100 West fiir ?555
Ost (Vortag 550). ' ?
Aktien: ' , BAr1113 . ,,Prankfurt
21 7 22, 7., 21 7. 22. 7.
AEG ? 861/4 86, - 863/, 861/4,
Asch.-Zell 574 57 .- ? ?
MAN ? 110 '112% ? ' 1101/4'
BMW 251/4 251/4 , 29 , 29
Bember ? 62 ? 51 51%
g
Berl. Kiudl. St. ,, . 40% 40 40 40
Bekula . . . ... :* ' 57 56%. 57 56
Berl. Mas'cli: . . '. .' 314' 32 34 3434
Daimler
Beton & Mon.. , ....? 130:0 13300_8. 1:928291 :923919:
Conti Gummi . . * 122 122- ? 32 ?
BBC
* 1101/4 111% 111.
schreibungen von 16,6 (9,1) Mill. ,ver, Demag
bleibt .ein Reingewinn von 2,4 .(2,2) Dt. Conti-Gas . . * 127 128 ? 123. 1284
Mill. DM. Daraus wird eine Dividende Dt. Erddl * 86% 87 87 87
von 7 (6) Prozent auf 25. Mill. DM Lard'mentim6 .. . a 18385'1. .11 17vy: ..3177%.
ten
inammcieksttiietinon.veenrtweeilnt .saNsatthp.ytizers) tl/i.ie
arkl-1 Harbg. Gummi . 139 139 143, 141
Hoesdi' . .: r, : . :'. 164 ' 164% '? 16614
lionen , DM ' sind : die ,Anlagen ? mit . 31 ruisn'Itrsn-, :"1".."' ;7/1"'" ?4?13' ' _ '241% 1:1/4
(3olosAiy.,pm bewertett`..-i.,,
* . : 196 197 7-1nay-
?Mehr Umsatz bei'llosch,-.' ?
.,.....
.Stuttgart '(VVV1D). Urn 10 :Prozent
konnte die Robert tiosoh, GmbH, ihre
Umsatze im Geschaftsjah'r 1952 stei-:
gern: Der .Export nahm .Urn qPrnzent
- zu. Der Rohertrag erhalite sich urn
25 Mill. auf rund DM. Aus
dein Reingewinn von 3,4 Mill. (mit
Vortrag 4,5 Mill.) Sollen wieder 3 Pro-
zent auf die Stammeinlagen von' 48
Mill. gezahlt werden. Die zu Bosch
geh6rende Blaupunkt-Apparatebau-
? Gmbil-hatte 1952 einen te.n -Tim-
,satzrildcgang.
,
Mannesmann . . ? 74% 743/4 ? ? 704
Rhein-Braun. . . 171 371 1711,4 '171%
RWE ... . 110 1091,', 110 109%
Aa_rotti 0 ' - 75 . ,80 83
Sdaering 28 281/4 301/4 30
schuith. st. . . . 151/4 161/4 ?18 38
Siemens St. . . * 109 1091/4 10.9 1083/, ?
. Stahl "972 113.0% 169 169105 104%
Ver 1%,
Siemens Vzg. . . * 195%
Westdt.Kaufhaus 111% 111 , 113 113 -
Wintershall . . ? 112 111% 112 172
Zellj 4 6
toff-Waldhof* 762 , 73 69% ,69%.
69 69
Commerzbank . . . 441/4 4:34 47% 47%
'Deutsche Bank . . 57318, 57% 59 58%
Dresdner Bank . . ,54%1 541/4 67% 57%
Hapag . . . . . .!,29 30% 35% 35
Norddt. Lloyd . 273', 27 293/4 30-
*. Notierungen in D-Mark.
?
Quer fiber. die Leinwand
?Verbotene Spiele" -
un. Cinema Paris".
Vorr einem Jahr, bei den II. Inter-
nationalen ? Filmfestspielen . Berlin,
setzte sich he'reits em n kleiner ?publi-
kurnskreis mit. Ren?lements ergrei-
fender AnIclage., gegen die Unmensch-
lichkeit des Krieges auseinander. Nadi
einer Erzahlung des, jungen Autors
jean-Francois Boyer erzahlt der Film
die; Geschichte einer ? kleinen Franzo-
din?Paplette, deren Eltern 1940 bei
der Flucht aus Paris' von dentschen
Fliegerri getOtet wurden. Sie findet
Unterkunft bei Bauerii. In Michel,
einem elfjahrigen Jungen,,gewinnt sie
eihen- Freund; 'den ihr Partner .bei
jerien verbOtenen Spielen'Wird, in die
sie sich ans,ihrein, Schock verliert: Das
Bild der- .ersdalagerien Eltern auf der
LandstraBe; der :,halb wahrgehorn-
thene urid .katun -begriffene Satz,' dal}
sie wie Tiere einem Loch .ver
scherrt "?wurden, 'bringt ihr .den self-
Ausweg aus der seelischen \
Bedrarignis: Zuerst begraben die ?zwei
einen kleinen Hund, dem sich Pau-;
lettes,. yerletztes Zartliblikeitsbediirf-
nia,zuwandte. Daraus entwidcelt sich
das makabre Spiel, ?Begrabnis" ge-
nannt..;Sie taten Tiere, um itirer
?wohltatigen" Sucht genilgen zu k?n-
nen, und stehlen Kreuze, um den
Tod heiter und wiirdig zu gestalten.
Sie verspinnen sich, gehen auf in
ihrer gefahrlichen Leidenschaft und
verstehen die Erwachsenen nicht, die
ihr. Idyll zerstoren. ?
Clement nennt sein 'Meisterwerk
einen Dokumentarfilm, der drama-
tisch, komisch und erschiitternd zu-
gleich sei. Er habe ihn nicht auf die
verbotenen Spiele der Kinder ger
sondern den Krieg- als das
entsetzlichste eller Spiele zeigen
wol-
len, das em filr allemal verboten wer-
den miiBte. ,
Dee. gespenstische Sujet iiber das
Gemetzel des Krieges, dieser kind-
Totentanz, ist in Ren?lements
lianclen,zu einem vollendeten' Kunst-
iverk geworden. Er. hat der bedin-
gungslosen. Erzahlung (erschienen bei
0. C. Recht,'Miinchen) die Grausam-
keit .? genommen, die . strengschane
Prose in Lyrik umgeformt. Man sshau-
dert, weint und lacht in einem, dean
Clement hat dem bauerlichen Milieu
einen saftig-skurrilen Humer gegeben.
Der wunderbare Film zeigt vom.ersten
bis zurn letzten,Bild kein Nachlassen
in der,) bohrenden, anklagerischen
Fragestellung; ttrotzdent ist ,er keit
Unsere, Schecki Ecke ?
INFORMATOR-GUTSCHEIN
v,,tromwsmipiri
?w?mommintiwiviamgdoolow.
,.
Ste Limbo fat 7 Sank% eh Mlle 10 .4 HA C.
fa II Schecks hallRintlenteschedt
S70Einer.u.24 Zenner. u.6Hundettetschedcs
. -ergeben elle Slide, IS, On Album
ZWEI HERRLICHE SAMMELALBEN
.12d.1 ..0Iympische Geschlatte` 66.11 ..0Iymplade 1952"
Eint6sung dutch
die ortlichen Tausohstellen oder mit 20 PIg. Rircltporte durch
IlliFORMATOR BILDERIAUSCH.ZENTRALLFRANICHAT...A.M.
: Nur. 160:EINER:Schecics ?
, werden benotigt, .um da i ?in-
, formcflor-Budi" \???Der Teacher
IGALO" mit farbigen Bildern
zu versehen. Ebenfalls erhalten
Sie. Tansch Bilder der
?Olympisdien' Ge;cliichte" und
`der,?(D1Ninpischen Spiele ,Oslo?
Helsinki" biw: Planquadrate
fiir den ?informator-Globus" in
alien, ,?Telegrar-Geschaftsstel-
len. ? Blither und Globeri sind
ebenfalls vorratig.
?
:1
Lehrstiick; kein Traktat fiber -Kinder-
psychologie, sondern eine pathoslose,
milde Oberredung; stellenweise, wenn
es urn das verirrte Spiel in dem zer-
bombten. Kinderparadies geht, von
herzanriihrender SuBe und Lieblich-
keit, nie sentimental, statt dessen von-
traulidister Anmut
Die -Darsteller sind his ins Letzte
absolut natarlich; ellen vorani das
kindliche ?Liebespaar". Es bleibt un-
erfindlich, wie es gelingen konnte, das
kleine - elbische Wesen, Brigitte
Fossey, urid deren aufopfernden
Freund, Georges Poujouly, so herrlich
kindlich zu erhalten. Selten wurde
zudem schoner, ausgewogener, .bei
allem Naturalismus malerischer foto-
grafiert. Hier schon 'konnte .die Be-
geisterung einsetzen, die unzahlige
Griinde hat den Film fiir eine pin-
malige, bewundernswerte Ausnahme-
erscheinuni, selbst aus -Frankreich,
zu halten.
? Kaum em n Auge wird trocken
bleiben, wenn das zarte Stiidcgut des
Krieges, Paulette, einen Nummern-
zettel uni den Hale, von neuem in
den Strudel einer gewifl trostlosen
Zukunft gerissen wird. Die airs ?Asso-
ziationen geborenen Rule ?Memel'
uncl'' ?Michell" verliert man nicht aus
dem Ohr, wenngleich der Film gleich-
zeitig in Heiterkeit entlaBt. D. F.
?MeirirSobn entdeckt die Liebe"
im Studio
Da einige beriihmte Holly'.
...?wobd-Sdiatispieler Steuerschwierigkei
ten gehatt?haben, u. a. Charles Boyer,,
? Louis Jourdan und des halbwiichsigen
Kinderstars Bobby Driscols Eltern.
Wie sanst batten sie sich zur
arbeit an diesem peinlichen pubertats-
traktatchen bereit. erklaren }carmen?
Denn die Geschichte einer durch`Gene-
'rationen fibererotisierten Familie ist
'nicht komisch, sondern lacherlich und
,?gestaltet die Sauregurkenzeit nidit
siiBer. TrotZdem erntet 'der von
Richard Fleischer inszenierte Unsinn
einige Lather. Die Synchronisation ist
ohrenbetaubend. ? D. F.
?
Kein Star hat abgesagt
? ?? Salzburg lebt in ?Voib
Die Feierlichkeit- derSalzburger
Festspiele ist diesmal nict wie in den
Jahren vorher durch Affaren oder Ab-
sagen der- besten, Mitwirkenden ge-
start worden. Es lit his jetzt kein Di-
rigent erkrankt, kein ? prominenter
Schauspieler ausgebootet worden und
an _die allzu kommerziellen Ermah-
nungen des Rechnurigshofe,s, nun ja
beim Programm und in ? den Neu'
inszenierungen recht zu sparen, 'hat
than sich ersichtlich nicht gehalten.
Man bringt den '?Don Giovanni" in
der offenen Felsenreitschule neu her
aus; zeigt ?Cosi 'fan tutte"' im Resi-
denzhof (und, hat eine Ausweich,
bahne f?r Schlechtwetter im
Karabi-
nienisaal der Residenz .eingerichtet),
und man bringt schlieBlich mit Einems
?Prozei3" neck dem Roman' von Kafka
eine Welturauffiihrung von, wahrhaft
sensationellem??Rang.?
Dirigent war far den ?Prozel3"
(nach dem WelterfOlg mit dem' ?Woz-
zek") nun Karl Bohm denkbar; die In-
, szenierung besorgt Oscar Fritz Sdnih,
. das Biihnenbild CaSj:tar* Neher; den
Josef K. singt ?Max Lorenz. Bohm,
Schuh und Neher zeichnen verantwort-
lich? fiir ;Cosi fan tutte": Wilhelm
Furtwangler- bringt ?Don Giovanni"
und ? den ?Figaro", Clemens -Krauss
den. ?Rosenkavalier". Zum Abschlull
der Festspiele sind- diesmal zwei
Abende des Balletts der Pariser Na-
tionaloper vorgesehen.
-Der ?Iedermarin"komint wieder,
der rieuen Regie Ernst Lothers- mit
Quedflieg in. der Titelrolle und Heide-
mane Hatheyer. als 'neuer Buhlschaft.
Im Schauspiel' 1st 'nur Shakespeares
.?Julius Cesar" vorgese,hen; :Werner
'Krauf3 spielt den User; Erns i Detits,ch
den Marc Anton und Dwald Balser
den Brutui.
In ,:den grciffen Orch.esterlonzeiten
?wind man neben Fnitwangler Und
;:,:, ?
Declassified and Approved For Release 2013/01/16: CIA-RDP80S0154nRCV199nnnannni
ereitung der- Festspiele'
Bohm noch Bruno Walter, .Victoi 'de
Sabata, Edwin Fischer und Igor Mai;
kevitch horen, in 'den SoliStenkonzer7
ten Badchaus und Mentihin:
? Die Stadt lebt, bereits'in festlicher
Vorbereitung.' Vor dent: Dom ist die
Biihne fiir den ,;Jedermann" aufgebaut
und die Menschen drangen snit, urn
wenigstens einen Seitenblidc auf die
Proben werfen zu kannen. Am Abend
begegnet ,man ? in den ?groBen Gast-
statten den Favoriten ,von Oper'qind
Biihne:. Der Fremdenverkehrsbetrieb
ist eifrig bemiiht, mit Hilfe der Kultur
.zu hiiheren Ta-ntiemen zu kommen:?,
wpbei Osterreidi endgilltig den Ruf
'der friihen Nachkriegszeit verliert, emn
billiges Reiseland zu ,sein. Dabei 1st,
wie schon? -Vorsai?on - der Fest-
spiele zeigt, gewiB wie den mit vielen
Besichern .zu '?rechnen, die weniger
Geld haben, ale inan es.hier im Som-
mer braucht. Jedes Jahr kominen,mehr
?motorisierte Rucksacktouristen";- in
ellen Gassen stehen Autobusse aus
dein Norden, .Stiden und Westen; 'der
Osten ist natiirlich ausgeblieben. Man
hart wieder elle Sprachen der- Welt,
Ether die Meldungen der Verkehrs-
'amter zeigen, deli die ineisten Caste
'aus Weatdeutschland kommen' -und
zwar jedes Jahr mehr. Margret Bas
Vier international belcannte Kam-
?mennusik-Ensembles werden wahrend
-der kommenden-Berliner Festwochen
in Berlin konzertiereia.? Aus England
kornmen: die . ?Golden Age Singers,
aus Italien die ?Virtuosi' di- Roma",
? sus Amerika, hat sich das ,;Paganini-
Quartet ,angesagt und aus .Paris- des
?Quintette Instrumental Pierre Jame.
Grillparteis Lustspiel ?Weh.-deM,
der liigt" bringt das Genscholk-gto-
brawa-Theater am 25. lull in der Frei-
,lichtbilhne Rehberge heraus.- '; ;
'
Donnerstag, 23. juii 1953
Declassified and Approved For Release 2013/01/16: CIA-RDP80S01540R002200090001-3
Sidearm'
Nr. 169/8 - Spite
4ircirpW
Berlin, den 33. juli 1953
Billige Propaganda
w. n. Wenn das Aussprechen von
bewuBten Unwahrheiten em n besonde-
res Kennzeichen ausgezeidmeter
Diplomgie sein sollte, dann duffle
der sowjetische Hohe Kommissar
W. Semjonow .auf einer besonders
hohen Rangstufe der Diplomaten
stehen. Denn es gibt kaum einen Satz
in seinem an den amerikanischen
Hohen Kommissar Conant gerichteten
Schreiben, dem nicht das Merkmal der
Unwahrheit anhaftet. Der sowjetisthe
Hochkommissar, von Moskau beauf-
tragt, gegen die Versorgung der
Sowjetzonenbevolkerung mit Lebens-
mitteln aus Amerika zu protestieren,
laBt sich in Erklarungen iiber den
Lebensstandard der Westberliner und
der westdeutschen Bevolkerung aus,
die so billige Propaganda sind, daB
sie selbst die Funktionare des Zentral-
konlitees kopfschfittelnd zur Kenntnis
genommen haben. Wenn em n so kluger
Mann wie Semjonow entgegen den
Meldungen seines weitverbreiteten
Informationsapparates zu der Behaup-
tung gelangt, dab es in der Sowjet-
zone und im sowjetisdien Sektor von
Berlin keine Arbeitslosigkeit gibt,
wahrend in Westdeutschland und
Westberlin Millionen Menschen hun-
gem, dann spricht daraus nicht die
von den Sowjets burner vorgeschobene
Sorge filr.das Wohlergehen und f?r
die Einheit Deutschlands, sondern die
his zum Zusammentritt des Obersten
Sowjets am 5. August vorgeschriebene
Marschroute hinsichtlich N, des Ver-
haltens in der sow jetischen Be-
satzungszone.
^ Aug dein Brief des sowjetischen
Hochkommissars so wie aus vielen
anderen Anzeichen kann entnommen
werden, daB die Tendenzen einer
Gruppe im Kreml in letzter Zeit
wieder vorherrschen, welche die So-
wjetzone gegen elle Einfliisse des
Westens und damit auch gegen jede
Hilfe aus humanitaren Griinden her-
metisch abschlieBen wollen.
Der Protest des sowjetischen Hoch-
kommissars und seine Drohungen
sind letzten Endes em n Zeichen der
Schwache und werden die Bevolke-
rung der Sowjetzone gerade gegen-
liber alien Versprechungen des neuen
Kurses nur noch miBtrauischer
machen.
Nutzloser Streit
Die zweitagige auBenpolitische De-
batte im britischen Unterhaus war im
wesentlichen beherrscht von dem
Problem der deutschen Wiederver-
einigung, das im Mittelpunkt der zum
Herbstanfang geplanten AuBen-
ministerknnferenz der groBen Vier
stehen soil. Ober die Notwendigkeit
dieser Wiedervereinigung gab es auch
keinerlei Meinungsverschiedenheiten
zwischen Regierung und Opposition.
Aber als Schatzkanzler Butler am
Dienstag mit seiner Erklarung die
Debatte ertiffnete, war er sich klar
dariiber, daB er im gewissen Sinne
in der Defensive stand.
Bis welt in die Kreise der Konser-
vativen hinein sieht die englische
tiffentlichkeit in der geplanten Kon-
ferenz der vier AuBenminister mit
ihrem beschranktem Programm keinen
ausreichenden Ersatz fiir em n Treffen
der Regierungschefs der vier Gra-
machte, wie es Churchill in seiner
groBen Rede vom 11. Mai angeregt
hatte. Dem Premier schwebte damals
bei seiner Initiative eine etwas allge-
meinere Regelung vor, und Schatz-
kanzler Butler unterstrich, die Sep-
tember-Konferenz sei eben als emn
Vorspiel zu solchen weiteren Gespra-
then gedacht, wie sie Churchill int
Auge hatte. Die Bildung einer freien
gesamtdeutschen Regierung nach
freien Wahlen sei das erste Haupt-
problem, das mit den Russen ? be-
sprochen werden miisse.
Der Schatzkanzler hat die Oppo-
sition nicht iiberzeugen konnen; fur
die Labour Party brachte Attlee.
ebenso wie Clement Davies fiir die
Liberalen die Enttauschung fiber das
Ergebnis von Washington zum Aus-
druck. Beide (und auch die weiteren
Sprecher der Opposition) vertraten
die Ansicht, daB eine Viererkonferenz
auf hochster Ebene ohne Themen-
beschrankung eher zu einem Erfolg
f?hren konnte. Einen Beweis fur ihre
Ansicht brachten sie nicht und konn-
ten sie nicht bringen.
Der Hinweis auf die zahlreichen
erfolglosen Konferenzen der AuBen-
minister mag zwar die Hoffnung auf
die September-Konferenz etwas
dampfen, ist aber keinesfalls em n Be-
weis dafilr, daB eine etwaige Be-
sprechung der Ministerprasidenten
eher zum Ziele ffihren mate. Vieles
spricht sogar daf?r, daB eine AuBen-
ministerkonferenz mit einem urn-
rissenen Programm eher geeignet
scheint, Klarheit iiber Absichten und
Ziele des Kreml zu gewinnen und zu
einem Teilerfolg zu fiihren, der zum
Ausgangspunkt weiterer Entspannung
werden konnte. Auch eine Konferenz
auf hochster Ebene miiBte sich mit
einer Summe von einzelnen Proble-
men befassen, wenn sie nicht zu to
allgemein gehaltenen Absprachen
kommen wollte, die einem bOs-
willigen Partner alle Moglichkeiten
offen lessen ? wie as andere Konfe-
renzen mit den Sowjets ?auf hOchster
Ebene" gelehrt haben. Im Grunde go-
nommen ging der Streit in der auBen-
politischen Debatte urn die mogliche
kfinftige Haltung Moskaus. Dies aber
wird wader von der britischen Regie-
rung, noch von der Opposition be-
stimmt. --el.
?
Weltraumfahrer gesucht
Sauregurkenzeit in Bonn
Kleine Geschichten am. Rande der Politik
pate Erhard noch an eine wunderbare
Dev4enquelle in Form on Meincke-
Diamanten glaubte, wurde auch Herr
Abs gefragt, was er von der Ge-
schichte halte. ?Kreuzung zwischen
Jules Verne und Hans Dominik", sagte
er lakonisda und hielt das Portemon-
naie geschlossen.
Nachdenklich stimmte .den, der in
den letzten vier Jahren die Tribiinen-
banke im Bundeshaus gedriickt hat,
Von unserer Bonner Korrespondentin
Lachen gibt es in Bonn in diesen
Tagen iiber den Diamantenmacher
Meincke oder vielmehr die Grollen
aus Politik und Wirtschaft, die auf den
kleinen Schneidergesellen hereingefal-
len sind. Zu den riihmlichen Aus-
nehmen gehort zu unser allei Gliidc
der Chef der Kreditanstalt filr Wieder-
aufbau. Zn einer Zeit, als der Bundes-
wirtschaftsminister und Diamanten-
Bonner Diamanten
Eine Stimme aus Frankreich
Der mutige Aufstand der Ostberli- ?
ner Arbeiter gegen das Pankower
Terrorregime hat in der freien Welt
starksten Widerhall gefunden. Von
besonderer Bedeutung aber. ist, clef)
er die deutsch-franzlisischen Be-
ziehungen auBerordentlich gunstig
beeinfluBt. Die Redaktion des ?Tele-
graf" erhielt einen Brief aus
Grenoble, in dem einleitend zum
Ausdrud< gebracht wird, dell im all-
gemeinen die Franzosen an der. Ber-
lin-Frage nicht besonders interessiert
seien, wail sie sich an ihr nicht die
Finger verbrennen mochten. Jetzt
aber sei es enders, jetzt sei such
dem letzten Franzosen bewuBt, daB
die Ostberliner das kommunistische
Joch abwerfen wollten. Wortlich fahrt
der Schreiber des Briefes fort:
?Es ist erfreulich, daB sidi eine Gruppe
franzosisdier Politiker und Gewerk-
sdiafter in auBerst mutiger Weise fur
die Verteidigung der urn ihre Freiheit
kampfenden Berliner Arbeiter einsetzt.
Zur Zeit finden Solidariatskundgebungen
ffir die Berliner Arbeiter in ganz Frank-
reidi statt. Ergriffen von der Leiden-
schaft, mit der die Sadie des deutschen
Frauen werden den Anforderungen am besten gerecht
Sorgen haben die Leute ?
namlich wie sie die ersten Welt-
raumschiffe bemannen sollen.
Die sind ja in der Theorie
langst fertig, und wenn nur die
Frage der ungeheuren Kosten
gelost wfirde, k8nnte es mor-
gen losgehen. Natiirlich warden
auch Sie sich gleich freiwillig
maiden. Aber eignen Sie sich
zum Raumfahrer?
Mit dieser Frage beschaftigen
sich unter anderen Dr. Konrad
Helikopter a
Helikopter werden bei den ka-
nadischen Wahlen am 10. August
eine besondere Rolle spielen:
sie werden Wahllokale sein ffir
55 weitabgelegene Siedlungen
in Labrador. 'Der Regierungs-
eisbrecher ?D'Iberville", der an
der Kronungsflottenparade in
Spithead teilnahm, ist jetzt mit
Helikoptern an Bord auf der
Fahrt nach Labrador, an dessen
zerkliifteter, 1000 km langen
Kfiste die Siedlungen liegen,
deren Teilnahme an den Wah-
len our durch Helikopter ermog-
licht werden kann. Der Eis-
brother wird 80 bis 100 km von
den Siedlungen entfernt ankern,
und die Helikopter werden mit
Wahlurnen und einem Wahl-
beauftragten an Bord aus 'den
Siedlungen die Stimmen holen,
Minister kommen
und gehen
Der frilhere stellvertretende
polnische Ministerprasident und
Beauftragte fiir die ?zuriickge-
wonnenen Gebiete, Wladislaw
Gomulka, soil, wie ?Sydswen-
ska Dagbladet" berichtet, aus
bisher unbekannten Griinden
freigelassen worden sein. Go-
mulka war vor vier jahren we-
gen Spionage und. Landesverrat
verhaftet worden. Gleichen
Biittner von der Universitat
von Kalifornien und der von
der alten Ufa her wohlbekannte
Regisseur Kurt Siodmak, der
eine als wissenschaftlicher Be-
rater, der andere als Autor des
Drehbuchs fiir den projektier-
ten Film ?Ritt zu den Stamen".
Es soil iibrigens kein utopischer.
Spielfilm, sondern em n streng
wissenschaftlicher Dokumentar-
film werden, und as geht auch
nicht urn eine Raise zum Mond
Is Wahllokal
Quellen zufolge ist der Leiter
der polnischen Sicherheitspoli-
zei, Radkiewicz, der an der
Verhaftung Gomulkas wesent-
lich beteiligt war, zur Zeit in
?Ungnade".
Ein Neger wurde
Botschafter
Prasident Eisenhower hat den
republikanischen Rechtsanwalt
aus Cincinnati, Jesse Locker,
zum Botschafter der USA in
Liberia ernannt. Damit ist der
erste Neger wahrend der Amts-
zeit Eisenhowers auf einen ho-
hen diplomatisthen Posten im
Ausland gestellt worden. Jesse
Locker ist Mitglied des Repra-
sentantenhauses.
Englisch-irische
?Verstiindigung"
In den sonst immer em n wenig
distanzierten Beziehun?aen zwi-
schen ,England und friend hat
sich, kaum beobachtet, emn
grundlegender , Wendel voll-
zogen. Denn seit Anfang dieses
Monats kann jeder Fernsprech-
teilnehmer in London und in
Liverpool unmittelbar mit der
Drehscheibe seines eigenen Te-
lefons jeden,Fernsprechteilneh-
mer der ifischen Hauptstadt
Dublin anrufen ohne die Ver-
mittluhg eines Fernamts.
oder Mars, sondern um die Ver-
ankerung des ersten k?nst-
lichen im Raum
250 000 Meter auBerhalb un-
serer Welt. Das ist nach An-'
sicht der. Wissenschaft doch
vorerst die einzige praktisch
fruchtbare Anwendungsmoglich-
keit der Raumfahrttechnik. Der
Besitzer einer solchen unan-
greifbaren Beobachtungsstation
und AtomraketenabschuBrampe
wiirde die Welt beherrschen
und ihr dadurch den Frieden
bringen, sagt man.
Die PersonalbesChaffung fiir
Raumschiffe und Raumstatio-
nen wird aber zuerst em Pro-
blem sein und nicht das klein-
ste. Nach Dr. Biittner ? der im
letzten Krieg als Experte fiir
die deutsche Luftwaffe gearbei-
tet hat ? mull der Raumfahrer
folgenden Anforderungen ?ae-
niigen: er mull unterdurch-
schnittlich klein oath GroBe und
Gewicht sein (ohne mit Minder-
wertigkeitskomplexen wegen
seiner Statur behaftet zu sein),
mull auf dem Hohepunkt seiner
korperlichen Entwidclung und
Leistungskraft stehen (also um
25 Jahre alt sein), eine fliegeri-
sche Ausbililung durchgemacht
haben und auBerdem iiber emn
abgeschlossenes Hochschulstu-
dium verfiigen, vorzugsweise
em n technisches mit besonderen
Kenntnissen auf dem Gebiet
der Astrophysik.
Siddmak neigt zu der An-
sicht, das erste in den Welt-
raum vorstoBende Schiff werde
ausschlieBlich mit Frauen be-
mannt sein. Zugunsten 'der
Frauen fiihrt er an: kleinerer
Wuchs, geringeres Gewicht,
minderer Nahrungsbedarf und
grtiBere Widerstandsfahigkeit
gegen Langeweile ? die bei den
weiten im Raum zuriickzulegen-
den Strecken besonders entner-
vend sein mull.
Bob Thomas, AP
Arbeiters verteidigt wurde, nahm ich
an einer derartigen Veranstaltung teil,
und ich freue mith, berichten zu konnen,
daB der deutsche Arbeiter audi in Zu-
kunft mit der Sympathie des franzo-
sischen rechnen kann.
Noch vor Jahresfrist loste bier in
Grenoble em Vortrag des franzlisisch-
deutschen Arbeiterschriftstellers Glaser
die heftigsten Angriffe der Linkspresse
aus, die behauptete, der Vortragende
versuche, die Naziverbredien zu recht-
fertigen. Und das nur, weil er die guten
Werke des deutschen .Volkes verteidigt
'hatte.
In Grenoble war es kein Geringerer
als der bekannte Schriftsteller David
Rousset, der die Versammlung aufrilt-
tette. Rousset, der in Budienwald und
Auschwitz gelitten hat, erklarte, daB
man Unrecht nidit mit Unrecht vergelten
solle. Solange es in Ostdeutschland noch
Konzentrationslager, Unterdriickung und
Hunger gabe, seien die Opfer der Ver-
gangenheit umsonst gewesen."
Die Ostberliner Arbeiter diirfen
stolz darauf sein, daB ihr mutiges
Handeln dazu beitragt, die Hinder-
nisse zu beseitigen, die der Verstari-
digung der beiden Volker im Wage
stehen.
eine Nachricht aus Paris. Dort hat die
NationalVersammlung omen Verfas-
sungsartikel zur Ermadatigung des
Ministerprasidenten, in Notfallen von
sich aus den Ausnahmezustand zu ver-,
kiinden, abgelehnt: Mit ffinfhundert
zu null Stimmen. Solidaritat des Par-
laments gegeniiber der Regierung ?
so etwas hat es in Bonn noch nie
gegeben. Woman as liegt? Zum groBen
Teil wohl an der ?Gefolgsthaftstreue"
der Koalitionsabgeordneten zur Per-
son ? des Bundeskanzlers. Einmal
strahlte em ?Rebell": ?Heute in der
Fraktion haben zwei Kollegen eine
andere Meinung als die des Kanzlers
vertreten, wunderbar!" Fragte der Ge-
sprachspartner: ?Und Sie haben nithts
gesagt?" ? ?Wo denken Sie hin, der
Alte war doth dabei."
Altersprasident wird Dr. Adenauer
hochstwahrscheinlich werden miissen,
denn Paul Lobe, der bisherige Senior
des Hauses, kommt nicht wieder, und
tinter den Nenen diirfte kaum em vor
1876 Geborener sein. Man glaubt in
Bonn, daB es Dr. Adenauer gar nicht
passen wird, so offiziell zum Altesten
deklariert zu werden. ,.Was .sich der
Alto' so ausdenkt", soil er spontan
nach Churchills letzter groBer Rede
gesagt haben, und ?Ach, der lebt
noch", als ihm GriiBe von einem frii-
heron Kollegen ilberbracht wurden.
Der Kollege ist fiinfzehn Jahre jiinger
als Dr. Adenauer.
Pech kann man auch in der Saure-
gurkenzeit haben. Ein Journalist, der
seinen UberfluB an Freizeit in Kino-
besuche umsetzt, horte Von einem be-
sonders spannenden Wildwester int
amerikanischen Kino von Godesberg.
Frohlich elite er bin, traf auf den
Stufen den japanischen Geschafts-
trager, der gerade die vorhergehende
Vorstellung absolviert hatte, wechselte
em n paar Worte mit ihm und fragte:
?War's nett?" Des lapaners Miene
wurde eisig, er murmelte Uriverstand-
fiches und ging schnurstradcs zu sei-
nem Wagen. Verwundert setzte sich
unser Journalist auf seinen Kinosessel.
das hicht ging aus, auf der Leinwand
ersthien ?Die Atombombe von Hiro-
shima".
Richtig kombiniert hat dagegen ein
anderer Journalist, der vor einiger
Zeit em n rheinland-pfalzisches Kahl-
nettsmitglied fragte, wie es mit der
CDU-Kandidatur fiir den Bundestag
stiinde, die sich em n Bonner Stasis-
sekretar brennend wiinsdate. ?Das
sage ich Ihnen", meinte aufgebracht
der Rheinpfalzer, ?bei- uns wird er
nicht kandidieren." Und der Journalist
erwiderte ahnungsvoll: ?Sie sollten
das nicht mir versprechen, sondern
dem Herrn Bundeskanzler." Der
Staatssekretar ist inzwischen als Bun-
destagskandidat aufgestellt worden.
In Rheinland-Pfalz.
...die schmeckt
so landfrisch. ?
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Declassified and Approved For Release 2013/01/16: CIA-RDP80S01540R002200090001-3
Seite 4 - Nr. 16918
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iretegraf
Donnerstag, 23. Juli 1953
Willies Regattaprogramm
Gatower Zweitagefahrt mit 573 Ruderern
'Am kommenden Sonnabend -und
Sonntag bringt der Berliner Regatta-
Verein auf der Gatower Kampfstrecke
em n buntes Wettfahrtprogramm mit
28 Rennen, bei dem alle Grupperi ?
vom Jungruderer, Altersruderer und
Frauen bis zu den Senioren ? be-
teiligt sind. In Vorkriegsjahren waren
solche ?Kombi"-Regatten in Griinau
unmtiglich gewesen. Die jetzige Zeit
gebietet aber solche Zusammen-
fassung, denn das Schwergewicht im
Berliner Rudersport liegt bei der
systemvollen Heranbildung neuer er-
folgverspre chender Mannschaften.
Hierbei legen die Berliner Vereine
besonderen Wert auf die Jugendaus-
bildung. Aus diesem Grunde ist es zu
begriiBen, daB an diesem Wochen-
ende gerade der Nachwuchs Gelegen-
heit hat, auth im groBeren Rahmen
sein Kifonnen und seine KampIfreudig-
keit zu beweisen. Die Jungruderer
und die Jungmannen sind es auth, die
die groBten Startfelder in die Bahn
bringen, wobei besonders der Jung-
mann-Vierer und der Achter 'dieser
Klasse mit je sechs Booten vorziigliche
Kampfbibder versprechen.
Bei der Jugend ist noch em n beson-
derer Reiz gegeben, denn bei diesen
Kampfen erfolgt die Auswahl filr die
Entsendung der aussichtsreichsten
Berliner Jungmannschaften zur Jugend-
bestenprmittluag des DeutschenRuder-
Verbandes in Mannheim. Frauenruder-
treffen, Altersrudererrennen und gut
besetzte Juniorenkampfe gestalten das
Zweitageprogramm recht wirkungs-
voll.
Fiir die Berliner Senioren ist hier
die letzte Moglichkeit vor der Meister-
schaft Anfang August in Mannheim
gegeben, ihre Form zu fiberpriifen.
Der Wiking-Achter hat sowohl am
Sonnabend als auth am Sonntag die
Tegeler Mannschaft zum Gegner er-
halten, wahrend die Tegeler Vierer
mit und ohne Steuermann gegen den.
BRC beweisen miissen, daB ihre nach
Mannheim abgegebene Meldung zu
Recht besteht. Der erste Start erfolgt
am Sonnabend urn 15.30 Uhr und
am Sonntag urn 15 Uhr. Das Ziel liegt
wieder vor dein ?Wirtshaus Gatow".
Kleine Expedition
Zu den am 27. Juli in Hamburg be-
ginnenden internationalen deutschen
Tennismeisterschaften hat der Ber-
liner Tennisverband die Teilnahme
der Herren Kurt Peters (Blau-Weill)
und Heinz Balland (Rot-Weill) sowie
der Damen Inge Vogler (Rot-WeiB)
und Inge Buderus (Blau-WeiB) ge-
meldet.
RADSPORT
? Der Olympia-Dritte Edy Ziegler
(Schweinfurt) zeigte sick auth beim
175-km-Strafienrennen der deutschen
Auswahlmannschaft in Solingen ellen
Konkurrenten iiberlegen. Auf der stark
ansteigenden Zielgeraden lief3 er die
zehnkopfige Spitzengruppe im End-
spurt hinter sick und verwies Zehe
(Schweinfurt), Hundertmark (Wies-
baden), Junkermann (Krefeld) und
Maue (Schopp) auf die Platze. Der
Berliner StraBenmeister Gunther Otte
(Pfeil) konnte sick bei diesem Rennen,
das der Sieger nath 4:55:00 beendete,
nidit unter den ersten Zehn behaup-
ten. Nach einem Reifenschaden kennte
der ?Pfeil" zwar noch einmal in glan-
zender Verfolgungsfahrt das Feld ein-
holen, vermochte dann aber bei einer
iiberaus schwierigen Steigung nicht
mehr dem Tempo der Zehner-Spitze
zu folgen. Hinter zwei Einzelgangern
und dem Spurtsieger im Hauptfeld,
Popp (Schweinfurt), belegte der Ber-
liner jedoch immerhin noch den
13. Platz.
In der tisterreich-Rundfahrt der
Amateure spielt die deutsche Mann-
schaft langst keine so gute Rolle wie
im vorigen Jahr. Der Wiesbadener
Bergspezialist Franz Reitz gewann
bisher lediglich die GroBglockner-
. Etappe nach Einsatz seiner letzten
Krafte, liegt aber in der Gesamtwer-
tung noch an 30. Stelle. Auch der
Niirnberger -Karl Loy ist weit zuriick-
gefallen, nathdem er his zur dritten
Etappe den zweiten Platz hinter dem
Belgier Hendrick van Looy (er ist
SPLITTER
immer noch SPitzenreiter) behauptet
hatte.
Den zweiten Sieg in Bielefeld holte
sick hintereinander der Schweizer
Kamber. Nath dem StraBenrennen ge-
wann er auth 24 Stunden spater emn
groBes Mannsthaftsomnium auf der
neuen Bielefelder Radrennbahn mit
seinem Landsmann Fliickiger. Den
zweiten Platz belegten Miiller-Hor-
mann vor den Belgiern de Rigez:--de
Valdc, Smits?Bakker (Holland) rind
jorgensen?Ohlsen (Danemark).
Meisterklasse am Start
F?r das erste Grasbahnrennen am,
9. August auf dem Poloplatz in
Frohnau ist vom veranstaltenden
ADAC die gesamte deutsche Spitzen-
klasse verpflichtet worden. Zehn
Fahrer gehen an den Start: Miinz-
loher (Burghausen), Aberl (M?nchen),
Schmid (Munchen), Wohlmut (Trost-
berg), Zierk (Triebsee), Ahrends
(Braunschweig), Sinzinger (M?nchen),
Dannenmeyer (Hamburg) und die Ber-
liner Bertram und Radke. Wahrend
die westdeutschen Fahrer alle iiber
die schnellen Jap-Sprintermotoren
verfiigen, werden die beiden Berliner
Fahrer erstmals mit dem neu konstru-
ierten Horex-Sprintermotor am Start
erscheMen. Altmeister Bertram hat
ihn entwidcelt und ist der Meinung,
daB er dem englisthen Jap-Spezial-
motor an Schnelligkeit nicht nachsteht,
ihn sogar noch iibertrifft.
Die Ruderer beherrschen am Worhenende wieder das Bild auf der Gatower Unter-
havel. 573 Meldungen wurden zur Zweitagewettfahrt abgegeben. Foto: ?Telegraf"
Bobet an der Spitze!
Der Franzose Louison Bobet igewann
am Mittwoch die zwi.aite Alpen-Etappe der
Tour de France voh Gap each Briancon
fiber 165 km in 5:11:17 Stunden. Bobet
war auf der ganzen Etappe in der Spit-
zengruppe zu sehen und erreichte das
Ziel mit fiinfeinhalb Minuten Vorsprung
allein els Erster. Mit dieser Leistung
iibernahm er die Ffihrung in der Gesamt-
wertung.
Ergebnis der Etappe: 1. Bobet (Frank-
reich) 5:11:17 Std., 2. Nolten (Holland)
5:16:45, 3. Lerono (Spanien) 5:17:14, 4.
Serra (Spanien), 5. Close (Belgien), 6. La-
zarides (FrankreichiSfidost), 7. Scheer
(Schweiz), 8. Wagtmans (Holland), 9. Bar-
tali (Itallen), 10. Geminiani (Frankreidi),
11. Astrua (Itallen), 12. Mallejac (Frank-
reich/West).
Die Bodmmer Radrennbahn bringt am
26. Juli em n Steherrennen Deutsdiland
gegen Ausland mit Schorn, Kittsteiner,
Bintner, Pronk, Wiestra und Leliaert.
Bahn-Titelkampfe der Berufsradfahrer
Am Wochenende in Bocholt ? K?ln sieht Landerkampf der Amateure,
Zwei herausragende Ereignisse ver-
zeichnet der deutsche Ra.dsport am
Wothenende. In Bocholt ermitteln die
Berufsfahrer ihre diesjahrigen Bahn-
meister und in Koln-Miingersdorf
stehen sick Deutschland und Holland
in einem Bahnlanderkampf der Ama-
teure gegeniiber.
Wahrend fiir die Verfolgungs-
meisterschaft iiber 5000 m, die im letz-
ten Jahre von Heiner Schwarzer (Han-
nover) gewonnen wurde, das Feld
noch nicht feststeht, ist die Besetzung
des 190-km-Mannschaftsrennens f?r
Bocholt mit 13 starken Paaren ge-
sichert. Auch in der Fliegermeister-
schaft fTitelverteidiger Voggenreiter,
Niirnberg) werden die Mannschafts-
Jahrer am Start erscheinen. Obwohl
as im Vorjahr durch Siefert-Schfir-
mann im Mannschaftsrennen einen
tlberraschungssieg gab, neigt man
die smal wieder dazu, Hormann-
Muller zu favorisieren. Sie haben ihre
starksten Konkurrenten in Petry-Holt-
hofer, Berger-Kohlbedc und den Titel-
verteidigern.
Deutschlands Vertretung fiir den
Landerkampf gegen Holland wurde
mit Potzernheim (Hannover), Mertens
(Duren) und den Kolnern Weiler,
Hoffmann, Hochgeschiirz und Rema-
gen nciminiert. Holland bietet neben
dem Landesmeister Hijzelendoorn
noch Vreeswijk, Duiker, Bootekoe,
Schotman und Koolthan auf.
Immer noch aktuell?
Der Vorstand des Bundes Deutscher
Berufsboxer will sick in seiner auBer-
ordentlichen Sitzung am 3. August in
?Dortmund nochmals mit dem ?Fall
Peter Muller" beschaftigen und ver-
suchen, ihn elidgtiltig abzuschlieBen.
Der Manager des auf Lelienszeit ge-
sperrten ?Berufsboxers, Thelen, hat
mit einem Schreiben an den BDB, das
der friihere Boxmeister Seybold,
,unterstiltzte, Aufhebung der Muller-
schen Sperre beantragt.
Tatsachlich sind bei der Verurteilung
Amateur-Boxmeistersehatten 1954 in Berlin?
Der Jahres-KongreB des Deutsthen
Amateur-Boxverbandes wird im Okto-
ber in Koblenz dutchgefiihrt. Bei die-
cern AnlaB werden auch die deutschen
Meisterschaftdn 1954 vergeben, f?r
die Berlin als erster Anwarter gilt.
Die Bewerbung Niirnbergs diirfte
kaum Aussicht auf Erfolg haben, da
der Landesverband Bayern mit Miin-
then vor drei Jahren bereits beriick-
sichtigt wurde, Berlin aber schon fiir
1953 vorgesehen war. Einer der with-
tigsten Punkte ? des DABV-Kongresses
diirfte die Frage der Reduzierung der
Landesverbande von 15 auf acht wer-
den. Einige kleinere Verbande, die
weniger als 20 Vereine haben, sollen
dabei zusammengelegt werden, urn
auth fiir den Austragungsmodus der
deutschen Einzelmeistersthaften einen
leichteren Weg zu finden.
Resch-wird Profi
Der Europameisterschaftszweite im
.Halbmittelgewicht, Max? Resch (RW'
Stuttgart), wird voraussichtlich nock
in diesem Sommer zum Berufs-Box-
sport fibertreten. Der 20jahrige
Rechtsausleger, der im Bochumer
Endkampf wegen Nachschlagens dis-
qualifiziert werden muBte, lehnte bis-
her alle Angebote bekannter Profi-
manager ab. Nach den Bodiumer Titel-
kampfen erklarte Resch jedoth: ,,Nath
Warsthau, wo meine Handverletzung
mir die Chancen auf die Europa-
meisterschaft nahm, habe ith nun hier
wieder Peck gehabt, da das Trenn-
kommando in den Schlagansatz fiel.
Der linke Haken war nicht mehr zu
stoppen. Leider diirfte ich nun kaum
noch dazu kommen, deutscher Meister
der ? Amateure zu werden, denn ich
beabsichtige zu den Profis iiberzu-
treten."
Unklar ist die Situation noch urn
den Wittener Schoppner, der each
seiner knappen Niederlage gegen
Europameister Wemh6ner ebenfalls
erklarte, daB er seine Amateur-Lauf-
bahn beenden wolle. In ffihrenden
Kreisen des Westfalischen Amateur-
Boxverbandes ist man allerdings der
Ansitht, diese in der ersten Verarge-
rung geauBerte Absicht brauche nicht
unbedingt Wirklichkeit zu werden.
Gegen Millen in Bochum?
De; erste Nachkriegslanderkampf
der Amateurboxer gegen Italien
wurde dem Westfalischen Amateur-
Boxverband zur Durchfiihrung ange-
boten. Urspriinglich hatte der DABV
die Essener Dubois-Arena ' fiir den
29. August als Veranstaltungsort vor-
gesehen. Nunmehr soli die Halle des
Bochumer Vereins, in die zur. End-
runde der deutschen Meisterschaft
1953 mehr als 10 000 Zuschauer ka-
men, auch Schauplatz dieses Lander-
kampfes werden. Die Garanfie fiir
diesen Kampf betr? allein 15 000
D-Mark.
Ohne Man'ager und Gegner
Der deutsche Halbschwergewichts-
meister Gerhard Hetht bleibt vor-
laufig noth ohne Manager. Bis zu
seinem Hamburger Kampf am 7. Au-
gust, fiir den der Gegner each Ab-
sagen von Snoek und Eimage noch
nicht feststeht, trainiert Hecht bei sei-
ne'm friiheren Betreuer Bruno Muller.
Die Manager-Frage, in der auth der
friihere BdB-Prasident Walter Ethel-
mann zur Diskussion steht, soll erst
nach dem Hamburger Kampftag ge-
klart werden.
von Muller dem inzwischen zuriidc-
getretenen BDB-Vorstand Formfehler
unterlaufen. Wie verlautet, ist in
Dortmund mit einer zeitlichen Begren-
zung der Sperre fiir Peter Muller zu
rethnen.
Start nach Hamburg
Insgesamt 1072 Angebtirige des Ber-
liner Turnerbundes werden am Deut-
schen Turnfest vom 2. his 9. August
in Hamburg teilnehmen. Ffir die Hin-
fahrt hat der Berliner Turnerbund ins-
gesamt 15 Omnibusfahrten vorge-
sehen, von denen die erste bereits am
24. Juli mit Jugendlidien; die vorher
noch in em n Zeltlager auf Sylt gehen,
startet.
Haas auth fiber 200 m
Der Nfirnberger Karl Friedrich Haas,
zusammen mit Filtterer. mit 21,1 Sek.
Jahresbester Europas iiber 200 m,
wird am Wochenende bei den deut-
schen Leichtathletik-Meisterschaften in
Augsburg auBer im 400.m-Lauf auth
fiber 200 m starten. Obwohl ? die
Meldelisten praktisch bereits abge-
schlossen waren, wurde die Nennung
von Haas noch angenommen. Es
?kommt somit zu der mit groBer
Spannurig erwarteten Begegnung zwi-
schen Haas, Fiitterer, Kraus und evtl.
noch Geister. Be! diesem Lauf ist der
deutsche Rekord in Gefahr..-
Fiinfmal iiber 17 Meter
Der Weltrekordler und Olympia-
sieger Perry O'Brien (USA) gewann
in Stockholm einen KugelstoBwett-
bewerb mit 17,85 m. O'Brien kam bei
ellen fiinf Versuchen iiber 17 m. Die
800 m endeten: 1. Pearman (USA)
1:53,0 Min., 1000 m: Whitfield (USA)
2:22,3 Min., 110 m Hiirden: Lundberg
(Schweden) 14,9 Sek.
Angst vor der Konkurrenz?
Notwendiges Nachwort zum Schottenring-Rennen
Die Weigerung einer Reihe von aus-
landischen Spitzenfahrern, auf dem
Schottenring an den Start zu gehen
und die dadurch bedingte Absage der
Motorrad-Weltmeistersthaftslaufe in
den Klassen bis 350 und 500 cern
haben zweifellos nicht cur bei den
deutschen Motorsportfreunden einen
schlechten Eindrudc hinterlassen. Fur
die Fahrer spricht allerdings die Tat-
sache, daB sie nach den zahlreichen
Todessturzen der letzten Zeit, ins-
besondere bei der englischen TT, unter
den EinfluB einer Angstpsychose ge-
raten waren, der durch die schlechten.
Wetterverhaltnisse wahrend der ersten.
Trainingstage noch verstarkt wurde,
zumal auBerdem die Stredce einige
Stellen aufwies, die den gilltigen inter-
nationalen Bestimmungen nicht ganz
entsprachen.
Allerdings hatte die Rennleitung
alles getan, urn die Strecke nach den
ersten Reklarnationen kurzfristig in
den vorschriftsmaBigen Stand zu set-
zen. Aber es gibt andere starke Gegen-
argumente, die die ?streikenden" eng-
lischen und italienischen Fabrikteams
nicht iibergehen durften, wenn sie
nicht in den Verdacht geraten wollten,
unfair zu sein.
Seit ilber '20 Jahren finden auf dem
Schottenring Motorradrennen statt.
Auch diesmal hatten sick Fahrer wie
Geoff Dute, Ray Amm und Kavanagh,
zunachst anerkennend iiber die Stredce.
geauBert, die im SchWierigkeitsgrad
die TT-Strdcke auf der Isle of Man
'angst nicht erreicht. AuBerdem war
der Schottenring vor der Vergebung
der Weltmeisterschaftslaufe von einer
Kommission freigegeben worden.
Wenn sick die internationale Kom-
mission den Einwanden der auslandi-
schen Werksfahrer schlieBlich beugte,
so handelte sie insofern nicht korrekt,
ale sie die beiden schweren Klassen
zwar nicht als Weltmeistersthaftslaufe,
aber immerhin international ausfahren
lieB. Wenn die Gefahrdung wirklich
so grol3 war, dann hatte man auf
alle Fahrer Riidcsicht nehmen und
em grundsatzliches Verbot verhangen
miissen. So aber hat die pltitzliche Ab-
setzung der, Meisterschaftslaufe einen
bitteren Nachgeschmadc hinterlassen,
nachdem der Veranstalter alle mit
einer solchen Mamthutveranstaltung
verbundenen Risiken eingegangen war.
Das Problem stheint aber tiefer zu
liegen. Vielleicht wird .es fiir die Zu-
kunft notwendig werden, auth fiir die
schweren Motorradklassen Formeln
einzuffihren, urn die Geschwindigkei-
ten und die damit verbundenen Ge-
fahren nicht ins Uferlose wachsen zu
lessen. Zumindest ware es der Auto-
ritat der nationalen und internationa-
len Motorsportverbande und ihrer
Rennkommissionen zutraglicher, shit
hierilber ernsthafte Gedanken zu
rnachen, als durch plotiliche Absagen
den Eindrudc der Konkurrenzangst
entstehen zu lessen.
Fiir den Turffreund
VORAUSSAGEN
Saint-Cloud. I. It.: Quick ? Vicomtesse II.
II. It.: Abaka ? Haro. III. It.: Gay Knight ?
Oh Chimiste. IV. It.: Butte Chaumont ?
Attention. V. R.: Sylvanaise ? Noroit
VI. R.: Brunel ? Brief Candle. VII, R.: Eppi
d'Or VIII ? Green.
ERGEBNISSE
Mariendorf. I. It.: Helionist (Holzky), Barn-
merdeich, Herolda. Toto: 20 (92), Pl. 25; 51,
16; Ew. 1484. ? II. R.: Ardu (Sasse), Romando,
Rolf-Hubert, Kantate. Toto: 22 (195), Pl.: 14,
80, 30, 73. Ew. 2350. ? III. R.: Hania (Tell),
Cicero, Echo. Toto: 18. (53); Pl. 13, 16, 15;
Ew. 111. ? IV. R.: Yashina (Deutsdimann),
Albrecht Guy, Lilita M., Kisdorfer. Toto: 66
(104); Pl. 26, 39, 478, 38; Ew. 403. ? V. R.:
Quick (Schou), Firn, Prunk. Toto: 33 (44); Pl.
24, 22, 51; Ew. 108. ? VI. R.: Casanova (Rade-
macher), Medici, Anne von Emmelndorf.
Toto: 19 (61); Pl. 12, 22, 26; Ew. 132. ? VII. R.:
Tell (Lindner), Soldat, Gulliver, Lorbeerbaum.
Toto: 37 (47); Pl. 14, 12, 14, 25; Ew. 90. ?
VIII. It.: Heimaterde (Rademacher), Albanier,
Dithmarscherin. Toto: 249 (39); Pl. 29, 14, 16;
Ew. 656. ? IX. It.: Goldregen (Blanke), Mick
Hallet, Puppentanz. Toto: 60 (51), Pl. 16, 25,
43; Ew. 535.
Longdiamp. I. R.: Ma Fantaisie (Lequeux),
Merringo, Gerone. Toto: 56; Pl. 15, 13, 17. ?
II. It.: Eleus (Boullenger), Malonne, Hakim.
Toto: 27; Pl. IF. 38, 15. ? III. R.: Fusan Mint),
Ultramona, Doux Vert. Toto: 38; Pl. 16, 35. 19.
? IV. R.: Onyx (Lalanne), Kiral, Ecureull.
Toto: 42; Pl. 19, 22, 55. ? V. R.: Joshua
(Lequeux), Pierrot-Bleu; Abeille. Toto: 49;
Pl. 15, 14, 16. ? VI. It.: Ile du Vent (Larraun),
Sagana. Toto: 30; Pl. 15, 18; Zw. 46. ?
VIII. R.: Fenton (Blanc), Kerbela, Epinal.
Toto: 152; Pl. 53, 35, 44.
Mitten sus selnem unermildlichen, schaffensfreudigen Wirken, filr tins
alle ganz unerwartet und unfaBbar, ist mein iiber auks geliebter Mann,
unser herzensguter Bruder, Onkel, Schwiegersohn und Schwager
Richard Kleiner
am 18. Jull auf der HOhe seines Lebens im Alter von nur 46 Jahren
;Burch Herztrombose jah sus dem Leben geschieden. t
In tiefer Trauer im Kamen slier Hinterbliebenen
liiithe Kleiner geb. Doll
Berlin-Buckow-West, den 21. Atli 1953
Baldersheimer Weg 58-60
Geschuister
Die Beerdigung findet Freitag, den 24. Juli 1953, tun 15 Uhr auf dem
Friedrich-Werderschen Friedhof, Berlin SW 20, Bergmannstr. 42-44, statt.
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? er in. Paris einen ganzen Tag
allein in der Untergrundbahn
fahren wollte. Wir haben ihn
? schlieBlich m Mitternacht auf
einem der Bahnhofe gefunden."
?Lou ist em n kamischer Name
filr einen Buben", sagte Corky,
der mit dem,,,Kakao hereinge-
kommen war. ?Ist das nicht
eigentlich em n Maddienname?"
?Es ist eine ,Abkiirzung von
Louis", erklarte Vicky. ?Er ist
nach unserem Freund Louis Dal,
croze genarint Louis ist sein
Pate. Ah - das Nachtessen far
Bibi! Reizend von Ihnen, Herr
Corky, vielen Dank. Ich werde
tihn hinauf in unser Zimmer tra-
gen7dann kann er im Bett essen.
Er ist her zu verangstigt."
?flu meinst dock nicht etwa,
.daB ihr das Tier in eurem,Schlaf-
Zimme unterbringexi wollt?",
fragte Hester fassungslos.
. ?Er schlaft immer bei uns", er-
widerte Vicky. ?Wit nehmen
ihn reihum ins Bett. Heute nadit
ist Lou an der Reihe."
?Aber das kann ich wirklich
nicht erlaubv", begann Hester,
d'och sie brach lachelnd ab, als
sie drei Paar Augen voller Angst
auf skit gerichtet sah. ?Da es
heute schon so spat ist - mei-
netwegen. Aber morgen werden
wir tiber eine andere Moglich-
keit nadidenken."
?O danke, Cousine Hester",
seufzten alle drei wie aus einem
Munde erleichtert auf.
?Bibi 1st sehr empfindlich",
erklarte Pauline mit ernstern
Gesicht. ?Weil man Hunde nicht
mehr fattern konnte, ist er das
? einzige Tier, das wir haben.
Deswegen ist er ziemlich ver=
Wiihnt."
?Das merke ich", sagte Hester,
ohne eine Miene its verziehen.
,,Also trinkt jetzt euren Kakab,
dann werde ich euch zeigen, wo
ihr schlaft. Gliiddicherweise ste-
Waagerecht: 1. Stoffar , 4. diem.
Grundstoff, 7. Nibelungengestalt,
8. Hauslerwohnung, 9. Hunde-
rasse, 10. unbest. Fiirwort, 11.
,,ohne Aufgeld, ohne Verlust",
12. sfidfinnische Stadt, 14. Frauen-
name, 17. Einmannschiff, 18. Lot-
terieanteilschein, 19. engl. Manner-
name, 20. kleiner Angestellter
eines Betriebes.
SenIcretht: 1. Seemannsgetrank,
2. jap. Staatsmann, 3. siehe An-
rnerkung, 4. siehe A.nmerkung, 5.
grieth. Buthstabe, 6. Nordlandtier,
12. Tageskino (Abk.), 13. Abk. ffir
Berliner Absatzorganisation, 15.
Senkblei, 16. nordisther Gott. -
(i = j.) - Anmerkung 3 und 4
senkrecht nennen zwei Roman-
holden von Guareschi.
Auflosung von gestern: Waageretht:
1. Pegasus, 7. Rio, 8. one, 9. Isa, 10.
Uta, 12. Anger, 13. PS, 13. Ost, 17.
Poe, 18. See, 19. Ase, 20. Trainer. --
Senkrecht: 1. Prix, 2. Eiswasser, 3. Goa,
4. Sou, 5, Unterhose, 8. Seal, 11. Egk,
N. Post, 14. Tear, 18. Tea, 17. Pan.
hen 'mire Betten schon seit Ta-
gen bereit. Und da sie gut ge-
ltiftet sind, werden sie auch
nicht feucht sein. Wo habt ihr
euer Gepack?"
?Den kreinen Koffer haben
wir mitgebracht Der grol3e steht
noch auf dem Bahnhof in Ply-
mouth, weil wir cloth nicht
wuBten, ob wir eventuell den
weiten Weg bis hierher laufen
milBten", sagte Vicky. ?Aber
wir brauchen ihn jetzt nicht.
Wir konnen ihn morgen mit
dem ?Zug holen."
?Ich werde euch wahrschein-
lith mit dem Auto hinfahren
konnen", sagte Lukas. ?Obri-
,
gens - wir haben noch gar nicht
nach eurem Vater gefragt. Wie
geht es ihm?"
Alle drei wurden sofort ernst.
Lukas erinnerte sick nicht, je-
mals so ausdrucksvolle Gesich-
ter gesehen zu haben.
?Armer Papa", sagte Vicky,
ungefahr in dem gleichen Ton,
wie sie vorher ?armer Bibi"
gesagt hatte. ?Er hat es mit
den Lungen. Er hat sick nie in
acht nehmen wollen, und jetzt
mull er ins Hospital, wo Non-
nen ihn pfiegen und kurieren
werden. Darum schrieb er dir,
und wir sind ouch sehr, sehr
dankbar, daB uns aufge-
nommen habt Lou kann sick an
England nicht mehr erinnern. Er
war erst drei Jahre alt, als wir
nach Frankreich gingen."
?Wir freuen uns sehr, daB
ihr gekommen seid, und ich
glaube, ihr werdet uns sehr
aufmuntern. Meinst du nicht
auch, Diana? sagte Lukas.
Declassified and Approved For Release 2013/01/16: CIA-RDP80S01540R002200090001-3
NACH DEM ROMAN VON CHARLES DICKENS wurde der Film
?Fludit aus Paris" gedreht. Szene mit Ronald Colman und Elizabeth
Allan. Ab heute in der Kurbel. ? Foto: MGM
?Ich glaube nicht, daB ich der
Aufmunterung bedarf", sagte
Diana spitz. ?Lebensmut und
Energie besitze ich selbst ge-
nug."
?Und Sie werden meinen
Cousin Lukas heiraten?" fragte
Vicky neugierig. ?Wir waten
gar nicht, daB er eine fianc?
hat."
Der franzosische Ausdruck
klang in ihrem Munde apart
und sehr scharmant.'?Wann wol-
len Sic heiraten?"
? ?Wir haben noch kein Datum
festgesetzt", lenkte Lukas ab.
?Oh - ihr solltet aber nicht
warten! Marthee unsere bonn
a tout faire - hat wie Jakob
sieben Jahre gewartet, und
dann ist ihr Brautigam - pouff
- auf und davon und hat eine
andere geheiratet."
? Fortsetzuno toiat
Erich Paetzmann: Gesprlich bei Gewitter
Zum siebenten Male gibt Lutz einen Stuhl und schweigt. Bis
nun schon den Versuch auf, aus zum nachsten Donner.
seiner Abendzeitung klug zu ?Wahrhaftig, es kommt naher.
werden und beginnt wieder im Meinst du, daB es schlimm
Zimmer auf- und abzuwandern, wird?"
?Du bleibst also dabei, nach wie ?Kann schon sein, bei der
vor, daB du gestern nicht in der Schwale heute. Und den ganzen
Ontario-Bar gewesen bist." Abend hast du gestern bei dei-
?Nattirlich bleibe ich dabei. net' Freundin Marion ver-
Und -wenn du den ganzen bracht?"
Abend damit verbringen willst, ?Ja. Aber bitte, math das Fen-
auf dieser vollig unsinnigen Be- ster zu, es kommt dock immer
hauptung herumzureiten -" naher."
?Leider ist es keine unsinnige ? Lutz sthlieflt das Fenster und
Behauptung, mein Kind, denn fragt dabei nebenhin: ?Allein?"
man hat dich ja gesehen." ;,Freilich waren wir allein -
?Wer hat midi gesehen? Das das heint, spater kam dann
mochte ich jetzt endlich wissen." nock 0 Gott, war das emn
?Der Name tut nichts zur ? Schlag!" ?Wer kam dann noch?"
Sadie. Jedenfalls hat die Betref- ? ?Ein Jugendfreund - Lutz,
fende gesehen, wie du mit geh vom Fenster weg, ich bitte
einem Herrn, so gegen noun dick!"
Uhr -" ?Von wem em n Freund? Von
?Eine Betreffende, aha, da ha- ihr?"
ben wir's! Sicherlich irgend so ?Nein, eigentlich wohl mehr
eine gewissenlose Person, ? die von mil... Marion hatte ihn zu-
etwas mit dir vorhat." ? fallig getroffen und den Abend
?Erlaube, meine Sekretarin arrangiert, weil or mith gemn
hat nidits mit mir vor, und ich wieder einmal sehen wollte."
auch nidits mit ihr." ?Und da bist du gleich mit
?Wie? Deine Sekretarin? Du Freuden hingeraiant?"
beziehst deine Verdaditigungen ? ?Mit Freuden gerade nicht...,
gegen deine eigene Frau von ach Gott, ? ach Gott, jetzt ist es
deiner Sekretarin? Danke, das direkt fiber uns! Komm, setz
gentigt mir!" dick zu mir, Liebster! Ich will
?Wo willst du denn hin?" dir auch alles sagen!"
?Das weiB ich noch nicht-" ?Ihr habt euch also erst emn
?Aber du kannst doth jetzt binchen bei Marion aufgehalten,
nicht fort, bei dem Gewitter, und dann seid ihr ohne sie fort-
Lucy!" gegangen. So war es cloth!"
?Ist mir gleich, hier bleibe ich ?Ja, er wollte mich nach Hause
jedenfall keine - Oh!" bringen, und weil es noch so
Der Donner rollt schon ziern- friih war, haben wir uns nock
lick nahe. Lucy kommt von der em n halbes Stiindchen in die Bar
Tiir zuriidc, setzt sick still auf gesetzt."
?Ein halbes?Standchen?"
?Oder em ganzes. Und dann
hat er mich endgiiltig heim-
gebracht. Allmachtiger, das hat
eingeschlagen! - Lutz, ich gebe
zu, er hat mich gekilBt."
?GekiiBt? Hier vor dem
Haus?"
?Aber nein, Liebling, das
wiirde ich nie tun. In der
Passage driiben."
?GekiiBt! Das sind ja feine
Sachen, Donnerwetter ja!"
?0 fluch' nicht. bate! Es war
gemein von mir, ich, weiB. Es
war farditerlich gemein. Ach
Lutz, kannst du mir verzeihen?"
Aber Lutz antwortet nicht, or
offnet das Fenster und starrt
tiefsinnig und ratios in das ab-
ziehende Gewitter.
Nadi einer Weile, als man es
nur nock weit in der Ferne
donnern hart, beginnt Lucy ihre
Nase auf frische Eleganz zu
pudern und fragt dann mit
Ireundlicher Bestimmtheit: ?Sag
mal, lieber Freund, wie lenge
whilst du eigentlich noch brim-
men wegen so einer harmlOsen
Geschichte?"
?Harmlose Geschichte!" lacht
,er bitter auf.
?Na, erlaube mal, hatte ich dir
vielleitht alles haarklein er-
zahlt, wenn es nicht harmlos
ware?"
?Das hatte cloth wohl andere
, Griinde, dan du so gestandnis-
freudig warst."
?Sieh mal an, andere Grande!
Nathstens behauptest du noch,
das GeWitter ware schuld daran
gewesen. Ich glaube tatsachlich,
sowas bringst du fertig
WOCHENTLICHE BEILAGE DES
Zelegraf
DONNERSTAG, DEN 23. JULI 1953
Der Schliissel Siidarabiens
An einem herrlichen Sonntag-
morgen fahren wir an der
zaddgen Kiiste Sildarabiens ent-
lang, von der sich groBe Sand-
wehen bis hock hinauf in die
Schluchten des Gebirges er-
strecken. Sthon mittags liegen
wir auf der Reede von Aden, vor
uns den gezackten? Kraterrand
des Dschebel Scham-Scham,
urn dessen hochsten Gipfel die
Seeadler und Geier ihre ruhi-
gen Kreise ziehen. Die Lage
Adens ist einzigartig. Es ist auf
den Boden eines Kraters ge-
baut, urns chlossen von den
sthwarzen Gesteinsmassen les
Vulkans, der sich in Urzeiten
dicht vor der siidarabischen
? Kiiste gebildet hat. Nath und
nach verband sick die Vulkan-
insel durch Schwemmland mit
der Kaste; eine schmale, flache
Landzunge stellt heute eine na-
tiirliche Br?cke dar.
Wie eine Kirsche am Stiel
hangt Aden am Festland. Die
innere Stadt gleicht einer aus-
geglahten Felsenburg, ode und
trostlos, das vulkanische Ge-
stein fast ohne Vegetation. Die
bizarr erstarrte. Lava bildet
Schluchten, Riffe und Zacken
von abenteuerlicher GroBartig-
keit, und es ist nicht zu ver-
wundern, daB die arabische
Uberlieferung das Grab Kahn,
des Brudermiirders, gerade an
diesen dtisteren Ort verlegt
? hat. Trotzdem liebe ich diese
? Stadt. Far mich war Aden im-
Mer der Schliissel zu meinen
Reisen ins Innere Siidarabiens.
In Aden traf ich memo letzten
Vorbereitungen, wartete klop-
? fenden Herzens auf die notige
Erlaubnis von englischer Seite
und fand gute Freunde. In Aden
konnte ith nach meinen be-
schwerlichen Reisen, ausgedorrt
von 'der Tropensonne, die er-
sten Annehmlichkeiten der
Zivilisation genieBen, konnte
oath langen Wiistenritten zum
erstenmal wieder einwandfreies
Wasser trinken. Dann schien
mir Aden jedesmal wie em Pa-
radies. EM Fremder, der nur
Aden, die Stadt im Krater - Von Hans Helfritz
der Sabaer ihre Frachten von
Indien und den malaiischen In-
sein nnd Histeten zu neuer Aus-
fahrt, vielleicht nach Afrika.
Heute weht der Union Jack Ober
dem Hafen.
Es ist sehr wahrscheinlich,
daB Aden friiher gemaBigtes
Klima hatte, mit heftigen Re-
genfallen, mit iippiger Vegeta-
tion und reichen Pflanzungen.
Der Oberlieferung nach soil die
Konigin von Saba aus ihrem
Reich im Innern hierher an die
Gestade des Ozeans gekommen
sein, urn sick mit ihren Gespie-
len zu vergniigen. Aden hat sick
im I.aufe der Zeit zu zwei oder
eigentlich drei getrennten Sied-
auf der Durchreise dieser hei-
Ben und diisteren Stadt einen
flachtigenBesuch abstattet,
wird das kaum Verstehen Icon-
nen.
Von Aden aus bin ich auch
zu meiner letzten Reise in ?Das
Land der Konigin von Saba"
aufgebrochen. Was ich dabei?er-
lebte, will ich in meinem unter
dem gleichen Titel bei Brock-
haus erscheinenden Buche
er-
z?en. Die Budit von Aden
gibt einen vorzuglichen Hafen
ab, wohlgeschatzt von den Flan-
ken zweier Bergmassive, auBer-
ordentlich giinstig gelegen an
der Schwelle zum Abendland.
Einst 18schten hier die Schiffe
Reise-ins G
(UP). Die deutsche. Bevolke-
rung an der luxemburgisch-
deutschen Grenze hat die
rheinland-pfalzische Landesre-
gierung durch einen parlamen-
tarischen Sprecher aufgefor-
dert, auslandischen Touristen,
die sith. in Luxemburg aufhal-
ten, grundsatzlith auch ohne
regularen ReisepaB einen kur-
zen Besuch des westdeutschen
Grenzgebietes zu gestatten.
Das an der deutsthen Grenze
gelegene luxemburgische Stadt-
then Editernach sei das Ziel
zahlreicher hollandischer, bel-
gischer und franzosischer Rei-
sender, die gem n einmal in
Deutschland gewesen sein wol-
len. Vor dem Krieg hatten
die deutschen ? Zollbeamten
auch keine Einwendungen da-
gegen erhoben. Nadi dem
Krieg sei ihnen aber die Fort-
setzung dieser Handhabung
von den alliierten PaBbehdr-
den verboten worden. Im ver-
gangenen Jahr hatten die ilber-
geordneten deutschen Behor-
- den zwar wieder die deutschen ?
Beamten ermachtigt, an auslan-
dische Touristen sogenannte
Reisescheine auszugeben, die
zum eintagigen Besuch ' der
PETZI - PELLE PINGO
?
renzwebiet
deutschen Grenzzone berechti-
gen. Die Bevolkerung befiirchte
jedoch, daB diese Regelung
wieder aufgehoben werde, da
sie noch nicht zur endgilltigen
Dauerregelung erhoben wor-
den sei.
Chinesen in New York
Der thinesische Schriftstellee
Lin Yutong ist em n berufener
Vermittler zwischen Ost und
West. Er verstiht es, mit den
Augen des westlichen Menschen
zu sehen, und zeigt doth irrimer
wieder, wie fest und harmo-
nisch gebaut die chinesische
Welt ist. ?Chinesenstadt" (Deut-
sche Verlagsanstalt, Stuttgart)
ist die schlichte Erzahlung vom
Leben der Familie Fong in New
York. Wie der Vater mit zahem
FleiB eine Handwascherei be-
treibt, und wie die Familie
nachsickert in das Land, das
sick den Gelben verschlieSt und
cloth ganz still von ihnen er-
reicht wird. EM wenig mutet
das Buck an wie em Bilder-
bogen. Langsam, verschmelzen
die Einwanderer mit den frem-
den Amerikanern und richten
sick mit alten weisen Sitten auf
, dem neuen Kontinent em.
lungon entwickelt: Steamer
Point, arabisch Tawahi, die
Stadt am Hafen, und Cr`ater
oder Camp, die alte Araber-
stadt im Krater. Beide Orte sind
mit einer AutostraBe, die mtn
durch omen kiinstlichen Durc.h-
stida der Kraterwand, den
?Main-Pass", gefiihrl hatinitein-
ander verbunden. An diesem
Wege, gerade in der Mitte, liegt
die dritte Ortschaft, Ma'ala ge-
nannt. Ma'ala ist der Dau-
hafen, der Hafen der arabischen
Segelschiffe. Indische und ara-
bische Kaufleute unterhaiten
ganze Dau-Flotten, die in elle
Welt hinausfahren. Reges Le-
ben herrsdit zwischen den Spei-
thorn und Schuppen. Es gibt so-
gar Kaianlagen hier, aber die
meisten Dausen ankprn auf
freier Reede an der geSchtitzten
Bucht von Ma'ala. Aus alien Tei-
len Arabiens bringen sie Waren
oath Aden aus Hodeida in
Jemen arabischen Kaffee, aus
Basra und Orriariam Persiscnen
Golf Datteln, aus Dhufar an der
Stidkilste Arabiens mid aus
Italienisch - Somaliland den
Weihrauch.
Einen wunderbaren Anblick
gewahrt die Einfahrt einer Flot-
tille 'dieser groBen Boote mit
den geschwungenen Linien der
?alten Dreiedcssegel in den He-
len. Fast wie alte Hansekoggen.
sehen die Schiffe aus. Das Heck
ist abgeflacht und mit . einem
hohen Aufbau versehen, nach
auBen ? hin midi mit Schnitze-
reien und geinalten Ornamen-
ten geschmiickt. Viele .der Dan-
sen haben sehr lenge Bugspriete.
an denen mehrere Fodcsegel
befestigt sind. An der auBeren
Bordwand ist em n balkonartiger
holierner Verschlag angebracht,
der im Boden aber dem Meer
eine Offnung hat; sie dient
auBer zum Waschen und Baden
auch noch zu anderen notigen
Verrichtungen.,Mit einem leder-
nen Beutel, der an einem Seil
neben dem Balkon hangt,
? schopft der Seefahrer -Wasch-
wasser aus -dem Meer.
,,Der Schaukelstuhl ist fiir dich, Roland, well
unser Schiff so schlin bewacht hast."
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du
MARY
,
?
4, 52.0. h P.1. B. Box 9 Copenhagen 4;``,.
?WeiBt du, Roland, hier bist du uns bloB im ?Eins - zwei - ems - zwei eins -
Wege. Geh man auf das Vorschiff." zwei - ems - zwei 7 Hrrr Hrrr."
?4tIC
WOCHENTLICHE HUMORBEILAGE DES
Telegritr
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DONERSTAG, DEN 23. JULI 1953
GroBer Schreck tibern kleinen Weg
? Rita hatte ? es in den Karten
gelesen: ?GroBer Schredc iib,ern
kleinen Weg". Sie blieb a?s
diesem ?Grund zu Hause. Ge-
nauer gesagt, im Zeit. Sie hatte
est:fur Oren Urlaub von- anent
friiheren Verlobten geliehen.
Nachdem sie ihm versprochen
hatte, s allein zu bewohnen.
Der Friihere machte fast je-
den Tag den Umweg nac.h
Hedceshorn am Havelstrand,
urn nachzusehen. Sah aber nie
etwas. Rita vvuBte, was sich ge-
hOrt, und auBerdem zeltete sie,
urn sich zu erholen. -Menschen
?Warum sitzen Se nidi bei diesem
Mistwetter in Ihrem Zelt?" ?Es
is nidi mein Zeit!"
bekam sie in der , Stadt genus
zu sehen. Am Havelstrand
wollte sie allein sein. Bis die
Karten ihr eine ungewisse Zu-
kunft offenbarten. per Gedan-.
ke, den Naturgewalten allnacht-
lith schutzlos preisgegeben zu
sein, begann sie plotzlich zu
beunruhigen, und als es dunk-
ler wurde, vertraute sie sich an.
Well der junge Mann gut aus-
sah und einen kraftigen Ein-
druck machte. Er hiefo Otto und
machte em n bedenkliches Ge-
sicht, als Rita ihm ihre Zelt-
einsamkeit sthilderte. Er sprach
eindringlich von unruhigen Zei-
ten. Audi davon, daB gerade
der Monet Juli katastrophen-
verdachtig sei: Trotzdem stellte
er sich selbstlos zur Verfil-
Nicht id
?Sie waren also auf der
Sitzung der Vereinigung filr
Soziale Reform?" fragte Schulze
seinen Freund Lehmann. ?Meine
Frau war namlich da, und ich
mtichte gem n wissen, ob sie ge-
sprochen hat." ?Ich kenne Ihre
Gattin nicht", antwortete Leh-
'mann, ?aber es war da eine
groBe, schlanke Dame, die einen
hochst energischen Eindrudc
madite und sich erhob ..." ?Das
Der geprellte Minister
? Der friihere preuBische Eisen-
bahnminister Budde war emn
ausgesprochener . Gegner des
Rauchens. Deshalb verdroB es
ihn nicht wenig, als vyahrend
einer Dienstreise em n Herr mit
brennender Zigarre zu ihm in
sein Nichtraucherabteil stieg.
Budde machte ihn hoflith dar-
auf aufmerksam, daB das Rau-
then hier nicht gestattet sei.
Sein Gegeniiber aber kiimmerte
sich gar nicht darum und zOn-
dete sith gar noch die zweite
?Zigarre an. Da riB dem Minister
cloth die Geduld, und er er-
klarte dem hartnaddgen Rau-
cher in amtlichem Tone, er sei
der Eisenbahnminister und habe
nicht nur das Recht, -sondem
auch die Pflicht, dariiber zu
wachen, daB die wohlerwogene
Eisenbahnordnung von alien
Reisenden innegehalten werde.
Zum Beweise dessen iiber-
reichte er dem Mitreisenden
seine Karte, die dieser aber
gelassen einstedde, waiter an
der Zigarre zieh end.
Auf der nathsten Haltestelle
stieg er aus, ohne den Minister
eines Blickes zu wiirdigen.
Dieser war entriistet, rief
schleunigst den Bahnhofsvor-
steher heran, berichtete ihm
kurz den Vorfall und ersuchte
ihn, den Namen des Obeltatprs
festzustellen. Der aber zog, zur
Rede gestellt, lachelnd Buddes
Kerte aus der Tasche und
Bber-
reithte sie dem Beamten. Kaum
hatte dieser einen Buick darauf
geworfen, machte er eine
stramme Ehrenbezeigung, ging
achselzuckend zu Budde zuriick
und erklarte: ?Da ist nidits zu
machen; es ist der Herr Eisen-
bahnminister selber!"
Ehe sich Budde von seiner
grenzenlosen Verbhiffung er-
holen konnte_, war der Fremde
im Gedrange verschwunden.
E. Maier
gung. Rita nahm ihn dankbar
an. Otto hielt die ganze Nacht
Wache in einem Lager neben
dem Zelt. Rita schlief. trotz !firer
undefinierbaren Zukunft beson-
ders gut und ziemlich lenge.
Bis ihr Frilherer sie gegen Mit-
tag weckte.
Er nannte es schamlos, so im
Pyjama im Freien herumzulie-
gen. Sie sollte sich wenigstens
einen Badeanzug anziehen. Rita
sagte eine ganze Weile gar
nichts. Erst als der Friihere
nach dem verschwundenen Zelt
fragte, fand sie ihre Spradie
wieder.
Sie madite den Vorschlag, die
Karten zu befragen. Die waren
noth da. Werner Droth
entisch
ist bestimmt meine Frau ge-
wesen", meinte Schulze. ,,Was
hat sie denn gesagt?" ?ja, sie
stand auf und war offenbar so
bewegt, daB sie f?r ihre Gefiihle
keine Worte linden. konnte."
?Nein, das ist meine Frau auf
keinen Fall gewesen", beschloB
Schulze die Unterhaltung.
Alles Chung
Die Tante ist zu Beguch ge-
kommen. Man sitzt bei Tisch,
und die Tante sieht den klei-
nen Peter streng -an: ?Wie kann
man nur mit vollem Mund spre-
chew!" ? ?Alles 'Chung, Tante,
alles Chung!"
In der Sommerfrische
??Mutti, siek, doch mal die
vielen Kiihe! Sind die aber
klein!"
?ja, das stimmt, mein Kind,
das ist wirklith eine auffallend
kleine Rasse."
?Mutti, vielleicht sind das die
Kiihe, 'von denen die konden-
sierte Mulch kommt."
?SchluBf?r heute Pedro!"
4rt4k
Jrunewalder Rfrittfest
ZeItereien
?Is det Zelt oodi wassadicht?"
? ?Det kommt druff an, von Wo
det Wassa kommt!"
?Aba warum woll'n Se denn
nick mit ink zelten, Fraulein
Hildejard, det ist doth janz un-
jefahrlich drauBen!" ? ?DrauBen
sthon!"
- ?Zelten is hier verboten, det
kostet 'ne Kleinigkeit!" ? ?Idc
zelte cloth nich, Herr Wacht-
meesta, ick hab' mir dock bloB
untajestellt, weil't rejnet!"
?Hamse dir uff de Beene je-
treten, Otto, du loofst so ko-
? mischi?" ? Frag' mir nich,
Mensch, ick habe letztet Wo-
chenende jezeltet, aba det Zelt
war ville zu kurz!" -
*
?Ick habe die janze Nacht im
Zelt keen Auge zujemacht!" ?
?Miidcen?" ? ?Nee, ick habe
?
nick jewuBt, daB det Zelt neben-
an 'n offentlichet Fernspredi-
zelt is!" ? W. D.
Gewissenhaft
?Hendersen ist wirklich emn
Mann von Charakterl Wenn er
abends ausgehen will, urn emn
Glas Bier zu trinken, wilrfelt er
immer vorher. Und nur wenn
er eine Sechs wiirfelt, geht er
fort, sonst bleibt er zu Hause.
G'estern hat er elfmal wiirfeln
rniissen, bevor er mit gutem Ge-
wissen. gehen konnte!"
Allerhand
Ein Mann kam in die Apo-
theke und sagte: ?DrauBen steht
eine Frau, die modite Entfet-
tungstabletten!"_? ?Nanu, kann
die Dame denn nicht selbst her-
einkommen?" ? ?Nein, sie
kommt nicht mehr durch die
Tiir!"
Vergeblich geklingelt
?Warum sind Sie denn nicht
gekommen", sagte die Hausfrau
zum Elektriker, ?Sie hatten ulir
doch fest 'versprochen, unsere
Klingel zu reparieren!"
.Das ist Ihre Schuld", ant-
wortete ihr der Handwerker,
?ich war dreimal bei Ihnen, aber
es hat keiner aufgemacht, als ich
geklingelt hatte ..." Thomsen
ILLUSTR I ER TE
e te 0 to if'
R OMANII EILAG4E
BERLIN ? DONNERTAG, DEN 23. JULI 1953
5
pria:ttal
VIM .t?
AAA PM
AtMnt
FAVa
"FOY'
Er las die MiBstimmung in
ihren Augen. ?Es war nidits
Ernstes, Liebling", lachte er und
strich ihr fibers Haar. ?Sie hat
nidit einmal etwas davon ge-
ahnt. Ick war mit einundzwan-
zig vial zu schiiditern, um mehr
zu wagen, als dazusitzen und
die Augen zu verdrehen."
Sie lachelte und ordnete auto-
matisch. ihre Frisur.
Seit jenem Vorfall im' Moor
war er ihr vollends em n Ratsel.
Sie konnte `den Mann, der so
herriseh mit ihr umgegangen
war, nicht mit dem gewohnten
Lukas zusammenbringen, der
sich stets in alias fiigte. In ihre
abschatzige Benrteilung seiner
Lauheit zurackfallend, sagte sie
schliefflich: ?Du bist em n mark-
wiirdiger Mensch. Sthon darnels
hattest du also keinen Ehrgeiz.
Nun, jedenfalls hatte man dir
die Ankunft friiher mitteilen
konnen."
Aber an dem Tag, als die
Kinder arkommen sollten, kam
wieder ein Brief. Die Formali-
taten mit den Passen hatten die
Abreise verzogert. Sie wiirden
Ende der Woche eintreffen. Am
Ende der Woche kam em n Tele-
gramm undThiindigte ihre be-
vorstehende Abreise an, nach
zwolf weiteren Stunden kam
ein zweites, welches das erste
wicterrief.
?Ich gebe es auf!" lachte He-
ster. ?Ich schlage vor, wir er-
warten sie nicht friiher, als bis
sie da sind."
.
Aber Lukas war besorgt.
?Man sollte sie am Schiff ab-
holen", Meinte er. ?Sie niiissen
umsteigen. Wie sollen sich drei
fremde Kinder in London zn-
rechtfinden?"
?Du machst dir unnotige Ge-
danken", sagte Diana ungedul-
dig. ?Kinder sind heutzutage
sehr selbstandig, und em n Mad-
then von vierzehn Jahren ist
schlieBlich alt genug, um sich um
die anderen zu kiimmern."
?Hester oder ich sollten sie
abholen", beharrte er. ?Sie k?n-
nen verlorengehen."
Leute, die nie ankommen,
sind schwer abzuholen", mur-
melte Hester.
?Wie fahren sie?"
?Dennis hat nichts erwahnt."
,,Wirklich?" Diana war so triel
Vnbeholfenheit unfaBbar. ?Er
scheint v?llig unfahig zu sein.
Schidce ihm em n Telegramm, er
? soil die Kinder iiber Southamp-
ton fahren lessen, dann bran-
then sidsich nur in den richtigen
Zug setzen und fahren direkt bis
Plymouth."
,,Das ist em n verniinftiger Vor-
sthlag", stimmte Hester bei. ?kb
erwarhte
ROMA
_s_
oPtioterjzisite
N VON SARA SEALE "
Copyright
werde das Telegramm gleich
telefonisch aufgeben. Wir k?n-
nen sie dann in Plymouth ab-
holen und mit dem Lokalzug
nach Monksbridge fahren."
Darauf kam em Antworttele-
gramm, daB die Kinder die
Route iiber Southampton neh-
men wiirden, und dann kam
nichts mehr.
?Nun, mehr kannen wir nicht
tun", zudcte Hester ergeben die
Achseln. ?Soweit kit mith er-
? innere, war Dennis schon genau
so, als er Linda heiratete. Er
scheint also nock ganz der alte
zu sein."
Es vergingen zwei weitere
Tage, ohne daB sith etwas
riihrte, und die Empfangsvorbe-
reitungen wurden eingestellt.
Corky h8rte auf, den Hiihner-
stall nach Hennen fiir den Sup-
pentopf zu inspizieren. Hester
machte sith wieder in ihrem
Garten zu schaffen, anstatt Bet-
ten zu liiften. Lukas war wieder
von friih bis abends auf den
Feldern, anstatt Ober Fahrplanen
zu brAten. Ende Mai riickte
heran, und das schone Wetter
hielt an. Tom Bowden prophe-
zeite einen heiBen Sommer und
eine gute ante, und Diana fuhr
auf einige Tage nach London,
tim Sommerkleider einzukaufen.
Lukas holte sie in Plymouth
nach ihrer Rikkkehr ab und lud
sie em, in Monks Farm zu essen,
ehe sip nath Hause fuhr. Die
kleine Abwechslung hatte ihr
gutgetan, konstatierte er. Sie
'kiiBte ihn zur BegriiBung here-
licher als salt Wochen, fragte
interessiert neck Neuigkeiten
und beschrieb angeregt, was sie
in London getan und erlebt
hatte. Diana wurde sonst eigent-
lich nur bei Meinungsverschie-
denheiten lebhaft, die kleine
Raise muBte also sehr hefriedi-
gend ausgefallen sein.
,,Wir versauern hier", erklarte
sie Lukas. ?Wenn wir verhei-
ratet sind, diirfen wir.uns nicht
auf dem Lande vergraben. Ab
und zu muB man sehen, was
drauBen vorgeht."
,,GewiB, es tut jedem gut, em-
mal hinauszukommen", pflich-
tete Lukas ihr bei. ?Aber die
Arbeit erlaubt as oft nicht. Man
verliert mit der Zeit auch die
Lust dazu. Es ist so angenehm,
seinen Gewohnheiten nachzu-
gehen."
?Deine Gewohnheiten wirst
du dir abgewohnen!"
?Aber ich hange an ihnen",
sagte er lathend. ?Solange ich
meinetiicher und meine Arbeit
habe, bin ich restlos zufrieden.
Ich fiirchte, kit bin zu alt, um
mich zu andern."
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by Dr. Paul Herzog, Tiibingen ? Bereditigte Dbertragung von H.-Passow-Kernen.
?Deine langweiligenBiicher!
Wenn wir verheirate't sind,
wirst du keine Zeit mehr zum
Lesen haben."
, ,,So? Das klingt alarmierend!"
In diesem Augenblick kam
Hester aus dem Garten ins Haus
und strich sich das bei der
Arbeit in Unordnung geratene
Haar glatt. ?Herzlich willkom-
men, Diana. Du siehst fiir emn
landliches Nachtessen viel zu
elegant aus!"
Ihr Blick streifte bewundernd
das elegante Tailleur und das
schidce Hiitchen, das Diana ab-
genommen hatte und auf ihrem
SchoB hielt. Selbst ihre Stadt-
kleider erinnerten em wenig an
ihre Reitanzilge, und die weille
Chiffonbluse, die sie trug, unter-
strich mit ihrem raffinierten Ge-
faltel die Eleganz aufs vorteil-
hafteste. Hester stellte sich un-
willkiirlich vor, wie Diana wohl
aussehen mochte, wenn sie eine
jener iiberspannten Kopfbedek-
kungen, die so oft in Modejour-
nalen abgebildet sind, tragen
wiirde. Aber as war unausdenk-
bar. Sie hatte einen zu sicheren
Geschmadc.
? ?Habt ihr von euren saumigen
Gasten etwas gehort?", fragte
Diana und sthob ihren Hut auf
em neben ihr stehendes kleines
Tisdichen.
Lukas schiittelte den Kopf.
?Nicht em Wort. Wahrscheinlich
wird man uns?nachstens mittei-
len, daB sie iiberhaupt nicht
kommen."
Diana sah ihn scharf an. ?Das
ware eine Enttauschung, wie?"
Er strich sick iiber sein brau-
nes Haar. ?Ich glaube ja", gab
er zu. ? ?Ich hatte gem n gewuBt,
wie sich Lindas Kinder entwik-
kelt haben."
Wahrend des Essens waren
alle Fenster geoffnet, die Millen-
diifte der warmen Mainadit er-
fiillten das Zimmer. Dann
brachte Corky die Lampe, stellte
sie mitten auf den Tisth, und ihr
sanfter Schein beleuchtete mit
mildem Glanz die drei Gesithter.
,,Elektrisches Licht wird das
erste seM, was ich in Angriff
nehme", erklarte Diana katego-
risch. ?Ich 12egreife nicht, daB du
die Leitung nidit scion langst
hast herauffiihren lessen. Es
ware gar nicht b teuer, weil
dein Gutsnachbar sich ebenfalls
an den Kosten beteiligen wiirde."
?Ich muB dir leider gestehen,
daB ich Petroleumbeleuchtung
leidenschaftlich liebe, Diana",
entgegnete Lukas. ?Ich finde sie
heimelig und_beruhigend."
?Aul3er, wenn die Lampe
raucht", warf Hester tmcken em.
,Doth ich'WeiB, was du meinst,
Lukas." ?
?Aber wir brauchen den elek-
trischen AnschluB", ereiferte
sich Diana. ?Abgesehen,davon,
daB Petroleumbeleuchtung ruck-
sttindig ist, brauthen wir ihn fiir
die Molkerei. Es ware Wahn-
skin, die Leitung nur in die
Stalle und nicht in das Haus
legen zu lessen."
?Selbstverstandlich sollst du
dein elektrisches tidit haben,
du entsetzlithe, kleine Nene-
rungssiichtige. pall ich altmo-
disch denke, ist eine Sadie fiir
sich. Der ganze Charme scheint
mir verloren, wenn die Kiihe
elektrisch gemolken werden."
"Du bist der schrecklichste
Reaktionar, den ich kenne"' er-
widerte sie lachelnd. ?Menschen
wie du stemmen sich gegen jede
Art von Fortschritt. Ith lege bei
Milch keinen Wert auf Charme,
sondern auf Ertrag."
Lukas lachte gezwungen. ?Du
hast vollkommen recht, Lieb-
ling." Dann fuhr er etwas leiser
fort: ?Hast du die Absicht, mir
alle meine bestheidenen Freu-
den zu entziehen?"
?Wie einfaltig!", rief Diana.
?Ist er nidit einfaltig, Hester?"
? Hester lachelte, ohne zu ant-
worten. Dann gingen sie ins
Wohnzimmer, wo ebenfalls die
Lampen angeziindet waren und
em kleines Holzfeuer im Kamin
brannte ? weniger, weil es notig
war, als zum Anschauen, wie
Hester sagte.
Corky serviette Kaffee, und
Lukas reichte Diana gerade
Feuer fiir ihre Zigarette, als as
an der Haustiir lautete.
?Wenn as der alte Boscombe
-
ist, um wieder de,n ganzen
Abend ilber das Diingen zu
schwatzed, schlieBe ith mich in
mein Arbeitszimmer em", er-
klarte Hester energisth. '
Corky stellte?clas Servierbrett
ab und ging in die Halle, wobei
er, seiner iiblen Gewohnheit
folgend, die Tiir offen lieB. Man
konnte eine helle Stimme htiren,
die fragte, ob das Monks Farm
sei, dann em n unverstandliches
Gemurmel von Corky und
F?lle-
getrappel auf dem Steinboden.
Zwei $timmen schrien: ?Cousin
Lukas!", und zwei Gestalten
stiirzten sich auf Corky und um-
armten ihn stiirmisch.
?Die Kinder!", rief Hester.
?Wir hatten tins sagen konnen,
daB sie aus heiterem Himmel
hereinplatzen!"
?Die Leute, die man nach dem
Wag fragt, schidcen einen nam-
lith falsth oder verstehen nicht,
sichklar auszudriicken. Nur Lou
Donnerstag, 23. Jul' 1953
Declassified and Approved For Release 2013/01/16: CIA-RDP80S01540R002200090001-3
Vltava?
Unsterbliches Ackerland
Muck bliihende StraBen - Blick liber den Stadieldraht
unterfiihrt. Schon jenseits der Eisen-
bahnbrficke bridit eigenwillig trotz
FahAamm und Siedlungsgarten der
alte Feldcharakter durch. Auf den
?Griinstreifen" fast des ganzen Vier-
tels, die dem StraBenausbau noch
nidit zum Opfer gefallen sind und
hoffentlidi noch lenge erhalten blei-
ben, hat sidi die ehemalige Feldflora
in urwiichsiger Didite zusammenge-
Als die Sumpfzypressen und die
riesigen Sequoien, deren zu Kohle
gewordene Oberreste heute aus
135 Meter Tiefe bei .Brunnenbohrun-
gen an der Havel zutage gefordert
werden, grunten, war noch kein
Mensdi auf der Erde. Als er dann
kam, nahrte ihn Jahrtausende hin-
durch der Wald. Vielleicht geschah es
Vor 10 000 Jahren, wir wissen das
Buick von Schonow Ober die Zonengrenze auf Teltow.
nidit so genau, daB er zum ersten
Male eigenhandig em n Samenkorn in
die Erde legte. Aber in diesem
Augenblick begann em n neuer Ab-
schnitt der Menschheitsgeschichte:- Der
Menadi war Bauer "gewbrden. Wenn
wit fiber seine Acker schreiten, sollten
wir audi einmal daran denken, wie
das so gekommen ist. )Arir htben nidit
mehr 'allzuviel Ad