SMV PUBLICATIONS
Document Type:
Collection:
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Release Decision:
RIPPUB
Original Classification:
C
Document Page Count:
33
Document Creation Date:
December 22, 2016
Document Release Date:
June 22, 2012
Sequence Number:
9
Case Number:
Publication Date:
June 11, 1953
Content Type:
REPORT
File:
Attachment | Size |
---|---|
CIA-RDP80S01540R001500140009-7.pdf | 5.98 MB |
Body:
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 CIA-RDP80S01540R001500140009-7
!;v I LLLurhA 29
CENTRAL INTELLIGENCE AGENCY
INFORMATION REPORT
COUNTRY Austria
SUBJECT SMV Publications
This Document contains Information affecting the Na-
tional Defense of the United States. within the mean-
tng of Title 18, Sections 793 and 794, of the U.S. Code. as
amended. Its transmission or revelation of its contents
to or receipt by an unauthorised person is prohibited
by law. The reproduction of this form is prohibited.
CONFIDENTIAL
SECURITY INFORMATION
REPORT
DATE DISTR.
NO. OF PAGES
REQUIREMENT NO. RD
REFERENCES
THE SOURCE EVALUATIONS IN THIS REPORT ARE DEFINITIVE.
THE APPRAISAL OF CONTENT IS TENTATIVE.
issues of "Der Erdoelarbeiter", a weekly publication of the
Soviet Oil Administration (SMV)
Enclosure: 2 publications
I IARMY I INAVY AIR
FBI
AEC 1 11 OCD
(Note: Washington Distribution Indicated By "X"; Halt! DlMribullea my Ford 1"q 51- Zr January 1953
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
-i-r
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Nr. 14 (249)
Gibe u ire Betriebszeitung an Bekar me weitere
Wochenorgan der Arbeiter und. Angesteilten in der ErdOlindustrte
. V.bil1e
Auf-zurn-tMai
Arbeiter and Angestelite der SMV !
Die Zentralbetriebsrllte der SMV rufen
the Arbeiter und Angesteilten auf, such
'diesel Jahr an den wuchtigen 1. Mai Demon-
strationen der Arbeftereinheit geschlossen
teiisunehmen. Der 1. Mal ist der Kampftag
der Arbeiterklasse und der Werktgtigen der
gansen Welt. Kollegen, gebt. each die Bruder-
hand, festigt die Arbeitereinheitl
Die internationals politlsche Lage ist ge-
kennzeichnet durch sine verschlirfte und un-
verhiillte Betreibung der amerikanischen
Kriegspldne. lm .Zeichen dleser. amerikani-
ashen Kriegaplhne atehen the Absichten der
neusa listerrelehisahea Regierung, durch
des- Ntsuni ilea -Ifaasits-Pho.
R;aimw~ Raab, der groBe
Feind der Arbeiterklasse and der werktBtigen
I3suern, ? Sowle der VdU-Faschlst Hartleb,
vor denen die rechten SP-FBhrer, entgegen
ihrem Wahiversprechen, kapituliert haben
and ihr Emverstltndnis gsben, zeigt the Not-
welidighel, dab slob die Arbeiterklasse, egal
weleher Parteirichtung, fester und geschlos-
senor , sasaanmensohlfefen und the Elnheit
verbretten soiL
E aew cans deutlioh, wohln these Po-
119k.'fiihrk wean man solche Arbelterfeinde
an, die $phus der Regierung steilt, Rub Ial
der Starke Mann der ameriksnischen Impe-
!Halisten and beterrelehischen Kapitalisten,
'der, gestatzt auf semen ,Kamita-Plan", die
Lebenahaltang des Ssterreidfischen Volkes
nosh meter herabdrifcken, die sozialen Rechte
einashriinken and Oesterreieh - in the ame-
rikanischen Krtlegspli#
der Arbeiterschaft festlich geschmiickt.
Bundeskanzler gemacht, sie haben dem VdU- i
Faschisten and Arbeitermorder Hartleb zum :-<
dritten Prasidenten im Parlament verholfen.
Es ist e:n schmutziger Verrat, den die rechten
SPOe-FUhrer Scharf and Helmer an ihran
Wahlern begangen haben.
Die groBe Masse der Wahler wird aber
daraus die Konsequenzen ziehen and asn
ersten Mai gemeinsam mit den Kommunisten
fiir ein neutrales and dcmokratisches Oester-
retch demonstrieren."
Belegschaft ausgearbeitet, der auch von Kol-
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Nr. 15
Manches Baron wirst du wissen - vieles nicht!
Rlchenschafsberieht der Zentralbetrie`sriite des Erdolgebietes
In heier and absolut geheimer Wabi wurdW, die Zent albetrlebaratswshien hn Erd5l-
aebiet am XL and V. April ISM durobgefghrt, Von den 158 Arbeiter- and Angesteiiten-
beirlebsr5ten, unter denen Sidi Dutsende Sosialisten and Parteilose bef4nden, wurde can
tlberueugendes Bekenntnis Bur Gewerkaehaftiidsen Eluheitaliste and damit ands sine
ZasUmmnngs~iSrung Bur bisherigen Tatigkelt des Zentralbetrlebsrates, an dessen Spitze
edt Jahreen Hollege Frans L o i ? t I steht, abgegebee. Die Wabibeteiligung betrug
9" Present. Vier Kellegen bonnie wegen Urlaubs beslehungsweise anderweltiger
Yerhinderung ihre Stimme itleht abgeben. Von den 154 Kelieginnen and Kollegen, die
ap der Wahl teilnahmen, haben 163 fAr die Kandidaten der Gewerksebtilichen Einheits-
Itate gestlmmt. Nor ein Stimmzettel war leer.
Dieses Wablergebnis tat tin neuerlicber schiagender Bewels fOr die LAgenhaftigkeit
der ?A.-Z."- and Rot-Weis-Rot-Meldungen Aber eenen angeblleben ?KP-Terrer" in den
SMV-Betrieben. Auch die soutalistimhen J rleberifte baben.sick in gebelmer Wahl nicht
I& die Spaiterpolitik der SP-Fiihrung, sondern Stir the gewerli" aftlidie Kaanpfeinheii
eiudeuti( .a gespreisu,
Nach der Konstituterung gehen die neu-
gew.Shiten Zentralbetrieberi to an die Arbelt
and sie werden konsequent wie bisher fi r
weitere betriebliche Verbeeerungen, fiir die
Sicherung des Arbeitsplatzes, 153r den Ausbau
der Sozialgesetzgebung and insbesondere fur
sine Friedenspolitik eintreten.
Wer die nac tehenden Auszuge aus dem
Redhenschaftsb-idit der Zentralbetriebsrate
studiert, wird zur Ueberzeugung kommen, dal3
In den Jahren von Anfang 1951 bin zur
jetzigen Wahl des Zentralbetriebsrates Behr
viel and Positives geleistet wurde, so dali der
neubeginnenden T3tigkeitperiode unseres
Zentralbetriebsrates mit Vertrauen entgegen-
gesehen werden kann.
In der Berichtsperiode fanden 21 Sitzungen
des ZBR statt, das heif3t, da13 im Durch-
schnitt fast jeden Monat eine Sitzung des
?ZBR stattgefunden hat. Um eine kollektive
Arbeit mit den Betriebsraten durchzufuhren,
wurden Betriebsratsobmannerkonferenzen
periodenmaf3ig abgehalten. An solchen Kon-
ferenzen fanden in der Berichtsperiode zwolf
statt, in denen die wichtigsten Fragen ge-
meinsam beraten wurden. Diese Form der
kollektiven Arbeit wurde dahingehend er-
weltert, dal3 im Monat einmal ein Mitglied
des ZBR an der Betriebsratesitzung in den
Betrieben direkt teilnimmt, um die einzelnen
Fragen and Probleme in den Betrieben noch
besser kennenzulernen.
Belegschaftsversammlungen, die bet bei
bestimmten Anlitssen and in bestimmten
Zeitabschnitten durchgefuhrt wurden, waren
von grol3er Bedeutung. In der Berichtsperiode
wurden vom ZBR gemeinsam mit den Be-
triebsraten and Zahlstellen der Gewerk-
achaft 17 Betriebsbelegschaftsversammlungen
in jedem Betrieb organisiert and durchge-
fiihrt.
183 Aussprachen milt der Generaldkeldion
Selt Februar 1951 hat der ZBR bei der
Generaldirektion hinsichtlich des arbeits-
und lohnrechtlichen Teiles des Kollektivver-
trages sowie in sozialen and kulturellen Be-
langen 183 Interventionen durchgefiihrt. Bel
den einzelnen Betriebsdirektoren wurden
seitens des ZBR, gemeinsam mit den Be-
trieberatsobm5nnern, 368 Vorsprachen be-
ziehungsweise Interventionen in solchen
Fallen durchgefuhrt.
In der Berichtsperiode kamen 1592 Ar-
beiter qnd Angestellte in das Buro des ZBR,
the sich Auskunfte and Ratschlage holten
Oder um Beistand and um Interventionen er-
suchten.
20 Zusatzverfr*ge ausgearbeltel
Fdnfzehn Zusatzvertrage fur Arbeiter and
fUnt fCir die Angestellten wurden verhand-
lungsreif ausgearbeitet.
Autlerdem wurden Anordnungen hinsicht-
lieh der Ueberbruckungshilfe, Zuschl5gen
fur die in Schichtbetrieben an Sonntagen ge-
leistete Arbeit, fur Sehiehtvergiitung bet
Schneeverwehungen,. Benzinzuteiiung fiir
Arbelter and Angestellte, die em Motorrad
besitzen and dieses zur Fahrt zum and vom
Arbeitsplatz bentttzen, , Wohnungsbeihilfe,
Auszahlungstermin fair die Weihnachts-
remuneration, Kleiderausgabetermin, ,,An-
erkennungsgeld fur langj4hrige Tatigkeit in
der Produktion" and Anwendung des SMV-
zugrundegelegt, das heilt, dab alle geleiste-
ten Ueberstunden, aim such the normalen
Zulagen, welche in den letzten 4 Wochen ge-
wlihrt warden, berticksichtigt mind. Fruher
wurde bei der Berechnung des Krankengeld-
zuschusses nur der normale Stundenlohn
(48 Standen) ohne Ueberstunden and Zulagen
zur Grundlage genommen
Durch den Zusatzvertrag zum Punkt XII
des Kollektivvertrages. bezugnehmend auf
Paragraph 6, Absatz .2, des Urlaubegesetzes,
wurde vereinbart, daft als Normalaibeitszeit
die durchsrhnittliche Arbeitszeit der letzten
13 Wodhen vor Urlaubsantritt zur G'rundlage
der Bereshaung des Urlaubaentgelles ge-
nommen wird. In den Grundverdienst werden
die Vorarbeiterzulagen, Schmutz-, Gefahren-
und Erschwerniszulagen, Bowie Sonn-, Feier-
tagsiiberstunden and Nachtzuschltlge einge.
rechnet.
Vor diesem Zusatzvertrag wurde das Ur?
laubsentgelt auf der Grundlage der witchent?
lichen normalen Arbeitszelt (48 Stunden)
Kollektivvertrages fur die Arbeiter der EPG, Em gleicher Zusatzvertrag~(Urlaubsentgelt)
vereinbart. w
d
fu
di
ur
e
r
e Angestellten, die im Sdiicht-
Welter warden durdt eenen Zusatzvertrag dienst tatig Sind, vom ZBR ausgearbeitet and
(Lohnrechtlicher Tell) vom 23. Mlrz 1951 the
Lohngruppen erhbht.
Allein diese Neuregelung kam einer elf-
bis ftinfzehnprozentigen Lohnerh6hung gleich.
Eine soiche Lohnerhohung wurde In keinem
Privat- Oder verstaatlichten Betrieb durch-
gefAhrt, sondern nor In den SMV-Betrieben.
Durch den abgeschlossenen Zusatzvertrag
zum KV fur Angestellte, vot 10, Mai 1951
wurden die Monatsgehal,ter urn
11 Prozent erhbht, wogegen man in glen
kapitalistischen and verstaatlichten Betrieben
im Durchschnitt nur zehn Prozent Gehalt-
erhohung gab. Gleichzeitig erhielten unsere
Angestellten ein halbes Monatsgehalt als
Urlaubsgeld. Ferner wurden der Nacht-
arbeitszuschlag, das Trennungsgeld and das
Kilometergeld erhi ht.
Allerdings hat die private (amerikanische
and englische) Erdolindustrie nach dem Ab-
schlul3 des Zusatzvertrages zum Kollektiv-
vertrag Air Angestellte der SMV die Monats-
gehaiter. um 15 Prozent erhbht, aber ohne ein
halbes Monatsgehalt als Urlaubsgeld. Die Ge-
werkschaft. die gegen die Forderung der An-
gestellten nach einem 14. Monatsgehalt auf-
trat, war auf Grund des Abschlusses in der
SMV gezwungen, fur eine? 15prozentige Ge-
haltserhohung in der privaten Erdolindustrie
elnzutreten. HStte die Generaldirektion der
SMV die Frage des 14. Monatsgehaltes zur
Ganze abgelehnt, and nur 11 Prozent Ge-
haltserhihung gegeben, dann Witte die Ge-
werkschaft auch in der privaten ErdSlindu-
strie mit den 11 Prozent abgeschlossen.
Mit dem Absehluli des Zusatzvertrages zu
Punkt VI des Kollektivvertrages (Schmutz-,
Gefahren- and Erschwernissatage) wurde
eine wesentliche Verbesserung herbeigefiihrt,
aber vor allem wurde durch diesen Zusatz-
vertrag genau festgelegt, wer die Zulagen zu
bekommen hat, and in welcher HShe. Die
frilheren verschiedenen Auslegungen wurden
damit beseitigt.
Durch den Abschlul3 des Zusatzvertrages
zum Punkt IX des Kollektivvertrages wurde
der Bezug von Arbeitekleidung . Im Durch-
sdmitt am sirka 15 Prozent verbessert.
Durch den Zusatzvertrag zum Punkt X des
Kollektivvertrages wird der Berethnung des
Krankengeldsusdsusees jetzt der durch-
schnittliche Nettoverdienst des Arbeiters in
den letzten vier Wochen vor dei Krankheit
abgeschlossen.
Um 20 Prozent hShere L6hne self
November 1952
Laut neu abgeschtossenem lohnrechtlichert
Tell von 15. November 1 9 5 2 warden the B e-
r u f s g r u p p e n in verbesserter Form er-
stellt, nachdem man die unquafUderten Ar-
beiter, the Hilfsarbeiter, angelernten Arbeiter
ohne Fachzeugnisgse, Facharbeiter mit Fach-
zeugnissen mittelmiliiger Qualiflkation, suit
hi herer Qualifikation and hochgualifizierte
Arbeiter genau definlerte. Es wurde auce Vor?
sorge getroffen, dab bestimmte Grappen. VGA
Arbeitern nach ein- bis zweijShriger TStig-
keit in eine nachsthShere Lohnstufe out.
steigen.
Ferner wurden die Stundenldhne als Min-
deststundenlShne festgelegt and Im Durch-
schnitt um 20 Prozent erhbht.
Durch die Zusatzvereinbarung vom 28. No-
vember 1952, betreffs der E r r e c h n u n g
der Weihnachtsremuneration wur-
de festgelegt, daft die Weihnachtsremune-
ration fur Regicarbeiter mit normaler
48et(indiger wdchentiicher Arbeitszeit, das
heif3t 208 normalen Arbeitsstunden, zu ? ver-
rechnen ist. Fur Arbeiter, deren normale
Arbeitszeit mehr als 48 Stunden w8ebentlich
betragt, wird die Weihnachtsremuneration
(ohne Ueberstunden and Zulagen) auf der
Basis der fur sie geltenden Arbeitszeit er.
rechnet and nicht, wie in den friiheren Jahren,
mit 48 oder 196 Stunden.
Aehniiche soiche Verbesserungen, wie wir
sie hier aufzeigen, wurden auch in den an-
deren dreizehn Zusatzvertragen erzielt.
Wenn man alle these Verbesserungen be-
trachtet, dann kann man mit gutem Gewiesen
sagen, dab auf diesent Gebiet ein schbnes
Studs Arbeit geleistet wurde and dal3 auch
andererseits die Generaldirektion der SMV
in all diesen Fragen -ein soziales Entgegen-
kommen gegentiber den Arbeltern and An-
gestellten zeigte, was in der Privatindustrie
nicht zutrifft. Aus diesem Grund stellen rich
unsere Arbeiter and Angestellten in vielen
Belangen weft besser, als diejenlgen in den
privaten and verstaatlichten Betrieben.
Es gibt bei uns gewil3 such noch Mangel
and Lucken, aber such these werden syste-
matisdl beseitigt.
Die Lohne and Gehdlter den gestlegenen
Prelsen anzugleichen, hangt nicht von deli
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Betriebsraten und auch nicht von der SMV, I
sondern von der Gewerkschaft ab. Die Ge-
werkschaften - liiBten dafUr den Kampf
organisieren und fuhren, daB die Lohne und
Gehalter fiir alle Arbeiter und Angestellten
in Oesterreich entsprechend den Preisen er-
hoht werden.
Es wurde -meter geleisfet, als im
Kollektivvertrag steht
In der Berichtsperiode haben wir auf dem
. Gebiet der Natural- und Sachbeziige sowie
der kulturellen und sozialen Einrichtungen
gute Fortschritte gemacht. Wir konnen auf
den niedrigen Wohnungsbeitrag hinweisen,
wo der Arbeiter oder Angestellte fiir KUche-
Zimmer einschlieBlich Beheizung und Licht
nur 24 Schilling im Monat bezahlt, obwohl,
laut Kollektivvertrag, die vollen Betriebs-
kosten, das Gas - bis auf ein Drittel er-
rnal3igt - sowie der Stromverbrauch zu be-
zahlen waren. Wir konnen auf die Neu-
einrichtung der Ledigenquartiere, auf die Ver-
DER ERDt7LARBEITER
auf 30 Lehrlinge erhoht werden kann. Gleich-
zeitig haben wir die Errichtung einer Lehr-
werkstatte in Prottes im Auge, und wIr hof-
fen, dal uns dies auch gelingt.
Seitens des Zentralbetriebsrates wurden
auch betreffs Unfallverhutung MaBnahmen
ergriffen. In allen Betrieben wurden aus dem
Betrtebsrat heraus Unfallverhuter gewahlt,
welche die Aufgabe haben, gemeinsam mit
den vom Betrieb ernannten Sicherheitstech-
nikern die Anlagen nach Einhaltung der
Sicherheitsvorschriften zu kontrollieren.
Bemihungen um Verbesserung des
Schichttransportes gehen weiter
Die Frage des Schichttransportes 1st ein
Problem, das bis heute noch nicht zufrieden-
stellend gelost ist. Obwohl in der Berichts-
periode 12 neue Fiinf-Tonnen-LKW (gebaut
fur Personentransport) und acht neue Auto-
husse durch die SMV gekauft und eingesetzt
sowie in den letzten Monaten 25 Privatauto-
busse Mr Schichttransport gemietet wurden,
Auch die sozialistischen Befri ebsrate wahlfen Einheitslisfe!
Samstag, den 9. Mai: Internatios
Zentralbetriebsrats- n a 1 e K o n f e r e n z ehemaliger Maut.
Wahl hausner Haftlinge in Sankt P o 11 e n. Am
Mauthausen-Kundgebung 1953
besserung der Werkkachen und deren billige
Preise (Mittagessen S 3.50) verweisen.
In einzelnen Betrieben gibt es Kinder-
garten (Einrichtung und Personal wird vom
Betrieb bezahlt). Die Eltern leisten fiir die
Verpflegung der Kinder, die gut und reich-
haltig ist, einen Monatsbeitrag von nur S 15.
Den Arbeitern und Angestellten stehen gut
eingerichtete Klubs und Sportanlagen zur
Verfugung, wofur in der Berichtsperiode
viele hunderttausende Schilling ausgegeben
wurden. Auch fiir die Einrichtungen der
Sanitatsstationen wurden einige hundert-
tausende Schilling aufgewendet.
Der billigste Urlaub In Oesferreich
Das Erholungsheim der SMV in Urgersbach
lot ebenfalls eine hervorragende soziale Ein-
richtung. Wie billig der Kostenbeitrag im
Erholungsheim der SMV in Urgersbach im
Vergleich zum Pensionspreis fur das Er-
holungsheim Hirschwang der Niederdeter-
reichischen A-beiterkammer ist, soli folgende
`rabelle zeigen:
Kostenbeitrag fUr da3 Pensionsprels fiir daa
Erholungsheim der SMV Erholungshelm d. NOe AK
pro Tag pro Tag
Betrte-bsangehoriger 8: Umlagepfl f. AK 28.-
deseen Frau 12.-- dsaaen Frau 28.-
Kinder his zu 8 J. 8.- Kinder v. 3-7 J. 14r-
Kinder aber 8 J. 12.- Kinder v. 7 -14 J. 18.-
Ferner gibt es in einzelnen Betrieben
Schwimmbader, Parkanlagen und Werks-
kapellen. Ffir aile these Einrichtungen haben
sich der ZBR wie auch die Betriebsrate
ati ndig bemuht.
Welter besitzen wir irr SEB-Neusledl an
,der Zaya eine Lehrwerkstatte, die noch aus-
gebaut werden soil, damit der Stand von 20
Unser Bild zeigt
die Betriebsr$te von
Aderklaa bet der
Stimmenabgabe im
Wahilokal von Prottes
reicht dies noch immer nicht aus, um alle
Arbeiter und Angestellten ordentlich zu
transportieren. Wir benotigen zirka 65 Schicht-
wagen. Da wir mit den oben aufgezahlten l Abfahrtszelt wird noch bekanntgegeben),
hi
ht
S
d
it
55 h
be
daher auch solche LKW eingesetzt werden,
die fur Personentransporte weniger geelgnet
sind. Der Zentralbetriebsrat ffihrt derzeit
Verhandlungen, urn diesen Zustand abzus
schaffen und den Schichttransport auf Auto-c
busse umzustellen.
Eine weitere Moglichkeit, den Schicht.
transport zu entlasten, besteht darin, dali
ein nosh starkerer Tell unserer Arbeiter und
Angestellten offentliche Verkehrsmittel be..
niitzt. Dies ist aber mit finanziellen Auss
gaben verbunden, welche die Arbeiter und
Angestellten begreiflicherweise nicht auf sic1
nehmen wollen. Daher haben wir die Frage
der Vergi tung der Wochenkarten fur Be.
iutzung i ffentlicher Verkehrsmittel geste1lty
Kollegen! Nehmt Stalling zu den
T011gkefsbedchten!
Einen weiteren Auszug aus dem Tatigs
keitsbericht der Zentralbetriebsrate des Erds
olgebietes, der aber die Einschaltung in de4
wirtschaftlichen und. politischen Kampf,,ub f
die Fortschritte aber auch fiber noch bested
hende Mangel der Fraktion der Gewerkrut
schaftlichen Einheit, aber administrative Arm
beit und fiber die Verwaltung der Berlebeg
umlage Auskunft gibt, veroffentlichen wir In
der nachsten Ausgabe.
Wir fordern welter unsere Leser auf, al(
diesen Tatigkeitsberichten Stellung zu nehmea,
Schreibt uns, wie the the Arbelt der Zentralor
betriebsrlite in den vergangenen zwel Jah 4
ren beurteilt.
gleichen Abend Kundgebungen mit ausl5ndi?
schen Referenten in Sankt Polten, Melk, Amv
stetten, Sankt Valentin, Krems, Linz und
Steyr.
Sonntag, den 10. Mai, vormittags Feierlt
beim franzosischen und sowjetischen Ehren-
mal, anschlieBend Kundgebung aut
dem Appellplatz des ehemalt.
gen KZ. i
S o n d e r z u g in der Nacht zum 10. Mal(
zirka 1 Uhr ab Wien-Westbahnhof (genauS
c
c
erze
wagen
nur
a
n, mussen I Karten zum ermaBigten Preis von 25 Sc ,
Zusi,tzvereinbarung fiber das Urlaubsentgelt
der Angestellten in den SMV-Betrieben
Den Zentralbetriebsri(ten der SMV, ver-
treten durch die Kollegen Franz L o I s t I
und Franz H e I n I s c h, war es dank dem
Entgegenkommen der Generaldirektion mog-
Itch, elne sehr giinstige Zusatzvereinbarung
rum KolIcktlvvertrag unter Dach und Fach
zu bringen. Es handelt slch um die Einbezie-
hung von Ueberstunden oder Ueberstunden-
pauschale bet der Errechnung des Urlaubs-
entgeltes. Ftir viele Angestellten bedeutet
dies elne betrSchtliche Erh5hung des Urlaubs-
entgeltes.
In den Erddlprivatbetrieben, wie zum Bet-
spiel in der Rohol-Zistersdorf, bet
van Sickle and In der E P G, erhalten
dagegen alle Angestellten nach wie vor nur
das iibliche Gehalt wghrend des Urlaubes
ausbezahlt,
Und nun die zwischen Herrn General-
direktor Sidorenko und unseren beiden Zen-
betriebsratsobmannern abgeschlossene Zusatz-
vereinbarung Im Wortlaut:
Bezugnehmend ant ? 12a, Abs. 2, des An-
gestelltengesetzes wird vereinbart:
L Als N'ormalarbeitszeit, die zur Grundlage
der Berechnung des Urlaubsentgeltes Wient,
gilt fur Angestellte die d u r c h s c h n I 1
liche Arbeitszeit in den letzten dret
Monaten vor Urlaubsantritt.
2. Ala Gehalt ist der tatsitchliche Gehall
des Angestellten im Zeitpunkt des Urlaubeo
antrittes zugrunde zu legen. Ein allfitlligee
Ue?berstundenpauschale w I r 4
auch wahrend des Urlaubes wets
ter bezahit. Nicht pauschalierte Ueber8
Sonntags-, Feiertags- und Nackts
s t u n d e n werden In der Weise bertick-K
sichtlgt, data der auf elnen Tag entfallende
Durchschnitt der aus diesem Titel in dad
letzten drei Monaten gezahlten Betrige pro
Urlaubstag berechnet wird. (Summe der iii
den letzten drei Monaten aus diesem Titel
gezahiten Betrage dividiert durch 90, multi-4
pliziert mit der Urlaubsdauer In Tagen, etas
schlieflich Sonn- und Felertage).
3. Nicht zum regelmSiligen Arbeitsentgell
gehi rende Pramien werden bet der Berechs
nung des Urlaubsentgeltes nicht beriid[s
sichtigt.
4. Die Bestimmungen dieser Vereinbarung
treten mit 1. April 1953 in Kraft. Ste sind null
ant Urlaube anwendbar, the nach dieseW
Datum angetrefen werden,
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
$eHe 4 DER ERDDLARBEf1ER
Mr. 15
urn Perbersdorfer r
eheirniiisse das dot
Wie rich die Zeiten andern! Als ein gewisser
James E. Marshall am 24. Janner 1848 am
American-River, einem NebenfluB des
Sacramento, the ersten Nuggets gefunden
hatte, stand es schon zweiundzwanzig Tage
renter in der Californian", Nadtrichten-,
Unterhaltungs- and Cultur-Journal fir San
)'rancisco and die umliegenden Dorfer. Ad,t
Tage seater entschlief . die alte Presse-Tante
sanit, well ihre Reporter, Setzer and Aus-
trilger In die blauen Berge der unbegrenzien
M8glichkeiten stiirmten, vom Goldfieber ge-
addittelt wie zehntausende andere.
In Perbersdorf bei Leibnitz 1st man dem
?Braunen Gold", dem Erd8l, schon vor d^m
ersten Weltkrieg auf die Spur gekommen.
Doch bis heute weiB the Oeffentlichkeit nicht,
was dort wirklich los lat. Die Zeiten andern
Rich eben. Was vor hundert Jahren binnen
schtundzwanzig Tagen In die Zeltung kam,
eracheint heute erst nach dreiBig Jahren Im
Drudk. Es kommt ganz auf die Umstande an,
ob die reitenden Reporter von Anno dazurr.al
den Sdinelligkeitsrekord fair Bich buchen oder
die rasenden Reporter von heute. LaBt sehen,
Was das fir Umstande rind!
Perbersdorfer Bauem and
Sacramento-Indtaner
Ifunderte Jahre vor eenem historischen
Augenblick Im Jahre 1848 haben die Indianer
Im Rio Sacramento ihre Mustangs getr'inkt
ttnd nicht geahnt, dal sle ihnen buchstablich
Goldwasser zum Saufen gaben.
Die Perbersdorfer Bauern haben ihr Vieh
blemals In der gewissen Quelle getrankt, die
dort im Grunde sprudelt. Ihr Wasser lst blig
Und aieht braun aus. ?Das Wasser lat nix
nutzl" sagten ale and ahnten nicht, daB es
das wertvollste weft and Breit War - Wasser,
das ?Braunes Gold" anzeigte
Damals sti rmten the Diggers wie die Wilde
Jagd ins Tal des Sacramento. In wenigen
-`Fagen erhoben rich dort, wo Fuchs and Puma
sich gute Nacht gesagt batten, ganze Stadte.
Me waren Baraeken, aber drin war alles, was
dazugehort: Bank, Kirche, Sheriff-Office,
Spelunken, Und ein paar Jahre seater sagten
sick wieder Fuchs and Puma zwischen den
verfallenen Barackenwanden gute Nacht. Der
Goldrummel von Rio Sacramento war vorbei.
UMersuchungen - sfreng geheim
In 14'erbersdorf haben action vor dem ersten
Weltkrieg. Gelehrte die 811ge Quelle unter-
sudrt. Doeh ale verschwanden wieder ohne
ein Sterbenswdrtchen? verlauten zu Iassen.
' Sogar der llteste Einwohner von Perbersdorf
- denials ein junger Bursche - hat ganz suf
ale vergessen. Aber die Protokolle fiber die
Queue kamen In die Archive, and the Leute,
die aich berufsm2Big daftir Interesslerten, Ver-
BaBen darauf.
Zistersdorf lag jahrelang broth
In Zistersdorf haben die anglo-amerl-
kanlsdien and ho119ndischen ErdBlgesell-
achaften In den zwanziger Jahren ebensolche
Bohrungen machen lassen wie In Perbersdorf.
Yin Jahre 1930 haste elne Bohrung bel Windisch-
Baumgarten Erfolg. Man erzieite damals seers
Tonnen Erdol and wuBte, daB man ein groBes
Leger entdeckt hatte.
Aber die anglo-amerikanischen and hollandl-
schen Erdolgesellschaften brauchten es gar
nicht. Sie batten ja riesige Aniagen in der
ganzen Welt. Darum lieBen ale Zistersdorf
brash liegen and ?produzierten" im Jahre 1938
nur 34, Tonnen. Und das gait schon als Rekord.
Air man as aber brauchte,
da grog es eprunghaft aufwihts. Hitler suchte
Erddl fur semen Krieg. Darum kaufte er den
westlichen Gesellsehaften ihre Einrid tungen schon da. Tausend Meter and nosh weiter
and Schiirfrechte ab and lief Zistersdorf ge- will man in die Tiefe bohren. So viel Geld
waltig ausbauen. 1,212.840 Tonnen worden gibt, man nur aus, wenn man eine Hoff-
lm Jahre 1940 gefordert. Dock das reichte bei nung hat.
weitem nicht aus. Darum griff man In die Doch die Arbeiter haben strengste Schweige?
Archive and holte die Aufzeicrnungen fiber. pflidit, and der Bohrmeister, ein alter Ver?
die Quelle von Perbersdorf bervor. Wieder
kamen Gelehrte in the stille Sledlung, bohrten,
notierten, and verachwanden, ohne zu sagen;
was los war.
Nochmais Perbersdorf and mist
Sacramento
Die Zeiten rind lsingst vorbel, wo rich zehn-
tausend kieine Leute out Goldadern,
Diamantenfelder and Erdblgebiete staizen
and dort binnen weniger Jahre, Monate oder
gar Tage ein VermBgen zusammenraffen
konnten. Ganz wenige Manner - man Kann
sle an den Fingern abzahlen -. beherrschen
mit ihrem riesigen Kapital das westlidie Gcld
and Erdol. Der Digger von einst, der Air
Die APA meldet:
Die Versudcsbohrungen Van Sickles mind
im Gebiet Spielfeld-Radkersburg so welt ge-
diehen, daB In den ersten Maltagen bet
Perbersdorf Tiefbohrnngen beginnen konnen.
Eine dort bereits entdeekte Erdgasquelle lot
mit Beton geschlossen worden.
seine elgene Tasche arbeltete, lst zum Arbeiter
Oder Angestellten von heute geworden, der
im Akkord oder um eine Pramie schuftet and
sick damit niemals ein Vermogen machen
kann.
Und statt Goldgraber and Abenteurer, die
emander wegen einer Bonanza, wegen eires
Nestes von Nuggets das Lebenslicht aus-
bliesen, treten the Armeen der westilehen
Welt auf den Plan, the dasselbe im W31t-
malistab um gamer gro8er Reidse willen tun.
Der Wesfen Id zusammengeschrumpff
Zistersdorf geh8rt den ErdBlimperialisten
nidit mehr. Sie haben es verspielt, als ale es
- and ganz Oesterreidi - dem Hitler zu-
schoben, damit er einen Trumpf mehr Im
Kempf gegen the Sowjetunton babe. Und das
iranische Erdol gehbrt ihnen ouch nicht meter.
Die Welt des Imperialismue, die westliche
Welt, wie sie es nennen, lst kleiner ge-
worden, die Rohstoffe rind knapper, die
Gegner der Rockefeller and Morgan smd
zahireicher and starker geworden. Nun hefflVa
ftir Mister Dollar and Lord Sterling, alles
mobilisieren, alles zusammenkratzen, was
nosh da 1st.
Darum kamen the Gelehrten Hach dem
zwelten Weltkrleg sum drittenmal nacr
Perbersdorf and bohrten and notierten.
Mach Van Sickle Emstl
Es scheint so. Man bohrte fin weiten Um-
krels bis In the Gegend von Radkersburg
hinein, man bohrte such sonst in der Ost-
steiermark. Und Perbersdorf 1st so etwas 'ole
eine Zentrale geworden.
Hier hat man das kleine Probebohrgestell
wohl such wieder abgebaut wie anderswo.
Doch dafur hat maneinen Turm von mehr als
vierzig Meter aufgestellt, eine solids Stabl-
konstruktion von Waagner-Biro, Und auf dem
Lagerplatz in Perbersdorf stapelt man das
Material ft r einen zweiten Turm auf. Drel
groie Zisternen rind aufgestellt: die.Bohr-
masdiinen brauchen ja eine Unmenge Ile-
triebestoff. Zwei Kesselanlagen stehen a'ach
trauensmann der englisch-holldndischen Erd.
8lfirma Van Sidtie, erzbhlt erst recht nicht,
wie es steht. So 1st es heute in Perbersdorfr
8sterretchisdie Bauern fragen 8sterrelchiscre
Arbeiter, ob ale in 8sterreichischem Boden
Erd81 gefunden haben, dock die Arbeiter
diirfen es nicht sagen: die englisch-holldndische
Firma verbietet es ihnen.
Wie man mH Elngebonenen urngehi
hat Van Sickle in Perbersdorf schon demos'
striert. Es fing so harmlos an. Ein paar fremde
Herren sind gekonunen: ,,Das Gestell da
konnen wir dock auf definer Wiese aufstellen
Belt? Wird schon dein Sdsaden nicht sein.J
Freude batten the Bauern keine, aber ale
wollten ?nicht so sein".
Die fremden Herren gingen mit den Bauern,
die in Frage kamen, in ein klejnes Wirtshaus
and zahlten ibnen ein paar Liter. Wein. Hoch
fat's hergegangen. Und heute Hoch zeigt man
am Tisch, wo jeder Bauer.damals sail, ale
er semen fruchtbaren Boden - doppelt frudrt?
um einen Pappenstiel -verpeditete. Denn
darauf lief es ja hinaus.
Heute zahlt Van Sickle zehn Groschen fill
den Wiesenboden, den seine Anlagen ruinieren,
zehn Groschen pro Quadratmeter and Jahrl
Das Heu, das auf so elnem Quadratmeter
- jetzt nicht mehr - wadrst, ware natfirlici
viel mehr wert. ?Aber wer kann mit den Herren
prozessieren? Da verlierst nidrt nur die-Wiese,
da verlierst den ganzen Hof dazu!" Die Bauern
wissen, dell heute in Oesterreich Redrt be'
kommt, wer Geld bat.
Es wind unsere Laser interessleren, dad did
SMV den Bauern fiir jeden Quadratmeter
gepachteten Bodens 20 Grosdren pro Jahr
bezahlt, also des Doppelte dessen, was Van
Sickle den steirisdren Bauern glbt.
Paragrapher staff Pisfolen
Morgan, falls die Erd&lnroduktion anlauft,
wind Van Sickle den Boden? nicht imehr
?pachten", sondern ?kkaufen", and war urn
den gesetzlichen Preis. Oh, es wird alles gang
rechtens abgehen. Aber der Bauer wind um
den Erllis halt nirgends ebensolcren Boden
kaufen k8nmen, denn der gesetzliche Preis fill
Bauernboden lst viel geringer ale der Marktr
wert.
Am Rio Sacramento bobeil die angloe
amerikanischen Goldsucher the Eingebornen
mft F uer and Pistole aus dem Land gesagt.
Und die hohen Herren im ?WeiSen Haus" mu
Washington zuckten die Achseln, wenn es
elver Abordnung von Eingebornen wirkiids
zudringen.
In Perbersdorf 1st man ?humaner", da macht
man's mit messerscharfen Paragraphen. Aber
es kommt out dasselbe hinaus: der ?Ein.
geborne" wird ruiniert, mull gehen, and die
anglo-hollandische Kapitalgesellsduift trium4
phiert. Wie herrlich sind dock die modernen
Methoden.
Denken wir elnmal Hecht
Warum kann One anglo-ho11 indisdre Firma
Van Sickle in 8sterreichisdien Landen mach
dsterreidiisdtem, also unserem Erd81 bohren?
Weil ihr die Regierung ? Oesterreichs dazu des
Redrt gab.
Wer wird den Gewinn einstecken, wenn hief
wirklich Erd81 gef6rdert ward? Wer wird ani
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
DER ERDOLARBEITER Selfe
Ein Kamitz-Budget in Nie derosterreieht
85 Millionen Schilling fir Arbeits-
beschaffung gestrichen
Diese Woche beschaftigt sick der
niederosterreichischer Landtag mit dem
Budget 1953. Vier Monate des Jahres,
fihr das der Haushaltpian aufgestellt
ward, muBten vergehen, ehe man mit
den Budgetberatungen begann. Bisher
wurden Ausgaben und Einnahmen des
Landes durch ein sogenanntes Budget-
provisorium geregelt, das die beiden
Koalitionsparteien kurz vor den Wah-
len beschiossen, um der Bevolkerung
Niederosterrelchs moglichst lange zu
verheimlichen, in welch katastropha-
ter finanzieller Lage sich . das Land
befindet. Der nunmehr vorliegende
Budgetentwurf ist nichts anderes als die
DurchfUhrung des Hamitz-Planes, des-
selben Planes, gegen den die SP vor den
Wahien so gewettert hat..
Wieso Kamitz-Budget?
Das niederosterreichische Budget wird
von den Koalitionsparteien der Bevolke-
rung als ein Budget der Arbeitsbeschaf-
fung dargestellt. In Wirkllchkeit ist aber
von einer tatsAchlichen Arbeitsbeschaf-
fung kelne Rede.. Im Gegentell, das Bud-
get 1953 sieht noch wesentliche Ver-
schlechterungen gegenuber den ver-
So stehen
heuer Or Arbeitsbeschaffung um rund
85 Millionen Schilling weniger zur
Vertilgung als im' vergangenen Jahr.
Allein aus dem ordentlichen Budget
wurden mehr als 30 Millionen Schil-
ling gestrichen, die bisher ffir F1uB-
regulierungen, StraBeninstandsetzungs-
arbeiten, Wirtschaftsforderung usw.
ausgegeben wurden.
Im auBerordentlichen Budgef sind
heuer nur 15 Millionen Schilling fur
Investitionszwecke vorgesehen, wahrend
fur denselben Zweck im vergangenen
Jahr noch 50 Millionen ausgeworfen
wurden. This auBerordentliche Budget ist
nur zu 15 Prozent gedeckt, die tibrigen
85 Prozent sind unbeglichen.
Einsparungen und Streichungen, das und Weise benachteiligt. Der VP-Finanz?
sand die Hauptmerkmale des Budgets. referent Landesrat M U 11 n e r hat alit
Selbstverstdndlich ward On solcher BegrUndung for den AbschluB eine9
Haushaltplan der Verschlechterungen Budgetprovisoriums vor den Wahien an.
und des Nlederganges sich auch auf gegeben, daB man Zeit gewinnen mOsse,,,
die Lebenslage der Bevolkerung aus- um bei der Bundesregierung Vorteile fud,
wirken. das 'Land herausholen zu konnen. Die
Wenn keine Wohnungen gebaut, keine Regierungsparteien haben Zeit gewonnen,.
Straeen instand gesetzt, keine FluBregu aber nicht zum Vorteil, sondern zuni
llerungsarbeiten durchgeftihrt werden - Schaden unseres Landes, um die Wahler
um nur einige wenige Belspiele zu betrtigen zu konnen und urn ein Budges
nennen werden zehntausende Nieder-
gangenen Jahren vor. i 6sterreieher welter stempeln gehen
IHIMUImullIluUIIIIIUINtlulII uuuuuulHIuIIIIuluNUfIIIIIIIIIIuIIINIIIA1I11MImmulMIIIdN11g1mIgmInaNqNUHuaAimNMUOmIINuumnm plmmlm MUMMM
steirischen Erddl verdienen? Die anglo-hollan-
dische Firma Van Sickle. Warum? Weil .ihr die
Regierung dazu das Rec t gibt.
Seinerzeit hat the Regierung Zistersdorf an
Van Sickle und andere anglo-hollandisdhe Erd-
blfirmen verschachert. Die wieder verkauften
ihren Beshtz mit groBem Profit an Hitler-
Deutschland. Als die Sowjetunion 1945 der
Regierung fUnfzig Prozent des inzwischen
gewaitig ausgebauten Zistersdorfer Komplexes
anbot, lehnten Renner, SchSrf und Figi ab und
vergaben damit eine auBerordentliche Chance.
Begrhindung! sle mii(3ten die ?Rechte" der
anglo-hollAndisdien Kapitalisten wabren.
Nun bestiinde in Perbersdorf wieder eine
Chance, osterreichisrhes Erddl durch t ster-
reichische Staatsbetriebe zum Nutzen unseres
Landes zu fordern. Und wieder vergibt die
Regierung these Chance und gibt den anglo-
hollt ndischen Kapitalisten Rechte, die she hier
Uberhaupt nosh rue besessen haben,
Und trotzdem tragen the Regierungsautos
die rot-weiB-rote Flagge - welch ein Mill-
brauch, welch ein Verrati
DarUber berrsd f Schweigen Im reaktionliren Blatierwaldl
Unsere Aufnahme
zeigt eine Sohraulage
In der Zentrale Van
Sickles bel Per?ers-
dorf In der Steier-
mark. Auch zweh
Kesselaniagen, drel
schon da. Wean the
Bohrung fi ndig ward,
geh5rt das steirische
Erdol nieht Oester-
reich, sondern dem
Anglo-IIollander Van
Sickle. Der ,Sozia-
list" Waldbranner
Pab dazu seinen Se-
en.
mtissen, Wenn das Land bedeutend
weniger Mittel fir Investitionen zur Ver-
fUgung "stellt, werden auch in den Ge?
meinden dringend notwendige Arbelten
weiterhin unterbleiben. Wohin karin eine
solche Politik nur fUhren? Zu nocti
grolerer Arbeitslosigkeit und damit zur
weiteren Verelendung der Bevolkerung.,
Sfiefkind Niederosterreich
Niederosterreich wird sett Jahr und
Tag von der Bundesregierung als Stief+
kind behandelt. Obwohl es das groBte
Bundesland mit den meisten Hriegae
schtiden und, wirtschaftlich gesehen, auclf
das bedeutendste Bundesland 1st, ward es
von der Bundesregierung in seder Art
zu erstellen, das mit semen wirtschaft4
lichen und sozialen Verschlechterungea
ein Tell des Hamitz-Planes ist, mit dessert
Hilfe das Land weiterhin ausgebeutel
und dem Ruin naher gebracht werden
soil, Wie es eben dem Auftrag d'et
Amerikaner entsprtcht, den die Bundes<
reglerung mit UnterstUtzung der HoaIi<
tionsparteien in der Landesregierung ge4
:treulhch auf Kosten der niederosterreichtd
schen Bevolkerung durchfUhrt.
Die SP-Abgeordneten haben
das Wort
,,Gegeri den Hamitz-Plan" war did
Hauptlosung der SP vor den Wahlen.,
Und nun liegt dem Landtag ein Budget
vor, das ein getreues Spiegelbild des
Hamitz-Planes ist. Was werden die
Sozialisten im nlederosterreichischeri
Landtag nun tun? Sie haben mit groBem
Tamtam in der Ntederosterreichischen
Arbeiterkammer ein ,Sonderprogramid
zur Arbeitsbeschaffung in Niederoster?
retch" beschlossen und dieses Programni
Raab und Helmer mit dem Ersuchen
?Schafft Arbeit In Niederosterreich" vor?
gelegt. Jetzt haben die sozialistischen
Abgeordneten im Landtag Gelegenhettj
zu beweisen, daB sie zu ihrer Forderung
stehen, daB auch das Sonderprogramnt
der Arbeiterkammer nicht nur als Augen+
auswischerel fair die Arbeiter beschlosse1
wurde, sondern als ehrliche MaBnahme
zum Wohle der Bevolkerung, zum Wohle
Nieder6sterreichs.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
.bus unsPJceyt
l~e~i'e7ten
SPOe-Betriebsrat Otto Heckel, RohSl-Zistersdorf:
Wir kleinen Funktiona re haben die
Kompromil3politik schon Iangst sott
In der sozialistiscben Betriebszeitung vom Mal -1953 schreibt Betriebsrat Kollege Otto
11 e e k e I folgendes fiber the Stimmung unte r den sozialistischen Arbeitern and kleinen
Funktionfren:
,,Wir haben fiber das Ergebnis der Wahlen
Won 1949 geheult and fiber das von 1953 ge-
jubelt. Gejubelt. well wir dachten, and es
such often aussprachen: nun kommt ja end-
Itch the Sonne hervor, unsere Sonne, and mit
ihr eine andere Politik in Oesterreich! Nicht
wieder die Politik des ewigen Nachgebens
lend Kompromissemachens, die Politik, von
der wir schon langst, langst genug haben.
Wir haben es wirklich schon satt bekommen,
immer sehen zu mUssen, wie die anderen
breitspurig dastehen and ?ihre" Politik
machen.
Drel Wochen nach dem Wahltag lasen wir,
daB gegen Kraus wegen unberechtigter Er-
h8hung des Milchpreises die Strafanzelge er-
otattet wurde. Wir alle (siehe ganz oben), wir
?Ile riefen innerlich ?Hurral". Endlich 1st ale
da, the so lang ersehnte Nackensteife unserer
aarteileitung!
So schrieb such unsere gesamte Partel-
presse nosh am Sonntag, dem 15. Mars 1953,
is am Mittwoch, dem 18. MSrz, lasen wir in
Sneerer ?Arbeiter-Zeitung" w8rtlich:
?Eine solche Preispolitik ist widersinnig;
ie schadigt den Konsumenten, well sie jhm
billige Milch vorenthalt, and sic niitzt in
keiner Weise dem Bauern, der fur seine Er-
teugnisse um keinen Groschen mehr erhalt.
Diese Politik hilft ,fur dem Milchausgleichs-
fonds and seiner Bdrokratie, well sie Dutzende
Millionen Schilling in ihre Hande leitet. Der
Konsum an Vollmilch, anerkannt das beste
ttnd gesUndeste Volksnahrungsmittel, bleibt
In Oesterreich noch weft hinter dem In an-
deren Landern zurtick. Die Bevolkerung sollte !
also mehr Milch trinken, das kann sie aber
nur, wenn die Milch billig 1st!"
Diese Worte sind verni nftig, klar and
logisch. Aber das war .vor Tisch. Und nun,
aut den Tag genau vier Wochen, nach der so
erfolgreichen Wahl, steht in der ,Arbelter-
Zeltung": Der neue Milchpreis! Also hat man
wieder einmal kapttuliert.
War alles, was in den Tagen vor diesem
Sonntag geschrieben worden war, nicht rich-
tig, also falsch, also Irrtum, iiberholter Plun-
der? Und hier kommt der Punkt, wo wir uns
(vielleicht Gott sel Dank) In politischer Hin-
sicht nicht wendig genug fiihlen.
Uns hat man nun die Aufgabe zugedacht,
vor allem einmal wieder freudig ?Ja" zu
sagen, and dann die, dies den Hausfrauen
klarzumachen, ihnen zu erklaren, daft Un-
recht Recht, and Recht Unrecht sei, daft
Kraus nicht unrecht hatte, usw. Was sollen
wir ihnen nun wirklich sagen, nachdem wir
ihnen ja triumphierend alle Artikel seit derv
15. Marz gezeigt batten?
Seien wir ehrlich; das hatte man sich and
auch uns ersparen konnen. Es sieht namlich
nicht sehr geradlinig aus. Und es war eitl
ebenso grol3er and trauriger, wie auch ver-
meidbarer Riickzieher. .
Am 22. Februar haben wir einen stolzen
Sleg gefelert and nur ein Mandat hat uns
zum Gesamtsleg gefehlt. Aber vier Wochen
spiLter haben wir mehr als nur ein Mandat
verloren. Man soli ja nur nicht glauben, daB
das Volk kein feines Emplinden fur Recht
and Unrecht, fair Ernst and Theater hat."
Kollege Heckel soil the Kraft der Arbeiterschaft zu Hilfe nehmen,
dann and nur dann - ? wird es ihm and
vielen anderen sozialistischen Funktionar?en
in den Betrieben gelingen, den Parteivorstand
der SPOe zu einer Aenderung seiner Politik
au zwingen. Mit den von ihm gewill ehrlich
gemeinten'kritischen Betrachtungen allein ist
as nicht getan! Der Parteivorstand der SPOe
mimt namlich ,Demokratie". Es ist ihm zwar
nicht angenehm, wenn sozialistische Funk-
tionare ihrer tiefen Unzufriedenheit fiber die
Packlerei in Konferenzen oder durch solche
Zuschriften Ausdruck geben, aber die Helmer,
Scharf, Pollak dulden diesel ,Abreagieren",
enn sie wissen genau, da13 ihnen solche Kritik
Allein nicht gefahrlich werden kann.
Erst wenn auch sozialistische Betriebsrate
dazu iibergehen, die Arbeiterschaft ihres Be-
triebes zu Hilfe zu nehmen, sie In Versarnm-
tungen aufklaren and zum Widerstand gegen
diesen oder jenen reaktionaren Anschlag auf-
fordern, dann wird man in der Lt welstrafle
haunter. So konnte zum Beispiel die Ueber-
briickungshilfe vor Weihnachten 1951 fiir alle
Arbeiter Oesterreichs gegen den anfanglichen
Widerstand der SP-Fiihrung erzwungen wer-
den, aber auch erst, als von Versammlungen
in fast alien Betrieben eine solche Hilfe mit
allem Nachdruck gefordert wurde.
Die kritischen Betrachtungen des Kollegen
Heckel sind absolut richtig, aber sie warden
wirkungslos verpuffen, wenn hinter ihnen
nicht gleichzeitig die Kraft der Arbeiterschaft
des Betriebes steht. Schon immer haben die
Arbeiter der RAG mehr Information durch
die Betriebsrate gefordert and wir haben in
unserer letzten Ausgabe dieser Forderung der
Roholarbeiter Raum gegeben.
Wenn Kollege Heckel in der SP-Betriebs-
zeitung schon des 8fteren richtig erklart hat,
,,Der Feind steht rechts!", dann mull er Ver-
biindete suchen, die,links stehen. In richtiger
Einseh5tzung z5hlen wir dazu die Arbelter
der R o h 81 - A G, jene Hunderte, the Kollege
Heckel bisher nicht in den Kampf fr r den
Sozialismus gefuhrt hat. Kein Geringerer all
Lenin hat das Wort gepr5gt, daB wir uns nicht
scheuen sollen, von den Arbeitern zu lernen.
Kollege Heckel hat am Eingang seines Ar-
tikels In der SP-Betriebszeitung gani richtig
festgestellt, dab sick die kleinen FunktionBre
unverfalscht and unverw5ssert das Gefdhl
ff r das Richtige bewahrt haben. Es gilt nun,
seine eigenen Worte durch Taten zu bekr5f-
tigen, Alno.
SO S Strafe zahlen
mull jeder - so lautet ein Gemeinderats-
beschluB in Neusiedl -, tier nach wie vor
vom Sportplatz quer fiber die Felder zur
Feldbahnbrucke geht oder noch immer We
Abkurzung vom sogenannten ,Bereitschafts-
haus" zum Zayadamm glaubt nehmen zu
mussen. Wir appellieren an die Vernunft
aller Kollegen, denn es ist wirklich nicht
notig, wegen eines Zeitgewinnes von drei
Minuten den Kleinbauern unndtig Flur?
schaden zuzufiigen.
Mai-Buchausstellung
bel der Werkfeuerwehr In Neusiedl. Wer
Freude an guter Unterhaltungsliteratur hat
and solche Bucher billig kaufen michte, bee
sieht sich im Klubzimmer der Feuerwehr his
zum 6. Mai 1953 die Buchausstellung des
Globus-Verlages. Bestellungen konnen dort
abgegeben werden.
IIITSCRRIrT III ISTIRRIICR11CXIX 711GI1f)1
Personalnachrichien
Erdgas-Neusiedl gratuliert
Der Betriebsrat sowie die gesamte Beleg?
schaft gratulieren dem Kollegen Franz
Valenta sowie seiner Gemahlin zur Geburt
des Stammhalters herzlichst.
Aus Bad Gleichenberg
sendet allen Kolleginnen and Kollegen des
E P G sowie alien Lesern des ,,Erd6larbeiter"
der Sanituter Kollege Jeitler herzlichste Grt lie.
Die Redaktion wunscht ihrem Freund and
Mitarbeiter Jeitler vollen Kurerfolg!
Kollege Grausanr erkrankt.
Zentralbetriebsrat Rudolf Grausam hat
Magenblutungen erlitten and muite das
Franz-Josefs-Spital aufsuchen. wo er bereits
mehrere Bluttransfusionen erhielt.
Alle Arbeitskollegen aus dem Zentral?
magazin, die Zentralbetriebsrate, die Bezirks-
leitung der Gewerkschaft and die Redaktion
gr i lien Kollegen Grausanr auf diesen Wege,
and wiinschen recht baldige Genesung.
Herausgeber, Eigentilmer and Verleger: Zentralbetnebs-
rat der Raftinerie and des Erdolgebletes Zistersdorf,
Wien I, Kantgasse 1. - Verantwortlidrer Redakteur:
Franz Loistl, Neusiedl an der Zaye, Nieder8sterreirh -
Drudc: Globus, Zeitunga-, Drudr- and Verlagsanstalt,
G. m. b. H., Wien I, Flefadimarkt 3-5,
Einzelverkaufspreis 50 Groschen.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Unsere Beilage for
~ UNTERHALTUNG Una
Historische 1.-Mai-Tage
Auf dem Internationalen Sozialistenkongref
im Jahre 1889 wurde beschlossen, den 1. Mai
zum Weltfeiertag der Arbeit zu proklamieren.
In Oesterrelch war um die Jahrhundertwende,
1888 and 1889, in Hainfeld die Arbettereinheit
hergestellt worden. Im BewuItsein ihrer
Kraft forderte die dsterreichische Arbeiter-
schaft neben der Befreiung vom Absolutis-
mus, neben den politisdien and gewerkschaft-
lichen Rediten and dem Achtstundentag auch
die Arbeitsruhe am 1. Mai. Der BeschiuB des
Internationalen Arbeiterkongresses in Paris
im Juni 1889 wurde daher in Oesterreidi be-
sonders freudig aufgenommen.
Schach dem 1. Mai
Einmutig nahm die biirgerliche Presse gegen
die Maifeier der Arbeiterklasse Steliting. Je
n8her der Termin heranriickte, um so tauter
wurde das Geschrei nach Mobilisierung der
Staatsmacht gegen die Arbeiter, falls sie den
Versuch machen soilten, die Arbeit am 1. Mai
niederzulegen and fiber die StraBen Wiens
zu ziehen. In den letzten Apriltagen 1890 vor
dem 1. Mai verbreiteten die Zeitungen eine
wahre Panikstimmung. Die Regierung wurde
aufgefordert, ?den Ausbruch des Biirgerkrie-
ges im Keim zu ersticken". Sie malten das
Gespenst der Revolution an die Mauern
Wiens, sie schrieben von einem ,wohlvor-
beretteten Aufstand des Pobels". Diese Propa-
ganda hatte zur Folge, daB ein GroBteil des
Biirgertums es tatsbehlich mit der Angst zu
tun bekam. Man hamsterte Lebensmittel and
nahm rich vor, am 1. Mai die StraBen nicht zu
betreten,
Der ersfe 1. Mal
Dann kam der grofe Festtag. Schon in den
frUhen Morgenslunden strimten aus Otta-
kring and aus Hernals, aus Favoriten and
Margareten, aus Floridsdorf and aus der
Brigittenau mehr als zehntausende Arbeiter
and Arbe!terinnen In die Innere Stadt.
Eln sthier unendlicher Zug von festlich ge-
schmilckten Mannern and Frauen bewegte
Bich Ober die RingstraBe. Sie trugen rote
Fahnen and Transparente, auf denen sie das
allgemeine Wahlrecht and den Achtstunden-
tag forderten. Als der Zug die Innere Stadt
erreichte, war der Ring vollkommen men-
schenleer. Die Burger blieben zu Hause. Die
Tore. der meisten Patrizierhduser waren ver-
ranVnelt, die Rolldden vor den Fenstern ge-
schlossen. In den Nebengassen standen 6te-
schlovene Formationen der Polizei. Die Wie-
ner Garnison lag in Alarmbereitschaft. Die
Arbeiter aber Uefen sich nlcht provozieren.
Disziplinlert and ohne jeden Zwischenfall
&Ing die gewaitigste Demonstration, die his
dahin Wien gesehen hatte, vortiber.
An diesem Tage eroberte die Arbetterschaft
auch den Prater fur sich. Der 1. Mai, das war
bisher der traditionelle Tag des Blumenkorsos
fur den Adel. Am 1. Mai 1890 wurde nichts
aus dem Blumenkorso. Statt der blumen-
geschmuckten Paradekutschen der Furslen,
Grafen, Barone and Bankiers zogen singende,
jubelnde Massen zum Lusthaus.
Wir wollen russisch reden
Seit 1890 gehorte am 1. Mai der Prater der
Arbeiterschaft, Auch am 1. Mai 1905, der von
Z
OdeeFee&ea
den Wiener Werktdtigen besonders, festlich
begangen wurde. Es war in der Zeit der
ersten russischen Revolution, deren frischer
Wind his each Westeuropa wehte. In Oester-
reich hatten die arbeitenden Schichten noch
immer kein Wahlredht. The wurde das Wort
gepragt: ?Wir wollen russisch reden!" Die
Massen, die an diesem Tage Ober die Ring-
ZTJM
AI
In Berlin Blurb der [rode Dlchter der Freiheit
and des Friedens Brick Weiaert, Wir brin`en
neotndehend aloes seiner Iahlreleben Gediobte,
Ihr mogt die Grenzen mit VolkerhaO
Nash alien Seiten vermauern,
Ihr mogt m.t feindlichem Stahl and Gas
Auf den Tag der Vergei'tung lauern -
Ihr haltet der Mensrhheit Siegeslauf,
Ihr haltet die Weltgeschichte nicht aufl
Wir steh'n bereit!
Es kommt die Zeit,
Da treten 'w i r fiber die Grenzen,
Doch nicht mit Gas and Maschinengewehr,
Wir kommen mit offenen Handen daher,
Den Voikerfruhling zu krdnzen.
Blast eure tucklache Friedensschalmet
Auf all euren Konferenzen!
Wir glauben nicht eurem Friedenegeschrei,
Wir wachen an alien Grenzen.
Euer heimliches Heer
Steht unter Gewehr,
Eure Richter and Generale,
Die machen das Recht and dienen dem Thron,
Euer Pfaffe segnet die Reaktion,
Wir kennen eure Signale.
Die Fahnen heraus In der ganzen ?Welti
Uns bindet ein mdchttger Treueid.
Es zieht ein unendliches Heer ins Feld
Mit der roten Standarte der Freiheit.
Fahrt eure ganzen Kanonen auf!
Auch wir steh'n da mit geladenem Lauf.
Wenn sie niedersaust,
Die geballte Faust,
Geh'n eure Kanonen in StUcke.
Proletarier reichen sick, Hand um Hand,
Eine Kette, die alle Welt umspannt.
Nicht eine Lucke!
Bald kommt die Zelt!
Wir steh'n bereit!
Die Welt wird freil
Dann marschieren wir in den 1. Mai!
ISSEN ?
strafe zogen, der riesige rote Strom, der In
den Prater mundete, war am 1. Mai 1905
noch grdBer als sorest. Der geheime Polizei-
bericht sprach von 300.000 Demonstranten,
Dieser Tag war der Ausgangspunkt einer ent-
scheidenden Aktion fiir das allgemeine Wahlo
recht, and these Aktion war unwidersbehlidh
Zwei Jahre spdter fUhrte sic zum Erfolg. Das
allgemeine, freie, gleiche and geheime Wahl-
recht muilte eingefUhrt werden.
Das Rathaus nimmt Parade ab
Der 1. Mai 1919 sah den ersten Massenauf-
marsch des republikanisch gewordenen Wiett,
Diesmal war das Endziel der Demonstratioonqt~
das Wiener Rathaus, von deco zum erstenmal
rote Fahnen wehten. Es war ein ergreifende5'.
Moment, ale die Hunderttausende unter
fretem Himmel des GelObde ablegten, and
die letzten Reste der UnterdrUckung aus data
Weg zu rdumen, and wie ein Schret das Ben
kenntnis der Hunderttausend aufsbieg: ,N14
wieder Krieg!" Wien war rot geworden, gan*
Oesterreich sollte es werden. DaB es nicht as
kam, daB statt dessen die hart erktimpften
Positionen der Arbelterschaft wieder aufo
gegeben wurden, das war nicht die Schuld
der Arbeiterschaft, sondern die Schuld der
sozialdemokratischen Fuhrung, die Studs fi *
Stuck der Rechte der Arbeiter preisgab.,
1. Mai hinter Stacheldraht
Es kam zum 1. Mai 1933, zum Tag, an dent
die Heimwehr and die Reaktion berelts feet
Im Sattel saf and Bajonette gegen die Ar--
beiterschaft aufbot. Der 1.-Mai-Aufmarsdt
wurde verboten.
Polizei and Militar wurden mobilisiert, alld
ZufahrtsstraBen zum Ring durch Stacheldraht'i
verhaue and spanische Reiter abgeriegelt.:An'
den StraBenecken standen Maschinengewehre
and Panzerwagen. Ja, aus den Kirchenturmen
lugten die Laufe der Maschinengewehre her+
aus. Die Innere Stadt war abgesperrt, abed
dennoch kamen Hunderttausende, die In stem'
mem Trotz vor dem Stacheldraht bummelten
Dies war der letzte Maiaufmarsch fur zwolZ
Jahre.
?HMler 1st tot"
Am 1. Mat 1945 lag ein tlsterretchisdlgg
Regiment in der Nahe von Hamburg. Dill
Soldaten hatten sick vor dem unausgesetztte.4
BeschuB and Bombardements der Engldndet
in the Keller der Bauernhduser gefliichteta.
Kurz vor Mitternacht verstummte plotzlidi
das Bombardement and von den englisthen
Stellungen herUber kam es durch Lautspre-
cher: ?Hitler ist tot, der Krieg ist zu Ende."
An diesem Tage wurden vier Oesterreidier,
die zu den Englandern Ubergehen wollten, volt
einem Kommando der Feldgendarmerie an
Laternenpfdhlen aufgeh9ngt.
An diesein Tage, am 1. Mai 1945, zum
erstenmal nach 13 Jahren Faschismus and
Besetzung, marschierten die Wiener Arbeiter
wieder Ober den Ring. Es gab nichts Tren-
nendes zwlschen den Parteien. Der 1. Mai waft
zum Volksfeiertag geworden, der crate sinn-
fallige Ausdruck der wiedergewonnenen Fret"
heit.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
W nd de"
VOLKS DEMOKRATIEN
Neue Wohnbauten fur den Erdolarbeiter in Baku 'schlusselfert u
1. Mai 1953 in der Sowjetunion
Im bergigen Teil von Baku wurde vor
kurzem tin neues sechs Stock hohes Wohn-
haus mit einem grol3en Torbogen und einer
fait Steinornamenten gezierten Fassade er-
richtet. Ala einer der ersten' Obersiedelte
Atam Sultanow, Stukkaturarbeiter des Bakuer
Bautrustes, - in das neue Haus, wo er die
Wohnung Nr. 59 im funften Stock bezog.
?Fur uns mit unseren zwei Kindern haben
wit hier Raum genug", berichtete Sultanows
Frau. ?Es gibt einen grolen Raum, wo wir
Gaste empfangen kdnnen; von den Fenstern
hat man Aussicht auf die ganze Stadt. Auf
der anderen Seite des Vorzimmers liegt das
Schlafzimmer mit einem Balkon nach Norden,
Wo es im Sommer angenehm kiihl sein wird.
Die dritte Tdr fiihrt in die Kiiche."
. Eine besondere Befriedigung bereitet der
Hausfrau der Gasherd und der Heif3wasser-
speicher, der die Arbeit beam Geschirr-
abwaschen sehr erleichtert. Die Wohnung
bietet auch- andere Bequemlichkeiten, wie
Badezimmer, Dusche und Speisekammer.
Die Sultanows beschlossen, sich neue Mdbel
anzuschaffen, nicht nur, weil die alten
Schranke und StUhle nicht recht in die neue
Wohnung passen.
,,Die Rechnung ist ganz einfach", erklart
Atam Sultanow. ?In den letzten Jahren sind
die Arbeitsldhne bedeutend gestiegen,
wahrend die Lebensmittel und Waren billiger
geworden sind. Wir leben viel besser, haben
uns viele Kleider und Schuhe angeschafft
und dabei noch Ersparnisse gemacht. Solange
wir in der alten Wohnung wohnten, batten
wir die neuen Mobel nirgends unterbringen
kdnnen, aber jetzt wollen wir uns neu ein-
richten."
Die Sultanow kauften sich einen auszieh-
baren E13tisch, Stiihle, ein vernickeltes Bett,
einen Radioapparat mit einem dazugehdrigen
Tischchen. Dann kommt eine Kredenz, ein
Spiegelschrank und schlief3lich noch ein
Pianino an die Reihe.
Sultanowa. ?Die alteren Kinder sind er-
wachsen, haben eine Fachausbildung genosse n
und brauchen keine materielle Unterstiit..zung
mehr, Es sind nur mehr die zwei jiingcren
zu versorgen, sie wachsen heran, und es wird
Zeit, daf3 sie Musik lernen."
In der benachbarten Wohnung hat sich
Naiba Husseinowa, Bibliothekarin. einer
Schulbibliothek. niedergelassen. Ihr Mann ist
wahrend des Krieges
an der Front ge-
fallen. Ohne beson-
dere Vorbildung hat
Frau Husseinowa in
der Schule, an der
ihr Mann tatig war,
verschiedene tech-
nische Arbeiten aus-
gefiihrt, dann das
Bibliothekswesen ge-
lernt und sick gleich-
zeitig weitergebildet.
Die Gewerkschaft
unterstiitztp die
Witwe. Zwei ihrer
Tochter lernen: Sach-
raja beendet hener
die siebente Klasse,
Guljandam die
zehnte Klasse. Gleich-
zeitig mit der alte-
sten Tochter bereitet
sich such die Mutter
fur die Reifeprufung
vor.
arbeiter Armenak Bagdasarow und Iwan
Gawril und die P'raserin Ewdokia Mitina
iibersiedelt.
Der Trust ?Leninneft" hat vor kurzem zwei
neue Wohnhauser zur Verfugung gestellt, wo
der Bohrmeister Mamed Takali -Kagir, der
Gehilfe Abdul Huseinows, der Vorarbeiter
Agadshanow und der Chauffeur Ashdarow
Wohnungen zugewiesen erhielten. Zur 1. Mai-
Feier wird in der Stepan-Rasin-Siedlung noch
ein weiterer Wohnbau schliisselfertig, in das
unter anderen der Elektroschweiller Latif
neues Wohnhaus
Als Mitarbeiterin der Schulbibliothek wurde
ihr eine geraumige Wohnung mit auem
Komfort im neuen Hause zugewiesen.
Viele einfache sowjetische Werktatige
feiern in diesem Friihjahr den Einzug
in neue Wohnungen. In Sischlach, einem
neuen Bezirk von Baku, hat der Schlosser
des Trustes fur Sanitatseinrichtungen Hul-
I marred Ragimow vor kurzem eine neue
,,Jetzt sind these Anschaffungen unseren Wohnung bekommen. In komfortable Woh-
Mittein durchaus angemessen", erklart Frau nungen sind mit ihren Familien die Bau-
Der Garkoah
und der Lastentrage
Auf dem Chateletplatz zu Paris verzehrte
ein Lastentrager vor dem. Laden eines
Garkoches sein Brot und delektierte rich
dabei an dern Bratenduft, der aus dem Laden
kam. Der Garkoch hell dies ruhig geschehen;
als Jener aber sein Brot aufgegessen hatte,
fallte er ihn beim Kragen und verlangte
Bezahlung fur den Bratenduft. Der Lasten-
trager entgegnete, da13 er ja doch sein Fleisch
nicht angeruhrt und von dem Seinigen
tiberhaupt nichts genommen babe, ihn also
aueh nichts ? schuldig sei. Der Duft, um den
es sich handle, verzdge sich ja doch und
Binge sowieso verloren; noch nie habe man
gehort, daft Bratenduft in den Straiten von
Paris verkauft worden ware. Dagegen be-
hauptete der Garkoch, dal3 er nicht verpflich-
tet set, den Lastentrager mit seinen Braten-
duften zu? futtern, und wenn er ihm nicht
zahle, so werde er ihm sein Arbeitsger 3t
wegnehmen. Also griff der Lastentrager nach
seinem KnUppel und setzte rich zur Wehr.
Bei dem Larm lief das Volk von allen
Seiten zusammen und unter den Gaffern be-
fand sich auch Meister Hannes, Narr und
Burger von Paris. Sobald der Garkoch seiner
ansichtig wurde, sagte er zurn Lastentrager:
,,Bast du zufrieden, daf3 dieser edle Meister
I
Hannes unsern Streit schlichtet?" ,Ja", sagte
der Lastentrager, ? ich bin zufrieden!" Nach-
dem sich also Meister Hannes den Fall hatte
erzahlen lassen, befahl er dem Lastentrager
Kadymow, der Seiler Kudrat Schakerow, die
Vorarbeiterin der Erdolraffinerie Anna Taras-
kina und viele andere einziehen werden.
Dieser Tage werden auch die Wohnhauser des
Trustes ,Kirowneft" in den Siedlungen
Umbaki und Arablinka vergeben. -
Der Bau von Wohnungen und kulturellen
Einrichtungen in Baku nimmt immer wed-
teren Umfang an.
Baku. M. Pleskatschewski
Philippus hinreichte. Diesen legte sich Meister
Hannes zuerst auf die linke Schtdter, ais ob
er sein Gewicht prufen wollte, dann 13e13 er
ihn auf die Handflache fallen, urn zu horen,
ob er auch von gutem Metall sei, und druckte
thn endlich an seinen rechten Augapfel, als
wolle er das Geprage untersuchen.
Dies alles .verrichtete er unter dem taut"
losen Schweigen des gaffenden Volkes,
wahrend der Garkoch ruhig abwartend dabel
stand, der Lastentrager vor Ungeduld aber
aus der Haut fahren wollte.
Zuletzt warf er die Munze einige Male aui
die Ladenschwelle, dali sie laut erklang,
Dann sprach er mit der Wurde eines Gerichts-
prasidenten, den Narenstab wie ein Szepter
in der Hand-haltend und die Kappe mit den
Eselsohren tief in die Stirn gedruckt, nach-
dem er sich zwei- oder dreimal tuchtig ge-
rauspert hatte, laut und vernehmlich folgen-
dermaf3en:
,,Der Gerichtshof entscheidet, da13 der
Lastentrager; der sein Brot mit Bratenduft
gegessen, den Garkoch, wie billig, mit dem
Kiang seines Geldes bezahlt habeas soli, und
befiehlt, dall ein jeder sich sofort in seine -
ein Goldstuck - aus der Tasche zu holen,. was i Behausung zuruckbegebe john weitere
dieser auch tat und ihm einen Tourainer I - Kosten und von Rechts wegen.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
,,Wir tun so, als Mitten wir ihn
$icht gesehen."
(,Deutsche Illustrierte', Stuttgart)
Verbotstafeln
Bel sommerlichen Wanderun-
en durch Flur and Wald
ommt es zuweilen vor, daB man
oft auf Verbotstafeln stout, die
einen gewissen unfreiwilligen
Humor enthalten. Von solchen
soil hier die Rede sein.
Ein vorsorglicher Burger-
meister schreibt: ,Hiermit bringe
Ich das bei der Kirchweih ver-
botene SchieBen in Erinnerung!"
Und an einem F1uB an der
bayrischen Grenze kann man
lesen: ?Das ?An- and Auskleiden
hat in schamloser Weise zu ge-
schehen!"
In einem Park, den man be-
sonders schutzen will, heilit es:
?Jede Verunreinigung and alle
Runde haben zu unterbleiben!"
An einem Waldweg findet man
die Tafel: ,Dieser Weg ist kein
Weg, wer aber es dennoch tut,
zahlt in die Armenkasse min-
destens funf Schilling!"
Besonders tierfreundlich zeigte
Itch ein steirischer Gemeinde-
Vorsteher, der anschlagen lie13:
,,Ab heute sind Pferde and Kiihe
nicht mehr mit brennenden Ta-
bakpfeifen zu f(Ittern!"
DaB aber such etwas Erlaubtes
durchaus nicht allzu verlockend
klingen muB, wenn es nicht in
the rlchtigen Worte gekleidet
wIK beweist nachstehende
Kundmachung, die sich auf das
Eigentum der Grouherzogin von
Luxemburg ziemlich ungeschickt
beruft:
,,Die Besichtigung der Runne
Ihrer koniglichen Hoheit, der
Frau Grouherzogin, ist nunmehr
gestattet!"
Das letzte Mittel:
Gummischlauch
Die turkischen Beh8rden glnd
dazu ubergegangen, die Trunk-
sucht mit alien Mitteln zu be-
kampfen. In Instanbul werden
site Betrunkenen, die durch ihr
Verhalten Sffentliches Aergernis
erregen, festgenommen find In
Krankenhausern durch Magen-
auspumpen ,erniichtert", Diro.e
Maunahme wurde durch Ober-
biirgermeister Fahreddin Gokay
angeordnet, der selbst Mediziner
and ein Vorkampfer der turki-
schen Aikoholgegnerist,,,Schreck-
gespenst des Gummischlauches",
der beim Magenauspumpen . in
die Speiserohre eingefiihrt wird,
hat schon zahlreiche notorische
Trinker am Bosporus veranlalit,
sich MaBigung aufzuerlegen. In
Ankara werden die aufge-
griffenen Betrunkenen mit
Kraftwagen auf eine einsame
Landstraue vierzig Kilometer vor
die Stadt gefahren and dort
stehen- oder liegengelassen. Die
Polizei nimmt ihnen auBerdem
ihre Barschaft zur Verwahrung
ab. Die Trunkenbolde Sind ge-
zwungen, beim Erwachen einen
vielstundigen Fullmarsch In die
Stadt anzutreten. Da die recht'
lithe Zulassigkeit dieser MaB-
nahmen von zahlreichen Juristen
angezweifelt wird, wollen dem-
nachst je ein ,Ausgepumpter"
and ein ,Versehleppter" Mon?
sterprozesse gegen die Stadtbey
horden von Instanbul and An-
kara anstrengen.
Die Hungerkur
Von Albert Einstein Matte
keiner seiner Kollegen geglaubt,
daB er sich auch leichter Lek-
tUre widmete. Eines Tages traf
ihn einer seiner Freunde, als er
krank zu Bett lag beim Lesen
eines Kriminalromans.
,,Aber werter Kollege, wie
kommen Sie zu einer solchen
Lektiire?" rief der Besucher er-
staunt.
?Ich fi hle deutlich, daB Ich
etwas fti r meinen Geist tun
musse, and darum habe ich ihm
elne Hungerkur verordnet", er'
widerte lachelnd der Gelehrte,
?Ich bin ein Versager"
Be! seinem ersten Einbruch in
Chikago setzte Mike Hyman die
Alarmanlage odes Konfektions-
geschaftes in Betrieb and muBte
ti rmen. Bei seinem zweiten Ein-
bruch verbog and zerbrach Mike
sein Werkzeug an der diebes-
sicheren Tiir eines Restaurants
and mullte aufgeben. Als Mike
bei seinem dritten Einbruch vor
dem dicken Geldschrank einer
Bank versagte, verlor er die Ner-
ven. Er rief die Polizei an: ?Ich
In der 3. Klasse ubte man die
Steigerungsstufen. Klassenlehrer
war der Herr Oberlehrer.
,,Hans steigere das Wort grout"
Hans: ?Grog - groBer - am
grOBten."
,,Gut, sehr bray! ?-+ Muller
steigere gut!"
?Gut - besser - am besten."
?Gut, sehr bray! ?-- Pichler,
steigere leerl"
,.Leer -"
,,Nun, ward's bald! Die and
deren!"
bin ein Versager, los, kommt and
bolt mich!" Sie taten es.
Paradies Amerika
Der amerikanische Professor
George Wheeler, der als politi-
scher Emigrant in der Tschecho.
slowakei Asyl gefunden hat, ant.'
wortete auf die Frage, ob in den
USA viele Arbeiter mit einem
eigenen Wagen fahren: ?Ich ,
kenne sechs Millionen ameri-
kanische Arbeiter, die, wenn
einer von ihnen einen Wagen
hatte, damit nicht zur Arbeit
fahren kOnnten, einfach aus dem
Grunde, weil sie keine Arbeit
haben.-
?Was, niemand weiB es?!"
Ganz hinten, in der Eselsbank,
zeigt der Hofstadler auf.
,,Schamt euch, sogar der Hof-
Stadler weiB es. Nun, lieber
Schorscherl, sag as ihnen, denn
dein Kopf ist nicht so 1 e e r wie
der ihre."
Stolz steht der Hofstadler auf
and bri llt:
,,Leer - Lehrer -- Ober:
Lehrer!"
Zum Blankgehen: Ein Jumper oder Manfelkleid
Beide sired gleich prak-
Itch and beliebt. Man kann
ehne weiteres in der Fruh-
lingssonne den Mantel fiber
den Arm legen, wenn man
einen dieser bequemen Klei-
dungsstficke anhat. Sie
sehen auch unter dem
Paletot gut aus oder unter
der losen Jacke. Wenn es
nosh warmer wird brau-
chen Sie als Ergfnzung nor
den Regenschirm, einen
schicken Hut and ein Paar
Langer Handschuhe, denn
der groBte Vortell dieser
Art Kleider ist es, dalI man
mit Ihnen fur jede Gelegen-
helt passend angezogen 1st.
Jumperkleider werden
meist aus dem sick jetzt be-
sonderer Beliebtheit er-
freuenden Jersey herge-
stellt. Man gibt Ihnen fast
immer eine weiche, nicht
sportliche ? Linie. Manchmal
ward der Rock several ge-
atirbeitet. and der als Jum-
p* gemachte Obertell ward
einfach darfiber gezogen.
Noch otter aber ist der Bock,
um den Jumpereffeki an
ersielen, gleich tiefer ange-
setat. So 1st es such bet dem
Modell, das wir Ihnen bents
aelgen. Es hat einen hock
sum Hats ansteigenden
Kragenteil, der bei der Naht
etwas gezogen 1st. Die
+Bechsathtelangen Aermel
werden tiefer angesetat
and mit einer kleinen Man-
sthette gesdilossen.. Die
Plisseteile des Rodkes
setzen sick- Im Jumper, In
Taschenform aufgearbeitet,
fort.
Das Mantelkleid ist ein
susgesprothen sportliches
Stuck. Homespun oder
Tweed 1st das geeignete
Material daffir. Steppnahte
schmuckken Revers, Aermel
and Taschen. Der Knopf-
verschlull kane, wle Kier'
gezeigt, his zur Tasehenhohe
reichen, kann aber such, an
Stelle der Mittelfalte,
durrhgehend gearbeltet wer
den. Alle Arlen von Pla:
strons and Schals kann man
abwechselnd im Aussehnitt
tragen.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Das Swabben von Sonden
(Mit lreaadlicber Geaebmigung der .Erdbi-Ze1tuag - Urban-Vedas - eatnonoen.14
2. Fortsetzung
Von einer zum Kolben geeignelen Winde 1st. zu verlangen:
gri;utmogliche Trommelkapazitat;
Bute Wendigkeit und verhaltnismaBig sichere Beweglichkeit in
jedem Gelande und bet jedem Wetter;
mindestens drei Vorwartsglinge und ein Gang fur Ruckwarts?
fahrt, Oder noch besser, ein Reversierungsglled. mit Ueber?
tragung auf alle Gange;
gunstige Getriebeubersetzung zwecks Erzielung hoher Sell.
geschwindlgkeiten (5 bis 6 m/Sek.), wenn moglich Stromungs?
Bute, welch arbeitende Lamellenkupplung und sicheres
Bremsen. Hill-Kreuz-Kupplung;
eigene Beleuchtung (Lichtmaschine);
Auspuff mit Funkenfanger;
Mbglichkeit zur Speicherung von genugend Brennstoff In ein?
gebauten Behaltern.
Manche Wind ess Sind -m it S e i l f ii h r u n g und einem Z a h la
w e r k ausgestattel, an dem jederzeit die Einbautiefe des Kolbens
abgelesen werden kann. Obwohl dieses Gerat sehr einfach und gut
funktioniert, findet man as ebenso wie such den frilher stark ver-
breiteten und aus dent Grubenbetrieb bekannten Teufenzeiger mit
Wandermutter und Warnsignal heute nur mehr selten im Oelfeld.
Wichtig ist beim Kolben aber nicht nur eine Bute, voll ent?
sprechende Winde, sondern such ein veridBlicher und richtig an?
gelernte- Windenfahrer. Die meisten Unfalle ereignen sich nicht
wegen UnzuverlaBlichkeit der Maschine, sondern wegen unsach?
gemillen Fahrens. Aug diesem Grunde ist such auf einen ent.
sprechenden Schutz des Windenfahrers gegen Wetterunbilden Be.
dacht zu nehmen, was vor allem durch den Einbau einer Fi hrer?
kabine, die jedoch the Sicht nicht behindern dart, geschehen kann.
Die Kabine 1st trait splitterfreiem Scheibenglas und Wischer auazu-
statten, die den Fahrer gegen einen eventuellen oelguB wahrend
des Hochfahrens schihtzt.
TURMAUSRVSTUNG
Die Kronbli cke der Bohr- und Forderturme besitzen fast immer
eine auf Kugellagern laufende Rolle grofieren Durchmessers fur
Zwecke des Kolbens und Schlammens. Die Verwendung anderer
Turmrollen sollte mit Rucksicht sowohl auf einen eventuell zu
kleinen Durchmesser als such auf eine ungenugende Zentrierung
des Seiles unterbleiben. Beim Kolben mit der Winde mull diese
mindestens 30 Meter vom Turm entfernt sein; ein eventueller
Auspuff ist nach autien zu richten und dabei die Windrichtung zu
berucksichtigen. Das Seil soil stets von der Winde bet gleich-
sinniger Bewegungsrichtung fiber die Umlegerolle auf die
Schlammrolle des Kronblockes eingeschert und dann zur Turm
mitte gezogen sein.
Be! eifiem Bohrturm 1st das Einscheren des Swabseiles etwas
schwieriger und zeitraubender; man verwendet zur Erleichterung
der Montage den Bohrkran und befestigt die Schlammrolle
mittels elnes starren BOgels am Bohrhaken. Nach dem Einscheren
Ober Umleg- und Schlammrolle ward der mit dem Bohrhaken
und der Rolle versehene Flaschenzug mittels des Hebewerkes so
Koch wie moglich gehoben. (Abbildung 7.)
Die Schiamm- Oder Swabrolle aus Stahlgul hat zirka 600 his
900 Millimeter Durchmesser und ist mit Pendelrollenlagern ver-
sehen.
Die Umlegerolle, such Full- Oder Lettrolle, fat retchlich fur eine
Belastumg von flint Tonnen zu bemessen. Das Rollengehluse be-
steht aus Stahlblech mit U-Eisenverstarkungen und tragt den
Rollenzapfen, aut welchem die StahiguBrolle in Zylinderlagern
lauft. Das Rollengehause ist in seiner Langsachse urn ein krid-
tigas Kugellager drehbar und aul3erdem um 900 schwenkbar.
Zylinderrollenlager und Langskugeilager besitzen Prefschmnie
rung. Die Grundplatte kann auf einem Betonfundament Oder am
Eisenrahmen des Forderturmes befeskigt werden. Das Rollen-
gehause ist nach unten zu offnen, so daB nach Entfernen des
unteren Bolzens nicht das ganze Seil durchgezogen werden mull.
Es gibt Winden, die einen Teleskopmast mit rich fuhren. Ist bet
der Sonde kein Bohr- Oder Forderturra vorhanden, so kann ein
A-Mast unschwer such in der eigenen Feldwerkstatte aus Wits"
Oder 66/s" Bohrgestange gebaut werden. Mit Rucksicht auf die
geringe Zugbeanspruchung des Seiles beim Kolben, gestatten die
Bergbehorden im allgemeinen such die Verwendung von Holz4
masten.
An weiteren Vorsorgen fur das Kolben sind zu: erwahnen:
a) Zur Schonung des Gewindes des oberen Schiebers und zur
Vermeidung von Funkenbildung ist dieser mit einem schraub?
baren Nippel Oder einer BUchse aus Messing Oder Aluminium zu
versehen.
b) Der obere Absperrschieber ist mit einer Fernsteuerung mit
Kardangelenk auszustatten, die es erlaubt, das Bohrloch im Falle
eines plotzlichen Ausbruches ohne Gefahr abzusperren.
c) Oberhalb der Bohrlocharmaturen wird eine Schleuse an-
gebaut, die die Fiussigkeit beim Auffahren des Kolben aufzu?
fangen hat und sie nach unten abstromen laBt; hierdurch soli die
Beschmutzung des Turmes, der Belegschaft und des Gewndes
vermieden werden. Es gibt verschiedene derartige Ausfuhrungen,
angefangen von komplizierten Vorrichtungen mit federlenkiger
Stopfbilchse big rum selbstverfertigten einfachen Rohrkopf mit
seitlicher Ableituug und- Holzpfropfen.
d) Automatische Seilklemmvorrichtungen soilen ein Absturzen
des Seiles ins Bohrloch ?verhindern und dasselbe im Fall* des
Ausspringens aus einer Rolle Oder bet Bruch am Bohrlochkopf
abfangen. Keinesfalls dart das Seil mit dem Absperrschieber ab?
gefangen werden.
DURCHFUHRUNG DER KOLBARBEIT
Beim Einfahren erkennt man die Erreichung des Fifssigkeits?
spiegels am plotzlichen Nachlassen der Seil.apannung beziehungs-
weise der Bremswirkung. Wird die Einbautiefe nicht "mittels
Zdhlers ermittelt, so geschieht die 1Lontrolle mittels Meliband
in moglichster Lange der Turmhohe.
Gewohnlich wird man nicht mehr als 100 big 150 Meter unter
den' Spiegel einfahren, bei gasfilhrenden Sonden meistens night
mehr als 50 Meter. Vor jeder Fahrt sind die Manschetten, Teller
und das FuBventil des Swabkolbens nachzusehen. Bei Versanden
des letzteren ist das Kolben sofort zu verlangsamen und the ).in?
bautiefe zu verringern. Der Zustand des Ventils 1st nachzuprilfen.
Zum Kolben sind gewohnlich drei Mann erforderlich: ein Kran?
fahrer und zwei Mann am Bohrloch. Wie bereits angefuhrt, 1st
dem Ablaut des Seiles besonderes Augenmerk zuzuwenden.
Ueber den Fortgang der Kolbarbeit sind genaueste Vor4
merkungen zu fuhren: Anzahl der Einfahrten, Zeit, Tiefe und Le.
wegung des Spiegels, gekolbte
Flussigkeitsmenge, Kraftstoffver-
brauch, Aenderung des,Druckes ant
Bohrloch usw., sired fortlaufend auf.
zuzeichnen. Bei sandigen Oeltragern,
besonders aber beim Vorhandensein
von losen Oder Schwimmsanden ist
stets die Versandungsgefahr tm Auge
zu behalten und entsprechend vor'
sichtig zu fahren. Sand karat zu
Verklemmungen des Kolben im
Steigrohr und zu Unfallen fuhren.
Hier sind die praktischen Erfahrun?
gen der Auf?sichtsorgane von grofee
Bedeutung.
Be! unter hoherem Druck stehen?.
den Oelschichten hat es Bids seat
mehreren Jahren eingebtirgert. elnen
Teil der Flussigkeit durch Einlassen
von Druckgas in das Bohrloch zu
verdrangen, wobei dam Gas zumeist
von Kompressorenstationen Oder
auch von Nachbarsonden gellefert
wind. Es geniigt hier ein Drudr von
30 big 60 atU -- besser etwas mehr
als weniger -, doch tat the Drudc-
ht he such vote Armaturenprofil ab-
hangig. Die verdrangte Flussigkeit
flieBt Ober den Dusenkopf durch eine Auslaufleitung in den,
Schacht Oder SP(ilungvteich.
Hat der Casingdruck die gewiinschte (Oder die maximal statte
hafte) H6he erreicht, so wird the weitere Gaszufuhr eingestellt,
womit meistens such die Flussigkeitsverdrangung ihr Endo
findet. Durch eine kleinere Ddse soil das Gas aus dem Casing zur
Gewinnungsstation zurtickgeleitet und von dort Ober Gassepara-
toren wieder in den Kreislauf gebracht werden. Da ja ausschlieB-
Itch der Energieinhalt der Druckgase verwendet, these selbat aber
.nicht verbraucht werden, kann der gfoBte Tell dieser Gage wieder
zurtickgewonnen werden.
Sollte bet abgesenktem Fli.issigkeitsspiegel ZufluB festgeistellt
werden, so kann die MaBnahme so lange wiederholt werden, bis
selbsttatigeu Flieflen eintritt. Manchmal werden such fahrbare
Luftkompressoren direkt an die Sonde angeschiossen und wie
oben verfahren. (SchiuB folgt)
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
DER ERDULARBEITER
Sege It
OeGB-Bezirkslelfung Giinsemdorf forded einheithch:
. Marchfeldbewasserung and
Wiederaufbau 'bei der Nordbahn
Samstag, den 18. April, fand eine Sitzung
der Bezirksleitung Ganserndorf des OeGB
statt, bei der in den wesentlichen Fragen
vollste Uebereinstimmung aller Mitglieder
herrschte. Von Kollegen Kaiser wurden im
Namen des Gesamtbetriebsrates des Bohr-
betriebes Prottes folgende Antrage gestellt:
1. Wir fordern den -BezirksausschuB auf,
.alle moglichen Schritte zu unternehmen, um
ein umfangreiches Arbeitsbeschaffungspro-
gramm fur unseren Bezirk in die Wege zu
leiten. In unserem Bezirk sind vor allem die
Stral3en in einem derartigen Zustand, dalI
Sofortmallnahmen notwendig sind, dasselbe
gilt such fur die Be- and Entwasserung des
M:archfeldes sowie Schutzpflanzungen, die die
Versteppung einzelner. Gebiete verhindern
sollen.
Auch Erht hung der Kinderbeihilfe
2. Wir protestieren auf das entschiedenste
gegen die durchgefiihrte Erhohung des Milch-
preisea, die ausschlieBlich den Molkereiver-
band zugute kommt. Diese Preiserhohung ist
vollkommen ungesetzlich. Wir fordern daher
den OeGB auf, gegen Herrn Kraus die Straf-
anzeige zu erstatten. Gleichzeitig fordern wir
spielt, so bedeutet das, daB die Demokratie
unseres" Landes auf das schwerste bedroht ist.
In der Diskussion erkarten sich die Ver-
treter der SP, Mechacek and Kuntner, mit
Antrag 2 vollkommen einverstanden, and den
Antrag 1 erganzten sie dahingehend, daB auch
die Nordbahnbriicke sowie der Nordbahnhof
so schnell aLs moglich wiederaufgebaut vier-
den solle, um der Bevolkerung des Bezirkes
das Verkehrsproblem zu erleichtern. Ferner
stellten sie noch den Antrag, den Fahrplan
der Bahn so zu andern, daB die Werktatigen
des Bezirkes eine'bessere Verkehrsmoglichkeit
vor Arbeitsbeginn and nach ArbeitsschluB
haben. Alle these Antrage wurden einstimmig
angenommen.
300 Antrage zum Gewerkschattstag der MetaN-
und Bergarbeiter
In mehr als 300 Antragen an den kommen- schaftlicher Zusammenarbeit mit dler 8o-
den Gewerkschaftstag haben die Metall- and wjetunion and den Volksdemokratien, um
Bergarbeiter ihre Forderungen bekahnt- die Gefahr der Arbeitslosigkeit abzuwehren
gegeben Die Antra a wid rs ie el A n
n
Kollegin Zimmermann im Gespritch mit den
Arbeitern der Wasserabtellung des Bqhr-
betriebes Prottes, the gerade dabei sired, vor
dem Klubgebaude, einen Springbrunnen zu
bauen, der bei der Maifeler erliffnet wird.
and die Sicherung der Vollbeschgftigung zu
eine gesetzliche MaBnahme, urn die monat- g e p g
liohe Kinderbeihilfe ihilfe von 105 S auf S 108.80 zu Sorgen and Note der Metall- and Berg- erreichen. Wie wichtig die Durchsetzung
erhohen, these S 3.60 entspreche der Ver- arbeiter. Besonders die Forderung nach Er- dieser Resolution in der Praxis gewesen
erhe n, wenn man 1,5 Liter Mn taVer- haltung and Sicherung des Arbeitsplatzes ware, zeigt die Tatsache, daB bereits
kehrt immer wieder. In den Antragen wird mehr als 25.000 Metall- and Bergarbeiter
pro Kind berechnet. -.,,.w a 11ro.. do.,e..,+ as- a: r-w..,.,..... a,.-
Hartleb muff verschwinden
3. Wir protestieren auf das energischeste
gegen die Wahl des Arbeitermtirders Hartleb
zum stellvertretenden Nationalratsprasiden-
ten. Die Arbeiter erinnern sich noch sehr gut
an die Vergangenheit dieses Mannes, der irn
Juli 1927 der Schober-Polizei den Schieiv-
befehl gab and 90 aufrichtige Arbeiter hin-
h orden lieB.
Wenn dieser Faschist heute Im dsterreichl-
ischen Parlament wieder eine fiihrende Rolle
Arbeitsplatzes gewahrleistet. Erweiterung
unseres Handels mit alLen Staaten
der Erde, insbesondere aber mit den
Volksdemokratien and der Sowjetunion.
Um das zu erreichen, ist es notwendig, heiBt
es in den Antragen, daB eine neutrale,
freundschaftliche Haltung zu allen Staaten,
ob Ost oder West, eingenommen wird. Es
wird auf die schon am Gewerkschaftstag 1950
einstimmig angenommene Resolution hin-
gewiesen, in der der OeGB aufgefordert
wurde, mitzuwirken an der Herstellung
freundschaftlicher Beziehungen and wirt-
Neben diesen vordringlichen Antragen gibt
es weitere, die sick auf das 14-Punkte-Forde-
rungsprogramm stiitzen and vor allem auf
die Notwendigkeit hinweisen, daB die Leitun-
gen der gewerkschaftlichen Organisationen
bei den Metall- and Bergarbeitern aus wirk-
lich demokratischen Wahlen hervorg?tien.
Beinahe 300 ordentliche, stimmberechtigte
Delegierte werden an diesem Gewerkschafts-
tag teilnehmen. Die Metall- and Bergarbeiter
erwarten von ihren Delegierten, dalI sie, un-
geachtet ihrer Fraktionszugehorigkeit, die
Forderungen der Gesamtmitgliedschaft am
Gewerkschaftstag unterstiitzen and vertreten.
In einer Reihe von Betriebs- and Ortsgruppen
hat die Arbeiterschaft ihre Delegierten be-
auftragt, bestimmte Forderungen zu unter-
stiitzen.
Leider 1st dies nich t der Nordbahnhof,
sondern, ein neuer Bahnhof im Stiden der Sowjetunion. Auch in Oesterreich k8nnten
die zerstjrten BahnhBfe schon langst wiedererstanden sein - ArbeItslo9e gabe es genug
-- wenn die Regierung endlicis das Geld dort holen wurde, wo es ist; bei den reichen
Steuerhinterzieherni
Kommunistischer Wahisieg
in Frankreich
P a r i s (Radio). Bet den Gemeindewahlen,
die am Sonntag in ganz Frankrelch statt-
fanden, konnte -ile Kommunistische Parisi
ihre Position nicht nur halten, sondern er-
heblich festigen.
Die Gemeindewahlen sind ferner durch eine
auBerordentlich schwere Niederlage der
faschistischen De - Gaulle - Partei gekenn-
zeichnet. In Paris wurden kaum mehr als
zehn Prozent der Stimmen fiir die Gaullisten
abgegeben. Obwohl endgiiltige Ergebnisse
noch nicht vorliegen, ist aus den Teil-
ergebnissen ersichtlich, dal das Stimmen-
verhaltnis in ganz Frankreich ahnlich ist.
,,Die Kommunistische Partei Frankreichs ist
die starkste Partei in Paris and in Marseille,
der zweitgroBten Stadt Frankreichs", - heiBt
es in einer Erklaruilg des ZK der KPF. ,Sie
ist die starkste Partei in den Departements
Seine and Seine-et-Oise, die erste
Partei im ganzen Land,
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80SO154OR001500140009-7
Seife 12
DER ERDOLARBEITER
Keine Hilfe fur Marchegg
Landesreglerung versprfchf Unterstfifzung, gewahrf aber kelne ZuschOsse
Der Kampf der Marchegger Bevolkerung
gegen the Zerstorung des historisch wert-
vollen and fair Wohnzwecke geeigneten Schios-
ses hat Freitag dprch die Vorsprache einer
zwanziggliedrigen Delegation beim Landes-
hauptmannstellvertreter Kargl (VP), beam
Amtadirektor Vanura and bet der Fraktion
des Linksblodcs seine Fortsetzung gefunden.
Der Delegation gehorten der Burgermeister,
Gemeinderate, Vertreter aller Parteien and
l\litglieder des gewahlten Komitees zur Er-
haltung des Schlosses an.
Die Abordnung, die die gesamte March-
egger Bevolkerung vertritt, wollte bet der
Landesregierung erreichen. daB der Ge-
meinde Marchegg Mittel zum Ankauf des
Schlosses zur Verfugung gestellt werden. Die
Gemeinde wdre darn nicht nur Besitzerin
des Schlosses, sondern sie wurde such die be-
relts zugesagten Summen, die zur Errichtung
von Wohnungen im SchloI notig sind, aus
den Mitteln des Wiederaufbaufonds erhalten.
Die ' Hoffnungen der Delegation, daB die
Landesregierung helfend eingreifen wiirde,
waren nach den Vorsprachen beim Landes-
hauptmannstellvertreter and dem Amts-
direktor auf den Nullpunkt gesunken. Es
wurde wohl ?vollste Unterstutzung" zuge-
sagt, aber gleichzeitig 6rklart, daB keine Zu-
schOsse gewtihrt werden konnen.
11ndtagsabgeordneter Pospisehit erklirte
fin Namen der Fraktion des Unksbloeio, dal
die Abgeordneteu des Unksbleeks alias unter-
nehmen warden, um the Forderangen der
Frans Nemets, SEB-Sehinkirdien
Die Wahrheif wind siegen
Am Donnerstag, den 16. April, babe ich
zwei kranke Kollegen unseres Betriebes im
Spital besudit. Selbstverstandlich war die
Freude fiber den unerwarteten Besudi sehr
groB, zumal ich auch jedem ein Paket im
Werte von 50 Schilling and 100 Schilling in
bar tiberreichte.
Da beide Kollegen durdi thre Krankheit am
Schreiben verhindert sind, ersudrten sie mich,
auf diesern Wege an alle Kollegen beste
GrUBe and vielen Dank fur die Spende zu
iibermitteln. Ich mochte aber bet dieser Ge-
legenheit such aber mein kurze Diskussion
mit den anderen Kranken, die bet unseren
Kollegen liegen, berichten.
Es waren dies meiner Melnung nach lauter
Mitglieder der SPOe, was audi durdi das
Aufliegen der ?Arbeiter-Zeitung" bestdtigt
wurde._ Ste richteten an mich einige Fragen,
die ich Berne beantwortet habe. So zum Bet-
spiel, ob es wahr ist, dal bet uns jeder Arbei-
ter vor allem ein Mitglied der KPOe sein
mull and ob jeder Arbeiter, der nur eine
kurze Zeit krank 1st, nadi seiner Ruckkehr
fristlos entlassen wird, and ob die. Arbeiter,
die side im Dienst etwas zuschulden kommen
lassen, tatsiichlich nach Sibirien verschleppt
werden, and so wester.
Ich sagte ihnen natiirlich, dalI dies alles
nicht der Wahrheit entspricht and dal) ich
keinen einzigen Fall weft), wo ein Arbeiter
wegen einer Krankheit bet uns entlassen
wurde, dat es aber im ,sozialsten Staat" der
Welt den Unternehmern ?frei steht, einen
Arbeiter zu entlassen, wenn er ranger als
vier Wochen krank ist. Dafur haben wir ja
einen sozialistischen Sozialminister.
Hier konnte man wieder einmal erleben,
Frans Tully, Bohrbetrieb Aderkiaa
Oesterreichische Jugend!
Man will es wieder einmal mit einem
Arbeitsdienst versuchen, um rich damit eir
Sprungbrett fur 'ein Militar zu gchaffen;
Schon seat Monaten rind es the VP-, VdU-
and SP-Fiihrer, die Euch abermals in den
Uniformrock stecken wollen, um billige
Arbeitskrafte zu gewinnen. Wenn Ihr Eure
Freiheit liebt and den Frieden, der uns
alien heilig seia soil, sagt nein zu diesern
Vorhaben.
Tretet offen and entschieden gegen diesel
Koalitionsregime Raab-Scharf-Kamitz auf.
Sie wollen aug Buren Kraften Kapital schin-
den and Euch zu willenlosen Sklavei
machen. Wieder einmal haben wir einer
Regierung, die mit Druck and Drill sow1G
durch eingepaukte Furcht and Schreckett
das Proletariat zwingen will, dem Kapital,
den eigenen Feinden and Unterdruckern, zu
dienen.
Erinnert Euch an die Schreckenszelt deg
Hitler-Faschismus and ? an die Militdrjustii,?
Denkt an Eure Vater, Bruder and Sohne, did
man gemordet, denkt an eure Arbeits<
kollegen, die von Militar and Polizel er<
schossen warden, Heute will man Tiede('
Arbeiter gegen Arbeiter hetzen. Zuerst
Arbeitsdienst, dann Militar and Krieg
Wehrt Euch dagegen! Alle Mittel, die mad
fur einen Arbeitsdienst and das Militar auf-
wendet, konnen einem friedlichen Zweclt
zugefdhrt werden and dem wahrhaftigen
Fortschritt dienen. Junge Garde des Prole'
tariats, nehmt dies zur Kenntsds, die the
wieder zu den Waffen gerufen werden soli
wehrt Euch gegen alle Versuche, geht nich
in Baracken oder Kasernen!
Zieht das blaue Arbeitakleid dem Uniform-4
rock vor! Kampft fur eine frete. soe lalistischs
Arbeiterjugend in Oesterrelchl
Marchegger BevBlkerung, vor ahem nach Er-
richtung von Wohnungen In4 Schloa an ver-
treten.
Es gibt eine genie Reihe von Moglichkeiten,
der Gemeinde Marchegg zu helfen - wens
man nur will. Die Landesregierung konnte
auf dem Weg der Bedarfszuweisung oder in
Form eines Nachtragskredits and schlieBlich
in direkter Zuweisung die notigen Mittel zum
Ankauf des Schlosser bereitstellen. AuBer-
dem wiirden durch die Errichtung von
24 Wohnungen im Schiol) mehrere hundert-
tausend Schilling erspart werden, weil der
Umbau bedeutend billiger kommt all ein
Neubau,
Die ZerstSrung des Schlosses ware ntemals
begonnen worden, hatte der Biirgermeister
nicht seine Zustimmung dazu gegeben. Dafi
der Burgermeister gegen den Willen der Be-
volkerung handelte, geht auch aus semen
Worten hervor, ,keinen Groschen fir das
Schiot" Obrig zu haben:
In ganz Marchegg 1st man elnhellig der
Meinung, dais ?von oben" alles getan wird,
um die einst bli hende Gemeinde zu einer
toter Stadt zu machen. Nicht genug, daB
man vor Jahren ein Fabriksgebdude nieder-
reiBen Hell, and das Bezirksgericht nach
Gdnserndorf verlegte, will man nun mit der
Schleifung des Schlosser die Stadt Marchegg
zu einem von aller Welt abgeschlossenen Dorf
machen. Die Marchegger Bevolkerung ist
aber nicht gewillt, diesem Treiben tetenlos
zuzusehen.
Gindcwuns&
Dern Kollegen Josef Hawke, Transports
arbeiter in der Sondengeneralbe4
handlung Schdnkirchen, gratuliered
alle Arbeitskollegen and die Betriebsrfite redtt
herzlich zur Ankunft eines Stammhalters,
Auch der Gattin die besten Wilnschet
wie bet uns das Gift der Hetze and Lugen-
propaganda ausgestreut wird. Ich bin Stolz
darauf, dal es mir bet dieser Diskussion ge-
lungen 1st, einige osterreichisdie Arbeiter
fiber die Wahrheit In unseren Betrieben zu
informieren. Zum Schlul kamen wir nosh
Ober den Ausgang and die Folgen der Wahl
sowie auf den 1. Mai zu sprechen .and
verabschiedeten uns sehr freundschaftiidi im
Geiste der Arbeltereinheit.
Llsenbahnhochschule in der
Tschechodowakel
Mit RegierungsbeschluB vom 27. 3u11 1951
wurde dem Erztehungsministerium auferlegtr
in Zusammenarbeit mit dem Elsenbahne
ministerium im Studienjahr 1952153 eind
Fakultat fur Eisenbahnwesen bet der Tech'
DKW 250 com
,um 6000 S zu verkaufen. Auskunft bet Walter
Mauer, 'Medu-nisehe Werkatitte U (Prottes)K
nischen Hochschule in Prag zu errichten, die
am 1. September 1953 in eine selbstandige
Eisenbahnhochschule umgewandelt werden
soli.
Die Fakultdt fur Eisenbahnwesen nahm
am 1. Janner 1953 ihre Tatigkeit auf. Die
vorgesehene Eisenbahnhochschule wird vier
Fakultaten haben, and zwar eine fur das
Bauwesen, eine fur den Maschinenbau, eine
fur Elektrotechnik and eine fur Verkehrs;
technik. Die elektrotechnische Fakultit wird
Bich In den letzten Semestern Ifs the Stark-
stromrichtung and Schwachstromrichtung
(Melde- and Sicherungswesen) teilen. Der
Lehrplan dieser Hochschule ist weitgehend
den Lehrplanen der sowjetischen Eisenbahn-
hochschulen angepa6t.
Iloch der 1. Mai
Entrollt die Banner der Freshest
Und lalIt sie im Winds wehen,
Hoch der 1. Mai - Kasnpftag aller Werk$
tatigen.
Er soil lebent
Schwer erkampft 1st dieser Tag,
Der Tag des 1. Mai.
Kampft gemeinsam fur the Sachs,
Und es wird Frieden seinr
Im Sturm sind wir geboren
Zu einer schweren Zeit,
Wir sand dazu erkoren,
Una selbst zu befrei'n.
Ihr Manner in den Fabriken,
Frauen bet der Montage,
Vereinigt euch zu machtigeti Zdgen,
Und ziehet auf die Strall'.
In der Kolonne soil es drohnen
Das Lied vom zahen Stahl,
Von Frieden and von Freihett,
Von Freud' and SonnenstrahL
In der Einheit ruht die Starke,
Ste bezwingt den Kiassenfeind.
Drum reichet euch fur alle Zeit
Die Hand zur Kampfeinheit!
Wir kampfen fur den Fortschritt
Und fair den Weltenfriedenq
Hoch der 1. Mai,
Die Einheit, sie wird slegen!?
Herbert. S~heuch
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Mis dem Wiener Bereich
An alle Arbeiter und Angesteliten der
Betriebe in Tuiinerfeld
Der 1. Mai verbindet alle arbeitenden Men-'
achen aller Lander In der ganzen Welt. An
diesem Tage zeigt die Arbeiterschaft ihre
Kraft, ihren einmutigen Willen, fur eta
besseres Leben zu kampfen.
, Ein groBes Ziel ist den Menschen der ganzen
,Welt gemeinsam, den Frieden zu erhalten and
the grole Gefahr eines dritten Weltkrieges
zu bannen. An diesem 1. Mai wird der Ruf
naeh Frieden and Verstandigung in alien
Li ndern erschallen. Wir in Oesterreich wer-
den den Ruf nach Frieden verbinden mit der
,Vorderung nach strikter Neutralitat unseres
Landes.
In der kapitalistischen Welt rind Millionen
Ihiger Krefte ohne Arbeit. Die Arbeitslosig-
keit senkt die Lebenshaltung der gesamten
%~rbeiterschaft, sie bedeutet Unsicherheit far
e. Die Massenarbeltslosigkeit mull niebtDie Massenarbeitslosigkeit mull nicht
seta. Wean nicht der Kaite Krieg, sondern die
Bedurfnisse unseres Landes and unseres
Volkes die Wirtschaft beherrschen, wenn ndcht
kiinstliche Absperrung, sondem Handel mit
alien Staaten zur Politik unseres Landes ge-
hurt, dann kann die Arbettalostgkeit uber-
Wunden werden. Am 1. Mai werden wir die
$orderung erheben: ,Arbeit fair aUe!"
Fair die Freiheit hat das arbeltende Volk
schon schwere Opfer gebraeht. ber Verlust
der Freiheit war immer begleitet von einem
Verlust sozialer Rechte. Mit Beunruhigung
sehen wir, wle rich die Gespenster enner trau-
rigen Vergangenhedt wieder bemerkbar
machen. Es 1st ein Alarmsignal, wenn ein
Hartleb zum Vizepresidenten des National-
rates gewahlt wird Hartleb war 1927 Innen-
minister der reaktionaren Regierung Setpel
and darekt verantwortlich fur die ErsehleBung
von- 90 Arbeitern durch die Wiener Pollzei.
Es ist ein Alarmsignal, wenn ein Raab die
Regierungsbildung tibernimmt. Raab ist nacht
nur ein Unternehmer-Scharfmacher; Raab hat
auch 1930 In die Hand Starhembergs in Kor-
neuburg den Heimwehreid abgelegt, die
Demokratle zu bekampfen and dem Faschis-
mus zu dienen. Am 1. Mad werden wir gegen
die gefahrdete Freiheit un4 fur die Demo-
kratie unseres Landes demonstrieren.
Deshalb fordern wir alle Arbeiter and An-
gestellten der Betriebe des Bezirkes Tulin
auf, einheitlich am 1. Mai um 9 Uhr in Tulin
beim Aufmarsch unter der Devise: ,Gegen
die Raab-Scharf-Kamitz-Koalition, fur Friede,
Freiheit and Brotl" mitzumarschieren.
Betriebs-Malkomitee
Eaffinerie Moosbierbaum
Auf zum Pfingsttreffen
nach Krems!
Heuer findet das Pfingsttreffen der Freien
Oesterreichischen Jugend in mehreren
Stddten Oesterrelchs statt. Der Bezirk Tulin
beteiligt Bich an dem Treffen in Krems.
AALBer unserem Bezirk treffen sich in Krems
floch der Klostemeuburger, vier Wiener Be-
Sirke and das Waldviertel. Des diesiahrige
Treffen fellt auf the Tage des 23., 24. and
115. Mal,
Dieses traditlonelle, f ahrliche Jugend-
treffen let bet unserer Jugend schon gut be-
kannt and auch beliebt. Allen die im vergan-
`enen Jahr in Linz teilgenommen haben,
d dieses Treffen ein unvergel3liches Er-
tnis geworden rein. Die FOeJ des Bezirkes
Tulin atelit Bich daher die Aufgabe, heuer
both mehr Jugendliche and noch mehr Kin-
der zu dem Treffen nach Krems zu bringen,
Um ihnen die Mogllchkeit zu geben, an die-
sem grol3artigen Fest teilzunehmen.
Die BeMebsgruppe des Werke%
Moosbierbaum
tiistet schon eifrig fur das Treffen. Die
Volkstanzgruppe lernt neue Tenze and Lie-
der, der Fanfarenzug Ubt fleiIig neue Stticke.
Besonders die Volkstanzgruppe nimmt sich
vor, bet dem Volkskunstgruppen-Wettbewerb
GIs die beste Gruppe hervorzugehen, was
nicht allzuleicht sein wird, wean man be-
denkt, daB the Kremser Gruppe schon seat
langem als Behr gute Gruppe bekannt 1st.
Geplant ist such, eine Ful3ballmannschaft
nach Krems zu schicken, um an den Sport-
wettkampfen teilzunehmen.
Des Programm wird sehr reichhaltig rein.
Schon am Sam tag wird nach beendigter
Einquartierung eine Veranstaltung stattfin-
den. Am Sonntag ward ein Aufmarsch der
Jugend durchgefdhrt, anschlielend werden
denn Sportwettki mpfe sowie Kulturgruppen-
wettbewerbe veranstaltet. Am Montag rind
dann die tiusscheidungskempfe mit einer
Preisverteilung. Naturlich sind sine grole
Zahl der versehiedensten Sportarten bet den
Ki mpfen vertreten. Den Abechiue bildet
eine grole Kundgebung, bei der einige Red-
?ner zu der Jugend sprechen werden.
Fines roll aber noch betont werden, es
miissen nicht nur Jugendliche rein, the zu
diesem Treffen fahren sollen, abgesehen von
den Erwachsenen, die ale Begleitpersonen
der Kinder mitfahren, sollen rich such so-
viel als moglich andere Erwachsene beteili-
gen, um diesem Pfingsttreffen den Charakter
eines richtigen Volksfestes zu verleihen. Je
mehr Bich beteiligen, um so schoner and ein-
drucksvoller wird es werden.
Wir rufen daher die Tuliner BevBlkerung
suf: ,Kommt mit sum Pfingsttreffen nach
Krems, enter der Losung: ?Arbeit der Ju-
gend, Friede der Heimatl"
R.AFFIIIERIE: MOOG01 EDOAUm
Betrebsversammlung
Am 9. April fand im Werk eine gut be-
suchte Betriebsversammlung statt, die rich
mit der Frage der 1: Mai-Veranstaltungen
befal3te. Betriebsratsobmann Kollege Berger
berichtete, dali der Betriebsrat den ein-
stimmigen Beschlul gefalt hat, eine gemein-
same Maifeder zu machen. In der Frage des
gemeinsamen Maiaufmarsches konnte leider
im Betriebsrat kein einheitlicher Beschluli
zustande kommen, da nur die Betriebsrate
der Gewerkschaftlichen Einheit dafur elms
traten.
In der Diskussion, die dem Bericht des Kol-o
legen Berger folgte, wurde auf die Not-
wendigkeit des gemeinsamen Kampfes der
Arbeiter hingewlesen. Gerade heute, wo der
Faschist Raab Bundeskanzler geworden 1st
and der ArbeitermSrder Hartleb drifter Pre-
sident des Nationelrates, wo der Milchpreis
erhoht and weitere Preiserhohungen geplent
rind, let die Arbeitereinheit gegen Reaktlon
and Faschismus n&tiger denn ie. In einer
Zelt, wo the Fasdiisten in der Regierung wie-
der dabei Sind, auf Koster des Volker einen
neuen Krieg vorzubereiten, kann ein gemein-
samer Malaufinersch viel zur Sicherung der
Demokratie In Oesterreich beltragen. Dies
war der Sinn and der Inhalt der Diskuesion,
Es wurde daraufhin der gemeinsame Mal-
aufmarsch beantragt. Die Arbeitersdhaft
zeigte dabed mehr Verstandnia als unsere
sozialistischen Betrieberate, and der Antrag
wurde mit alien gegen zwel Stimmen an-
genommen. Es wurde auch ein Maikomitee,
bestehend aus 13 Kollegen, gewehlt. Die
Versammlung bestatigte einstimmig den Be-
schluB einer.gemeinsamen Maifeler und be-
ediloB, eine Musikkapelle vom Betriebsrats-
fonds zu bezahlen.
Unter Event-iellem wurde nochmals heftig
uber die Faschisten Raab and Hartleb die-.
kutiert. Die Arbelter konnten nicht ver-
stehen, daB, obwohl die SP zur starksten
Partei geworden 1st, die verhaltesten Fa-
schisten and Hochverrater an die Spitze un
seres Staates gekommen Sind. Und des mit
B i 111 g u n g der SP-Fiihrer! Ein Antrag
enner scharfen Proteetresolution gegen Raab
and Hartleb wurde einstimmig angenommen;
GroBen Beifall rief die Mitteilung des Kol-
legen Berger hervor, dal In der letzben Be-
trieberetssitzung edn einetimmiger Protest
gegen die Milchpreiserhbhung beschloseen
worden war.
Auch nach Schlul der Versammlung gab es
noch Diskussionen fiber Raab and Hartleb.
Es let bezeichnend fair die Stimmung unter
den Arbeltern, wenn Betriebsrat Kollege
Schneider dabei erklerte, er konne es nicht
verstehen, daS Raab Bundeskanzler set, ob-
wohl die SP zur starksten Partel wurde;
seiner Meinung nach lot do ein Schwindel ge-
schehen, Dieser Melnung schliel3en auch wir
ens an. Das Redaktionskomitee
e
Amerikas Kriegsminister In Oesterrelcli
Der amerikanische K r i e g s m i n i s t e r
Charles Wilson and General Bradley,
der Vorsitzende des gemeinsamen General-
stabes der amerikanischen Streltkrfite, rind
Montag in Salzburg eingetroffep. Zu ihret'
Begriflung batten Bich unter anderen der
kommandierende General der USFA
Hays, der zukiinftige kommandierende
General Arnold, der kommandierende
General der amerikanischen Verbiinde in
Triest M c F a d y e n sowle der amerikanische
Hoehkommissgr T h o in p s o n auf dem
Salzburger Flugplatz eingefunden.
Minister Wilson and General Bradley rind
im Rabmen ibrer drelw8chigen Inspektlons-
reise durch die Kommandobereiche der
amerikanischen Truppen In Europa naoh
Salzburg sekommen.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Seite ?14
DER ERDULARBEITER
Betriebsratssitzung in der
Raffinerie Nova
hat einstimmig beschlossen, den
Von der am 20. April 1953 stattgefundenen
I
Sitzung des BetrieWrates ist folgendes zu be- mittag bei einer
richten:
Kollege Artner gab in seinem Bericht* be-
kannt, daB die Steuerrtickvergatung ffir Kol-
legen, die im Jahre 1952 im Krankenstand
waren, laufend erledigt werden and ein Teil
bereits ausgezahlt wurde.
Die Arbeiten fur die Pramle 1952 sand ab-
geschlossen and wurden bereits am 23. April
ausbezahlt.
Bel. der Betriebsbegehung durch den Sicher-
heitaingenieur, den Verantwortlichen der
Anlagen and des Betriebarates, sind verschie-
dene Mangel in sanitarer and sicherheils-
technischer Hinsicht festgestellt worden.
Diese Mangel wurden In einem Protokoll fest-
gehalten, and der Betrlebsrat hat die Aufgabe,
dafur zu sorgen, daB sie abgestellt werden.
Beschlossen wurde auch, eine Sammlung
Air Kinderland and Kinderfreunde bis zum
30. April durchzufuhren.
Auf Anfrage des Kollegen Artner beschloB
der gesamte Betriebsrat einatimmig, am
1. Mai nachmittags eine Betriebsmalfeler ffir
alle Arbeiter and Angestelten durchzufuhren.
Der Aufruf zu dieser Betriebsmaifeier
lautet:
Kolleginnen and Kollegeni
Der Angestellten- and Arbeiterbetriebsrat
zu felern.
Der Betriebsrat ladet alle Kolleginnen and
Kollegen, ob Arbeiter oder Angestellte, ein,
an dieser Feler teilzunehmen.
Es 1st das erstemal, daB der Betriebsrat
einen solchen BeschluB gefa1t hat, and wir
alle, ganz gleich, welcher Partei wir ange-
horen, sollen dazu beitragcn, dal der 1. Mai
das ist, was er sein soli:
Der Kampftag der gesamten Arbeiterschaft!
Es lebe das internationale Proletariat!
Hoch der 1. Mail
Fur den Angestelltens Fur den Arbeiter
betriebsrat: betriebsrat:
Finsterl Artner
Das Programm
12 his 14 Uhr 30 Mittagessen in der Kantine.
14 Uhr 30 Eroffnung durch den Betriebs-
ratsobmann, Musik der Werkkapelle. Spiel-
gruppe Nova, Musik, Karl Hruschka.
Sanguiniker-Quartett: Ffinfmal Humor and
Rhythmus.
18 Uhr 30 Tanz im Saal and Im Frelen.
Preis der Eintrittskarte saint Mittagessen
and einem Viertel Wein 5 S.
RAFFIIIERIE:K0RIIEUBUR0
Befreiungsfeier
Am Samstag, den 18. d., land in Korneu-
burg im Hotelsaal ?Bauer" the von der
Zweigstelle der OeSG veranstaltete Befrei-
ungsfeler statt.
Der Obmann der Zweigstelle, Herr OLGR
Dr. Sipos, eroffnete die Veranstaltung and
Ubergab dem Vertreter der OeSG, Herrn
Dr. Langbein, das Wort. Dieser erinnerte
daran, dali die Volker der Sowjetunion volle
drei Jahre allein die Hauptlast des Kampfes
gegen the starkste Militarmacht, der die In-
dustrie fast aller europaischer Lander zur
Verfilgung stand, fiihrte. Es steht einwandfrei
fest, daB die Landung der Westmachte In
Frankreich erst erfolgte, als der Ausgang des
Krieges bereits entschieden war.
Es ist auch kein Zufall, daB der Name des
Dokuments, in dem festgestellt wird, dal
Oesterreichs Unabhangigkeit wieder herge-
stellt werden wird, ,Moskauer Deklaration"
lautet, and daB es die Sowjetregierung war,
die in Potsdam die Anerkennung der oster-
relchischen Regierung fiir ganz Oesterreich
forderte.
Es 1st gut, sich daran zu erinnern, dal3 so-
fort nach der Zerschlagung der Hitlerherr-
schaft in Oesterreich durch die Sowjetarmee
in der von ihr besetzten Zone die Tatigkeit
der osterreichischen Regierung aufgenommen
wurde, daS die Parteien entstanden, ebenso
wie the Presse, and die Gewerkschaften ihre
Tatigkeit wieder aufnahmen. Anders war es
in den Teilen Oesterreichs, the von Amerika,
England and Frankretch besetzt waren. Hier
gab es Miltt5rregieungen, die dsterreichi.che
Regierung wurde erst - auf Verlangen der
Sowjetunion - nach Monaten anerkannt.
Heute, acht Jahre nach Kriegsende, ist die
entscheidende Frage Air Oesterrpich der Ab-
schlul des Staatsvertrages. Dieser wird nur
dann Wirklichkeit, wenn the Grol3machte
hire Differenzen bereinigen. Deshalb tritt die
OeSG dafur ein, dal3 der Friede erhalten
bleibt, dal Oesterreich nach Osten and nach
Westen die gleichen freundschaftlichen Be-
ziehungen unterhalt and eine Politik der
Neutralitat betreibt. Dr. Langbein schlo3
seine Ausfuhrungen mit dem Dank an die
Volker mid an die Armee der Sowjetunion,
die unter groBen Opfern die faschistische
Herrschaft zerschlugen.
Die Feier wurde umrahmt von Vorfuhrun-
gen der Werkkapelle der Schiffswerft Kor-
neuburg, einer Kinderballettgruppe, dem Kor-
neuburger Mandolinenorchester and einer
Schuhplattlergruppe.
Denken these Kollegen?
Wie grog der Terror In unseren Betrieben
doch ist! Nicht zu glauben!
Ein Blick in den Autobus genilgt. Da steht
man einige Kollegen beim eifrigen Studium
verschiedener Zeitungen, wie Die Presse"
oder die ?Tageszeitung" and auch die ,Zeitung,
die sich was traut", ist darunter.
Was sich wohl so mancher denken mag,
wenn er fiber den Zwang and Terror liest,
der in seinem Betrieb herrscht? Jedenfalls ist
es gut, daB er es liest, sonst wurde er es am
Ende gar nicht einmal bemerken, wie
terrorisiert er doch wird.
Es ware nur interessant zu wissen, ob sich
der eine oder andere Leser wenigstens Ge-
danken dariiber macht. Anscheinend nicht,.
sonst white er die Zeitungen, die so offen-
sichtlich lugen, nicht mehr lesen. Man muB
sick nur fragen, wie es kommt, dal Arbeiter
oder Anrgestellte eine Zeitung, wie ?Die
Presse" oder ?Tageszeitung", die dock beide
Batter der Hochfinanz sind, lesen. Anschei.
nend glauben sie, daB ein Dulles oder Raab
ihre Interessen vertritt. Wenn schon die
?Arbeiter Zeitung", zumindest noch dem
Kamen nach, den Anschein erweckt, daB sie
fur die Arbeiter schreibt, so kann man bet
den anderen nicht einmal das gelten lassen,
Entnommen der Betrlebszettung des Tanklagers Lobatb
Maifeier
Das Kulturaktiv von EFM konnte em
Samstag, den 25. April 1953, in Neusiedl an
der Zaya eine Zusammenkunft zu einer Vor-
feier zurn 1. Mai veranstalten; eingeleitet mit
einem Fuilballpokalspiel der Mannschaften
EFM-Wien gegen EFM-Neusiedl. Die tech-
nisch bessere Mannschaft von EFM-Wien
konnte einen 9: 3-Sieg erringen.
Abends fanden sich alle Kollegen zur Mai-
feier in der Sporthalle ein. Kollege Adler
als Obmann des Maikomitees eroffnete the
Feier. Kollege Oberlaber richtete den Appell
an die Arbeiter unserer Firma, am 1. Mai
geschlossen Air Freiheit and Frieden zu
demonstrieren. Die Spielgruppe der FOeJ des
14. Bezirkes brachte sehr gute Darbietungen
and konnte reichen Beifall ernten. Abge--
schlossen wurde der Abend mit Musik rand
Tanz. Die Heimreise verlief klaglos mit einem
Autobus der Autobasis.
Das Kulturaktiv der EFM spricht hiermit
alien Mitwirkenden and Unterstiitzenden
ihren besten Dank aus.
Am 1. Mai: Fir Frieden,
Arbeit, Freihelt I
Sammelplatze and Abmarscli-
zeiten fiir den groflen Aufmarsch
in Wien:
Zentrale SammelpI tzel
Stra8enbahner: 10 Uhr, Sdtwarzenbergp4
Post. u. Telegraphenbedienstete: 10.30, Am Hot
Elsenbahner: Relterdenkm., Sdtwarzenberpl., (11)
Wr. Tsdtedten a. Slowaken: 11 Uhr, Stalinp4
Sammelplifze der Bezirke:
Angegeben shad die Abmarschzeiten der Be-
zirkazilge von ihren Sammelpllitzen.
Inners Stadt: Am Hot (10.50 Uhr)
Leopoldstadt Helaestra6e-Praterstern (11 Uhr)
LandstraBe: Apostelgasse (10.35 Uhr)
Wieden: GufhausstraBe (11 Uhr(
Margareten: Slebenbrunnenplatz (9.30 Uhr)
Mariablll: Amerltngstraoe (9.40 Uhr)
Noubau: Siebensterngasse (9.35 Uhr)
Joseistadt: Schlesingerpl.-Skodag. (10.30 Uhr)
Alsergrund: Alibanplatz (10.30 Ubr)
Favn iten: Reumannplatz (9.30 Uhr)
Simmering: Waggonlabrlk (9.50 Uhr)
Meidling: Phlladt phlabrtrke (9.10 Uhr)
Hletzing: Hauptstr.-mace Dommayerg. (8.35 Uhr).
Penziag: Drechslerg.-Melselstr. (8.45 Uhr)
Ftlnfhaus:0. d. Bahn: StUttermayerg. (9.15 Uhr)
U. d. Baba: Friedrichspl. (9.10 Ubr)
Ottakring: Bebelplatz (10 Uhr)
Hernals: Remise Wattgasse (9.40 Uhr)
WBbring+ Aumanoplatz (9.45 Uhr(
DObling: Hotzelle (9.50 Uhr)
Brtgittenau. Ra:laelgasse (10.45 Uhr)
Floridsdort: Am Spitz 110 Uhr)
Stadian: Wnrmbrandgasse (8.45 Uhr)
Atzgersdort: Delegation, 11.30, out dent Stallnpi..
Die Tellnebmer warden ersudit, silt IS MI.
nuten v o r den aagegebenea Abmarsdtzeltea bet
den Semmelplltzen einzulioden.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Wissenswerfes ~ber Mefhangas
Von der Schulzelt her ist manchem in
Frinnerung geblieben, daa das Methan auch
als Sumpf- oder Grubengas" be-
zeichnet wird. Aber man mull kein Berg-
arbeiter sein oder an einem Sumpf wohnen,
um mit dem Methan in BerUhrung zu
kommen. Wenige Gase haben fur unsere
Zivilisation eine lihnliche Bedeutung ge-
wonnen wie das Methan. GewiB reprgsen-
tiert die Jahresproduktion keines anderen
techniadsen Gases einen derartigen wirt-
zchaftlichen Wert wie die des Methans.
Naturliches and kunstliches Sumpfgas
Das Methan 1st, chemiscb gesprochen, der
Kahlenwasserstoff mit dem einfachsten Bau.
Kohlenwasserstoffe rind die Verbindungen
von Kohlenstoffatomen mit Wasserstdff-
atomen; sie enthalten sonst keine Atome im
Molekiil. Das Methan nun enthalt bloB ein
Koblenstoffatom, um das in schon symme-
trischer Weise vier Wasserstoffatome grup-
piert sind. Die ganze Anordnung ist so
stabil, daB es gar nidit leicht ist, Methan zu
*ersetzen. Im Gegenteil - das Methan bildet
aids besonders leicht aus anderen Stoffen,
.die Kohlenstoff and Wasserstoff enthalten.
Daher die wirtschaftliche Bedeutung des
Methans. Das Methan ist das in der Natur
beliebteste Endprodukt bei der Zersetzung
faulenden oder verwesenden organischen
Materials.
Der groBe Italiener Volta, nach dem das
Volt heillt, fand im 18. Jahrhundert als erster,
da13 die unheimlichen Blasen, die sanft
glucksend in den Teichen zur Hohe steigen,
aus Methan bestehen. Dieses Sumpfgas bil-
det sick als letztes Stoffwechselprodukt beim
Angriff von Kleiniebewesen auf verstorbene
Tiere and Pflanzen. Heute beschrankt sick
der Mensch nicht mehr darauf, in der Abend-
diimmerung melancholisch den Blasen zu-
tusehen and Bich seine philosophisdien Ge-
danken zu machen, sondern er fordert
durch geeignete Maflnahmen die ?Methan-
garung" der organischen Abfallstoffe in den
atadtischen Abwassern and gewinnt das
Methan als Heizgas. Gleidizeitig gehen die
Abfallstoffe in eine geruchlose Form uber,
die Dungerwert hat. Neulich let die erste der-
artige Anlage Oesterreichs in I n z e r s d o r f
in Betrieb gesetzt worden, aber andere Lander
Sind uns auf diesem Gebiet der Tedinik weit
voraus.
Die Natur hat keine Eile. So veriauft die
Methangarung unter nati rlichen Bedingun-
gen langsam. Aber Leben hat es auf der Erde
action eine Milliarde Jahre vor der Ent-
stehung des Menschen gegeben and alle
Leichen von Tieren and Pflanzen waren der
Methangarung unterworfen. So haben sich
Im Laufe der geologischen Zeitraume ge-
waltige Mengen an Sumpfgas angesammelt.
Bin groBer Teil 1st in die Luft entwichen and
dort bei Waldbranden usw. zu Kohlensaure
and Wasserdampf verbrannt worden. Aber
ein anderer Teil war mit undurchlassigen
Gesteinsschichtc?i bedeckt, die sich bei den
Faltungen der Erdoberflache auf die Leichen
gelegt haben. Dort haben sich die Gase unter-
irdisch unter Druck angesammelt; sic konnen
erst in die Atmosphere entweichen, wenn
these ,Gasdome" angebohrt werden. Das
herauszischende Gas ist das beruhmte and
fur unsere Heimat so wichtige E r d gas,
Erdgas bei uns and anderswo
Wir fiillen mit dem Erdgas die Stahl-
flaschen der dazu eingerichteten Autos. Bin
Kubikmeter Gas ersetzt so ungefahr elnen
Liter Benzin. Oder wir heizen mit dem Erd-
gas Kessel, wie dies im Kraftwerk N e u -
siedl an der Zaya in Niedertsterreich
geschieht. Oder schliellich - and des ist the
wichtigste Verwendung - man mischt das
Erdgas dem Kohlengas der Gaswerke zu.
Bis zu einem bescheidenen Grad kann dies
ohne Vorbehandlung des Gases geschehen.
Wenn das Mischgas aber wirklich groBe An-
teile Erdgas enthalten soll, m08te man alle
Brenner der Gasherde neu einstellen, da die
Verbrennung des Erdgases anders verlauft
ale die des Kohlengeses. Das ist pffenbar ein
groles Problem. Deshalb unterwirft man das
Erdgas im Gaswerk Simmering Lieber ge-
wissen chemisdsen Umwandlungen, bevor
man es dem Kohlengas beimengt. Die oster-
reichische Wirtsdsaft erspart alljghrlkh
Dutzende Miliionen Schilling durdi die Ver-
ringerung des Importbedarfes an Steinkohle,
die sick aus der Zumischung des Erdgases
ergibt.
In anderen Landern hat sich die Ver-
wendung des Erdgases nosh viel starker
durdigesetzt. Der Gasbedarf M o s k a u s wird
zu einem groben Teil durch Erdgas aus dem
Wolgagebiet gedeckt, der K h e w s durch
Gas aus den Vorbergen der Karpaten.
L e n i n g r a d heizt nicht mit Erdgas. aber
auch mit sehr billigem Gas, namlich
jenem, das bei der Zersetzung des estnischen
Oelschiefers entsteht. In 0 b e r i t a l i e n
wurden in den letzten Jahren enorme Lager-
statten von Erdgas entdedct. Diese Energie-
quelle hat fir die hochindustrialisierte Po-
Ebene and Ligurien (Genf a), die bisher
unter einem Mangel an einheimisdsen Brenn-
stoffen litten, enorme Bedeutung. Bin Netz
von Rohrleitungen 1st im Entstehen.
Chemisch and von der Entstehung her 1st
das Erdgas mit dem ErdSl eng verwandt,
and das Gas begleitet oft das Oel. Aber nicht
immer wird das Gas mit dem Oel ausgeniltzt.
Die immens reidien Oellager des Nahen
Osten (Iran, Irak, Arabitls) rind in der Hand
der Imperialisten. Sie fiihren das Oel fort,
kummern sich aber einen Teufel um die Ver-
sorgung der untertanigen Lander mit billiger
Energie oder um eine Schonung der Energie-
reserven. Sd werden in diesen Landern des
Nahen Osten ouch heute nods riicksichtslos 1
gewaltige Gasmengen in die Luft gejagt.
Die Verheizung 1st aber nidst die einzig
mogliche Verwendung des Methane. Statt.
namlich das Methan ganzlich mit Sauerstoff
zu verbinden, his nur mehr Wasserdampf and
Kohlensaure da Sind, kann man auch
versudsen, teilweise mit Sauerstoff zu ver-
binden, zu ?oxydieren". Bei der teilweisen
Oxydation entstehen wertvolle sauerstoff-
haltige Produkte, wie M e t h y l a l k o h o l
and For m a I d e h y d. Der Methylalkohol ist
ein interessantes Losungsmittel, der Formal-
dehyd ein Rohstoff zur Herstellung plastisdier
Massen (Kunstharze). SchlieBlich kann man
such den Wasserstoff des Methans allein weg-
oxydieren and den Kohlenstoff in reiner
elementarer Form ubrigbehalten. Das ist darn
der we: tvolle oberflachenreiche Gas r u B,
der zum Beispiel in Mischung mit Kautschuk
zur Erzeugnng von Gummiwaren (Fahrrad-
und Autoreifen) dient.
Aber audi das Kohlengas selbst besteht
zum sehr groben Tell aus Methan. Es wird in
Gaswerken and Kokereien (Linz!) durch
Erhitzung der Steinkohle ohne Luftzutritt
erzeugt. Auch hier driickt sich die besondere
chemische Stabilitat des Methans darin aus,
dall es Bich bei dieser groben Behandlung
bevorzugt bildet. Langsamer wird die glelche
Zersetzung der Kohle wieder durch die
Natur selbst durchgefuhrt, wahrend das Holz
auf dem Weg tiber Torf, Braunkohle, Stein-
kohle in Anthrazit Ubergeht.
'Gewinnung von Grubengas
Gasausbri the Sind in den Kohlengruben
bekanntlich ]eider keine Seltenheit. Die
Gage bestehen sehr oft aus Methan, eben
dem ?Grubengas", das side irn Laufe der
Millionen Jahre In den Flozen angesammelt
hat. Enthdlt die Luft dann zwischen drei
urld Sieben Prozent Methan, so let sie
explosiv and der kleinste Funke kann eine
Schlagwetterkatastrophe herbeifuhren. Man
ventiliert die Gruben; um das Methan
rechtzeitig zu entfernen. Dann geht des stark
mit Luft verdunnte Methan einfach verloren.
Vorzuziehen let natilirlich die Gewinnung
des Methans. Diese erfolgt in erheblidsern
Mal zurn Belspiel im S a a r 1 a n d, wo die
vielen Kohlengruben durch ein games Netz
von Rohrsammelleitungen miteinander ver-
bunden Sind. Das Methan wird dann ureter
anderem zurn Betrieb von Kraftwerken
verwendet.
Bet dieser Gelegenheit sei such daruber
berichtet, dab man heute in verschiedenen
Landern versucht, the Kohle selbst nicht In
Schiffen oder Waggons zu transportieren,
die in kostspieliger Weise be- und ent-
laden werden mussen, sondern die Kohle
direkt durch Rohrleitungen zu p u m p e n.
Zu diesem Zweck wird Kohle mit einer
Sti ckgrole his zu zehn Zentimeter mit
Wasser aufgeschlemmt and durch Gerate
gepumpt, die den in der Sowjetunion
bei den Grolbauten des Kommunismus so
viel verwendeten E r d p u m p e n (Saug-
baggern) ahnlich rind. Es scheint durchaus
moglich zu sein, nach diesem Verfahren
Kohle billig fiber Hunderte von Kilometer
zu pumpen. E._ B.
Stadt Rustawi - die Lieferantin
der sowjetischen Erdolindustrie
Die Stadt Rustawi in der Georgischen So?
wjetrepublik - eine Stadt der Hihttenarbeiter
- wurde vor kurzem fiinf Jahre alt. Sie
wurde an der Statte der alien Stadt Rustawi,
die im 14. Jahrhundert von fremden Er-
oberern zerstort wurde, neu errichtet. Das
neue, sozialistische Rustawi wurde?fur the Ar-
beiter des ?Stalin"-HUttenwerkes gebaut, an
dessen Errichtung seinerzeit das ganze Land
unmittelbar teilnahm. Das Werk erzeugt
Stahl and Walzgut in wachsenden Mengen
and versorgt die Erdolindustrie and die Grog-
bauten des Kommunismus mit nahtlosen
Rohren.
In diesen finf Jahren wurden in der Stadt
930 Wohnhauser mit einer Wohnflilche
von 145.300 Quadratmetec gebaut. 172.000
Quadratmeter Stralen and Gehsteige wurden
asphaltiert and etwa 190.000 Baume and
Straucher gesetzt.
Die junge Stadt verfingt uber zahlreiche
Lehr- and Bildungsanstalten. Es gibt zehn
Schulen, zwei Gewerbeschulen, zwei Fabrik-
schulen, ein Stadion, eine Musikschule and
eine technische Station fur Kinder. Mehr ale
200 Hi ttenarbeiter eignen sich, ohne ihre Be-
triebsarbeit zu unterbrechen, in der Abteilung
fur Fernunterricht des Georgischen Kirow-
Polytechnikums Hochschulbildung an.
Die Stadt besitzt eine Bibliothek, ein
Kulturheim and einen Klub der Bauarbeiter.
Die medizinischen Einrichtungen der Stadt
wurden kihrzlich durch eine neue Poliklinik
erganzt.
Im Rahmen des funften Funfjahrplanes
wird der Aufbau des neuen Rustawi noch
bedeutendere Fortschritte machen. Bis 1955
werden neue 150.000 Quadratmeter Wohn-
flache beziehbar sein, wozu noch ver-
schiedene dffentliche Gebaude, Kulturhkuser
f(r die Hiittenarbeiter and neue Schulen
kommen werden.
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7
Beim 1.-Mai-Sporttfest in Neusiedl
ist allerhand los! Von 13 Uhr 30 bis 14 Uhr
wird die Werkkapelle ,Oelkumpel" auf dem
neuen Sportplatz flotte Weisen spielen and
anschlieSend -wird Kollege Lois Nowak, der
Obmann des A.SV - Neusiedl, die.praeh-
tige Sportanlage offiziell eroffnen. Der FuB-
hallplatz ist brettleben, weist einen herrlichen
Rasen auf, die Aschenbahn rings um den
Platz ist vertieft and gewalzt worden, Ge-
lander and Planken wurden in freiwilliger
Arbeit durch die Sportier and Helfer ge-
strichen, die Werktischlerei kam zu Hilfe and
bald Standen auch ein Kassehauachen, ein
Klosett, die Tore wurden eingesetzt and eine
kleine EhrentribUne errichtet. Auf den Sitz-
banken finden mehr als 400 Personen Platz.
Vriillig neu hergerichtet wurden auch der
Umkleideraum, das Brausebad and das Klub-
zimmer. Die Sportanlage reprasentiert heute
schon einen Wert von mehr als 130.000 S, dock
nur 35.000 S betrugen die Zuschiisse aus
offentlichen Mitteln. Ware nicht die SMV so
grad3ziigig eingesprungen, ware diese Sport-
anlage erst in Jshren fertiggestellt worden
and der Verein total verschuldet.
Im Beisein vieler Ehrengaste wird nun am
Nachmittag des 1. Mai die Sportanlage feier-
lich eroffnet. Nach derv Friedenstaubenstart
beginnt das Pokalwettspiel zwischen den
Mannschaften des SV Zistersdorf, ASC
M u h 1 berg, Neulerchenfelder
1?
Amateure uadd der 1B-Mannschaft
d e s A S V N e u s i e d 1. Nach Modellflugvor-
ffihrungen der Betriebs-Segelflugsportvereine
Neusiedl and Muhlberg startet das Schlager-
spiel FAC Wiep gegen ASV Neusiedl.
Als Parallelveranstaltungen, die um 13.30
beginnen, gibt es spannende Tischtennis-
kampfe in, der Sporthalle, and am alien
Sportplatz ein Motor- and Fahrradgeschick-
lichkeitsrennen mit 'vielen Preisen.
Auch an die Kinder hat das 1.-Mai-Komi-
tee gedacht, denn sie werden im Park des
Kindergartens ein Kasperltheater and andere
Belustigungen vorfinden. Die schon traditio-
nell gewordene Liliputbahn quer durch das
Oelfeld wartet ebenfalls auf die kleinen
Caste.
Die Tanziustigen kommen auch. auf ihre
Rechnung, dean ab 19 Uhr 30 spielen die be-
liebten ?Oelkumpel" im Arbeiterklub auf.
Fur alle Sportveranstaltungen zusammen,
eirschliellich des Tanzfestes am Abend, tvird
-nur ein Eintritt von 2 S eingehoben. Kinder
bis zu 14 Jahren habeas zu den Sportveran-
staltungen freien Zutritt.
Zwischen Prinzendorf-Hauskirchen-Dober-
mannsdorf-Palterndorf and. Neusiedl. ward
ein Autopendelverkehr eingerichtet. Bel alien
Schichtwagenhaltestellen kann zugestiegen
werden.
Der AusschuB des FAC Wien hat dem ,Erd6larbeiter" freundlicherweise diese Aufnahme des
Spielerkaders der Kampfelf zur Verfugung gestellt.
K n I e e n d: Kohler, Ryba, Valentin, Koschis chek, Mittasch.
S t e h e n d Stoekinger, Hauer, Fitz, Nader, Eminger, Culem,
Kubik, Schdnn. Muller (Trainer).
Auslosung tiir die Fullball-
betriebsrrletsterschaH In Neusiedl -
1. Runde: Autobasis - Feinmechanische 4. Mai, Feuer?
wehi - Zentralmagazin 8 Mai, Feldwerkstatte -- Werk-
Schutz It. -Mai, Erdgai - Elektrowerkstitte 15. Mel.
2. Runde: Erdgas - Werkschutz 18. Mai, Feldwerk-
stf tte - Elektrowgrkstatte 22. ; Mai, Feuorwehr - Fein-
mechanische 29. Mai,.Autobasis - Zentralmagazin 1. Juni.
3 Runde: Zentralmagazin - Erdgas 5. Juni, Feuerwehr
gerjen. Werkschutz 8. Juili, Autobasis - Eleirtrowerkstatte
12: Juni, Feldwerkstatte Feinmechanische 15. Juni.
4. Runde: -Werkschutz -- Zentralmagazin 19. Ju4 ,
Feuerwehr - Autobasis 22, Juni, Feldwerkstatte - Erd-
gas 26. Juni, Feinmechanische - Elektrowerkstatte
Domnanich, Machetanz,
S. Runde: Feuerwehr - Erdgas 3. Juli, Werkschutz
qegen Feinmechanische 6. Juli, Zentralmagazin - Elektro-
werkstatte 10.' Juli, Autobasis - Feldwerkstatte 13. Jult.
6. Runde: Feuerwehr - Feldwerkstatte 17. Juli, Zentral-
magazin - Feinmechanische 20.. Juli, Werkschutz geqen
Elektrowerkstatte 24. Juli, Erdgas - Autobasis 27. Juli.
7. Rundet Zentralmagazin - Feldwerkstatte 31. Juli,
Erdgas - Feinmechanische 3. August, Feuerwehr gegen
Elektrowerkstatte 7. August,. Autobasis - Werkschutz
10. August.
Gespielt wind zweimal -35 Minuten. 1F'uSball-
schuhe and Drell stelit der ASV Neusiedl
Verfugung. -
Miihlberg - Mistelbach 1: 3 (0: 2)
Muhlberg hatte. mehr vom SpieL Wenn es
trotzdem danebengegangen 1st, obwohl MUM-
berg insbesondere .in` der zweiten Halbzeit
fast standig vor dem Tor der Eisenbahner
war, dann einfach.deshaib, weir es am notigen
Training der gesamten Mannschaft fehlt. Es
hilft alles nichts: so lange. MUhlberg nicht
einen Sportplatz zur Verfugung hat, werden
solche unnotigen ,Schrauben" dann and wane
heimgetragen werden. Absolut verme!dbar
war allerdings das. Eigentor von' Sdunjed,
an dem auch der Goalhii.ter Swatachek nicht
unbeteiligt war. Das Tor fur Mu,hlberg ached
I.cck. -
Auch die Mi hlberger Reserve muite eine
2:1-Niederlage hinnehmen.
Die Sportier des ASC Muhlberg hoffen,
daB dock schon in den nachsten Wochen fait
dem Bau des berets bewilligten Sportplatzes
begonnen wird, damit die gesamte Mlthn-
scgtaft durch ein systematisches Training
Kondiition and ein ausreichendes technisches
Konnen erreicht.
Moosbierbaum - Wordern 2: T
Eine der schwersten Hurden wurde gee
nommen. Wordern wurde nach iiberlegenern
Spiel einwandfrei geschlagen. .
Unglaubliches Pech verfolgte unsere Manno
schaft, vor allem die erste Halbzeit hirii
durch. Ein harter VolleyschuB von Ondrak
knallte an die Torstange. Ein prachtvoll ge?
tretener Freistol von Romlohr I, der von der
Latte in das Netz sprang, land wegen Off-
side keine Anerkennung and Ramlohr II
schied auf kurze Zeit verletzt aus. Ununter?
brochene Sturmlaufe brachten ein Tor alB
Ausbeute, gleich darauf fiel aus einem in-
direkten Freistol der Ausgleich.
Die zweite Halbzeit brachte vorerst eino
Drangperiode der Worderner, dann kam
unsere Mannschaft wieder stark auf, schlieB:=
lich fixierte Ramlohr II mit einem schonen
Treffer den Sieg. .
Wir sahen unsere Mannschaft schon lange
nicht so schon spielen. Vergangenen Sonn-
tag war der Kampfgeist griiiler, aber diesmal
wurde zeitweise wunderschon furs Auge ge-
spielt. Es wurde auch viel geschossen, leider
war der gegnerische Tormann in Hochform
and aulerdem von unwahrscheinl!chem
Gluck begunstigt, sonst ware der Sieg viel
eindeutiger ausgefallen. Trotzdem war ~allee
zufrieden, die Zuschauer mit dem schonen
Spiel, die Mannschaft mit den zwei Punkten,
and Wordern mit dem knappen Ergebnis.
Die Mannschaft spielte zeitweise wie aus
einem Gull. Tormann Troger war ausgezeich-
net in Form, eine prachtvolle Parade ver-
hinderte den Ausgleich Wordern, als these
j heraus auf vereinzelte iiberraschende An-
griffe beschrankte.
Die Verteidigung war durch den Ausiall
Reisers etwas geschwi cht. - Schopf gut Wie
immer, Haidinger I war anfan.glich etwas
Das Paradesti ck der Elf war die Laufer-
reihe, Ponkratz war in der gleichen Form
als am Sonntag vorher. Der Frisch ver-
ehelichte Tungel hell sich nichts anmerken
and spielte trotz der Hitzo sehr gut. Von
Hameter laflt sich nur sagen, daB ihm fast
alles gelang, daB jeder Palball zum richtigen
Mann kam, and daB er ein ganz erstaunliches
Arbeitspensum bewaltigte.
Im Sturm waren. die beiden bienenfleiBigen
Verbinder Ondrak and Ramlohr 11 lie
treibenden Krafte. Ramlohr I war vom Pech
verfolgt, lieu aber weiterhin einen sehr
merklichen Formanstieg erkennen. ? Die
beiden Flilgel waren , diesmal- etwas
schwacher, doch fielen sie ncht -aus - dem
Rahmen. - -
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/22 : CIA-RDP80S01540R001500140009-7