SMV PUBLICATION
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Collection:
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP80S01540R004500160001-0
Release Decision:
RIPPUB
Original Classification:
C
Document Page Count:
53
Document Creation Date:
December 22, 2016
Document Release Date:
June 12, 2012
Sequence Number:
1
Case Number:
Publication Date:
January 26, 1954
Content Type:
REPORT
File:
Attachment | Size |
---|---|
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6o~,FID>t,N ~ ~`'~ ,' 50X1-H U M
G;ib unsere BelfriLbszeilnng an Bek
~d~~AaeEirEa
Wahlen -enders als in Sley~
..
Sozialistische und parteilose ?Erd'olarbeiter aus drei Betrieben sagen ihre Meinung
Bei einer Sitzung der Bezirksleitung der
,liietall- und Bergarbeitergewerkschaft des
Erdolgebietes: ?Kollegen, ~ wir mussen ofter
als bisher zusammenkommen, um gemein-~
sam zu iiberlegen, wie wir unsere Ge-
~werkschaftszahlstellen ? and Ortsgruppen
aktiver machen konnen. Nur so werden wir
die Gewerkschaftsfuhrung zwingen, fur die
Arbeiterforderungen einzutreten!" Der
Kollege der dies sagt, ist kein Kommunist,
sondern der. einstige sozialistische Betriebs-
ratsobmann des SEB-Neusiedl, Franz
Sobotka aus Angern. _
?Franz)",
wie ihn seine Arbeitskollegen nenren, be-
kam die Nase voll, a]5 er 1947/48 feststellen
muBte, daB ihn die rechtssozialistischen Ge-
werkschaftsfuhrer nicht unterstiitzten Bowie
sie merkten, daB er auch auf des horte, was
die . Arbeiter mit Recht von der Gewerk-
schaft verlangten. Nach ? einem Krach mit
Gewerkschaftssekretar Geiger trat Sobotka
aus der, SPOe aus .und blieb_ seither. partei-'
las. Seit .7ahren arbeitet dieser Kollege nun
am Muhlberg, wo er auch als Betriebsrat
der Gewerkschaftlichen Einheitsliste kandi-`
dierte.
_ Da sich die ?Arbeiter-Zeitung" dieser
Tage bemuliigt fiihlte, caber ?Terrorwahlen
in der SMV" zu schreiben, haben wir
Sobotka ersucht, dazu Stellung zu nehmen.
Der Kollege, der heute Obmannstellvertreter
fin SEB-'Muhlberg ist, erklarte:
?Die Arbeitskollegen haben Vertrauen zu
mfr. Sie sagten: ,Hilf mit, daB es besser fur
cans alle wird!` So wurde ich mit nosh ande-
ren Kollegen verschiedener Parteirichtungen
in ein Aktionskomitee zur Vorbereitung der
Betriebsratswahl gewahlt. Wer_n ich nicht ge-
wollt hatte, kein Mensch hatte mich dazu ge-
zwungen.:
Im Komitee arbaiteten wir nach langen
Aussprachen eiri Forderungsprogramm und
deri Vorschlag fur eine Kandidatenliste aus.
D~. v,~ir ,den _Arbeitskollegen beides zur Dis-
kussion stellten, kamen nosh einige Abande-
rungsvorschlage und Zusatzantrage, die wir
beriicksichtigten. So kam die Einheitsliste bei
cans ,zustaxide, und ich kann nur sagen, daB es
absolut demokratisch dabei zuging. Nun -ar-
beiten wir im neugewahlten Betriebsrat zu-
sammen und jeder von cans Betriebsraten hat
?In den Jahren der Praxis de ? Einheits-
liste hat sick jeder bei cans von deren Vor-
teilen iiberzeugen konnen; des vorige Pro-
grarrim'haben wir im wesentlictien erfiillt
und des neue wurde vor seiner endgiiltigen
Fassung mit der Belegschaft gewissenhaft dis-
kutiert: Das Wahlresultat ist bei absolut ge-
heimer Wahl und ohrie jede Notigiartg zu-
Die sozialistische Kollegin Zimmermann (X)
bei der Stimmeuabgabe
stande gekommen. Die einer anderen Partei
angehiirenden oder parteilosen Betriebsrate
werden von den kommunistischen Betriebs-
raten durchaus nicht an die Wand gedriickt.
Es ,herrscht Vertrauen zwischen cans. Als
~Sozialistin anerkenne ich die? Ueberlegenheit
der Taten der Gewerkschaftlichen Ein-
Barbarata,g -- aber wie.
Auf einer Betriebsversammlung im ~vest-
steirischen Bergbau Rosenthal gab Betriebs-
ratsobmann Z a r f l den Wunsch der Alpine-
Bergdirektion bekannt, den Barbaratag ein
Samstag, den 5. Dezember, zu feiern und die
infolgedessen ausfallenden Schichten am
Sonntag, den 13. Dezember, ohne Sonntags-
zuschlag einzuarbeiten. Das soli im ganzen
weststeirischen Kohlenrevier so gehalten
werden Die Rosenthaler ?Bele schaft lehnte
heft fiber die Wahlprogramme der SPOe-
Fahrung. Die Einheit ist wirklich des Beste!"
Die Frage,
?Warum wir auf der Einheitsliste
kandidieren ?"
wurde kiirzlich auch in der Betriebszeitung
der Raffinerie Moosbierbaum von einigen
Kollegen Behr treffend beantwortet.
Kollegr Josef Pichler (SPOe) erklart seine
Kandidatur auf der Angestellteneinheitsliste
folgend:
?In der Einheit der Arbeiterklasse sehe ich
di.e Garantie fur die Verwirklichung det?
Rechte der Arbeiter."
Der parteilose Kollege Guido' fIoraczek:
?Ich glaube, meinen Kollegen auf Grund
des aufgestellten Programms der Einheits-
liste tatliraftig helfen zu konnen!"
In der SMV gibt es keine ?Kapfenberg-
Oder Steyr-Wahlen",
des bestatigen diese Stimmen der angefiihrten
sozialistischen? Oder parteilosen Betriebsrats-
kandidaten. Siege der Einheitsliste dui?cli
Terror odes Entlassungen von Nichtkommu-
nisten gibt es in den SMV-Betrieben ebenso-
wenig wie in den USIA-Betrieben, sondern
jeder unseret? sozialistischen oder parteilosen
Kollegen, die fur die Einheit gestimmt oder
Icandidiert haben; weiB, daB man Bich sePh
gut ~mit deri Kommunisten fur die gemein-
samen Forderui:gen tmd Rechte der Arbeiter-
schaft verstandigen kann.
Aber in Kapfenberg und in Steyr Sind vor
dc~g, Wahlen tausende Kommunisten und
Arbeiter, die aus ihrer Unzufriedenheit kein,
Heil machten, auf die StraBe geflogen. Die
nosh im Betrieb verbliebenen Kollegen wet?-
den Behr bald die , Rechnung ? dafiir dutch
weiteren Abbau -und durch Lohndrud:
prasentiert bekommen.
die Produktion in der letzten Zeit bedeutend
gesteigert. Wer nun erwartet hat, daB die
Alpine sich'ihrerseits dafiir von einer groB-
ziigigen Sei?te zeigen wurde, der hat sich
schwer . getauscht. Den bezahlten Barbara-
Samstag bringt sie durch die zuschlagfreic
Sonntagsschicht? = so kalkuliert sie wenig-
stens - wieder herein,
So also springt man mit den Bergarbeitern
in den Waldbrumner-Betrieben um! Wie
wurde sich Karli Frey den Mund zerreiBen,
. wenn so etwas bei der SMV' vorkame !
Aber die sawjetischen Direktoren denken
gar nicht daran, Arbeilerprivilegien zu
schmalei?n, sondern sie halten sich strikte an
dew Kollektivvertrag, in dem es heiBt, daB
fur jeden in den-erdolgewinnenden Betrieben
der SMV beschaftigte~n Arbeiter der 4. De-
zember ein Feiertag ist, und daB jeder ICoI-
ebenso wie ich die Absicht, des zti lialten, ~~ g
was war den Arbeitern versprochen haben,"Ides ?einstimmig und mit Empiirung:ab:
Nachdem die Rosenthaler eine solche Be-
Eine sozialistisehe Kollegin, eintractitigung des traditionellen Feiertages
der- Bergarbeiter abgelehnt batten, wurde der
did im Bohrbetrieb Prottes neuerlich als Be- ~ Obersteiger lieatiftragt, jeden einzelnen Berg-
triebsratin auf 'der Einheitsliste gewahlt arbeiter ~fiir- diese Sonntagsschicht zu be-.
wurde und die auch im Zentralbetriebsrat (geistern". AuBerdem wurde, entgegen dem
vertreten, ist, ist-derselben Ueberzeugung.?Die .ausdriicltlichen Willen der Belegschaft, ein
Kollegin Leopoldine Zimmermann, eine
Wienerin, saga:
deinentsprechender Atishang?a~ngebracht. I lege, der an diesem Tag arbeitet, seinen Zu-
Gerade in Rosenthal haben die Bergarbeiter schlag von 50 Prozent erhalt.
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__ f
DER ERDC.~ :.. --- ~ .Nr.,;38
Der?Zen#ralbe#riebsra# ~infor~~er~
Eire Zentralbetriebsrate- und Betriebsrate-
obmannerkonferenz fiir das Erdolgebiet fand
am 6. November 1953 in Neusiedl statt, und
wir informieren unsere Kolleginnen und
Kollegen uber die wesentlichsten Tages-
ordnungspunkte und Beschliisse.
Veber die S-Tage-Wocbe
wurde~berichtet, daB Verhandlungen mit der
Generaldirektion bereits im Ga~nge rind. Die
B~etriebsrate der ei?nzelnen Betriebe haben
ihre Vorschlage hinsichtlich der Durch-
fiihrung der 5-Tage-Wocbe dem Zentral-
betriebsrat iibergebeu, so daB dieser eine
Verhandlungsgrundlage haite.
Die bisherigen Verhandlungen verlaufen
zufriedenstellend, so daB mit einem posativen
Ergebnis - wir werden dariiber noch be-
richten - gerechnet werden kann. '
Die Zentralbetriebsrate haben mit der
Generaldirektion auch fiber die MaBnahrnen
zur Verwirklichung des Jugendeinstellungs-
gesetzes eine Riicksprache gehalten und Sind
fur die
Errichfung einer neuen Lehrwerkstaite
im Bereich Ganserndorf eingetreten.
Im Prinzip wurde dariiber bereits eine
Einigung erzielt, jedoch wird noch naher be-
stimmt werden, an welcher Betriebsstelle
diese zweite Lehrwerkstatte der SMV im
Erdolgebiet eingerichtet werden soli.
Auch das ist e'~ne erfreuliche Nachricht, die
zugleich~bestatigt, wie Behr sich die Betriebs-
rate der Gewerkschaftlichen Einheit und die
Sowjetische Verwaltung um die Milderung
der Jugendarbeitslosigkeit bemuhen.
Die Arbeiterschaft und weite Kreise der
Beviilkerung verlangen, besonders jetzt bei
den neuen Preiserhohungen, immer mehr
nach einem
USIA-Konsum fur Neusiedl und Muhlberg
Auch diesbeziiglich haben die Betriebsrate
und Zentralbetriebsrate mit den General-
direktionen der SMV und der_USIA Verhand-
lungen gefiihrt. Da nu~nmehr dank dem Ent-
gagenkommen der Direktionen des SEB-
Neusiedl und des SEB-Muhlberg geeignete
Lakalitaten bereitgest.ellt werden, si~nd die
~riiBten Schwierigkeiten beseitigt, und" die
weiteren Verhandlungen inn Wien berecletigen
zur Hoffnung, daB die zwei neuen Verkaufs-
. stellen bald eingerichtet und ihre Waren-
abgabe aufnelxmen werden.
Aus dem ,~,
. Fonds' fur Untersiutzungen bei Betriebs-
unfailen
werden noch vor Weihnachten an jeden
arbeitsurfahigen Schwerinvaliden und an
jed~e Witwe eimes todlich verungliickten Kol-
legen 250 S (fur j~edes erhaltungspflichtige
.Kind .auBerdem 200 S) ausbezahlt. Das ist
eine bescheidene Hilfe aus den Mitteln der
Betriebsratsumlage, aber immerhin eine
Unterstiitzung im Rahmen des Moglichen, die
von alien betroffenen Familien begriiBt wer-
dean wird.
Weihnachtsfreude f6ir Kinder und Rentner
Auch die Weihnachtsfeiern in diesem Jahr
wurden von den Zentralbetriebsraten und
Betriebsratsobmannern besprochen. Es wurde
?einstimmig beschlossen, heuer 15 WEiixnachts-
feiern der ' Organisation .Kinderland und
Bieber Rentnerfeiern mit je 1000 Schilling zu.
subveptioniere:x. (Acht Kinderfeiern und vier
Rentnerfeiern im Bezirk Ganserndorf 'und
Sieben Kinderfeiern und drei Rent_nerfeiern
im Bezirk Zistersdorf.)
2000 5 fur streikende Arbeiter
der Koffer- und Lederwarenfabrik Frohlich
in Wien: 50 lautet der einstimmige BeschluB
der Konferenz. Der Betrag wurde von den
SMV-Betrieben des Erdblgebietes zusammen-
gesteuert. In einem Begleitschreiben an das
Streikkomitee erklarten unsere Betriebsrate:
?Wir versichern Euch, Kollegen, der vollsten
Solidaritat, dean Fxuer Kampf ist gerecht.
Durch Euer einhexthches Auftreten und durch
die Solidaritat der osterreichischen Arbeiter-
schafi werden Eure gerechten Forderungen
ex-fiillt werden musseni"
Gegen das neue ~feuergesetz
wendet sich eine einstimmig von der Kon-
ferenz beschlossene Resolution an den OeGB,
in der namens der Erdolarbeiter und An-
gestellten erklart wird:
Die Arbeiter und AngesteIlten in den Be-
trieben sinrl empiirt, daB man auf der einen
'Seite die groBen Steuerprivilegien der Kapi-
talisten unangetastet IaBt, wahrend man auf
der anderen Seite den Arbeitern und Ange-
stellten die bis jetzt steuerfreien Betrage,
,wie Sonn- und Feiertagszuschlage, Schmutz-,
Erschwernis- und Gefahrenzuschlage und die
verbilligten Mahlzeiten in Werkkantinen, ja
sogar den Anteil, den ein kranker Arbeiter
t vom Arbeitgeber , all Krankenentge_lt zum
I K_rankexigeld erhalt, besteue"rxi 'will,.
Die Bosteuerung der erwahnten Zulagen
trifft unter anderem auch die Arbeiter und
Angestellten in der Erdolindustrie schwer,
die unter besonders schtvierigen; gefahrlichen
und" schmutzigen Verhaitnissen zu arbeiten
haben.
Die Arbeiter und Angestellten lehnen den
Gesetzentwurf entschieden ab und verlangen
von ihren Interessenvertretungen - der
Arbeiterkammer und dem Gewerkschafts-
bund ~, diesem herausfordernden Angriff
auf das Realeinkommen mit alien Mitteln
entgegenzuwirken und fur eine Lohnsteuer-
reform . gemaB dem Gesetzentwurg fiir die
Regelung der Lohnsteuer der Linzer Allge-
meinen Betriebsratekonferenz Bowie fur die
sofortige Aufhebung der Besatzungskosten-
steuer einzutreten.
Auch die Gratisarbeitskleidung
maflte nach dem neuen SteuergesetzentwurY
wertmaBig uber den Lohnstreifen laufen and
versteuert werden:
Es wurde also nur Behr wenige Kollegen
geben, fur die der Gesetzentwurf keine
empfindliche Lohnsteuererhohung mit sich
bringer wurde.
1,800.000 Schilling
fiir ein neues'Arbeiterheim im Tanklager Lobau ?
Donnerstag, den 12. November, fand im
Tanklager Lobau zur 36. Wiederkehr der
Grol3en Sozialistischen Oktoberrevolution
und zum Beginn der Oesterreichisch-So-
wjetischen Freundschaftswochen ein Fest-
abend statt, an dem 500 Menschen, Arbeiter
und Angestellte des Betriebes und Gaste,
teilnahmen.
Fur die Belegschaft des Tank1agers war
dieser Abend auch noch aus einem anderen
Grund von Bedeutung; Mit den beiden
Feiern war namlich die Uebergabe des in
knapp fiinf Monaten aufgebauten neuen
Klubgebaudes an die Arbeiterschaft ver-
bunden.
Es ist klar, daB dieser dreifache Festtag im
Tanklager Lobau auch dementsprechend
wurdig begangen wurde und zahlreiche
Ehrengaste und Gaste anwesend waren.
Mit der Fertigstellung diesel Heimes er-
hoht sich die Zahl der in den letzten vier-
zehn Tager an die Werktatigen der SMV
iibergebenen Kulturheime auf drei. Zuerst
wurde in der Raffinerie Schwechat, damn in
der Raffinerie Korneuburg und nun das
Arbeiterheim im Tanklager der Obhut und
Beniitzung der Belegschaft iibergebcn. Ins-
gesamt hat die SMV fur die drei Heime
4 Millionen Schilling aufgewendet.
Der Neubau war inner und aul3en festlich
geschmuckt,
und die Festreden und Gluckwunsche wurden
von den Anwesenden in jedem F:11 mit Zu-
stimmung und grol3em Beifall aufgenommen.
Nachdem Kollege Ingenieur Sebesta, der
Obmann der Betriebsgruppe der Gesellschaft,
die Festveranstaltung eroffnet und auf die
dreifache Bedeutung der 1'eier hirxgewiesen
hatte, begriil3te er die erschienenen Ehren-
gaste und die Arbeiterschaft, und brachte-ein
Prasidium in Vorschlag. Unter dem Jubel
und dem Beifall der Anwesenden nahmen
'folgende Herren und Kollegen ihre Ehren-
platze ein; '
Montage, ZBR-Obmann Kollege Heinisc~,
Herr Gemeinderat Hausner, all Vertreter der
Raffinerie Lobau Kollege Vogt und aus dem
Tanklager selbst Betriebsx?at Kollege Resch,
Kollegin Waditschatka, Kollege Ingenieur
Bauer und Ingenieur Albert und. die Kol-
legen Korner, Hutter, Jellinek und Kron.
berger.
Die schliissel werden iibergeben
Dann ergriff Generaldirektox? L i s s j a k
das Wort, ~ der mit folgenden Worten die
Schliissel des neuen Arbeitarheimes dem
Arbeiterbetriebsrat Kollegen Resch uber+
reichte:
?Es ist mfr eine Ehre, gerade an einem
solchcn Festtag, an dem die Arbeiter und An-
gestellten des Betriebes erschienen sind, um
den 36. Jahrestag der Grollen Sozialistischen
Oktoberrevolution und den Beginn der Oester-
reichisch-Sowjetischen Freundschaftswochen
zu feiern, dal neuerbaute und eingerichtete
Arbeiterheim all Geschenk der Direktion der
SMV dem Betricbrat und alien Werktatigen
zu iibergeben. Ieh bin gliicklich, daB daniit
im Brtrieb jetzt eine schone Statte der Kultur
und Erholung und zur Einnahme der Speiser
sein wird: `
Fur. die Werktatigen sprach Betriebsrats=
~abrxiann R e s c h, der einen.kurzen Ueberblick
fiber den Auf- und Ausbau des Tanklagers
in betrieblicher und personeller Art gab, den
36. Jahrestag der Oktoberrevolution wurdigie
und die ?Freundschaft xnit dem_ sowjetischen
Volk aufzeigte. Er dankte herzlich der so-
wjetischen Direktion fur das gx?oBe Geschenk
an die Werktatigen des Tanklagers, fur die
dal Arbeiterheim erbaut wurde. wobei die
Direktion fur den Bau und die Einrichtung
1,800.000 Schilling ausgab.
Theatersaal fur 3S0 Personeri
Das neuerbaute Arbeiterheim beinhaltet
unter. anderem einen groBen. Saal, der. bei
Kino- Oder Theaterauffiihrungexi 350 -Per-
Die beiden Herren Generaldiiektoren I sorer fallen kann, der aher auch -all Speise-
Beresc~new und Lissjak, -Herr Zwetkow a]s 1 saal fur 150 Personen ~dient. Aus Kuche,
Vertreter des. Zentralen Kulturreferats, der I4 Bufett, Bibliothekslesesaal, einem Tischtennis-
Vorarbeiter Kollege Korab von der Bau und zimmer und anderen Raumen bestehen die
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Seite 3
V9lei~ere ~e~r~~~s~~~ts~r~ah~erge6~isse
`Die neuen vorliegenden Betriebratswahl-
ergebnisse zeigen, daf3 die Arbeiterschaft sick
'immer mehr zusammenfindet and daft der
Gedanke der Arbeitereixttteit immer starker
durchdringt. ,
' Raffinerie Schwechat
Am 12. and 13. November 1953 wurden in
unserem Werk die Betriebratswahlen fur die
Arbeiter and Angestellten durchgefiihrt. Es
wurde eine Liste der Gewerkschaftlichen Ein-
heit and eine der sozialisti,scherx Gewerk-
schafter eingereicht.
Bei den Arbeitern entfielen auf die Ein-
heitsliste 274 Stimmen and auf die SPOe-
Liste 176 Stimmen. Daraus ergab sich eine
Mandatsverteilung von fiinf Mandaten auf
die Einheitsliste and von drei Mandaten auf
die sozialistische Liste.
Bei den Angestellten erhielt die Einheits-
liste 53 Stimmen and die sozialistische 37
Stimmen. Damit erhielt jede Liste zwei Man-
date.
Wenn wir dieses Wahlergebnis betrachten,
so ergibt sich, daft die Spalterliste bei den
Arbeitern and Angestellten je ein Mandat
verloren hat. Zum erstenmal erhielt auch bei
den Angestellten die Einheitsliste die Mehr-
lxeit.
Dieses Wahlergebnis zeigt, daf3 die Kan-
didaten der Gewerkschaftlichen Einheit auf
Grund ihrer vergangenen Tatigkeit bei den
Arbeitern and Angestellten grof3es Vertrauen
geniePen.
Die Betriebsriite der Einheitsliste danken
fur das erwiesere Vertrauexi and werden rich
bemuhen, konsequent fur die 'Rechte alter
Arbeiter and Angestellten zu kampfen.
Die Gewerkschaftliche Einheit?
Bau and Montage
Arbeiter: Von den 588 abgegebenen Stim-
men entfielen 567 auf die Einheitsliste. Un-
giiltig 21.
Angestellte: Bei 65 abgegebenen Stimmen,
64 fur die Einheitsliste, eine ungultig.
Einkaufsabteilung der SMV
Arbeiter and Angestellte: Bei 52 Wahl-
berechtigten gaben 37 ihre Stimme fur die
I Einheitsliste ab, drei Wahler waren ? krank
and 12 , Stimmzettel waren ungultig.
SEB-Matzen
Mit 70 von 71 abgegebenen Stimmen haben
sick bei den Betriebsratswahlen vom 9. bis
11. November die .Angestellten des SEB~
Matzen fur die Kandidaten der Gewerk=
schaftlichen Einheit entschieden. Eine Stimme
war ungultig.
Unterstiitzt die streikenden Arbeiter
der Firma Frohlich !
Seit vier Wochen streiken die Arbeiter dEr
Lederwarenfabrik Frohlich. Die Solidaritat
der Arbeitersclxaft wird es den streikenden
von Frohlich ermiiglichen, ihren Kampf, den
sie fiihren, erfolgreich zu benden.
Auch von seiten der SMV-Betriebe Bingen
den streikenden Solidaritiitserkliirungen and
Geldspenden fur den Streikfonds zu,. in den
bis jetzt 30:000 S eingelaufen Sind.
So hat ureter anderen auch der Zentral-
betriebsrat der verarbeitenden Indnstrie
1000 S and die Einkaufsabteilung? der SMV.
500 S iiberreicht'
weiteren Klublokalitaten. Aut3erdem gibt es
zwei standige Kinoanlagen.
Die zahlreichen Rednel?, die reach Kollegen
Reach das Wort ergriffen, so Ingenieur
Bauer, der Obmann des Betriebsfriedens-
rates, Kollege M i c h k a vom Sportklub des
Tanklagers, der Arbeiter H u t t e r von der
Baupartie, die Kollegin W a d i t s c h a t k a,
der Vorarbeiter K o r a b von der Bau and
Montage, der Vertrete r der Betriebsgruppe
der SAP Kollege K r o n b e r g e r, Kollege
Vogt von der Raffinerie Lobau and der Ar-
beiir~kollege K o r n e r, wurdigten alle die
dreifache Bedeutung dieses Abends fur die
Werktatigen des Tanklagers and dankten fur
das neue Arbeiterheim.
Kinder uberreichen BlumensfrauBe
Ruhrend war die Ueberreichung vor.
Blumenstraut3en an die beiden Herren
Direktoren durch eine kleine Kinderdelega-
tion, die im Namen von 40 Kindern, die von
der Direktion eingekleidet wurden, auf diese
Hier_ zeigte. sich die kleine Hannelore Novak
sehr couragiert, die eine kleine Rede hielt
and sogar zum Schlul3 auf russisch dankte.
Das Pestreferat
hielt der Obmann der Betriebsorganisation
der KPOe liollege .Tellinek, der in einer gut
aufgebauten and sehr klar umrisseren Rede
die Bedeutung der Oktoberrevolut.ion, .die
I'reundschaft des osterreichischen V olkes rnit
dem sowjetischen Volk and den Sinn and
Zweck des neuen Arbeiterheims aufzeigte. Er
fiihrte in seiner Rede, die wir wegen ihrer
Lange nur auszugsweise wiedergeben konnen,
folgendes aus:
?Alle Macht den Sowjets!" ?Fur Frieden,
Freiheit and Brot!" Ureter diesen Losungen
haben die Arbeiter and Bauern Rui3lands vor
36 Jahren ureter Fuhrung ihrer Kommunisti-
schen Partei and der grof3en Genien der Re-
volution Lenin and Stalin zum ent~cheiden-
den Schlag gegen ihre Unterdriicker ausge-
holt and einen von alien fortschrittlichen
Die 36jahrige Geschichte des Sowjet-
landes
ist die Geschichte der grof3en wirtschaftlichen
and kulturellen Siege der Sowjetvolker Bo-
wie ihrer heroischen Kampf?e and Siege fiber
die Machthaber der kapitalistischen Welt, die
mit alien Mitteln versuchten and versuchen,
den Aufbau des Sozialismus zu storen and
die herrlichen Errungenschaften der
Oktoberrevolution zunichte zu machen. Aber
vergeblich!
Wir gratulieren daher aus diesem Anlaf3
aus vollem Herren dem sowjetischen Kollek-
tiv unseres Betriebes mit Ge~neraldirektor
Bereschnew and Lissjak an der
Spitze auf day herzlichste uad wunschen
ihnen and dem groflen Sowjetvolk neue grofle
Erfolge bei ihrem friedlichen Aufbauwerk.
Es ist seit langem zu einer guten ,and
sch8nen Tradition der Sowjetmenschen ge-
worden, zum Jahrestag der Oktoberrevolution
das Fazit ihrer Tatigkeit im abgelaufenen
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ZISTERSDORF - - IdEUS IEDL - - MtJHLBERG - - EPG - Gti ST I1dG
Freundschc~f~skundgebur~g in ~istersderf
Am 9. November 1953 fand in Zistersdorf
anlaBlich ~ des 36. Jahrestages der Oktober-
? revolution eine Kundgebung mit Kranz-
niederlegung vor dem Denkmal gefallener
Soldaten und Offiziere der Sowjetarmee
statt.
Herr Vizebiirgermeister Goldschmied er-
iiffnete im Namen der Stadtgemeinde
Zistersdorf die Kundgebung.
' AnschlieBend erklarte Stadtkommandant
Kotow unter anderem: ?Die So~r~jetuniori
hat stets eine Politik des FriPdens und der
Freundschaft mit allen Viilkern gefiihrt, und
das Sowjetvolk haBt ' ebenso wie die ar-
beitenden Menschen aller Volker den Krieg.
Tine enge wirtschaftliche'und kulturelle Zu-
sammenarbeit mit alien, denen die Sache des
Friedens teuer ist, dafiir tritt die Sowjet-
union ein. Moge" rich daher auch die Freund-
- schaft zwischen dem sowjetischen und dem
iisterreichischen Volk festigen."
Der Bezirksaufsichtsrat Herr Brskowsky
1~egluckwunschte im Namen 'der Bezirk.s-
hauptmannschaft das sowjetische Volk und
wiinschte freundschaftliche Zusammen-
arbeit.
7.entralbetriebsratsobanann Loistl fiihrte
unter anderem aus: ??Die Sowjetunion stett
auf dem Standpunlzt, daB alle strittigen
Fragen durch Verstandigung auf fried-
3ichem Weg gelast werden kiinnen. Auch
Oesterreich gegeniiber macht die Sowjet-
union dieselben Anstrengungen, den Frieder
zu erhalten und freundschaftliche, gutnach-
barliche Beziehungen herzus*ellen."
Vizebiirgermeister Herr Goldschmied
da.nkte der Sowjetunion und der Sowjet-
armee fur die Befreiung Oesterreichs und
erklarte, daB auch das osterreichische Volk,
so wie die Volker der Sowjetunion, die Er-
haltung des Friedens wunscht und fur
freundschaftliche Beziehungen zu allen
Volkern eintritt. Zum Sch1uB erklarte Gold-
schmied, m.an moge Oesterreich endlich die
versprochene Freiheit geben, damit wir
selbstandig und frei im Interesse unserer
Heunat und unserer Volkes wirken konnen.
Nach den Anspraclxen erfolgte die Kranz-
niederlegung durch Verschiedene Organi-
'siksachverstandigen. Zahlreiche BlumengriiBe
dankten den Sowjetkunstlern.
AnschlieBend legten Vertreter .der demo-
kratischen Organisationen vor dem Stalin-
Denlimal Kranze zum Gedenken an den
grol3en Vorkampfer der Arbeiterklasse und
des Friedens nieder.
Auch in den Dorfern
des Bezirkes Zistersdorf-Poysdorf war die
Teilnahme der BevSlkerung an den Film-
vortrageri der OeSG im Rahmen der dies-
I jahrigen Freundsch.aftswochen ausnehmend
grog. Bei RedaktionsschluB waren es schon
fiber 4000 Manner, Frauen und Kinder, die
i sick in den ver.schiedenen Orten die schonen
Kultur- and Spielf~lme aus der Sowjetunion
ansahen.
Koitege Procko sprach richiig !
Am 12. November fand eine eindrucksvolle
Feier zum 36. .Jahrestag der Sozialistischen
Oktoberrevolution im sinngemaB geschrniick- i
ten Ylubsaal des SEB-1S4iihlberg statt, der bis
zum ietzten Platz mit lieben Casten aus rah
und fern besetzt war.
Nach der freundlichen BegruBtxng durch
den Obmann der Oesterreichisch=Sowjeti-
schen Gesellschaft, Herrn Ing. Langer, folgte
die Wiirdigung der groBen weltxOnwalzenden
Revolution des russischen Volkes, durch
Herrn Ing. NieBner in einem ausfiihrlichen
Referat. Die Miihlberger Jugend erfreute die
Caste mit Gesang und Tanz.
Besonders herzlich begriil3te Kollege
Procko Herrn Direktor Temschuk mit ?ol-
genden Worten:
?Als osterreichischer Arbeiter des sowje-
firth verwalteten Betriebes Muhlberg, erlaube
ich mfr ~ im Namen aller hier beschaftigten
?
Gerat schaden wurde. Leider ist es bis jetzt
noch nicht moglich, arx a11e genannten Stellen
gleichzeitig zu sende~n, d~a die Leitungen dort-
hin fehlen. Wir stehen bereits mit der Direk-
Lion in Verhandlungen und Sind iiberzeugt,
daB nicht nur die 1Vfittel fur die Anschaffung
bewilligt werden, sondern ilaB aucY~ mit dem
Spannen der Leitungen begoncxen werden
kann~. Nach Fertigsteliung dieser Arbeiten
werden aloe Kollegen mehr als bisher Ge-
legenheit haben, einerseits fiber den Sender
zu allen Problemen Stellung ~zu nehinen und
andererseits die Sendungen auch irri Bereich
des Feldes zu horen. Ich mochte daher die ge-
samte Belegschaft auffordern, im Rahmeri der
Sendurxgen zu den betrieblichen, politischen,
wirtschaftlichen, kulturellen oder sportlichen
Fragen Stellun;g zu nehmen, Fehler aufzu-
zeigem, Verbesserungsvorschlage zu bringen
und so welter."
Wir darken Kollegen Kotzarek fiir diese.
Aufklarung und hoffen, daB die Wiirxsche des
Betriebssendekollektivs bald in Erfillluixg
gehen. Das Redaktionskomitee
Ein Sporflergrul3
geht dem Kollegen Franz Hirtl zu, dem
LinksauBen der Kampfmannschaft des A S C
M ii h l b e r g, der im Hafer der Ehe geiandet
ist. Alle Sportkameraden, der AusschuB, die
Arbeitskollegen und Betriebsrate wiinschen
Kollegen Hirtl und seiner Gattin eine gliick-
lithe gemeinsame Zizkunft.
Namens der bisherigen Betriebsrate
der Aufiobasis Neusiedi
danke ich fur das Vertrauen, das uns die Ar-
b~eitskolleginnen und. Kollegen wahrend unse-
rer Tatigkeitsperiode entgegengebracht l;aben
urxd wir bitten sie, den neugewahltexi Be-
triebsraten ebenfalls ihr Vertrauen zu
schenken, sick in allen Fragen an sie zu wer-
den und sie in ihrem Kampf um die
Declassified in Part -Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/12 :CIA-RDP80S01540R004500160001-0 'u unter-
_,~;~,..-~ Declassified in Part -Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/12 :CIA-RDP80S01540R004500160001-0
,; f . ,
Zur Angestelltenwa~hl im S~~-Neusiedl
Am 2. Dezember werden die Angestellten
des SEB-Neusiedl wiederum ihren Betriebs-
rat wahlen. ' Eine Berichtsversammlung, bei
der such der Wahlvorstand gewahlt wurde,
fand in der Vorwoche bereits statt.
Die Kolleginnen and Kollegen brachteli
dabei zum Ausdruck, daf3 sie den Betriebsrat
wiedes auf der Basis der Gewerkschaftlichen
,, , Eiriheit wahlen wollen. Ein gewerkschaft-
lichen and betriebliches Forderungspro-
I gramm, das von einerrl -aus Kollegen ve~-
schiedener Parteirichtungen zusammen-
gesetzten Arbeitsausschuf3 in Vorschlag ge-
~ bracht wurde, haben die Kolleginnen and
Kollegen nach Aufnahme einiger zusatzlicher
Punkte gut geheif3en, ebenso den vom Ar-
beitsausschuf3 zur Diskussion gestellten
W a h l v o r s c h l a g, der die Kollegen Josef
Priwitzer, Leopold Schmiedl, Friedrich
Miicke, Josefine Nimmrichter als Haupt-
kandidaten and die Kollegen Karl Fortner,
Josef Wenisch, Josef Siisser, Max Hilscher
als Ersatzkandidaten vorsieht.
~ Das Forderungsprogramm ent-
~ halt canter anderem folgende Punkte:
Kampf um Neutralitatspolitik der Regie-
rung, Sicherung _ d'er Arbeitsplatze dutch
Osthandel, weitere Bemuhungen um ein
Krankenhaus fur Zistersdorf, Abschaffung
~ der Kriegslohn- und`Besatzungssteuer, ener-
gischer Kampf gegen den Versuch, Zulagen,
Ueberstunden, Arbeitskleidung usw. in die
Nachklang zum Wiener WGi3-Kongre8:
Lohnsteuer einzubeziehen, Nachziehung der
Gehalter auf die Hohe der Realbeziige von
1937 and ein 14. Monatsgehalt fur alle Pri-
vatangestellten. Kampf gegen jeden Abbau
sozialpolitischer Errungenschaften.
Betriebliche Forderungen Sind,
die Einfuhrung der Funftagewoche fur alle
im Tagdienst arbeitenden Angestellten, die
Einfuhrung eines freiwllligen Zuschusses zur
el+o,-~ ,,...i rn..ol; r7nn,-on+a .~7?rnh r7;o CMV
Unsere Volleyballer,
.'
and zwar waren es die Sportfreunde Kole
Leger Yetraschek, Karl Koller, Knollmeier,
Hochn.eister, Sachs and Hager, trugen a.~m
u.~s ,...~ ~,..".....,~4....b....,
kraftige Untersti_itzung unserer Sport-, Kul-
tur- and Massenorganisationen, weitere
Schaffung von Wohnraumen, and Instand-
setzung der vorhandenen Wohnungen, Er-
hohung der Lehrlingszahl von 20 auf 30, zu-
satzliche Sonderunterstiitzung fur kinder-
reiche Familien, Verbesserung der Trink-
wasserversorgung in den Werkstatten, Aus-
gabe von Arbeitsmanteln an alle Angestell-
ten, Ersatz von Fahrspesen flit Kollegen, die.
ein iiffentliches Verkehrsmittel beniitzen
mussen, Errichtung eines USIA-Konsums in
Neusiedl and Ei.nfiihrun>; von Autobussell 'an
~teue aer ~cmcntwagen.
Auch die Angestellten des SEB-Neusiedl
werden bei der $etriebsratswahl mit dem
Stimmzettel dokumentieren, da13 sie auf
Grand ihrer bisherigen Erfahrungen in der
Gewerkschaftli~hen Einheit das beste Mittel
fur die Durchsetzung ihrer Forderungen
sehen.
dortige Volleyballsektion des ASV ein
Trainingsspiel aus and erreichten mit 2 :2 ein
achtunggebietendes Unentschieden.' Es war
jedenfalls ein schSner Erfolg, den unsere
spielenden Volleyballer damit errungen
haben. ,
Orfsgruppe
NEIJSIEDL
Unsere letzte diesjahrige Tour
Ab sofort nehmen unsere Vertrauensmiinner An-
meldungen zur letzten diesjahrigen Tour mit Privat-
autobus (Hohe Hand, Diirre Wand, Steinwandklamm,
Mirafalle), welche am 5. and 6, Dezember starter Boll;
entgegen. Beitrag fur Mitglieder~ 35 S, fur Gaste 40 S,
fur Kinder 25 S.
Die Ortsgruppe Prottes Bowie die neue Sektion Bock-
tlie6 werden zu dieser Tour herzlichst eingeladen, Letzet
Anmeldetermin: 21. November.
Abfahrtszeiten: Am 5. DezemUer - ab Hauskirchen,
Gasthaus Gottwald, 6 Uhr, Neusiedl an der Zaya,
Arbeiterklub, 6.05 Uhr, EPG Gosting, Direktion, 6.15 Uhr,
Zistersdorf, Schlo6platz, 6.30 Uhr, Siediung Maustrenk
6.35 Uhr, Wien-Floridsdorf 9.30 Uhr, Wien-Nordbahnhof
9.45 Uhr, Wien-I{azlsplatz, Stadtbahnhaltestelle, 8 Uhr.
Riickfahrt am 6. Dezember. Ankunft in Neusiedl gegen
22.30 Uhr. Die Uebernachtung erfolgt fur Gruppe I in
Muggendorf, Gaslhof. Koster zirka 6 bis 7 S; fur
Gruppe II im Oehler Naturfreundehaus 3 S; fur
.Gruppe III im Wiener-Neustadter-Haus 3 S.
Es Bind folgende Tourer ausgeschrieben:
Gruppe I: Am 5, Dezember mit Wager bis Mugger-
dorf, nachmittags kleine Wanderungen. Am 6. Dezembet
Besichtigung der Mirafalle and Wanderung nach der
Steinwandklamm Bowie Tiirkenioch; nachmittags Retorir-
wanderung bis Waldegg. Gehzeit zirka fiinf bis sechs
Standen.
Gruppe I I: Am 5. Dezember bis Gutenstein-
Natterbauer and noch Aufstieg bis zum Naturfreundehaus
auf dem Oehler. Am 6. Dezember Wanderung abet die
Diirre Wand, Gauermannshutte nach Scheuchenstein bis
Waldegg. Gehzeit beider Tage zirka acht bis ~ neon
Stundere.
G r u p T e III: Am 5. DezemUer bis Durnbach (Hinteie
Wand), Aufstieg fiber den Naturfreundesteig auf die
Hohe ~Vand bis zum Wiener-Neustadter-Haus (Natur-
freunde:raus) auf der Hohen Wand. Am 6. Dezembet
Plalea?a wanderung auf der Hohen Wand, Kleine and
GroBe Kanzel bis zum Wieser-Wirt and Abstieg caber die
groRe Klause nach Waldegg. Gehzeit beider Tage zirka
neua bis zehn Standen,
ANfahrt alley drei Gruppen in Waldeg'g um 19.30~Uhr.
Die Ortsgruppenleitung.
Gegen die Fahrpreiserhohung ~ "
Pie Ortsyruppenleitung hat am 6, Oktober _1953 an die
Von Mexiko bis Zistersdorf
Jesus Leos Torres hief3 einer der Dele=
gierten dem mexikanischen Erdtilarbeiter, die,
ebenso wie ihre Bruder aus der ganzen Welt,
zum Weltgewerkschaftskongrel3 nach Wien
gekommen waren.
Torres, der in einem Oelfeld Mexikos als
Maschinist arbeitet and selbst fiihrender Ge-
werkschaftsfunktionar ist, berichtete in Ver-
sammlungen in der EPG-Gosting and am
Miihlberg fiber die Lage der Arbeiterschaft
jenseits des Ozeans,
Am Muhlberg, wo Torres als Geschenk der
Erdolarbeiter einen Miniaturbohrmeisel be-
1{am, erhielten die Kollegen an Hand der
Ausfiihrungen des Delegierten einen guten
Einblick in die Situation, in der Bich unsere
mexikanischen Kollegen befinden:'
?Trotzdem die Erdiilbetriebe Mexikos ver-
staatlicht Bind` ; erklarte Torres, ?Bind die
amerikanische~n Oelmagnaten noch immer im
Land,. denn sie hoffen, die Oelquellen dock
,;irgendwie" zuruckzubekommen. Da wit Belt
1938 gewerkschaftlich straffer organisiert
'Bind and eine einheitliche Politik machen,
konnten wit etwas bessere Lohne als friiher
enter den anglo-amerikanischen Gesellschaf-
ten erkampfen. Jahrlich bekommen wit letzt
fiinf Prozent des Lohnes als Pramie. Ar-
beiter, die 55 Jahre alt rind and 30 Jahre im
gleichen Betrieb gearbeitet haben, bekommen
80 Prozent des Lohnes als Rente. Arbeiterin-
nen bekommen 40 Tage vox and nach der
Niederkunft den Lohn welter.
Doch auch in biPxiko ist das Leber teuer,
and der Lohn reicht noch immer nicht zu
einem ordentlichen Leber. Die Amerikaner
bekommen namlich Hoch immer einen Teil
des Ertrages der Oe~lquellen. Unsere Aufgabe
ist es, den amerikanischen Gesellschaften
these Profite aus unserer Arbeit wegzu-
nehmen and der Arbeiterschaft zukommen zu
Lassen. Von ?meinen Cumpaneros wurde ich
zu diesem WeltkongreB der Arbeiter ge-
schickt, damit wit von dort Erfahrungen fur
den Befreiungskampf der Arbeiterklasse mit-
bringen. Wit Arbeiter in den kapitalistischen
Staaten der Welt haben gemeinsalne Sor-
gen, wit mussen daher auch gemeinsam
kampfen, um unsex Leber zu verbessern. Das
Beispiel dafiir, dali die Werktatigen iiberall
dort gliicklicher Leber, wo sie die LVIacht in
ihren Harden haben, geben cans die Sowjt::t-
union and die VolksdemokY?atien. Lat3t cans
also Lerner ...!" ,
~ Landeslei;ung des Touristenvereines ?Die Naturfreunde-
Sankt Pblten eine EntschlieBung gesandt, ~in der es
renter anderem heiBt: ?Die jiingste VerfGgung der Bundes-
regierung beziiglich der beabsichtigten Fahrpreiserh6hung
bei der Eisenbahn and der bereits durchgefiihrten bei dec
Post triffi die Naturfreundebewegung auf das harteste ..
Als eine jener Ortsgruppen, die weitab von den groBen
Stationer mit Relation liegen, triflt es vns besonderS
schwer, de wit bereits vox Relationsbenutzung erheb-
Iliche Fahrspesen haben Wir protestieren gegen? dieso
Mallnahmen der Regierung and fordern die Landesleitunq
I auf, die entsprechenden Schritte einzuleiten, damit these
Verfugurg auger Kraft tritt. Sollte these Anordnung
' nicht riickyangig gemacht -werden, ist mit einer weiteren
Verschlechterung des Schutzhiittenbesuches zu rechnen;
was auch den weiteren Rdckgang der Naturfreunde-:
bcwegung zur- Folge hatte."'
Die Ortsgruppe der ,Naturfreunde
Neugiedl an der Zaya.
Herausgeber, Eigent6mer and Verleger: Zentralbetrlebs-
rat der Raffinerie and des Erdiilgebietes Zistersdorf,
Wien ' I, Kantgasse 1. Verantwortlidter Redakteur:
~Grintei? 'Seifert;-'Wien 'IV,- Mollwaldplatz }?S. --
Drudc: Globus, 2eitungs?, Drudt- and Verlagsanstalt,
G, m. b. H.. Wien I, .Fleisdrmarkt 3.5, ..
' Eiuzefverkaufsprets 50 Groschen, -
Declassified in Part -Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/12 :CIA-RDP80S01540R004500160001-0
Volksgericht zu verantworteii hat; deren un-
geschmalerte Macht sick auf Protektion and
Bestechung griindet; deren Wohlstand aus
unklaren Quellen fliel3t; die ilu'e Tochter
zum Diebstahl unliebsamer Papiere ver-
anlal3t; die den eigenen .'?.`vIaun eines Verhalt-
nisses mit dessen Mutter bezichtigt and der
eigenen Mutter in deren letztett Tagen die
Nahrung vorenthalt .. , ist es Gesinnungs-
lumperei, wenn man mit solchen ?Menschen"
nichts zu tun haben will?
In dem erwahnten Flugblatt haben die
Dunkelmanner von Ober-Siebenbrunn, die
sich auf Grund ihrer Beziehungen zu Gen-
darmen and h8chsten Staatsbeamten schon
So richer fuhlten and imn?r frecl:er wer-
Declassified in Part -Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/12 :CIA-RDP80S01540R004500160001-0
In Ober-Siebenbrunn : E
~e~m~omr~am~mo~o~i~ao
D-ie Erns~oclique had sich entlarvt
In Nummer 36 vom 5. November hat der
?Erdolarbeiter" Tatsachen aufgec~eckt, deren
aufsehenerregende Unv?rschamthe:t and ge-
meingefahrliche Kriminalitat einem- mit den
ortlichen Verhaltnissen nicht Vertrauten als
kaum glaublich erscheiren muf3ten.
Unter der Schirmherrsehaft einei noch
immer nicht abgestraften Gestapo-Agentin
and mit der Schiitzenhilfe osterreichischer
Staatsbeamter hat sich in der V i l l a
Ernst in Ober-Siebenbrunn Nr. 179 eine
- Kommandostelle dunkler Elements einge-
nistet, deren terroristische Umtriebe nicht
nur die Einwohner von Ober-Siebenbrunn
beunruhigen, sondern auch Bestrebungen
offenbaren, die, von iibergeordneten Stol-
len gelenkt, in ihrer Bedeutung weft fiber
Ober-Siebenbrunn hinausgehen.
Wir haben die verbrecherischen Zusam-
menhange der nachtlichen Treffen and Ter-
rorakte in Ober-Siebenbrunn nur angedeutet
and lediglich einige der ublen KanaIe zu'
iisterreichischen Stollen blol3gelegt -
Fallen eines Stiitzpunktes im grof3en
Netz der Verschworung gegen Oesterreich,
gegen die Demokratie and gegen den Frie- ',
den.
Aber die Ober-Siebenbrunner Abenteurer,
die in perverser Machtgier mit dem Leben
ihrer Mitburger spielen, haber. sich inzwi-
schen selbst entlarvt. Nicht nur da13 sie im
Schutze ihren Verbiindeten, der Nacht, die
Anschlagtafel der VO mit unserem Artikel
.,Faschistische Wiedergeburt in Ober-Sieben-
brunn" ausrissen, zum Friedhof schleppten -
und damit eingestanden, dal3 ihnen, um mit
der Wahrheit fertig zu werden, nur das kin-
dische Unterfangen bleibt, diese Wahrheit
.zu Grabs zu tragen". Nicht nur daf3 sie fur
demokratische, ziviiisierte, vernianftige Aus-
einandersetzungen zu impotent Sind ..
In ihrer beispiellosen Dummheit, in der
Hysteric des Ertappten, haben sic selbst ver-
raten, wer sie sind: Indem sic den Friseur-
mei$ter Rudolf Berta -der ehemals einfaches
Mitglied der NSDAP war and heute als par-
teiloser Demokrat von Faschismus and Krieg
nichts mehr wissen will - in einem nacht-
lich gestreuten Flugzettel einen ?Gesinnungs-
lumpen" nennen, haben sic deklariert, daf3
sie selbst -Nazi geblieben sind. Daf3
sie selbst nach wie vox einer Gesinnut:.g tree
sind, deren Wahnwitz nicht nur unsex' Volk,
sondern auch das deutsche bin an den Rand
der Vernichtung fiihrte, die unzahlige LVien-
schen in den Tod and in namenloses Eland
trieb and die heute wieder daran ist -fur
noch fremdere Interessen -die beiclen V~1_.
ker in eine nationals Katastrophe von kautn
vorstellbarem Ausmaf3, dai3 heii3t, praktisch
in den Untergang, zu jagen!
Wenn dieser entlarvten Gesinnung entree zu
rein eine Lumperei ist, vas ist dann das Fest-
halten an ihr, jetzt noch, da sic jedem Schul-
kind durchschaubar geworden ist? Oder ist es
etwa eine Ehre, mit iiberfiihrten Verbrechern
gemeinsame Sachs zu machen? Ist es eine ~
Ehre, mit Steinschleudern auf wehrlose
fiinf- and neunjahrige Izinder zu schie(3en,
wie es erst vox kurzem geschah? Ist es
eine Ehre, mit einer Anna E?nst zusammea- I
zuarbeiten, die einen gefailigen Nachbarn ~
um fiinfunddreiT3ig Joch Acker brirgt and
damit dem viilligen Rttin preisgibt? Die zum
Gaudium ihrer Verehrer eine Hoch-
schwangere zu priigeln befiehlt; die in ihrem
Sadismus unschuldige Menschen. mif3handeln
laf3t; die Ihre Mitburger vernadert, ins K7.
and in den Tod treibt; die sich als beriich-
tigte Gestapo-Agentin, gegen die zw&lf
schwer belastende Akte- vorliegen, vox einem
sozialisien, bitte lesen !
IAI~ICI~~ICIIDpF
den zu kSnnen glaubten, neben anderen
auch den Gemeindepfarrer and das alteste
Ortsmitglied der SPOe, den 8ljahrigen Herrn
Zuntisch, angestankert. Was wollten sie mil
diesem kopflosen Bubenstiick eines ver-
zweifelten Humors erreichen? Mit ihren
?Herrenmenschen"-Manieren haben sie Bich
auch ohnedies schon langst von den iibrigen
Ortsbewohnern - ob diese nun parteilos
Sind, der SPOe, KPeO oder OeVP an,
gehoren - derart isoliert, dar kein an-
standiger Mensch mehr mil ihnen etwas zu
tun haben will.
Ihre lichtscheven Umtriebe haben vie1=
mehr die gesamte demolcratisclie Bevolke-
rung von Ober-Siebenbrunn wachgeriittelt
and zu einer Einheitsfront zusammen-
gefiihrt, die weitere Provokationen der
demaskierten Neofaschisten nicht mehr
dulden wirdl
?Stella Ma xis"
loscht butter fur Oesterreich
Der biirgerlichen ?Zistersdorfer-Hohenauer
Wochenpost" entnehmen wir wortwortlich fol-
. gentle Notiz:
?Ungereimtes. Oesterreich klagt fiber tlen
geringen auf die zu hohen Preise zuriickzu-
fiihrende>7, Milch- and Butterabsatz. Es sucht
Ausfuhr der aus der iiberschiissigen Milch
gewonnenen Butter and verkauft diese nach
einer Mitteilung im Fachblatt der Karntner
Landwirtschaft, dem rler OeVP nahestehen-
den ?Karntner Bauer", im Ausland um
10 Schilling je Kilogramm billiger als wir die
Butter in Oesterreich bezahlen mussen.
Gleichzeitige Wirtschaftsmeldungen besagen
wieder, da13 in. der Vorwoche ? im Triester
Freihafen eine Ladung von 5000 Meterzentner
amerikanischer Butter fur Oesterreich vom
Schiff ?Stella Marias" geliischt wurde."
Auf den ersten Anhieb ist man versucht, i
dariiber das Wort ?Wirtschaftschaos" fallen
zu Lassen. Aber das ist kein Chaos, sondern
amerikanische and wahrscheinlich auch ran-
zige Butter fur Oesterreich, das ist nichts
anderen als die Durchfuhrung eines amerika-
nischen Befehles, durch die osterreichische
OeVP-SPOe-Regierung. Der Ami-Befehl
lautet: Oesterreich mu13 um miiglichst hohe
Preise aus den USA minderwertige Waxen
einfiihren end, hochwertige Ssterreichische
Produkte weft enter. dem Inlandspreis aus-
fiihren. So sieht amerikanische ?Hilfe", so
sieht die Raab-Kamitz-Scharf-Politik aus.
Wie Lange, denkst Du, sozialistischer Ko1-
legs, soil das noch so weitergehen?
Gemeinsam gegen Gummischleuder and
Stoppeirevolver
Ein fortschrittlicher Padagog an einer
Wiener Volksschule hat es fertiggebracht,
seine Achtjahrigen davon zu iiberzeugen;
welche Gefahren Stoppelrevolver, Gummi-
schleuder, Pfeil and Bogen and anderen
kriegeriscttes .Spielzeug in einer .Bubenhand
nach sich ziehen kiin~nen. Die Buben haben
nun eine Art Kampfgemeinschaft gegen dieses
gefahrliche Spielzeug gegriindet and unter-
stiitzen ihren Lehrer tatkraftig dabei, ihre
kleinen Kameraden aufzuklaren.
munuuunnnumuunuuuunnnunnuuummmnuwuuuuuwummuunmmmmuunnnmmuunmmumnumumun nunumum uuuumnunuuunuuumumuunuunnnunuw
Alois Edinger:
Die Geschichte von Sfra(3~of
(Fortsetzung) .
Nach nahezu viereinhalb Jahrhunderten seit
der wahrscheinlichen Zerstorung von Strap
wurde im Jahre 1908 der gewaltige R a n-
gierbahnhof gebaut, and die Wi,eder-
e t^s t e h u n g Straf3hofs nahm ihren Arifang.
pannhofe Straf3hof waxen das ebene
s-s;~ -
Im Jahre 1910 werden 427 Einwohner, im
Jahre 1920 845, 1923 1106, 1928 1600 and tm
Jahre 1953 2800 gezahlt.
Bis 1855 gehorte Straf3hof als Katastral-.
gemeinde S t r a s s e r f e l d zur Gemeinde
Ganserndorf. Auf Beschlul3 des Ganserndorfer
Gemeinderates vom 24. November 1922
wurde Taut Verordnung vom 15, Marz .1923
Stral3hof von Ganserndorf getrennt .rand
selb~tandige Gemeinde.
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P;R',0 T T ?E~S - S-0 H-.t~-~N~ K I -fit O H -E l
Si=B-Matsen:
-$ O Q K F L- I E S S= A D-E R K L A A
l~ns~r ~order~ngsprogramm
Die Kandidaten des SEB-Matzen stellen
sich fur die kommende Periode 1953/54 grol3e,
entscheidende Aufgaben im Kampf fur einen
hoheretx Lebensstandard alley arbeitenden
Menscheri durch: Erhohung des Realeinkom-
mens, Verteidfgung der Sozialgesetze, Siche-
rung des Weltfriedens, Garantie des Arbeits-
platzes and Errichtung von Lehrwerkstatten.
Im Vertrauen auf die Starke der geeinten
Arbeiterschaft, im Vertrauen auf die iJnter-
stiitzung der gesamten . Belegschaft, kan-
didieren sie aufi der Liste der
Gewerkschaftlichen Einheit.
.,Wir verpflichten uns, unsere ganze Kraft
fur die Durchfuhrung. dieses in gemeinsamer
Beratung alley Arbeitskollegen erstellte For-
derungsprogramm zu erfiillen, unex~rxiidlich
dafiir zu arbeiten and zu kampfen:
A) Betriebliche Forderungen: ~
1. Einfiihrung der Funftagewoche fur die 'i
Regiearbeiter unseres Betriebes.
2. Erstellung eines verbesserten Schemes
fur Schmutz-, Gefahren- and Erschwer- J
niszulage.
3. Betriebsrente bei dauernder Invaliditat I'
oder Todesfall nach Betriebsunfall Bowie
bei Ausscheiden nach langjahriger Be-
triebszugehiirigkeit. ~,
4. Schaffung einer Lehrwerkstatte.
5. ~Verbesserung des Schnchttransportes
durch Einsatz neuer Autobusse and Aus-
dehnung auf die Nordbahnstrecke.
6. Verbesserung des Bekleidungsschemas,
?. Bau einer Sportanlage in Schiinkircherx.
8. Bau von Wohnungen durch die Gemein-
den mit Unterstiitzung des Betriebes.
9. Betonierung des Werkhofes in Schonkir-
chen and Errichtung von Wegen, zur
Kantine.
B) Allgemeine Forderugen:
10. Abschluf3 des Staatsvertrages, der Oester- '
reich Freiheit and Unabhangigkeit
sichert; gegen jeden Kurzvertrag.
;zl. Beseiti.gung der Besatzungssteuer and
Senkung der Lohnsteuer auf das Niveau'
vor 1938.
f2. Angleichung der Lohne and Gehalter an ~'
die gestiegenen Lebe`nshaitungskasten; I
Kampf gegen jede Preissteigerung.
13. Unbedingte Neutralitat Oesterreichs; Ab- I'
schlul3 von Handelsvertragen mit Ost and
West zur Sicherung unseres Arbeits-
platzes: ?~
14. Demolzratisierung des Oesterreichischen
Gewerkschaftsbtandes, Wiedereinsetzung
der nach dem Oktoberstreik gemal3regel-
ten ? Funktionare Bowie Abschaffung des
? 82 a {Kiindigung bei lingerer Erkran-
kung). .
15. Beseitigung der dreitagi.gen
bei Bezug des Krankengeldes
seitigung der Karenzfrist bei
Arbeitslosenunterstiitzung. -
Karenzfrist
Bowie Be-
Bezug der
16. Fur die Starkung der internationalen So-
lidaritat der Arbeiterklasse.
Die Einheit and die Zusammenarbeit alter
Arbeiter? and Angestelltc-n Bowie die engste
Zusammenarbeit des Betriebsrates mit der
Arbeiterschaft sind die Garantie fur dig Er-
fiillung dieses Programms. Wir fordern daher
aile Arbeiter auf, am 24., 25. and 26, Novem-
ber ihre Stimme fiir die. Ge~verkschaftliche
Einheit abzugeben, um damit Fortschritt and
5ieg der Arbeitereinheit zu fordern."
Die Kandidaten
des aktiven Be~:riebsrates:
1. Konnenberger Richard
2. Dommanich Hans
3. Neubauer Karl
4, Kratochvil Marie
5. Sury Franz
6. Stramschak Gottlieb
7. Nemetz Franz
fur Ersatzbetriebsrate:
1. Gronemann Friedrich
2. Hassy Leopold
3. Weidhaus Adolf
4. Kagelbauer Johann
S. Durst Johann '
6. Kainz. Alfred
7. Doltl Josefine
Durch gemeinsame . Arbeit and gemeim-
samen Kampf zum Sieg der Arbeitereinheit!
~~?uder i~~?z fey?rten Laitad!
Ich reirh dir meine Hand,
Bruder im f ernen Land.
Du lebst, wie ich, in bitterer Not,
du kdmpfst, wie ich, ums Liebe Brot, "
ruttelst, wie ich, an der Knechtschaft Josh,
trdgst es, wie ich, aber immer noch.
Dein Kampf, er mu/>' auch der meine sein,
reich mir die Hand, Bruder, bist nicht meter
allein!
Ich reich dir meine Hand,
Bruder im }ernen Land.
Sprichst du auch eine andere Sprache,
wir kdmp f en fur die gleiche Sache,
ist unsere Haut auch verschiedener Farbe,
trdgt sie der gleichen Peitsche Narbe. ?
Zeit wirds, da/l wir beenden die Pein,
reichst du die Hand mir, Bruder, wirds leachter
sein! F. 2., Prottes.
Ein Sieg der ,;Roten Elf"
wurde das kiirzlich stattgefundene Treffen
gegen die Betriebsmannschaft der Bau-Mons
tage ?Prottes. 2 : 0 (1 : 0) lautete das Ergebnis.
Torschiitzen 'warm Schweiger and LebaOn.
Die Anmeldung der ?Roten Elf" als Verein
ist nunmehr von der' BH genehmigt, so daB
nach der Durchfiihrung der Generalversamm-
lung dem Start zur Fruhjahrsmeisterschaft"
nichts meter im Wege steht.
Are Herrin ~~car P~1~a~C!
Noch steht die ganze Welt unter dem Ein- (marxistisch war, weft die Fiihrer, die an der-
dxvdc des III. Weltgewerkscbaftskongresses, I Spitze der Revolutionaren Sozialisten Stan-
der Bich fur die Internationale Aktionseinheit ~ den, echte 144arxisten warm.
and fur die Vereinigung der Arbeiter der
ganzen Weit ausgesprochen hat. Noch ist der
Ruf der 88,600.000 Arbeiter aus dem Munde
ihrer Vertreter nach Einheit and Briiderlidi=
keit nicht verklungen .. .
Da wagt es der Chefredakteur einer angeb-
lichen Arbeiterzeitung diese grof3e Tagung als
einen ?Schwindelkongre[3" zu bezeichnen! lla
nennt Oscar Pollak das, was Arbeiter aus
ihrer unterdriickten Heimat, aus kolonialcn
and halbkoloni.alen Landern berichten, einen
Schwindel! Schwindel, wenn uns Arbeiter_
erzahlen, wie in den von amerikanischen
Terroristen besetzten Landern Arbeiter, die
fur menschenwurdige Lolxne demonstrieren,
ermordet werden and Kinder Hungers
sterben!
Wir Arbeiter aber, Herr Oscar Pollak, sind
anderer 1VIeinung. Wir wissen, wer hi~~r
schwindelt, wir wissen, wer die Arbeiter-
schaft gespalten hat. Auch wenn Sie in der
?A.-Z." vom 25. Oktober eine Besatzungs--
macht als Spatter bezeichnen.
Erinnern Sie sich an die Jahre 1935 and
1936 zuriick. 1935 haben die ?Rewl:tatte; zu der man gerade
unterwegs ist, erreicht hat.
Leider verschulden gerade diesebestandi-
gen Fehler zu einem Grol3teil _unsere relativ
hohe Unfalizahl.
Wie kommt es zu einem Unfall s Wie hatte
or sich vermeiden lassen? - Einige Leispiele
aus der Transportpraxis and ihre Analyse:
Transport von Lasten auf Zugmaschinen, die
gleichzeitig einen Toil der Brigade mitbefor
dern.
Abgesehen vom Zustand mancher Trans-
portmaschinen, gibt es eine Reihe von Ge
fahrenquellen, die die Leichtfertigkeit des ein-
zelnen verschuldet.
Eine Brigade hatte ztum Beispiel die Auf-
gabe, Schwerstangen zu einer Bobrung zu
fahren. Die Last war bereits verladen. Unter-
wegs mul3te der Transport in eine Seitengasse
einbiegen. Infolge der Lange des Zuges bezie- .
hungsweise des beschrankten Raumes., auf
dem das Fahrzeug wenden muBte, geriet der'
.,,Nachla?ufer" in den Strallengraoen and
kippte.um. Der Verungliickte hat zu diesem
Zeitpunkt auf den Schwerstangen gestanden.
Als er befurchten mulite, dali ihm diese die
Fiil3e einklemmen wurden, -sprang er vom
Fahrzeug ab - and brach sich zweimal den
linken FuB.
Zu dieser Sachlage mull man folgendes be'
merken:
1. Der Transport von Schwerstangen mit
den zur Verfiigung stehenden Mitteln 1st der
Brigade nichts Neues. Sie ist mit dieser Ar-
beit vertraut and wuf3te auch um die Gefah-
ren, die sich aus ihr ergeben konnten.
2. Der Kollege . wurde nicht von den
Schwerstangen, sondern beim Herabspringen
vom Wagen verletzt:
3. Warum mul3te er vom Wagen herunter=
springen?
4. Wieso 1st der Arbeiter auf den, Schwer;
NiederAsterreichische Gebietskrankenkasse
fir Arbeiter and Angestellte
Sankt PSlten, Sdiulpromenade 14
Weihnachtsbeihilfe fur
Ausgesteuerte .
Die Niederosterreidsisdie Gebietskrankenkasse fur
Arbeiter and Angestellte gewahrt, so wie in den
friheren Jahren, audi den im Jahre 1953 vorn Be-
zuge des Krankengeldes dusgesteuerteil and wetter-
liin arbeitsunfabigen Mitgliedern aus den Mitteln
des Unterstiitzungsfonds zur Linderung ihrer Notlage.
en Weihnadrten eine eininalige aullerordentlidre
Beihilfe. Diese betragt
1. Mr ledige, veiwitwete and geschiedene
Versicherte ohne Kinder . . S 130.-
2. fur verheiratete Versidierte sowie fffr
ledige, verwitwete oder gesdiiedene Ver-
sidrerte mit Kindern unter 18 Jahren . . S 190.-
Die in these Aktion einzubeziehenden Mitglieder
werden durdi die Krankenbesudrer verstandigt and
erhalten einen Fragebogen zur sofortigen Ausferli-.
gung zdgestelit.
1 -
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/12 : CIA-RDP80SO1540R004500160001-0
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/12 : CIA-RDP80S01540R004500160001-0
stangen gestanden, wahrend doch ein
sicheres Sitzen moglich gewesen ware?!
? Bei dieser Analyse 0muB man zu dem
Schlul gelangen, daft wieder einmal durch
den Leichtsinn des Betroffenen ein Unfall
zustande kam.
Es ist jedoch nicht immer so, daft der Ar-
beiter selbst schuld ist. Es kommt auch vor,
daft die Bedingungen, unter denen er seine
Arbeit leistet, eine Unfallgefahrdung mit, sick
bringen.
Es fehlen auf dem Transportfahrzeug zum
Beispiel Schutzwand und Regendach. Oder
die Verladebehelfe sind improvisiert.
Aber auch die . mitarbeitenden Kollegen
sind keineswegs inimer Engel. Ich wurde
ansonsten nicht imiper wieder mit Scheeken
erleben, wie man beispielsweise mit Gas-
flaschen hantiert. Die werden hin und her,
hinauf und hinunter geworfen. Und. wenn
man etwas sagt, bekonimt man gewohnlich
die Ausrede zu horen, daft die Flaschen
ohnehin leer seien. Abgesehen davon, daft
dies oft nicht der Wahrheit entspricht,-h*t
Bich kaum. einer der Kollegen uberlegt, daft
eine leere Gasflasche' die durch das Ver-
schulden eines Arbeite'rs einen RiB bekom.mt,
bei der nachsten Fiillung zerbersten kann,
wobei die.Trtimmer. einem Unschuldigen an
den Kopf sausen.
Mit der Transportdisziplin ist es auch an-
sonsten nicht immer zum besten,bestellt. So
ist bei uns haufig folgendes Bild zu sehen:
Drei .Oder vier schreien ,Horuck" - ohne
,selbst richtig anfassen zu wollen. Und dabei
sind gerade beim handischen Transport ein
einheitliches Kommando, gegenseitige Ruck-
oichtnahme und kollegiale Hilfbereitschaft
von entscheidender Bedeutung. Ich konnte
eine ganze Reihe von Unfallen aufze~ gen, die
lediglich durch unkollegiales Verhalten ver-
Llrsacht warden. as
Wer gem5B der Parole in unseren Betrie-
ben ,Transportieren ohne Unfall" arbeiten
will, moge Ober these Dinge ein wenig nach-
denken!
Und immer, wieder:
Unverantwortliche Sorglosigkeit
So beschwert sich mit Recht auch Kollege H e u e r,
Sidierheitstediniker der FSrderbetriebe.
Die Anordnungen der Generaldirektion
A 9111952 und A 10/1953 befassen sich aus-
schlieBlich mit der Sicherheitstechnik und
dem Arbeitsschutz. Auf dereh Wesentlichkeit
im Interesse der gesamten Belegschaft wir4
ausdriicklich hingewiesen und jede zustandige
Stelle fur die Durchfuhrung der Sicherheits-
mal3nahmen verantwortlich. gemacht.
Leider werden die. Warnungen des Sicher-
hieitstechnikers. und die diesbezuglichen Vor-
schriften viel zu wenig beachtet, wie folgendes
Beispiel- aus der Perforationsbrigade beweist:
Obwohl sich am Pfingstsonntag beim
Laden eines Perforators ein sehr schwerer
Unfall ereignete, wurde am 23. November die
gleiche Arbeit ebenfalls ohnelede Sicherheits-
inaBnahme durchgefuhrt. Der Perforator
wurde an Ort und . Stelle mit denselben
primitiven Mitteln und im Beisein Neugieriger
Anstatt die vorgeschriebenen Bocke und
Schellen zu verwenden, wurde ein einfacher
Tisch ausgeliehen und auf diesem die Arbeit
verrichtet~- Dieselbe Situation wie damals,
als sich der schwere Unfall ereignete,.und -
derselbe Meister! Hatte nichtwieder ein ahn-
liches Ungliick passieren konnen?
Die Leitungen samtlicher Forderbetriebe
wurden mit Schreiben M 117 am 24. November
von diesem groben Uiifug ver$tandigt und
dringend ersucht, das Helfen und Zuschauen
Unbefugter ausnahmslos zu verbieten.
Eine Stadt'der Erdolarbeiter
Von der Stadt Pitesti aus hat der Kraft-
wagen. einige Dutzende Kilometer. zuriick-
gelegt. Nach dem Tal zu offnet sich plotzlich
breit der Weg. Die Landstralte fiihrt his zum
FuBe der Hugel. Durch hohe. Tannen "erblickt
man die Tune der gleichsam aus der-Erde
emporgeschossenen Sonden in dem neuen
Erdoigebiet der Rumanischen Volksrepublik
bei Pitesti.
Je mehr man sich dem Tal nahert, um so
mehr wimmelt es von Lastkraftwagen, die
Materialiert fur die Bohrarbeiter anfahren.
Man sieht Menschengruppen, die an neuen
Zufahrtswegen arbeiten, man hort den Larm
der Pumpanlagen der Oelbrun.nen, welche
die seit Jahrtausenden verborgenen Schatze.
aus den Tiefen der Erde befordern.
Da rind auch die neugebaniten Hauser m.t
ihren Dachern auis roten Ziegeln, mit den im
Sonnenlicht blinkenden Scheiben, mit weil3en
Gardinen an den Fenstern und frischen Blu-
men auf den Kellen Veranden. her wohnen
die Sondenarbeiter.
Es ist kaurn anderthalb Jahre her, daft in
dieses ode Tal die ersten Bauma.nnschaften,
die Sondenarbeiter kanien, urn die Grund-
mauern fur die kunftigen Bohrturme, Werk-
statten, Schulen und Arbeiterwohnblocks zu
errichten. Taglich kamen neue Arbeiter-
gruppen und immer mehr Maschinen. Der
Larm der Motoren und der Spitzhacken er-
fiillte,das Tal und brachte auch in these Ge-
filde die Wahrzeichen eines neuen Lebena.
Die ersten Baracken wurden errichtet,
elektrische Leitungen wurden gelegt, d.ie
Wege wurden ausgebessert.
? Junge Bauern aus den ? zwischen den
Hugeln Von Pitesti verborgenen ?Dorfern
kamen zur Qualifizierungsschule ins Tal, um
das Handwerk eines Sondenarbeiters, Elek-
trikets, Mechanikers oder Drehers zu er-
lernen.
Von den Hugeln nahe dem Stadtrand aus
eroffnen Bich zwei besondere Aussichten: das.
Dorf mit seinen alten Hausern und, einigez
hundert Meter. davon entfernt auf einem
weitgedehnten Plateau, die neuen.Hauser der
Erdolarbeiter.
Das Stadtchen begann gleichzeitig mit der
Entwicklung des Erdolgebietes Gestalt an-
zunehmen. Zugleich mit jeder Sonde, die in
der Umgebung empoischo13, tauchten auch
neue Hauser am Full der eichenbestandenen
Hugel auf. -
Dieses Jahr wurden den Erdblarbeitern
die Schliissel zu Dutzenden von Hausern mit
le zwei Wohnungen ausgehandigt. Dutzende
von Hausern stehen vor der Fertigstellung
und weitere werden vor Ablauf des "Jahres
ubergeben -werden. Jede Wohnung besteht
aus Schlafzimmer, Speisezimmer, " Kizche,
Vorratskammer. usw, . ..
Simion " Trofin und seine Frau Rosalie
wohnen in einem dieser neuen, behaglichen
Hauser. Sie sind seit 25 Jahren verheiratet.
Rumanische Teppiche in lebhaften Farben
geben den Raumen tin frohliche Note.
Rosalie erinnert sich an die Zeit, als Simion
bei auslandischen Erdolgesellschaften in
Ploesti arbeitete. Damals haberi sie Langer
als 10 Jahre in Holzbaracken gehaust.
Darin pfiff der Wind genaet so wie draulten.
So war es gestern ...
Ein paar Schritte von den neuen Hausern
entfernt, arbeiten die Maurergruppen auf
2-Stock-Geriisten an den Dachern'von zwei
groften Hauserblocks. Sie werden ' bald mit
Ziegeln gedeckt ?sein. In diesen Blocks
werden unverheiratete Arbeiter wohnen.
Kiirzlich warden die Grundmauern zum Ge-
baude des zukiinftigen Ambulatoriums ge-
gossen. Die Erdarbeiter heben jetzt das
Kanalisatoinsnetz aus, die Elektriztats-
arbeiter legen die Leitungen, stellen die
Tafeln mit den Sicherungen auf, die Zimmer-
leute passen die Turrahmen ein.
Das Stadtchen der Erdolarbeiter ist noch
nicht. fertig. Man kann aber auf. dem Plan
des Architekten sehen, wie es in Ki rze aus-
sehen wird. Die 50 Zweifamilienhauser und
die zwei grol3en Blocks, deren massive Mauern
emporragen, das Restaurantsgebaude und das
Badehaus, die schon fertiggesteilt sind, das
AmbuIatoriurn, die asphaltierte Ring-
chaussee des Stadtchens, all das gibt uns ein
Bild von der Zukunft.
In den umzaunten Hofen werden die
Sondenarbeiter sich Blumengarten anlegen,
auf Straften werden Baume gepflanzt werden,
auf den. Chausseen werden die Kraftwagen
dahingleiten. Dort, wo noch vor einem Jahr
and wenigen Monaten nur ein odes Tal zu
sehen war, ein- weltvergessener Winkel in
einem der itiickstandigsten Gebiete Ruma-
r
niens.
Zeitungsklischees in 10 Minuten
,Der sowjetische 'Techniker N. P. Tolma-
tschew hat nach langjahrigen Entwicklungs-
arbeiten "einen Apparat konstruiert, der die
zeitraubende und komplizierte chemisch-tech=
nische Herstellung von Klischees fur Zeitungs-
bilder durch ein schnelles photomechanisches
Verfahren ersetzt. Ein Lichtpunkt, der die Vor-
lage, ein Photo oder eine Zeichnung, langsam
abtastet, setzt mit Hilfe einer Photozelle
einen Pobjedit-Stichel in Bewegung, der eine
Metallplatte graviert. Ein Klischee mittlerer
Grote wird in zehn? bis fUnfzehn Minu:~en
fertig, Der Automat, der von einem einzigen
Arbeiter bedient wird, kann auf Plastik, Zink,
Kupfer und Stahl gravieren und sowohl in
Druckereien als auch in der Textilindustrie
verwendet werden. -
Peking. In dem groben chinesischen Hut-
tenwerk Anschan wurde eine Abteilung fur
nahtlose Rohre, fertiggesteilt. Mit der Inbe-
triebnahme dieser Abteilung wird. China
jahrlich zehntausende Tonnen Rohre, erhal-
ten, die beirn Bau von Erdolraffinerien,
Auto- und Traktorenwerken, - fur Elektrizi-
tatswerke und in. der. Kommunalwirtschaft
Verwendung finden werden: Die Fertigetel-
lung der neuen Abteilung ' ist eine wichtige'
Etappe 'beim Ausbau des groBten chinesi-
schen Huttenwerkes.
5 3ahre Y3udtgemeinde
iVertoolle i31idier
von 2 Monatsbeitriiigen autwirts
beziehen Sie als Teilnehmer unserer
Gemeinscbaf4 der werktatigen Bucher-
freunde; verlangen Sie unseren aus
ilihrlichen Prospekt noch
vor Weihnachten,
denn auch Sie werden zu Weihnachten
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Verden fie Budigemeinde-Teilnelimer
Anmeldegebuhr: S 1.-. Monatsbei-
trag: S 6.-. Kostenlos erhalten Sie
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Auskiinfte, Prospekte u. Anmeldungen:
Die Budigemeinde
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/12 : CIA-RDP80S01540R004500160001-0
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RAFFINERIEN - WERKSTATTE
.BAU - ?UND MONTAGE - ZE.NTRA.LE`N
Angestelite l00prozen.tig fur Einheit
Bei den am 30. November and 1. Dezember die Sache aller Werktatigen werden sich mit
erfolgten Wahlen des Angestelltenbetriebs- ganzer Kraft and im Vertrauen auf die
rates der Raffinerie Lobau haben sich alle Unterstutzung aller Kollegen einsetzen:
44 Kollegen, fur die Liste der Gewerkschaft- Rudolf Vogt, Hans Pinterits, Elfriede
lichen Einheit entschieden. Prokop, Franz M.asin, Theodor Rappan and
Fur die Interessen ihrer Kollegen and fur Kurt Kdrner.
Kollege Johann Suchanek todlich
verungludct
Bei der Heimfahrt von Neusiedl an-der
Zaya nach Wien, ist am 26. November unser
Kurierfahrer Kollege -Johann 'Suchanek
todlich verungliickt. Suchanek kam in der
Nahe des Gasthauses ,Alte Kaserne" bei
starkem Wind von der rechten Straf3enseite
ab and prallte mit volley Wucht gegen omen
stehendeh Lastkraftwagen. An den Folgen
einer schweren Kopfverletzung verschied
unser bedeuerniswerte Kollege nach seiner
Einlieferung in das Krankenhaus Mistelbach.
Die Erhebungen der Sicherheitstechniker
ergaben, da13 von einer Schuld Suchaneks in
diesem Fall nicht gesprochen werden. kann.
Der Verungliickte stand im Alter von
31 Jahren and hinterlaBt eine Frau. Alle
Arbeitskollegen, die Betriebsrate and dia
Direktion sprechen Frau Suchanek auch auf
diesem Weg ihr innigstes Mitgefi hl aus.
Gemeinsame Oktoberfeier
Zum 36. Jahrestag der Grollen Sozialisti-
schen Oktoberrevolution fand am 5. Novem-
ber in unserem Klubraum eine schone
betriebliche Feier statt. Es gab diesmal
einen richtigen-Massenbesuch.
Auch viele unserer Kollegen der Erd- and
Ferngas aus dem Oelgebiet waren anlaf3lich
dieses Festes nach Wien gekommen. Vom
Zentralen Kulturreferat war Kollege Kitsch-
ner erschienen.
Unser Kollege Haydn begrufite namens der
Oesterreichisch-Sowjetischen Gesellschaft die
Festgaste, unter ihnen auch Herrn Direktor
neralsekretar der OeSG Martin Griinberg in
einer kurzen, eindrucksvollen Ansprache fiber
den steigenden Lebensstandard des sowjeti=
schen Volkes and die Aufgaben der OeSG fin
Sinne der freundschaftlichen and wirtschaftl
lichen Beziehungen Oesterreichs zur Sowjet-
union.
AnschlieBend wirkten Kulturgruppen nu h
-aus unseren Betrieben mit, and es war ell
herrlicher Abend.-Die Kapelle aus dem Werk
Siebenhirten (Rumpel), kombiniert mit der
Raffinerie Vosendorf, eine Spielgruppe der
Raffinerie Nova sowie je eine Tanzgruppe
aus Moosbierbaum and Neusiedl gaben ihre
Darbietungen zum besten and warden reich-
lich mit Applaus, bedachf. Am Ende ginger
alle befriedigt nach Hause.
Wo aber blieben die anderen Kollegen aus
den Betrieben? Jeder Betrieb hat die Mog-
lichkeit, mit Autos zu den Veranstaltungen
zu fahren, and trotzdem ist es. nicht gelun-
gen;. den Saal. zu ftillen.
Wenn die Kolleginnen and Kollegen zu
,diesen Veranstaltungen, die ja kostenlos and
mit keinen Fahrtspesen verbunden sind, ihre
Angehorigen mitbringen wurden; mull es ge-
lingen, 'den Saal zu fiillen. Auch den auf-.
tretenden Kulturgruppen wurde es ein. neuer
Ansporn fur ihre weitere Arbeit sein.
Jegorow. In einem Festreferat berichtete uns
Kollege Schneider von dem Fortschritt, den
das russische Volk, seit jener grol3en Revolu-
tion genommen hat.
Im kiinstlerischen Teil wurden Lieder and
Rezitationen zum Vortrag gebracht. Die
Spielgruppe der Nova zeigte in zwei
gelungenen Einaktern den grol3en Aufbau in
der Sowjetunion and die Arbeitslosigkeit in
den USA. Alle Darbietungen ernteten viel
Beifall.
Anschliel3end spielte eine Kapelle flott
zum Tanz auf, wa$rend man im Bufett,
diesmal zu besonders billigen Preisen, fur das
leibliche Wohl sorgte.
Wir sprechen auch auf diesem Weg alien
am Gelingen des Festes beteiligten Kollegen
unseren,Dank aus.
Abschied von Direktor Wdowenko
Am 30. November verabschiedeten sich die
Arbeiter and Angestellten der E i n k a u f s-
a b t e i l u n g von ihrem Direktor Herrn
Wdowenko. Sie iibergaben ihm zur Erinne-
rung ein Bilderalbum mit den Sehens-
wiirdigkeiten von Wien. Betriebsratsobmann
Kollege Springenfels dankte dem Direktor
im Namen der Belegschaft fur sein Ver-
standnis gegeniiber den Arbeitern and An-
gestellten and hob seine soziale Einstellung
hervor.
Neben Wi nochen auf Erfolg im person-
lichen Leben and in seinem zukunftigen
Wirkungskreis ubermittelte Kollege Springen-
fels Griifle der Freundschaft an die Werk-
tatigen der Sowjetunion. Kaiser
Kult-ur-_und Spielgruppen der SMV
im I'nformationszentrum
Einmal im Monat findet im Sowjetischen
Informationszentrum eine Veranstaltung fur
die SMV-Betriebe statt. So war es auch am
Donnerstag, den 1.9. November 1953. .
Im Rahmen der Oesterreichisch-Sowjcti-
schen Freundschaftswochen sprach der Ge-
Spruhladung bei.Kesselwagein
Eine Neuerung im Transport von Fliissig-
gas, die Spruhbeladung eines Kesselwagens,
verringert gegeniiber der alten Methode die
Ladeverluste um mehr als fiinf Prozent.
Die Spri hladung wird normalerweise im
Kesselwagen mit nur einem Ladeventil vor-
genommen. Da das Sicherheitsventil wahrend
der Beladung nicht arbeitet, mull der Dampf-
inhalt des Wagens von der eintretenden
Flussigkeit absorbiert and zum gr6l3ten Teil
kondensiiert werden. Dadurch, daf3 die Fliissig-
kei't von dem vorgesehenen Ueberstromventil
zerstiiubt wird, mischt sie Bich innig mit dem
vo_ nandenen Dampf- and absorbiert ihn in
vial grol3erem Maf3e,.ais es der relativ glatte
werden. Der Warmeiibergang vom Dampf
auf die zerstaubte Fliissigkeit erfolgt jedoch
bedeutend rascher als auf -der, Oberfldche der
lagernd?en Fliissigkeit. Bei der alien Methode
blieb die Warme mehr in den O.berflachen-
schichten and bewirkte hierdurch. eine
Druckzunahme im Kesselwagen.. .
Der' Vorteil der Sprtihladung let dreifach:
Ausschalten der Dampfausstromung, Ver-
minderung der Ladezeit, da weniger Kupp-
lungen - and geringerer Kraftaufwand von
Seiten des Verladepersonals erforderlich sinl;
Verminderung der F.ullvorrichtun?gen, da ein,
Schlauch weniger ' gebraucht - wird.. Bei
.
fur die Kondeusation des Dampfes, 1st fur
beide Methoden gleich grof3, vorausgesetzt,
dal3 gleiche Mengen Dampfes kondensiert
Fiiilinethode
Flussigkeitsspiegel im Kesselwagen nach der! S'tral3entankwagen wurde diese
alien Methode vermochte. Die Warmemen.ge I nochnicht angewendet, doch ist anzunehnen,
daf3 das Spriihbeladen auch hier denselben
Erfolg zeitigen wird. (Aus ,Erddl-Dienst",
kUrban-Verlag, - Wien),
Wer bedroht
unseren Arbeitsplatz
Nach ? wie vor sinlt der Absatz von
Benzin and anderen Erdolprodukten in
Oesterreich.
1952 waren von den von der SMV def
Regierung zur Verfiigung gestellten Mengen
rund 30.000 Tonnen Fahrbenzin, 18.000 Ton-
nen Petroleum, 32.000 Tonnen Gasol and fast
200.000 Tonnen HeizOl nicht absetzbar.
Auch im ersten Vierteljahr 1953 ist det'
Kraftstoffverbrauch Oesterreichs von 42.006
Tonnen im Jahre 1952 auf 36.000 Tonned
gesunken!
Die Ursachen des Verbrauchsruckgangel
bei Benzin
werden wohl. jedem Kollegen klar, wenn wir
einen Blick auf die Benzinpreise in' Europa
werfen.
E m Liter Benzin kostet, umgerechnet
nach den Kursen der_ Oesterreichischei
Nationalbank: . .
Oesterreich ; F z S .4;19
Frankreich S 4.18 -
Schweiz - ; - - - : . . S 3.75
Deutschland S 3.63
England . . S 3.12
Holland . . S 2:37
Oesterreich hat also den hochsten Benzin-
preis Europas, obwohl ein Liter ab SMV nur
S 1.20 kostet!
Der Benzinpreis ist in den letzten Jahren
dreizehnmal erhoht worden und die Mineral-
olsteuer macht jetzt bei jedem Liter Benzin
S 1.75 aus:
Bei einer solchen Regierungspolitik m u 13
der Absatz sinken!
Eine solche . Regierungspolitik bedroht
-deinen Arbeitsplatz, Kollege! -
Die Sportfreunde des ASK -Bau-Montage :
wi nochen ihrem lieben Kollegen Edi Metz
in seiner am 5. , Dezember stattfinndenden
Vetmi hlung , das;-Allerbeste..
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vmi.tJStreikenden
. DaB auch die Frauen in -immer starkerem
Mall am wirtschaftlichen und politischen
Kampf 'unserer..Tage An.teil? nehmen; -hat in
Solidaritatsfest? gezeigt, das am 27. November
im Speisesaal- der, Raffinerie- Vosendorf statt='
fand und bei dem bewiesen wurde, dalI die,
Aktionseinheit und . die Solidaritat der
Arbeiterschaft getragen wird.
50 Kinder und. Mutter -der seit mehr a1s
sechs Wochen streikenden Arbeiter der
Kofferfabrik Frohlich waren die Ehrengaste
dieser auf Initiative -der Betriebsgruppe des
Bundes Demokratischer Frauen veranstalteten
Feier, die von Betriebsratsobmann Kollegen
Schwab mit einer herzlichen Ansprache er-
offnet wurde. Auch unser Zentralbetriebsrats-
obmann Kollege Heinisch war anwesend.
Unter Beifall wunschte Kollege Schwab ,den
3 Kindern und Miittern einige frohe Stunden
und den streikenden Arbeitern vollen .Kampf-
erfolg.
Frohtiche Frohlich-Kinder
Kollegin Pospiscbil sagte dann ? mit ein=
fachen Worten, daB die Arbeiterinnen und
_ Angestellten der Raffinerie beschlossen haben,
die fur die eigenen Kinder im Rahmen einen
Weihnachtsfeier vorgesehenen Geschenke den
tiindern der streikenden Arbeiter "zu geben,
da ' diese sie notweirdiger -benotigen.
Bei- der Verteilung- der Geschenkpakete, an
die-50 Kinder gab es strahlende Kinderaugen;-
aber auch Tranen der Freude fiber so vies iri
der Tat bewiesene Arbeitersolidaritat in den
Augen der Mutter.
Alle Buben der Frohlich-Kinder, erhielten
zwei warme Hemden und alle Model
bekamen' eine Garnitur.
Arbeiterkihder aus Margareten- und der
.-I3rigittenau sowie die ausgezeichnete und
stets einsatzbereite Werkkapelle der Raffi-
nerie bestritten das ahschlieflende Programm.
Die Kinder tanzten fund- sangen, sie trugen
Gedichte vor, und es gab einen lustigen
Sketch
,auch vom Betriebsr't und `einem grollen, Teil
der Belegschaft tatkraftig. unterstiitzt. ?Wenn
es den Frauen und der- Arbeiterschaft -der I und kampften mit gro'Bem Einsatz. Wenn sie
Es gibe , nichts' Schoneres -ais gltickliche Kinder !
nek, in unentsctueaener. Kampr, Geri nre-
mand . erwartet hatte. -' Forstner mit bisher
nur fiinf Kampfen lieferte dem alten Routi-
nier Suchanek; der bald hundert Kampfe hat,
eine ausgezeichnete Partie. Man verspricht
sich von ihm, wenn er das Training ernster
nehmen wird, sogar den neuer Landesmeister
1954.
'Federgewicht: Scheed II - Brand
stetter. Scheed. II konnte einen klaren
Punktesieg- buchen.
Leich?tgewicht: K?rgl - Sinek. Dieser
Kampf Kargls gegen semen frilheren Trainer
-war Schnell, ?und -es gab schweren Schli g~
wechsel. Sportlich interessant war, wie
Kargl es immer wieder verstand, ,Sinks Ab-
sicht, einen schweren Knockoutschlag zu
la Aden" zunichte zu machen. Punktesieger
Ha1bweItergewicht: Scheed I gegen
Schatz. Vom Beginn,des Kampfes an stizrzte
sich der Kremser fiber Scheed 'I und drosch
die gauze" Runde drauf los, so daB man
glaubte, Scheed I ? miillte von den wilden
Schwingern erschlagen werden. Doch Scheed I
.'zeigte seine Klasse und -verstand es wonder-.
bar, den Gegner-aril linken -und rechten ?Ge--
raden zu kontern, so daB Schatz nach Beginn
der zweiten . Runde am Etude ? seiner `Krafte
war und den Kampf aufgeb en mullte.
' W e l t e r g e w i c h t: Anbersek gegen
Fischer. - Anbersek - lieferte - semen ?bisher,
besten-Kampf und konnte gegen den schlag-
starken Fischer - ein Unentschieden _ heraus--
ivii~~.ergewrcnt: ? rvaeizer - a+L++~+?
the Kinder der Frohlich-Arbeiter bei "der Uebernahme der Geschenke. Fur' die grolteren Dieser? Kampf :wurde unverstandlicherweise
inner ihn n
urde e
d
mit ki
i
w
s
a
ar; daBSol
daritat fur Arbeite ki l Shlgt it P d
reneerescawors. - Harter zugegprochen, was heftigenrotestes
Die Kinder fuhlten die schU-'tzenden' und helfcndcn- Arme der Arbeiterschaft. Publikums ausloste.
'Raffinerie Vosendorf damit. gelungen? ist, den
Arbeitern. der Firma Frohlich die Gewif3heit
.,7u,- vermittein, daB sie, im Kampf gegen die
Unternehmerwillkur nicht allein stehen, dann
hat die durchgefuhrte Aktion -ihten Zweck
erreicht. ?
Sd1a iisektiori-Moosbierbaum
beriditet
Wieder konn'je die Schachsektiori -Moosbier.
baum gegen Sankt Polten B einen Sieg, er-i
ringen. Ein schonerKampf ,aiif sechd Brettern,
der 3'/2 : 2'/2Punkte fur Moosbierbaum endete. .
Hervorzuheben ware -die Partie von Kollegen.
Bauer, die beinahe verloren gait,- aber doch , -
noch ein Remis erzwungen wurde. Besonders
SMV-Arbeifer schon endete' eine sizilianiscI eroffnete Par-tie
profesfieren des Kollegen Bogner, die er nach fiinf-
gegen Enflassung stundigem, hartem Kampf siegreich beenden-
der Frohlich-Betriebsrate konnte., -
Im Rahmen - des Oesterreich-Besuches der
Eine Vollversammlung im - T ank 1 a g e-r sowjetischen - Teilnehmer, - am Kandidaten- '
L6 b a u beschlol3 einstimmig folgende Ent- turnier in der Schweiz fand in' Sankt Poiten
schlief3ung an than OeGB: eine Simultanveranstaltung - statt. Zu dieser "
,,Wir Arbeiter und Angestellten des Zen- Veranstaltung war auch der Meisters eler
traltanklagers Lobau protestieren auf das P
entschiedenste gegen das reaktionare Urteil der Bunde und unser' Trainer, Herr
des Einigungsam-tes, wonach die Betriebsrate danker a, -eingelan ngeladen. Unsere- Direktion stellte
der Kofferfabrik Frohlich entlassen werden ankenswerterwedse einen Wagon zur Ver
sollen, weil tie die Rechte. der Arbeiter ver- fugung, so dali ouch einige Schlachtenbummler
treten und den Kampf der Arbeiter gegen die dem einmaligen Ereignis beiwohnen konnten. -
Antreiberei der Unternehmer gefuhrt haben. Nach hartnackigem Widerstand muBten sick _
Wir verlangen von der Geweikschaft, dal unsere Spieler mit nun einem Punktegewinn
sie?alles unternimmt, damit die-DurchfUhrung und einem Remis von zehn Brettern, dem
dieses arbeiterfeindlicher Urteils verhindert sowjetischen Meister -Bejlin. beugen. Dessen-~
wird. ungeachtet nahm das Spiel, das von Herrn
ianxiagers t,obau erwarten vom OeGB die
voile Unterstiltzung in dieser Frage, da der
Kampf _der Frohlich-Arbeiter ei.n Kampf alley
Arbeiter und Angestellten ist."
each dem erfolgreichen" Kampf an ihn ' ge-
stellte Fragen. Hanslik
4'-
Ein voller' Moosbierbe.umer,-Boxerfol
Am 18. November 1953 fand z-um erstenmal auch anfan.gs von den "Namen ihrer Gegner
im Zwentendorfer Tonkino ein Boxvergleichs-. beeindruckt waren, zeigte es sick, daB nicht die
kampf, veranstaltet vom BSV Moosbierbaum, Kampferfahr-ung. des Gegners allein niaB-
statt. Gegner von BSV Moosbierbaum war gebend sein mull. Nachstehend.die einzelnen
die Staffel der Schmidhntte Krems, verstarkt. Kampfe (erstgenannte Boxer von Moosbier-
mit funf Teamboxern vom BC Krems. baum): - -
Dies war der Anfa-ng der vom BSV Moos- F l i e g e n g e w i c li t: Weber III gegen
bierbaum, Sektion Boxen, -nun veranstalteten Weber I. Bin schoner Kampf zweier Briider,-
Werbekampfe in allen gr6f3eren Dorfern und bei dem der Moosbierbaumer- War nach
Stadten der Umgebung. Die rriehr als 150 Punkten siegte. -
zahlenden Zuschauer sahen technisch schone ,
10 : 6-Erfolg -fur die Moosbierbaumer Boxer,
Die Bundgruppe der Raffinerie wurde be! I der alle Erwartungen ubertraf. Gegen eine
der Durchfuhrung dieser Solidaritatsaktion solch verstarkte Staffel batten die meisten
Arbeiterschaft starker sind als dieHetze, die
von gewissen fiihrenden Kreisen in die
Fachexperten eine Niederlage erwartet. Doch
die Moosbierbaumer Boxer gaben ihr Bestas
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Unsere Beila2e fur
O IINTERHALTUNG Un? IVISSEN ?
n Ole (t p iftbaume fiub f4juLb.
Der wandernde Wald
Eii st Borten wir in der Schule das Marchen
vom Wald, der uber die Hartherzigkeit
seines Besitzers emport - seine Wurzeln aus
dem Boden loste, zu wandern begann and
hinter den Bergen versthwand. Auch der
osterre,chische Wald - der ,Reichtum"
Oesterreichs , - verschwindet hinter den
Bergen. Er hat es nicht einmal notig, seine
Wurzeln aus dem Boden zu losen, denn these
bedecken mitsamt den stehengebliebenen
Baumstumpfen beangstigend grofle Kahl-
flachen,. Ober denen noch vor kurzem die
Wipfel wogten.
Zugleich mit den Weihnachtsmarchen fur
Kinder wird jetzt in vielen Zeitungen noch
das Marchen erzahit, daft die ungeheuren
Schaden in ?unserer Forstwirtschaft nicht
zuletzt durch die Christbaume verursacht
w firden, die alljahrlieh in Form von kleinen
Fichten and Tannen in die Stadte and Ort-
schaften wandern. och betragt dieser Wald-
schaden jahrlich. hochstens einige Dutzend
Hektar. Die wirkliche Ursache des Wald-
schwundes liegt woanders:
Unser Wald wandert auf eisernen Radern
hinter die - nebenbei, bemerkt, westlichen -
Berge, verkauft, verschachert, ohne Wick-
sicht auf die daraus entspringenden schweren
Folgen durch Verkarstung, Klimaverschlech-
terung, Senkung des Grundwasserspiegels
and nicht zuletzt durch Verodung der einst
so herrlichen Landschaft. -
Jahrliche r Gesamtverlust: 1,5 Millionen
Festmeter
Nach amtlichen Feststellungen gibt es in
Oesterreich bereits rund 300.000 Hektar so-
genannte Rtickstandsgebiete, das Sind die
Flachen, die nach der Abholzung noch nicht
aufgeforstet wurden. Dazu kommen nochmals
300.000 Hektar kranker Waldboden, die durch
die auf ihnen betriebene Mono-Kultur (meist
Fichte) nach der Abholzung als Waldboden
nicht mehr in Frage kommen., Diese Flache
entspricht der anderthalbfachen Gr6l3e Bur-
genlands. Dadurch entsteht ein jahrlicher
Gesamtzuwachsverlust von fast 1,500.000 Fest-
meter. Selbst der Generaldirektor der oster-
reichischen Staatsforste Preindl stellt Pest,
daf3' ?die in den letzten Jahren erfolgte
besonders hohe Holzproduktion nicht auf
Grund rationeller, intensiver Bewirtschaftung
unserer Forste, sondern durch tief ein-
greifende Mehrschlagerungen, also durch
schwere Eingriffe in die produktive Substanz
des Waldes" zustande gekommen ist. Man mull
rich also fragen: Wenn das alles bekannt ist,
Warum wird dagegen nichts gemacht?
Es mutet wie ein Hohn an, wenn Wirt-
schaftszeitungen, amtliche Statistiken and
Regierungsstellen immer wieder konstatieren,
daB jahrlich so and soviele ::. zigtausend
Eine Nahmaschine mit zwblf Nadeln
gum Steppen von Wattelin-Einiagen fur Win-
terkleidung wurde im Kiewer mechanischen
Versuchswerk gebaut. Sie steppt mit Hilfe
eines Elektromotors zwolf Nahte, im Abstand
Von je sechs Zentirneter. Ihre Arbeitsproduk-
tivitat ist sechs- bis siebenmal groiler als jehe
der Maschine mit ' der Einzelnadel, die An-
Atrengung der Naherin wird aber nicht grd-
L ter,, well, die Maschine langsamer lauft.
Festmeter Holz mehr geschlagert werden,
als der Zuwachs betragt, and dal etwarnend
den Finger heberi - aber nichts gegen die-
jenigen tun,, fur deren Profit Tag and jgacht
holzbeladene Waggons ins Ausland rollen.
Anstatt daB die Forstaufsichtsbehorden die
Vernichter unserer Walder dazu zwingen
wiirden, die - durch ihre. Profitgier v'er-
wusteten Waldflachen wieder aufzuforsten,
iiberlaflt man das bei uns denen, die durch
dieselbe Profitgier von Jahr zu Jahr immer
grof3ere Brennholzpreise-zu zahlen gezwungen
sind.
Der Name ,Griine Front" ist wohl schon
den meisten Oesterreichern bekannt, auch der
angebliche Zweck dieser Institution wird oft
genug von ,oben herab" popularisiert, nam=
lich Kahlschlage aufzuforsten, Ehrenhaine zu
errichten, kurz, an alien moglichen and un-
moglichen Orten Baume zu pflanzen. Der
verdachtige Eifer, der dabei an den Tag ge-
legt wird, soil nur iffier den wahren Zweck
hinwegtauschen. Denn der wahre Grund der
,,Griinen Front" ist beileibe nicht die. Liebe
zur Heimat, auch nicht die Verschonerun.g des
Landschaftsbildes, sondern einzig and allein
die Wiederherstellung der ausgepliinderten
Profitquelle auf Kosten des Volkes.
Es geht auch anders
In der Sowjetunion wurde, nur allein durch
die Anlage von Waldschutzgurteln, eine
Flache neu aufgeforstet, deren AusmaB das
gesamte Bundesgebiet Oesterreichs bei. wei-
tern i bertrifft. EbenSo ziehen sich in der
Volksrepublik Ungarn bereits endlose nest
angepflanzte Waldstreifen durch die PuBta,
durch die in wenigen Jahren die Gefahr der
Versteppung gebannt sein wird.
Dort hat man, den Raubern des Waldes daS
Handwerk gelegt. Dort wandern die Er-s
tragnisse des Waldes nicht mehr in die
Taschen einiger Profitjager, sondern' kommen
de
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B
A
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m 6-en
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orstung Heuer
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1 Walder wieder zugute. P. KK
Aus Kuhmist wird Leuchtgos
Der "spinnerte Gasbauer" erzieft taglich 15 Kubikmeter Biogas
,,Da kommt er, der spinnerte Gasbauer!"
riefen die Einwohner der kleinen Ortschaft
Oppertshofen im Landkreis Donauworth,
Bayern, wenn sie des Bauern Willi Mitt r i n g
ansichtig wurden. Sie taten dies mit einer ge-
wissen Schadenfreude, well das kleine ?Gas-
werk", das Mittring auf seinem Anwesen
da der Bauer Mittring mit Kochen, Backed
and Heizen nicht viel mehr all einen Kubik=
meter pro Tag verbrauchen kann, besteht did
Absicht auch einige in der Nachbarschaft lief
gende Hofe mit Biogas zu versorgen.
Eine Stichf1amme - das erste Ergebnis
Es hat lange gedauert, bis es so weft war.
Die Arbeiten zur Errichtung der Anlage St(-11=
ten sich teurer, als urspriinglich angeriommen;
and dann gab es viele technische Schwierig
keiten zu uberwinden. Die Leitung vom F(i11+
schacht zurn Gaskessel erwies sich all un
dicht, es entstand zwar Gas, aber es war zum
wenig. Ais erstes sichtbares Ergebnis gab es
eine Explosion,, die zum Gluck glimpflich ver;
lief: als ein Monteur mit einem brennenden
Ziindholz am Gaskessel hantierte, schoB eine
Stichflamme heraus and versengte dem Un-
vorsichtigen die Augenbrauen.
Der ,Gasbauer" and der Agraringenieur,
der die Plane fur die Anlage erstellte, lichen
sich jedoch nicht entmutigen. Unermudlich
machten sie Fehlerquellen ausfindig and be-
hoben die Schaden. Und eines Tages war es
endlich so weit: das Gas hatte den erforder-
lichen Druck, fi llte die Leitungen und
brannte im Rechaud, gait blaugriinen Flam=
men.
Der Anschaffungspreis einer Biogasanlage
stellt sich auf 50.000 bis 60.000 Schilling. Ihre
Amortisierung soil in etwa 15 Jahren erfolgt
sein, allerdings nur bei voller Ausniitzung der
Kapazitat:
hatte bauen lassen, nicht and nicht funktio
nieren wollte. Aber seit einiger Zeit sind die
spottischen 8emerkungen verstummt - seit
jenen Tagen, da die Biogasanlage anstandslos
arbeitet and taglich 15 Kubikmeter Gas
liefert. ,
Zu 60 Prozent mit Erdgas ,verwandt"
Dieses bauerliche Gaswerk besteht aus
wenigen Bauelementen. Der Fiillschacht befin-
det sich in geringer Entfernung vorn Kuhstall,
der Bequemlichkeit: wegen, da nichts anderes
als Kuhmist der",,Rohstoff" zur Gaserzeugung
ist. Zweimal wochentlich mull der Bauer
einen halben Schubkarren Mist in den Fiill-
schacht werfen. In der Faulkammer entwik-
kelt sich aus dem Mist bei entsprechenden
Temperaturverhaltnissen ein Gasgemisch, das
aus Methangas fund Kohlenoxyd besteht. Vom
Methangas ist mehr vorhanden, namlich
60 Prozent, and diesel Gas ist es auch, das so
verwendet werden kann wie Leuchtgas. Mit
einern Heizwert von 6000 Kalorien ist das so-
genannte Biogas - der Name wurde gewahlt,
well organische Substanzen die Ausgangs-
produkte' sind - etwa' um- die Haifte heiz
kraftiger ats gewohnliches Leuchtgas. Die An-
lage liefert taglich 12 bis 15 Kubikmeter Gas;
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U
die der Bauer Iiebt
Auf dem grof3en, $griinen Feld eines Flug-
platzes stehen kleine, wunderlich aussehende
Flugzeuge. Wunderlich, denn es fehlen ihnen
Tragflachen and Schwanzleitwerk. Sie Sind
grUn, nur der Bauch ist hellgrau. Ueber der
stromlinienformigen Kabine breiten sick, ein
klein wenig nach unten geneigt, vier Flugel
einer riesigen Schraube aus; eine zweite,
kleinere Schraube befindet sich im Sdiwanz.
nieser Hubschrauber, eine Konstruktion des
sowjetischen Wissenschafters Michail Leontje-
witsch Mil, vermag weite Strecken zuri ck-
zulegen and in ziemlich grol3e Hohen auf-
zusteigen. Zum Landen and Starten be-
ansprucht er mit seinen vier Radem nicht
mehr Raum als ein Personenauto zum Parken.
Die gewaltigen Schaufeln der Horizontal-
echraube beginnen sich zu drehen. Merk-
wurdig, wo ist denn der Starter, der mit
seiner kleinen Flagge das Startzeichen gibt?
Der Flieger Fjodor Fjodorowitsch meint
lachelnd: ?Wir brauchen keinen Starter. Der
Hubschrauber kann aus dem Stand senkrecht
aufsteigen. Sie werden es gleich sehen..."
Die Motoren brummen starker, die Schrauben-
flugel scheinen zu einer rotierenden Scheibe
zu verschmelzen, and der grol3e Flugapparat
lost rich sanft, fast unmerklich von der Erde
los. Eine Minute vergeht, eine zweite, and
immer noch hangt.der Hubschrauber
wie an einem unsichibaren Sei1
In gleicher Hohe fiber der Erde. Dann neigt
sich die gewaltige Schraube etwas nach vorn
and nach unten, and der Hubschrauber setzt
sich, den Bug ein klein wenig gesenkt, in
Bewegung. Er gewinnt schnell an Hohe. Die
riesigen Flugel der Horizontalschraube er-
setzen dem Hubschrauber die Tragflachen.
,,Eine grof3artige Maschine", sagt Prokopenko.
,,Das ist etwas fur unsere Kolchosbauern,
Landmesser, Forstleute and Arlitisforscher.
Die Hubschrauber haben sich ausgezeichnet
bewahrt. Auf der Tschuktschen-Halbinsel
haben sie den Geologen bei ihren Forschungs-
arbeiten geholfen. Wie schwierig ist, es, die
unendlichen Weiten der Tundra zu durch-
queren, wenn man, wie die Geologen, schwere
Ausriistungsgegenstande and Nahrungsmittel
mit sick ftthren muf3, and wie einfach ist es
dagegen, eine Gruppe von Forschern vom
Hubschrauber aus an einem bestimmten Ort
abzusetzen. Dort, wo es auch dem Hub-
schrauber nicht moglich ist, zu landen, konnen
sich die Geologen
auf einer Strickleiter hinablassen.
Uebrigens - Sie konnen sich gleich selbst
davon iiberzeugen -". Der Hubschrauber
schwebt immer noch dicht Ober der Erde.
Bevor ich unter die mit hoher Geschwindig-
keit rotierende Horizontalschraube trete, ver-
harre ich einen Moment. Die. Flugel fiber
meinem Kopf zerschneiden pfeifend die Luft.
Der Pilot Starodymow offnet die Kabinentiir
and winkt mich lachelnd herauf. Ein starker
Wind schlagt mir entgegen. Eine Strickleiter
emporturnend, gelange ich in die Kabine 7Aim
Piloten and setze mich neben ihn in den
Sessel.
Die Maschine schraubt sich, ein klein wenig
nach vorn geneigt, in die Hohe. Wir fliegen
dabei ziemlich rasch.
Mit jedem Augenblick weitet Bich der Ge-
sichtskreis. Irgendwo hinter uns in der Ferne
liegt der Flugplatz, die Moskwa schlangelt
DER ERDtSLARBEITER
sick wie ein silbernes
Band dem Horizont
entgegen.
Dort, am Ufer der
Moskwa, dehnt sich
ein grol3es, gr-tines
Feld aus. ?Der Flug-
platz von Tuschino",
sagt der Pilot. ?Ist es
nicht herrlich? Wir
wollen einmal an-
halten and uns ein
wenig umsehen." Die
gehorsame Maschine
stoppt and schwebt,
ohne an Hohe zu ver-
lieren, in der Luft.
?Ein Wunder der
Technik!" lachelt
Starodymow. ,Sogar
in der Luft tanzen kann unser Hubschrauber,
passen Sie auf!" Leicht and behend maclit der
Hubschrauber einen kleinen Satz nach links
and Bann nach rechts. ,Nur mit dem Schwanz
nach vorn zu fliegen hat er wohl noch nicht
gelernt", scherze ich. .Aber warum denn
nieht ? Bitte sehr!" Ich schiebe die Kabinen-
ttir ein wenig zurilck and schaue voller Ver-
wunderun?g in die Ti?efe.
Wir fliegen zuruck, ohne gewendet
zu haben
Der Pilot erhoht die Geschwindigkeit and
steigt wieder. Man merkt fast gar nicht, daf3
man fhegt, sondern hat den Eindruck, in
einem bequemen Auto auf einer glatten I kalien weft besser verteiit and so den
Chaussee zu fahren. Jahrhundertelang 1 Kampf gegen die Schadlinge wirksamer
traumte die Menschheit von solchen Wunder- ' macht. N. N.
111111111111111111111111111111111111nllllllllllllllllllllllilillllllllllllillllllllllllllillllllllllllllllllilllllllllliflllllll IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllli!1111
Wo fahren die schnellsten Bahnen?
Der franzosische Luxuszug ?Mistral" halt
den Schnelligkeitsweltrekord der Eisen-
bahnen. Er braucht fur die 512 Kilometer
lange Strecke Paris - Lyon nur 4 Stunden
10 Minuten, fahrt durchschnittlich 123 Stun-
denkilometer and halt auf der Strecke- nur
einmal, in Dijon, 315 Kilometer von Paris.
So eine Fahrt ist aber ein teurer Spell, denn
man mull eine Karte erster oder zweiter
Klasse 16sen and i berdies his Lyon S 30.-,
bis Nizza S 65.- zahlen. Ein anderer Exprel3
nimmt allerdings bei fast gleich kurzer Fahr-
zPit auch Passagiere dritter Klasse mit.
Den Weltrekord der langsten ohne Halt
durchfahrenen Strecke halt interessanter-
weise ebenfalls ein franc si?,cher Zug, nam-
lich der Siidexpref3, der die 581 Kilometer
Paris - Bordeaux pausenlos in 5 Stunden
10 Minuten mit durchschnittlich 112 Stunden-
kilometer durchfahrt. In Bordeaux halt er
nur vier, in Bayonne nvr drei Minuten. So
schafft er die 818 Kilometer von Paris zur
spanischen Grenze in acht Stunden.
Rapidissimi ohne Passagiere
Mehrere italienische ,Rapidissimi" fahren
Rom - Florenz and, Rom - Livorno, je
316 Kilometer,' das entspricht der Strecke
Wien - Linz - Salzburg, ohne Halt durch.
Heuer im Mai lie13 Italien einen Luxus-
Triebwagen Mailand - Rom - Neapel an-
fahren, der drehbare Fauteuils, eine Bar, One
Reisebuchhandlung usw. snit sich fiihrt, aber
sehr wenig Passagiere, denn man mull den
Fahrpreis ester Klasse and 45 Prozent Zu-
schlag zahlen, so da13 eine - allerdings sehr
schnelle - Fahrt Mailand -- Neapel etwa
600 Schilling kostet. Daruin will man den
Zug jetzt wieder einstellen. Man plant, den
Oberbau zu verbessern, urn den Luxuszug
dann mit noch mehr verki rzter Fahrzeit wie-
der in Betrieb zu nehmen.
Heuer im Sommer wurden in Frakreich
fahrplanmaf3ig jeden Tag fiber 22.000 Kilo-
meter mit einer Durchschnittsgeschwindib
keit von uber 100 Kilometer and 37.000 Kilo-
meter mit 90 bis 100 Stundenkilometer be-
fahren. Ueber 100.000 Kilometer rasten die
Zuge mit mehr als 70 Stundenkilometer.
Und in Oesterreich I
Unsere steilen, kurvenreichen Gebirgs-
strecken erlauben nati rlich keine derartigen
Geschwindigkeiten, aber auch der noch im-
mer schlechte Oberbau bremst erheblich. Fur
unsere langste Non-Stop-Strecke, 191 Kilo-
meter Wien - Linz, braucht der Arlberg-
Expref3 2 Stunden and 17 Minuten, kommt
also auf 84 Stundenkilometer im Durch-
schnitt.
Auf der Stidbahnstrecke fahrt der ,Blaue
Blitz" Wien - Villach mit 62 Stundenkilo-
meter and Villach - Wien mit 64 Stunden-
kilometer im Durchschnitt. Sein Grazer Bru-
der braucht fur die rund 68 Kilometer bis
Leoben (uber die Schleife) 52 Minuten, fahrt
also einen Schnitt von 66 Stundenkilometer,
an gunstigen Stellen aber wesentlich mehr.
Es gibt Leute, die hier zeitweise uber
100 Stundenkilometer gestoppt haben.
maschinen. Schon Leonardo da Vinci, der
grolie Wissenschafter der Renaissance, machte
sich Gedanken fiber die Schaffung eines Hub
schraubers.
Der Einsatz von Hubschraubern wird den
Kampf gegen landwirtschaftliche Schadlinge
erleichtern. Die gewohnlichen Flugzeuge der
zivilen Luftflotte fliegen beim 2erstauben von
Chemikalien viel hoher als -Hubschrauber.
Die Folge davon ist, dal3 die Chemikalien nur
die Oberfiache der Pflanzenblatter bedecken.
Der Hubschrauber dagegen fliegt bei der Zer.-
stdubung von Chemikalien sehr niedrig, wo-
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Seite 12' DER ERD DLARBEITER
Vote Wustenrauber zum Multimillionar
,Jausendundeine'Nacht" im 20. Jahr--hundert
Eider der reichsten Manner der Welt ist der
52j5hrige Emir Saud geworden, der als alte-
? ster Sohn des vor kurzem verstorbenen Konigs
von Saudi-Arabien nun Beherrscher des Lan-
des geworden ist. Man schatzt - weder sein
Vater noch dessen 300 Frauen umfassender
1-larem wuf3ten es genau -, daf3. der neue
Kdnig zumindest 57 Bauder and wenigstens
ebenso viele Schwestern hat.\Der verstorbene
Konig hatte sich zwar strong an das Gesetz
des Korans gehalten, dal3 ein Moslem gleich-
zeifig nur vier Frauen haben diirfe, doch'
brachte er es in seinem Leben auf fast 300
gesetzm5l3ige Gattinnen. Wenn ej ,einer uber-
dtilssig war, so sprach er vor Zeugen dreimal
die Formel: ?Ich entlasse dich." Damit war
er geschieden, and die nachste Gattin kam an
die Reihe. Finanzexperten stritten sich fiber
die Frage, ob der Werydes Tageseinkommgns
Konig Sauds funf Mi inen oder ?nur" zwei-
einhalb Millionen Schilling betrug.
Thronsessel and Bad. im Flugzeug
Der Kdnig von Saudi-Arabien lebte im
Prunk and Luxus eines Marchenfiirsten aus
Tausendundeiner Nacht. Sein fliegender
Teppich war ein Flugzeug, in dem ein Thron-
sessel, ein riesiges -konigliches Bett and ein
Badezimmer eingebaut waren. Begab er sich
auf Reisen, so folgte seinem mit raffiniertem
Luxus eingerichteten Palast auf Radern eine
Autokolonne, die sein aus 3000 Personen be-
stehendes Gefolge transportierte. Er besaB
durch Neonlampen in magisches Licht ge-
tauchte Rosengarten and mit Scheinwerfern
bestrahlte Schwimmbassin:s, die mit Fliesen
aus l:2stbaren Steinen ausgelegt waren. An
Festtagen gab er Geld im Werte von einer
halben Million Schilling blofl fur die Parfiilns
seiner Lieblingsfrauen aus. Seinem Nachfol-
ger steht nun all dieser Prunk and Reichtum
zur Verfiigung, den sein Vater, als kleiner
Wiistenrauber beginnend, in funfzigjahriger
Tatigkeit zusaminengeraubt hat.
Im Alter von 22 Jahren hatte er 40 aben-
teuerlustige Beduinen um sich gesammelt, mit
denet er die Oase Riad iiberfiel. Dieser Raub-
zug wurde spater eine,,kiihne Eroberung" ge-
nannt. Um ihn von weiteren Raubziigen ab-
zuhalten, zahlten ihm schlielllich die Englan-
der jahrlich eine Summe im'Gegenwert von
einer Million Schilling. Saud kaufte von die-
sem Geld Waffen and. besoldete rauberische
Beduinenstamme. Im Jahre 1920 war er so
welt, die angrenzende Provinz zu iiberfallen
and sie- seinem Machtbereich. einziaverleiben.
Als er his zur Grenze Syriens vorgestcfien
war, verdoppelten die Englander ihre Sub-
sidien.
1925 ging's vvieder los. Er.eroberte Mekka,
Medina and -den Hafen Dschidda. Damit war
er der lastigen Geldsorgen' enthoben and
konnte auf die englischen Hilfsgelder, auf die
Bevormundung von London ve'rzichten. Die
Mekkapilger, Mohammedaner aus aller Welt,
sind ein gutes Geschaft. Durch Abgaben and
Steuern werden sie manchmal derart ge-
schropft, daB sie kein Geld fur die Ruckreise
mehr habeh. Dschidda ermoglichte ein noch
eintraglicheres Geschaft, den Sklavenhandel,
der noch heute in Saudi-Arabien - einem
Mitgliedstaat der TJNO! - bliiht.
Die finanzielle Gebarung des Reiches Ibn
Sauds and damit much seine Privatschatulle
- alle Staatseinkiinfte sired Eigentum des
Konigs ' waren durch diese beiden ertrag-
reichen Geschaftszweige gesichert.
Onkel Sam zahit gut
Als 1930 im G`ebiet Saudi-Arabiens Erdol
gefunden wurde, rachte sich der Konig. Nicht
die Englander, sondern die Amerikaner
machten das Rennen. Ibn Saud schloB mit
amerikanisehen Erdolgesellschaften einen
Vertrag ab, durch den' er mit 50 Prozent am
Reingewinn beteiligt wurde and der ihm tag-
lich 100.000 bis 150.000 Dollar an "Provision
Aus 30.000 Erdolarbeitern hat Saud' and mit
ihm die 'Standard' Oil marchenhaften Reich-
tum herausgeschunden.
war, -verzichtete er keineswegs auf seine/n
marchenhaften Luxus. In seinen. Flugzeugen
and motorisierten Salonwagen li6B' er Auf-
ziige einbauen, die es ermoglichten, ihn mit-
samt seinem 'Thronlager einzuwaggonieren,
ohne dali er sich auch nur bewegen multe.
Hinter. den Kulissen der otientalischen
Marchenpracht lebt ein Sechstel der Bevolke-
rung - Saudi-Arabiens in Sklaverei. 30.000
Manner schuften um Hungerlohne in den
Erdolbetrieben. Mangelnde Ernahrung and
Infektionskrankheiten dezimieren die unter
primitivsten Verhaltnissen lebenden Araber=
stamme. Durch den Tod des alien Konigs hat
sich nichts geandert. Den Reichtum des Lan-
fur das geforderte Oel einbrachte. des teilen sich nun die amerikanischen -?Erd-
In den letzten Jahren, als Ibn Saud krank ~ olgeselischaften mit dem notion Herrscher.
pqx+fqn: ,,. =,x ~In~` ??ryx~llpC`.,. ~x~,,+t-11~ ~,x ~pi?
Weihnathtsbatkereien
Wohl ein btOchen teurer, daftir aber bedeutend feiner
sind diese ohne Trtebmittel (Germ, Backpulver) be-
relteten Bifckereien.
BISCHOFSBROT. 8 Dotter, 8 Eiklar Schnee,
20 dkg Zucker,' 20 dkg Mehl, 10 dkg Butter,
5 dkg Rosinen, 5 dkg Korinthen, 5 dkg Hasel-
nusse, Vanillegeschmack, 5 dkg Zitronat. -
Eidotter mit der Halfte des Zuckers and dem
Vanillegeschmack schaumig ruhren, Eiklar
zu festem Schnee schlagen and diesen mit der
zweiten Halfte des Zuckers, Pest ausschlagen,
'sodann unter die Dottermasse m'ischen and
gleichzeitig- das Mehl sowie die FrUchte
untermengen, zuletzt die zerlassene Butter
lauwarm vorsichtig einriihren.- Die Masse in
eine gleichmaf3ig gebutterte and gemehlte
Wannenform dreiviertel hoch Pullen and bei
maf3iger Hitze backen.
VANILLEKIPFERLN. /14 dkg Butter flat mig
ruhren, 7 dkg Zucker, 7 dkg abgezogene
geriebene Mandeln, fein-geriebene Zitronen-
schale (yo,n, einer halben Frucht) 'und zuletzt
18 dkg glattes Mehl daruntermischen. Aus
diesel Masse kleine Kipferln formen and auf
ungeschmiertem Blech backen. ? Noch heill
werden die Kipferln in Zucker getaucht, dem
man ein Packerl Vanille beigemengt hat.
MANDELBACKEREI. 26 dkg griffiges Mehl,
14 dkg` Butter, 5 dkg (abgezogene and gut
abgetrocknete) geriebene Mandeln, Saft and
?c~jl``g_ro,'''~i` Illy '''``\~IA wi?.h , Ai I :``\Ou~ *Slll `.W~
~If(\..- :1111 0"~. IINU 4: ( 1111 4 c 111 ii: Ultl ~;- 11U,a~ld,.,
....\.n~cF..~..a.lt~x/.'/.~ tyx.. nn .;;ixhdxfJ.7t1_,~x~i3am ::,,dyx~.....+'.a~t~?x~,.am ?
Schale einer halben Zitrbne, 7 dkg Staub-
zucker, 2 EBldffel Rahm. - Das Ganze auf
einem Brett. kurz abarbeiten (nicht rasten
Lassen!), einen halben Zentimeter dick aus-
walken, Formen ausstechen, mit Eiklar be-
streichen, mit grobgehackten Mandeln be-
streuen and hellgelb backen.
HASELNUSSMAKRONEN. 10 dkg Hasel-
n(Isse, die im warmen Rohr getrocknet and
hernach von der Schale abgerieben werden,
sehrfeinmahlen, mit15dkgStaubzucker,e6jvas
Zimt and Zitronenschale mit soviel rohem
EiweiB vermischen, dal eine geschmeidige,
spritzfahige Masse entsteht, in die man. zum
,,Warte nur, wenn du nicht bray bist, kommst
du in den Himmel!"
SEh1u8 noch 1 dkg Mehl riihrt. Das Gauze auf?
ein gut gefettetes und gestaubtes Backblech
zu kleinen Krapferln dressieren, diese mit je
einer abgezogenen HaselnuB belegen, bei
guter Hitze goldfarben backen und, nach
halbem Ueberkiihlen vom Blech nehmen.
SCHOKOLADEKRAPFERLN. 20 dkg Butter,
-8 dkg Zucker, 2 dkg Kakaopulver, ' Vanillege-
schmack, 3 ganze.Eier, 1 Eidotter, 18 dkg.Niehl,
Butter, Zucker, Kakao and Vanille zusani-
men schaumig ruhren; -die Eier nach and
nach beimengen umd zuletzt das Mehl dar-
untermischen. Aus dieser. Masse. nuBgroBe
Platzchen auf Papier' dressieren und'bei guter
Hitze backen. Je zwei mit. Marmelade zu-s
sammensetzen and die zusammengesetzten
Scheiben his zur Mitte in Tunkmasse tauchena
HUSARENKRAPFERLN. 30 dkg' ' Mehl,,".
20 dkg Butter odor Margarine, 10 dkg'Zucker,
10 dkg gebrannte fein geriebene Haselniisse;
etwas Zitronenschale - and 2 Dotter. Das
Mehl auf ein Brett h"aufen, eine.,' Grube
machen, in -die man Zuckter, Haselnusse- and
Zitronenschale hineingibt and die Dotter. mit
dem Zucker breiig verarbeitet. Hierauf die
Butter beimengen und' das- Ganze zu einem
Teig kurz kneten; e'ine Stunde rasten lassen,
dann nuigrof3e Laibchen formen, ' diese in
der Mitte leicht eindriicken and backen. Der
kleine Hohlraum wird nachher mit Marillen-
marmelade gefiillt.
Eire gutes Gelingen wunscht
Karl Track
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Nr. 39 (274)
Gib unsere Betriebszeitung an Bekannte weiter I
Wochenorgan der Arbeiter and Angestellten in der Erddlindustrie
Zentraisekretar G r o s s a u e r verspricht
Falls Steuererh~hung
dann Lohnerh~hung!
Mittwoch, den 18. November, fand eine B etriebsratekonferenz der erdolverarbeitenden
Industrie statt, in der nach ausfiihrlicher Diskussion in bezug auf die zunehmenden
Preiserhohungen and die geplante Steuerreform zwei Entschliellungen an die Gewerk-
schaft einstimmig beschlossen wurden.
Gegen the Preiswucherei
wendet sich die eine Resolution, in der es
heilit:
,,Wir Betriebsrate der Mineralolindustrie
erheben scharfsten Protest gegen die
schleichende Teuerung and fordern die Ge-
werkschaft der chemischen Industrie auf,
gegen die Verschlechterung der Lebens-
haltungskosten die notigen gewerkschaft-
lichen Mittel gegen die Preistreiber and die
Hyanen unserer osterreichischen Wirtschaft
anzuwenden.
Wir Betriebsrate verweisen auf den
Arbeiterkammertag vom 29. Oktober 1953,
wo Dr. R e i c h e r d fiber die Fragen des
Arbeitsmarktes and der Bescheftigung refe-
rierte. Dr. Reicherd fiihrte unter anderem
an, dab die Preisentwicklung in der letzten
Zeit die Lebenshaltung weiter Teile der
Arbeiter and Angestellten erschwert. Seit
Mai dieses Jahres zeigen die wichtigsten
Waren steigende Tendenz.
Arbeitersanger Emst Busch im Oelfeld :
Die Betriebsrate der Mineralolindustrie
stellen fest, dal3 these von Dr. Reicherd an-
gefiihrte Preissteigerung zutrifft.
Die Betriebsretekonferenz der Mineralol-
industrie beauftragt die Gewerkschaft, bei
anhaitenden Preissteigerungen mit Lohn-
forderungen zu antworten."
Wir fordern ein Sfeuergesetz wie vor 1938,
wird in der zweiten Entschliellung verlangt.
Es heif3t darin:
,,Die beabsichtigte Steuerreform hat in un-
seren Betrieben eine ungeheure Entrustuiig
hervorgerufen. Die Vorlage zum Steuerande-
rungsgesetz 1953 wird As eine grobe Provo-
kation and Herausforderung gegen die
Arbeiterschaft empfunden.
Gerade in der Mineralolindustrie bringt die-
ses Gesetz eine Verschlechterung fiir Arbeiter
and Angestellte. Die auf Grund besonderer
Erschwernisse gewa.hrten, verschiedenen Zu-
lagen, wie Schmutz- oder Gefahrenzulagen,
beziehungsweise fur die Sonntags- odor
o~~~a~EirEa
?Abweichungen" nicht nur bei der
Tief boh ru ng !
Am 7. Dezember wird am Deutschen weichungen" finden aber schlielllich zum
Theater in Berlin ?Das tote Tal" - em n Nutzen des Ganzen, and dank der sowjeti-
Schauspiel von Alexander Kron = seine schen Art, an die Probleme heranzugehen,
Urauffuhrung in deutseher Sprache erleben. ihre Korrektur.
Dieses Stuck, das einen Ausschnitt aus der Den Arbeitersanger
Arbeit einer aseiabeidschaniscben Bohrbri.-a?ie Ernst Busch, der auch
zum Grunrimotiv hat, wurde mit grof3em Er- viele Jahre in der So-
folg an vielen sowjetischen Buhnen aufge wjetunion verbracht
fiihrt. hat and . nun im
Aus dem Inhalt: Nachdem in 1600 Meter .:. Toten Tal" einen
Tiefe eine Abweichung des Bohrloches fest Chefingenieur der
gestellt wurde, die bei weiterem Bohren in
gleicher Richtung das Erreichen der Lager-
statte mehr als fraglich macht, ergeben rich
Konflikte unter dem leitenden Personal,
durch die auch die Arbeiter vier Brigade in
Mitleidenschaft gezogen werden. Zu den Ab-,
weichungen des Bohrloches haben sich ,Ab-
weichungen" von Technikern and Geologen
gesellt, die, statt Schwierigkeiten zu beri ck-
,
des Zistersdorfer Erdolgebiet gefiihrt.
sichtigen and die Fehler zu korrigieren, stur wie die Panzer and dem ,Rekord" zuliebe, I in
den ganzen Bohrplan gefahrden. Beide ,Ab- (Foftsetzung auf Seite 3)
V.b.b.
50X1-HUM
Nachtarbeit, sind ja nur deshalb steuerfreh
weil sie zusatzliche Lebenshaltungskosten eve
fordern (erhohter Kleiderverbrauch, zusatz-t
licher Nahrungsbedarf, Verzicht auf Nachti
rube usw.).
Die Steuerreform wird nur als Tduschung
des Finanzministers angesehen, weil sie fur
die Arbeiter and Angestellten keine Steuer-
erleichterung, sondern eine empfindliche
Steuererhohung bringt, so daB diesem Ma-'
nover der scharfste Kampf angesagt werden
mull.
Es ist untragbar, dall die hohen and h6ch4
sten Jahreseinkommen bedeutende Stcuer-4
erjnal3igungen bekommen, wahrend die Ar+
Mehr iohne, niedrigere Steuern -
in Rumanien
B u k a r e s t. Der Ministerrat der Rumen.
schen Volksrepublik hat eine Aenderung der
Lohntarife beschlossen, durch die die Lohne
um 10 bis 20 Prozent erhoht werden. Die
neuen Tarife werden noch im Dezember
dieses Jahres in Kraft treten.
Das Presidium der Nationalversammlung
hat dariiber hinaus auf Vorschlag des Minister-
rates ein Dekret erlassen, durch das die
Lohnsteuer der Arbeiter, Angestellten and
Techniker sowie die Einkommensteuer fti[
Kiinstler and Wissenschafter gesenkt wird.
beiterschaft die Kosten dieser Ermaliigungcu
tragen soil.
Wir fordern daher von der Gewerkschaft
and Arbeiterkammer, diesen frechen Lohn-
raub mit alien uns zu Gebote stehenden
Mittein zu bekempfen and Vorschliige eines
Steuergesetzes im Sinne vor 1938 dem
Finanzminister zu uberreichen."
Aus der Diskussion
zu diesen beiden Entschliel3ungen, die vom
Fachgruppenausschuf3 entworfen and gutge-
heillen worden waren, ging die einmutige
Ablehriung der bisherigen Preis- and Steuer-
politik hervor.
. Resch verwies auf zahlreiche Preissteige-
rungen der letzten Zeit and forderte die Ver-
hinderung weiterer Preiserhohungen. Ent-
scheidend fur die Arbeiter ist das Lohn-
sackerl, das immer kleiner wird!" rief Resch
aus.
. Schroffel wies an Hand von Beispielen die
Herten des neuen Steuergesetzentwurfes nach
and erklarte, dal3 es Sache des Staates set,
fur Investitionen and Pensionen der Bundes-
bahnen (Defizit) aufzukommen.
Aloisia Zach: , Ich kann nicht verstehen,
Bohrung spielt, hat daB die Gewerkschaftsfuhrung gegen die
die Grundlichkeit, mit Teuerun.g nichts unternimmt, trotz den vie-
der Theaterauffuh-' len Mitgliedern, die eine gewaltige Kraft-dar-
ruhgen nicht nur in stellen konnten."
der Sowjetunion, son- Zentralsekretar Kollege Groliauer vertrat
dern auch in der ebenfalls die Meinung, dali die Steuervor-
e abgelehnt werden mull, ja sic stelle so-
lag
Deutschen Demokra-
zu uns wegen der Ar n tersc iehui eine
gar
tischen Republik vorbereitet werden
lierausforderung deer r Arbeiterschaft der.
;Wenn -es uns nicht gelingt", erklarte Ko1-
lege Grollauer, ?diesen Steuerreformplan
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riickgangig zu macheq, dann werden wir das
durch Lohnerhohungen wettmachen mussen.
Wenn nur ein Groschen mehr als bisher an
Steuern verlangt wird, so gebe ich die Er-
klarung ab, 'dali Lohnerhohungen gesteilt
werden!" Die Arbeiter werden die Gewerk-
schaft an dieses Versprechen erinnern, falls
ein Steuergesetz wit Verschlechterungen be-
schlossen wird.
In der Frage der Ueberstunden-
b e s t e u e r u n g vertrat Kollege Grof3auer
allerdings die Ansicht, dal3 sick mit Aus-
nahme der Sonn- and Feiertagsstunden bei
Schichtarbeitern die Einbeziehung der
Ueberstunden in die Steuergrundlage nicht
verhindern lassen werde.
Einige Diskussionsredner traten auch dafiir
ein, dali die Besa'tzungssteuer nun
endlich abgeschafft werden soil.
KampfgruO den streikenden Arbeifern
Ein Antrag des Kollegen Schwab, an die
streikenden Arbeiter der Firma Frohlich ein
Solidaritatsschreiben zu richten, fand ein-
stimmige. Annahme.
kampfen. Man kann nicht the kleinen Betriebe
sich selbst iiberlassen.
Ich kann Ihnen versichern, ' dal3 unsere
beiden Zentralbetriebsrate der Sowjetischen
Mineralolverwaltung ? dem Urlaubszuschuli
positiv gegeniiberstehen.
Wenn die Kollegen der Shell and Vacuum
glauben, dali sie uns mit dem Urlaubszuschul3
iiberraschen, dann irren - sie. Allerdings be-
trachten wir den Urlaubszuschull nicht wie
sie als eine- Art Abgeltung fur die .Preis-
steigerungen, sondern als wirklichen Urlaubs-
zuschuB.
Seit Jahren fordern wir diesen Urlaubs-
zuschuB, and gerade auf unserem letzten Ver-
UrlbszusehuB fiur die Arbeiter -14. Mohats-
au
gehalt fur die Angesteliten
Kollege Reida von der Raffinerie S h e I 1 I den, daft unsere Gewerkschaft die Verpflich=
brachte in der Diskussion die Mittellung, daB Lung hat, mit alien Mittein Or die iibrigen
der Fachgruppenausschull in der letzten Betriebe (es handelt sich nur mehr um wenige)
Sitzung sich mit der Frage des 14. Monats-
gehaltes fur die Angesteliten and einem
Urlaubszuschuli fur d:e Arbeiter beschaftigt
hat. Es ist beabsichtigt, in den nachsten
Wochen die Gewerkschaft zu beauftragen,
Verhandlungen in dieser Frage einzuleiten.
Kollege Heinisch, Zentralbetriebsrat ' der
SMV, erklarte dazu unter anderem: ,Die
Forderung nach einem Urlaubszuschull ist ein
langersehnter Wunsch aller Chemiearbeiter,
ganz besonders aber der Erdolarbeiter. Die
Papiefarbeiter sowie die Pappearbeiter and
Glasarbeiter haben diesen Urlaubszuschufi
kollektivvertraglich festgelegt. Ferner gibt es
eine Reihe Unternehmungen, die ,betrieblich"
einen'UrlaubszuschuB gewahren.
Wenn die Mineralolfachgruppe, die immer-
hin 10 Prozent unserer Gewerkschaft aus-
macht, auch den Urlaubszuschul3 erkampft,
darn mull wit aller Deutlichkeit gesagt wer-
bandstag der Chemiearbeiter im August dieses
Jahres haben alle SMV-Betriebe den Antrag
Air den UrlaubszuschuB gestellt. In jedem
Forderungsprogramm unserer Betriebe 1st
dieser Zuschuli eine der wichtigsten For-
derungen. Es erilbrigt sich also, erneut darauf
hinzuweisen, dali sick die Betriebsrate der
wit uns konform zu gehen, um fur a 11 e SMV in den Kampf um einen Urlaubszuschuli
Chemiearbeiter den Urlaubszuschuf3 zu er- i einschalten werden."
Chemiearbeiter, seid auf der Hut !
Die Unternehmer im An'gr
Es ist kein Zufall, dal die Unternehmer
wieder zu einem Angriff auf die Rechte der
Arbeiter ubergehen. Im Sommer 1953 wurde
in der Pappeindustrie der UrlaubszuschuB
gekundigt; spater wurde dies wieder riick-
gangig gemacht, mit der Begrundung, daB
sich die Lage der Pappeindustrie gebessert
habe, es gabe wieder Auftrage usw. Bei den
Papierarbeitern wurden die Deputate
kundigt. In der Glasindustrie will man
Kollektivvertrag verschlechtern.
ge-
den
Steuergerechtigkeit fur die Arbeiter!
Forderungen der Einheils!iste zum Sfeuervereinfachungsgesefz
Am Samstag fand in Wien unter dem Vor-
sitz von Bundesrat Gottlieb F i a 1 a eine ge-
meinsame Tagung der Fraktion der ' Gewerk-
schaftlichen Einheit and des Arbei's-
ausschusses der Linzer Betriebsdelegierten-
konferenz gegen die Kriegslohnsteuer statt,
um zu dem vom Finanzminister 'vorgelegten
Gesetzentwurf fur das Steuervereinfachungs-
gesetz 1953 Stellung zu nehmen.
Otto H o r n, Vorstandsmitglied des OeGB,
.referierte zum Problem der direkten and
indirekten Steuern, wobei er feststellte, dais
die Werktatigen immer grbllere Steuerlasten
zum Beispiel fur die Kriegswitwen empfind-
liche Harten ergeben wurden, werden ent-
schieden abgelehnt. Alle ledigen Lohnsteuer-
pflichtigen sollen schon nach Beend:gung des
30. Lebensjahres in die Steuergruppe II ein-
gereiht werden.
2. Die Zentrale Fraktion der Gewerksehaft-
lichen Einheit and der Arbejtsausschuf3 der
Linzer Betriebsdelegiertenkonferenz unter-
stiitzten die Forderung der SPOe, vor Be-
rechnung der Lohnsteuer einen Betrag von
50 Prozent von den Li hnen and Gehal.tern
aufgeburdet bekommen. So stiegen die Ein- steuer fur Arbeiter and Angestellte mit
nahmen des Staates aus der Lohnsteuer seit kleinen and mittleren Gehi ltern wetter herab-
dem Jahre 1946 auf das F u n f e i n h a i b- gesetzt werden.
f a c h e and die Einnahmen aus der Umsatz-
steuer and den Steuerzuschlagen zu Massen-
verbrauchsgutern um das Z w e i u n d-
z wanzigfache.
3. Um den Kapitalisten den Steuerschwindel
zu erschweren, ist ein Steuerregister zur
dffentlichen Einsichtnahme aufzulegen.
A
J
d
E
h
h
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e
e
r
u
ung der Sozialversich-rungs-
Nach einer regen Diskussion, an der sich !
21 Betriebs- and Gewerkschaftsfunktionare I beitriige, die die Arbeiter and Angesteliten
g I leis en mussen, wird abgelehnt.
Rii chtIini e n fur den Kampf der Arbeiter-
schaft gegen die derzeitige Form des vom
Finanzminister vorgeschlagenen Steuerverein-
fachungsgesetzes 1953.
Die Richtlinien stellen fest:
R e n t e n and der anderen Leistungen aus
der Sozialversicherung durchfiihren zu konnen,
mull endlich die alte Forderung der Arbeiter-
schaft nach Erhdhung der Unternehmer-
beitrage durchgefuhrt
d
'
wer
en
.
1. Die Gesamtabziige mussen fur jeden
einzelnen Arbeiter and Angesteliten niedriger IAO~~~~r~1~Aa sAOiPosO~N~Od Ats
sein als bisher. An den derzeit bestehenden
Steuerbegiinstigungen der Arbeiter and An-
gesteliten darf nicht geriittelt werden. Die im
Gesetzentwurf des Finanzministers vor- t
ge+sehene Verschlechterung bei den E:n- I
-seihungen in die Steuergruppen, aus der sick 1EITSCRRITT DER USTERREICHISCREN 3UGEND
iff
Diese drei Unternehmergruppen gehoren
zu _ denjenigen, die bis vor kurzem. un-
geheure Profite erzielt haben. Die Betriebe
wurden ,rationalisiert", die sogenannte ,,Pro-
duktivitatssteigerung" setzte ein. Mit Aus-
nahme der Glasarbeiter haben die Papier-
and Pappearbeiter die schlechtesten Lohne
in der chemischen Industrie. Das hat sich
auch nicht geandert, als die Papierfabriken
ungeheure Profite eingeheimst haben and ins
Ausland verschoben. Was haben die Papier-
arbeiter von dieser grof3en Konjunktur ge-
habt? Nichts! Sie wurden ausgebeutet wie
noch nie; es ist daher kein Wunder, wenn sie
Ueberstunden machen mussen, um uberhaupt
existieren zu konnen. ' Jetzt, nachdem das
Auslandgeschaft nachgelassen hat, will man
wieder die Arbeiter schropfen.
' Beim Verbandstag der Chemiearbeiter for-
derten daher die Papierarbeiter, die den -
schlechtesten Lohn, uberhaupt - haben, An-
gleichung an* die Wiener Lohne. Wenn alsd
in der Fachgruppe der Chemie gleichzeitig
mehrere Angriffe auf den Kollektivvertrag
erfolgen, mussen wir Chemiearbeiter in der
Gesamtheit auf der Hut sein.. Wenn es names
lich auch nur einem dieser Unternehmerver=
bande gelingt, einen Kollektivvertrag zu
durchbrechen, dann werden sich automatisch
die anderen anschliel3en. Deshalb, and ge- -
rade deshalb, diirfen wir nicht glauben, wenn
der Kollektivvertrag der Glasarbeiter oder
der Pappearbeiter gekundigt wird, dali dies
nur eine Angelegenheit dieser Arbeiter ist.
Nein, wenn es einem Unternehmer, egal in
welcher Branche, gelingt, den Kollektivver-
trag zu durchbrechen, dann werden die an-
deren folgen. Deshalb mussen wir ganz be-
senders achtgeben, and uns mit den be-
treffenden Arbeitern solidarisch erklaren; ihr
Kampf ist gleichzeitig unser Kampf.
-Deshalb, Kollegen aus der Pappen- and
and Papierindustrie sowie Glasarbeiter, nehmt
zur Kenntnis, daB wir Chemiearbeiter soli-
darisch hinter eurem Kampf stehen! Ihr seid
nicht allein, laiit euch daher nicht in die Knie
zwingen! Wenn es uns gelingt, these Angriffe
der Unternehmer abzuwehren, dann haben
wir gleichzeitig damit Angriffe auf die an-
deren Kollektivvertrage abgewehrt. Deshalb
werden wii jetzt ganz besonders aufpassen,
auch wenn momentan ,Ruhe" zu herrschen
scheint.
Franz Heinisch
Vorsitzender der Zentralen Fraktion der
Chemiearbeiter in Oesterreich
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i~
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Weltfriedensrat fast in Wien
Der in der ganzen Welt als beharr-
licher Verfechter der Sache des Friedens
-bekannte Vertreter der englischen Kirche,
der Dekan von Canterbury Dok-
tor Hewlett Johnson, auf der zum zwei-
tenmal in Wien stattfindenden Tagung
des Weltfriedensrates. Die fur sechs Tage
anberaumte Konferenz wir-d fiber die
Schliisselfragen der gegenwiirtigen inter-
nationalen Lage beraten: fiber eine fried-
liche Regelung im Fernen Osten, uber
das Deutschlandproblem, das Verbot der
Wasserstoffbombe and anderen Massen-
vernichtungswaffen sowie fiber die Ein-
schriinkung der Riistungen.
DER ERDr3LARBEITER
OeGB-B-ezirksleifung Ganserndorf Iehnf
neuen Sfeuergese#zen#wurf ab
Der Obmann der OeGB-Bezirksleitung
Ganserndorf, Kollege Timmel, gab bei der
Sitzung am 21. November einen Bericht uber
den In-halt des neuen Steuergesetz-
entwurfes, aus dem hervorging, daf3 durch
dieses Gesetz eine wesentliche Verschlechte-
rung fiir viele Arbeiter and Angestellten ein-
treten wurde (Besteuerung der Zulagen,
Ueberstun?den usw.).
Den zahireichen Protesten aus den Be-
trieben Rechnung tragend, wurde von der
Bezirksleitung einstimmig eine Resolution an
den OeGB beschlossen, in der gegen jede
Verschlechterung der bisherigen Bestimmun-
gen protestiert and eine Steuerprogression
gefordert wurde, die insbesondere den kleinen
and mittleren Lohn- and Gehaltsempfgngern
Erleichterungen bringt.
Weiter wurde auch die
Antegung von Steuerregistern
gefordert, damit das bisherige ,Versteckerl-
spielen" der Groflverdiener erschwert wird.
Die Bezirksleitung verlangte ferner die
Staffelung der Maisel-Wohnbausteuer, * je nach
der Hohe des Einkommens. Kollege Ingenieur
Niefiner verwies in diesem Zusammenhang
auf die Bestrebungen, die bisherige Be-
satzungskostensteuer in eine Wohnbauforde-
rungssteuer umzuwandeln and forderte Be-
stimmungen, die es sichern, daf3 jeder Schil-
ling auch tatsachlich nur fur Wohnungsbau
verwendet wird.
Kollege Kuntner brachte auch die Benach-
teiligung der Nordbahnstrecke im Zugs-
verkehr zur Sprache da die Ziige auf dieser
Strecke in untragbar langen Intervallen ver-
kehren, was wirtschaftliche and kulturelle
Nachteile fur die Bevolkerung mit sich bringt. I
Einstimmig wurde beschlossen, den zustan-
digen Stellen eine Resolution mit ent-
sprechenden Forderungen zu iiberreichen.
Bezuglich der
Handhabung des Jugendeinstellungs-
gesetzes .
wurde eine Resolution an den OeGB sowie
an das Sozialministerium gerichtet, in der
die strengste Anwendung der Bestimmungen
verlangt wird, da es schon jetzt Anzeichen
dafiir gibt, daB sich verschiedene Unter-
nehmer mit Ausfliichten oder Geld von der
Einstellung Jugendlicher drtcken wollen.
Nicht mehr feufen, sondern bohren
Eine der schwierigsten Arbeiten bei der
Anlage von Bergwerken ist das Teufen eines
Schachtes. Die sowjetischen Ingenieure and
Wissenschafter haben lange dariiber nachge-
dacht, wie man das Schachtteufen mechani-
sieren kann. Schon 1931 haben Ingenieure
vorgeschlagen, ahnliche Gerate beim Teufen
der Schachte zu verwenden, wie sie bei der
Erdolbohrung benutzt werden. Sie entwickel-
ten dazu eih ?Gerat mit speziellen Schneid
and Schlagmeil3eln. Dieses Bohrgerat wird
seit 1938 bei der Anlage von Schachter ver-
wendet. Damit auch normale Schachte von
funf bis sechs Meter Durchmesser gebobrt
werden konnen, wurde jetzt ein besonderes
Gerat mit einer Bohrturmbreite von funf
Meter entwickelt. Diese Art Schachtbau wird
im Moskauer Kohlenbecken and in Sibirien
(nur bei weichen Schichten) angewandt. Im
Donezbecken wird sie nicht angewandt, well
dort das Schiefergestein zu hart ist.
(Fortsetzung, von Seite 1)
?Abweichungen" nicht nur bei der Tiefbohrung !
Bravo, Raffinerie Korneuburg !
Am 20. and 21. November 1953 wurde in
unserem Betrieb die Wahl des Arbeiter-
betriebsrates durchgefuhrt. Es wurden eine
Liste der Gewerkschaftlichen Einheit and eine
der sozialistischen Gewerkschafter einge-
reicht.
Von 170 Wahlberechtigten wurden 169 Stim-
men abgegeben, davon waren zwei ungtltig.
Die Einheitsliste erhielt 131 Stimmen (120),
die Liste der SPOe 36 Stimmen (67).
Aus diesem Stimmenergebnis ergibt sich
folgende Mandatsverteilung: Einheitsliste
vier Mandate, Liste der SP ein Mandat. Die
Einheitsliste hat ein Mandat gewonnen.
Es wurden folgende Betriebsrate gewahlt:
Heinrich Jobstl, Franz Patzelt, Rudolf
Scbwarzbock, Rudolf Dejnoska, Josef Gmein-
bock.
Ersatz: Josef Kronberger, Leo Rieth, Anna,
Petsch, Leopold Kastner, Franz Trettenhahn..
Das Wahlergebnis zeigt, daB die Kandi-
daten der Gewerkschaftlichen Einheit auf
Grund ihrer bisherigen Tatigkeit das Ver-
trauen des groiten Teiles unserer Arbeiter
gewonnen haben.
Die Fraktion der -Gewerkschaftlichen Ein-
heit dankt alien Kolleginnen and Kollegen
fur das erwiesene Vertrauen and wird sich
auch in der Zukunft bemuhen, konsequent
die Rechte der Arbeiterklasse and alter
Kolleginnen and Kollegen ohne Unterschied
each bestem Konnen zu vertreten. R. K.
Ernst Busch besuchte die Bohrung Mii 100,
the ebenfalls in ji ngster Zeit ein Sorgenkind
war, denn bei 2084 Meter riB das Gestange
ab, es gab komplizierte Fangarbeiten and
schliellich wurde bei 1200 Meter ein Wipp-
stock zur Richtungsanderungg eingesetzt.
Im Gesprach mit Abteilungsleiter Kollege
Wieland, mit Obermeister Gotschim, Ingenieur
?Jetzt erst weiB ich", meinte' Ernst B u s e h
(zweiter von rechts) ,auf dem Muhlberg, ?daB
es auf der, -ganzen Welt kein schnurgerades
Bohrloch gibt. So hat aucb jedee' Mensch
dann isnd wann seine ?Abweichungen", and
es kommt nur darauf an, ob er den Willen
hat, wieder ?auf die Gerade" zuriick-
zufindenl
Gangl, Ingenieur Nielner, konnte unser Be-
such aus dem Deutschen Theater die praktische
Arbeit am Bohrturm and eine Menge Fachaus-
drUcke kennenlernen. So wurde in dem Rol-
lenbuch, das Wort ,Knickung" durch ,Ab-
weichung" ersetzt, aus .,,Masut" wurde ,Oel-
lagerstatte", and anstatt ?Tiefe" wurde
,,Teufe" eingesetzt. Von der ?Buhne" des
Bohrturmes wird also die Arbeit naturgetreu
abgepaust and auf die Buhne des Theaters
iibertragen.
Ernst Busch, der sich von seinen fach-
mannischen Beratern mit einem. zunft-
gerechten ?Gluck auf!" verabschiedete, hat
uns nosh verraten, daB auch die Wiener
Scala dieses Erdblarbeiter-Schauspiel in
ihr Repertoir aufnehmen, and voraussichtlich
im Friihjahr 1954 auf das Programm setzen
wird. Wir freuen uns darauf and hoffen,
vorherauch die Scala-Schauspieler auf einer
Bohrturm-Buhne begrutlen zu konnen.
Vor der Riickreise nach Wien, haben wir
Ernst Busch noch die Frage gestellt, ob es
such in Ost-Berlin eine Theaterkrise gibt.
Die ? Antwort: ,Kulturgroschen brauchen
wir keenen, denn .bei uns verdienen auch
die Arbeiter so viel, daB sie sich and ihrer
Familie after einen Theaterbesuch leisten
konnen. Manche Stucke miissen wir mehr als
hundertmal auffiihren, damit wir zumindest
die Abonnenten versorgen konnen. Einige
Stiicke sind so beliebt, daB sie schon drei bis
vier Jahre ununterbrochen auf dem Pro-
gramm stehen."
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Z N I ' M E G
Cuter Start der T.heatergruppe Neusiedl
Mit eigenen Kraften hat die Theater-
sektion der Kulturgruppe Neusiedl ein Stuck,
benannt ?Das letzte Kapitel", am
18. November uraufgefuhrt.
Viele der Anwesenden gingen mit ge-
mischten Gefi:ihlen hin and glaubten, die
Daumen halten-zu mussen; aber unsere,Kol-
legen haben uns uberrascht. Wir waren sehr
zufrieden, noch dazu, wo dieses Stuck den
Anfang der Theatersektion bildete. Das_
Thema ist hochaktuell, weil es aus der
jungsten Zeit stammt and jeden Menschen
angeht.. Es behandelt kurz folgendes:
Ein Kunstlertrio im Jahre 1947: Die Schrift-
stellerin Trude Salm (Kollegin Bauer, Buch-
haltung), der Maler Wolfgang (Herbert Hof,
Behandlung) and der Kunstsoziologe Gert
Jansen (Hans Bauer, Buchhaltung Muhlberg)
verstehen sich als Freunde ausgezeichnet.
Nur wenn die Rede von Politik ist, gehen
die Meinungen auseinander. Die Schrift-
stellerin and der Maler sind der Meinung,
dali Kunst nichts mit Politik zu tun hatte
and getrennt behandelt werden mug. Die
Schriftstellerin arbeitet an ihren Liebes-
geschichten, and Wolfgang, der Maler, lebt
our fur seine Gemalde. Die Bemuhungen
_1hres Freundes Jansen sind so lange frucht-
los, his sie selbst aus der Erfahrung lernen.
Ein bei Kriegsende nach Karnten -ge-
fliichteter SS-Offizier (Karl Wanko) kehrt
zuriick and bewegt die Schriftstellerin Salm
dazu, ein geschichtliches Buch zu schreiben,
worin bewiesen werden soil, dali bei allem,
was in der Welt schlecht ist, die , Russen",
die Sowjetunion schuld sind. Trude Saim er-
kennt langsam, daB sie nur ihren Namen {
Weihnachtsbucher
Eine Ausstellung guter and sehr preis-
werter Bucher gibt es anlaBlich1einer Weih-
nachtsbuchausstellung im Kiubraum der
Feuerwehr bis 18. Dezember 1953 in der Zeit
von 17 Uhr bis 20 Uhr zu sehen. Dort werden
auch Bestellungen auf Bucher, die von der
?Buchgemeinde" and dem Globus-Verlag
stammen, entgegengenommen.
Auch eine reichhaltige Auswahl von guten
and billigen Kinderbuchern steht zur Ver-
fiigung. . _
Zu zahh?eichem Besuch ladet herzlichst ein
Dag Kuiturreferat der Feuerwehr,
Neusiedl an der Zaya
Die ,Ehrenkarfe
Es ist wieder die Zeit diverser unter-
haltender Veranstaltungen da. Sic stehen
hergeben soil and den beim Volk so be-
liebten ,Salm-Stil", der Inhalt aber. einer
Kriegstreiberclique' dient, die im alter.
Goebbels-Jargon mit never Melodic weiter-
machen will.
Ebenso ergeht es dem Maler, der sein Ge-
malde verkaufen will, and erkennen mull,
daB seine kunstlerische Arbeit miBbraucht
wird. Durch die standige Aufklarung ihres
Freundes Gert Jansen and aus den eigenen
Erfahrungen erkennen nun die die beiden
Kiinstler, dali sie einen neuen Weg beschreiten
mussen, wenn sie weiterhin der wahren
Kunst dienen wollen.
Gert Jansen, der Kiinstler' des neuen
Typus, hat semen Kollegen .den Weg aus
dem Dunkel in eine lichte Zukunft ge-
wiesen, allerdings einen Weg, den die Kiinst-
ler selbst gehen mussen.
Fur dieses' fortschrittliche and mitten ails
dem Leben gegriffene Stuck, welches von
Kollegen Hans Bauer selbst geschrieben
wurde and worin der Behandlungsarbeiter
neben der Buchhalterin, der Motorenwickler
neben dem Ingenieur, der Hilfsarbeiter
neben der Stenotypistin mit Hingabe an die
Sache mitgewirkt haben, dankte das zahl-
reiche Publikum durch mehrfache Beifalls-
kundgebungen. Auger. den. schon genannten
Kolleginnen and Kollegen wirkten mit i ber-
raschend gutem Erfolg mit: Else Papesch,
Reinpreoht, Hutterer, Kanzelmar, Diem,
Cermak.
Die Kollegen wunschen der Theatersektion
fur ihre weitere Arbeit recht viel Erfolg and
hoffen auf ein baldiges Wiedersehen.
Schobesberger
I Ehrenkarten fur die vielen Veranstaltungen
Abstaind genommen werden soil. -
Jede Veranstaltung kann durch ein an-
ziehendes Programm and durch' einen regu-
laren Eintrittskarten-Vorverkauf auch ohrie
Ehrenkarten zu einem zufriedenstellenden
Besuch kommen. Stellt daher den Verkauf
von Ehrenkarten an Betriebsangehorige ein,
das ist die Bitte, die mit diesen Zeilen ver-
bunden ist.
Dem Kollegen Radeschiifz
and seiner Gattin Josefine gratulieren die
Genossen der SAP sowie die Betriebsrate and
Arbeitskollegen des SEB=Neusiedl herzlichst
zur Ankunft des kleinen Manfred.
gewissenhaft verwallet
hat die Beltragsverrechnung fur die Gewerk-
schaft der Metall- and Bergarbeiter uns_r
Kollege Gustl Owesny. Da Kollege Owesny
nunmehr in das Angestelltenverhaltnus iiber-
noch mehr denn je im Zeichen des ?Stiers".' nommeri wurde, multe ein anderer Kollege
Der Reingewinn vieler Tanzabende usw., I die Verrerhnung der Beitrage?fiir die Gewerk-
flief3t in den meisten Fallen fortschrittlichen 1 schaftszahlstelle ubernehmen. Namens des
Zwecken zu. Das ist erfreulich. Da jedoch
unsere Arbeiter and Angestellten bei vielen
gemeinnutzigen Sammelaktionen ihre Opfer-
bereitschaft and Solidaritat schon gentigend
linter Beweis_ gestellt haben ist auch tier ; dem Kollegen Owesny den herzlichsten Dank
Zentralbetriebsrat der erdolgc.vinnenden Be- 1 fiT scene Gew.vissenha ti;keit aus.
triebe der Meinung, dali vom Verlcauf von I Franz Sobotka, Zahlstellenobmann
Zahlstelienausschusses, der s1ch ebenso wie
unser Bezirkskassier and die Gewerkschafts-
zentrale .von der mustergultigen Beitrags-
verrechnung uberzeugen konnte, spreche ich
Unsere Betriebsrafe
haben sich nunmehr konstituiert. Zum Ob-
mann wurde Kollege Josef Schropper and
zum Stellvertreter Kollege Franz Sobo:ka
gewahlt. Weitere Funktionare: Leopold Zwan*
ziger, Unfallverhiiter; Michael Pastier, Kassier;
Josef Stumpfl, Gewerkschaftsarbeit; Maria
Xandl, Schriftfiihrerin, Josef Rapf, Wirt,
schaftskommission.
Die Redaktion ersucht die Schriftfiihrerin
Kollegin Xandl, die Miuhlberger Leser fiber
den Inhalt der Betriebsratssitzungen durch
Berichterstattung auf dem laufenden zu
halten.
Personenwagen - Gefegenheifskauf !
Verkaufe meinen PKW, Type 12er Tatra,
zu billigem Preis. Neue Bereifung, Motor
einwandfrei.
Auskunft bei Karl Kock, Neusiedl an
der Z a y a, Siedlung Palterndorf (auch bei
Feuerwehr Matzen, Klappe 68, erreichbar).
Die Muhlberger Theatergruppe
unter Leitung des Kollegen Toni Windisch
wird im Janner kommenden Jahres unsere
Theaterfreunde mit dem BauernstUck ,Die
D o r f v e n u s" erfreuen.
Auger den ,alten Kraften", Frau Gush
Zaunrith and Herr Ingenieur Bertl L'knger,
werden diesmal einige ,Neuentdeckungen"
mitwirken.
Eine dieser Neuen, Frau Heidi Forberger,
wurde mit der Rolle der Dorfvenus betraut.
Weiters werden noch Fraulein Grete Moritz
sowie Kollege Robert Fruhwirth erstmalig auf
den Muhlberger ,Brettern" stehen.
Wir wunschen alien Mitwirkenden vies
Erfolg and gutes Gelingen.
Das Redaktionskomitee
Urlaub wahrend der Kundigungsfrist
Der Arbeitnehmer kann nicht gezwungen
werden, seinen Urlaub wahrend der Kun-
digungsfrist zu nehmen.
Grundsatzlich mug dem Arbeitnehmer der
Urlaub zum Zweck der Erholung gegeben
werden. Diesem Zweck entsprechend kann
der Arbeiter im Urlaub auch nicht zur Ar-
beitsleistung fur den Arbeitgeber heran-
gezogen werden. Das Urlaubsentgelt be-
kommt er, damit er den Urlaub genielen
kann, ohne arbeiten. zu mussen. Dagegen ist
der Arbeitnehmer verpflichtet, auch' wahrend
der Kundigungsfrist Arbeit zu leisten. Beide
Anspriiche der auf den Arbeitslohn
(wahr.end der Kundigungsfrist) and der auf
das Urlaubsentgelt - konnen nebeneinander
bestehen and der Arbeiter kann nicht ge-
zwungen werden, seinen Urlaub wahrend
der Kundigungsfrist zu verbrauchen. Wenn
er gezwungen wird, den Urlaub wahrend
der Kundigungsfrist zu nehmen, kann er
beide Anspriiche - den auf normalen Ar-
beitslohn wahrend der Kundigungsfrist and
auf das Urlaubsentgelt - geltend machen.
Anders liegt der Fall, wenn der Arbeit-
nehmer sich einverstanden erklart, den
Urlaub wahrend der Kundigungsfrist zu ge-
nieBen. ?Ein solches Einverstandnis wird
weder durch das Arbeiterurlaubsgesetz noch
durch einen Kollektivvertrag verboten. In
dienen Fall kann nicht beides, der normale
Arbeitslohn and das Urlaubsentgelt, be-
ansprucht werden.
(Entscheidung des Arbeitsgerichtes Landeck)
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/12 : CIA-RDP80S01540R004500160001-0
Aus der Arbeiterschaft - fur the Arbeiterschaft !
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/12 : CIA-RDP80S01540R004500160001-0
Macht.SchluB. mit dem Schle'nd=rian !
Die Sorglosigkeit, mit welcher da und dor:
gearbeitet wird, veranlal3t den Sicherheits-
techniker, erneut auf die verschiedenen
Sicherheitsvorschriften und Instruktionen
aufmerksam zu machen.
Der Zustand von Gasleitungen,
Absperrschiebern, Reglern, Riickschlag-
klappen, Gasgeraten usw.. ist laufend zu
kontrolliereri. Unzweckmalige oder bescha-
digte Gerate, Schieber usw. rind unverzuglich
auszutauschen. Der Einbau von Wasser-
schiebern in Gasleitungen ist grundsatzlich
verboten.
Das SchlieBen eines Schiebers bietet noch
keine Gewahr, daB eine Leitung drucklos
oder gasfrei gemacht worden 1st, sondern die
auger Betrieb genommene Leitung, mug
aullerdem durch Steckbleche gesichert
werden,
Nichtbeachtung dieser selbstverstandlichen
Vorschrift hat schon mehrfach zu Unfallen
~,gefiihrt !und wird daher gerichtlich verfolgt.
Bei der Verwendung von Erdgas zu Heiz-
zwecken
Sind die Grundregeln der Sicherheit unbedingt
einzuhalten. Diese Sicherheitsvorschriften
mussen von den zustandigen Gebaudever
waltungen alien Gasbenutzern in den Werk-
wohnungen laufend in Erinnerung gebracht
werden. Die zustandigen Installations-
abteilungen sind aber auch verpflichtet, nicht
sie muss en schadhafte Leitungen oder Ge-
Das hochexplosible Gasolin
den von Gasolin grundsatzlich- verboten ist.
Fur die Einhaltung diesel. Verbots werden die
zustandigen Stellen verantwortlich gemacht.
Es gibt ungefahrliche Rein igurgsmittel ge-
nug, so daB auf die Verwendung von Gasolin
er Fert
verzichtet werden kann. I der Badeaglage in Erfullung gehen.
Instruiert auch Arbeiter von Fremdfirmen ! , f"IR?" --~ - - 'Aft
Haufig kommt es vbr, daB Leute von frem-
den Firmen in unseren Betrieben Arbeiten
durchfuhren, ohne daB sie a]s Betriebsfremde
fiber die Gefahren in unseren Betrieben
unterrichtet worden waren.
Der zustandige Vorgesetzte, in dessen Be-
reich die Arbeiten durchgefuhrt werden, ist
daher verpflichtet, die Fremdarbeiter ent-
sprechend zu instruieren, damit ihnen und
ihrer Umgebung nichts passiert. Es. geht um
Menschenleben!
Ob es angenehm ist Oder nicht.. .
Immer wieder wird dari ber geklagt, dali
Kollegen Unannehmlichkeiten von seiten
ihrer Vorgesetzten haben, wenn sie pflicht-
gemaB auf Fehler' und Mangel aufinerksam
machen. Vorgesetzte, die solche Meldungen
nicht sofort iiberprufen und sodann Mangel
abstellen, handeln verantwortungslos und
mi ssen in krassen Fallen snit einer Anzeige
rechnen.
. Beim Einfiillen von Saure
erlitt vor kurzem einer unserer Kollegen eine
Augenverletzung, weil er weder eine Kipp-
vorrichtung noch eine Schutzbrille zur Ver-
fugung hatte.
Vor Verwendung von Chernikalien, Sauren
usw., hat der zustandige Vorgesetzte den Ar-
beitern genaue Instruktionen zu geben,. damit
sich keine Unfalle ereignen konnen, auch
diirfen solche Arbeiten erst dann durchgefiihrt
werden, wenn zweckmaIlige Schutzmittel zur
Verfugung stehen. Die Arbeiter sind aller-
dings 'verpflichtet, solche Schutzmittel dann
auch bei der Durchfi hrung der Arbeit zu
verwenden.
Der Siclierheitstechniker: Ing. Heuer
;Twird - wie bei der Erhebung der Ursachen
einen Gasunfalls festgestellt wurde - noch
immer zum Reinigen von Kleidern und
asche verwendet. Die Vornahme von Reini-
gungsarbeiten mit Gasolin (obwohl dies
i!trengstens verboten ist!) hat eine Auf-
raumerin in Neusiedl" mit dem Leben'be-
7ahlen mussen!
j, Es wird daher erneut darauf aufinerksam
Personenzug im Bergwerk-
In . den sowjetischen Kohlenbergwerken
4ektrische Personenzuge gefiihrt, um den
umpeln den zest- und kraftraubenden Weg
zrm Abbau,zu ersparen.
Die Kumpel, mit dem Fdrderkorb am
.tl1ort angelangt, begeben sich zur nahen
S ation, von der aus die Personenzi ge wah-
t nd der ganzen Schicht nach einem Fahrplan
t4rkehren, Sie halten auch bei Entfernungen
V& weniger als einem Kilometer. Die Wag-
gans fassen zwolf bis achtzehn Personen.
Einen neuen Reiseautobus,
" rvp ?Ikarus 55", brachte Ungarn heraus. Der
du;rch Luft und einen Wasserradiator ge-
?ku.hlte 125-PS-Csepel-Motor ist schalldicht im
Heck untergebracht. Besonderer Wert wurde
au; die Bequemlichkeit der Reisenden gelegt
dutch Sitze mit Gummieinlagen und Kopf-
lelinen," grolle Seiten- und Dachfenster und
tir_en GroB-Super-Radio mit mehreren Laut-
sprechern. Die LinienfUhrung der Karosserie'
wu rde nach Versuchen im Windkanal ge-
5ta:tet.
Ein ?Spritzverstefler" fur Diesel
Bosch brachte einen ,Spritzversteller" her-
aus, der den Zeitpunkt der Einspritzung von
Die, eikraftstoff a u t o m a t i s c h der-Motor-
drehzahl - anpalt, was rich besonders' bei
:'
Bergfahrten gut' auswirkt.
Personalnachrichten aus Neusiedl
Von Herzen, wenn auch etwas verspatet,
gratulieren die Betriebsrate und alle Arbeits-
kollegen dem Schichtfuhrer Kollegen Josef
Wind, der, mit gutem Wind in den Segeln,
im Hafen der Ehe gelandet ist.
Auch den Kollegen Friedrich Hammer und
Ernst Hymer, in deren Familien Nachwuchs
eingetroffen ist, entbieten wir nachtraglich
die aufrichtigen Gluckwunsche des Betriebs-
Es sah? damals nicht
-viel gleich,
1
l
.vollendet, es fehlt - wie Betriebsrat Kollege.
sofka berichtet - nur mehr die Inneneinrsch-
ung. Die Direktion hat zugesichert, dal die
Armaturen fur vier Br'ausen"in den nachsterr
Tagen geliefert werden. Audi Waschmuscheln
und Spiegel werden angebracht. Ein viel-
geauBerter Wunsch der Kollegen der Erd-'
gas-AG Neusiedl wird mit d
igstellung
Auch EPG=Gosting lehnf
Kamifz-Steuergesetze ab
Eine Versammlung der Gewerkschaftszahl.
stelle EPG-Gosting und der Betriebsrat
lchnten in Resolutionen an den OeGB den
neuen Steuergesetzcntwurf wegen seiner
Harten Or die Arbeiter und Angestellten ein
stimmig ab.
In der von der Gewerkschaftsversammlung
beschlossenen Protestresolution heiBt es: -
,,Die Arbeiter im Betrieb sind emport, dab
man auf der einen Seite die groflen Steuer-
privilegien der Kapitalisten ' unangetastet
laOt, wahrend man auf der anderen Seite
.den Arbeitern und Angestellten die bis jetzt
steuerfreien Betrage, wie Sonn- und Feier-
tagszuschlage, Schmutz-, Erschwernis- und
Gefahrenzuschlage und die verbilligten Mahl-
zeiten in Werkkantinen, Arbeitskleidung, ja
sogar den Anteil, den ein kranker Arbeiter
als Krankenentgeld erhalt, besteuern will.
Die Arbeiter der EPG-Gosting lehnen. den
Gesetzentwurf entschieden ab und verlangen
von ihren' Interessenvertretungen - der
Arbeiterkarnmer und dem Gewerkschafts-
bund -, diesem herausfordernden Angriff
auf das Realeinkommen mit alien Mitteln ent-
gegenzuwirken und einzutreten fur eine.
Lohnsteuerreform gemat dem Gesetzentwurf
fur die Regelung der Lohnsteuer der Linzer
Allgemeinen Betriebsratekonferenz."
Weihnachtsfreuden fur unsere Kinder
In einer gemeinsamen Sitzung der Arbeiter-
und Angestelltenbetriebsrate wurde be-
schlossen,, wie alljahrlich 'so auch heuer
wieder die Kinder von 'Betriebsangehorigen
im Rahmen einer Weitinachtsfeier mit einem
Weihnachtspackerl (allerlei Suliigkeiten) zu
beschenken.
Die Betriebsrate haben auch bei der Direk-
tion zwecks Unterstutzung der We:hnachts-
aktion vorgesprochen. Herr Direktor Koslov
hat' bereitwillig hierf-Ur einen Betrag von
3000 S zur Verfi.igung gestellt, wofur die
Kinderherzen bestimmt Freude und herzlichen
Dank empfinden werden.
Diesmal war es schon ein 3-:2.
Aus einem taglichen Mittagsspiel hat sick
nun auch bei uns eine spielfeste V o 1 1 e y-
ballmannschaft entwickelt.
So konnten unsere Kollegen Hochnicister,
Petrachek, Karl Koller, Sachs, Hager und
Sterrer am M,ittwoch, den 18. November, gegen
eine 1i nbinierte Mannschaft des ASV Neu?
s`edl a Sieger trervorgehen. Das Ergebnis
lautett. 'I : 2 fur die EPG.
Wir lie wollen unseren Sportlern zu
weiteren Erfolgen felt die Daumen halten.
T -M.- ,tcL auf! Das Redaktionskomitee
~fh s
"i rat t aerie und des ErdOigebteies Zistersdorf,-
denn ais unser Reporter vor einigen Wochen Wien',, f ,,; 'mtgasse 1. - Ve-rantwortlicher Redakteur:
knipste,=fehite -Hoch die Dachgleiche fir le Franz, Neusiedl an der Zaya, Niederostdrrcich.
neue `Badeanlage :der. Erdgas-AG in Neu- Q'_uart/,.:.hu'us. Zeltungs-. Utuik- und Verlagsansta%
siedl. Die -baulichem Arbeiten :sired. nunmehr ,r'G' in. b. H.. Wien- 1. Fl schmarkt 3-5,
Elnzelverkaursprels 50 Groschen.
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Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/12 : CIA-RDP80S01540R004500160001-0 r-
~o~~m~oir~a~oim`o~n~ ~CRf~I01~~1AI01~I~~~I01CiF ;
die Gemeinden Clem Staat horrende Summen-
an ?Notopfer" zahlen. - -
Widersinniges Notopfer
'Aueh im Bezirk Ganserndorf haben sich sich, daB Jahr Mir Jahr die Einnahmen der
anl5f3lich der Aufstellung der Budgets fur das Bundesregierung weit hoher waren als die
kommende Jahr die Gemeindevertretungen Betrage, die im Budget veranschlagt wurd.n.
jetzt intensiv mit den Sorgen und Noten der Schon daraus.ergibt sich, daB die Beibehal-
Bevolkerung?auseinanderzusetzen. Da gibt es tung des Notopfers nicht notwendig ist.
vielerlei MiBstande, die zu behebe'n sind. Hier Hatten wir eine Regierpng, die gewissenhaft
sind? StraBenbauten erforderlich, dort- beno- ihre Versprechungen einlosen wurde, ?dann
tigt man Schulraume und Kindergiirten. Und ntul3te das Notopfer schon 15ngst verscliwun-
lberall heischt die Not der Ert'erbslosen und den sein.
Gemeindearmen erhohte Aufwendungen fur flatten wir cine Regicrung, die dem Volk
Arbeitsbeschaffung und Sozialfiirsorge? dient, dann ware der Widersinn,, daB die
Die Gemeinden, besonders in Niederostcr- notleidenden Geme nden, statt vom Staat
reich, bedi rften, um die argsten Note za. lin- unterstiltzt zu we - n, diesem Staat viel-
dern, dringendst eines vom Staate zugesches- mehr noch ?Notopfer" brmgen mnssen, un-
Das Notopfer wurde im Jahre 1949 durch
Parlamentsbeschlul3 der beiden E egierungs-
parteien eingefiihrt, mit der Begrundung, daB
damit ein drohender Staatsbankrott ver-
hindert wird. Anfangs fiigten die Regierungs-
parteien auch hinzu, wenn der Staatsbank-
,rott abgewendet se], werde die Rggierung
.wieder auf das Notopfer verzichten. Aber
statt es zu beseitigen, wurde das Notopfer
systematisch von Jahr zu Jahr erhiht.
Wahrend die. Bundeslander und Gemeinden
1949 noch 150 Millionen Schilling auf-
bringen muBten, waxen es 1950 bereits'
350 Millionen Schilling, 1951 400 Millionen
Schilling, 1953 575 Millioncn Schilling und
1954 soil es gar auf 700 Millionen Schilling
erhoht werden.
Die' Bundeslander und Gemeinden werden
,also nachstes Jahr um 125 Millionen Schil-
ling oder um rund 26 P r e s e n t m. e h r an
Notopfer bezahlen mi sseri als im heurigen
Jahr. '
.Geandert am Notopfer hat rich im Verlauf
der Jahre nur -der Name. Ursprunglich hieB
es Notopfer, dann Bundesprazipuum. und jetzt
heif3t es ,Vorzugsanteile des Bundes". Ge-
blieben ist- wenn auch unter verschiedenen
Namen - die immer starker werdende Aus-
pliintjerung der Gemeinden.
Es ist leicht verstandlich, daB these hun-
derte Millionen' Schilling den Gemeinden feh-
len: Der so dringend notwendige Wohnungs-
bau, -die Errichtung von' Wasserleitungen,
-Kanalisationen, die Pflasterung von Straf3eh
usw. 'konnen vielfach nicht durchgefiihrt,
werden, weil die Mittel fehlen. Die Gemein-?
den versuchen, diese Ausplunderung durch
Erhohung oder Neueinfuhrung von Steuerh
auszugleichen. Daf3 dies auf die Dauer untrag-'
bar ist und zu nichts fiihren karin, be eist
die Tatsache, daB durch die alljahrliche ?Er-
hohung des Notopfers den Gemeinden von
Wir gegen bekannt, daB -ein
In Stralihof
. Wieder ein Kind uberfahren
Dieser Tage hat sich an der Str-aBenkreu-
zung in der Nahe der Schule in S t r a B h o f
wieder ein Unfall ereignet.
Die"siebenjahrige Annemarie G r o !3 I
wurde auf dem Heimweg von der Schule
von einem Personenauto erfaflt und weg-
geschleudert. Das Kind erlitt Platzwunden
und einen,Nervenschock.
Es ist nicht das erstemal, daB an dieser
Stelle Kinder lIberfahren werden. Vor etwa
einem Jahr war die Schtilerin Christine Edel-
mann das Opfer eines ahnlicherl.Unfalles.'Die
meisten Kinder, die die Schule in StraBhof
besuchen?, miissen die ziemlich stark frequen-
tierte, BezirksstraBe iiberqueren. Es ist von
den zustandigen Behorden ziemlich unvei-
ant.wortlich, daB dort .
weder cin - Verkehrsposten Dienst macht
noch eine Warnungstafel ? fur Autofahrer
angebracht wurde, dad sich in der Nahe
eine Schule befindet.
Die StraBenkreuzung ist zici,nceh unuber-
sichtlich, und da keine Warnungstafel dort
steht, fahren die Autos mit unverminderter
Geschwindigkeit.
Der Vertrcter des Linksblocks im Ge-
rneinderat hat wiederholt auf these gef5hrlicbe
StraBenl:reuzung verwiesen und, fur die Kin-
der, die aus der 'Siedlung kommen; einen
Schulautobus verlangt. Der letzte diesbeziig-,
liche Antrag de Linksblocks wurde im Mai
dieses Jahres eingebracht.
Warm werden Gemeinde und Schulbehorde
diese Gefahr fi r? die Kinder bescitigen? Schon
die Errichtung einer Warnungstafel konnte
gute Dienste leisten. Eire solche ist fur die
Gemeinde bestimmt erschwinglich.
Auch'in Hohenau ...
Auf ? der HauptstraBe in Hohenau wurde
ein vierjahriges Kind das,Opfer einesf
Verkehrsunfalles. Die kleine Maria Frischherz,
wollte die Strafe iiberqueren, blieb auf der
Fahrbahn plotzlich stehen, . wobei 7sie von
einem Lastwagen niedergestof3en w .rrde: Die,
Kleine war auf der Stelle tot. ? , '
Hirsche im Schricker Wald 1! ,
Am- 9.' November wurde im Schrickeri
Wald bei einer Jagd ein Hirsch - ein un-i
gerader Zehnender - zur Strecke gebrachti
Es ist dies der erste Hirsch, der dort zur,
Strecke kam, obwohl"diese Tiere nun schon'
seit 1945 im Schricker Wald zu Hause sind!
Der Hirsch hatte in Gewicht von 154' kg:.
Drei Kiihe durch Strom getotet
Die Landwirtin Rosalia G e e r liat kiirzlich ,
abends im Keller ihres_. Wirtschafts=
gebaudes in Spannberg einen elektrischen
Schalthebel umgestollen, wodurch die Wasser-
leitung zum Stallgebaude stromfiihrend
wurde. Drei Kiihe,- die beim Beriihren der
Tranke in den Stromkreis gerieten, fanden ?
er klagt fiber die unertragliche Steuerschraul4e
und fiber die Kunstdiingerpreise, er weill es
aus bitterer Lebenserfahrung, wie skrupellos
immer der Kleine benachteligt und aus-'
gebeutet wird zugusten der Grof3en, er emp-
findet als ? einer der ? zahlreichen J and-
bewohner, die zwischen Arbeiter- und Bauern- -
stand stehen, besonders eindringlich die un-
erlaBliche'Notwendigkeit eines Biindnisses
zwischen Arbeiterschaft und Bauernschaft.
Und was ihm besonders am Herzen liegt, ist
ein gesicherter Frieden. S
Der dritte-osterreichische Bauerntag
Am dritten - osterreichischen Bauerntag,
der g]eichzeitig mit der Generalversamrn-
lung des Bundes der Kleinen Land-
wirte in- Wien abgehalten wurde, " nahmen
rtind 800 Delegierte~ und - Gaste aus alien
Bundeslandern teil - Flachland- - und Berg-
?bauern, Weinhauer und Pachter,'Bauerinnen,
junge Menschen aus_ den Dorfern und auch
Vertreter der Arbeiter.-
Die Meinung des keinen Mannes
Zunachst wollen -wir? die Eindrucke einer
der zahlreichen Gastteilnehmer aus dem Be-
. Und nun einiges aus,den Referaten der
zirk Ganserndorf wiedergeben. --Wir 'konnten 1 Delegierten:
un
davon iiberzeu
en, daB seine' Ansichterr
s
g
Sinkende Kaufkraft - wachsende
Seit der Einfiihrung des Notopfers zeigt 1 den Anschauungen so ? gut wie -aller Tei1- i
nehmer entsprechen daB seine Meinung die, I Schwieriqkeiten
Werkdentiht
9 bis.13 Uhr und von 14 bis 16:r?~0
ordiniert
jeden Dienstag und Donnerstaa v
Q. Stock rechts)
wirkliche Meinung des ,Kleinen.Manaes" ist
- Herr Franz' K a n d l e r, ein, parteiloser Pen-
sionist mit ?ein.bif3chen, Weinland in P r o t-
t e s, war von dem Bauerntag onfach be-
geistert. Er lobte den sachlichen Geist der
Referate und wandte sick, als ein Besucher
verschiedener politischer Versammlungen,
der dafiir ?eine Nase" hat, entschieden da-
gegen, daB diese Generalversammlung ties
Bundes 'Kleiner Landwir-te, dem er selLast
nicht angehOrt, die Sache irgendeiner Partei
gewesen ware. Er bedauerte lediglich, daB die
Zeit zu knapp wurde, urn weiteren interes-
santen Diskussionsbeitragen Gehor zu geben.
Das Wesentliche aber wurde in treffender
_Weise_beleuchtet _ und durchbesprochen. Er
Jy.~
Ruh-ftfi=-K-ass'enin itgl~ er_l-
-------------
selbst versptirt die verfehlte- Politik-der,-he- 1 sie aaaurch _von dort keine billigen Futter-
gierung'nur allzu deutlich am eigenen Leibe, Imittel bekommt und ?weil Arbeitslosigkeit
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im Arbeiterklub Nees (dJ
Landesrat Laurenz G e n n e r vorn Vor-
stand .des Bundes der Kleinen Landwirte
stellte Pest, daB die kleinen und mittlerer~~'-
Bauern durch die Wirtschaftspolitik der Re-
gierung schwer geschadigt und oft in direr -
Existenz bedroht werden, obwohl gerade sie
es sind, die den entscheidenden Beitrag'.fiir
die Versorgung der Stadte leisten. Wenn es
heute bei vielen landwirtschaftlichen Pro-
dukten Absatzschwierigkeiten -gibt. so,ist dies
vor allem auf die sinkende Kaufkraft -der
stadtischen Bevolkerung zuri ckzufiihren.1 So
wie der Industrie die Absatzmarkte in 1den
Landern des Ostens fehlen, so leidet die
Landwirtschaft unter? der einseitig nach dem
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PR0TTE S = S0.-H0:NKI.RfCIf 'EN B'0C."K. LIES S A D E R K L A A
Bohr-biiro Prottes:
Konstituie'rung des Angestefiten-
- betriebsrates
Bel der kiirzlich erfolgten Konstituierung
des Betriebsrates der Angestellten des Bohr-
bilros Prottes wurden Kollege Florian Fiffirer
zum Obmann, Kollegin Leopoldine Zimmer-
mann zu dessen Stellvertreter, Kollege
Weirauch zum gemeinsamen Kassier des Ar-
beiter- and Angestelltenbetriebsrates, zum
Kontrollor Kollege Kleedorfer, zum Vertreter
in der Kuchenkommission Kollege - Groyer
and als Beauftragter fur die Verbindung mit
den Turmen Kollege Ellinger gewahlt.
Der konstituierte Betriebsrat stelite sich
Direktor Kornjenko vor and besprach mit
diesem das Forderungsprogramm der An-
gestellten. Direktor Kornjenko bezeigte
grolltes Verstandnis and sicherte voliste
Unterstutzung zu. Als besonders wiinschens=
wert bezeichneten die ?Betriebsrate unter an-
derem eine baldige Verwirklichung der
Funftagewoche. Direktor Kornjenko
versprach, sich auch dafilr einzusetzen and
legte den Betriebsraten gleichzeitig ans Herz,
ihr Augenmerk auf eine gew'ssenhaf:e Wah-
rung der Arbeitsdisziplin. zu wenden.
Die neugewahlten Angestelltenvertreter
appellieren an die Kollegen, mit alien Wun-
schen, Vorschlagen ? and Beschwerden ver-
trauensvoll zu ihnen zu kommen. Sie ver-
sprechen, sich fur die Interessen aller volt
and ganz einzusetzen, and erbitten fur ihre
Tatigkeit die Unterstutzung aller Kollegen. '
Ueber die Konstituierung des Arb^itcr-
betriebsrates berichten wir in der nachstcn
Nummer.
Gegen dos Komitz-Attentot.
Angestellte solidarisch
Die am 19. November 1953 stattgefundene
Betriebsversammlung der Angestellten des
Bohrbiiros Prottes lehnt in ihrem Protest-
beschiul3 den Steuergesetzentwurf de_
Finanzministers energisch ab, da er fur den
grSBten Teil der Werktatigen nicht nur keinc
Erhohung, sondern eine empfindliche Vermin-
derung des Realeinkommens bedeutet. Wah-
rend der neue Gesetzentwurf fiir die Arbeiter-
schaft nur Harten and Verschlechterungcn
bringt, bleiben die den Unternehmern einge-
raumten Vergi nstigungen unangetastet.
,,Wir fordern daher von Gewerkschaft and
nahmen. Kollege Klockner wies darauf hin,
dali such die Sozialversicherungsbeitrage rich
betrachtlich erhohen wurden. %
Es wurde ein Aktionskomitee gewahlt, das
Verbindung mit den Betrieben in der Urn
gebung aufnehmen soil, um -gemeinsame Ak-
tionen gegendas unsoziale Projekt zu behaten.
Gratulation
Belegschaft and Betriebsrat begluck-,
wunschen ihren Kollegen Franz Baai', Bohr-
meister im Bohrburo Prottes, herzlicbst zur
Geburt des dritten SproBlings und' Stamm-
!halters. Alles Gute der Mutter and dem.
Sonntagskind!
Danksagung
Kollege Johann Zechner, Bohrburo Prottes,
sagt der Direktion, der Kollegenschaft. dem
Betriebsrat and der BO herzlichen Dank fur
die anlallich des Verlustes seiner Frau be:
zeigte Anteilnahme.
Schonkirchen
Fur Frieden and Fortschritt
Der in diesen Tagen zu Ende gehende icurs
der Bohr- . and Fordermeisterschule hat in
zwei Kolportagen im Ort Schonkirchen
200 Exemplare der ,Oesterreichischen t'rie-
dcnszeitun
"
i
b
t
!
g
ver
r
e
en.
Arbelterkammer die energische Bekampfung Und fur den Bau des ,Volksstimme"-Hauses
dieses unsozialen Gesetzentwurfes mit :illen haben die Kursteilnehmer der Bohr- und For-
zu Gebote stehenden Mitteln and die Aus- dermeisterschule 84 Bausteine zu fiinf Schil-
arbeitung einer sozial-en Steuergesetzgebung, ling, das rind 420 Schilling, gespendet.
die den wetatigen Menschen- endlich eine
Erhohung' des Realeinkommens verschafft.
Dieser, von der Gewerkschaft and von .der
Arbeiterkammer auszuarbeitende Entwurf ist
dem Finanzministerium vorzulegen."
An der Diskussion beteiligten sich zahi-
reiche Kollegen, die gegen die neue Steuer-
gesetzvorlage einhelhg and in unverbruchli-
cher Solidaritat mit den Arbeitern Stellung
and damit sinkende. Kaufkraft auch die Sor-
gen der Bauern vergr6f3ern..
Der Bund der Kleinen Landwirte konnte
schbne Erfolge erzielen im Kampf gegen den
Pachtzinswucher, gegen bauernfeindliche
Steuermal3nahmen wie die Erhohung von
verschiederen Umlagen. Durch sein ent-
schlossenes Eintreten fir die durch Unwetter
geschadigten Bauern konnten Erfolge erreicht
werden, and tausende kleine Bauern im
Burgenland and in Niederosterreicb haben
durch die tatkraftige Unterstiitzung des
Bundes billige Pachtgriinde erhalten.
Gruf der sowjetischen Bauem
Einen Hohepunkt des Bauerntages bildete
die Ansprache des Vorsitzenden einer Kollek-
tivwirtschaft, Abgeordneter des Obereten So-
wjets J ego r o w, der zu den Oesterreichisch-
Sowjetischen Freuridschaftswochen in Oester-
reich weilt. Unter grol3em Beifall uberbrachte
er die Gri ile der sowjetischen Bauern and
wi nschte der Tagung vollen Erfolg.
Gemeinsame Sache mit den Arbeitern
N a g e I (Niederosterreich): Der heutige
Bauerntag soil uns ein Ansporn sein, ver-
starkt fur Gerechtigkeit auf dem Dorf zi
kampfen and unsere ilberparteiliche Volks-
opposition zu fe9?tigen. Wir mussen mit
alien dnseren Verwandten and Bekannten
Ober -diesen Bauerntag sprechen. R o m m e r
(Burgenland) wendet sich an die Arbeiter,
in ihren Betrieben zu' berichten, dali die
Klein- and Mittelbauern ihre Freunde sind
and ebenso wie die Arbeiter ein - besseres
Leben erstreben.
Die Wahl der 21 Mitglieder des Vorstandes arid sue fur den einheitlichen Kampf' zu
des Bundes der Kleinen Landwirte aus alien gewinnen.
Bundeslandern erfolgte einstimmig. Zum Qb-
rnann wurde der niederosterreichische
Landwirt Gustav H a 11 a d a and zum Sekre-
tar Ing. agr. Leopold F 11 c k e r wieder-
gewahlt. In einer Resolution wurden die
QQ15011 C5Q
Schonkirchen. den 21. November 1953.
Liebe Redaktion !
Heute wende ich mich im Namen vieler
Kollegen unseres Betriebes an Dich, als
unser Sprachrohr.
Wir haben hier im SchioB eine Werk-
kiiche, die von zahlreichen Kollegen be-
sucht wird. Das Essen wird hier zubereitet,
also nicht, wie es friiher ublich war, in
Thermosbehaltern hergeschafft.
Zu Beginn der Tatigkeit der Werkkuche
war das Essen schmackhaft and den All-
gemeinbedurfnissen der Arbeiter und An-
gestellten angepaf3t. Aber schon seit Wochen
wird in- dieser Kiiche anscheinend kein
and dem Geschmack der Belegschaften der
diversen Betriebe entgegenzukommen, and
das vorgesetzte Essen spricht von einer
offensichtlich lieblosen Zubereitung.' Man
sieht auf den ersten Buick, daB es der
Kiichenchefin sehr daran liegt, Speisen zu
kochen, -deren Herstellung nicht viel Zeit in
Anspruch nimmt. Erdapfel and andere Bei-
lagen sind des ofteren kalt and zuwenig
abwechslungsreich gewahlt.
Wenn man bedenkt, dal das gereichte
Mahl jedern Arbeiter S 3.50 kostet and die
SMV nosh einen grol3en Betrag zuschief3t,
mull man sich fragen, ob man bei diesen
Voraussetzunggen nicht besser betreut werden
konnte. Fehut es an der notigen Kontrolle
durch die damit betrauten Kollegen? -
Vielleicht kann man irgendwie Abhiife
1 sein.
wichtigsten Forderungen der Klein- and Wir wissen, dalI Du, lieber Erdcl-
Mittelbauern zusammengefalit. arbeiter", uns helfen wirst, daB alle Ar-
Landesrat G e n n e r forderte alle auf, den beiter and Angestellten in jeder Hinsicht
Bauern i1berall uber den Verlauf des Bauern- zufrieden sein werden.
tages and seine Forderungen zu berichten Recht herzliche GruBe Deine
Flora Ebner,
Sonden-Gen.-Reparatur,
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Achfungrt>Kriegsopfer !
Anschlag auf den Freibetrag!
Auf Delegiertentagungen des KOV and in oder Arbeitsunfallen korperbehindert sind,
Wahlversammlungen, bei Vorsprachen im keine Sonderausgaben,haben, da diese durch
Bundeskanzleramt, im Sozialministerium and die Sozialfursorge.getragen werden."
beim Finanzminister - bei den ver- Haben sich etwa -die- - wie zugegeben -
schiedensten Anlassen hat man den Kriegs- begriindeten- Sonderausgaben - An-
opfern and Korperbehinderten versichert, schaffungen and Auslagen _infolge Behinde-
welch ,groBes Verstandnis die Regierungs- rung in der Arbeit and im beruflichen Fort-
parteien den in der Erwerbsfahigkeit Be- kommen, infolge Zeitverluste durch -mangel-
schrankten entgegenbringt, immer wieder hafte Beweglichkeit oder gesundheitliche
hat man ihnen eine weitgehende Milderung Storungen, infolge vermehrter Abnutzung
ihrer Sorgen and Note versprochen. von Kleidern and Wasche durch schweiB-
Seit Jahren nun kampfen die Kriegsopfer -treibenden Kruckengebrauch usw. - haben
and die ihnen gleichgestellten Korper- sich diese Sonderausgaben ?nach ministeri-
behinderten dafiir, daf3 der trotz groflen eller Ansicht" erniedrigt? Decken, nach
Lohn-Preis-Veranderungen unverandert ge- ministerieller Ansicht, , die ebenfalls seit
bliebene Steuerfreibetrag -- der zum Beispiel Jahren gleichgebliebenen and schen seiner-
bei 5oprozentigerMinderung der Erwerbsfahig- zeit vollig unzulanglichen Fursorgerenten
keit monatlich 100 Schilling ausmacht (was wirklich Extraauslagen and Verdienstentgang
einer Steuerermaf3igung von nur einigen eines Korperbehinderten?
wenigen Schillingen beziehungsweise einem Diese spitzfindige Verdrehung der Tat-
lacherlich geringen Prozentsatz entspricht) - sachen -kann nur den Hirnen von Menschen
endlich einmal erhoht wird. entspringen, die sich herz- and gedankenlos
Doch anstatt diesen .Freibetrag - der fiber die so offensichtliche Notlage . der
monatlich von dem zu versteuernden Lohn Kriegsbesthadigten and Invaliden hinweg-
abgezogen wird - auf ein verniinftiges MaB setzen.- Dieser unversehamte ,ministerielle
zu bringen oder ihn zumindest der ver- Dreh" ist eine schlecht verblumte Verhohnung
anderten Lohn-Preis-Lage anzupassen, will der Lebensrechte einer ohnehin auf das
man ihn - im Zuge der geplanten Be- Schwerste getroffenen Bev6lkerungsschicht!
steuerung aller Zulagen and Vergiinstigungen Der unsaubere Plan des Herrn Finanz-
der Werktatigen - nunmehr g a n z ministers, nun auch auf Kosten der Aermsten
a b s c h a f f en! der Armen einige Millionen zu profitieren,
In dem burgerlichen Organ ?Die Presse", mull zum Scbeitern gebracht.werden!
Ausgabe vom 4. Oktober 1953, heift es Der schamlose Anschlag auf Blinde, Ampu-
wortlich: -,,Die Freibetrage wurden seinerzeit tierte and Leidende wird abgewehrt werden,
mit der BegrUndung begehrt, daB den Kriegs- wenn sich die Kriegsopfer and Korper-
beschadigten and den ihnen gleichgestellten behinderten zu gemeinsamem Kampf gegen
Korperbehinderten erhohte Werbungskosten, das Unrecht zusammenschlieflen and im
erhohte Sonderausgaben and andere auger- Biindnis mit der - von den neuesten Steuer-
gewohnliche Belastungen erwachsen. Die projekten ebenfalls hart betroffenen -
aligemeine and generelle Gewahrung solcher Arbeiterschaft dafiir kampfen, daB endlich
Freibetrage ist jedoch n a c h minister i- cinmal Schlufl wird mit den standigen Raub-`
e, 11 e r A n s i c h t nicht gerechtfertigt, da ziigen auf die Taschen der Werktatigen!
Personen, die infolge von Kriegsverletzungen Bert Odehnal, SEB-Matzen
M WIENER BEREICH - AUS DEM WIENER BEREICH- AUS DE.
RAFfI(1ERIE:KORf EUBURG
Verschulden vorliegt. Die Ursache, die
Kollegen Nufbaum bewogen hat, den fur
ihn so verhangnisvollen Schritt unter die be-
reits fahrenden Kesselwagen zu tun, konnte
nicht mehr festgestellt werden.
Auf Grund dieses Vorfalles mochte ich auf
die in den verschiedenen Kursen vor-
getragenen Sicherheitsvorschriften erneut
hinweisen; haltet these Vorschriften, gleich-
giiltig fur welche Arbeiten she gelten, ein
and seid doppelt vorsichtig bei Arbeiten, die
trotz alien Sicherheitsmalinahmen ein groiies
Gefabrenmoment in sich bergen.
Stellvertr. Sicherheitsing. Mauer
Samstag, den 14. November, fand in W u r-
n i t z die Beerdigung unsereu verunglUckten
Kollegen Robert Nullbaum statt. -
Vom Betrieb nahm daran eine grol3e An-
zahl von Kollegen unct die Werkkapelle tell.
Auch die Bevolkerung von Wurnitz war Behr
zahlreich vertreten.
Im Namen des 'Betriebes verabschiedete
sich Herr .Oberingenieur Dr. Kreisler in herz-
lichen and tiefbewegten Worten am Grabe
von Koilegen Nufbaum.
Der Betriebsrat, the Direktion mit- der Be-
triebsleitung and alle' Arbeitskolleigen driik-
ken den Eltern sowie - alien Anverwandten
von Robert NuBbaurn; welc.b r diesem -tragi-
Todlicher Arbeitsunfall - i
In den Tageszeitungen kann man taglich
lesen: ? ... ist einem Verkehrsunfall zum
Opfer gef allen", oder ? ... bei der Arbeit tiidlich
Verungliickt ..." usw. Da es uns nicht un-
mittelbar betrifft, machen wir uns meist
such nicht viele Gedanken fiber die Ursache
tend die MSglichkeiten, solche oder ahnliche
tJnfalle zu vermeiden.
In unserem Betrieb hat sich nun leider
ouch ein Unfall mit todlichem Ausgang er-
eignet. Unser Verschieber Robert. N u fi-
b a u m ist am 11. November 1953 beim An-
kuppeln in der Nahe des Labors iiberfahren
worden and war auf der Stelle tot.
Da sich dieser bedauerliche Unfall in
iinserem Betrieb zugetragen hat, beri.ihrt es
tins all.e, iln besonderen die Kollegen, die
mit ihm zusammengearbeitet haben - oder
dieselbe Arbeit verrichten. Die Untersuchung schen Unfall zum Opfer fiel, - ihre innigste
des Unfalles sowie die Angaben seiner Anteilnahme-und ihr tiefstes-Beileid'aus,
Kollegen haben ergeben, dab kein fr', emdes - bas Redaktitinskornitee
I Fur Gehaltserhohung der Industrie-
angestellten
In einer Betriebsratekonferenz der Fraktion
~der Gew-erkscha'ftlichen Einheit, Sektion In-
dustrie, wurde der einstimmige BeschluB ge-
faft, fur eine Gehaltserhohung ;in der Indu-
strie einzutreten. Demnach -musse das
niedrigste kollektivvertragliche Gehalt ent-
sprechend den, Lebenshaltungskosten fur
einen alleinstehenden Ledigen und entspre-
chend den Produktionsverhaltnissen in Oester-
reich mit 1000 S festgesetzt werden.
Von diesem niedrigsten Gehalt ausgehend,
musse ein Verhaltnis. zum hochsten Gehalt
so wie 1 :5 erreicht werden. Innerhalb dieser
Spanne mussen die Gehalter der einzelnen
Verwendungsgruppen so erstellt werden, daB
von den niedrigsten Gehaltern der jeweiligen
' Verwendungsgruppe bis -zum hochsten Gehalt
der gleichen Verwendungsgruppe ein Ver-
haltnis wie 1:1,5 besteht.
Weiter wurde vorgeschlagen, eine Sofort-
forderung zu erheben, wonach eine generelle
Erhohung der Nettogehaiter um fiinf Prozent
durchgesetzt werden mull.
Diese Gehaltserhohung ware als vorlaufige
Erhohung bis zur Verwirklichung der . Ge-
samtforderungen anzusehen.
Sowjetlsdies
Informationszenfrum
Donnerstag, 26. November, 15.30 Uhr: Im Kino: Die
Filmreprise: ?GIottee Freiheit." - 17 Uhr: Ver-
anstaltung fir Staatsangestellte. - 19.30 Uhr: Kleinet
Vor.tragssaal: Was ist Sozialismus7' Referent: Irina
Kamil. - 19.30 Uhr: Vortrag: Die internationale
Lage.' Referent: Dr. F. Glaubauf. AnschlieBend Film:
.GroBe Freiheit.'
Freitag, 27. November, 15.30 and 17.30 Uhr: Im Kinot
Die Filmreprise: GroBe Freiheit.'- - 19 Uhr: In der
Bibliothek: Leserdiskussion fiber des Werk Ilia Ehren-
burgs ?Die neunte Woge.' Referent: Albert Reisz.
19 Uhr: Veranstaltung fur - G2meindeangestellte. -~
19.30 Uhr: Kleiner Vortragssaal: ,Der Kampf def
Sowjetunion gegen den Krebs." Referent: Dr. Franz David.
AnschlieBend medizinische Dokumentarfilme.
Samstag, 28. November, 15 Uhr: Schdlerveranstaltungt
?Die ferne Braut." - 17 Uhr: Im Kino: Die Filmrepriset
GroBe Freiheit:' - 19 Uhr: Sowjetischer Humor and
Satire.' Ein heiterer Abend zu den Oesterreichisch=
Sowjetischen Freundschaftswochen.
Sontag, 29. November, 10 Uhr: Film fur Lehrlingei
,PK 8 antwortet nicht.' - 14 Uhr: Kindervorstellungi
?Die ferne Brant." - 16 Uhr: Vortrag zu den Oester-.
reichisch-Sowjetischen Freundschaftswochen: .Moskad
and der Saatsvertreg.' Referent: Redakteur Fritz Fuchs:
AnschlieBend Film: GroBe Freiheit." - 20 Uhr: lei
Kino: Die Filmreprise: ,GroBe Freiheit.'
-Stadlau
Samstag, 28. November, 15 Uhr: Jugendvorstellung:
Sowjetische Zeichentrickfilme. - 17 'Uhr: Ins Kinoi
Die bekannte Filmreprise: Tragodie einer Liebe" (mit
Benjamino Gigli and Camilla Horn). - 19.30 Uhr: Eiji
heiterer Samstagabend mit dem Ensemble der Voith:
Werke-Sankt Polten, zu den Oesterreichisch-Sowjetischen
Freundschaftswochen ?Ernst and Netter.' (Arbeitercitor
and russische Lieder, 6sterreichische Volkslieder, Soli
and humoristische Mundartvortrage sowie Schrammeln.)
Sontag, 29. November, 10 and 14.30 Uhr: Kinder-
vorstellung: Der Ritt ins Wunderland.' - 17 and
19 Uhr: Im Kino: Die lekannte Filmreprise: ;,Tragodie
einer Liebe' (mit Benjamino Gigli and Camilla Horn).
Fuhrende Persontichkeiten
der Welttriedensbewegung
sprechen in Wien
Donerstag, den26.,,November,20Uhr,
im Hochstadt-Kino, XX. Stromstrafie 36,
Winarskyhof: Minister a. D., - C i a n c a,
Mitglied der Sozialistischen Partei Ita-
liens, Peter L an g e. n, Betriebsratsobmann
and Mitglied des Kreisausschusses des
Deutschen Gewerkschaftsbundes, West-
deutsehiand, and der - kubanische Schrift-
Steller Nicolas G u i ll a n.
Wiener Friedensrat.
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Unter den zwolf als besonders dringlich
aufgezeigten Maflnahmen war such die For-
derung nach einer 50prozentigen Ermafligung
auf den offentlichen Verkehrsmitteln bei
SPORT
Fahrpreiserhohung
bedroht Oesterreichs Massensport
Es ist angst bekannt, deli such alle unsere
Sportverbdnde und Vereine seit vielen
Jabren um eine Ermafligung bei Sportreisen
auf den offentlichen Verkehrsmitteln be-
muhen. Ueberall im Ausland sind solche
Sportlerfahrkarten fur die Sonntage tiblich,
und die Ermafligung betragt durchschnittlich
50 Prozent.
Der Wiederaufbau unserer Sportbewegung
hat seit 1945 auch eine gro3e Breiten-
entwiekljung gebracht. Dime Sportvereine,
denen aus offentlichen Mitteln keinerlei
Forderung zuteil wird, sand aber nicht in der
Lage, die Kosten ftir den Massensportbetrieb
aufzubringen. Vor allem Blind es die -Mann-
schaftesporte, die grol3e Betrage fur Autobus-
oder Eisenbahnfahrten verschlingen. Zunachst
schrankte man den Spielbetrieb dadurch :ein,
daft man Jugend- und Schulermannschaften
aus den Bewerben zuriickzog, aber selbst das
konnte auf die Dauer ein empfindliches
Deficit in der Kasse nicht verhindern.
In voller Einmiitigkeit haben deshalb schon
1949 alle Sportverbande iln Bundessportrat
klar zum Ausdruck gebracht, daf3 nur die
Erfiillung de? von - den Verbanden auf-
gestellten Notprogramms Hilfe brinigen kann.
Volleyballturnier in Zistersdorf:
,Hoch die infernafionale Sport-
kaiineradschaff !"
das rief der Obmann des ASV Neusiedl Lois
Nowak bei der Eroffnung des im Rahmen der
Oesterreichisch-Sowjetischen Freundschafts-
EPG-Gosting und Bockfliefl erwiesen sich als
hoffnungsvolle Neulinge
wochen in Zistersdorf am Sonntag aus-
getragenen Volleyballturniers aus, das trotz
Ka1te und Wind ausgezeichneten Sport
brachte.
.Der erste Preis, ein schoner Pokal, wan-
derte an die sowjetische Mannschaft
,,Jupiter", der zw-eite Preis an die sowjetische
Mannschaft Motor", und den dritten Preis
errang ASV Neusiedl I.
Bockfliel3 I schlug. "sich uberraschend gut-
und sicherte sich den vierten Platz. In der
Punktewertung folgen sodann ASV Neu-
siedl II, Bockfliefi II, EPG-Gosting, FOeJ-
Neusiedl.
Bewundernswert waren die Technik und
Kondition der sowjetischen Militarsportler
Kollege Koller (EPG) meinte dazu: ?Die
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Groffurnier in Sfadlau -
Anlaillich der Sowjetischen Freundschaftswochen ver-
anstaltete der. ASK Autobasis ein Volleyballturnier. An
diesem Turnier nahmen acht osterreichische Mann-
schaften und eine sowjetische Armeemannschaft teil. -
Die sowjetische Mannschaft spielte gegen jede osier
reichische Mannschaft und verlor nur ein Spiel gegen
Bau-Montage I. Dieses Spiel war das Spiel des Tages.
Es lockte Zuschauer und Akteure an, und man kann
sagen, daB, wenn Volleyball sportlich schon gespielt
wird, ein ausgesprochener Publikumserfolg da ist. Obwchl
gleichzeitig ein FuBbailspiel stattfand, sahen trotzdem
Fullbalifanatiker deco Volleyballspiel zu.
Durch Winipel- und Blumenaustausch zwischen der
sowjetischen Mannschaft und den osterreichischen Mann,
schaften wurde die Sportfreundschaft herzlich gestaltet!
T u r n i e r s i e g e r wurde Bau-Montage vor der
sowjetischen Mannschaft und Wagner-Biro 11.
Bei den D a m e n siegte Eau-Montage vor Goerz 33 und
Donaustadt.
Den Damen und Herren sprechen die Veranstalter far
das wohigalungene Turnier ihren herzlicl'e_n Dank aus.
TV ..Nafurfreunde". Fatharunne -
Erfiillung ihrer Forderungen gewartet. Wie
zum Hohn haben die Regierungsparteien bis-
her nicht nur keine Ermaf3igung der Tarife
bewilligt, sondern im Parlament eine 25pro-
zentige E r h o h u n g der Fahrpreise auf den
offentlichen. Verkehrsmitteln beschlossen.
Wie bekannt, fand am 11. November unsere dies=
jahrige Generalversammiung statt. Anwesend, nach Ver-
ldngerung der Wartezeit zur Beschlullfassung, warea
28 Kollegen.
Zu Punkt 1, Berichte, sprachen Kollege Fiala und
Kollegin Kermer. Besonders erwahnt wurden die Zahi-
stellen Rumpel-Siebenhirten, Nova-Schwechat und Tank=
lager-Lobau Wir konnten auch unseren Mit liederstand
9
ler gegen these,, an den Lebensnerv unserer behaupten und festigen.
Sportbewegung greifende Mallnahmen. zu Punkt 2 trat das Wahlvorschlagskomitee zusammen
und beriet die Wahl des Ausschusses.
In Niederosterreich erwachsen Zu Punkt 3 Wahl de L t d
r n
uen ei
n
r
-
allein der Landesliga fur den Meisterschafts-
betrieb 12.000 S Mehrausgaben. Fir den Ge-
samtmeisterschaftsbetrieb der niederosterrei-
chischen Fullballvereine bedeutet die Tarif-
erhohung eine zusatzliche Ausgabe von mehr
a
Es ist daher verstiindlich, wenn vor allem
die Sportier der . Bundeslander entschlossen
Sind, einen energischen Kampf fiir die Er-
fiillung ihrer Forderung nach Fahapreis-
ermaf3igung zu fiihren.
holen auch die unmoglichsten Balle wieder
herein und bringen sie fiber das Netz!"
Die Preisverteilung fand nachmittags bei
einem gemtitlichen Beisammensein im
Arbeiterklub Neusiedi statt. In herzlicher
Freundschaft verbriiderten sich die Sportier
der SMV mit den sowjetischen Sportsoldaten,
,,Die Friedenstaten der Sportier", erklarte
Obmann Nowak bei einer Ansprache,
,,driicken den Willen der Volker aus. Diesen
Friedenswillen werden die imperialistischen
Kriegstreiber, die fetten, degenerierten Geld-
sacke, ob sie es wollen oder nicht, zur
Kenntnis nehmen mussen! "
Die Volleyballsektion des ASV Neusiedl
und die Bezirksleitung der Oesterreichisch-
Sowjetischen Gesellschaft sprechen dem SV
Zistersdorf fur die kostenlose Ueberlassung
ihrer Sportanlage den herzlichsten Dank aus.
Auch dem E-Ingenieur Koliegen Keimer wird
fur die Montage und Betreuung der Laut-
sprecheraniage aufrichtig gedankt, ebenso
dem Kiachenpersonal des SEB-Neusiedl fur
die Hilfe bei der Bewirtung der Gaste.
g, wu
e
u
en en
stimmig folgende Funktionare gewahlt.
Obmann: Johann Fiala, Tanklager-Lobau; Stell-
vertreter: Josef Wollmann, Nova-Schwechat; Kassieri
Kermer, Kantgasse; Stellvertreter: Bzoch, Kantgasse'
Schriftfiihrer: Anton Klement, Tanklager-Lobau; Stelf-
vertreter: Franz Stadler, Tanglager-Lobau; Tonren- und
Fuhrerobmann: Otto Kern, Rumpel-Siebenhirten.
Eine rege Diskussion ergab sich besonders fiber die
bevorstehenden Tariferhohungen bei der Bundesbahn.
Der neue Ausschu6 wurde auf Grund eines Antrages des
Kollegen Matzinger einstimmig beauftragt, an die
Bundesleitung und das Verkehrsministerium' eine Re-
solution gegen die Tariferhohung auszuarbeiten und' zu
ffbersenden.
Durch unsere Betriebsdirektionen wurde es in dankens-
werter Weise ermoglicht, die Touren und Bergfahrten
mit betriebseigenen Autobussen verbilligt durchzufifhren-
Nach dem Ende der Diskussion fand eine Filmvorfuhrung
statt, welche uns AufschluB Ober Fortschritte in Kultur
und Arbeit in der Sowjetunion gab.
Mitteiiung
Durch die Mitarbeit des Kollegen Franz Stadler
(F. W., Zentraltanklager) als Skilehrer ist die Leitung
der Naturfreunde "Fachgruppe Erd61-
a r b e i t e r" in der Lage, in der heurigen Saison Kurse
fur Kinder an Wochentagen und fur Vorgeschrittene an
Sonntagen durchzufiihren.
Ortsgruppe Neusiedl
7. Fiimtag - 1200 Besucher
Die Ortsgruppe Neusiedl an der. Zaya hat im Rahmen
der Oesterreichisch-Sowjetischen Festwochen ihren dies-
jahrigen 7. Filmtag durchgefuhrt und konnte die schon
Besucherzahl von 1200 Personen nachweisen. Dies war
die bisher bestbesuchte Veranstaltung unserer Ortgruppe.
Als Filmprogramm wurde gegeben:
Im Lande der Seen und Wasserfalle', Farbfilm aus der
So,wjetunion. ,Unser Wald", ein DEFA-Film. Die weiBe
Majestat", ein Hochgebirgsfilm mit Gustav Diessel.
Zum erstenmal hatte die Ortsgruppe die Moglichkeit,
auch das Stadtkino Zistersdorf fur ihre Filmvorfiihrungen
zu gewinnen. AuBerdem nahmen zum erstenmal bei
unseren Nachmittagsvorfuhrungen die Hauptschule und
Volksschule Neusiedl mit ihrem Herrn Direktor Pipal
und dem gesamten Lehrpersonal teil. Nach der Vor-
fuhrung dankte Herr Direktor Pipal unserem Obmann-
Stellvertreter Kollegen Vojna fur den schonen Film-
nachmittag und stelite das Ersuchen, auch an unseren
kommenden Filmtagen mit den Schillern teilnehmen zu
konnen. Die Volksschule Hauskirchen hatte ebenfalls
die Moglichkeit, an einer Nacbmittagsvorfiihrung teil-
zunehmen.
Wir' danken auf diesem Weg unserem Conner, dem
Direktor des SEB-Neusiedl Herrn Gladkow, fur die Frei-
gabe des Kinooperateurs und hoffen, auf weitere Unter-
stiltzung rechnen zu konnen.
Wieder eine NeugrUndung
I Mit 19. Oktober 1953 hat sich eine neue Sektion der
,Naturfreunde" in BockflieB konstituiert und der Orts-
gruppe Neusiedl an der Zaya angeschlossen. Als provi-
sorische Vertrauensnianner wurden Freund Hubert
J e.l i n e k, SEB-BockflieB, Wasserabteilung, Telephon-
klappe 4, unfl Freund Erich D v o r s k y, ebenfalls SEB-
BockflieB, Bauabteilung, Telephonklappe 96, nominiert,
welche Anmeldungen - zur Sektion BockflieB entgegen-
nehmen.
Die Ortsgruppe N e u s i e d 1 an der Zaya hat die
Sektion BockflieB in
V
fli
di
ht
ub
erp
c
ernommen,
ung
e
Uuter dam Uniformmantel den Sportdrefl jedweder Hinsicht zu unterstutzen, win bet Touren, Ver-
arrtaltungen, Diskussionsabenden und bei der Besorgung
die Sewietarmee kampft fiir den 1'rieden ' von Filmrn.
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Unsere Beila.e fur
~IINTERHALTUNG
Mr. Rangy verkauft Erdhehen
Wollen Sie 50 m Gebriill? Oder 70 m Wusiensfurm?
Merkwurdige Telephongesprache kann man
mitunter in einem Bizro, in Pinewood, der.
Filmstadt unweit von London, hhren. Da ruft
zum Beispiel eine Fir:na an and erkundigt
Bich, ob sie 100 m Lowengebrull, .70 m
Sonnenuntergang and 80 in Wustensturm er-
halten kann. Wenige Minuten spater erkun-
di.gt rich ein Herr, ob man 250 in Erdbeben
ur:d Aufnahmen vom Aufziehen der Wache
vor dem.SchloB Schonbrunn auf Lager habe.
Der. verlangte Bildstreifen muB aber vor
dem ersten Weltkrieg aufgenommen worden
sein, denn die Wache muB noch die k. u. k.
Uniform tragen.
Alle diese eigenartigen Wunsche werden mit
ernsten Gesichtern entgegengenommea,
notiert and wandern zu den anderen Wizn-
schen. Da liegen schon die merkwurdigsten
Best?ellungen vor:
Brennender Urwald,
Motorradrennen unter Palmen, Zusammen-
stoB zweier Automobile franzosischer Erzeu-
gung, Stral3enbilder aus Bombay. Wenige
Minuten spater geht ein Angestellter in the
ausgedehnten Kelleraume des Unternehmens
and sucht an Hand seiner Bestelliste 25 Blech-
dosen heraus, die die gewiinschten Themen
ent aaten. Noch am gleichen Tag verlassen
durch Boten, als Expref3gut oder Luftsen-
dung, die 100 m Lowengebrull and die 250 rn
Erdbeben Pinewood, um in irgendeinen Film
eingebaut zu werden.
Mister Rank hat enorme Einnahmen aus
seiner Filmproduktion, aber auch dieses
Archiv bringt noch eine ganz schone Stange
Geld ein. Als Mr. Rank kurz nach dem
Krieg den groflten Teil der englischen Film-
industrie ubernahm, begann er gleichzeitig
mit einem Filmbildarchiv. Samfliches Ma-
terial, d.as im In- and Ausland erhaltlich
war, kaufte er auf. Heute ist er der Eigen-
tiimer des groflten Filmarchivs Europas, der
Besitzer von fiinf Millionen Meter F?ilmband,
die alle nur erdenklichen Szeren in Bild and
Ton enthalten.
Konigsbesuche, Revolutionen, Kriegs-
handlungen
Wenn in einem Film eine kurze Szene an
den Ufern des Nils oder in den Straflen von
Paris smelt, wird man nicht immer Aufnah-
men an Ort and Stelae machen lessen, son-
dern nimmt die passenden Filmstreifen aus
dem Bildarchiv. Je grof3er ein derartiges
Archiv ist, desto billiger kann selbstver-
standlich ein Film hergestelh werden.
Das Londoner Archiv b 3itzt die ersten
Aufnahmen einer Nordpolexpedition aus dem
Jahre 1912. Aus Wochenschauen besitzt man
wichtige.politische Ereignisse, Kdni ^Gbesuche,
Revolutionen, Kriegshandlungen, Zeppelin-
fliige, Seegefechte, die Schlieflung der Zuider-
See, Aufnahmen, die einen kulturellen Wert
besit'-en and gelegentlich immer wieder in
Filmen Verwendung finden. Man kann wohl
behaupten, dal das Publikum kaum einen
Film sieht, zu dern kein Archivmaterial ver-
wendet wurde.
Man kann auf kein Erdbeben warten
Eine besondere Kartei enthalt gew,isser-
inaf3en als Ueberschrift das Thema. Auf3er-
kdem hat man nahere Einzelheiten vermerkt
. 0
WIssEN
and auf den Karten transparence Bilder an-
gebracht, so daB man sofort Ober den Inhalt
jedes BUdstreifens unterrichtet ist. Wenn
eine eilige telephonische oder telegraphische
Anfrage kommt, kann these ir_ drei bas vier
Minuten beantwortet werden. Die An-
gestellten haben die 25.000 Hauptthemen des
Archivs gewissermaf3en ,irn Kopf" and
wissen stets, in welcher Blechdose die ge-
suchte Aufnahme liegen kann. Keine ein.
fache Aufgabe, da 280.000 Bildrollen vorhan-
den rind!
Die Kassenschlager des Archivs sind die
Naturaufnahmen der Adria, der Spielbank
von Monte Carlo, Straf3enaufnahmen der
groBen Weltstadte, Tieraufna.hmen mit
echtern Ton and Naturkatastrophen. Keine
Filmgesellschaft der Welt kann es sich leisten,
auf eine Lawinenkatastrophe oder auf ein
Erdbeben zu warten, so dali man sae. lieber
fertio kauft.
Das unversenkbare Paddelboot
In der Deutschen Demokratischen Republik
wurde ein Paddelboot gebaut, das nicht sin-
ken kann, auch wenn es ganz voll Wasser
schlagt. Es hat einen geringen Tiefgang and
lauft. sehr schnell - alles clank dem neuen
Werkstoff Decelith and einer neuen Kon-
struktion.
Decelith, wird aus dern Grundstoff Poly-
vynil-Chlorid, einern Kohlenprodukt, gewon-
nen, ist sehr leicht, bei 140 Grad verform-
bar, kann mit HeiBluft geschweiflt oder ge-
klebt werden. Aus diesem Decelith wurden
. eine innere and eine aulere Bootshaut an-
gefertigt. Zwischen beiden befinden sich viele
in Langsrichtung verlaufende Luftkammern,
die gegeneinander abgedichtet sind. Sie
tragen selbst ein mit Wasser volles Boot.
Neuartig ist auch die Bauweise. Jede Haute
des Bootskbrpers and das Deck werden extra
fiber eine Form gedruckt (Schalenbauweise)
and dann an ihren StoBstellen mit Kiel- be-
ziehungsweise Setz- and Steuerbordleiste ver-
klebt and verschweiBt. Das Boot hat keiner-
lei Spanten and Holzversteifungen.
Die Vereinfachung der Produktion ermog=
ncht es, das Boot urn 350 Mark abzugeben.
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Der ,Schrauferl-Toni" hurt die Beichte
Vor einem Bezirks-
gericht ' in Oberoster-
reich steht der Herr
Anton Schreiber,
vulgo ,Schrauferl-Toni",
and hat sick wegen bos-
hafter Sachbeschadigung
zu - verantworten. Der
Richter hat schon einige
Male den Akt durch-
geblattert, ' aber er
scheint_ aus der ganzen Sache nicht recht
klug zu werden. Klagen wegen Sach-
beschadigung gibt es ja in rauher Menge,
and es werden dabei oft Sachen als ,,be-
schadigt" zur Sprache gebracht, von deren
Existenz man erst wahrend der Verhand-
lung erfahrt. Diesmal scheint es aber noch
verzwickter zu sein, denn der Schrauferl-
Toni wurde von den strengglaubigen
Bauern der Ortschaft Erding im Pauschal-
verfahren verklagt, einen B e a c h t-
s t u h l beschadigt zu haben.
Vorausgeschickt sei noch, dali der Toni
das schwarze Schaf in der Gemeinde ist,
der schon lifters den gerechten Zorn seiner
Mitmenschen durch allerhand Schand-
taten auf sein Haupt herabbeschworen hat.
Richter: Also, da waren wir wieder ein-
mal, Herr Schreiber, was ist Ihnen denn
eigentlich eingefallen, den Beichtstuhl zu
demolieren?
Toni: Des hab i tun rniissn, Herr Rat,
sonst wa i net aullerkommen.
Richter: Ja, urn Himmels Willen, was
hatten Sie denn im Beichtstuhl zu suchen?
Die ?Flucht in den Beichtstuhl"
Toni: I war auf der Flucht and hab mi
halt im Beichtstuhl versteckt.
Richter: Auf der Flucht? Vor wem sind
Sie denn geflohen?
Toni: Vor die Kirchleut.
Richter: Das mussen Sie schon genauer
erzahlen. Ich hab noch nie gehort, daB ein
Mensch vor Kirchengangern fluchten muB:
Toni: I schon.
Richter: Also, erzahlen Sie einmal deri
Hergang Ihrer sogenannten Flucht:'
Toni: Des war a so: I war mit a paar
Kollegen im Wirtshaus and des ' war an
an Samstag. Weals a so gmutlich war, sari
ma bis in der Fruah huckn bliebn. Wia
mir nacha do. hoamgangen san und. grad
iibern Kirchplatz gengan, san schori
d ersten Leut zur FruahmeB kumma. Und
well der Mensch do an Anstand hat, so
hab i m4r denkt, i. tua jetzt a so, als wenn
i in d Kirchn gangat, hob umdraht and bin
mit die Leut einiganga. Dabei hab i ghort,
wias hinter mein Ruckn gsagt ham: Da
schauts her, jetzt geht der bsoffene Schrau-
ferl gar in d Kirchen eini! Den Bazi much
ma oane auflegn, da wird earn sei Gaudi
schon vergehn! Do bin i halt grennt and
hab mi in an Beichtstuhl versteckt.
Richter: Das ist doch kein Grund, gleich
den Beichtstuhl zu demolieren!
Toni: Des hab i a nia im Sinn ghabt,
aber laBn S mi doch weiter erzahln. Wia
i so drin huck, kernman auf amol die
Leut and wolln beichtn. I hab mi nimma
aul3igsehn and hab halt so tan, als wenn
i der Beichthorer war.
Richter: Wollen Sie damit sagen, daB
Sie tatsachlich Beichte gehort haben?
Die Gemeinde beichfet
Toni: Ja, natiirlich, aber ganz unfrel-
willig, and Sie konnen mir glauben, Herr.
Rat, daB es koa leichte Arbeit war. 'Ma
sollt gar net glaubn, was in so oana Gmoa
alles vorkommt.
Richter: Haben Sie von mehreren Per-
sonen die Beichte gehort?
Toni: Ja, ja, so a Stucker 15 werdens
schon gwesen sein. '
Richter: Haben Sie ihnen auch Bulle
auferlegt?
Toni: Sel.bstverstandlich war das notwena
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