BILLIGER KAFFEE IM AUGUST

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Document Number (FOIA) /ESDN (CREST): 
CIA-RDP80S01540R002200230019-8
Release Decision: 
RIFPUB
Original Classification: 
K
Document Page Count: 
8
Document Creation Date: 
December 22, 2016
Document Release Date: 
May 24, 2012
Sequence Number: 
19
Case Number: 
Publication Date: 
July 18, 1953
Content Type: 
OPEN SOURCE
File: 
AttachmentSize
PDF icon CIA-RDP80S01540R002200230019-8.pdf2.96 MB
Body: 
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230019-8 ,Verlag: and Redaktion: 181n.-Grunewald, Bismardkpl.1, Ruf' 977921, Pernschr. 028756. Anzeigenverwaltung: i w a g, 131'n.-Grunewald,'Bismardkpl.1. Nr.'165 / 8. jahrgang Bilulger Kaffee im A'n satze auf 6 DM festzusetzen, gegen die Stimmen Bayerns und Nordrhein-Westfalens abgelehnt. In den letzten Tagen hatten zahlreidie Organisationen, darunter der DGB, im Interesse der Verbraucher den Bundesrat nosh einmal auf die Dringlidikeit der Verbilligung hingewiesen. . Ein Pfund guten Qualitatskaffees wird wahrscheinlich nadi der Senkung' an den Verbraucher mit 11 his 12 DM abgegeben werden. Diese Sorten kosteten bisher 17 his 18 DM. Der Handel kann die Preissenkung bei durch- schnittlichen Konsummisdhungen 'node nicht ubersehen. Die Steuersenkung diirfte such giinstige Auswirktingen auf den Kaffee-Import haben. Bisher habe sick die Einfuhr billiger Sorten wegen der hohen. Steuerlast nicht rentiert. Optimisten redinen infolge der' Steuersenkung mit einer. Verdoppelung des. Verbrauchs. . Ein Kilo Tee wird wahrscheinlich 23 bis 25 DM gegen. fiber bisher 40 DM bei durdischnittlidier Qualitat kosten. Audi hier wird ein Mehrverbraudi erwartet. - Widerstan'd der Fiuanzminister in letzter Minute zu Fall gebracnt / DerVerbrau'cler siegte .'Bonn (Eigenberidit). Der Bundesrat hat am Freitag der vom Bundestag beschlossenen Senkung der Kaffee- und Teesteuer zugestimmt. Die Steuer- ermaBigt sidh fur' das Kilo Kaffee von 10 auf 3 DM und fur das Kilo Tee von ?15' auf 3 DM. Mit dem Besdiluf{ wurde ein SchluIstrich tinter ein dreijahriges -Ringen zwisdieh Parlament und Bundesfinanzminister gezogen.. Die entscheidende, :letzte Initiative, zugunsten des Verbrauchers, ging von der SPD- 'Bundestagsfraktion aus. In letzter Minute konnte gestern der Widerstand der Landesfinanzminister zu Fall gebradit warden. Sie hatters eine so weitgehende Senkung der Kaffee- und Teesteuer abgelehnt. Die Senkungsgesetze konnen nunmehr ausgefertigt und verkifndet werden. Sie treten drei Wochen nach Ver- kfindung - die Bundesregierung erwartet Mitte August - inKraft. Kreise des Handels redinen mit dem 31. August. Iri der gestrigen Bundesratssitzung wurde ein Kompro- miBvorschlag Bundesfinanzminister Sdteffers, die Steuer- Feldzu '. le en. den -Hunger Reuter: Lebensmittelhilfe kann beginnen - jeden Monat einen. Bezugschein Berlin (Eigenbericht). leder Bewohner des Ostsektors und audi der, Sowjetzone, der nadi Berlin kommt und silt hi Westberlin meldet, soil kunftig die Miiglichkeit haben, fur side und seine Familienangehorigen einmal im Monat einen Bezugsdiein fur hodiwertige Lebensmittel Reuter.bedauerte, daB these 'Lebens- mittelhilfe sich leider nur auf diejeni- gen erstrecken konne, die sie selbst abholen werden. Sie sei aber im Augenblidk'jedenfalls .eine wirksame. Unterstutzung fur die Ernahrung der- jenigen Menschen aus dem sowjetisch besetzten Gebiet, die in Berlin erreidit werden konnen. Daneben wurden alle anderen Bemuhungen weitergehen, die' Paketsendungen und die karitative Hilfe ?sonstiger Art zu verstarken. Die vorbereitenden Mal3nahmen zur Ausgabe der Lebensmittelbons fund' der darauf zu beziehenden Nahrungs- Entschadigung etwa im Werte von 5 DM zu erhalten. Dies 'gab gestern der Regierende Bfirgermeister 'Dr. Ernst Reuter in einem Rundfunkinterview bekannt, nachdem Besprechungen in Bonn zu einem Einvernehmen mit der Bundesregierung fiber die Lebensmittelhilfe gefiihrt batten. mittel sollen sofort getroffen werden. Es wfirden soldie hochwertigen Le- hensmittel ausgegeben warden, die Berlin und der Bund auf Vorrat haben. Damit keino Doppelheziigestattfinden konnen, ist an eine Kontrolle gedacht. Die Ausgabe der Lebensmittel? wird wahrscheinlich in bestimmten Airs- gabestellen erfolgen. . (dpa). Die Einfuhr von Lebensmit- teln aus der Sowjetunion in die So- wjetzone werde sich im dritten Quar- tal um ein ,Vielfaches" erhbhen, mel- dete gestern abend der sowjetz'onale Nadirichtendienst. Die Sowjetzone er- fur Gefangene lialte' aus der Sowjetunion in diesen drei Monaten ?fast das Doppelte, an Butter, fast 1,8ma1 soviel Pflanzenol und 20mal soviel tierische Fette wie in-den ersten sechs Monaten dieses Jahres". Doppelspiel um Syngman Rhee Kopenhagen (Eigenbericht). Ein aus New York zuriidcgekehrter sowjeti- slier.Diplomat beriihrte k{irzlich auf der Durdifahrt Warschau. Wie aus zu- verlassigen polrsischen 'Quellen ve'r lautet, babe er sich dort geruhmt, es sei ihm und seinen Koilegen gelungen, den AuBenminister Siidkoreas, Pyon- Yong-Tae, fiber Mittelsleute davon zu iiberzeugen, daB Siidkorea, falls es zu einer Unterzeichnung des Waffenstill- standes durch die Vereinten Nationen komme, seine Entschlubfreiheit zu- riidcgewinrien masse. Die Mittelsleute hatten dabei in gdtem Glauben ge- handelt. Der sowjetische Diplomat deutete Bundesrat erledigte, 67 Tagesordnungspunkte in drei Stunden Bonn (Eigenbericht). In knapp drei' Eltern- und Ausgleichsrenten um 20 Stunden hat der Bundesrat gestern 67 Prozent vorsieht. Die Pflegezulagen Tagesordnungspunkte erledigt. Zu Be- warden zum Tail ?bis zu.175 DM er- ginn-der Sitzung wahlte die Lander- light, die Ausgleidisrenten fur. 'Wit- vertretung einstimmig zum Nadifolger wen mit Kindern einheitlich auf 60' Maier, dessen Amtsperiode am 7: Sep- tember ablauft, den hessischen Mi nisterprasidenten Zinn. Einer. der Vi- zeprasidenten wurde wieder der Re- gierende Burgermeister Dr. Ernst Reuter. , Gebilligt wurde gestern das Gesetz fiber die Entschadigung der eheniali- gen ?deutschen Kriegsgefangenen. ?Fiir jeden Monat Gefangenschaft nach dem 1. Januar ' 1947 erhalten ehemalige. Soldaten eine Entsdtadigung von 40 DM, die sich fur jeden -Monet Ge- fangenschaft nach dem 1. Januar.1949 auf 60 DM erhoht. Die Entschadigung wird in fiinf jahresraten nadi sozialer Dringlidikeit ? gezahlt. ' . Die Landervertretung verabschie- dete eine Novelle zum Biindesversor gungsgesetz, die ? eine Erhohung der Dam Entwurf zur Anderung des Ge sowjetischen Agenten in Verbindung Arbeitslosenversicherung stimmte der Pundesrat ebenfalls zu. Danach kann die Arbeitslosenunterstiitzung kiinftig nach langfristigen- Besdiaftigungsver- haltnissen his zu, 52 Wochen gewahrt werden. AuBerdem wurde eine Reihe von Unterstiitzungssatzen erhoht, um die Differenz zwischen fruherem Lohn und Unterstutzung zu reduziere'n. Gebilligt wurden unter andererh das Gesetz,'das den 17. juni als ?Tag der deutschen Einheit" zum National- feiertag erklart, und das Gesetz fiber die in Berlin zu errichtende Bundes- anstalt fiir . die Angestelltenversiche- rung. Das Wiedergutmadiungsgesetz ging an den VermittlungsaussdiuB. gebracht babe, die ihm wahrend der schwebenden Waffenstillstandsver- handlungen Unterstutzung gewahrten und Direktiven iibermitteln'solltpn. Er gab weiterhin seiner Genugtuung der- fiber Ausdrudc, daB side die-Beziehun- gen zwischen Siidkorea und den Ver- einigten Staaten Aso gunstig erit- widcelten". 60 Menschen ertranken Neu-Delhi (AP). Ein Fahrboot ist in einem Strudel des Sutnei-Flusses in Indian sekundenschnell gekentert und hat 60 Menschen mit in die Tiefe gerissen. Die iibrigen zehn Fahrgaste konnten gerettet, werden. Die Un'- gliidcsstelle liegt etwa 300 km n6rd- lidi Neu-Delhis. Das Boot brachte Ar 'baiter voneiner Baustelle nachHause. Bombenexplosion in Kairo Kairo (dpa). Bei einem Sprengstoff- Grol3e. Aufgabe fiir ~freie Welt Erich Ollenhauer auf der Schlul3kundgebung .in Stockholm Stockholm (UP). Der SPD-Vor- sitzende Erich Ollenhauer trat am Freitag auf einer offentlichen Kurid- gebung in Stockholm am letzten Tag des Kongresses der Sozialistischen Internationale erneut fur eine Vierer- konferenz ein. Er sagte: , Der Einsatz der militarisdien Macht der Sowjet- union hat die Wiederherstellung frei heitlidier . Zustande in diesem ' Toil Deutschlands aus der eigenen Kraft seiner Bevolkerung 'verhindert. Aber damit ist dieser Kempf n i c h e abgeschlossen. Die Wiedergewinnung der persdnlicben und??politischen-Frei- heit fur alle 'Menschen, die Herstel lung demokratischer Zustande in,den Gebieten ? tinter der Herrschaft der, SU ist haute mehr denn je eine der, groBen.Aufgaben der freien Volker.. .? Die Aktionen der. Arbeiter in. ?Ost-. attentat im Kairoer Regierungsviert.l Berlin und in der Sowjetzone? mussen fanden'gestern abend drei Menschen ihre Fortsetzung finders auf der Ebene Tod. Zahlreiche Personen wurden der internationalen Politik. Wir deut- den verletzt. Unter dem Druck der Ex lo= schen Sozialdemokraten fordern daher sign 'stfirzten einige Hauserfronten Wiedervereinigung Vierdervereiniguinigung konf Deutschlands -fiber die in zusammen. 'Teile de's Sprengkorpers Freiheit durdi freie Wahlen in alien warden noch untersucht. vier , Besatzungszonen' Deutsdhlands, 'Auch Schwer iidraul3en" und.in Berlin. Wir freuen uns, daB der Internatio- Bochum (Eigenbericht). ' Mit Harry- nale- Sozialistisdie KongreB; zu dem' Schwer ist der letzte Herthaner bei wir hier in Stockholm versammelt ? den deutschen Amateur-Boxmeister- sind, 'dieser - Forderung nach?? der schaften in Bochum' ausgeschieden. schnbllstm8glichen Durchfiihrung einer;, Schwer verlor nach Punkten gegen Viermaditekonferenz? seine . Zustim-- den'Diisseldorfer Homberg. Audi Ber= mung gegeben hat. Wir'. sind sillier, lins Helbschwergewichtsmeister Hoth daB dieser BesdiluB .eine. grofle Er-, muBte gegen Horoba (Dortmund)-eine mutigung ? fur die Men`schen. im..Osten Punktniederlage einstedken: Harry Deutschlands und fur, alle in. Unfrei- - Kurschat dagegen ivurde. Punktsieger heit und Not .lellenden . Menschen im ; fiber den Dortmunder Johannpeter.. OstenEuropas. sein wird;"=- ' (Siehe; such -Seite? 4.) ? r Monatsabonnement 3,45 DM Wochenabonnement 0,80 DM Sorintagsabonnement 0,80 DM nst Einmal..am 'Rhein, und .dann zu zweit, im Sessellift. ABmannshausens neueste- Errungensdiaft: eine Seilbahn zum.Niederwalddenkmal. Foto: AP Der'.Krenll loekt den Westen'' . MitMangan u'nd,Chrom auf Suche nach geschaftlichem Ansehlu0 Paris' (UP). Die Sowjetunion, hat dtirch Angebote zu Handelsabmadiungen in. den letzten Tagen ihren' Wunsdi zu erkenrien gegeben, mit dam Westen .wieder ins Geschaft zu kommen. Diese -Initiative wird in informierten Krei-' sen als weiterer Sdiritt der Moskarer Friedensoffensive angesehen. Die UdSSR wird Chrom und Manganerze, also kriegswiditige Metalle zur Stahl hartung,. sowie unter anderem 01, Pechblende. und Getreide i'm Rahmen eines Handels- und Zahlurigsabkommens an Frankreich liefern. Sie wind dafiir zunachst Kunstseide, Woiltextilien, Blei und Garne und spater Handelsschiffe his zu 5000 BRT und. Dampfkessel aus Frankreich be- ziehen. Das??jetzt uiiterzeichnete. Ab- kommen ist, auf drei Tahre befristet und.sieht in den ersten zwolf Mona- ten auf?jeder Seite Warenlieferungen im Werte von etwa"150 Mill. DM vor. ? Mangan und Chrom-Erz hat. die So- wjetunion nach einer Mitteilung des Londoner Handelsministeriums audit GroBbritaihnien angeboten. Es han- delt sick' um den ersten derartigen Vorsdilag? der UdSSR seit der Vor- kriegszeit. Interessierte britische Fir- men sind 'davon unterrichtet warden. Das Handelsministerium teilte ferner mit; ? daB die. Sowjetunion auf dem' Londoner Edelmetallmarkt eine gr6- Bere Menge Platin angeboten hat.' Wie gestern aus ,Athen bekannt wurde,, verhandelt Griechenland ge- genwartig fiber den AbschluB eines Handelsabkommens Emit der, Sowjet- union. Der Vertrag sieht ein' Volumen von etwa' 42 Mill. DM ? im jahr vor. In Moskau wurde gestern der erste Wirtsdi +ftsbericht der Regierung Ma- lenkow/v,erof?entlicht. Der Riidcblidk fiber die etwa viermonatige Amts- tatigkeit?spricht in Prozentzahlenebn Erfolgen der Wirtschaft.' Sie 'zogen jetzt ab Berlin (dpa). Zahlreidie sowjetische Panzer sind' gestern; wie Aussagen von Einwohnern, des Sowjetsektors' bestatigten, durch Ostberlin ?gerollt. Sie fuhren diesen! Angaben? zufolge zum Gilterbahnhof des Schlesischen, Bahnhofs. Vermutlich haridelt es sick um- Einheiten, die nach dem Volks- aufstand in bestimmten Randbeiirken Ostberlins bisher zuriidkgehalten wur- den und nun m6glicherweise in ihre Stammquartiere in ,der Sowjetzone abtransportiert werden, sollen. Mit,1.150 'km/st durch die \Li%fte - Einen . neuen G'eschwindigkeitsrekord het ein amerikanischer Oberstleutnaht' mit seinem Diisenjager aufgestellt: 1151,56 km/st. (AP) Der Gemahl K6nigin ' Elizabeths, 'der Herzog ?von Edinburgh,' war am Freitag Ehrengast der britisdien Gewerksdiaften. In - Washington traf Bundesminister Sdiaffer. ein: Er wird Besprediungen mit; Finanzminister "Humphrey und leitenden Beamten der Weltbank fuhren. (dpa). Mit Dr. Johanna Bayer hat zum ersten-' mal ' eine Frau den Vorsitz im Sster- reidiisdien Bundesrat iibernominen. (UP) 300000 his 400000' heimatvertriebene Schlesier erwartet K61n. In 'der Rheinstadt findet'das vierte Bundestreffen der?Schle- sier.statt. ? -I . . ? ?(Up)? CIO-President. Walter Reuther stattete dem SPD-Vorstand in Bonn. einen Besudi ab. In D.iisseldorf hatte'er'am Grab de's ehemaligen DGB-Vorsitzenden Hans Buck- ler einen Kranz niedergelegt. (EB) - Zwisdien den Westmaditen und' .Ju= goslawien ;be'gtnnen, demn.a'chst Bespre- chungen fiber die Militarhilfe fur Bel- grad. - (dpa) Die ,T5gliche Rundsdiau",. die Tages- zeitung der sowjetischen Besatzungs- madit, soil am 31. Juli ihr Ersdieinen einstellen. (AP) Aus .der Haft ' entlassen wurden der Sohn und die Schwiegertochter des ab- gesetzten Pankower. Justizministers Fediner. . (dpa) Alit Bergleute wurden bei einem Un- gludc in der Nickel-Erzgrube Kallenberg (Sowjetzone) getdtet. ? (dpa) Kaltgestellt wurde der Sowjetzonen- finanzminister Dr. Lodi (LDP). Mit der Wahrnehmung der Amtsgesdiafte Lodes wurde sein Staatssekretar Rumpf (SE S) beauftragt. (TE ' Beim Postschec kamt Frankfurt ? hat die Bundesregierung unter der Nr. 900 ein Sonderkonto fur die Opfer des 17. Juni eingericitet.' (AP) 630 Sowjetzonenhewohner flohen ge. stern nadi Berlin 1391 tvaren am Don- nerstag ausgeflogen worden. (EB) Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230019-8 Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230019-8 S E D droht Berlin (TE-Eigenbericht). Scharfe Angriffe richtete gestern das SED- Zentralorgan ?Neues Deutschland" gegen ehemalige Sozialdemokraten, die Schumacher-Leute, die sick vor jahren in die Illegalitat verkrothen und am 17. Tuni an der Seite der Fa- schisten und imperialistischen Agen- ten wieder auftauditen". Die wids- tigste Aufgabe der SED sei es jetzt, .diese Herrschaften zu entlarven, sle von den Arbeitern zu isolieren und die. uberwaltigende Mehrheit der Arbeiter fur uns zu gewinnen". Gemeinsam helfen Berlin (Eigenbericht.) Die Bildung eines zentralen Hilfswerks hat der Ber- liner DGB-Vorsitzende Ernst Schar- nowski in einem Schreiben an.Bundes- prasident Prof. Heuss vorgeschlagen, um der katastrophalen Versorgungs- .lage in dem sowjetisth besetzten Teil Deutschlands zu begegnen. Trager die- ser `Einrichtung sollten die deutschen Wohlfahrtsorganisationen, die Par- teien und die Gewerkschaften werden. Eisler randallerte und. tobte ,GrNBter Komponist aller Zeiten" freigelassen Berlin (Eigenbericht). Der SED- Komponist HannsEisler wurde gestern von der Westberliner Polizei freige- lassen. Tags zuvor war er sinnlos be- tiunken in der Nahe des Bahnhofs Zoo nach einem Streit mit einemTaxifahrer festgenommen worden: - Eisler, der zu Fu13 das Polizeiprasi- diumverlieB, weigerte sich, mitPresse- vertretern zu sprechen. Er'sagte:,Lallt mich in Ruhel Ihr verdreht mir doch das Wort im Munde." Bei der Verneh- mung durth die Polizei hatte er sich bescheiden den ,grbBten Komponisten aller Zeiten" genannt. Noch unter dem EinfluB von Alkohol versuchte er mit Boxhieben gegen die Beamten vorzu- gehen. Er nannte sie,,Schwachsinnige", randalierte, tobte und warf ihnen vor, ihm die Freiheit geraubt zu haben. Die Freiheit, so erklarte er bei der Polizlli, stehe im Osten nicht hoch im Kurs, aber das sei gut so. ,,Sonst wer- den die Menschen zu ubermfitig und stellen zu hohe Forderungen an die Re- gierung." Sein President Pieck babe ausgedient. Er werde die alten Tage in aller Rube in einem sowjetischen Sanatorium verbringen. Zur Volkserhebung auBerte Eisler: ?DaB die Arbeiter im Osten unzufrie- den sind, ist langst bekannt, Weil es ihnen nicht so gut geht wie ihren Kol- logen im Westen. Darum muBte es ja zum Streik kommen." Sie soil gliiddich werden London (AP). Prinzessin Margaret und Koniginmutter Elizabeth kehrten gestern von ihrer Afrikareise nach London zurudc. Die Prinzessin schien Suter Stimmupg zu sein. Die tragisdie Liebesgesthichte' zwi- schen Margaret und dem. Fliegerhel- den Peter Townsend wird immer mehr in der Offentlidrkeit erortert. Auf Europas: Sonilenseite Internationale Filmtage am Lago Maggiore Sonderberidtt fur den ,Telegraf" von Hellmut Holthaus. Locarno, im Juli 1953. Wie nett von dir, liebliches Locarno, mich zu dei- nem Internationalen Filmfestival ein- zuladen! Ids kam mit viel Vergnugen - ich ware auch gekommen, wenn es sich um das Festival der Adre1budi- drucker gehandelt hatte. Das Internationale liegt in Locarnos Natur. ,Sagen Sie", fragte mich ein ratloser Amerikaner, ?was' ist hier eigentlich die Landassprache? Wenn ich jemanden italienisch anspreche, antwortet er deutsch, und rede ich deutsch, spricht er franzosisch oder ita- lienisch; schon die Kinder machen es so." Mit dem Film ist es eine andere Sache. Er hat es schwer in. Locarno. Die Stadt ist zu schon fur ihn. Ja, wie soil sein Lichtspiel sich durchsetzen gegen das Spiel, des Tessiner Lichts fiber dem Lago Maggiore, sein kfinst- licher Luxus gegen den Luxus der Na- tur, sein scheinbares Leb'en gegen das wirkliche auf Europas Sonnenseite? Aus vielen Landern waren viele Gaste gekommen, Filmp.roduzenten, Regisseure, Kfinstler und Verleiher, "Regierungsmanner, Diplomaten, Jour- Unsere Scheck - Ecke Der Rausch ist ausgeschlafen. Hanns Eisler nach seiner Fpntlassung. Foto: AP rechnen. Audi bei scharfster Typen- beschrankung besteht also keine Ge- fahr der Uniformierung. Wie eine.rationelle Produktion lau- fen soil, wird an einer FlieBbandpro- duktion fur Sdiuhe, fur Kinderklei- dung und im Maschinenbau gezeigt. Mit den groBen Betrieben in Nord- rhein-Westfalen wurde vereinbart, daB diese Schau nicht nur von den Ingenieuren, sondern auch von alien interessierten Betriebsarbeitern be- sucht werden kann. Vorschlage zur Wiedervereinigung Bonn (AP). Der Forschungsbeirat fur Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands hat ?erstmalig einige an die. Bundesregierung gerichtete Emp- fehlungen veroffentlicht.. Die gegen- wartig in der Zone bestehenden Arbeitsmoglichkeiten sollen danach- auch in der etwas schwierigen Uber- gangszeit erhalten bleiben. Die ab- norme steuerliche Verbrauchsbelastung Wie k~nnen alle bess~r leben? Diese Frage will die GroBe Rationalisierungsausstellung in Dusseldorf beantworten Dusseldorf (Eigenbericht). Alle wol- len besser leben, aber alle sollen auch besser leben, das ist der Sinn der groBen Ration alisierungs ausstel- lurfg, die am Sonnabend in Dussel- dorf im festlichen Rahmen eroffnet wird. Dies erklarte Oberburgermei- ster Gockein vor der zahlreich ver- tretenen in- und auslandisten Presse. Nicht zu verkaufen, sondern zu unterrichten, ist die Aufgabe dieser Schau. Die durchschnittliche ?Leistung in den Vereinigten Staaten ' ist vier- mal so groB wie in Deutschland. Deutschland hat also auf dem Gebiet der Produktivitatssteigerung 11och viel nachzuholen. Da 80 Prozent der Verbraucherausgaben'durch die Hande der Hausfrauen gehen, steht die Rationalisierung in Kiiche und Haus- halt mit im Vordergrund. Als roter Faden ziehen'sidi acht Punkte durch die gesamte Schau, die aufzeigen sollen, welchen Endeffekt die Rationalisierungsmal)nahmen je- weils erstreben. Diese Punkte - bes- ser, Kosten sparen, billiger, schnel- ler, bequemer, sicherer, schoner und bessere menschliche Beziehungen - sind bei den einzelnen Ausstellungs- In vielen Leserbriefen an die Zeitun- stfidcen durch verschiedene Farber Be- gen kehrt ein Satz immer wieder: g aus zeta ,, t Effd1,+ en demi Be- e e ?Unsere hiibsche Prinzessin soil eine glfickliche Prinzessin werden." Die Zige sind iiberfullt Berlin (dpa). Um den stark ange- stiegenen Interzonenverkehr zu be- waltigen, hat die Reichsbahndirektion Magdeburg an drei Tagen der Woche einen zusatzlichen Zug von Magde- burg nach Koln und zuru.ck eingesetzt. In den letzten Tagen waren auf Grund der Pankower Erleichterun- gen alle Interzonenzuge uberfullt. Blank informiert den Kanzler Bonne (dpa).. Der Sicherheitsbeauf- tragte Blank berichtete gestern dem Buisdgkskanzler fiber das Ergebnis seiner Amerikareise. Zuriachst sollen Flieger- und Lehroffiziere in den USA ihre erste Ausbildung erhalten, wurde von zustandiger Seite bekannt- gegeben. Verzogerung in Karlsruhe Karlsruhe (UP). Der Termin fur die Abgabe der Stellungnahme der Bun- desregierung zu den Schriftsatzen der 147 Bundestagsabgeordneten in der Wehrklage ist vom 30. Juli auf den 15. August verschoben worden. Die Bundesregierung hatte das Bundesver- fassungsgericht um eine Fristverlenge- rung gebeten: (Eigenbericht). Per SPD-Bundestags- abgeordnete Dr. Arndt hat beantragt, in der Woche nach dem 15. August die mundliche Verhandlung stattfinden zu lassen. Die Bundesregierung setze ihre seit mehr als anderthalb Jahren geubte Taktik fort, mit kleinen Mitteln groBe Verzogerungen anzustreben, heiBt as in seinem Schreiben, an das Bundes- verfassungsgericht. nalisten, Radio- und Fernsehleute. Fur sic alle standen Kinosessel bereit, in denen sie as sick kostenlos bequem machen konnten, um zu sehen und zu beurteilen, was die Nationen in der Filmkunst geleistet hatten, vormittags vielleicht etwas' Chinesisches, nachmit- tags, etwas Amerikanisches und etwas Russisches, abends etwas Tschechi- sches und etwas Franzbsisches. Sic hatten Kino tanken konnen'fnr sieben kinolose Jahre. Sic konnten aber auch ein Schifflein besteigen und quer fiber den See ins Gambarogno fahren oder siidlither nach den Inseln von Brissago eine Barke mieten cider !in Pedalo fibers Wasser radeln, sie konnten baden und spazierengehen, den rabenschwarzen Kaffee trihken und die feinen Ama- retti dazu essen, welche ein Gebadc aus Bittermandeln sind. Und der rote Valpolicella ist so gut! Dies fippige Angebot des locarnesischen Elysiums erfaBten die meist`n mit einem Blick, sic warfen der Stadt verliebte Blicke zu und -sagten: Es sind viele Diven hier, aber du bist.die schonste Dival Audi ich, daB ich's gestehe, habe gar manchen Film geschwanzt und es wie ein Schulbub genossen. Am ?ganzen Elftageprogramm hatte ich mir den INFORMATOR - GUTSCHEIN Si. tat~chen fin 10 Scherks ein aild C,,riya i0en, ode: siren Zehne:sched~ 20EIner? o. 24 =u .6 Mundenersd,edts ?,geben er IOr stn Album ZWEI HERRLICHE .SAMMELALBEN ad I Olyra0lsche Geseh,chte" ad. 11 Olympiad* 1952" die Grtlichen Tauschstellen ode, mit 20 Pig. ROekporte deIGS (ttEaRMATOR BILOERTAUSCH-ZENIRALURANSF.UR1 A?M ,Magen verdorben. Dennoch babe idi natiirlich viel gesehen - Fume und Filmschauspieler. Von den deutschen Darstellern fuhrte die Anwesenheits- liste auf: Haid, Liane; Mayberg, Kata- rine; Moebius, Rolf; Rutting, Barbara; Todd, Bobby; Ullrich, Luise. Koch, Lotte, war such da,. obwohl sic nicht auf der Lists stand. tenhafter Lust einen-volksdemokrati- Einige , von diesen' Filmkunstlern? sehen Leitartikel jtibelte. Von zwei wohnten im. gleithen Hotel wie ids. Puppenfilmen aus Prag war Ahnliches Sic heBen mir meine Rube und inter- zu ffirchten. Danach, so hieB es, sollte viewten inich nicht, wie idl audi sic den Herren ein Aperitif offeriert wer- er elnze n n MaBnahme verstandlich. . In der Rundfunkindustrie gibt es 450 .verschiedene Empfangertypen. Devon ist glindestens die Halfte fiberfliissig. Selbst ?bei' den Kaffee- muhlen gibt es aber 60 verschiedene Typen. In der Uhrenindustrie muB man mit fiber 100 000, Ersatzteilen { Sonnabend, 18. Juli 1953 in der Sowjetzone masse unverziig- lich beseitigt werden. Der'Einnahme- ausfall sei von ganz Deutschland zu tragen. Fur die Landwirtschaft wird die Aufhebung aller ZwangsmaBnah- men empfohlen. Weitere 50 DM frei Bonn (AP). Fur Inhaber von Ver- triebenen-Ausgleichsguthaben, die 1953 alter als 70 jahre sind, werden zum 1. September aus, diesen Guthaben 50 DM freigegeben. Das Bundesaus- gleichsamt fordert diese Personen auf, nosh im lull einen formlosen, schrift- lichen Antrag an das Institut zu tchicken, bei dem ihr Guthaben ge- fiihrt wird. Das gilt auch fur Berlin. Bewag' erhiiht Gehalter Berlin (Eigenbericht). Die Gewerk- schaft OTV im DGB hat mit der Bewag einen neuen Tarifvertrag abgeschlosen. Danach werden die Grundgehalter (Stand vom 1. Januar 1952) um 6 Pro- zent erhaht. Zuruckhaltung am Wochenschluf Berlin (VWD). Zum WochenschluB war die Zuruckhaltung der am Bor- sengeschaft interessierten Kreise wieder relativ groB, so daB die Zahl der Erstnotierungen im variablen Verkehr auf 12 zurfickging. Die Ten- denz - eroffnete nicht einheitlich, im allgemeinen hielten sick jedoch die Verenderungen nach beiden Seiten in engen Grenzen. Farben Giros kaum verandert. Zu lebhaften Umsatzen Langsamere Ge-schaitsauswe-t l un Berlin (Eigenbericht)..Das Jahr 1952 brachte der Bank fur Handel und Industrie" in Berlin (BHI) eine weniger sturmische Entwicklung als das Vor- jahr; im bisherigen Verlauf des" Jahres 1953 hat der Auftrieb nosh weiter nachgelassen.. So spiegelt sich in den Konten der Banken, die allgemeine Stagnation. Immerhin weist die Bilanz der BHI fur Ende 1952 ein Volumen von fast 150 Mill. DM auf gegenffber 124 Mill. ein Jahr zuvor; das ist eine Steigerung um ? iinmerhin 20%. Auf der ' Ver- mogensseite Bing zwar 4.1er Bestand an Ausgleichsforderungen von 41 auf 31, Mill. .zurifck; doch macht dieser Posten immer nosh 21% der 'Bilanz- summe aus. Das bedelitet' wegen der relativ niedrigen Verzinsung von 3% eine erheblithe Belastung der Renta- bilitat. Bei den Nadifolgeinstituten in der Bundesrepublik - die BHI gehort zum Kreis der Dresdner Bank - be- tragen die Ausgleich'sforderungen nur 8% der Bilanzsumme. Die BHI steht, wie sie im Geschafts- bericht hervorhebt, iveitgehend auch der kleinen und mittleren Kundscliaft' zur Verfiigung. Rund 85% ihrer Debi- toren bestehen , aus Kunden, denen Kredite his zu je 1000 DM gegeben wurden. Obwohl die Steuern gegeniiber 1951 richt interviewte. Dennoch fuhle idi zutiefst die Verpflichtung, zu berichten, was ids von ihnen sah, denn die bffentlichkeit hat ein Anrecht darauf, zu erfahren, welche Frnhstudcsmarme- lade Luise Ullrich auf ihre Hornchen strich. Ich berichte alsi, daB die sym- pathische Kfinstlerin Orangenmarme- lade nahm. Eines Abends spendete sie dem Hotelpianisten, einem wurdi- gen Weltmanne, einen Sonderapplaus, was sits Behr artig ausnahm. Bobby Todd erschien zpn, Abendessen in einem bettiackenartigen Kleidungs- stuck von so wilder Geschmacklosig-. keit, daB verschiedenen Glisten die Gabel aus der Hand fiel. Er selbst schien dieses Gewand sehr fein zu linden, sein spaBiges Gesicht lachelte zufrieden, und auch ich fand ihn sym- pathisch. Barbara Rutting, die Gewin- nerin des Berliner Filmpreises, ein frisches Wesen mit viel Talent, stellte sich dem Publikum in treuherzigem Schulfranzosisch vor. Von den Filmen waren die kleinen die schlechtesten nicht: Kultur- und Touristenfilme und altq Lustspielstrei- fen `aus der Stummfilmzeit. Von den gioBen Spielfilmen waren die meisten aus Italien und Frankreich gekommen,- .aber such USA und Sowjetunion 'waren stark beteitigt. Die Amerikaner hatten etwas ganz Verbluffendes ge- schickt, einen Film Julius Cesar", dessen Herstellung nur 15 000 Dollar gekostet hatte. Ith hatte ihn auf zwei Mark zwanzig geschatzt, und das Geld tat mir leid. Die Tschechen zeigten einen Farbfilm ?Des Konigs Backer", eine mit handwerklicher Routine ge- machte Komodie, an der man sein Vergnfigen hatte - his plotzlich und unerwartet die Generallinie hinein- stieB und die Darsteller zum gluck- g von 318 000 auf 292 000 DM `zurf ck- gingen, weist die GV-Rechnung, die iibrigens nur aus fiinf Zeilen besteht, Ikeinen tlberschuB aus. So wird -such kefne Dividende verteilt. Werbung fur Berlin in Berlin Berlin (Eigenbericht). Eine Werbe- aktion fur den Kauf Berliner Erzeug- nisse wird jetzt in den Westsektoren durchgefnhrt. Da viele Kaufer nicht wissen, welcbe der angebotenen Waren aus Berlin stammen, erhalten diese Waren eine ?Berlin-Treue- marke". Die ,Vereinigung Berliner Hersteller e. V.", der rued 20 Marken- artikelfirmen angehoren, hat mehrere hunderttausend Sammelkarten an die Haushaltungen verschickt. In diese Karten sollen die Treuemarken einge- klebt werden. Fur komplette Sammel- karten gibt es gerahmte Bilder als Er- innerungsgabe. Die Berliner sollen keineswegs ?nur" Berliner Waren kaufen. Sie sollen ,auch die Erzeug- nisse Berliner Firmen berucksichtigen. den.. Ich Bing nicht hill, ich mag keine Aperitifs. Im Freilichtkino, einem beneidens- werten Ort, sah ich den franzosischen Fernandel-Film ,Carnaval". Es han- delte side um ein Ehedrama; bevor es begann, muliten alle aufstehen und die franzosische Nationalhymne an- horen, wahrend am Fahnenmast die angestrahlte Trikolore sich langsam, feierlith und erhebend erhob. Was sein muB, muB sein. Und es multe sein! So auch muBte vor Beginn eines deutsdien Kriminalfilms ?Die Spur fiihrt nach Berlin" das Deutschlandlied erklingen. Wir sind nosh immer im alten Europa. Im festlichen Locarno hatte man es fast vergessen. Harmonisch verliefen die Tage. Die liebenswerte'Stadt wird ihren Gewinn davon haben; aber auch der Film, gerade Weil die Gaste den Fehler vermieden, wie geblendete Ha- sen in seine Zauberlaterne zu starren. War weiB, warum die politische Kon- ferenz von Locarno 1925 so harmo- nisch und erfolgreich war! Haben etwa audi jene weisen Staatsmanner gar manche Sitzung einfach geschwanzt? Dessen bin ich so gut wie sicher. Die emsigen Wichtigtuer, die immer :m Dienst sind und die Drudcsachen der Sekretariate stapelweise verschlucken, verderben doch fiberall den SpaB. Prof. Friedrich Ahlers-Hestermann, der in Hamburg geborene und jetzt in Berlin tatige, kultivierte Maler, der auch ein vortreffliches Buch fiber den Jugendstil schrieb, vollendete gestern das 70. Lebensjahr. Hilaire Belloc, der englische katho-. lische Schriftsteller und Politiker, ist im Alter von 82 Jahren in Siidengland gestorben. Mit ihm verliert die eng- lische Literatur den letzten grol3en Vertreter der -alten Sdiriftstellergene- ration. Ale 'volkstumlicher Autor stand er zwar im Schatten seines Freundes Chesterton, aber in der Scharfe des Wortes tat *es ihm kaum jemand gleich. kam es wieder in Reithsbank-Antei- len, die um % auf 63% stiegen. Freie_ DM-Kurse vom 17. 7. (Mittel- kurse): Zurich 104,15; London 11,69%; New York 23,18%. Wechselkurs: 100 Ost zu 19,48 West (Vortag 19,31) und 100 West fur 545 Ost (550). 88 y2 67 1131/, 261/, 521/, 41 671/4 311/2 100 1371/, 123 1111/2 1211/2 126 87 66 89% 90 61 - 110 30 5L%2 52%, 41 40 681/4 57'% 34% 1/4 94 34 136% 137 124 1131/, .1121/4 122 121% 127% 1261% 871/4 871/4 863/4 661/4 137% 137'/, 141 141 167% 1081% 29 44 44 198% 199 751/4 76 171 171 109% 110 80 80 31% 31 16 19 AEG (in DM) ... 811% Asch.-Zell...... 67. MAN ........ 11134 BMW ........ 261/4 ?Bemberg ...... 51 B, Kindl. St..... 411/4 Bekula ....... 571/, Berl. Masth..... 32 Beton & Mon.... 100 BBC ... ... 134 Conti Cummi 124% Daimler ...... 1111/2 Demag .. 120% Dt. Cnnti-Gas .. 1261% Dt. ErdSl ...... 86% Farber ..... 86 Berlin ?rankf 16. 7. 17. 7. 16. 7 17. 7. FeldmOhle 138 138 Harhg. Gummi 139 139 Hoesch . . .165 166 Holzmeno . . . . 28 18 lunghans ...... 42 42 Kl6dcner ..... 199 198 Mannesmann .. 75%2 75% Rhein-Braun ... 171 1711/4 R W B .. ........ 108414 1093/4 Sarottl 75 Schering ...... 29% 29'/. - Siemens St. ..... 110 Siemens Vzg. 1061/, Ver. Stab] . .. 170%2 Westdt. Kaufh. 112 Wintershall . . 111 Zellet. Waldhof .. 73 8HG - Commerzbk. ... 45% Deutsche Bk. ... 581/s Dresdner Bk. ... 66 Hapag ... 29 Norddt. Lloyd . . . 27 1093/4 111 110% 1u61, 107- 17P/. 170 '171 111 112%, 112%2 111 111,, 111. 71 72% 72 64 69 69%, 443/4 48 48 673/4 693/4 593/4 66 ,81/4 68 29 35 24 271/4 30 29% Auf der Leinwand ?Beiderseits der Rollbahn" . Alle Phasen des zweiten Weltkrie- ges, vom Polenfeldzug his zur Ein- nahme Berlins durdi die Rote Armee, zeigt ein aus bisher unveroffentlich- tem Material amerikaniseher, deut- scher und russisther Propagandakom= panien zusammengestellter Streifen, ,,Beiderseits der Rollbahn". Aufnah- men von oft grausamer Realitat, die wechselvollen Kempfe an der Ost- front, die Einkesselung der 6. Armee, alliierte Landemanover !in Wes ten, Streiflichter Bus Afrika und vom See= krieg. Eine Montage aus der unter standi- ger Lebensgefahrgemachten Ausbeute vieler Unbekannter, die durch sick selbst spricht und in jedem Bildmeter die bittere Konsequenz wahnsinniger Expansionsgeiuste 'heraufbesdswort. Der 'Kommentar ist allerdings nitht von der gleichen'Sachlichkeit des Bild- berichts, er verfellt ?vielmehr wieder- holt in den abgenutzten jargon der Wehrmachtsberichte. Das Delphi zeigt den Film ab Mittwoch, dem 22. Juli, im Tagesprogramm. i Ka. ,,Die Todesreiter von Laredo" in der Kurbel Im Wilden Westen nichts Neues: Sitzen doch da wieder einmal drei Karla Koch zu RoB, schwarze Binde vorm Gesicht. Und kommt doch da eine der ersten Eisenbahnen,' um fiberfallen zu werden. Oder die guts alte Postkutsche. Das ' Hohelied von Mannerfreundschaft his ans Grab wird angestimmt,?Frauenliebe erblfiht inmitten rauher, aber ehrlicher Sit- ten, das Bose wird bestraft, das Gute siegt. Barbeiliiger Humor trocknet rasch 'sich eventuell hervorwagende Zahren. Die Geschichte ist gar nicht so libel, well sie sick selbst nicht ganz ernst nimmt, und Leslie Fenton hat sie flott inszeniert: D. F. Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230019-8 Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80S01540R002200230019-8 . Sonnabend, 18. Juli 1953 leicht erhoffte. Auf alle Falle aber sieht Frankreich in erster Linie seine Vorstellung von einer Konferenz mit den Russen gestort. Paris hat oft ge- Im Schmollwinkel Die vom offiziellen Paris zum Aus- druck gebrachte Befriedigung fiber die Ergebnisse der Washingtoner Konfe- renz wird von der breiten franzdsi- schen Offentlichkeit nicht geteilt. Das lehrte schon ein Blick in die Presse, als das Washingtoner Kommunique veroffentlicht worden war, wo manche Zeitungen so weft gingen, von einer eindeutigen Niederlage Bidaults zu sprechen. Die Veroffentlichung des Wortlauts der Note, die den Kreml zu einer Viererkonferenz im frnhen Herbst einladt, hat die negative Reak- tion in Frankreich noch verstarkt. Daran andern audz die Versuche offi-' zieller Pariser Sprecher nichts, die es so darstellen, als sei die Einladung zu einer Besprechung der groBen Vier .derInitiative des franzosischenAuBen- ministers Bidault zu verdanken. Politische Kreise in Paris stellen niichtern fest, der Wortlaut der Ein- ladung beweise, daB. Dulles einen volistandigen Sieg davongetragen babe. Die Pariser ?Monde" sprach schon am Donnerstagabend mit Bezug auf die Note von einem ?Schritt riick- warts", der eine Ablehnung durch Moskau befurchten lasse. Besonders bemangelte das Blatt, daB die Ein- ladung mit den gleichen Bedingungen verbunden sei wie die letzte West- maditenote in der Deutschlandfrage vom 23. September vorigen Jahres, die der Kreml bisher unbeantwortet lieB. Darauf, daB die jetzige Einladung auf die Priifung der Voraussetzungen fur freie Wahlen verzichtet, ging das Pari- ser Abendblatt nicht naher ein. Der Haupteinwand aber, der in Frankreich zum Ausdruck gebracht wird, richtet sick gegen die Unter- streichung der amerikanischen These, loll sich auch ein vereinigtes Deutsch- land der westeurdpaischen Verteidi- gungsgemeinschaft . oder sogar der atlantischen Gemeinschaft anschlieBen solle. Damit werde, so wird in Frank- reich argumentiert, sich Moskau nie abfinden. Mit besonderem Milltrauen hat Paris vor allem die Mission Blan- kenhorns in Washington verfolgt. Die so deutlich zum Ausdrud< gekommene' Ubereinstimmung zwischen Bonn and Washington hat in Paris eine Stim- mung ausgelost, die man ohne Uber- treibung als Verargerung .bezeichnen kann, eine Verargerung, die gerade datum ins Gewicht fallt,,weil das fran- zosisdndeutsche Verhaltnis sich seit geraumer Zeit abgekiihlt hat. Sicher ist din Toil der franz6sisdien MiBstimmung auf die Tatsache zuriick- zufiihren, daB es fur seine Indochina- Politik nicht in dem MaBe die ameri- kanische Untersttitzung gewonnen hat, wie es Bidault bei seiner Abreise viel- reinigung des Deutschlandproblems die EVG uberflilssig mache. Der Ge- danke an ein einiges Deutschland ist fur die meisten Franzosen nur mit einer gleichzeitigen fur die Deutschen indiskutablen volligen Neutralisierung Deutschlands ertraglich. So haben weite franzosisdie Kreise sich im Grunde die Losung des Deutschland- problems vorgestellt. Das Washing- toner Kommunique and die Noten an Moskau enttduschten eben darum, weil sie dieser landlaufigen Vorstel- lung nicht entsprechen. -i-. Nicht im Bilde f. s. Der Lastenausgleich ist dine An- gelegenheit, von der Tausende Ber- liner Familien Hilfe erwarten. Jede Neuerung and jede Erleichterung fin- den daher das groBte Interesse. Man sollte daher annehmen, daB auch das Personal bei den Ausgleichsamtern in den einzelnen Bezirken sick ffir these Fragen interessiert and nicht lediglich das stur zur Kenntnis nimmt, was ihm der Amtsschimmel auf den Schreib- tisch legt. Dock scheinen keineswegs alle Sach- bearbeiter ,im Bilde" zu sein. So hatte der ?Telegraf" kilrzlich von der Mitteilung des Vizeprasidenten Dr. Conrad vom Bundesausgleichsamt be- richtet, daB die Ausgleichsamter von jetzt an in besonderen Hartefallen - wie Dauerarbeitslosigkeit and Lange Krankheit - die Hausrathilfe auch dann gewahr.en konnen, wenn die er- forderlichen 60 Punkte der Punkt- tabelle noch,nicht erfiillt sind. . Nun ist Berlin eine Stadt, die von der Dauerarbeitslosigkeit besonders schwer betroffen ist. Daher kann man verstehen, daB sick einzelne Arbeits- lose. unverziiglich an ihre Ausgleichs- amter wandten. Dort scheint man aber die neueste Entwicklung auf dem eigenen Amtsgebiet nicht zu verfol- gen. Wie ware es sonstb moglich, da1l verschiedenen ?Telegraf"-Lesern gegeniiber kaltschnauzig behauptet wurde, es handele sick um eine ,,Ente"? Ein sachkundiger and verstandnis- voller Angestellter des Ausgleichs- amtes hatte den Fragern erkldren miissen. daB diese Erleichterung zwar in Eonn ausgesprochen sei, aber es wfirde,iioch. eine gewisse Zeit dauern, bevor diese neue Verfugung'auf dem Dienstwege eintreffe. Eine solche 'Auskunft wurde auch der Vorschrift fur alle Senatsangestell- ten entsprechen, dem Publikum gegen- fiber hoflich and aufklarend zu wir- ken. Gilt diese Vorschrift fur das Personal einiger ~ Ausgleichsamter nicht, oder liest man dort vielleicht keine Zeitungen? 'aelegruf Heimkehr Hach acht Jahren Bargermeister Diinnebadce begri l t Joseph Stein nach seinem Leidensweg durch polnische Kerker Am Freitag wurde der erste Rei- nickendorfer Heimkehrer dieses Jah- res, der 56jahrige Offsetdrucker Josef Stein aus Frohnau, von Bargermeister Diinnebad