SOWJETPANZER ROLLEN NACH SCHLESIEN
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Collection:
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP80S01540R002200230017-0
Release Decision:
RIFPUB
Original Classification:
K
Document Page Count:
8
Document Creation Date:
December 22, 2016
Document Release Date:
May 24, 2012
Sequence Number:
17
Case Number:
Publication Date:
July 22, 1953
Content Type:
OPEN SOURCE
File:
Attachment | Size |
---|---|
CIA-RDP80S01540R002200230017-0.pdf | 3.13 MB |
Body:
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230017-0
'Verlag and Redaktion:
Bln.-Grunewald, Bismardcpl.1,
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Anzeigenverwaltung: i wag,
Bln.-Grunewald, Bismarckpl. 1.
Sie liebt mich von Herzen - mit Sdimerzen . .
SowJetpanzer r? ems- sae S~hlesien
.Polniselie'Pa>htisanen ir9*V* MnM'bfpE, -X.TO,*A? ---
Frankfurt/Oder (TE-Eigenberidit). Die Sowjets neh-
men' gegenwartig Panzerversdriebungen zur Unter-?
drackung der aus dem schlesischen Grenzland gernel-
deten Partisanentatigkeit vor. Im Laufe des Montag
and in der Nacht zum Dienstag wurden die. Einheiten,
die in Fiirstenberg and in Fiirstenwalde stationiert
waren, in Richtung Guben abtransportiert. Zu den Unruhen in Polen wird jetzt bekannt, dalli
am 17. Juli der sowjetisdle Urlauberzug ,Blauer Ex-
prefi`t in der Nahe von Jarowizce durds Partisanen
erneut zum Entgleisen gebrachtworden ist.Nadizuver-
lassigen Beriditen waren in der vergangenen Wodie
auch die Bahnstredcen zwischen I(utna and Terespol
Bowie zwisdten Woroschin and Bialystok durch At-
teritate der Partisanen unterbrochen. Cber den ent-
standenen Schaden and eventuelle Menschenopfer
Sind bishe5 keine Einzelheiten bekannt.
Bonn (dpa). Die Landsmannschaft Schlesien verfugt
fiber eine erhebliche Zahl zuverlassiger Augenzeugen-
berichte, in denen,bestatigt wird, dal der Aufstand
vom 17. Juni suds auf die von den Polen besetzten
ostdeutschen Gebiete and auf Polen selbst iibergegrif-
fen hat. Dies gab Prof. Dr. von Richthofen als Spre-.
deer der Landsmannschaft gestern in Bonn bekannt.
Sechs folgien Fechlier in. die
Zelle
Sauberungsaktion in der Sowjetzonenjustiz I Der SSD kam mit Hilde Benjamin
Berlin (TE-Eigenbericht). Auf Anweisung des neuen abgesetzten Justizministers Fechner. Die Verhafteten wer-
sowjetzonalen Justizministers Hilde Benjamin (SED) sind den besdruldigt, an ,;regierungsfeindlidten Umtrieben"
sechs leitcnde Funktionare ihres Ressorts, darunter zwei teilgenommen zu haben. In Halle wurden mehrere hohe
Hauptabteilungsleiter, vom SSD vkrhaftet worden. Alle Justizbeamte festgenommen, unter ihnen die Leiter der
waren . enge Mitarbeiter des in der vergangenen Woche Bezirksjustizverwaltung and der Bezirksstaatsanwalt.
Den, Verhafteten wi.rd'vorgeworfen, deshalb nur dann zu bestrafen, wenn ministers Dr. Hamann in Kiirzebevor.
in .. unvdrantworilicher Weise zu milde sie silt irgendwelchc: Ausschreitungen Hamann befindet Sidi in SSD-Haft.
Urteile Qeeen fasdiistisrhe ,Ranrliten ],a4+- ,
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des
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auagesprodten zu naoen. Durch these ,staatsfeindliche Haltung"
Die ..Rote Hilde", wie Pankows Fedtners sei es zu neuem Aufflackern
Justizminister im Volksmund genannt der Aufstande gekommen, erklarte
wird. hat am Dienstag erstmals Ein- Hilde Benjamin weiter. Damit gab sie
zelheiten der Vorwurfe b:ekanntgege- das Fortbestehen 'der Streiks in der
ben, die gegen ihren inzwischen ver- Sowjetzone zu.
hafteten Vorganger erhoben werden. Offenbar ist die Anweisung Fech-
Sie warf' Fechner vor, den ,Provoka- Hers Burch semen Sturz hinfallig ge-
teuren des 17. Juni Vorschub geleistet worden. Das Bezirksgericht Erfurt hat
and einen fasdiistischen Putsch als bereits gegen 17- Mitglieder einer
Streik gerechtfertigt" zu haben. . ? Streikleitung hohe- - Zudrthausstrafen
Fechner hatte feslgestellt, das verhangt.
Streikrecht sei in der Sowjetzone (dpa). Wie aus Pankow verlautet,
durch die Verfassung gewahrleistet. steht die Aburteilung des -ehemaligen
Angehdrige von--Streikl,eitungen seien LDP-Vorsitzenden and Sowjetzonen-
Rhee willl erneut sabotieren
Sudkorea droht mit Obstruktion.des Waffenstillstandes
Soul (UP). Die giinstigen Aussichten
auf eine baldige Unterzeichnung des
Waffenstillstandsabkommens - wurde
am Dienstag durch. BGridrte getrubt,
wonadt Syngman Rhee?seinen Wider-
stand gegen eine Waffenruhe keines-
wegs ganz aufgegeben babe. Er selbst
hat Sidi in den letzten Tagen nicht ge-
aiuBert. Statt dessen drohte sein
AuBenminister erneut mit einer Ob-
struktion des Waffenstillstandes.
Wenn die sudkoreanische Regierung
von den USA nicht die Zugestand
nisse erhalte, um die sie in einem
dringenden Telegramm ersucht babe,
musse sie ihr Versprechen, side der
Durchfilhrung des Waffenstillstandes
nicht entgegenzustellen, zuruckziehen.
Die ,Konzessionen", die das UN-Ober-
kommando' den Kommunisten jetzt
gemacht babe, standen in direktem
Widerspruch zu den Versprechungen
von Sonderbotschafter Robertson,
sagte AuBenminister Pyun Yung Tai.
In Washington hatten AuBen-
minister Dulles and Staatssekretar
Robertson eine Geheimkonferenz mit
President Eisenhower. Wie verlautet,
stand die Besprechung in Zusammeri-
hang mit der neuen Aktion Sild-
koreas.
Verbindungsoffiziere der UN and
der Kommunisten waren in Pan Mon
Jom damit beschaftigt, die letzten
Vorbereitungen fur den geplanten
Waffenstillstand zu-treffen. Der Sen-
der der nordkoreanischen 'Hauptstadt
Pyongyang verkiindete gestern abend,
dali das Waffenstillstandsabkommen
,.jeden Augenblick" unterzeichnet
werde.
An der Front setzten sfidkorea-
nische Truppen ihre Angriffe auf die
chinesischen Stellungen fort.
Gedampfter Optimismus
Washington (UP). Er sehe mit ge-_
-dampftem Optimismus der Unterzeich-
nung des Waffenstillstandes in Korea
entgegen, erklarte US-AuBenminister
Dulles. Es sei angebracht, weder die
Chancen auf Waffenruhe allzu opti-
mistisch zu beurteilen, noch jeden
Glauben an eine ?Feuereinstellung zu
verlinren. Bei Kommunisten bestehe
allerdings, ehe sie fnicht ihren guten
Willen durch Taten bewiesen batten,
nie AnlaB zu wirklidrer Zuversicht.
Sie spionierten fur die. Sowjets
Briten zerschlugen. einen Agentenring - Zwei .Fratzen'waren dabei
Bonn (Eigenbericht). Einen Tag nach
der Meldung uber . die Festnahme
eines Agenten im Amt des Sicher-
heitsbeauftragten der Bundesregie-
rung wurde in Bonn die Verhaftung
von Sieben weiteren Spionen be-
kanntgegeben.
Von britischen Behorden wurden
ohne Informierung deutscher Stollen
vier Manner and zwei Frauen ding
fest gemacht. Sie werden Sidi am
Freitag vor dem Gericht. der Alliier-
ten Hohen Kommission in Dusseldorf
unter der Anklage der Spionage fur
die Sowjetunion zu verantworten
haben. Dom Agentenring gehdrten
an: Werner Berg, Erika .Kruger,
Eberhard ISonczik, Karl-Heinz Tejkl,
Robert Koch and Editha Seefeld.
Fine der beiden Frauen arbeitete,
einer britischen Verlautbarung zu-
folge, bis vor kurzem in einer eng-
1'isdten Telefonvermittlung. Unter den
vier Mannern befindet Sidi ein ehe-
maliger Luftwaffcnleutnant, der zwei
Jahre Mitglied der KP war. Die bri-
tisdnen Behorden hoben den Spio-
nagering bereits, am 9. Juli aus"..
Deutsche Sidierheitsorgane haben
am 11. juli, wie das Bundesinnen-
ministerium gestern bekanntgab, einen
weiteren Spion - dingfest gemacht. Es
handelt Sidi urn' einen Angestellten
der tschechoslowakisdnen staatlichen
AuBenhandelsgesellsuhaft Kovo jMe-
tall), die ihren Sitz- in Frankfurt hat.
Der Verhaftete hat, wie verlautet,
ein Spionagenetz in - Siiddeutschland
mit Stutzpuiikten in Munchen; Regens-
burg and Nurnberg aufgebaut. Er hat
an seine Auftraggeber Wirtsdnafts-
nachrichten sowie Fotos, Karten and
sonstiges Material fiber die deutsch-
tschechische Grenze weitergeleitet..
Drei Todesurteile
Berlin (dpa). Wegen angeblichen
aufruhrerischen Verhaltens and Nidrt=
beachtung von Besatzungsbefehlen
wurden am 4. Juli, wie erst jetzt be-
kannt wird, in Eislehen drei Arbeiter
von einem sowjetisdten Standgericht
zum Tode verurteiIt.. Sic arbeiteten
ini Knpferbergbaurei r and Sind .in-
zwischen durdt Ersdtielien hinge-
richtet worden.
Verhandlungen gehen weiter
Bonn (AP). Der Staatssekretar im
Bundesministerium fur gesamtdeut-
sche Frauen, Thedieck. berichtete ge-
stern dem Kabinett fiber den Stand
der Verhandlungen fur Lebensmittel-
lieferungen an Ostberlin and die So-
wjetzone. Einzelheiten werden erst
Hach Beendigung der gegenwartigen
Besprechungen bekanntgegeben.
Es bleibt beim alien
Berlin (UP). In einer geheimen
Durchfi hrungsverordnung hat Pan-
kows neuer Staatssekretar fur Inhe-
res, Hagen (SED), die vom Ministerrat
erlassene Verfugung zur Ruckgabe be-
schlagnahmten Eigentums teilweise
ruckgangig gemacht. Fluchtlinge, West-
berliner and Bewohner der Bundes.
republik 'konnen nur damn wieder
uber ihr Eigentum verfugen, wenn
sie in die Sowjetzone ubersiedeln.
Die friiher zugebilligte Einsetzung
von Bevollmadrtigten wurde aufge-
hoben.
Der MinisterratsbeschluB uber die
Ri ckgabe soil ferner erst ab 11. Juni
and nidrt ruckwirkend gelten, Damit
kann das Eigentum der fruher Ge-
flfichteten wetter beschlagnahmt blei-
ben.
i'Ioskau protestiert
Istanbul (AP). Einen Tag nach der
Vert ffentlichung einer Note uber den
Verzidnt auf Gebietsanspruche in
Kleinasien hat die sotiwietische Re-
gierung bei der Ti rkei gegen die go-.
planten -Besuclne von 36 britischen
and amerikanisdien Kriegsschiffen in
Istanbul protestiert. Die Flottenbe-
suche scion eine Art militarischer De-
monstration. Tiirkische Regierungs-
sprecher betonten, - Hdflichkeitsbe-
suche auslandiscber Kriegssdtiffe seien
nach dem, Abkommen von Montreux
erlaubt, das die Benutzung der Dar-
danellen regelh
In den.Anden abgeschnitten
Buenos Aires (dpa). Das Observa-
torium Peron - das h6chstgelegene
der Welt - -ist Burch Schneever-
wehungeri von der AuBenwelt. abge-
schnitten. Versucbe einer Gendar-
nierie-Patrouille, die in 4100 Meter
Hohe 'in den Anden gelegene Beob-
achtungsstation zu erreichen, scheiter-
ten.Bis zu 10 Meter hohe Schnee-
halden versperrten 'dem Trupp den
Weg. Seit zwei Wochen ist die Funk-
verbindung unterbrochen. Seinerzeit
wurden Temperatures bis zu minus
23 Grad'auf -der. Station gemessen.
Monatsabonnement 3,45 DM
Wochenabonnement 0,80 DM
Sonntagsabonnement 0,80 DM
Der Schliissei zu alien Probjemen
AuBenpolitische Debatte in London / Deutschlandfrage hat Vorrang
London (Eigenberidit). Der amtie- nisvoll erweisen, Deutschland-Ver-
rende britische Premierminister Butler handlungen einzuleiten, anstatt um-
bezeichnete gestern in einer Regie- fassende B
h
esprec
ungen auf h8ht
cser
rungserklarung das deutsche Problem Ebene abzuhalten.
als Sdilussel zum gesamten Verhalt- Der Chef der britisdnen Delegation
nis zwschen Ost and -West. Er eroff- bei der Washingtoner Konferenz, der
nete eine zweitagige'auBenpolitisdte amtierende AuBenminister Lord Salis-
Dehatte des Unterhauses. bury, beridrtete im. Oberhaus zur
Jede ? Konferenz' mit 'der Soivjet- gleichen Zeit wie Schatzkanzler Butler
union musse zu einer Erorterung des im Unterhaus uber die Weltlage.
deutschen Problems fuhren.. Deutsch-
land konne 1953 nidtt mehr, einfach Ueher v~ f 00 -Opr
jer
als Objekt von Viermadite-Entsdtei-
dungen behandelt werden., wie die . Tokio (UP). 731 Todesbpfer sind
Sowjets anzunehmen scheinen.', 'Die der neuesten Verlustliste zufolge nach
britische Regierung hoffe
Bali Mos- den t3ber
d
,
s
, . un-
twemnmungend Erd
kau zu einem Vierertreffen' bereit sei. rutschen wahrend des letzten Wodten-
London wunsdle freie gesamtdeutsche endes in Japan zu beklagen. Von den
Wahlen. meisten der 1262 vermiliten'Personen
Als grundlegende .Prinzipien, fiber wird angenommen,- dal sie ebenfalls
die es bei Verhandlungen keinen Kom- ums Leben - gekommen sind.
promil geben werde, nannte Butler
die inhere Freiheit der Entscheidung, Er stand- nicht am Kai
die aulere Sidierheit gegen . eine. -New York (UP). 'Die junge hubsche
Aggression fur all-c beteiligten Volker Berlinerin Rosemarie Weiser wurde
and Lander einschliefilich der Bewoh-
ner der Sowjetzone and Ostberlins. gestern bet ihrer,Ankunft in New York
Die Konferenz der vier AuBenminister nicht, wie sie Sidi das einmal aus-gornalt sojle zu einern Treffen von '"node g dat ro- dat'n' in die ie ne von.einem lossen Soi-
Berer Beduutung. fuhren. es Arme geschlossen.Sie
hatte den 20jahrigen Sergeanten Ray-
Oppositionsfuhrer Clement : Attlee mond Taylor in-Berlin'ken'nengelernt,
kritisierte die Konferenz der West- and beide beschlossen, zu heiraten.
machte -in Washington als einen arm- Nadi seiner. Verseizung fiel Raymond
seligen Ersatz fur Gespradte auf hock- im November 1952 an der Koreafrodt.
seer Ebene. Er bemangelte, daB es in Die Eltern des Soldaten ludenRose-
Washington unterfassen worden sei, marie dennoch ein, and Mrs. Taylor
dem Vorschlag Churchills entsprechend sagte ihr bei der Ankunft: ?Idt naffs,
ein Treffen der vier Staatschefs an- du wirst fur Lange Zeit bet tins
zuregen. Es konne sidi als verhang- bleiben." -
Tod zwischen Win.dmliihlenf u ein.
In' Oldersum (Kreis Oldeibur erfal-
gl
Der Vtd d h
orsaneressisdten DP h
ten Windmuhlenflugel -ein elfiahriges eine Oppositions at
gruppe" von 12 Mann
den Kenopf. and zerschmetterten dem ? Kind aus der Partei ausgeschlossen. Unter
den K (UP) ihnen befindet Sidi der bisherige Ehren-
Maurice Tobin, der Arbeitsminister 'orsitzende der DP Hessens.
der Regierung Truman, ist im Alter von (dpa)
52 =rung (dpa) 683 Sowie nenbewohner sind am
Aer US-Beset hat den Frepndsdiafts- dDieennstaam g na Montag ontag lin
augeflosgefloen. 1220 wur-
und Handelsvertrag mit der Bundesrepu-
blik ratifiziert. Eine Gruppe auslandischer and west.
Als Schadenersatz fur. den Raub ihrer natiutscher onalen Treffen o der die an isdem drenr Stu-
Aga wurde. der Begum, der Frau
Aga Khans, vom Geridrt in Aix-en-Pro- denten in-Berlin?teermeisen, wurden vein
vence symbolisdr ein Franc zugespro- Regierenden Biirgerrneister empfangen.
dren. Die Juwelen waren jedoch ver- Ein-Gesetz zum Sdrutz der ,Volkskor-
sidrert. (dpa) respondenten" musse schneIlstens geschaf-
Das Saarproblem stand auf der Tages- fen werden. Dies ' forderte die Tagung
ordnung einer Sitzung, die der Politi- kommunistisdier Volkskorrespondenten
sdre Aussdru8 des Europarates in Paris in Potsdam aus Furcht vor Repressalien.
abhielt. . (dpa) Der Verband der Kriegsbeschadigten
Gegen' die , Veisendung von Luftbal- and Kriegshinterbliebenen wird auf der
Ions mit Propagandasdtrifton" in die CSR vierten Weltversammlung des Weltfront-
hat die Prager Regierung-bei-dem Hohen kampferverbandes vom 4 bis 11. No-
Kommissar Conant protestiert. (dpa) vember in Den Haag vertreten sein. (AP)-
' Fuhrende Deutsche and 'xilpolen ha- 16 katholische Priester and drei Non-
ben rich in einem Freiheitsbund Deutsch- nen, die zu Gefangnisstrafen verurteilt
Polnische. Freundschaft zusammengefun- -worden waren, sind von der polnischen
den, wird aus Bonn bekannt. Opal Regierung begnadigt warden. (dpa)
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230017-0
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Auf dem Papier?
Berlin (dpa). Die. Sowjetregierung
hat nach Mitteilung aus Pankow ver-
sprotien, der Sowjetzone im zweiten
Halbjahr 1953 fiber die im Handels-
abkommen vorgesehenen Mengen
hinaus zusatzliche Lebensmittel and
Rohstoffe im Werte von etwa 231 Mill.
Rubel zu liefern. Sie sollen auf Kredit
gegeben werden.
Abfuhr fur Kommunisten
Koln (dpa). Die Generalversamm-
Iung der IG Bergbau in Kdlri lehnte
gestern mit uberwiegender Mehrheit
einen Antrag ab, - eine dreikopfige
Delegation des FDGB, der- Sowjet-
zonengewerkschaft, zu empfangen.
Der Vorsitzende August Schmidt er-
klarte,- man konne nitit mit Gewerk-
schaftsvertretern reden, die am
17. Juni, gegen Arbeiter gestanden
haben. Bundesarbeitsminister Stordi
wandte sich in einer Ausspradte ge-
gen eine Zwangsmitgliedschaft der Ar-
beitnehmer in den Gewerkschaften.
- Kinderlahmung in Thuringen
Berlin (dpa). In den thfiringischen
Kr'eisen Sondershausen, Nordhausen
and Sommerda 1st die Zahl der an
Kinderlahmung Erkrankten plotzlidi
angestiegen. Offiziell wird nicht von
einer Epidemie gesprochen, jedoch
wurden ? die betroffenen Kreise zu
Schutzgebieten erklart.
Der Nestor der deutsdten Gewerk?
schaftsbewegung wurde ausgezeichnet.
August Schmidt, erster Vorsitzender der
IG Bergbau, erhielt das GroBe Verdienst-
kreuz wit Stern and Sdjulterband. Das
1st die zweith6chste Stufe' des Bundes-
verdienstordens. Foto:' dpa
Tetegrar ?
Die STEG : stirbt 1ausarn'. - .
Immer nosh gibt es ?Restbestande" zu.ver*alten and 400 Prozesse auszufechten,'.~.
STEG-Ware war um die Zeit vor
and nach der Wahrungsreform ein be-
kannter Begriff.. Begehrt waren vor
allem die ebenso praktistien wie bil-
ligen Kleidungsstfidce, die bei der
Demobilisierung der amdrikanistien
Armee in Deutschland zurn Verkauf
an die Zivilbevolkerung freigegebe_n'
" wurden.
Inz*istien sind nur nosh ver-
schiedend' Restbe stande auf ?dem
Markt. Aber die damals gegrundete
,,Staatlidie Erfassungs-Gesellschaft fur
offentliches Gut mbH" (STEG), Mun-
chen, bewies ein zahes Leben. Gegen-
fiber den verstiiedenen Angriffen aus
der t'iffentlichkeit konnte man darauf
hinweisen, daB immer nosh ansehn-
litie ?Restbestande" zu verwalten
and zu verwerten seien, darunter
einige besonders stiwierige Partien
Sprengstoff.
Aber nun scheint sitr das Ende
dieser Gesellschaft doch zu beschleu-
nigen. Die letzte- Bilanz wird fur
Ende 1952 vorgelegt, and seitdem be-
findet sick die Gesellschaft in' Liqui
dation. Hoffentlich dauert these ?Ab-
widclung nicht wiederum mehrere
Jahre. Diese Beffirditungen sired be-
retitigt; :denn. neben den Restver-
kaufen and der Abwicklung von Ver-
kaufsvertragen schweben nosh rund
400 Prozesse. I
Das durfte eine ziemlidr teure An-
gelegenheit-werden.. Aber der einzig,
artige Vorteil soldier Verwertungs-
gesellschaften besteht darin, daB sie
side aus ihren Erlosen ?selbst finan-
zieren" konnen. Und dabei pflegt as
in der Regal nicht allzu kleinlidi, zu-
zugehen. Jedenfalls sind die Auf-
wendungen der Gesellstraft ganz be-
trachtlich. -Den -Gesamterlosen von
1946 his 1952 von reichlich 1 Mrd. RM/
D-Mark stehen fiber 400 Mill. Auf-
wendungen ' gegenuber, so daB der
Nettofiberst]uB atis den ubernomme-
nen Milliardenwerten sick, auf rund
800 Mill. RM/DM ermaBigt, davon
kamen rund 225 Mill. in DM ein.
In der Bliitezeit der STEG-Tatigkeit
war die Zahl der Bestiaftigten his auf
fiber 12 000 'hinaufgesthnellt. Aber
1949 begann der rigorose' Abbau.
Ende 1952 wurden nosh 340 Kopfe ge-
zahlt. Im Interesse des Steuerzahlers'
ist zu wunschen, 1daB auch diese Rest-
hypothek der Restabwiddung inog-
litist rasch verschwinde. Sw.
Die Investitions-Spritze
Bonn (UP). Investitionsmittel von
rund 1,2 Mrd. DM stehen fur die deut-
sche Wirtstiaft bereit, erklarte Staats-
sekretar Westridc . vom . Bundeswirt-
schaftsministerium. Rund 550 Mill. DM
davon sollen. aus dem Programm des
nachsten Jahres vorfinanziert werden.
Lederabsatz,steigt .
Berlin (Eigenbericht). Nadi starken
Preisruckgangen and zogernder Hal-
tung. der Kundschaft 'in der ersten
Jahreshalfte brachte die zweite Halfte
1952 bei der Norddeutstien Leder-
werke AG, Hamburg, 'eine kraftige
Belebung, die insgesamt zu erhohten
Produktions- and Absatzziffern fiihrte.
Der Rohertrag stieg auf 6,6 (4,9) Mill.
Mittwoch,-22. juli 1953
Andererseits erforderten Steuern in-
folge der Kapitalerhohung 1,3 ' (0,5)
Mill: DM. Aus dem Jahresreingewinn
von 350 000 (162 000) DM werden wie-
der 5 Prozent Dividende auf das in-
zwischen um 3 Mill. auf 7,2 Mill. DM
erhohte Kapital verteilt.
Mehr Dividenden in den USA
Washington. (UP). Die amerikani-
schen Aktiengesellschaften verteilten
im ersten-Halbjahr 1.953 insgesamt 4,01
Mrd. Dollar (16,9 Mrd. DM) in Form
von Bardividenden. Das Sind 4 Prozent
rider 167 Mill. Dollar mehr als im glei-
-
then Zeitraum 1952.
1
2 Mill. t deutsches Erdol
Hamburg (VWD). Im 1. Halbjahr
,1953 erreidite ' die .deutsche Erd6l-
f6rderung,1,02 Mill. t. Man hofft, fur
das ganze Jahr 2 Mill. t zu iibersdirei-
ten. Damit wurde die einheimische
Produktion fast ein Drittel.des Rohol-
bedarfs der Raffinerien stellen.' -
Bors'entenaenz. schwacher'. -,
Berlin (VWD).?' Die Zurudchaltung zwedce 304,50-315,-; Blei in Kabeln
der Bankenkundschaft hielt ? auch am 116,50-117,50; Aluminium fur Leit-
Dienstag an. Infolgedessen blieben' ?zwedk'e'251,- bis 260,-. ' ' -
die Umsatze goring; die Tendenz Freie DM-Kurse vom 21. 7. (Mittel
ileigte zur Schwatte. Stahlverein la- kurse): Zurich. 104,09; London 11,70;
gen mit 168 um 1% Prozent niedriger.. New York 23,18M.
Farben brockelten um % auf 85Y8, . , ?
Mannesmann um M auf 743A ab. Am Die Berliner Wedrselstuben haben
Bankenmarkt gingen Dresdner um 7/8 kihre Bilanzen nicht nur der Zentral-
und Reichsbank um 1'Prozent zuruck: bank, sondern auch dem Aufsichts-
Zu den Kassakursen karri as teilweise' amt fur, Banken, vorzulegen. Dies hat
zu starkeren Veranderungen. Rhein= das Oberverwaltungsgericht Berlin
stahl ermaBigten 'sick um 3% atif 118. entschieden.,Doch wollen'die Wedisel
find Accu urn 3 auf.133%. AEG vor- stuben Revision beim Bundesverwal-
loren 1M und'Ilse Genu8scheine?1r' tungsgericht einlegen.
Prozent (13%). Wechselkurs: - Wieder 100 Ost zu
19,31 West and 100.'West fur 550 Ost.
Westdeutsche' Metallnotierungen , r
(DM je 100 kg-)..Fur 21.1.:'Zinn 718,-; Aktien: - i' Berlin Frankfurt
20. 7,1 21.7. 20 7. 21. 7.'S
Blei (Basis I:ondon) Kassa 109,25 bis
109,82. Fur '22.-7.:, Blei' (Basis New AsAEGdi..' ... ? ... " _ s3 . 86% 87 86%
.-Zell. ..'.?.: 5f,~/z 5`r~% z
York) ?125,15 Ku pfer 293,-; Zink 107,97. MAN .'. .:... ? 1124 110 1703/4 -
Berechnungspreise, der NE-Metallver- BMW .... ? ? ? ? 255'/, 251/4 20 29
arbeiter: Elektrol tku fer fur Leit- Bemberg .... 5- 52~ 511/3
Y P Berl KIndl.' St: . ' 40%z 40/z 40 40
Bektila . * '.57: 57 671/2 57
31%
311
341
34
. ?Weitermachen"; .sagte,Erhard
Der zweite Tag des Diamanten-Prozesses in Bonn
Bonn (Eigenberidit). Der zweite Tag as sich jedodi um Mitglieder, did frei-
des Bonner I Prozesses gegen den willig ihr Parteibuch zuriitkgegeben
?Diamantenmatrer" Hermann Meindce haben. Das Politburo will diese Aus-
zeigte; welche Hoffnungen ?sitr Bun-. trittserklarungen in Ausschliisse um-
deswirtschaftsminister Prof. Erhard in wandeln.
produktion in der Bundesrepublik ge-
macht hatte. Die Zuschauer brachen
in stiallendes Gelachter aus, als aus
einem Protokoll hervorging, dab Er-
hard die Edelsteinherstellung als
einen Verteidigungsbeitrag besonderer
Art bezeichnet hatte, der den USA
gleichsam ?auf einem goldenen Ta-
blett" serviert werden konne.
Der Gesdiaftsfuhrer der Diamanten-
gesellschaft, Ernst Werner, berichtete
von einer Autofahrt mit Erhard nach
Dusseldorf, bei der die Aussichten
des Unternehmens eingehend bespro-
then wurden. Bel der Frage fiber die
Moglichkeiten der Finanzierung' habe
der Minister ie, vielsagender ,find
jovialer ' 'Art riur gesagt: ',,Weiter-
machenl"- -
Werner erklarte bei seiner Verneh-
mung, daB er lest an die Echtheit der
. Versuche Meinckes geglaubt habe. Die
Bundesminister Erhard, Dehler and
Lehr hatten gemeinsam veranlafit, dali
dem Diamantenmacher eine'Ein-Mann-
Leibgarde der Bundeskriminalpolizei
zur Verfiigung gestellt wurde, um den
?Erfinder" vor dem moglithen Zugriff
einer fremden Madit zu stiiitzen.
18 000 verliefien die SED
Berlin (TE-Eigenbericht). Auf An-
weisung des Politburos sollen 18 000
SED-Mitglieder aus der'Partei' ?aus-
geschlossen" werden. Ihnen wird ?par-
teifeindliches Verhalten" am 17. Juni
vorgeworfen.. Nadi Informationen aus
"dem Zentralkomitee der SED handelt
Machtiibernahme
Offenbach (AP). Fiihrende Ftink-
tionare der neutralististien Bewegung
des ehemaligen Reichskanzlers Wirth
haben sick von dieser Organisation
-)osgesagt. Dies gab ein friiheres Mit-
glied',des ?Bundes der Deutschen" in
Offenbach bekannt. Der kommuni-
stistie EinfluB in der Partei komme
praktist] einer ?Maditiibernalime"
gleith.
Drei furchterliche Nachte
Chamonix (AP). Drei Tage,und drei
Natite, hatte der Pariser Student
Georges Barbadii im Massiv des
rlvlontblai5c"'an'eineni Seil fiber 'dem
Abgrund gehangen,' bevor iliri Ber-
gungsmannstiafteri gestern nathmit-
tag ails seiner'verzweifelten Lage be-
freien konnten. Der junge Bergstei-
ger wollte mit seinem Kameraden
Claude Chulliat am Sonnabend die
nadelahnlichen, schwierig zu erstei=
genden Spitzen des Aiguille de Fou
bezwingen.?Im aufkomtnenden Sturm
stiirzte Claude todlich ab, wahrend
Georges am Seil hangen blieb.
Kameradentreue
Furstenberg (TE-Eigenbericht). Zwolf
Arbeiter der Brigade 37 im Eisenhut-
tenkombinat Furstenberg a. d. O. wur-
den verhaftet. Sie hatten sit] gewei-
gert, die Arbeit wiederaufzunehmen,
beyor nicht ihre verhafteten Kame-
raden in Freiheit sind.
Ventil ',fur wilde Instinkte
Raymond Chandler, US-Meister der- Detektiv-Story, wird 65 jahre
At . ja, der Kriminalroman, im Zeit-
alter .der- Abkfirzungen kurz ,Krimi
genanrit, ist hierzulande immer nosh
nitit recht gesellstraftsfahig, and war
errotet nicht, wenn er gesteht: ?Iti
lese gerne Kriminalromane." Ihm zum
Trost sei-J: B. Priestley zitiert, der
britische Roman cier,"Dramatiker and
Sozialkritiker:',,Kostlidh 1st as, Detek-
tiygesthithten daheim im Bett, zu
lesen. Was id] als Bettlekture
wunsdie, 1st eine Gestiichte, die. auf
ihre Art das' Leben zeichnet.und dabei
doch ein interessantes Ratsel enthalt.
So etwas gibt' mir der Detektiv-
roman." Und denjenigen, die Krimi-
nalromane und.-filme verwerflit] ver-
folgen and verurteilen, hielt der eng
lische Philosoph Bertrand Russell ent-
gegen, das Gegenteil'?sei der Fall, at
selbst f in?de in Detektivgeschichten
fur seine wilden Instinkte ein ausge-
zeicjinetes Ventil in harmloser Form.
Zwar besteht.kein AnlaB, den Kri-
minalroman' etwa als eine besondere
geistige Leistung des 19. and 20..Jahr-
hunderts zu feiern, aber es besteht
Anlall,? ihn ein wenig ernster zu neh-
men,'ale es, bisher gestiah, denn-er
1st -nicht auszurotten. Er lebt, bluht
and gedeiht, wird von - Millionen
Mensthen in aller Welt In Massen
verbraucht, und mantle seiner Detek-
tive sind unsterblidl geworden, Edgar
Allan Poes - Chevalier Dupin, der
erste seiner Glide ?fiberhaupt,, Conan
Doyles Sherlock Holmes, Vorbild 'fur
zahlreiche - Epigonen, der' vornehme
and gebildete Lord Peter Wimsey der
hotiliteraristhen Dorothy Sayers, der
kleine ' eikbpfige Hercule Poirot
Agatha Christies, deren Romane in
funfzig Millionen Exemplaren verbrei-
,
tot sind, Kommissar Maigret, dessen
Schopfer Georges Sfmenon kiirzliti in
die' Belgische Akademie der Kflnste
aufgenommen wurde.
Neben ihnen 1st der Privatdetektiv
Phil Marlowe des Amerikaners Ray-
mond Chandler in Deutschland ver-
haltnismaBig unbekannt. Erst in den
letzten Jahren erschienen einige sei-
ner Romane deutsti im Nurnberger
Nest-Verlag, einer auch in Biller der
gr6Bten deutstien Illustrierten. Dabei
gehort Raymond Chandler in seiner
amerikanisthen Heimat zu den meist-
gelesenen Romanautoren ilberhaupt.
Auf der Leinwand verkorperten seine
Detektivhelden so anerkannte Publi-
kumslieblinge wie Humphrey Bogart,
Dick Powell, Robert Montgomery.
Raymond Chandler lebt in 'Kali-
fornien and vollendet morgen dort
unter dem ewig blauen Himmel die-
ses gesegneten Landstrithes sein
65. Lebensjahr. In Kalifornien, ge-
nauer in Los Angeles and seinem
Vorort Hollywood, spielen audh seine
Romane, die in Ich-Form erzahlte
Berichte dieses Privatdetektivs Phil
Marlowe sind. Das 1st ein rauher,
harter, sehr sachlicher and kuhler
Burstie, weithes Herz in fester Schale,
standig in Schwierigkeiten, das bringt
sein Beruf mit sick, nitzt nur mit den
kleinen and groBen Gaunern and Gang-
stern von Los Angeles, auch mit der
Polizei, der Or, so meint sie, ins
Handwerk pfustit.
Chandlers Romane sind ausge-
sprodiene ,,thriller", ReiBer also,
spannend and mit einem mit-
reilienden Tempo gestirieben. Erotik,
derber Humor and eine gute Por-
/3
i ,
/4
Baton & & Mon. 09a/4 100 , 99 99yz
Esso an der Milli rden re lze Berl. ~BSW r
g BBC . 136 138 ' 138 133%3
Conti'Gummi '124. 122 12.5'/3
- Hamburg (Eigenbericht). Trotz schar-
feren Wettbewerbs -konnte die. Esso
AG, Hamburg, ihren Marktanteil 'bei
fast allen Miner~18lprodukten behaup-
ten. 'Der Gesai- t1 nisatz erreichte 1952
zum erstenmal fast die Milliarden-
grenze, allerdings einschlielllich der
hohen Mineralblabgaben. Der Roh-
iiberschuB atieg von 78 Mill. DM auf
rund 102 Mill. Nadi starken Absthrei-
bungen. werden als Gewinn nur 0,9
Mill. DM (Vorjahr 6,4)' ausgewiesen.
Die Standard Oil Co. (New Jersey) er-
halt ale alleinige Aktionarin. auf das
Grundkapital' von 117 Mill. DM eine
symboIische Dividende" von 1,5 Mill.
D-Mark. ? ,
1952. importierte die Esso rund
860 000 t Rohol, das zusammen mit
deutschem Rohol vor allem von der
Stiwestergt:sellschaft, der Ebano Raf-
finerie AG, and von der Gelsenberg-
Benzin AG verarbeitet wurde. Der Ab-
tion Schnoddrigkeit im ' Ausdruck
sind Pfeffer and Salz des Ganzen.
Dieser Phil Marlowe . ist kein
intellektueller Detektiv ?wie etwa
Sherlock Holmes, sondern wie ? die
meisten Detektive der amerikanischen
Romanschule ein Draufganger and
Herzensbrether and mantimal autr
ein ganz armer, bedauernswerter klei-
ner Junge, der sich Gedanken macht,
dal das Geldverdienen in normalen
Berufen leiditer, :-angenehmer and
auti gesiinder set. Sein Sthopfer,
Raymond Chandler, gehort in die
Kategorie der von Hemingway beein-
fluBten amerikanisthen Kriminal=
romanautoren James M. Cain (deutsch
bei Rowohlt and S. Fischer), Peter
Cheney and Mickey Spillane, der jetzt
erstmalig in Deutschland vom Amsel-'
Verlag, Berlin, herausgebratit wird.
ihren fanfzigsten Roman heraus-
bradite, gratulierten ihr der damalige
Ministerprasident Attlee and An-
thony Eden. In dent angelsatisischen
Landern wind der Kriminalroman als
Literaturgattun'g 'eeit jeher ernsthaft
diskutiert. Es ist hier natfirliti nitit
die Rede von den Zweigroschen-
heften,'die die ganze Branche in Ver-
ruf gebracht haben, sondern nur von
jenen Arbeiten, die die unanfedit-
bare ;Tendenz haben: Verbredhen
lohnt sit] nicht. Im iibrigen sind sie
eine mathematisch-intellektuelle Spie-
lerei, mehr oder weniger arnusant
and interessant. Und viele -?Krimi"-
Leser werden richer einem Wort des'
grolien ' katholischen Schriftstellers.'
G., K. Chesterton zustimmen, der.
ebenfalls glanzende Kriminalromane
stirieb: ,Idi personliti konnte nie'
einsehen, warum die psychologistie
Darstellung eines scharfsinnigen Ver-
bretlers weniger wertvoll sein sollte
als die eines verliebten Idioten."
H. H. Brachvogel .
satzerfolg 1st Wesenditl, auth auf"'die 'Daimler .?.. w1111 1101/4 111 111
Modernisierung de ~,Vertriebsein?rldi-y, Ate ntt:GQs 726V ''~27 122y, 1225
tungen zurut.=itt166t/4 '?'-
Am Londoner Metalimarkt fielen die Holzman. .... .
Junghans ...... 4=1/x
Zinnpreise m rund 10 Pfund Sterling Klodcner ...... 197
gegenuber em Vortag and erreititen Mannesmann ..' 751/4
den niedrigsten Stand seit 1949. Rhein Braun.... 110
,Die Industrie roduktion im Bundes- Sarotti ........ 75
P Sdiering....... 28'/e
gebiet hat'sich im,Juni auf dem Stand , sd,ulth. St. 110/4
der beiden Vormonate gehalten. Der Siemens St. .. ' 109%2
_ 'Siemens Vzg: .. 106
I __ ?,_ _ :_, eo .(
1936
100).
. Die Burbach-Kaliwerke bei Wolfen-
biittel wollen, audi !lire Lohnempfan-
ger am Gewinn beteiligen. Die LBhne
and Gehalter sind kiinftig nur' node
Mindestzahlungen, die je nach. Ge-
schaftslage durch eine Dividende auf-
gebessert werden. ?
Westdt. Kaufhaus. 111
Wintershall .' 111
Zellstoff-Waldhof- 73
BHG ........ 64'/2
Commerzbank ... 44'/2
Deutsche Bank .. 6,71/2
Dresdner Bank .. 551/2
Hapag .1.. , . - ?29 - 35'/2
florddt. Lloyd-... 27 27% 30 29%
* Notierungen in D-Mark.,
Vivien Leigh vor neuen Pleven
Die berahmte Schauspielerin hat die Krankheit'iiberstanden.
London (UP). Die englische Stiau-
spielerin? Vivien Leigh, die _ nadr
monatelanger Krankheit jetzt zum
erstenmal wieder in der Offentliti-
keit auftaudite, versitierte mit Nach-
drudk, daB sie ihre Karriere bald
wieder aufnehmen wolle.
Vor vier Monaten war die gefeierte
Schauspielerin' unter dramatisdien
Umstanden von Amerika nodh London
geflogen worden, nachdem sie'bei den
Aufnahmen zu' dam Film- ?Elephant
Walk" einen Nervenzusammenbrudi
erlitten hatte. Damals sprach man in
Bfihnen- and Filmkreisen davon, daB
die Leigh nie wieder auftreten konne.
Als sie -jetzt bei einer Gesellstraft,.
die der Regisseur Hugh Beaumont in
seinem Haus im Londoner Westen
gab, .zum erstenmal nati ihrer
Krankheit wieder tinter Menschen
kam, latite sie: ,Ob iii mit Holly-
wood fertig bin? Um Himmels willen,
nein. Wenn es dort einen Film fur
midi gibt, gehe ich bestimmt hire -
und ich fliege audh, wenn as sein
muB." Die Spuren ihrer Krankheit
waren ihr nod] deutlit] anzumerken.
Sie sah blab aus; hatte aber ihre alto
Lebhaftigkeit wieder. Sie trug ein
Nerzcape, das sie side ausgeliehen,
hatte, nadhdem ihre samtlichen Pelze
and der grolite Tail ihres Schmuckes
im Gesamtwert von fast 90 000 DM
vor zwei Wotten bei einem Einbruch
gestohlen worden waren. ,
' Am Arm ihres Mannes, Sir?Lau-
rence.Olivier,. erzahlte die Kunst-
lerin: , Wdhrend ich krank war, habe
ich viel, nadigedacht. Ich ' kam ?mir
vollig ausgepumpt vor and wollte nie
wieder eine Kamera odor eine Buhne
sehen. Aber dann still iii mich lange
im .Spiegel - an and legte mir einen
,
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230017-0 a
neuen Arbeitsplan zuretit. -In . Zu-
kunft werde ich genau so viol arbei-
ten wie frfiher, aber autr viol mehr
ausruhen. F Von jetzt ab . geht's frith
ins Bett." -
? Vivien Leigh. die 1939 fur ihren
Film .,Vom Winde verweht", and
1951 fur ,Endstation Sehnsucht" als
beste Stiauspielerin des Jahres ' in
Hollywood ausgezeidinet wurde, be-
heit gehe ,eigent-
richtete, ihre Krank
_
lit] scion auf das jahr 1950 zuriidc:
Damals spielte sie in London, in
,,Endstation Sehnsudit" auf der Biihne
die Rolle der Blanche Dubois, einer
im Wahnsinn endenden herunter-
gekommenen Tochter aus gutem
Hause. ,Nach der Spielzeit war idi
,ziemliti fertig", sagte sie. ?Und dann
kam der. Film urid die beiden
"Kleopatrase (Vivien Leigh trat da-
mals zusammen mit?ihrem Mann' ab-
wediselnd in Shaws ?Casar 'und
Kleopatrau and Shakespeares. nAnto-
nius and Kleopatra(c auf.) Als dann
r_och die Aufnahmen zu "Elephant
Walke in der Hitze Ceylons dazu-
kamen, versagten meine Krafte, and
der Flug nath Hollywood war das .
Letzte. Ich finde, Fliegen 1st immer
langweilig ? and - anstrengend,' aber
wenn es um die Zeitersparnis?'geht,
werde ich ? audh wieder-in ein Flug-
zeug, steigen." ?
Cornelis Bronsgeest,, der bekannte
Bariton, begeht morgen in Berlin
seined. 75. Geburtstag. 'Er gilt als
Erfinder der Funkoper.
Guareschis neuer Roman Don
Camillo and seine Herde" erscheint
als Fortsetzungsband zu ?Don Ca- -
millo and Peppone", im Herbst im
Otto Muller-Verlag, Salzburg. -
196 398% 198%
74% 751/4
?171 1711/2 ]71'/2
110 110 110
76 80 so
28, 30'/3 303/4
153/4 18 18
109 11d log
105% ? 105'/3 105
1681/2 - ' 170 169
11111/2 113 113
112? 113%"\ 112
72 70'/2 .69%2
,:4 , 69 69
441/4 473/4 47:2
573/, 59'/4 fig
54% 57% 57%
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230017-0
Mittwoch, 22. Jull 1953
Die Taube
auf dem Dach
f. s.. Der Sperling in der Hand ist
besser als die Taube auf dem Dach.
An diese handgreifliche Wahrheit
werden unsere darbenden Briider in
Mitteldeutsdiland denken, wenn sie
in der ostlichen Presse von den ,gro-
Ben zusatzlichen Lebensmittelliefe-
rungen ' der Sowjetunion for die
DDR" lesen.
Es ist gleich ein ganzer Sch warm.
von Tauben, der durdi den ostlidien
Blatterwald rauscht. Rund 50 000 t
Fett and 20 000 t Fleisch wollen die
Sowjets angeblidi liefern, and zwar
zusatzlich zu den bereits fur dieses
Jahr vereinbarten groBen'Mengen an
Getreide, Fett and Fleisch im Werte
von fast einer Mrd. Rubel.
Dazu 1st n0ditern and sadilich
festzustellen:. Wenn die Sowjets
diese angeblichen Lieferkontrakte
eingehalten batten, ware es in der
Zone iiberhaupt zu keiner Ernah-
rungskatastrophe gekommen. Risher
aber haben die Sowjets im Gegenteil
Fett, Getreide and Kartoffeln in gro-
Ben Mengen aus der Zone entnom-
men and in den Ostblodk exportiert.
Lediglid von Zeit zu Zeit wurde
dann mit groler Propaganda eine
Handvoll zuriickgegeben, indem man
etwa einen sowjetischen Dampfer
mit ?Butter aus Leningrad" in Ro-
stock eintreffen lieB.
Die Hauptschuld an der Ernah-
rungskatastrophe in der Zone, das
darf man nicht aus dem Auge ver-
lieron, tragt die Ausbeutungspolitik
des Besatzungsregimes, die von der
SED bedingungslos mitgemadit witch.
Risher sind auch alle Bitten der Ost-
zonenregierung um Hilfe bei den
,,befreundeten" Ostblodkstaaten auf
rigorose Ablehnung gestoflen, weil
diese Lander selbst schwere Ernah-
rungssorgen haben.
Wenn jetzt plotzlich diese mar-
chenhaften Zahlen verbreitet werden,
gibt es nur einen Sd1uB: Das west-
lidte Angebot der kostenlosen Le-
bensmittelhilfe - and nidit zuletzt
die tatkraftigen Hilfsaktionen, die
.jetzt in Berlin anlaufen - gehen den
vstlichen Machthabern so auf die
Nerven, daB sie jetzt die Propaganda-
tauben loslassen mii.ssen. Aber es
sind eben nur Tauben auf dem Dada.
GriiBe aus Amerika
Dusseldorf (dpa). Der President des
amerikanischeh Gewerksdiaftsverban-
des AFL, George Meany, ubermittelte
dem DGB-Vorstand die aufriditigen
and briiderlichen Griifle von 10 Mil-
lionen US-Gewerkschaftern. Ihr Ziel
sei es, den Kampf der deutschen Ge-
werksdiaften um freie Entfaltung and
groBeren EinfluB zu unterstutzen.
Nir..168/8 - Seite 3
Das Fur and Wider der Soldatenbfinde
Fragen, die das Treffen in Hannover - aufgeworfen hat
k. w. Wer selbst Soldat gewesen
ist and wie viele Millionen Deutscher
lange Jahre in einem der beiden Welt-
kriege im Dredk and Feuer der Fronten
gelegen hat, bringt durchaus Ver-
standnis daftir auf, daB side ehemalige
Landser einmal mit alten Schidksals-
gefahrten zusammenfinden and Er-
innerungen an gemeinsame Erlebnisse
austauschen. Andererseits gibt es
Millionen, die von dem ,.Fronterleb-
nis" nidits mehr wissen wollen.
Gemessen an der Gesamtzahl der
Teilnehmer am zweiten Weltkrieg ist
es nur ein Bruchteil der ehemaligen
Soldaten, die side in den Soldaten-
biinden zusammengeschlossen haben.
Nadi dem Grundgesetz sind sie dazu
bereditigt, solange sie nidit gegen die
verfassungsmaBige Ordnung cider
gegen den Gedanken der Volkerver-
standigung verstollen. Wenn heute
ein groBer Teil' des Volkes ihnen
miBtrauisdi gegenfi.bersteht, so iiegt
das an den Ressentiments, die aus der
Weimarer Republik herriihren. Wie
viele der ehemaligen Soldaten and
insbesondere die Jugend sind damals
Burch die Fiihrung der unter schwarz-
weiBroten Fabnen marsdiierenden
sogenannten vaterlandisden Ver-
hande alter Schattierungen miBbraucht
worden, the sie bewuBt in eine
Kampfstellung gegen den demokrati-
sdien Staat hineintri`eben.
Wenn also heute dieses MiBtrauen
node gegenuber -den Soldatenbifnden
besteht, so hat das versdiiedene Ur-
sadien. Es gibt weite Kreise, die die
Existenzberechtigung dieser Biinde in
Zweifel ziehen. Soweit die wirtsrhaft-
lidien Interessen der ehemaligen Sol-
daten in Frage kommen, konnen sie
weit wirksamer als von ihren Organi-
sationen von /den Parteien in den
parlamentarisdien Kdrperschaften
wahrgenommen werden. Zum anderen
resultiert dieses MiBtrauen aus der
Form ihrer Organisationen. Nach
ihrem bisherigen Auftreten. muBte
sdon rein optisch der Eindruck- ent-
stehen, daB ihre Fuhrung ausschlieB-
lidi in den Handen ehemaliger Gene-
rale and Admirale liegt. V Audi das
Treffen in Hannover hat diesen Ein-
druck no di verstarkt, denn audi hier
waren von der Seite der Sold:iten-
biinde ehemalige hohe Militars die
Hauptredner. Sollten side die Ange-
horigen dieser Bunde nidit Gedanken
daruber machen, daB ihre Organi-
sationen nicht wie Divisionen mili-
tarisdi organisiert and gefiihrt werden
konnen, sondern daB nadi den demo-
Geheimagent ?R 33" verriet ?R 1"
Ein schwerer Schiag gegen das sowjetische Spionagenetz auf den japanischen Inseln
Garry Brustler heiBt der Fun-
ker der US-Air-Force, der den
AnstoB zur Aufdedkung des ver-
niutlich umfassendsten Spio-
nagenetzes der Sowjets gab.
Wie die Schweizer Zeitung ?Die
Tat" im einzelnen beriditet,
horte Brustler, der in Japan sta-
tioniert ist, kiirzlich zwischen 1
and 2 Uhr nachts jene Morse-
zeidien, die bei den Sowjets zur
Einortung ihrer Maschinen Ver-
wendung finden.
Brustler madite vorschrifts-
maBig Meldung. Wenig spater
wurde der Sender im Dreiecks-
verfahren festgestellt. Daraufhin
starteten zehn amerikanisdie
Transportmaschinen in Beglei-
tung mehrerer Jagdflugzeuge.
Kurs: Talkessel Prata im japani-
sdien Nikko-Gebirge.
Dort war gerade eine sowje-
tisdie Maschine gelandet, als
pldtzlich die amerikanischen
Flugzeuge auftaudten. Zum Ent-
setzen der Sowjets pendelten
1000 Fall schirmjager auf den bis
dahin geheimgehaitenen Flug-
platz nieder. Der erste, der side
widerstandslos verhaften . liel,
war Unterleutnant Tassone-
witsdi. Zwei weitere Sowjet-
offiziere ereilte das gleiche
Schidksal.
Nadi langerem Verhor erfuhr
man, daB die gerade gelandete
Masdiine, ein MIG-15-Diisen-
jager, auf den Agenten ?R 33"
warten sollte, der widitiges Ma-
terial angekiindigt hatte. - ,,R 33"
ersdiien auch bald and sagte
nadi einigem Zogern aus, wer
seine'Auftraggeberin war: ?R 1".
die sowjetisde Chefagentin Na-
kata Nisdiida.
Wie ?R 33", der mit riditigem"
Namen Kassao heilt and ein
japanisdier Kommunist ist,
sdilieBlidi erklarte, verfngte
..R 1" fiber ausgezeidinete Ver-
bindungen zum diplomatisdien
Korps and zum UN-Hauptquar-
tier in Tokio. Allein dort habe
sie hundert Gewahrsmanner.
AuBerdem arbeiten fur sie 236
sowjetische Spione, die in den
letzten zwei Jahren auf dem
sowjetisdien ,Feldflugplatz" im
Prata-Talkessel abgesetzt wor-
den waren.
Inzwischen'konnten, wie ?Die
tat" weiter beriditet, zehn die-
ser Agenten verhaftet werden.
Die Fahndung nadi den iibrigen
geht mit auBerster Kraft weiter.
Chef des Hauses Cecil
Sdilank, 'etwas gebiidkt, mit
einem ernsthaften, fast pessi-
mistisdien Gesichtsausdruck, den
die Augenfaltchen des ? edten
Humors aber dementieren; stets
unauffallig dunkel gekleidet: so
prasentiert side der jetzt 60j5h-
rige Platzhalter Anthony Edens
im Auswartigen Amt. Als Poli-
tiker ist er besser bekannt unter
dem Namen Cranbourne, den er
trug, bevor or 1941 den Marquis-
titel als Chef des Hauses Cecil ?
erbte. Denn unter diesem fruhe-
ren Namen sag cir von 1929 bis
1941 im Unterhaus, Spezialist
fur Aullenpolitik, spater Staats-
sekretar unter Eden and hau-
figer Regierungsvertreter in den
Tagen des spanisden urid abes-
sinischen Krieges, and mit Eden
von seinem Amte zurfidkgetre-
ten im Februar 1938, weil beide
es ablehnten, Verhandlungen
mit Mussolini zu fuhren, die ein
Nachgeben gegenuber einem Er-
presser bedeuteten.
Logisderweise waren beide
in der Folge Gegner der Cham-
berlainschen AuBenpolitik, mit
Churchill sdarfe Kritiker des
Miindiener Abkommens. Als
Fii.hrer des Oberhauses hatte er
keine Ministeramter, aber er
fiihrte die britische Delegation
1945 nach San Franzisko zur
Grundung der Vereinten Natio-
nen, er fiihrte die starke . kon-
servative Opposition des Ober-
hauses wahrend der Amtsdauer
der Labour-Regierung, and or
trat fur scharfes Vorgehen gegen
Persien ein, als der ungliidk-
selige Olkonflikt nbd in seinen
Anfangsstadien war. Man wirft
ihm cin allzu starres Festhalten
an iiberholten Traditionen der
englisden Weltherrsdaft vor;
aber seine Umgangsformen and
im Wortgefedt sind stets tadel-
los and verbindlich, seine Kennt-
nisse sind brillant fundiert, and
in amerikanisd-britisdien Fra-
gen ist er iiberzeugter Vorkamp-
fer der engsten Gemeinschaft.
Er ist Trager einer grolien Fa-
milientradition: William Cecil,
sein Vorfahr, war der Berater
and engste Vertraute Eliza-
beths I., ein anderer Vorfahr
war Premier unter :'Victoria,
viele waren Schatzkanzler,
AuBenminister usw., and Lord
Robert Cecil, der Vorkampfer
and Mitgriinder des Volkerbun-
des, ist sein Onkel. Die Herzogin
von Devonshire, Oberhofineiste-
rin der Konigin, die bei der
Kronung hinter ihr herschritt,
ist seine Schweiter. Aber Lord
Salisbury, obwohl nicht nur
einer' der GroBen des Reiches
and and nod heute sehr be-
gutert, sondern auch ein an-
erkannter Staatsmann, ist kein
Snob, sondern ein hochst be-
sdeidener, ein wenig unordent-
licher, unpiinktlider, zur Form-
losigkeit neigender Mensd. DaB
mantle seiner. Ansiditen - so
fiber die farbigen Rassen and
ihren Anspruch auf Selbst-
bestimmung - et*as antiquiert
and unrealistisdi anmuten, wird
vielleidt kompensiert durch sein
stets ehrlides Bemuhen um
menschlides Verstandnis and
seine Bereitsdaft, hinter einem
Grolleren odes nach seiner Ein-
sidt Geeigneteren zuriidkzutre-
ten, wie er das siderlid bereit-
willigst tun wird, wenn Anthony
Eden, sein Freund and einstiger
Chef, das Auswartige Amt wie-
der ubernehmen kann.
PI.-London
kratischen Prinzipien and der Mann
ohne hohen Rang in der Spitze in
Erscheinung treten mug?
Die Pflege der Tradition and der
Kameradschaft, die die Soldaten-
biinde auf ihre Fahne geschrieben
haben, kann kaum Bedenken er-
wecken. Wenn aber dabei in diesem
Zusammenhang von ihrer Seite im-
mer wieder die Forderung gestellt
wird, die Ehre des deutsdien Sol-
daten miisse wiederhergestellr wer-
den, so ist diese . Verallgemeinerung
vollig deplaciert. Die uberwaltigende
Mehrheit der ehemaligen deutsdien
Soldaten hat, wie- General - Eisen-
hower einmal sagte, eine solebe Eh-
renrettung nidit notig. Sie , billigen
keinesfalls Verbrechen, wie sie in
Lidice odes Oradour begangen wor-
den sind, odes zu denen side in den
Wirren der letzten Kriegswochen uer-
blendete ? Offitiere, die die Wirklidi-
keit niclit sehen w'ollten, gegen ihnen
unterstellte Soldaten hinreilen
lichen. Sic wehren sich aber aiirb
mit Recht dagegen, daB die binge
so dargestellt werden, als sei die'
gegnerisde Seite uber jeden Zweifel
erhaben. Die tatsadilichen and psy-
chologisden Ursadien, aus der soldie
Auffassungen and Stimmungen er-
wadisen sind, wurden kurzlich im
Sozialdemokratischen Pressedienst
sehr treffend dargestellt. Der Auf-
satz erinnerte an die wahrheits-
widrigen Kollektivurteile fiber. die
deutsche Wehrmacht, an zahllose Ur-
teile in Kriegsverbrederprozessen,
die entgegen dem Volkerrecht ge-
fuhrt find breit publiziert wurden.
Er forderte eine Bereinigung der An-
sdiauung and eine Neuorientierung
and kam zu dem AbschluB:
Streit ergibt side haufig, wenn
eigene Erfahrungen verallgemeinert wer-
den, audi als Fort?wirkung jener Ge-
wissenskonflikte. in ? die eine ver-
bredierisdie politisdie Fuhrung zahllose
denkende Soldaten gestiirzt hatte. Streit
mull ouch entstehen, wenn von solda-
tischer Seite verstandnislose Abredi-
nungsreden gehalten -werden, odes wo
- vereinzelt bisher eine soldatisdie
Ordnung im Staat gefordert wird. Wer
aber die unumganglide Diskussion mit
Nutzen, mit dem Ziel einer demokrati-
schen Verstandigung," zur Einkehr and
Neubesinnung fuhren will, mull auch
die Fiille der - hiir nur angedeuteten
Schwierigkeiten berudksiditigen."
Allerdings mussen gerade - nach
Hannover erhebliche Zweifel geltend
gemacht werden, ob sidi dort die Dis-
kussion in den richtigen Bahnen be-
Nur von Nakata Nischida fehlt
nosh jegliche Spur. Man w eiB
nidit einmal, ob sich ?R 1" node
im Lande befindet. AR-Zuridi
Strumpfe im Unterhaus
f
1m Unterhaus ka"m as zu einer
heiteren Szene bei einer Aus-
sprache fiber Strumpfe, die von
der "sozialistischen Abgeordne-
ten MiB Alaine Burton eingelei-
tet worden war. Sie empfahl
dem parlamentarischen Unter-
staatssekretar.fur 'Uberseehan-
del, Madkeson, die Strumpffabri-
kanten sollten Strumpfe mit ver=
schiedenen Beinlangen fur jede
Ful3groBe anfertigen. Viele
Frauen haben kurze Fi Be and
lange Beine, erklarte sie, odes
kurze Beine.und lange FnBe. Es
sollte Strumpfe mit drei ver-
schiedenen Beinlangen zu jades
FuBgrdBe geben. Die Szene
wurde dramatisch, als side die
sozialistische Abgeordnete Mrs.
Jean Mann in die Diskussion
einschaltete. Plotzlidi sahen side
ihre sozialistisden Parteikolle-
gen in der ersten Bankreihe, die
ihre Beine bequem auf dip
Tisdkante. gelegt Batten, wah-
rend sic dem Gesprach zuhorfen,
alsAngriffsobjekte. ,Bitte,sehen
Sic sich die Mannersodken der
Front Bender an!" forderte sic
den Unterstaatssekretar auf,
,.kurze Beine, lange Beine and
sichtbar nackte Beine!" Sdwups,
verschwanden die Beine von der
Tisdk'ante, and"bekannte Par-
teifiihrer warfen.schnell einen
besorgten Blick auf ihre Hosen.
Lachend ant wortete der Regie-
rungsvertreter, er wurde - gern
die Angelegenheit mit den Da-
men besprechen. Gw-London
10 Millionen Gebisse
Seit funf Jahren besteht jetzt
die staatliche Krankenverside-
rung in England. In dieser Zeit
haben die Zahnarzte unentgelt-
lid 10,5 Millionen Briidken und
.Gebisse geliefert and die Opti-
ker 27 Millionen Brillen. Una
in den Apotheken gingen'einc.
Milliarde 62 Millionen Rezepte
ein.
wegte. Es waren in der Hauptsache
politisde Auseinandersetzungen, die
die Tatsache auger ache lichen, daB as
sic bei den Mitgliedern dieser Orga-
nisationen nicht mehr um Soldaten
sdilechthin, sondern um ehemalige'
Soldaten handelt. Wenn also in die-
sem Zusammenhang von der Schuld
der Politiker an der Entredtung der
Soldaten gesprodien wurde, so ist dos
eine vollig falsdie Konstruktion. Auf-
gabe der Politiker nach 1945 war es in
erster Linie, sich des Schidksals der
Kriegsbesuhadigten, der Befreiung der
Kriegsgefangenen and der Regelung
der Versorgung der, ehemaligen Be-
rufssoldaten anzunehmen. DaB das.
gesdehen ist - bei gewissen Katego-
rien der letzteren in einem nad der
Volksmeinung zu grollziigigen MaBe
- kann niemand bestreiten.
Es kann leider keinem Zweifel
unterliegen, daB die Tagung der Sol-
datenbiinde in Hannover als Vorspann
fiir die Wehrpolitik der Bundesregie-
rung and der ihr nahestehenden poli-
tisdien Kreise and im Hinblidk auf
die kommendenBundestagswahlen da-
zu benutzt wurde, gegen die Opposi-
tion Stimmung zu madien. Das be=
waist die Tasadie, daB der Redner der
SPD, Pastor Albertz, wiederholt durch
Zwisdenrufe. gestort wurde, als er die
Stellungnahme seiner Partei zu den
EVG-Vertragen behandelte. Obwohl
side die Opposition ebenso wie die So-
zialistische Internationale grundsatz-
lich zur V)erteidigung der Demokratie
bekennt, stieB er auf vorgefaBte Mei-
nungen, die sick auf die Bonner Ter-
minologie griinden. Dabei hatte Al-
bertz gerade im Hinblick auf die Er-
eignisse vom 17. Juni im sowjetisch
besetzten Gebiet ausgesprodien, daB
Beweise von Tapferkeit and Vater-
landsliebe. auch ohne Uniform gegeben
werden konnen. Sein Hinweis auf das
Heldenepos der Manner, die 'waffenlos
den sowjetisden Panzern gegenuber
standen, wiegt sdwerer als alle die
Worte, die von ehemaligen Militars
and den Politikern der Regierungs-
koalition ausgesprodien wurden.
Es ware unfair zu verschweigen, daB
in Hannover auch davon g'esprochen
wurde, die ehemaligen Soldaten seien
bereit, sich fur die Sicherung des Frie-
dens in Europa einzusetzen. Wenn
das gesciiieht, wenn die Soldatenbiinde
side vor den Fehlern ihrer Vorganger
aus der Ze'itt vor 1933 hiiten and Bich
loyal zum demokratisdien Staat stel-
len, werden sic das heute nosh gegen
sic bestehende Milltiauen uberwinden.
Keine ist
seiner!
6.STUCK 30 PFG. * 12 STUCK DM 1..
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230017-0
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230017-0
und wie wir erfuhren, will er auch
nicht mit seinem stiindigen Schritt-
macher van den Bosch (Belgien)
kommen, sondern den Berliner Werner
Schmidt aIs ,Vordermann" nehmen.
Wie die anderen Fahrer mit in die-
sen voraussichtlichen Kampf ein-
greifen k6nnen, wird erst der Renn-
verlauf zeigen. Es sind jedoch immer-
hin Rennfahrer unter den in Wupper-
tal ,Geschlagenen", die schon wesent-
lich bessere Leistungen als im Finale
auf der Elberfelder Rekordbahn ge-
zeigt haben. Wir denken da an Theo
Intra. (Frankfurt) und an Hermann
Schild (Chemnitz), die gerade in Ber-
lin bei ihren letzten Startgeleien-
heiten mit vortrefflichem K6nnen auf-
warteten.
Mit Amateurrennen soll die heutige
Veranstaltung um 20 Uhr beginnen.
. Deutschlandfalirt verlegt
Ste'hermRevanehe mit Fragezei&en
Heute abend 100-km-Rennen auf der Neukdllner Bahn
Wenn heute abend etwa um
QO.30 Uhr der StartschuB zur deut-
~chen Steher-Meisterschaftsrevanche
Jim Neukbllner Stadion gegeben wird,
besteht hoffentlich Klarheit iiber den
Austragungsmodus des ioo-km-W6tt-
bewerbs. Bis jetzt wurden schon von
der 'Rennleitung vier verschiedene
Versionen bekanntgegeben und es
ist durchaus nicht ausgeschlossen, daB
immer noch nicht das letzte Wort ge-
sprochen ist. Nach der letzten Ent-
scheidung sollen die 100 km in einem
Lauf ausgefahren werden, womit man
zweifeIlos dem Sinn einer echten Re-
vanche am ndchsten kommt.
Ganz gleidi aber wie nun die end-
gilltige Entscheidung des Veranstal-
~ers ausf4llt, die Revanche diirfte sich
so oder so zu einem ,Dreikampf"
zwischen dem zehnmaligen deut then
s
Meister Walter Lohmann, dem . Zwei-
len des FinaIes, Otto Ziege, und lean
Schorn (Kdln) entwickeln. Dem
starken Berliner 'Otto Ziege werden
dabei die Vorteile seiner ,Heimat-
bahn" kaum viel butzen. 'Er hat audi
nicht mehr Rennen auf unserem 500-m-
Zement als Walter Lohmann be-
stritten, der sich auf jeden Fall hier
genau so gut auskennt. Vielleicht ge-
lingt dem Schrittmacherfuchs jupp
Merkens aber wieder ein Ahnlicher
,,Husarenstreidi" wie im Meister-
scbaftsvorlaufj den er mit seinern Ber-
liner SdAitzling vor dern. Titelver-
teidiger, gewann.
Der Kblner jean Schorn fdhrt in
diesem jahr zum erstenmal in Berlin,
Die Internationale Deutschland-
Rundfafirt der BerufsstraBenfahrer
wird nicht,, wie vorgesehen, in der
Zeit vom 9. bis 23. August durchge-
fiffirt werden k6nnen. Organisation-
leiter Hermann Schwartz ei~klgrte uns
auf Anfrage, daB seitens der Bundes-
regierung und einiger Firmen der
Wunsch geduBert worden sei, die
Rundfahrt zu einem spAteren Termin
stattfinden zu Iassen da die -Rund-
fahrt w4hrend des 'Wahlkampfes nur
in geringem MaBe auf die Unter-
stfitzung der Presse und des Rund-
funks rechnen k6nne.- Wie Hermann
Auch das gab's am Wocheniende
Kricket: In der . Berliner Kricket-Mej-
-
sterschaftsrunde konnte der BFC Ger
mania 88 den BFC PreuBen mit 62 :46
Lhufen ilberrascbend schlagen. Sehr
sicher triumphierite der BFC Viktoria 89
mit 74:17 Liiufen i1ber den TSV Helgo-
land 97. Die Berliner Kricket-Auswahl
konnte die britische Mannschaft Royal
Engineers mit 47.: 39 Lgufen schlagen.und
gewann damit den von den Engl5ndefn
Sestifteten Wanderpreis.
Rollsport: Zwei Rollsportveranstaltun-
gen gab,es am letzten Sonntag. Auf.dem
Hubertus-Sportplatz standen sich im
Rollhockey der Berliner Schlittschuhclub
und der Berliner Sportclub gegen-aher.
Mit 13 : 0 gewann das BSchC-Team. Im
Kunstlaufen zeigten sich einmal mehr
Kurt Weilert, Doris Ehlert, Helga Wolke,
Ute GrOner und die MAdchengruppe des
BSC. - Auf dem Dominicus-Sportplatz
siegte im Rollhockey der SCC (kombi-
niert) mit 7 : 4 iiber die Neuk6llner
Sportfreunde. Die Paare Rita Paucka-
Peter Kwiet und Gisela Schulz-Horst
Hellmidi sowie Karin Schwarz, Waltraut
Fuhrmann und Doris Mark als Einzel-
Iduferinnen liefen ihre bekannten
Figuren.
Tennis: Durch einen verdienten 4 :6,
6 :1, 6 :2-Gewinn fiber den erst 15ighri-
gen Hamburger Giinther Reimann wurde
der k6rperlich stdrkere Horst Ehmann
(Heilbronn) zum erstenmal deutscher
junioren-Tennismeister. Nur im 1. Satz
schien es so, als wiirde Giinther Rei-
rnann des bessere Ende fOr sich hab~n
-
Doch schon im 2. Satz Anderte -sich des
Bild grundlegend zugunsten des spAteren
Siegers, der den kleinen Hamburger. mit
raffinierten StoppliAllen zur Verzwej iflung
bradite. Bei den MAddien war die lang-
u
beinige Ursel Rose (Speyer) nicht z
schlagen. Im Endspiel triumphierte sie
iiber die Kielerin Ingrid Sarnau mit 4 - 6'
ei 1
6 :1, 6 * 2. Mit Helga Kuhder (H de -
berg) gewann sie such das Doppel gegen
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die Berlinerinnen Correns-Wehle (6 :3,
6 :3), w5hrend bei der m4rinlichen ju-
gend die beiden Berliner Peter Mansfeld-
Armin Weidler gegen ibre Landsleute
Wolfgang Stuck-Gert von - Loeper mit
6 : 2, 6 : 1 die Clierhand Vehielten.
In der 2. Runde um den General-
Bourne-Pokal gab, es folgende Ergeb-
nisse: Grunewalder TC-Kdnguruhs 4 : 1.
SC Brandenburg- Griin-Gold-Tempelhof
r
1:1 abgebrochen, Rot-WeiB - Berline
Schlittschuhclub (kampflos fOrRot-Weill),
Blau-Gold-Steglitz-Dahlemer TC 3:0
(abgebrodien), SCC-Steglitzer TK 3:2,
Griin-weifi-Lankwitz - Tempelhofer TC
3 : 0, Blau-Weill-Gran-Weill (ausgefallen).
Handball: Berlins Polizisten, die in
Bremen im Kempf um die deutsche Po-
Favori-
lizei-Handballmeisterschaft dem
ten Hamburg mit 12 : 15 Toren knapp
unterlagen, hinterliel3en einen ausge-
zeichneten Eindruck. Hiitte nicht Ham-
burgs hervorragender Schlullmann, Sin-
ger, so meisterhaft gehalten, Berlin w4re
wahrscheinlidi als Sieger voin Platz ge-
gangen. In der Zwischenrunde trium-
phierte Berlin fiber den Titelverteidiger
Schleswig-Hotstein mit 15 :9 Toren. Ber-
lins Beste waren ,Hanrie" Abendr,th,
Sdiurer, Krause'und Torwart Kamm.
Zweimal Pflaumbaum
Bei den Fechtweltmeisterschaf ten
in Brilssel schieden die deutschen
Herren im Degenmannschaftskampf
ch Nieder-
bereits in der Vorrunde na
lagen gegen Belgien (6 : 10) und Ita-
tien (7 : 9) aus. Der Berliner Pflaum-
baum gewann dabei gegen die Ita-
liener zwei Kgmpfe. Die deutschen
Frauen schlugen Ungarn 10': 6, ver~
I
oren jecloch gegen Italien, das bei
8 : 8-Siegen mit 47 : 40 Treffern beide
Punkte gewann.
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Vereinbarung
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Schwartz mitteilte, habe er deshalb
die Verlegung der Fahrt in die Zeit
vom 13. his 27. September beantragt.
Die endgilltige- Entscheidung werde
in den nddisten Tagen erwar.tet.
Deutscher Sieg
Die 4. Etappe der Usterreich-Rundfahrt
wurd6 zu einem deutsdien Triumph. Der
deutsche Amateurstrafenfahrer Franz
Reitz gewann die 114 Kilometer lange
Etappe von Lienz iiber den Grol3glockner
nach Seelbach vor den Osterreichern
Franz Wukisewits und Adolf Christian
und dem Luxemburger jempy Schmitz..
1. Alpen-Etappe
Wagtmans
Der H.ollander'Wagtmans gewann
am Dienstag die 17. Etappe der Tour
de France von Monaco nach Gap
i1ber 261 km in, 8:18:34 Stunden. Auf
dieser ersten Alpen-Etappe placierte
sich der bisher wenig hervorgetre-
tene Italiener Gino Ba'rtali in 8:19:18
Stunden als Zweiter. An seinem Hin-
terrad kaut der Holliinder Voorting
auf den 3. Platz.
Mallejac bleibt weiterhin an der
Spitze der Gesamtwertung.
FOR DEN TURIFFREUND
VORAUSSAGE34
Mariendorf: 1. R.: Erdgeist, Herolda, He-
lionist. - 2. R.: Goldkindi, Ardu, Konsul W.
- 3. R.: Hania, Quellnixe, Arlon Britton ' -
4. R.: Schmuser, liofjunge, Fahrt Gall. -
5. R.: Friinzeldien, Sinfonie, Firn. - 6. R.:
Casanova, Native Spencer, Quinnius. - - 7. R.:
Bremzita, Adlanus, Evi. - B. R - Palmus
Albanier, Quartanus St. - 8. R.: k~m6diant:
Midi Hallet, Tonisl. (16 Uhr.)
Longchamp: I R.: Ove, C . onga. - 2. R.:
Sagana, Stall D"aseq. - 3. R.: Doux Vert,
Prince Coler. - 4. R.: Qui I'Aura, Kiral. -
S. R.: Abeille. Pierrot Bleu. - 6. R - Blue
Streak, Drake Chance. - 7. R.: For,
to~: Folie
Douce.
ERGEBNISSE
Compiegne: 1. R.: Omary (Garcia), Loki-
fepssdit, Spritely. 'rate: 25, P 1.12, 14, 53. -
11. R.: Tarzana (Bonni), Lord Winter, Darna.
Tote: 60, Pl. 13, 11, 15. ~- 111. R.: winter
Palace [Doyasbere), Spontex. Toto: 48, PI.24
34. Z. 144. - IV. R.: Atal (Poincelet), Simeon.'
Tote: 28, Pl. 16, 36, Z. 146. - V. R.
': Ti M.un
(Signoret), Merry Tea, La Couture. Toto: 69,
Pl. 25, 21, 36. - VI. R.: Filoutar (Simonard),
Epatante, En Douce. Toto: 25, PI 15 58 60
- VII. R.: Du Cadiot (Rogman), &na~nc, 'Du *
de Normandie. Toto: 83, Pl. 26, 29, Is.- c
Grofler Meister auf kleinem Rad. Fausto
Coppi probierte die Bambi-Mider, mit
denen die Berliner jungen unter de
Protektorat des jelegraf" ihre erstm
Rennen fahren an
MittWodl,-22.jU1i1953
Mit Whitfield
und O'Brien
jetzt sind es insgesamt 14 amerika-
nische Leichtathleten, darunter zwei
Olympiasieger und acht USA-Meister
1953, die beim -ISTAF-internationa-
len am 2. August im. Olympiastadion
an den Start gehen. Es ist den drei
veranstaltenden Vereinen BSC, OSC,
SCC gelungen, auBer den bereits ge-
nannten zehnAmerikanern, die schon
in Diisseldorf und Stuttgart gestartet
sind, aus der zur Zeit Finnland be-
reisenden -Gruppe die vier Meister
Whitfield, O'Brien, Mashburn und
Santee zu verpflichten. Whitfield lief
vor zwei Tagen in Turku i1ber 880
Yards mit 1:48,6 neuen Weltrekord
vor Santee, der mit T!48,9 ebenfalls
noch unter dent von Wooderson (Eng-
land) gehaltenen Rekord (1:49,2)
blieb.
stol3er, Mashburn Amerikas Schnell-
ster 400-m-Ldufer und Wes Santee
einer der Anwdrter auf die Traum-
meile.
-F
Fuiinfmal die SSC rauen
Weitaus erfolgreichster Verein beim
zweiten Teil dei Berliner Schwimm-
meisterschaften im Olympiastaclion
wurde 'der SSC Berlin mit seinen
Frauens taffeln. Die Schwimmerinrien
um die beiden Doppelmeisterinnen
Giesela Dziallas und Helga WeiB zeig-
ten sich allen anderen Vereinen klar
fiberlegen und schwammen in den
fUnf Wettbewerben fiinf Meister-
schaften heraus. Der junge Poseidon-
Nachwuchs mit den Zwillingen ~hri-
stel und Ursel Braun war hinter dem
Sch6neberger ,Schwimm-Sport-Club"
zweimal Zweiter und in. der 4XI00-m-
Riickenstaffel wurde die Vereins-
Weni .
staffel wegen einer falschen de
distanziert.
Bei den Einzelmeisterscbaf ten der
M5nner herrsdite nach dem 100-m-
Schmettern ein ,Kuddelmuddel'% das
sich die Kampfriditer lieber h5tten er-
sparen sollen. Unmittelbar nach dem
Rennen wurde der deutsche Hoch-
schulmeister Rolf Liertz disqualifiziert,
weil er laut Zielrichterentscheid
nur mit einer Hand angeschlagen
hatte. Zum Sieger erkliirt wurde Rudi
Herrmann (SC Neukblln), und auf
Kanuten e1hen auf Reisen
9
Mit sportlich gutem Erfolg wurden
die Berliner Kanumeisterschaften in
Gatow beendet. Kreissportwart Ger-
hard Liersch hat nun fijr die Deut-
schen Kanumeisterschaften am ersten
Augustsonntag. in Karlsruhe ein
Crew zusammen, mit dem er zumin-
dest gute Platzaussichten besitzt. Im
Gegensatz zum vergangenen jahr sind
diesmal nur 30 Berliner von der
Landesgruppenleitung nach Karlsruhe
gemeldet, es sind nur die Aussichts-
reidisten ausgewdhlt, eine Weise Be-
schr*a'*nkung! Das ,Paradestilck" der
Expedition ist unbestritten der Kajak-
Vierer der Blau-Weil3-Se-nioren, die in
Gatow wirklidi eine glinzende Zu-
sammenarbeit zeigten. Insgesamt
stellt Blau-Wei13 12 Teilnehmer
Borussia 10, Albatros 4 und Nixe un~
VKB je zwei Mann.
Aber bereits am nfichsten Sonntag
haben die neun besten Kajak- und
Kanadierfahrer Berlins darunter
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Schlaftimmer kauft
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-b lb ankouf
M= arl,nd. '
hb rtZ.h
71 49 41
Schlafzlmmer, ~le-
gantes Speisezim-
mer, Teppiich sucht
barzahlend 7158 84
dem Siegerpodest wurde ihm die
Ehrenmedaille als Berlin6v Meister
ilberreicht. Wenig spfiter wurde jedoch
auch der Neuk6llner disqualifiziert.
Ibm wurde,,Stilwechsel" vorgeworfen.
Giinther Biermann erhielt dann den
Meistertitel mit der Zeit von 1:17.2.
Oberlegener Doppelsidger wurde
der mehrmalige deutsche Meister Hans
Schuster auf d6r 100- und 200-m-
Rilckenstrecke. - Er schwamm seinen
Gegnern auf und davon und mit 1:12,7
und 2:42,8 auch redit ansprechende
Zeiten.
Die Obrigen Ergebnisse: 100 in Kraul
M5nner 1. Zabel (Cbarl. SV) 1:Cr3,4 Min.;
100 in Brust 1. Herden (Wasserratten)
1:19,2 Min.; 200 in Schmettern 1. Herr-
mann 3:02,1 Min.; 200 m Brust 1. Her-
den 2:56,6 Min.; 400 in Krhul 1. Ewald
ISC Neukdlln) 5:20,0 Min. Turmspringen
(Frauen): 1. Christel Sauff (SC 'Posei-
don) 58.05 Punkte; Mgnner: Hampel
(Spandau 04) 131.46 Punkte.
Drei Siege fiir VSaW
Als vor zwei jahren der SVUH
daran ging, einen Mannsdiaftsi-vett-
kampf im Segeln zu schaffen, leitete
ihn der Gedanke, Abwechslung in den
B6trieb des Berliner Segelsports zu
biringen. Es sollte nicht mehr der ein-
zelne Regattasegler und sein Boot ge-
wertet, sondern die Breitenarbeit
eines Vereins in den Vordergrund ge-
stellt werden. Wenn in dieser Bezie-
hung noch nicht alle BlfitentrAume
reiften, so liegt das daran, daB natur-
gemdB die groBen Vereine durch ihre
guten Boole und Mann sch af ts auswahl
im Vorteil sind. Diese Tatsache machte
sich auch am vergangenen Wochen-
ende in stgrksterri MaBe bemerkbar.
Der- VSaW schickte allein drei
Mannschaften ins Rennen. Sie waren
es auch, die sich mit groBem Erfolg die
drei ersten Pl5tze in der Gesamtwer-
tung sicherten.
Fiir den gro8en Preis der Schweiz
fiir Motorrader (in Verbindung nut
dem Grand Prix der Rennwagen) am
22. und 23. August haben bereits 110
Fahrer gemeldet. Die derzeltigen Fa-
voriten der Weltmeisterschaft erschei-
n6n fast vollzahlig, da der Schweizer
Grand Prix als siebenter Lauf der
Weltmeisterschaft gewertet wird.
Eine Doppelbett-
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Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230017-0 I
Krilger, Winkler und der Blau-WeiB-
Vierer - auf der Internationalen
Regatta in Hannover beste Gelag,,-
heit, ihr K6nnen im Kampf gegen
stdrkste Klasse aus Finnland, Dane-
mark, Frankreich, Belgien, der Schweiz
'. I
Osterreich und Westdeutschland unter
Beweis zu stellen.
Erfolgreicbster Verein in Gatow war
-ieder Blau-WeiI3, der insgesamt 12 Sie-
er stellte. Mit dem Titel eines Ber-
finer Kanumeisters bzw. jugendbesten
zeichneten sich dabei auf der Kurz- und
Mittelstrecke aus: . 1000 m: Kanadier-
Einer: Winkler (Borussia), Kanadier-
Zweier: Wink] er-Lohrman n (Borussia),
Mannschafts-Kariadier: Boirussia, Kajak-
Einer: Krilger (Nixe), Kajak-Zweier: Za-
ger-Pudig (BI,W.), Kajak-Vierer: Blau-
Weill. 500 in:, Kajak-Einer: Lildicke
(BI.-W.), Kajak-Zweier:. Krflger-Bock
(Nixe). Frauen: Kajak-Einer: Redlich
(Borussia), Kajak-Zweier: Seeger-K,6hm
(BI-W.), Kajak-Vierer: Blau-WeiB. ju-
gcndbeste- Kajak-Vierer: Blau-Weij3,
Mannschafts-Kanadier: Borussia. - er.
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Ohne Dank
Mein Bruder wurde 1934 ge-
sdhieden and es wurden ihm
seine beiden Madel zugespro-
chen, an denen ich Mutterstelle
vertrat, auch vorn Jugendanit
her. Nun sind beide gro6. Die
Gretel hat ihr linkes Bein ver-
loren, trotzdem aber geheira-
tet, Ingrid wohnt auch mit uns
in einer Wohnung. Wegen
Kleinigkeiten fahren mitt bei-
de nun an, mal, weil ich ver-
gessen habe, ein Turschlof
mitzubringen, mal wegen was
anderem. Ich weiB, daB es
Gretel sehr sower fallt mit
ihrem einen Bein, den Kinder-
wagen 'runterzutragen mit ih-
rem Mann, habe audh sonst
immer mit angepackt. Nun
kommt meine Sande: ich babe
mich jetzt nicht mehr angebo-
ten and die Kinder sagen mir
nun, ich ware gemein. - Wis-
sen Sie, liebe Frau Renate, ich
warte doth nur auf ein biB-
then Anerkennung, aber im-
mer vergeblith. Die ganzen
Jahre babe ich gearbeitet fur
die Kinder, and jetzt bin ich
ohne ein liebes Wort. Verlange
ich denn zuviel? N. L.
Frau Renate: Man wartet oft
im Leben vergebens auf ein
gutes Wort. Aber man hilft
doch, weil geholfen werden
mu3 and nitht der Anerken-
nung wegen. Kinder werden
gelobt, wenn sic etwas gut
Die Spredhstunden der Frau
Renate mussen in dieser Wodhe
leider noch ausfallen.
machen, well man sie daran
gewohnen will,- dab ein nettes
Verhalten auth wieder Nettig-
keit ihnen gegenBber einbringt.
Aber im spateren Leben muB
man sich darauf einstellen,
Hilfeleistungen um ihrer selbst
willen zu tun.
Irk glaube, daB Ihnen selber
nicht gut dabei zu Mute war,
als Sie sich nicht anboten, den
Kinderwagen mit hinunterzu-
tragen - sonst batten Sie mir
ja audh nidit daruber geschrie-
ben. Ihre Pflegetodhter and
der Mann ~ sind an liebevolle
Behandlung von Ihrer Seite so
gewohnt, daB sie sich nicht er-
klaren konnen, warum Sie sich
nun anders verhalten. Wenn
Sie, was durchaus verstandlich
ist, auf ein liebes Wort war-
ten, sollten Sic sich einmal zu
guter Stunde, wenn das Kind
schon zu Bett ist, mit Ihren
Kindern zusammensetzen and
ihnen erklaren, daB ihr Ver-
halten Sic krankt. Ids glaube,
dies ist der rititige Weg, das
offensidhtliche MiBverstehen zu
beseitigen, das zwischen Ihnen
and den Ihren jetzt herrscht.
Berufsprobleme
Ich bin 17 Jahre alt and kauf-
mannischer Lehrling. Eigentlich
wollte ich ins graphistse Ge-
werbe, aber its hatte keine
Moglittkeit. Nun habe ich einen
Chef, der nath vier Wochen-
Probezeit, in der er sehr mit
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230017-0
mir zufrieden war, alles tut,
um midi unsicher zu machen.
Wir Sind nur wenig Personal,
and ich mu6 oft bei Sadien ein-
springen, die mir nosh fremd
sind. Idh gebe mir die grolite
Mahe, aber bei jedem Fehler
Oder Versehen, das idh auch or-
klafen kann, heiat es: ?Aus dir
wird nie was." So gehe ich nun
schon jeden Tag voller Angst,
Fehler zu madsen,ins Buro and
mache dann auch weltse. Ids
fnhle richtig, wie ich jedes
Selbstvertrauen verliere. Eltern
habe iti nicht mehr, die mal
mit dem Chef sprechen konnten.
H. S.
Frau Renate: Sic sind im Be-
griff, sich in eigenen Minder-
, wertigkeitsgefuhlen festzufah-
ren. Vermutlich gehoren Sic zu
den iiberempfindlichen Men-
schen, die aulierdem ein starkes
Ehrgefuhl haben und,groBe An-
rut nawi I1UW171UI lure Le35LUU-
gen nicht beurteilen, aber es
muB schleunigst etwas getan
werden, um Ihre innere Ver-
krampfung zu losen. Das Beste
ware eine personliche Aus-
sprache mit Ihrem Chef, dazu
haben Sic aber sicker keinen
Mut and das ist nach Lage der
Dinge auch verstandlich. Leider
haben Sic auch keine Eltern.
Wohnen Sic in einem Lehrlings-
heim? Dann sprechen Sic sich
dots einmal mit dem Heim-
leiter aus. Wie ware es mit
einer Unterhaltung mit Ihrem
fur Sic zustandigen Jugend-
fursorger? Irgendeine Autori-
tatsperson mul mit Ihrem Chef
aber Sic sprethen, damit Sic
endlich einmal wissen, woran
Sic sind,; ob Miliverstandnisse,
Arbeit, sachliche Fehler oder
falsche eigene Einstellung zur
Arbeit, sachliche Fehler oder
ein uberaus ungesthidctes psy-
dhologisches Verhalten 'Ihres
Chefs die' Grande zu den be-
stehenden Spannungen bilden.
Was nicht liigt der menschliche Gang
Der grolie Mensdienkenner einer Schlingerbewegung um- an diesen einfachen Wesen ist
and Romanschreiber Balzac geworfen zu werden, wird aura vol! Wurde. Diesen Gang soll-
sagte einmal aber Frauen: ?Der an Land seinen zwedcbeding- ten bei uns sdton die kleinen
Blidc, die Stimme, der Atem, ten ,Seemannsgang" beibehal? Maddien uben, mit einem un-
der Gang - sic sind alle idan- ten. Der FuBballer, der beim zerbrethliehen Ding auf dem
tisch. Da es aber einer Frau Spiel immer ?auf dem Sprung" Kopf, das frei balanciert wer-
Ausdrucksformen zu' gleicher
Zeit zu beherrsdhen, sudhen and
beachten Sic diejenige, die
nicht lugt, -und Sie werden die
ganze Frau kennen."
Das, was nicht lugt, ist der
Gang eines Mensthen. Er gehort
zu den Ausdrucksweisen, die
sits stark nach der Seele rich-
ten. Der frohgemute Mensch
geht aufretit and rhyth--
misdh bewegt, der Sdileidmr
?sdhleitit" dahin wie eine
Sthlange, der Kriether geht ge-
duckt and der Traurige schlep-
pend. Sorgenvolle Mensthen
erkennt man an ihrem gedruck-
ten Wesen and Gang. Das Kind
hupft vor ubersdiaumender
Lebensfreude, wahrend der
Greis mit kleinen Schritten wie
ein Saugling dahinsc hlurft, didht.
am Boden entlang.
Man kann Hunderte von
Gangarten unterscheiden, immer
wird der Gang den Mensdhen
verraten. Der Seemann, der
breitbeinig auf- dem Deck des
Schiffes steht, um nicht bei
sein muB, geht auch auf der den muB. Audi der Gang der
StraBe spitz in den Knien; mannlitien Araber ist vol!
and die Grolistadtdame, tie mit Ruhe and Wurde, and eher
hohen Absatzen auf dem IaBt sidh einer von einem Auto
Asphalt ihre kurzen Schritte Bberfahren, als daB er seinen
setzt, wird anti auf dem Aus- ausweidienden Schritt' besdileu-
flug ,trippeln". nigt.
Zeige mir, wie du gehst and Was sieht man dagegen bei
ich sage dir, wer du bist! Di?s uns fur Hopser, an denen alles
Gehen-ist ein Schwingungsvor- schlenkert wie bei Marionetten,
gang, der mathematisch genau Ihre seelisdie Unruhe fuhrt zu
berechenbar ist. Nidit be- so merkwurdigen Muskelver-
rethenbar Aber ist die Indivi- renkungen, sie scheinen ihre
dualitat des Gehers, der sich Glieder nitht in der Gewalt zu
durts seinen Gang nur dem haben. Andere wieder latschen,
Kenner and aufinerksaman als hatte man ihnen das Ge-
Psythologen verrat. Zu berudk- wihht der Erdkugel aufgeladen.
sidhtigen ist dabei, dalI die Die Dahinsdilurfer auf der
meisten Kulturmensdien fuB- platten Sohle verraten Plump-
krank sind, daB also ihrem heft, der Gang der Gespreizten.
Gang von vornherein etwas Un- hat etwas Geckenhaftes, wieder
naturlithes anhaftet. andere watstfieln im Ententrott.
Man betrachte einmal das Wie selten sieht man Men-
Sdireiten der Araberin oder schenrhythmischdahersthreiten,
Athiopierin (Galla), die, einen voll Anmut and wurdiger Ruhe!
Krug oder K..rb auf dcm Man sollte Geh-Institute ein-
Haupte stolz dahergeht. Dieser ridhten, wo sich jeder beim
Gang hat etwas unendlidh Wei- Gehen unbeobaditet filmen and
dies, Wurdiges, ja Erhabenes; dann seine Gangfehler korri-
da ist kein Trippeln, kein gieren Lassen kann.
Schlenkern, kein Knickcn, alles Uniuersum
PETZI - PELLE - PINGO
?So, nun zeig mal, wie kraftig- du
Pingo. Scilag mal tuthtig zu."
bist, ?Hush, ich sturze in einen Abgrund! Hilfe!" ?Donnerwetter, mit dieser Nummer kannst du in
?Du bist eben zu stark, Pingo!" jedem Zirkus auftreten."
1LLU&it IfiII Jk Am
Er bestieg seinen schon anga-
jahrten Fuchs and muite un-
willkurlich ladheln, als er ihn in
Gedanken mit Dianas Rappen
verglith. Er war nosh brauchbar
and zuverlassig and konnte so-
gar nosh galoppieren. Aber
schon war er nicht.
,,Es wird Zeit, daB du dir cin
anderes Pferd kaufst", sagte
Diana, als sic aus dem Hofe
ritten. ?Tregenna hat ein oder
zwei Fohlen, die sehr vielver-
sprec:end Sind. Warum be-
suchst du ihn nidit einmal and
siehst sic dir an?"
,.Tregennas Preise uberstei-
gen meine Verhaltnisse ent-
gegnete Lukas gut gelaunt.
Ubrigens leistet mir Goldfink
bessere Dienste als ein Voil?
blutpferd." -
Sic zog die Augenbrauen zu-
sammen and sciwieg. Es war
ein alter Streitpunkt zwisdten
ihnen. Er verstand sehr viel
von Pferden, sogar weft mehr
als Tregenna mit alien seinen
erstklassigen Vollblatern, aber
or sollte besser beritten sein.
Lukas gewahrte ihre argerliche
Miene and latkelte nadssitstig.
Diana hatte von jeher Aufwand
geliebt. Sein Knie beriihrte das
ihre, als sie durts ein schmales
Tor den Weg zum Moor ein-
schlugen, and zwinkernd nedkte
er sic: ?Es tut mir leid, dab du
es so stiletit getroffen hast, so-
wohl mit dem Reiter als mit
dem RoB."
Die Falte auf ihrer Stirn ver?-
tiefte sick. Sic war nie refit
sither, ob er im Ernst' spradh
oder scherzte, aber auf jeden
Fall legte er zu wenig Wert auf
AuBerlidhkeiten.
,,Du sprichst oft so toridst",
sagte sic. Dann begann Komet
plotzlidh unruhig zu werden and
zu tanzeln, well er den Torf
unter seinen Hufen spurte. Ihr
verdrieBlither Ausdruck ver?
sdhwand, als sic den `Kopf hob
and den Gerudk des Moores ein-
sog. ,Reiten wir stineller!"
Seite an Seite galoppierten sic
die lange, etwas ansteigende
Stredce nach Monkstor. Der
Wind pfiff um. ihre Ohren, als
sic aber die weiten Rasenfiatten
des Hugelrfidcens naffs Scaw
Down jagten, wo sic anhielten.
,,Das war herrlidh!" lief Diana
begeistert mit gerotetem Ge-
sicht. ?Ith muB zugeben, Lukas,
dein alter Fudis hat node gut
Sthritt gehalten."
,,Der alte Bursdhe schafft es
nosh ein paar Jahre", sagte
Lukas and tatschelte Goldfink
liebevoll den Hals.
B-OMA.NB EILAGgE
Ar omv er s+~
ner
W1W
ROMAN VON SARA SEALE
Sic saBen entspannt im Sattel
and genossen die Nathwirkung
des sc hnellen Rittes. Lukas emp-
fand wieder die eigenartige
Skhonheit dieses Westzipfels
Englands mit den unuberseh-
baren Mooren, den kleinen Flus-
sen, die sich bindurthschkingel-
ten, and den ansprudislosen
Freuden, die das Land gewahrte.
Hier in Scaw Down hatte or mit
Hester jeden Sommer zwistsen
den Druidensteinen Picknicks ab-
gehalten, dort, in der Scaw,
hatte or Forellen gefangen, and
dahinter, durch die Anhohe ver-
deckt, lag sein ?Haus mit den
Sthatzen an Bfirhern, bereit, ihn
am Abend bei seiner Rudckehr
liebevoll aufzunehmen.
Diana lieB ihre Blithe umher-
schweifen, stellte fest, daB Ko-
mets Gangart nidits zu wunsdhen
iibriglieB, uberlegte, welche
Chance or beim Schaureiten
wohl haben modite, and be-
schloB, Lukas zu uberreden, daB
or den alten Goldfink endlith
aufgab and sich ein wertvolleres
Pferd kaufte. Wenn sic erst ver-
heiratet waren, wurde alles an-
ders sein. Lukas wurde regel-
ma3ig jagen and die Bewirt-
schaftung einem fahigen Verwal-
ter iiberlassen. Wenn or behaup-
tete, sick kein Rassepferd lei-
sten zu konnen, wurde sie es
ihm einfatfs kaufen.
?Stsau!" rief sic plotzlidh, mit
der Peitsdhe weisend. ,,In all den
Jahren, die ith bier bin, habe ich
so was nods nidit gesehen."
Unter ihnen, im halbhohen
GebBstk, stand eine Herde
Moorland-Ponys, and etwas ab-
seits kampften zwei Hengste.
Sic umkreisten sith and baum-
ten sith auf, wieherten, schlu-
gen mit ihren Vorderhufen 'auf-
einander ein and begannen dann
wieder, sick zu umkreisen.
?Ist das nitit grolartig?"
fragte Diana.
Lukas beobatstete Diana: Ihre
Lippen waren leidit geoffnet,
and ihre Augen leutiteten. So
hatte er sic sick immer go-
wunscht, wenn er sic in seine
Arme schloB. ?Die brutale Ge-
walt gefallt dir, wie?".fragte or.
?Jede Art von Kampf gefallt
mir", stieb sic erregt hervor.
?Wilrdest du um etwas, was dir
teuer ist, nidit kampfen?"
,;Ith weiB nidst", antwortete
er amusiert. ?Ith bin ein fried-
liebender Mann."
Sic arhtete kaum auf ihn.
Ihre Augen hingen an den kamp-
fenden Hengsten. ?Auch fried-
liebende Manner haben zu
kampfen gewuBL"
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230017-0
?Stimmt. Wurde ich dir besser
gefallen; wenn its zu der bru-
talen Sorte gehorte, Diana?"
Sic antwortete nidit and sagte
nur: ?Gehen wir ein Studs
.naher."
Sic drangte ihr Pferd den stei-
len Abhang hinunter, and Lukas
folgte ihr. Die beiden Hengste
pausierten mit zurudkgeworfe-
nen Kopfen and erhobenen
Stsweifen, and dann begannen
sic von neuem. Der eine war
schwarz, der andere braun. Das
Sonnenlitfit spielte auf ihren
sthweiBUberzogenen Flanken,
wahrend sic ausschlugen and
sick drehten. Die Stuten standen
in einem Haufen beieinander
and sahen trage zu. Nur hin and
wieder stheute eine, wenn die
Kampfenden sirh auf die Herde
zu bewegten, oder sic hoben er-
wartungsvoll den Kopf, bereit,
den Befehlen des Siegers zu ge-
hortten.
?Sind sic nidit wundervoll?"
sagte Diana hingerissen. Komet
begann unruhig zu zittern.
?Nitst zu nahe! Dein Pferd
wird sonst wild", warnte Lukas.
Im gleichen Augenblidc begann
Komet auszuschlagen and zu
wiehern.
Die ganze Herde warf er-
sdueckt den Kopf zuriidc. Die
beiden Hengste unterbradhen
augenblicklidi ihren Kampf, wie-
herten ebenfalls and sturmten
dann in wildem Aufbrudh zum
Angriff auf den gemeinsamen
Feind los. Die Stuten folgten
gleich einer Hammelherde.
,,Aus dem Weg!" rief Lukas.
?Durtt das Tor nadh Hause!"
Aber sie konnte ihr Roll nidit
mehr wenden. Steigend and aus-
sthlagend gehorchte es keinem
ihrer Befehle and schien sick
einzig der heranbrausenden
Herde entgegensturzen zu
wollen.
,,Absitzen!" st rie Lukas. "Ab-
sitzen and laufen Lassen!" Und
als sic keine Miene dazu matite,
war er im nadhsten Augenblitk
mit seinem Pferd an ihrer Seite,
faBte sic um die Taille and zog.
sic aus dem Sattel.
,,Verbirg dick hinter dem
Busch and verhalte dick still",
befahl or and gab Komet einen
Hieb aber die Hinterbacke, daB
or ausschlagendin die entgegen-
gesetzte Ritstung davonsprengte,
als die Herde vorbeidonnerte.
Diana hinter ihrem Busch
glaubte, Lukas wurde mitgeris-
sen, aber alles ging in Windes-
eile voruber. Goldfink, dieser
kluge, alte Veteran, stand wie
eine Statue, and als der schwere
Hengst auf ihn zukam, versetzte
ihm Lukas einen solthen Stilag
fiber den Kopf, daB der Peit-
sdhenstock entzweibrath. Einen
Moment madrte der. Hengst
Miene, ihn anzugteifen, aber
Goldfink schlug mit der Hinter-
hand aus, and Hengst and Herde
drehten ab.
Lukas beobatitete die Tiere,
his sic aulier Sicht waren, dann
stieg or ab and Bing zu Diana.
Sic blickte ihm erregt entgegen.
Nodt nie hatte sic sein Gesicht
so hart gesehen.
,,Du warst grolartig!" sagte
sic mit funkelnden Augen.
,,Liebst du nosh immer kamp-
fende Hengste?" fragte or mit
grimmigem Lacieln.. ?Hat dick
der Krieg nicht gelehrt, Befehlen
zu gehorchen, wenn es gefahr-
lich wird?"
Sie stdkwieg, aber das auf-
regende Sthauspiel klang nods
sirhtlich in ihr nach. Er packte
sic an den Schultern and kuBte
sic. Zum ersten and einzigen
Mal erwiderte sic seinen KuB.
Als er sie loslieB, umspielte
seine Lippen ein ironisdhes
Ladieln.
?Jetzt werde ich dein Pferd
einfangen", sagte or, sdhwang
sick in den-Sattel and ritt schnell
davon.
Eine Wotie lang horten sic
nidhts von den Jordons, and
Diana begann bereits zu hoffen,
daB aus dem Besuts nichts
wurde. Dann ethielt Lukas einen
zweitcn Brief. ' Dennis war
auBerordentlich dankbar, and
die Kinder waren entzudkt. Sie
warden in zwei Tagen ein-
treffen.
Monks Farm verfiel in fieber-
hafte Vorbereitungen, Betten
wurden geluftet, Zimmer Dut-
zende von Melon anders ein-
geteilt, and Corky entwarf end-
lose Menus mit Apfelpudding,
Zwetschgenpudding, Karamel-
pudding and den leckersten
Speisen, die or sits ausdenken
konnte. ?Sic mussen aufgepap-
pelt werden, da sic vom Konti-
Kopfsthmerzen
Zohnschmerzen
Frouensehmerzen
I.2 Tabletten geben schnell
Erleithterung and heben
dos Allgemeinbefinden.
vent kommen", sagte er. ,Meine
GOte! Im ersten Weltkrieg war
es ganz anders. Idh war fast
nods ein Kind, als idh midi frei-
willig meldete, aber an das
Essen erinnere ich midi node.
Meine Gutel Die Huhner und
Enten, die wit requirierten, und
die Muscheln in der Suppe und
die Frosdischenkel! Womit idi
Licht sagen will, dali idi Frosch-
sdhenkel gerne esse. Jetzt zahlen
sie ein Vcrmogen fur ein, paar
Heringe, wenn sie uberhaupt
welche bekommen, und sdiladh-
ten ihre Katzen, wie mir gesagt
wurde."
,,Idi finde, die Zeit ist .reidh-
lidi kurz", , bemerkte Diana,
wahrend sie Lukas. half, eine
zweite Kommode in eines der
Schlafzimmer zu stellen.
?Ja", gab Lukas zu. ,Vermut-
lidh wird Dennis die Kinder so
sdinell wie moglich forthaben
wollen, wenn er ins Sanatorium
mull."
.Was fehlt ihm? Tb?"
"Idh nehme an. Er schreibt
nidits daruber."
?Wie heilen die Kinder?"
,,Da muli.idi erst nadidenken.
Wie rief man sie dodi, als idi
sie.das letzte Mal sah? Paula
Paulette ... nein, Pauline,
glaube idi. Ich habe keine
Ahnung, wie die anderen hei-
Ben. Frnher babe idi es, glaube
idi, einmal gewuit."
,,Erwahn't dein Cousin nidhts
davon in seinen Briefen?"
?Nein. Er spridht von ihnen
nur als von ))den Kinderne."
,,Dein Cousin sdieint nidit
I~~W'Hi~11Tr
Waageredd:.1. geflugeltes RoB,
wird vielfadh von Didhtern be-
stiegen, 7. sudamerikanisdhe Haupt-
stadt, 8. englisdh: eins, 9. Frauen-
name, 10. Stifterfigur im Naum-
burger Dom, 12. Feld, 13. tech-
nisdhes Mall, 15. Himmelsriditung,
17. amerikanischer Schriftsteller,
18. Gewasser, 19. nordisdhe Gott-
heit, 20. im Sport: Betreuer, Lehrer.
Senkredit: 1. franzosisdh: Preis,
urn ihn wird audh viel gewett-
eifert, 2. kuhler Trunk, 3. portu-
giesisdhe Besitzung in Vorder-
indien, 4. kleine franzosisdie
Munze, 5. Wasdhestudc, 6. Pelzart,
11. moderner deutsdher Komponist,
13. Einrichtung fur die Nadiriditen-
iibermittlung, 14. Kohleprodukt,
16. englisdh: Tee, 17. griedhisdhe
Naturgottheit, aurh slawisdhe An-
rede.
AutiSsung von gestern: W a a g e-
r e c h t : 1. Alraune, 7. Raa, 8. Leu,
9. Mirakel, 11. re, 12. Urd, 13. Ob,
17. Parasit, 20. Ara, 21. Ana, 22. Li-
tauer. - Senkreclit: 1. Arme,
2. Late, S. car, 4. Ulk, 5. Neer, e, Eule,
10. Aorta, 13. Opal, 14. Bari, 15. Mine,
16. Star, 18. Rat, 19. Sau.
sehr mitteilungsbedurftig zu
sein", sagte sie abfallig. ?Corky
meint, sie warden 'kaum ein
Wort Englisch spree hen. Was
madist du dann?"
Lukas ladhelte. ?Corky sieht
immer Schwarz. Er furdhtet, sie
leben nur von Frosdhen und
Schnecken, und madit side Sor-
gen, wie man sie zubereitet. Ich
'sehe nicht ein, warum sie nicht
Englisdh spredien sollen. Sic
stammen von englisdien Eltern
und haben nidit einmal die
gauze Zeit in Frankreidh gelebt.
Linda, ihre Mutter, war sehr
anziehend", sagte er nachdenk-
lich. ?Idh erinnere mich, daB idi
inir als Jangling einbildete, sie
zu lieben. Es ist tragisch, dab
sie. so jung starb. Sie ware jetzt
hodistens adit- oder neunund-
dreiliig:" -
Diana erwiderte nidits. Der
Rudcblicc in Lukas' Vergangen.
heit war ihr unangenehm.
Wahrscheinlich war diese Linda
eine jener koketten jungen
Frauen, die es lieben, sidi mit
einer Schar Bewunderer zu um-
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230,0,177-0
ji/ L6 . ' W L.Y1.Y _ 1E
OB SIE WIRKLICH SCHLAFEN KANN? Szene mit Linda Christian,
Charles Boyer (in der Mittel, Louis Jourdan (rerhts daneben) aus dent
Film ?Mein Sohn entdedct die Liebe". letzt im Studio. Foto: Columbia
Kurzgeschichte am Sommersee
Von Georg Kiegs
Eine Kurzgesdhichte zu schrei-
ben, kann in diesen sommer-
lichen Tagen nicht sdhwerfal-
len. Denn das Rezept ffir eine
sommerlidhe Kurzgeschidhte ist
einfac h.
Man nehme - das gefallt den
Leserinnen - efnen Mann.
Einen nur mit einer Badehose
bekleideten Mann in den aller-
besten Jahren. Und man nehme
einen See. Einen - Sie wissen!
- unter wolkenlosem Himmel
Kahle spendenden See mit
grunen Ufern. Man lasse audh
ein paar weille Segel in der
Ferne voruberziehen, lasse
einen hinter einer Landzunge
unsiditbaren Dampfer leise tu.
ten. Und man lasse fiber dem
alien jene Atmosphere uner-
fullter Sehnsucht sidi ausbrei-
ten, die, werin man den Didh-
tern glauben darf - und Le-
serinnen glauben den'Dichtern!
-, den Menschen an einem Som-
mersonnentag glndclidher madht
als jeglidhe Erfullung?
Der. nur mit einer Badehose
bekleidete Mann sdhwimmt in
dem See. Ziemlirh welt drau-
Ben. Um ihn'ist die Weite des
Wassers, Ober ihm die wolken-
lose Hohe des klaren Himmels,
in ihm die unerfilllte Sehn-
sucht, die ihm vorbestimmt, im
nadisten Augenblidc urplotzlidi
und grenzenlos gludclidh zu
werden.
Der wenig, aber zwedcent-
sprediend bekleidete Mann in
den allerbesteh Jahren /alit sidi
in dem angenehm kuhlen oder
auch angenehm warmen Was-
ser mit ganz leisen, ihm kaum
bewuBten Schwimmbewegun-
gen dahintreiben. Plotzlidh
aber werden seine Bewegungen
lebhafter. Er hat ein Ziel!
Denn ganz didht vor sich er-
blidct er eine weilie Badekappe.
Und unter der Badekappe ein
Gesidit. Ist das ein Gesidhtl
Es ist das Gesicht - der Frau
seiner Traume. Ein lieblidhes,
ein siilles, ein jeglidhe Erful-
lung verspredhendes Gesidit,
hinter dessen sdhonem Ratsel
die nosh sdhonere Losung dent
Sehenden siditbar ist. Und der
Mann in der Badehosev ist ein
Sehender an diesem herrlidien
Sommersonnentage unter dem
wolkenlosen Himmel.
Kein Wunder, daB der Mann
sidi mit zielbewuBten Schwimm-
stoBen der weilien Badekappe
nahert. Kein Wunder, dal er
- ein wenig prustend und
Wasser speiend - Worte findet,
die audi der einsam sdhwim-
menden Frau die Zunge ldsen.
Hier begegnen einander - das
mull man klar zum Ausdrudc
bringen - zwei Menschen, die
fareinander bestimmt sdheinen.
Und wahrhaftig zjeht gerade in
der Ferne ein Ausflugsdampfer
voriiber mit einer,Bordkapelle,
die ganz leise - well der Damp.
fer so weit weg ist - die siiBe
Schlagermelodie fiber das Was-
ser hinsingen ]alit: Wir ?sind
fureinander bestimmt . . ." Das
ist. keine kitsdhige Erfindung,
nein, so etwas gibt es wirklich.
Und so. ist es kein Wunder,
daB der Mann in der Badqhose
dem zauberhaften Gesichi un-
ter der weillen Badekappe bald
ins Ohr fliistert: ?Idh Liebe
didh!"
Nun kann sidi aber die Liebe
zwei'er Mensdhen, die tinter so
wunderbaren Umstanden einan-
der begegnen, nur ganz zu An-
fang und keinesfalls auf die
Dauer in, Wasser abspielen.
So gleichgestimmt Sind- scion
die beiden Seelen, daB sie,
ohne dal es eines Wortes be-
diirfte, nebeneinander einer
grunen 'Budit zustreben. Als
sdhwebten sie gewiditlos ne-
beneinander her im gewidit-
losen Element der Liebe.
Der Mann mit der Badehose
falit Grund. Erwartungsvoll eilt
er der Herrlichen ein wenig
voraus, um sie am Ufer in
Empfang zu nehmen. Als er
side umwendet, sieht er hinter
side im Wasser erst immer nods
nur die weille Badekappe mit
dem fiber alle Besdhreibung
lieblidhen Gesidit. Er sieht
ihrem Kommen entgegen. Und
sie kommt!
Ihre Schultern taudien aus
dem Wasser, ihre Arme, ihre
Brust, ihre Hiiften, ihre Seine,
- und sie sdhreitet, bis zu den
Knodreln nun nodh im Wasser,
ihm entgegen. Sic ladhelt ihn
an.
Und, er sieht: Sie ist vier
Kopfe- kleiner als er - sie hat
die Schultern eines Mobeltra-
gers'- sie ist rund wie ein Glo-
bus - sie wiegt gut und gern
ihre zweieinhalb Zentner -
man muB .sidi wundern, , daB
der See nicht Oberlief - ihre
kurzen Nilpferdbeine stehen
zueinander, dal sie deutlidh
den'weit gesdhwungenen Buch-
staben ?0" bilden - ich konnte,
denkt er, mit meinem Motor-
roller hindurdisausen wie das
Kamel durdis Nadelohr ...
Wie die Gesdhichte weiter-
ging, braudit nicht erzahlt zu
werden. Denn sie ist ja eine
Kurzgeschichte.
Man sah nur nodh einen id-
hen Heditsprung. Man horte
nur nods ein gewaltiges Plat-
sdhen, als sturzten ungeheure
Massen in erschreckt aufschau-
mendes Wasser. Man sah nur
dicht Ober der Wasseroberfladhe
noch einen Mannerkopf sich
rasdh nach rechts und eine
weille -Badekappe sich rasch
nadh links entfernen. Man horte
nur node fern am anderen Ufer
das Knattern eines Motorrol-
lers und diesseits das heftige
Knistern von Butterbrotpapier,
aus dem knubblige Finger'ein
kaltes Kotelett widcelten, um
es einem weinerlich verzogenen
'Munde zuzufiihren.
WOCHENTLICHE BEILAGE DES
MITTWOCH, DEN 22. JULI 1953
DreiJiig neue Gesichter
Kinder werden in der Genleinscha(t gelbstandig - Heimweh kann iiberwunden werden / Von Anita Stark
Michael war als einziges Kind
der Mittelpunkt der Familie.
Die Eltern wadhten fiber jeden
seiner Sehritte, waren immer
fur ihn da, talen eigentlidi ein
billdien zu viel fur ihn. Eines-
Tages bekam Michael Sdiarladh.
Es set ein 'auliergewohnlidi
leiditer Fall der Krankheit,
sagte der Arzt, abe>j Michael
masse in ein Krankenhaus. Zum
erstenmal in seinem Leben war
Michael von seinen Eltern ge-
trennt, zum erstenmal den gan-
zen Tag und in der Nadit mit
vielen Kindern zusammen. Mi-
chael abet fand das wundervoll
und nidit, wie seine Eltern be-
furditet hatten, furditerlidi.
Man konnte sidi abends nodh
Gesdhidhten erzahlen, die
Sdiwesterp verulken und im-
mer war jemand zum Spielen
da. ` Die - Eltern wollten ihn
trosten, bald werde er wieder
daheim sein in seinem Zimmer,
allein. Aber Michael ladhte:
,,Hoffentlidi kann idi nodh
.Lange hierbleiben". Doch die
Krankheit ging vorbei, und es
gab ein paar Tranen, als sidi
Michael von den anderen Kin-
dern verabsdiieden mulite. Die
Eltern wunderten sich, sie freu-
ten sidi aber auch. Michael
hatte nicht nur den Sdharladi
gut uberstanden, er war leben-
diger geworden, selbstandiger
.und viel freundlidher, als er vor-
her jemals gewesen war. Die
Gemeinsdhaft mit den anderen
hatte ihm gut getan. Er hatte
_sich einreihen mussen, zurUck-
stehen, wenn jemand Hilfe drin-
gender braudite als er. Er war
,von, Mittelpunkt in eine ge.
wisse Anonymitat herabgesun-
ken, aber er wullte genau, wann
immer er etwas braudite, einen
Rat, eine Aufheiterung oder
ein seelisdhes Pflaster, so gab
es audi im Krankenhaus fur ihn
jemanden, der zu jhm, zu ihm
ganz allein kam.
Aber in der Ferne?
Nun kann man denken,
Michael babe es ja audh leicht
gehabt. Jeden Tag kamen seine
Eltern und wenn ihm etwas
nicht gefiel, braudite er es ihnen
nur zu sagen. Aber - in der
Ferne? In einem Iniernat, in
einem Erholungsheim, auf der
Fahrt? Da besteht nur eine
sdiriftliche Verbindung, die
Lange dauert, und oft kommen
die Ratsdilage zu spat, wenn
schon alles wieder eingerenkt,
vergeben und vergessen worden
ist. -
Tatsadhlidh Sind die Kinder in
soldhen Fallen auf sidi angewie-
sen. Und fur die, die das zum
erstenmal erleben, bringt es ein
paar bittere Standen. Der Ali-
shied fallt nodh Ieicht. Tranen?
Wieso? Man wird dreillig neue
Gesidhter sehen, Freundsdhaften
schlielien 'und erwadhsene Be-
treuer haben, die schon sorgen
werden, dal:/ nidhts passiert. Die
Ankunft irn neuen Haus ist auf-
regend, ein anderes Bett, ein
Sdhrank, den man ganz allein
einrichten darf. Die ersten Tage
vergehen.- man merkt es kaum.
Es kommt ein Brief von der
Mutter. Sie freut side, dab es
im Heim, im Lager so hubsch
ist. Das ist es wirklidi. Aber
- eigentlidh ist Wolfgang ein An-
geber, uberall drangt er sidi da-
zwisdhen und befiehlt, wann
man Pingpong und ob man
uberhaupt spielen darf. Aber
morgen hat Peter Geburtstag.
Das wird ein Fest!
Heimweh ist anstedcend
besungen: ,Dreimal Hoch!"
Aber was ist mit Peter? Er
guckt auf seinen Teller und
dann weint er sogar. Der tri-
umphierende Gesang wird
kratzig, die Kinder verstummen
allmahlich. Peter denkt an zu
Hause, wie jetzt der Vater die
elf Kerzen anstedcen wurde, wie
in einer Edce sein Gabentisdh
aufgabaut ware und die Mutter
sagte: ,Viel Gluck in, nadisten
Lebensjahr, mein lunge". Peter
weint; und pldtzlich erfalit es
die Kinder. Am liebsten war-
den sie alle weinen. Und dann
ruft einer: ,Idh made nicht mehr
init. Idi will nadh Hause." Das
Heimweh von Peter hat allejan-
gesteckt. Nun liegt es bei der
Betreuerin, side vollig auf die
Kinder einzustellen. Sie mull
sip gerade in diesem Augenblick
besonders gut verstehen und .
ihnen helfen. Sie fait die Kin-
der iusammen, redet mit ihnen,
/alit sie erzahlen und heitert sie
auf mit Abenteuern, die sie'
fruher einmal erlebt hat. Das
hilft. Die Kinder vergessen
ihren Kummer beinahe ebenso
sdinell wie er sie uberfiel.
An einem soldhen Tag sdiaut
sick die Betreuecin audi einmal
die Post an, die die Kinder
sdhreiben. Das tut sie sonst nie,
jedes Kind 'hat ein Recht auf
das Briefgeheimnis. Aber jetzt
ist es anders. In einzelnen Fal-
len wird der Inhalt besprodien.
Meistens ist unter den Kin-
dern dann einer, der den an-
deren sagt: "Wir haben es so
scion hier oder nicht?" - ?Ja,
naturlidh". -,,Winn werden wit
jemals wieder so eine Fahrt
machen konnen?" Bis zum
Abend hat side' alles eingerenkt.
Beim turbulenten Budenzauber
wird getobt, und wenn node ein
Rest Heimweh irgendwo stedct,
wird er herausgetanzt, -gesun-
gen, -gesdhrien.
Es gibt oriel zu erzahlen
Das Leben in der Gemein-
sdiaft mit anderen Madchen und
Jungen ist fur jedes Kind, be-
sonders fur die.Einzelganger,
ein groler Gewinn. Die Schul-
klassen halten besser zusam-
men, der Unterridht wird inter-
essanter, denn nun gibt es viel
zu erzahlen, weil man ja sdhon
in der Welt herumgekommen ist
und tausend Dinge gesehen und
erlebt hat. Und im nadisten
Jahr? Da weili man fiber alles
Besdieid-und wird den Neuen
beibringen, dali man Lehm von
den Sdhuhen am besten mit kal-
teni Kaffee abputzt, so wie es
Max getan hat, damals.
Natiirlich leben macht '~?esunder
Die Meldungen fiber Ungludcs-
falle beim Baden Obersdhatten
die frohlidhe Zeit der Bade-
freuden; die fur jung und alt im
Sommer zu den sdionsten For-
men gesunder Lebensfreude ge-
horen. Sdheinbar wahllos fallen
dern nassen Tod junge bluhende
und altere Menschen zum Opfer,
und es sieht so aus, als ob gegen
'diese grausame Gleidhformigkeit
in der Unzuverlassigkeit mensdh-
licher Selbstkontrolle kein Kraut
gewadisen ist.
Leiditsinn und Selbstuber-
sdhatzbng'"fnogen in manchen
Fallen der AnlaB sein, verur-
sadhen jedodh im ganzen ge-
sehen nur einen geringen Teil
der Badeungludce. Weitaus
haufiger fahrt ein plotzlidhes
Kreislaufversagen zum Badetod.
Wenn einmal die Veran-
lassungen der Unvernunft (Er-
hitzung, Oberanstrengung, Un-
vorsichtigkeit), die nodh am
ehesten durdr Badekontrollen
einsdhrankbar sind, auBer acht
gelassen werden, dann folgt als
meistbekannte Form des Bade-
ungludcs der Ertrinkungstod
hauptsadhlidi bei Nichtschwim-
mern. Rube und Besonnenheit
der beobachtenden Umgebung
kann hier beinahe in allen Fallen,
zur Rettung 'des Verungludcten
ffi,hncn. Deno das Ertrinken geht
nur sehr langsam vor sidi, in der
Regel ist jeder, der nidht /anger
als hodistens 20 Minuten in,
Wasser um sein Leben kampfte,
mit kunstlidher Atmung zu
retten.
Ganz enders ist es mit dem
Badetod bestellt, der auf einen
peripheren Kreislaufkollaps zu-
rudczufiihren ist. Der Badende
sinkt plotzlidi ohne vorheriges
Anzeidhen einer Sdhwadhe oder
eines Unwohlseins mrter. Wird
er spater als drei Minuten nach
dem Untergehen geborgen, ist
meist eine. Rettung nidht mehr
moglidh. Es linden sidi keine An
zeidhen d&s Ertrinkens, das ja
eigentlich ein Erstidcen ist, an
dem geborgenen Korper.
Wie schon erwahnt, werden
von 4iesem unheimlidhen und
lautlosen Badetod viele kraftige
junge Mensdhen betroffen, die
nie als Sdhwadhlinge galten oder
eine ausgesprodhene Krankheit
hatten. Man hat festgestellt, daB
these Menschen mehr oder
weniger an Kreislaufstorungen
litten, die bisher nicht offenbar
wurden, weil sie nodh zu keinem
subjektiven Krankheitsbild ge-
fiihrt halten. Die zusatzliche Be-
lastung, die sidi aus der Tatig-
keit des Sdhwimmens ergab,,
loste dann einen organisdhen
Fehlkontakt aus, der ganz plotz-
lidh zurn -Versagen des Kreis-
laufs fuhrte. Aulierdem gibt es
eine weitere sonderbare Veran-
lassung in der haufig auftreten-
den Abnormitat des Sdradel-
dadies. Wenn namlidi zwischen
Hirnvolumen und dem kn6cher-
nen Hohlraum ein MiBverhaltnis
besteht, tritt beim Hineingehen
in das Wasser durdh die veran-
derte Blutverteilung eine Std-
rung der Gehirndurdhblutung ein.
Das Wissen urn diese Dinge
ist widhtig, gibt aber nodh keine
Handhabe zur Bekampfung.
Baden mit vollem Magen... Sie
haben sillier schon davon gehort
und ebenso sillier scion fiber
diese Warnung geladhelt. Tun
Sie. es bitte nicht - der voile
Magen kann unter besonderen
organisdhen Voraussetzungen
Behr leicht zum Kreislaufkollaps
ffihren. AuBerdem ist Ober-
mudung, z. B. aus ungenugender
Nadhtruhe, Alkohol oder starker
Kaffee vor dem Baden absolut
abzulehnen. Mit einem nosh so
kleinen Sdhwwips sdhwimmen zu
gehen ist glatte Unvernunft!
Ebenso kritisdh und besonders
sdiwer zu bekampfen ist die
Angst, einen Unfall erleiden zu
konnen. Hiermit wird psydhisch
eine Verkrampfung vorbereitet,
die sich verhangnisvoll auf den
Kreislauf auswirken kann. Ein
sidieres Mittel gegen diese
Angst ist das Gefuhl absoluter
Sidherheit, das sick aus ein-
wandfreier Beherrschung der
Sdhwimm- und Atemtechnik Bo-
wie aus der Kenntnis des Ge-
wassers ergibt. Kalte Boden-
stromungen in unbekannten Ge-
wassern Sind weniger durdh Sog-
und Wirbelwirkung oder durdh
die Temperatur als durdh die
Sdiodcwirkung gefahrlich.
GleidhmaBige Ausbildung des
Korpers, gesunde Ernahrung,
unbelastete Frohlidhkeit oder -
falls Veranlassungen hierfur er-
kennbar Sind. - regelmlBiger
Anreiz zur normalen Zirkulation
mit biologischen Mitteln, die Sie
auf Aniaten Hires Arztes im Re-
formh%us kaufen, sind Faktoren,
die allgemein gesund halten und
damit audh' den nassen Tod
system atisch verdrangen konnen.
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230017-0
fittwoti, 22. Juli 1953
Emn echter Meyer fur 200 D114
Kunst aus dem 17. Lebensjahr - Ein Gemaide ?nur fur Kenner"
,,Herr Rat", sagt der Zeuge, ?idt
tabe kein Gemiise im Kopf! Und was
-icht'ge Kunst ist, da bin ich Behr fur.
:di kann stundenlang im Radio die
ieuen Schlager zuhoren. Und ins Kino
geh ich auch, aber nur, wenn Oscar
Sima mitspielt, weil der Mann echte
Kunst madht. Nu wollt' ith eirr schones
Bild kaufen fur meine Wohnung, aber
kein' Kase, nur von Kunstlerpinsel."
Der Angeklagte Wilfried muB von
diesem Herzenswunsdi des kunst-
besessenen Klagers gehort haben,
denn eines Tages kam er mit einem
gerahmten Bild in dessen Laden und
bot es fur 200 Mark zum Kauf an.
,,Das sieht aber doof aus", sagte der
jetzige Klager.
,,Drum ist es ja Kunst", sagte Wil-
fried, ?ids dadite, Sie Sind ein Ken-
nerl Wenn Sie kein Kenner sind, hau
ich gleich wieder ab. Fur einen Nitht-
kehner ist das Bild zu.schade."
10ber den weiteren Verlauf dieses
Gesprachs beridhtet der Zeuge: ?Da
krichte ich's mit der Angst zu tun,
besonders, Weil der Mann sagte, ))des
Zur Statte des Vergniigens wurde
fur einige Stunden das Kasino der
Firma Hermann, Meyer AG. in Wed-
ding. Im Rahmen der Aktion ?Kaffee-
tafel" waren 100 Fliichtlinge aus dem
Lager der Arbeiterwohlfahrt in der
FlottenstraBe in Reinidcendorf ein=
geladen. Unter ihnen befanden sich
57 Flijdstlinge des 17. Juni. Bei Kaffee
und Kuchen und lustigen Vortragen
von Hans Grosser mit dem Schiffer-
klavier und dem Komiker Paul Cichon
wurde gelacht, gesungen und geschun-
kelt.. Natiirlich fehlte auch ein guter
Tropfen aus dem Hause Meyer nicht.
Direktor Franke begr-dBte,die Gaste,
und,?zum SchiuB bekam jeder unter
dem Motto ,Keine Feier ohne Meyer"
eine Flasche mit auf den Weg. Ini
August sollen iiochmals 100 Gaste ein
geladen werdeii,.
Kein Ansprudi auf Planstelle
Des Arbeitsgeridit stellte am Diens-
tag fest, daB Arbeitnehmer des otfent-
lichen Dienstes keinen unmittelbar
klagbaren Ansprudh auf Zuteilung
einer Planstelle und auf Beschaftigung
darin haben. Von dieser Auffassung
aus wurde die Klage des friilseren
Magistratsdirektors im Hauptsozial-
amt, Fritz -Geis thardt, abgewiesen.
Geisthardt, der his dahin nach den
SAtzen der Sondergruppe besoldet
worden war, muBte gemliB dem Be-
sdiluB des Senats vom 17. Dezember
1951, wonach die Magistratsdirek-
toren ihre Amter verloren und an
ihrer Stelle Senatsdirektoren ernannt
wurden, , aus seiner Position aus-
scheiden. Ihm war zunachst eine
Position in der folgenden geringer be-
soldeten Vergiitungsgruppe 1 b zuge-
wiesen worden, in der er jetzt eben-.
neu orm
vas
Gemeinsohaftswerbung
fUr die 140 Westherliner
ILEFO.RMHAUSER
POMMLER
WEISSDORN DRAGEES
rein pflanzlich wirksame, naturt.
Sterkung der Kreislau(organe
Monatsmenge DM 2.50 1 ~u haben
in alien ReformhSusern
~~>Qn
Steinpilzspeise
Brotaufstrich
Bratlingsmasse
die wOrzige Krallkosi
zur Geschmacks - Ab-
wechslung u.Erganzung
Bild ist ein echter Meyer. Das Norte
sich namlidi gut an. Allerdings kannte
idi keinen Maler Meyer. B1oB die
grolien Maler Rembrandt und Kossatz
kenne ich, sonst keinen. Ich wolite
midi abet nicht die Blamage geben
und tat, als ob idh Kenner bin, and
frage: Maier mit a-i? ?Nein?, sagt
der Mann, emit a-yk