BERIJA HINTER SCHLOK UND RIEGEL

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Document Number (FOIA) /ESDN (CREST): 
CIA-RDP80S01540R002200230009-9
Release Decision: 
RIFPUB
Original Classification: 
K
Document Page Count: 
8
Document Creation Date: 
December 22, 2016
Document Release Date: 
May 24, 2012
Sequence Number: 
9
Case Number: 
Publication Date: 
July 11, 1953
Content Type: 
OPEN SOURCE
File: 
AttachmentSize
PDF icon CIA-RDP80S01540R002200230009-9.pdf3.35 MB
Body: 
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 Verlag and Redaktion: Bln: Grunewald, Bismardcpl.1, Ruf 977921, Fernschr.028756. Anzeigenverwaltung: i w a g, 61n.-Grunewald, Bismardcpl.1. Monatsabonnement 3,45 DM Wochenabonnement 0,80 DM Sonntagsabonnement 0,80 DM Berija hinter Schiofi und Riegel Malenkow beseitigt seinen Rivalen - Der Polizeichef jetzt Todfeind des Sowjetregimes Moskau (dpa). Lawrentij Berija, der 15 jahre nahe- yu unumsdirankt in der Sowjetunion fiber den groB- ten Polizeiapparat der Welt and ein riesiges Konzen- trationslagersystem gebot, ist jetzt hinter SthloB and Riegel. Er wurde als Innenminister and erster stell- vertretender Vorsitzender des sowjetischen Minister- rates gestiirzt and verhaftet. Als ?Feind des Sowjet- volkes" ist er aller seiner Funktionen enthoben and aus der Kommunistischen Partei ausgestoBen warden. In einem vor einigen Tagen gefal3ten BeschiuB des kommunistisdien Zentralkomitees wird er als Ver- rater bezeichnet. Mit seiner ,verbredierischen Tatig- keit" soil side das Oberste Gericht der SU befassen. Nadi einer Mitteilung des Moskauer Rundfunks Wurde Berija auf einer Sitzung von 2000 Funktio- naren der Partei and Verwaltung von mehreren Spre- chern heftig angegriffen, nadrdem Ministerprasident Malenkow personlich einen Beridlt fiber die ,ver- raterische" Tatigkeit des MWD-Chefs abgegeben hatte. Zum Nachfolger Berijas als Innenminister wurde Sergej Kruglow ernannt. Er hatte bereits his zu Sta- ling Tod diesen Posten inne, wurde dann aber durdi Berija verdrangt. Kruglow ist Inhaber eines hohen britisdten Ordens, der ihn berechtigt, den Sir-Titel zu tragen. Der Sturz Berijas erfolgt - vier Monate nach dem Tod Stalins. Der bisherige MWD-Chef ist gleich sei- ned verstorbenen Lehrer and Meister Georgier. Er ist 54 Jahre alt. Auftaki zur Palastrevolution Der Westen vermutet grofere Sauberungsaktion - Welchen Kurs steuert der Kreml? .Frankfurt a. M. (AP). Die Nachridit vom Sturz des all- mflditigen MWD-Chefs hat in der freien Welt wie eine Bombe eingeschlagen. RuBland-Experten der Westmadtte bezeidinen die Absetzung Berijas als einen Coup, der den Politische Beobachter in Belgrad machen auf die Tatsache aufmerksam, daB sich der sowjetisdie Innenminister ohne erkennbare Schwierigkeiten be- Beginn des Kampfes um das Erbe Stalins anzeigt. Sie sagen eine umfassende Sauberungsaktion voraus, die sich auch auf die Anhanger Berijas im Ostblodc erstrecken wird. Weitere Machtkampfe seien unausbleiblidi. seitigen lieB, obgleidt er fiber einen eigenen militarischen Apparat ver- fiigte. Es sei zu schlieBen, daB in der Sowjetunion ein ernsthafter Versudi im Stolpthensee gefisdit. Resultat war leider nischt. Nu' muB ich in den Laden laufen, Mir eine Biithse Hering kaufen. tig ein Ende zu machen. Malenkow'habe sich durch den Sturz Berijas unter der russischen Bevolke- rung eine gewisse Popularitat ver- schaffen wollen, betonen Politiker der Vereinten Nationen. Als Chef der Si- cherheitspolizei wurde Berija von der Bevolkerung der Sowjetunion mehr? als andere KP-Fuhrer gefiirditet. Es sei moglich, daB Malenkow ihn opferte, Washington war informiert US-Botschafter sagte Berijas Sturz voraus Washington (UP). Das US-AuBen- ministerium hat den amerikanischen Botsdiafter in Moskau, Bohlen, der gegenwartig einen Urlaub in Frank- reich verbringt, zur sofortigen Be- richterstattung fiber die Ereignisse in der Sowjetunion natt Washington be- rufen. Amtlich wurde mitgeteilt, Bohlen habe den Sturz Berijas vor- ausgesagt and vor einer Woche die Moskauer Palastrevolution prophezeit. Bonn (UP). Die Absetzung des MWD-Chefs hat nachhaltiges Echo ausgelost. Bundeskanzler Dr. Ade- nauer erklarte: ?Man glaubte, Berija, der den ungeheuren Polizeiapparat in der Hand hatte, wiirde ' die ande- ren beseitigen. Es kam anders." Sowjetunion ist schwach Die Sowjetunion sei schwacher, als man bisher angenommen habe, er- klarte der Regierende Burgermeister Dr. Ernst Reuter. Berija werde nicht der letzte sein, der spurlos in der Finsternis verschwinde. Diese soge- nannte Reinigung in den obersten Reihen der Sowjetregierung konne als ein Anfang vom Ende gewertet wer- den. Der Berliner SPD-Vorsitzende Franz Neumann nannte den Sturz Berijas das bedeutendste russische Er- eignis seit Stalins Tod. Berijas Abservierung sei fur die- besten RuBlandkenner vollig uner- wartet gekommen, erklarte der SPD- Pressedienst. Das wichtigste Glied aus dem nach Stalins Tod erriduteten Triumviral sei jetzt herausgebrochen. Es sei denkbar, daB Malenkow and Molotow ihre Bereitschaft bekunden wollten, mit den Methoden des Poli- zeiterrors zu brechen. US-Senator Wiley sagte, das Ereig- nis lasse ein Blutbad in der Sowjet- union unvermeidlich erscheinen. Eisen- howers Wahlgegner Stevenson meinte launig: ,Ich freue mich, daB ich jetzt nicht sowjetischer Politiker in Mos- kau bin." Der Abenteurer mit dem Klemmer Anklage-Lawine der ?Prawda" / Moskau sendet frohliche Lieder Moskau (UP). In der sowjetischen Hauptstadt stauten sich gestern die Menschenmassen vor den Schau- kasten der Zeitungen, um die Berichte fiber den Sturz des MWD-Chefs zu lesen. Sie sahen vor situ die partei- amtliche ?Prawda". Die erste Seite des Blattes war zur Halfte ausgefiillt von den Kommuniques fiber die Ab- setzung des in der tffentlichkeit als Klemmertrager bekannten Berija and einem Leitartikel unter der tlber- schrift .,Unerschiitterliche Einheit von Partei, Regierung and 'Volk." Der Artikel iiberschuttet den Himm- ler SowjetruBlands mit Bezeichnun- gen, wie ,bilrgerlithher Renegat, Hel- fershelfer des internationalen Im- perialismus, Abenteurer and SSldling auslandischer Krafte." Berija habe das Ziel verfolgt, die Partei zu vernichten and das Innenministerium iiber die KPdSU and die Regierung zu stellen. Dazu habe er wichtige Poston audi in der Provinz mit Mannern besetzt, die von ihm abhangig gewesen, ? seien.? ,,Friiher war seine verbrecherische partei- and staatsfeindliche Tatigkeit tief versteckt and verschleiert." Die ?Prawda" erklart den seines Amtes enthobenen stellvertretenden Ministerprasidenten zu einem schand- lichen Feind des Sowjetvolkes. Sie hebt hervor, die Aktivierung seiner Tatig- keit gehe aus der allgemeinen Zu- nahme umstiirzlerischer antisowjeti- stter Aktivitat hervor. Berija habe einen Kurs verfolgt, der schlieBlich zur Wiedereinsetzung des Kapitalis- mus fiihren sollte. Die sowjetisduen Rundfunkstationen der Satellitenstaaten erwahnten nati einer Nachricht fiber die Absetzung des MWD-Chefs am friihen Morgen die Sensation kaum noch. Das Programm wurde hauptsachlich von Unterhal- tungsmusik and frohlichen Liedern ausgefiillt. Die Sender wuBten jedoch davon zu berichten, daB aus alien Teilen der Sowjetunion Zustimmungs- erklarungen zu der ?festen Haltung" der Regierung eingetroffen selen. nachdem side die Nadirichten caber die Unruhen in den Satellitenstaaten audi in der Sowjetunion verbreitet hatten. Der dritte Mann des friiheren Mos- kauer Triumvirats, AuBenminister Molotow, babe seihe Stellung be- hauptet, so daB man mit ihm weiter redhnen masse, wird in Washington erklart. Er gelte als gewiegter Tak- tiker des Kreml and als gewandter Opportunist, der, as stets verstanden habe, . sick auf die Seite des Siegers zu schlagen. In London wurde betont, daB mit einer Anderung der sowjetischen Politik auf auBenpolitischem Gebiet vorerst kaum zu retunen sei. Der Sturz Berijas sei bereits mindestens vor zwei Wodien beschlossen worden; in dieser Zeit habe sick kein Abwei- chen von der Linie der versohnlichen Politik feststellen lessen. Die SED ist verwirrt Berlin (TE-Eigenbericht). In Kreisen der Sowjetzonenregierung wird die Absetzung Berijas allgemein als ,,auBerordentlich ungiinstig fiir die Stellung der Sowjetunion in der der- zeitigen aulenpolitisdten Situation" bezeidhnet. Die Verhaftung des MWD- Chefs sei zu einem Zeitpunkt vorge- nommen worden, da in fast alien Teilen des Ostblodcs Unruhen zu ver- zeidanen seien. In Kreisen der SED hat der Sturz Berijas Verwirrung her- vorgerufen. Der MWD-Chef war fiir die malgebenden SED-Funktionare der einfluBreidtste ,Repriisentant der Politik Stalins". Ultimatum an Rau Berlin (TE-Eigenbericht). Arbeiter aus Ostberliner GroBbetrieben haben llem stellvertretenden Pankower Mi- nisterprasidenten Rau (SED) ultimativ mit neuen Streiks gedroht, wenn his Sonntag abend nicht alle Personen freigelassen werden, die im Zusam- menhang mit den Ereignissen des 17. Juni verhaftet oder bereits ver- urteilt wurden. Das Ultimatum ist von Arbeitern der Werke Siemens-Plania, Bergmann-Borsig and Kabelwerk Oberspree unterzeichnet and kundigt die Proteste fiir den Beginn der kom- menden Woche an. Wie erst jetzt bekannt wird, wurde der geregelte S-Bahnverkehr am Mitt- woch zwischen West- and Ostberlin auf den Drudc der Hennigsdorfer Stahlarbeiter bin wieder aufgenom- men. Die Arbeiter hatten der Panko- wer Regierung am Dienstagmittag in einem auf 12 Stunden befristeten Ulti- matum mit einem neuen Protestmarsch nach Ostberlin gedroht. Stevenson in Berlin Berlin (dpa). Adlai E. Stevenson, der unterlegene Kandidat der Demo- kratischen Partei bei den letzten US- Prasidentschaftswahlen, ist gestern abend zu einem kurzen Besuch in Berlin eingetroffen. Er befindet side auf einer Informationsreise-?durch die Lander der freien Welt. Selbstzerfleisdiung der Erben Stalins. Erstes Opfer des Maditkampfes im Kreml wurde Berija (links). Malenkow (rechts) sdialtete ihn aus. Fotos: AP Freiheit.- das.grole Thema AuBenministerkonferenz begann - Churchill fur Vierertreffen Washington (dpa). Von den drama- tischen Ereignissen im Zusammen- hang mit Berijas Fall iiberschattet, be- gann gestern in Washington die Aul3enministerkonferenz, die an Stolle der geplanten Bermuda-Konferenz der westlichen Regierungschefs abgehalten wird. AuBenminister Dulles betonte in einer Erklarung: ,Wir treffen uns in einem Bberaus gunstigen Augenblick. Freiheit ist wieder das groBe Thema." Der Fuhrer and das Symbol des Polizeistaates selbst seien verhaftet worden. Das alte System in der So- wjetunion moge bestehen bleiben uncl auch kinftig eine Drohung darstellen, aber die ihm innewohnende Schwache sei offenkundig geworden. Die Konferenz wird sidz in erster. Linie damit befassen, wie die gegen- wartige Lage' in der Sowjetunion and die Unruhe in Ostberlin and der so- wjetischen Zone vom Weston ausge- nutzt werden konnen. Poliische' Be- obadtter in der amerikanischen Haupt- stadt betonten, daB das Sechs-Punkte- Sofortprogramm, das die Bundesregie- rung fiir die Wiedervereinigung iiber- reicht habe, gerade im rediten Augenblick aufgestellt worden sei. Weiterer wesentlicher Verhandlungs- punkt wird die Europaisdie Verteidi- gungsgemeinschaft im Licht der neuen Ereignisse and der Zukunft Deutsch- lands sein. Der britische Delegationsfiihrer, der amtierende . AuBenminister Lord Sa- lisbury, erhielt unmittelbar vor Kon- ferenzbeginn einen Anruf des er- krankten Premierministers Churchill von dessen Landsitz Chartwell in GroBbritannien. Churchill teilte, wie verlautet, mit, er halte nach dem Sturz Berijas die Zeit fur giinstig, mit den Sowjets zu verhandeln. Moskau sei im Augenblitc der Schwache am ehes.ten zu Zugestandnissen, bereit. Lebensmittelangebot Bonn (AP). Die USA haben der Re- gierung der UdSSR offiziell die sofor- tige Lieferung von Lebensmitteln im Werte von rund 15 Mill. Dollar zur Unterstiitzung der Bevolkerung in der Sowjetzone angeboten. Der Vorsdilag ist in einer Note enthalten, die der amerikanische Gesdtaftstrager in Moe- kau gestern abend dem stellvertreten- den sowjetisdien AuBenminister Wysdiinski iiberreichte. Jetzt 200 DM , Bonn (AP). - Die Freigabegrenze fu "r Sparguthaben Vertriebener im Rah- men des Wahrungsausgleichs wurde von bisher 100 DM auf 200 DM' er- hoht. Einen entsprechenden Beschlufi faBte der KontrollausschuB des Bun- desatisgleichsamtes. Die freigegebenen Betrage sollen im August ausgezahlt werden. Zehn neue Meister Berlin (Eigenbericht). Die ' diesjah- rigen Berliner Amateurboxmeister wurden gestern abend in der ?Frei- lichtbiihne Rehberge ermittelt. . Vom Fliegen- his zum Schwergewicht schmfckten sich mit der Meister- wurde: Schwer (Hertha-BSC), Richter (Neuk.), Stutz (Sparta), Kurschat (Neuk.), Sendowski (Astoria), Siewert (Hertha-BSC), Mikolajewski (Hertha- BSC); Sahlmann (Te-Be), Heth (Asto- ria) and KroB (Te-Be). Den Ehrenpreis des ,Telegraf" fiir die tetunisch beste Leistung gewann Dieter II (Spandau). Sowjetzug in die Luft gesprengt Polnische Partisanen sprengten zwi- schen Thorn and Posen einen sowjeti- schen Nachsdiubzug in die Luft. Zahl- reiche Soldaten fanden den Tod. ' (TE) Alle sozialistisdien Wettbewerbe war- den in einem neuen Betriebskollektiv- vertrag der Sowjetzonen-Eisenbahn ver- boten. Vom ?Aufbau des Sozialismus" and von ,Nationalen Streitkraften" ist nidit mehr die Rede. (TE) Sowjetbotsdiafter Malik ist gestern von Moskau nadi London zuriickgekehrt. Fragen fiber den Sturz Berijas beant- wortete er mit eisigem Schweigen. (AP) ,,Njet", sagte der sowjetische Hohe Kommissar in Osterreich, Iljitschow, als im Alliierten Rat Ober das Wieder- inkrafttreten des osterreidiischen Ver- sammlungsgesetzes beschlossen werden sollte. (dpa) Ein gemeinsamer AussdiuO beider auf die Bewilligung von 5,1 Mrd. Dollar fur das Auslandshilfeprogramm. Die von Eisenhower beantragte Summe ist damit um rund 700 Mill. gekiirzt worden. (dpa) Eine Sdilappe erlitt US-Senator McCarthy. Der stellvertretende Leiter seines Untersuchungsaussdiusses, Mat- thews, ist auf Grund offentlicher Kritik zuri c kgetreten. (UP) In Schlesien leben nosh rund 40 000 deutsdie evangelische Christen. !dpa) Bei einem Flugzeugzusammensto6 fiber dem norwegischen Flugplatz Stavanger verloren zehn Insassen ihr Leben. (AP) Der Berliner ? SPD-Vorsitzende Franz Neumann wird am internationalen Sozia? listenkongre0 Mitte (uli in Stockholm teilnehmen. (dpa) Vizekanzler Franz Bliid-er wird in der nadisten Woche - fur zwei Tage nark Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 Seite 2 - Nr.15.9/8 Per Terror .halt an Berlin (Eigenbericht). 752 Fludit- ltnge aus dem. sowjetisch. besetzten Gebiet meldeten sich gestern in West- berlin 1051 wurden am Donnerstag ausgeflogen. In dem beriichtigten Ostberliner Lager ,Magerviehhof" sind nach Be- richten von Asylsuchenden nosh immer unmenschliche MiBhandlungen der Haftlinge, die im Zusammenhang mit dam 17. Juni festgenommen wurden, an der Tagesordnung. Selbstkritik der SED Berlin (dpa). Die Politik der SED vor dem ?neuen Kurs" habe die Wiedervereinigung Deutschlands ge- fahrdet, erklarte Hermann Matern vom SED-Politburo in einer Betriebs- versammlung in RoBwein bei Leipzig. Wahlen am 6. September Bonn (dpa). Bundespr9sident Hausa hat den 6. September 1953 offiziell als Termin fur .die Wahl des neuen Bun- destages bestimmt. Das Wahlgesetz selbst wurde am Freitag verkiindet. Feierabend. Mit dem Mbtorroller ge it's sdmeller - zu Matti. Fete: Hoffmann US-Gewerkschaften helfenBerlin Walter Reuther fordert Losulig des Arbeitslosenproblems Berlin (Eigenberidit). "Jeder Dollar, den wir in Westberlin fur Arbeits- beschaffung ausgeben, wiegt im Kampf gegen die sowjetische Tyrannei mehr als 100 Dollar fur Divisionen." Dies. erklarte. gestern der President des amerikanisdien Gewerkschafts-, verbandes CIO, Walter Reuther, vor seinem Rifdkflug zum Stoc kholmer V'eltgewerksdiaftskongreB. Reuther versicherte, er werde side bei alien fiihrenden Persbnlidikeiten in Amerika einschlieBlidi den Prasi- denten dafur einsetzen, daB West- berlin die n6tige Wirtschaftshilfe be- kommt, die as zur Losung des Ar- beitslosenproblems braucht. Aullerdem masse alles getan warden, um den Menschen hinter dem Eisernen Vor- hang zu helfen. Ihnen rief er zu: ?Behaltet euren Mut, Millionen von Arbeitern der freien Welt stehen hinter euch." Zuvor hatte Reuther das Borsig-Werk in Tegel, besichtigt and vor den Studenten der Hodischule fiir ? Politik gesprochen.- Die alliierten Stadtkommandanten wurden von der Delegation des Welt- gewerksdiaftskongresses ersucht, side fur die Freilassung der im Zusaminen- -,rhangmit den Ereignissen vom 17.. Joni ,Festgeriommenen einzusetzen. Die Stndtkommandanten fiberanittel- ten in einem Schreiben an General Dibrowa die Bitte der Gewerkschaf- ter, der "sie sich ?voll and ganz" an- schlossen. Eisenhower will prufen Washington (Eigenbericht). Die ame- rikanische Regierung werde sorgfaltig alle friedlichen Mittel prufen, die das deutsche Volk von der Bfirde der Be- satzung befreien konnten. Dies ver- sicherte President Eisenhower in einem Telegramm an den CIO-Vor- sitzenden Walter Reuther and den AFL-Prasidenten George Meany. Die Regierung der USA teilt von ganzem Herzen Ihre and Ihrer Kollegen Emp- findungen gegenilber den Arbeitern von Ostberlin." Eisenhower beant- wortete damit eine Botschaft der bei- den Gewerksdiaftsfuhrer, die eine Nahrungsmittelhiife fur ostdeutsche Arbeiter gefordert hatten. Geistliche freigelassen Berlin (Eigenbericht). Samtliche kirchlichen Amtstrager der evange- lisch-lutherischen Landeskirche Sadi- sens, die die Sowjetbehorden wah- rend des ? Kirchenkampfes verhaftet hatten, sind freigelassen worden. Un- ter ihnen befinden side drei Geist- liche, die zu sechs his zehn Jahren Zudithaus verurteilt worden waren. Unwetten im Alpengebiet Wien (dpa). Zwei Todesopfer durch Blitzschlag forderte in Niederbster- reich ein schweres Gewitter, das im Gebiet zwischen St. Polten and Tulin niederging. Auf der Zugspitze fiel am Freitag Schnee. In Oberitalien halt die Un- wetterperiode an. Sieben . Arbeiter fanden bet dem Einsturz von Fabrik- baradZen den Tod. ? W'echseI fm Bulidesrllit Bonn (dpa). Der Bundesrat wird be- reits auf seiner nadisten Sitzung am 17. Juli seinen neuen Prasidenten wahlen. Nadi dem Bblichen Verfahren wird es wahrsdieinlirh der hessische Ministerprasident Zinn sein. Der President des Bundesrates wird nach dem Grundgesetz auf ein Jahr gewahlt. Die Landervertreter be- stimmten die Reihenfolge bisher nach der GrolBe der Lander. Gegenwartig amtiert der- Mini sterprasident von Baden-Wurttemberg, Dr. Maier. Quer fiber die Leinwand ? ?Der Sieger" im Marmorhaus Regisseur John. Ford fat ein Teufels- kerl. Wieder einmal stiilpt er seinen Inszenierungsstil um and serviert einen fast europaischen Film. Das erstaunte Hollywood vermachte ihm dafur 1952 einen ?Oscar". Die Geschichte ist kindlich einfach: Einer kommt aus Pittsburgh in seine Heimat, nach Irland zurudc. John Wayne ist ?Der Sieger", der unheldi- sche Held - ,The quiet man"( Der stille Mann), wie der Film eigentlich heillt. Er schlug in einer grandiosen Boxerlaufbahn seinen Gagner todlidi k.o. Nun will er vergessen, auf der griinen Insel inmitten der blauen See wieder Frieden linden, side vergraben mitsamt seinen Gewissensbissen, in einem der schneeweiBen Cottage- Hauschen zuriidcversinken in die tau- sendjahrigen Brauche seiner Heimat. Eine Idylle; doch das Temperament der Eingeborenen schaumt nicht weni- ger wie die Brandung des Meeres an die Riffe oder das braune Bier in den Kriigen. Unser stiller Mann hat so- mit alle starken Hande voll zu tun, sein eigenes Temperament, die eigene Kraft zu zugeln. Denn er hat nicht nur eine rothaarige Widerspenstige zu z5hmen, sondern deren Bruder dazu and mull auBerdem Amok laufen ge- gen kardinale Vorurteile. John Ford hat eine, durdi grandiose Faustkampfe durchtrommelte Sympho- nie pastorale geschaffen. Bunt and turbulent, liebenswert, durdisetzt von trodcenem Humor and schweiBtriefen- den Pferderflcken. Ein sturmisdr -at- mender Film, sein Lachen ist schal- lend. Ein sehr mannlicher Film, and er geht dem Publikum gut ein. Es amusiert sich kostlith u. a. fiber den lichen kleinen Mann Barry Fitzgerald, den herrlichen Trampel Victor McLag- len and findet Maureen O'Haras feuer- spruhendes Kopfdien reizend. D. F. ?Ich laB dich nie mehr allein" in der Kurbel ,,Dorf unterm Himmel" hieB der Film erst and treffender. Sinnfallig informieren die ersten Bilder den Zuschauer - Himmel, Kirche, Fried- hof, Menschen. Daraus ergibt sich das Drama zwischen Stadtern and Bauern: Ein Richter trifft im Urlaub eine stille Frau, deren Mann ermordet wurde. Eine andere Frau, ein Weibsteufel, bringt die Mannsleut' durcheinander. Sdrmuggler sind' am ' bosen, der un- vermeidliche . Dorfidiot am guten Werk. Des relativ glfldciiche Ends Unsere Scheck - Ecke ZWEI HERRLICHE SAMMELALBEN OlYmpl,che Ge,chlchte" 64 11 -Olympl,de 195r ad t ? Elnl6sun .d.,ch die 6r61cheh teusch,telleh odor alt 20 pig. R6ckporto dutel ItiEORMAIGa sN0ER1AU6CWZENT1tA1,E FRANKFUKI A. M Naar 160 EINER-Schecks warden benotigt, um das ?informatoi?- Buch" Der Toucher IGALO" mit farbi- gen Bildern zu versehen. Ebenfalls er- halten Ste im Tausch Bilder der ?Olympischen Geschichte" and der ?Olympischen Spiele Oslo-Helsinki" bzw. Planquadrate fur den ,informator- Globus" in alien Telegraf"-Gesdiafts- stellen. Biidier and Globen sind eben- falls vorretig. -dcrcgra? Preisauswiichse auf dem Lebensmittel-. Zuviel Konjunktur-Optimismus? Der Verbraudt allein geniigt nicht / Die Industrie muB weiter investieren Sw Gegen Ausschlage des Konjunk- turpendels ist die Berliner Wirtsdiaft besonders empfindlich. Denn die Berliner sind die ersten, die von einem Nachlassen der Konjunktur betroffen warden, aber die letzten, die von einem Auftrieb erfalt warden. Und In Berlin dringt side der Ein- druck auf, daB die Investitionsbereit- schaft in weiten Kreisen der in- and auslandischen Industrie fnfolge der Unsicherheit in der internationalen Loge erheblidi nachgelassen hat. Um so erstaunlicher ist as, daB die Arbeitsgemeinschaft der deutschen ,Konjunkturfrosche" in ihrer Berliner Tagung in der Beurteilung der Kon- junkturaussiditen an 1hrem Optimis- mus festhalt. Immerhin wird in dem Lagebericht fiber die ,Weltwirtschaft and westdeutsche Wirtschaft" darauf hingewiesen, daB sill ?die westliche Wirtsdlaft in einem Umstellungs- prozeB von einer starken Expansion auf ein langsameres, normales Wadis- turn befindet". Irn Hinbllck auf, . die westdeutsche Mengenkonjunktur wird die Auf- fassung vertreten, daB die Expansion zunachst welter anhalten werde, getragen von der Bauwirtschaft sowie den `grolien ? Investitionen in den Grundstoffindustrlen and der Energiewirtschaft. Mull es nidit auffallen, daB diese Zwelge im Zeichen .der Wirtschaftslenkung stehen, als die widi.tigsten Konjunktur- stutzen gelten? Fur Professor Erhards ?freieMarktwirtschaft" ist das zweifel- los kein Lob. Kaum zustimmen kann man den Konjunkturfroschen in der optimisti- schenBeurteilung derExportlage.Wenn in der Europaischen Zahlungsunion and bet zahlreichen ffberseeisdien Landern eine D-Mark-Lffdce klafft, so sollte man das nicht als unverender- lich hinnehmen, -sondern diese Aus- landsguthaben mussen von der Bonner Regierung zu einer vermehrten Ein- fuhr genutzt werden. Die jiingsten markt beweisen, daB Deutschland seine starken Einkaufsmoglidikeiten im Ausland nidit im Interesse der deutschen Verbrancher eingesetzt hat. Inwiefern man flbrigens bei den deutschen Guthaben in der Europa- isdien Zahlungsunion von Reston aus ,,Bilateralismus" (Zweiseitigkeit) spre- dien kann, let nicht redit, verstendlich. Kann man side eine groBere multi- laterale (vielseitige) Verrechnung vor- stellen als die innerhalb ganz West- europas? Hinzu kommt, dalI fiber London and andere westeuropaischen Markte such Dollar-Waren and andere Rohstoffe gegen EZU-Guthaben ein- gefiihrt warden konnen. Gewil ist die EZU nosh keine Ideallosung, aber man sollte sie auch nicht schled ter machen, als sie ist. Der Verbraucher.1st sicherlidi ein entscheidender Konjunkturtrager, zu- malbei steigendemMasseneinkommen. Schliellich 1st alle Produktion am Verbrauch orientiert. Aber in unserer hodlindustrialisierten Zeit liegt der Schwerpunkt bei den Investitionen, and der Rudcgang der westdeutschen Stahlproduktion ' ist keineswegs er- mutigend! Audi aus dem Maschinen- Sonnabend, 11. juli 1951 ban hart man viele Klagen. Es bleibt daher ein erheblicher Rest von Kon- junktursorgen. Man kann nur hoffen, daB der Auftragseingang in alien In- dustriezweigen aus dem In- and Aus- land wieder so ansteigt, daB alle Wol- ken am Konjunkturhimmel side. auf- Scbering bolt auf In der Rudkgewinnung ihres Markt- entails hat die Schering AG, Berlin, 1952 trotz verscharfter Konkurrenz and riidclaufiger Praise betradrtliche Erfolge erzielt. Der Gesamtumsatz er- hohte sich urn 10 Prozent, der Export allein um 25 Prozent. Auch im neuen Jahr set die Absatzentwicklung be- friedigend. Von den Organgesellschaf- ten hatte die Voigtlander AG, Braun- schweig, erhohten Absatz in Kameras and Fotopapieren. Der Rohertrag stieg auf 19,09 (i. V. 18,23) Mill. Absdirei- bungen wurden auf 2,0 (1,44) Mill. veratarkt. Ertragssteuern sind fast verdoppelt auf 0,86 (0,48) Mill. Als Reingewinn verbleiben 0,91 (0,93) Mill. Daraus warden wieder 4 Prozent Divi- dende auf 22,4 Mill. Kapital verteilt. Im Zuge des Ausbaus stiegen die An- lagen auf 24,1 (17,8) Mill, DM. E. B. $orsenumsatze lebhafter Berlin (VWD). Am Aktienmarkt war das Geschaft lebhafter, wobei es in Einzelfallen zu Umsatzen kam, wie sie sect lengerer Zeit nidit beobachtet warden konnten. Daran waren sowohl Kaufe aus Westdeutschland als such Anschaffungen der Berliner Banken- kundschaft beteiligt. Wahrend die ,,Hauptmarkte", besonders Montane, vernachlassigt lagen, erstreckte sich das Interesse eindeutig auf verschie- dene Warta mit im Osten verlorenem Vermogensbesitz. Westdeutsche Metallnotierungen (DM je 100 kg). Fur 10. 7.: Zinn 780,-; Blei (Basis London) Kasse 107,14 , his 107,42. Fur 11. 7.: Blel ,(Basis New York) 125,15; Kupfer" 293,50; Zink 101,97. Frele DM-Kurse vom 10, 7. (Mittel- kurse): Zifridi 104,15; London 11,70; New York 23,31%. Wediselkurs: 100 Ost zu 16,96 West (Vortag 18,63) and 100 West fur 560 Ost (Vortag 570). Aktien Berlin Oren ct 9.7. 10.7. 4.7. 10: 7. AEG (in DM) ... 881%8 83'/4 881/4 84 AschAell ...... fig 58 106% 108'3/4, 63 68 MAN BMW omber ? ... . . 2244% 261/, 293 80 B g b8 B. Kindl. . Bt..... 40 40 40 40 Bekule ..... 641/4 56t/4; ...54% 56',', Berl, Meedi..... .82% ? 33, 33 3 y2 Verschleiertes Einkommen-Gefalle Bonn (dpa). Das gesamte Bar- einkommen der 49 Millionen Ein- wohner der - Bundesrepublik betrug 1952 rued 66,5 Mrd. DM netto. Bet daraus ein Einkommen von 360 DM. 1i4tti cummi 139 '139 141' 140 Sdiwierigkeiten .werde- die .Berliner Hoesl 163- 11133Y 186%, 284/ monatlich fur den Durehsdlnittshaus- Vollcsbanlct,anch weteah#n,,~,,l1lesatun, tiHeiimann ..... 28 28 24% ?28y, halt mit 3,2 Personen. Wie das Bulletin aril fief mittelstandThdien Wirtsdiaft V lhnghkns ...... 48- 42 44 44 der Bundesregierung zugeben muB, zu helfen. Die Er bnisse der ersten Mn ne . ... 198 198 199 1743: ge Mannes smann ... 74 73% 73 74 , hatte jeder siebente Durdisdinitts- haushalt ein Einkommen von weniger als 150 DM im Monet, and das bet 3,2 Personen! Am Gesamteinkommen von 68,5 Mrd. DM ist die grole Gruppe der Arbeiter nur mit 41 Prozent beteiligt, die der Angestellten and Beamten mit einem Viertel, wahrend die kleinere Gruppe der Selbstandigen immerhin 13,5 Prozent erhielt. Leider berichtet das Bulletin nichts fiber die Unter- schiede and die Spitzeneinkommen, ordnet durch Sflhne alles? zum Rediten. . Richard Heussler hat den Heimat. film inbrflnstig and zum Tail briinatig durchinszeniert. Eng and weft zu- gleich, wie die herrliche Bergland- schaft, in der die schon gefiihrte Ka- mars (Ernst W. Kalinke) schwelgt, ist die Stimmung..Sorgfaltig ausgewahlte, der Schablone moglichst fern gehal- tene Schauspieler tragen den in Moll gehaltenen Handlungsverlauf. End- lich wieder einmal in einer diarakter- vollen Rolle Inge Egger; neben lhr; als Helfer aus inneren Noten, Robert Freitag, um Grade zu verhalten. Im Gegensatz zu ihm uberspielt sich Schmuggler Peter Mosbacher; andere Schmuggler: Gustl Gstettenbauer and Walter Ladengast. Sepp Rist ist ein Wirt, den's zerrissen hat; Schuld dar-; an ist Renate Mannhardt, im Kittel sehr vial vampischer als fin Stadt- gewande. Zwei gespenstisch gefeilte Gestalten: Dorfdepp Franz Muxeneder and Krauterweib Hedwig Wangel. - Ein Film, mit gutem Gewissen liebe- voll gestaltet. D. F. ?Endstation Freiheit" Das Fliichtlingsproblem brennt auf den Nageln. Es ist so frisch, so jeden Tag neu aktuell, dal as sdiwer er- scheint, filmdokumentarisch schon jetzt cloven Zeugnis zu geben. Andererseits bleten die Schicksale der Menschen, das Milieu und die Verhaltnisse in den Berliner Flfichtlingslagern einen realistischen Stoff, wie er kaum wie- derkehren wird. Denn die Hoffnung bleibt ja, daB auch diese Massenunter- kunfte von Menschen auf der Flucht einmal wieder der Vergangenheit an- gejioren warden. fiber dieses Problem hat Johannes Haufler einen durch Objektivitat be- eindruckenden Kurzfilm ,Endstation Freiheit" gestaltet. Das Schicksal der in Erscheinung tretenden Personen wurde . genau nach den Protokollen verfiimt.. Es wird ein Querschnitt durch die Berliner Fluditlingslager ge- geben, nadidem kurz die unertreglidie -Beton 6 Mon...., 99 9934 98 09" BBC . 131 131 181%, 1$1, Conti Commi ... 128'/, 126% 125%, .1251/4 die innerhalb der Grilppe der Selb- Daimler ....... 66 65134 851/8g 669/4 standigen bestehen. Demag ....... 117 '119 117'/ 119 Dt. Conti-Gas ... 120'3, 121 119 '12134 DtBMW ...... 87 8834 479/, 8732 Volksbank rentabel a-*..-- nd1/_ 881/ 8781 oe '... .17134 1713, ' 171 171 Jahreshelfte 1953 . lieBen darauf Rhetn-Breun. schlieBen, dal auch das laufende. Ge- Rws ... 108 1083, 108% 109 sdiaftsjahr die Verteilung' einer .Di- $d,ermg ' ' ... , 2811, 2861, 2834 29% vidende zuliiBt. Dies stellte Dir. Ger- Sthulth. St.~ .... 1534 16'/, 16 161/s hard Frohling auf der Vertreterver- Siemens St. .... 107 too 106 107 sammlung der Berliner Volksbank Var StahlEg , .. 171% 170%, 17234 17134 fast. Hauptaufgabe der Volksbank set Westdt. Keufh., . 1081/2 108 111 112 die Kreditversorgung von Handwork, wintershall . .. 107 108 107% 1079/4 Gewerbe and Hausbesitz. An die BFiGt. Weldhof . 781y. 71 65 770 0 772 Stelle des verstorbenen Dr. Schnur Commer,bk. 45 443/4 48' 476/4 wird Dr. Fritz Brock von der Hand- Denterbe Bk. ... 66% 56'/, 673, 57% works- and Gewerbekammer in den Dreedner Bk. ... 56 549/4 5834 6634 HapaBg ... 29 28 84 84% Aufsidltsrat treten. Norddt. tlo;d. 27 2613, 20 29 Situation In der Ostzone gezeidinet worden ist. Es treten keine Schau- spieler auf, aber die Mensdien mit ihren Sorgen henchmen sich so natitr- ?lich vor der Kamera, als ware das eine gewohnte Sadie fur sie. Etna Familie wird bis zum Flug in eine hoffentlich bessere Zukunft, also his zur Station Tempelhofer Feld, begleitet. Die ?End- station Freiheit", die dem Film den Namen gibt, sell nun foIgen. Der Film besdlbnigt nichts, vermei- det aber auch Verggroberungen. Leben and Licht in die diistere Atmosphere 'bringen Aufnahmen unschuldig spie- lender Kinder in vorbildlichen Fliicht- lingskinderheirnen der Stadt Berlin. Viele Menschen in der Bundesrepublik sollten diesen Film sehen! (Er lauft im Belprogramm der Filmtheater.) r,b. Vortrag fiber Bach ,,We nehmen wir eigentlich den Mut her, Bach aufzufflhren?" Prof. Erwin Bodky, einst Lehrer fur Tasteninstru- mente an der Charlottenburger Aka- demie fifr Kirchen- and Schulmusik, jetzt in den USA wirkend, stellte diese Frage im Laufe eines Vortrags, den er in der Aula des Stadtischen Konservatoriums hielt. In jungen. job- ran veroffentlidite er bereits ein Buch fiber die Interpretation Badischer Kla,- viermusik; inzwischen hat er mehr als zwei Jahrzehnte mit der Sorgfalt des Wissensdiaftlers and dem feinen Ohr des Kfinstlers an diesem Thema wei- tergearbeitet. Die Ergebnisse seiner fleiligen Arbeit wird er demnachst in einer neuen Publiketfon vorlegen. Bodky ging, des Resflmee seiner For- schungen ausbreitend, zunachst auf die Klavierinstrumente der Barockzeit ein. AufschluBreich and uberzeugend waren auch Bodkys Ausfflhrungen fiber das Tempo bei Bach. Bodky ftihrt alle Werke auf wenige Tempi zurudc. Zusammenfassend stellte Bodky fast, daB wir bisher zu opti- mistisdi gewesen sind! Was wir haute uber Baths Spielpraxis nicht wissen, ist groper ale das, was wir rekonstru- ieren konnen. - K.R. Maria Tudor. . . Jan Hendriks, Hildegard Clausnizer, Ina- Halley and Hans Stiebner spielen die Hauptrollen in ?Maria Tudor", Drama von Victor Hugo I Georg Buch- ner, das die Berliner Tribune" am 18. Jull in der Bearbeitung and enter Regie von Curt Goetz-Pflug and Frank Lothar bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen .zur Urauffuhrung bringt. Berlin sieht die Auffiihrung dann wahrend der Festwochen. O. E. Hasse, einer der bekanntesten and beliebtesten Berliner Schauspieler, wird haute 50 Jehre alt. Wit sahen ihn in unzehligen Rollen, seine popularste war ?Des Teufels General". 1951 be- kam er den Kunstpreis, der Stadt Berlin. - Herzlichen Qlfickwunsch! Beifallsstiirme ohnegleidien ert6nten im Brilsseler Palest der schonen Kflnste nadi der Auffflhrung des neuesten Werkes von Paul Hindemith ,,Der Gesang an die Hoffnung" nach einer Dichtung nach Paul Claudel. Hindemith hatte die Kantate eigens fur den internationalen UNESCO- KongreB komponiert and dirigierte selbst das Orchester, das aus jungen Musikern verschiedener Lander zu- sammengesetzt war. Das weltberiihmte Cafe ?Greco" in Rom, in dem schon Goethe, Liszt and Richard Wagner ihre Kaffees zu sdilurfen pflegten, ist durch Wechsel- sdiulden in der Existenz gefahrdet. Um die SchlieBung zu verhflten, hat sich ein Kiinstler-Komitee enter Lei- tung des Regisseurs Vittorio de Sica gebildet, das eine Kunstausstellung mit offentlicher Versteigerung veran- stalten will. Atich zahlreiche auslan- dische Kflnstler hahen berelts ihre Teilnahme zugesagt. - Gerard Philips beginnt in den StraBen von London mit Dreharbeiten zu sefnem neuen Film. ,Monsieur Pipois and die Nemesis" enter der Regie von Rene Clement. ? Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 ~5bnnabenc1,11.luli 1953 charin, Sinowjew und viele andere his zu Slansky in Prag - alle sind deco Galgen oder den Genickschiissen der Freunde von gestern zum Opfer gefal- Schlag gegen Berija p. 1. ,Wie ein Blitz aus heiterem Himmel"- so kann man diesmal wirk- lidi nicht sagen, denn heiter ist der Himmel fiber Moskau sdion lange nicht mehr. Aber der Donnersdilag, der diesem Blitz folgte, laBt das ganze Erdenrund aufhordien. Ist es moglich? Lawrentij "Berija, Mitglied des Herr- sdrertriumvirats der Sowjetunion, In- nenminister und Chef der Geheim- polizei, Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei, Inhabor des Lenin-Ordens und des Ordens der Roten Feline, ?Held der Arbeit" oben- drein - dieser Lawrentij Berija ist seit gestern: ,, Todfeind der Sowjet- union, Todfeind des russischen Vol- kes, Agent der kapitalistischen Staa- ten, Abenteurer und Mietling auslan- discher Imperialisten, Saboteur der russischen Landwirtschaft, urn die Er- folge der Unionsrepubliken zu unter- graben, Urheber von Willkifrakten, mit -denen er Regierung und Partei seinem Innen- und Polizeiministerium unterwerfen wollte". Berija ist aller seiner staatlidien Amter inzwischen entkleidet, aus der Kommunistischen Partei, deren Mit- glied er 38 Jahre lang war, ausge- stoBen and wegen seiner ,kriminellen Handlungen" dem Obersten Geridit der UdSSR fibergeben worden. Dag hei8t: er sitzt schon hinter den eiser- nen Gittern, hinter die er viele seiner Opfer geschickt hat, und sieht seiner ?physisdien Verniditung" entgegen, wie es so zart in den Urtellen dieses Staatsgerichtshofes heiflt. Durdi die Welt geht ein Sdiaudern fiber die Verbredieratmosphare, die die Luft hinter dem Eisernen Vorhang verpestet. Die .,Prawda" aber, das Hauptorgan Moskaus, berichtet aus dern dortigen Gewerkschaftshaus, daB eine.Funktionarversammlung die An- klagen gegen Berija mit begeistertem Beifall aufgenommen babe. So gesellt sich die Verlogenheit der Sowjet- presse wfirdig zu den Niedertrachtig- keiten, weldie diese Bolsdiewiki gegeneinander verfiben. Kein Zweifel, die Berliner Ableger dieser Vorbilder werden rasch auf die gleiche Linie ge- bracht werden, wenn as einigen von !linen auch fm Halse heraufsteigen soilte. Diese Berija-Affare weist einige Parallelen zum Rohm-Putsch von 1934 auf: Auch- damals ffirchtete ein Dik- tator die Revolver seiner Rivalen aus den eigenen Reihen. Man schoB sie: kurzerhand neder. Eine Systemanderung' folgte dem blutigen Drama damals nicht. Und so wird man audi- heute nosh keine zu weit- gehenden Schlilsse aus den Vorgangen in Moskau ziehen diirfen. Von Trotzki fiber Tuchatsdiewski, Kamenjew, Bu- es bricht noch nicht. Dean ungewil bleiben zur Stunde die Hintergriinde der Moskauer Ak- tion. Hat der gemaBigte oder der radikale Fliigel der Moskauer Macht- haber den Sieg, davongetragen? Der Kombinationen sind viele, sie mussen sich natfirlich widersprechen. War es nicht Berijas Innenministerium, das nadi Stalins Tode die angesdiuldigten Arzte aus dem Gefangnis entlieB, die angeblith planmiiBig und kunstgeredit SowjetgroBen vergiftet haben sollten? Dies wiirde auf MiiBigung, wenn auch node nidit auf eine getragene Ver- nunft sdilieBen lesson., Andere Sym- ptomelassen entgegengesetzte Schlusse zu. GewiBheit wird erst nach einigen Tagen oder Wochenzu gewinnen sein. Nicht ausgeschlossen, daB audi. in den unterworfenen - Staaten und. Zo- nen die Wirkungen side bald bernerk- bar machen. Es gab such bei uns Rivalitatenkampfe - siehe Ulbridit- Dahlem -, und es gibt such bei uns Pankower 'von einer unbegrenzten ,,Beliebtheit" im Volke. Die Bauern- vertreibung in der Zone und die Rui- nierung von Handwork und Gewerbe sind durdiaus geeignet, berijasche Coiileur festzustellen. Wer ist der nachste? Bei uns nicht ! Im Sportteil des sowjetamtlidien Organs vom 10. Juli ist folgendes als Einleitung eines Artikels zu lesen: "Zu demselben Zeitpunkt, da randa- lierende aufgehetzte Elemente in Berlin und einigen anderen Orten der Deutschen Demokratisdien Republik, inspiriert durdi westliche Provokateure und Saboteure, durdu die Stralen zogen, rusteten die Motorsportler aus Ost- und Westdeutsdi- land mit ihren Rennfahrzeugen zum Ren- nes auf dem Rostocker Osthafenkurs. Fur die Motorsportler der demokratischen Sportbewegung war es klar, deli in kilr- zester Zeit diese Provokationen durch die Starke der Partei der Arbeiterklasse und durch das feste Vertrauensverhaltnis der Bevolkerung der DDR zu ihrer Re- gierung wieder beseitigt sein worden. Trotz der side in Hetztiraden fiberbieten- den Westpresse reagierten die westdeut schen Motorsportler so, daB sie side un- geachtet der Verleumdungen auf den Weg maditen, um am Ostseestrand gemeinsam mit ihren Sportfreunden aus der Deut- schen Demokratisdhen Republik den sportlichen Wettkampf aufzunehmen." Diese ungeheure Beleidigung der Opfer des 17..Juni im offiziellen Organ der 'spwjetischen Besatzungsmacht stammt aus der Feder des ostzonalen Rennfahrers Arthur Rosenhammer aus Dessau. Dieser Mann soil am Sonn- tag auf der Avus starten. Die Berliner werden es sich verbitten, auf ihrer Avus einen Mann prasentiert zu er- halten, dem vielleicht grolies fahre- risches Konnen, aber auf keinen Fall Charakter nadizusagen ist. Sie haben's eilig f. s: Die Besdirankungen, die der deutsdien Industrie nach 1945 aufer- legt wurden, waren allzu sduarf, so daB sie sehr bald schartig wurden. Die; meisten Beschrankungen sind In- zwischen gefallen, und wenn als einer der r wenigen Reste einer iiberholten Politik das Verbot des Flugzeugbaus waiter besteht, so sollte uns das die geringste Sorge machen. Der Bau von Zivilflugzeugen ist in so kleinen Se- rien, wie er in Deutschland in Frage kommt, seiten. rentabel. Wer absolut Geld verlieren will, mag side fur die- ses Gesdiaft interessieren. -Was. aber soil man dazu sagen, daB auf der Rationalisierungsausstellung in' Dusseldorf bereits zwei neue Nach- kriegskonstruktionen von deutsdien Motorflugzeugen gezeigt, werden sol- len, the In Spanien and in einem Das Sind Vorgange, die an schledite Beispiele der Vergangenheit anknf p- fen. In der Zeit zwischen den Kriegen hatte die damalige Reidiswehr diese Praxis eingeffihrt, fur Deutschland verbotene Waffen im -Ausland herzu- stellen, darunter such, in der Sowjet- union. Das hatte uns . denials, eine tuditige Portion -an bereditigtem - MiBtrauen bei unseren Naehbarn ein- getragen. Darf man side wundern, wenn Meldungen dieser Art das MiB- trauen gegen uns erneut sdifiren? ' Irdtarar Nr. 159/8 - Seite 3? ?r Fernsehen sehmackhaft gemaeht Bessere Programmgestaltung bietet erhiihten Anreiz zum-Kauf eines Gerates Anlablich der Ereignisse in .Berlin am 17. Juni 1953 konnte das ' Fern- sehen such seine ,politisdie" Existenz- berechtigung - wenn man einmal so sagen darf. - unter Beweis stellen. Man kann wohl von einem einmaligen Erlebnis sprechen, wenn der Ablauf revolutionarer Ereignisse, wie sie sich am 17. Juni d. J. im Ostsektor von Berlin abspielten, node am gleichen Abend his ins Detail auf den Fernseh- schirmen unserer westdeutschan Landsleute zu sehen ist. Zweifellos warep die Bilder von auBerordentlich lebendiger Wirkung and lieBen an Ak= tualitat nichts zu wunschen fibrig. Der Berliner Fernsehsender verffigt bereits'fiber weitreichende Erfahrun- gen. Seit langem haben wir in der Zeit von 20 his 22 Uhr ein gesdilosse- nes Abendprogramm. An dem Programm selbst und sei- nem Inhalt ist freilich manches Mal Kritik geubt worden. Wenn diese Kritik such in wesentlichen Punkten sachlich bereditigt sein mag, so durf- ten jedoch derartige Diskussionen zu nichts filhren. Die Kritiker wiirden bei gleichen Finanzmitteln and bei der gleichen Art der Programmgestaltung kaum in der Lage sein, ' ein 'besseres Fernsehprogramm zu bringen. Um die Frage des Fernsehpro- gramms zu analysieren, mull man sick fiber folgendes klarwerden: Allgemein wird sowohl von der Industrie ale auch von den Sendern der Fehler gemacht, die deutschen Fernsehverhalt nisse ohne weiteres mit demAuslande zu vergleichen. Man vergiBt hierbei, daB die Opfer, die der einzelne fur die Anschaffung eines Fernsehgerates tringen muB, im Verhaltnis zu dem gebotenen Programm zu stehen haben. Nicht nur, daB der Durchschnittsver- diener in Amerika and England ein weitaus hoheres Einkommen als in Deutschland hat - es ist eine' fest- stehende Tatsache, daB die Finanz- reserven des kleinen Mannes, wie z. B. Sparkassenguthaben, eine groBeRolle bei derartigen Anschaffungswerten spielen. In England and Amerika ist fast seit Generationen eine Reserve Das nati rliche Ende Es scheint, als solle nun auch Lawrentij Pawlowitsch Berija sein natfirlidues Ende finden - natiirlich fur einen sowjetischen Polizeiminister. Ein Blidc auf die Liste seiner Vor- ganger zeigt, daB ihnen alien der Weg nicht erspart geblieben ist, den Berija jetzt gehen mull. Der Pole Felix Dsershinski organisierte in Lenins Auftrag die "AuBerordentliche Kom- mission", die. Tscheka, deren Aufgabe eigentlich die Bekampfung der Gegen- revolution, der Wirtschaftsspekulation and der Korruption sein sollte. Aus dieser Tscheka baute Dsershinski jenen gefiirchteten Staatspolizeiappa- rat auf, ohne den das' Sowjetregime wahrseheinlieh nicht mehr existieren wiirde. Dsershinski, . der erste Chef der sowjetischen Geheimpolizei, starb im Juli 1928 unter geheimnisvollen Um- stii_nden. Es ist nie mit Sicherheit bekanntgeworden, ob . er das Opfer eines Attentats oder seiner Herren im Kreml wurde, denen er allmahlich zu machtig wurde. Nichts Naheres ist auch fiber das Schidcsal seines Nadu- foIgers Menshinskij bekannt, der 1934 durch jagoda ersetzt wurde. Jagoda war der Mann,.mit.dessen Hilfe Stalin Marschall Tuchatsdiewski beseitigte, als die Rote Armee das Obergewicht fiber .die Partei zu gewinnen drohte. Es mag eine Ironie des Schicksals sein, daB Jagoda selbst 1938 die Serie dieser Siuberungsprozesse als Ange- klagter beschloB. Er wurde 1939 er- schossen. Sein Nachfolger, Jeschow, zeichnete sich dutch die gleiche Rucksichtslosig- 'keit bei den Sauberungsaktionen. aus wie Jagoda. Node im Jahre 1938 verlor Jeschow seinen Poston an Berija. Auch er soil, obwohl daffir eineBestlitigung nicht vorliegt - jedenfalls.ist er seit- dem verschollen -, zusammen mit einer Reihe seiner Untergebenen er- schossen warden sein. Man machte ihm zum Vorwurf, daB er die Saube- rungsoperationen besonders im Mol- dau-Gebiet mit zu groBer Brutalitat durchgeffihrt babe. Der Mann abet, der diesen Vorwurf mit aller ?Schdrfe er- hob, war der gewiB nicht zart besaite'te Berija. Obgleich Berija, 1946 zum stellver- tretenden Ministerprasidenten er- nannt, nicht mehr eigentlich . die Funktion des Chefs der Geheimpolizei ausfibte, gehorte dodi die - Oberauf- sicht sowohl fiber das Innenministerium wie fiber das Ministerium ffir die Staatssiduerheit zu semen Obliegen- heiten. Er ist von den s.ow.jetischen Polizeiministern auch der einzige, den sein Weg his in die hodiste Spitze des Staates gefilhrt hat. Aber such das'hat ihm das Sdiidcsal' seiner. Vorganger nicht ersparen konnen., f bei den meisten Volksschidrten vor- handen - und auch nicht entwertet worden -, wahrend in Deutschland - praktisch jeder einzelne, zumindest nach der Wahrung'sreform, ohne jede Geldreserve sein 'Leben wieder auf- bauen und sick zunachst die allernot- wendigsten Dinge. erst wieder anschaf- fen muBte. Das soil heiBen, daB man sich in Deutschland nur dann ein Fern- sehgerat kauft, wenn Umfang und Ak- tualitat des Programme den dringen- den Wunsch entstehen lassen, die An- schaffung anderer Dinge zuriidczustel- len, um ,an dem Erlebnis des Fern-' sehens teilzunehmen". Das Fernseh- programm muB datum von vornherein weitaus besser'und umfangreicher als in anderen Staaten geboten werden. Die fiir das Fernsehen erforderlidien Geldmittel haben . gezeigt, daB ein soldies Programm in absehbarer Zeit einfach nicht auf die Beine gestellt werden kann. Von dem Verfasser wurde in den laufend abgehaltenen Besprechungen des zwischen NWDR, Bundespost, Industrie, Handel und Berlin bestehenden Koordinierungs- ausschusses darauf hingewiesen, daB es hierffir praktisch kaum eine andere M6glichkeit gibt ale- die Ausnutzung des Rundfunkprogramms fur das Fern- sehen. In der ersten Zeit wurde vom NWDR behauptet, daB dies praktisch aus tech- nischen Griinden nicht moglich ist. Dodi besteht sehr' wohl eine solche Moglichkeit..In dem ganztagigen Rund- funkprogramm des NWDR haben wir taglidi eine groBe Anzahl von Sen- dungen, die gleidizeitig ffir das Fern- sehen verwendet werden konnten. Voraussetziung. ist hierfilr. allerdings, daB eine iiberdurchschnittlich kfinstle- rische Personiichkeit Monate voraus die Bearbeitung and Koordinierung soldier Sendungen fur Rundfunk und Fernsehen sowohl in technischer als such kfinstlerischer Beziehung zugleidi plant and vorbereitet. Leider ist diese Anregung bisher praktisdu kaum verwirklidit worden. Wenn sich das Fernsehen in Deutsch- land nidit totlaufen soil, ist es klar, daB jeder Rundfunksender eine ent- sprediendeUmorganisation vornehmen and seine Rundfunkeinnahmen darn Fernsehen zur Verfiigung stellen muB, ohne daB die Rundfunkh6rer auch nur im entferntesten darunter zu leiden brauchen. Eine solche Aufgabe erfor- dert uberdurchschnittliches K6nnen and Verzidit auf jedwede Bffrokratie.- Es ware begriiBenswert, wenn man in Deutschland den Nachteil, den wir als armes Land gegeniiber den wohl- habenden Staaten-haben, dadurch aus- gleicht, daB man nicht nur das Fern- sehprogramm.durch Ausnutzung -des Rundfunkprogramms and -der hierfiir zur Verfiigung stehenden kiinstleri- schen and technischen Mittel beson ders aktuell _gestaltet und erweitert, sondern weiterhin auch den Rundfunk auf diese Weise aus einem bereits stark eingefahrenen Gleis herauslost and ilim durch das Fernsehen neue Impulse gibt. Die Gefahr, die sich ergeben konnte, namlich, daB aus dem Fernsehpro- gramm ein fotogratiertes Rundfunk- programm werden konnte, zu banners, muB Aufgabe einer iiberragenden kunstlerischen Personlichkeit sein, die es Gott sei Dank heute nosh sowohl in Kreisen der Regisseure als auch der Intendanten gibt. Ware es nicht eine herrlidie Aufgabe fur einen Kfinstler wie 'z. B. Gustaf Grfindgens, auf die hier geschilderte Weise in-absehbardr Zeit Millionen Menschen. durch das Fernsehen die Freude zu geben, die er heute in einem kleinen Rahmen nur einer Stadt bereiten kann? Eduard Bree -er 119a raucht, weiB warum : Das g rof.'e re (78 mm) Lux-Spezial-Format ver- ldngert und veredelt den Genuf? Es reguliert den Brand, kuhlt den Rauch, intensiviert das Aroma - und fordert die Bekommlichkeit der Zigarette. ~-- im 78 mm Lux -Spezia I-Format 4--1 nicht genannten sfideuropaischen Staat" bereits Im Serienbau herge- stelit werden? Zum OberfluB wird dazu node versichert, daB. ?die Pro- duktion beider Typen nach Aufhebung der allilerten Beschrankungen sofort nach Deutschland verlagert werden Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 S?eite 4'- Nt ~S9/8 ,~ Des Prunkstudk der Formal III beim morgigen Avus-Renneni Der mit einem ,500-ccm-Norton-Motor ausgestattete Cooper-Wagen. Am ersten Trainingstage er- reidhte er scion eine Spitze von 195 km/st auf der Geraden. Foto. Krankel Rennfieb~r auf der Avus Gestern wurden die ersten Wo 'sonst die Fernlastwagen ihre Giiter der Insel Berlin zufiihren, knattern seit gestern die Rennmotoren. Auf der Avus, der sdinellsten Renn- stredce der ? Welt, sind die Manner des Volants dabei, sith fur Sonntag den letzten Sthliff zu geben. Langsam steigt das Rennfieber aller Beteiligten. Auf dem Mercedessturm geht as zu wie in . einem Bienenkorb. Hier hat der A.V.D., als Veranstalter der Avus- rennen, sein Hauptquartier aufge- schlagen. Mau hat ordentlidi die Steine auf- sdilagen hhren, die den Verantwort- lidien vom Herzen fielen, als vor- gestern abend gegen 21 Uhr. mit fiber vier Stunden Verspatung der erste Tail des groBen Konvois, der die Rennwagen von Helmstedt fiber die Autobahn nadi Berlin bringen sollte, -am Mercedesturm an der Nordkurve eintraf. Die Rennleitung hat der Tatsache, daB.die Sektorengrenzen wieder un- gehindert passiert werden konnen und viele Besudier aus dam Ostsektor und der Sowjetzone zu erwarten sind, da- durch Redinung getragen, indem sie den Gasten mit Ostausweis auf alien Platzen 50 Prozent PreisermaBigung gewahrt. Das gestrige Training brachte be- reits lebhaften Betrieb. Alle Fahrer hatten das Bestreb6n, side mit den Eigenheiferi der _ Bahn vertraut -zit machen und die richtige Vergaserein- stellung zu finden. Audi die Reifen wurden? einer -besonderen Priifung unterzogen. Sie ? konnen unter Um- standen bei den Rekordgeschwindig- keiten den Aussthlag geben. Haute fat die Avus abermals von 8 his 18 Uhr .tun Training freigegeben. (S. a. S. 3) Dr.' Curt Lindner t Wahrend auf der Avus die Rennmotoren wieder drohnen,-hat.der Mann, der sich mit auBerster Energie ?dafur einsetzte, dab diese. sdinellste Rerinstredce der Welt fur Berlin erhalten blieb, Dr. Curt Lindner, -seine Augen fur immer ge- sdilossen. Sein Leben.geh6rte dam Mo- torsport? Als Renn- .und Sportleiter des Motorsport-Clubs hielt er unzahlige Male die -Startflagge in der Hand. Als Freund der Jugend hielt er sidh, sdhon schwer krank, nur node mit eiserner Willens- kraft aufredit, um das Seifenkisten- rennen am Kaiserdamm unter Dada und Fads zu bringen. In unzahligen Sitzun- gen kampfte er fur den Erhalt und Wiederaufbau der Avus. Mit Dr. Lind- ner, der am 13. Februar 1891 in Leipzig geboren wurde, verliert der Motorsport einen seiner gr68ten Idealisten. Die Trauerfeier findet am Dienstag, 14? Juli, um 12.45 Uhr im Krematorium Wilmers- dorf statt. Hassenforder ffhrt weiterhin Audi auf der langsten Etappe der Tour de France, die gestern von Nantes nath Bordeaux fiber 345 km ausgefahren wurde, daditen die Favo- riten iiberhaupt nitit daran, sidh gegenseitig zu bekampfen. Sie fuhren immer inn Hauptfeld mit und sorgten lediglidi durdi ihre Helfer dafiir, dal auf den ersten zwei Drittein der Fahrt keine Sprengung der- Hauptgruppe erfolgte, um nachher. nicht am Ziel unliebsame Oberrasdiungen (lies: . groBe Zeitriidcstande) zu erleben. Bis 80 km vor Bordeaux waren dann such von den 102 gestarteten Fahrern fiber 60 Mann im Feld beisammen. Erst ein Vorstol des jungen Jan Nolten (Hol- land)' - im'-vorigen Jahr beim Tour- Sieg Coppis gewann der Niederlander zwwei "Rtappen - schredcte, die Teil- nehmer aus der eintpnigen Fahrt auf. Der Belgiervan der Stodct und Tour- Neuling Dierkens (Luxemburg) sdilos- sen sick an, und wenig. spater erhielten such andere Domestiken von ihren Mannsdiaftsfiihrern ?Ausgang". Auf den letzten 50 km der attten: Etappe wurde scharfes Tempo ge-. kurbelt, und doch konnte Reiner mehr Jan Nolten einholen, der den Belgier und Dierkens abgehangt hatte. Nadi 9:56:40 erreidite der Holt"ender das Ziel und hatte am StiluB etwa einein- halb Minuten Vorsprung vor van der- Stodct und.150 Sekunden Vorsprung vor 'Dierkens. , Im Gesamtergebnis ergaben aids auf den ersten zehn Platzen keine' be- deutenden Veriinderungen,- und der junge Elsasser- R.oger'Hassenforder ist immer -nods- Trager des ?gelben Trikots". Haute fat In Bordeaux Ruhetag. - Irdtantr wertet. Die Veranstaltung beginnt haute urn 19.30 Uhr in der Waldbiihne. Soilte die Witterung die Durchfuhrung un- miiglirh' madsen, -so wird das inter- nationals Kunstturnen am- Sonnta-- vormittag Vin der Waldbuhne ab- gewfdcelt. ' Ruhemann-Plakette- Eine, groBe Trauergemeinde nahm gestern im Krematorium Wilmersdorf Am 11. August jahrt aids zum national bewahren kiinnen. Jetzt fat 175. Male der Geburtstag - des deu't- seine Chance da, und wir- wissen, daB schen - Turnvaters Friedrich Ludwig Bolls Leistung mit der G-- Be der' Jahn. I-Ieute, vier Wocheh. vor diesem Gegner watist., denkwfirdigen Tag, wird in der Wald- Geturnt wird in der Reihenfolge: biihne - efn ,,Internationa'les - Jahn- Ringe, Pferd, , Pferdsprung, Barred, Gedaditnis - Turnen" vom Berlinei; Bodenturnen und Redc. 80 Punkte Turnerbund d'urtigefnhrt, wie es Berm werden insgesamt als Hdchstzahl be- ]'it!, seit langen Jahren nicht- mehr er- lebt hat. Spitzenturner aus vier Natio- 'nen warden. ein Kiir-Kunstturnen im. Sediskampf. vorfuhren, . das zwar in seiner Besetzung . nur einen kleircen .. Teilriehrnerkreis umfafit; aber.? lei- s.tungsmaBig seinesgleichen su'then kann. Die Schweiz erscheint mit- dtei. Ver- -tretern zu diesem Elite-Kunstturnen. An -der Spitze steht der Ietzte Welt- meister und vielfadhe Schweizer Mei- .ster Sepp Stalder. Mit ihm kommt der Olympiasieger. im , Reckturnen, Jack Giinthard, uhd' der baste Schweizer Nachwuchsturner Hans Schwarzen- truber; der sick in diesem Jahr; zum Eliteturner a nporarbeitete: Italian sthickt seinen neuen Stern am inter- nationalen Kunstturnhimmel, Luigi ?Zanetti. Seine baste Empfehlung: Zanetti konnte dem langjahrigen ita- lienistien Meister Figone den Titel abnehmen. ' Ein alter Bekannter aus Finnland ist mit von der Parties Viskari, der seit Jahren 'zur fiinnisduen Landermann- schaft gehbrt und im Jahre 1950 in' Berlin mit seinem Konnen Beifalls- sturme ausloste. Diese ffrif auslandi- stien Asse, werden. in Helmut Bantz vnd den Gebrndern Wied ein Gegen-% gewitit finden. Bantz hat scion oft mit Stalder im Wettstreit gestanden. Nur ein Zehntel- , punkt trennte diese wagemutigen Kanner. Die Zwillingsbruder Theo und Erich Wied haben ebensooft ihren hohen Leistungsstand 'bewiesen. War von den bisher adit genannten Ver- tretern den Setiskampf gewinnt, fat nicht abzusehen. Ale -neunter Teilnehmer wurde der Berliner Meister Heinz Boll genannt. Noch nie hat dieser langjahrige Berliner Spitzenturner sich inter- tier Nat oven in der Waklb~hne Europaische Kunstturner-Elite beim ',,Internationalen Jahn-Gedachtnis-Turnen" Abschfed von dem verstorbenen Vor. sitzenden des Sportverbandes Berlin. -Dr. Werner Ruhemann. Unter den zahl- losen Kranzspenden war neben dam Senat, dem Deutsdien Sportbund und den Berliner Verbanden das Abgeord- netenhaus vertreten, fur das in Ver- tretung des verhinderten Prasidenten Dr. Suhr der Vorsitzende des Sport- ausschusses, Fritz Barthelmann, er- sdiienen war. Senator Tiburtius, der stellvertre. tende Vdrbandsvorsitzende Heinz An- drae und Vertreter des BSC sowie des Deutsdhen Sportarzte-Bundes wurdig- ten. die Persdnlitikeit des Toten.?Den Sportarzte-Bund hat in.Anerkennun*g der Verdienste Ruhemanns fur her- vorragende . sportarztliche Leistungen eine Werner-Ruhemann-Plakette ge- -stiftet, Leiehtathleten in Sonnabend, 11. Juli 1953 - remen Berlins Spitzenklasse startet bei den ;,Norddeutschen" Ein - groBes teidhtathletik-Wochen- ende steht bevor. Im Bremer Weser- stadion und im Sfidweststadion zu Ludwigshafen werden die, letzten regionalen Leistungsproben vor den Deutsdhen Meistersdiaften durduge- fiihrt. Das Interesse der Berliner Leithtatliletikgemeinde riditet sits auf Bremen, wo bei den Norddeutsdren 'Meistersdhaften zahlreiche Berliner an .den Start gehen. Insgesamt haben fur diese fiitelkampfe 66 Vereine, fiber 300 Manner und Frauen aus Ham- burg, Bremen, 'Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Berlin gemeldet. GroB ist das Aufgebot Berlins und als retht giinstig sind die Aussiditen unserer Athleten zu beurteilen. Bei den Mannern durfte Berlins Sprinter- Doppelmeister RSthig (OSC) die gleitien Chancen haben, wie seine norddeutschen Konkurrenten, denn as geht Rein Laufer an den Start, der die 100 in bisher in weniger als 10,9 Sek. Kaum' zu sdilagen . wird Berlins 400-m-Meister Sdhoeffel (SCC) sein. Er ist der einzige Laufer, der in Nord- deutsdiland besthndig unter 49 Sek. bleibt. Als sitherer Sieger gilt such Gunter Dohrow (SCC), der fiber 800 und 1500 in eigentlith nur den BSCer ,Olaf Lawrenz zu fiirchten hat. In Abwesenheit von Meister Steller vertreten Kohls und Schbttler' (TF) Berlin fiber 5000 und 10 000 in. Viel- leitht gellngt Kohls der, Sieg auf der kurzeren Distanz. Bei den Frail enwettbewerben gelten aus - dem Berliner Aufgebot jutta Kruger (Sfidwest) im Speerwerfen und Edelgard Anhoff (SCC) im Kugel- stoBen als hohe Favoriten. ' . Audi in Berlin sind die Leitut- athleten rfihri-g. Vie mannlidie und weiblidhe Jugend B tragt am Sonntag im Loduowdammstadion (mannl. Ju- gend), und auf dam Huber.tussportplatz ihre Ffinfkampfineistersthaften aus:Als Wettbewerbe sind 100 in, Weitsfirung, Hodisprung, Kugelstolien rind Schlag- ballweitwurf . vorgesehen. (Beginn '15 Mr.), Der BTSV 1850.ridhtet im Volkspark Rehberge die Berliner Meisterschaften im 25-km-Laufen und -Gehen aus. Be- ginn 9 Uhr fur das Gehen und 9.30 Uhr -fur -das Laufen.. ' Kurz- notiert.. . ROLLSPORT . ' Am Sonntag wird die Berliner Roll- 'hodceymeistersdhaft mit dem Spiel Neu- kBllner Sportfreunde-Berliner Schlitt- .schuhclub abgesdilossen. Ein groBes Kunstlaufprogramm wird die um 15.45-Uhr beginnende Veranstaltung umrahmen. FAUSTBALL . In der Meisterklasse fur Manner "kann am Sonn-tag um 9 Uhr in Eichkamp (VfK-Platz am Kuhlen Grund) die Ent- -sdheidung? fallen: Gewinnen die Spieler des VfK-Chatlottenburg such diese -Runde, dann steht der Abonneme'nts- meister" such in diesem Jahr als Titel- trager fest. Die Frauen-Meisterklasse trifft. side in Neukolln (Sp.ortplatz in der Grenzallee). Hier fallt die Entscheidung zwischen der BT und TuS Neukolln, ebenfalls um 9 Uhr. TENNIS Die Tennis - Mannsdhaftsmeistersdhaft der Herren wird haute (15.00 Uhr) am Rosenedc . zwisdhen den seit Jahren in Berlin dominierenden Klubs Blau-WeiB und Rot-WeiB entsdiieden. Am Sonntag. (10.00 Uhr) beginnt der Wettbewerb um den General-Bourne- Pokal- mit folgenden Treffen: Nikolassee TK "Kfinguruhs" gegen Hermsdgrfer SC -(Spanisdhe Allee), Grunewald TC gegen' Sutos (Flinsberger Platz), -Blau-Gold Steglitz gegeri Tennis-Union Reinicken- dorf (Klingsorstrale), Blau-Gold-Siemens-' stadt gegen Steglitzer TK '(Schuckert- damm), Grun-WeiB-Lankivitz gegen Zeh- lendorfer Wespen (BakestraBe) ,und Marl- borough, TC gegen Tempelhofer. TC. (Thu- ringer Allee), sowie BSV 92. gegen WeiB-Rot-Neukolln (Lodhowdamm). Eudkampf:- Schilebener-Bohlke Wirdt Gunther Otte auch den Tite1 im Fliegerrennen holen? . Ohne Oberrasdiungen. endete im Neukollner Stadion 'der erste Tag der Berliner Meisterschaften unserer Rad- amateure. '-Die RVg. Luisenstadt sicherte sill mit der Vierer-Mannsdiaft den ersten Titel, ?und in- den fibrigen --------- ------ Turner-Saulen in der Waldbiihne Wettbewerben setzten Sidi die Favo- 'te d di i Sepp - Bartz Trainin cri in den Uberraschend schnelle Doppel-Strafienmeister Gunther Otte die' Moglichkeit. eines weiteren Titel- Vorjahrsrundenrekdrde betrachtlich unterboten = Uberragend Cooper,auf seinem Weltrekordwagen End(aufen, die haute ab 16 Uhr im Neukollner Stadion durtigefuhrt wer- Oberrastiend schnelle Zeiten wur- dden am Freitag, dam ersten Trainings- tage zum bevorstehenden'Internatio- nalen AvD-Avus-Rennen, von den Fahrern der Sport- und Rennwagen- klassen gefahren.-In den Sportwagen- klassen F und G sowie in der. For- mel-III-Rennwagenklasse wurden die Vorjahrsrundenrekorde zum Tail be tratitlich unterboten. - Die Oberraschung der Formel-Il- Rennwagen waren beim Training die Cooper-Bristol-Rennwagen der Eng= lander Nuckey und Brown,: die auf 185 km/st Raman. Auf dem Vorjahrs- siegerwagen des Sdiweizers Fischer Ram Adolph-(Aachen) auf 181,4 km/st und war damit Viertsthnellster. Ober 10 km sthneller als im ver- gangenen Jahr waren die Formal-Ill- Wagen. Der englisdhe Konstrukteur. J. Cooper fuhr auf seinem Weltrekord- wagen die schnellste Runde mit-154,8. Bisher stinellste -Runde .144,3. Audi der Englander Brandon. und der Deutsche Ahrens, ebenfalls auf Coo- per, waren.schneller als die Vorjahrs- sieger. - - In der Sportwagenklasse his 1500 can war der Berliner. Brudes auf Borgward mit 187,6 sdhnelier als der deutsche Meister Gli drier auf Porsche, Runden gedreht -- Auch heute Training der auf 183 km/st Ram. Brudes brads danischen Titelverteidiger- Jorgen den, trifft unser vielseitigster Renn- den bisherigen Rundenrekord dieser ` Johansen fiir den 20. August nach Ko- fahrer auf den Titelverteidiger -Gun- Klasse, der von. dam Bremer Hart- . penhagen abgesdilossen werden: _ they Reistel,' den jungen ? Kaslowski deutsche Meister Hans Sthliebener (RVg. Luisenstadt) und sein junger. ?Rivale Heinz Bohlke (RVg. Rennhahn). Aulierdem wind der Jugendbeste im? Fliegerrennen- ermittelt, ein ?Tandem- Wettbewerb ausgefahren und ein 50-km - Mannschaftsrennen von 17 Paaren bestritten. FUR DEN TURFFREUND VORAUSSAGEN Saint-Cloud: 1. R.: Rot Soleil - Sultanabad. 2. R.: Rose du Manoir - Merringo. S. R.: Toba Meer - Primitifs -Francats. 4. R,:-Sidena - Guebwiller, 5. R.: A4zetto - Hill Fancy. Boston. mann, ebenfalls auf Borgward, mit . und einen vierten Fahrer, der nods Le Tremblay: I. R.: Vendredi 13 (Mantelet), 174,2 gehalten war. In der. Klasse G Weltbestleistung aus einem Hoffnungslauf zwisdhen Hassan. 19, Pl. 13, 21, Z. 51. 2. R.: Pillard his 1100 ccm war Trenkel mit 171,2 Bei internationalen Leiditathletik- Sternberg, Fabian und W. Schulze er- (Pacary), Catalan, Tarzana. 37, PI. 16, 28, 32. mittelt warden muB. Im Finale war- S. R.: Panitrade (Flavien), Quatie, Ottella,II. der weitaus Sdinellste. Der Porstie Wettkampfen in Finnland erzielte der 200, Pl. 52, 21, 20. 4. tt.: Riotteur (Garcia), Trenkels war urn fast' 20 km sdmeller finnisthe. Olympiadritte Toivo Hyyti= den nur Zweilaufe ?jeder gegen Ingersoll, Cor -d'Albret. 68, P1. 31, 60, 3e. als der Inhaber des Rundenrekordes aeinen im Speerwerfen mit 75,41, Me- jeden" gefahren. 5: R.: Haridelle (Albors), Le Play. 145, Pl. 34, des Vorjahres, Bumke; auf Volks- tern eine neue Jahresweltbesileistung. Den Endkampf fm 4000-m-Verfol- 3826,, EPii16 300,. 6. 23, R.: Z.- 83. 7. BoutinsR.:ky Antler (Palmer), (Poincelet) Rosikil. , wager-Spezial. Der amerikanische Olympiazweite Bill -gungsfahreff bestreiten , morgen der Rhea l. 18, P1. 19, 17, Z. 44. - Bei gunstigem Trainingswetter hat- Miller - wurde mit 69,40 in Zwditer. ten such bereits in den ersten Trai- r Urn i,ueisterwurden im H.nmboldthain ningsstunden ungew6hit7ich viele Zu- _ Dritte' Sieg Winklers . '?b``....,., "' ' . H. G. Winkler holte 'situ am Freitag Ein Schwede dabei auf ?Orient" beim Grehzlandspringen, einem - nun fiir ' Deutsche und Besat- Das Feld im Avus-Rennen 1st durdh zungsangehdrige offenen Jagdsprin- einen weiteren Auslander bereithert gen der Kiasse SA, semen dritten werden: Der Schwede Nils Gerremo Sieg beim internationalen Aachener wind einen Effyh-Wagen in der Rei't- fund Fahrturnier. Formel-III-Klasse steuern. Damit hat side die Beteiligung auf zehn Nationen Mit der Teilnahme des Exweltmei- erhiiht. stars und - Tour-de-France=Siegers F Ferdi Ktibler (Schweiz) erhalt das 228- Handke-johanaeil am 20. 8: km-StraBenrennen um den Grolier Wie der 'Boxmanager Bruno Muller; _ Preis `der Veith-Gummi-Werke mit, in.teressenvertreter des, ' deutsduen Start und Ziel in Freiblirg/Br. an die- Meisters Werner Handke (Berlin),' arm sem Sonntag eine erhiihte Zugkraft. Freitag mitteilte, ist der Kampf um Kubler stellt such weiterhin seinen die Europameistersdhaft im Leid t- Start in der Deutschland-Rundfahrt gewidit zwisdien Handke und dem , (9. his 23. August) in Aussidit. In 14 Wettbewerben ermittelt der. Berliner Sdiwimm-Verband morgen beim ersten Tail der Berliner Meister- sthaft die neuenTiteltrager derSaison. Zum erstenmal wurde aus diesem An- laB das Sportbecken fin Schwimmbad "Humboldthain freigegeben. Ab 18 Uhr beginnen die Wett- bewerbe, die durdh versdhiedene Staf- feln und Kunstspringen einige Hohe- punkte aufweisen. Bei den Frauen stelgt der SSC Berlin und der SC Po- seidon,die aussidhtsreidhsten Teilneh- merinnen fur fast alle Wettbewerbe. Mit Helga WeiB (100 m Sthmettern), Bradtke, Siebert (200 in Brust) und Gisela Dziallas (100 und 200 in Kraul) hat der Sdiwimm-Sport-Club Berlin Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 Stalder (Schweiz) und Helmut Sidhere Erfolge in den Vorlaufen (Deutschland). Foto: ?Telegraf" und im Zwisdhenlauf gaben Berlins seine' starksten Krafte zur Stelle, und der SC Poseidon 1st mit den Gesdiwi- stern Braun (100 und 200, in Rf cken, 100 und 200. in Sdimettern) und Re- gina Bohndorf (100 in Sdhmettern) her- vorragend ' vertreten. Bei den Mannern stehen vorerst einige Staffelentstheidungen im Vor- dergrund. Neben dem 4X100-m-Krau- len durfte vor allem die 4X100-m- Kraul-Staffel interessieren, bei der die Poseidonen als Titelverteidiger mit dam mehrmaligen deutsdhen Riidcen- meister Hans Schuster auth diesmal wieder als Favorit an den Startblodc gehen. Im Kunstspriiigen starten Sobedc und 'Hampel sowie Barbel ' Steglidi und Christel Sauff. Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 Bucher: Neale Freunde Ob Regen cider. Sonnenschein, bei jedem Wetter, sowohl im Getriebe der Grolfstadt als aurh im stills tenDorfchen, iminer,ste- hen sie m'ir iurVerfugung, meine besten Freunderdie Butter. Sie ridtten sidr nicht danach, ob ith faunisch.bin und, vielleicht auch eininal. marrisdi'zu ihnen kom- me Sie sind einfach immer fur midi da. Habe ich Langeweile, unterhalten sie mich; 'bin ith traurig, so' kann ich, wenn ich nur will, Trost bei ihnen finden. Ja, aber nosh mehr: sie sind die geduldigsten Lehrer, die mir zu jeder Zeit und Stunde, sofern ich es .wansche,_das Wissen vermit- teln, das ich suche. Sie tadeln midi nicht, wenn,tfi sie beiseite schiebe. Sie sind nicht.beleidigt, wenn ich plotzlich die Unterhal- tung mit. ihnen abbreche und midi anderen Dingen and Freun- den zuWende. Selbstlos bieten sie mir Unterhaltung and Ent- spannung, Wissen and Freude. Und was fordern, sie? ' Adr,' herzlidi wenig fur ihre grobe Freundschaft: nemlith nur Auf- merksamkeit undein wenig lie- bevolle Behandlung. Und das verdienen sie' wirk- lidi, die Bficher, meine besten and treuesten Freunde. Eva-Maria Jurczok,15 Jahre ?Das Vogelnest . Es war einmal ein kleines Madthen, das mitseiner kranken GroBmutter am Rande des Wal- des - in- einer einsamen Block- hfitte wohnte. Die GroBmutter war sehr krank und lag schon viele Wodien im Bett. Das kleine Madchen muBte nun alle hauslidien Arbeiten machen and hatte g4.:.' nicht viel Zeit zum Spielen. Es stand sthon morgens um 6 Uhr auf, um der GroBmutter Fruhstiidc zu brin- .gen und, den Hunden etwas Fressen hinzuwerfen. Dann ging es jeden Morgen an den nahen Brunnen'und holte Wasser, das is den Tag fiber brauchte. Doti als es eines Tages. mit seineni Miner den Waldpfad 'entlang- sthlendert, erblidct es In, einem Strauch -ein Vogelnest mit funf gesprenkelten Eiern. Erst wollte es die Eier mit nach Heuse?neh- men;,' aber dann fiel ihm' ein. daB, wenn ein Mensch die Eier anfabt, die' 'Vogelmutter sie PETZI - PELLE nicht mehr beruhr'tund die klei= nen Lebe:vesen darin umkom- men warden. So lieB das Mad- geben. Doti die Sdiweine fiber- holten uns an' einem. Abhang und schnitten uns den Weg zum jeden Morgen, wenn es vorbei- kam, guckte es in das Nest, ob auch nods alle.Eier drin liegen. Aber eines Morgens, als es sith dem Nest naherte, hbrte es kurze piepsende Laute, and als es naher trat, erblidcte es fanf junge Vogelchen, die'sirh.dicht aneinander schmiegten. Nun beobaditete das Madchen die kleinen Vogelchen jeden Mor- gen .und hatte seine wahre Freude . an diesen niedlichen' Dingern. Doch als es eines Morgens wieder narh ' semen Freunden.sehen wollte, war das Nest leer. Sie waren-far immer weg. Christel Boehm, 14,Jahre Mein Erlebnis mil den Wildtrchweinen ?Aufstehen und antretent Wir machen einen. Ausflug in den Mahlenbecker Wald!" hieB as weiter: Plotzlich kam mir Gedanke. Wir geben das Alarm zeithen and rufen, dab alle an diesen Abhang kommen sollen. Als die anderen Kinder kamen, merkten die:Wildschweine, dab wir ihnen nicht zum Opfer fielen und liefen, sdinell davon., Wit setzten unseren Ausflug fort. Als wit am Muhlenbedcer See an- kamen, badeten wit' noeh and gingen dann nath Hause. Auf dem Rfickwege sahen,.wir die Wildschweine nosh einmal und kamen an' der 'MUhlenbecker' Mdhle vorbei durch die Muhlen- bedter Furt nadi Hause. Jurgen Gobien, 9 Jahre. gingen los. Nadi einem Aufent- halt an der Schranke der Heide- krautbahn and an den StraBen- kreuzungen kamen wir zum Bahnhof MBnchmuhle. Nun gin= gen wir die Mfihlenbedcer Stra- Be hinunter, am Rathaus vorbei, dem Miihlenbedcer Wald zu. 'Dort wollten wit uns Baume an- sehen; Aber es kam antlers. In dem Mahlenbecker Wald ist as ungewohnjirh still. Uns war rich- tig einsam zumute. Die einzige Beschaftigung, . die wit hatten, war Blaubeeren pflfidcen and essen. Piotzlich horte Jurgen Book ein Rasdieln in den Bu- schen. Er starzte mit?, seinen Freunden auf den Busch zu. In ihm wahlten Wildschweine im Moor. Die Jungens nahmen einen Knuppel und. fuhren auf die Wildsthweine los. Die Wild- schweine gingen ebenfalls zum Angriff fiber. Wir muBten alle kampfen. Als'.wir aber sahen, dab de'r Kampf aiissichtslos war, ergriffen wir die Flucht. Die Wildschweine;. hinter. tins her. Wir machten uns alsTreffpunkt den Muhlenbedcer See.aus. Nun kletterten wir alle auf die Bau= me. Die' Wildsdweine unter- wahlten'den Baum, and wit.' drei - ich war.auch auf.dieseni Baum -muBten hinunter. Wit wollten zum See and das Gefahrzeidien Mein kleiner Bruder. = Reinhard Wart, 13 Jahre Frei e'schwomrnen Neulirh war ein besonders 14 Jahren die Rettungs-Schwim- freudiger Tag fur mim,, idi? er- mer-Prufung:. Dann mull man hielt mein Freisdiwimmer-Zeug-. eine Strohpuppe aus dem Was- nis und freute midi sehr. Audi ? ser holen.. Ich hoffe, such diese 'Mutti. Sie sthenkte mir eine' ?zu besteh_en; Wieviel mutige Mark dafur, die ich in meine Mensehen haben Kinder und Er- Ferienkasse tat: Erst war mir wachsene vor dern Ertrinken ge- doch ein biBthen bange; aber rettet. Eine Rettungsmedaille ein energischer Ruck, und schon ? ist in. meinen Augen wohl die setzte ich zum Startsprung' an hochste Auszeichnung, weil man und er gelang mfr: Dann- muBte sein Leben fur andere aufs idf nosh eine Vierfelstunde bin- 7 Spiel setzt. In dem Augenblidc ,tereinander sthwimmen. Spater der Gefahr darf man nicht-uber- kommt die Fahrten-Schwimmar legen. Prufung and, wie ich horte, mit Ingrid Metzenmacher, 11' Jahre .PINGO ?Sieh mat, den, groilen Umzug." ,,Lebt wohl, Eidikatzchen. Jetit stechen wit bald wieder in See." ,,Das sind aber Liebe freunde." 0 1,L-LUSTRIERTE tj ? RO-MANB EILAG~E BERLIN ? SONNABEND,`DEN 11. JULI 1953 Eline weiB viel von Manuelat aber these weiB umgekehrt nichts von Eline. Eines Tages ist Eline mit Bodinus zusanimen aufgetaucht, und Manuela hat sie wie eine Schidcsalsfugung hingenommen. Manchmal fragt side Eline, ob Manuela sie viel- leidit als Eindringling empfande. Es sieht indessen nicht -so aus. Manuelaist nett and freundlich mit ihr; sie schenkt ihr einen kuBfesten Lippenstift and verrat ihr eine Methode, die Taschen- tucher - die man im Wasdi- bedcen des Hotels gewascien hat - nachts - an der Fenster- srheibe zu trocknen, so dab sie wie geplattet aussehen, Sie sagt: ?Du darfst auch keine Zigaretten rauchen, Er mag das bei seinen Partnerinnen .nicht Leiden., Im Anfang, kurz nach- dem idi-zu ihm gakommen war, batten wir deswegen einen graben Krach ...." - ?Ich rauche keine Zigaretten", antwortete Eline kurz. Es ist in Koln nach der vor= letzten Vorstellung; sie liegen beide in fhren smmalen Hot'el- betten, etwas sthlaff and made, wie immer, wenn die' Spanning des Abends vorbei ist. Eline denkt aber etwas nadi. "Und dann ",- fragt sie sdilieblich, ?past du es dir abge- Es ist. schon im dunkel Zimmer; Eline kann Manuelas Gesicht nicht mehr sehen; unten fahrt. die letite' Strallenbahn vorbei; Laternenlicht stiehlt silt durch einen Spalt der Vorhange und liegt in schmalen, weiben Strei- geschlafen, aber -plotzlich be-' ginnt diese wieder zu sprechen. Es. war nidit leicht fur Mich, es war viel schweier, als ids es dir jetzt schildernkann. Ich war"da- mals so abgeglitten - ichhatte get' keine Disziplin mehr - ici.' muBte ' mir wieder alles er- arbeiten, Sdiritt fur Schritt. Aber ich wollte ' durchaus . ;'. , idi . wollte, , kannst du dir das vorstellen, wie.es ist; wean man etwas ganz Bestimmtes vom S'chickral erzwingen will?" ,;O ja, das kann idi mir sehr' gut vorstellen.. ." ,Aber, ich will dir etwas ver- raten -" flustert. Manuela. and das Bett knarrt, als sie sich plotzlich aufriditet - ?es ist Un- sinn,'so etwas zu wollen, man erzwingt es doch nicht ..." Plotz- lich legt sie das Gesicht in die Hande and weint leise in sick hinein ,,.. ,Was -bast du dean?" fragt Eline erschrocken und dreht das Licht der kleinen Nathttisth- lampe an. - a0UtM_t. der Nase Hach Copyright by Ameel-Verlag. Berlin-G'ruaewaii r Preseerarhte Prometheu..Verleg .?Nidits", antwortet Manuela Strallenbahnen fahren nicht die fiber den. Hotelkorridor leise. mehr. schleichen, storen sie. bas Zin1- .Aber,-so sag dock, was du. : Eline denkt an Bodinus. Es ist mer isf heiB und eng. Sie springt? hast,. ", fragt Eline ungeduldig keine. besondere Oberrasdiang, auf, gehtleise zum Waschbecken and ruttelt sie an der Schulter. dab er sie liebt; eigentlich hat, and hiBt den kalten Wasser- ?Handelt as sith urn Jan?" sie es langst'gefuhlt. Und viel- strahl uber'ihre Pulse laufen. Manuela schweigt hartnadcig. leirht hat sie es sogar ge- Es fiillt ihr. ein, dab man schon Sie hurt auf zu weinen and wiinsdit..: ? Er ist ein inter- Ende Mai ?sdireibt. and dab die wischt mit den Haaden aber ihre essanter Mensdi, sie mag ihn Tulpen daheim wohl scion auf- Augen. Dann schIingt sie beide gerne; wenn er nur'nicht, ausge= gebluht sind.. ? Arme um ElinesHals. rechnet diesen Beruf. hatte... Du.darfst nidit denken, dab Kann man einen Mann lieben, ? - ichihn dfrniditgonne", flasterte der. Blumen and Taler aus der Drei Tage,spater gibt Eline in sie erstickt. ?Du bist so hubsch, Luftholt and eine Frau vor den Koln einen eingeschriebenen du bist gerade die.Richtige fur Augen des Publikiixns in -der Brief nath Neuwinkel auf. Mitte durchsagt'...? Sie fuhlt, Eigentlidi ist es kein Brief, son- ?Aber, wie kommst du nur auf auf einmal, dab sie wirklich nods dern nur ein Umscilag. Er so etwas?" ?. reeht burgerlich empfindet; - dab -ist an' Herrn Direktor Grath ?Weil- er didi. liebt. Hart du ? nicht nur die Seele ihrer Mutter adressiert and enthalt nidits das nodinithtgemerkt?" in ihr lebendig ist,sondern auch als einen sauber zusammen- die von Tante Agathe. Sie fuhlt gefalteten Funfzigmarkschein. Unpeard d Man Manuuella ayergibt Kummer fur ein und audi, dali sie keine besondere Dean Eline hat, ihr'zweites Ge- kidxertnervos, Lust hat, mit Bodinus diese neue halt bekominen.. , oder ihre Nummer einzustudferen, urn die Gage, wenn man es'so nennen Eline schattelt heftig den Kopf.. Manuela sie so beneidet: Was will . , , und diesmal wird sie Dabei ist sie auf- einmal voll- bedeutet es scion, jeden' Abend rich keinen weiteren Mantel kommen richer? dab Manuela auf der' Buhne zu stehen und kaufen. reeht hat. Bis jetzt hat sie nidits rausdtenden,Applaus zu empfan- Sie ist sehr froh, al's der brief davon wissen wollen; hat den gen? Isi es schlieBlirh nicht dodi weg ist. Sie hat plotzlich ein Gedanken ?immer weit von sich immer. das Gleidle? Bekommt' reines Gewissen. Die Polizei in fortgesdioben. man es nicht eines Tages satt, Neuwinkel kannihr nichts mehr 11 Manuela sagt:. Vor drei wie man den Stadtewedisel und. anhaben; ..wenn man von der Jahren war es audi einmal eine das Rampenlidit satt bekommt? Tasse Kaffee bei Heberlein ab- Blonde, ganz dein Typ, aber sie Sie ersduickt ein wenig vor , sieht, and des ist schlieBlich eine Blumen in die Garderobe Jodi' ein wunderberes Leben,. Tag nath -Neuwinkel zurudc- ? srhidcte. Ubrigens salt es keine Idi reline midi dock; nidit etwa fahren.. , ? riditige Verlobunggewesen sein; nach Neuwinkel zurudc..., ich Natarlidi.hat sie nithtdie min- ' jedenfalls hat er sie hinterher. 'bin -dock vollkommen glpdc- deste Lust dazu.?Das.Leben in nfdit geheiratet Sie hatte es bei lich.. ? - Sie ist unruhig. Ma- Koln' ist' jetit interessant und. Jan viel besser gehabt, .." ., nuelas Atemzuge storen sie aufreibend; as hat sicii'ein Ver- Eline srhweigt. Manuelas plotzhch; auch die leisen Schritte; ? ehrer gefunden,=der: ihr taglich trane.nnasse Wange liegt node an - ' ihrer Schulter. ? Jan 1st kein Verfahrer", flastert-Manuela. ?Er hat es ehr- lids mit ihr gemeint. Er wollte. audi, dab sie mit ihm die grobe, neue Nummer auspcobieren_ sollte, fur die er didi, jetzt aus-. ersehen hat." Sie sdiludizt wieder leise in side hmein. ?Da- bei wurde ith diese Nummer so gerne machen; denn du kannst, ja dorh.nicht so gut klettern wie idr:ich habe.immer Angst, dab es schiefgeht; aber das ist' nun, einmal nicht . anders." Ihre Stimme wird leise und ergeben. ,;wenn man nichf hubsch ist, muB man eben zurucktreten,- nicht wahr? Ith hebe midi autii lingst damit abgefunden,, nur das ?mit der Nummer - weiBt du -, dab er das vor mir geheim-. halten fnodite, tut weh. Idrhabe d 'di nur immer fur- ihn. ge- arbeitet und mir nidit das ge= ringste zuschulden kommen lassen ..." Sie. fangt..wieder leideran zu sciluchzen. . Eline streichelt ihr wortlos das Haar ... Spater, als sie wieder im Bett liegt, kann sie, nicht zur Ruhe kommen. Manuela hat side u in den Sdilaf geweint; ' 'die besonders jetzt in den wormen Togen. Die desodorierende Seife ,8'x 4" erfrischt und Dorum sparen Sie nicht an fakcher Stelle, denn Ihr sirheres Auffreten und Wohl Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 Blumen auf die Buhne sdhidct; er,ist Ingenieur and sitzt Abend fur Abend in der ersten Reihe. Bodinus ist eifersuchtig. Auch das ist aufregend and neu; in ihrem fruheren Leben hat Eline nichts Derartiges erfahren. Sie qualt ihn ein biBchen. Es madht ihr wahrhaft Freude, die Blu- men des neuen Verehrers abends vorm Nachhausegehen sehr vor- sicktig wieder in ihrer Seiden- papierhalle zu verbergen and sie zartlich and behutsam im Arm zu halten. Einmal trifft sie sick mit dem fngenieur in einer kleinen Kon- ditorei. Er ist ein junger, lusti- ger Mensch, der ihr in einem fort seine Liebe erklart and sie damit fast zum Lachen bringt. Sie erzahlt ihm, sie sei von sdiwedischer Herkunft, aus gu- tem Hause and babe in eine alte Artistenfamilie geheiratet. Ihr Mann sei leider nicht mehr am Leben ... Sturz vom Seil, and so weiter, ihr Schwiegervater sei ein Clown. Ihr Begleiter inter- essiert sidle brennend fur alles and mochte gern Efnzelheiten aus dem Artistenleben wissen. Eline wird verlegen and mu6 hiervon ablenken. Nein, das ist dock nichts fur sie. AuBerdem hat sie in der Konditorei ein Stuck Torte ge- gessen, das ihr nicht besonders bekommen ist. Auf dem Heim- weg ist ihr ganz sdiledht gewor- den; sie hat es jetzt afters mit dem Magen zu tun; wahrschein- lich ist das Hotelessen schuld daran. Ihr Begleiter bittet sie um eine ehrer Blumen schicken. Langsam ,und ein wenig benommen geht sie ins Theater and auf die Buhne. Bodinus and Manuela sind scion beim Proben; neben- an tobt die Tanzgroteske der.. Schwestern Cramelli, deren jun- gere Eline bei jeder Gelegenheit betont feindselig begegnet. - Eline kommt heute zehn Mi- nuten zu spat. Das ist nods nicht dagewesen; Manuela hat sie oft genug gewarnt, side nicht zu ver- spaten. Sie will sich bei Bodinus entschuldigen, aber er winkt mit schroffer Geste ab. ,,Anfangenl" sagt er nur. Es handelt sich um die neue Nummer mit den Kanindhen, die Bodinus aus der groBen, weiBen Tiite hervorholt and wieder da- hinein verschwinden laBt. Die Tute wird vorher vor dem Publi- kum als leer gezeigt and auf Wunsch sogar hinuntergereicht. Der Trick besteht nun darin, diese leere Tote zweimal zu vertauschen, in der sich zwei lebende Kanindhen befinden. Dies soll Elines erste wirk- liche Arbeit in ihrem neuen Be- ruf sein... - Bodinus hat schon die Stoppuhr in der Hand and prift die Schnelligkeit der Be- wegungen. Es geht sdilecht, es geht um fast drei Sekunden langsamer als beim letztenmal. ,,Wiederholenl" befiehlt Bo- dinus. Er steht neben ihr and sieht sie drohend an. Eline hat bisher keine'Nervositat bei der Arbeit gekannt. Jetzt ist sie nun plotzlich nervds, sie macht ihre Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 INTERNATIONALE SCHAUPLATZE Liebe". Szene in Athen mit Winnie im Delphi. Sadie immer schledkter, Bodinus laBt ihr keine Rube, er ist un- erbittlich. ?Nodh einmal anfangen..." Sie kann spuren, dalI er erregt ist, and plotzlidl springt von seiner Erregung ein Funken auf sie fiber. Sie reillt sick zusam- men, sie iiberwindet das elende Gefihlin der Magengegend, sie arbeitet... zeigt der Film Man nennt as Markus and Curd Jurgen. Jetzt Foto: Unionfilm ?Node einmal, .." Diesmal hat sie zwei Sekun- den gewonnen. Die Safhe fangt an, ihr SpaB zu macheli. Sie ver- giBt Bodinus and Manuela, sie konzentriert ihren ganzen Willen auf diese ladkerliche Sadie mit der Tiite. Gut!" sagt Bodinus plotzlidl. ?Nosh einmal, .." Fortsetzung folgt neue Zusammenkunft and sie verabredet sick mit ihm auf Bruno Hampel: Begegnung vor dem Hafen Als er sick vo ihr Diensta e- g. g n trennt hat, fallt ihr ein, daB sie Dienstag um die angegebene Zeit schon im Schnellzug nach Frankfurt sitzen wird; vielleicht wird ihr dort ein anderer Ver- Waageredkt: 1. Hilferuf fur Sdiiffe, 3. Noahs Sohn, 5. italieni- sdier Wein, 6. strikte Verneinung, 7. bedrangte Lebenslage, 8. Teil des Kreisumfangs, 9. Lebensbund, 10. Stadt in den Niederlanden, 11. wirbelloses Tier, 12. Getrank, 13. Donauzufluli, 14. Tell des Ofens, 15. Sdierz, 16. Begriff der Wetterkunde. Senkredit: 1. insektenfangende Pflanze, 2. Grolianlage fur die Holzbearbeitung, 3. moderner Kom- ponist, 4. 6sterreidhisdier Staats- mann aus dem 19. Jahrhundert. (dh gilt als ein Budistabe.) Auflasung von gestern: W a a g e- r e c h t : 1. Kalifornien 5. Toni. 6. Nike, 7. Eleve, 11. Anatolien, 12. Nabe, 14. Eimer, 15. Tabelle. - S e n k - r e c h t : 1. Kato, 2. Linie, 5. Ninive, 4. Enke, 8. Legato, 9. Chiavenna, 10, Frauenzimmer, 13. Beta, 14. Eile, Fred dirigierte seinen blau- grauen, wettergegerbten Falt- bootzweier mit geschickten Pad- delsdilagen durdk das Hafen- getummel. Er wick einem schnittigen Kajutkreuzer aus, dessen Besatzung eben das Fodcsegel setzte, and scilupfte gleich danach behend zwischen zwei kleinen Motorbooten hin- durch, deren Besitzer sick ver- gebens muhten, mit angestreng- ten Seilzugen ihre AuBenbord- motoren anzuwerfen. Nur nosh knappe zwanzig Meter trennten ihn von der schmalen Ausfahrt in den See, aber da sdiob sick im letzten Augenblidc die ele- gante Motorjacht aus Boxe drei im Rudcwdrtsgang vor seinen Bug, so dab er bremsen mufite and gezwungen war, das Start- manover des chromblitzenden Konkurrenten abzuwarten. Fred hell das Paddel auf seine nackten Knie sinken and blidcte Ober die Schulter von Monika, die sdilank, braunge- brannt and mit hubsdi geschnit- tenem schwarzem Pagenkopf auf dem Vordersitz kauerte, zu dem blutenweiB gekleideten Mann am Steuer der Motorjadit hinauf. Ein miidesp leicht ge- langweiltes Bankiergesidkt mit graumelierten Schlafen unter der eleganten Kapitansmutze erwiderte gleichgultig seinen Blick. Fred sah die weifien ge- pflegten Hande am elfenbein- farbenen Steuerrad, sah den Brillantring am rec ten Mittel- finger in der Sonne blinken and musterte neidvoll die imposan- te goldene Armbanduhr am linken Handgelenk. Er horte Radiomusik and Geladiter aus der geoffneten Mahagonitur der Kajute dringen and versuchte zu schatzen, wieviel Flaschen Sekt die da drrben wohl an Bord haben mochten. Jetzt schaltete der Mann am Steuer auf Leerlauf, and das sdiwere Boot drehte langsam, getrieben durch den eigenen Sdkwung, seinen schnittigen, ladcglanzen- den Bug in die Ausfahrt. Der hat's gut, dadrte Fred and unterdri cite muhsam einen Seufzer. So ein Boot mit alien Schikanen, mit Radio, einge- bauter Kiidie, mit Schlafkojen, Bordbar and seidenen Gardi- nen vor den Bullaugen. Und dieser Motor! Kaum zu hhren and dorh so stark. Hat bestimmt seine 20 PS. Wo man hinsieht nichts als Chrom, Lack, Kupfer oder Mahagoni. Allein das Son- nendach ist teurer als mein kiimmerlidies Faltboot. Und das alles gehort einem einzigen, dem da oben am Steuer. Ge- will, er ist zwar doppelt so alt wie ick, aber ob mir jemals im Leben solch ein Boot gehoren wird? Die Jacht lag jetzt in guter Startposition, and es ware an der Zeit gewesen, die Maschine auf Vorwartsgang zu sdialten. Der Mann am Steuer war aber offenbar nicht ganz bei der Sadie. Er sah regungslos in seinem rotgepolsterten Fuhrer- sitz and blidde gedankenverlo- ren auf das kleine Faltboot herunter, das mit seinen beiden Insassen neben ihm auf den Wellen schaukelte. Der hat's gut, dachte er, and unterdriidcte muhsam einen Seufzer. Er hat dieses reizende Geschopf bei sick, and sein Boot hat immer nur Platz fur zwei. Nie braudht er sick zu fiirchten, daB ihn eines Morgens eine langweilige, verruckte and verwohnte Gesellschaft uber- fallt, die sick in seiner Kajute breitmacit and nichts Besseres weiB, als scion im Hafen fiber die Bar herzufallen and das Radio dudeln zu lessen. Er pad- delt jetzt mit seinem Madchen irgendwohin, wo keine Men- schen sind. Wenn sie made oder hungrig sind, gleiten sie irgendwo ins Uferschilf, wickeln ihre Butterbrote aus und trin- ken Zitronenlimonade dazu. Dann lehnen sie sick zurfld(, schauen blinzelnd an den schwankenden Schilfspitzen vorbei zum Himmel auf and traumen ... ,,Hallo, Herr Kapitan, Sie traumen wohl!" Ein sorgfaltig gesdhminktes,ladkendesFrauen- gesidit hing jetzt wie ein bun- ter Lampion im Kajiiteneingang. ,,Wann stedien wir denn nun endlich in See?" Der Mann am Steuer lachelte mode zurBck and griff zum Sdialthebel. Mit auf- sdidumender Bugwelle scholl das Boot davon. ,,Hallo, Fred, ich glaube du traumst, die Ausfahrt ist /angst frei!" Monika hatte sick umge- wandt and ihre bernsteinfarbe- nen Augen ruhten halb er- staunt, halb belustigt, auf Freds finsterer Miene. In Sekunden- schnelle zersdkmolz sein kleiner Kummer unter diesem Blidc, and ehe das Paddel zum drit- ten Schlag ins Wasser taudhte, hatte er die Luxusjacht schon wieder vergessen. Micki macht, eine Bekanntschafl / Von Erna Seitx Vor dem Haus hielt ein -Koh- lenwagen. Ein Kohlenmann kletterte herunter. Er trug eine blaue, kurzarmelige Bluse and eine Schirmmutze auf dem Kopf. Jetzt holte er eine Pfeife hervor and schob sie unange- brannt zwisdien die Lippen. Ein zweiter Kohlenmann, bar- hauptig, in langer schwarzer Hose, mit nacktem Oberkorper and einer Brille auf der Nase, zog eine abgeschabte Akten- tasche vom Fuhrersitz. Nun trotteten sie beide zu einer Bank, die in den GrUnanlagen nidit welt vom Hause stand. Dort padcten sie ihr Frahstudc aus. Drei kleine Jungen, Heinz, Peter and Klaus, madlten sick wahrenddessen an den Kohlen- wagen herald and untersudkten ihn grundlich. Dann kletterte Heinz auf die Stange des Bei- wagens and turnte auf ihr herum. Peter and Klaus waren kedcer. Sie erklommen den ersten Wagen, sprangen hinein and vergnugten sick dawait, Kohlenstudce auf die Stralle zu werfen. Etwas abseits stand nodk ein lunge. Er war ein kleines, sdimadktiges Biirsdkchen mit grolen, weit aufgerissenen Augen. ?Midki", riefen die Gro- Beren, ,komm'rauf!" Der lunge blieb unsdilussig stehen. ?Der hat wieder mal Angst", hohn- ten sie. In Micki kampfte es. Da kletterte Heinz von seiner Stange herunter, scleppte den Kleinen zum ersten Wagen and versudlte, ihn heraufzusdhieben. Midki wehrte sick, soweit das seine geringen Krafte zulielen. Er war nicht angstlich, obwohl er sdkwacker war als die an- deren. In Wahrheit hatte er mehr Mut and Herz als sie alle zusammen. Er ware gern auf den Wagen gekrochen and hatte an der Kohlenschlacht teilge- nommgn, aber das zarte Gesicht seiner Mutter stand vor ihm. Sie hatte- es nidit leidht. Von friih his spat arbeitete sie, and doch reidite das Geld nur zu dem Notdurftigsten. Immer wie- der ermahnte sie ihren Jungen: ,,Nimm dill beim Spielen in acht, Michael) Schone dein Zeug! Ich kann sobald nichts Neues anschaffen." Er fiihlte, wie gern sie es getan hatte, and er wufite, daB sie oft traurig war, well sie ihm nidit die Spielsachen sdkenken konnte, die so mantior lunge besaB, der nosh einen Vater hatte. Um seine Sachen nicht zu ver- derben, wehrte sick Micki, aber zuletzt ware es den Jungen dock gelungen, ihn in den sdkhiutzigen Wagen zu bug- sieren, wenn nidit plotzlich der Kohlenmann mit dem nadcten Oberkorper vor ihnen gestan- den hatte. Er sagte nur ein pear Worte. Sie waren nidit mal be- sonders schlimm. Aber die Jun- gen stoben vom Wagen and suchten das Weite. Nur Midki war stehengeblieben. Bewun- dernd gudcte er zu dem groBen Mann empor, der soviel Macht besaB. ?Warum wolitest du nicht auf den Wagen?" fuhr er den Jungen an. Michael sagte die Wahrheit: daB er sein Zeug nicht verderben ddrfe. Was madit denn das?" polterte der Mann, ?die andern verderben es sick ja and ." Midki schluckte. ,,Meine Mutter hat wenig Geld", sagte er leise and sah den Mann tapfer an. - - - Um die Edce herum schielten die Jun- ~~Z77fc4 ic4 a {~tl aete !" MELDESCHEIN Mir die Bambi-Rennen des r r ra auf der Bambl-Bahn Kreuz- berg, Segitzdamm Edce Gitsdiiner Strafe - Hodibahn Kottbusser Tor and Prinzenstralle Geburtstag: ?............ ............ , Name: ................. .......... -......... ..- Wohnung:.. ................................................- . ............................. ................................................................................. ................._ Bereits an Rennen'teiigenommen? .......... . Berelts auf der Bambi-Bahn trainfert? .,.,.-,.. Der unterzelchnete Erziehungsberechtigte erklart sick mit der Telinahme seines Sohnes am Bambi-Rennen einverstanden. Tell- nehmer fEhrt auf eigene Gefahr. Veranstalter lehnt Haftung bet SchadensfSllen, such Dritten gegenaber, ab. Veranstalter lehnt _ es ab, die Echtheit der Unterschrift nachzuprtifen. ?Bambi-Renn- r3der" werden Tellnehmern fur Rennzwecke kostenlos gestellt. Start- Oder Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Berlin, den .............................. 1953 .............................................. ............ - (als Erziehungsberechtigter) AusgefUllte Meldescheine werden in' alien ?Telegraf"-Gesdk3fts- stellen and auf der Bambi-Bahn Kreuzberg entgegengenommen. Jungen, die an den Sonntagen in den Zwischen- and Endlaufen zu starten wunsdien, miissen am jeweiligen Sonnabend vor dem Rennsonntag um 18.00 Uhr auf der Bambi-Bahn Kreuzberg zu den Voriaufen antreten. gen, die ausgerissen waren, and als sie Micki so klein var dem groBen, halbnackten Kerl stehen sahen, ausgerechnet Micki, der vollig unschuldig war, tat er ihnen doch ein biBchen leid. Heinz uberlegte, ob er ihm nicht zu Hilfe kommen sollte, aber da sah er, wie der Mann plotz- salien wie zwei alte, gute Ka- meraden zusammen and rede- ten vernunftig miteinander. Als sie wieder vor den GnOn- anlagen hielten,-und Heinz, Pe- ter and Klaus das gute Einver- nehmen sahen, wurden sie fast ein wenig neidisch. Langsam piirschten sie sick an den We- YA ttN aikt.:}~tt lids Midki hoch hob and ihn be- huts am neben dem Fuhrersitz 'runtersetzte. ,,So, mein lunge", sagte der Kohlenmann zu Micki, wir fahren nun spazieren. Ins Kon- tor, ein Lieferbuch holen, das wir vergessen haben. Mein Kol- lege wartet solange auf der Bank." Wahrend der Fahrt er- zahlte der Mann dem kleinen Jungen so manckes aus seinem Leben. Is, das war eigentlidi nicht viel anders als das von seiner Mutter. Genau wie sie hatte er audk mal bessere Zei- ten gesehen and nidkt immer so eine sdiwere Arbeit verricktet. Aber nun war er froh, daB er sie hatte. Sie ernahrte ihn, and mit der Zeit wiirde er sidi such etwas zurudclegen konnen. ?Id1 kann dick gut verstehen", sagte er jetzt zu Midki. ,Des biBdien Zeug, das idle besitze, soil such nodk mandies Jahr halten. Dar- um arbeite idle im Sommer mit blollem Oberkorper. Den kann ' ich jeden.Tag abwasdken, meine Jadce nicht." Er ladhte. ?Dann war' sie bald kin!" Midki nidcte sadkverstandig. Die beiden 14 Wer kann mitmachen? Das nadiste Bambi-Rennen, an darn side alle jungen von 10 bis 14 Jahren beteiligen konnen, findet am 12. Juli statt. Vorgesdhriebene Kleidung: Kniefreie Hose and Sportsdhuhe. Die Bambi - Bahn Kreuzberg steht. taglidi von 9 his 20 Uhr for Trainingszwecke zur Verfugung. gen heran, um vielleicht audl nodk ein kleines Abenteuer zu erhascken. Der Kohlenmann aber fuhr sie wieder an. 'Marsch weg", ranzte er, , laBt meinen Freund and midi . gefalligst allein." Seine Stimme polterte, aber in seinen Augen ladkte es. Dock das sahen die Jungen nicht mehr, so eilig waren sie davon- gestoben. Nun kam der andere Kohlen- mann, der solange auf der Bank gesessen hatte. Midki war mittlerweile vom Wagen geklet- tert and stand nun, als multe das so sein, zwisdien den bei- den groBen Mannern, ladkte and redete, and gab ihnen zum Ab- schied mit einer kleinen Ver- beugung die Hand. Dann setzte sick der Wagen in Bewegung. Midki winkle frohlich hinterher. Die Jungen staunten. Ob an' Midd wohl etwas dran war, was sie nods gar nicht bemerkt hatten? Peter nahm sick insge- heim vor, ihm am nachsten Tag sein neues Fahrrad zu leihen. Heinz wollte ihm sein Aquarium zeigen, Klaus aber, dessen al- terer Bruder im FuBball eine Rolle spielte, besdkloB, Midki am Sonntag mit auf den Sport- platz zu nehmen. So kam es, daB der kleine Midki, der bisher immer ab- seits gestanden hatte, von nun an Michael hieB and von alien der heliebteste Spielkanterad wurde. Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 Sonxiab.encl, 11. JuR 1953 Gemeingef Affirlicher Autofahrer Schwere Vergehen in Trunkenheit - Opfer auf der Bahre zum Geriditstermin Die 1. Grolle Strafkammer behan- lielte gestern den schweren Verkehrs- unfall, dessen Opfer am 19. Mfirz der 23j4hrIge Kraftfahrzeughandwerkbr Horst St. geworden war. Der verletzte St. wurde zurn Termin auf einer Bahre in den Gerichtssaal getragen. Ala St. an dem betreffenden Abend Init selnem Motorrad durch die Koe- nigsallee in Richtung Halensee fuhr, bemerkte er ein entgegenkornmendes Personenauto, des auf der Mitte der Fahrbahn anhielt. An der' rechten Bords1einkante blieb mit zwei his drei Metern genilgend Zwischenraum. Ala St., der sich durch Blinkzeichen be- merkbar gemacht hatte, an dem Auto vorbeiwollte, fuhr dieses unvermittelt an, stiefl In die Flanks des Motor. rades und schleuderte es mit St. in das Waldgelgnde. Ohne. die Hilfg- schrete des Schwerverlet7ten zu beach- ten, wendete der Autofahrer un'd fifichtete in Richtung Halensee. Die Aufklgrung des Vorfalles war ein Melsters"tfick der Kripo:- Die an der Unfallstelle vorgefundene 91/2 Meter lange Schloifspur, 6mi StoBstangen- zierhorn und Scherben eines Schein- .Werferglases ffiltrten Aach anderthalb Tagen auf die Spur des Wagons. Der Mechaniker Alois N. hatte sich durdi die Nachfrage nach einer Stol3stsnge dieses- Typ a verdiiditig gemacht, und bet ihm fand die Kripci dann such weltere , Fahrzeugteile. Der beach!- digte Wagen selbst wurde in einer Garage. sichergestelit, wo Alois N. ihn gegen eine hohe Bezahlung ffir den Besitzer, den 45jiihrigen Kurt Hoff- mann,,.reparieren sollte. Hoffmann stellte sich auf derh poli- zeipriisidium, nachdem er drei Tage fificlitig war. Ala ,Entschuldigung" ffir sein Verkehrsvergehen fiffirte Hoff- :mann jetzt vor Gerldit an: Wirtschaft- fiche und Eheschwierigkelten, zeit- weilige Schwerlibrifteit und Voll. trunkenheit, Er set so ,volltrunken" gewesen, daB er den ZusammenstoB iAberhaupt nicht wahrgenommen habe, sagto er. Die raffinierte Art, wie Hoff- mann sofort versuchte. das Ganze zu vertuschen, get ein Bowels ffir sein ausgezeichn6t fu'nktionierendes Ge- dfichtnis, erk1firte der Sachverstlindige dazu.- Das Urteil lautote auf I Jahr 4 Mo- note Geffingnis wagon fahrliissiger K8rperverletzung, vorsitilicher ge- meingefilhrlicher Verkehrsgef&hrdung, Fahrerflucht und unterlassener Hilfe. leistung. Alois N., wegen Begiinsti- gung ebdntalls auf der Anklageb~nk, kam mit 300 DM Geldstrafe davon. H. H. Betrunkene oh-ne Schutzenuel 1!!t Absturz beim Fassadenklettern - Sprung vom Da& In angetrunkenern Zustand kletterte in den friahen Morgenstunden des Freitag der 44j4hrige Fritz V. an der Fassade des Hauses Schustehrus- stralle 5 In Charlottenburg emDor, um seine im ersterl Stockwerk ielegene Wohnung zu'gelangen. Er stiirzte aus etwa 6 m H6he ab. Die Feuerwehr brachte- lhn mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Wesiend. Lout singend und.randalierand sall der 25jhhrige Glinther K. aus Spandau arn Sonntagabend auf dem Dach des Hauses Neuer FiirstenbrunnerWeg25. Er hatte vo'rher in einem Lokal im gleichen, House gezecht. Der Wirt for- 00 00 Kleingartner sind mport. Proteste gegen neue Kiindigungen in Siedlerkolonien Gegen den Xoneralangriff auf die Verliner Kleingartensiedlungen" wer- den,die Siedler und Kleingiirtner in den ndchsten Tagen wahrscheinlidi mit . e'Iner 6ffentlichen GroBkund- Sebung protestieren. Den AnIaB zu diesem Schritt gaben die Kfindigungen der Kol6nien ,Morgengrauen" und .Felerabend" in Tempelhof an der Rikdorfer Stralle, der Behelfsheim.- siedlung Am Sprungsdianzenweg in Zehlendorf und der Kolonie Alt-Lank. witz. Der Vorstand des KleingArtner- verbandes trat gestern zu einer auBer- ordentlichen Sitzung zusammen. ,,Nach K-andigung der moisten Sied- far auf der Schillerh6he und dem Schbneberger Sildgelfinde beabsichtigt man jetzt offenbar, uns f1berall zu vertretben", erklhrte der Vorsitzende des Kleinghrtnerverbandes, Naulin, dem ,Telegraf". ,Die Kleingfirtner sind fiber das rilcksichtslose Vorgehen des Senats und der Baugesellachaften empart." In Alt-Lankwitz wurde 120 Par- zelIenbesitzern gekfindigt. In Tempel- hof sollen 65 Kleinglirther ihre Grund- stilcke verlieren, davon sind 17 Dauer- wohner. Wohnungen ffir Kleingirtner An 23 Familien mit 68 Personen. die von der Kfindigung der Kleinghrten A L F D Mr-T.11VTOTIM11TW auf der Schillerh6he in der Gegend Ungarnstrabe his Brienzer Straj3e be- troffen Sind, hat das Wohnungsamt Wedding eigene Wohnungen vermit- teln k8nnen. Im Zusammenhang mit dem auf der Sdiillerh6he geplanten Wohnungsbauprogramm mUssen im ersten Bauabschnitt 352,Parzellen ge- riiumt warden. Darunter sind 188 be- wohnte'Parzellen mit 429 Personen. Bigher liegen jedoch n1ir 79 Antr6ge auf Wohnungszuweisung vor. Die An- tragsteller warden vom Wohnungsarnt Wedding bevorzugt berilcksichtigt. Neues Arbeitsamt geplant Ein nbues Arbeltsamt soIl am Cour- bi&replatz inWedding gebautwerden. Es soll das provisorisdi In der Parik- strafle geIegene Arbeitsamt ablbsen und Air. die Bezirke Reinickendorf, Wedding, Tiergarten und sphter, nach der Wiederv6reinigung Berlins, ffir Pankow zustiindig sein. Die Kosten sind mit zwel Millionen DM veran- schlagt. Die,Verhandlungen fiber den G-rundstfickserwerb sind bereits abge- schlossen. Gegenwiirtig.sind Baufach- leuto bet der Bundesanstalt ffir Ar- beitsvermittlung in Nfirnberg, um fiber die Finanzierung zu verhafideln. Der Ban wird voraussichtlich im, riddisten jahr begonnen. , derte ihn vorgeblich auf, vom Dach herunterzukommen und rief schliefi- lich eine Funkwagenstreife an. Ala der angetrunkene Dachwandler den Funk- wagen und die Feuerwehr herbeikom men sah, sprang or von dom etwa 10 rn hohen Hans herab und blieb mit inheren Verletzungen hilflos Regen. Die Feuerwehr brachte ihn ins Kran- kenhaus Westend. Briefularkenauktion Sdion am erstbn Tage der 34. Brief. markonauktioh der, Firma Salomon herrschte gestern im Schultheiss an der Gedichtniskirche rages Interesse bet fast alien Angeboten. , Deutsches Relch" und .Deutsche Kolonien" kamen,gestern Zur Versteigerung. Die moisten Gebote hielten sich in der Niihe' des Schfitzpreises. Haute war-. den bet der Versteigerung vorwiegend ,Alt-Deutschland" und Europa" ange- boten warden. . I Heimatausstellun, g voiberefiet Der Bezirk Tempelhof will im Herbst, voraussichtlich im November, eine 'grofie Heimatausstellung im Rat- haus durchfiffiren, um der Offentlich- kelt vinen m8ghchst .r4llstiindigen Oberblick fiber die Geschidite des Be- zirks; von der Vor- und Frilhgeschichte fiber die Entwicklung der D6rfer his in-die neueste Zeit zu geben. Bilrger- deputierte und die Arbeltsgemein- schElft zur Pflege der Heim atge a chichte bereiten these Ausstellung schon seit Iiinge I rer Zeit vor. Ste wollen audi ein . a Reihe 'von Modellen zeigen, um deutlich zu machen, wie sich bestimmte Teile der Landschaft, etwa das . Tem- pelhofer Feld, im letzten ha Then jahr- hundert verindert'haben. Aurh ,T,'- pelhof in der Literatur" soII siditbar gemacht warden. Neuer 18ombenfund Am Kieswerk Tegel, Seidelstr. 32, wurde eine 250-kg-Fliegerbombe auf- gefunden. Haute um 11.30 Uhr werden polizeifeuerwerker den - Blindgdnger entschlifen. . ' In 3PO m Umkreis wird die Polizei die Gefahronzone absper- ren, dap Hans Holzhauser Str. 14 MuB gerfiumt warden. IO&RENAISSANCE-THEATER824202 .Intlinitaten', Koreddle v. Noel Coward Theater am Kurtlirstendaram 913742 TISIleb 19.30 Uhr: Gentachte Loute 20 U., Mg. a. 16 U. KOMUDIE 9138 93 Spiel im SchloB GroBes Wit &Ukasszewt ausgeft1hrf vom frani8sischen Millfar- und Ja=orchesfer des 26: Infa nf erle - Befall Ions am Sonnfag, dern 12. lull 1953, ab 18 Uhr im Sommergarfen am-Funkfurm Eintrift: 0,50 DM West brw. Oat, Kinder die 1111fle nacht-depesche nicM vergessent hettige Xrouzechinerzen, Musket- und 0alenkschmerien weiden salt Jahren dtrch das hoohwertige, Spezialmittel,Romigal mit.bed(em Erfolg bekgkn~lt Romigal ist ein polyvalentes (t=mehr*ortlg6s) Hollmittel und graift.daher lhre qudlenden Seschwerden gletbhzettig von veischiedenen Richtuagen 4ier wirksam an. 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Viele Mil- lionen sind im Laufe der jahre durdi l seine Hand gegangen, es.hat immer auf den Pfennig gestimmt". Sein Steckbnpferd !at noch immer das Redinen, und es geht bet de r 99jahri- gen schneller als bet mandiern jungen. Vor 12 jahren ist seine Fran ge- storben; wiffirend ihrer Krankheit hatte er eine Haushaltshilfe, eine filtere Fran. Die wollte mich hinter- her bemutt(arn und erzi4ehen,, da babe ich sle 'rausgesdiniissen", sagt der muntere alte Herr, der seit dieser Zeit nidit viel von Frauen hAlt. Seit 12 jahren also fiAhrt er seinen kleinen Haushalt selbst; holt ein, kodit sich das Essen, w4scht ab und hUlt seine Kleidung in Ordnung. ,Nur das Ein- holen wird allmUhlich etWas beschwer- lidL" Das Geheimnis seines hohen Alters set MKBigkeit, s~gt der Jubilar, ,unbe- dingte MdBigkeit".. Sein Grupdsatz: .,IB dich gesund." E. T. Beirat ffir Taubstumme Unter Leitung von Senator Bach haben alle an der Betreuung der Taubsturnmen und der Geh6rlosen boteiligten Senatsstellen und freien. Wohlfahrtgvereine die Grifficlung eines Beirates beschlossen. Ffir die Betreuung der Taubstummen und der Geh6rlosen stellte Senator Bach 10 000 D-Mark aus der Slemensspende be- reit. Weitere 20000 DM aus dieser Spende sollen filr den Ankauf. von Radioa0paraten ftir Blinde und filr be-, sonders schwer betroffene Kriegs- opfer verwendet werdeh." P stmarder verurteilt Als o, Der 30j5hrige frilhere Leiter des Postamtes Frohnau, Heinz Grarnke, wurde am Freitag in'einer Berufungs- verhandlung von dem Landgeridit zu acht Monaten GeRingnis verurteilt. Er urde beschuldigt, Postsendungpn g,e- w raubt zu.haben. Der Angeklagte, der in erster Instanz, mangels -Beweises freigesprochen worden war, beizeich- nete sich auch in der Berufungsinstanz als schuldlos. Das Geridit sah ihn je- dodi nach einer zweitagigen Beweis- aufnahme auf Grund der indizien als ilberfiihrt an. Uffentliche VerstAgerung Von den Besat2ungsmdditen freige- gebene M6bel, deren Eigentilmer sich nicht gemeldet haben, werden ffir den amerikanisdien Sektor an jedem Donnerstag im juli um 9 Uhr in Tem- pelhof, VolkmarstraBe 16-24, fiir den britisdien Sektor an jedem Dienstag im juli, ebenfalls um 9 Uhr; in Wilmers- dorf, Fehrbelliner Platz 1, (Eingang Wiirttlembergisdie StraBe) und ffirden franz6sisr-hen Sektor an jedem Frei- tag im juli urn 9 Uhr in N'20, 0sloer StraBe 116a (2. Hof redist), verstelgert, Vorbesichtigungen k8nnen tags zuvor von 9 bis 15 Uhr erfolgen. Wo bliehen die Kunstwerke? Boleslaw Mastal, frilher einer der bedeutendsten Kunstexperten Berlins. kehrte nach. 14iiihriger Abwesenheit aus den Vereinigten Staaten zu einem Besudi nach Berlin zurilck. Vor seiner Emigration besaB er in Berlin vier Xunstgalerien, die von den Nazis ent- eignet wurden. Mastai, der bis Mon- tag im Hotel am Zoo zu. erreichen ist, bittet die Berliner, die etwas fiber den Verbleib der Kunstgegenstlinde in set- nen Galerien wissen, ihm entweder an sein Berliner Hotel oder an aeine New-Yorker Adresse: New York 22, N. Y., 104 East 57th Street, ausfiAhr-- lich Nachricht fiber ihre Kenntnisso und Wahrnehmungen zu geben. Neuer Leiter der Stadtplanung Stadtbaudirektor Hans Stephan wurde zum neuen Leiter der Stadt- planting beim Senator fUr Bau- und Wohnungswesen berufen. Stephan ist 51 jahre alt. 1929 trat er in die Hoch- bau-H,auptverwaltung der Stadt Ber- lin ein und 'avan6ierte sp9ter zunt Stadtbaudirektor. Nach 1945 war Stephan als Privatarchitekt und Stiidteplaner int Raurn Hildesheira Und Braunschweig Uitig. : Der bisherige Leiter der Stadtpla. nung, Senatarat Felix Unglaube, tritt nach 46jAhriger Tiitigkeit am 31. August In den Ruhestand. jestwo . dien-Arrangement" Die Direktion deg Deutschen Raise- bilros, Frankfurt a. Main, hat anl58- lich der Berliner Festwochen 1963 Dreitagesaufenthalte in Berlin zu er- mfiBigten Preisen eingerichtet. Es sind vier Preisgruppen-zu 39, 54, 78 und 109 DM vorgesehen. In di6sen Preisen sind drei Obernaditungen mit Friih- stilck und Bedienung, eine Stadtrund- fahrt sowle eine Theaterkarte enthal- ten. Die Anmeldungen ffir dieses_ ,Fest- wochen-Arrangement" - miissen bis zum 10. August bet den Vertretungen abgegeben warden. - Die Festwochen finden vom 30. August his zurn 27.. September statt. Wortanzeigen ANZEIGEN-VERWALTUNG jW89.13ERLIN-GRUNSWALD . Telefon: 97 79 21 Apparat 5304 and 5307 Anzeigenpreis werWgs and sonntags: das Textwort 0,80 DM, des fettgedruckte Anfangswort 1,20 DM W15rter Ober 15 Buchstaben warden clopoelt berechnit Anz-eigenannahme in den bekannten Filiallon Automarki Ankauf Ncher Ankaul Musikinstrumento Anksuf . I-Iplano-Kalser, lauft k fi Suche Rutethaltene,Ankauf .w Ruf lan. 72 20 40 KWs~ Autoadler 32 66 32. 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Hof rechts. deshalb sooo Dreis. wert Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 Alta Bekannie treffen sick wieder icetcgruf. ,,Das haben wir langge entbelirt" / Reger Betrieb in den ,Grenz1and"-Stra13en Sie trafen side wie Bute Nadibarn, die ein' Storenfried'ostlidier Herkunft getrennt hatte. Sie kamen als Stamm- kunden aus dem Ostsektor in die Westberliner Geschafte zuriidc. Und sie begruBten side oft nicht wie Kunde and Gesdiaftsmann, sondern wie alte Bekannte. Seit Jahren. hat man bei uns Margarine, Gummiband and Ra- sierklingen nidht mit so strahlendem Lacheln ge- and verkauft. ' ? Seit zwei Tagen haben die Ge- schaftsleute, die side auf -Ostkund- schaft eingestellt hatten, wieder zu tun. Am ersten Tag war zwar alles nosh etwas unsicher, aber gestern kaufte man, was wochenlang ent- behrt wurde. Schillingbriidce. Vor Tagen stridcte die Zigarettenhandlerin node Strumpfe, jetzt kaufen die Ostberliner wieder Westtabak and gute Zigaretten. In der Eisenhandlung (sie war vorfiber- gehend geschlossen) verlangte man zuerst Einweckutensilien,and Gummi- ringe..,,Jetzt mui3te node. die 88 his zu uns fahren and die StraBenbeleuch- tung besser werden", wunsdht der Handler. fur sick and seine Kollegen. Oberbaumbrudce. Menschenkarawa- nen aus Richtung Warsdhauer Brfidce kommen wieder zum Eirikaufsbummel. GenieBen fur drei Grtischen Napoleon- schnitten, lauschen andachtig den ambulanten Vortrag5kiinstlern (Reper- toire: Fullsthwamme, Lodcentinktur and Gesundheitstee) and ? kaufen Reifverschliisse ebenso wie. Nahgarn. ?Der beste- Tag seit' dem Bestehen der ' Verkaufsbuden ist das heute", sagte eine Gesdhaftsfrau.' , StresemannstiaBe. Sie erwadite aus dem Dornroschensdilaf. Zwar konnte der Passantenstrom nosh starker sein, doch die alte- Friedrichstadt ist nun einmal kein gunstiges Hinterland. Potsdamer Strafe. Vor vier Tagen sagte node ein Fensterputzer: Jetzt werde idh stempeln mussen - die Gesdiaftsleute brauchen keine blan- ken Fenster mehr." Jetzt regt es side wieder. ,Toitoitoi" mochte man den unternehmungslustigen Geschaftsleu- ten sagen. Sie schufen aus einem toten Winkel ein helles Sdhaufenster zur freien Welt. Wir waren in-der Bad- ebenso-wie in der BrunnenstraBe. Wir beobachte- ten die Berliner Beim Kartoffelkauf (das waren Muttis) and bel der ge- radezu' genul3vollen Auswahl eines Lippenstiftes (das waren junge Frau- en, die nicht Aktivistinnen, sondern hiibsche Berlinerinnen sein wollen). Wi-r, freuten uns fiber die Wonne, mit. der die Ostberliner den heiB- geliebten ?Ecften" in einem neu- eroffneten, hubschen kleinen Cafe in der B'riinneiistraBe tranken. Ob sie ,Fettigkeiten" oder Sufwareih kaufen (hier.lagen die Rekordumsatze) -- sie haben alias lange entbehrt. Wfinsdien wir, daB sie damit nicht mehr lange an ,Vopos in Waffen vorbeigehen mussen. Und - treten wir weiter fur die ein, die' unsere Spradhe, sogar unseren Dialekt spredien. Wolf Unverbesserlicher Einbrecher Die Erniittlungen gegen den 42jahri- gen Berufsverbredier Max Jahn, der am 17. April 1952 aus der. Heilanstalt Wittenau flfichtete urid einen Monat spater wieder festgenommen wurde, sind jetzt abgesdilossen. In den vier Wodhen seiner Freiheit hatte Jahn sdhon.wieder. 50 neue Einbruthsdieb- stahle begangen. Obwohl er minder- begabt ist, Bing Jahn immer sehr raffi- niert vor. Er ist vielfach vorbestraft und'.war his 1945. in Sitherun'gsver- wahrung. Um 28 U-Bahn-Wagen Die Hauptverwaltung der Ostberli- ner BVG beschuldigte am Donnerstag die Leitung der Westberliner BVG, 28 moderne U-Bahn-Wageh 'gegen ?ur- alte ' Wager" im Laufe des Donners- tags ausgetausd t zu haben. Auferdem so-behauptet die Ost-BVG weiter, sei entgegen der g&troffenen Abspradhe der' alte Fahrplan nidht wieder in Kraft gesetzt worden,'so daB'die bis- herigen Ziige'Krumme Lanka-Alexan- derplatz bzw. Krumme Lanke-Pankow nicht mehr verkehrten. Direktor Schneider von der West- berliner BVG wies die- VorwGrfe der Ost-BVG als vollig unbegriindet zu- rfidk. Der gesamte U-Bahn-Wagenpark der l3VG werde aussduieflidh von der. Westberliner 'BVG in Ordnung gehal ten and er'ganzt. Die 28 Wagen seien zur tedinischen Uberprfifung nach Ruhleben gebracht worden. Uber die verenderte Linienfiihrung seien scion vor dem 17. Juni Verhandlungen ge- fuhrt worden. Fur Kinder -von Kriegsopfern Hauptfursorgestelle ermoglidtl Erholung in Ferienheimen 'Die Hauptfursorgestelle konnte in diesem Jahr wehrend der Ferien Land- pflegeheime" fur Kinder von Sdiwerst- besciadigten in der Bundesrepublik erhalten. Bisher war dies stets sehr sdhWierig, . well die Heime ' wehrend der Ferien voll belegt waren. Mit Hilfe des Reidisbundes der Kriegs- and Zivilbeschadigten, Sozialrentner and Hinterbliebenen sowie des Verbandes der Kriegsbeschadigten, Kriegshinter- bliebenen and Sozialrentner Deutsch- lands,konnten 150 Kinder zur Erho- lung verschickt werden. Erholungs- mafnahmen fur weitere 150 Kinder sind in Vorbereitung. Soldaten unterhalten Fliidntlinge Angehorige der amerikanischen Be- satzung fiihrten im Caciliensaal am Nikolsburger Platz eine gelungene Veranstaltung fur Ostzonenflfichtlinge bhV-eh:'' Amerikanische Soldaten and Flfichtlinge,verlebten gemeinsap},,drei sorglose St'unden. Auf der Biihne brathten die Mitglieder des Berliner ,,All American Clubs" ein buntes and humorvolles Programm. ,,Herz ist Trumpf" Nadi Aufhebung der Sektorensperre werden side am Sonntag um 16 Uhr erstmalig wieder Ost- and Westberli- ner in der Waldbfhne zusammenfin- den. Die Veranstaltung steht unter dam Motto ?Herz ist Trumpf", Louise Schroeder spricit Worte der Begrfi- Bung.-Karten zum Praise Von 1 DM sind an den Kassen zu haben. Parade zum 14. Juli AnlaBlich des franzosiscien Natio- nalfeiertages findet . am 14. Juli. um i'b Uhr. im Quartier Napoleon, Rei- nidcendorf, Kurt - Schumacher - Damm, eine Truppenparade . statt. Eine Tri- bune 'wird fur die deutsche Bevolke- rung reserviert, die zu dieser Veran- Kurz and biinidig Das Bundesverdienstkreuz wurde dem 80j4hrigen Berliner Professor Dr. Johan- nes Muller, Ehrenmitglied des Berliner Sportiirzte-Bundes, verliehen. . Bei 20 Verkehrsunfallen am Donners- tag wurden 19 Erwadhsene and 'sedis Kinder verletzt. Von sedhs angetrunkenen Kraftfahrern wurden die Fiihrerscheine einbehalten. Hilflos aufgefunden and in das Albrecht-Achilles-Krankenhaus eingelie- fert wurde die am Sonntag versdhwun- dene 30jahrige Gisela Ruch, erfuhr die Polizei erst jetzt. In die Spree fiel gestern nadhmittag an der' Oberbaumbrudke der , vierjahrige Peter W. Der zehnjahrige Jurgen Happe, der- im gleidhen Hause mit Peter W. in der Lubbener Strafe wohnt, rettete das Kind. Eine siebenkopfige Kabeldiebesbande, deren Mitglieder 15 big 28 Jahre alt sand, wurde jetzt gefaft. Auf dem Gasag-Ge- lande' im Tegeler Forst haben die sieben 200 in Kabel demontiert. 24 Volkspolizisten - darunter ein Kom- missar - - stellten aids am Donnerstag unter den Schutz der Westberliner Polizei. Der Botanische Garten ist in Zukunft sonn- and feiertags von 8 Uht 'tis 20 Uhr geoffaiet. staltung herzlidist eingeladen' ist. Die Platte mussen his 9.45 Uhr eingenom- men werden. .. , Bequemer geht's nidit mehr Er kam . gerade nosh .redhtzeitig zu den 'grofen Ferien, der neue ?D-Zug der Landstrafe". Gestern abend star- tete der adhtachsige Luxusbus der Firma Bayern-Express vom Stuttgarter Platz zu seiner Jungfernfahrt nach Mfindten. Die 80 Insassen diirften kaum je bequemer gereist ' sein.Sie saBen -- oder besser lagen - in sdiaumgtimmigepolsterten Sdhlafses- sein? von ungewohnlidher Geraumig- keit. Eine Klimaanlage fachelte kiihle Luft' zu. Einen knurrenden -Magen gibt'.s auf der langen Fahrt nach Miin- chen audh nfdit mehr, denn eine Bar mit einer reizenden StewardeB ist an Bord.. Der vierradgelenkte Anhanger ist mit ern Triebwagen duidi eine ?Ziehliarzmonika"' verbunden, Die elegantt;? karosserie"und Innenausstat= tung lieferte die Berliner Firma Gaub- sdiat-Fahrzeugwerke; Motor and Fahr- gestell,baute Bussing. Geheime Dienstvorsdirift Das Arbeitsgericht wies' am 'Freitag eine Klage der Gewerksdhaft ' der Polizei ab, die bezwerkte, den Polizei- prasidenten zur Aushandigung der geheimen Dienstvorschrift Nr. 5 an'die Srtlidien Polizeibetriebsrete zu veran- lassen.:Die Vorsdirift entlialt die Au-s- bildungsbestimmungen fur - Schutz- polizisten. - Das Arbeitsgeridht begriindet seine Klageabweisung damit, ?daB ein stan- diges. Bedfirfnis des Betriebsrates zur Einsidit in these Dienstvo.rschriften nicht anerkannt werden kann". Der Polizeiprasident 'sei 'aber verpflidhtet, bei Vorliegen von! Einzelbesc ' hwerden den Betriebsraten ' von Fall zu Fall Einsitht in die Vorschrift zu geben. Radweg Am Postfenn Nadi der Havelchaussee soil nun auch die. Strafe Am Postfenn einen Radfahrweg erhalten. Das Bezirksamt Wilmersdorf will nach Bereitstellung der GARIOA-Mittel ' sofort mit dem Bau beginners, wahrscheinlich nodh in diesem Sommer. Besonders an Sonn- tagen sind die Radfahrer auf der Strafe Am Postfenn, die vom Sdholz- platz zur Havelc haussee fiihrt, durdh den starker Autoverkehr gefahrdet. Auf der einen Seite der Strafe ist ein steiler Abhang, auf der anderen ein StraBengraben. Ein Wetterprophet Fur die regellose and unbestandige Wetterlage glaubt der Dahlemer Lieb- haberastronom Johann Haadcen jetzt eine Erklarung gefunden zu haben. Die Einfallswinkel. der Sonnenstrahlen sollen nach seiner Theorie entschei- dend fur 'das Wetter sein. Seine Lang- Wetter-Prognose, die er seit kurzer Zeit veroffentlidht; soll.haargenau wie vorausgesagt, eingetroffen sein. Johann Haacken sagt eine ' aufergewohnlich starke Hitzewelle fur Mitteldeutsdh- land um den 26. Juli herum, voraus, die his Mitte August . anhalten soil Besudi bei den Opfern Die Sieben Opfer des 17. Juni, die side node immer in den beiden Kreuz- berger Krankenhausern Ant Urban and Bethanien befinden, erhielten gestern den-Besiidr'von Burgerirleister Kre'ss= mann,' der side nach ihrem Befinden erkundigte and ihnen Mut zusprach. in' alien Fallen waren die Verletzten erfreut fiber den Besueh, zumal ihnen gesagt ?wurde, daB die Angehorigen fur heute eingeladen wurden and Gast der Kreuzberger Nachbarsdhaftshilfe sind. . Sonnabend, 11. Juli 1953 Das Opfer der Flieger fur Berlins Freiheit .ist nidlt -vergessen.Gestern - wurden am Luftbriidcendenkmal Kranze niedergelegt.. . Foto: dpa Kranze. am. Luftbruckendenkmal: In, einer, Feierstunde am Luft- brudcendenkmal legten? gestern der Regierende ? Burgermeister Dr. -Ernst Reuter, der President des Abgeord- netenhauses, Dr. Otto Suhr, and die drei ' Westberliner ' Stadtkommandan- ten Kranze fur die: Opfer der Luft- brilcke neder. -Der 10. lull ist der Gedenktag fur die toter Piloten ge- worden, ,seitdem vor zwei Jahren das Denkmal 'enthullt wurde. Hunderte von Berlinern legten im AnsdrluB an die offizielle Feier Blumenstraufe an das Denkmal. Eine Kapelle spielte ?Ith, hatt' einen Kameraden". Frohe Feierstunden Im Rahmen der Aktion ,Kaffee- tafel" des Senators fur Sozialwesen veranstaltete die Bewag in der Alten ' Fischerhutte am Schladitensee ein paar frohe Feierstunden fur 60 Flfidit- linge aus dem Lager Lithtenrade. Di- rektor Stenzler and der Betriebsrats- vorsitzende Schulz sprachen warme Begruf3ungsworte, verbunden mit dem Wunsche fur, eine baldige glfidclidhe Heimkehr in die Heimat. Fur eine ausgelassene Stimmung sorgten Wal- ter Grosser mit 'seinen- pr9chtigen Schlagern and der Humorist Cichon. AussdiluBfristen beadtten! -Dad, Buridesvertriebenehgesetz rent- Halt in Paragraph 70 AiLssct~ihi8fristen, die '-'fur Arzt'e, La`nflarz`fe and- lien- tisten von Bedeutung sind, sofern sie als nach dem Bundesvertriebenen- gesetz anerkannte Vertriebene' oder Sowjetzonenfluditlinge. ' vor dem 4. September 1939 zur Kassenpraxis zugelassen waren and bisher.die. Zu- lassung node nic t wieder 'erhalten haben. Die zu diesem Personenkreis BiItLIN.' Kirdilithes. Gottesdienst halt Bisrhof D. Dr. Dibelius um 9.30 Uhr im Ev. Johannesstift zur Einfuhiung des neuen Stiftsvorstehers Pfarrer Becker. Zum Festekt um 11.15 Uhr spredien D. Dr. Dibeliu"s, Prof. Ernst Reuter, Pfarrer Dr. Braune and Pfarrer Becker. Heimattreffen. Sdilesier: Gr. Breslau Aus- flug auf den Plthelsworder, Treffen um 14 Uhr StraOenbahrihaltestelle ?Willielinsh6he"; Gr. Trebnitz-Militsdi, Familienausflug; Treffen um 14 Uhr in Teget, Brunowstr.61; Gr. Grun- berg/Freystadt, um 18 Uhr im ?Tusculum", Tempelhofer Damm 146; Gr. Beuthen, um 17 Uhr, Stioneberg, Maxstr. 8. Ostbranden. burg/Neumark: Guben/Frankfurt um 15 Uhr im Huse-Lokal Pidielsberg. Pommem: Kr. Alt- damm um 14 Uhr Sommerfest in Zehlendorf, Fiedterhuttenstr. 113; Kr. Dramburg um 14 Uhr in Lititenrade, Haus Buhr am Bahnhof; Kr. Naugard um 15 Uhr'in der ?Liditburg" am Bhf. Gesundbrunnen; Kr. Stargard um 14 Uhr in Tegel, Karolinenstr. 12; Kr. Neustettin um 14 Uhr in Netikolln, Hasenh'eide 22; Kr. Biitow, um 14 Uhr, Grunewald, Hubertusbader Sir. 7/8; Kr. Netzekreis um 15 Uhr in den Swinemtinder Festsalen am Gesundbrunnon. ,Ostpreu8en: Kr. Hellsberg, Dampferfahrt nach Heiligeiisee, Treffen urn 8.30 Uhr Fennbrudke; Kr. Lotzen? Aueflug zum GroBen Fenster, Treffen um 9 Uhr S-Bhf. Nikolassee; Kr. Neidenburg-Soldau, um 16' Uhr in Dahlom- Dorf, Konlgin-Luise-Str.40; Kr. Darkehmen um 15 Uhr in NW 21, Havelberger Str.?12; Kr. Treuburg urn 15.30 Uhr In Wilmersdorf, Domklause" am Fehrbelliner Platz; Kr. Rastenburg um 16 Uhr im Klubhaus" am Fehrbelliner Platz; Kr. Osterode, um 16 Uhr in Charlottenburg, Sportfeldstr. 23; Kr. Memel Stadt and Land, Heydekrug/Pogegen, um 16 Uhr in Siidende, Steglitzer Sir. 14-18. Wartheland: Kr. Gr, Birnbaum, Samter, Obor- nik, um 15 Uhr in Charlottenburg, Kaiser- damm 109. WestpreuBen: Kr. Gr. Elbing, not 15 Uhr in Sdioneberg, Badensthe Str. 52; Kr. Gr. NOrdliche Kreise (Stargard, Dirschau, Berent, Karthaus Neustadt, Putzig) um 16 Uhr Wilmersdorf, Mainzer Str. Edke Bundesplatz; Kr. Gr. Rosenberg, Deutsdi-Eylau, um 14 Uhr Im Ratskeller Zehlendorf. Ftibrungen: Mit den Naturfreunden (Gruppe Kreuzberg) nadi Tegelgrund, Treffen um 8 Uhr Humboldtmiihle. Vogelkundlithe Wanderung mit dem Volksbund Natursttutz zur Krummen Lanka, Fuhrung: Max Ludwig, Treffen um 9 Uhr Bhf. Onkel Toms. Hiitte. - Ober Nikolskoe zur Pfoueninsel mit dem Ber- liner Wander-Verein. Treffen his 9 Uhr vor Bhf. Wannsee (Seeseite). - Thirds das Boh- misdie Dorf (Alt-Rixdorf) fiihrt job. Theuer- kauff, Treffen um 10 Uhr U-Bhf. Karl-Marx- StraOe; nadimittags Wanderung zur Pfauen- insel mit St:lolbesititigung, ? Treffen 'um 14 Uhr S-Bahn-Ausgang Wannsee. - Pilzlehr- ausflug mit der Deutsdien Gesellsdiaft fair Pilzkunde, ab Jungfernheide 9.47 Uhr nett Gartenfeld. - Besiditigung des Humboldt- sdilosses Tegel mit Park mit Artur Fleischer, Dampferfahrt Burch die Inselwelt des Tegeler Sees, Treffen um 15 Uhr, Alt-Tegel, Endhalte- stells der Stralienbahnen Linie 25 and 41. - Nakh Amalienhof and Spandauer Sudpark im Reisebus mit H. Starke, Abfahrt um 15 Uhr Hermannplatz and 15.15 Uhr S-Bbf. Zoo. An-' meldung: 66 48 00. - Botanistre Lehrwande- rung dutch die Pflanzenwelt im Glienicker Park mit E. Mecklenburg, Treffen urn 9.30 Uhr vor Bhf. Wannsee. Heimatverein Sommerfeld NIL, Treffen um 16 Uhr in Sdioneberg, Kolonnenstr.51, Lokal. Einen Briefmarken-GroBtausd: veranstaltet die Philatelistisdte Jugend-Union von 10 his 18 Uhr verbunden mit Handlerstand von 10 bis 18 Uhr in der Belziger Str. 4-6, Sthone- berg. ?Hephata"-Sdiwerhorige treffen aids zur Dampferfahrt von 9 his 9.30 Uhr an der Pots- da:ner Brhdke, Natizugler um 10 Uhr an der Tiergarten-Schleuse. Eine franzosisdte Militarkepelle unter Lei- tong von Capitaine Richard spielt von 18 his 20-Uhr im Sommergarten am Funkturm. Von 15 his 18 Uhr spielt Hans Karbe mit semen Solisten. Eintritt 0,50 DM, Kinder die Halfte, Ostbewohner 1.: 1 in Ostmark. Bilk notieren Sie Freie Volksbihne, 11. 7.: Theater am Kur-? furstendamm, 19.30 Uhr, "Gemadite Lents" / Renaissance-Th., 20 Uhr, ?Intimitfiten" / Tri- bune, 20 Uhr, "Die st laue Susanne". Die Vorstellungen 0Martha" and , Vogel- handler" in der Freilichtbuhne Rehberge am Sonnabend and Sonntag mussen wegen des unsicheren Wetters verlegt werden. Der ?Vogelhandler" 'wird am 18. 7. um 20 Uhr and Martha" am 1. 8..um 20-Uhr in der Freilidit- btihne.Rehberge aufgeftihrt. ' ' Die Paganint".Operette, die em 20. and 21. 6. abgesagt werden muflte, fmdet nunmehr am 15. 7. not 20-Uhr im."Pralat", Sd16neberg, statt. Die gelosten Karten werden ab sofort von 10 his 12 und.17 his i9 Uhr an der ?Vor- Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9 gehorenden Vertriebenen undiSowjet- zonenflfithtlinge, die his zum 31. De- . zember 1952 im Geltungsbereidi des Grundgesetzes oder in Berlin West ihren standigen Aufenthalt, genommdn haben, gelten'nach. Paragraph 70 Ab- satz 1-BVFG weiterhin als zur Kas- senpraxis zugelassen. Sic haben side innerhalb einer AusschluBfrist von drei Monaten nach Inkrafttreten des Bundesvertriebenengesetzes bei deni fur den Ort ihres standigen? Aufent- halts . zustandigen Zulassungsaus- schusses zwedks Wiederaufnahme der Kassenpraxis zu melden. Die -Aus- sdiluffristen laufen am 5. Sept. ab. Mit 34 Schaufenstern Ein wahres SihmudcstBc k '1st die 35 in lange und?in zehn Fenster un- terteilte Passage geworden, die das Bekleidungshaus Ebbinghaus am F.athaus Friedenau eroffnete. Insge= samt verfugt die Firma jetzt fiber eine Ausstellungsflache von 34 Schau- fenstern. Im September sollen auBer- dem, neue Tiefparterre-Verkaufsraume erdffn et werden,. init deren Bau be- reits begonnen- wurde. Jagd- uad Sportszenen Eine keeine Ausstellung englisdher jagd-i,und Sportszenen in farbigen upferstidien and Radierungen aus den. Jjahren .1810 his-. 1845- wird' am 1.5. Juli erstmalig im. Tempelhofer Rat- haus. gezeigt. Die Ausstellung ist vom Kunstamt zusammengetragen worden. ?Telegraj" gratuliert Das Fest der goldenen Hodizeit feiern heute 'die Ehepaare Frieda and David Lomme, Lausitzer Strafe 34, and Anna and Hermann Sfi6enbarth, Britz, Marien- dorfer Allee 76. 'Den 80. Geburtstag feiern haute Frau Kratsch, Charlottenburg, Kaminer Str. 7, Frau Emma 'Kasch, NW 87, Rostodcer Strafe 15, Herr' Paul ' Doritz, Rudow, Eidienauer Weg' 62, Frau Anna Haupt, Wittenau, Oranienburger Stralle..206, 'und Herr Paul Tannhauser, Wittenau-Nord, Faustweg 7., Herr Lindenbaum, Waidmannslust, Zehntwerderweg 88, begeht heute seinen' 75. Geburtstag. Der Rundfunk sendet: RIAS f303 in = 989 kHz): 12.00 Mittagskon- zert - 12.55 Konzert - 14.15 Probes Wochen- ends - 15.30 Mensdi and Arbeit - 15.50 Die RIAS-Kaffeetafel - 18.06 Besthwingte Male- then - 20.01 Tausend hunts Takte - 21.00 Die Zirkusse kommen and gehen - 22.30 Zauber der Stimme - 23.00 Wir bitten rum Tanz. NWDR (530 in = 560 kHz): 12.00 Musik zur Mittagspause - 14.00 Musikalisrhes Rendez- vous - 15,30 Ana der Welt der Arbeit - 16.00 Haben Sie ein gutea Gehor? - 18.00 Am laufen- den Band - 19.30 FrShliche Abendmusik - 20.00 Das ideals Brautpaar, Obertragung aus dem Titania-Palast - 22.10 Peter Tsthaikowsky - 22.45 Melodie and Rhythmus. Wetterlage: Des wethsel- hafte Wetter halt node an' Voraussage: Wechselnd be- wollit, verelrizelt Schauer, kiihl, insist unter 20 Grad, nadits um 12 Grad. Luft- drudk: 762 mm, . mefiger Westwind. Sonne: 3.66'bis 20.26. Mond: 4.02 his, 20.46. Herausggeber: Arno Scholz and Paul Labe. , Chefredakteur: Arno Scholz. Stellvertreter U. Politik: Karl Wiegner. Chef v. Dienst u. Nach- riditen: Rudolf Haetzel. Wirtsdiaftspolitik: Dr. Friedrich Sarow. Gewerksdiafts- o. Kom- munalpolitik: Walter Wegner. Ostzonenpolltik: Werner Nieke. Kulturpolitik: Walther G. Osdit- lewski. Peuilleton: H. H. Bradivogel and Data Fabling. Lokeles: Richard Schwartz. Sport: Ulrich Preussner. Chefreporter: H. H Theoheld. Fir den Inbalt verantwortlich: Richard Schwartz. Fur unverlangt eingesandte Manu- skripte ?kenne Gewahr. Drudk: Graphiadie Ge- sellsdtaft Grunewald, GmbH., Berlin-Grune- weld. Anzeigenannahme: twag, Berlin-Grune- weld, Blsmardcplatz. Lizenz Nr. 19 der Britisdien Militarregierung.