(SANITIZED)UNCLASSIFIED GERMAN-LANGUAGE PUBLICATION ENTITLED, HANDBOOK OF BIOLOGICAL PRACTICES
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Collection:
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP80-00926A004200040014-8
Release Decision:
RIPPUB
Original Classification:
K
Document Page Count:
294
Document Creation Date:
December 22, 2016
Document Release Date:
November 1, 2012
Sequence Number:
14
Case Number:
Publication Date:
January 1, 1951
Content Type:
REPORT
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TASCHENBUCH
BIOLOGISCHE PRAXIS
Therapievorsch1iige mit Madaus-Praparaten
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Nachdruck (auch auezugsweise) nicht gestattet.
Alle Rechte,inebesondere das der Vbersetzung,vorbehalten.
Copyright by Dr. Madaue & Co., KSIn am Rhein
Druck and Einband: Ellers-Werke, Bielefeld
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Die 6. Auflage unseres nTaschenbuches fur die biologische
Praxisa ist schon mehrere Jahre vergriffen, Zahlreiche
Anfragen zeigten uns immer wieder das Interesse an
diesem Kompendium unserer biologischen Arzneimittel.
Wir haben daher sofort nach Uberwindung der gr6f3ten
Schwierigkeiten beim Neuaufhau unseres in Folge des
Zusammenbruches von Radebeul nach KSIn verlegten
Hauptwerkes wit der Bearbeitung der 7. Auflage be-
gonnen, Diese liegt nunmehr fertig vor.
Alle aus dem letzten Jahrzehnt fiber unsere biologischen
Praparate zu unsererKenntnis gekommenenErfahrungen
wurden nach kritischer Sichtung hci den therapeutischen
Vorschlagen berucksichtigt.
Die therapeatischen Kapitel wurden unter Zugrunde-
legung des neuesten Schrifttums fiberarbeitet. Allgemeine
Richtlinien fur die physikalische find diatetischeTherapie
fanden dabei besondere Beachtung.
Durch differential-diagnostische Hinweise bei den ein-
zelnen Krankheiten hoffen wir, fiber die Therapie mit
unseren Arzneimitteln hinaus Anregungen geben zu
kannen.
Ffir kritische IJrteile and fair die Mitteilung bewahrter
therapeutischer Maflnahmen fur spatere Auflagen sind
wir stets dankbar.
2--a!i.a u &o 6 Lea
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Hinweise auf gebrituchliche BehandlungsmaBnahmen der
biologischen Medizin . . . . . . . . . . . . . . 7
1. Erniihrung . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2. Physikalische Therapie . . . . . . . . . . . . 10
3. Ableitungsverfahren . . . . . . . . . . . . . 18
4. Umstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 19
5. Rosistenzsteigerung . . . . . . . . . . . . . 19
6. Blutegelbehandlung . . . . . . . . . . . . . 20
Alphabetisches Krankheitsregister . . . . . . . . . 21
Schrifttuxn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213
Pharmazeutischer Index . . . . . . . . . . . . . . 229
Verzeichnis von Heilpflanzen, Mineralien and tierischon
Substanzcn . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267
Untersuchungsmethodon . . . . . 277
chemische, mikroskopische and bakteriologische
Tabellen der Infektionskrankheiten . . I-VI
Inkubationszeit, bakteriologischer and serologischer
Nachweis, gesetzliche Internierung, Meldepfficht
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Allgemeine Therapie
Hinweise auf
gebrauchliche BehandlungsmaBnahmen
der biologischen Medizin
Allgemeine therapeutlsche MaBnahmen warden vlelfach in threm Wert unter-
schatzt and deshalb oft nicht genbgend im Heilplan berticksichtigt. Haufig be-
schranktsich die arztlicheAnordnung auf einige ailgemeine Richtlinien, so dad
die Ausftthrung dam Patlenteniiberlassen bleibt. Demgegentiber ist zu betonen,
dal these allgemeinen therapeutiechen Methoden aber nicht rotten durcbaus
dif f e rente MaBnahmen darstellen, die bel unsachgemitiler Anwendung schwer-
wiegende Sehiiden zur Folge haben kdnnen (z. B. $berdosierung von Sonnen-
biidern. kritiklos and zu lange durchgeftihrte einseitige Ernithrung mit Roh-
kost. nicht individuell angepatte hydrotherapeutisehe MaBnahmen usw.).
Optimaler Nutzen kann our dann erwartet werden, wenn der behandelnde
Arzt mit den physiologischen Grundlagen dieser Methoden and den sick daraus
ergebenden positiven, aber such negativen Wirkungemdglichkeiten vollkommen -
vertraut ist. Nur dann kann er sic entsprechend der Konstitution and der Er-
krankungsart des Patienten individualisierend anwenden and dosieren.
Die folgenden kurzen Auefiihrungen mtigen daher our als Anregung zu einer
naheren Beschiiftigung mit diesen Fragen gelten.
1. Ernahrung
Die kalorienmitllige Betrachtung des Wertes der Nahrung ist durch die
neueren Erkenntnisse von der Bedeutung des Vitamin- and Mineralhausbaltes
sowie der lebenswichtigenAminosauren, Spurenelemente usw. wertvoll ergtinzt
worden. Wetter hat es sich gezeigt. dad bei einer friedensmadigen Ernahrung
mit durchschnittlich zu hohem Eiweilgehalt Organschaden ausgellst werden
kbnnen. Die purinreiche..sauernde" Kostlst daher in der Krankendiat durch
die basenifberschiissige vegetarische Kost weitgehend ersetzt worden.
So stehen heute im Vordergrund der Krankonernahrung Dikten. wie sie
Lahmann, Bircher-Benner (B.-B.) u. a. vorechlugen and wie sie - zum Teil
abgeandert - weite Verbreitung gefunden haben.
Reins, Rohkostformen dagegen werden nur im Sinne einer temporaren MaB-
nahme an werten sein, da sle nicht fair den im Beruf stehenden Menschen aus-
reichen. Durch den frbergang auf die B.-B.sche Normalkostform (veget. N.K.)
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range mem, wetter rortgerunrt werden.
Bet den Patienten. deren diatetische Einstellung nicht meur der taglichen
Uberwachung des Arztes bedarf, geniigt scbon haufig als Hinweis die Faust-
regel von Ragnar Berg: ..18 dem Gewicht nach fdnf- his siebencual soviel Kar-
toffeln, Gemiise. Wurzeln und Frdchte ale I?leisch, Bier and andere elweiB-
haltige Nahrungemlttel. iB ieden Tag etwas rohe Nahrung (Wurzeln. Gemitse
oder Friicbte). Mitch tfiglicb bie an '/2 Liter."
Vegetarlsehe Normalkost (Veget.N.K.)
Bircher-Benner-Miisli: abends wird I EBlbffel Haferflockeu mit 3 Ldffeln
Wasser eingeweicht and am nfiehsten Morgen zugesetzt: der Satt von
Zitrone und 1 EB1611el gezuckerte kondensferte Mitch oder Honig oder
siiie-Sahne nod i EBloffel geriebene Ndsse (nicht Erdntisse) ur:d 1-2 gerlebene
Apfel. Statt apfel kann such der Jahreszei), entsprechend anderee Obst ge-
nommen werden. etwa 150-200-250 g. Dazu: Frischee Obet. 1-2 Scheiben
sines Vollkurnbrotes (Bircher-Benner-Bros, Grahambrot, Knackebrot oder
ahnliches) mit salzioser Butter gut bestrichen, 1-2 Tassen Tee (Ilagebuttentee.
Apfelachalentee, Pfefierminztee o. S. Erlaubt sind such Malzksffee oder Mate-
tee). Mittage: Zunachat 1. Frischobst: damn 2. Rohgemtise (Itotkraut. WeiB-
kraut, Moharuben, Sauerkraut, Rettich uew.) und Salate (zub:reitet mit einer
Tunke aus Oliven6l oder Rahm und Zitroneneaft): 3. gedampfte Gemifse und
Kartoffeln An 01 gebacken oder gebraten uud mit Schale an genlelen) oder
Reis. AlIenfalls noch slue SdBspefse oder Kompott. (Dar beste Mengenverhitltnis
let: 1/a Obst, 1/a Gemdse and Salate. 1/a Kartoffeln). Per BekOmmlichkeit
wegen loll stets auf die Reibenfolge: Obet. Robgemdse. gedampfte Gemifse und
Kartoffeln :leachtet werden. Im Winter kann vor dem gedampften Gemfise
sine mit reiehlich Suppengrfin zubereitete Gemilsesuppe gegeben werden. Per
Nachtisch U 01t dann fort. AuBerdem Kann Vollkornbrot mit Butter in belie-
biger Menge und Traubeneatt oder anderer Obstsaft (1-2 Glas) die Mittagsmahl-
zeit erganzen. Abends: Entweder wie Frdhe:tuick oder Obst, Brot mit Butter.
Quark oder anderer Frischkase. Tomaten, Radieschen uew.: Salate oder Roh-
gemdse sollen die Abendmahlzeit vervoilstandigen. in Menge und Art dem
Belieben des cinzelnen und der Jahreszeit eutsprechend. Dazu entweder Tee
oder Buttermilch.
Mbglichst wenig Salz. Die Sehmackhaftigkeit der Speisen ward such ohne
Salz durch die in der Rohkost nicbt zerst6rte:a Mineralealze garantlert.
In geringer Menge aind bench Eier erlaubt. 32eist let such einmal w6chentlich
Fisch und IEleisch gestattet (lebenewicbtige sog. exogene Aminosauren, die der
K6rper nicb.t cellist aufbauen kann).
Fir gewbhnlich werden nur S Mahlzelten genommen. falls Zwischenmahl-
zeiten erwunscht aind, soil our Obst genossen werden.
Nilide Rohkost (MS.R.K.)
Morgans und abends: Miisli 150-200 g. Niece 20-30 g. Frischobst bis zu
150 g. 1-2 Scheiben Brot snit 16-20 g Butter and 1-2 Tassen Tee. Mittags:
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gekochte Kartoffeln.
Strenge Rohkost (Str.R.K.)
Die strenge Rohkost let ale voritbergehende therapeutische Madnahme auf
arztliche Anordnung anzusehen. Dagegen 1st ste ale Dauerkoet nicht geeignet.
Morgans and abends wle M.R.K. tuft Ausnahme des Brotes and der Butter.
Mittags auger Kartoffeln wle M.R.K.
Bliihungeboschwerden nach dam Genufi von Rohkost kann vorgebeugt
warden durch griindlichee Kauen der Nahrung.
Bei empfindlichen Patienten. vor allem Magenkranken, and be! schlechten
Zahnen jet as oft ratsam, die Rohkost zerriehen oder passlert zu geben.
Daruber hinaus jet as in einzelnen Fallen (z. B. helm Magenulcus now.) an-
gezeigt. elne sogenannte Magenschonkost zu geben. Sic lehnt rich an die vege-
tarische N. K. and die milde Form der Rohkost an. Statt Vollkornbrot gibt
man Kndekebrot. Samtliche Robgemdse warden fain zermahlen gegeben. Im
fibrigen verbessern morgens and abends Milchbreie von Moudamin. Uafer- oder
Weizenflocken, GrieB oder Reis mit Obsteaften and mittags ebenfalls mehr
brefige Kest die Bekommlichkeit Behr. Man kann noch eine vierte Mahlzeit
fir den Nacbmittag (Milch oder dunnen Mllchbrei) einlegen.
sprechen.
Zur Anregung deer Umetimmung der Stoflwechsellage bzw. der Darmflora
kann neben allgemelnen Diaten (s. auch obon) clue Yoghurt-Kur oft von Wart
sein. Man fiihrt sie so durch, daB man mehrere Wochen, u. U. auch fur dauernd,
taglich abends vor dam Abendbrot, u. U. much vor dam Morgenfruhstiiek,
Yoghurt geniedt. Die Menge sell etwa is einer normalen Trinkglasmenge ent-
hinaus epieit ale In der Krelslauftherapie sine uberragende Rolle, besonders in
den oreten Tagen der Behandlung des hydrophischen Stadiums. Sic wird cut-
wader ale strenge Kur durchgofiihrt, bei der auger dam Salt and Fleisch der
Trauben uichts genoseen wird, oder man gestaltet sic ahnlich der Str.R.K.
Dabei wird dann Muslf mat Trauben (statt A.pfeln) gegeben and mittags statt
Obst. Rohgemiise and Sattt ebenfalls our Trauben in beliebiger Menge.
Traubenkur
Blue stark umstimmende Wirkung hat auch. die Traubenkur. Daruber
Die Schrothsche Trockenkur
Bei der etrengen Form dieser Kur erhalt der Kranke eine reizlose, eln-
formlge Kest, bestehend aus altbackenen Wassersemmeln. dicken Suppen and
Breien aus Ilafergrbtze, GrieB. Graupen, Reis, Elites and dergleichen. Die
Fliiesigkeitezufuhr wird stark besehriinkt. An den Trockentagen (montage.
mittwochs and freitags) ist jades Getrdink verboten, ale Nabrung dienen alt-
backene Semmeln and Backpflaumen. An den kleinen Trinktagen (dienetags
and sametags) eind morgens and abends zusammen ye I lelchter Landwein
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dicker Brei mit Obste.tlten. An den g.rcfen Trinktagen (donnerstage und
sonntags) eusammen 1 1 leichter Landwela oder 1 1 Apfeleaft. Semmeln und
Pflaumen. Mittags eine dicke Gemiisesupoc und wieder eir, dicker Brei mit
Obstediten (und Zucker). Nachts feuchte Einhiillungen des Kdrpers in kalte
Leinentiioher, Wolldecken und Federbetten. Nach 4-6 Wochen stronger Kur
folgt die Ausleitung odor Nachkur.
Es muB besonders darauf hingewiesen werden, daB die3e Kur nor unter
dauernder tirztlleher Kontrolle. am besten inSpezialsanatorien. durchgefii.hrt
werden soilte.
Allgemelne Fastentherapie
Per hche therapeutiscbe Wert von Fastenkuren kann heute nicht mehr be-
stritten werden. Bel vision Erkrankune:en, speziell den akuten fleberhaften
Krankheiten, aber auch bei chronischen LLeii.den klagt der Paiient fiber Appetit-
loslgkeit. Diener ,Klage" mit der Verabrelchung kraftiger Euet, die nur dutch
Geschmackekorrigentien mundgerecht gemacht wird, an begegnen. let falsch.
Viol besszr tut man damn. dem Verlangen des Kdrpers stattzugeben und den
,.Abbau" zu unterstiitzen. um unndtige Belastung an vermeiden und eine mdg-
lichst tieigreifende Reinigung dutch Anregung der natiirlichen HeilmaBnahmen
des Organismus durchzufiihren. Die erheblichen Anforderungen. die hierbei an
den Organismue gestellt werden, erfordern aber eine besonders eorgtaltige
Indikationsetellung sowie dauernde Uberwachung des Patleuten wdhrend der
Kur und dee Abfastens. Deehalb let dies griiadliche Studlum der umfangreichen
Fachiiteratur fur die erfolgreiche Durchiiihrung von Fastenkuren Voraus-
setzeing.
2. Physikalischc Therapie
Neben der Umetimmung und der richtigen Elnetellung des Stoffwecheels
dutch die Diat spielen die physikaliechen Anwendungen et tie Hauptrolle bei
der biologischen Behandlungswelee. Dutch die Forschungen der letzten Jahr-
zehnte let die IlydrotheraAie. deren Erfolge unbeetritlen rind, auf One
wissenschaftliche Basis gestellt worden (vgl.das einschlknrige Schrifttum).
Auch Kier let die kritieche Anwendung else wichtige Voraussetzung fiir das
optimale Bebandlungsergebnis.
In ihrer technischen Durchfiihrung eind die empiriech gefundenen Anwen-
dungen tin wesentlichen belbebalten worden.
Abwaschung
1- Kithle Ganzabwaschung (bel Warmestauung. z. B. Fieber):
a) (Zubehor):
Entweder lauk(ihlee oder kaltea Wasser. ie nach Emplinden des Patien-
ten; Scbwamin oder weicher Lappen.
b) (Technik):
Einfachee Abwaschen dee ganzen Kirpere mit der Hand oder mit dem
Schwamm. Abtrocknen, ohne Frottlerung Is. Abreibung) odor unab-
getrocknet ins Bettlegen.
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a, names unu aalcee Wasser, oeLLwamnt Vuer welener Lappeu.
b) Abwaschung zunachet mit heillem, dann mit kaltem Wasser, and zwar
stets ereteinen Tellfertig waschen, she zum nachsten iibergegangen wird.
(Also etwa: Rechtes Bein wascben and abtrocknen, dann linkes, dann
Brust, dann Bauch uew.). Bin- oder mehrmale wecheeln. Hinterher frot-
tieren zur Auregung der Hautkapillaren and zur beseeren Reaktion.
c) (Wirkung):
Erweiterung der Hautgef(Be, dadurch Auregung des Blutkreislaufes.
vermebrte Ausscheidung fiber die Haut.
3. Heine Ganzabwaschung:
Wie lb. Bei gegon Kalte beeonders empfindlichen Personen.
Blue Sonderform der Abwaschung 1st die
4. Abreibung:
Wie die Abwaschung, tsar kraftlge Reibung mit raubem Frottierwaschlappen.
Veretarkte Wirkung der Abwaschung.
Be! Nichtschweretkranken, bei denen sine verstarkte Reaktion gewUnscht
and tragbar iet, kommen in Frage die
aa) Teilbader:
A. Warms Teilbader:
Vor allem:
1. Warmes IInterschenkelbad:
a) Eimer, heiBes Wasser, u. U. Zusatze.
b) Gut warmer Wasser (etwa 35-37 Grad) bis zur Mitts der Wade.
Dauer des Badee etwa '/2 Stunde.
c) Gute Durchwarmung nicht our der betreffenden Extremitat.
sondern zugleich belebende Wirkung auf den ganzen Organismus.
2. Abulich wirken Unterarmbad. Sitzbad, Halbbad (Technik s. dort).
B. Ansteigende Teilbader (Schweninger-Hauffe):
1. Ansteigendes IInterarmbad:
a) Kleine Wanne von der Llinge des Unterarms, mit der M6glich-
keit, die Temperatur des Wassers allmablich zu erhohen ent-
weder durch Zuftihrung von heiBem Wasser oder besser elektrisch
geheizte Armbadewanne. die sich automatiech bei jeder ge-
wunschten Temperatur aussehaltet.
b) Patient liegt bequem im Bett oder auf elnem Ruhebett, Ober-
k6rper frei von beengenden KleidungsstUcken, am besten let as.
den Kranken vbllig zu entkleiden. Der gauze K6rper, einechlieB-
lich der Warms, wird mit einer wollenen Deeke gut abgedeckt.
Beginn der Badekur zunachst am rechten Arm.
In gut warmes Wasser (35-37 Grad) wird der rechte Arm his
caber den Ellenbogen gelegt,im Laufe von etwa 15-20 Minuten
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his die ersten Anzelchen eines Isichten Schwei8.wusbruchs beob-
achtet werden (schwankt indi?iiiuell zwlechen 4l and 46 Grad).
Daraufhin wird des Armbad unterbroehen, der Patient leicht
abgetrocknet. Bann eine Stunde Bettruhe mit !cicbtem Nach-
diinsten.
let am rechten Arm diekrit(scbe Temperatur ermittelt and
das Bad gut vertragen worden (meist nacb drei Badern), dann
wird dasselbe auf den linken Ann iibertragen. Ins;.aeeamt werden
am linken Arm etwa 10-12 Badir appliziert, woh, i die kritische
'l'emperatur von Bad zu Bad allmahiich hiszur Grenztemperatur
Lan 45 Grad erb6ht wird.
c! Die Wirkung des Unterarmbade:. auf den Krelslsi f, wie ale epater
geschildert wird, ist vom linken Arm aus eingre(fender ala vom
rechten.
Keine Verdnderung des Schlagvolumene and der Herzarbeit im
((egeneatz an heiBen Vollbadern, aber Senkun des arterielien
Blutdrucks and leichte Steigerung der Pulsfrequenz, Starke
Erweiterung nicht nur der Armgefdde.sondern auch der Coro-
narien, wahrscheinlich im Sinnc: eines Nutrition 4reflexes (W. R.
I Lea).
2. Ansteigendes Untereehenkelbad:
Ahniich wie B1. Besonders ableitend.
3. Ansteigendes Sitebad:
Ahniich wie B1. Vor aliens In der Grnakologie bewahrt (s. dort).
4. Ansteigendes Halbbad:
a Wanne halbvoll mit warmem W'asser-
b; Patient soil ruhig im Wasser sitien. Nlcht mit einer Decke um-
hullen. Sonst Techalk wie B1.
c; Burch die starkere Wirkung ell bei B1 besonders geeignet ale
Eiuleitung zu einer Schwitzpackung (e. dort). Ewa bei akuten
I!:rkaltungskrankheiten, Gelenkerkrankungen.
C. Weczcselwarme Teflbader:
Vor allem:
1. Wechselwarmes Untersehenkelbac:
a) Einen Eimer mit kaltern (etwa 25 Grad Q. eim a zweiten mit
warmem (etwa 39-40 Grad Ci Wasser (Kontraste zueret nicht
za br(isk).
b) Beine zuerst %- % Minute ins helUe. dann weni9c Sekunden Ins
kalte Wasser stellen. Bis zu f(infmal wechseln, zuletzt warm.
Der Kdirper ist entkleidet, oberluchlich mit eine( Decke umhiillt,
aber gut durchwdrmt, bevor Use Bad beginut.
c) Stark ableitend. Anregung des Kreislaufs dureh Training der
(iefaBmuskulatur zur besseren aelbstandigen Erweiterung and
Verengung.
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Wie 01. Besonders bewahrt zur Anregung einer besseren Durob-
blutung der Beckenmuskulatur und -organe.
D. Kalte Teilbader:
Zur Erzeugung einer reaktiven Hyperamie, aber nur bet gut reagleren-
der Haut und zur allgemeinen Abhartung, in Verbindung mit einer
kraftigenden Allgemeinbehandlung etwa bet Rekonvaleszenten.
Hauptsachlich als Fuibad, Unterarmbad, Sitzbad angewandt. Stets
nur kurze Dauer des Bades! Das kalte Sitzbad morgens noch bettwarm
kurz durchgefuhrt, n. U. mit kraftigem Reiben oder Biirsten such als
IIalbbad (Relbehalbbad, Reibesitzbad) 1st bewahrt zur Regulierung
einer tragen Verdauung.
Eine Sonderstellung bet den Teilbiidern nimmt ein das
Biirsteuhalbbad:
a) Wanne halb gefullt mit gut warmem Wasser, einfaehe, nicht zu harte
Badebiirsten.
b) Die das Bad iiberwachende Person fuhrt bet dem Kranken an Beinen,
Armen. Brust. Bauch and Thicken leichte Streichbewegungen mit den
Bureten sus. U. U. such ohne Bureten, our mit der Hand. Dabei dann
mbglichst den Rumpf vorn und hinten mehrfach beschopfen. Worm die
MBglichkeit vorhanden let, gegen SchluB des Bades - das nur einige
Minuten daueru so]] - etwas kaltes Wasser zustrOmen lessen. (U. U. als
sogenanntes ?Abbartungsbad- das warme Wasser edilig aus der Wanne
herauslaufen lessen unter gleichzeitigem Einstromen von kaltem Wasser
solango. his fast our noch leitungskaltes Wasser in der Wanne let.) Gut
frottieren! Mindestens sine Stunde Bettruhe!
c) Stitrkste Anregung fur Herz, Kreislauf. Atmung, Haut und Stoff-
wechsel.
bb) Ganz- oder Vollbader werden meist warm (35-38 Grad) and in Verbindung
mit bestimmten Badezusatzen genommen.
Dag einfache, warme Vollbad ist ferner bewahrt als Dauerbad (1-2 Stun-
den) bei alien Erregungszustfinden (z. B. Nervenerkrankungen), ale Spas-
molytikum, ale Analgetikum, bei schmerzhaften Hauterkrankungen new.
Desweiteren eignetstch das warme Vollbad gut zurleichteren und schmerz-
loseren Ausfdhrung von Bewegungsgymnastik, u. U. Untexwassermassage
bei schmerzhaften Gelenkerkrankungen. Unterstiltzung im warmen Bad.
Palpation des Abdomens.
Das kiihle Vollbad (28-30 Grad, u. U. weniger) let ein tiberragendes
Hilfsmittel bet Warmestauungen aller Art (schwere fleberhafte Erkran-
kungen, Sepsis, ekute Infektionskrankheiten usw.) zur Ableitung des
Fishers. Nur kurze BadedauerI Sofort warm einpacken.
Spezialblider
Aromatische Bfider (Krauterbad):
Den AufguB von 200-500 g Species aromaticae setzt man etnem Volli:ade an.
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Diese werden in der Weise improvisiert, dab man den Patienten auf ein
Gurtbett legt. ihn mit wollenen Decken umhtngt, diese Deckers aber mbglichst
durch Reif..n vom Korper abhalt. Der Kopf ::nu0 fret bleiben. Unter das Belt
kommt ein,- Wanne mit heiBem Wasser oder man setzt einen Topf mit heiBem
Wasser unter einen Rohrstuhl and IABt auf diesem Rohrstuhl den Patienten
Platt nehmen. Gegen die heiBen Dampfe schutzt man Ihn durch Zwischenlegen
von Tdcheru Hach Bedarf. Den Patienten uad den Rohrstuhl umhangt man
Hilt wolltijcbern.
Dampfbiider nach Dr. Wlesch:
Man gleilt 2-3 Elmer mit mbglichst heiB;~ra Wasser (39-45 Grad C) in eine
Badewanne. so daB diese our zur Ilalfte mit Wasser gefiillt ist. In diese Wanne
setzt sich der Kranke. Die Beine sollen our knapp mit Waster bedeckt sein.
Uber die Wanne spannt man ein wollenes Tuch, aus welcbeirm moglichst der
Kopf fret herausragen soil: Dauer des Bades: 7-20 Minuten. Dann legt sich der
Patient ins Wasser and kiihlt langsam durch Zulaufenlassen von kaltem Wasser
ab. Dieses Bad kommtfur Fieberkrankein Frage.
Kleienbad:
1 kg We:uenkleie in einem Beutel in 5 Liter Wasser > Stunde gekocht and
den Beutel saint der Abkoehung dem Bade zugesetzt.
Kohlensiiurebader (bei Ilerzkranken usw.) stelit man am besten her durch
Zusatz von fertigen Kohlensaure-Tabletten.
Lehm- unit Schlamimbader:
Alan lost einen Eimer frisehen Lehm oder Moorschlamm In heiBem Wasser
auf and sei:zt die Losung dem Badewasser zt.
Salzbader:
2-8 kg Viehsalz auf ein Vollbad.
Sandbader:
Feiner Meer- oder FiuBsand wirdin einem Ofen erhitzt, hieran f (lurch Mischen
mit kalten+ Sand auf die gewiinschte Temperatur gebracht and mit diesem
Sand der Patient bedeckt.
Seifenbader:
Man relit den ganzen Kbrper mit griiner Seife ein. lESt die Selfe 5-10 Mi-
nuten einzieben and nimmt dann ein lauwarmes Bad.
Senfbdder:
100-250 g frisch gemahlenes Senfsamenmehl werden in lauwarmem Waster
zu einem dicken Bret verriihrt and dieser in einem Leinensack ins Badewasser
getaucht and ausgedrdckt bzw. hin- and hergeschwenkt. oder man setzt eine
halbe Flasrhe Redskin dem Vollbade zusehr wirkungsvoli').
Saunabad:
Im Rahinen der physikalischen IriaBnahm,-n hat Bich das k aunabad immer
starker durchgesetzt.-In. zahlreichen Kuranstalten and Sanatorien stehen
Saunabader zur Verfiigung. Ste sind Lichtbridern oder den iiblichen Dampf-
badern vorzuzieben. its ale den Kreisiauf weniger beansprucbr-n.
Auf die Besehreibung der kalten Gusse nach Knelpp ist in diesem Rahmen
verzichtet worden. weil ale theoretisch schwer zu erlautern and such in der
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uarttui umauweiseu, uae auren aiese uusse erne gut aoelerbare iiydrotherapie
moglich let. Besonderer Wert kommt dieser Therapie bet vegetativen Dystonien,
Kreislaufstorungen Bowie zur Stoffwechselanregung and Abhartung zu.
Andampfungen
(u. U. mit Zusatzen. wie Kamille usw.)
1. Kopfdampfbad:
Der nur mit Bademantel bekleidete Patient (wichtig warme PbBe !) atmet eine
Viertelstunde aus einem mit heiBem Wasser gefiillten GefitB den Dampf ein,
wobei durch Oberhangen einer Wolldecke um ihn ein mit Wasserdampf ge-
sattigter Raum geschaffen wird. AnschlleBend kurze laue Abwaschung. dann
Bettruhe.
Durch these Anwendung wird starkste ITyperamisierung der Gesicbtshaut,
der Schleimhaute von Nase, Mund. Rachen and Trachea erzielt: sie wirkt
entzhndungsbeschleunigend (z. B. bet beginnenden Erkahtungskrankheiten,
Gesichtsfurunkeln usw.. s. dort).
2. Oberkorperdam pf bad :
? Wie 1. Aber den ganzen Kdrper mitDecken einhiillen. GefiB niedrigerstellen.
3. Unterkorperdampfbad:
Wie Spezialbader, Dampfbader: Patient sitzt auf einom seitlich umgekipp-
ten Stuhl, unter dem das IleiBwas3ergef3B steht. Kopf auBerhalb der umhUl-
lenden Decken.
4. Strahlandampfung (einfaches, aber wlchtiges Requisit Air die biologische
Behandlung Behr vieler Erkrankungen).
a) Von einem Flotenwasserkessel wird die Flote entfernt. Bin einfach per-
forierter Kork,in dessen Perforation ein etwa '/z m langes, Bngerdickes
Glasrohr steckt, das caber der Gasflamme entsproehend gebogen ist, ver-
schlieBt die Offnung.
b) Man richte das Glasrohr so, dab sich seine Mundung 20-40 cm vor der
anzudanipfenden Korperstelle befindet. Dem Wasser, das weiterkoehen
mu6, konnen Zusatze zugegeben werden. ?auer 10 Minuten his 1 Stunde
and hanger. Bewahrt ale Einleitung zu einer allgemeinen hydrotherapeu-
t!tischen Anwendung (Ganzabwaschnng, Bad. Schwitzpackung uew.).
c) Ortliche Hyperamisierung, z. B. bet Gelenk-, Magen-, Gallen-, Nieren-
erkrankungen.
Ale wirkungsvoller Ersatz Air die Strahlandampfung kann gelegentlich die
Dampfkompresse gelten (a. Wicket. Aufechlage).
Das itberragende Mittel zur Durchfuh rung einer Schwitzprozedur let die
Packung
Per Kranke tat bis zu den Achselhohlen to ein gut ausgewrungenes, feucht-
kaltes Laken eingepackt. Dari ber wird test elne wollene Decke geechlungen,
sodann werden die Arnie seitwarts glatt an den Korper gelegt, an die FliBe
iG
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hoch zr:m Hale - einschlieBiich der Warmflaschen - wird ein zweites Laken
(zum Schutz der auBeren Wolldecke) und sine zweite Wolldecke test gewickelt
und mit Sicherheitenadeln befestigt. AuLerdem konnen %eitere Decken oder
Betten our schnelleren Durehwarmung daruber gelegt warden. Wird der Kranke
nicht ntelle legen, (lane in Wolltucher etn-
wickeln (s. such Kompressen).
Kompressen (und Wickel)
Heile Kompressen: Bin in entspreehender Grf&e: zurecht gefaltetes
Handt+.ich ward in kocbendes Wasser getaucht, dann in etnem trockenen
Handtuch ausgedrUckt, in ein Wolltuch gewickelt und auf die enteprechende
Stelle gelegt. Die heiSe Kompresse erzeugt starke lokale Hyperamfe und let
ein lokales Hautreizmittel von schmerzetillender und zugleich spasmeniteender
Wirkung (Angina pectoris- Anfall, Lung(:ncdem. Gallenstein- und Nierenstein-
kolik u.ew.).
Fur die beige. trockene Kompresse w:rd On moglichst stark angewarmtes
Wolituch verwendet.
Katie Kompressen: Mit kaltem Wasser getranktes, ausgewrungenes
Leinen direkt auflegen. Abschwachende, beruhigende and entzundungshem-
mende Wirkung.
He1Be wie kalte Koinpreasen konnen belfebig oft gewecheelt werden.
Feuchtkalte Wickel (nach PrleBnitz) linden Anwendung ale Hats-, Brust-
Leib-, Unterleib- (T) und Beinwickel. Ste dun en niemals Did Guttapercha oder
Billroth-Batist verpackt werden, sondern our mit Woile Oder Flanell. Dutch
doe urdurehlfissige Material des Guttapercha cater des Billroth-Batists wird
der Kerr elation zwischen Diinstung mu.d Verdunstung, wie ste Wolle crier
Flanell gewahren, entgegengearbeltet und Burch die stageierende Dunsthtille
der Erfolg beetbtrdehtigt.
Weiterhin ist wichtig, daB echon kurre Zeit nach Anlegen des Wickets der
Patient sich darin aegenehm warm fti:hlt. Tritt die Erwiirruung nicht ein, so
mull der Wicket abgenommen mid eine andere. erwarmende Anwendung Burch-
gefiihrt werden.
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werden aus Leinsamen, Kartoffeln. Hafergrtitzmehl oder aus Kra.utern (Stein-
klec usw.) bereitet. Der aus diesen Stoffen gekochte Bret wind entweder direkt
odor in Mullsdckcben gefiillt auf die Haut gelegt. Das Kataplasma sell nicht
eher abgenommen werden, ebe ein zweites fertig bereft liegt.
Sonnenbad
Das Sonnenbad ist sine eingrelfende MaBnahme. Zur Vorbereitung dienen
in den sonnenarmen Monaten Lichtbader. Trockenbifreten der Haut, Massage
and Ilautolen. Das Sonnenbad 1st in ceder Jabreszeit zu empfehlen. Voraus-
setzuug fur eine heilungsfordernde Wirkung let eine der individuellen Beak-
tionelage angepadte Dosierungewelse. Durch 10berdosterungen konnen schwero
Komplikatlonen verursacht werden. Bel Tuberkulose Besonnung nur nach arzt-
licher Verordnung (Frtihinilltrat oft nach Besonnung!). Es mud besonders
vorsichtig mit kurz daucrnden Teilbestrahlungen begonnen werden. Zur Vor-
meidung von ,Sonnenschaden" ist hauflgerWechsel von Rube and Bowegung
(Gymnastik, Spiel), Licht and Schatten, Trockenhelt and Ndese (kein Sonnen-
bad ohne mehrmaliges kaltes Bad, Dusche. Abwaechung) zweckmaeig.
Lehmbehandlung
Der Lehm wird mit reinem abgekochten Wasser zu cinem meter odor weniger
dicken Brei angeriihrt. Dieser Lebmbrei ward kalt oder warm, auch held. ie
nach der Bekommlichkeit unmittelbar auf die erkrankten Toile gelegt.
Zu den Indikationen werden u. a. Q.uetschungen, Verstauchungen,rheuma-
tische and gichtische Beechwerden gezahlt.
Massage
Fiir die Ausubung oiler kunetgerechten Massage let fachlfche Ausbildung
erforderlich. Deshalb konnen hier nur einige Grundbegriife erlautert werden:
1. Streichen: Die dem erkrankten Korperteil Bich anschmiegende Hand
glettet dens Herzen zu mit Druck fiber die Haut. Per Brook mud an- and ab-
schwellen.
2. Reiben (zum Wegmassleren von Ergussen): Man etiitzt den Daumen der
reebten Hand in der Nahe des zu massierenden Teiles auf, setzt dann den Zeige-
finger der rechten Hand auf die Haut der zu bebandelnden K6rperstelle and
drdekt die Fingerspitze fief in die Haut efn. Nun beschreibt man ranch auf-
einanderfolgende klelne Kreise (Petrissage).
9. Kneten: Man legt belde Hande schriig zur Bichtung der Muekeln auf,
fangt am aufleren Endo eines Muskets an and folgt diesem Musket Ids zu seinem
zentralen Ende. Die vorausgebende Hand sucht moglichet von der Tiefe aus
die Muskeln von den Knochen abzuheben undin hin- and hergebenden zick-
zackformigen Bewegungen die Muskein auszuquetschcn, wahrend die nach-
folgende Hand mehr vibriert.
4, Klopfen: Man schlagt cult nfcht zu groBer Kraft recht elastisch mit ge-
spreizten Fingerepitzen auf den betreffenden Kbrperteil.
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namentll=;h der Mittelfinger. oder mit der flachen Hand ausgcfdhrt, indem man
die Hand in eine rhythruisch zitternde Bewegung versetzt :Vibration).
6. Gelosenmassage: Vgl. Max Lange,.
3. Abieitungsverfaliren
Unter dieser Bezeiehnung werden sine Rothe von empirisch gefundenen
therapeutischen MaBnahmen verstanden. ceren Wirkung gum Tell dutch die
Forschungen der letzten Jahre unterbaut and erweltert worden iet. z. B. die
Beeiuflussung innerer Schmerzen durch Roizung sensibler liautnerven. Stel-
gerung der Durchblutung innerer Organe durch Erzeugung on IlyperSmie in
den zugehorigen Hautpartien. Ausl6sutn; ?anamnestischer Reaktionen" im
immunbiologischen Sinia, durch Reizkiirper, Anregung der Chemotaxis in tiefer
gelegenen Geweben durch Setzen von aseptischen Entzlin4nngen oder Eite-
rungen. Unter dieseu Begrif fallen auch einfache MaBnahm en zur Steigerung
der Haut-, Darm- and Nlerenfunktion (Anregung reflexogener Zonen).
Ableitung fiber die Haut (Anregung der Hautfunktion) dutch:
1. Diaphorese:
a) intern durch scbwei0treibende Medikamente.
z. B. Species diaphoreticae mod. ?Madaus".
b) Suierlich dutch hydrotherapeutische Anwendungen.
2. Hyperiimie erzeugende MaBnahmen:
a) hydrotherapeutische Anwendungen. WSrme. Burstenbader,
b) externe Hautteizmittel wle
P,.ed3kin (Hautreizmlttel von gro0er Tiefenwirkui,g)
Cantharoplast (Pilaster mit 0.21/ Cantharidingehalt)
Esenecal-Tinktur (antirheumatisrh wirkend).
Ableitung caber den Darm dutch
a) Einlauf.
Beim normalen Einlauf, wie er z. B. beim Fasten oder zur schnellwlrkenden
Entleerung des Darmes durchgefiihrt ward. liegt der Kranke In Seftenlage
mit angezogenen Knien. Aus dem Irrigator lauft 1 k6rperwarme
Flussigkeit In den Dam. Man kann Walser, be] empfindlichen Menschen
oder uberreizter Darmscbleimhaut Kandllentee, zur stnrkeren Anregung
Seifenwasser oder sugar GIaubersalzwass- r (20-50 g Glaubersalz) einlaufen
lassen. Sehr wirksam and zugleich milde let der Mileb-Honig-Einlauf. Man
verwendet %`-'1 I Milch + Walser ad ? 1 + 1-2-3 Teel ifel Honig.
Stets nach dem Einlauf mit der Entleerung warten, bis sich starker Stuhl-
drang einstellt.
Der hope Einlauf, der In besonders hartnackigen Fallen anzuwenden ist.
wird In Knie-Ellbogenlage durchgefbhrt. Dag weiche cud gut eingefettete
Darmrohr wird bis zu 40-50 cm langsam and unter Drehbewegungen in den
Darm eingeschoben.
Bei den Bleibeklistieren werden kleine Mengen Wasser mit einem Kinder-
klistierballon eingespritzt. Sle sollen auf redektoriech nervOsem Wege wirken.
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lich gegeben and sollen niemals eine sofortige .antieerung nacre situ zieueu.
Das warme Blelbeklistier wirkt krampflusend, scbmerzetillend, das kiihle
Blelbeklistlerdurch die reflektorlsche Hyperamie derDarmwande perietaltik-
anregend and auf den Darm ablettend.
Auch Einlaufe von 200 cem warmen OlivenOls odor ParaffinOls (ale Bleibe-
klistter caber Nacht) sind empfehlenewert.
Mikroklyema von 1 E1316ffel Carbo ?KOnigsfeld" auf '/a 1 korperwarmes
Walser oft erstaunlich diuresefordernd (HEISLER). (Bei Proctitie fiber
Nacht anwenden.)
Beeondere Bedeutung habenin den letzten Jabren dieeubaqualen Darm-
bader gewonnen.
b) AbleitungiiberdenDarmdurchLaxantien(vgl.Obstipation)undDarm-
pflegemittel.
Ableitung fiber den Magen mit'Hilfe von Brechmitteln (starker
Vagusreiz) bewdhrt u. a. bei: paroxysmaler Tachykardie, Urticaria (vgl.
pharmazeutiechen Index: Asarum Teep).
Ableitung caber die Niere mit Hilfe pflanzlicher Diuretika (Anregung.der
Nierentattgkett) z. B.
Convalyt oral and ad insect.,
Tropoplex,
Spec. diureticae mod. ,Madaus"
(Berberitzentee-Kom plea),
Mikroklysma mit Carbo ?KOnigefeld" Is. oben).
4. Umstimmung
1 1. mit Divie ad insect. (isotonisches Meerwasser). Zufuhr von Spuren-
elementen. die sich Im Organismus mit aktiven Eiwelpelementen wahr-
scheinlich zu lebonewichtigen Fermenten des intermediaren Stoffwechsels
koppeln. Hauptindikationseebiet: exsudative Diathese.
2. mit Acirufan. Dieeee vereinigt das Meerwaseerprinztp mit einer nicht-
toxtechen Gold- and Amelsensaurekomponente. Daher etwas verstarkter
Reizktlrper gegeniiber Divis.
3. mit Cantharoplast im Slone einer Eigeneerumtherapie (aseptisch ent-
nommenen Blaseninhalt I. m. reinsizleren). Diese Methode wird zweckmaBig
mit 1 oder 2 kombiniert, um dem Organismue reaktive ElweiilkOrper elnzu-
verleeiben.
5. Resistenzsteigerung
1. Mit Eufoliat.
einem Praparat aus friecher Artemisla absinth. (nahere Angaben caber the in
experimentellen and klinischen Untersuchungsergebnissen beobachtete
Steigerung der Abwehrfahigkeit des Organismus durch Eufollatkuren.
s. Spezialprospekt).
2. Mit Echinacin ad insect..
elnem nach Spezialverfahren hergeetellten Auszug aus derfrischen Echinacea
purpurea. IntravenOse Applikationen von Echinacin bewirken muter Er-
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in die Iilutbahn elne erhebliche Zunahme der allgemelnen Abwehrleistung!
Sic weiden in diesem Slone bei bakteriellen Infektionen gebraucht. Bet
fieberhaften Infekten, die noch nicht rite intravenose Yo ddnacinanwendung
verlangen, wird?auch durch dae perwale Echinacin eine cute redetenz-
steigernde Wirkung erzielt.
3. Mit Echinacin extern
zur lokalen Gewebsaktivierung bet chronischen, eiternd?n Wunden, Ulcera
cruria, Verbrennungen and Erfrierungeu.
4. Mit All iocaps (Knoblaueh-Olmazeret)
umstirnutender Effekt auf die Darmflora. Entwicktungshemmung auf
atypfsclte oiler pathogen Darinkeime, Bindung von Bakterien and Fanlnie-
toxinee.
6. Blutegel-Beliandhing
]lie Verwendung von Blutegeln (11irado ofticinalis) enfatammt der Volke-
medizin, sic gebort aber auch schon lange men Rdstzeag der Klinik, Diese
Theraple wurde wiederholt verlassen, hat sich aber sclibcolich doch in der
modernen Medizin durohgesetzt and zwar suit gut abgegrenzter Indikations-
stellung, z.11. Thrombose and ThrombopYlebftis, Arterioskierose. Von HOFF
wird die Behandlung suit Blutegeln auch bet Myalgien. Ischias and den an-
ginosen Beschwerden Let Pericarditis etnpfoblen. Er bezeicbnet die Blutegel-
methode bef Arteriosklerose mit Hypertonie ale die vielleh lit wirkungsvollste
Form des Aderiasses. Neben der Bluten`ziehung aus den -estauten Gefk8en
ist wabrscheinlich auch der EfnfluB des hlutgerinnungshemmenden Hirudins
auf die Thromboseneigung von Bedeutung.
VOGEI, eneptiiehlt these Behandlung tech bet intra- and subkutanen Ent-
ziindungen and Elterungen.
Weitere Indikationeu and die Behandlungstcchnik weiden in der Mono-
graphie von If. BOTTINBERO niiher besprochen.
Bei Ausetzung von 4-6 Egeln let die eatzogene Blutmeuge unter Berifck-
sichtigur:g der lange anhaltenden Nachblr.tung beachtlich. (elan muB desbalh
bet wiederholter Anwendung die entzogene Geeremtmenge berficksiehtigen.
Technik: Sauberung der Haut mit warmem Wasser. Austreuen einer ge-
ringen Menge Zucker auf die llaut. Ansetzen MR Ililfe eines ni eht.
ganz luftdicht sebliejeneleee Likdrglases cave das Anlegen
auf tlauptpartien fiber groBeren (' efhBen and ant leicht verechieh-
haren llautAellen wie z. B. auf den Augenlidei n).
(lurch Bestreuen mit Satz kann man die Egel orzeitig rum A],-
fallen bringen.
Blutegel. die fiber inflzlerten Gebieten angeeetzt waren, diirfen
nieht erneut verwendet werde:2.
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Krankheitsregister *)
Abort (drohonder)
Lues and Bang ausschliefen!
1. I Igem ein: Strenge Bettruhe, Kohabitatioae-Verbot.
Oiat: Fasten (Zitronensaft).
Wenn Corpus luteum-:Praparate versagen,
Viburnum Teep
nach Bedarf mehrma.ls taglich bis zu 4 Tabl. Dabei sieht
man in vielcn, auch hormontherapeutisch unbecinfluBten
Fallen tine ausgezeiclmete and schlagartigo Wirkung.
Viburnum Teep wird gern kombiniert gegeben mit
Agnus castus oplx.
drei- bis sechsmal taglich 15 Tropfen.
Bei habituellem Abort kann auch Vitamin E versucht
werden.
Abort (kompletter)
Nach Abrasio
Secale Teep
droimal taglich 2 Tabletten.
Abort (fieberhafter)
Echinacin ad inject.
mit 0,1 cem taglich beginnen and langsam steigern (vgl.
Prospekt and Literatur).
Abszesse
Siehe Tu.runkel, sowic Wundbehandlung.
Adipositas
Siehe Fettsucht.
A.dnexitis, Parametritis, Perimetritis
Gonorrhoe and Tuberkulose ausschlieBen!
A]Igemein: Allgemeine Fastentherapie, Perdauungsregulierung.
Physikalisch: Jo nach densTmpfndender Patlentinkuhleoderwarme
hydrotherapeutische Allgemein- oder Lokalanwendungen.
Literaturverzeiehnis an den im Text angegebenen Zahlen, z. B. H. 22;
Tehinacin ad inject. 1"1). vgl. am Ende des Krankheitsregisters.
uplx. die in der Rezeptur i1bliche Abkiirzung Mr Oligopiex
21
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i cninacm an inject. 1 %Lj
.it 0,2 eem beginnen, in 24stundigen Abstanden nach
Bcdarf steigern (vgl. Prospekt).
Ina chronischen Stadium:
Falls Behandlung bei Bettruhe moglich ist,
Echinacin ad inject.
Dosierung wie oben.
Zur Forderung des Lympl abflusses and zur Beein-
flussung etwa gleichzeitig bestehender Hypermenorrhoe
Agnus castus oplx.
dreimal taglich 16 Tropfen auf 1 EB1. Walser.
Bei lymphatisch-exsudativer Diathese vgl. ureter ,Ek-
zemgruppe".
Afterjucken
Sit.-be Pruritus.
Agranulozytose
(Angina agrarrulocytotica, Nekrose des Zahnfleisches,
Rachens oder Rectums usw.. Leukopenie, volliges oder
fast volliges Fehlen der seginentkernigen Leukozyten,
hones Fieber), beruht auf oinem meist tosiach bedingten
akuten Versagen der Leukopoese, hervoigerufen z. B.
durch Amidopyrin and seine Derivate, Barbitursaure-,
Arson-, Gold- and Wismutpraparate, Benzoldampfe,
Thiouracil, Sulfonamide, manche technische Losungs-
mittel.
Allgemein:
Sofortiges Absetzen bzw. Vermeiden der fraglichen
Noxen; Bluttransfusionen mid Blutinjektionen, Injek-
tionen von Nukleotiden oder Leberpra araten (Dosis-
steigerung niter standiger Kontrolle des Blutbildes),
Penicillin (400000 i. E. pro die). Tagliehe' Verdauungs-
regulierung mit hohen Einliiufen.
Zur medikamentosen Unterstaitzung
Osspulvin
and
0ljecorin
funfmal taglich. 1 Kinderloffel.
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S1ehe unter J osacca.
Akne vulgaris
befallt Jugendliche, heilt bis zum 21. Lebensjahr moist
von allein; nur Akne des Kinns blcibt bisweilen fiber
Pubertat hinaus. Typische Zeichen: im Gesicht and in
vorderer and hinterer thorakaler SchweiBrinne Mitessor,
oberflachliche odor tiefe Pusteln, Knoton and Abszesse,
seltener Ekzematisation; stets vcrmehrter FettfluB
(Seborrhoc).
Allgemein: Boruhrung mit Schmier6l vermeiden (Seblosser f. Jod- and
hromhaltige Medikamonte. ferner Lier. SiiBigkeiten, Schokolade. Speck
and dgl. verschlimmern die knotige, eitrige Form, daher meiden. Natiir-
11che Sonne giinstig. Fiahensonne nicht rateam.
In jedem Falle wichtig : auf Magon-Darmfunktion achten !
Bei An- and Subaziditat: Natrumin 1 EBloffel zu den
Mahlzeiten.
Bei dyspeptischen Storungen odor vermuteter Dys-
baktorie :
Fermentum Teep
dreimal taglich 2 Tecloffel nach Tisch
odor
Carbo KSnigsfeld
dreimal taglich 1 Tecloffel vor Tisch.
Die nachstehenden Proparate richten sich gegen be-
sondere Erscheinungsformen der Akne and konnen bei
Bedarf einzoln odor kombiniert angewandt werden.
Zur Beeinflussung der Seborrhoo and damit der Kome-
donenbildung
Euphorbia opix.
dreimal taglich 15 Tropfen auf 1 EBloffel.Wasser vor
Tisch.
Bei oberflachlichor Pustelbildung
Sulfur opix.
dreimal taglich 2 Tabletten in etwas Wasser vor Tisch.
Zur Erleichterung der Abszodiorung bei Akno conglobata
Ilepar sulf. opix.
dreimal taglich 1 Tablette in etwas Wassor vor Tisch.
AuBerlich bei erwiesener Vertraglichkeit, die besonders
boi mannlichen Individuen and Akne necrotica zu er-
warten ist,
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Akkonlodationsschwiiche
(Nachlassen der Sehkraft 2. 13. in'oige beruflieherr i'heranstrengung.)
Innerlich
Ruta Teep
3--8 Tabletten taglich.
p,u{3erlich
(3nerarmarin
abends 1 Tropfen in den inneren Lidwinke.l einfliel3en
lassen and leicht verreiben. nach achttagigc rAnwendung
Rehandl.ung fiir einige Zeit aussetzen.
.lkroaspliyxie and Akroischiirnie
Siehe Durchblutungsstorungen, peripher:.
Akrodermatitis atrophicans
In uianehen Gegenden Deutschlauds sehr hauflg (Baden), in anderen
nahezu unbekaunt (Rheinland). Zigarettenpaplerartlt: ddnne, zerknittei-
bare. blauviolettc Oberhaut mit durchscheinender Venenzeichnung;
meist bei Frauen. Begimr ire Praklirnakteriurn oder e' ter, Verlauf oft
prngredient.
F orderung dor Kapillardurchhlutung mil
Convalyt oral
I] eimal taglich 10-15 Tropfi_n auf ? Ta;?e Wasser vor
Tisch 3 Wochen lang;
dann fur 3 Wochen
17ufoliat
morgens and mittags2, abends I Draaec-:
da.naeh wieder
Convalyt
ur#.
G gen Beriiilrungsenrplindliclikeit and znr Resistenz-
sCie}le enter Rhinitis vasemotorica.
Itautatrophic
8ivlie Akrodermatitis atrophicans and Sklerodermie,
't riae-
Haut-Diphtherie
$it;he Wund-Diphtherie.
Hautjueken
%]if`}te Pruritus.
Itauttuberkulose
?iche Lupus vulgaris lid Erythema indi.i ratum (Bazin).
Herpes simplex (facialis, genitalis, analis')
Edue aus Blasehengruppen bestehende akute Affektion bei Magen-Darm-
sCOrungen and tteberhaften Erkranku ngen oder synchron verlaufend mit
hasen des Menstruatfonsayklus. dahor stets ursachlich behandeln. (Bei
1ernes genitalis stets an Lues den'sen, Dunkelfeld.?
I okal mehrinals tiigllchBetupfen mit
Eehinacin extern
1itl Verdllnnt.
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Naehts
Ungt. Echinacin.
Lastig wird der daucrnd rezidivierende Herpes. Hier
Resistenzstcigerung durch
Echinacin intern
dreimal taglich 20 Tropfen in etwas Wasser
odor Umstimmung mit
Acirufan
jedon 2. Tag 1 cem i. in., it. U. ab 7. In.jektion kombiniert
mit Eigenblut.
Zuverlassige Erfolge auch durch Impfung mit K.uh-
pockenvakzine in der iiblichen Weise (KELLER).
Herpes Zoster
Auftreten meist On Friihjahr oder Herbst. l;rreger wahrscheinlich iden-
tisch mit dem Windpocken-Virus. Tells polsterartige Schwellungen, tells
Blasebengruppen - biswellen mit kleinen Nekrosen - halbseitfg and
streifenfOrmig entsprechend den sensiblen Nervensegmenten. Lokal
Brennen, im Segmentbereich oft heftige Neuraiglen.
Bel herpes corneae Augenarzt konsultieren.
Obwohl die ortllchen Itreeheinungen in 2-3 Wochen spontan abklingen,
Schutz vor Superintektion and VerhUtung von Nekrosen durch
Echinacin extern,
unverdunnt als feuchte Kammer.
Zur Behandlung der oft mehrere Monate dauernden
Neuralgic:
Vor Tisch
Gelsemium op1N.
dreimal tiiglich 15 Tropfen in 1 ERloffel Wasser,
nach Tisch
Formentum Teep
dreimal taglich 1 Tecloflel, steigernd auf 3 Teeldffel pro
dosi.
In besonders hartnackigen Neuralgiefallen, abet erst
nach volligem Abklingen der ortliehen Erscheinungen
Plenosol Starke I
jeden 4. Tag eine intrakutane Injektion In Nahe der befallenen Nerven-
wurzel, Anfangsdosis 0.03 cem, vorsichtig ansteigend. Meist nach 4. In-
jektion Schmerzfreiheit lvgl. Prospekt).
Iicrzkrankheitcn
Herzinsnffizienz
Wichtigste Erkrankung des Hermees. die ze. den hiiuflgsten Todes-
ursachen zahit.
PEntstehungsweisen: Minderleistung des Ilerzmuskels (myogeoe
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/11/01: CIA-RDP80-00926AO04200040014-8
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Insuftizienz) Oder Ubermal3ige Kreielaufanforderemgen (ergogene In-
suffizienz).
A. Myogene Herzinsuffizienz
Vrsachen:
a) Infektionskrankheiten (Schadigung des Herzwv,kels durch Myokar-
ditis, Oberanetrengung, im Fleber oder maugethatte Durehblutung)
wie z- 13. ~nglna. Diphtheric, Polyarthritis. drippe, Pneumonic,
Scharlach. Fleckfleber new.
to Intoxikattonen. StoFwechsel- and Ernahruugsstorungeu: Tumor,
Kachexie, ifnterernzihrung, ht;patisches und diabetleehes Loma,
Addison, Bacedow. Myxiidem. Jramie, Phosuborvergiftung.
ci Vitaminmanget (Beriberi).
3yinptome: Ithythmussturungen, 1(.eizleitungs0drnugen, angiubee Be-
echwerden. Atemnot, Nykturle.
B. Ergogene Herzinsuffizienz
Durch die anhaltenden, abnorm gio3eu Kreislaufanforderungen kommt es
zurHypertropbie Oberech7eitettheseeingewisseaMats,sosinktdieKreis-
lauiteiatung, die Koronardurchblutung almmt ab.
I'adurch kommt es zu etner weitertm Minderung der Leistungefahigkelt
der 5itekulatur.
Lreachen: Hypertonie, Vitien, 1Omphasem, Insaftizienz des Gegen-
h, ~ezens.
N,u;h ihrer Lokalisierung nnterscheidet man drei Erse fleinungsformen der
Herzinsuifizienz:
1. Linksineufflzienz,
2. ltechteinsufflzienz and
3. doppelceitige Insufflzienz.
Bel der myogenen Herzinsuf izienz handelt es each rueist urn dOppel-
seilige,
bei der ergogene, Herzinsuffizienz am eine einseItigeInsuftizfenz.
i. (nsuffizien2 des linkon Herzens (Hypertonie, Mitral-uud Aortenvitien).
;orzfiiltige Ileachtung der oft weni?: eindrucksvollen dymptome fur die
're hdiagnose wiehtig. Daslinke h e.cz wirft bei vermiudertem Minuten-
vohimen nicht genugeud Blut aus- Ea kann die vow rechten Herten
is den kleinen Kreislauf gepulnpte 31utmenge night voltig aufnehmen.
Datiurch kommt es an einer Staumig im kleinen lir,]alauf. Das Blut
wird unter erhohtetn Druck in das Unke Herz getr)eben and bewirkt
dorl, eine Stauuugadilatation. Dadurch wird dent Iieken Herzen eine
erhYdhte h'brderleistung moglich. (Ober die Enteteheng der Stauungs-
dilatation besteht allerdings noch keine einhettliche Auffaesung
(IIOOIIILBIN). VgI. such VOLHA{ZD tuber die Bedeutung der Venen-
drucksteigerung.)
Dot rechte Herz kompensiert durch Erzeugung des 3taudruckee die
Inaufds:ienz des linken Herzens tSraudruektheorle F, MEYER).
Symptoms and Folgen: Lungeuetauln g, Odem, Uauroptyse, Stauungs-
katarrh (Bronchitis), Pleuratrauesutate, neurogene Dyapnoe durch
Reizung des Atentzentrurns fiber den: Lungenvague. Orthopnoe (Stei-
gerung der Besekwerden be! Flacidage), Nyktopnoa (ntieht]ichea
Frischlut'tbedilrfiti,s, gesteigert bis sum Asthma cardiale), kardiale
Schi:sfIo:Agkelt, Nachtschwei2e, kardialer Husten (`dtauungshusten),
tb tiirtglgkeAt der Dyepnoe vow Wetter, Absinken ion systolischen
unc.relatives Ansteigen des diaetollicben Blutdruckex. Hypertrophie
dea rechten Veutrikels, Akzeutuation des 2. Pulmonaltones, Dilatation
dea linken Herzens durch den Steudruck, Iusufflzienzstenokardie,
Unvertragliehkelt der Linkssetteniave.
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Bel dauernder Uberlastung des rechten Ventrikels geht die
Linksinsuffizienz schlieBlich In eine Itechtsinsuffizienz
tiber.
2. Insutfizienz des rechten Herzens. (Klassische Ilerzinsuffizlenz),
eindrucksvolle Symptome, leicht diagnostizierbar.
Symptoms and Foigen:
Das rechte Iierz wirft nicht geniigend Blut aus. Be kann die aus dem
groBen Kreislauf engebotene Blutmenge nicht aufnehmen. Es kommt
zur Stauung im groilen Kreislaut. Das Blot etromt unter verstdrktem
Druck in das rechte Herz and bewlrkt dort efne Sbauungsdilatation,
dutch die es zuerst zu einer erhohten Forderleistung befshigt wird.
Hypertrophie des linken Ventrikels. Stauungseyanose and Odem,
Leberstanung, Blutdrucketeigerung, Nykturle, Vorhofifhnmern mit
Arrhythmie. Schwerste Form der IIerzlnsuffizienz (klassische Herz-
insuflizienz).
3. Doppslinsuflizienz (Insuffizienz balder Herzen).
Symptome and Polgen: Erscheinungsbild symptomenarm,
Stauungen nor bei verschieden starker Schddignng bolder Herzen
moglich. Gesamtieistungsfiihigkoit scblecht.
Fur die Diagnose der kardialen Kreislaufinsuffizienz ist das Auftreten
des Anstrengungssyndroms (hamatogene Dyepnoe, allgemeinee korper-
liches MUdigkeitsgetuhl and Tachykardie) von besonderer Bedeutung.
Aus der Tatsache, dad die kardiale Krelslaufinsuffizienz unzureichende
Durchblutung des Herzmuskels, besonders MyocardanoxSmie, im Ge-
foige hat, and dadurch sekunddreine weitere Schitidiguog des Herzlnus-
kels eintritt,ergibtsich die enbedingte Forderung einerfriihzeitigen
Bebandlung.
Therapie:
Sowelt moglich BcselUgung der kausal wirksamen Faktoren: Fokal-
infektionen, Intoxikationen, Nikotinabusus. dberreichlicbe Erniibrung,
kdrperlicbe and psychlsche Uberbelastung, Mange! an Sohlaf. Schonungs-
behandlung (liettruhe, Karelltage, Obsttage and Saftfastenkuren). Keine
Gymnastik, anstreugenden Rader new. Darmregulferung. Sol alien
Forman der Herzinsultizienz steht die Bebandlung mit herzwirksamen
Glykosiden an erster Stella. Von besonderer Bedeutung ist daher die
Fruhdiagnose der hitullg nicht rechtzeitig erkannten Links- and Doppel-
insuffizienz. (Zur Sicherung der Diagnose let oft e(ne probatorischei. v,
Glykosidbehandlung zweckrniiBlg. Um sine Beunruhigung des Patlenten
zu vermeiden, empfiehit es sich, these evil. enter anderer Bezeichnung
durehzufiihren.) Je fruher and ie konsequenter eine kardiale Kreislauf-
insuffizienz mit Glykosiden bohandelt wird, desto hoher ist die Lebens-
erwartung. Nicht nur die Fuheinsufflzienz, sondern auch die Arbeits-
insutfizienz and sugar auch die latente Insuflleienz bediirfen einer Gly-
kosidbehandlung. Besonders geeignet zur Bebandlung der kardialen
Kreislaufinsuffizienz in der Praxis sired die Strophanthus- and Conval-
laria-Glykoside. Ihre hervorragende Vertragilchkeitiet auf die schnelle
Elimination and die dadurch bedingte geringe Knmulation der Substanz
and der Wirkung zu beziehen Reg]. Fr. V. KOC11, Experimentelle Unter-
suchungen fiber Convallaria maialis, Therapiekongred 1949, Karlsruhe).
Die Behandlung mit den stark kumulierenden Glykosiden der Digitalis
purpurea sollte ant die wichtigeten Indikationen begrenzt werden,da der
Patient bef der anfangs hoheren Dosierung taglicher Kontrolle bedarf.
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Me Schwierigkeiten jeder Glykusidbehandlung lievenIn derv individual)
iuilerst unterschiedlichen Glykosidbedarf. So beruhen die Mi0erfolge der
frrihere^ Convallariatherapie Was C~onvatlatoxin ist Hach Untersuchungen
an Frbsehen, hleersehweinchen un?i Katzenmit l,5 B ill. FD/g das starkste
oiler bisher bekanuten herzwirksauien (xlykoside) to der Hauptsache auf
einer zn geringen Doelerung bed zu groBem Dosicrungsintervall. 1':ine
schematisicrende llosierung Vol) Glykociden kann grnndsatzlieh niemals
zu optimalen tlierapeutischen Ergebnissen fdhren. (Odeme wirken z. B.
glr-kosidraubend. Ebenso ist Tun Fleber der Glykosidhedarf ganz wesent-
!ich erhoht, desgL but Hyperthyrecee, in geringem Malls such but kbrper-
acher and psrehischer trberbelastung). Man wiihle anfangs hohe and
ieaniige Convalytdosen. Infolge der hohen 131hnina-tionsgeschwindigkeit
rann das Intervall We auf 4 Standen reduzlertwerden; spater. z. B. nach
!,nwiisserung. genugen meist geriugere Dosen bet verl:ingertem Interval]
i Ermittlung der Erhaltnngsdosis), vgl. dazu Prospekt.
Nehen der llosierung ist bei bestintmten Arten der kardialen Kreislanf-
inenffizienz zweifeleohne such die Wahl des Gl.vko?ides von Bedeutung
(itrirkerer vagotroper 1;ifektvon Setlla and Digitalis gegendber Strophan-
thus- nod Convallaria-Glykoslden). Ausgezeichnete 19rgebnisse sind aus-
sehllel3lich mit Saftfastenkuren (3-14 Tage ttgllch 1.000 ecm frische
Obet- and Gemiieesafte, dann l)bergang auf Rohkeat, dann ganz all-
mfihlieh ttbergang auf aaizarme vegetarische Normuulkost) 3nsbesondere
bei rettleibigen Patienten zu erzielen. -Tedoch ist es Silt Riicksicht auf das
obeu flesagte fraglieh, ob es richtig iet, abzuwarten, oh nian mit Ruhe
and Nat allele auskomrnt. Sicherer and sinnvoller let es. schnellstens
den geschadigten Herzen alle Unterstiltzung, sowohl durch Glykoside
ale such durch. Ruhe and Satttasten angedeihen zu lassen and dann each
and nach auf die 7eweiis nicht meter erforderlichen Ileltualnnen an ver-
zi