1. EAST GERMAN TRADE PUBLICATION 2. CZECHOSLOVAK TECHNICAL PERIODICAL ON OIL AND COAL 3. POLISH TECHNICAL PERIODICAL ON OIL
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Collection:
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP80T00246A053000350001-4
Release Decision:
RIPPUB
Original Classification:
C
Document Page Count:
212
Document Creation Date:
December 22, 2016
Document Release Date:
May 18, 2010
Sequence Number:
1
Case Number:
Publication Date:
March 7, 1960
Content Type:
REPORT
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Attachment | Size |
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Body:
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A A. r me I
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18, U.B.C. Secs. 793 and 794, the transmission or revelation of whioh In any manner to an unauthorized person Is prohibited by law.
REPORT
SUBJECT 1. East German Trade Publication DATE DISTR. MAR 1960
2. Czechoslovak Technical Periodical
on Oil and Coal NO. PAGES 1
3. Polish Technical Periodical on
Oil REFERENCES RD
DATE OF
INFO.
PLACE &
DATE ACQ.
Soviet Bloc publications:
a. Informationsbulletin of the East German Chamber of-Foreign
Trade Kammer fuer Aussenhandel) in Austria for November and
December 1959-
b. Ropa a Uhlie, Czechoslovak technical periodical on
coal, No. 2-3, 1959-
c. Nafta, Polish technical periodical on oil, for the months of,,
October, November and December 1959.
of transmittal.
kTE X ARMY X NAVY X AIR X j NSA
t e: Washington distribution indicated by "X"; Field distribution by "a".)
X FBI
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uIpuuuuuuIuuuIuImuuuIrnuiIuuuuuuIuuIlbi
EQ RIWATI
1-12/1959
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..ie fese;i :
.. and der Zukunft zu-
gewandt . . . . . .
3
Leipzig and seine ?Alma
Mater" . . . . . . .
4
VEB ,Elektrokohle" . . .
5
Der Riese im Bodetal . .
7
Teppiche aus der DDR . .
9
Die feinmechanisch-opti-
sche Industrie der DDR .
10
Standardisierungs-Experten
in Leipzig . . . . . .
13
Die industrielle Kraft
wachst . . . . . . .
14
Handelsabkommen DDR-
Sowjetunion . . . . .
17
Das ?Gold der Ostsee" . .
20
,,Saaleglas" feuerfest . . .
21
Hochwertige Samereien
and Pflanzen . . . . .
22
10 Jahre humanistisches
Theater in der DDR
24
Das Spielzeugdorf im
Erzgebirge . . . . . .
27
Hiddensee - Schutzgebiet
der Vogel . . . . . .
29
Blither von Wert . . . .
30
Die Bedeutung des Maschi-
nenbaus in der DDR . .
31
Bitterfeld - Geburtsstdtte
der PVC-Kunststoffe . .
33
Edelsteine aus Bitterfeld .
34
TITELBILD:
Forderbriicke mit Schneerau-
mer.
LETZTE UMSCHLAGSEITE:
Universalmef3mikroskop zum
Ausmessen von Bohrlehren
Genauigkeit 1/1000 mm.
Nachdruck ist mit Quellen-
angabe erlaubt. Originalphoto-
graphien stehen unentgeltlich
zur Verfiigung. - Bei Ver-
offentlichung von Artikeln and
Bildern wird um Uebersendung
von 2 Belegexemplaren ge-
beten.
Eigentiimer, Herausgeber and Ver-
leger: Vertretung der Kammer fiir
Aul3enhandel der Deutschen Demo-
kratischen Republik in Oesterreich.
Fur den Inhalt verantwortlich: E.
Schneider, beide Wien I. Tuch-
lauben 7 a. Telephon 63 14 06-08.
Druck: Graphikon. Wien 11, Untere
Augartenstra(3e 30
5e/ir gee%rfe Desch t'sf reunde!
,5e%r geehrle /2eser !
An der Schwelle der Jahreswende
erlauben sich die Leitung and die Mitarbeiter
der Handelsvertretung der
Kammer for Au(3enhandel der
Deutschen Demokratischen Republik
in Osterreich,
Ihnen, sehr geehrte Qeschaftsfreunde and
sehr geehrte Leser,
for Ihre geschatzte Zusammenarbeit and
Aufinerksamkeit, die Sie der Erweiterung der
Wirtschafts- and Handelsbeziehungen
and des gegenseitigen Verstehens zwischen
unseren beiden Landern
in den verflossenen Monaten geschenkt haben,
auf das beste zu danken.
Unseren Dank verbinden wir mit den
aufrichtigsten Wiinschen,
daf3 im Jahre 1960 die Politik der Entspannung
der internationalen Lage and der
Verstandigung erfolgreich fortgesetzt wird
and dieses Bemiihen,
das von der Deutsdien Demokratischen Republik
auf das warmste unterstutzt wird,
dazu beitragt, die bestehenden Wirtschafts- and
Handelsbeziehungen
zwischen Osterreidl and der DDR zu fordern
and die Beziehungen auch
auf anderen Qebieten zu erweitern.
Die Leitung and die Mitarbeiter
der Handelsvertretung gestatten sich,
Ihnen ein frohes Weihnachtsfest
and ein gesundes and gludclidles neues Jahr
im Kreise Ihrer Familie and
Ihrer geschatzten Mitarbeiter zu wiinschen.
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... and der Zukunft zugewandt
GroB and gewaltig sind die okonomischen Auf-
gaben auf dem Weg zum Sieg des Sozialismus,
gravierend die Veranderungen, die auf alien Ge-
bieten des gesellschaftlichen Lebens in der DDR
vor sich gehen. Die Hauptaufgaben der Wirtschafts-
planung im Verlaufe der nachsten sieben Jahre
entsprechen sowohl der Politik fur die friedliche
Koexistenz and dem weltweiten Wettbewerb zwi-
schen den sozialistischen and dem kapitalistischen
System, als auch dern nationalen Ziel, die Deutsche
Demokratische Republik zum Vorbild fur ein ein-
heitliches, demokratisches and friedliebendes
Deutschland zu machen.
Der Schliissel zur Losung der okonomischen Auf-
gaben - unter anderem die, bis 1961 die Volks-
wirtschaft so zu entwickeln, daB der Pro-Kopf-
Verbrauch der werktatigen Bevolkerung in alien
wichtigen Lebensmitteln and Konsumgtitern hoher
liegt als der Pro-Kopf-Verbrauch der Gesamtbe=
volkerung Westdeutschlands -- ist die rasche
Steigerung der Arbeitsproduktivitat. Um these not-
wendige Steigerung der Arbeitsproduktivitat zu
erreichen, werden drei Wege eingeschlagen: Quali-
fizierung aller Beschaftigten, schnelle Entwick-
lung and Einfiihrung des technischen Fortschritts
sowie Ausbau der volkseigenen Industrie and der
auf genossenschaftlicher Basis beruhenden Land-
wirtschaft.
Das Ziel, das den Anstrengungen zur Erfiillung
der groBen Aufgaben vorangeht, lautet: Wir wollen
heute wie Sozialisten arbeiten, weil wir morgen
auf sozialistische Weise in Wehlstand and Glick
leben wollen.
Mit der Verkiindung dieses Zieles, das der
V. Parteitag der SED im Juli 1958 aufstellte, be-
gann eine breite Diskussion fiber die Plane, die
Ende dieses Jahres von der Volkskammer beraten
wurden. Der 7 Jahrplan wurde angenommen.
Greifen wir aus der Fiille der Daten dieses groB-
artigen Perspektivplanes einige heraus and demon-
strieren an ihnen das Gesicht des morgigen Tages,
die groBe friedliche Offensive. .
Die Grundkonzeption des Planes sieht vor,
daB die Industrieproduktion sich gegenilber 1957
nahezu verdoppelt, wobei die Chemische Industrie
im Mittelpunkt steht. Sie Boll ihre Bruttoproduk-
tion um mehr als 60 Prozent steigern, ihre Zuwachs-
rate ist also weit hoher als die der gesamten Indu-
strie. Das Erdol wird neben der Braunkohle der
wichtigste Rohstoff der chemischen Industrie sein.
Wir werden eigenes Erdol fordern and dariiber-
hinaus den Import von gegenwartig 1,5 Millionen
Tonnen auf 4,8 Millionen Tonnen jahrlich erhohen.
Als gerneinsames Projekt der Sowjetunion and der
interessierten sozialistischen Lander wird eine Erd-
olleitung gebaut, die auch der Versorgung der DDR
dient.
Bis 1965 muf der Anteil der Hochschulkader in
der Chemie mindestens auf fast das Fiinffache er-
hoht and der Anteil der Fachschulkader verdoppelt
werden. Die Erweiterung der Produktionskapazi-
taten fur PVC (Polyvinchlorid) erfordert um-
fangreiche Investitionen. Etwa 230 Millionen DM
werden dafiir bereitgestellt.
In der Metallurgie soil das Aufkommen an Walz-
stahl aus eigener Produktion and aus Importen
bon 4.5 Millionen Tonnen im Jahre 1960 auf 6,3
Millionen Tonnen im Jahre 1965 gesteigert werden.
Der Maschinenbau muB die Befriedigung des
stark wachsenden Bedarfs an modernsten, dem
Weltstand entsprechenden Apparaten and Aus-
riistungen fur die chemische Industrie durch Urn-
gestaltung and Spezialisierung verschiedener Be-
triebe sichern. Die metallverarbeitende Industrie
konzentriert sich auf die Zweige mit einem hohen
Veredlungsgrad. Vor allem gilt das fur den Werk-
zeugmaschinenbau, die Feinmechanik and Optik,
bestimmte Zweige der Elektrotechnik, die MeB- and
Regeltechnik, den Textil- and polygraphischen
Maschinenbau sowie fur den Verpackungsmaschi-
nenbau.
Wichtige Voraussetzungen fur die sozialistische
Umgestaltung der Landwirtschaft sind die Mechani-
sierung and der Einsatz modernster Grofmaschinen
und, Gerate. Das staatliche Aufkommen soil sich
bis 1965 gegeniiber 1957 bei
Lebendvieh (ohne Schwein) auf 178?/o
Schlachtgefliigel auf 685?/o
erhohen.
Der Anteil von Rind- and Gefliigelfleisch am
gesamten Fleischverbrauch wird dadurch auf fiber
40 Prozent gesteigert. 1965 sollen folgende Hektar-
ertrage erreicht werden: Bei Getreide 30 dz, bei
Kartoffeln 245 dz, Zuckerrtiben 375 dz, Silomais
600 dz and Futterpflanzen (Heuwert) 85 dz.
Der Wohnraumbedarf der Bevolkerung macht es
erforderj.ich, in den Jahren 1957 bis 1965 minde-
stens 750.000 Wohnungen zu bauen. Die schnelle
Starkung des sozialistischen Sektors im Bauwesen
ist die vordringlichste Aufgabe.
Die groften Kraftwerke auf Braunkohlenbasis,
die es in der Welt gibt, entstehen bei Ltibbenau
and Vetschau. Sie werden etwa 15 Milliarden Kilo-
wattstun.den erzeugen. Das ist etwa die Halfte der
gesamteni. Elektroenergie-Erzeugung der DDR im
vergangenen Jahr.
Zur ? Verarbeitung der stark anwachsenden Im-
porte au.s der Sowjetunion wird ein neues groBes
Erdolverarbeitungswerk errichtet. Neben Treib-
stoffen, Heizol and sonstigen Produkten der
Mineralolindustrie werden in diesem Werk bisher
importierte organische Grundstoffe vie Benol,
Xylol, Aethylen usw. erzeugt.
Der Aufbau der Nickelhiitte St. Egidien wird
bis zum Jahre 1963 abgeschlossen. Damit wird die
DDR bei diesem wichtigen Metall unabhangig vom
Import, ja sie wird sogar Nickel exportieren.
Den Erfordernissen unseres Au(3enhandelsvolu-
mens wird der moderne Ueberseehafen in Rostock
gerecht. Er wird eine Umschlagkapazitat von sechs
Millionen Tonnen haben.
Das Sind erstaunliche, aber reale. Zahlen. Sie las-
sen erkennen - and niemand in der DDR zweifelt
daran, daB sie erreicht werden - welch strahlen-
des Leben sich auf dieser Oekonomik aufbauen
wird. Ein kulturvolles, reiches Leben, nach Ueber-
windung des schrecklichen Erbes der Vergangen-
heit, ein bliihendes Land - das verbirgt sich hin-
ter den ntichternen Zahlen. Deshalb die groBe Teil-
nahme bei der vorbereitenden Diskussion um die
Planziffern, denn hier wird jener Vers der Natio-
nalhymne der DDR Wirklichkeit, in dem es heiBt
71 ... and der Zukunft zugewandt."
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Leipzig and seine
;,Alma.
Mater"
Leipzig ist in der Welt nicht nur als jahrhunderte-
alte Messestadt, sondern auch als alte Universitats-
stadt ein Begriff. Ihre ?Alma Mater" 'ist nach
Heidelberg die alteste Universitat Deutschlands. In
diesem Jahr blickte sie auf ihr 550jahriges Bestehen
zurilck und feierte dieses Ereignis voll junger, weit
in die Zukunft wirkender Kraft, die die besten
humanistischen Traditionen der Leipziger Universi-
tat fortfilhrt.
Mit ihrer Geschichte verbinden sich viele be-
ruhmte Namen deutscher Geisteswissenschaftler,
die hier ?gelehrt oder studiert haben, wie z. B.
Thomasius, Gottsched, Gellert, Fichte, Wundt,
Lamprecht, Ostiwald, Le Blanc. Zu ihren Studenten
zahlten u. a. Ulrich von Hutten, Leibniz, Lessing,
Goethe, Jean Paul, Klopstock. Auch der Arbeiter-
filhrer Karl Liebknecht studierte in Leipzig.
Die humanistischen und demokratischen Ziige,
die sich an der Leipziger Universitat im Kampf
gegen die einengende Feudalordnung herausgebil-
det und. sie zur Statte des Fortschritts gemacht
hatten, verschwanden in den reaktionaren Perioden
der biirgerlichen Gesellschaftsordnung, die daran
interessiert war, die demokratischen Krafte und die
Arbeiterschaft niederzuhalten: Das war insbeson-
dere nach 1848' der Fall, als liberale Wissenschaft-
'ler, wie Theodor Mommsen, Moritz Haupt und Otto
Jahn von ihren Lehrstuhlen gejagt wurden, und
mundet schliefilich in dem tiefsten Punkt im Jahre
1933. Werke der besten Deutschen loderten auf
Scheiterhaufen, 23 Professoren wurde die Lehrbe-
fugnis entzogen, viele muf3ten emigrieren oder
wurden in der Ausubung ihrer wissenschaftlichen
Arbeit behindert. Die Forschungsergebnisse wurden
zu antihumanistischen Zwecken mif3braucht.'
Der zweite Weltkrieg schlug auch der Leipziger
Universitat furchtbare Wunden. Das Hauptgebaudc
der Universitat in der Innenstadt Leipzig brannte
aus, und die Mehrzahl der uber das gesamte Stadt-
gebiet verstreuten Institute wurde von Bomben
zerstort. Unerme f3liche Werte gin yen verloren. Sinn-
lose Menschenopfer fiir? den rauberischen Krieg
hatte die Zahl der studierenden jungen' Menschen
dezimiert,'
Die sowjetische Militarregierung tat alles, um so
rasch wie moglich Forschung and Lehre an der
Leipziger Universitat wieder aufzunehmen. 1946
saf3e.n wieder'zweieinhalbtausend Studenten. in den
zunachst behelfsmaf3igen Horsalen.
Eine vollkommen,neue Etappe in der Geschichte
der Leipziger Universitat nahm ihren Anfang.
Unter Ankniupfung an. die besten Traditionen der
deutschen Wissenschaft wurden demokratische Er-
neuerungen vollzogen, so insbesondere eine Arbei-
ter-und-Bauernfakultat gebildet, die zum ersten
Mal die Tore der Universitat auch fur eine gro$e
Zahl von Sohnen und Tochtern des werktatigen
Volkes of fnete, und das Studium durch Gewahrung
von Stipendien materiell gesichert.
' Mit der Hochschulreform ' 1951 wurden in der
DDR das Zehnmonate-Studium, das gesellschafts-
wissenschaftliche Grundstudium und das Berufs-
praktikum als Teil der Ausbildung eingefiihrt. Seit-
dem ist es auch Aufgabe der Leipziger Universitat,
eine neue Intelligenz heranzubilden, die korperliche
Arbeit liebt urid ?achtet und durch -die enge Ver-
bindung von' Produktion und Lehre ein hohes wis-
senschaftliches Nivea' 'erreicht, das wiederum auf
die Praxis einwirkt. Durch'die Einfuh.rung der 10-
klassigen polytechnischenOberschule in der DDR,
in der die-Schiller gleichzeitig eine ? Ausbildung 'in
einem' Produktionsbetrieb erhalten, wird in naher
Zukunft bereits in der Schulerziehung eine Grund-
lage fur das neuartige Studium an der Universitat
gescha f f en:
Als besondere Auszeichnung fur die grof3en Ver-
dienste bei der Neugestaltung des Hochschulwesens
erhielt'die Leipziger Universitat am 5. Mai 1953 den
Namen ,,Karl-Marx-Universitat". Sie bekannte
sich damit nach den_ Worten ihres Rektors, Seiner
Magnifizenz" Professor Dr. Georg Mayer,, zu der
Marx'schen Auffassung von der Wissenschaft,als
einer geschichtlich. 'bewegenden,. revolutiondren
Kraft, welche die Aufgabe hat,, die Welt nicht nur
zu interpretieren, sondern zu verandern. Der Aus-
bau der Karl-Marx-Universitat steht stellvertretend
fur eine grof3ziigige Erwe iterung des. Hochschul-
netzes in der gesamten DDR. Fast 12.000 junge
Menschen studieren heute an der Karl-Marx-Uni-
versitat Leipzig, d. h. sechsmal mehr als vor 1945.
58 Prozent der Studenten sind Kinder von Arbei-
tern und Bauern. (Auf. 10.000 Ein.wohner kommen
Z. Zt. in der DDR 50 Studenten,'in Westdeutschland
27.) 94 Prozent aller Studenten erhalten ein monat-
liches Stipendium, von durchschnittlich "130 bis
220 DM (11 Prozent der westdeutschen Studenten
erhalten ein Stipendium, der Anteil der Arbeiter-
und Bauernkinder macht etwa 5 Prozent aus). Unter
den heute an der Karl-Marx-Universitdt wirkenden
Wissenschaftlern befinden sich bekannte Personlich-
keiten, wie der Nob'elpreistrager Prof. Gustav
Hertz, der bedeutende Philologe. Prof. Theodor
Frings, die Chirurgen Professor Max Burger und
H. Uebermuth.
Eine besondere Stellung nimmt ? die Leipziger
Universitat seit einigen Jahren durch das Institut
fur Auslanderstudium ein, in dem sich auslandische
Studenten auf. das Studium an der Universitat vor-
bereiten. Heute studieren in 'Leipzig 650 Auslander
aus uber 40 Landern. Manchem Auslander erscheint
es marchenhaft, daf3 in der DDR keine Studienge-
biihren erhoben werden und alle eine bestimmte
Stipendiensumme erhalten. Sic rind glii.cklich, daf3
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hier kein ausldndischer Student wegen seiner Haul:
farbe oder Religion verspottet, 'sondern vorurteils-
fret "internationale Solidaritat'geubt;wird.?
Fiir den ' Neu- und Wiederaufbau von Instituten,
Kliniken und. Studentenwohnheimen der Karl-
Marx-Universitdt wurden' bisher. mehr als 80 'Mil--
.liondn DM ausgegeben. In, Leipzig erntsteht ein um=
fangreiches' ` Universitdtsviertel mit einer grof3en
Anzahl von Neu- und Eruieiterungsbauten, ivie das
nac1 modernsten' Gesichtspunkten erbaute IPhysi-
kalische. Institut;, das Anatomische Institut das In-
stitu't fur Staatsveterindrkunde und Veterindr-
hygiene, das? Studentenwoh,nheim. Auch die Gesell-
,scha f tswissenschaf ten erh'alten ein weiteres Zen-
trurri in der Innenstadt. Insgesamt wird die ,Uni-
versitdtsstadt" eine Fldche von ? 11/2 Quadratkilo=
metern umfassen und sowohl die neuen als auch die
'erha'ltenen 'gebliebenen Institute, Kliniken usw.
einbeziehen:
Heute steht die Karl-Marx-Universitdt wie alle
anderen 45 Hochschulen der DDR mitten im Pro-
Das Treppenhaus im neuen Physiologischen Institut
ze f3 ;der sozialistischen. Umgestaltung. Die gesamte
Lehr- und Forschungstdtigkeit wird immer fester
. mit' der Praxis verkniipf t, in enger Zusammen-
arbeit mit den Werktdtigen die Weiterentwicklung
der Volkswirtschaft, die Erhohung des allgemeinen
Lebensstandards gefordert. Es. gibt keinen Wider-
spruch mehr zwischen den hohen humanistischen
Idealen, von denen sich der Forscher leiten ld.0t,
und der Verwendung der Forschungsergebnisse. Die
Wissenschaftler und Studenten der Karl-Marx-
Universitdt sind sich bewufit, daf3 die fuhrende
.C'tellung der Wissenschaft in den sozialistischen
Ldndern. auf der Anwendung der Lehren von Karl
'Marx beruht, dessen Name ihnen Vorbild und
Verpflichtung ist.
VEB ..Elektrok?I Ie
Im Jahrel 1842 entdeckte' der' beruhrnte deutsche
Chemiker Robert Bunsen ?die Bereiiurig diner das
Platin in der Groveschen Kette ersetz`enden Kohle".
So nann.te e,r den Verfahrenshergang zur Herstel-
lung der kiinstlichen Kohle. Bis zu' jener Zeit war
nur die fast in aller Welt vorkommeride verun-
reinigte Kohle bekannt; Von der Braunkohle, der
Steinkohle fund dem nat lrlichen Grafit, weiB jeder-
mann, daB sie Ausgangsstoffe fur Hun'derte Artikel
wurden,` ohne' die heute unser Leben nicht denkbar
ist. Wenige'r bekannt ist dagegen der Verwen-
dungszweck der fabrikmal3ig hergestellten techni-
schen' Kohle- und Grafiterzeugnisse, 1die' fiir die
moderne Industrie von groBer Bedeutung sind.
pas Anwendungsgebiet reicht von (den klein'sten
Schleifkontakten fir Potentiometer' b'is Izum Reinst-
grafitbl.ock im Atomreaktor odes bis zu ? den
'Kohleauskleidungen fi - Hochofen, I die Eigenge-
wichte bis zu 800 t erreichen.' Fir fast alle Indu-
striezweige~ ist der Schliissel zu ihrer Entwicklung
ein technisches Kohle- und Gra'fiterzeugnis.
Die Ku stkohle" erreichte ihre l iinmer 'rioch
,steigende Bedeutung durch die wertvollen' and
vielseitieniEigenschaften" 'des Kohlenstoffes. Kohle
ist chernisch resistent und widersteht dem Angriff
der gebrauchlichsten Sauren. Selbst I ',bei? ' liohen
Temperaturen verandert sie nicht ihre''Fo'rmund
nur unwesentlich ihre Festigkeit. In nicF toxydie-
render Atmosphere ist sie bei' Gluhtemperaturen
is fiber 3000? Celsius rioch bestandig. iDie thermi-
sche Leitfa'higkeit, ist ' im Vergleicli. nut anderen
festen, nichtmetallischer Stoffen holier als bei vie-
len Metalle'n, wobei der, thermische 4Ausdehnungs-
koeffizient gi nstig niedrig liegt. Technische Kohle
verfi gt auch fiber eine gute elektrisclie Leitfahig-
keit. Da der Kohlenstoff nur den festen und 'den
gasformigen Aggregatzustand aufweist, i!biidet sich
,'auf der Oberflache der Kunstkohle keine Oxyd-
schicht. Hervorragende elektrische Kontakteigen-
schaften sind dadurchi gegeben. IDiese igi nstige
Verbindung von physikalischen, elektrischen .und
chemischen Eigenschaften bietet kaum noch ein
anderes Material:
Ein flist in aller Welt, bekanntes Werk fur 'tech-
nische Kolile und Grafiterzeugnissel,produziert in
Berlin-Lichtenberg,, in der Deutschenj Demokrati-
schen, Republik. Der Volkseigeire Betrieb ?Elektro-
!kohle" (EKL) besitzt auf diesem Fachgebiet eine
mehr al.s 5Ojahrige Erfahrung. 'Nadi den' zweiten
Weltkrieg haben die Arbeiter und Tecl hiker, Inge-
nieure i und Wissenschaftler dieses Werkes die
hochwertige Produktion von 'Kunstkohle weiter-
entwickeltj Das fur den Aufbau eirie'sifriedlieben-
~den deutschen Staates wichtige _WerkI wurde ::1946.
'mit.Unterstiitzung der Sowjetunion ;wieder in Gang
kebracht. Vor allem wurde den deutscheri Arbei-
Itern Hitfe bei der anfangs sehr schwierigen' Roh-
i stoffversorgung zuteil. Bereits nach' ku`rzer Anlauf-
izeit arbeitete das Werk rentabel und, erfiillt' seit-
dem seine Produktionsaufgaben mit' hohem wirt-
schaftlichem Nutzen.
Beiin ? ?Wiederaufbau des Werkes muBten auch 1 1.
die sozialen Einrichtungen neu geschaffen' werden.
Trott zahlreicher Absaugeanlagen ihiinterlaBt die
Verarbeitung von Kohlenstaub ihre schwarzen
Spuren: Deshalb wurde bereits in den ersten Nach-
lkriegsjahreln fir die Neueinrichtung won Wasch-
und Duschraumen, eines betriebsarztlichen Ambu-
Ilatoriums, eines Inhalierraumes und diner groBen
gesorgt.- Der Betrieb er.hielt auch ein
WerkkULch
i
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modernes Klubhaus, -das sehr bald schon zum kul-
turellen Zentrum fiir alle Schaffenden wurde.
?Ein groBer Teil der Erzeugnisse dieses Betriebes
geht in ?Erfullungg der. Exportabkommen in 25 Lin=der verschiedener Erdteile. AuBer diesen festen
Handelsvertraggen.unterhalt das volkseigene Werk
noch geschaftliche Beziehungen mit 46 ' Landern.
Viele and oft auch komplizierte Spezialwunsche
auslandischer Kunden werden erfiillt. So wunscht
beispielsweise die Schweiz Anoden fur die
Schme.lzfluf3elektrolyse des . Aluminiums in hoch-
ster Reinheit, .. die ? nur einen auBerst. geringen
Schwefelgehalt haben. Das verarbeitende, Schwei-
zer` Werk liegt?.in- einem Obstanbaugebiet,.? wo
Schwefelabgase. in der Vergangenheit schwere
Scha'den hervorriefen.. ? .
Ein anderes Beispiel_:aus dem europaischen Nor-
den: 'Die skandinavischen Eisenbahnen verwenden
fur ihre Elektrolokomotiven Biigelachleifkohlen.
Die Erfahrungen zeigten, daB die Erzeugnisse ?aus
der' DDR den,Fahrdraht sehr schonen uncl ein nur
minimaler Abrieb den .Biigelschleifkohlen.. lange
Lebensdauer and somit .hohe Wirtschaftl?chkeit
sichert.
. Die Grafitelektroden, das Haupterzeugnis? des
Lichtenberger Betriebes, werden von fdhrenden
Firmen den Elektrostahlbranche seit Jahren zur
vollen Zufriedenheit -eingesetzt. Das Vertrauen in
die Qualitat der Produktion des Werkes kommt
iiberzeugend darin ` zum Ausdruck, daB seit 1950
fiir weit fiber '/4 Milliarde D-Mark technische
Kohle- and Grafiterzeugnisse in alle Welt gingen
and der Export gegenuber 1950 in diesem. Jahr
3V fach hoher liegt. Die Lieferungen in die west-
.kannten Springer Helmut Recknagel and Harry Glaf3
trainierten'bei' Zell'. am See, '..um zu den Olympischen
Winterspielen?in Hochform zu sein;
Ski-Springerelite der DDR, unter ihnen die be-
lichen Lander. weisen eine besonders ansteigende
Tendenz auf. broBe Porzellanfabriken in West-
deutschland verwenden vorwiegend EKL-Silizium-
karbid-Heizstabe, die, Ofentemperaturen bis .1400?
Celsius vertragen.
Die hohen- Anforderungen an.technische Kohle-
und Grafiterzeugnisse verlangen eine systematische
Verbesserung der Technologie and ? die Moderni-
sierung der. Fertigungsanlagen.
Damit der Betrieb die Bruttoproduktion bis 1965
urn weitere 150 Prozent erhohen kann, sind viele
Neubauten and Neuanschaffungen von Produk-
tionsmitteln vorgesehen. Fur Investitidnen stehen
dem Werk 47 Millionen DM zur Verfugung. Der
Erfiillung des . Perspektivplanes dient , auch die
Rekonstruktion des Betriebes. Sie umfaBt die Me-
.chanisierung and Flief3bandfertigung sowie. eine
moderne .MeB= and Regeltechnik zur Ueberwa-
chung einzelner Arbeitsprozesse. An . diesem Pro-
gramm arbeiten alle im Volkseigenen Betrieb
,,Elektrokohle" Beschaftigten mit. Viele kluge Ge-
danken and Erfahrungen haben bereits ihren Nie-
derschlag in Hunderten von Verbesserungsvor-
schlagen gefunden. Es bildeten sich Sozialistische
Arbeitsgemeinschaften, denen Produktionsarbeiter,
Techniker and Wissenschaftler angehoren and die
sich vorgenommen haben, den wissenschaftlich-
technischen Fortschritt zu fordern. Die erfolgreiche
Entwicklung dieses Betriebes beweist die Fahig-
keit der Arbeiter, groBe and komplizierte Aufgaben
zu Ibsen. Die Grundlagen dazu geben ihnen die
gesellschaftlichen Verhaltnisse in der Deutschen
Demokratischen Republik.
D. Studier
Gebirgsdruckforschung.
hilft derv.Bergbau
Mit der Annahme' eines Arbeitsprogrammes fur
1960 schloB ki rzlich in Leipzig die erste Arbeits-
tagung des ,Internationalen Biros fur Gebirgs-
mechanik, an der' Vertreter aus beiden deutschen
Staaten sowie aus der,, Sowjetunion, Polen, der
CSR, Ungarn, Bulgarien, England, Frankreich,
Belgien, Schweden, Oesterreich and der Schweiz
teilnahmen. Derr in dem Buro vereinigte Arbeits-
kreis, mit dessert Bildung die Deutsche Akademie
der Wissenschaften zu Berlin im Vorjahr auf
Vorschlag der internationalen Tagung fur Gebirgs-
druck beauftragt worden war, stellt sich das
Ziel, die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der
Gebirgsdruckforschung zu verbessern and den
Austausch von entsprechenden ' wissenschaftlichen
Ergebnissen zu fordern. Dadurch soil die Sicherheit
im Bergbau erhoht. werden.. Aul3erdem soll eine
'bessere Ausnutzung der Lagerstatten sowie eine
Verbesserung der Oekonomie des Bergbaus erreicht
werden. Fur 1960 wird eine internationale Tagung
zu dieseri Problemen geplant.
Der ' wissenschaftliche Sekretar des Biros,
Dr.-Ing. H o f e r, teilte mit, daB Schreiben aus
den USA' and Kanada'vorliegen, die zeigen, daB
auch auBerhalb Europas Interesse an einer Ver-
~bindung mit derv Buro fur Gebirgsmechanik be-
'steht. Wissenschaftler au's Japan and Siidafrika
'batten ebenfalls ihre ' Mitarbeit zugesagt..
Die Leitung des Biiros liegt in den Handen von
Nationalpreistrager Prof. Dr.-Ing. B i 1 k e n r o t h,
Mitglied der Deutschen Akademie der . Wissen-
schaften.
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DER RIESE IM BODETAL
Das sagenumwobene Harzer Bergland ist urn
einen modernen ,Riesen" reicher geworden. Am
zehnten Jahrestag der DDR wurde im Tal der
Rappbode die groBte Talsperre Deutschlands ihrer
Bestimmung ubergeben. Die heimtuckische Bode
and ihre Nebenfliisse, die seit Jahrhunderten
Hochwasserkatastrophen and Diirren verursachten,
wurden gebandigt and eine Gefahr fur das Hab
and Gut der Menschen im Harzer Vorland endgiil-
tig gebannt.
,,Anno 1539", so schrieb ein Chronist der Stadt
Quedlinburg fur die Nachwelt nieder, ?hat sich
der BodefluB fiber seine Ufer ergossen. Das Wasser
war so grog, daB es durch Gossen, in Hauser and
Scheunen geflossen. Auch ist viel Vieh ersoffen
and umgekommen. Manches schwacher gebaute
Gebaude ward durch die Fluten eingerissen!"
Besonders groB ist die Gefahr zur Zeit der
Schneeschmelze. So war in den letzten Tagen des
Jahres 1925 uber das winterliche Mitteldeutsch-
land eine warme Luftstromung vorgedrungen, die
ungeheure Regenmengen mitfuhrte. Die Wolken
blieben an den Berggipfeln des Harz hangen and
entluden sich. Mit dem Regenwasser sti rzte auch
das Schneewasser zu Tal, denn es hatte eine fast
eineinhalb Meter hohe Schneedecke gelegen. Das
starke Gefalle des Bodetals hell die Wasser mit
ungeheurer Gewalt dahineilen and alles fortreiBen,
was ihnen im Wege stand. Damme and Deiche im
flacheren Vorland konnten dem Druck der Hoch-
wasserwelle nicht widerstehen, sie barsten and
gaben der Flut kilometerweit den Weg uber frucht-
bare Felder frei. In der Neujahrsnacht stand das
Wasser wohl einen Meter hoch in den unteren
StraBen Quedlinburgs. Es uberschwemmte den
Marktplatz, riB Brticken ein, legte das Gas- and
Elektrizitatswerk still.
Eine weitere Gefahr fiir.das ostliche Harzer Vor-
land' war die Trockenlieit. Die Bode wurde im
Sommer zu einem kleinen Bachlein, dessen Wasser
weder fur die Felder and die Wohnsiedlungen
noch fur die standig wachsende Industrie genutzt
werden konnte. Auch der Grundwasserspiegel
sank oft so tief, daB die Felder austrockneten, die
Versorgung der Bevolkerung mit Trinkwasser and
die Belieferung der Industrie mit Betriebswasser
gefahrdet war.
Viele Plane hat es schon gegeben, urn die Fliisse
des Harzlandes zu regulieren, das Wasser zu stauen
and zu nutzen. Oft hatten Ratsherren and Burger'
rich fiber solchen Planen die Kopfe heiBgeredet.'
Nach der Hochwasserkatastrophe im Jahre 1897
hofften sie, daB der Bau von Talsperren an der
Bode and ihren Nebenfliissen endlich verwirklicht
wird. Nichts geschah, denn die Taler hinter den
geplanten Sperrmauern hatten vom Stauwasser
i berflutet werden mussen. Diese Taler aber gehor-
ten den Fi rsten, and die salen hoch oben auf ihren
Burgen and merkten vom Hochwasser nichts. Sie
dachten gar nicht daran, ihr Besitztum zu verklei-
nern and gar noch Geld fur den Bau zu geben.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts griffen Air-
sorgliche Stadtvater den Gedanken des Talsperren-
baus erneut auf. Sie griindeten einen Wasserwirt-
schaftsverband, dern alle Stadte and Gerneinden
des bedrohten Gebietes angehorten. Gemeinsam
mit dem Staat wollte dieser Verband den Talsper-
renbau verwirklichen. Wieder scheiterte das Vor-
haben, denn man wurde sich nicht einig, wie spa-
J. Hartung
ter das gestaute Wasser verwandt werden sollte.
Die Halberstadter verlangten, daB damit ihr Acker-
land bewassert werde, die Preufen pochten darauf,
daB es zur Speisung des Mittellandkanals diene,
and die Magdeburger waren nur dann bereit, Geld
zu geben, wenn ihre Stadt geni gend Trinkwasser
bekame. Der Streit um das Wasser hatte begonnen,
der Bau der Talsperre nicht.
In deli folgenden Jahrzehnten wurden neue
Plane ausgearbeitet, and endlich sollte der Bau
beginnen. Aber kaurn war der erste Spatenstich
getan, da wurden die Kapazitaten zum Bau von
Befestigungen and Bunkern fur Hitlers Krieg
eingesetzt.
Erst in der Deutschen Demokratischen Republik,
im ersten deutschen Arbeiter-und-Bauern-Staat
wurden die Plane Wirklichkeit, entstand die groBte
Staumauer Deutschlands. Doch die Rappbodetal-
sperre ist nur ein Teil des groBen Bauvorhabens.
Sie gehort zu einem ganzen System von Hoch-
wasserschutzbecken, dem Bodewerk.
Bereits in den oberen Talern des Harzes wird
die Bode mehrmals gestaut. Von Nordwesten her
flielt die Warme Bode zu Tal; ebenfalls aus Nord-
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west kommt die Kalte Bode. Nach den Planen der
Wasserwirtschaftler entstanden hier die ersten
Staudamme. Sie mussen bei Hochwasser die erste
Welle der Flut auffangen and das Wasser dann
moglichst gleichmaBig an die wgiiter talwarts lie-
genden Bauwerke abgeben.
Nachdem sich hinter diesen Dammen beide
Fliisse zur GroBen Bode vereinigt haben, pass'.ert
das Wasser weitere Stauwerke. Eigentlich miiBte
hier die Hauptsperre sein, denn die GroBe Bode
gilt als Hauptwassertrager. Aber das Tal ist nicht
tief and Breit genug and der Riickstau wurde so
weit reichen, daB mehrere Orte dem entstehenden
See zum Opfer fielen. Darum entschlossen sich die
Wasserwirtschaftler zum Bau einer Ueberleitungs-
sperre, deren Staubecken durch einen fast zwei
Kilometer langen unterirdischen Stollen mit der
Hauptsperre verbunden wird.
Und these Hauptsperrmauer reckt sich heute in
einer Lange von 420 m and einer Hohe von 106 m
aus dem tief eingeschnittenen and Lang hinge-
streckten Tal der Rappbode empor. 860.000 Kubik-
meter Beton schluckte dieser moderne Riese, der
von nun an die Fluten der Bode bandigen and
regulieren wird. Schon staut der See hinter der
Mauer and zwischen den hochaufragenden Berg-
riicken in acht Kilometer Lange seine 110 Millio-
nen Kubikmeter Wasser.
An den Zufliissen des Stausees entstehen zwei
weitere Vorsperren. Sie haben den ZufluB vorzu-
klaren and ihn von Geschiebe and Schwebestof-
fen zu befreien, weil das Wasser des groBen Stau-
sees auch als Trinkwasser verwendet werden soll.
Diese beiden Vorsperren haben auBerdem die Auf-
gabe, beim Absinken des Wasserspiegels der Rapp-
bodesperre dafiir zu sorgen, daB die Spitzen des
Stausees nicht austrocknen. Ausdiinstungen and
Muckenplagen werden dadurch weitgehend ver-
mieden.
Unterhalb der grol3en Staumauer wird noch eine
siebente Sperre errichtet, so daB zwischen dieser
and der groBen Rappbodesperre ein weiterer See
entsteht. Dieses Staubecken wird als Zwischen-
speicher in heil3er and trockener Jahreszeit fir,
eine geregelte Wasserabgabe sorgen.
Der Riese im Bodetal wird auch Trinkwasser in
gentigender Menge liefern - in jeder Sekunde
etwa zwei Kubikmeter. Durch einen drei Kilometer
langen unterirdischen Stollen fliel3t es zum neuen
Wasserwerk. Fiir spater ist der Bau einer vierhun-
dert Kilometer langen Fernleitung geplant, die den
Industriegebieten um Magdeburg and Halle-Merse-
burg jahrlich sechzig Millionen Kubikmeter Trink-
wasser zufi hren wird.
Bei der Projektierung des Talsperrensystems an
der Bode wurde auch die M6glichkeit einbezogen,
die gezahmte Kraft des Wassers in Elektroenergie
umzuwandeln. Da soll zum Beispiel mit dem' fiir
Trinkzwecke entnommenen Wasser ein Laufkraft-
werk betrieben werden, das standig den erzeugten
Strom ins Netz gibt. An den Gefallestufen der ein-
zelnen Sperren sollen weitere Kraftstationen er-
richtet werden. AuBerdem soll ein unterirdischer
Stollen das Wasser zur Stadt Thale hinableiten.
Dort wird ein Kraftwerk die erzeugte Energie vor
allem an die Industrie der Stadt hefern.
So geht ein Werk seiner Vollendung entgegen,
das alle deutschen Regierungen seit 1890 nicht fer-
tigbrachten. In sozialistischer Gemeinschaftsarbeit
schaffen Arbeiter and Ingenieure am Bodewerk,
einem GroBbau des Sozialismus in der Deutschen
Demokratischen Republik. Und die Stadtschreiber
von Quedlinburg werden kiinftig in ihren Chroni-
ken nicht mehr von Hochwasserfluten and Diirre-
jahren berichten, sondern von einem modernen
Riesen, der sich im Bodetal breit macht and nach
dem Willen der Menschen die Naturgewalten ban-
digt.
Isotope fur Grundwasserforschung
Vereinfacht, verbilligt and beschleunigt wird
die Untersuchung der Grundwasserverhaltnisse bei
Tagebauaufschliissen durch die Anwendung einer
neuen Methode zur Bestimmung der Stromungs-
geschwindigekit von Grundwasser. Diese Methode,
bei der radioaktive Isotopen verwendet werden,
haben das Institut fur angewandte Radioaktivitat
Leipzig and das Geologische Institut der Berg-
akademie Freiberg erstmalig in der DDR erprobt.
Damit haben die Wissenschaftler der beiden Insti-
tute einen guten Beitrag zur Erreichung der Ziele
des Siebenjahrplanes geleistet, in dem es heiBt:
?Die geologische Erkundung ist beschleunigt zu
entwickeln."
Neben Grundlagenforschungen fiihrt das Insti-
tut in Zusammenarbeit mit volkseigenen Betrieben
zahlreiche Zweckuntersuchungen durch. So sind
gegenwartig im Synthesewerk Schwarzheide Ver-
suche im Gange, die Starke von Rohrwandungen
mittels Gammastrahlen zu messen. Es wird das
Funktionsmuster eines Gerates entwickelt, das
durch Korrosion (von der Oberflache ausgehende
chemische Zerstorung) entstandene diinne Rohr-
wandstellen in den Syntheseanlagen anzeigt, die
zu Explosionen fiihren konnen.
Auch den Werktatigen der Sodawerke Bernburg
le'sten die Wissenschaftler des Instituts wertvolle
Hilfe. Das Werk besitzt eine sieben Kilometer
lange meist unterirdisch verlaufende Endlaugen-
leitung. Sie wird durch sogenannte Molche (Reini-
gungsgerate), die mit einer Fliissigkeit durch die
Leitungen gedriickt werden, gesaubert. Blieb ein
solcher Molch im Rohr stecken, so muBte er bis-
her Lange and miihselig gesucht werden, ehe er
entfernt werden konnte. Die Leipziger Wissen-
schaftler markieren jetzt die Molche mit Kobalt
60, and sie konnen mit Hilfe eines empfindlichen
McBgerates (Szintillationszehler) in kiirzester Zeit
gefunden werden.
DDR griiBt Gaste aus Uruguay
Der President der Volkskammer der DDR. Dr.
Johannes Dieckmann, empfing vor kurzem im
Gebaude der obersten Volksvertretung der DDR in
Berlin die Parlamentsdelegation aus Uruguay, die
auf Einladung des Presidiums der Volks-
kammer zu einem mehrtegigen Besuch der
DDR in Berlin eingetroffen war. Dr. Dieckmann
hieB die uruguayischen Politiker herzlich will-
kommen. Er erinnerte an die Besuche von Parla-
mentariern aus Kolumbien and Peru in der DDR
and bezeichnete in diesem Zusammenhang die An-
wesenheit der Gaste aus Uruguay als Beweis #iir
die Bestrebungen der lateinamerikanischen Staa-
ten, das gegenseitige Kennenlernen and Verstehen
zu fordern.
Der Leiter der Delegation and President der
Deputiertenkammer Uruguays, Rodriguez CamussD
dankte fur die Einladung in die DDR, die den Mit-
gliedern der Delegation die Moglichkeit geben
werde, ,wirkliche Kontakte mit der Realitat DDR
aufnehmen zu konnen. Wir Sind sicher, daB wir
mit unserem Besuch dem Wunsch unseres Volkes
entsprechen, der auf ein friedliches Zusammen-
leben aller Volker hinauslauft", erklarte Rodriguez
Camusso, der abschlieiend seiner Hoffnung Aus-
druck gab, daB Bich die Beziehungen zwischen der
DDR and Uruguay festigen mogen.
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Teppiche aus der DDR
sind immer aktuell
Auf dem Territorium der DDR liegen bedeutende
Teppichbetriebe. Dies trifft sowohl auf die GroBe
derselben als auch auf deren Leistungsfahigkeiten
zu. Fast in alien bekannten Techniken werden in
gleichem. MaBe im orientalischen wie auch im
modernen Genre standig neue, dem Zeitgeschmack
entsprechende Dessins mit hohen Gebrauchswert-
eigenschaften angeboten. Doch auch in Bracken.
Bettumrandungen and Auslageware ist ein breites
Angebot anzutreffen. Das Geheimnis dieser hohen
Leistungen and deren stetigen Steigerung besteht
darin, daB in diesen Werken zum Teil 100j5hrige
Produktionserfahrungen and ein breiter Stamm
hochqualifizierter Facharbeiter, Techniker, Ingeni-
eure and Entwerfer, die durch gewissenhaft aus-
gebildete Nachwuchskrafte laufend Zuwachs er-
halten. vorhanden sind. Im harmonischen Zusam-
menspiel von Tradition and neuester Technik war-
den diese in aller Welt geschdtztenQualit5tsteppicl-ie
geschaffen.
Das Spitzenerzeugnis stellt z. Z. wohl der Keshan-
Super des VEB Halbmond-Teppiche Oelsnitz/V. dar.
Dieser durchgewebte Doppelteppich wird aus
reinem Wollkammgarn gefertigt. 340.000 Noppen
per Quadratmeter sowie eine Florhohe von 10 mm
bilden eine aufierst dichte samtweiche Flordecke.
die in zarter filigranartiger Feinheit in Anlehnung
an persische Originale gemustert ist. Die Qualitat
,,Tabris-Super" sowie die ubrigen Halbmond-
Standardartikel sind in ihrer Klasse nicht minder
wertvoll. Bemerkenswert ist die Tatsache, daB in
diesem Betrieb Axminsterteppiche bis zu 12 in
Breite and beliebiger Lange ohne Naht gefertigt
werden konnen. Doch auch Axminsterteppiche in
moderner and klassischer Auffassung werden in
reicher Auswahl gefertigt. Im Orient-Stickverfah-
ren ist es ebenfalls moglich, Sonderanfertigungen
fur spezielle Zwecke and Wiinsche vorzunehmen.
Ebenso wie Halbmond-Teppiche sind in ihrer
Klasse die WTF-Erzeugnisse bekannt and stets gern
gekauft. Die Tournayqualitaten Viktoria-Elite,
Patna, Ajek oder Konia-Extra stehen hinsichtlich
Qualitat and Gebrauchswerteigenschaften gleich-
wertig neben den Axminsterqualitaten Megris.
Wax and Bagdad-Extra. Fast alle Florteppichquali
taten werden sowohl in reiner Wolle als auch in
100 Prozent Dederon oder Mischungen (Wolle/Zell-
w'olie) gefertigt.
Das Sortiment Auslageware, Laufer and Bettum-
randungen ist hinsichtlich Musterung, Fertigtechni-
ken and Materialzusammensetzung nicht minder
umfangreich. Besondere Beachtung verdient jedoch
die Qualitat ?Auveka", die als Bodenbelag in samt-
lichen Verkehrsmitteln sehr gute Gebrauchswerte
erzielt. Fur das III. Deutsche Turn- and Sportfest
in Leipzig wurde aus dieser Qualitat ein Riesen-
teppich von 8250 mQ GroBe geschaffen, um eine Be-
schadigung der Rasendecke durch die Massenfrei-
iibungen zu verhindern. Doch auch in Eisenbahnen.
Bussen, Schiffen and Flugzeugen wird ..Auveka"
mit gleichem Erfolg wie in Theatern, Lichtspiel-
hausern and Wohnungen verwendet. Eine Neuent-
wicklung bildet die aus Spezial-Teppich-Zellwolle
gefertigte Auslageware Qualitat ?Derby".
Alle diese positiven Momente sind geeignet. den
guten Ruf der Teppicherzeugnisse aus der DDR
standig weiter zu festigen and neue Kunden zu ge-
winnen.
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Die feinmechanisch-optische Industrie der DDR genieDt: Weltruf
Die stolzen Ergebnisse eines zehniahrigen erfolg-
reichen Aufbaus und zehntausende Verpflichtun-.
gen zur Erfullung neuer Aufgaben - das waxen
die Gescherike. die die Burger der DDR am 7. Ok-
tober auf den Geburtstagstisch ihrer jungen Re-
publik legten. Unter diesen Geschenken nehmen
die Produktionsergebnisse und Verpflichtungen
aus der feinmechanisch-optischen Industrie einen
hervorragenden Platz ein. Die Arbeiter, Techniker
und Wissenschaftler dieses Industriezweiges tragen
mit ihren Erzeugnissen von hoher Qualitat und Pra-
lands -- im Gebiet der Deutschen Demokratischen
Republik - und Stadtenamen wie Jena, Dresden,
Magdeburg, Teltow, Rathenow, Gorlitz, Leipzig,
Suhl, Glashi tte, Ruhla usw Sind in der ganzen
Welt mit den Qualitatserzeugnissen der feiinmecha-
nisch-optischen Industrie untrennbar verbunden.
Trotz der schweren Folgen des Hitler-Krieges ge-
lang es den fortschrittlichen Kraften unter der Fi h-
rung der Arbeiterklasse und mit aktiver Hilfe der
Sowjetunion die feinmechanisch-optische Industrie
in der DDR so zu entwickeln, daB ihre Produktions-
Im Kamera-Werk Ilia gee Dresden
zision entscheidend dazu' bei, die Mechanisierung
und Automatisierung anderer Industriezweige zu
beschleunigen und durch den standig wachsenden
Export das Ansehen der DDR in der Welt weiter
zu starken.
Erzeugnisse ?aus der feinmechanisch-optischen
Industrie Deutschlands besitzen schon seit vielen
-Jahren Weltruf und haben den Weltstand der Tech-
nik mitbestimmt. Das Zentrum dieses traditions-
reichen Industriezweiges liegt im Herzeri Deutsch-
kapazitat heute ein Mehrfaches des Vorkriegsstan-
des betragt und die Qualitat dieser Erzeugnisse auf
dem Weltmarkt wieder mitbestimmend ist, in vie-
len Fallen sogar absolute Spitzenklasse darstellt.
Qualitat und Prazision, zwei untrennbare Be-
griffe, die mit den Erzeugnissen aus der feinmecha-
nisch-optischen Industrie aufs engste verbunden
sind, haben dazu gefuhrt, dab die vielfaltigsten Ge-
rate aus diesem Industriezweig wieder zu gefrag-
ten Handelsobjekten in aller Welt wurden. Diese
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Entwicklung trug dazu bei, dal die junge DDR;
die in der ? Indu9trieprod'uktion in 'Europa.' ari 5.
Stelle steht, heute mit,uber 100 Landern Handels'-
beziehungen unterhalt..
Die Leipziger Messe; heute'wieder pines der ~wich-
tigsten Handelszentren der Welt, beweist neben
vielen anderen iinternatioiialen Messen und Ausstel-.
lungen immer aufs Neue welche. hervorragenden
Ergebnisse ,durch- ? die ' in', der DDR . verwirklichte
enge Zusammenarbeit zwischen Arbeitern und ?Wis-
senschaftlern. erzielt werden konnen
'So wurden allein von den- Optisch_en Werken
Jena von 1947 bis 1959 242 vollig netie Gerate ent
wickelt und in 'das Produktions= und 'Lieferpro
gramm des` Werkes uberfiilirt. 'Dabei- wurde der
Anteil der wissenschaftlich-technischen Gerate 'am
Gesamtprogramm von '26,4.,Prozent' im Jahre 1949
auf 50 Prozent im Jahre 1959 erhoht.
Enige der bedeutsamsten und international an-
erkannten' Neuschopfungen .sollen diesen gewaltigen
Ent .vicklungsprozeB . veranschaulichen.
Fur die , groBen Aufgaben der. Chemie wurden
auf deco Gebiet'der 'optischen Mef3gerate im Jahre
1959 allein 51 Gerate ent*ickelt, darunter das ,;In-
dustriespektroskop" fur visuell - quantitative
Schnellanalysen mit hoher Auflosung (besonders
fur , Stahluntersuchungen): der ,,Dreiprismenspek-
trograph" als Routinegerat.auch fur Rahmenunter-
suchungen; der erste deutsche ,Plangitterspektro-
graph mit Brennweite '2 m und mit Prazisions-
gittern. mit 6.50, 1000 oder 1200 Furchen je Milli-
meter; das,vollautomatisch registrierte ,Ultraspek
trophotometer UR 10", in deco hochste feinmecha-
nisch-optische Prazision mit groBter elektronischer
Leistungsfahigkeit verbunden ist; das lichtelektri-
sche ,Regis'terphotomete'r", das mit seiner Ueber-
tragungsgenauigkeit von 0,001 mm uniibertroffen
ist.
Um dem Maschinenbau bei; der Erfiillung. der
hohen Qualitatsanforderungen zu helfen, wurden
eine Vielzahl.von Feinmef3geraten fur die vielfal-
tigsten und genauesten Messungen entwickelt, zum
Beispiel die ,UniversalliingenmeBmaschine" fur
Gro13- und' Werkzeugmaschinenbau; das ,,Winkel-
teilungsmef3gerat" als Hochgenauigkeitsmel3gerat
zur Ueberpriifung von Teilkbpfen, Rundtischen,
Zahnradern, Rastenscheiben, Polygonen usw.; das
?Schragungswinkelmeflgerat" zur genauen Zahn-
richtungsmessung an Gerad-? und Schragstirnra-
dern; das Spiegelfeindehnungsmef3gerat" zur Be=
stimmung des Elastizitatsmoduls und zu Feindeh-
nungsm;assungen, mit 'denen noch Dehnungen, von.
p,0001'mm ermittelt werden konnen.
Auf, dem,Gebiet der ol?jektivenMeBniethodewur-
den -ebenfalls beachtliche Erfolge erz elt. Neuent-
iwicklungeri,- wie Prazisions-McBpot"entiomi2ter",
?Unilauf-" und ?Instrumentenpotentiometer", .
(?Magnet= . und Wendekupplungen f ir,F Zwecke der
Regelungste[chnik und Automatisierung wurden ge-
schaffen. }
Mit,dem ,,Pneumat" wurde eine Grupe yon Bau
~einheiten iur Verfiigung gestelltmit, denen in der
Maschine auf 1/1000 mm sicher . gemessen ,und
Schaltvorgange ausgelost , werden konnen, wobei
die vollig lberiihrungs-;und damit'1ye'r'schleiBfreie,
!MaBabnahme bei Selbstreinigung der~;Me`Bstelle von
Schmutz, Schmier- und Kuhlmitteln Vrstmalig in
der Welt is t. ( i
Ein Spitzenerzeugnis auf dem?Weltm arkt.ist auch
ider. neue Sekundentheodolit ?Theo '.010" mit,; ge-
strecktem Spiegellinsenfernrohr und dadurch prak-
,tisch vollig beseitigtem!sekundaren. Spektrum
Den ,4n I Prazisiori - uniibertroffenenl :astronomi-
schen Gersten der Optischen Werke I Jena 'folgte
ein weiitere Neuentwicklung, das , 2 m,IfUniversal-
spiegelt.eleskop". Es- ' ist' das erste seiner ;Art . it der.
Welt' uiid zugleich 'das groBte* ;und ireprasentativste
der im? Jenaer-Werk je gebauten a'st'ronon-asche'n
Gerate.,,Das Teleskop wird in einer. Ste'rnwarte' der
Deutse.hen I Akademie der Wissenschaften bei. Jena
der photographis'chen. photoelektrische'nl und, spek- -
ttrogr'apk ischen. Untersuchung =?vonI Sterner ,und
Sternensystemen dienen. Das ,,Kernspurmef3mikro-,
!.skop" ist die wichtigste Neuerung :auf dem Gebiet
der Mik:roskopie. DiesesMikroskop mit der Genauig-
keit v6n.leinigen Hu ndertsteln einestt sMillimeters
zur Ausmessung der Spuren. von Elementarteilchen
hoher :Energien in. phdtographischenI-Emulsionen,
wird zur Zeit von keinem. anderer Gerat in der
Welt erreicht. Alsletzte der Neuerungen;aus Jena
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.sei das ?Elektronenmikroskop Modell D 2'' erwshnt.
Es ermoglicht den Wissenschaftlern das- Vordririgen
in den Bereich ? der Ultrastrukturen ' und dient so
der Erkenntnis. des Aufbaues der Materie sowbhl
in der Technik his. auch in der B_iologie Mind Medi
zili.
.'Um die Leistungsdichte der feinmechaliisch-opti-
schen Industrie der DDR zu vervollstandigen, aired
noch -zahlreiche Erzeugnisse? anderer Betriebe-der
DDR erwahnenswert.
Die Erzeugnisse des VEB Rathenower Optische
Werke, -wie -das ,Kleinbildkamera7Mikroskop Mi-
krophot D 16 B-Z", der` anormorphotisehe' Vorsatz,
Rectimascop 64/2x" fur Tonfilmkinotheatermasch -
nen,' das ..Photokolposkop" nach Miill'er7Mellaga,.
und .das Metallspektroskop ,RD-M"') :zur'Bestini-
mung von metallischen Legierungsbestandteileri le-
gen so ein gutes. Zeugnis von der Qualitat.und Prs
zision feinmechanisch-optischer Erzeugnisse ab wie
die reiche Anzahl von Foto- und Kinogeraten des
VEB -Foto- und Kino-Werk Dresden Oder' des'Be-
triebes .Ihagee. Kamerawerke AG Dresden. Nanien
wie Exakta, Varex, Praktina, Pentacon, 'Exa. Prak-
tica, 16, D 1 und D 2 sind heute vom internatiorialen
Foto- and Kinomarkt, nicht mehr wegzudenken.:,
Die korperliche. Arbeit des werktatigen Menschen
durch?dem Einsatz von halb- und vollau_ toniatische'n
Gersten zur-erleichtern ist einer der::Gr_undsdtze.
Sozialistischer Arb`eitsweise. So stellt' der^VEB'Fein-
meBzei.igfabrik Suhl: rieben vielen anderen MeB-
get ateri halbund .vollautomatische FeinmeBgerate
herd die: zuni:grof3en Teil einmalig, in der: Welt?'da-
stehen. Hohe Leistungsfahigkeit bei. bester ;Qualitat
und?,Genauigkeit sind einige der Merkmale, 'die
diese Gerate'.auszeichnen. -Aus dem gr?oBen Pro=
gramm dieses Betriebes sollen nur eiriige ;;Erzeug=
nisse. genannt sein. Zum. Beispiel der_'steuernde
Feinzeiger ,,Schalt-Elektro-Compar".fiir die. Grup-
') Dieses Gerat.'wurdc auf Wunsch dem Techriologischen Ge-
werbernuseum, Wien IX, WahringerstraPe 59, Herrn Prof.,
Syejda, leihweise zur Verfugung gestellt.
pensortierung von Prazisionsteilen in der Massen-
fertigung; das ,Mehrstellenprilfgerat Nr. 4060", mit
dem gleichzeitig bis 20 Messungen vorgenommen
werden konnen; der ,Hochleistungskugelsortier-
.automat Nr. 4130", der bis zu 18.000 Stuck Kugeln
pro Stunde kontrollieren kann. Sortierautomaten
fur Zylinderwalzen und Nadeln. bzw. Kegelrollen
sowie . das halbautomatische Prufgerat fur kom-.
plette Nockenwellen - sind weitere Spitzenerzeug-
nisse.dieser interessanten Fertigungsreihe.
Hochste Prazision beweisen auch die Erzeugnisse
des VEB FeinmeB Dresden. Die in diesem Betrieb
hergestellten Teilmaschinen, wie ,Kreisfeinteil-
maschine TKF 950",. ,,Ldngenteilmaschine TLF
1000" mit einer Genauigkeit von ?1 (2'+ - 0,002. L)
zur 'Herstellung von MaBstaben, Salen usw. ge-
nieBen hohes' Ansehen im Ausland und stellen Ge
rate mit Weltniveau. dar.
Hohe Ganggenauigkeit und gefallige Formgebung
zeichnen die im VEB ? Glashtitter Uhrenbetriebe
und dem VEB ?Klement Gottwald", Uhren- und
Maschinenfabrik Ruhla, - hergestellten Armband-
uhren. Taschenuhren, -Wecker, Schiffswanduhren
und Chronometer ails. Sie legen genau wie alle
anderen Erzeugnisse der feinmechanisch-optischen
Industrie der DDR Zeugnis ab von derv hohen Grad
der Fertigkeit unserer werktatigen Menschen.
Doch nicht nur im Femstgeratebau und der opti-
schen Industrie?sind `solcle grof3eri'`Erfolge zu ver-
zelchnen wie sie vorausgehend geschildert wurden.
Die Industrie .fur: mechanische: Erzeugnisse. grof3e-
rer Bauart hat ebenfalls beachtliche' Leistungen er-
zielt. So hat der VEB Werkstoffprufmaschinen Leip-
zig heute in seinem Prograrnm 50 Prozent neue und
30 Prozent, meBtechnisch stark verbesserte Kon-
struktionen aufzuweisen, zum Beispiel die neue
..Zug-Druck-Prufmaschine" fur 40, Mp Hochstbela-
stung und der ?Festigkeitsprufer" fur Belastung bis
40 Kp der 'alit trsgheitsarmen Kraftmesser und
selbsttatig ntergrierendem Schaulinenzeichner ver-
sehen ist,, beide Baujahr 1959.
Fur, Gerate der .Betriebsmef3-Regel und Steuer-
technik kind' Betriebe wie VEB Gerate- und Kegler-
werke Teltow, VEB Karl-Marx=Werk "Magdeburg
oder..der VEB McBgeratewerk Quedlingburg heute
feststehende Begriffe fur leistungsfahige hochquali-
tative Erzeugnisse.
Das letzte grol3e Gebiet der feinmechanisch-opti-
schen Industrie umfaBt die Betriebe der Medizin-
technik. ' Einige Spitzenerzeugnisse sollen auch hier
die Leistungsfahigkeit dieses Industriezweiges cha-
rakterisieren. ' Vom VEB Medizintechnik Leipzig
ist als. Neuentwicklung und absolutes Spitzener-.
zeugnis auf. dem Weltmarkt die Kleinkinderlunge
436 - zu nennen. Sie ist speziell fur die Beatmung
von Kleinkindern und Sauglingen bei Atemlah-
mung, . hervorgerufen durch Poliomylitis entwik-
kelt. worden ' und bietet oft die einzige Moglichkeit,
den erkrankten Kindern Rettung zu bringen.
Im gleichen Betrieb werden auch die bekannten
Medi-Endoskope fur alle Fachdisziplinen der Me-
dizin hergestellt. Doch nicht nur in der Human-
Medizin, sondern auch in der Dental-Medizin kann
die DDR beachtliche Leistungen aufweisen. Die
vom VEB Dentaltechnik Potsdam entwickelte ,,Den-
taltaleinheit Modell 905" laBt im Hinblick auf
Zweckmaf3igkeit und Schonheit keinen Wunsch des
Praktikers offen. So ist das Gerat mit einer Hoch-
leistungsbohrmaschine, die bis zu 16.000 U/min er-
reicht, und einer Spriihkiihleinrichtung fur Bohr-
und Schleifarbeiten 'im Sc.hnellauf ausgestattet. Da-
neben sited Speifontane, Instrumententisch und
Ultrarotspelctral-Fotometer vollautomatisch registrie-
rend.
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eine komplette Schwachstromeinrichtung mit allem
Zubehor vorhanden. Der VEB Transformatoren-
und Rontgenwerk Dresden baut die in vielen Lan-
dern bestens bekannten and anerkannten Gerate
der Rontgen- and Elektromedizin. Das neueste Er-
zeugnis dieser Art ist das Bewegungsbestrahlungs-
gerat TuR TG 2. Es ist fur die verschiedensten Pen-
delbestrahlungen geeignet. Samtliche Stehfeldbe-
strahlungen sind ebenfalls moglich. Das Charakte-
ristikum ist wohl der speziell fur die Bewegungs-
bestrahlung konstruierte, auf Schienen fahrbare
Lagerungstisch. Er ist nach alien Seiten beweglich
sowie um 360? schwenkbar. Ferner ist die Dreh-
achse des Pendelsystems durch Motorantrieb mit
Eil- and Langsamgang hohenverschiebbar.
Die angefuhrten Beispiele konnen keinesfalls An-
spruch auf einen vollstandigen Ueberblick fiber die
in letzter Zeit auf dem Gebiet der Feinmechanik-
Optik in der DDR neu entwickelten Gerate erhe-
ben. Sie lassen jedoch deutlich das schnelle Tempo
der technischen Entwicklung der feinmechanisch-
optischen Industrie der DDR erkennen_
2 m Teleskopspiegel fur eine Sternwarte in der DDR.
Hersteller Optische Werke Jena.
Standardisierungs-Experten in Leipzig
,,Die Lehrschau der Standardisierung ist eine
Pioniertat. Man kann die DDR nur dazu beglUck-
wiinschen". Mit diesen Worten charakterisierte der
President des Amtes fur Standardisierung der
CSR, D o s t a 1, die Lehrschau. Dostal, der ebenso
wie der Leiter des Standardisierungsamtes
Ungarns, Paul T a k a c s, and der Leiter des bulga-
rischen Amtes, Dipl.-Ing. Jordan P e t r u s c h e w,
der Lehrschau hochste Anerkennung zollt, betonte
vor Pressevertreterr}, in Leipzig werde eindrucks-
voll demonstriert, welche grol3e Bedeutung die
Fragen der Standardisierung fur den technischen
Fortschritt and die Verstarkung der internationa-
len Beziehungen der sozialistischen Lander haben.
Am Sonntag herrschte schon kurze Zeit nach der
Eroffnung in den riesigen Hallen Hochbetrieb,
der an die Zeit der Leipziger Messe erinnerte. Die
ersten Besucher waren vor allem Wirtschaftsfunk-
tionare aus den Betrieben and Vereinigungen
Volkseigener Betriebe. Vor den Exponaten fanden
lebhafte Diskussionen statt. Ueberall wurden eifrig
Notizern gemacht. Einer der vielen tausend, die am
ersten Tag die Lehrschau besuchten, war Werk-
direktor B o r n s c h e i n vom VEB Spinnereima-
schinenbau in Karl-Marx-Stadt. Eingehend stu-
dierte er die von der Sowjetunion auf der Lehr-
schau ausgestellten Universal-Aufbauvorrichtun-
gen. Bei einer derartigen Vorrichtung zum Drehen
von Ringaul3endurchmessern kann z. B. die Mon-
tagezeit von 30 Stunden auf 1,5 Stunden gesenkt
werden. ?Die Lehrschau veranschaulicht ein-
drucksvoll, welche grollen Moglichkeiten der Stan-
dardisierung gerade im Maschinenbau noch vor-
handen sind", meinte der Werkdirektor. Er teilte
mit, dal3 aus dem VEB Spinnereimaschinenbau
Karl-Marx-Stadt in den kommenden Wochen 80
Arbeiter, Techniker and Ingenieure die Lehrschau
besuchen werden.
Gitterkopien in Serie
. Sechs hochwertige Gitterkopien (optische Pra-
zisionsbauelemente) hat im Oktober eine soziali-
stische Arbeitsgemeinschaft unter der Leitung von
Diplomphysiker Hubert Pohlack im VEB Optische
Werke Jena fertiggestellt. In verhaltnismallig kur-
zer Zeit war es den Wissenschaftlern, Technikern,
Ingenieuren, Meistern, Laboranten and Facharbei-
tern gelungen, ein neues Verfahren zur Herstellung
von Gitterkopien zu entwickeln. Die Originalgitter
sind Meisterwerke feinmechanischer Entwicklung
and Fertigung, die in Deutschland nur im VEB
Optische Werke Jena hergestellt werden. Mit der
Serienfertigung der hochwertigen Prazisionsbau-
elemente wird Mitte nachsten Jahres begonnen.
Diplomphysiker Hubert Pohlack erklarte, dal3
these Arbeit ein Beispiel ist, wie im Siebenjahr-
plan im. Optik Werk Jena der Anteil wissenschaft-
licher Gerate im Produktionsprogramm stark er-
hoht werden kann.
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Die
sm)"strielle Kraft
von Peter N i e c k e
Die. Pumpe des schwarzen Goldes
,,Schwarze Pumpe" - der Ort ist fur jeden Be-
wohner der DDR heute ein Begriff der geballten
Kraft und unermef3lichen Reichtums. Noch sucht
man vergeblich seinen Namen auf der Landkarte,
denn die ?Schwarze Pumpe" war noch vor drei
Jahren ein Gasthaus, inmitten diirren Kiefernwal-
des zwischen Cottbus und Spremberg. Diese Ab-
geschiedenheit anderte sich bald'nachdem Geolo-
gen hier riesige Braunkohlenvorkommen entdeckt
hatten.
Auf einem Raum von etwa 10 qkm entsteht nun
das grol3te wirtschaftliche ?Vorhaben der Republik,
das Braiznkohlen-Veredlungskombinat ?Schwarze
Pumpe". Nach Fertigstellung dieses Industriegigan-
ten werden taglich 100.000 t Braunkohle verarbei-
Schon 1960 wird die Produktion im Kombinat ?Schwarze
Pumpe" anlaufen und bis 1965 der Aufbau vollendet
sein.
tet. Um sie der Erde zu entreif3en, mussen riesige
Bagger taglich bis zu 500.000 cbm Abraum be-
wegen.
Braunkohle ist das schwarze Gold der Republik.
Bereits im Jahre 1955 lag die DDR mit einer Ge-
samtforderleistung von 200 Millionen Tonnen jahr-
lich - das sind 41 Prozent der Weltproduktion -
an der Spitze der Rohbraunkohlenforderung und
-Verarbeitung aller Lander der Erde. Die ?Schwarze
Pumpe" als grof3te und vollkommenste Veredlungs-
anlage der Welt wird these Leistung noch betracht-
lich vergrof3ern. Je drei Kraftwerke und Brikett-
fabriken, eine GroBanlage fir die Gaserzeugung
und zur Aufwertung fliissiger Kohle-Werkstoffe
wachst
(Fortsetzung)
sowie zahlreiche Spezialfabriken werden in ihrer
Leistungsfahigkeit und Dimension die bekannten
Anlagen von ,Leuna" bei weitem ubertreffen.
Auf diesem imposanten GroBbauplatz des Sozia-
lismus erhebt sich heute schon der erste fertige
Riesenbunker mit einem Fassungsvermogen von.
28.000 t Rohbraunkohle. Von ihm fuhren lange
Forderbandbriicken zu den Aufbereitungs- und
Trocknungsanlagen, die die Braunkohle durchlau-
fen muI, bevor sie - zu Briketts geprel3t wird. Die
erste Brikettfabrik und die dazugehorigen.Verlade-
anlagen sind fertiggestellt, sie liefernbereits tag-
lich 9000 t Briketts - bis Jahresende 700.000 t -
fiir Industrie und Haushalt.
Wahrend in einem Tagebau die GroBbagger Ab-
raum fordern, werden zwei weitere Gruben plan-
maBig erschlossen. Schon 1965 sollen drei Brikett-
fabriken, drei Kraftwerke und das Werk fur
Druckvergasung voll produzieren. Zu den drei
Kraftwerken werden 12 Turbinen mit einer Lei-
stung von, je 25 Megawatt gehoren. Der taglich im
Kombinat gesamte: erzeugte Strom wurde.
ausreichen, um den Tagesbedarf von GroB-Berlin
zu decken. Sechs Millionen Tonnen Briketts, 2,7
Millionen Tonnen Trockenkohle fur die Vergasung,
1,1 Millionen Tonnen Trockenkohle fur die Erzeu-
gung von Schwachgas, 3,2 Millionen cbm Schwach-
gas fur die Ferngasleitungen, 2,5 Millionen Tonnen
Hochtemperaturkoks, 75.000 Tonnen Mittelol und
dazu eine grof3e Zahl weiterer Erzeugnisse wird
das Kombinat nach der Fertigstellung jahrlich lie-
fern.
Zur Bewaltigung dieser gewaltigen' Aufgaben
sind 16.000 Werktatige notig, 12.000 fur das Kom-
binat und 4000 fur die Tagebaue. Fur sie alle ent-
steht eine neue Stadt, die zweite sozialistische
Stadt der DDR; die sich eng. an das alte Hoyers-.
werda anschliel3t. Schon jetzt haben hier 1000
Werktatige ein neues Heim bezogen. Insgesamt
werden 22.000 neue Wohnungen gebaut. Eine elek-
trische Schnellbahn wird die Werktatigen taglich
in das 15 km entfernte Werkgelande bringen.
Neben den Wohnungen entstehen moderne Ge-
schaftsstral3en und Restaurants, Krankenhauser,
Polikliniken, Klubhauser, Theater, Kinos und an-
dere Kulturbauten. Die Ufer eines Sees werden
mit einem Sportzentrum und bliiheriden Parkanla-
gen zu einem Erholungsgebiet fur alle werden.
Die Papierschlange von Schwedt
Das in den letzten Tagen des faschistischen Krie
ges stark zerstorte Ackerbauernstadtchen Schwedt
an der Oder sieht einer Zukunft entgegen, von der
die grol3ten Optimisten unter den Burgern vor
einem Jahr noch nicht einmal zu traumen wagten.
Aus der ehemaligen zuruckgebliebenen preuBisch-
militaristischen Garnisonsstadt wachst schon in den
nachsten sechs Jahren ein neues Industriezentrum
der DDR. Bereits heute sagen die Bewohner, wenn
sie ihre Arbeitsstelle aufsuchen, ?Wir gehen ins
Oel" oder ;Wir gehen ins Papier"..
Das heiBt mit anderen Worten, sie nehmen am
Bau des gewaltigen Erdolkombinats, dem Endpunkt
der 4000 Kilometer langen Erdolleitung aus der
Sowjetunion, teil, oder am Aufbau eines zweiten
groBen Industriewerkes, der groBten und modern-
sten Papierfabrik Europas. Hier, an der deutsch-
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polnischen Friedensgrenze, unmittelbar am ' Haupt-
produktionsmittel Wasser, das die Oder ' liefert,
wird these Papierfabrik entstehen. Die Kahne mit
dem Rohstoff, Holz, das die DDR aus. Finnland und
der Sowjetunion importiert, fahren auf der Oder
bis ins Werk.
Im Gegensatz zu anderen GroBbauten des Sie-
berjahrplanes ist von. der kiinftigen Papierfabrik
Hoch nicht viel zu sehen, denn der Grundstein
wurde erst am 17. Juli 1959 gelegt..Dennoch fiihrt
scion eine neue BetonstraBe zu den standig wa'ch-
senden Grundmauern der beiden Hallen fur das
Werk. Sie werden je 350 Meter lang sein und die'
mbdernsten Maschinen beherbergen.
An einem neuen Hafenbecken wird bereits ge-
arbeitet. Hier wird das ; Importholz entladen, ge-
stapelt . und dann durch Schwemmrinnen in die
Verarbeitung gegeben. Ein zweites Hafenbecken
ist fur die Kahne vorgesehen, mit denen die fer-
tigen Produkte abtransportiert werden. ,
Bereits im kommenden Jahr wird in einer Halle,
deren Umgebung heute' noch einer Mondkrater-
landschaft gleicht, die erste Papiermaschine aufge-
stellt, 1962 folgt die zweite, und 1965 soil das Werk
volt. mit vier groBen Maschinen produzieren.
Die neue Fabrik wird, nach Vollendung taglich
700. Tonnen Papier und Kartonagen erzeugen,' das
entspricht der Ladung von etwa 80 Eisenbahnwag-
gons. Die Leistung, die heute.5000 Arbeiter in den
herkommlichen Papierfabriken vollbringen, wird
hier dank der modernen Technik von 1000 Kraften
bewaltigt werden konnen:
Bezirk Frankfurt/Q
im Jahre 1965
Erk
50 Sdiu/ex it
1090U teffiWu/augd,
35145 k)okxuugen,
Uersorguxyys -uxa
:Yultureixrlcktuxgex
o
Funtenwalde
Frankfurta.0.
Energiegeladener Spreewald
Knapp 60 km sudwarts von Berlin liegt der
Spreewald, ein beliebtes romantisches Ausflugs-
ziel. Hier wurde der Spree-FluB einmalig ubermu
tig, sprang aus dem Hauptbett und ?teilte mit seinen
wohl mehr als 50 Armen ein Gebiet sumpfiger Wie-
sen+ und rauschenden Erlenwaldes. in eine groBe
Kui nftiees
EnE rgiezentrumder'DDR
Erweiterugl1959
11961
Braunkohle 01.
son
V ?ckerode ONE
Lubbenau/, ?
Cottbus
4i attendoil
iPZ1g j
Schwarze P;umpe
//MEN V* hvr*
Nlederwartha, *
Dresden
Berz'd6rf'
I; Am Rande"dieses Gebietesraber lager ein Schatz,
an dessen Ausbeutung nunmehr 'fieber1iaft' gear-
/, beitet wird. Es ist die Braunkohle, diet 'bei der kle'i-
nen Spree.valdstadt Lubbenau in starken Schicht6n
vorkornmt~ Sie soil nicht erst'iberllange Strecken
zur Verarbeitung abtransportiert werden. Deshalb
beschlo13 die Regierung; der DDR, direkt am Rande
der Gruben das groBte Warniekraftwerk Europasi
zu bau:en.l in Lubbenau wachsen bereits Wohn-
blocks empor, statt 6000 EinwohnerIwi`rd die Stadt
bald 15.000 haben, Kraftwerkarbeiter' und Kohle-;
kumpe]:. G
Noch vor einem Jahr eilten groBe ,;,und , kleine t
Kippfa].lrzeuge hin und.her, ebnet6h schwerf illige;
Planiermaschinen das Gelande, das,zuvor von den
Sprengladungen zur Rodung.des Waldesi'aufgerissen,
wurde. Heute steht bereits 'ein Quintett von vier
140 Meter I hohen Schornsteinen an diesem Ort, der
fiinfte .ist -im Werden. Zwei weitere kdmmen' noch
hinzu, siel wachsen taglich um 2,501 Meter. Ihre
H6he verhindert, daB die Umgebung des kiinftigen,
Kraftwerkes von Flugasche beiastigt wird. Weiter,
als 30 Kilometer wird der Wind diesel verhaltnis-'
maBig geringe Staubasche davontr'agen 'und zer-
streuen.. Die erste 50-Mega-Watt-Turbine, die die
Arbeiter des VEB-Bergmann-Bor'sig, in Berlin
sechs Wochen vor dem gestellten Terrain uberga'-
ben,.ist-, montiert.
Der Teilbetrieb I dieses groBten undimodernsten
Warmekraftwerkes in Europa- ist bereits in ,seinem-
ganzen' AusmaB erkennbar. Alleinj das Herz - des
ersten Kraftwerkes die Maschinenhalle, hat eine
Hohe vonl 45 Metern-rDas Werksgelande umfaBt
eine Fl.ache von fast eineinhalb Quadratkilometern,
fi of Kilometer muBte Oman laufen,' wollte man es
ganz umschreiten._ Nach seiner Fertigstellung im
w ? Finowtai
~ ~
1s
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Jahre 1962 soil das Kraftwerk Lubbenau eine Lei-
stung von 1300 Mega-Watt erreichen, das ist zwei
Drittel jener Strommenge, die 1936 im gesamten
Gebiet der heutigen DDR erzeugt wurde.' In den
herkommlichen -Kraftwerken wurde bisher aus
drei Kiiogramm Rohbraunkohle durchschnittlich
eine Kilowattstunde Elektroenergie erzeugt; dank
seiner modernen Anlagen wird Lubbenau daraus
etwa die doppelte Energiemenge produzieren. Der
Kraftwerkbetrieb. wird vollkommen mechanisch
and automatisch ablaufen. Auf langen Forderban-
dern flielit in standigem Strom die Rohbraunkohle
aus Tiefbunkern fiber eine Brecheranlage and eine
Muhle in die Feuerraume der gewaltigen Kessel.
70 Werkzuge werden taglich 600 Tonnen Kohle her-
anbringen, dazu liefert der nahe SpreefluB stiind-
lich 5600 cbm Wasser, das sich in.Dampf verwan-
delt oder die Anlage kizhlt.
Wasser ist 'genug..vorhanden and Kohle lagert in
einem Vorrat von mindestens 700 Millionen Tonnen
vor den Toren des Werkes. Wasser and Kohle zu-
sammen ergeben Energie, den Lebenssaft fur un-
sere Wirtschaft. Allein bis 1960 wird, die Republik
die Kapazitat ihres Verbundnetzes.um 1200 Millio-
nen Watt Elektroleistung erhohen. Die DDR steht
in der Energieerzeugung hinter der Sowjetunion
an zweiter Stelle im sozialistischen Lager. In der
Pro-Kopf-Erzeugung liegt sie sogar an der Spitze
and i bertrifft selbst Westdeutschland.
Wunderkuche an der Neifle
Das ji ngste Kind der DDR erblickt soeben unter
Donnergetose das Licht der Welt. Es wird zum
Chemiegiganten an der NeiBe, zu einem Werk fur
die Grofproduktion. von Dederon and Lanon-Sta-
pelfasern fur die weiterverarbeitende. Textilindu-
strie. Bei Guben erfUllt sich sichtbar die Losung
fur das groBartige Chemie-Programm der DDR:
,,Chemie bringt Brot - Wohlstand - Schonheit."
Von der Schonheit ist allerdings auf diesem kom-
menden Werkgelande noch nicht viel zu spuren.
Der Besucher schreckt jeden Augenblick auf, denn
mit ohrenbetaubenden Krachen werden alte starke
Betonklotze in die Luft gejagt. Staubwolken Millen
standig den Platz ein. Aber mit etwas Phantasie
kann man in diesem Wolken bereits jetzt erkennen,
wie es sein wird, wenn 1962 der erste Teilbetrieb des
neuen Kombinates fertiggestellt ist. Schon 1963 sol-
len 50 Prozent der Kapazitat des ab 1965 voll ar-
beitenden Werkes erreicht sein. Am Ende der Sie-
benstufenrakete der DDR, dem ersten Siebenjahr-
plan, wird die Wunderki-iche der modernen Che-
mie jahrlich 4000 TonnenDederon and 10.000 Ton-
nen Lanon-Stapelfaser produzieren. Damit soil aber
die Entwicklung des Werkes noch lange nicht ab-
geschlossen sein.
Das neue Chemie-Kombinat Guben wird vor al-
lem aus zwei riesigen Werkhallen bestehen. Die
Halle der Dederon-Fabrikation erreicht eine Fassa
denlange von 60 X 185 Metern. Hinzu kommt ein
eigenes Kraftwerk. Mit einer Fassadenlange von
200 X 100. Metern wird das Werk fur die Herstel-
lung der Lanon-Stapelfaser aufwarten. Einen gro-
Ben Komplex bilden auBerdem die Werktstatten
and Wirtschaftsgebaude, die kulturellen and sozia-
len Einrichtungen des Betriebes.
Vorlaufig sind auf dem ausgedehnten Gelande
erst wenig mehr als 100 Werktatige an der Arbeit,
die sich noch ausschlieBlich mit der Einrichtung
der Baustellen beschaftigen. Im kommenden Jahr
wird mit dem Bau von Wohnsiedlungen begonnen,
denn die Zahl der Arbeiter soil schon 1960_auf 1000
his 1500 ansteigen and sich bis 1962 noch einmal
verdoppeln. Fur die. Chemiearbeiter entsteht west-
lich von Guben eine eigene kleine Stadt mit 2500
Wohnungen, hinzu kommen weitere 800 Wohnungen
am Industriegelande. Es bedarf keine'r hellseheri-
schen Fahigkeiten, um schon jetzt zu erkennen, daB
auch die alte Tuchweberstadt Guben, die Geburts-
stadt des ersten deutschen Arbeiterprasidenten
Wilhelm Pieck, einer neuen, noch ungeahnten Bliite
entgegensieht.
Zur Fri h jahrsmesse 1960
28.II.-8.III.
von Wien nach Leipzig mit den
Fluggesellschaften ?Interflug" DDR
and ,Malev" Ungarn.
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Handelsabkommen
DDR - UdSSR
Zwischen der Sowjetunion and der Deutschen
Demokratischen Republik wurde am Sonnabend den
21. November d. J. in der sowjetischen Hauptstadt
ein langfristiges Handelsabkornmen fur die Jahre
1961 bis 1965 abgeschlossen and ein Protokoll fiber
den Warenaustausch im Jahre 1960 unterzeichnet.
Das Volumen der beiden Abkommen betragt uber
12,5 Milliarden Dollar. ErfahrungsgemaB ergibt
sich durch die jahrlichen Zusatzabkommen uber
den Warenaustausch noch eine durchschnittliche
Steigerung um 10 bis 15 Prozent. - Die bedeut--
samen Dokumente wurden vom Stellvertreter des
Vorsitzenden des Ministerrats der DDR and Mini-
ster Mir Auf3enhandel and Innerdeutschen Handel,
Heinrich Rau, and dem Minister fur AuBenhandel
der UdSSR, Patolitschew, unterzeichnet. Diese Ver-
einbarung stellt nicht nur das groflte Handelsab-
kommen dar, das jedes der beiden Lander wahrend
ihres Bestehens je abgeschlossen hat, sondern ist in
ihrem Unfang zugleich einmalig in der Welt.
Das fiber die Verhandlungen veroffentlichte
Kommunique hat folgenden Wortlaut:
,,Die in Moskau zwischen den Handelsdelegatio-
nen der Deutschen Demokratischen Republik and
der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken ge-
fi hrten Verhandlungen fiber gegenseitige Waren-
lieferungen in den Jahren 1960 bis 1965 wurden am
21. November 1959 mit der Unterzeichnung eines
Protokolls uber den Warenaustausch im Jahre 1960
and eines langfristigen Abkommens uber die gegen-
seitiaen Lieferungen in den Jahren 1961 bis 1965
erfolgreich beendet."
Grundlage der Verhandlungen war das im Herbst,
1957 abgeschlossene langfristige Handelsabkommen
fur die Jahre 1958 bis 1960 sowie das Protokoll der
Besprechungen zwischen den Regierungsdelegatio-
nen Uber gegenseitige Lieferungen der wichtigsten
Waren his 1965.
In dem jetzt unterzeichneten Abkommen sind
Warenlieferungen in Hohe von 1,875 Milliarden
Dollar, im Jahre 1960 and von uber 10,6 Milliarden
Dollar in den Jahren 1961 his 1965, also insgesamt;
von mehr als 12,5 Milliarden Dollar vorgesehen. Im
Abkommen fur die Jahre 1961 bis 1965 sind fur die
gegenseitigen Lieferungen die Kontingente der
wesentlichen Waren festgelegt, die durch die ab-
zuschlief3enden Protokolle fur die einzelnen Jahrc
noch erganzt and erweitert werden.
Die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
liefert an die Deutsche Demokratische Republik in
den Jahren 1960 bis 1965 in grof3em Umfang Roh-
stoffe, Nahrungs- and GenuBmittel sowie in stei-
gendem MaBe Erzeugnisse des Maschinenbaus and
andere Fertigwaren, die fur die Versorgung der
Volkswirtschaft and der Bevolkerung der Deu.schen
Demokratischen Republik benotigt werden, zurn
Beispiel fiber 32 Millionen Tonnen Steinkohle, fiber
12 Millionen Tonnen Eisenerz, fiber 8 Millionen
Tonnen Koks, etwa 15 Millionen Tonnen Walzwerk--
erzeugnisse sowie Rohre and Roheisen, uber 17
Millionen Tonnen Erdol, fiber eine halbe Million
Tonnen Baumwolle, 8,5 Millionen cbm Holz, etwa
200.000 Tonnen Zellstoff sowie grole Mengen Bunt :-
metalle, wie Aluminium, Kupfer, Blei, Zink and
Ferrolegierungen.
Ferner liefert die Union der Sozialistischen So-
wjetrepubliken in groBem Umfange Getreide, Oel-
Ein 7,1 m Zahnkranz fiir den groJ3ten Drehofen-Typ
wird im Thalmann-Werk, Magdeburg, bearbeitet.
?saaten, Pflanzenol, Butter, Fleisch sowie 34.000 Per-
sonenkraftwagen. Aullerdem sehen die Warenlisten
wachsende sowjetische Lieferungen von Maschinen
and Geraten vor, insbesondere Bagger and Straf3en-
bauausri stungen, Ausrustungen fur Walzwerke and
fur die chemische Industrie, Erdolbohrausriistun-
gen, Hebe- and Transportausriistungen, Werkzeug-
maschinen and Kugellager and Schiffnavigations-
gerate.
Die Deutsche Demokratische Republik wird in
diesen sechs Jahren fur rund 4 Milliarden Doller.
Erzeugnisse des Maschinenbaus nach der Union der
Sozialistischen Sowjetrepubliken liefern, unter
anderem Kuhlwagen and -ziige fur 122,5 Millionen
Dollar, Langstrecken-Personenwagen fur 415 Mil-
lionen Dollar, Seefracht-, Seefahrgast- and Fische-
reischiffe fiir fiber 0,5 Milliarden Dollar, Zement-
fabriken fur 156 Millionen Dollar, Ausrustungen
fur die Nahrungsmittelindustrie fur 200 Millionen
Dollar, Kiuhlausriistungen fur 42,5 Millionen Dollar,
technologische Ausrustungen fur die chemische
Industrie fiir 175 Millionen Dollar, Ausrustungen
fur die Leichtindustrie fur 187,5 Millionen Dollar
and Werkz:eugmaschinen, einschlieBlich Schmiede-
und Prefausriistungen, fur rund 375 Millionen
Dollar.
Ferner erhalt die Union der Sozialistischen So-
wjetrepubliken Chemikalien fur rund 0,5 Milliarden
Dollar sowie in erheblichem Umfange Massenbe-
darfsguter, im wesentlichen aus der Leichtindustrie.
Die Verhandlungen wurden in freundschaft.-
lichem Geist gefiihrt. Ihr Ergebnis fordert wesent,
lich die beschleunigte Entwicklung der Volkswirt-
schaft beider Lander and tragt in bedeutendem
MaBe dazu bei, die in den Siebenjahrplanen gestell-
ten hohen Ziele zu erreichen.
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evgamvn-j!/luseum
Am 7. Oktober 1959, zum 10. Jahrestag der DIR, wurde in dem
StaatlichenMuseum auf der Museumsinsel in{erlin der wieder-
hergestellte Pergamonaltar zur Besichtigu P freigegeben.
Das weltbekannte Marmorfries erstand in al$r Schonheit and
kann von den vielen Besuchern aus dem Inlund Ausland be-
wundert werden.
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Dos ?Gold der Ostsee"
Von Edmund, Bret tschneider
Weit drauf3en auf der Ostsee glitzern die Schaum-
kronen der Wellen, die von der aufgewuhlten See
mit ungestumer Gewalt gegen die Diinen geworfen
werden and dabei Seegras and Tang anschwem-
men. Die Urlauber sitzen dann verdriefllich in ihren
Heimen oder schauen dem Spiel der Wellen zu.
Fur sie besteht Badeverbot. Den Fischern aber
lacht bei diesem Wetter das Herz im - Leibe, and
freudig hort man sie sagen: ?Es ist Zeit nachBern-
stein zu suchen." Mit Heugabeln and Haken ziehen
sie dann den Strand ' entlang and breiten den an-
gespUlten Plankton aus, urn die kleinen braunlich
gelbblitzenden Steinchen zu finden - das Gold der
Ostsee.
Dieses Gold des Nordens war es, das in alter Zeit
ein schones and heute. sehr traditionsreiches Kunst-
handwerk ins Leben rief. Die Bernsteinbearbeitung
zu Schmuck and Kunstgegenstanden wird seit
Jahrhunderten in vollendeter handwerklicher Ar-
beit von Bernsteinschleifern ausgefuhrt. ~ Nicht
allein Schmuckgegenstande, sondern auch aus
Bernstein angefertigte Hausaltare,. zierliche Prunk=
schranke, Scl glen, Schnitzereien and Intarsien-
arbeiten gehoren als deutsche Meisterleistungen
des 17. and 18. Jahrhunderts zu den Kostbarkeiten
in- and auslandischer Museen.
Der Mittelpunkt der Bernstein-Schmucki d strie
in der DDR ist der schmale KUstenstreifen zwischen
dem Saaler Bodden and der Ostsee - das Fisch-
land. Hier wurde in der Kleinstadt Ribnitz der'
Fischland-Schmuck geboren. Aus einer Gold_ ? and
Silberschmiede entwickeltet Bich die volkseigene
Bernsteinmanufaktur Fischland Schmuck Rib-
nitz
11952 kam der erste gro6e Erfolg fur den yolks-
eigenen Betrieb. Die Jury sagte ,,Ja" zu den vor-
gelegten Mustern, and damit! zog der VEB-Fisch-
land-Schmuck zum ersten ' Mali ins Grassi-Museum
zur Leipziger Messe ein. GroBes Aufsehen erregte
der Betrieb dann 1954 auf einer Ausstellung kunst
handwerklicher Arbeiten in Frankfurt/Main, wo
erg bei den Experten aus den europaischen Landern
ungeteilte -Bewunderung farad.' Der Betrieb arbeitet in Serienproduktion. Aber
Serienproduktion ist nicht Massenproduktion; denn
fast alle Arbeitsgange an einem Stuck werden von
ein- and demselben Arbeiter ? ausgefuhrt. Ausnah-
men sind das Schleifen urid Einpassen sowie die
,I
geworden.
Schmuck ein Begriff. Die IDDR exportiert einen
groBen Teil der Bernsteinschmuck-Produktion teach
Frankreich, Belgien, Holland Finnland, Italien,
dem Libanon, Venezuela, Irdien and in die sozia-
listischen Lander. Fur Marokko and Aegypten
fertigt der VEB Fischland-Schmuck vor allem mo-.
hammedanische Gebetkranze,!an. Das verarbeite'te
,,Gold der Ostsee" ist zu einem! beachtlichen Export-
artikel der Deutschen Dernokratischen Republik
Herstellung feinster -Kettched,tund anderer-hoch
spezialisierter Produktionsstufen. Grof3ere 'Bern-,
steinstiicke werden mit einem Spaltmesser oder '
mit einer kleinen Bandsagel j zerlegt. Auf einer l'
routierenden Scheibe erhalten,die zurechtgeschnit-
tenen Stuckchen nach derl Modellzeichnung ihre
Form. Nach der Mattpolitur,wird der Stein mit:
einer ledeinen Schwabbelsclieibe auf Hochglanz
poliert. Diese muhselige Arheit ~dauert Stunden and
wird mit, der gleichen technischen Prazision wie
das Schleifen eines Edelsteine`s: ausgefuhrt.
Alle Entwurfe werden vdn einem Kollektiv des
Betriebes entwickelt. Ein berufenes Gremium, dem
Fachleute mit einer abgeachlossenen Ausbildung
an einer Fachschule fur angewandte . Kunst ange-
horen, priift sehr kritisch j eden einzelnen Entwurf.
Nach muhseliger Kleinarbeit glitzert dann der
Schmuck in den Schaufenstern der Geschafte and
zeugt von den vollendeteni'Meisterhanden, die ihn
schufen. Hier findet ein honiggelber! Krustenbern-
stein, der das Sonnenlicht aus seiner Tiefe feucht-
schimmernd widerstrahlt starke Bewunderung.
Dort entzuckt ein feines'rFiligran-Armband mit
Bernsteineinlage das Herz eines Madchens. Aber;
nicht nur auf dem Inlandmarkt ist Fischland-
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Saaleglas - feuerfest
Glas, das uns in den mannigfaltigsten Formen
als fertiges Erzeugnis begegnet, ist nicht gleich
Glas. Es ist kein einheitlicher Werkstoff schlecht-
hin, aus dem man Fensterscheiben, Trinkglaser und
andere Gebrauchsgegenstande oder auch Zier- und
Schmuckglaser herstellt. Ebenso unterschiedlich
wie der Verwendungszweck der Glasarten ist ihr
ProduktionsprozeB.
Hunderttausenden Hausfrauen in aller Welt ist
z. B. das ?feuerfeste Haushaltsglas" ein Begriff.
Sie alle kennen die Kindermilchflaschen, meist aber
auch Backschalen, die ihnen als Kochgerate und
Tafelgeschirr zugleich helfen, praktisch und hygie-
nisch zu kochen und den Tisch ohne besonderen
Aufwand schon und appetitlich zu decken. Damit
ist bereits der wesentliche Unterschied zu anderen
Glasern aufgezeigt. Es wird niemandem einfallen,
ein gewohnliches Trinkglas auf den Herd zu stellen,
um darin etwas anzuwarmen oder gar zum Kochen
zu bringen. Eine Hausfrau, die mit den Vorzugen
des feuerfesten Haushaltsglases aus Jena vertraut
ist, kann eine Backschale aus feuerfestem Glas
ohne Bedenken dieser Beanspruchung aussetzen.
Die feuerfesten Glaser aus Jena zeichnen sich
durch groBe thermische Widerstandsfahigkeit aus,
so dalI sie weitgehend unempfindlich gegen starke,
plotzliche Temperaturschwankungen sind. Durch
these Vorteile eignen sie sich besonders gut fur
den Gebrauch im Haushalt. Beim Einfiillen heiBer
Fliissigkeiten in kalte Glaser besteht keine Sprung-
gefahr. Die mit heil3er Milch gefiillten Kindermilch-
flaschen konnen ohne Bedenken unter kaltem Was-
serstrahl gekiihlt und die verschiedenen Backfor-
men - kenntlich an der ,Goldoliv-Tonung" -
zum Kochen, Backen, Braten, Diinsten und Schmo-
ren benutzt werden. Beinahe unbegrenzt verwend-
bar sind die runden Schiisseln mit Deckeln in ver-
schiedenen Formen und GroBen, ferner die Back-
und Bratschalen, die gleichzeitig als Deckel dienen.
Ovale, hohe und flache Back- und Bratpfannen
eignen sich gut fur die Zubereitung von Geback,
aber auch von Gefliigel-, Fisch-, Eier- und Fleisch-
gerichten. Kleine Formen, wie z. B. fur Wiirz-
fleisch und Spiegeleier, vervollstandigen die reiche
Auswahl.
Zu erwahnen ist nosh der Kartoffeldampfer, des-
sen Form den Deckelschiisseln entspricht. Sein be-
sonderer Vorteil liegt darin, dalI die Kartoffeln im
Dampfer aufgetragen werden konnen und infolge
der hohen thermischen Widerstandsfahigkeit lange
heiB bleiben. Er leistet der Hausfrau aber nicht nur
als Kartoffeldampfer, sondern auch als Abtropf-
schale gute Hilfe beim Waschen von Gemuse,
Frrichten und Salat.
Das groBe Angebot an feuerfesten Glasformen
ermoglicht es, in jedem Haushalt die ,gldserne
Kuche" zu verwirklichen. Wer feuerfestes Glas be-
nutzt, weiB, daB Vitamine, Duftstoffe und Warme
den Speisen erhalten bleiben. Der Deckel wird beim
Kochen nicht entfernt, weil der Kochvorgang durch
die glasernen Wande von auBen erkennbar ist. Auch
beim Backen kann das Braunen und richtige Durch-
backen des Kuchens gut beobachtet werden. Feuer-
festes Glas nimmt weder Geruch noch Geschmack
an, weil die Oberflache poren- und riBfrei ist. Des-
halb kann jede einzelne Form fur die verschieden-
sten Gerichte verwendet werden. Das lastige Um-
fiillen, die dadurch bedingten Speisenverluste ent-
fallen, und das Abwaschen erfordert nur nosh die
Halfte der Zeit und Arbeit.
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich auch die
dunnwandig geblasenen Haushaltsglaser wie Kaffee-
maschinen, Teeservice, Kakaokriige, Milchtopfe,
SolengieBer, Tee-, Punsch- und Wasserglaser. Bei
diesen Erzeugnissen sind die thermischen Eigen.-
schaften mit besonderer Formschonheit vereint. Sie
stellen eine Zierde fur jeden Haushalt dar.
Die Handhabung der Kaffeemaschine aus feuer-
festem Glas ist einfach und der Kaffee von- beson-
derer Giite und Ausgiebigkeit, weil das kostliche
Aroma des Kaffees erhalten bleibt.
Ein Genul und eine Augenweide ganz beson-
derer Art ist der glasgedeckte Teetisch. Die feinen
Teekarinen, -tassen und -schalen mit ihren klaren,
gediegenen Formen geben der Teestunde einen be-
sonderen Reiz.
Wer feuerfestes Glas aus Jena kennt, schatzt es,
weil er immer wieder neue Vorteile entdeckt. Es
ist das Geschirr des modernen Haushalts.
14'anaelsvereinbarung
DDZ - Danemark
Eine Handelsvereinbarung zwischen der DDR
und Danemark fur das Jahr 1960 wurde in Berlin
abgeschlossen und von den bevollmachtigten Ver-'
treterri der Kammer Mir AuBenhandel der DDR
und der maBgebenden vier danischen Wirtschafts-
organisationen unterzeichnet. Entsprechend den
vereinbarten Warenlisten wird die DDR u. a. Ma-
schinen, Braunkohlenbriketts, Kali, Erzeugnisse
der optischen Industrie, Textilien und andere Kon-
sumgUter liefern und dafiir aus Danemark Erzeug-
nisse der danischen Industrie sowie landwirtschaft-
licher Produkte, Schuhe, Fisch, Fischkonserven
und Fischmehl und andere Waren beziehen.
Auf Grund der giinstigen Entwicklung des Han-
dels zwischen beiden Landern konnte auch fur das
Jahr 1.960 eine Erhohung des Warenumsatzes um
6 Prozent vorgesehen werden. Das Gesamtvolumen
der fiir 19.60 vereinbarten Warenlisten betragt
128 Millionen DM.
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Hochwertige Samereien and Pflanz~n
Mit dem Gartenbau in der Deutschen Demokra-
tischen Republik verbinden sich Namen, die seit
langem in der Welt einen guten Klang haben: Er-
furter Samereien, Quedlinburger Samereien, Sach-
.sische Moorbeetkulturen and viele andere. Dieser
Weltruf wurde in zaher Kleinarbeit and mit erst-
klassigen. immer gleich guten Erzeugnissen er-
rungen.
Bei der Internationalen Floralie in Gent .1956,
der Gartenschau in Kassel 1956, der Gartenschau
in Koln 1957 und' der Internationalen Gartenbau-
ausstellung in' Genf 1957 'wurden die volkseigenen
and privaten Gartenbaubetriebe mit 14 Ehrenprei-
sen, 36 Gold-, 39 Silber- and 11 Bronzemedaillen
ausgezeichnet.
Unter?-den~?ZZueht gebnissen nehmen die Moor-
beetkulturen eine ilberragende Stellung ein. Der
Anbau von Eriken (Herbst- and Friihjahrsbliiher),
Azaleen, Camellien and Rhododendron konzen-
.tr'iert sich um die Stadte Dresden, Leipzig and
Burg. Jahrlich werden Hunderttausende dieser
Pflanzen exportiert.
Sehr welt verbessert ist die Anzucht von exoti-
schen Zierpflanzen and anderen Warmhauspflan-
zen, wie Edelnelken, Begonien, Chrysanthemen
usw. Einigen Gartnern gelang es, exotische Hybri-
den zu ziichten, welche man in der freien Natur
nur sehr selten findet, z. B. Vriesea Flammendes
Schwert mit einer Bli tenkolbenlange von etwa
90 cm.
In Erfurt and in Quedlinburg beschaftigen. sich
die Gartner seit fiber hundert Jahren mit der Er-
zeugung von Samen fur Blumen and Gemuse. Die
vegetativen Verhaltnisse- in der Umgebung dieser
beiden Stadte geben die Gewahr, daB das Saatgut
erstklassig reifen kann and damit hochste Ernte-
ertrage bringt. Die Samenzuchter haben auf inter
nationalen Landwirtschafts- and Gartenausstellun-
gen sowie bei internationalen Versuchsanbauten
ausgezeichnete Erfolge erzielt. Die Arbeit. der
Saatgutanbauer wird durch die Akademie der
Landwirtschaftswissenschaften der DDR mit ihren
Instituten wesentlich unterstiitzt; die Zi chtung er-
folgt auf exakter wissenschaftlicher Grundlage.
Dem Institut fiir Pflanzenzuchtung Bernburg ge-
lang eine erfolgreiche Neuzi chtung sowie die Er-
haltung and Weiterpflege von bekannten and
bewahrten Futterpflanzen. Dadurch ist es moglich,
alte bekannte Arten, wie Sommerwicken, Suu lupi-
nen and Seradella, in groBerer Menge fur den
Export bereitzustellen.
Ein weiterer wichtiger Exportartikel sind Baum-
schulerzeugnisse. Jahrlich werden Tausende von'
Obst-, Laub- and Nadelholzern in viele Lander
Europas verkauft.
? Exotische Pflanzen
Das Interesse fur exotische Gewachse ist sehr
groB. Die Anzuchten werden fortlaufend verbessert
and vergroBert, um den Wi nschen nach Jung-
pflanzen oder fertiger Ware nachzukommen. Bei
den .Gri npflanzen werden heute solche mit han-
gendem Wuchs besonders beachtet. Griin- and
buntblattriger Efeu, hangende Philodendren scan-
dens and gelbbunte Scindapsus aureus gelten als
besonders haltbar. Bambusgitter im Raum oder
an der Wand geben den richtigen Rahmen. fur
Cissus antarotica, Cissus sicyoides, Ampelopsis,
orientalis oder Tetrastigma voineriana. Fur beson-
dere Anspriiche stehen Partheno-Cissus benryana;
Cissus discolor, Cissus amazonicus, Hemigraphis
colorata u. a. zur Verfugung. Peperomia scandens
fol. var. sind sehr preiswert. Der beliebte Ficus
decora ist ebenso wie Ficus elastica in den ver-
schiedensten GroBen verfiigbar.
Durch Haltung von Vermehrungspflanzen in
Hydro-Kulturen wird Monstera deliciosa and die
Varietat borsigiana in Mengen herangezogen. Im
Philodendron-Sortiment' stehen schone Arten zur
VerfUgung, die infolge ihres geringeren Platzbe-
darfs gegenuber Monstera besonders empfehlens-
wert sind. Als weitere Besonderheiten ? seien noch
genannt:. Cryptanthus, Scindapsus albus, bunte
Piper 'und Begonien.
Das beliebte Anthurium scherzerianum zeichnet
sich durch Bli tengrol3e, gute Form urid reine, spe-
ziell hellrote Farben aus. In. den letzten Jahren
hat auch Aphelandra ?Fritz Prinsler" wegen seiner
farbigen Blatter and gelben Bliitenkerzen and das
Saintpaulia ionantha viele Freunde gefunden. Alte,
bewahrte Pflanzen werden dabei nicht vergessen.
Hoya carnosa and Passionsblumen erfreuen sich
immer wieder durch ilire eigenartigen Bli ten.
Die groBte Bedeutung als exotische Zimmer.-
pflanzen haben jedoch zweifellos die Bromelien.
Eine ganze Reihe von Arten steht zur Verfugung,
z. B. Aechmea fasciata and Aechmea fulgens.
Monatelange Haltbarkeit haben die brennendrot
gefarbten Herzblatter von Aregelia meyendorffii.
Die schonste Pflanze aber ist die seltene Ar'egelia
carolinae var. tricolor mit gelbgestreiften Blattern.
Stark ausgebaut sind auch die Anzuchten von
Vriesea splendens and Vriesea -Flammendes
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III -
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Schwert. Sie gefallen durch die Farbigkeit der
dunkelbebanderten Blatter und durch das intensive
Rot der Blutenstande. Andere mit griinen Blatt-
rosetten haben rote bis gelbrote, einfache oder
verzweigte Blutenstande und sind in verschiedenen
GroBen verfi gbar.
Forstliches Saat- und Pflanzgut
Neueingerichtete Pflanzgarten und Forstbaum-
schulen bei den Staatlichen Forstwirtschaftsbe-
trieben sowie die strenge Handhabung der forst-
lichen Saatgutanerkennung und die laufende
Ueberwachung der Saatgutqualitat durch wissen-
schaftliche Institute gestatten es, Forstsaat- und
Pflanzgut in groBen Mengen auszufiihren. Da in
den Landern mit entwickelter Forstwirtschaft die
Forderungen der Forstgenetik voll anerkannt wer-
den, ist die Provenienz wichtig, wenn sich die
Forstkulturen am neuen Ort bewahren sollen.
Die Erfahrungen haben gezeigt, daB bestimmte
Holzarten im Ausland groBes Interesse erweckt
haben. Das gilt vor allem fur die Hauptholzarten
Fichte, Kiefer, Buche und Eiche sowie fur die
Nebenholzarten Roterle, WeiBerle und Sandbirke.
Fichtensaatgut aus dem Thi ringer Wald und aus
dem Harz der Hohengi rtel 0 bis 400 m und 400 bis
700 m fiber NN, Anerkennungsklasse I, wird ex-
portiert. Die Thuringer Fichte ist in den letzten
Jahren vielfach ausgefuhrt worden, ebenso Saat-
gut der Tieflandkiefer (Herkunft Brandenburg,
Mecklenburg). Der Export von Roteichelsaatgut ist
angelauf'en. Volle Anerkennung fanden auch die
vor einigen Jahren nach der Tschechoslowakischen
Volksrepublik und nach Westdeutschland ausge-
fi hrten Bucheckern.
Die Baumarten Rot- und WeiBerle sind neuer-
dings im Ausland wieder sehr gefragt. Als Her-
kiinfte kommen in Betracht: Altmark, Spreewald
und Norwestthiiringen. Auch die WeiBerle ist fur
das Ausland von Interesse. Ihre zur Zeit groBten
Vorkom:men liegen in Thuringen. Fur beide Erlen-
arten gilt der Grundsatz, daB nur Ware mit hoch-
ster Reinheit angeboten wird.
Im Wuchsgebiet Colbitzer Heide (Altmark) wird
vor allem Moorbirkensaatgut, im westlichen Thii.-
ringen dagegen Sandbirke geerntet. Es ist ohne
weiteres moglich, groBere Saatgutmengen fur die
Ausfuhr anzubieten.
Aehnlich wie beim Forstsaatgut liegen die Ver-
haltnisse auch bei den Forstpflanzen. Fichte, Rot-
erle und Winterlinde stehen zur Verfi gung, wobei
ejs 'tam gii.nstigsten ist, die ExportabschlUsse im
Sortiment zweijahriger Samlinge zu tatigen.
Britisehe Geschaflsleute fur Ausdehnung
des fHandels mit der DDR
Mehrere britische Geschaftsleute auBerten sich
in der letzten Zelt befriedigt fiber die bisherige
Entwicklung des Handels zwischen der DDR und
GroBbritannien und befurworteten eine Erweite-
rung des gegenseitigen Warenaustausches in der
Zukunft. Der Leiter der Osteuropa-Abteilung des
fii.hrenden britischen Chemiekonzerns Imperial
Chemical Industries, John Reel, erklarte gegen-
i ber dem Londoner Korrespondenten der Nach-
richtenagentur ADN: ?Wir haben den AbschluB
eines Abkommens (zwischen der Kammer fur
AuBenhandel der DDR und der Federation of Bri-
tish Industries, d. Red.) sehr begruBt. Abkommen
dieser Art sind von groBem Vorteil fur den Handel
zwischen GroBbritannien und der DDR. Meine Ge-
sellschaft wurde mit der DDR auch ohne ein Ab-
kommen soviel wie moglich handeln, weil beide
Seiten - wir ebenso wie unsere ostdeutschen Part-
ner, - daran interessiert sind. Aber ein Abkom-
men hilft nati rlich, den Handel im Ganzen zu
entwickeln. Wir wurden es gern sehen, wenn er
wesentlich ausgedehnt wird."
,,Wir sind sehr interessiert am Handel mit der
DDR, wobei ich sagen kann, daB unsere Beziehun-
gen zu den ostdeutschen AuBenhandelsorganisatio-
nen sehr gut sind", auBerte Mr. Turner, der stell-
vertrete:nde Exportdirektor der Stahlgesellschaft
Guest Keens and Nettlefolds. Er betonte, es sei
kein Grund zu sehen, warum die Handelsbeziehun-
gen zwischen beiden Landern nachstes Jahr nicht
wesentlich ausgedehnt werden sollten. Die Firma
Guest Keens and Nettlefolds hatte 1957 zum ersten
Mal auf der Leipziger Messe ausgestellt. Seitdem
hat sie ihr Angebot in Leipzig standig erweitert.
Mr. Timberlake vom British Council for the Pro-
motion of International Trade sagte, das Volumen
des derzeitigen Handelsabkommens werden in Zu-
kunft rapide vergroBert werden konnen, weil auf
beiden Seiten nicht nur interessierte Verkaufer,
sondern auch bereitwillige Kaufer seien.
Das interessiert!
Am 6. 7. 1959 wurde von der Deutschen Reichs-
bahn das Fahrschiff ?SaBnitz" in Dienst gestellt.
Damit wird die bisher von den Schwedischen
Staatsbahnen allein betriebene Fahrstrecke SaB-
nitz-Trelleborg nunmehr paritatisch von der
Deutschen Reichsbahn und den Schwedischen
Staatsbahnen gemeinsam betrieben. Diese gemein-
same Betriebsfuhrung machte die Ausgabe eines
besonderen Tarifs notwendig. Mit Giiltigkeit vom
1. 7. 1959 erschien der ,Gemeinsame Deutsch-
Schwedische Eisenbahn-Fahrtarif" mit den Tarif-
endpunkten SaBnitz Hafen Fahre und Trelleborgs
farjehamn. Er bildet die Frachtberechnungsgrund-
lage fur alle Gi:iterbeforderungsarten fiber die
Fahrstrecke im reglementierten Verkehr und ist
in die entsprechenden direkten internationalen
Tarife eingerechnet.
Der neue Nordisch-Deutsche Eisenbahn-Giiter-
tarif (NORDEG) enthalt keine Schnittfrachtsatze
mehr fix die Grenziibergange Ebersbach (Sachs),
Radiumbad Brambach und Schona fur den Ver-
kehr mit den nordischen Landern. Ueber die ge-
nannten Grenzi bergange besteht die Moglichkelt,
Giiter nach dem Durchfuhrtarif fur GU ter, lebende
Tiere und Leichen im Durchgang durch Deutsch-
land -? ausschlieBlich fiber die Strecken der
Deutschen Reichsbahn - (Deutscher Eisenbahn-
Giitertarif Heft 11) abzufertigen.
AuBerdem gewahrt die Deutsche Reichsbahn
beim Aufkommen bestimmter Mindestmengen
nach der D 1 - Mindestmengenbegunstigung in
der Durchfuhr durch die Deutsche Demokratische
Republik - von den nach dem Deutschen Eisen-
bahn-Giitertarif Heft 11 erhobenen Frachten
Frachtn,achlasse von 8 bis 15 Prozent.
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10 Jahre humanistischesTheater in der DDR
Von Paul Herbert Freyer, Generalintendant
Der'schopferischen Kraft der Kunst und Litera-
tur fallt die zutiefst humanistische Aufgabe ? zu,
diese nicht etwa, zum gef5lligen Selbstzweck wer-
den zu lassen, sondern Bildndr urid Erzieher zu
seirf: Das Gestern in schopferischee Kritik zu ge-
stalten, das Heute mit starken Impulsen erleben
zu lassen und zuversichtlich in das Morgen zu
schreiten.
der Stadtischen Theater Karl-Marx-Stadt
ist. Das Theater in der Deutschen Demokratischen
Republik steht auf einem hohen Niveau; die Ent-
wicklung des Theaters zur Lebenswahrheit. ist
sturmisch.
Der Faschismus hat nicht nur nahezu alle be-
kannten und schonen Theatergebaude als Trum-
merhaufen hinterlassen, er hat auch die geistige
Substanz des Theaters verfalscht und entstellt. Un-
Szenenbild aus -?Die. -Meistersinger von Nurnberg"
Stadttheater Dessau.
So gesehen sind alle Theater in der Deutschen
Demokratischen'Republik zu humanistischeh Stat-
ten der Bildurig und der Weisheit des-.Volkes:-ge-
worden.
Die Biihnenschaffenden sind vom Volke geachtete
und geliebte Verbundete der werktatigen_ Men-
schen. Die Prinzipien 'des Realisrnus greifen in, der
Epoche des sozialistischen Aufbaus so stark. in - das
Buhnenleben ein, daB bei einer:echten Wiedergabe
des zeitkritischen Bildes auf dern Theater der, so-
zialistische Realismus die unwiderlegbare Methode
mittelbar nach dem Kriege begannen Schauspieler,
Sanger; Musiker und BUhnentechniker in allen
Theaterstadten der. damaligen sowjetischen Be-
satzungszone sich als provisorische Ensembles zu-
sammenzuschlieBen. Das Volk wollte in den Spie-
gel schauen, um sich zu erkennen und das Theater-
spielen war notwendiger denn je. Die Schopfer-
kraft der Kunst und besonders des Theaters konnte
viele Menschen wieder zur. Selbstbesinnung fi hren.
So war es ganz nati rlich, daB unmittelbar nach
der Grundung der Deutschen Demokratischen Re-
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publik die Regierung alle Anstrengungen unter-
nah.m, die Theater zu unterstiitzen und aufzubauen.
Es entstanden zahlreiche Neubauten, und I zerstorte
Theater wurden wieder hergesteilt. Das National-
theater in Weimar gehorte zu -den ersten,lauch- das
Lan'destheater in Dessau, das Schauspielhaus in
Dresden. Eine Reihe Berliner.. Theater warden `in-
stand gesetzt, neu errichtet die Volksbiihne; das
Theater in Magdeburg wurde wieder aufgebaut.
ebenso in Halle; in Karl-Marx-Stadt,.wwurde das
`Stadtische Opernhaus schoner; denn je erbaut; das
Schauspielhaus in Leipzig wurde bald darnach neu
eroffnet; die -Staatsoper Berlin getreu dem histori-
schen. Vorbild nachgebaut,, wohl das glanzvollste
Theatergebaude. in ganz Deutschland.
Auch in vielen kleineren, Stadten warden za'hl-,
reiche Theater neu erbaut bzw. den modernen Ge-
sichtspunkten entsprechend 'ausgebaut. Das Leip-
ziger Opernhaus geht seiner Vollendung entgegen
und neue Plane gibt es bereits in zahlreichen an
dere'n Stadten, in Dresden fur, die. Semper Oper, in
Karl-Marx-Stadt und Rostock fur pin Schauspiel-
haus.
Bemerkenswert ist die hohe Zahl der; Beschaf-
tigten in unseren Theatern. An 64 Biihnen _der
Deutschen Demokratischen Republik sind]-meter als'
17.000 Biihnenschaffende beschaftigt. Diese Gesamt-
zahl der Beschaftigten wird,,;kaum in Westdeutsch
land,erreict ~owohl:'das. Terr.itorium. un'd die Be-
volkerungszahl weit_..gr6Ber_. ist...und~_etwa.,.doppelt.
so wiele Theater vorhand'en sind.
zahien in alien Theatern so hoch gewesen, wie in
der Deutschen Demokratischen Republik. Nach
dem Kriege entstand die Vdlksbuhnenbewegung;
sie baute auf den Erfahrungen der Weirnarer Re-
publik auf. Es, zeigte sick bald, daB die Organisa-
tionsformen der Volksbiihne fur den Theaterbesuch
nicht mehr ausreichten, weii das Bedirfnis ' der
werktatigen Besucher so grog war, daf3 man neue
Formen des organisierten Theaterbesuches
brauchte. Die Kontakte der Biihnenschaff enden
mit den Werktatige'n in den Betrieben, unter Mit-
hilfe des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes,
finden oft ihren sichtbaren Ausdruck darin, daB
Theater mit Produktionsbetrieben Patenschaftsver
trage abschlieBen, und es entstand eine ganz neue
Basis im Verhaltnis zwischen Kiinstlern und Werk
tatigen. Es gibt in der Deutschen Demokratischen
Republik wohl kaum einen 'groBen Produktions-
betrieb, der. fiir einen bestimmten Teil seiner Be-
triebsangehorigen kein Theateranrecht besaf3e.
Die Theater sind natiirlich interessiert,i ihr Pub-
likum standig in bestimmten,Abstanden im Thea-
ter zu sehen und nicht, nur gelegentlich. Das er-
moglicht ihnen. andererseits Starke ErmaBigungen
zu gewahren, wobei hier bemerkt wird, dab wohl
alle' Produktionsbetriebe, Verwaltungen und an-
dere Tnstitutionen einen weiteren ZuschuB fur das
Theateranrecht geben.
Eine so grofle Hinwendung" zur Kunst; und zum
Theater hat es bisher nip gegeben. Es darf nicht
unerwahnt bleiben, daB der Staat alien' Theatern
in der Deutschen Demokratischen Republik hohe
Subventionen gibt. Das ist insofern erwah'nenswert,
daB oft auslandische Besucher Theaterschaffende
unserer Republik fragen, ob 'dies denn notwendig
sei,, weil etwa' die Einnahmen zu gering seien.
Das Wichtigste, um an einer realistischen Buhnen-
kunst zu schaffen, ist die soziale Sicherung der
Beschaftigten am Theater und ein ausreichender
Personalbestand mit den dazugehorigen, Materia-
lien aller Art. Das macht freilich ein Theater teuer,
aber ein Theater des Volkes dient nicht irgendwel-
Dresdner Operettentheater: Szene aus? ;Der Ku$ der
Juanita` von Miljutin. (Bild oben). - iAus dem Balett
von Albert lBurkat, Musik von. Victdr Bruns .:?Neue
Odyssee" uraufgefilh~rt anm 10..9 58 `im Opernhaus
Leipzig.(Bild unten).
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cute, i eglerung nalluelr, . verani,worLucn, , wenn sie von aer lvietropoiitan caper aus lNew York; das
in ihretn Haushalt den Theatern so viel-tatkraftige Wachtangow-Theater Moskau = sie alle fanden
3eachtung'schenkt. eine begeisterte Aufnahme beim Publikum.
em Leicnen, wie. eng>'die liuhnenschattenden; mit fende Hand 'zu reichen. In den letzten Jahren sind
den Werktatigen. verbuhden'sind Hierin lie*gtsuch mit Hilfe der Theater'Stucke entstanden, 'die uber
das ~Geheimnis, warum die theater der. Deutschen die Grenzen unseres Landes hinaus Beachtung fan-
Auch die, Theater sind.davon''erfaBt und ?schaffen auf' erfreuliche Traditionen " des sozialistischen
ganz_ neue'Formen' der Arl eit.- So entwickelten sich theaters zuruckgreifen;, 'Friedrich - Wolf ist sein
Inszenierungsgemeinsch'aften, die unmittelbar unter hervorragender Vertreter.
Mitwirkung von Arbeifterm aus den Betrieben, be- Es ist eine vornehme Aufgabe jedes Theaters,
- - - u , -0 -Xuabic J. UJJUlalle .J. IdU11a1 UU$ rar15,
Theater?nicht stagniert. Die neuen Formen des ge- wurden enthtisiastisch gefeiert und viele, viele
sellschaftlichen Lebens, wie sie in den Produktions andere Solisten und.Ensemble.
betrieben entstehen, finden_ .auch, fur das Theater Mit besonderer Aufinerksamkeit w'idmen sich
Bedeutung. Es gibt, bereits in den,'Produktionsbe- unsere Theater der neuen Dramatik, die in ihrer,
rieben',tausende, ,;Brigaden der' sozialistischen Ar- Themenstellung den Aufbau des Sozialismus be-
b
eit die, sich das Ziel gesetzt haben, sozialistisch
jaht und mutig in das schone und helle Morgen
zii 'arbeiten, zu lernen. und zu leben. ? des Sozialismus weist Deutschland kann bereits
spiele konnten noch iortgesetzt werden. er e a11er Volker mit Sorgfalt in unseren Tnea-
Namhafte.Personlichkeiten aus aller Welt gastie- tern gepflegt werden. Diese Werke spielen unsere
ren regelmaBig in den Theater- und Konzertsalen Theater kritisch, das heiBt, sie, vermitteln uns ein
unserer Republik. Es sei hier nur erinnert an David (Fortsetzung auf Seite 30)
Szene aus.dein.Volksdrama ?Klaus Stortebeker" voh.Nationalpreistrager Kuba, aufgefiihrt, bei deri Rilgenfest-
land; .,in der Sowjetunion .und, in vielen anderen Kipphardt, ,Auf verlorenem Posten" von Paul Her-
Land.ern` sind allgemein bekannt. 'Begeistert wur- Bert Freyer;. die Stucke'von Peter. Hacks, Hermann
den "die,, At ffiihrungen"der Komischen Oper" Berlin Werner Kubsch; Hans Peiffer, Fritz, Kuhn Helmut
in Fra-nkreich und ander'en Landern' aufgenommen. Baierl, ErwinStrittmatter, Herbert Keller, sind auf
Es' erfiillt die Biilinenschaffenden mit Stolz;. daB den Spielplanen der Republik, standig, ill finden.
Walter 'Felsenstein; dem Ind'endanten: der Komi- Das sind.nicht alle.. Neue Talente wachsen heran,
schen Oper " Berlin Mir' seine Inszenierung" von und in jeder dramaturgischen Abteilung der Thea-
,Hoffmanns Erzahlungen von.Offenbach von der ter finden wir Projekte. uber die Auffuhrung neuer,
Jury des , Theaters. der Nationen bed den Festspielen bisher noch unbekannter?. Stucke junger Autoren
in Paris der 1. Preis zuerkannt wurde: Ebenso sind unseres Landes.
die Gastspiele des Deutsch en 'Theaters Berlin in Es ist unseren Theatern eine Ehre, die Stucke
Belgien "und" andereri Landern viel beachtet wor- des befreundeten Auslandes zu. spielen, und unsere.
den: Theater und Schriftsteller erhalten vor allem viele
Die Leipziger Oper fand ebenfalls in Paris din Impulse von der sowjetischen. Theaterkunst. Aber
enthusiastisches Publikum. Die Auffuhrungen der auch die progressive Literatur des kapitalistischen
Stadtischen Theater Karl-Marx-Stadt in Finnland Auslandes findet eine. aufinerksame Pflege,in den
und in der CSR hind "ein Ausdruck des hohen Ni= Theatern der Republik. Es braucht hier nur er-
veaus der 'Theaterkunst in der Republik., Ebenso innert zu werden an ?Das Tagebuch der - Anne
die Gastspiele des Rostocker Theaters in POlen, der Frank" von Goodroch/Haekett.
Deutschen Staatsoper in Italien - und these Bei- Es ist selbstverstdndlich, daB die klassischen
W k
Berliner-Ensembles beim. Pariser Festival,;'in Eng- ser, ?Shakespeare dringend gesucht`.` von. Heinar
Demokratischen Republik immer gut besucht sind. den.. Bekannte Stuck=Titel, die vor einem groBen
Von der Hohe? des Niveaus der Theaterkunst in Publikum gespielt wurden, vie z: B.: ;;Der Teufels
der "Republik 'sprechen auch eine gauze. Reihe er- . kreis" von Hedda . Zinner, ,Kaution" :. von Hans
folgreicher Gastspiele im -Ausland. Die. Erfolge des Lucke, ?Im himmlischen' Garten" von Harald Hau-
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Das Spielzeugdorf im Erzgebirge
Miihsam klettert ein schwerer Reiseomnibus die
steile Stralle im Seiffengrund empor. Seine Insas-
sen, Arbeiter, Angesteilte, Kiinstler and Handwer-
ker - alles Urlauber - sind frohlich and guter
Dinge. Lachelnd erwidern sie die Grupe der deut-
schen and tschechoslowakischen Grenzsoldaten.
Ihr Ziel ist das alte erzgebirgische Spielzeugdorf
mit seinem weltbekannten Spielzeugmuseum, sei-
nen Werkstatten erfahrener Drechslermeister and
schliel3lich locken die weiten, schneebedeckten
Hange, die den Skifahrer bis tief in den Marz hin-
ein zu rasenden Schul3fahrten einladen.
Der ,.Miriquidi'`, ein dichter Urwald? bedeckte
um die Jahrtausendwende den Erzgebirgskamm.
als von Bohmen aus die Besiedelung der Gegend
begann. Zisterziensermonche sind es gewesen, die
Zinnkorner im Talschutt entdeckten. In einern
Lehensbrief von 1324 wird Seiffen erstmalig ,Cyn-
sifen" erwahnt. Die Zinnkorner, die im Talschutt
lagen, wurden zunachst ausgewaschen (ausseifen),
wodurch der Ort auch seinen Namen erhielt. Nach-
dem der Schutt durchgeseift war, trieben die Berg-
leute Stollen in die Hange, um auch den Felsen
das kostbare Gut abzuringen. Bingeneinbruche and
Halden zeugen noch heute vom bergmannischen
Treiben, das frbher hier herrschte, obwohl der Erz-
bergbau niemals besonders lohnend war. Um 1800
gab es keinen Bergbau mehr. Jenes gewaltige Ein-
sturzloch des Bergbaues, die Binge, ist heute nicht
nur Naturschutzgebiet, sondern gleichzeitig wild-
roniantische Kulisse fur ein 2000 Platze umfassen-
des Naturtheater. ,Rusalka", ?Die verkaufte Braut".
..Antigone" oder Shakespeares ,MaB fur Mali" ge-
hen in den Sommermonaten fiber die Bretter and
erfreuen Urlauber and Einheimische. Auch volks-
kiinstlerisches Schaffen bietet die Bi hne, seit der
Rat der Gemeinde das in Westdeutschland vom
Ruin bedrohte ,Alpenliindische Volkstheater" Te-
gernsee in seine Rechtstragerschaft ubernahm. Wo
ehemals die Bergleute fur den Adel schufteten, er-
holen sich heute die Nachfahren der Zinnkumpel
bei Gesang and Tanz, bei klassischem oder moder-
nem Theater.
Die Unergiebigkeit des Seiffener Bergbaues
zwang die Bergleute dazu. auch in der Landwirt-
schaft tatig zu sein. Wenn sie nach schwerer Ar-
beit das Schnitzmesser zur Hand nahmen, ahnten
sie damals noch nicht, dal sie damit den Grund-
stein fur ein Handwerk legten, durch das Seiffen
weltbekannt werden sollte. War das Schnitzen am
Anfang fur den Bergmann nur Feierabendbeschaf-
tigung, Ausdruck seines ki nstlerischen Empfin-
dens, so wurde es ihm bald Lebensnotwendigkeit,
da der Bergbau immer mehr zuri ckging. Das Be-
kanntwerden der Drechselkunst im 17. Jahrhun-
dert verdrangte allmahlich das Schnitzen mehr and
mehr. Zunachst waren es Dinge des hauslichen
Lebens, wie Teller, Spindeln, Knopfe and Spiel-
zeug fur die eigenen Kinder, die hergestellt wur-
den. SchlieBlich spezialisierte man sich auf Holz-
spielwaren, die allmahlich weltberuhmt wurden.
Wer die schmale StraBe in Richtung Oberseiffen-
bach entlangwandert, gewinnt einen wunderbaren
Ausblick. auf die drei Wahrzeichen des Ortes: den
Schwartenberg, den Reicheltberg and den Ahorn-
berg. Wie Wachtturme stehen sie rings um das
Dorf, das langgezogen im Tal liegt. Kleine Haus-
chen mit spitzen, steilen Schindel- oder Schiefer-
dachern, Ho]zstapel daneben, schmiegen sich wie
schutzsuchend an die Berghange. Mittendrin thront
die achteckige Rundkirche (1776 - 1779), eine ar-
chitektonische Kostbarkeit, wie sie in Deutschland
ganz selten zu finden ist. Dem kleinen, vor Alter
etwas krummen Hauschen in Oberseiffenbach, das
der Wanderer nun erreicht hat, sieht man es nicht
an, daB es die Geburtsstatte der bunten and lusti-
gen Nu.Bknacker and Rauchermannlein ist. Gott-
helf Friedrich Fiichtner (1766 - 1844) schuf als er-
ster these Holzfiguren and Kurt Ftichtner, der heu-
tige Inhaber des kleinen Betriebes, setzt in der
ftinften Generation die Arbeit seiner Vorfahren
fort. Er erhielt von der Regierung der DDR 1951
fur sein volkskiinstlerisches Schaffen ein Diplom
and eine Geldpramie. Es ist interessant zu erfah-
ren, xva.rum der alte Fiichtner seinen ersten NuB-
knacker die Gestalt eines Konigs gab (das ist heute
noch die Standardform). Er gab dem ,Konig eine
Null zu knacken". (Deutsches Sprichwort fur ver-
steckte Gegnerschaft, fur kaum zu bewaltigende
Schwierigkeiten.) So opponierte der Alte auf seine
Weise gegen das Schmarotzentum der Fiirsten,
ohne jedoch bestraft werden zu konnen. Dieser
echte, derbe Witz ist noch heute den Erzgebirglern
eigen.
Mitten im Ort steht ein Museum, wie es kein
zweites in der Welt gibt, das Spielzeug- and Hei-
matmuseum. Der Direktor Helmut Bilz and der
ehemalige Lehrer and Volkskundler Johannes Eich-
horn schufen in ihm ein Kleinod yolks- and hei-
matkundlichen Schaffens. Die allerersten, noch fur
den Hausgebrauch meist aus Brennholz geschnitz-
ten Figuren der Bergleute, die von dem Nurnber-
ger Bildschnitzer Tilman Riemenschneider and dem
Zwickauer Peter Brauer Anregungen erhielten,
stehen hier, die ersten gedrechselten Sti cke and
Arbeiten der Reifendreher. Es gibt zur Zeit nur
zwei Schnitzer im Ort, aber das sind Meister ihres
Faches. Der eine, Meister Edmund Ulbricht, be-
kam fir seine ausgezeichneten Arbeiten eine der
drei Goldmedaillen, die den Seiffener Volkski nst-
lern auf der Weltausstellung 1937 in Paris ver-
liehen wurden. Der andere, Meister Ehnert, ist
Edelholzschnitzer. Kostbare Holzer lagern in sei-
nemSchuppen, and es ist fur den Fachmann and
Laien ein GenuB, seine unlackierten and dennoch
farbigen, aus vielerlei Holzern zusammengesetzten
Figuren zu betrachten. Seine Werke stehen ebenso
im Museum wie die der eigenwilligen Volkski nst-
lerin Auguste Muller. Diese alte Frau arbeitete nie
auf Bestellung, sondern gestaltete nur das, was sie
im Ort sah and erlebte. Ihre originelle Art veran-
lal3t sie;. unter jede Figur einen handschriftlichen
Zettel mit naheren Angaben zu kleben. Auch mo-
dernes Spielzeug, Ubersichtlich and nach seinem
padagogischen Wert geordnet, vermittelt dem Be-
sucher des Museums einen Ueberblick uber das
gesamte Schaffen des Dorfes Seiffen.
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Hiddensee
Schuizoebiei der Vo el
plundert, korbeweise die Eier fur die Kalbermast
gesammelt. Etwa 1910 war vom einstigen Vogel-
reichtum der Insel nicht mehr viel vorhanden.
Ausgerottet die meisten Arten, vertrieben, ver-
nichtet. Erst nachdem von mehreren Seiten be-
wachte Vogelschutzgebiete angelegt wurden, an-
derte sich das. Wieder siedelten sich zu Hunderten
die Vogel der See and des Strandes an. Die beiden
Weltkriege brachten erneute Riickschlage. Heute
ist Iiddensee wieder ein Vogelparadies geworden
dank der hervorragenden Arbeit, der Vogelwarte
Kloster, der einzigen in der Deutschen Demokrati-
schen Republik, die seit 1948 unter Leitung von
Hiddensee! Grilne Insel der Ostsee, Jahr fiir Jahr
das Ferienziel vieler Tausender Werktatiger. Sie
' ist auch die Insel der Vogel. Sturmmoven begruflen
mich, als ich in Neuendorf an Land gehe, Brand-
ganse, kreuzen fliegend den schmalen Pfad, der
durch die Heide fUhrt. Ein schwerfalliger Fischer-
kahn bringt mich nach der Fahrinsel. Juni ist's,
der Hochzeitsmonat der Strand- and Wasservogel.
Wieder fliegen mir Vogelscharen entgegen, welch
eine sturmische BegruBung, welcher Larm, welche
Aufregung! Mehrere hundert Sturm- and Lach-
nioven wirbeln in der Luft, schreiend, kreischend,
''f den Eindringling niederstoBend, dal ich den
au
krafti'gen Luftstrom ..der sausenden Schwingen
spiire. Am Boddenstrand -jenseits liegt im Dunst
der griine : Kustensaum von Rugen - fliegen
Austernfischer laut ruferid . auf. Ein ganzes Heer
von Mittelsagern hastet watschelnd uber den stei-
nigen Strand, sti rzt kopfiiber ins das Wasser, als
sie mich sehen. Kiebitze schreien,' Rotschenkel. ru-
fen. Ich komme mir vor wie in einem Vogel-
paradies. Wie schon! Hiddensee ist.zu einer Heim-
statt fur Tausende von Vogeln geworden..
Das war nicht immer so. Die schmale Insel, der
Westkiiste Riigens vorgelagert, 'sie schiitzend vor
den heransturmenden Wogen der See, wurde An-
fang des 20. Jahrhunderts fur den Fremdenverkehr,
den Badebetrieb ,entdeckt". Bis dahin war die
Insel-Brut- and Rastplatz heimischer Seevogel, die
hier zu vielen Hunderten in Kolonien briiteten. Fur
die Inselbewohner brachte der Fremdenstrom Jahr
fur Jahr hohere Einnahmen, fur die Vogelwelt
brachte,er Tod, Vernichtung. Rticksichtslos,sinnlos
wurde alles, was fliegen konnte, von Trophaen-
sammlern geschossen. Vogelmord 'gait als Sport.
Mitleidlos wurden die leicht zu finde'nden Gelege
der Moven, Seeschwalben, Sager, Limikolen ge-
Prof. Dr. Hans ` Schildmacher and seiner Mitarbei-
ter ein Zentrum der ornithologischen Forschung
darstell t.
Aber auch heute : mussen die Vogel in erster
Linie vor den Menschen geschiitzt werden.? Alljahr-
lich ergielt sich ein Strom von Urlaubern uber die
Insel. Wir gonnen ihnen gewiB von Herzen ein
paar Wochen Erholung. Doch lieBen wir ihnen alle
Fc'eiheiten, ware ?es bald wieder vorbei mit dem
Paradies unserer Gefiederten. Die ganze.Insel steht
unter Landschaftsschutz, einige Gebiete auBerdem
enter' Naturschutz, so z. B. Dronbusch and Alt-
bessin im -Norden, Fahrinsel and Gansewerder im
Siiden. Das Betreten der vogelreichen Fahrinsel,
die wahrend der Fruhjahrsmonate von zwei Vogel-
wartern - meistens Studenten ?- der Universitat
Greifswald - Tag and Nacht bewacht wird, ist
Frerriden in dieser Zeit nicht gestattet. Viele Arten
von Charaktervogeln, die wir verstreut an vielen
Stellen von Hiddensee. antreffen, hier finden. wir
sie in Massen wieder. Mehrere Hundert Sturm=
moven (Larus canus) sitzen auf den Gelegen. Sie
verniehren sich infolge des Fehlens. naturlicher
Feinde so stark, dal sie zu Nestphinderiern werden.
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Der Mensch mull hier regulierend eingreifen. Auch
das ist praktischer Vogelschutz. Mit klirrenden Ru-
fen schieBen Fluf3schwalben (Sterna hirundo) durch
die Luft, aufgeregt uber ihren Gelegen flatternd, die,
eines neben dem anderen, im steinigen Geroll des
Boddenstrandes liegen. Jedes Gelege wird von den
Vogelwartern markiert, registriert, das Ausschlilp-
fen der Jungen kontrolliert. Viele Junge werden
beringt, so daB im Laufe der Jahre wertvolle
Schlusse auf die Populationsdynamik der Vogel
von Hiddensee gezogen werden konnen. Sand-
regenpfeifer (Charadrius hiaticula), oft mit FluB-
seeschwalben aber auch mit Zwergseeschwalben
wahrend der Brutzeit vergesellschaftet, schnurren
gleich einem aufgezogenen Spielzeug uber den kie-
sigen Strand, durch Menschen oder weidende
Schafe vom Gelege aufgescheucht.
Austernfischer (Haematopus ostralegus), these
schmucken schwarz-weiBen Vogel mit dem langen
hochroten kraftigen Schnabel and den orangefarbe-
nen Beinen, stehen trillernd abseits im flachen
Boddenwasser. Erst wenn die vermeintliche Gefahr,
etwa ein wiBbegieriger Ornithologe, auBer Sicht-
weite ist, zickzacken sie zwischen Grasbilscheln,
Kieselsteinen, Muschelresten zu ihren Gelegen, von
denen sie wie von einem Magnet angezogen wer-
den. Ein paar Sekunden steht der Austernfischer
still, unmittelbar uber den Eiern, dann knickt er
im Fersengelenk ein, lockert das Bauchgefieder and
kuschelt sick auf das Gelege zurecht.
Ein groBer Teil der Fahrinsel ist mit Heidekraut
(Calluna vulgaris), niedrige Wacholdern, vereinzel-
ten Heckenrosenbuschen bestanden. Vom Bodden-
strand fuhren durch das Heidekraut schmale, kur-
venreiche Pfade, wie von ZwergfuBen getreten.
Man mull schon ein gutes Auge haben, um sie zu
sehen. Sie stammen nicht von eines Menschen FuB,
dafiir sind sie viel zu schmal, fuhren unter tief-
uberhangenden Zweigen von Heckenrosen and
Machangelbuschen dahin. Wo sie enden? Meistens
in einem Wacholderbusch. Hier bruten, gut ver-
borgen vom sparrig-stacheligen Gezweig geschutzt,
Bucher von groBem Wert
Vom 17. Oktober bis 1. November 1959 fand im
Kunstlerhaus Wien I, Karlsplatz, eine Ausstellung
- Bucher aus der Deutschen Demokratischen
Republik - statt.
Die dort gezeigten Bucherzeugnisse der verschie-
denen Verlage der DDR fanden bei den uber 25.000
Besuchern uberaus gropes Interesse. Vom Fach-
buch bis zum Kinderbuch reichte die Palette and
fur alle Gebiete des Buchschaffens gab es wissens-
durstige Betrachter, die mit Lob and Anerkennung
fur das Buch aus der DDR nicht sparten. Mit Be-
friedigung nahmen die Ausstellungsbesucher zur
Kenntnis, daB fiber den osterreichischen Buchhan-
del das umfangreiche and qualitativ hervorragende
Sortiment von BUchern and Zeitschriften der DD-;1
sofort erhaltlich ist oder bestellt werden kann.
Die in alien Landern steile Aufwartsentwicklung
der Technik erfordert eine immer groBer werdende
Zahl hochqualifizierter Menschen, die die techni -
schen Wissenschaften erlernen and beherrschen.
Damit gewinnt auch die Frage nach hochwertigen.
die geistige A.rbeit rationalisierenden Arbeitsunter-
lagen erhohte Bedeutung. Neben den Lehr- and
Handbilchern fur die engeren Spezialgebiete. an
Mittelsa,gerweibchen (Mergus serrator) uber ihren
grof3en Gelegen von 10 bis 12 Eiern. In manchen
Jahren sind es 80 bis 100 Brutpaare. Mittelsager
sind Vogel des Meeres, wundervolle Taucher and
Schwimmer.
Natirlich fehlen auch die Lachmoven (Larus
ridibundus) nicht. Sie Sind in mehreren Kolonien
vertreten, sind ebenso ruffreudig, ebenso rauf=
lustig, vie ihre groleren Schwestern, die Sturm-
moven. Ein Kleinod der heimatlichen Vogelwelt,
die zierlichen Zwergseeschwalben (Sterna albifrons)
mit der leuchtendweif3en Stirnplatte, bruten in
einer kleinen Kolonie seit Jahren auf dem Altbes-
sin. Sie lieben die Einsamkeit. Daher treffen wir
sie auf der dicht bevolkerten Fahrinsel nicht mehr
an. Farbenbunte Brandganse (Tadorna tadorna),
Stock- and Loffelenten, Rotschenkel and eine Reihe
weiterer Wasser- and Sumpfvogelarten bruten an
vielen Stellen der Insel jedes Jahr ungestort.
Im Nordteil von Hiddensee and auf dem Altbes-
sin schxnettern die Sprosser ihre herrlichen Stro-
phen, behiitet, beschiitzt von einsichtsvollen Men-
schen. Im bewaldeten Dornbusch wurden viele
Nistkasl:en ausgehangt and der Bestand der hohlen-
briltenden Kleinvogelarten erhoht. Hunderte von
Uferschwalben (Riparia riparia) nisten in den Wan-
den der Steilki ste des Dornbusches.
Nicht nur als Brutgebiet ist Hiddensee fur viele
Vogelarten von Bedeutung. Es spielt als Land-
brucke zwischen Skandinavien and dem sildlich
gelegenen Festland and fur die aus dem Osten
kommenden Durchzugler eine grol3e Rolle. Mit
Hilfe der Vogelberingung, die von der Vogelwarte
schon seit Jahren durchgefUhrt wird, konnten wert-
volle Erkenntnisse fiber den Vogelzug, Richtung,
Intensitat, uber Zugverhalten usw.' gewonnen wer
den. Aulerdem ist die Vogelwarte Hiddensee, die
auf den:i Gebiete der Vogelberingung mit den bei-
den westdeutschen Vogelwarten Radolfzell and Wil-
helmshaven-Helgoland Hand in Hand arbeitet, die
Zentralstelle fur die wissenschaftliche Vogelberin-
gung in der Deutschen Demokratischen Republik.
Hand d.erer die Leser die betreffenden Gebiete ein-
gehend studieren konnen, benotigen die Techniker
and Ingenieure fur ihre tagliche Arbeit in immer
grolerem Umf.ang auch Querschnittswerke, die sie
sicher and schnell uber weite Gebiete der ingenieur-
technischen Wissenschaften orientieren, wenn sie
uber bestimmte Probleme schnell Auskunft brau-
chen. Aus diesem Grunde haben solche Kurzaus-
kiinfte gebenden Bucher mit stark zusammenge-
drangtem Inhalt, die sogenannten ,Kompendien",
wie. z. B. die vom Fachbuchverlag herausgegebenen
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3 Tabellenbucher von Friedrich, oder das, vierban-
dige; Werk .,Werkstatt-Tabellen fur die Metalliridu-
strie". von dem bisher drei Bande erschienen, in
Schule and Praxis einen so auBerordentlichen An-
klang gefunden and sind `in' Hunderttausenden von
Exemplarein verbreitet.
Diesen Biichern hat der Fachbuchverlag nun noch
ein weiteres Standardwerk der ingenieurtechni-
schen Wissenschaften an die Seite gestellt, das im
Oktober theses Jahres ausgeliefert wird. Es handelt
sich um das seit langem erwartete Werk
?Das Grzrnd,~,:issen. des IncJerrieurs
das im Format wie die ,;Werkstatt-Tabellen" auf
etwa 1000 Seiten eine systematische Zusammen-
fassung der Grundwissenschaften des Ingenieurs
enthalt.
Das Werk ist in 11 aufeinanderabgestimmte
Kapitel gegliedert. Es enthalt einen ausreichenden
mathematischen Grundl.agenteil,. die physikalischen
Fachgebiete sind entsprechend, den Anforderungen
an "die. Techniker and Ingenieure in mehrereKapi-
tel: Physik; Mechanik starrer Korper, Festigkeits-
lehre, Mechanik der Fltissigkeiten and Gase, Tech-
nische Warmelehre and 'Chemische Warmelehre
aufgeteilt. _ Der Kernphysik wird hierbei relativ
breiter. Raum gewahrt. Im Hinblick auf das Chemie-
programm der 'Deutschen Demokratischen 'Repu-
blik ist dem Werk ein ausfiihrlicher Abschn?itt fiber
Chemie. beigegeben worden. In den zwei elektro-
technischen Abschnitten (Starkstromtechnik and
Fernmeldetechnik) wird so vie] Stuff gebracht, wie
er fur das aligemeine Wissen der Ingenieure not-
wendig ist,. desgleichen in dem diesen Band ab-
schlief3enden Kapitel ,WerkstoffprUfung".
Das grol3e Verfasser- and Bearbeiterkollektiv and
der Verlag lief3en sich bei der Bearbeitung des
Stoffes von dem Gedanken leiten, daB der Benutzer
beim Nachschlagen stets eine erlauterte Auskunft
findet, die ihm ohne zeitraubendes Einarbeiten 'ein
schnelles Erfassen ermoglicht. Dadurch wurde u:' E.
eine erheblich breitere,Anwendungsmoglichkeit des
Werkes innerhalb des grolen Kreises, der praktisch
tatigen. Techniker and Ingenieure geschaffen. Das
diirfte eine Verbesserung gegeniiber anderen, nicht
in der Deutschen Demokratischen Republik ent-
wickelten , technischen Kompendien sein, die den
Stoff teilweise in iibergrof3er KUrze and daher fur
viele nicht verstandlich genug bringen. Auch das
neue gesetzlich eingefiihrte Physikalisch-technische
MaBsystem ist im wesentlichen bereits beriick-
sichtigt, ein weiterer grof3er Vorteil dieses Werkes
gegeniiber anderen Ausgaben. In Entwicklung be-
findet sich, aufbauend auf dem Inhalt dieses Wer-
kes ein weiteres zweibandiges Kompendium, das die
angewandten Ingenieurwissenschaften - auf den
wichtigsten Gebieten der Technik enthalten and
unter dem Titel ?Das Fachwissen des Ingenieurs"
erscheinen. wird. Es ist das Ziel des Fachbuchver-
lages, mit dem Band ?Das Grundwissen des Inge-
nieurs", den zwei Banden. ;,Das Fachwissen des
Ingenieurs" and den 4 Banden ;,Werkstatt-Tabellen
fur die Metallindustrie" eine gut aufeinander ab-
gestimmte 7bandige komplette' ingenieurwissen-
schaftliche Bibliothek zu schaffen, die durch
hochste Konzentration and Aussagekraft dazu bei-
tragt, ? derv Ingenieur die Arbeit zu erleichtern.
(Fortsetzung von Seite 26)
Teil Kulturgut anderer Volker and wir inszenieren,
spielen and betrachten sie vom Standpunkt unse-
res sozialistischen Aufbaus. Ostmals hat man. dem
Theater in der.DDR unterstellen wollen, daB es
die Klassiker entstellt wiedergibt. Inzwischen hat
man rich allgemein iiberzeugen konnerr, daB unsere
Theater treu dem Werk dienen; nach dem Aus,-
spruch Stanislawskis: ?Das Theater, muf ein Thea-
ter der Autoren sein."
?
Besondere Aufinerksanikeit widmen wir unserem
leider viel zu friih verstorbenen Bertold Brecht.
Es gibt wohl kaum ein Theater, ? das in den letzten
Jahren an Brecht vorbeigegangen. ware. Brecht
stellt. an das Theater hohe Anforderungen and
auch damit ist bewiesen, auf welch hohem.Niveau
sich die Biihnen unserer Republik bewegen. Ber-
told Brecht lebte in der DDR, seine Impulse
schopfte er aus dem, Volke, seine. Erfahrungen ge-
wann er aus der Theaterpraxis unseres Landes. ?
So ist das Theater in'der Deutschen Demokrati-
schen Republik eine Statte. des Vergniigens im
wahrsten Sinne des Wortes; denn alle Menschen,
die das Theater besuchen, sollen vergniiglich ihr
eigenes Dasein empfinden, ihre Umwelt lieben, das
Unrecht bekampfen, das Recht sehen and das Mor-
gen erkennen. ?
Nichts trennt den Werktatigen vom Kunstler and
den Kunstler.vom Werktatigen; es gibt. keinen Ab-
stand zwischen Buhne and Publikum, denn zur
BUhne gehprt das Publikum and zum Publikum,
oder besser gesagt, zum Volk gehort das Theater.
Krane aus 'der D D R fur die osterr. Alpine-Montangesellschaft
Der VEB Kranbau Schmalkalden/Their, ? konnte
die Montagearbeiten fur zwei Gerilstwechselkrane
and einen Traver?senlaufkran im-Feinwalzwerk der
osterreichischen Alpine-Montangesellschaft in Do-
nawitz Anfang November beenden and die' Krane
betriebsbereit iibergeben.
Die in technischer Hinsicht den letzten Erkennt-. 11
nissen bei der Fertigung and Konstruktion entspre-
chenden Krane wurden von den Fachleutenbegut-
achtet and als weiteren technischen Fortschritt auf
30?
dem Gebiet des Kranbaues bezeichnet.,
Es wurde das Kastentragersystem in SchweiBkon-
struktion verwendet and das Kranfahrwerk wurde
mit 4 Laufradschemel ausgebildet, wobei jeder
Laufradschemel mit 2 Laufrollen durch einen Mo-
tor angetrieben wird. Der Gleichlauf der Laufrader
wird mittels einer elektrischen Welle herbeigefiihrt.
Diese Ausftihrung von Kranen zeigt, daB die DDR
auf dem Gebiet des Kranbaues an der 'Spitze steht
and das Weltmarktniveau halt. .
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Die 3eaeutung aes fl4aschinenbaus
in aer DDR
In der Volkswirtschaft der Deutschen Demokra-
tischen Republik nimmt die meta IIverarbeitende
Industrie als Hersteller von Ausrustungen fur fast
alle Zweige der Industrie, des Verkehrs, der Land-
wirtschaff sowie fur den Export der DDR and nicht
zuletzt fur die Versorgung der Bevolkerung mit
Dadurch standen in verhaltnismafyig kurzer Frisf
Maschinen and Ausrustungen zur Verfugung, um
einerseiIs den Maschinenbau selbst and anderer-
seits alle Obrigen Industriezweige aufbauen and
modernisieren zu konnen. Heute - im 10. Jahre
ihres Bestehens - verfugt die DDR auf Grund
industriellen Konsumgutern einen sehr wichtigen
Platz ein. Das schnelle Entwicklungstempo unse-
rer Volkswirtscha'ft verstarkt standig die Wechsel-
beziehungen aller Wirtschaftszweige mit dem
Maschinenbau.
Bei der Ausarbeitung der langfristigen Volks-
wirfschaftsplane wurde deshalb neben der
Grundstoffindustrie besonderer Wert auf die
schnelle Entwicklung des Maschinenbaus gelegt.
der voirausschauenden Wirtscha'ftspolitik der Re-
gierunc Ober einen modernen and sehr leistungs-
fahigen Maschinenbau, der sich mit seinen Er-
zeugnissen bereits Anerkennung in vielen Landern
der Ercle erworben hat.
Wie rich der volkseigene Maschinenbau in den
letzten Jahren entwickelt hat, mogen folgende
Zahlen demonstrieren:
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Produkfionsindex (1950 = 100)
Maschinenbau
Elektrotechnische I
Industrie
Feinmechanische
and opfische
Industrie
1951 123 131
119
1952 151 160
133
1953 174 199
147
1954 193 228
167
1955 209 243
191
1956 227 312
201
1957 239 268
222
Dabei entwickelte sich der Anteil der metall-
verarbeitenden Industrie an der gesamfen standig
schnell angestiegenen Bruttoproduktion der Indu-
strie folgendermal3en:
1955 = 30
1958 = 31 Prozent
Produktion in Stuck
1950
I 1957
Motorrader
9607
93124
Haushalfnahmaschinen
79198
193519
Fahrrader
338300
587100
Rundfunkempfanger
277258
663656
Reiseschreibmaschinen
90389
147083
Armbanduhren
832427
2168718
Spiegelr'eflexkameras
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Im Jahre 1961 werden der Bevolkerung noch-
mals fur 1070 Millionen DM mehr fechnische Kon-
sumg0fer angebofen werden. als 1958, wahrend
sich 1965 der Wert der technischen Konsumg0fer-
produkfion um weitere 2320 Millionen DM gegen-
Ober 1958 erhohen wird.
Neben diesem unmittelbaren Einflul} auf den
Prozent ? Lebensstandard der Bevolkerung stellt der Ma-
Aus diesen Zahlen ist ersichtlich, daf3 nicht nur
eine schnelle Vergrofjerung des Produkfionsvo-
lumens des Maschinenbaus vorgenommen wurde,
sondern da4 rich dieser Industriezweig daruber
hinaus ouch noch schneller als die Gesamfindu-
strie entwickelte.
Naturlich waren dazu wichtige Voraussefzun-
gen notwendig, die nicht allein in der planmaf5i-
gen Leitung and Entwicklung der Volkswirhschaft
zu suchen sind. Besonders hervorzuheben ist, dalj
die DDR Ober einen hochqualifizierten Facharbei-
terstamm verfugt and daf3 auf dem Gebiet der
DDR schon self Jahrzehnten reiche Erfahrungen
im Maschinenbau gesammelt worden sind. So ist
zum Beispiel Magdeburg eine fraditionelle Stadf
des Schwermaschinenbaus, wahrend Dresden and
Karl-Marx-Stadt Zentren des polygrafischen and
Textilmaschinenbaus sind. Weitere Standorte des
Maschinenbaus rind die Stadfe Berlin, Zwickau,
Gorlitz and andere.
Jetzl kann man sagen, dab der Maschinenbau
der DDR nichf nur in der Lage ist, alle wichtigen
Lieferungen'fur die eigene Industrie and ouch den
Bedarf an fechnischen Gebrauchsgutern aus eige-
nem Aufkommen abzudecken, sondern daruber
hinaus ouch als wichtiger Exporffaktor unseren
Auf;enhandel zu beleben. Stellf doch der Maschi-
nenbau (einschlieI lich der Elektro- and der fein-
mechanisch-optischen Industrie) etwa die Halfte
des Exportvolumens der DDR.
Die Bedeutung des Maschinenbaus fur die Ver-
sorgung der Bevolkerung der DDR ergibf sich aus
dem schnellen Steigen ihrer Bedurfnisse. So konn-
ten im Jahre 1958 fur 480 Millionen DM mehr in-
dusfrielle Massenb edarfsguter zur Verugung
gestellf werden als 1954. Das enfspricht einer Er-
hohung auf 140 Prozent. Um nur einige Beispiele
zu geben, wie Bich die Konsumguterproduktion
des Maschinenbaus entwickelte, seien folgende
Zahlem genannt:
schinenbau au'f dem Gebiet der Produktionsmit-
felherstellung einnen entscheidenden Fakfor der
Volkswirtschaff dar. Besfimmt doch dos Entwick-
lungstempo des Maschinenbaus and -die fechni-
sche Vollkommenheif seiner Erzeugnisse ganz ent-
scheidend dos Produktionsniveau aller Obrigen
Zweige der Volkswirfschaft. Denn wenn der Ma-
schinenbau - and besonders der Werkzeugma-
schinenbau - keine modeirnen Maschinen liefert,
Bann wird ouch die Produktivitat der ubrigen
Zweige der Wirtschaff nur unvollkommen steigen.
Deshalb wird gerade der Fertigung moderner
Produkfionsanlagen besondere Aufinerksamkeit
zugewandt. So werden vom Werkzeugmaschinen-
bau modernsfe voll- and halbaufomafische Ma-
schinen gebauf. Vollautomatische Taktstraljen
fur die mechanische Bearbeitung werden bereits
seit mehreren Jahren gefertigt, and in steigendem
Mal3e finden hydraulische, elektrische and elek-
tronische Sfeuerungen Verwendung. Ferner wer-
den immer mehr Programmsfeuerungen einge-
sefzf. Das Baukastensystem fur mechanische Be-
arbeifungsmaschinen wird ebenfalls standig er-
weitert. Wie rich der ,Bau moderner Werkzeug-
maschinen in den kommenden Jahren entwickeln
wird, zeigen folgende Zahlen:
Prozentualer Anted am
Gesamtprogramm
1958 I 1961 11965
Einfache Maschinen 63,6 51,8 40,0
Halbaufomaten 30,3 37,5 45,8
Vol lautomaten 6,1 10,7 14,2
Aber ouch auf anderen Gebieten sind wesent-
liche Fortschritfe erreichf worden. Noch 1954 wur-
den zum Beispiel Turbinen fur die Elekfroenergie-
erzeugung nur bis zu einer Grof}e von 25 MW
and Dampferzeuger mit einer Leisfung von 125 f/h
gebaut. Jetzt sind bereits Turbinenanlagen fur
100 MW Leistung inn Arbeit. Auf dem Gebiet der
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Bitterfeld
25X1
Geburtsstatte der PVC- Kunststoffe
Chemiegiganten recken ihre Schlote steil in den
Himmel. Kuhlturme stoBen unaufhorlich weiBe
Dampfwolken aus, and kilometerlange Rohre aller
Dimensionen schlingen sich urn die Werksanlagen.
Ueberall bietet sich im mitteldeutschen Raum das
gleiche Bild: in Leuna and Schkopau, in Bohlen and
and Bitterfeld.
Bitterfeld - die Stadt des groBten Elektrochemi-
schen Kombinates der DDR. Seine Erzeugnisse
werden von 50 Landern gekauft. 2700 Begriffe
muBten wir hier aufzahlen, wollten wir all das
nennen, was die 14.000 Beschaftigten dieses Kombi-
nates produzieren.
Womit "beginnen? Mit dem Huttenaluminium, das
sich die Welt eroberte? Mit den Waschmitteln oder
den Leichtmetall-Legierungen, den Schwermetallen
oder Schadlingsbekampfungsmitteln, der Pottasche,
dem Phosphor oder den synthetischen Edelsteinen?
Ja, auch Edelsteine entstehen hier.
Stellen Sie Bich einen langgestreckten Raum vor,
in dem in endloser Reihe Knallgasbrenner stehen.
Daneben befinden sich kleine Buchsen mit dem
feinpulverisierten chemischen Grundstoff. Der
ganze Saal ist erfi llt von dem leisen Klopfen zahl-
loser Hammerchen, die im gleichmaBigen Rhyth-
mus auf die Buchsen schlagen. Jedesmal fallt eine
Prise Pulver in die Flamme, schmilzt and kristalli-
siert auf einem darunter liegenden Schamottestift.
Der nachste Tropfen folgt. Ganz allmahlich wachst
der Edelstein. Durch Zusetzen echter Farbstoffe
wird der synthetische Rubin, Saphir oder Aqua-
marin farbig gemacht. So hat der Mensch der Na-
tur ihr jahrmillionenaltes Produktionsgeheimnis
abgesehen and gewinnt heute Edelsteine, ohne die
Erdkruste in Bewegung zu setzen. Die kiinstlichen
Edelsteine aus Bitterfeld erlangten Weltgeltung als
Lagersteine fur Uhren and feinste Messinstrumente.
Ein wichtiger Betriebsteil aber wurde noch nicht
genannt: die Kunststoffbetriebe.
Die DDR miBt der Produktion and Verarbeitung
von Plasten - wie der Chemiker die Kunststoffe
nennt - grofe Bedeutung bei. Nicht ohne Grund.
Denn die Erhohung des Lebensstandards, die Ein-
fuhrung der Automatisierung and der Uebergang
zur Leichtbauweise im Schiffs-, Waggon- and Flug-
Der Ausbildung des Facharbeiternachwuchses wird
grof3te Aufinerksa?nkeit geschenkt. Blick in das Lehr-
Laboratorium.
Dampferzeuger wurde 1958 die Grof;e von 240 f/h
erreichf.
Auch die Beurteilung der Produkfion von Ma-
schinen and Anlagen nach der Quantitat fallf sehr
giinsfig aus. Wurde doch zum Beispiel der Bau
von Werkzeugmaschinen von 1954 bis 1958 auf
228,6 Prozent, von Walzwerksmaschinen auf
221,5 Prozent and von Ausriistungen fur die
Leichtindustrie auf 212,6 Prozent erhoht. Das rind
Zahlen, die ohne Zwei'fel von den groBen Erfol-
gen der Maschinenbauer der DDR zeugen. Fur
die nachsten Jahre ist eine weitere schnelle Ent-
wicklung des Maschinenbaus vorgesehen., die von
der Rekonstruktion der gesamten Volkswirtschaft
and dem bereits begonnenen vorrangigen Aus-
zeugbau erfordern die Anwendung dieses neuen
Rohstoffs mit seinen idealen Materialeigenschaften.
Wegeri der meist spanlosen Verarbeitung erfor-
dern die Kunststoffe bekanntlich weniger Arbeits-
aufwand als die gleichen Gegenstande aus Metall
oder Holz. In den Plastbetrieben des EKB arbeiten
10 Prozent der Gesamtbelegschaft des Kombinates.
Diese 1400 Werktatigen schaffen 25 Prozent des
Kombinatsaufkommmens.
An erster Stelle aller Kunststoffe in der Welt
stehen die Plaste aus Polyvinylchlorid. Wir kennen
es unter dem Namen PVC. Das Kombinat Bitter-
feld leistet auf diesem Sektor Pionierarbeit. Es er-
zielte seit 1945 solche groBen Fortschritte, daB man
heute mit Recht sagen kann: Bitterfeld ist die
Wiege der Verarbeitungstechnik des PVC.
Wahrend in den Forschungslabors ein Stab von
Wissenschaftlern standig damit beschaftigt ist, auf
der PVC-Basis neue and bessere Werkstoffe zu
entwickeln, arbeiten die Produktionsstatten, die zu
den gro.5ten dieser Art in der Welt zahlen, an der
Einfuhrung neuer Verarbeitungstechniken. Durch
verschieden gelenkte Prozesse entsteht eine einzig-
artige Vielzahl von Zwischen- and Fertigprodukten,
bau de:r chemischen Industrie bestimmf wird. So
soil zurn Beispiel der,Bau von chemischen Appa-
raturen im Vergleich zu 1958 bis zum lahre 1965
auf 302 Prozent erhoht werden. Die Fertigung von
Dampfturbi:n.en soil im gleichen Zeitraum auf 255
Prozeni- ansteigen, wahrend fur spanabhebende
Werkze:ugmaschinen eine Steigerung au'f 266 Pro-
zent and fur Maschinen fur die Metall-Umform-
fechnik eine Steigerung auf 261 Prozent vorge-
sehen ist.
So wird der Maschinenbau' in der DDR seiner
fur die ganze Wirischaft bestimmenden Rolle ge-
recht werden and noch mehr als bisher zu einem
der entscheidensten okonomischen Faktoren im
System der Wirischaft der DDR werden.
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die in samtliche Wirtschaftsgebiete Eingang gefun-
den und einen Siegeszug ohnegleichen? durch aile
Lander angetreten haben.
In den letzten zehn Jahren hat sich die Kunst-
stoffverarbeitung in diesem Kombinat mehr als
verdreifacht. Die Bitterfelder.Plastpaletteist heute
viel zu umfangreich, um all die beruhmten. Kinder
PVC nennen zu' konnen. Nur einige sollen `deshaib
kurz'vorgestellt werden.
. Warum. nicht. 'Sprungmatten ' aus . PVC-Borsten
machen. die Sportier vom Schnee unabhangig. Vor,
einiger Zeit wurde im mitteldeutschen.Tiefland bei
Eilenburg die erste deutsche Flachland-Sprung=
schanze'eroffnet. Solche PVC-Matten werden be-
reits in mehrere nordische Lander, exportiert..'
. Aus reinem Polyvinylchlorid besteht der eben-
falls in Bitterfeld entwickelte ideate' Werks'toff
;,Ekazell H Durch Mischung mit gasabspalteriden
Treibmitteln und anschlieBende'r Druck- und War-
mebehandlung werden Blocke erzeugt, 'die.leichter
.sind als' Kork. Sie, nehmen kein ; Wasser ,'auf und
sind niche brennbar., Ihre, auBerordentlich niedrige
Warmeleitzahl von _0,028 verburgt eine hohe Iso-
liereigenschaft. So bietet dieser Werkstoff groBe
Einsatzmoglichkeiten ? im Seerettungswesen, im
Fischereiwesen, im Kuhlraumbau, im Fahrzeug-
und.vor allem auch im Fii gzeugbau.
Unerschopflich ' ist das Anwendungsgebiet der
PVC-Hart-Erzeugnisse in nahezu 'alien Industrie-
zweigen. Diese Fabrikate sind bestandig gegen
Sauren und Laugen. Bitterfeld stellt daraus enter
anderem Rohre verschiedener Abmessungen her.
Sie eignen sich zum Fortleite'n von Flussigkeiten
und. Gasen bei auf3eren Temperaturgrenzen von 60
Grad C bis -15 Grad C. PVC-Hart wird aber auch
zu technischen Formartikeln wie Armaturen, Rohr-
muffen und Winkelstiicken verarbeitet. Eimer und
-(~delsfeivie
aus
. /3i fled eld
Im nordlichen Teil des mitteldeutschen Braun-
kohlengebietes, der groBten ,,Industrielandschaft"
der DDR, liegt einer der bedeutendsten Chemie-.
betriebe der Deutschen Demokratischen Republik:
Der VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld.
Nach 1945 begann das Werk mit der Herstellung
von Fertigprodukten auf dem Leichtmetall- und
Plastgebiet, die im Gegensatz zur . Produktion bis
zum Ende der Hitler-Aera ausschlieBlich friedli-
chen Zwecken diente. Das Werk entwickelte sich
zum grof3ten Chlor- und Chlorprodukteerzeuger,
zum alleinigen Hersteller von Aluminium und zum
Betrieb mit der grol3ten' Leichtmetallverarbeitungs-
kapazitat der DDR. Auflerdem ist. das Kombinat
z: Z., der gr6f3te 1 Verarbeitungsbetrieb fur den in
Bitterfeld entwickelten Plast ' Polyvinylchlorid
(?Ekadur ,Ekalit". und ,Ekalon`,`), die grol3te
Leichtmetallhutte.,der Republik, wichtiger Herstel-
ler von `..nietallurgischen . Spezialitaten fiir das'.ge-
samte sozialistische Lager, der fi hrende Betrieb in
der Herstellung von Grafit, der.Erzeuger wichtiger
Wasch- und ?Reinigungsinittel-Halbfabrikate, einer
34
andere Haushaltgegenstande -aus PVC wurden
selbst dann noch ihre Form bewahren, wenn ein
LKW fiber sie hinwegfahren wurde. Durch Zusatz
von Weichmachern erhalt das PVC je nach Bedarf
eine' hohe Elastizitat und findet zum Beispiel fur
Regenbekleidung, Handtaschen, FuBbodenbelag,
Tischdeckeri ,und fir Dekorationszwecke Verwen-
dung., Zwei 'weitere Artikel, die besonders, nach~
Ungarn.lund in die CSR exportiert werden; sind
PVC-Spritzmassen -und . PC-Klebelosungen. Die.
Spritzma.ssen konnen zuProfilen und Formteilen
verschiedener Art und Harte weiterverarbeitet
werden, wahrend die Klebelosungen, fur die Ver-
bindung von Kunststoffteilen oder zum.Auskleiden
von Behaltern. aus jedem beliebigen Material be-
stimmt sind.
Lange konnte diese Aufzahlung..for'tgesetzt, wer-
den.-Und dennoch stehen wir-erst am Anfang 'des
Vormarsches der PVC-Produktion. Die direkten
Beitrage der Bitterfelder Kunststoffbetriebe fur
den ,Auf3enhandel zum? Beispiel sind noch verhalt-,
nismaflig gering.. Der grol3te. Teil der Erzeugnisse
ist fiir die weiterverarbeiteride Industrie der DDR
vorgesehen, deren'Exportfahigkeit allerdings durch
die Zulieferung des Elektrochemischen Kombinates
in den . letzten Jahren bedeutend wachsen konnte.
Eines der wichtigsten Ausgangsprodukte fur die
Herstellung von ..saure und alkalifesten Kunstfa-
sern, farblosen Lacken,' Klebelosungen und anderen
Kunststoffen ist zum Beispiel das PC-Pulver: Ob-
wohl.das Kombinat Bitterfeld schon heute beacht-
liche Mengen davon' pr'oduziert, wird e's these Pro-
duktion bis 1965 verachtfachen und dann das ge-
samte. sozialistische Lager mit PC-Pulver versor-
gen. Bis zu diesem Zeitpunkt wird sich in der DDR
die Plasterzeugung auf 250 Prozent' und die Plast-
verarbeitung auf 600 Prozent erhohen.
der drei grolen Produzenten von Pflanzenschu'tz-
und Schadlingsbekampfun'gsmitteln und Hersteller
von synthetischen Edelsteinen.
Wie schon aus dem Namen her-vorgeht, 'ist die
wichtigste Voraussetzung fir die Produktion 'des
Kombinats der elektrische Strom, der in der Nahe
der Braunkohlengruben sehr' billig hergestellt wer-
den ' kann, so erzeugt das Kombinat noch ;,neben-
bei" etwa 5 Prozent der gesamten Strommenge der
DDR.
Bis 1965 wird das Kombinat seine Produktion
auf .201,2 Prozent erhohen, wobei das Schwerge-
wicht bei der Plasterzeugung liegen wird. Die Her-
stellung von Polyvinylchlorid-Pulver wird das
Neunfache erreichen, die von Halbzeugen verdop-
pelt bis verdreifacht werden. Auch die Produktion
von Polyathylenfolien und -rohren wird ein groBes
AusmaB annehmen. Damit entwickelt sich der VEB
Elektromechanisches Kombinat Bitterfeld . zum
grof3ten PVC-Verarbeitungsbetrieb nicht nur der
DDR, sondern alter Volksrepubliken.
Fur die 'kulturelle Betreuung der Werktatigen
des Betriebes und der umliegenden Orte steht ein
grof3er Kulturpalast zur Verfi gung, und noch in
diesem Jahr werden ein Kinderheim und ein Kin-
dergarten fertiggestellt. ' . Eine eigene Technische
Berufsschule mit.4000 Studierenden und eine grof3e
Poliklinik fur die arztliche Betreuung stehen den
Werktatigen des Kombinats. zur Verfi Bung . -
alles Dinge, von denen man in der IG-Farben-Zeit
nicht einmal zu traumen.wagte. Unter diesen Vor-
aussetzungen werden die Arbeiter, Angestellten
und Angehorigen der I'telligenz in Bitterfeld die
groBen Aui fgaben -1osen, die ihnen im Chemiepro-
gramm der DDR gestellt sind.
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,I
u hermarkt
dem_ Bc
Pert Brecht--'
Brecht - ein Lesebuch fur unsere Zeit
mit Vorworten von Lion Feuchtwaanger und Erwin;Strittmatter
Herausgegeben von Walther Victor - Erschienen im Volksverlag Weimar
Mit diesem Buch legt der Vblksverla.g Weimar
die erste deutsche volkstumliche Auswahl der
Werke des vor zwei Jahren verstorbenen I grof3en
deutschen Dramatikers; Lyrikers und Epikers
Bertold. Brecht in einem geschmackvoll gestalteten
Ganzleinenband vor.
Der Band bietet einen vorbildlichen Uberblick
fiber Leben und Schaffen des Dichters. Er enthdlt
im einzelner : Eine kurzgefaf3te Biographie des
Dichters, in der seine wichtigsten Werke angegeben
sind; 'eirileitende Essays der bekannten Schrift-
steller Lion Feuchtwanger and Erwin Strittmatter,
die beide jahrelang eng mit Biertolt Brecht ver-
bunden waren; eine, umfassende Auswahl etwa
70 Gedichte aus Brechts unvergleichliche - r Lyrik;
Proben aus des Dichters kleiner Prosa, u1 a. die
beruhmten ?Geschichten vom Herrn Keuner", den
Abschnitt ?Theater", in dem der Leser neben Ein-
zelszenen aus ?Herr Puntila und sein (Knecht
Matti", ?Furcht und Elend des Dritten Reiches"
und ?Die Mutter" die in aller Welt bekannten und
unterigroffem Beifall aufgefuhrten Sticke ,Mutter
Courage und ihre Kinder", ?Lebeln des Galilei" und
?Die' Gewehre der Fran Carrar" ungekfirztf darge-
boten werden. Hinzu kommen fur den Leser, der
tiefer in Brechts Auffassung vom Theater unserer
Zeit eindringen will, zahlreiche der hochinterssan-
f
euerscheinungen.auf
ten und tiefgriindigen theoretischen Schriften
dieses grof3artigen Dramatikers sowie One Auswahl
von Reden und Aufrufen Brechts zu politischen
Fragen seiner Zeit.
,Lion Feuchtwanger schreibt in seiA.em Vorwort
fiber Brecht:
,,Dieser i1berreiche Dichter streute in alles, was
e f schuf, Keime von Gedanken und Spu.rungen, da-
zu bestimmt, ihr ganzes Leben erst seater zu ent-.
falten. Er war iiberzeugt, dap jedes lebendige Werk
aus eigener Kraft ;wachst und weiterarbeitet, daf3
es sich andert mit :jedem Horer und Leser, den as
e r,reieht. Seine Dichtungen sind aufgebaut auf die-
ser Voraussetzung,; so dap erst die Zukunft dig
ganze Breite und! Fillle seines Werkes schaubar
m~achen wird. Brecht selber hielt alles, was er
geschaffen hatte, fur ein Vorlaufiges, im Entstehen
Begrif fenes. 'Bucher, die er langst hatte drucken
Lassen, Stficke, die er unzahlige Male aufgefuhrt
hatte, waren ihm, noch keineswegs fertig, und
gerade jene Werke,idie ihm die liebsten waren, ?Die
heilige Johanna der Schlachthofe", ?Der gute
Mensch von Sezudn", ?Der Kaukasische Kreide-
k eis", betrachtete er als Fragmente. Ihm lag wie
so manchem grof3en Deutschen die Vollendung des
Werkes weniger amHerzen als dieArbeit amWerk."
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TECHN.O:Lb,G4A ROPY A ;UH?rOV,O`DIsKC-VYCH PLYNOV
PALIV,A,',. T;ECHN1UA. MAZANI -,A
1959; R A U' -R'0 t:'?1 (9)
6 S th 2-3; S T R. 33=96
CHE$MICKE VUZ,iTi OVANYIE HUH
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Dr. J. Buchta
Dr. in. M. Hrus"ovsky
Ins. 0. Humplik
V. Hus"ner
in. J. Ilek
Inz. A. Kovdcovd
Ins. E. Kudlicka
Dr. in. M. Landa
prof. Dr. ins. S. Landa
lauredt st. ceny Kl. Gottwalda
Dr. ins. X. Liebl (predseda)
fns. M. Matas
Ins. J. Neiser
Ins. J. Svaton
Ins. E. Safr
Dr. ins. V. Stepina
prof ins. V. Vesely
Inz. M. V6ndra
Bratislava, Kosicka 5,
tel.: 351-11, 251-81, daleko-
pis: 09156.
ROPA A UIILIE Cfslo 1-3
Prvi laureati 6s. priemyslu paliv 33
M. Matas: Novy smer Cs. vedecko-technickych spolocnosti . . . 34
ZO SOVIETSKYCH SKUSENOSTI
X. Liebl: Organizacia prevadzkovych (cestnych) skusok motorovych
olejov vo SSSR . . . . . . . . . . . . . . .
ROPA A UHLIE
Z. Z16mal - A. Kazda: O mechani.smu ucinku polymernich zlepsova6o
viskozitniho indexu . .
Z. Balas - 0. Svajgl: Omezeni sirovodikove koroze hydrogenizacniho
zarizeni alkaliemi . . . . . . . .
J. Buchta: Porovnani mazacich vlastnosti mineralniho oleje po zu-
slechteni dibenzylsulfidem nebo dibenzyldisulfidem . .
J. Svaton: Staticka elektrina v ropnych produktech . . . . . .
Muchanovske ropy
Rozsirif sortiment chemickych produktu koksovani . . . . .
Rovnovaha rozdelenia vel'kosti castic v jednotke fluidneho koksovania
J. Dragoun: Modifikovany BBC - test . . . .
Laborat6rne hodnotenie oxydarnej stalosti motorovych olejov. .
Predbezne hodnotenie korozivnych vlastnosti sirnych rop . .
V. Kabes: Oxydacni stabilita sodnych mazacich tuku . . . . .
PALIVA A TECHNIKA MAZANIA
E. Safr: Vypoctem k spravnemu mazani loziska . . . . . . 63
J. Kekenak: Dialkylditiofosforecnany kovov ako aditivy do motoro-
vych olejov . . . . . . . . . . . . . . . 72
L. Svrsek: Vanadiova kor6zia plynovych turbin . . . . . 76
M. Jenikovsky: Pru2ne nidrze na pohonn6 hmoty . . . . . . 79
Unifikace paliv a oleju pro tryskove motory ve vojenskych letec-
kych silach statu NATO . . . . . . . . . . . 83
Pros se pristupuje k zavadeni motorovych oleju s aditivy ?5
Technicko-ekonomicke informacie zo zahranii is
Zahranicne patenty
v chemickej literature a praxi . .
Z technickej literatury
V r. 1949 niektore zavody a vyskumne -ustav.y (vyskumne pracoviska) v CSR zacali vydavat bibliograficko-
doku:mentatme casopisy. V nasom odbore vychadzali: Motoreve paliva v Stalinovych zavodoch, n. p., Petro-
chemia v Slovnafte, n. p., a Zpravy vyskunmeho pracoviska KORAMO v Koramo, n. p. V r. 1352 sa zriadil sekto-
rovy Vyskumny tistav pre ropu a uhfovodikove plyny v Bratislave, ktory zai al vydavat dvojmesa6nik ,ROPA
A UHLIE", zahrnujuci problematiku horeuvedenych casopisov. Casopis sa roznmoioval v obmedzenom poste
vytlaikov, v tejto tprave naposledy cis. 11-12 rocnika 1958. Zacinajuc rokom 1959, vychidza ,ROPA A UHLIE"
tlacou, ako organ Zdruienia cs. rafinerii minerilnych olejov v Prahe, pri6om usporiadater'om 6asopisu i na-
d'alej zostava Vyskumny ustav pre ropu a uhrovodikove plyny v Bratislava, za spoluprace c'enov redakenej
rady.
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'. ROPPl;
T.ECHNOL6GIA ROPY A UHL'OVODIKOVYCH PLYNOV ^
CHEMICK9 ZUZITKOVAINIE UHLIA U PALIVA
T E C H N I K A M A Z A N I A
Prvi Iaureati cs. priemyslu paliv
Prof. dr. inz". Stanislavovi Landovi a docentovi inz.
Jirimu Mosteckemu bola udelenastatna cena Klementa
Gottwalda za vyskum sirnikovych katalyzdtorov dole-
zitych pre technologiu paliv a chemicky priemysel.
Tato praca povodne teoretickeho a zakladneho vy-
znamu priniesla dolezite prakticke dosledky. Prace
teoretickeho vyskumu boll orientovane jednak nastu-
dium hydrogenizacnych vlastnosti sirnikovych kataly-
zatorov, jednak na "studium dehydratacnych vlastnosti
katalyzatorov a na "studium schopnosti sirnikovych
katalyzatorov katalyzovat adiciu sirovodika a seleno-
vodika na nenasytene zluceniny.
Pri "studiu hydrogenizacnych vlastnosti sirnikovych
katalyzatorov prof. Landa a doc. Mostecky dokazali, ze
hydrogenizacia karbonylovych zlucenin prebieha cez
alkoholy, dehydrataciou alkoholov.na nenasytene uhfo-
vodiky a dals"ou hydrogenizaciou nenasytenych uhrovo-
dikov. Tieto vysledky maju vel'ky vyznam pre "studium
zlozenia dechtov, ropy, olejov a pre pripravu vacsich
mnozstiev cistych uhfovodikov, ktore nadobudaju stale
viicsiu dolezitost.
Dehydrat'acne vlastnosti sirnikovych katalyzatorov
neboli zname. Boli objavene prave pri "studiu mecha-
nizmu hydrogenizacie kysiikatych zlucenin na sirniko-
vych katalyzatoroch a v technologickej praxi bude
mozne ich pouzit na pripravu olefinov z technickych
alkoholov.
Na podklade teoretickeho vyskumu hydrogenizacnych
vlastnosti sirnikovych katalyzatorov bola vypracovana
metoda na uspesnu rafinaciu vysokomolekularnych
uhr'ovodikov pri vyrobe vazelin, cerezinu, ozokeritu
a mineralnych olejov, co sa prakticky uplatni v kombi-
nate n. p. Slovnaft v Bratislave. Tento rafinaeny sposob
znizuje vel'anasobne rafinacne straty oproti doterajsim
sposobo n, znizuje prevadzkove naklady a umoznuje
vyrabaf vazeliny a cereziny vybornej kvality.
ISa1sia technicka aplikacia zakladneho vyznamu sir-
nikovych katalyzatorov sa uplatnila pri rafinacii selenu
vhodneho na elektrotechnicke ucely. Kym doterajsia
Prof. dr. ina. S. Landa
rafinacia sa skladala z viacerych operacii, spociva spo-
sob vypracovany prof. Landom a doe. Mosteckym na
premene selenu na selenovodik hydrogenizaciou selenu
za prito:mnosti sirnikovych alebo selenidovych kataly-
zatorov, ;prii om sa odstrania neiiistoty, najma popoloviny,
arzen a telur. Operacia nie je spojena so stratami
a dovor'u;je spracuvat aj technicke seleny s vysokym obsa-
hom teluru. Uvedenym postupom sa odstrani telur tak, ze
ho nemoz`no dokdzaf ani polarograficky ani spektralne.
Pre es. elektrotechnicky priemysel, ktory potrebuje stale
viacej &steho selenu, ma tento sposob vefky vyznam.
Obom laureatom, s. prof. dr. inz. Landovi, svetozna-
memu objavitefovi adamantanu, a s. doe. Mosteckemu
menom pracovnikov cs. palivarskeho a ropneho prie-
myslu uprimne blahoaelame.
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Novy smer Cs. vedecko-technickjich spolocnosti
In. Michal M A T A S,
riaditel' VU pre ropu a uhl'ovodikovd plyny v Bratislave
Prudky rozvoj c"s. priemyslu vyiaduje pro-
porcionalny vzrast vedeckej a technickej zdat-
nosti vsetkych jeho pracovnikov bez ohl'adu
na doteraj"sie vzdelanie a bez ohl'adu na pro-
fesiu. Tato okolnost si vynucuje dokladnu
a ciel'avedomu pripravu kadrov v nasom prie-
mysle zo strinky politickej i odbornej. Zodpo-
vednost za tuto Ulohu preberi, poc"nuc r. 1959,
v ovel'a vacsej miere nez doteraz aj Cs. vedec-
ko-technicka spoloc"nost. V minulych rokoch
boli Cs. vedecko-technicka spolocnosti, zriadene
uznesenim vlady CSR zo dna 16. 3. 1955, pri-
clenene k CsAV, resp. SAV. V tychto dnoch
sa dokoncila prestavba organizacie spolocnosti,
ktorej vyvrcholenim bolo vytvorenie jedinej
a celostatnej Cs. vedecko-technickej spoloc-
nosti, co bolo vyhlasene na ustavujucom sjazde
v Prahe.
Nova Cs. vedecko-technicka spolocnost opus-
fa vyberovy charakter a stava sa masovou
organizaciou novatorov, zlepsovatef'ov, vyna-
lezcov, technikov a vedcov. Je organizovana
podfa organizacnej struktury ROH, ktore ju
bude vsetkymi prostriedkami podporovat.
Zac"iatkom tohto roku presla touto prestav-
bou aj Cs. VTS - sekcia pre vyuiitie paliv,
cinnost ktorej na Slovensku usmernovali pra-
covnici Vyskumneho ustavu pre ropu a uhfo-
vodikove plyny za spoluprace so SVST, katedra
prof. Veseleho v Bratislave, a Slovnaft, n. p.
Jadro cinnosti tvorili konferencie a predna"sky
o novych smeroch spracovania ropy ako za-
kladnej suroviny moderriej organickej chemie.
Pri zakladani VTS pre vyuiitie paliv pred
troma rokmi sme si priali, aby nam nasi naf-
tari narobili vela starosti s c"iernym zlatom
- s ropou. Toto nase prianie sa teraz stalo
skutocnostou, najma vd'aka SSSR a jeho do-
divkam ropy. Tieto dodavky nam zaistuju
nielen rozvoj nasho priemyslu paliv a mazadiel,
ale aj priemyselne rozvinutie ekonomicky vy-
hodnych ropno-chemickych syntez.
Novozaloiene zavodne poboc"ky Cs. VTS tym
dostavaju bohatu a vd'ac"nt pracovnu napln,
a to tak pre vedeckych a technickych pracov-
nikov, ako aj pre novatorov, zlepsovatef'ov
a vynalezcov.
Zelali by sme si, aby sa na splnenie tiloh,
vytycenych aj XI. sjazdom KSC, vsetcl pracov-
nici este uz"sie zomkli okolo novo organizovanej
Cs. VTS - sekcie pre vyuiitie paliv v prospech
celeho nasho hospodarstva.
sekcia na vyuz"itie paliv
Dna 9. aprila 1959 bolo v Prahe celostatne zhromaidenie
sekcie na vyuiitie paliv. Po vor'be pracovneho predsed-
nictva, volebnej a navrhovej komisie, udelil predsedajuci
s. prof. dr. Riedl slovo ved. tajomnikovi s. inkk". Lencovi,
ktory o doterajsej cinnosti sekcie konstatoval o. i., le
bohatej cinnosti domacej nezodpoveda aktivita v me-
dzinarodnych stykoch. Z dalsej cinnosti upozornil na
planovanu diskusiu s nam. ministra SUP ink. Pelcom,
ktoru zorganizuje na zaklade navrhu Slovenskeho vy-
boru spolocnosti Ostredny vybor v Prahe. Nametom
diskusie bude ,Najucelnej"sie spracovanie ropy v CSR".
r Salej pripomenul Slovenskou sekciou planovany kongres
o rope (s medzindrodnou ucasfou) v r. 1960 v Bratislave.
Sekcia ma 678 clenov, z toho 83 v Bratislave, 16
zivodnych pobociek, z toho 4 v Bratislave a 1 v Dubovej.
Hlavnym vodidlom pre d'al"siu cinnosf je uzka spolu-
praca s ROH, najucelnej"sie vyuiitie paliv, zemneho plynu
a chemicke zuzitkovanie ropy, rozsirenie clenskej za-
kladne, hlavne o novatorov a zlepsovaterov, zakladanle
d'alsich ZP a vychova kadrov vsetkych stupnov. Aj do
vyssich organizacnych utvarov budd sa priberaf nova-
tori a zlepsovatelia. Po zprive hospodara a revizorov
Utov bola diskusia, z ktorej treba vyzdvihnuf prejav
s. Svobodu z RVTS, ktory o. L povedal, ie nedavne zni-
ienie cien je vysledkom prace robotnikov a aj novej
techniky. Je preto prvoradou ulohou VTS zavadzat
v zavodoch nova techniky a nehradat taiisko cinnosti
len v prednaskach a podobnych akciach.
Predsedajdci podakoval vsetkym za doteraj"siu spolu-
pracu a po spomienke na zomreleho s. ini. Michela bola
vorba do noveho ustredneho vyboru. V 32-6lennom UV
sd zo Slovenska sddruhovia in. Mafas, dr. Liebi a in!.
Gabmeyer. Predsedom noveho UV je s. prof. dr. Riedl,
vedeckym tajomnikom s. inii Lenc, tajomnikom s. dr.
Liebl a hospodarom s. dr. Vicelak. Po sehvaleni rezolucie
odoslanej RVTS predniesol s. ini. M. Rataj prednasku
na temu ,Probl6my pokrytia potreby energii pri per-
spektivnom rozvoji hospodarstva v CSR".
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ORGANIZACIA PREVADZKOVYCH (CESTNYCH) SKUSOK
MOTOROVYCH OLEJOV VO SSSR
Xeno L I E B L, VORUP, Bratislava
Ucelom prevadzkovych skusok (ktore sa
v CSR nazyvaju ,cestne") je:
1. porovnat novy blej s doteraz pouzivanym
standardom;
2. vysetrit moznost a ucelnost zavedenia
noveho oleja;
3. zistit pripadne zvlastnosti prevadzkovych
vlastnosti noveho oleja.
Prevadzkove skusky sU a) kontrolovane
a b) nekontrolovane. Pri kontrolovanych skus"-
kach pracuje motor podia presne stanoveneho
grafikonu a nepouziva sa na beznU prevadzku.
Za tym Ucelom bezi skupina automobilov alebo
traktorov po urcity as, pri zachovani obvyk-
lych prevadzkovych predpisov, ale podia vo-
pred urceneho programu, ktory sa prisne dodr-
zuje a kontroluje. Nevyhodou tychto skusok je
ich nakladnost.
Nekontrolovaile prevadzkove skusky sa ko-
najU vo vei'kom automobilovom alebo trakto-
rovom parku v r6zne vel'kej oblasti (STS,
vojensky Utvar, raj6n, republika). Urcity pocet
automobilov alebo traktorov sa kontroluje pri
beznej prevadzke. Nevyhodou tychto skusok je
dlhe trvanie, t. j. 1,5 az 2 roky. Skratenie tohto
casu skresl'uje vysledky, a preto ich nemozno
odporucat.
Pred zacatim oboch druhov skusok sa stanovi
podrobny pracovny plan, obsahujUci technicke
podmienky pre skusany i standardny olej, typ
automobilu alebo traktora a metodiku skus"ania.
Pracovny plan obsahuje tieto kapitoly:
1. Predmet skusania: predmetom skus"ania je
najlepsia vzorka oleja aprobovana dlhodobymi
skuskami v stacionarnych modelovych moto-
roch. Vzorka oleja na skus"anie sa dodava
s touto dokumentaciou:
a) technicke podmienky,
b) zaverecna zprava o skuskach vstacionar-
nych motoroch.
2. Priprava ku skus"ke:
a) pred zacatim sk(isky sa spravi fyzikalno-
chemicky popis skusaneho oleja. Vzorka sa
odoberie z uskladnovacej nadrze a stanovia sa
vsetky parametre, ziadane technickymi pod-
mienkami;
b) prevadzkove skusky sa konajU najmenej
s dvoma novymi automobilovymi alebo trakto
RAU. ROC. 1(9), CIS. 2-3 (1959)
rovymi motormi tej istej znacky a seriovej
vyroby. Najmenej dva dals"ie motory (nove,
seriove;j vyroby a tej istej znacky ako motory,
v ktorych.sa skusa novy olej) bezia s doteraz
pouzivanym olejom. Nedovol'uje sa skus"at sU-
casne i palivo i mazaci olej;
c) pred montazou sa motor rozoberie, pre-
hliadne a mikrometruje sa v y r o b c o m m o-
t o r a. Mikrometruju sa: vlozky valcov, piesty,
piestne kruzky, piestne capy, puzdra piestov,
hlavy piestov, ojnit na hlava, kiukovy cap, vloz-
ky hlav:nych a ojnicnych lozisk. Naposledy uve-
dene vlozky a piestne kruiky sa tiez vazia, pri-
com sa pri piestnych krUzkoch stanovuje i pruz-
nost. V'ysledky mikrometruze sa zapisuju na
zvlas"tne karty. osobitne sa zaznamena vysledok
prehliadky a jednotlive suciastky odfotografu-
jeme;
d) zostavime motor, zregulujeme ho a zis-
time charakteristiku.
Prishlsny rezim je v GOST 491-55.
3. Vykoname skusky:
a) vymenime olej a motor znovu zabehneme,
ale uz so skus"anym olejom podia technickych
podmienok prevadzky novych motorov, t. j.:
aa) 30-40 km 100 km rychlostou za hodinu
pri automobiloch a
bb) 50 hodin prevadzky traktora;
b) olej sa vymiena po 1500-1800 km alebo
po 60 hodinach prevadzky. Pri vymene oleja
sa prehliadnu a premyjU olejove filtre na hrube
cistenie a elementy filtra na jemne cistenie;
c) pocas skusky sa odoberaj(i vzorky oleja,
pri ktorych sa stanovuje: kinematicka visko-
zita pri 50 a 100 ?C; neutralizacne cislo, kar-
bonizacny zvysok, obsah popola, obsah mecha-
nickych necistot a vody;
d) po sk(jske sa motor prenesie do skus"obne,
kde sa ;preskusa jeho regulacia a potom sa de-
montuje, mikrometruje a prehliadne;
e) pocas skusky sa presne zaznamenava:
aa) spotreba paliva a oleja, cas vymeny
a dolievania oleja;
bb) pocet ubehnutych kilometrov alebo pocet
prevadzkovych hodin;
cc) U,hnnost filtrov;
dd) udaje kontrolnych meracich pristrojov
na automobile alebo traktore;
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ee) hydraulicke charakteristiky dyz;
ff) stav ciest, atmosfericke pomery, pod-
nebie, rovina alebo my teren;
gg) vsetky zavady motora v priebehu sk(Aky.
4. Zhodnotenie vysledkov skusky:
a) hodnotiace parametre su:. opotrebenie
hlavnych suciastok motora; stay piestnych
kruzkov; mnozstvo usad na suciastkach; zne-
cistenie motorov vizuulnym posudenlm; zmeny
vykonnostnych a ekonomickych ukazovatel'ov
motora;
b) na zistenie uvedenych parametrov skusa-
neho i standardneho oleja sa motor rozoberie
a vizualne posudime mnozstvo lakov, usadenin
a karbonu (tvrdost, farba, odstraniteinost) na
piestoch, hlavuch valcov, ventiloch, ojnici, za-
lomenom hriadeli a v kartere. 0 tejto pre-
hliadke sa zhotovi zapis dolozeny fotografiami;
c) karbon a usadeniny v oblasti piestov, pre-
fukovaclch otvorbv (pri dvojtaktoch) a olejo-
vych filtroch sa zvazia s presnostou na 0,01 g.
Usadeniny na kazdej skupine suciastok sa ana-
lyzujti sposobom uvedenym v GOST 2862-47;
d) opotrebovane suciastky sa mikrometruju
a zvazia na zistenie vel'kosti oderu. Defektne
suciastky sa fotografuju, pricom sa vysetri,
do akej miery defekt sposobil novy olej;
e) porovnanim s vysledkami dosiahnutymi
pri skuske so standardnym olejom vyjadrime
prednosti noveho sktlsaneho oleja. Porovnavame
hlavne: rozsah opotrebenia motora, mnozstvo
usadenin, koroziu, starnutie, vykonnost a eko-
nomicke parametre motora. Z vysledkov sa
zostavi zaverecnu zprava s prislusnym zaverom
a odporucanlm.
5. Zaverecna zprava obsahuje:
a) uvod s podkladmi, na zaklade ktorych sa
vykonala prevadzkova skuska;
b) ucel skusky;
c) vysledky skusky s olejom novym astan-
dardnym podia ukazovatelov uvedenych v pro-
grame skusky;
d) zpravu o prednostiach a zaporoch noveho
oleja;
e) zaver s konkretnym navrhom o moznos-
tiach pouzitia noveho oleja.
K zaverecnej zprave sa prikladaju vsetky do-
kumentacne materialy, pocinajtlc zacatlm skus-
ky (pracovny program), dokumentacia o stave
motora, o prevadzkovych podmienkach, zapisy
o vizuulnych prehliadkach, mikrometrazne kar-
ty, zaznamy o defektoch, graficke materialy
a fotografie.
Ak su vysledky skusok kladne, zasle organi-
zacia, vykonavajuca skusky, zaverecnu zpravu
normalizacnej komisii pri rade ministrov SSSR
na prerokovanie a vydanie prlslus"nejstatnej
normy (GOST).
Nova etapa naftoveho priemyslu
Priemysel ropy vstupuje do novej etapy vy-
voja. Nie je to len modernizacia a automatizacia
procesov, ale aj podstatny vzostup vyroby vy-
kurovaclch olejov a surovln na d'alsie chemicke
spracovanie. V r. 1957 sa vytazilo vo svete 850
milionov ton ropy a za rok 1958 sa tazba ropy
priblizila 900 milibnom tonam ropy, pricom sa
svetove rezervy ropy odhaduju na cca 36 mili-
ard ton. Men! sa charakter rafinerii mineral-
nych olejov, ktore sa stavajd zavodmi na spra-
covanie nafty cite zavodmi chemickymi. XL
Pokyny pre prispievalelov
Redakcia casopisu ,ROPA a UHLIE" prijima a uverej-
huje prispevky vsetkych druhov, t. J. piivodne prace,
referaty, kriticke pripomienky, kratke zpravy, zpravy
o novej technike, informacie o celostatnych akciach,
zpravy o cinnosti VTS o vyuzivani paliv a pod., patriace
do tematickej naplne casopisu, pricom vitame najma
prace o aplikacii vyrobkov z ropy.
Vitanejsie su prispevky kratsie, pravda, vynimoine
uverejnime aj prispevky dlhsie, do rozsahu 12-15 stran.
Prispevky treba pisat strojom s normalnym pismom
na bielom papieri formatu A 4 s k6piou, len po jednej
strane, strojom a obriadok. Na papieri treba ponechat
dostatocne margo, a to hore a dolu po 3,5 cm a po oboch
stranach 3 cm. Na kaidy prispevok treba uviest (jplnu
adresu. Za pdvodnost a spravnost prispevku ruci pri-
36
spievater. Redakcia si vyhradzuje pravo skracovat
a'redakcne upravovat rukopisy za spoluprace s odbor-
nymi lektormi.
Tabul'ky vacsieho rozsahu treba napisat na osobitny
list, na rube listu obycajnou ceruzou oznacit poradove
cislo, zodpovedajuce cislu uvedenemu v texte prispevku,
a meno prispievater'a. Zo skratiek moino you"zit Iba
skratky vseobecne platne. Odvolavania sa na bibliograflu
treba cislovat postupne, ako idu za sebou, a pisat takto:
a) pri casopisoch: meno autora, nazov prace, nazov
casopisu podra medzinarodnych skratiek, rocnik alebo
zvazok, cislo strany a v zatvorke kalendarny rok;
b) pri knihach: meno autora, nazov knihy, cislo strany,
miesto vydania, vydavatefstvo a rok vydania.
Obrazky, grafy a ostatny ilustracny material treba
dodat v reprodukovater'noni stave.
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O.AECHANISMU UdINKU POLYMIERNiCH_ZLEP?OVACU'
. ?VI-SKOZIT*NIHO INDEXU
Viskozitn.e teplotni, chovani..mineralnich olejfi zahustinych polyizobutenem
estery- kyseliny ',metak1ylove . r
(Prednes'en@ na SV9T v ;r6m6i VTS; pre vyuiitie, paliv)
'Polymeru jako.polyizobuteriu, polystyrene a po
lymetakrylatu se jiz delsi dobu'pouziva kzahusto`
vane 'ropnych : syntetickych mazacich o1eju , a
ku zlepseni jejich viskozitnich indexu' Vztahy
mezi, kvalitou polymeru a jeho koncentraci, i
' mezi viskozitou a'viskozitnim indexem vzniklych
roztoku v -olejich, byly jiz stu'dovany: Fuchs a
Puckov (1)? se'vsak omezili na empiricke zpraco-
van ziskanych vysledku a jini` autofi' (2) se pod
statou zahustovaciho mechanizmu nezabyvali. E.
Koch (3). se prvni f pokusil vylozit -66inek poly-
meru v olejich'.z vlastnosti makromolekul a you
kazal na uzitecnost nekterych matematickych
formulaci, bezne pouzivanych v makromolekularni
chemii"a lepe vystihujicich ueinnost zahustovacu
Ve sve'praci'isms'"dokazali,'ze nejen,jednotlive
matematicke, formulate, ale cela teorie makromo,`
lekul v roztocich' jak byla vypracovana, Huggin-
sem, Florym,'Foxem (4).a jinymi (5), je pouzitelna
pro >rozt'oky,,.polymeru v olejich a,muze vysvetlit
vanem?, rozsahu :teplot"a. koncentraci: Mineralni
oleje jsou vsak pomerne bohatou smesi chemickych
individui 'a; jsou t'edy here definovany lid vista
rozpoustedla; take Tadu technicky vyznamnych
par"ametru ?soustavy olej-polymerjsme pocetne
nemohli stanovit. I tak je vak rozsah platnosti
pouzite -teorie dosti sirok'r,, aby dovolil piedpo-
vedet ueinnost a chovani i..u tech polymeru,~ktore
11- v olejich dosud pouzity nebyly, coz ,byt mohlo.
pfispet k. orientaci_ dalsi vyzkumne .prate.;
Teoretieka cast .''
interakc a' to iiiteiakce polymer polymer (i )
a iiitera'kce polymer-rozpoustedlo Obecne
jsou; mozne:tri pripady
%
Ve drulem. pripade je A H= 0 a .mame co tint
s, procesem atermalnim a k1oneene ve tretim pri-
pade jeI A H'< 0., tedy rozpoustem le procesem
exotermnim
Zmena volne energie.pri rozpousteni;nebo zredo
vani je 13ana:.Huggins-Floryho vz'taheh .(6):
A F = kT [Nllnvl + N2lnv2 1- t ? N1v2]' (1).
~. w
Index 1 se vztahuje k iozpoustedlu index 2 k po-'
lymeru ?N1, N2. = pocetsmolu, ?,v1, v2 -,'objemovy
zlomek rozpoustedla, prip.polyme..u, vehcina ? -,
zvana.ifiterakcni faktor, jejoloempirickeho,, cha-
rakterula vystihuje interakci,polymer` , ,`rozpous-
tedlo v neiblizsim okoli'makrornolekuly! Iriterakcni
faktor je funkci rozpousteciho tepl'a, koncentrace
1 m'ol vahy polymeru a;ize'jej definovat linearnim 11
kde-(i je' konstanta,rovna pribliine 0'31a'T;,je abso-
lutni teplota, t A
nabyva`I zapornych hodnotj pri zapdriiem A H,
kladnych, je-li A H_ > 0 Faktor:,'? 's pohybuje
v mezich od 0 do 0,5,.pri !cemz u 'systemu, kde
i. = 0,5-nedochazi. jiz k :m se
' m polymeru s roz-
poustedlem: To z'nameina fze dosa'hne,H4; ;hodnoty
0;5, dochazi v- roztoku k odnmisem, vyl uceni poly-
merua pevny polymer se ve styku s rozpoustedlem
nerozpousti:'
vazjme nejprve prvmpripad;
kdy
I
a A H> 0. Potom i s >! O a [t'~e arvale vetsi
nez . (3, tedy horsi nez-.0,3. Zyysovanim ' teploty
se.podli -- zmensuje a.zmensuje se. tudiz diferen=.
,ce,. o nit; je , vetsi nez P. Interakcmjfaktor se.tedy
z.vy dva,ni ' tenlnty ziepsuje ;1. 11], 7.1 CP.;YinrlnntP .t3
a
Pri ochlazovani roztokupod, it- rostera s.;nfm i.~,,
1 11
N
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Je-li Ipp vetsi'nez Ipr,:je rozpousteci teplo kladne 0 pri 4, 0,5 zacina,,polymer vypadi c .vat zroz
[p
,,H-, >,O) rozpousteni je endotermuim procesem., `,toku;' d"chazi k odmiseni
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V druhem pfipade, pfi atermalnim rozpousteni,
J e T = 0, teplota nema vliv na interakcni faktor,
ktery je v tomto pfipade konstantou
Pfi exotermnim rozpousteni je podil zaporny,
T
takie interakcni faktor ? je trvale meni, tedy
lepsi nei 0,3. Pfi zvysovani teploty se hodnota a
T
zmensuje, tim se zmensuje i diference, o nii je ?
meni nei (3 a interakcni faktor se zvysovanim
teploty zhorsuje ai k hodnote (3. To znamena, ie
v takovem systemu nemMe pouhou zmenou tep-
loty dosahnout interakcni faktor hodnoty 0,5
a polymer se nemi a ochlazenim vyloucit z roz-
toku.
Pfime stanoveni interakcniho faktoru z ozmo-
tickych mefeni nebo z mefeni botnacich rovnovah
nelze v mineralnich olejich provesti pro jejich
chemickou nejednotnost. Z viskozimetriekych me-
feni, provadenych pfi ruznych teplotach, moino
vsak odvodit kvalitativni zmeny i s teplotou
a moino tedy urcit, do ktereho ze tfi typo studo-
vany system polymer-olej patfi. Viskozita roztoku
obsahujiciho polymer je dana teplotou, koncentraci
polymeru, jeho molekulovou vahou a stupnem
interakce polymer-rozpoustedlo a samozfejme take
viskozitou cisteho rozpoustedla. Rozpoustime-li
tedy stejny polymer v ruznych rozpoustedlech,
pak vyraz
c 1?
(4)
(kde -~, = viskozita roztoku, -~? = viskozita roz-
poustedla, c = koncentrace polymeru),. je pouze
funkci teto interakce a koncentrace. Abychom
separovali vliv interakee extrapolujeme hodnotu
rjsp/c na nulovou koncentraci:
lim 71sp/c = H (5)
rlsp/c = H + k, h], . C .
(6)
Velicina [-~] se nazyva vnitfni viskozitou a jeji
velikost zavisi pfi stejne mol. vaze pfedevsim
na interakci rozpoustedlo-polymer, (k' je extra-
polacni konstanta); cim je [-I] vyssi, tim lepsi je
interakce. V tabulce C. 1 jsou uvedeny hodnoty
vnitfnich viskozit polyizobutenu v nekolika roz-
poustedlech. Nejlepsim z uvedenych rozpoustedel
se jevi cyklohexan.
Zmena [r)] nekolika frakci polyizobutenu v ruznych
rozpoustedlech pfi 25 ?C
[nl-
Mol. vRha
cyklo-
ccl s
?
diizo-
7
C7
hexan7
buten7
? e
3 150 000
8,40
6,53
-
1,90
2 890 000
7,90
6,17
-
1,77
1500000
5,15
4,00
3,26
1,28
540 000
2,48
2,03
1,68
0,80
48 200
0,47
0,45
0,36
0,24
38
Pofadi vnitfnich viskozit nezavisi na skutecnych
viskozitach roztoku (ir). Zlepsi-li se na pfiklad
zahfatim roztoku interakce polymer-rozpousted-
lo, pak [-~] roste, i kdyi pozorovana viskozita roz-
toku poklesne.
Pro kvalitativni rozpoznani, jakym smerem
se meni interakce pfi zvysovani teploty, neni
nutne mefit vnitfni viskozitu. Postaei porovnat
vyrazy -%/c pfi ruznych teplotach. E. Koch (3)
zavedl porovnani pfi 210 ?F a 100 ?F a definoval
hodnotu Q vyrazem
(1,,/c) 210 'F
(%/c) 100 'F
Je-li Q > 1 , dochazi pfi vyssi teplote ke zlepsene
interakci a rozpousteni je dejem endotermnim
(A H > 0), je-li Q = 1 je proces atermalni
(A H = 0) a je-li Q < 1 je rozpousteni exotermnim
procesem (A H < 0).
Stanoveni hodnoty Q pro roztoky polyizobu-
tenu a polyalkylmetakrylatu v nekolika ruznych
olejich nam dovolilo odlisit chovalii obou polymeru
a vysvetlit je na zaklade odlisnosti procesu, jimii
oba polymery pfeehazeji do roztoku.
Experimentalni cast
Mefeni byla provadena ve ctyfech zakladnich
olejich, jejichi charakteristika je udana v tabulce
C. 2.
Nektere vlastnosti zakladnich oleju pouzitych
pri studiu vlivu viskozitnich prisad
Tabulka 5. 2
Olej
vlOO'F
v210'F
V. I.
B. T.
?
CC
"P'.
obj.
13P'
obj.
100?F
210?F
transformt.-
torovy
14,45
2,94
38
- 48
1,1310
1,1832
loziskovy
109
14,30
3,10
74
- 3
1,1506
1,2048
pfevodovy
K 534 S
82,00
8,50
77
-10
1,1291
1,1772
autoolej A
115,00
10,73
81
-28
1,1344
1,1837
V techto olejich byly sledovany 4 typy polyizo-
butenu o ruzne molekulove vaze a ctyfi typy
ruznych akryloidu.
Polyizobuteny:
Mol. vahy jsou udany dle Floryho (7).
M. V.
PIB 6700
viskozitni kapalina, dovezeno
z Rakouska.
PIB 40 000
lepiva kaucukovita hmota - vlastni
vyroba.
PIB 77 000
lepiva kau5ukovita hmota - z6pado-
n6mecky vyrobek, oznabeny B-15.
PIB 132 000
lepiva kaucukovitA hmota - zhpado-
nSmecky vyrobek, oznaceny B-30.
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Akryloidy:
Viscoplex SV-3
viskozni kapalina medovite konzistence,
zapadon6mecky vyrobek, charakter
alkylu nevi zndin.
PMA C7-C,
lepivd polotekuta hmota, pfipravena
esterifikaci metakrylovg kyseliny smesi
primdrnich alkoholu C7 az C. ziskanych
oxydaci parafinii.
PMA C1e-C1,
lepiva polotekutA hmota, piipravend
esterifikaei metakrylove kyseliny smesi
primsrnich alkohol$ Cla-C,, ziskanych
oxydaci parafin$.
PCMA
viskozni kapalina pfipravena pieesteri-
fikaci metylmetakrylatu cetylalkoho-
lem. Vzorek je madarsky vyrobek do.
davany pod obehodnim nazvern Vindex
NK.
Molekulove vahy polymetakrylatu nebyly zna-
my, protoze konstanty potfebne pro vyhodnoceni
viskozimetrickych stanoveni u vyssich esteru jsou
znamy jen do hexylesteru.
Roztoky polymeru v olejich byly pfipravovany
fedenim zakladnich roztoku o konc. 10 % vaho-
vych, keere byly pfipraveny rozpoustenim pfi
.80 C. Koncentrace jsou vyjadfovany bud ve va-
hovych procentech (100 % = vaha roztoku).nebo
v g polymeru na 100 ml oleje. Takto vyjadiene
koncentrace jsme pouzili pfi vypoetu Q a v ostat-
nich vypoctech, eimz se dopoustime male chyby
zanedbanim objemovych zmen pfi rozpousteni.
Tato chyba relativne nejvice zatezuje 7 a 10 %-ni
roztoky, nemuze ovsem ovlivnit platnost nasich
zaveru.
Viskozitni mefeni ph 100 ?F a 210 ?F byla pro-
vadena v Ubbelohdeove viskozimetru v lazni
termostatovane s pfesnosti + 0,01 ?C ph teplote
37,78 ?C, a + 0,05 ?C ph teplote 98,89 C. Mefeni
pfi nizfich teplotach byla provadena v Hoepple-
rove reoviskozimetru.
Rozsah platnosti svych vyvodu jsme podrobne
ovefovali jen u dvojice autoolej A + polyizobuten,
av9ak totoznost zavislosti Q na koncentraci
ve vsech etyfech olejich a u vsech ctyf pouzitych
polyizobutenu nas opraviiuje pfedpokladat i v ji-
nych olejich analogicky priibeh sledovanych za-
vislosti, zvlaste kdyz plati i pro chemicky zcela
rozdilna rozpoustedla.
Vysledky a diskuse
Stanovenim hodnoty Q u studovanych poly-
alkylmetakrylatu a polyizobutenu s ruznou mol.
vahou, jsme mohli dokazat, ze zakladni rozdil mezi
obema polymery sposiva v tom, ze akryloidy maji
Q > 1 a polyizobuteny Q < 1 , ve vsech olejich
uvedenych v tabulce C. 2. To znamena, ze akry-
loidy se rozpousteji endotermne a jejich interakce
s olejem se zahfatim zlepsuje, kdezto polyizobuteny
se v olejich rozpousteji exotermne a jejich interakce
s rozpoustedlem se zahfatim zhorsuje.
V hrubem priblizeni pfipomina makromolekula
v roztoku vice nebo mene rozvinute klubko.
V dobrych rozpoustedlech s vysokou interakci
je rozvinuta lepe a dava viskoznejsi roztok nez
ve spatnych. Ph zahfivani roztoku akryloidu
v mineralnich olejich dochazi tedy k rozvijeni
puvodn.e znaene smotanych makromolekul a pfi-
rustek viskozity takto vyvolany zmensuje pokles
viskozity zpusobeny vzrustem teploty, coz se pro-
jevi zplostenim viskozitne teplotni kfivky. Makro-
molekuly polyizobutenu jsou veak jii za normal-
nich teplot v olejich silne rozvinuty, s rostouci
teplotou se jejich interakce s olejem zhorsuje
a vnitf:ai viskozita klesa. Zvysuje tedy pfidavek
polyizolbutenu jenom viskozitu oleje, viskozitne
teplotni kfivku vsak nezploMEuje, jak je videt
na obr. C. 1 i na obr. C. 2. Obrazek e. 2 zaroveii
ukazuje, jak se zvysuje zahustovaci schopnost
polyizobutenu se stoupajici mol. vahou.
01 ~ ? . .
200 250 .3W 350
Obr. 1. Zavislost log (cP) prevodoveho oleje K-534-S
na teplote. Kfivka (1) bez prisady, krivka (2) s 5 %
Viscoplexu SV-3 a kfivika (3) se 7 % polyizobutenu.
(Mol. vaha 40 000.)
Mirou rozvinuti makrom.olekuly nebo zlepseni
interakee s olejem je prave hodnota Q, definovana
rovnici (7). Tato velicina, jak uz byloreceno, nam
nahrazuje zmeny vnitfni viskozity s teplotou,
na rozdil od [-~] vsak mute zaviset jeste na kon-
centraci.. Zakonitosti, o nichz jsme hovofili v teore-
ticke sasti, byly odvozeny sice pro polymery
o nekoneene molekulove vaze, plati vsak velmi
dobre i pro realne polymery o mol. vaze vyssi nez
10 000. Se snizovanim mol. vahy se zlepsuje roz-
pustnost, to znamena polymetakrylaty velmi nizke
mol. vahy se blizi polyizobutenu a mohou nabyt
hodnoty Q mensi nei 1. Takove polymery pak
nemaji ucinku na snizeni bodu tuhnuti jai b4d0
ukazano v dalsim sdeleni.
RAU, RPC. 1(9), M. 2-.3 (1959)
39
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U polyizobutenu, pro nejz je olej exotermnim
rozpoustedlem nema, mol. vaha vliv na hodnotu Q.
S rostouci koncentraci Q linearne klesa jak ukazuje
obr. c. 3.
kde -q,210 OF = hledana viskozita aditivovaneho
oleje pfi 210 OF a koncentraci polyizobutenu c,
71,210 OF = viskozita zakladniho oleje pfi 210 OF,
asp 100 OF = specificka viskozita aditivovaneho
oleje pH 100 OF, 1,210 ?F/i 100 OF = pomer spec.
vah zakladniho oleje pii 210 OF a 100 OF, A a B =
= konstanty z rovnice (8).
10-
06
10
f0.
nom.'", 3
Q.
J
06
10
10-
1;.-
260
Obr. 2. Zavislost log rJ (cP) transformatorov@ho oleje na
teplote za pridavku polyizobutenu o ruzne mol. vaze. Ki=ivky
2-4 1 % roztoky 'polymeru o -mot. vaze 40 000, 76 000.
132 000, kI ivky 5-7 7 % roztoky techze polymer-a. Krivka
c. 1 je cisty zakladni olej.
Kfivky, ziskane pro vsechny ctyri zakladni oleje
jsou totozne a extrapolaci davaji hodnoty Q pro
nulovou koncentraci polyizobutenu B = 0,955
a maji stejne smernice A = 0,0235. Plati tedy
pro hodnotu Q u polyizobutenu libovolne mol.
vahy v libovolnem parafinickem oleji vztah:
Q=B-Ac, (8)
kde c = koncentrace ve vah. % polymeru. Jak he
snadno dokazat, dovoluje Lento vztah vypocet visko-
zitniho indexu aditivovaneho oleje pri libovolne kon-
centraci polyizobutenu v oleji, zname-li viskozitu
zakladniho oleje pri 100 OF a 210 OF, jeho hustotu
pH techto teplotach a viskozitu aditivovaneho oleje
pii jedne z techto' teplot.
Q = B - Ac = ('),p/c) 210 OF
(rasp/c) 100 OF
(9)
Pro viskozitu roztoku pH 210 OF a koncentraci c
plati pak:
-n,210?F=) )o 210?F
C 1 + 7]sp 100 OF ,210 ?F/h100 OF
/ c St, (10)
B-Ac
40
06
10
09
A4
--
08
0?
06
0
19.
vale. % P/B
5
Obr. 3. Zavislost Q na koncentraci ve 4 zakladnich olejich
za pridavku polyizobutenu mol. vahy 40 000 (Lx), 77 000
(Q) a 132 000 (+). 1. Autoolej A, 2. trafoolej, 3. loziskovy
olej 109, 4. prevodovy olej K-534-S.
Zahustovaci schopnost polymeru zavisi, jak ui
bylo receno, na jeho koncentraci a molekulove
vaze. Fuchs a Puckov -(1) dokazali, ze obe zavis-
losti jsou exponencialni. Nase vysledky dokazuji,
ze tato exponencialni zavislost je dusledkem plat-
nosti Floryho teorie a jeho vztahu mezi vnitrni
viskozitou [ri] a mol. vahou polymeru:
[-~]=KMy,
(11)
He K je konstanta zavisla na teplote a povaze
rozpoustedla a exponent y nabyvajici hodnot mezi
0,5 az 1, souvisi s rozvinutim makromolekuly
v roztoku. Vysledky viskozitnich mereni pfi 210 OF
v autooleji A pfi pouziti ctyi vzorku polyizobutenu
o ruzne mol. vaze jsou uvedeny na obr. c. 4, ktery
ukazuje, ze prirustek viskozity s koncentraci je tim
vetsi, cim vyssi polymer se pouzije k zahusteni.
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Vysledky zachycene na obr. c. 4 mono vynest
do grafu jako zavislost viskozity na mol. vaze
polymeru ph jeho ruzne vahove koncentraci
v oleji. Interpolaci v takovem diagramu jsme pak
v46, ?IPIB
C->0
Obr. A. Zavislost kinematicke viskozity autoolejeA pi?i
210 ?F na koncentraci pridaneho polyizobutenu. Kfivka 1
polymer o mot. vaze 6 700; 2 mol. vaha 40 000, 3 mol. vaha
77 000, 4 mol. vaha 132 000.
ziskali s vyhovujici pI'esnosti viskozitni udaje
pro ruzne molekulove vahy v rozmezi 20 000-
132 000, coi nam dovoluje formulovat viskozitu
roztoku polyizobutenu v oleji jako funkci kon-
centrace i . mol. vahy. Zavislost log 11sp/c na kon-
centraci je linearni, jak ukazuje obr. c. 5.
kde D == log [-~] . Veliciny C a D jsou linearni
funkci logaritmu mol. vahy polymeru, jak ukazuji
obrazky c. 6 a 7. To znameni, ie pro smernici C
plati empiricky linearni vztah
C=a.log M+ (13)
a pro smernici D obdobny vyraz, ktery je vlastne
logaritmovanou Floryho rovnici (11). Dosazenim
techto vyrazu za C a D do rovnice (12) a odloga-
ritmovanim dostavame vyraz:
17sp~c = Kl Ki Mac + Y, (14)
kde c je :koncentrace v g na 100 ml oleje, M = mol.
viha poRyizobutenu a Ki, K1, a, y jsou konstanty,
jejichi iryznam bude jeste objasnen. Ph nulove
koncentraci pfechazi vyraz (14) v rovnici Floryho
(11):
lim Ki Ki Mac + Y = Ki My = [~1]? (15)
Exponent y je tedy totoiny s exponentem v rov-
nici (11) a charakterizuje rozvinuti makromole-
kuly. Pro polyizobuten v dobrych rozpoustedlech
y = 0,64, v autooleji A nalezeno y = 0,646 .
Ki je rovnei totoina s Floryho konstantou K
v rovnici (11); experimentalne nalezeno Ki =
= 2,902 . 10-3. Jeji velikost zivisi na rozpoustedle
i polymeru a na teplote.
Analogicke zivislosti plati i pfi 100 ?F a take
v ostatnich zakladnich olejich (viz tab. 2), takie
vyraz (9) pro Q lze psat ve tvaru:
K; KC1M?`1d1 + Y1
K2 K22Ma2C2 + Y2
(16)
Obr. 5. Zavislost log iusplc na koncentraci pro polyizobuteny 0 ru=e mol. vaze.
Mol vahy udany v grafu.
Plati tedy pro tuto zavislost empiricky vztah:
log ']sp/c=C..c+D, (12)
kde indexy 1 se vztahuji k teplote 210"'F a inde-
xy 2 k teplote 100 ?F. Protoie :Q nenf funkci mol.
41
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vahy, jak jsme dokazali (viz obr. 3), je
M