DEMOKRATIFCHER AUFBAU ZEITSCHRIFT FUR STAATLICHE UND KOMMUNALE VERWALTUNG
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Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP83-00415R010200100003-3
Release Decision:
RIFPUB
Original Classification:
K
Document Page Count:
36
Document Creation Date:
December 14, 2016
Document Release Date:
March 21, 2002
Sequence Number:
3
Case Number:
Publication Date:
August 1, 1951
Content Type:
MAGAZINE
File:
Attachment | Size |
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![]() | 9.86 MB |
Body:
?~~ Haas Berliro
Kiinftiger Wohnblock
an dar Weberwiese
Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
- 5- :-CAA- D2001 II0003-3
l~leuersche~nunge~
ImVerlag ?DIE WIRTSCHAFT"
sind erschienen:
-~~-~~hg11~~'S-
~cri~ten
Informationsblatt filr den deutschen AuBenharidel mit einem
lJberblick Uber alle wichtigen Mtirkte and laufende zuver-
liissige Informationen fiber Bezugs- and Absatzmoglich-
keiten, Preise, Wirtschaftslage, Gesetze usw. derjenigen
Ltindor in Ost and West, mit denen wir Handel treibon.
Daneben wlyd an Hand authentischer Berichte der Stand
des planwirtschaftlichen Aufbaues der Sowjetunion, der
volksdemokratischen Lander and der Volksrepublik China
besonders behandelt,
?Au(3enhandels-Nachrichten" erschelnen wochentlich zweimal.
Bezugspreis betrdgt monatlich ?8,- DM.
?er A-ai3enhand~l
Die Monatszeitschrift Uber Theorte and Praxls des Au(ien-
handels der DDR mit alien Ltindern der Welt. Daneben
werden die wichtigsten Vorgange Im innerdeutschen Handel
zur Bcsprechung gelangen.
Mit besonderer Sorgfalt wird die Entwicklung der AufSen-
handelsbeziehungen eines neuen Typs innerhalb des Frie-
denslagers verfolgt werden. Auf3erdem kommt die Proble-
matik des Aufienhandels mit den kapitalistischen Staaten
and dieser Staaten untereinander zur Darstellung. Inter-
nationale Statistiken uber Preise and Warenbewegungen
ergc3nzen den Textteil.
Die Zeitschrift ?DerAu(ienhandel" erschefnt einmal manatlich.
Bezugspreis viertelj6hrlich 6,- DM.
Bestellungen bitten wir direkt an den
Verlag zu richten
VERLAG CIE IRT~Ct~~T
Berlin W 8, Franzosische Str. 53/55
Dr. Karl Steinholl: Durchtiihrung der Volksbofragung - Eine Bewah-
rungsprobe des Staatsapparates . 241
Herber) Bonnie: Der Donner Separalstaat - Handlanger der Impe-
rialislon 243
Karl Pauligk: Dio Aufgabon dox Staaishaushalisplanes 1952 246
Gomeindevertrefung and Haushalisplan 247
Anion Pienikowski; MaFinatsmen zur Verbosserung der innerbetrieb-
lichen Schulung 247
Schwerpunkf I: Eisenhiitlonkombinat Os1 248
Aufruf an unsero Losor 250
Fredo Wegmarshaus: Dio Schulung der ehrenamflichen Verwaltungs-
helfer 263
Noch einmal: ,Warum doppelle Arbeitt" 263
Paul Hegner: Sfedcengebllebene Brigadenarbeif 264
Schulung and Praxis:
Wernor Kopalz: Die Schulung in der DNB Mocklenburg 266
Annemarie Zahn and Ediih Keil: Naclrgebuhren der Post belaslen die
Verwaltungl 267
H. J, Leicl:t(uf}; Gegen das Biirokretendeutsch 267
Verbasserungsvorschliige 260
Unsere Volkskorrespondenfen berichlen 269
Dio Anlworion 271
Gu!es Deutsch 272
Nurin Ausgabe A:
W, Krause: Projektierungsrichllinien fur den Wohnungsbau 1952 251
Die neuen Wohnunysbaufen der deutschen Hauplsfadl 252
Neuo Arboilsmelhodon bei der Wohnraumlenkung 255
pie Gewerkschaflsarbeil in don Minislerion .. 256
Wardon dio Krafffahrer vergessen7 257
P. Leonow: Die stSndigen Kommissionen des Moskauer Sowjels . 258
Freundschaffsverfrage - nicht nur aut dem Papier 259
Ergebnis eines Erfahrungsaustausches 259
Die Pawlow-Kllnik in Megdoburg . 260
Poliklinik Ludcanwaldo holt aui 261
Horst Grunberg; Mit Schwung an die Verbesserung der Arbeif 262
Schwelnamastvertrrige auch in der Grof}sladl 262
Nurtn Ausgabe B:
Wailer Krebaum: Sechs Jahre domokratische Bodenratorm 251
Alberf Lilia: Herbxtarbeiten in der Wassarwirtschatt 252
Kartoflelkafersuche isi P(lichi 252
Dr. Victor Frar,k: Die $tellung das Burgennoislers im Erlassungsrechl 253
Sorg) fur bossero Vorboreilung der Bauornbera lu ngen 254
Bruno Brunolzki: Dio Bedeulung der Grunlandbewertung 255
Ein Jahr Autbau im Oderbruch 256
Zur Durchliihrung von Gemoindevarireforsitzu nyen 258
Verbesseru ngsvorschlSge lift dio Viehaulzuchl 259
War ist fur dio Wasserversorgung aul dem Lando zuslSndigP 259
Dio wirlschafllicho Entwicklung im polnischen Dorl . 260
Noch ein Wort zur Friedholsardnung 26D
Helmuf Boden: Erlahrungen ainar Zentralbuchhallung 261
Verordnungen rechlzeitig bekannigeben 261
Berochnung der Unfermiefe 262
Herausgcber: Verlag ?Die Wirlschaft" GmbH, Berlin W 8, Fran?
z&sische Sir. 53/55 (Chefredakteur: W. G. Krupkat / Redaktion:
Berlin W 8, Franziisische Str, 53/55, Tel. 425376 ( Telegramm?
adresse: Demoaufbau Berlin J Anzeigenannahme. Verlag ?Die
Wirtschait", Berlin W B, Franzosische Str. 53j55 and ?Dewag",
Berlin C 2, Oberwallstr. TO and ihre Bezirkslilialen / Druck:
Sachsenverlag, Werk Leipzig 111/18/211 / Preis des Einzelheftes
60 Pf., Postbezug einschl. Zustellgebiihr vierteljahrlich 1,90 DM.
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6..lAHRGANG ? SEPTEMBER 7951 ? HEFT 9
Z;-EITSCHRIFT Ft7R STAATLICHE UND KOMMUNALE VERWALTUNG
DVRCHFVHRVNC~ DER VOLI;tationale Einheit, fur den
Prieden and gegen den Krieg mit grof3ter Ausfiihrlichkeitbehandelt.
Die im September r949 geb,i,ldete sogenannte Bundesregierung,
von einer Burch and dwrdi reak?tionareu Mehrheit des Bonner
Bundestages gesd~a.f~fen and all ausgesprochene Vertsetung des
westdeuts~chen Mo~nopolkaptals amtiexend, hat sick von Anfang
an bemuht, die Direktiven der amelrikanischen Politik peinlich
genau einzuhalten. Adenauer selbst, dex sick mit. seiner eigenen
Stimmc zum sogenatvnrcen Bundeskanzler wahlte and der der kon-
sequenteste Voraretex and Verfechte~r der amerikanischen Politik
ist, unterschrieb eig~enmachtig des Petexsberg-Abkom~men and
machte sich zum Wartfiihrer einer beschleunigten Remilitarisie-
rung Westdeutschlands. Sein Bestreben war es, nicht nur im Bon-
ner Separatstaat mit totalitaren Methoden zu regieren, sondern
auch die Regierungen and Veswaltungen der Lander moglichst
liidtenlos gle~ichzuschalten. Im Tnteresse der am?erikanischen Politik
lag es, den Lande~rn imm~er mehr ihre bisherigen Kompetenzen zu
entziehen and ihre Regic~rungen schlief~lich nur noch all unter-
geo~rdnete Verwaltungsinstanzen zu, betrachten. Mit Hilfe reak-
tion~rer Wahlgesetze wurde darum vorsucht, in deft L'ander-
parlameuten die gleichen reaktiaataren Mehslteitsverhaltnisse zu
sdtaffeur wie in Bonn, wodturch iberall die Voraussetzungen fur
die Ausschaltung neben der KPD auch der SPD aus den Larides-
regierungen geschaffen wexden sollte. In den Landarn Nordrhein-
Westfalen and Sdrleswig-Holstein harts diesel Bestreben bereits
Exfolg.
Daruber hinaus muf3te auch mit d~em Grundsatz der Selbstver-
waltung auf dex unteren Verwaltungsebene gebrocheu warden,
um auch bier den Iivteresszn-and Direktiven der amerikanischen
Politik Adenauers fa?eie Bahn zu schaffen. In der Absicht, schlief~-
lidi den Widerstand gegen die antinationale Politik von Bonn
zu brcchen, wuxden Justiz- and Polizeig~esetze entwidielt, die sich
auf alts fasch~istische Grundsatze stiitzen, wurden Sonderinstitu-
tionen ahnilich de,r friiheren Geheimen Staatspolizei (Gestapo) ins
Leben gerufen. Der Kabinettsibeschluf3 vom t9. September i95o
sollte Burch die Entfernung alley fostschrittlidien Krafte aus den
offentlichen Diensten sine allgemeine Einschuchtrarung alter jener
Ksafto exreichen, die sick fur denFrieden and die EinheitDeutsch-
lands einsetzen. Das Weif3buch sagt dariiber folgendes:
?D.ie wesitdeutscheBevolkea?ung kriegsreif zu machen,das habeas
die deutschen McCloy-disten von Adenawex bis Sd~utnacher a1s
vardringlidiste Aufgabe auf Bich genommen. Der Widerwille
gegen den Krieg bei der ubergrof3en Mehrheit der Deutschen in
den Westzanen is,t grof3, and die Eile ihrer amerikanisch-briti-
schen Einpeitscher,, zu dem von ihnen angesErebten Krieg zu
kommen, ist node grof3er. Diesel Widerspruch bestimmt den
reaktionaren Charaktcr des westdeutschen Separatstaates. Mit
den Mitteln des Volksbetruges and der politischen Unter-
driidtung stsebt Gr die ,Gleichschaltung` deer Geister, die ,innexe
Reife` dex westdeutschen BewQlkerung fur den amerikanischen
Krieg an. Der Westzonenstaat greift zu diesem Zwedt auf die
Mittel u;nd Methaden der nazistischen Regiarungspolitik zurudi
and zumTeil auch auf die darin e~rfahxenen pe.rsonellenKrafte,
die ihre nazistische Praxis freudig in den Dienst des Bonner
Staates stellen. Charakteristisch fur diesen Vargang war des
Ausscheiden des $onner Innenministers Heinemann, der die
Remilitarisi,erungWestdeutschlands ablehnte, un~d dieBarufung
des Iar. Lehr zum Innenminister dcx $onner Regierung, der
seine nazistische ,Erfahruttg` all ,d.eimokratischer` Polizei-
ministes mit neuem Sdtneid' fur die Wiederaufrustung zur Ver-
fugung stellt. Remilitarisierung and Refaschisierung bedingen
sich gegenscitig. Ureter diesem Gesichtspunkt ist die Innen-
palitik der Bonner Regierung zu sehen."
Wieweit die Refasd~isi~csung des westdeutschen Bundes-St,aats-
apparates gediehen ist, exhellt die Tatsache, daf?, des Ges~e,tz zu
Axtikel t 3 z GG (Grundgesetz) zti.r ,Regelung der Rcchtsverhalt-
nisse der sogenannten verdrangten Beamten and ehemaligen
Wehrmachtsbeamten vom Bunde ~ta,g beschlassen wu,rde. Es er-
streckt sich auf ells, die am 8. Mai r945 bei einer Dienststelle
des friiheren Deutschen Rcichs, sines Landes, einer Gemeiinde ode~r
sines Gemeindevesbandes beschafti~gt waren and ?die aus anderen
a.ls beamten- odes tarifrechtlichen Griunden gezwungen waren,
ih~ren Dienst aufz~ugebcn." Diener gesetzlichen Maf?,nahme ging
deer bereits c~rwahnteBcschlul3 derBonner Separatregierung voran,
ells im offentlichen Dienst Besdiaftigten, die in kommnnistnschen
ceder anderen fartschrittl.ichen Organisatio~nen mitwirken and lase
unterstiitzen, sofort aus ihren SteLlungen zu entfernen. Diesor
Beschluf3 blieb jedoch infolge des geschlossenen Widorsstandes alter
fortschrittlichen Beschaftigten des westdeutschen Staa.tsapparates
- auch der ozialdemolsratisdien and parteilo~sen - wi~rkung?las.
Trotzdem war es sin Mittel des wirtsdiaftlichen D.rudies and-des
Minlsferpr~sidenl 6rotewohl beanlworfef Fragen der Welfpresse auf der aufierordenfllchen Pressekonferenz des Nationalrafes der Nalionalen Front dos
demokratischen Deutschland am 7f. August 1951 Aufn. Illus
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politischen Terrors and bezweckce d:i,e b'reimachun,g von A;rbeits-
platzen fiirHelforshelfer bei derDurchfizhrung einer verscharften
I~olonialpolitik der Bundesregierung ttnd ihrar imperialists!chen
Auftraggcbcr. Man war der begt?u.ndeten Meinung, daf3 die glei-
chen Krafte der- nazistischen Staatsmaschinerie, die Hitler bei
seines abenteuerlichen Spekula.tionen willfahrige Werkzeuge
wares, aud~ heute wieder den ebenso abenteuerlichen Planes
Adenauers un~d seines Kriegsm~inisters Lehr gefiigig rind. Die
Krafte, die Hach r94S in die Wes!tzonen-Verwaltung kamen, wer?
den heute bereits als ?Auf3enseter" bezcichnet. Walvrend urspriing-
lich nur von einer ?Wiederherstellung der Rechte" die Rede war
and aus dicsem Grunde vor allem die In~teressen~ der sogenamiten
Fluchtlingsbeamten" vorgeschoben wurdnn., traten spacer die
Absichten der neofaschis~t.ischen Iireise des westdeutschen Staats-
apparates immer mehr hcsrvor. ;io schrieb im Februar d. J. die
?Beamtenwarte"
?Wir wea?den, um des Berufsbeamtentum zu wahden, die parla-
mentarisdien Instanzen auffordorn, ?a11e Einstcllungen and Be-
f&rderungen in Beamtenstelle:u sort r94S daraufhin, nachzu-
priifen, ob dabci die Grundrechte des Beamtenrechts and die
Laufbahnrichtlistien befalgt rind.."
Warum diese geforderte Nachparufung nidrt auch, auf dre Zeit
des Dritten Reidtes ausgedehnt w.ird, ist endeutig klar. Tatsache
ist naml.ich, dai3 wahrend dieser Zeit Dine nidrt unerhebliche
Anzahl sogenannter ?Alter Kampfer" in die damaligen Reicbs-,
Staats- u~nd Gemeindebeharden eingestellt werden, bei doses
moistens nur die erne Qualifikation zum ?Beamten" vorla.g, daf3
siesiich vor "933 in Sa~alschladiten als erstklassig erwiesen batten.
Solche ?Bcamte" werden dens wegen ihrer ?Verdienste" moist
node besonders bevorzugt rind befardert. Daft cs rich um eittc er-
ltebliche Anzahl gehandelt hat, beweist die Auf3erung des ehc-
maligen Oberbiirgermeisters einer suddeutschen Grof3stadt im
Dezember x937, wonach bis zu dicsem Zeitpunkt bereits 80o der-
artiger ?Alter Kampfer" i:n seines Stadtverwaltung beschaftigt
wares.
Es kann ohne ~l~crtreibung festgestellt werden, daft ein erheb-
licher Teil dieser'Bearnten -Hach ,;erfolgreidter" Entnazifizie-
rung - in der IV#aske des Biedermanns bereits ~in den bundes-
staatlichenVerwaljtungsargaiien be ~chaftigt ist and darauf wartet,
wiederum eintrag~ichc Pfrunden im ?Rrotektorat" odor im ?Gc-
neralgouvernemcn~t" zu erhalte?n. Wie sic arbeiten, beweist sdilag-
lichtartig enter vi4aen andoren ein Bcispie aus Celle. Die Bcwoh-
ner ernes" Straf3en~.uges beschwerten sick berm Obersta.dtdirektor
fiber die schmette~nde Musik des Badenweilcr Marsches and das
Grohlen aus ?teutschcnMamierkehlen".Dieser ertcilt dem Polizei-
chcf den strikten 9ufrrag, ihm sofort aus~uhrlidien Bericht fiber
den ruhestiirender La~rm and die Rrovokati~onen der ?Sanger aus
Hitler-Wa1de" zt crstatten. Der Pol.izeichef prufte daraufhin
Gesetze, studiertei Verordnungen, walzte Akten and farad den
Stein der Weis~en.Da besagte namlich e:ine Verfiagung des Reichs-
ministerrs Dr. Fric'lc aus dem Ja.hre t936: ??Auf ausdriidilicheat
Befehl des F'iihne>fs darf ab sofart der Badenweilcr Ma~rsdi nur
nosh in Anwesenhjeit des Fuhrers gespieit werden. Zuwiderhand-
lung~cn werden stt?eng bestraft." Deer ?GROFAZ" :st. nidrt mehr.
Er kann demzufdlge nidrt ?anw~esend rein, uud ohne seine An-
wesenheit darf der Marsdt nidrt gespieit werden. Infolgedessen
kann auf Grund des ? t4 des Polizeiverwaltungsgesetzes aus dem
Jahre t93t in Ver' mdung mit der Ve~rfiigung des Rcichsministers
Dr. Fridt das Spie~en des Badenweilcr Marsches verboten warden.
So geschehen im Jlahre r9St.
Inwieweit nun ~ as Bonner Remilitarisierungskabinett bereits
gegen den Frieden .in Aktion ist, dariiber gibt des W'eif3buch fol-
gendermaf3en Auf dtluf3:
?Der Dasei.nszd~eck des westdeutschen Separatstaatcs ist die
Varbereitung dc~s Krieger. Dic vielfaltige and emsige Tatigkeit
des Bonner Re~4tilitiell and tcchuisch-organisatorisch so auszu-
statten, daf3 es den~erhohten Anforderungen gered~t wind. Die
Fakultaten and Institute der Verwaltungsakademie haben stan-
dige Unterstiitzung tnd Hilfe zu leisten. Alle staatlichrn Organe
weerden ersucht, die notwendigen Untorlagen and Beispiele zu,r
Vcrfiigwng zu stell~n and bcratcnd an der Ausarbeitung des
Schulungsmatcrials tjtitzuwirken.
3. Die Zirkellehrer ~ind in ihrem theoretischen Studium laufend
anzuleiten, dariiber ',hinaus Sind Ivloglichkeiten der Kansultation
zu schaffen. Es sinGl vierzehntagige Lehsgange einzurichten, die
an Verwaltungs- un!,d Fachschulen bzw, anderen geeigneten Ein-
richtungen durchgefiihrt werden. Neben internatsmaf~igen Schu-
lungen miissen auch alit Moglichkeiten der Externatsschuhmg
ausgenutzt werden. In den Lehrgangen werden staatsthearctische
Themen auf der G',rundlage des Planes der innerbetrieblichen
Schulung Bowie pa~agogische Fragen behandelt. Ferrier ist tin
~regelmaf3iger Erfah?ungsaustausch unter den Zirkellehrern zu
organisieren. In den Seminaren muf3 die Kritik and Selbstkritik
verstarkt entfaltet land auch das Material loll kritisch gelesen
werden. Anregungett zu seiner Verbesserung and geeignete Bei-
spiele aus der Verwaltungsprais si~nd der DVA ?Walter Ulbricht"
zuzuleiten, die si,e besdaleunigt auswerten muQ.
4. Das Ministerium des Innern der DDR ist verantwortlich fiir
die zentrale Auleittpng deer innerbetrieblichen Schulung. Der in
die Schulung ei,n~zub'leziehende Pe~rsonenkreis war bisher nidtt felt
umrissen. Zur Verbtjsse:rung der innerbetrieblichen Schulung wird
das Ministerium de'is Innern all Erganzung zu den Richtlinien
klare Anweisungen'~ dafur herausgeben. Dabei wild darauf zu
achten sein, daft diq inn,erbetriebliche Schulung die Sdtulung der
Massenorganisation~n nicht ersetzt.
Es werden regelmii;(3ige Arbeitskonferenzen durchgefiihrt, auf
denen mit den Schulungsfunktionaren der Lander and Kreise
alit Fragen der innerbetrieblichen Schulung dwrchgesprochen, Er-
fahrungen ausgetauScht and konkrete Aufgaben zu ;ihrer Ver-
besserung gestellt Werden. Die Fachministerien leiten die ihnen
nachgeordn?eten Or pane entsprechend an. Jede Schulung ist in
alien Organen des ~taatsapparats durdi griindliche Zirkellehrer-
Besprechungen vorzlrbereiten. Die leitenden Funktionare in den
staatlichen Organen s~ind verpflichtet, selbst an der Schulung regel-
ma6ig teilzunehmeh, ihr konkrete Anleitung and Hilfe zu geben
and da.fiir zu sorgerq}~, daf3 die Arbeitsplane der Abteilungen usw.
einen planmaf3igen ~lblauf der innerbetrieblichen Schulung garan-
tieren. Tagungcn diirfan den Ablauf der innerbetrieblichen Sdtu-
lung nicht behindei'n. Die Sdtulungsabteilungen in den staat-
lichen Organen, ins~esondere die der Kreise, werden den Auf-
g~ben entsprechend', verstarkt. Die Einstufung der Schu.lungs-
funktion~,re nach dem Tarifvertrag wixd nadt einheitlichen Richt-
linien erfolgen. ',
Die Kontrolle der %nnerbetreblichen Sdtulung, die systematisdi
durchzufiihren ist, wird sick verstarkt auf des ideologi the Niveau
der Zirkel konzentrjeren. Falsdte Auffassungen musscrt in jedem
Pall karrigiert werdien. Die Zusammenarbeit zwischen Personal-
referenten and Schu~ungsbeauftragten ist zu verstarken. Die Pet?-
sonalabteilungen werden verpflichtet, in Zusammenarbcit mit den
Abteilungen Schulurg regelmaf3ig die Semigare zu besuchen, um
lie fur die Kaderen~widclung systematisdt auszuwerten.
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Projektierungsrichtlinienfnr den Wohnungsbau 1952
LYr. Krause , Ministerium fur Aufbau der DDR
Der dturdt die unmenschliche Bombardierung amerikanischer
Bombengesdtwader entstandene Schaden in unseren Wohnviesteln
and dire dadurch vcrursachte Wohnungsnot Sind ungehcuer grof3.
Unsere Aufgabe, ~n~cuen Wohnraum zu beschaffen, kann dahar
nur schrittweise gelost wcrden. Hie:rfiir sind drei. Arbeitsstufen
vargcschen.
Die erste Arbeitsstufe war die Schadenbeseitigung am noch vor-
handencn Wohnraumbcstand. Es kam darauf an, jedcm 13ewohner
der Deutschen Dcmokratischen Republik zunachst ein Dach fiber
dcm Kopf zu schaffen. Diese Etappe kann also nahezu abgeschlos-
sen gelten. Die zwcitc Arbeitsstufe sieht van, jeder Familie einc
selbstandige Wohnung zu geben, um damit die unzutraglichen
Wohnverhaltnisse, das Zusammenleben mehrerer Familien in
einer Wohnung odor das Zusammenleben mehsercr Menschen in
einem Zimmer zu beseitigen. In dieser Periodc befinden wir uns
jetzt. Bei don dritten Arbeitsstufe des Wiederaufbaues and des
endgiiltigen Beseitigung der Wohnungsnot hingegen kammt es
darauf an, jeder Familie einc ihrer Kopfzahl entsprechende Woh-
nung zu schaffen. Der Gsundsatz dabei muf3 fur alle; die an der
P?rojektierung and der Durchfiihrung von Wohnbauten fiir dte
werktatige Bevolkorung arbeiten, Tauten: Es ist nidtt so grof3 wie
moglich, sondern so grof3 wie notig, so schon wie moglich and so
billi.g wie moglidt zu bauen. Die Uberlegungen and Untersudwn-
gen beziighch der Grohe unseren Wohnungen unsay Zugrunde-
legung dieser Grundsatzes and unsere,r materiellen and finan-
ziellen Verhaltnisse fiihrten zu folgendcm Ergebnis:
In der Zeit von t933 lag dire Grenze fur die Grof3e eincx Woh-
nung im Rahmen des soz.ialen Wohnumgsbaues bei 5 S,o qm. Fiin
die in spaterer Zeit gebauten and unriihmlich bekannten Volks-
wohnungen wurde diese Zahl auf 36,o qm herabgesetzt, um mit
zz,o qm fiir einc oft acht- bis zchnkopfige. Familie Beim Bchelfs-
hcim die untere Grenze zu erreichen. Nicht an die Vergangen-
heit ankniipfend, sondern ausgehend von de!r Sarge um den Men-
schen, dam Besureben, fiir ihn Wohnungen mit einem grof3eri
Wohnwert zu schaffen, d. h. Wohnungen, die so gestaltet and
konstruiert sind, daft der Mcnsch in ihn alle seine Bediirfnisse
phys,isch als auch psychisch, di,e Bedtirfnisse nach Luft, Licht, ange-
nehmer Warme, wohltuender Ruhc, schanen Farben, Forman usw.
bcfriedigcn kann, wurden vom Ministerium fiir Aufbau in Ver-
bindung mit der Deutschcn Bauakademie and den Vertretern der
Massenonganisationen Anfang des Jahres folgende Wohnungs-
grol3en fcstgelegt:
fiir Einzimmerwohnungen 39,o qm Nutzflache im Mittel,
fiir Zweiziimnerwohnungen 49,5 qm Nutzflache im Mittel,
fiir Dseizimmerwohnungen 6z,o qm Nutzflache im Mittel.
Bei der Einzimmerwohnung wind das Zimmer einc Gro13e: von
zo,o qm bis zz,o qm erhalten, bei der Zweizimmerwohnung be-
tragt die Raum-Mindestgrof3e rz,o qm, das grof3te Zimmer Boll
zo,o qm nicht iibersteigen. Bei der Dreizimmerwohnuutg ist es
gestattet, ein Zimmer 9,o qm grofS zu gestalten.
Vergleichc mit Wohnungen gleicher Zimmerzahl im Wohnungs-
bauprogramm von Westdeutschland haben ergeben, daf3 bei
roo WE (Wohneinheiten) in Westdeutschland 640o qm Geschof3-
flache gegeniibe~r 79So qm Geschof3fladie bei uns aufgewandt
wcrden, d. h. di,eselben Wohnungen bei uns um z4,3 Prozent
grol3er sind. Vergleidie bei einem Drerspanner mit Dreizimmer-
wohnungen esgeben bei 99 WE fiir W~estdeutschland 46x4 qm
Geschot3fladle, wahrend die fiir r9Sz bei uns vorgesehenen Woh-
nungsbaugrundrisse einc Gcsdtof~flache von 6o7z qm haben; d. h.
dicsclben.Wohu~ungen wcrden bei uns um 3i,5 Prozent grSf3er
rein als in Westd,eutschland.
In dcs zweiren A.rbeitsstufc, in der wir uns jetzt befinden, ist es
irnmer noch die Hauptaufgabe, den Opfern der Bombardienungen
dcs letzteu Weltkrieges einc Wohnung and zu einem spateren
Zeitpunkt jeder Familie die ihrer Grolle (Anzahl der Familien-
angehorigen) entsprechende Wohnung zu geben. Unte.rsuchungen
ergaben, daft fiir die gleiche Bausuimne rs Einziimmerwohnun-
gen, t r Zweiziannicrwohnungen, S Drezimmeswohnungen Oder
6% Vierzimmcrwohnungen gebaut wcrden konnen. Wir we~rdcn
also im nadtsten Jahr iiberwiegend Zweizimmerwohnuatgen bauen.
Die Hohe dcs Etagen ist mit z,75 m fiir mittlere Stadte and 3,o m
fiir die Zcntren derGroi3stadte vorgesehen. Das ist einc auf Grund
von genauen Beredmungett ermittelte Batihohe. Sie ist Bait Langer
Zeit erprobt and bietet sowohl in den Heizung der Wohnungen,
bei den Baukosten and der Unterhaltung Bowie in hygienischer
Beziehung (Dwrchliiftung) wesentliche Vorteile. Zur Hohe der
Hauser bzw. der Anzahl der Stodswerke ist zu sagen, daf3 die
Kosten fiir rz Wohnungen in einem engeschossigen Gebaude bis
47 Prozent h8her sind als die Herstell.ungskosten derselben
tz Wohnungen in einem funfgeschoss~igen Gebaude. Das kommro
dahar, daf3 bei de;m fiinfgeschossigen Gebaude im Gegensatz zu
einem eingesdtossigen in derselben Grof3e des Grundrisses funf-
mal mehr Wohnungen untergebracht wcrden konnen. Es ist also
auf jeden Fall wirtsdtaftl.idt,er, drei- bis fiinfgeschossig zu bauen.
Digse Hohen entsprechen auch den stadtebaulichen Grundsatzen
and dam natwendigcn Gharakter grof~crer Wohngebiete. Im zen-
tralen Bezirk von Berlin sind sveben bis acht Geschosse vorge-
sehcu.
Die Moglidtkeit, sick einc Wohnung nach eigenem Wunsch zu
bauen, den A.rchitckten mit einem Entwurf zu beauftragen, mit
diesem zu verhandeln and ihm gcgeniiber seine Wiinsdte zu
aul3ern, war in der Vesgangenheit ein Vo.rrecht der besitzenden
Klassen. Wohnungen fiir die Bevolkorung wurden von kapital-
kraftigen Gesellsdtaften nach dam Gesidttspunkt der aus diesen
Wohnungen zu ziehenden Renten gebaut. Die Entwitrfe fiir diese
Wohnungen entstandcn in den Ateliers der Gesellschaften, her-
gestellt von Aschitekten der Gesellschaften, and wurden in den
Drekt.onenzimmern der Gesellschaften hinter gesdilossenenTiiren
zur Entscheidung gebracht. Die Wiinsdte der Bevolkerung spielten
dabei keine oder nur einc Behr untergeardnete Rolle. Diese Situa-
tion hat sick wesentlidl geandert. DerBauhers unseren Wohnungen
ist die Bevolkerung. Mit ihn zu sprechen, ihre Wiinsdte zu haren,
ist die wichtigste Varaussetzuug fur die Projekticsung der Woh-
nungen. Die Bevolkerung hat also hcute dieMoglichkeit, unmittel-
bar Einflul3 au# die Gestaltung ihrer Wohnungen auszuiiben.
Am tg. April rysr erhielten die P.rojektierungsbiiros alley fiinf:
Lander der DDR Auftrage zur Ausarbeitung von Ideenskizzen
als erste Arbeitsstufe zur Typenprojektieru.ng fiir das Jahr t9Sz.
Das Ergebnis dieser Arbeit waxen 6t Ideenskizzen, Diese wurden
am to. Mai rysr den Vertretern der Deutschen Bauakademie, des
Ministeriums fiir Aufbau, des Ministeriums fiir Sdiwe~rindustrie,
HV Bauindustrie, zur arstcn Priifung and Auswahl vargelegt.
Ausgewahlt wurden rs Ideenskizzen. Die erste Auswahl crfolgte
unter dam spezicllen Blidipunkt der Erfiillung der gegebcnen
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DIE NEVEN WOHNBAUTEI~
Nash denCarundsatzendes
Stadtebaues, die am 47.7.
1950 vom Ministerrat be-
schlossen wurden fvergl.
?Demokratischer Aufbau"
Heft 91950, S. 436 u. Heft
10/1950, S: 456), wird der
Aufbau unserer zerstiirten
Stadte auf dennaturlid~en
Ciegebenheiten, auf den
sozialen and wirtschaft-
lichen Grundlagen des
Staates, auf den hiidisten
Errungensdiaften vonWis-
senschatt. Technik, Kunst,
auf den Erfordernissen der
Wirtschaftlidzkeit and auf
der Verwendun.g der fort-
sdirittlidien Elemente des
Kulturerbes uiiseres Vol-
kes ful3en. Nadt einge-
henden Diskussionen and
Beratungen wurden nun-
mehr durch Professo rHen-
selmann von der Deut-
sd~enBauakademie diesen
C~rund satzen entspredien?
de Entwurfe fiir Wohnbau-
tenim zentralenBezirkder
deutschen Hauptstadtaus-
gearbeitet, die der demo-
kratische Magistrat von
(:~rof3-Berlin billigte. Be-
reits am 1. Septemberd. Js.
wurde mit dem Bau dieser
Wohnhauser begonnen.
DER DEVTSCHEN H.
Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
AUPTSTADT
Oben; Hodrhaus-
wohnblodc ?Weber-
wiese" an derStalin?
allee
Links: Wohnblodc
?Webenviese' an der
Mardilewskistra6e
mit Crundri4
-RDP83-004158010200100003-3
Ridltlin.ien and der Moglichkeit fur die wcitgehende Anwen-
dung Heuer Arbeitsmethoden and einer rationellcn Grundrif3-
ge~s~raltu:ng. Die ausgewahlten Ideenskizzen warden erstmalig
einem groflenIS:reis zurStellungnahme vorgelegt. Die Bcsprechung
fand mit Aktivisten, Vertretern des FDGB-Bundesyorstandes,
des Zenaralvors~tandes der Indust.riegewerkschafr. Bau~I3olz, des
Dcmakratischcn Fratenbundes, der Presse, des Ministe.riums fur
Aufbau, des Ministeriums fiir Schwe?rindustrie, HV Bauindustrie,
der Deutschen Bauakademie and der Projektieruu,gsbiiros der
Candor am z6. Mai 19Sx im Hausc der Ministerien Brett.
Die Vcvrentwu~rFe, das Ergebnis der zweiten Arbeitsstufe, lager
am z8. Mai 1951 vor. Sie warden vom Ministerum fiir Aufbau
punter Hinzuziehung der D~eutschen Bauakadcmi?e ausgewertet.
Nun muf3te unvesziiglich die weitere Bearbeitung der Typen-
projekticrung exfolgen. Die bisherige Methode des Getrennt-
arbeitens izt den verschiedenen Landern war nicht meter ange-
bracht. Damit die au:~ewahlten Entwurfe Hach ei~nheitlidlen
Grun.dsatzen in der Konstruktion and im Detail ausgearbeitet
werden konnten, muf~te ein Kollektiv gesdiaffen werden. Zu
diesem Zwcdte warden aus den. Projekticrungsbiiros der- Lander
die Architekten, die ?an der lbisherigen Entwickhmg. beteiligt
waren, zu einem ISollektiv zusammcngezogen. Hier erfolgte
gemeinsam, unto Leitung der :Deutschen Bauak.ademie, in Aus-
wertung der gemadtten Erfallrungen zu den Typen des Jahres
x951 and der Diskussionsbeitrage and Vorsdxlage der voran-
gegangenen Sitzungen, die weitere Bea~rbeitung dex Vorentwurfe?
Bespredmngen im Zentralen Projektierungsburo zwischen den
dort tatigen Architekten and Aktivisten, Vertretern 54 qtn, die Wohn+zimmer
15,43 qm bis x,48 qm g,rof3. Alle Wohnungen werden mit einer
fast 7,o qm gro en Kiidt~e, Bad Bowie Abstellkammer ausgestattct.
Dire eingezeichn to Moblicrung zeigt, daf3 ausreichcnde Vcrkehrs-
flachcn fiir die i Bcwohnecr zur Verfiigung stehen. Die Gcsamt-
griif3e der ~'ohn~ngen ist im Durchschnitt 455 4m, die reine Wohn-
flache rd. 3qo q~n.
Ab b i l d u n g ~, Typ W Sz~s, ist ein Drcispanner fiir Ost-~X/est-
Lage mit zwei rcizimmerwohnungen and einer Einzimmcrwoh-
nung. Er zeichnct sick durch besonders grof3 gehalteuc Wohn-
zimmer, die gcr de bei gro{~en Pamilicn als angenehm empfunden
werden, aus. D e Kuche ist in diesem Fall eine a.usgespr?ochene
Ef3kuche, die es estattct, die Mahlzeiten in der Kiiche einzu-
nehmen. Die n~ttlerc Eisvzirnmcrwohnung hat eine normale
Kochkiidle. Die Grof3e der Dreizi~mmcrwohnungen ist 62,77 qin,
die ,reine Wohn lache 43,26 qm, die Grof?.e der Einzimmerwoh-
nung is~t 37,07 qm, die reine Wohnflache zo,za qm. Alle Woh-
nungen sind micllI den i~mmer wiedcr vo~.n den Werktatigen gefor-
derten Abstellkahnmern ausgestattct, erhalten ferner Bad and
Dicle mi~t b~eson~lerer Stellflache fiir die Flurgarderobe.
A b b i l d u n g , Typ W 526, zeigt einen Vicrspanner fiir Ost-
Wcst-Cage mit ~icr Zweizimmerwohnungen pro Et;,tge. Dicser ist
ein auf~crst wist~chaftlichcr Grundrifl, der in genauer Symmetric
auf jeder Seite des Grund~risses zwei Zwcizimmerwohnungen auf-
weist. Das Wohr~~zimmerist x_7,z8 qm, das Schlafzimmcr 14,32 qm
g~ro13. Bei diesem; Gnxndrif3 sind ~Zwei Wohnun?en unit besonders
grol3en Kiidlen kxo,85 qm) ausgestattct, die als ausgesprodiene
E(3kiichen ?anzuse~ten siud. Dic beiden westlidten Wohnungen ha-
beas 7,Zx qm gro .e, sogenannte Kochkuchcu, in deneet dieNormal-
kuchenmobel Au~?stellung finden. Besondcre Absrellraume lconn-
ten bei zwei Wohnungen Beriicksichtigung finden. Die in der
heif3en Jahreszeit~ oft g~ewunschte Qucrluftung wird durch beson-
ders ang~eo~rdnete'IEntliiftungsro~hre, die bis uber das Dach hinaus-
gehen, ermoglich : Die Wohnungen habeas eine mittlerc Nutz-
flache von So,o q~ and eine reine Wohnflache von ;x,65 qm.
Zur Ausstattung der Wohnung, die den Wohnwert dc.r Woh-
nung ebenfalls v~esentlich beeinfhtl3t, g~ehiirt se~lbstverstandlich
eine geniigende `warmc- un.d schallsdnrtzbietende Dedie. Die
Ful3boden der Ki~.chen, Badezimmes and WC sollen dVIassiv-Puf~-
boden mit Terrazczo- odor Fliesenb?elag erhalten. Die Wohnraume
werden emit einerh moglichst fugenlosen and gut zu reinigenden
Fuf36odenbelag .riersehen. Wolin- and Schlafraum.e bekommen
Doppclfenste.r. Mbt geringenAusnahmen erhalten die Wohnungen
arts#este Kachelo~'en in mittelschweror Ausfiihrung. Die Bader
werden mist Bade~anne, Badeofen ade~r einem Gas-Wassererhitzer
Bowie W"C unid so;weit moglich init. einem Handwaschbecken ver-
seheu. In der Kii~he werden Ausguf3 and Spulbecken Hach Mog-
lichkeit aus zwei Igleichen Kiirpern in verschiedene~r Hiihe ange-
bracfia. Die Kiichdnherde kommen vorwi~egend als ortsfeste Aus-
fiihrnng oder alstransportabel kombinierte Elektro-Kohle- bzw.
Gas-Kohle-Herdel zur Aufstellung.
Approved For Release 2002/08/15
Die Zeichnungen zeigen, dai3 es den Projektanteu gelungen ist,
Grundrisse mit einem wesentlich hoheren Wohnwert zu schaffen,
als es bei den Typengrundrissen des Vorjahres der Fall was, and
nicht nun das, es ist audt gelungen, in weitgehendem Ma13e die
Forderung dcr Aktivisten nach Grundrissen, die die Anwendbar-
ke%t neuer Arbeitsmsthoden moglich machen, zu erfiillen.
Es war im Rahmen dieser Ausfiihrungen nicht moglich, auf alle
Probleme des Wohnungsbaues einzugehen. Die nicht ?erarterten
Problcme der Gestaltung deu? Kitchen (Wohnkiidie, Kochkiiche,
Ef3kiiche, Einbaukiiche) ceder die Frage der Gestaltung der Badcr
(Brausebad, Badewanne oder Gemeinschaftsbad), die Frage der
Fahrrad- undKinderwagengarag~e imKeller, die Frage derWasch-
anlagen~sowie das Problem derEinbaumobelwerden in einem-spa-
ter~n Aufs:atz erortert werden. Wir hoffen, daft die Leser des
?DcmoksatischenAufbau" uns bei del weteren Losung der Frage.
des Wohu~raum~s! fur die Worktatigen behilflich rind and ihre Mei-
nung zu den Problemen des Wahnungsbaues, insbesond?ere zu den
gezcigten Grundrissen, dem NTi~nis~terium fur Aufbau mitteilen.
Neue Arbeitsmethodenbci der Wohnraumlenkung
In letzter Zcit Sind Krcisc and Getncinden dazu iibcrgegangen,
neue Arbeitsmethoden einzufiihren, um den Wiinschen dear Be-
volkerung auf gerechte Wohnraumverteilung nachzukommen.
Im Kreise G r o B e n h a i n Sind sogenannte Biirgerm?eisterbri-
gaden gebildet werden, die sich wie folgt zusammensetzen: ein
Biirgermeister (artsfremd), ein Angehoriger der Soziderkategori.e
(artsangehorig), ein ehemaliger Umsiedler (ortsfremd), ein ehe-
maliger Umsiedler (ortsangehorig). Duu?ch diese Kommission wer-
den alle Gemeinden des Krcises auf freien oder nicht geniigend
ausgenutzten Wohnraum iiberpriift. Der erfaf3te uuterbclegte
odor frcie Wohnrau,m wi~rd in offentlidien Sitzu~.igen aster Ver-
antwartung der zustandigen Dienststellen verteilt. I:n G o r l i t z
geht man ahnliche Wege. Hier arbciten zwolf Kommissionen.
In jeden Kommission i~st ein Altbiirger, ein Neubiirger, ein bis
zwei Prauen and ein Jugendlicher vcrtreten. Dazu kommt ein
Mitglied des Hauptwohnungsausschusses sowie ein Angestellter
des Wohnungsamtes. Die Vorantwortung des Wohnungsamtes ist
dutch die Kommissionen sclbstverstandlich nicht aufgehoben.
Die Bildung von Arbeitsbrigaden zur Uberpriifung der Krcis-
verwaltung dutch die AbteilurLg Wohnungswescn im Ministerium
fur Wirtschaft and Arbeit hat sich cbenfalls gut bewahrt. Zu den
Brigades gchart ei.n Vertretcr des Landeswohnungsamtes, ein
Vei?treter des Landeswohnungsausschusscs, ein Vertretcr des bc-
treffenden Krcises and ein Vor~treter eines Nadibarkreises, Das
Zuel dieser Brigadenarbeit ist, an Hand von Beschwe~rden Ubcr-
priifungen an Ort and Stelle varzunchmen, die Arbe-it dcr Kreis-
wohnungsamter and dcr ortlichen Wohnungsamtes zu kontsol-
lieren and Mi~stande nach MogIidtkeit sofort abzustellen. So war
z. B. die fits den Kreis B o r n a eingesetzte Brigade in dear Lage,
einige Falle sofort zu be~reinigen. Auch Schulungen and Arbcits-
besprechungen der Wohnungsausschiisse werden in den einze.lneu
Bezirken des Krcises von qualifizierten Sachbearbcitcrn durclr
gefiihrt. Dutch die Schaffung einer engen Ve~rbindung des Kreis-
wohnungsamtes Borne mit der Stadt Leipzig konnten weiterhin
in solidarischer Nachbarschaftshilfe dringende Wohnungsfalle
eine be~friedigende Losung finders.
Piir die Folgezeit ist vorgesehen, den Kreis M e i 4 e n besondcrs
zu bearbeiten and als Musterbeispiel fits die Unterbringung von
Landarbeitern zu entwickeln, dens die menschenwii,rdige Unter-
bringung der Landarbeiter ist eine ebenso wichtige Frage wie die
Unterbringung der Arbeiter in den volkseigenen Betrieben. Die
Stadt Radebe~rg loll des Musterbeispiel fur eine gate Zusammen-
arbcit zwischen Wohnungsamt uud Grof~betrieben geben. Bisher
war die Verbindung der Wo~hnungsbeharden mit den Betrieben
vielfadt mangelhaft, and auch dues muf3 abgestcllt werden.
Eisen treffenden Beweis, dafS es moglich ist, des Problem der
Wohn~raumlenkung auch aster ungunstigen Umstanden zu loses,
gibt der 6000 Einwohner zahlende O.rt Bernsdorf, IZreis Hoyers-
word.a. Dort wind aus der Wohnraumlenkung kcin Gehcimnis
gemacht. Unter vcrantwortlicher Leitung der Wohnungsbchorde
tagen and arbeiten die Wohnungsausschiisse fret and offers, and
der Erfolg ist, da13 kcine neimenswerten Beschwerden eingehen,
obwohl auch hies zahlreiche Wiinsche hinsichtlich eincr bcsseren
Wohn.rau;mverteilung vorliegen. Aber die Bevolkerung kann sich
dawn iibe.rzeugen, daft sowohl von den ehrenamtlichen Mit-
arbeitern als auch vo,n den Behorden alles getan wind., was aster
den gegebenen Umstand?en moglich st, and darauf kommt cs
wesentlich an. O. E.
Zur bcsseren operativeu Arbeit auf dem Gebiet der Wohnraum-
lenkung wu:rd~e beim Rat der Stadt R i e s a airs Plait vargeschla-
gen, dem folgende Punkte zugrunde lieges:
r, Mit Hlfe dcr Blockparteien, der Nationalen Front and der
Stadtverardnetcn wild fii~r jeden Wahlbezirk mindestens eine
Wohnungskommission gcbildet(e~twa sechsPersonen).IndenKom-
missioncn rind die Umsvedler entsprechend zu berucksichtigen.
2. Das Wohnungsamt iibernimmt gemeinsam mit dem Wohnungs-
ausschuf~ die Anlcitung der Kommissionen, ihre Schulung and die
Auswertung deer Uberpriifungsergebnisse.
3. Die Kommissionen, die bet Bedarf zahlenmai~ig erweitert wer-
den konnen, iiberpriifen in ih:rem Wahlbezirk die Wohnverhalt-
nisse samtlich~cr Familien, die in einem vom Wohnungsamt er-
srellten Formblatt festgchalten werden.
4. Nadi Abschhti3 der Uberpriifung werden di.e Ergebnisse in den
Aufklarungslokalen der Nationalen Front unte.rsucht. Die Be-
volkcrung Dann zu den aufgeworfenen Problemen Stellung neh-
men. D.c Familien, bet denen E~rfassungen odcr Wohnungstausche
vorgeno~,mmen werden sollen, kon~nen zu ihre~r eigenen Angelegen-
heit sprechen. Es mul3 versucht werden, die Einspriiche and Be-
schwerden gleich in den Aufklarungslokalen abschlief3end zu be=
handeln, damit eine schnelle Durchfiihrung der Maf3nahmen
sichorgestellt ist. Bei den Auswertungen des Uberpriifungsergeb-
nissc muf3 ein Vertretcr des Wohnungsamtes oder ein Ausschuf3-
mitglied bzw. ein Stadtverordneter ariwesend rein.
S. T7bcr dire Beschltisse ist ein Protokoll aufzunehmen, das un-
vcrziiglich dem Wohnungsamt zuzuleiten ist. Das Wohnungsamt
iibcrpriift mit dem Wohnungsausschui3 die Rechtmaf~igkeit der
gcfaf3ten Beschliisse, insbesondere die Frage, ob nicht bindende
gesctz.l.iche Bestim~mungen verletzt warden.
G. Dic Betriebe and Schulen sind anzuregen, daf3 sic abet die ein-
zelncn Wahlbezirkc Patenschaften iibernehmen. Es dirorfte sich
empfchlen, jeden Kommission eine schreibg?ewandte Person zu-
zuteilen.
7. Dcr DFD and die Sozialkommissionen sind zur Mithilfe zu
vcranlassen.
8. Die Bevolkerung ist aufzufordern, Meldungen fiber unter-
belegte Wohnungen and besondere Mif~stande in den Au.fkla-
rungslokalen abzugeben, bzw. der Stadtverwaltung zuzuleiten.
Die Angaben sind sofort den zustandigen Kommissionen zu iiber-
gcbeu, damit sic bei den Wohnraumbegehungen beriicksichtigt
werden konnen.
9. Vor Begins dieser Aktion findet eine Sitzung der Stadtverord-
ueten fiber Maf3nahmen znr gcrechten Wohnraumverteilung staff.
to, In jedem Aufklarungslokal der Nationalen Front bzw. in
den Abstimmun.gslokalen findet zuvor eine Aussprache fiber Sinn
and Zweck der Aktion statt. Di?e aktuellen palitischem Tages-
fragen sind damn in Vorbindung zu bringers.
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Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
x r. Die Aktion ist in der Pressc entsprechend bekanntzumachen
and zu begriinden. Uber den Verlauf and den E~rfolg werden
wochentIiche Berichte an die Presse gegeben.
t 2. Nach Absdiluf3 d,erAktion wind cis Schluf3bericht mit das Erg~eb-
nissen zu~sammengestellt, der vom Stadtverardnetenkallegium zu be-
handeln, in den Wahlbezirken and der Pressc bekanntzugeben ist.
x3. Die Erfahrungen aus di~eser Aktion sind fiber die zustandigen
Stollen der Landesregie~rung zuzuleiten, dami andere Stadte aus
den Erfahrungen lernen and dex~ Meinungsaustausch zwisdien
den Wohnungsbehorden angeregt`vird.
Die Gewerkschaftsarbeit in den Ministerien
Der Bundesvorstaud des FDGB ;hat eine Kampagnc zur Ver-
starkung der innergewcrkschaftlichen Demokratie cingeleitet.
Instrukteure des Bundesvorstandes stellten in einigen Betrieben
U~nxersuchuugen an, dcren Ergebnisse Anlaf3 rein miissen, einen
energisdxen Kampf zur weiteren Entfaltung dcr innergewcrk-
schaftlichen Demokratie zu fiihren. Auch der Zentralvorstand
der Gewerkschaft Verwaltungen, Banker, Versicherungen hat
mit einigen Instrukteurgruppen dic Tatigkcit dcr Ministerien in
bezug auf die gesamte Gewerkscha:Etsarbeit, die Entwicklung van
Brigades and Planes zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit,
dire Forderung and Qualifizierung van Fraucn tabe~rpriift. Ln einer
Pressekonferenz warden diese Ergebnisse, die die Instrukteur-
gruppen waht:end ih.rcr mehrwochigen Arbeit ermittelten, be-
kanntgegeben.
Im Ministerium des I u n e r n dcr Deutschen Dernokratischen
Republik konnte bishcr von einer Gewerkscltaftsarbeit, wie lie
wirklich erfarderlich ist, kaum gesprochen werden, da jede :Mas-
scna.rbcit #ehlte. Di.e Betriebsgewerkschaftsleitung diesel Mini-
steriuxns war nach nach dem alter Organisationsprinzip mit
Schriftfuhrer and ohae Kommissionen fiir dic Massena~rbeit auf-
gebaut. So fehlte z. B, die Kommission fiir gewcrkschaftliche Agi-
tation iiberhaupt, wahrend die Albeit dcr anderen Kommis-
sionen von einzelnen Kollegen durchgefiihrt wuscle, die ihre
Aufgaben nicht kannten. Die Arbeit der Gewerkschaftsorgani-
satoren ging nach dem iiberholten Prinzip dcr Vertrauensman-
ner all Nu~r-Kass~ierer vor sick, and der Beschluf3 des 3. FDGB-
Kongresses, Gewerkschaftsorganisatoren zu entwickeln, wurde
insofcrn rein. formal durchgefiihrt, all die Vertrauensniatrner der
Eiufachheit halter in Gewerkschaftsorganisatoren umgetauft
warden. Die BGL-Sitztingen fanden monatlich nur zwcimal
start, wobei eine Beschluf3protokollFiihrung, in der die Aufgaben
des Bctrvcbsgewerkschaftsleixung festgelegt werden, unbckannt
war. Die Entwicklung der kulturcllen Massenarbeit wird ent-
scheidend dadurch gehemrnt, daf?, der fiinfzehn.prozentige Bei-
oragsrucklauf sciaens des Berliner F:DGB trotz m~ehrmaliger For-
derungen nicht erstattet wird. Trotzdem gela~ng cs der beson-
dcren Initiative zweier Kolleginnen, bereits einen Chor, eine
'Tanzgruppc and eine Laienspielgruppe zu bilden.
Die bishcr schlechte Geweskschaf?rsarbeit im Ministerium der
Finanzen der Deutschen Demokratischen Republik hatte
ihre Ursadie darin, daf3 die Bcle~schaft nicht ihr Mitbestim-
mungsrecht erkannt and angewandt: hatte. Dariiber hinaus hatte
die Lcitung des Mitvisteriums ihre Aufgabe, neben dcr fachlichen
auch die gescllschaftspolitische -bier ganz besonders die Ge-
werkschaftsarbeit - zu beadrten, versaurnt. Die ungeniigende
Beschaftigren.zahl von Frauen (35 Prozent) and Jugendlichen
(9 Prozent) npieg:elt Bich auch in der Zusammensetzung der BGL
and AGL wider. So sind in des siebzehnkopfige:n Betriebs-
gewerkschaftsleitung nur vier Kolleginnen and cis Jugendlicher
vertreteii. Darum stellte die Instrukteurgruppe der BGL die
Aufgabe, die Einstellung der Pessonalleitung and ganz beson-
ders dcr Hauptabteilungsleiter zur Frage des Fraueneinsatzes
and der Frauenforderung zu iiberpriifen. Von den Abteilungs-
leitern sind beispielsweise nur vier Frauen, Es wird eine Auf-
gabe alter Beteiligten rein, den Einesatz von Frauen so varanzu-
treiben, daf3 lie in den Hoch zu besetzenden Planstellen starker
t4. Vor Begins deer Aktion rind dic ehretiamtlichen Helfer in
einer Kurzschulung; zusatmnenzufasscn, wozu das Wohnungsamt
einen Plan aufstellt. Diese Schulung findct darn :regelmai3ig in
bestimmten Abstanden sta~tt.
zs. Dic Kommissi,or~en bilden den Grundstock der elarenamtlichen
Helfer, der auch nach .Abschluf3 der Wohnsaumbegehwngsaktion
bcibchalten bzw. ervveitert wild.
t6. Fur die nach AO~sch~luf3 der Aktion sick neu ergebenden Auf-
gaben wird e;in we terer Plan entwickelt.
in Ersdieinung tret~n. Zur Durchfiihrung einer gesunderen Per-
sonalpolitik ist auch die Beseitigung von Unterbezahlungen and
die besscre Anwen~ung der Leistungsstufen all Annporn erfor-
derlich. Die Leistun,~sstufen sind in der Stufe t nur mit 45 Pro-
zent and in der Stu~fe z mit zo Prozent in Anspruch gcnonuncn.
Ahnlich wie im Mix~istcrium des Inners haben die gcwerkschaft-
lichen Vertrauenslethte im Ministerium der Finanzen ihre Tatig-
kcit bishcr nur in d~ir Beitragskassicrung geschcu. Auch. die Kom-
missionen arbeitetet~ ungeniigend. Ihre Aufgaben warden in den
moisten Fallen von ;den Leitcrn der Kommissioncn durchgefiihrt.
Dic Arbeit des Beuricbsfriedenskomitecs wurde ebenfalls stat?k
unterschatzt. Die Fx~iedensfreunde hatter nicht erkannt, daf3 der
Briefwedisel mit dep westdeutschen Fricdensfreunden in zuneh-
mendcm Maf3c dtvrch gate Anleitung der Korrespondenzzirkel
gefordert werden r~ruf3. In der Aufklarungsarbeit konnte das
Ministerium mit 37, arbeitsfahigen Aufklarungsgruppen im Bc-
trieb raid in der Paltengcm~cinde Hohen-Neuendorf gate Esfolge
erzielen. Der Bctrie~bsfunk jedoch findet Hoch nicht die richtige
Auswertung. Darutxp wurde die Bildung einer Redaktionskom-
tnission and einer S~rechaktivs Bowie d.ic planmaf3igc Inbetricb-
nahme beschlossen. jDie Wandzeitungen sind nicht das Spiegel-
bild des Betrieben. I~~ritik and Selbstkritik musses in der Wand-
zeitung besser angev'vandt werden. Dasum wurde bcsdtlossen, in
alien Abteilungen ~Y/andzcitu~ngen anzubringen. Dic kulturelle
Arbeit im Betrieb vjrurde ebenfalls nosh nicht auf breiter Basis
entwickclt. Eire Laaenspiclgruppe ist jetzt ins Leber gcrufen.
Eire Volkstanz-, eigte Musik- and eine 5portgsuppe Bolles nach
dem neuen Arbeitsp~an in Kiirze gegriindet werden.
Wettbewerbc sind lauptsachlich nur in der Abgabenvcrwaltung
durchgefiihrt wordeji. Die Fordcrung des Vorschlagsvcsens all
Hebcl zux Entfaltuni der Massenin.itiative, zur VGrbesserung der
Qualitat in der Verwaltungsarbeit, zur Seatkung der Vorwal-
tungskosten and zur! Ausschopfung der inuerbetrieblichen Reser-
ves war i:m Ministe rum dcr Finanzen bishcr vollkommen unge-
niigend. Fiir die Bet~iebsabendschule sind die Vorbereitungen im
voiles Gang~e. Die ~ chulungskommission wird die Beschickung
der Gewerkschaftssc~ulen nach eincm besonderen Plan vorneh-
men, eine Arbeit, did bishcr stark vernachlassigt wwrdc. Zur wei-
teren Unterstiitzungjund zur Vorbcreitung der Kollegen fiir die
Gewerkschaftsschulery wurde beschlossen, eine Beta?iebsgewerk-
schaftsschule mit kurzfristigen Externats-Lehrgangen einzurich-
ten. Lehrgange fur c~ie left kurzcr Zeit bestehende fachliche Be-
triebsvolkshochschule; sind bereits angelaufen and werden stark
in Anspruch genomrr~en.
Im Ministerium fiir V o l k s b i l d u n g haben dic verantwost-
lichen Gewerkschaftsfunktianare die Bcschliissc des 3. FDGB-
Kongresses offenbar Hoch nicht studiert. Es konnte bier wohl
Borst kaum die Meir~ung aufkommen, die Durchfiihrung der in-
nerbett?ieblichen Schu;lung allein geniige, um die Massexxinitiative
fur die Verbesserungl and Verbilligung der Verwaltungsarbeit zu
entfachen. Zu der le~zten Schulung der Gewerkschaftsmitglieder
in1 April t9St crschi Hen trotz der Bcdeutung des Themas ?Die
Aufgaben der Gewet~ksdtaftcn im Kampf um den Frieder" mit
reichlicher Verspat4tr~g nur r3 Kollegen - etwa 4 Prozent der
Belegschaft. Seither i untcrblieb jegliche Schulung auf gewerk-
schaftspalitischem Gebict! Man mull den Kollegen irn Ministe-
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rium fiir Volksbildung die Frage vorlegen, ob sie wirklich der
Meinung Sind, daf3 dort eine Aufklarung nicht mehr notwesdig
lei. Krafte, die imstande Sind, eine Bute Sdiulungsarbeit zu lei-
sten, Sind zweifellos vorhanden. Ein Beweis, da(3 man es im
Ministeriuan fur Volksbildung sonst riditig versteht, si.nd die
wirklich vorbildlichen seminaristischen Schulungen and die A~r-
bcirsbesprechungen, bei denen alle Kollegen unterschiedslos leb-
haft mitarbeiten and in denen Kritik and Selbstkritik gut an-
gewandt wcrden.
Abor der Entfaltung der Masseninitiative zur Andcrung bis~-
he~riger Arbcitsmethoden scheint man vielfadi nosh gleichgiiltig
gegeniiberzustehen. Verantwortungsbewuf3te Mitarbeiter, die zur
Einsparung von Verwaltungskosten Verbcsserungsvorschlage ein-
rcichten, iibergaben sie dem ehemaligen BGL-Varsitzendes Bre-
zina, der sie left Oktober v. J. in eilner Schublade seines Schreib-
tisdtes stapelte, Den Kollegen, die Bich der Miihe unterzogen,
fiber ihre Arbei-t nachzudenken and eine Andorung alter Arbeits-
mcthoden vorschlugen, wurde jetzt erst dutch das Eingreifen der
Instrukteurgruppe eine Benachrichtigung fiber den Eingang ihres
Vorschlages zugeste:llt. Heute wcrden die Verbesserungsvor-
schlage schnellstens bearbeitet and ausgewertct.
Zu wenig Gedanken macht man Bich auch bier fiber die weite~re
Qualifizierung deer Frauen. So wurde beispielsweise i:n der Ab-
teilung Heimcrzilehung eine s8jahrige Kollegin all Sachbearbci-
terin mit der Perspektive des Aufstiegs zur Referentin einge-
stellt. Die Abtcilungsleiterin erklarte, daf3 die _Kollegin fachlich
hierzu gut gceignet ware, abet es fehlt an Stenotypistinnen, and
so wurde die junge Kollegin ausschlief3lich mt Schreibmaschines-
arbeiten beschaftigt - tratz Staatsexamens and gute~r Bcurtei-
lung dutch die leitenden Kollegen!
Die Bereitschaft zur kulturellen Betatigung zeigt sick bei den
Kollegen des Ministeriums fiir Volksbildung im Vo~rhandcnsein
tines Chores, ciner Klampfengruppe, eines Gymnastikzirkels
and in der Grusdung ciner Laienspielgruppe. Fenner wurden lau-
fend gate Filme im Kultursaal des Ministeriums vorgefiihrt.
Filme abet kosten eine Leingebiihr. Die Mittel hierfiir Sind im
Etat des Ministeriums nicht vorgesehen. Datum wurden die Ge-
biihrenrechnunges .an die Berliner Geworkschaft VBV gesandt,
die darn auch bezahlte. Eines schon~en Tages fand diesel Zustand
ein Ende, die Redmungen bli;eben lieges, and der Filmverleih
weigerte sidt, weitere Filme zur Verfiigung zu stollen. Zur
Sicherstellung weiterer Vorfuhrun.gen schlug nun die BGL in
ciner Bclegschaftsversamrnlung von, von jed~cm Kollegen pro
Tag einen ?Kulturpfennig" einzuzieheu. Hier erhebt Bich die
Fragc, aus wclchen Griinden dire Gewarkschaft VBV Berlin eine
Sonder~regelung fiber die Ruckgabe der Beitragsanteile fiir die
Finanzierung dear kulturellen Betatigung in )3etrieben mit fiber
zoo Gewerkschaftsm,itgliedern getroffen hat.
Erne bedesikliche Unterschatzung der Gewerkschaftsarbeit zeigtc
Bich bei einigen Funktionaren im Ministerium fiir A r b e i t der
Dcutsdten Demokratischen Republik. Hier erstreclcte side die
Tatigkeit der Instrukteurgruppe hauptsachlich auf die Feststel=
lung der Mangel and Schwachen in der gewerkschaftlichen Ar-
beit, wobei gleichzoitig F~ehler in der fachlichen Arbeit zu bean-
Standen wares, so z. B? daf3 in verschiedenen Abteilungen keine
Arbeitsbesprechungen durchgefiihrt wcrden. Die schwache ge-
werkschaftliche Arbcit in'diesem Munisterium kommt vielfach in
der Antwort ?Koine Zcit, keine Zeit...!" ciner Anzahl von
Kollegen zum Ausdruck. Besonders bezeichnend ist die Meinung
einiger Staatsfunktionare, daf3 sie mit fachlidier Arbeit iibcr-
lastet lefts and deshalb fiir gesellschaftliche Tatigkeit keine Zeit
mehr finder. Auch bei der Entwidclung von Brigadeu zur Vcr-
besserung der Verwaltungsarbeit, zur rationelleren Organisation
der Arbeit and ztur Einsparung von- ~Verwaltungskostcn and
Arbeitskraften zeigten sick diese Schwachen. Leine Aufklarung
in dicsen Dingeri, keine breite Diskussion and keine Anleitung
ton seiten der Berliner Gewerksdiaftsarganisation and dar Be-
tricbsgewerkschaftsleitung, kein Stadium des bedeutenden Ar-
tikels von Anton Plenikowski fiber ?Brigades in der Vcrwal-
tung" (Demokrati then Aufbau, Heft 3~r9Si, S. 68) una der Aus-
fiihrungen Walter Ulbrichts in Farst Zinna - daher wedcjr eine
Brigade Hoch ein Plan zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit!
Werden die Kraftfahrer vergessen?
Die Mitarbeiter im Staatsapparat haben langst erkannt, daf3 es
notwendig ist, side zu qualifizieren, urn unsere demokratis~che
Entwidtlung schneller vorantreiben zu konnen. Ihre Mitwirkung
am gesellschaftlichen Leben wachst, die Betriebsarganisatianen
der Parteien and Massenorganisationen zeigen grof3ere Akei"vitat.
Diese Entwidclung ist nm allgemcinen bei alien Angestellten un-
seren Verwaltungcn festzustellen. Es gibt abet Anzcichen dafiir,
daf3 unsere Kraftfahrer mit dicsen Entwidilung nidtt Schritt ge-
halten haben.
Unsere Kollegen Fahrcr haben eine grof3e Verantwortung. Ihre
Aufgabe ist es, Funkti0nare, Abordnungen and Delegationen
sdtnell and sichex zu befordern. Von ihre~r Fachkemitnis, Piinlct-
lichkeit and Gewissenhaftigkeit hangt di.e reibungslose Durch-
fiihrung oft wichtiger Mafinahmen ab. Die Tatigkeit unseren
Kraftfahrer bedingt, daf3 sie die vo~rgeschricbene .tlrbeitszeit fast
bei alien Dienststellen erheblidi iiberschreiten, besonders wenn
sie its Feraleinsatz stehen. Dutch diese Belastung haben sic nicht
isimer Gelegenhcit, so wie die Kollegen, die sick standig im
Arbcits- oder Wohnort befinden, am gesellschaftlichen uud kul-
turellen Leben teilzunehmen. An der inncrbetrieblichen Schu-
lung, am Parteischuljahr der SED Bowie an den Schulungen d:er
Masscnorganisationen nehmen sic aus dem gleichcn Grundc eben-
falls moist tinregclmal3ig toil. Andererseits verstehcn es die vcr-
antwortlichen Kollegen, die die Pcrsonenwagen in Ansprudi neh-
men, viclfach n~idrt, wahrend der Dicnstfahrten die K.raftfahrcr
dutch politische and fachliche Gesprache anzuregen. Obwohl
diese Schwachen allgcmein bekannt leis diirften, ist trotz vcr-
schiedener Bemiihungen, gerade bei unseren grol3cren Verwal-
nutgcn, die einen Kraftwagenpark untcrhalten, Hoch nichts oder
nut Behr wcn~ig geschehen, um dicsen Zustand zu andcrs. Den
Ministerien der Deutschen Detnokratischen Republik ist es Hoch
nicht gelungen, Kader von Kraftfahrern zu entwidicln. Die
Schaffung von Arbeitskallektiven loll der Beginu leis, um das
fadtliche and gesellschaftliche Wissen zu bessern. Die Einfiih-
rung der Hunde:rttausender-Bewegung ist ein weiterer Schritt
dazu. Wir wurden abet auf diesem Gebiet zu keisem voiles Er-
folg kommcn, wenn assent Verwaltungsfunktionare nicht selbst
die Initiative ergreifen and ihrcn Fahrcrn gerade wahrend lan-
gercr Dienstreisen Anregung and Anleitung fiir ein Selbststu-
dium geben. Gerade bei gro{~cren Fahrtcu mag der Fahrer einen
erheblichcn Teil seiner oft betracktlichen Wartezeit fur den un-
erlaf3lichen Sdtlaf oder fiir Reparaturen and die Uberpriifung
des Wagcns benotigen, abet zweifellos wind er immcr Hoch. 'Left
fiir eine Diskussion oder dal Stadium leichtverstandliclie.r Lite-
ratur fin~den konnen. Empfchlen wit unseren Kraftfahrern das
Beispiel ihrer Kollegen in der Sowjetunion, die inn allgemeinen
ihre Wartezeit stets lcsend and lernend im Wagcri verbringen!
Dic grof3ercn Verwal~tungen and sonstigen Dienststellen, die
fiber einen Kxaftfahrpa.rk verfiigen, sollten gemeinsam mit dean
FDGB unte~rsudien, ob es nicht in der weiterer Entwicklung
moglidt ist, auch fiir die Kraftfahrcx eine armahernd geregelte
Arbeitszeit du.rchzufuhren, so daf3 sie die Moglichkeit crhalten,
fiir ihre gesellschaftlidie Entwicklung and ihre Teilnahme anz
politischen and kulturellen Leben dal tun zu konnen, worauf
auch sic all fortsdtrittliche Mensches ein unabdingbares Recht
haben. P. H.
Es ist auch unverstandlich, daf3 in einem Mnistcxium, das in
letzter Zeit maf3geblich an der Ausarbeitun.g fortschrittlicher Gc-
sctze beteiligt war, kcin Kollegc zum t. Mai ausgezeidinet w~r-
den konnte. Die hierfiir vcrantwortlichen Kollegen batten die
Aus~rede, daf3 lie von seiten des PDGB kcine Anleitung erhalten
batten and dai3 iinen fiir Vorschlage nut acht Tage zur Ver-
fiigung Standen! Die Unterschatzung der Frau irn allgemeiuen
and der Steno~typistin im besonderen geht in diesem Ministerium
so weft, daf3 Stenotypistinne,n t'eilweisc nicht .an den Arbcits-
besprechungen teilnehmen diisfen. Bishcr ubernahm auch nods
keiner der Kollegen in leitenden Stellung dire Verpflichtung, eine
Prau zu fordern oder zu eutwickeln. Die Folge davon ist, da13
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durch diese Unterschatzung der i;esellschaftlichen and staatspoli-
tisdten Funktion der Fr~au these bei der Gewerkschaftsarbeit
kaum in den Vordergrund getreten ist.
In den Diskussionen de.r InsUrukteurgruppe mit den Kollegen des
Ministeriums konnte festgestellt worden, da:(3 die Bereitschaft
zur Miaarbeit vorhanden ist, wie das beseits vo.:rhandene gute
Beispiel ein,dcutig zeigt. Dem Berliner Vorstand des Gewerk-
schaft VBV raten wir daher, sick mehr als bishex? um die Kol-
legen im Ministerium fur Arbeit zu kummern and ihnen bei der
T7hc.rwindung ihrer Schwachen behilflich zu sofa. --
Herbert Warnke fuhrte in Chemnitz aus, dal3 der Kern unserer
Kritik and Selbstkritik sick gegen den Mangel an innergewerk-
sdtaftlichcr Demokratie ~richten muf3, Weil dieser Mangel das
grof~te H.indernis ~ci der Entfaltung newer Arbeitsmethoden ist,
weil Anregungen and Vorschlage nidtt gcniigend beachtet wor-
den. Ohne tine lyreite Entfaltung der innergewesksdtaftlichen
Demal~ratie konn~n die Gewerksdiaftsleitungen das Mittel der
Uberzcugung bei dor Bildung eines ncuen Bewuf3tseitts nicht an-
wendcn? I
Darum: Ohne gtu~ Gewerkschaftsarbeit, ohne Durchfuhrung der
Beschliisse des FI~GB-Bundesvorstandes and der Entschlief3ung
der Chcmnitzer I~onferenz vom ts. Juli xyfx, ohne die Anlei-
tung des Zentralvorstandes der Geweskschaft Veswaltungen,
Banken, Versicherung keine Verbesserung der Arbeit - nicht nur
in den Mi~nisterietil $,
Die standigen Kommissionen des Moskauer Sowjets
In der Sowjetunion worden zur st:aatlichen Tatigkeit weite Kreise
der Wcrktatigen herangezogen, die friilter auf3erhalb des politi-
scheu Lebens Standen. Fur die iartlichen Sowjets wurden rund
t % Millionen Deputierte aus den Reihen der Arbeiter, $auern
and dor Intelligenz gcwahlt, and an der Arbeit der' standigen
Kammissionen der ortlichen Sowjets nehmen weitcre Millionen
von Wcrktatigen toil. Diese Kommissionen wurden zur Unter-
stiitzung der Sowjets gcschaffen. Sic werdcn fur die Wahlperiode
der Sowjets auf doyen Tagungeu gcwahlt and aus den Reihen
dor Deputierten zusammcngestellt. Zu ihrer Hilfe lconnen sic das
ortliche Aktiv sowic Vertreter der Masseno~rganisationen heran-
zichen. Den standigen Kommissionen des Moskauer Stadt- and
Bezirkssowjets stehen als Aktiv allein rund t t o0o Werlitatige
zur Seite. Ihre Arbeitsplane stollen die Kommissionen in der
Regel fiir einVierteljahr auf. DiesePlane werdcn mitdenArbeits-
planeu der Bezirks-Vollzugskomitees koordiniert and in den
Sitzungen der Kommissionen, di.e mindestens ein- bis-zweimal
monatlich einberufen werdcn, bestatigt. In den Plane,n ist die
Uberpriifung day Asbcit alley 1-1:mter des Vollzugskomitees and
dor dem Bezirkssowjet unterstelaten Betriebe, fer:ner die Kon-
trolle fiber die Beschluf?,durchfiihrung der Bezirkssowjets hinsicht-
lich der Erfullung alley Wahlcrauftrage sow'ie die Ausarbeitung
von Maf3nahmen zur Verbesserung der mate?riellen and kultu-
yellow Betreuung der Bevolkerung vorgesehen. Zur Forde.rung des
Erfahrungsaustausdtes and zur weiteren Hi1fe fur die standigen
Kommissionen beruft das Vollzugskomitce des Moskauer Sowjets
auf3crdem Fachsitzungen von Vertretern dor standigen Kommis-
sionen der Bezirkssowjets ein. Bei alley Fragen, die die Interessen
dor Bezirke beriihren, worden auch die Varsitzenden der Kom-
missionen. der Bezirkssowjets hin2:ugezogen.
An der Arbeit der t4 standigen Kommissionen des Moskauer
Sowjets .nehmen rund xzoo Deputierte and zfoo Fachleute der
Kommunalwirtschaft, Ingenieure, Wi senschaftler, Arzte, Lehrer
and Spezialisten der Produktion toil. In den zs Bezirkssowjets
von Moskau wurden zit standige Kommissionen gebildct, and
zwar 9 bis x3 standige Kommissionen fur jeden Bezirkssowjet,
je nach den Bcdiisfnissen der einzelnen Bezirlte. Insgesamt Sind
in den standigen Kommissionen der Bezirkssowjets g77g :Depu-
tierte als Mitglieder, xo4z Deputierte im Aktiv and auf3crdem
weitore 3zgo Personen tatig.
Mit wclchcn konkreten Fragen befassen sick nun die standigen
Kommissionen der Moskauer Sowjets? Die Finanzkommissionen
nehmen an der Ausarbeitung der Haushaltsentwiirfe toil, sprechen
fiber alle da~mit zusammenhangenden Fragen in den Tagungen
der Sowjets, uberprufen die Durchfiihrung der angenpmmcnen
Haushaltsplane. Sic nehmen Einblick in das Finanz- and Wirt-
schaftsgcbaren der Organisationen, die den Vallzugskomitees
unterstellt rind, prufen, ab die Loluifonds fiir die Abteilungen
and Vcrwaltungen der Vollzugskomitees ridit%g ausgegeben, ob
die Pensionen zu Recht and richtig ausgezahlt wurden, ob die
Spa~rkassen richtig arbeiten and ob die Mieten bei den Hacts-
verwaltungen eingehen. Die Sdtulkommissionen unterstiitzen die
Lehrer aktiv bei d~ er Fcstigung der Verbindung zwischcn Schule
and Pamilic, insbesondere bei der Durchfiihrung von Elternver-
sammlungen. Vie~e Sdiullcommissionen der Moskauer Sowjets
studieren and erort?ern in rnehreren Sitzungen unter Hinzuzichung
des Aktvs Fragep der Ferienbetreuung and Fragen fiber die
Verbesserung der', Arbeit in den Schulzirkeln. Vor Beginn des
neuen Schuljahres prufen sic die Varsorgung der Schulen mit
Brennstoff, Lerntrlitteln and Zubehor sowic die Ausstattung dor
Schulrauime. Besonld~ere Aufinerksamkeit wenden sic der restlosen
Erfassung alley sd~ulpflichtigen Kinder durch die Schule zu. Ihre
Vorschlage bringer sic bei den Vollzugskomitees der Sowjets ein,
damit entsprechende Beschliisse gefai3t werdcn konnen.
Wichtige Arbeit leisten auch die andcren standigen Kommissio-
nen des stadtische'n and dor Bezirkssowjets von Moskau. Dic
standige Wohnun~skommission des Frunse-Bezirkssowjets begann
ihre Arbeit mrt dem Studium der Wahlcrauftrage. In ihren
Sitzungen erorterte sic einc Rcihe wichtigcr Fragen, so z. B, die
Realisierung dor '4~/ahlcrauftrage durch das Wohnungsamt des
Bczirks odor die Ergebnisse der Wahl gescllsdtaftlicher Hilfs-
kommissionen bei Iden Hausverwaltungen and den Verlauf der
Erfiillung des Plates fur Hauproreparaturen an den Hausern im
Jahre x9St. Im Atuftrage der Komimission hatte eine Deputierten-
gruppe gemeinsatxY mit dem Aktiv zu ii.berpriifen, wie die Be-
schwerden and l~u#trage der Wcrktatigen im Kropotkiuski-
Wohnungsamt bei~rbeitet worden. Die Y7bcrpriifung ergab, daf3
bishcr keine befricdigende Arbeit gcleistet wurde. Die Kom-.
mission madtte deli Leiter desAmtes auf die festgestcllten Mangel
aufinerksam and empfahl praktische Maf3nahmcn zu ihrer Bc-
hehung. Bei einer hoehmalig~en 1;76crpriifung stellte rich abcr her-
aus, daf3 in dor Bcarbeitung der Antrage and Bcschwerden nods
keine wesentliche 7iesserung eingetreten war. Daraufhin wurde
dieAngelegenheit dem Vollzugskotni,tee des Bezirkssowjets unter-
breitet. Auf desset Beschluf3 wurde de?r Leiter des Wohnungs-
amtes seines Posteus enthoben. Der neue Leiter des Wohnungs-
amtcs wurde aufgefordert, die Bearbeitung der Antriige and Be-
schwerden der Weiktatigen new zu regeln. Die Ausfiihrung theses
Beschlusses wird von der Kommission kontrolliert.
Die standige Industrickommission des Stalin-Bezirkssowjets hat
des Einfiihrung fotschsittliches Arbeitsmethoden nadt Kowaljow
besondere Beachtupg geschenkt. Auf Grund einer Betriebsiibcr-
priifuug bei der Vereinigung dor &rtlichcn Industrie wurde fest-
gestellt, daf3 die I~owaljow-Methode nur i?n einer Fabrik An-
wendung find. Di? Kommission erorterte darauf die Angelegen-
heii in eincr crweiterten Sitzung, an der Vertretcr der Betriebe
dieser Vcrcinigung 'teilnahmen, and heute hat nun die Kowal jow-
Methode in allen $etri~eben dor Vereinigu?ng weitgehende Ver-
brcitung gefunden.'
So helfen die staxudigeu Kommissionen der Bezirkssowjets den
Vollzugskomitees uuf3erst wi.rksam, die Plane zus Weiterent-
widtlung vonWirt~chaft and Kultur zu verwirklichen, die Arbeit
dor Amter and Betriebe zu verbessern and volksnah zu gestalten.
P. Leonow
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Im Jahre 1949 wurde der Plan eniwickelt, eme Groff-Polikiinik
in Magdeburg au errichten, and im Marz 1950 begannen die
Bauarbeifen. Der Termin flir die Eriffnung der Polikiinik war
auf den 1. Januar 7951 lestgesetaf worden, Das war ein
mutiger EntschluFf im Hinbiick auf die grof;e Aufgabe and die
zu e?rwartenden Schwierigkeiten. Denn man konnfe hierbei
nichf auf Vorbiider and Erfahrungen in Deutschland zurUck-
greifen, sondern mu(Ite Hach dem Beispiel der Polikliniken
in der Sowjetunion ans Werk gehen and die in der Sowjei-
union erprobfen Arbeitsmethoden anwenden, um die ierm,in-
gerechte Durchliihrung des Projektes zu sichern,
Schon vonAnfang an machten rich aber auch Kier biirokraiische
Hemmungen bemerkbar. Darum entschlossen Bich Bauleiiung,
Bauarbeiter, A:rate and Verwaltung zur eigenen schSpferischen
Initiative and Verantworiung and gelobfen, dem Bifrokratismus
keinen Spielraum zu gewkhren. Es wurde ein Arbeilskollekiiv
unter ,Leifung des jetzigen Chefarztes der Polikiinik gew~hlt,
das Bich zum Ziel setzie, am 73.Oktober 1950, dem Tag der
Aktivisten, bereifs einen T'eil der Klinik in Betrieb zu nehmen.
Brigaden wurden gebildet, die neue Arbeitsmethoden eni-
wieke!ten and beispielgebend thug waren. Es kostefe schwere
Kampfe gegen die damals in Fachkreisen vorherrschende An-
schauung, daft ?es nichi moglich sei, die Polikiinik schon in
einen Abteilung au eriiHnen, dean eine Polikiinik konne nun
als Ganzes besfehen. Diese Zweiller wurden aber eines bes-
seren beiehrf. Die Kollegen vom Bau arbeitefen in Tag- and
g
en ie ewun
an
Nachtschrchten. ihre Leisfungen
BevSlkerung, die den Bau von Tag zu Tag wachsen sah.
Am f 3. Okiober 1950 wurde au Ehnen des Tages der Aktivisten
ein Flugel mit der prophylaktisciren Abteilung eroNnet, Aus
eigener Initiative heraus war das Arbeifskollektiv daran-
gegangen, die erlorderlichen arzflichen and sonstigen Ein-
richtungen au beschaffen. Die Gerate wurden, da sie einge-
plant- waren, von. der DHZ angefordert and auch gelieferf -
sogar in Fiillen, wo der Freigabeschein Hoch nicht auf den
h
en
Tisch gelegt werden konnfe. Infolge dieser unbiirokratisc
Arbeiisweise war die Gewahr ~qegeben, daft nieht eiwa lurch
den Dienstweg uber die Schreibfische der Biirokraten die Er-
offnung der Polilclinik zum vorgesehenen Termin in Frage ge-
siellt wurde. Die vorfrisiige Eroffnung der prophylakiischen
Abteilung ermiiglichte es, von Oktober bis Dezember 1950 be-
reits 5000 RSntgenuntersuchungen durchzufiehren.
Dank des verantworiungsbewufiten Efnsalzes alter am -Bau
Beteiligien konnfe die gesamte Klinik planmaFiig am 1. Ja-
nuar 1957 ihrer Bestimmung iibergeben werden. Seit diesem
7age di.enen hier 3 Fachabieilungen and 20 Fiirsorgeabteilungen
der Gesundheit des werktktigen Volkes. 200 Ritume umfafil
der Bau, in dem Bich aufferdem Hoch 2 allgemein-praktische
Abieitungen Bowie beraiungs-and kommissions~rztiicheDiensf-
siellen belinden. Die Belegschali arbeitet in 32 Brigaden Hach
einem Arbeiisplan, der auf dem Plan zur Hebung der Volks-
gesundheit der Regierung der Deutschen Demokrafischen Re-
publik aulgebaat ist. Siimtliche Brigaden siellen monatlich T'eil-
plline auf and haben am Monaisschlu(I uber die Erfiillung der
in ihremArbeiisplan gestelltenAufgaben Rechenschafisberiehfe
abzugeben. Wir kiinnen Stolz sein auf diese vorbiidliche Ein-
richtung, die freilich Hoch verbrasert werden kann and muf;.
Die miff dem Bau der Pawlow-Polikiinik vollbrachte Leistung
ist eiro Beweis daliir, wie schiipferische Initiative and Ver-
antwortungsbewufftsein jeden Formalismus and Biieokratismus
aus dem Felde zu schiagen vermogen.
Philipp Daub , Oberbiirgermeister von Magdeburg
Die Kllnik vertilgl Uber eino
moderns Belriebsiunkanlage
Au(n. Roye
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Freundschaftsvertrage -- nicht raur auf dem Papier !
Beim Absdxluf3 von Freundschafts,verra?agen ist es wichtig, einen
Plan aufzustellcat, aus dem klar hervasgcht, warm ein Einsatz
stattfinden soil und. wieviel Kollcgen daran teilnehmen werdcn.
Dal3 dies aber leider nu.r setter gesclxieht, beweist das folgende
Bcispiel: Das Volksgut K u n n e r w i t z im Kreis Niesky hatte
einen Freundsdxaftsvertrag mit dem Sachsenverlag, der Ober-
lausitzer Wollgarnspinnerei und der NAGEMA in Gorl.itz abge-
schlossen. Aber keiner der Vertragspartner regte die Aufstellung
cines Einsatzplanes an, um dem Volksgut bei seines Arbeit zu
helfen. Dieses Gut .hat zf ha Gemiise angcbaut, die stark ver-
unkrautet Sind. Die vorhandenen Arbcitskrafte rcichten :nicht aus,
uni' diese Felder vom Unksaut zu saubern, weft dc.r grr~l3te Teil
der Arbciter fiir die Erntebergung auf dem Felde gcbraucht wird:
Ein Einsatz von zo freiwilligeu Helferu war bisher das Ergebnis
eincr telefonischen Riickspradxe des Gutsleiters mit dem Sachsen-
verlag. Obwohl das Unkraut taglich wciterwuchert und bei den
umlicgenden Bauern grof3tes Argennis h?ervorruft, war es bi her
nicht miiglich, einen griil3eren Einsatz zu organisiercn.
Nach eincr Aussprache aber versichcrte die Betriebswertretung
des Verlagcs, daf3 sic apes vcranlassen wurde, um :in freiwilligen
Einsiitzen a.n Somiabenden und Sonntagen zu helfen. Auch die
Kollcgen des volkseigenen Betri~ebes NAGEMA esklarten siclt,
nachdem man sick an sic gewandt hatte, sofort bereft, zchn
Schweinehiitten zu bauen rind in wciteren frciwilligen Binsatzen
mitzuarbeitcn. Die Bereitschaft der Bet:riebe war also vorhanden,
dock Ieid~er hatte man es beiderseits versaumt, durch Aufstellung
cines realer Planes den Freundschaftsvestrag Wirklichk~cit werdcn
zu lassen,
Ein anderes Beispicl zeigt, w:ie man einen Freundschafisvertrag
nicht auffassen coll. Die Kreisverwaltung G r o. f3 e n h a i n hatte
mit demVolksgutKalkreuth einen Freundschaftsvertrag abgeschlas-
sen. Die Verwaltungsangestclltcn waren schon in vielen E.insatzen
am Wochenende do~rt 'atig gewesen. Da~raus glaubte die Le~itung
-des Volksgutes schliel3~~n zu kiinncn, daf3 bei jedcr Gclcgenheit
die Kreisverwaltung n r angcrufen zu werdcn brauche, um jedcr-
zeit Helfer zu erhalte So darf aber ctn Freundschaftsvartrag
nicht aufgefaft werde Erst ist der Arbeitseinsatzplan und die
Arbeitsmethode grundl dx zu priifen. In ciner Arbeitsbesprechung
muf3 man mit den Ko leginnen und Kollcgen fiber die bevor-
stehenden Aufgaben diskutieren, um festzustellen, ob man nicht
in der Lage .ist, durch Vereinfachung der Arbeitsweise die Ar-
beiten oboe Zuhilfenal~mc freiwilligcr Kraftc zu erledigen. Erst
wenn dies uicht mogli h ist, Boll man auf den Vcrtragspartncr
zuriickkommen, denn c~urdx die Freundschaftsvertrage solleu zu-
satzliche Arbeiten gelet tet werdcn, um es der Landwirts~]xaft zu
ermiiglichen, den I'iinfj~lrrplan iibcrzuerfiillen. Bei Abschlui3 von
Freundschaftsvertragen mit den Volksgiitern und Gcmein.den ist
ebenfalls esforderlich, c~ie Mit~arbe~it der Industricgewerks~chaften,
der Nationalen Front ~ Bowie. der l4Iassenosganisationcn zu gc-
winnen.
Im Kreise N i e s k y , ~3er iibcr wenig Industrie, aber iibcr vide
hilfsb~ediirftige landwisitsdiaftliche Gemeinden verfiigt, hat die
Kreislcitung des FDGB und die Industriegewerkschaft ureter Hin-
zuziehung der VdgB und der Kreisverwaltung fcstgestellt, wclche
Betriebe einen Freund chaftsvertrag mit Gemeinden eingchen
wollen. In erster Linie ~verden sodann die Dorfer bcriicks,ichtigt,
die einen besonderen Miangel an Arbcitskraften haben. Dic Biir-
germeister werdcn durch die Gewerlcs~chaften iibcr die Krcis-
verwaltung benachrichtijgt, welcher Betrieb einen Freuudschafts-
vertrag fur ihre Gemei~pde ubernommen hat. Der Biirgcrrueister
hat Bann die Pflicht, such sofort wegen des Einsatzes mit dem
Betrieb zu verstandigenl,. Wcnn Freundschaftsvertrage in dicscm
Sinne ausgefiihrt werdc,~, werdcn sic in Zukunft nicht nur auf
dem Papier stchen. 'i ~,
Ergebnis cines Erfahrungsaustausches
Im Marz xgfr iibermittelte uns der Rat der Stadt Kothen eine
Ausfertigung cines Planes ztir `Verbessesung der Vcswaltungs-
arbeit. Die in dem Plan festgelegten Miaf3nahmen waren das Er-
gebnis von Verbesserungsvorschlagen und Teilplanen mit dem
Zicl der Belegschaft der Stadtverwaltung, einen Durchbruch zwr
Entwicklung neuer Arbeitsmcthoden und eine Diskussions-
grundlage fits anderc Verwaltungen zu schaffen. Beim Studium
dieses Planes batten wir den Eindruck? daf3 dte Mitarbeiter des
Rates der Stadt Kothen auf dem bcsten Wege waren, eine volks-
verbundene Verwaltung zu entwicked:a. Wir batten den Plan
seinarzeit aus Raummangel nicht veroffentlichen konncrr, intes-
essierten uns jedoch dafiir, wclche Erfahrungen mit ihm ;gemacltt
wurden.
Man ist nun in Kothen der Meinung, daf3 der Plan zwar eine
Varbcsserung der Arbeit innerhalb der Dezcrttate und Sachgebiete
crbringt, dai3 dariiber lxinaus jedoch fur eine gute, unb{irokratische
Arbeitsweise der gesamten Vea?waltung eine richtige Organisation
unbedingte Voraussetzung ist. Eire Mittel hicrzu ist der Erfah-
rungsaustausch, der seit geraumer Zeit zwischen den Stadteu
Kothen, Bcrnburg, Aschersleben und Bitterfeld regclma(~ig statt-
findct, und dessen erste Esgebnisse jetzt vorliegen.
Die Grundlage fur den formellen Dienstablauf einer Verwal-
tung ist die Diensrtordnung. So wurde an Hand der ?Dienst-
ordnung der Regienutg in des Deutschen Demokratischen: Repu-
Vergessen Sie bitte nicht,
I
I
die Fragekarte auf der dritten
Umschlag-
I
seite mi5glichst umgehend an uns zu sender I
blik" vom 3, November x949 ureter A.ngleichungan die ortlichcn
Verhaltnisse und reach Uberarbcitung des Dienstordnung der
Stadt Aschersleben eine .fir die Stadtveswaltung Kiithcn iu Kraft
gesetzt, die ei:n gutes Iv ittel zur fachlichen Qttalifizierung alter
Mitarbeiter ist. Besonde~?s im Hinblick auf den Strukturwandel
unseres Staatsappasatcs, in dem an Stelle von Berufsbeamten
neue, fortschsittliche Kt~afte tang rind, ist diese Dicnstordnung
das gecignetc Handwcr~szeug fiir deu tcchnischen Ablauf der
Vc~rwaltungsarbeit, das ~hn in geregelte Bahneu lenkt. Dic ratio-
nelle~rc Arbeitswei~sc hat natwrgemal3 eine Vereinfaclnuig und da-
mit eine Kostenscnkungiznr Po~lge. Aber auch der Verwaltungs-
gliederungsplan entwicklclte sidx aus dem Erfahrungsaustausch
der Stadte. Er g=liedert s~ch in Dezernat x Biirgermeister, Dezer-
nat 2 Innere Verwaltun~, Dezernat 3 Finanzen, Dezernat 4 Auf-
bau, Dezernat S Landw~~ia?tsdxaft, Dezernat 6 Handal und. Vcr-
sorgung, Dezernat 7 Sozjialwcsen, Dezernat 8 Volksbildung und
ist reach detn Dezimalsy~stent aufgebaut,~ wobei die crste ;7iffcr
das Dezernat, die zwcit~ d,ic Abtcihmg, die dritte die LJntcr-
abteilung und die vierte~ Ziffcr das Sachgebiet bczeichnet. Hi~cr-
atts crgeben sick weiterhih Gr_schaftszeichen u:nd Akteuzcichen des
Akteuplanes, die entsptjcchcnd den auftrctende.n Bcc{iirfnisscn
weiterc.ntwickelt wcrdcn~ kiinnen. Dcr Verwaltuugsgliederungs-
plan ist gleichze~itig di Grundlage des Geschaftsverteiluns-
plancs. `
.Eire weitere Auswirkun des Erfahrungsaustausches ist dir_ Or-
ganisationsmappe. Sic e~ithalt eine Sa~mmlung alter wich.tigcn
Arbeitsuntcrlagcn fiir di~ Stadtverwaltung wie z. B. Dicnstord-
nung, Ges.chaftsverteilu Gsplan der gesamteu Verwaltung wie
auch der Abteilwng, Mita. beiter- und Fernspsechvcrzcichnis, Ver-
waltungs,g.liederungsplan,; Vesteilersdilussel rend neu hinzukom-
mende Arbeitsridxtlinien,~ Di~c Organisationsmappe ist damn ein
unentbchrliches Flilfsmittiel fur jeden Angestellten, da er durch
sic alle Zusam,menhangc besser fibersehcn kann und in die Lage
versetzt_ wird, s:achliche, ~ichere und schnelle Auskiinfte an die
Bevolkerung zu erteilen. '' bo.
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Einar der Operalionsr~ume
L I n k s :Der Bau der Poliklinik isf so angelegf, daft er Jedarzeif
dutch Aufslodrung erweifert warden kann
Die Apofheke der Poliklinik
Poliklinik Luckenwalde holt auf !
Wir hatters Beim Bau der neucn Poliklinik in Luckenwalde ernste
Mangel biirokratischcrArt festgestellt unddariiber inHcft7~t951,
Seize i94, berichtet. Vom MinisterLUm fiir Gcsntndhcitsweseti dcr
Deutschen Demokratischen Republik erhi?clten wit zu dieser An-
gelegenheit nunmehr eine Stellungnahme, aus der hcrvorgeht, dal3
die He?mmuisse, die der planmiif3igen Vollcndung des Baues ent-
ge.gcnstanden, jetzt beseitigt wurden. Dabci muf3te das Ministe-
rium die von uns bercits g?etroffene Feststellung bestatigen, daft
es vor ahem 'des Initiative des Chefarzses im Luckenwalder
Krankenhaus zu danken ist, wenn das Projekt nicht dusch die
unzulangli~che, zum Teil unverantwartlidte Asbeitsweise der be-
tciligtcn Dianststel.len in Gefahr gerict, steckenzubleiben. Das
Ministcrium erklarte hierzu:
?War sclron ein Zeitverlust eingetreten (vor ahem dutch Unklar-
heiten bei der Aufstellung des Raumprogrammes. D. Red.), so
miil3te man annehmen, da(~ nach e,rfolgeer Klarstellung eine inten-
sive Bcarbeitung der Angelegenheit scitens alley beteiligten Stel-
ler crfolgte. Lcidt~r war dies nicht der Fall, darn nut der Bau-
hof, des im Untervertragsvcrhaltnis der Bau-Union disc Poli-
klinik baut, ergriff die Initiative and begann mit den Bauarbei-
ten. Dcr Plantrager kummcrte s,ich seit Erteilen dcr Invcstauf-
lage iibc~rhaupt nicht rnehr um das Objekt. Das Projektierungs-
biiro, das nun mit dcr Anfertigung des Entwurfs hatte bcgimien
miisscn -fur ein Objekt; wie es-die Polilelinik Luckenwalde ist,
waters dafii:r S bis 6 Wochen erfarderlich, -, hat es nicht ver-
standcn, bis zum z6. Juni tgfr these Unterlagen zu fertigen. Vo;n
dcm Investtrage:r, der ja in erster Linie die Verantwartung fiir
die Durchfiihrung des Objektes faragt, konnte ebenfalls keine
grof3e I-Iilfe erwa~rtet warden, wcil er am Tage der Besiclrtigung
and Besprechung nicht einmal wuf3te, o?b er Investbeauftragter
odcr -trager ist, d. h., daf3 er sich demzufalge auch nicht uber die
Auf?abe des Investtragers bzw. -beauftragten im klaren war. Zu
Stand der Bauarbeifen am 15. August Aufn. Kolbe
seiner Entlastung muf3 allerdmgs erwahmt warden, daf3 der Plan-
trager di?e Aufgaben hierfiir hatte bekanntgeben miissen.
Der einzige, der as vcrstand, helfend einzugreifen, war der Chef-
arzt des Krankenhauses, Dr. Dietrich. Er war taglich auf der
Battstelle, besprach m.it den Bauarbeitern die Durchfuhrung and
mobilisierte die verantwortlichen Instanzen, dcnn ear kannte die
Sargen and Note dcr Bevalkerung, die eine Poliklinik fordcrten.
Ungeachtet seiner starkers I7berlastung als Arzt kampfte er rudt-
sichtslos fur die Errichtung der Poliklinik.
Das Ministerium fiir Gesundheitswesen der Deutschen Dcmokra-
tischen Republik hat nun eine Kollegin eingesetzt, die vom Mini-
sterium aus den meibungslosen Ablaut and die Errichtung "der
Poliklinik uberwacht and fur alle im Landesmai3stab nidtt zu
uberbriickenden Schwierigkciten jed~erzeit zur Verfiigu,ng steht.
In kurzester Frist komrten schon die letzten Hemmnisse besei-
tigt w?erden, and das nut, wail Bich alle beteiligten Steller jetzt
ihrcr Verantwortung bewuf3t rind. Die Durchfiihrttng des Baues
hat seitdem Bute Fortschritte gezeigt, and es ist eine Freudc zu
sabers, wie' es taglich, ja stundlich, wachst.
Das Beispiel der Poliklinik Luckenwalde zeigt wiederum klar
15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
und eindcutig, da(3 es gilt, energisch den Kampf gegen den Biiro-
kratismus auf alien Gebieten zu f ihren; denn nur ein reibungs-
loser Ablauf bei der Durchfiihrung unserer Investiti:onsvorhaben
gewahrleistct cans die Erfiillung und TJbererfiillung der Volks-
wirtschaftsplane. Wenn alle Instanzen rich ihrer gaaf3en Verant-
wortung bewuf3t Sind, kann und darf es keinen Schlendrian und
keine Vcrzogcrung mehr geben. Genaue Anleituug durch den
Plantragcr, standige IJberwadnuig durch den Investtrager, Bute
Arbeitsplane, die laufcnd iiberpriift werden mussen, Sind sclbst-
verstandliche Voraussetzungen fiir eine glatte Du~rch.fiihrung un-
serer Planobjek~te."
Die o~ptimistische I4lcinung des Ministeriums, daf3 nunmehr die
letzten Hcamm~isse zur planmaf3igen Vollendung des Banes be-
seitigt seicn, konuen wir alle:rdings nicht ganz teilexx denn, wie
wir feststellten, liegen zur Zeit der Fi~nanzplan, der Feinkosten-
plan Bowie der Terminplan immer node nicht vor. Weiterhin
empfehlen wir dem Minisrerium, auch die'Bauplane noch einmal
ciner eingchendeu Priifung untcrziehcn zu Lassen. C~Ji~r unse.rer-
seits vcrstehen jedenfalls nicht, w;~rum fii~r den Da.chraum des
Gebaudes kein Zugang p~rojektiert worden ist und warum die
Frage der Beheizung des Hauser noch ungeklart zu sein scheint.
Die schonsten Clfen durften ja wenig niitzeit, Wenn keine Schorn-
steine varhanden Sind. Das wiirde - so meinen wir ~-- auch den
Biirgern der beruhmten Stadt Schiflda eingeleuchtet haben. Wir
gdauben also, alleu Grund zu haben, die Entwicklung diesel In-
vestvorhabens mit der gleichen Aufinerksamkeit -wie bisher wel-
ter zu verfolgen.
Mit Schwung an die Verbesserung der Arbeit
Wir mussen unsercm Arbcitsplan cinen Schwerpxxnktplan vox-
anstcllen, dal bedcutet, data wir unscre Arbcitszeit ebenfalls plan-
maf3ig einteilen. Das sieht so aus, data jederMinister mit seinen IIaupt-
abteilungsleitern, bzw. die Hauptabteilungsleiter mit ihren Abtei-
lungsleitern odes diesc wiederum mit ihren Rcferenten und Sach-
bearbeitern, beispiclsweise Nlontags voxmittag kurz die Schwcr-
punktarbeit dex kommenden Woche besprechen und die Du:rch-
fiihrung konkret festlegen. Da in dcrn Wochenplan genau. bekannt
ist, warm beispiclsweise Besuchstag, innerbetxicbliche Schulung usw.
ist, ?lal3t sick ein gewisscr Rahmen fur die Wachenarbeir. aufstellen.
Am Wochenende wird kurz Bericht dariiber in dex Arbeitsberatung
gegeben und im Kollektiv werden besondere Mangel abgestellt. Bei
der Erledigung der Aufgaben in solch planmaf3iger Weise wird ein
Arbcitsplan nicht nur lebcndig sein, sondern seine Aufstellmig
wird von. Monat zu Monat realer werden, well ex dann tatsachlich
die Konkretisierung der jeweiligen Aufgaben und Verhaltnisse dar-
stelh. Die voile Entfaltung von Kritili und Selbstkxitik wird dabei
nicht nur Motor sein, um die Fehler der taglichen Arbeit aufzuzeigcn,
sondern dazu dienen, lie schnellstens zu beseitigen.
Wenn nun ein jeder Sachbearbciter, Referent, Abteilungsleiter usw.
auf seinem Schreibtisch tine Mappe liegen hat, die etwa enthalt
a) die fur die Abteilung in Frage kommenden wichtigsten Gesetze,
b) den Arbcitsplan canter Voranstellun~; des Schwexpunktplanes,
c) die laufenden bzw. standig Bich wiederholcnden wichtigen Tex-
mine und wiederkehrenden Arbeiten,
d) die Auswertung der Konferenz in Forst Zinna,
dann ist gleichzeitig fur jeden Kollegen, der etwa in Vertretung oder
all Nachfolger bzw. zur Kontrolle Einsicht in dal jeweilige Arbeits-
gebiet nehmen mut3, eine klare >.lbersicht caber dal Arbeitsgebiet,
die dafiir zugrundeliegenden Gesetze und die wichtigsten Termine
vorhanden. Hier fangt die Selbsterziehung eincs jeden Funktionars
des Staatsapparates an. Damit ist gleich,zeitig jedem die Ndoglichkeit
gegeben, dem biirokratischen Trott eiri Ende zu bereiten,
V/ie oft schirnpfen Kolleginnen und Kollegen fiber zu Lange Dienst-
besprechungen oder Tagungen. Dazu besteht tcilweise Ursache, aber
lie haben noch nicht gezeigt, wie man es besser machen kann. Wir
mussen zu ncuen Konfexenzmethoden iibcrgehen. Das ist nur mog-
lich durch eine klar formulierte Tagesordnung, bei deren Abwick-
lung wie es vcrstehen, dal Problem so klar darzustellen, data wir den
letzten Zuhorer iiberzcugt haben.
Schweinemastv~rtrage such in der GroBstailt
Der Rat der Stadt 17eipzig hat die volkswirtschaftliche Bedeutung
der Schweinemast a}~ch in den Grof3stadten erkannt. In mehreren
Grol3mastereienwer'denHunde~rte von Schweinen fiir dig; Vcrbesse-
rttng der Fett- -und ~Fleischversorgung gehalten. In der Scltweine-
masterei Portitz be~nden sick etwa 60o Schweine in gesunden
Stallungen. Ein Aus auf mit Suhle von dreiviertel Hektar Grof3e
ist fur die Zuditsau~n geschaffen worden. Auf diesem Frciland-
auslauf werden in ~e~r uachsten Zeit zur Erweitcrung des Mast-
betriebes zwanzig SChweinchiitten fiir je zehn Laufer aufgestellt.
Fur die gcsunde Sau nhaltung in Portitz spricht der bisher ca?ziclte
Durchscluiitt von a t Ferkeln je Wurf. Das Mastfutt:er besteht
hauptsachlich aus I iichenabfallen und Kleie. Gut organisierte
Sammelkolonnen br~ingen die Kiichenabfalle, vorwiegend Kar-
toffelscha,len, taglicll zur IVIasterei. Obwohl diesc Abfallc nicht
sortiert werden, sin~l bisher keine Ausfalle durch Fremdko.rper
im Futter entstandetl, da die Schweine diesc im Trog liegenlassen.
Die Masterei finanzi~rt sich`selbst. Aut3er den Einnahmen fiir ab-
gelieferte IVlastschweiine zu den erholrten Preisen brings der Ver-
kauf von jahrlich ettva vierzig bis fiinfzig freien Schweinen die
notweudigen Geldtx~ittcl zur Deckung von Lohnen, Gchaltcrn
und sonstigen Sachkgsten. Im ve~rgangenen Jahr schlof3 die Maste-
red 30o Mastvertrage ab, Die Flcischpramie von fiinf Prozent er-
moglicht es .ihr, bei 36o Mastschweinen achtzelm frei zu ver-
kaufen. Die Rental~ilitat der Schweinemasterei ist durch die
Fleischpramie node e~theblich gcsteigert worden.
In der Nlasterei Meu~dorf werden 60o Schweine von vier Hi1fs-
lcraften gepflegt undo gefiittert. Das Futter besteht ebenfalls vor-
wiegend aus Kuchen~bfallen. Taglich Sind Sieben Futtcrsammler
unterwegs, u~m aus ddr Innenstadt Kiichenabfalle zu den Sammel-
platzen zu bringen.Ein Einsatzleiter beaufsichtigt die Futter-
sammlungen, so data lie fortlaufeud und gleichmat3ig durchge-
fiihrt werden. Etwa vierzi.g bis fiufzig Zentner gutes Futter
fallen taglich an, Did Fiitterun~gsmethode ist Behr cinfach. In der
Friihe gibt cs Wasse~?, darn gedampftes Abfallfutter mit Kleic.
Die Klei,e wird, mit Futte.rkalk vermi cht, trocken aufgestreut.
Am Vormittag wird ietwas Grunfutter gegeben und nachmittags
gibt es wiederum Abfallfutter mit Kleieschlempe. Kiimmernde
und krankhaftc Ferk?1 werden gcsondert in drei Strohhiittan ge-
haltcn und in di~esen ,~Kraukenhauscrn" mit bestem Erfolg wieder
gerund gem.acht. Dire Absatzferkel eehalten wieder Magermilch
noch Molke, dagegen' zu jeder Mahlzeit Boo Gramm Kleie odes
Schrot und zehn Pro~ent Eiwef3 zum Abfallfutter. Sie gedeihen
im Freien besonders cat.
Fiir die Hei.lanstalt D~isen werden siebzig Schweine, einschlie131ich
zehnZuchtsauen, gehalten. DieAnstalt verfiigt bei. der hohen Zahl
von rund r8ooVerpfl gten iiher reichlidteKiichenabfalle, die aus-
schlie131ich zur Schwe nemast verwendet werden. Die Bur An-
stalt gehorendcn, nidi ablieferungspfliditigen zehn Hektar Land
licfern auf3erdem rei lithe Futterzugaben, so da13 die Leitung
zuerst keine Mastvert age abschlief3en wollte. Die bier gcmaste-
ten Schweine dienten ausschli,ef3lich zur Verbesserung der Kran- `
keuernahrung. Der D>jrektor iiberzeugte sick aber Schnell davon,
dai3 dal Fleisch auch der fur Mastvertrage abgelieferten Schweine
den Kranken zugute komrnt, denn lie helFen ja mit, die Rations-
satze zu erhohen. Erb schlol3 sofort zehn. Mastvertrage ab. Im
Aktivistenplan der Arjstalt ist eine Verdoppelung des Srhweine-
bestandes noch in dies~m Jahre festgelegt. Dazu sollcn Schweine-
hiitten errichtet werden. Die Verwaltung der Stadt Leipzig hat
ihre Unterstiitzung be~m Bau der Hutten bereits zugesichert.
Die anderen Grof3stad~te sollteu dem Beispiel der Stadt Leipzig
folgcn und ebenfalls r~ cht bald mit der kammunalen Schweine-
mast beginnen. Die Sd~wierigkeiten bei der Abfuhr der Itiidien-
abfalle mut3ten iiberwunden werden. Eine grol3e Zahl von
Schweinen, die der sch~tellen Verbesserung der Fleischversorgung
dieneu, kann zusatzlidt gehalten werden, wenn in alien Stadten
der gesamte Kiichenabfall restlos den Mastereien zugcfiihrt wird.
F.. A.
Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
Die Schulung der ehrenaantlichen Verwaltungshelfer
F r e d o W e g m a r s h a u s ,Ministerium des Innern der DDR
Bereits im Heft 7 des ?Demokrratischen Aufbau" (Ausg.A, S. tgz)
wurde zur Schulung der chrenamtlichen Verwaltungshelfer Stel-
lung genommen. Die Auswertung der bisherigen Erfahrungen
zeigt, welch gxot3es Intesesse man -dem Problem allgemein ent-
gegenbringt. Diese Tatsadie gibt Vcranlassung, Hoch ausfiihr-
lidier auf die Schulung des ehrenatntlichen Verwaltungshelfer
einzugehen, um nicht nur bcstehende Unklarheiten zu beseitigen,
sondern audi die Schulung selbst erfodgreich zu gestalten.
Die grol3e Zahl der ehrenamtlidien Verwaltungshelfer als wide-
tiges Bindeglied zwisdten Verwaltung and werktatiger Bevolke-
rung hat sd~on .auf vielen Gebieten unsercr demokratischen Ver-
waltung, im Wohnungs-, Sozial-, Bau-, Gesundheitswesen u. a.,
fruchtbringende Arbeit gcleistet. Nidit zuletzt aber diirfen wir
hie~'rbei den gsof3en Kreis unserer Straf3en- and Hausvartrauens--
Eire Voraussetzung, die Schulung der chrenamtlichen Verwal-
tungshelfer gut durchzufuhren, ist -nun, daf3 man sick zunachst
ubcr den dafur in Frage kammenden Pcrsanenkseis im klaren ist,
d, h, tlve.r zu den chrcnamtlichen Verwaltungshclfern zahlt. Klar
ist diese Frage, soweit es sick. um Haus-, Stral3en- and Straf~en-
gruppen-Vertrauensleute handelt. Schwierigkeiten bereitct die
Frage abcr schon bei den ortlidien Kommissionen. Wenn in
Heft 7 u. a. von samtlichen ortlichen Kommissionen gesprochen
wurde, so waren daruntes keinesfalls dic Ausschusse der Natio-
nalen Front des demokratischen Deutschland and die Fsiedens-
Noch einmal : ?~aruan doppelte Arbeit P~~
Audt wir sind esfreut, daf3 dicses Theme (Vgl. Heft 4 A/t9Sr
and 7~t9St, S. zo8, D. Red.) einmal angesdtnitten ist, da Hach
Auflosung der KWU ouch hier die Frage erortert wird, ob es
zwedimal3ig ist, die Kanal-, Miillabfuhr- and Stral3enreinigungs-
gebuhrcn wieder mit der Grundsteue:r zuglech zu erheben, wie
es fruher war, Oder ob di:ese Gcbuhren ouch weite:rhin, wie es
vom KWU gehandhabt warden ist, viesteljahrlich zugleich mit
dcm Wassergeld im drekten Inkasso erhoben werden roller. Das
letztere Verfahren hat bei uns den Vorteil gezeigt, daLt etwa
zoo Hausanschliisse and ebcnsoviel Miillkubel entdedtt wo.rden
sind, die bis dahin nicht veranlagt waren. Es ist selbstve,rstand-
lich, da(3 durch die Wasserableser eine Bute laufende Kontrolle
ubcr diese Einrichtungen ausgeubt werden kann. Andere.rseits soil
zugegeben werden., daf3 der Erhebung dieser Gcbuhren mit der
Grundstcuer zusammen (also eine Bringeschuld darstellend)
ebenfalls des Wort geredet werden kann. Doch ist hierbei nicht
der enge Kontakt mit dem Zahlungspflichti.gen vorhanden.
Hinzu kommt, daft die Kanalgebuhren z. B. fur Grundstiidte,
die Hach x937 errichtet sind oder sick durch Umbauten in ihrem
Enrage verandert haben, da die Nutzungswerte seit diesem Zeit-
punkt nicht mehr fartgesdtrieben sind, bei uns Hach der Menge
des zugeleiteten Wassers bemessen werden. Hier sehcn wir also
eine enge Verflechtung der Kanalgebuhren mit dem Wassergeld,
die sick wahrscheinlichtn Kurze nosh wesentlich verstarken wird;
da in fast alien Gemeinden die Ortsstatute ubcr diese Gcbuhren
sehr uberholungsbediirftig sind. Nash. Fortfall der Feststellung
bzw. Partsch.reibung der Nutzungswerte durdi die Katasteramter
muf3 des den Grundstiidten zugeleitete oder auf diesen geforderte
Wasser allgemein als Bcrechnungsgrundlage fur die Bemessung
der Kanalbenutzungsgebuhren dienen. Weiter diirfte ouch die
bevorstehende Neuordnung der Wasserwirtschaft eine enge Vcr-
bindung der Be- and Entwasserung mit sick bringer.
Auch die Abrechnung ist bei uns auf des kurzeste Maf3 gebracht
worden, indem d.ie Soll-Listen, die an Hand einer Standkartei
jahslich einmal'aufgestellt werden, audt zugleich als Hebelisten
dem Abredtnungskassierer dienen. BeiderZusammenfassungdieser
Arbeitsgange batten wir ouch bei dem Gas- uitd Strominkasso
schon suit Jahrzehnten bests Erfahrungen gemacht.
Versorgungsbetriebe Schonebeck a. d. E.
komitces zu ve~rstehen, wie es z. B. im Kreise Haldensleben der
Fall war. Der Name ?chrenamtlid~er Verwaltungshelfer" sagt
eigentlich schon, um welcher Personenkreis es sick hier. handelt.
Zur Kla~rstellung seien hier einige angefuhrt: dic Wohnungs-
kommissionen, die Baukommissionen, die Sozialkommissionen,
die Jugendkommissi;onen, die Gesundheitskammissionen, die Dif-
ferenzierungskommissionen, die Saatenstandsbcrichtesstatter, die
Stetterkommissionen bei den Finan:zamtcrn Bowie die Schoffen
der Amts- and Landge.richte. Wenn ouch diese Aufzahlung kei-
nen Anspruch auf Vollstandigkeit e~rheben kann, so ist doch aus
dem Charakter dieser Kommissianen erkenntlich, um welcher
Personenl~reis es Bids bei dcr chrenamtlichen Vorwaltungshelfcrn
handelt.
Aus der Vielzahl der chrenamtlichen Verwaltungshelfer ist zu
erkennen, da13 wir bercits eine weitgehende Demokratisierung
unserer Staatsapparates vargenommen haben. Es wind jetzt dar-
auf ankommeil, diesen Personenkrei~s fur seine Aufgaben zu
qualifizieren. Ausgehend davon, da{3 vor allem dort, wo man
schon Schulu.ngeu durchgefuhrt hat, eine Wiederholung ge-
wunscht wurde, and auf Grund dcr I:7berlieferung nosh durchgefiihrte Arbeit, ohne jeden finan-
ziellcn Nachteil fair die Verwaltung, wegfallen konnte. Es ist
eialfach widersinnig, mit cinem Jahresaufwand vo.n it z8o DM
eine Arbeit zu leisten, die keinerlei praktisclte Ergebnisse hat.
Die Brigade hat deshalb der Landesregierung vorgeschlagen, di,e
l'7berpriifung der Gesprachs-(Ge:biihren-)Zettel mit sofortiger
Wirkung wegfallen zu lassen and die drei A.rbeitskrafte mit
anderen Aufgaben zu betrauen. Die Regierung hat dem Vor-
schlag entspreehend beschlossen.
Der Brigade gcniigte aber diesen .rein ortliche Erfolg nicht, lie
schlug vielmehr der Oberpostdi.relttion Dresden vox, zur Ver-
einfachung des gesamten Abrechnungsverfahrens i:m Fe,rnmelde-
wesen auf die Ausschreibung von Gesprachs-(Gebiihren-)Zetteln
iiberhaupt zu verzichten and dafiir mit der Landesregierung
Sachsen einen Pauschalvertrag abzuschlief3en. Bei diesem Vor-
schlag lief3 sick die Brigade davon leiten, daf3 fiir die vergangenen
Jahre einwandfr~ie Unterlagen vorhanden Sind, aus denen ein
Monatsdwrchschn~ittsbetrag fur die Benutzung der pos:talischen
Fernsprecheinri ~tungen mitLeichtigkeit errechnet werden komite.
Die Brigade stel~te auch die C76erlegung an, daf3 durch den Ab-
schlufi van Pauischalvertragen die Oberpostdirektion Dresden
einen Teil Ver alnuigskrafte and damn Verwaltungsausgabeu
einsparen konnte wenn an Stelle von durchschnittlich rund 4000
Gesprachs-(Gebii en-)Zetteln fiir jeden Monat nur nosh eine
einzig?e Monatsa rechnung auf der Grundlage des Pauschalver-
trages auszustell~n ware. Die Brigade stellte weiter felt, daf3 im
Bereich der Reptblik eine erhebliche Anzahl von Verwaltungs-
kraften and eine becraclxtlichc Suxnme von Verwaltungsausgaben
eingespart werd~tx konnten, wenn Pauschalvertrage das kompli-
zierte Abredmu~tgsverfahren im Fernmeldewesen iiberfliiss~ig
machten. Wiirde nach dem Vorschlag der Brigade das Ministe-
rium fiir Post- tend Fernmeldewesen der Deutschen Demokrati-
schen Republik apordnen, daf3 die Obe~rpostdirektionen mit allen
Fernsprechteilnel~mern, die eine bestimmte ii4indestzahl von Fern-
gesprachen fiihre , Pawschalvertrage auf der Grundlage der tat-
sachlichen Abre nungsergebnisse der beid?en letzten Jahre ab-
schlief3en, dannu(3ten in der Republik beachtliche Erfolge in
der Vcreinfachunig der VGrwaltu~ngs~arbevt and in der Einsparung
von Verwaltungs;mitteln zu erzielen sein.
Die Oberpostdir~ktion Dresden hat auf den Vorschlag der Bri-
gade geantwortetp daft der Abschluf3 eines Pausdlalvertrages nach
Riidtsprache~mit (iem Ministerium fur Post- and Fernmeldewesen
unmoglich lei. A(s Begriindung fiir die ablehnende Haltu.ng des
Varschlages wind angefiihrt, daf3 die Oberpostdirektionen bei
Abschluf3 eines P~uschalvertrages nicht mehr die Anzahl der ge-
fiihrten Ferngesprache in Rechnung stellen konnten, and zwar
auch dann nicht, ;wenn die in cinem Pauschalvcrtrag einbezoge-
nen Fernsprechteilnehrner nach Abschluf3 des Pauschalvertrages
weft mehr Ferng sprache all bisher fiihrten, Diese Beg~riindung
ist nach Ansicht der Brigade nicht stichhaltig and keineswegs ge-
eignet, einen srl weitgehenden Vereinfachungsvorschlag ohne
weiteres zu den P}kten zu legen. Das Verfahren, fiir gewisse Lei-
stungen im Wegedes Pauschalvertrages Abrechnungse,rleichterun-
gen zu schaffen; i t ja nicht neu. Es gibt beispielsweise Pausdtal-
vertrage fur den ezug von Strom, Gas and Walser. Es gibt aber
auch auf den off ntlichen Verkehrsmitteln dwrch die Einfiihrung
von Zeit- and M natskarten eine pauschalierte Gebuhrenentrich-
tung. Diese Vertr~gspartner berufen rich auch nicht darauf, da(~
etwa nach Abschhxf3 eines Pauschalvertrages zuviel Strom, zuviel
Walser oder zuv~el Gas entnommen wiirde oder aber, daf3 ein
7.eitkarteninhaberj die Eisenbahn oder Straf3enbahn iibertnaf3ig in
Anspruclt nehme~} konnte. Die- C7berlegung, daf3 beispielsweis?e
Dienststellen der ~iegierung der Deutschen Demokrat:ischen Repu-
blik nach Abschlu eines Pauschalvertrages fiber die Abrechnung
der Gebiihren fiil das Fernmeldewesen dann fiber die Erforder-
nisse des DienstbGtriebes hinaus dive Vorteile eines Pauschalver-
trages ausniitzen ~onnten, ist absurd. Die Brigade stellt deshalb
ihren Vorschlag ~er Pauschalierung des Abrechulungsverfahrens
im Fernsprechwes n hiermit zur offentlichen Diskussion.
Paul Hegrzer, Dresden
Fllr Stadt- and Landkrelse sowle Gemxlnden
besonders beachtenswerte Gesetxe and Verordnungen
Erste Durehfuhr ngsbestimmung zur Verordnung fiber die
vertragliche Sch~veinemast in drn Jahren 1951/52
Vom 26. Juni -1951 (~Bl. 78/]951, S. 635 ff.)
Um den weiteren 'Aufstieg der Schw-einezucht zu fordern, wind
das Vertragssyste jr auch fur die Jahre x9St~xgfz beibehalten.
Die Ve~rordnung ~ilt fur alle Schweinemastvertrage, die vom
r. Juli rgft bis 3d. Juni rgfz abgeschlossen werden.
Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
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Wer schlief3t Schweinemastvertrdge ab?
Die VVEAB mit volkseigenen Giitern and Indus~triebetrieben.
Die VdgB (BHG) unter Mitwirkung der VVEAB mit Bauern-
wirtschaften and andern Schweinehaltern Bowie mit gewerb-.
lichen and iirtlichen Schweinemastcreien der Stadte u.nd Ge-
meinden.
Zu welchen Bedingungen werden Schweinemastvert>rdge
abgeschlossen?
Mastdauer in der Regel neun Monate. Ablieferungslebendgewicht
r3o kg, Das uber r3o kg aufgemastete Gewicht kann dem Er-
zeuger auf Wunsch auf die Pflichtablieferung angerechnet.wer-
den. Hierfiir wird der einfache Erzeugerprcis. gczahlt. Die Ab-
nahnie erfolgt lurch die VVEAB. Abgeliefcrte Schwcine unter
8o kg, auller Kummerern, werden lurch die VVEAB an Lndu-
striebetricbe, Bctriebe dcr Lebensmittclindustrie oder an gewerb-
liche and ortliche Schweinemastcreien der Stadte and Ge~mcinden
zur Weitermast abecgcben. Innerhalb von zwei Monaten nach
Vertragsabschluf3 verkauft die VdgB (BHG) fiir jedes r3o-kg-
Schwein an deu Master 34S kg K1eie oder andere Futtermittel,
28S kg Gerste (odes im Austausch 32o kg Hafer oder Zso kg
Mais oder Kartoffeln um Verhaltnis r:4), ro kg Eiweii3konzen-
trat, Zoo kg Braunkohlenbriketts. Fiir jedes aufgemastete Kilo-
gramtn verkauft die VdgB (BHG) an den Aufmaster Z kg Kleie,
t kg Gcrsse, 6 kg Futterkartoffeln. Auf~erdem wird fiir jedes
aufgemastete Schwein an den Aufmaster verkauft: Zo kg Eiweif~-
konzentrat, zoo kg Braunkohlenbriketts. Die Bezahlung der Fut-
termittel kann bis zur Ablieferung des Schweins verzugszi~tsen-
frei gestundet and dann mit dem Preis verrecluiee werden. Die
VdgB (BHG) dtirfen z Prozent des Erzcugerpreises fiat die Lage-
rung des Getreides auf den Erzeugerprcis attfschlagen. Die Bri-
lcetts siind zu den jeweils giiltigen Preisen bei Lieferung zu be-
zahlcn. Bezahlt wird bei eiucm Mindestabnalrmegewicht von
r3o kg der anderthalbfache Erzeugerprcis, fur uicht aufgemastete
Schwcine bis too kg der .Erzeugerprcis, von too bis r29,f kg der
e~ineinviertelfache Erzeugerprcis. Die Abrechnung lurch die
VVEAB erfolgt vmnerhalb von zehn Tagen. - Als Naturalpra-
mie wird fiir das wahrend der Mastperiode crzielte Mehrgewicht
gewahrt: den Betrieben der Lebensmittclindustrie ro Prozent des
Lebendgcwichtes, den Werkkiichen der Industriebetriebe, den
tiv/irtsdraften von Anstalten, Krankenhauscrn, Schulen, Kriippel-
oder Altersheimen usw. 3o Prozent des Lcbendgewichts, den ge-
wcrblichen and ortlichen Mastbetrieben dcr Stadte and Gemein-
den (Prozent des Lebendgewichts.
Aufgaben der Kreis- and Gemeindeverwaltungen
Die Rate der Kreise schliisseln die fiir die Kreise vom Ministe-
rium fiir I-Iandcl and Versorgung festgesetzten Planzahlen auf
die Gemeinden auf and gliedern dabei nadr folgenden Gruppen
von Betri~eben: a) Bauernwirtschaften,'b) sonstige landwirtschaft-
liche Bctriebe, c) &rtliche landwi~rtsdiaftli.che Bctriebe der Stadte
and Gemeinden, d) volkseigene Gfiter, e) Wirtschafteu von An-
stalten, Krankenhausern, Schulen, Kriippel- and Altersheimen
usw., f) Bctriebe der Lebensmittclindustrie, g) Industriebetriebe
mit Werkkuchen and ~rnit fiir die Durchfiihrung eider Schweine-
mast geeigneten Einridltttngen, h) gewerbliche and ortliche
Schweinemastcreien der Stadte and Gemeinden. Sie toilers den
Gemeinden die festgelegte Planzahl bis zum ro. August r9Sr
sdrriftlich mit. Nach Beratung in eider Bauernversammlung wer-
den diese Planzahlen Bestandteile des Do:rfwirtschaftsplancs. Die
Rate dcr Kreise legen dem Ministerium fiir Handel and Versor-
gung des Landes Quartalsarbeitsplane fur den Abschluf~ von
Mastvertragen vor and veranl,assen die Gemeinden zur Aus-
arbcitung solcher Quartalsarbeitsplane fur ihr Gebiet. Die
Arbeitsplane der Kreise and Gemeinden werden den Vertre-
tungskorperschaften (Kreistag bzw. Gemeindevertretung) zur
Beschlul3fassung vorgelegt. Der Plan fiber die abzuschlief3enden
Mastvertragc wird von der Abteilung Erfassung and Aufkauf
landwirtsdraftlicher Erzeugniss.e fiinf Tag~e nach Bestatigung
lurch das Ministerium fur Handel and Versorgung des Landes
den Kresverbanden der VdgB (BHG) and der VVEAB aus-
gehandigt. Die Vordrucke fiir Mastvertragc handigt der Rat des
Kreises den VdgB (BHG) geben Quittung aus and kon rolliert
i.hren Verbleib. Bis zum ro. jeden Monats beridttcn die Rate dcr
Kreise an das Ministerium fiir Handel and Versorgung des Lan-
des fiber die Durchfiihrung dcr Plane. Di.e Landrate and Ober-
btirgermeister Sind verpflichtet, in ihrem Kreis die Sammlung von
Abfallen aus Kiichen aller Art, Muhlen, Molkercien usw. zu
organisieren and sic lurch Errichtung von Schweinemastcreien
oder dutch 7ufiihrung an solche auszunutzen. Dafiir ist ein ge-
naue~r Arl7citspla~n aufzustellen, den die Abteilung Erfassung and
Aufkauf landwirtschaftlicher Erzeugni?sse durchzufiihren hat.
Alle urspriinglidr der Schwcinemast dienenden Ei.nrichtungen, die
anderweitig genutzt werden, Bind ihrer Bestimmung wieder zu-
zufiihren, die Neuerrichtung and der Ausbau von Mastcrcien ist
lurch dire Rate der Kreise zu fo+rdern. Sareitigkeiten aus Mast-
vertragen sand von den Raters der Kreise untea? Hinzuziehung
von Vertretern der VdgB (BHG) and -der VVEAB zu entschci-
den. Dic Burgermeister geben einen Monet var. Quartalsbeginn,
erstmalig r. September r9Sr, der Abteilung Landwirtschaft Beim
Rat des Kreiscs den Bcdarf an Mastferkeln bekannt, der aus der
Aufzucht dot Wirtschaften der Gemeinde nicht gedeckt werden
kann. Die Abteilung Landwirtschaft beattftragt die VdgB (BHG)
mit dem Fcrkelausglcich and veranlaflt, falls erforderlich, den
iiberkreis~liclren Ausgleich mit Hilfe des Ministeriums fiir Land-
und Forstwi~rtschaft.
Au f geben der VdgB (BHG)
Sie versorgt die Master mit Ferkeln, soweit sic diese nicht aus
der eigcnen Zucht nehmcn konnen. Sie fiihrt im Auftrage der
Abteilung Landwirtschaft des K.reises den Perkelausglcich inner-
halb der Gemeinden des Kreises lurch. Die I~rcisverbandsvor-
stande leiten den plauinafligen Abschluf3 dcr Mastvertragc. Sie
konnen auch andere Pcrsonen, auch die Erfasser des VEAB,
mit dem Vertrags.abschluf~ betrauen. Die VdgB (BHG) oder der
VEAB stollen die Mastvertragc in doppclter Ausfertigung aus
and geben eine Ausfertigung an den Master. Es ist zu priifen, ob
die zur l'7bernahme der Mas~tverpflichtung erforderlichcn Schwcine
dem Master zur Verfiigung srehen. Sie liefern die Futtermittel,
entwerten die Bezugsberechtigungsscheine dafur and bewahren
sic auf. Die Futtermittcllieferung ist lurch eine genaue Kartei-
fuhrung zu uberwachen. Fiir rechtzcitige Abnahme dcr Futter-
mittel, schnelle Aus~lieferung and ordentliehe Lagcrung ist Sorge
zu tragcn. Die VdgB (BHG) erstattet dekadenweise Meldungen
an den zustandigcn VEAB fiber den Abschluf~ der Mastvertragc.
A.m 3. jeden Monats ist dem VEAB eine C7bers+icht auf Vordrudc
zu geben Bowie eine namentliche Aufstellung der im Berichts-
monat abgeschlossenen Mastvertragc mit Angabe des Abliefe-
rungsmonats
Verordnung uber die Einfuhruxtg des Vertragssystems fur
Nahrungsgiiter
Vom 28. Juni 1951 (GBI. 80/1951, S. 647 ff.)
Erste, zweite, Dritte Dutch f uhrungsbestimmung daze
Vom 28. Juni 1951 (GBl. 84/1951, S. 669, 671, 673)
Vierte Dutch f uhrungsbestimmung dazu
Vmu 27. Ju1i 195] (GBs. 93/1951, S. 72i f.)
Handelsorganen, Produktionsbetrieben der Nahrungs- and Ge-
nuf~mitGelindustrie and anderen anerkannten Beda.rfstragern Boll
die Moglichkeit gegeben werden, die ihnen zur Erfiilhmg ihrer
Planaufgaben zugewiesenen Kontingente an Rohstoffen, Halb-
fabrikaten and Fertigerzeugnissen lurch feste Vcrtrage mit Lie-
feranten ihrer Wahl zu binders. Alle wirtschaftlichen Organi-
sationen mussen dem Abschluf3 solcher Vertrage ihre Aufinerk-
samkeit widmen.
Die Kontrollziffern fiir die Versorgung der Bevolkerung Sind
in den Stadt- and Landkreisen so aufzuschliisseln, daft eine aus-
reichende Versorgung der Bevolkerung ges.ichert ist. Dafiir ist
der Stadt- bzw. Kreisrat fiir Handel and Versorgung verant-
wortlich. Er hat an Hand der Umsatzplane and der Verkaufs.-
kapazitaten die von den Handelsorganen vorgeschlagene Auf-
schltisselung des Kontrollziffcrn zu iiberprufen. Er muf3 iiber-
wachen, daft deer Abschluf3 von Vertragen im Kreisgebiet im Rah-
men des ICreisverteihmgsplans erfolgt urLd da13 alle im Verteile.r-
Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
plan vorges~ehenen Warenlieferungen durch Vertrage gesichert
Sind. Die Rcalisierung der Vertrage ist laufend zu kontrollieren.
Die Kreissate fiir Handel and Versorgung rind abrechnungspflich-
tig fiber die Erfiillung d?es Kreisverteilerplans.
Erste Durchfiihrungsbeatimmung zu der Verordnung zur
Neuordnung des StralFzenwesens - Stra&enverordnung
Vom 28. Juni 1951 (GBI. 80(1951, S. 6S'Q ff.)
Erlassen auf Grund der ?Verordnung zur Neuorditung des StrafSenwesens"
vom 10. Mai 1951 (GBI. 58f1951, S. 422, ? 12)
Eine Straf3e er.halt oder verliert die Eigenschaft ,ales Autobahn,
Landstraf3e I. oder II. Ordnung durch Eintragung oder Loschung
in der entsprechenden Straf3enkartei, die durch das Ministerium
fiir Verkehr der Deutschen Demakrati then Republik angeordnet
wird. Kreis- and Gemeindeverwaltungen, durch deren Gebiet die
Straf3e fiihrt, haben Gelegenheit, vorher ihre Belange geltend zu
machen.
Kommunale Strai3en Sind alle dcym offentlichen Verkehr dienen-
den Gemeindestraf3en, Komrnun:ikasions~ and Wirtschaftswege
mit Ausnahme derjenigen Ortsdurchfallrten, die der General-
d~irektion Kraftvarkehr and Straf3enwesen bzw. den Hauptabtei-
hmgen Verkehr and Stral3enwesen der Landesrcgierungen unter-
liegen.
Eine Ortsdurdlfahrt ist der Teil einer Durchfahrtsstraf3c, der
innerhalb de.r geschlossenen Ortslage liegt. Veran.derungen der
Grenzen der Ortsdurchfahrten, die gekennzeichnet Sind, werden
durdl Eintragung in die Straf3enkartei wirksam. .
Besteht eine Gemeinde iibai? so 00o Ei?n,wahncr (bei Fernve~rkehrs-
straf3en, fiber Io 00o Einwahner bei Landstraf3en I. and II. Ord-
nung) aus mehreren nidlt unmittelbar zus~ammenhangenden Orts-
teilen oder srteht die Lange der Durchfahrt in offensichtlichem
Mif3verhaltnis zur Einwohnerzahl, so kann die Generaldirektion
Kraftverkehr and Straf3enwesen die Verwaltung der StraL3e der-
jenigen Dienststelle iibertragen, die den a.nsdllief3enden Straf3en-
zug verwaltet. Die CJbernahme der Verwaltung durch eine soldie
Dienststelle kann von einer Ge~meinde beantragt werden, wens
sie kein geeignetes technisches Personal hat, nm ihre O~rtsdurch-
fahrt selbs,t zu verwalten.
Durchfiihrungsb~stimmnng zur Verordnung uber die-Reor-
gauisation der volkseigenen Industrie and zur Verordnung
fiber die Organi ation der volkseigenen ortlichen Industrie
and der kommu alen Einrichtungen- Bestimmungen uber
das System der inanzwirtschaft
Vom 29. Juni 1951 ( BI. 82/1951, S. 661 ff.)
Erlassen auf Grund er ?Vccordnung uber die Reorganisation der volks-
eigenen Industrie" vo 22. Dezember 1950 (GBI. 148f1950, S. 1233) and dcr
?Verordnung fiber Ot!ganisation der volkseigenen ortlichen Industrie and der
konununalen EinrichtNngen" vom 22. Februar 1951 (GBI. 82/1951, S. 143)
I
Die Durchfiihrun sbestimmung trifft Anordnungen fiber die
Gliederung der B triebe and d?er sons~tigen ortlidlen Wirtschaft.
Sie enthalt Vorsch,riften fiber die Finanzplane and I;ilanzeii der
volkseigenen ortli ten Industrie, der Versorgungs- and Dienst-
leistungsbetriebe u d sonstigen Einrichtungen. Sie regelt die Ver-
teilung der Um1a fmittel, die Abfiihrung von Amartisationen,
die Hergabe von Investitiorysmitteln durch die Investbank and
die von Krediten.I durch die Deutsche Notenbank, fcrner den
Finanzaus~gleich, ~e Nettogewinn- and Umlaufmittelabfiihrun-
gen, die Zustandi keit fur die Besteuerung Bowie die Revision
and Kontrolle.
Ma&nahmen zur
and Herbstbeste
ungsbestimmung zu der Anordnung fiber
.lung 1951
Bl. 91/1951, S. 715 f.)
der ?Anordnung uber Maf3nahmen zur Vorbereituug
~.r Ernte and Herbstbestellung 1951" vom 5. Mai 1951
? 14, Abs. 2)
ungsbeatimmung word der planmaf3ige Saat-
Vom 28. Juli 1951
Erlassen auf Grund
and Durdtfuhrung d
(GBI. 54f1951, S. 381,1
In der Du~rdtfiihd
and Pflanzgutwed~sel fur das Anbaujahr IySI~195z f;eregelt. Die
Rate der Kreis~e hlIaben dem Ministerium fiir Land- and Fors~t-
wirtschaft des Lanldes bis zum 7. and zz. jeden Monats fiber die
Ausgabe von Saati and Pflanzgut an die Verbraucher and fiber
den Bestand zu b~richten. Eine Durchschrift des Berichts geben
sie an die Kneisau enstellen der DSG-Handelszeritralc.
-~PRAXI9
Die Schulung in der Deutschen Notenbank Mecklenburg
Von grof3e~r Bedeutung ist eine richtige
Organisation dar innerbetrieblichen Schu-
lung. Wie rah es bishcr in des Deutschen
Notenbank in Mecklenburg mit dcr Durdl-
fiihrung der Schulung aus? Kontrollen
haben gezeigt, da13 es immer noch Ver-
waltungsangestellte gibt, die side fiber die
Bedeutung der innerbctrieblichen Shculung
nicht im klaren Sind. Diese Kollegen neh-
men an' der Schulung toil, well sie wissen,
daf3 sie von ?oben" angeordnet int. Eine
Falge dieser schlechten Einschatzung ist,
daf3 auch die Aus,wahl der Zirkellehrer
nicht immer richtig getroffen wurde. Hier-
fiir einige Beispiele:
In der Notenbank Rostock vertrat ein
Zirkellehrer wenige Tage vor Durchfiih-
rung der Vo?lksbefragung in der Shculung
die Ansicht, daf3 es ni,cht mehr ncrtwendig
ware, uber den Frieden zu sprechen, da-
von lei schon genug geredet werden. Ein
nderes Zirkellehrer war der Meinung, daf3
uns die Menschen in Westdeutschland schol
lange abgeschrieben haben. Diener Kolleg~
ging sogar so weft zu sagen, daf3 das, wa~
in unsoren Zeitungen stehe, auch nicht allcs
glaubhaft crscheine. In einem ande~relp
Zirkel wiederttm konnte der Ziskellehse~'
auf eine einfache Frage uber die Volks
befragung nicht antworten, abwohl unserC
Presse schon wochenlang davon schriel~
and sie eitt wichtiges Thema der inner}
betrieblichen Schulung war. Der Kolleg~
entschuldigte side damit, daf3 er erst ani
Voltage Beschei~d erhalten and die Schu=
lung- fur einen verhinderten Kollegeri
Derartige Mangel, daf3 Zirkellehrer kurza
fristig umdisponi~ert and auf der anderet~
Seite Zirkel zusammengclegt werden;
komrnen audt in der Landeszentrale de~>
Notenbank in Schwerin noch oft vo~r. Dt
Folge davon st, daft jetzt in einem Zirke
So bis 6o Kodlegen sitzen, die fur del
Zirkellehrer natiirlich eine sehr grof3e
Belastung darstellen. In anderen Filialen
der Bank sowi~e auch in anderen Verwal-
tungsstellen wechselt wicderum der Zirkel-
lehrer noch sehr oft. Eine Filiale machtc
sogar den Varschlag, zu jeder Schulung
einen andaren Kallcgen einzusetzen.
Neben diesen o~rganisatorischetl Schwachen
findet man auch noch Feh1Gr in dc.r Me-
thodik der Durchfiihrung. Es gibt immer
noch Zirkellehrer, wie zum Beispiel in dcr
Notenbank Ludwigslust, die sick darauf
besdZU?anken, den Inhalt des Schulungs-
heftes vorzulesen, um dann anschlief3end
dasiiber zu dislcutioren, In den moisten
Fallen meldet' rich dann kaum jemand
ztum Wort. Andere Zirkellehrer wiederttm
ve~rsuchen frei zu sprechen, ve~rstehen es
aber nicht, den varli~egenden Scoff mit den
ortlichen Aufgaben zu verbinden. Vielc
unserer Zirkellehrer nehmen wohl an der
'Lirkellehrervorbesprechung toil, arbeiten
aber nicht nach e.inem eigenen Seminarplan
mi,t Haupt- and Unterfragen. Sie neigen
also dazu, formales Wissen zu vermittcln.
Di.e Anleitungen fiir die Zirkellehrer; die
von der Abteilung Schulung im Innen-
ministerium horausgegeben we~rdeul, ent-
sprecllen nicht den Auforderuugen. Diese
Abteilung sollte sick einmal damit be-
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Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-00415R01.020~'100003-~.
fassen, die schriftlichen Anleitungen fur
die Zirkellehrer zu verbessern. Kritik muf3
auch an dex Arbeit der Abteilung Schulung
der zentrale dex Notenbank in Berlin ge-
iibt werden, die Bich bisher wenig um die
Durchfiihrung der innerbetrieblichcn Schu-
lung in den einzelnen Landern gekiimmert
hat. Werner Kopatz, Schonberg fMeckl.
Gegen das Biirokratendeutsch
Die ges?diichtliche Entwicklung unterdriick-
ter oder gewaltsam geteilter Nationen
lehrt, daf3 stets die Spradie eine grof3e
Rolle dabei spielte, -diese zerrissenen Teile
zusammenzuhalten and einer gewaltsamen
Trennung zu widarstehen. Auch die
deutsche Sprache ist eine solche Waffe im
nationalen Befreiungskampf, die um so
wirkungsvoller sein wird, je besser wir es
verstehen, sie rein zu halten and zu pfle-
gen. Wohl ist es den USA-Imperialisten
and ihren Helfcrshelfexn gelungen, vox-
iibergehend den deutschen Heimatboden
dutch Zonenschranken zu zerreif3en and
das Wi.rtschafts~leben zum Nachteil beson-
ders der werktatigen Bevalkerung West-.
deutschlan~ds zeitweilig zu stiiren, abet die
Sprache Lathers, Lessings, Goethes and
Schillers,IVIarx' and Engels'-die deutsche
Sprache - ist eine unzerstSrbare, unbe-
siegbare Waffe im Kempf um die Einheit
u.nseres Vaterlandes.
Der ?Demokratische Aufbau" hat in vor-
bildlicher Weise vielen Beitragen Raum
gewahrt, die den Arntsstil and des Biixo-
kratendeutsch als >;7berbleibsel einer ver-
gangenen Zeit, als Ausdruck einer volks-
fremden and volksfeindlichen Vexwal-
?tungstati~gkeit brandmarkten. Fred Oelf3-
ner nahm in seincm Vortrag auf der theo-
retischen Konferenz der SED im Juni t9Sr
abet vat allem gegen jenen schlechten
Sprachstil Stellung, der sick in unserer
Varwaltung neu entwidielt. So wird mit
dem heute haufig gebrauditen Tatigkeits-
wort ?planen" ein sprachlicher Unfug ge-
trieben, indem man von ?einplanen" oder
gar ?vcrplanen" spricht oder schreibt, wo-
bei gcrade dieses letzte Wort des Gegen-
teil van dem ausdriidtt, was eigentlich ge-
sagt werden soli. Auch das Wart ?durch-
gezogen" wird moistens vollig zu Unrecht
and am falschen Platz verwendet. Spurt
man nicht selbst, daft man dutch eiskaltes
Wasscr gezogen wird, wenn man den Satz
liest oder hort: ?Die Versammlungskam-
pagne wurde termingerecht durdigezogeti";
warum nicht schoner ?Alle Versammlun-
gen warden, wipe vo?rgesehen, durchge-
fiihrt"?
Als einer der schlimmsten >;7bel bezeich-
note Fred Oelf3ner den Mif3brauch des
Wortchens ?erstellen". Ein Haus wird
heute nicht meter gebaut, sondern ?er-
stellt", ein Plan wird nicht meter ausge-
arbeitet, Arbeitsnarmen werden nicht er-
mittclt, sondern ?erstellt". Ein Aufsatz
wird nicht gesdirieben, eine Rede nicht vor-
bereitet, sondern alles des ?erstellt" man
heutzutage. Dieser sprachliche Unfug
macht aueh nicht vox unseren de~mokra-
tischen Gesetzcn and Veroxdnungen halt,
ja, manchmal wird er roger dort erst ge-
boren..Oder wet hat nicht schon den Un-
sinn gehort oder gelesen von der Frage,
die ?sdiarf steht"? Bei diescn Mif3bildun-
gen unserer Sp?rachc handelt es sick in der
Mehrzahl um verunziertc Tatigkeits- oder
Hauptworter, die, urspriinglich im Zu-
sarnmenhang mit unserer Wirtsdiaftspla-
iVann kSnnen Gemeinden eine Raumung
wegen Eigenbedarfs verlangen?
Das Oborste Gexicht der Deutschen Demo-
kratischen Republik hat in einem Urteil
vom Zt. Matz r95t (abgedruclct in Nr. 6,
t9Sr, S. z7o, der Zeitsch~rift ?Neue Justiz")
zu der Prage des offentlichen Eigenbedarfs
einer Gemeinde Stellung genommen. Der
Entscheidung lag folgender Sachverhalt
zu.grunde:
Eine Gemeinde im Lande Sachsen ver-
langte die Freimachung von Raumen, die
sie vesmie~tet hatte, um eine Volksbueherei
untexzubringon. Sie stiitzte ihr Verlangen
auf sogenannten Eigenbedarf, um eine ihr
gesetzlich obliegendc Aufgabe zu erfiillen.
Das Landgericht hatte den Anspruch der
Gemeinde mit der Begriindung abgelehnt,
daft ein dringendes Eigenbediirfnis nux fiir
einen Teil de?r Raume anerkannt werden
konne. Das Oberste Gericht mif3bi11igte
diese Entscheidung and fiihrte aus, daft des
hier zur Anwendung kommende Mieter-
schutzgcsetz (Fassung vo?in i S. Dezember
1942> RGBI. I, S. 7rz) in den ?? 4 and 32
einen gru~ndlegenden Unterschied zwischen
privatem and offentlichem Eigenbedarf
mache. Hiorzu fiihrt des Oberste Geridrt
folgendes aus: ?Wahxend im ? 4 MSchG
eine Intexessenabwagung beider Parteien
stattfindet, der klagende Vermieter sick
also unte.r Umstanden auf andere Raume
von geringerer Zahl oder in andere Orts-
lagen verweisen lassen muf3, ist einer Klage
aus. ? 3i MSchG schon-dann stattzugeben,
wenn der Grund fiir den Eigenbedarf dar-
getan ist, ohne daf3 der Klager sick auf
andere Raume in derselben odes einer
andaren Gegend vorweisen lassen oder sick
rnit Raumen goringerer Zahl begniigeu
muf3. Diese unterschiedliche Behandlung
ergibt rich schon dutch die grundlegende
Verschiedenheit de?r Aufgaben and des
Interesses an der Raumung, ist abet ex-
sichtlich auch vom Gesetz gewollt; denn
andannfalls ware die Bestimmung des ? 3z
MSchG iiberhaupt nicht exforderlich ge-
wesen, da alsdann des Land oder die Ge-
meinde ja immer auf Grund von ? 4
MSchG klagen konnte." W~en;n also offent-
lichen Eigenbedarf vorliegt, ist es n,icht er-
forderlich, auf Aufhebung des Mietve~r-
haltnisses nach ? 4 MSchG zu kdagen, son-
dern ~s kann nach Beendigu~ng des Miet-
vertrages dutch Zeitablauf oder I4iindi-
gung sofort Raumungsklage nach ? 3z
MSchG erhoben werden. Dr. H.
Nachgebuhren der Post belasten die Verwaltung
Viele Bxiefe~gehen taglich in den Postein-
ga ngsstellen ein, die von den Absendern
nicht oder nicht richtig frankiert woxden
sind and fiix die von der Post Nachgebiihxen
exhobcn werden. Die Stadtvexwaltung Leip-.
zig hat taglich fur etwa zwanzig solcher Sen-
dungen z bis 3 DM Nachgcbiihren an die
Post zu zahlen. Darunter befinden rich leidex
auch viele Briefe von Verwaltungsdienst-
stellen. Wollten wir alle diese Nachgebuhren
einloscn, muf3ten jahrlich etwa rooo.- DM
aus unserem Haushalt zusatzlich fur diesen
Zweck ausgegeben werden. Die Dienstord-
nung der Regierung der DDR (? 7z), die ja
auch von alien nachgeoxdneten Dicnststellen
sinngemafi anzuwenden ist, bestimmt aus-
dxizcklich, da13 alle Sendungen an Vexwal-
tungen and Oxganisationen fxeizumachen
sind. Wenn die Verwaltungen trotz diesex
klaxon Anweisung fast taglich nicht oder
nicht richtig fxankierte Briefe aufgeben, so
zcugt des von einer schlechten Arbeitsweise
einer Toils unserer Kollegen and einer Nicht-
bcachtung der Bestimmungen. Um diesen
Mil3stand zu beseitigen, wurde unsexe Post-
eingangsstelle vox langerex Zeit angewiesen,
alle mit Nachgebuhren belegten Briefe an die
Absendexzuxiickgehen zu lassen. Die Er-
fahrung hat gelehrt, daf3 diese Mal3nahme ex-
'zieherisch wixkte, denn die von den gleichen
Absendern in der Folgezeit eingegangenen
Briefe waxen dann moist richtig frankiert. Es
kann jedoch bei diesem Verfahren der Fall
eintxeten, daf3 Bich bci Nichtannahme einer
mit Nachgebuhren belastctcn Bricfsendung
der Geschaftsgang vexzogert. Diese wenigen
Ausnahmen rechtfextigen es abet im Inter-
. esse der Einsparung von Vexwaltungskosten
nicht, enders zu handeln.
Es ware angebracht, den Kreis- and Ge-
meindeverwaltungen and vielleichtauch alien
sonstigen Korpexschaften des offentlichen
Rechts vom Ministexium fur Post- and Fern-
meldewesen der DDR die Befugnis einzu-
xaumen, in solchen Fallen den Inhalt der
Briefe zu entnehmen and nut den lecren
Bri~fumschlag an die Absender zuriickzu-
geben, damit die Post die Nachgebuhren von
ihnen einzieht. Dicscs Recht steht nach ? 5 r
Ziffex 5 Abs. z dex Postordnung vom 30. Ja-
nuar tgz9 gegenwartig nut den ?Reichs-and
Staatsbchorden" zu, nicht abet den Kxeis-
und Kommunalvexwaltungen. Nach einer
mundlichen Auskunft der Obexpostdirell-
tion Leipzig wird diese Bestimmung der
Postordnung sehr eng ausgelegt. Sie ist abex
unsexes Erachtens heute nicht meter txagbar,
dean die Kreis- and Kommunalvexwaltun-
gen sind staat`liche Vexwaltungen and selbst-
verstandlich ebenfalls bemuht, die Verwal-
tungskosten zu senken.
Annemarie Zahn -Edith Keil, Leipzig
Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
nung, unserem demokratischen Gesetz-
gebungswerk and ut>serer taglichen Auf-
klarungsarbeit richtig gebraucht, spater
willkiirlich abgewandelt wurden. Nicht
selten ist das Motiv dazu - ganz heson-
dors gilt das fiir die Haufung von Fremd-
wortern -die iiberhebliche and falsd~e
Auffassung bei Mitarbeitern unseres Staats-
apparates, da13 dadurch ein Sclxriftstiick
sachkundiger, ein Gesetz oder eine Ver-
ordnung wissenschaftlicLer wurde. Das
Gegenteil ist meist der Fall!
Gibt es eine Moglichkeit, gegen diesen
Sprachunfug systematisch zu 1:ampfen?
Selbstverstandlich, diesc Moglichkeit be-
stcht!. So nehmen bercits >?7bungen zur
Pflege der deutschen Sprache im Lehrplan
sowohl? der Landasvcrwaltuugs- als auch
der Verwaltungsgrundschulen einen brei-
ten Raum ein and werden ihr?e Friichte
tragen. Aber auch an der Deutsdren Ver-
waltungsakademie ?Walter Ulbricht" be-
ginnt man mehr als bisher da~rauf zu ach-
ten, d.af3 die Vorlesungeu in reirsem, un-
verfalsdxtem Deutsch gehalten werden, da-
mit sie beispielgebend wirken, wie man
auch ein schwieriges wissenschaftliches Ge-
biet allgemeinverstandlich - unt:er Ver-
meidung einen Haufung von Fremdwos-
tern - behandel~n? kann. Sehr wichtig ist
es audi, das Schulungsmaterial. fiir die in-
nerbetrieblichc Schulung der Mitarbeiter
des Staatsapparates welter sp:rachlich' zu
vcrbessern. Dicses Schulungsmaterial, das
wochentlich Zehntausende von IVtitarbei-
tcrn des Staatsapparates 1?sen, rnuf3 ein
Beispiel dafiir rein, wie die deutsche
Sprache richtig gehandhabt werden, wie
man s~ie in der taglichen Arbeit and im
Gesprach pflegen muff. Wenn rich Bann
noch wahrend der Schulung Zirkellehrer
u~n?d Schuhmgsteilnehmer g~egenseitig auf
Pehle,r im Sprachgebrauch aufrnerksam
machen, ohne dabei zu uberspitzen, so ent-
steht eine breitc Grundlage fur den syste-
mati~clien Kampf gegen die Verschande-
- lung der deutschen Sprache.
Das is~t aber nun die eine Seice. Die an-
dcre, nicht weniger wichtige, besteht darin,
daf3 Bich unse:re Mitarbeiter daran gewoh-
nen mussen, Beim Schreiben, Beim Diktat,
in deer Diskussion, in der Arbeitsberatung
standig zu iiberpriifen, ob ein klares, ein-
faches, einwandfreies Deutsch a~ngewandt
wind. Achtcn win also darauf, daf3 unsere
deutsche Sprache, die scharfe Waffe im '
nationalen Kampf, befreit wind vonn buro-
kratischen Sprachstil! Studiercn wir die
Werke StaIins! Sie Sind ein Beispiel da-
fur, wie man sick einfach ausdriickcn, wie
man schwierigste wissenschaftliche Pro-
bleme so darlegen kann, "daf3 si?e jeder
Werktatige versteht. Und darauf kommt
es an!
H:-J. Leichtfufi, DVA Forst zinna
Der vorstehendc Artikel prangert einige
markante Beispiele fiir die Mif3hand.lung
der deutschen Sprache an. Aber es ist auch
an der Zeit, die Stilbluten, die in vielen
Dicnststellen der staatlidien Verwaltung
immer noch wuchern, mit Stumpf and
Sticl auszurotten.. Wie sie zuweilc;n aus-
schen and wi.e sie gepflegt werden, zei~t
der Rat der Stadt Radebeul, der in seingr
Sitzung am 3x. Juli x9Sx im Punkt 4 der
Tagesardnung den Antrag des stadtische~
Volksbildungsamtes auf vertretungswei~e
C7bernahme des ?H a u s h a l t s ii b e r',-
wac:hungslistenfiihrerposten"s"
behandclte. H.i~er h"at man bestimmt scho~
wieder Anschluf3 an die ?Stadtobcrfeuer'-
wchrleiterswitwe" seligen Andenkens gq-
funden. Aber noch sinniger pflegt ma#r
Stilbluten im Ministcrium des Innern de,r
Landesregierung Sachsen. Dort wurdF
kiirzlich zur Benennung einen Volkspolizei:-
Wohnsi.edlung in ?I?r.-Kurt-Fischer-Sied
lung" angeaednet: ,Dar Chefinspekteu~'~
der Landesbchorde der Volkspolizei, Dicl~,
hat rich voxbehalteu, bei den. Feierliclr-
]ccisert personlich anwesend zu rein. Aus
diesexn Grunde ist unbedingt dafiir Sorge
VerS?(j'entlicht im Einverne~.men mit dem Ministerium Iles Innern
der Deutschen Demokrati~chen Republik
]9
Verbesserte
Bisamrattenbekiimpfung
Die I,andesstelle Sachsen fur die Bisam
rattenbekampf ung beschaf ti gte bisher sicbet
von dyer Laridesregierung angestellte Bisam-
Jager, die nach Vergiitungsgruppe VIII be '.
zahlt wurden and dazu eine monatliche
Reisek.ostenpauschale von zoo DM er-,
hielters. Damit war die Bsamrattenbe
kampftmg ein Privileg dieser Bisamjager,I
and nun vereinzelt warm nebenberuflich'
tatige Bisamf;inger eingesetzt, deren Ein-!
Satz jedoch von der Zustimmung des'
Bisamjagers abhangig war. Es war ein'
offenes Geheimnis, daf3 ein grof{e-r Teil
der wertvollen Bisampclze - die fie-'
fangenen Tierc wurden nach altcn Bestim-'.
mungen Eigentum des Erlegers - :nach'..
?West-Berlin verschaben wurde. Infolge
des Wahrungsunte.rschiedes wurde hierbci
ein holier Gewi~nn erzielt, and die Wert- ~~~
vollen Felle Bingen unserer Rauchwaren-'
industrie verloreno
Der Varschlag refit an, in erster Linie'',
nebetxberuflich tatige Bisam~rattenfanger ~'~
einzusetzen and die Zahl der hauptbcruf-
lichen Bisamjager auf zwei bis drei zu'',
reduzieren. Dire Bisamfanger werden bei ~'~
Aushartdigung ihrer Ausweise zur Abliefe- ',
rung samtlicher Fclle verpflichtet, ihr Ver-
dicnst ist der Erlos aus den verkauften ~!
Pelzen. Hierdurch wind erreicht, daf3 eiit~e ~
intensivere Bekampfung des Schadlings er- ',
folgt, da das Fanggebiet nicht besonders ~~
begrenza and eine Hege der Bisamratte
untcrbunden wind. Welter bleiben die '
Pelze d~urch die Verpflichtung zur Fell- ~'
abgabe im Lande and kammen unserer ',
Pelzindustrie zugute. Die Einsparung an
Verwaltuugskosten wurde sick im Lande
Sachsen auf etwa x8 00o DM bclaufen.
Der Varschlas> wurde fiir das gesamte Ge- ',
biet der ~ DDR als brauchbar ancrkamit ~'
and wi.rd nach Erlaf3 des Pflanzenschutz- '
zu tragcn, daf3 die Umbenennung in einen
wiirdigen Farm vo~rgenommen wind." -
Wir nehmen an, daf3 nicht das personliche
Erscheinen des Chefinspekteurs Dick der
Grund fiir die wurdige Form der Feier-
liclxkeiten war, sondern wohl dasAndenken
an den im verg.angenen Jahre vcrstorbe-
nan Chef der Dcutschen Volkspolizei,
Dr. Kurt Fischer. Oder i~rren wir?
Es gibt unzahlige solchcr Beispiele, a~ngc-
fangcn von einfacheu Wortverdrehungen
and falschen Anwcndungen der Premd-
warter bis zu den kompliziertesten Ver-
schachtelungen gamer Satze. Wir wollen
den Kampf gegen solche Stilbluten, gegen
das wieder wucherude Amtsdeutsch auf-
nehmcn tund fordcrn a11e Lesor and Mit-
arbeiter auf, uns Beispiele bekanntzu-
geben, die wir veroffentlichen werden. s
Die Redaktion
gesetzes in einen der Duschfiihrungsbestim-
muugen zur Neuorganisation der Bisam-
rattenbckampfung ~ufgenommen.
(Urheber: Kollege Dr. Krampe,
Dresden, prdmiiert)
2i1
TVeiterleitung der Personal-
unterlagen bei Arbeitsplatzwechsel
Die Perso~n~alunterlag?en jedes Beschaftig-
ten (Personalbogen, Lebenslauf, Licht-
bilder, Bcurtei~lungen, Zeugnisabschriften
usw.) verbleiben bei einem Wechscl des
Beschaftigten in der bisherigen Beschafti-
gungsstelle. Bei der neuen Dienst- oder
Arbeitsstelle mussen die gleichen Unter-
lagen neu, teilweise sagar in doppcltcr
Ausfertigung erbracht werden. Es be-
ginnen Bann wieder neueArbciten in bezug
auf di,c Anforderung von Bcu-rtcilungcn,
'Leugnisabschriften usw. Das bcdeutet einen
nicht une~rheblichcn Kostcnaufwand an
Material, Postgcbiihren and Arbeitszeit.
Der Varschlag sieht von, daf3 die Personal-
akte den Beschaftigten von der bisherigen
Dienststelle zur andcren bcgleitet, sofern
es sick bei dem neuen Bctricb um eine
Verwaltungsstelle oder um cirren Betrieb
d,es volkseigenen Sektors handelt"
Die Anregungen konnten als wertvoll be-
zeichnet werden and Sind in die kurz von
der Veroffentlichung stehenden Bestimmun-
gen fiber die Fiihrung von Personalakten
mit einigen finderungen eingca:rbeitet.
(Urheber: Brigade der Personalabteilzzng
VVB ;,Low~a", Wildau, prdmiiert)
21
Planung des
B'odenreform?Bauprogramms
Die reibungslose Durchfiihrtang des Boden-
reform-Bauprogramms erfordert eine
griindliche Einplanung aller maf3gcblichen
Paktoren. Hierzu gehoran von allcm die
Eigenleistung des N'eubaucrn, der Einsatz
dear Gemeinschaftshilfe, die Einpl;xnung der
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Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
Handwerksbetriebe and des Materials. Die
Kontral.le .der Plandurchfiihrung als wich-
tigstcr Fa.ktor wurde jedoch bisher ver-
ttachlassi~t.
Zur besseren Durchfuhrung dicser Kon-
trolle wird der Vorschlag gemacht, bei der
Einsatzplanuutg in alien Kreisen nach
einem einheitlichen Schema zu ve~rfahren.
Dicses Schema sieht drei Fo~rinblatter vor,
namlich die Baukarte mit einem Zeitplan
fiir jedesBauvarhaben, dcnBetriebseinsatz-
plan fiir die Baubeariebe des Kreises and
den Materialbedarfsplan fiir samtlichc
Bodenrcform-Bauten des Kreises. Die Bau-
karte bildct die Grundkarte fiir das- ein-
zelne Bauvorhabcn and gibe bei ordnungs-
gemaf?,er Fiihrung jederzeit eine klare
T7bersidit Tibor den Bautenstand and die
eingetretenen Mangel. In dem Formblatt
des Beariebseinsatzplanes werden samtliche
Baubetriebe des Kreises mit den Arbeits-
kraften, die ztur Durchfuhrung des Boden-
reform-Bauprogramuis hcrangezogcn wer-
den sollen, aufgefiih~rt. Fcrner werden in
item die eiuzelnen Bauvorhabcn an Hand
dar Einzel-Zeitplane vermcrkt. Bei einer
sorgfaltigen Einplanung besteht jederzeit
eine g~cnaue Ubersidit fiber die Auslastung
alter Betriebc des Kreises. Neue Bauvor-
habcn konnen ohne weiteres mit eingcplant
werden. Das Formblatt fur den Material-
bedarfsplan dient der zeitlidten Ermitt-
lung des Baustoffbedarfs fiir alto Boden-
refarm-Bauten. Die zeitliche Einplanung
des Maaerialbedarfs erfolgC in Verbindung
rnit der Einplanung auf der Baukarte.
De.r Vorschlag wurde anerkannt and wird
be:reits ausgewertet. Der Urheber wurde
in das Ministerium fiir Aufbau a1s Refe-
rent borufen and erhielt den Auftrag, seine
Methode in alien Landern de.r DDR ein-
zufiihren.
(Urheber: Kollege Helms, Parchim,
prilmiiert)
Ich hatte bisher oft dienstlich and auch
privat mit Burge:rmcistern and Verwaltun-
gen von Dorfern zu tun, denen ich un-
bekannt war. Fast immer geniigte aber,
da13 ich midi mundlich vorstellte, manch-
mal nosh mit wenigen Wo.rten mcine Fach-
kenntnisse in de.r Verwalturvg bowies, um
das voile Vertrauen der Kollegen zu er-
wcrben. Ohne die Richtigkeit meincr An-
gaben zu iiberprufen, erteilten sic mfr die
gewunschtenfluskunfte and gaben Einsicht
in die Unterlagen. Manchmal stand auch
das Dienstsiegel so giinstig auf dem Tisch,
daf3 ich es unbemerkt einstedien konnte.
Natiirlich gibt es auch andcre Kollegen,
die schr genau die Legitimation priifen
and auch Bann noch recht verschlossen
Sind. Sie fahren bestimmt damit besser als
die leutseligen odor gar die Kollegen, die
den Drang haben, ihr Wissen and Konnen
jedem zu offenbaren.
Deuken wir stets loran, daf3 die Gegner
unserer Orduung altos daransetzen, um
uns Schaden zuzufiigen. Ihre Helfer arbei-
ten mit alien Mitteln. Harmlos e~rschei-
nende Auskunfte dienen zum Beispiel der
vcrlogenen RIAS-Propaganda, um Burch
einen bekannten warren Bericht die Lugen-
meldungen glaubhaftzu machen. Kollegen,
wir selbst bezahlen .diese mangelnde Wac~i-
samkcit and erschweren alien fortschritt-
lichen Menschen den Kampf um den Frie-
den and unserc deutsche Einheit.
Vk. Kurt Lauck, DVA Forst 7.inna
'U~e~e "Datktileauea~aricfc~tr~ Gvt~i-cG~tc~
Kommunales Yersicherungswesen
Im Lande Thuringen bcstand soft mehre-
ren Jahren bereits der kommunale Sd~aden-
ausgleich. Ureter der Bezeichnung ?Miftel-
deutscher Kommunaler Sdtadenausgleich"
war dies eine Einrichtung, die- sick selbst
rrug. Ihr waren im Prinzip alto Gemein-
den and Stadte angeschlossen. Wahrend
die kleineren Gemeinden fiber die Land-
kreise betreut wurden, hatten die grof~e-
ren Gemeinden and Stadte selbst Vers.iche-
rungen mit dem Schadenausgleich abge-
schlossen. Die Pramie hierfiir wurde reach
der Einwohncrzahl zu Beginn des neuen
Rechnungsjahres fiur das ve.rgangene Rech-
nungsjahr utngelegt. Ilauptsadilich wurde
dies mit dem kommunalen Haftpflidtt-
sdtadcuausgleich so gehandhabt. Die C76er-
nahme dieses Schadenausgleiches Burch die
Vecsicherungsanstal~t des Landes Thurin-
gen (VAT) anderce Kieran nichts.
Wir konnten min feststallen, daf3 neben
diesen Versidterungen noch andcre bc-
standen, die die Gemeinden -zum Teil
in Unkenntnis der Sachlage -noch einmal
besonders mit der VAT a.bgesdtlossen
hatten. Die Auf3enangestellten der VAT
sdieinen ein grof3es Intcress.e Baran gehabt
zu haben, moglichst alto Zweige der Ver-
sicherung in einer Gemeinde unterzubrin-
gen. So waren Doppelversicherungen ent-
scanden, die die kleinaren Gemeinden teil-
weise stark mit Unkosten belasteten. Diese
Vcrsichcrungeu haben wir im KreiseAlten-
burg toils fur die Gemeinden gemeinsam
gelkundigt, tens wurden die Gemeinden
aufgefordert, sic zu kundigen. Nun war
aber zu beachten, daf?, trotzdem noch Ver-
sicherungen bestanden, z. B, Unfallver-
sicherungen fiir Burgermeister, Gemeinde-
angestcllte,Flurschutzlkrafte, ortlicheFeuer-
wehr usw. Soweit uns Bas im einzelnen
Falle belkannt wurde, konnten wir er-
reidien, daf?, viele derartige Versicherun-
gen gekiindigt uttd so in manchen Ge-
meinden Gelder frci wurden, die fur an-
dcre Zwedte verwendet werden konnen.
Eines ~scheint uns aber bisher noch nidit
genug beachtct warden zu sein. Im Rah-
men derDurchfiihnmg derporfwi.rtschafts-
plane werden in wohl alien Gemeiiden
and Stadten der Deutschen Demokrati-
schen Republik freiwillige Arbeitseinsatze
durchgefiihrt. An diesen- Einsatzen Sind
nicht rear die Einwohner dc~r einzelnen Ge-
meinden usw. beteiligt, sondern es nehmen
auch oft noch Patenbetriebe toil. Wenn in
einem solchen Einsatz einmal ein Unfall
passiert, tritt keine Versicherung ein. So
konnte es vorkommen, daf3 eine Gemeinde
rand zoo DM Sdtadencrsatz zahlen muflte:
Verschiedene Gemeinden haben zwar sdton
Einzelvorsicherungen fur freiwillige Ar-
bei seinsatze abgeschlosscn, aber es ist
trotzdem an der Zeit, sick einmal ernstlich
Gedanken aber eine Neufassung des kom-
munalcn Schadenausgleiches zu machen.
Ich schlage var, daf3 man die bisherige Art
der Versicherung andert and eine ?Kom-
munale Versidtorung" s~chafft, die alto An-
spruche umfaf?,t. Es konnten dadu.rch so-
wohl die Haftpflicht- als auch die Unfall-
schadenanspruche erfaf~t werden. Evcntuell
wird cs aud~ moglidt sein - um eine
weitestgehende Einpparung zu orzielen -,
diese ?Kommunale Versicherung" auf die
gerneindceigcnenGrundstiidke auszudehnen
(Feuerschaden, Diebstahl usw.).
Vk. Gerhard Kurze, Altenburg
Meter 1Yachsamkeit
in den Gemeindeverwaltungen !
Auf der staatspolitischen Konferenz in
Forst Zinna forderte Walter U16ridtt von
unseren Verwaltungsangestellten erhohte
Wachsamkeit bei jedcr Arbeit, Unsere
Kollegen sindvon derNotwendigkeit ubcr-
zeugt and bemuht, da.nach zu handeln.
Aber trotzdem nehmen es noch viele zu
leicht damit.
?IYegen Schulung
bis 10 Uhr geschlossenaa
In vielen Be~richten hat man Bich schon mit
der Durchfuhrung der innerbetrieblichen
Schulung beschaftigt, wahrend die Frage
?Warm?" scheinbar vergessen wurde.. Schon
oft wurde von der Bevolkerung in Aus-
spracheabenden and auch in der Presse auf
die ungliidiliche Auswahl der Schulungs- .
zeit hingewiesen. Dicser Hinweis aus dar
Bevolkerung wird von uns als durchaus
berechtigt angesehen. Denken wi:r hicrbei
an den Markttag. Viele Einwohner der
Landgemeinden kommen an diesern Tagc
in die Stadt, um Einkaufe zu tatigen. Bis
9 Uhr, ja teilweise sogar bis to Uhr
stehen sic aber vor verschlosseneu Turen;
wcder in den Verwaltungen noch in den
Geschaften konnen Besorgungen gemacht
werden. Dies trifft allein im Lande Meck-
lenburg in etwa 8o Stadten zu. Bedenken
wir hierbei, wieviel wertvolle Arbeitszeit
Burch unnotiges Warten verlorengeht.
Auch fiir Bic Verwaltungsarbeit' wurde
sich eine- andcre Schulungszeit giinstiger
auswirken. Entsprechend dem demokrati-
schen Grundsatz: ?Die Verwaltung ist fur
die Bevolkerung da", wurde im Kreise
Anklam der Mittwoch als Sprechtag ein-
gefuhrt. Wenn dire Schulung um 9 Uhr be-
endet ist, setzt in den Vormittagsstunden
.ein besonderer Andrang des Publikums
ein, der gemindert werden kann, wenn die.
Verwaltung ab 7 Uhr geoffnet ist. Auch
did Arbeit im Auf3endienst, beispielsweise
bei den Erfassungskontrolleuren, lief3e sick
besser einteilen, Bonn da die Schulung
Approved For-Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
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mitten in der Woche stattfindet, mussen
die Kontralleure immer ihre Arbeit unter-
brechen.
Aus all diesen Grunden ware es zwcdt-
maf3iger, die Sclnilung am Montag durch-
zufiihrcn. Verschiedentlich st auch schon
die Meinuug aufgetreten, daf3 rich der
Sonnabend als Schulungstag am bestcn
eignet. Aber is:t der Sonnabend n~icht cyst
recht ein Markttag? Wir diirfen bei der
Auswahl des Schulungstages nicht nur die
Vorteile fur die Verwaltung when; sondern
mussen vor allem die Belange dr.~r werk-
tatigen Bevolkerung in Erwagung ziehen.
Obwohl die O~rg.-Instrukteurabteilung, des
dieser Vorschlag schon im April unter-
breitet wu~rdc, mitteilte, daft in der nach-
sten Zeit eine bessere Regelung zu er-
warten sei, iss Hoch nichts geschehen. Wann
will das Ministerium des Inners dor DDR,
den Wiinschen der Bevolkerung eatspre-
drend, nun eine Anderung herbeifuhren?
Vk. Heinz Griese, Anklam
Termine, Termine .. .
Idi empfinde .es als Mangel, wens mit
jedem Schreiben einer iibergeordneten Ver-
waltungss,telle gleidtzeitig ein 'Termin-
kalcnder serviert wird: Der Hi.nwveis auf
die' personliche Verantwortung fur die
Durchfuhrung bis ..: ` wird kaum mehr
unerwahnt gelassen. Bei einer derartigen
Methode ist es nidrt verwunderlidt, wean
nur nods Anfragen beantwortet Fund er-
ledigt werden, in denen die ?'Cermin-
stcllun:g" angefiihrt ist. Welcher Sachbear-
bciter hat schon einmal versud-it, eine
kurzfristige Umfrage bei nachgeordneten
Vcrwaltusgsstellen zu haltcn, ohne das
?T" mit Datum hinzuzufiigen? Es scheint
vermessen zu s.ein. Kann man das aber
als fortschrittlicheAsbeitsmethode bezeich-
nen? In diesem Zusammenhang erwahne
ich dieAusfiihrungen desVorsitzenden der
Staatlichen Plankomrnission, Heinrich Rau,
6eiAbgabe des Rechenschaftsberichtes zurn
Zweijahrplan, ?daft derPlan erfiillt wurde
t r o t z der Verwaltung!" So beschamend
diese kritische Festsoellung ist, miif3te sic
uns Anlaf3 sein, alley daranzusetz,en, um
den Anschluf3 an die im Vorsprung befind-
liche Vollcswirtschaft herzustellen, Wah-
rend ein Tcil -die Kollegen der Produk-
tion - grof3teAnstrengungen macht, durch
gesteigerte Lcistungen den Lebensstandard
alley zu heben, verlauft sick die Ver-
waltung in einer Flut von Terminen ttnd
vcrallgemeinert den Begriff ?Termin",
der dadurch seine Wirkung verfehlt.
Vk. Heinz Kunze, Z)resden
Fur eine tiigliclee Presseschau
In Heft Nr. 7/2952 wird die Frage der
Zeitungsschau in der innerbctrieblicheu
Sd~ulung diskutiert. Idt bin der Ansicht,
daf3 eine Zeitungsschau in der innerbetrieb-
lichen Schuluzvg fehl am Platze ist. Viel-
mehr miifite man dazu iibergehen, in allen
Verwaltungsdicnststellen jeden Morgen
bei Arbeitsbeginn eine kurze Presseschau
von ctwa IS Minutes durchzufiihren. Diese
Presseschau, regelmaf3ig angewandt, diirft~
dazu beitragen, einen neuen Arbeitsstil in
dor Verwaltung_ zu crreichen, den Prakti
zismus in viclen Dicnststellen zu iiber*
winden and die Verwaltung mehr als bis1
her zur Forderung des demokratische~,
Fortschritts einzuspannen. Ohne Zweife~
wird eine regelmaf3ige Presseschau dad
Staatsbewuf3tsein der Angestellten heberl
and festigen, ihnen den Blick fiir da~
Wesentliche frei machen. Unsere Verwal
tung ist keine Einridttung mehr, die vort~
politischen Tagesgeschehen losgelost ar
beitet? sondesn sic ist unmitte,lbar an de$
Losung gesellschaftlicher Aufgaben be.
teiligt. Und deshalb stellt uns gerade di
Tagespresse taglich neue Aufgaben, did
operativ zu loses Sind.
Selbstverstandlich verfehlt eine Presse
schau gasz ihren Zweck, wens die Koll
legen darn das scdbstandige Zeitunglese~
einstellen and s,idt darauf verlassen, dad
Neueste taglich in deer Rressesdiau zu erg
fahreri. Das ist nicht Sinn der Presseschau
vielmehr muf3 sic eine Kontrolle seiny o
and inwieweit die Kollegen die Presse stu
diert and ob sic das Wesentliche aus derv'
Veroffentlichungen crkannt haben. Marx;
muf3 weiterhin in der Presseschau Hin=.
Weise auf wiclrtigc grundlegende Artikel
geben, Tiber die man oft zu Hause hinweg
Best, die aber die ganze Au:finerksamkeitj
alley Kollegen im Staatsapparat erfor--';
dern.:Besonders gut laf3t sick eine solche
Presseschau mit einer Arbeitsbesprechung
ve:rbinden.
Die Frage, welche Zeitungen in der Presse-
schau zu behandeln sind, ist Hach meiner
Meinung so zu beantworten, daf3 immer',
die Zeitungen Grundlage einer Presseschau'
sein mussen, die fiir die jeweilige Ver-
waltung von besionderer Wichtigk:eit sind.;
Neben dem Zentralorgan ?Newer Deutsch-
land" oder der ?Taglichen Rundschau"
werden also z. B. die Kollegen in den;
Kreis- and Gemeindeverw~altungen ein-~
gehend die Lokalseiten der Landcszeitun-~
gen studieren, wo sic in Farm von Volks-
korrespondenzen and ahnlichen Beitragen
geniigend Hinweise fur dicArbeit in ihrem!
Bereich finden.
Vk. Werner Barm, Nachterstedt
Die Einwohner des Dorfes sind vielfach
Hoch redit arm an kultureller Betreuung; ~
and einen Hohepunkt des Kulturlebens
bilden Filmvorfiihrungen, die zweimal im
Monat veranstaltet wurden. Meist sind es
alte, abgespielte Filme, die immer Bann
gerade reif3en, wens die Szenc interessant ~
ist. Meterlange Filmstreifen fehlen, and j
der Sirm des Filmes entstellt aufgenom- ':
dieAuflerung: ?Fiir uns auf dem Dorfe ist
die Einwohser den Filmvorfuhrungen
fern. Die Dorfbev8lkerung lehnt diese
schlechten Filmstreifen ab and mochte
durcl2 einen schonen and aufklaresden
Film Entspannung finden, sid'i aber nicht
arge~rn! Es miil3te endlich erreicht werden,
auch auf das Dorf n:ur einwandfreie Filme
zu bringcn, dens auch das gehart zum
demokratisdten Aufbau.
Vk. Erna Staake, Kreistagsabgeordnete,
Mehlitz a. d. Saale
IO DM fur eine Geburtsurk' unde
Ist das nicht ein bif3chen viel? Vergessen
wir nicht, daf3 von dieser Mal3nahme vor
allem Menschen~ betroffen werden, die
durch den furchtbaren Krieg Hab and Gut,
die Heimat and nicht zuletzt die Gebu~rts-
urkunde verloren haben. Seitens der Stan-
desamter wurde immer schon versucht,
einen Weg aus~indig zu machen, auf dem
diese Menschen wieder in den Besitz der
Urkunden gelangen. 2949, mit dem Er-
sdieinen des Arndtschen Leitfadens, hielt
man dieser Problem dwrch den,4bschnitt z,
Punkt 23, fiir gelost. Wohl wurden ge-
niigend Antrage auf Ausstellung von Ur-
kunden Taber die entsprechenden Militar-
missionen geleitet, leidcr ohne Erfo.lg.
Weiter bediente man s,ich beim Aufgebot
zur Eheschlief3ung der eidesstattliclten Ver-
sicherung du~rchsdie Elte~rn and nadlsten
Anverwandten.iJnter dem z6. Februar
1951 erklarte das Ministerium des Inners
des Landes Sachsen, HA Staatliche Ver-
waltung II1224. 05: ?Die Beschaffung von
Urkunden aus den uns befreundeten Staa-
ten iibernimmt das Ministerium fivr aus-
wartige Angelegenheiten, Konsularabtei-
lung, Berlin NW 7, Luisenstraf?.e 56: ` An-
trage dieser Art wurden Hach dort ge-
leitet. Daraufhin wurden Fra!;ebogen in
fiinffacher Ausfertigung zur genauen and
deutlichen Ausfiillung zugestellt and um
1(7bersendung einer Gebuhr van Io DM
je Urkunde gebeten.
Vk. Roder, I'lauen i. V.
Die Gcbiihrenerhebung inHohe von Io DM
{'iir die Beschaffung van Urkunden aus
dem Auslande entspricht den Tatsaches.
Deser verhaltnismaf3ig hohe Satz entsteht
dadwrch, daf3 ureter den gegrnwartigen
iJmstanden die Bearbeitung derartiger
Angelegenheiten viel Zeit and Arbeit be-
ansprucht. Zu erwahnen ist auch, daft die
Anuragsteller in sehr viclen Fallen zahl-
reiche Urkunden aitfordorn, die sic iiber-
haupt nicht benotigen.
In der Vlt.-Zuschrift ist aber nicht er-
wahnt, daf3 im Falle der Bediirftigkeit,
geringen Verdienstes, grof3er Familie usw.
eine weitestgehende Gebiihrenca~maf3igung
and Befrciung voa2 der Entrichtung der
Gebiihrcn stattfindet, so daf3 in Wirklidi-
keit der hohe Gebiihrensatz nur von denen
entrichtet wird, die auf Grund entspredien-
den Einkommens in der Lage sind, sic zu
bezahlen. Mirzisteriuna
fur Auswiirtige Angelegenheiten
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Die Antworten
Die Schulung mull nicht ?trocken" sein
zu dem Diskussionsbeitrag in Heft 7,
S. aoz, meint die Redaktion der Schu-
lungshe}te fur die innerbet~riebliche
Schulung (Deutsche Verwaltungsakade-
mie ?Walter Ulbricht"):
Der Kollege Helmut Ilse empfiehlt, in Zu-
entweder zu Verallgemeinerungen Oder
zur I~onkretisierung von Tatsachen and
E:rscheinungen zu kommen. Dabei rnuf3
abet bedacht werden, daf3 eine 1;7ber-
ladung mit Graphiken and Skizzen ebetx-
so unvernuuftig ist wie das vollige Feh-
len. Die Aufgabe bcsteht eine:rseits dann,
die anschaulichste Skizze, die iibersicht-
lidtste Graphik, andererseits abet dar ridi-
tige Mali der Anschaulichkeit zu finder,
um dar Interesse and die Aufmarksamkeit
der Schulungsteilnehmer bei `den behandel-
ten Fragen zu erhShen and ein noch bes-
seres Verstandnis zu erzielett. Wir haben
bei dem Thema ?Aufgaben and Bedeu-
nmg dot Landwirtschaft in der Deutsdlen
D,emakratischen Republik" (Heft 46-48)
einer Vc~rsuch gemacht. Ist er g?elungen?
kunft im Schulungsmaterial meter als bis-
her graphische Darstellungen, Skizzen,
Karten and ahnliches zu verwenden. Wir
werden dicsen Hinweis befolgen, denn die
Anscltaulichkeit - ihre Formen konnen
Behr vesschieden sein - ist ein sehr wich-
tiges Mittel, das aktive Denken der Schu-
lungsteilnehmer systematisch zu entwik-
keln and sic dazu anzuregen, von Bich aus
Fredo Kriebus, der durch seiner Beitrag
in Heft q, S. rr7, die lebh.a f to Diskus-
sion abet die ?trockene" Schulung er-
offnete, ergdnzt die Ausfuhrungen von
Ilse wie f olgt:
Die Zustimrnung der Kollegin Ziewitz
?Wir Sind damit einverstanden, daf3 meh~r
Anschauungs- and Lehrmaterial verwen-
det wird als bisher" klingt nidxt ge:rade
sehr e,rfreut. Geande die fiir die Du.rch-
fuhrung der Sdnilung verantwortlichen
Stellen sollten sick bemuhen, die Anschau-
lichkeit der Schulung durch Anregungen zu
unterstutzett, Etwa dadurch, daf3 geeignetc
graphische Darstellungen zu den jewei-
ligen Themen, deter Wiedergabe durch
den Zirkellehrer ohne grof3e Muhe an
einer Tafel crfolgen kann, bereitgestellt
werden. Es ist bestirntnt wichtig, die
Methode der Schulung griindlich zu untor-
?. Bucher. Dabei wird man zweifellos aus
den padagogischen Erfahrttngen, die man
in der Sowjetunion gemacht hat, lernen
konnen. Fur die Verwendung von An-
schauungsmatcrial spricht beispielsweise
folgender Versuch: .
x. Erklarungen, die von Versuchen in der
Klasse begleitet waren, warden von 9 x Pro-
zent der Schuler behalten and in ihren
Hefter wiedergegeben.
z. D,iesclben ErlIarungen, die jedoch nicht
von Versuchen begleitet, sondern nur
durch Bilde:r illustriert waren, behielten
po Prozent alley Schuler.
3. Dieselben weder durch Versudie noch
durch Gilder illustrierten Erklarungen be-
hielten and gaben nur 24 Prozent aller
Schuler wieder (Jessipow-Gontscharow,
Padagogik, y. Kapitel, ~ g).
Sichcr wart es von Vorteil, wcnm sick be-
sonders die Kreisreferenten fur die inner-
betriebliche Schulung Gedanken daruber
machen wu.rden. Selbstverstandlich darf
das ?Anschauen" nicht Selbstzweck sein
odor werden, sondern nur Illustrierung
and Erlapterung zum Seminar, dessen Stoff
so leichter crfaf3t and bcsser behalten wer-
den kann.
Verwaltungsvereinf.achung durch Abbau
der Rationierung
zu den in den He f ten a and q~rg fz ge-
fiihrten Diskussionen nimmt das Mini-
sterium fur Handel and Versorgung ab-
schlie fiend Stellung:
Auf einer Tagung samtlicher Leiter der
Landeskartenstellen warden auch d:ie. von
Ihuen angeschnittenen Probleme bespro-
chen. Die Entwertung des Markenruck-
laufs durch den Einzelhandel wurde fur
falsdt gehalten. Es wurde geltend ge-
macht, daf3 dadurch jede o~rdnungsgemai3e
Y7berprufung der abgelieferten Marken-
bogen auf. richtige Einordnung der Mar-
kenwerte un;moglidi gemacht wurde, Weil
die Absclinitte nach der Entwertung un-
leserlich Beier. Eire TJberpriifung wurde
unter dicsen Umstanden meter Zeit erfor-
dern, als die Entwertung durch die Kar-
tenabrechnungsstellen bisher beanspruchtc.
Ganz besonders wurde abet die Feststel-
lung von gefalschten Ma.rkenabschnitten
erschwert werden.
Zur Familienkartei ist zu sager, daf3 rich
diese Frage hauptsacl~lich' auf dar Land
Thuringen bezieht, weldtes in eigener Zu-
standigkeit d,ie Ausgabe der Lebensrnittel-
kartetx in grof3eren Gemeinden and Stad-
ten an Hand der Familienkartei geregelt
hat, wahrend in anderen Gemeinden die
Ausgabe auf Grund der ublichen Ausgabe-
listen erfolgt. Ab Jul,i x9Sx rniissen uber-
all wegen der Vereinfachung des Ka.rten-
systems and der daraus hervorgehenden
Umstellung des Ausgabeverfahrens Aus-
gabelisten benutzt werden.
Riesa macht nochmals Vorschldge
Nach unserer nochmaligen Auf f orde-
rung in Heft 7, S, r93, duflert Bich das
Ministerium fur Handel and Versor-
gung der Deutschen Demokratischen
Republik zu den Fragen der Lebensmit-
telkartengestaltung (Heft q, S. zoo,
Heft 7, S. zg j):
Der Vorschlag des Kollegett Riedel war
unserem Ministerium dLrekt zugegangen.
Wir hatter das Faclxreferat veranlaf3t, eine
grundsatzliche Stellungnahm?e ztt den bis-
her eingegangenen Verbesserungsvorschla-
gen fiir die Gestaltung der Lebensmittel-
karten auszuarbeiten. Diese Stellungnahme
haben wit unserer Zeitschrift ?Der Han-
del" zur Veroffentlichung ubermittelt, Die
vonx Kollegen Riedel beanstandete Ver-
mehrung der Lebensmittelkartcn um wei-
tere fiinf Snick stellt nur eine fur den Mo-
nat Juni zutreffende 1;7bergangsregelung
.dar. Es warden fur dicsen Monat erst-
malig die Grund- and Zusatzkarten a.ls
selbstandige Karten nebeneinander auf
eiuem Blatt gedruckt. Ua fur Teilselbst-
versorger die jeweilige Teilselbstvers~orger-
eigenscltaft nur auf die Grundkarte ange-
rechnet wird, muf3ten im Juni samtliche
Zusatzkarten auch einzeln vorhanden sein.
Obwohl die Vereinigung der Grund- mit
den 'Zusatzkarten fur die Kartenausgabe
and insbesondere fur die Bevolkerung
Vorteile mit sick bringt, .ist diese Maf3-
nahme jedoch nur als eine halbe zu be-
zeichnen, wenn nicht gleiclxzeitig auch die
Teilselbstversorgerkarten abgeschafft wer-
den. Hierzu noch besteheitde Meinungs-
verschiedenheiten einzelner Stellen waren
die Grande dafu.r, daf3 dies fur Juni noch
nicht gesclxehen konnte. Auf Grand der
auf der Arbeitstagung der Landes- uttd
Kreiskartenstellenleiter am xi. Juni x9Sx
erzielten C16ereitistimmung Sind dann fur
den Monat Juli samtliche Teilselbstversor-
gerkarten in Fortfall gekommen, so daf3
also ab Juli (oltne Quartalskarten) nut
noch xf bzw. z7 Lebcnsmittelkartensorten
zur Ausgabe gelangen. Wir bcdauern, daf3
der Kollege Riedel zu dieser Arbeits-
tagung von der Landesregierung Sachsen
nicht hinzugezogen wurde,
Des weiteren wurde die Einfiihruug einer
Vierteljahreskarte Bowie der Einbau der
Abschnitte der Zusatzkarten in die Grund-
karte vorgeschlagen. Bei den eingehenden
Ausspracheti mit den Liindern and Krei-
sen iibe.r die versd~iedenen Moglichkeiten
zur Vereinfachung des Kartensystems ist
die Frage des Druckas einer Mehrmonats-
karte standig behatxdelt worden. Wenn
nach vielem Fur and Wider doch zunachst
bei der allrnonatlichen Ausgabe der
Le,bensmittelkarteti verbliebeti werden
muf3, dann deshalb, Weil- bier die Frage
der Sicherheit von entsdxeidender Bedeu-
tung ist. Dieser Gesichtspunkt allein
zwingt uns dazu, trotz manchor Vorteile
der Mehimonatskarte?n im gegenwartigen
'Leitpunkt davon abzuschen, wobei nicht
ttnerwahnt gelassen sein soil, daft auch die
Ausgabe der Karten, die Einstufung and
die Bevolkerungszahlung durch den Druck
einer Mehrmonatskarte sehr unguustig be-
einflufit wird. Auf3erdem worden auch
Planungsgriinde nicht fur die Einfiihrung
einer Vierteljahreskarte spsechen.
Der Einbau der cinzelnen Abschnitte der
Zusatzkarten in die Grundkarte laf3t Bich
nach der obenerwahnten Anrechnung dex
Teilsclbstversorgereigenschaft nicht ver-
wirklidtcti.
?Warum noch Entwertung des Marken-
rucklaufs?"
Die Diskussionen in den Hef ten a and
? Bowie die Ausfuhrungen des Kol-
legen Heinz Rexhausen in Heft f,
rg fz, S. r4~, veranlaJlten dar Ministe-
rium fur Flandel and Versorgung der
Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
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Deudschen Demokratischen Republik
zu f olgender Stellungnahme:
Wir haben die Regierungen der Lander
veranlaf3t, nach Prufung alley hierlrei aus-
schlaggchendeu Paktoren einen entspre-
dienden V orsch.lag zu unterbreiten, dabei
abcr die Grundlage zum Wegfall der Mar-
kenentwcrtun.g, also das Vorhandensein
diebessicherer Aufbewahrungsraurne, zu
schaffen. Diese Grundlage ist natwendig,
da nur ein Teil der Kreise den Marken-
riidslauf ciumal im Monat, ein auderer
Teil ihn aber in kurzeren Zei?tabstanden,
alsn nach der Gultigkeitsdauer der iLebens-
mittelkartenabschnitte abrechnen 1a13t. Die
Landesregi~erungen Sind in ihrer Stellung-
nahme uber dcn Wegfall des Entvrertung
geteiltcr Meinung. In einer Arbe-itsbera-
tung mir dcn Landeskartenstellenleitern
wird das gauze .Problem nochma~ls ein-
gehend durchgesprochen werden, um zu
einem abschlief3enden Ergebnis zu ge-
langen.
G ut~~s ~ e~~~e s
IX. Vom Verhfiltniswort
Verschiedene Beziehungen, die die. Dinge
zu einer HHandlung, einem Vorgartg oder
untereinander .einnelunen konnen, werden
bereits durch die vier Falle des Ding-
wo.rtes ausgedriidct. (Siehe Heft :z~tgSt,
S. S6.) Sind diese Beziehungen aber raum-
lidier,i zeitlidie.r, ursachlicher oder der-
glcidlen Natur, so bedient rich die Sprache
zu ihrcr Kcnnzeichnung der Verhaltnis-
worter.
Da die Vcrhaltnisw&rter im allgemeinen
vor dem Dinigwort stehen, hat man ihnen
den Namen Prapositionen gegeben (Prae-
positi-o = Vorausstellung). Allerdings kon-
nen ism Deutschen einige Prapos~itianen so-
wohl vor- als auch nachgestellt werden
(gegenuber dem Haus -dem Haus gegen-
uber, wegen des Wetters -des Wetters
wegen). So harmlos and unansehn,lich die
Verhaltnisworter amnuteu, said sic den-
nodi von grof3er Bedeutung and nidtt sel-
ten die Ursache vieler Fehleu?. In trotzigem
Eigensinn beharren die Verhaltnisworter
darauf, dai3 rich das Dingwort genau nach
ihnen richtet. Das Verhaltniswort sch~reibt
dem Dingwort tyrannisdt vor, in welchem
Fall es zu stehen hat. Man sagt dafiir: Das
Verhaltniswort ?regiert" einen bestimm-
ten Fall. Eingeteilt werden die Verhaltnis-
worter nach dem Fall, den sic regieren.
Den 4. Fall verlangen: durdt, fife, um,
ohne, gegen and wider. Dabei is.t zu be-
achten, daf3 im Unterschied zum Um-
standswort wiede~r (nochmals) das Ver-
haltniswort ?wider" ohne ?e" geschrieben
wird. Auch fist darauf zu achten, daf3
?wider" nur in feindlichern Sinne ge-
braudx wird, irides ?gegen" sowohl in
freundlichem als auch feindlichem Sinne
stehen kann. Man kann also sagE:n: Wier
kampfen gegen oder wider derv Biiro-
kt?atismus. Er wurdc gegen oder wider
seinen Willen in diese Sache verwidcelt. Er
verstief3 gegen oder wider die Ano~rdntt,ng.
Aber ~nu~r: Er war freundlich gegen rniclt ''
and hilfsbcreit gegen jedermann. Wenn die ',
Riditung auf einen Ort hin bezeichnet ,
werden Boll, gebraucht man nur ?gegen"
bzw. ?gen": Er pilgerte gegen (gen) Not?- ,
den. Das Haus liegt von hie:r aus gegen
(gets) Osten. - Fiir manche ist es ratsam,
si.ch besonders den 4. Fall nach ?ohne" ein-
zupragen: Ohne eine Befiirwortung ..., j
ohne eine beglaubigte Abdrrift ..., ohne '
mich, ohne dick! Sodann sei loran er-',
innert?: Bei dttrchs (dwrch das), furs (fiir'',
das), ums (um das) darf kein Fehlhakchen
(Apostroplr) stehen, weil es sick bier u~m
eine Verschmelzung and nicht um den I
Ausfall eines Lautes (Sag's Taut! Gesteh's
ein!) handelt.
Mit dem 3. Fall werden vorbunden: mir, '
nach, nachs.t, nebst, samt, bei, seit, von, '
zu, zuwider, entgegen, gegenuber, aus,
auf~er, binnen, gemal3, zunachst and trotz. i
Binnen, zunadtst and trotz werden zu-
weilen auch mir dem z. Fall verbunden:
Binnen einem Zeitraum oder eines Zeit-'
raumes von...; er saf3 zunachst dem Fen-
ster oder des Fensters; trotz grof3en oder
gaof3er Bemuhungen, Entgegen, gegenuber,
gcmaf3 and zuwider konnen sowohl vor
als nach ihrem Hauptwort stehen: Ent-
gegen dem geltencien Recht ... Dem gcl-
tenden Recht entgegen ... Gema(3 Ihrem
Wunsch ... Ihrem Wunsch gemall ... Fest
mu13 man rich einpragen, daf3 ?nach" stets',
den 3. Fall erfordert: Nach unserem Er-,
achten bzw. unserem Erachten nach ...;',
dock rife: Unseres Erachtens nach ... Auf
die Frage: ?Wohin?" darf niemals mit',
?bei" geantwortet werden. Also: Komme';
zu mirl (Keinesfalls bei midi!) Besondere'.
Aufinerksamkeit erfordert die Anwendung;
von ?auf3er": Auf3er mir and meinem;
Freund war nicmand anwesend, Auf3er!
dem Vertretcr der Rcgierung sprach nic-
mand. Idr geriet aui3er mir. Dagegen heif~a
es richtig: Ich kennc nicmand hier, auf3er',
dish and define Frau. Er hat alle beleidigt,,
aul3cr mich and meinem Bruder. ?Auf3er"',
fist namlich in diesen Satzen einBindewart,'
and der 4. Fall fist abhangig von den Ta-'
tigkeitswortern kennen and beleidigen. -
Besonders zu merken Sind die fonm,elhaf-I
ten Wendungen: auf3er Landes g~ehen, et-j
was auf3erZweifel, auf3erTatigkeit setzen.'
- Schlimme Fehler Sind: Mein Lager in'.
Rauch- and Schnupftabake(!), Aufbewah-,
rung von Fahrrader(!), Unser Angebot in'
Ersatzteile(!).
Je nachdem, ob ein ortlicher Ruhepunkt',
(Wo?) oder die Bewegung (Wohin?) ge-',
mcint fist, regieren folgende Verhaltnis-''
w&rter den 3, oder 4. Fall: an, auf, hinter?
neben, in, uber, unter, vor and zwischen.'
Also: Die Akte liegt auf dem Tisch. Ich'
lege die Akte auf den Tisch. Die Sekre-'
tarin sitzt im Vorzimmer. Gehen Sie bitte'
in das Vorzimmer! Mein Kollegc stand;
neben mir. Er stellte Bich neben mich.!
Selbst wenn die eigentliche raumliche Be-'.
deutung nicht genau erkennbar fist, laf3t;
side ein Unterschied von Ruhe and Rich-'
rung fes~tstellen. Soll ein Verharren in
eincr Tatigkeit oder einem Zustand be-',
zeichnet werden, wendet m.an den 3. Fall'',
an: Er halo an seiner Meinung fcst. Ist
das Ziel Oder die Richtung ciner Tatigkeit
gemeint, verwe~ndet man den .;. Fall: Er
halt sick an di~c Vorschrift. Bci Zcitbcstim-
mungen steht der 3. Fall in der Regel auf
die Frage: Wann? Im Winter, im Dezem-
ber. Den 4. Fall erfordert die Frage: Wie
Lange? Bis in die Nacht hmein. Uber dcn
Termin hinaus. Von g~cbrauchlichen Wcn-
dungen merke man im 3: Fall: Vor ahem,
vor allen Dingen, unter solchen Umstan-
den, in dieser Hinsidrt, in dieser Weise;
im 4. Fall: T7ber allc Erwarttungen, fiber
alle Maf3en, fiber alle Begriffe, auf diese
Weise.
lien z. Fall regieren die Verhaltnisworter:
unweit, mittels, kraft, wahrcnd, Taut, ver-
moge, ungeadttet, oberhalb, unterhalb,
innerhalb, auf3erhalb, dicsseit(s), jenseit(s),
ltalber(n), wegen, um - willen, start, Tangs,
zufolge and trotz. Der 3. Fall bei ?trotz"
wurde schon erwahnt. Wenn bei: ?zufolge"
das Hauptwart voransteht, ist der 3. Fall
erfoxderlidi: Ihrem Wunsche zufolge -
7_ufolge Ihres Wunsches... Ihrem Ein-
spruch zufolge - Zufolge Ihres Ein-
sprudies . Bci ?Tangs" kann man auch
den 3. Fall varwenden: Langs dem Ufer,
Tangs dem Korridor, Tangs dem Fenster.
?Halbea" wird immer nachgesetzt (der
Wahrheit halber), ?wegen" kann sowohl
vor als nach demHauptwort stehen (wegen
des Termins -des Te~rmins wegen). Ge-
};en die Anwendung des z. Falls wird hau-
fig s,chwer gesiindigt. Wie oft liest man:
Geschlossen wegen Todcsfall(!), Ausver-
ltauf wegen Rau~mmangcl(!), wegen Um-
bau(!), wegen Umzug(!), verurteilt wegen
Diebstahl(!), wegen Betrug(!) usw. Ganz
falsch auch ?wegen mir" anstatt: meinet-
wegen. Wie oft port man: Wahrenddem,
wahrcnd dem Krieg, start einem Ange-
bot .. , fur: wahsenddesscn, wahrcnd des
Krieges, start eines Angebotes! Die Scheu
vor dem ?s" deg z. Panes g?eht so weir, daf3
ein falsches ?von" eingesetzt wird in: Un-
fern von de!m Darf, unweit von. dem Berg,
oberhalb van Dresden, diesseit(s) von dem
Flusse ....start unfern des Dorfcs, unweit
des Berges, oberhalb Dresdens, diesseit(s)
des Flusses. Richtig muf3te man sagen:
Diesseit des Flusses, denn diasseit fist das
Verhaltniswort, dagcgen ?diesseits" ein
Umstandswort. Der Unterschied wird je-
doch kaum beachtet. Es fist nutzlos, da-
gegen anzukampfen.
Auf3er den genaunten Prapositionen gibt
es eine Anzahl prapositionell gebrauchter
Worter, die man in gutem Schriftdeutsch
unbedingt vermeiden sollte: seitens (von),
anlaf~lidt (bei), behufs (zu), hinsichtlich
(fur oder wegen), bezuglich (uber), zwecks
(zu, fife, uber) and das angcklitte,rte -scits
(unsererseits = von stns aus, bc:hardlichcr-
seits = von der Behorde).
Die Verhaltnisworter driidcen die mannig-
faltigsten Beziehungen aus and bereichertt
and beleben dadurch die Sprache. In ge-
a?adezu tyrannischer Weise verlangen sic
nach einem bestimmten Fall. Daher fist die
Beherrschung der Prapositionen ein vor-
zuglicher Prufstein sprachlich?er Gewandt-
heit and Sicherheit. Dr. A. B.
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Stichwortverzeichnis
A =nur Ausgabe A, B =nur Ausgabe B
Abredtnungsverfahren - im Fernmelde-
wesen 264
Arbeiispl&ne im Dor( B 254
Arbeilsweise -Verbesserung der 242
Bauernberafungen - Vorbereilung der .. B 254
Berichtersiaftungen .241
Berlin -Wohnungsbau A 252
Berufsbeamfentum 244
Brigadearbeii - steckengebliebene . 264
8odenreform - 6 Jahre . ?. B 251
Bonner Separafs}asf 243
BOrokraiendautsch 267
Dil(erenziarung B 253
Direkfive -fur Aufsiellung des Sfaais-
haushalisplanes 246
Ehrenatnfliche Milarbeiiar - Sdtulung der 242
Ehrenamtliche Verwaltungshelfer - Schu-
lung der 263
Eigenbedarf - R?umung wegan . 267
EisenhOttenkombinaf Osf 248
Eriehrungsaustausch uber Verwaltungs-
srbeit A 259
Erfassungsrechl - Burgermeisfer im B 253
Ermsleben - Karioffelkefersuche 8 252
Erzeugerkartei - Fiihrung der B 254
Ferkelverfeilung - Vorschlag tiir B 259
Finanzplan -der Srtlichen Indusirie 246
FreundschaHsvertrage A259
Friedhofsordnung B 260
Fiinfjahrplan - Schwerpunktaufgaben des .246
Geldkontrollziffern 246
Gemeindeverfretersitzungen 247
Gemeindeverfrefersifzungen - Durdifiih-
rung von B 258
Gemeindevertrefung - Finanzausschuf7. 247
Gesefze and Verordnungen , 264
Gewerksdtaftsarbeit s A 256
Gorlitz -Wohnraumlenkung A255
Grofyenhain - Freundscha(fsvertrage A259
GrOnlandbeweriung B 255
Grundsfeuer 263
Haushaifsplan 247
Haushaltsre(orm 247
Hohburg, Kreis Grimma - Gemeinde-
verfretung 8 258
Imperialistan - Handlanger der . 243
Innerbefriebliche Schulung 247
Kanalgebiihren 263
Kertoi{elks"fersuche B 252
Krafffahrer - Enfwidclung der A257
Kriegsvorbereitung 244
Leipzig - Schweinemasl - A262
Luckenwalde -Poliklinik , A261
Magdeburg -Poliklinik. A260
Mecklenburg -Schulung in der DNB 266
Meifyen -Wohnraumlenkung . A255
Mengankonirollziffern 246
Minisferien ~ Gewerkschaftsarbeit in A256
Moskauer Sowjefs A 258
Nechgebiihren 267
Nshrungsgiifer - Veriragssystem tiir 265
Niesky - Freundschaffsverlrage A 259
Normenkatalog 246
Oderbruch - Aufbau im B 256
'Ortliche Indusirie -Finanzplan . 246
Orfssatzung - Friedhofsorcnung B 260
Ortsslafuten 263
Oserau; Kreis D3baln ~ Kartoitelkiifer-
sudte B 252
Pauschalverlrag 264
Polen - Wirtschaftliche Enewicklung inr
Dorf B 260
Poliklinik in~ Luckenwalde A261
Poliklinik in Magdeburg A260
Projektierung -Wohnungsbau A251
Raumung - wagon Eiganbedaris 267
Rechespflege um Karfoffelkii(ersuehe B 252
Eine der wichttgsten Publikatlonen desJahres ist dle Schriftenreihe
?DER Fi~NF~AHRPLAN"
Sie gibt einen ausfiihrlichen f7berblick uber Theorie and Prazis
alter Planaufgaben der einzelnen Wirtschaftszwelge and stellt
somit eine wertvolle Hilfe bet der Durchfiihrung des Funfjahr-
planes der
Es arschelnen 16 Heke
1. Methoden der Wlrtschaksplanung
2. Forschung and Technik In der Wlrtscha(tsplanung
3. Die Entwidklung der Masaenlnltiative zur Erzielung
hoherer Arbeltsleistung -
4. Die Arbeitskrdkeplanung and die Stelgerung der
berufllchen Qualitilt
5. Die Materialversorgung
6. Dle Sdrwerlndustrie
7. Der Maschinen6au
8. Die Lelchtindustrfe
9. Dia Nahrungs- and GenuBmittelindustrle
10. Die Landwlrtsdraft and der Wlrtschaftsplan
11. Dle neuen Aufgaben der Forstwlrtsdtaft
12. Das neue Bauschaffsn and dle Bauwirtschaft
13. Der Handel and die Versorgung der BevSlkerung
74. Der Verkehr and des Transportwesen
15. Das Post-and Fernmeldewesen
16. Dar Aufbau elver demokraNschen Kultur
Heft 1 t Ist soeben erschienan. Dla Hefte B,. 9, 10,12 and 14 erschelnen Im III.
Ouartal 1951, ally iibrigen Hefte erscheinen Im IV. Quartai.
Der Umfang der Hefte betr.Hgt 80 bis 150 Selten, der Prels etwa 1,- bls 1,60 DM.
Bitte, geben Sle schon haute Ihre Bestellung bet dam Verlag Oder balm Budr-
handel suf. -
Fgr viola unserer Verwaltungsangestellten, Gewerkschafts- and Wfrtschaftsfunk-
tionttre wird der Besitz der ganzen Schriftenrelhe eln uner18811dtes Hllfsmittel zur
LBsung Ihrer Aufgaben seln.
VERLAG DIE WIRTSCHAFT
Berlin W 8, FranzSsische Stra(5e Nr.53-55, Sammelruf 42537b
WIR BITTEN UM IHRE MEINUNG!
1. Ist dle Besprechung der Gesetzo and die Anleitung zu ihrer DurchfOhrung im
?Demokratischen Aufbau" zufrledenstellend?
2. Ist dle Ausdrudrswefse In den Artlkelo allgem?In verst8ndlidr?
7. Mohr praktische Anleltung Burch Blldberichte? -_
Rafaschisletung 243
Remilitarisierung 243
Riess -Wohnraumlenkung A255
Riicknifz, Kreis Grimma - Gemeinde-
verirefung B 258
S'dtafaufzuchf - Verbesserung 259
Schulung der ehrenamflichen Mifarbeiter . 242
Schulung - in der DNB Mecklenburg 266
Schulung - innerbetriebliche 247
Schweinemast in Leipzig A262
Schweinemast - vertragliche 264
Schwerpunkt I 248
Separalstaat - Wesfdeutschiand .- 244
Sowjefs - Kommissionen der . A258
Sprachfage der Varwalfungen 242
Sfeaishaushalfsplan -die Aufgaben des . _246
Sera Fyenverfrauensleute 263
S1raf7enwesen - Neuordnung des 266
Unfermieie - Berechnung der B 262
Verbesserung der Arbeitswaise 242
Verbasserungsvorschlage 268
Verbesserungsvorschlage fur Viehauizucht B 259
Verorclnungen - Bekannfgabe : B 26t
Verordnungen - Gesetzo and 264
Verwalfung - Erfahrungsaustausch A 259
Varwalfungen - Sprechtage der . 242
Verwalfungsarbeit -Verbesserung der A 262
Verwallungshel(er - ehrenamtliche 263
Viehauizucht - Verbesserung der B 259
V8lschow bei Demmin - Gemeinde-
veriretung B 258
Volksbefragung 241
Volkskorrespondenten 269
Wahlgesafze - reakfionare 243
Wasserversorgung B 259
Wssserwirischaft - Herbsiarbeifan fn der B 252
Weifjbuch 243
Wesfzonenverwaltung 244
Wohnraumlenkung A255
Wohnungsbau A 251, 252
Zenfrelbudthalfung B 261
wo beschditigt?
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Approved For Release 2002/08/15 :CIA-RDP83-004158010200100003-3
OFFENE STELLEN
Einstellung der Arbeitskr&fte erfolgt our Uber das iirtlidi xustandige
Amt fur Arbeit and Sozialfiirsorge
Diplom-Vollkswirt
zum baldigen Antriit gesucht. Promotion Bedingung.
Besoldung erfolgt oath der Verg.-Gruppe I des Tarifvertrages,
Aufgabengebiet: Gesundheitsplanung, Medizinalstatistik, Wirt-
schaftsplanung des Gesundheitswesens, volkswirischaftliche
Weiterentwicklung der soziaben Medizin, Bearbeitung der
tikonomisch - sozialen Verhalinisse fur eine fortschrittlich-
demokratische Gesunafheitspolitik.
Bewerbungen nit Lebenslauf, poliiische Beurteilung, :!eugnls-
abschritien erbeiien an:
Dle Dlrekioren Prof. Dr. H. Redetxky, Prof. Dr, E. Holstein,
Zentralinstitut fUr Sozial- and Gewerbehygiene,
Berlin-Lichtenberg, Naldnerstrabo 42.
Beim Rat der Stadt Halberstadt (st die Stelle sines
Arthitekten (Staciipianung)
zu besetzen. Gefordert wlyd: Abschlulf3 einer Diplom-PrUfung oder
glelchwertige Kenntnisse and Erfahrungen im Stt9dtebau and fort-
schrittliche gesellschaftliche Einstellung. Bezahlung erfolgt Hach
Gruppe 2 desTarlfvertrages IG VBV. -Bewerbungen nit Lebenslauf
werden erbet. an den Rat der Stadt Halberstadt, Personalabteilung.
Das Stadtkran~Cenhaus Kirchberg/Sa. sucht zum sofortigen Antrtt
erfahrene Operatlonsachwestern
Stetionsschwestern
Yoll?Schwestern
SUuglingsschwestern
med.-teehn. Asslstentin
VergUtung erfolgt n. TariC Bewerbung. nit den Ublich. Unierlagen
slnd an den Rat der Stadt Kirchberg/Sa., Personslamt, xu richten.
.. .................................:............................................................................................
W
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FUr den Wie