SOLLEN UNS FERNE VOLKER BESCHAMEN?
Document Type:
Collection:
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP83-00415R010200020007-8
Release Decision:
RIFPUB
Original Classification:
K
Document Page Count:
43
Document Creation Date:
December 14, 2016
Document Release Date:
July 11, 2001
Sequence Number:
7
Case Number:
Publication Date:
October 20, 1951
Content Type:
NSPR
File:
Attachment | Size |
---|---|
CIA-RDP83-00415R010200020007-8.pdf | 12.04 MB |
Body:
Approved For Release 2001/09/10 : CIA-RDP83-00415RO10200020007-8
34 Jahre sowletische Friedenspolitik
Die Sowjetunion, der beste Freund. des deutschen
Volkes im Kampf urn die nationale Einheit
Teilnehmerkarte
zur 34. Jahresfeier der GroBen Sozialistischen Oktoberrevolution
am 7. November 1951 - um 20.00 Uhr - In der
Ernst-Merck-Halle - mit Hulturprogramm
Um 18.30 Uhr Fackeldemonstration
ab Bahnhof Sternschanze
Gesellschaft
fur deutsch-sowletische Freundschaft
Unkostenbeitrag 0,20 DM
Drui: Aisi.r?Druct GmbH., Homburg 36
Fur gesamtdeutsche Wa11llen.
Wer ki nnte dagegen sein?
Jeder friedliebende Deutsche unterstiitzt den Vorschlag der
Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik an
den Bundestag fur eine gesamtdeutsche Beratung fiber die
folgenden 2 Fragen:
1. Uber die Durchfiihrung gesamtdeutscher freier Wahlen fur
eine Nationalversammlung zur Schaffung eines einheitlichen,
demokratischen, friedliebenden Deutschlands.
2. Uber die Beschleunigung des Abschlusses eines Friedens,
vertrages mit Deutschland.
Deutschland braucht Friedenl
Nur die demokratische Einigung Deutschlands and der
AbschluB eines Friedensvertrages mit ganz Deutschland
ist eine sichere Gewahr fiir die Erhaltung des Friedens.
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Nur flit unsere Mitglic'derl
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Deut" -Sowjetische
FREUN DSCHAFT
ZENTRALES MITTEILUNGSBLATT DES PRASIDIUMS DER
,,GESELLSCHAFT FOR DEUTSCH-SOWJETISCHE FREUNDSCHAFT", DUSSELDORF
Zum Monat der Deutsch- Sowjetischen Freundschaft
Treffen der sowjetischen and westdeutschen Jugend in Berlin-Kiipeniek. Hier wurde ein
licher Freundschaft geknupft
estes Band unerschiitter-
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Wie ich ein Freund
der Sowjetunion Wurde
Unter dieser Ueberschrift werden wir an dieser Stelle
laufend Beitrage vcroflenttichen, die schildern sollen, wie
Mitglieder der Gesellschaft die Bedeutung der Sowjetunion
als starksten Friedensfaktor erkannten and sick von der
Einwirkung der Antisowjethetze freimachten. Wir bitten
alle Mitglieder and Freunde, uns Beitrage Ric diese Spalte
einzusenden.
Es ist nosh gar nicht so lange her, da wuBte ich genau
so wenig von der Sowjctunion and ihren Menschen, wie
heute noch viele Menschen der westlichen Welt unklare
Vorstellungen haben fiber das Land, in dem die Menschen
dem Komniunismus entgegengchen.
Meine Freundschaft zuni groBen Sowjetvolk, zu seinen
so herrlichen Menschen, entwickelte sick in einigen Etap-
pen, in denen ich immer mehr die Ucberzeugung bekanr,
daB nur Freundschaft snit diesem Land des Sozialismus
unserem Volke dienlich scin kann.
Ucberblicke ich heute die Entwicklungsstufe meines Er-
kennens, so mug ich gestehen: es hatte alles viel schneller
gehen konnen, hatte ich nicht auch einst an den ,Bolsche-
wismus-Welt.feind Nr. 1" geglauht.
Es war am 8. April 1945. Noch hore ich heute die Deto-
nationen der anglo-amerikanischen Bombcn, die Konigsberg
derv Erdboden gleich machten. Es war Wahnsinn, weiter
zu kiimplen. Ich Bing in die Gefangenschaft. Viele arin-
nern sich an die endloslangen Gefangenenkolonnen. Ich war
ciner tinter ilmen, die mit pochenden lerzen in den Beihen
marschierten and daran dachten: ,Wche, wenn der Busse
mit uns 71as tnacht, was wir mit ihm gemacht haben!" Aber
alles Horzklopfen war unnotig. Wir marschierten, machten
Bast, marschierten wieder, bekauien Verpflegung, die erste
warme Verpflegung nach drei Monaten, and versuchten, die
ersten Gespriiche mit den Bcglcitposten anzukniipfen. Ich
hatte keinen rechten Mut dazu and schritt mit hiingendcm
Kopf der wiirmenden Aprilsonne entgegen. Vorne gelite cin
langgezogener Pfi?f - Marschpause. Auch ich sank miidc
nieder. Meine Lippert waren trocken, mich durstete. Fiin#
Meter vor mir, am Abhang, schimmerte Wasser, trub and
schmutzig in Sonnenschein. Viele der Mitgefangenen Bin-
gen zu diesem Bach and schopften mit den I35nden das
trube \Vasser. Sic taten es trotz or Warnungen der Posten,
denn uberall lagen verweste Tierkadaver. Ich rig mich zu-
sa.ntmen, wollto mcincn Korper kciner Seuchengefahr aus-
setzen uud durstete weiter, his ich dem langen, dicken Bir-
kenstatnni empor sah an dem ich sag. Mir viel der lange
Nagel cin, den ich vorher an der Strage aufgchoben hatte.
Ich langte nach einem groBen Stein von der Strage mid
vcrsuchte mit dem Nagel ein Loch in den Stamen zu bohren.
Es gelang mir nicht gleich, das Loch so grog zu machen,
daB der erfrischende Birkensaft in meine daruntergehaltene
Biichsc flog. Da vergrollerte sich ein Schatten neben mir.
Ein Wachposten, ein junger sowjetischcr Mensch sprach
much im gebrochenen Deutsch an: ,Kamerad Du gut! Nix
schlechtes Wasser - Gute Birkenmilch!" - Er klappte sein
Bajonett am Gewehr in die Hohe and bohrtc es in den
Stamm. Gleich flog das Birkenwasser in die Biichse and ich
trank and blickte dankbar zu. diesem Sowjetsoldaten hoch,
der mir nun so gut and freundlich vorkam.
Es vergingen Monate - Jahre. immer mehr kam ich mit
sowjetischen Menschen zusammen and fand stets gute Men-
schen. Ich vergesse nicht die kl.einen, von uns als Gefan-
gene so begrulte Gaben, Lind warcn es nur einige Zigaret-
ten. Da wurden wir.eines Tages zu einem Fulballwettspiel
einer anderen Lagergemcinschaft gefuhrt. Unser Begleiter
war ein sowjetischer Freund, der einst in diesem Lager,
in das wir gingen, unter den Faschisten die grausamsten
Erlebnisse hatte and als Skelett von der Sowjetarrnee be-
freit wurde. Er sprach zu uns wie zu guten alten Freun-
den, and kein Fmike von Hall sprach aus semen Worten.
So vergingen Jahre and mit jedem Monat erkannte ich
mehr, Wie falsch wir doch handeln, wenn wir immer am
Alten hangen bleiben. Ich bemuhte mich, mit Eifer etwas
fiber die sowjetische Literatur, caber das Theater in der So-
wjetunion zu erfahren. Ich borgte mir Bucher aus der La-
gerbiicherei and fand in diesen Romanen, in diesen Schil-
derungen den wahren and groBen Sowjetmenschen, so wie
er mir auf der Arbeitsstatte and uberall begegnet ist.
Naher kam die Zeit meiner Heiinkehr. Noch viele Be-
gegnungen bewiesen mir, daB ?die Sowjetmenschen es chr-
lich meinen, wenn sie zu cans sagten: Fahrt in Eure Heitnat,
crzahlt alles, das Gute and das Schlechte in unserem Land,
sprecht abcr davon, dal wir uns miihen, das Schlechte zu
bekiimpfen, and daB eines Tages nur mehr das Gute herr-
schen wird."
Das klang in mir nach, immer dachte ich daran. Ganz
besondcrs aber an einem Tage in der Heimat, an dem ich
zum amerikanischen GIG-Buro mute and an mich das An-
sinnen gestellt wurde, ich solle die Fabriken aufzeichnen,
in denen ich gearbeitet hatte. Ich weigerte mich. In diesem
Augenblick wullte ich: ?Nein, nun darfst du nicht weich
warden, nun muilt du zeigen, dal man als Friedensfreund
ein Land, das nur fur den Frieden schafft and dissen Men-
schen den Krieg hassen, diese Gemeinheit nicht begeht. Ich
schwieg and Bing stolz heim, dean ich hatte innerlich ge-
siegt and ich glaube, ich habe cin klein wenig von
dem Guten zuruckgegeben, was ich empfangen babe. Von
diesem Tage an war ich erst ein echter Freund der Sewjet-
union - ein Freund fur immer!
Lenz Rosenberger
Bad Beichenhall, liinckstr. 9
Inhalt:
Wie ich ein Freund der Sowjetunion wurde 2
Erklarung zum Vorschlag der Volkskammer 3
Mitteilungsblatt im Brennpunkt der Kritik . 4
Vorwiirts zum II. Kongreg . . . . . . . 5
Dem Monat der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft
entgegen . . . . . . . 6
Wer ist der Freund des deutschen Volkes? . . 8
Die Botschaft des sowjctischen Volkes an das ame-
rikanische Volk . . . . . . . . . . 10
Der Pakt von San Franzisco ist ein Kriegspakt . 11'
Keinen Mann and keinen Groschen fur den Krieg
gegen die Sowjetunion . . . . . . . 12
Die grogte a'.ler Lugen - Antisowjethetze . 14
Wer das ignoriert - ist ein Tolpell . . . . . 14
Wo gibt es personliche Freiheit? . . . . . . 15
Eine Liige zicht nicht mehr . . . . . . . . 15;
Worte mind Taten . . . . . . . . . 16
Der Wol.ga-Don-Kanal . . . . . . . . . 17
Das Neue . . . . . . . . . . . . 22
Das Angesicht der Erde wandelt sich . . . . . 22
Die beiden Linien der Weltpoii.ik . . . . . . 23
Amerikanische Argumente . . . . . . . 24
Die Sowjetunion verfolgt eine konsequente Frie-
denspoli ik . . . . . . . . . . . 25
Nie wieder mit der Waffe gegen die Sowjetunion 26
Aus der Organisation
Brief an eine tapfere Fran . . . . . 27
Sichtwerbung - ein wichtiger Teil der Agitation 28
Die Bedeutung der Leitsiitze fur unscre zukunf-
tige Arbeit . . . . . . . . . . 29
Die Landesorganisationen bei der Auswertuog
der W eltfestspiele . . . . . . . . 39
Freundschaft fur immer . . . . . . . . 31
Auszuge aus einem Brief . . . . . . . . 32
Der Schwur der Teilnehmer an den III. Welt-
festspielen . . . . . . . . . . . 35
2
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Gesellschaft fur Deutsch-Sowjetische Freundschaft
Prasidium
Dusseldorf, den 17. September 1951
Erklarung
Als Deutsche, die von tiefer Sorge um das Schicksal des. deutschen Volkes erft llt rind, begru1 en wir
den Vorschlag der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik auf sofortige Einberufung
einer gesamtdeutschen Beratung.
Dieser Vorschlag zeigt den Weg, auf dem es moglich ist, die drohende Gefahr eines neuen Krieges von
unserem Volk und Europa abzuwenden und den tiefen Wunsch aller ehrlichen Deutschen nach Frieden,
nationaler Einheit und Souveranitat zu erfullen:
?Fur ganz Deutschland freie, gleiche und geheime Wahlen fur
eine Nationalversammlung zur Schaffung eines einheitlichen,
deniokratischen, friedliebenden Deutschland festzulegen."
?Der' beschleunigten Abschlui3 eines Friedensvertrages mit
Deutschland und den darauffolgenden Abzug aller Besatzungs-
e
truppen aus Deutschland zu verlangen."
Zu diesem Vorschlag kann jeder ehrliche Deutsche nur aus vollstem Herzen ?Ja" sagen.
Das Prasidium der Gesellschaft fur Deutsch-Sowjetische Freundschaft, welche fur Frieden und Volker-
freundschaft eintritt, ruft auf:
Deutschel
Tragt die Botschaft der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik his ins letzte Haus I
Der Friede geht uns alle and
Darum mug jeder Deutsche, dem es Ernst ist um die Erhaltung des Friedens, hierzu seine Zustimmung
abgeben - laut und offentlich, damit die Welt den Willen unseres Volkes hortl
Wir fordern die sofortige Einberufung der gesamtdeutschen Beratung.,
Das Prasidium
der Gesellschaft fur Deutsch-Sowjetische Freundschaft
Diese 1Jrklarung des 1'rasidiums wurde an die Fraktionsfuhrer samtlicher im Bundestag vertretenen
Parteien sowie an alle bedeutenden Tageszeitungen Westdeutschlands gesandt.
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Mitteilungsblatt
im Brennpunkt der Kritik
Drei Monate - im August, September and Oktober -
ist des Mitteilungsblatt des Sekretariats des Presidiums
nicht erschienen. Das hatte naturlich seine Grande.
Es ist an dieser Stelle notwendig, kritisch and selbstkri-
tisch zu den Mengeln and Schwachen, die AnIaB zu einer
Analyse gaben, Stellung zu nehmen.
Zusammenfassend ergab die Analyse die Feststellung, daf
das Mitteilungsblatt als einziges Publikationsorgan der Ge-
sellschaft fur Deutsch-Sowjetische Freundschaft in West-
deutsohland den spezifischen Aufgaben unserer Organisa-
tion - Zerschlagung der Antisowjethetze als ideologisches
Mittel der Kriegsvorbereitung, Vertiefung der Freundschaft
zwischen dem deutschen Volk and den Volkern der So-
wjetunion, Unterstutzung des nationalen Kampfes unseres
Volkes als Voraussetzung fur den Frieden in Europa, sowie
Vermittlung von Tatsachen fiber die Sowjetunion - in nur
ungeniigender Weise entsprach. Der Inhalt fast aller fur
die Analyse angezogenen Artikel zeigte eindeutig, daft unsex
Mitteilungsblatt bisher keine klare Linie der Gescllschaft
vertrat. Darilber hinaus fielen aber auch nosh andere ent-
schcidende Mengel - zuruckznfiihren auf eben diese fch-
lende ]dare Ausri.;htung - schwer Jas Gewicht: unklare.
zum Til resignierende SchluBfolgerungen, falsehe Formu-
lierungen and in einem Falle sogar - im Artikel ,Tatsa-.
ehen`' (heft 3) cine objektivistische Tendenz. (Wir warden
hierzu noeh cincn besonderen Artikel vcroffentlichen, der
aberzeugend diese Tendenz 'aufdeckt. - Die Red.)
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daB solche entscheiden-
den Mringel die Aufklerungsarbeit des Mitteilungsblattes in
breiten Schichten der westdeutsehen Bcvolkerung stark be-
hindern. and einengen and den Kampf der Gesellsehaft fur
Volkerverstendigung and Prieden Ilihmen.
fisher war unsex Mitteilungsblatt n i e h t geeignet, alle
Schichten der Bevolkerung, unabhingig von ihrer parteili-
chen and weltanschaulichen Bindung zu mobilisieren. Dazu
zeigen manche Artikel eine Terminologie, die unserer Orga-
nisation mit ihren b e s o n d e r e n Aufgaben nicht ent-
spricht. Von cinigen positiven Ansetzen abgeschen liegen die
Schwachen des Mitteilungsblattes im Fehlen einer spezifi-
schen and kontinuierlichen Argumentation. Das Mitteiiungs-
hlatt ist bisher in keiner Weise - and das ist seine Aufgabe
-, zu einem Kampfmittel der Gesellschaft geworden.
inc lsFolge war die Tatsache, daB unsere Mitglieder
and Freunde der Organisation nicht ausreichend das
Schwergewicht unserer Arbeit erkennen, sich nicht Mar
genug in den Losnngen and Aufgaben unserer Arbeit orien-
tieren konnten. Ferner tnachten as die genannten Mengel
unmoglich, das Mitteilungsblatt zu einem wichtigen Mittel
der Verbindung innerhalb der Organisation, zwischen den
Leitungen and der Mitgliedschaft warden zu lessen.
Das Sekretariat des Presidiums hat selbstkritisch festge-
stellt, die Arbeit far das Mitteilungsblatt unterschetzt zu
haben. Das findet semen Ausdruck darin, daB seitens des
Sekretariats keine politische Themen-, keine Aufgabenstel-
lung entsprechend der politischen Situation, keine Anlet-
tung gegeben and keine Kontrolle durchgefuhrt wurde. Bei
keiner der bisher erschienenen Nummer konnte die politi-
sche Ausrichtung des Inhalts seitens des Sekretariats als
zentral leitendes and fiir die gesamte Arbeit. der Organisa-
tion verantwortliches Kollektiv erreicht warden.
Das Fehlen einer Redaktionskommission als v o r b e r e i -
t e n d e s Organ maehte sich ebenfalls negativ bemerkbar,
dean as blieb einem Mitarbeiter allein aberlassen, Inhalt
and Form der jeweiligen Nummer festzulcgen.
Auch die Mitarbeit seitens der Landessekretariate - cin
kritisches Wort ist hier ebenfalls angebracht - blieb -
wiederum abgesehen von einigen Beitregen - ern ,from-
mer" Wunsch der Redaktion, trotzdem immer auf die Mit-
arbeit der Liinderleitungen hingewiesen wurde.
Die eingegangenen Beitrege bestanden in der Hauptsache
aus Berichten fiber stattgefundene Veranstaltungen, Tagun-
gen u. a., and wurden zum grollten Teil ohne Kommentar
eingesandt. Die Redaktion, beziehungsweise das Sekretariat
des Preisidiums versaumte ebenfalls, eine Auswertung vor-
zunehmen, Erfahrungen auszutauschen, Anleitungen zur
Verbesserung der Arbeit zu geben. Gernde hier butte die
Stellungnahme durch die Landessekretariate, dutch die Re-
daktion, beziehungsweise das Sekretariat des Presidiums eine
wesontliche Verbesserung des Inhalts des Mitteilungsblattes
erreichen konnen.
Die Mitarbeit der Landessekretariate - gestiitzt auf eine
breite Mitarbeit der Kreise and Ortsgruppen - gibt erst
dem Mitteilungsblatt den spezifischen Charakter, dean die
Erfahrungen aus der Organisation liefern in Verbindung.mit
der politischen Aufgabenstellung des Sekretariats den Mall-
stab far die Methoden and den Stil unserer Arbeit.
Nach eingehender Prufung der aufgezeigten Felder and
Schwachen befaflte sich das Sekretariat des Presidiums in
einer Sitzung mit der Verbesserung der Arbeit am Mittei-
lungsblatt, nachdem noch einmal Charakter and Aufgaben
unseres Organs umrissen wurden. Sic lauten:
Das Mitteilungsblatt. ist das zentrale Publikationsorgan
der Gesellsehaft far Deutsch - Sowjetische Freundschaft. Es
client gleichzeitig der' Verhesserung der agitatorischen and
propagandistischen Arbeit unserer Organisation and jedes
cinzelnen Mitgliedes, sowie data Erfaltrungsaustausch and
der Entfaltung von Kritik and Selbstkritilc in der Orga-
nisation.
Das Mitteilungsblatt soil alien Mitgliedern fiber die poli-
tiche Entwicklung in Deutschland and in internationalem
MaBstabe vom Standpunkt der Gesellschaft aus Klarheit
geben and ihnen helfen, eine Bute, schlagkriiftige Argumen-
tation lw Kampf gegen die Antisowjethetze and far die
Freundschaft zur Sowjetunion zu entwiekeln.
Das Mitt eilungsblatt sell dutch Kritik and Selbstkritik
an hand von Beispielen aus dem Organisationsleben unsere
Arbeitsmethodeu verbessern and neue Wege der Arbeit
au4cigen.
Das Sckretariat fibernitnmt die voile Vcrantwortung fur
den Inhalt des Mitteilungsblattes. Es wird eine Redaktions-
kommission gebildet, die dent Sekretariat Vorsohlage fiir
das Mitteilungsblatt unterbreitet. Allntonatlich werden aid
einer Sekretariatssitzung die Themen entsprechend der poli-
tisehen Situation and der Aufgaben festgelegt.
Hiermit sind von Seiten des Sekretariats des Presidiums
die Voraussctzungen fiir eine Verbesserung and Kontrolle
der Arbeit am Mitteilungsblatt gegeben. Es erweist sick
aber als dringend notwendig, auch von Seiten der Landes-
sekretariate die entsprechenden Voraussctzungen zu schaf-
fen and eine breit% Mitarbeit zu organisieren. Jedes einzelne
Mitglied unserer Organisation mull sich fur die Verbesse-
rung der Arbeit am Mitteilungsblatt verantwortlich fiihlen.
Alle Beispiele der guten Aufkli rungs- and Werbearbeit, smile
guten Methoden der Organisierung der Arbeit der einzelnen
Mitglieder and der guten Anleitungen der Leitungen miissen
durch das Mitteilungsblatt zum Allgemeingut der gesamten
Organisation werden.
Die Bedaktion wird an die Landessekretariate fur die
Organisierung der Mitarbeit eine Anleitung an die Kreise
herausgeben. Sic soil dazu beitragen, die Mitarbeit auf eine
breito Basis zu stellen, ehnlich wie es bei der Volkskorre-
spondenten-Bewegung fortschrittlicher Tageszeitungen der
Fall ist.
Die objektiven Voraussetzungen fiir die Arbeit der Ge-
sellschaft in Westdeutschland sind eullerst gunstig. Den ver-
antwortungsbewuflten aktiven Mitgliedern der Gesellschaft
wird as nicht schwer fallen, aus ihrer praktischen Arbeit -
aus Diskussionen usw. Beitrage fur, das Mitteilungsblatt zu
schreiben. - Seizen wir alles daran, um unser Mitteilungs-
blatt zu einer scharfen Waffe gegen Antisowjethetze, Luge
and Volkerverhetzung `und zu einem Mittel zur Vertiefung
der Freundschaft mit der Sowjetunion and alien friedlie-
benden Volkern zu gestalten. Die Redaktion
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Vorwarts zum II. Kongre1
Entwickelt die Gesellschaft`-fur Deutsch-Sowjetische Freundschaft zu einer nationalen
hampforgttnition
Das Prasidium der Gesellschaft fur Deutsch - Sowjctische
Freundschaft hat besehlossen, den 11. KongreB der Gesell-
schaft Anfang Dezember dieses Jahres einzuberufen.
Kongresse spielen im Leben einer Organisation eine be-
sondere Rolle. Man bezeichnet sic als Marksteine der Ent-
wicklung einer Organisation, wail sic entscheidend den In-
halt der zukfinftigen Arbeit bestimmen and einen neuen
Abschnitt im Leben der Organisation einleiten.
Der II. KongreB tritt in einer Zeit zusammen, in der
unser Volk durch die Politik der in- and auslihidischen
Kriegstreiber in einer todfichen Gcfahr schwebt. Er wiid in
einer Zeit durchgefiihrt, in der der Kampf um den Frieder
and um die Wiederherstellung der Einheit unseres Vater-
landes IIohepunkte erreicht hat, wie nie zuvor.
Der Appall der Volkskammer der Deutschen Demokrati-
schen Republik an das deutsche Volk fiber die Abhaltung
gesamtdeutscher freier and demokratischer Wahlen zu einer
Nationalversammlung, die einen Fri~edensvertrag mit Ge-
samtdeutschland herbeifiihren soil, zeigt den Ausweg aus
dieser todlichen Gefahr fiir die nationale Existenz unseres
Volkes.
Diese Situation stellt an die Gesellschaft fur Deutsch-So-
wjctische Freundschaft hohe Anforderungen, die in den Be-
schlfissen des 11. Kongresses ihren Ausdruck finden mlissen.
Aus dieser Situation :ergibt sich fur den KongreB die
grofc Aufgabe, die Gesellschaft zu beflhigen, das hochst-
moglichste Mall Yon Kampfkraft zu entwickeln, urn an der
erfolgreichen Durchfiihrung des nationalen Kampfea unseres
Volkes um den Frieden and die Wiederherstellung der Ein-
heit unseres Vaterlandes teilzunehmen.
Auf dam. Bomberger KongreB am 17. September 1950
wurde die Gesellschaft fur Deutsch - Sowjetische Freund-
schaft in Westdeutschland gegrundet. Es war das Tr.effen
vieler hunderte friedliebender Menschen aller Schichten un-
seres Volkes, getragen von der Ueberzeugung, daB die Iler-
stellung einer fasten, unverbrtichlichen Freundschaft zwi-
schen dam deutschen Volk and den freien Volkcrn der So-
wjetunion die Grundlage fiir die Sicherung des Friedens in
Europa and damit fur die Erhaltung der nationalen Existenz
unseres Volkes ist. Die Delegierten des Homberger Kon-
gresses stellten sich die Aufgabe, eine kiimpferische, das
gauze Volk umfassende deutsch-sowjetische Freundschafts-
bewegung zu ,entwickeln.
Die Freundschaftsbewegung wuchs; sic wuchs deshalb,
weil den Menschen nach and nach die Augen aufgingen, wail
sic immer klarer erkannten, auf welcher Seite sic Krieg,
Tod and Untergang erwarten and auf welcher Seite der
Frrede, das junge, bliihende, kraftvolle Leben steht. Sic sa-
hen die Grolle der Gefahr and erkannten die Wahrheit der
Worte dos grogen Stalin ,DaB die Existenz sines fried-
liebenden demokratischen Deutschlands neben den Bestehen
der friedliebenden Sowjetunion die Moglichkeit neuer Kriege
in Europaeausschlielltl"
Es stieg das Ansehen and die Autoritat der grogen fried-
liebenden Sowjetunion bei alien Schichten der westdeutschen
Bevolkerung; die Friedenskrgfte im deutschen Volk erstark-
ten, es wuchs die deutsch-sowjetische Freundschaftsbewe-
gung.
Mit dieser Entwicklung hielt die Gesellschaft fur Deutsch-
Sowjetische Freundschaft nicht Schritt. Dem Strom der im-
mer starker anwachsenden Friedens- and Freundschaftsbe-
wegung ist sein altes Bett zu eng geworden. In ihrer Aufga-
benstellung, in ihrer Aufklarungs- and Werbearbeit in der
Zusammensetzung and in den Arbeitsmethoden ihrer Leitun-
gen hat sich unsere Gesellschaft den Forderungen der Ge-
genwart, den Forderungen des nationalen Kampfes unseres
Volkes noch nicht angepailt. Sic ist nosh nicht zu einer
alle Schichten des deutschen Volkes umfassenden nationalen
Kampforganisation geworden.
Es gibt fur das deutsche Volk nur zwei Wege, zwischen
denen as zu wahlen hat. Geht es den Weg der westdeutschen
Kanonenkonige, die unser Volk schon einmal an den Rand
des Abgrundes gebracht haben, dann geht es unter Fiihrung
der amerikanischcn Monopolherren den Weg zum Kriege,
zum Tod von Millionen and zum Untergang Deutschlands.
Weigert sich das deutsche Volk, fur fremde Interessen zu
sterben, zerreiBt die deutsche Jugend die Gestellungsbefehle,
kampft as im Lager des Friedens and der Demokratie an
der Seite der m5chtigen, immer siegreichen Sowjetunion,
dann geht as den Weg zu einem cinheitlichen, demokrati-
schen and friedliebenden Deutschland, zu einem glucklichen
Leben.
Wer Bich ffir scinen personlichen Tod and den seines Vol-
ke.s entscheidet, der geht den alten, verderblichen Weg, der
das deutsche Volk schon einmal an den Rand einer nationa-
len Katastrophe fuhrte, vor der es nur das Sowjetvolk be-
wahrte.
Wer sich fair said and seines Volkes besseres Leben ent
scheidet, der mug den neuen Weg gehen an der Seite
der Sowjetunion zur Wiederherstellung der nationalen Ein-
heit unseres Vaterlandes, zu einem dauerhaften Frieden.
Die Gesellschaft fiir Deutsch - Sowjetische Freundschaft
geht mit ihren Mitgliedern den Weg der kiimpferischen
Freundschaft mit der grogen Sowjetunion and damit den
Weg des Friedens, der Einheit and Unabhiingigkeit unseres
Volkes.
Die gesteigerte Antisowjethetze, die standig steigenden
Kriegsvorbereitungen im Westen t}nserer Heimat, der Be-
schluu fiber die Einbeziehung .Westdeutschlands in den at-
lantischen Kriegspakt and fiber die Aufstellung westdeut-
scher Soldnertruppen auf der Washingtoner Konferenz der
Aulienminister, zeigen den vollen Ernst der Situation. Die
in- and ausliindischen Kanonenkonige treffen die letzten
Vorbereitungen fur den Krieg gegen die Sowjetunion auf
deutschen Roden. Die deutsch-sowjetische Freundschaft ist
zur Basis unseres nationalen Kampfes um Frieden and na-
tionale Einheit geworden. Festigung and Vertiefung der
Freundschaft zur Sowjetunion, das ist eine Grundaufgabe
unseres Volkes, well sic eine Lebensfrage unseres Volkes ist.
Wir mfissen zutiefst davon fiberzeugt sein, dal die kamp-
f.erische deutsch-sowjetische Freundschaft die ciuzige Garan-
tie ist fur unsere eigene, personliche and unseres Volkes
friedliche Zukunft.
Daraus ergeben sich die Aufgaben, die die Gesellschaft
fur Deutsch - Sowjetische Freundschaft im nationalen Kampf
unseres Volkes erfiillen mug:
T. Die Antisowjethetze als Ilauptmittel der ideologischen
Kriegsvorbereitung entlarven And zerschlagen, um damit
einos der s chtigsten ' IIemmnisse zu beseitigen, welches
his jetzt noch der Mobilisierung der Massen fur den ziel-
bewuBten Kampf um nationale Einheit and Frieden ent-
gegensteht.
2. Durch eine offensive and systematische Aufkliirungsar-
beit die Menschen davon iiberzeugen, dag die Sowjetunion
der baste and zuvorlassigste Freund des deutschen Volkes
ist.
3. Die Gesellschaft mull allen Aktionen der fortschrittlichen
friedliebenden Krafte unseres Volkes im nationalen Kampf
um Einheit, Unabhhngigkeit and Frieden unterstiitzen.
Die Gesellschaft fur Deutsch - Sowjetische,. Freundschaft
kann nur in enger Kampfgemeinschaft mit alien friedlie-
benden and fortschrittlichen Bestrebungen unseres Volkes
die deutsch-sowjetische Freundschaft zur Angelegenheit des
ganzen deutschen Volkes machen.
Die Losung dieser Aufgaben, die uns aus der Verantwor-
tung fur das Schicksal unserer Nation erwachsen, verlangt
von uns, dell wir in der Periods der Vorbereitung. and der
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Durchfuhrung des H. Kongresses tinsere Gesellschaft ideo-
logisch and organisatorisch stark machen. Diese Aufgaben
erfordern von den Mitgliedern and Funktioniiren unserer
Gesellschaft, dal sie Mut and Beharrlichkeit im Kampf ge-
gen die Antisowjethetze entwickeln, sich sachliches Wissen
uber die Sowjetunion aneignen and rich wit cinfachen,
uberzeugenden Worten an alle Schichten der Bevolkerung
wenden, ausgehend von deren speziellen Lebensinteressen.
Es kommt darauf an, in alle Leitungen unserer Organi-
sationseinheiten wirklich die besten and aktivsten KAmpfer
fur die deutsch-sowjetische Freundschaft zu wiihlen, die im-
stande sind, diese fur unser Volk lebensnotwendigen Aufga-
ben in die Tat :umzusetzen.
Die neugewiihlten Leitungen mussen sick immer vor
Augen halten, daB sic den untersten Einheiten unserer Or-
ganisation - vor allem in den Betrieben - ihre ganze
Aufmerksamkeit widmen, sie st"andig betreuen and sic so
anleiten mussen, daB die Grundeinheiten in ihrem Wir-
kungsbereich zu einem wirklichen Zentrum des Kampfes
gegen die Antisowjethetze werden.
Wenn wir so arbeiten and kiimpfen, wenn wir gemeinsam
and in enger Freundschaft wit den Volkern der Sowjetunion
unsere Kra"fte anstrengen, um den Kriegstreibern ihr ver-
brecherisches Handwork zu legen, dann kann man - nach
dem beruhmten Wort des groBen Stalin - ?den Frieden
in Europa fur gesichert halten," - dann wird die Einheit
unseres demokratischen and friedliebenden deutschen Vater-
landes erzwungen.
Moge der 11. KongreB beweisen, dal ?Freund der Sowjet-
union sein vor allem bedeutet, ein Freund des eigenen Vol-
kes, der beste Verteidiger der wahren Interessen des eigenen
Volkes zu sein."
Vorwiirts zunn II. KongreB
Dem Monat der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft entgegen
Dem Willen der uberwiegenden Mehrheit des deutschen
Volkes Ausdruck gebend, wandte sich die Volkskammer der
Deutschen Demokratischen Republik an das westd atsche
Parlament wit dem Vorschlag, eine gesamtdautsche Bera-
tang durchzu:uhren, die entscheiden soil fiber die Abhaltung
gesamtdoutscher demokratischer Wahlen and fiber die Be-
schleunigung des Abschlusses eines Friedensvertrages wit
Deutschland.
Nur dieser Weg eroffnet die Moglichkeit, die Lebens-
interessen des deutschen Volkes zu wahren, den Weltlrieden
zu sichern and die Voraussetzungen Mr die SehaJung tines
einheitlichen, friedliebenden, unabfrangiben, demokratischen
Deutschlands herzu..tel.en, des wichtigsten Fakturs zrr Si- .
cheiung ues Friedens in Europa and damit auch des Friedens
in der ganzen Welt.
Auf dem Wege zur gesaintdeutschen Beratung sind die
Vorurteile gegen die Sowjetunion and die DDR, die bei wei-
ten Krei-en der westdeutschen Bevolkerung noch be,tehen,
ein ernsthaftes Hindernis. Die tegliche Schlammftut von
Verleumdunaeu uad Liigen, die sick aus Presse un4 Rund-
funk auf die Bevolkerung ergieBt, hat ihre Wirkung noch
nicht verloren.
Parallel mit der Verwirkiichung des Washingtoner Kricgs-
paktes durch den Anshan We.,tdoutschlonds zur Ausoangs-
ba::is des Krieges gegen die Sowletuiiion setzt glei.;hz::i,ig
ein ver.charftes Trommelfeuer zur ideologischtn.Irrefuhrung
and Verwirrung der Voiksmassen ein, urn sie blinden Auges
erneut in den Krieg hincinziehen . zu konnen.
Wenn Adenauer in seiner Redo zur Washingtoner Konfe-
renz die ,lJetci_i,,ung Deutschlands an der in Voroereitung
belindlichen europaisch;;n berteidigungsgemeinsciraft" be-
griilte, so beg. tin ete er dies genau mix denselben Argumen-
ten, wie wir sic fruher von Hitler and Goebbels horten..
Genau wie diese liigt er, dal es keine ,Freihcit" mchr
gebe, dal die ,abendl5ndische'Kultur", dal ,alles, was
uns heiiig and was uns teuer ist", der Vernichtung anheim-
fiiilt, wenn keine ,Verteidigungsfront gegen die russische
Bedrohung" errichtet wurde.
Das ist dieselbe verlogene Argumentation, wie~sie Truman
gegeniiber der Note Schwerniks an das amerikanische Vo.k
anwandte, als er die Friedenspolitik der Sowjetunion als
fair ?den Weltfrieden bedrohend" verleumdete, wiihr.nd all
das gerade auf den blutigen interventionskrieg gegen das
korennische Volk zutrifft.
Heute haben die westlichen Kriegstreiber unter Fuhrung
der USA ihre tradi,ione.le fein&eAge antisowjetische Poii-
tik, die sic gleich nach dem Zusammenbruch des russisciren
Zarismus and dem Sieg der friedliebenden Sowletmacht
eingeschlagen haben, wieder aufgenommen. Seite an Seite
wit den von ihnen wiederaufgerusteten and wit ihnen ver-
biindeten deutschen Kriegstreibern. Die Truman, Attlee and
Schuman marschieren in den Fultapfen ihrer Vorglinger
Chamberlain, Clemenceau and Daiadier. Die Adenauer u;;d
Schumacher imitieren heute Hitler and Goebbels. Sic ver-
suchen, die Volker wit denselben verlogenen Schlagworten
von der ?bolschewistischen Gefahr" irrezuftihren, zu be-
trugen and in einen neuen Weltkrieg hineinzustiirzen.
Es ist eine geschichtliche Tatsache, daB die Sowjetunion
von der Stunde direr Geburt an eine konsequente Politik
des Friedens gegeniiber alien Volkern betrieo, daB sic nie-
mals einen Aktgriffskrieg gegen ein anderes Volk, sondern
our Verteidigungskriege gegen einen Angreifer fiihrte.
Es ist eine Geschichtliche Tatsache, daB die Sowjetunion
in ihrem Verhaitnis zu Deutschland immer Verstiindigung
and Freundschaft suchte. Sic stand gegen Versailles, sic
schlol den Rapallo-Vertrag wit R sthenau and Wirth im
Jahre 1922, sic bekampfte die Okkupation des Rah. gebicts
durch Poincare 1923, sic half Deutschland in der groBen
Wirtschaftskrise der Jahre 1928 - 1929. Sic vergalt nicht
[cache gegen Rache ange.,ichts der Verbrechen Hitlers am
sowjetischen Volk, so wie es Goebbels prophezeit hatte,
sondern karnpfte and kampft fur ein ein'heitliches, demo-
]cratisches and friedaebendes Deutschland.
Und es ist cine geschichtliche Tatsache - die manche
Leute scheinbar vergessen haben - dali die Sowjetunion
alle Aggressoren gegen ihr Land gesohlagen and die Ein-
dringlinge von ihrem Territorium verjagt hat and dal die
Sowjetunion bei diesem, ihrem eig nen Befreiungski mpf
gleichzeitig anderen von den ImperialLten unterjochten Vol-
kern zu ihrer Befrciung mitgeholfen hat.
Es ist schliefllich eine historische Tatsache, daB es die
Imperialisten waxen and noch sind, die in den Jahren
seit der Existenz der Sowjetmacht die Volker der Sowjet-
union immer wieder i.iberAelen. Allen Aggressoren war da?ei
gemein.am, daB sic zur Tarnung Hirer Uenerlalle and L,ter-
ventionon das Schlagwort von der ?bolschewistischen Ge-
fahr" anwandten.
Die Antisowjethetze ist das Hauptmittel der ideologischen
Kricgsvorbereitung. Mit der Antisowjethetze wurdrn die
Volker in ihr Verderben gefuhrt. Mit der Antisowjethetze
wollen die Kriegstreiber auch heute wieder die Volker -
vor allem aber unser deutsches Volk - irrefuhren and als
Kanonenlutter fiir den Ill. Weltkrieg milbrauchen.
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Deshalb ist es eine Aufgabe alley friedliebenden Menschen,
dieso Antisowjethetze'zu entlarven und za zerschlagen. Vor
allem ist es d i e Aufgabe der Geseilschaft fur Deutsch - So-
wjetische Freundschaft, anhand der konsequenten Friedens-
politik der Sowjetunion zu beweisen, daf3 die Antisowjet-
hetze Kriegshetze ist.
Diesem Ziele der Entlarvung und Zerschlagung der Anti-
sowjethetze dient der ,Monat der Deutsch - S,)wjetischen
Freundschaft", don unsere Gesellschaft in der Zeit vom
7. November his zum II. Kongrell am 1. und 2. Dezember
1951 durchflihrt.
Man kann die Hauptaufgabe des Freundschaftsmonats
kurz so ausdriicken:
Die Wahrheit caber die Sowjetunion in verstarktem Mafle
zu verbreiten. Dadurch wird dieser Monat zu einem wesent-
lichen Faktor im Friedenskampf des deutschen Volkes, im
Kampf des deutschen Volkos um seine nationale Einheit.
Die Losung dieses ,Monats der Deutsch- Sowjetischen
Freundschaft" ist:
,,Die Sowjetunion - der beste Freund des deutschen
Volker."
Es kommt in diesem Freandschaftsmonat darauf an,
durch eine Vielzahl affentlicher Veranstaltungen, in jedem
Land, in jedem Kreis# in jedem Ort enter der westdeutschen
Bevolkerung den Nachweis zu fubren, dal die Sowjetunion
ein Vorkampfer fur die Einheit und Unabhangigkeit unse-
res Vaterlandes ist, dais die Sowjetunion alle Bestrebungen
des deutschen Volkes zur Erringung eines einheitlichen, do-
mokratischen Deutschlands unterstfitzt. So wie es die Prawda
am 17. September 1951 zum Ausdruck brachte:
,,Die Volker der Sowjetunion und der Lander der Volks-
demokratie, die friedliebenden Volker aller Lander treten
fur eine friedliche Losung des Deutschland-Problems ein,
fur die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands, fur den
Absohlufi eines Friedensvertrages mit Deutschland und den
darauffolgenden Abzug aller Besatzungstruppen.
Im Kampf fur den Frieden, fur die Eiaheit, Freiheit und
Unabhangigkeit seines Heimatlandes, kann das deutsche Volk
feat mit der Sympathie und der Unterstutzung des Sowjet-
volkes rechnen, das konsequent fur den Frieden und Volker-
freundschaft kampft."
Jetzt, wo der Kampf um die Losung der Grundfragen
unserer Nation um Frieden und Einheit auf der Grundlage
des Volkskammerappells in ein neues, in ein hoheres Sta-
dium getreten ist, mull die Bevolkerung in Westdeutschland
erkennen, dali die Politik der Bonner Regierung zum Kriege
and zum Untergang fuhrt, daB der Friede and die Einheit
Deutschlands nur gesichert werden kann an der Seite der
Sowjetunion.
In seiner Redo zum 2. Jahrestag der Deutschen Demo-
kratischen Republik sagte Ministerprasident Otto Grote-
wohl :
,,Ohne die Freundschaft der Sowjetunion, die allen Vol-
kern mit vorbildlichen Leistungen im friediichen Aufbau
vorangeht und die stiirkste Friedensmacht der Welt ist, fin-
det Deutschland keine Rube und keinen Frieden. Die Sowjet-
union will die Einheit Deutschlands, sic will den Friedens-
vertrag und sic tritt fiir den Abzug der Besatzungstruppen
ein. Die westlichen Alliierten aber wollen die Aufrehter-
haltung der Spaltung unseres Landes, sic lehnen einen Frie-
densvertrag mit uns ab and sind dabei, Westdcutschland
in ein Aufmarschgebiet fur ihren imperialistischen Krieg
gegen den Osten zu verwandeln. Doch das wird ihnen nicht
gelingen, weil das deutsche Volk nicht dicsen Weg des Todes
und der Vernichtung gehen will,
Das deutsche. Volk will den Weg des Lebens gehen, den
Weg des Friedens."
Die unerschtitterliche Friedenspolitik der Sowjetunion, die
wachsende deutsch-sowjetische Feundschaftsbewegang wird
alle Vorsuche der Kriegstreiber zunichte machen.
Deshalb mull der ,Monat der Deutsch - Sowjetischen
Freundschaft im besonderen Malle der. bewufiten Festigung
und Vertiefung der deutsch-sowjetischen Freundschaft die-
non. In der westdeutschen Bevolkerung mull eine Bewulit-
seinsanderung in ihrer Einstellung zur Sowjetunion erzielt
werden.
Die deutsch-sowjetische Freundschaft ist eine Lebensfrage
unseres Volkes. Deutschland kann ohne die Freundschaft
zur Sowjetunion und ohne die Freundschaft der Sowjet-
union nicht bestehen.
Mit Singen, Spiel
und Tanz waren
die 14 Tage der
Weltfestspicle or..
flillt. Die jungen
Menschen aus 104
Liindern der Erde
erkannten, Bail
nur d'e Freund
schaft der Volker
das Gliick der
Menschen sichert.
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Wer ist der Freund des deutschen Volkes?
Diskussionsheitrag zum Entwurf der Leitsatze mini 11. KongreU
Die Leitsatze zum II. KongreB beginnen richtig wit der
Feststellung :
,,Sechs Jahre nach den unsagbaren Leiden und Ver-
heerungen des letzten Krieges wird gegenwartig in
Westdeutschland ein newer Krieg vorbereitet."
Diesc Feststellung wird durch eine Reihe angefiihrten Be-
vcisnnaterials unterstrichen. Seit der Herausgabe der Leit-
satze ist das Beweismaterial fur jeden denkenden und natio-
nal. empfindenden Deutschen in iiberzcugender Weise durch
die Washingtoner Konferenz erganzt worden.
In Washington lichen die Vertreter der Regierungen der
USA, Englands und Frankreichs die Bedingungen der neuen
Polilik der Westmaehte gegeniiber Deutschland festgclegt.
Dabei gehen sie von der vollstandigen Remilitarisierung
Westdcutschlands und seiner Einbeziehung in das ?Nord-
atlantische Verteidigungssystem" aus.
Das ist eine neue Phase in der alliierten Deutschlandpo-
litik, in deren drei Hauptpunkten offen und ohne jede Hem-
mung aufgezeigt wird, dali Westdeutschland fur den neuen
Krieg vorbereitet wird, 'und gegen wen dieser Krieg gehen
wird oder, wie dort ausgedruckt ist, gegen wen ,verteldigt"
wird:
,,Die Besetzung der Bundesrepublik durch die alliierten
Truppen wird zum Fruhjahr 1952 beendet. Die Ver-
einigten Staaten, Frankreich und Grolibritannien er-
halten jedoch das Recht, Streitkrafte zum Schutz der
Bundesrepublik gegen eine etwaige sowjetische Aggres-
sion in Westdeutschland zu stationieren."
Damit haben die Kriegstreiber und Kolonialherren in
Washington ihre eigenen Liigen entlarvt. Statt Friedens-
vertrag und Abzug der Besatzungsrniichte, statt Wiederer-
langung der vollen Souveranitat die VergroBerung der
Truppenkontingente in Westdeutschland, ihr Ausbau zu
kriegsstarken Divisionen und die Festlegung der Besetzung
auf unbestiminte Zeit, um unter dem Druck der Soldaten-
stiefol dieser Divisionen die Forderung auf die Umwandlung
lestdeutschlands zam Kriegsschauplatz in Europa durchzu-
setzen.
Die Rolle, die Westdeutschland in dieser ?Verteidigung",
das heifit in diesem zukunftigen Krieg gegen die Sowjet-
union spielen soil, wird im zweiten Hauptpunkt deutlich
charakterisiert:
,,Deutsche Truppen werden in das atlantische Sicher-
heitssystem einbezogen. Ihre Starke wird spater von
den zustandigen militarischen Stollen - General Eisen-
howers Hauptquartier - bestimmt werden. Die deut-
sehen Verbande werden in die von Frankreich vorge-
schlagene Europaarmee eingegiiedert."
Die deutsche Jugend soil als Kolonialtruppe fur die Ziele
ihrer imporialistischen Kolonialherren ihr Leben lassen, wie
die Neger odor Marokkaner im franzosischen Heer. Man
bedenke, dal dieser Krieg, in den die deutsehen Truppen-
verbande geschickt werden sollen, nicht nur ein Krieg des
rauberischen Ueberfalles auf die friedliebenden Volker im
Osten sein soil, sondern daB dieser Krieg ein Bruderkrieg
Deutscher gegen Deutsche sein wird.
Der dritte Hauptpunkt der neuen alliierten Deutschland-
politik zeigt unumwunden die Verlogenheit dieser sogenann-
ten ,Friedensregelung", die in Washington festgelegt wor-
den ist. -
,,Die Bundesregierung wird in internationalen Fragen
gleichberechtigt und in innerpolitischen Angelegenhei-
ten souverlin sein. Die Alliierten behalten sich ein In-
terventionsrecht (I - Die Red.) vor, um zu verhin-
dern, dali irgendein totalitares Regime in Deutschland.
an die Macht kommt."
Die Verewigung der Abhangigkeit Westdcutschlands soil
die Entwicklung einer eigenen friedlichen Politik des deut-
schen Volkes verhindern irnd Westdeutschland zu einem
Werkzcug der Kriegspolitik machen.
Die Leitsatze sprechen richtig itn dritten Kapitcl von der
zfigellosen Ltigen- und Verlcumdungskampagne gegen die
Sowjctunion, dip darauf gerichtet ist, die Volksmassen irre-
zufiihren und zu bplugca, um sic in einen neuen Weltkrieg
hineinzutreiben. Die Politiker, die sick zum Fti.rsprechcr der
Zwecke der Monopolherren machen, sprechen bereits wie-
der cine offene imperialistisebe Sprache. Sic fordern, doll
Deutschland ?stark" wcrden mull, um sich wieder ?nach
dem Osten auszudehnen", sic sprechen von ?der Ueberren-
nung der Oder-Neifle-Linie", von der ,Nioderwerfung des
Bolschewisrnus" und von dpr ,Befrciung" der Volker hinter
dent ,Eisernen Vorhang". So wie Hitler, nahrt heute Schu-
macher im deutsehen Volke die Illusion, . man konne
Deutschland die Not des Krieges ersparen, indem man den
Krieg in andere Lander, nach dew Osten tragt. Er spricht
davon, dal5 man Deutschland davor sehutzen masse, zu ver-
brannter Erde zu wcrden, indem an der Elbe so grolle deut-
sche Heere stchen, dal die Schlacht an der Weichsel ge-
schlagen wird. Die Alliierten selbst scheinen an dieser Stra-
tegic nicht zu glauben, sonst warden sic nicht Sprenglocher
in die Bracken diesseits der Elbe legen. Und all dies, all
dies Ungeheuerliche und Unheildrohende geschieht tinter
dem Vorwand der ?Verteidigung des Friedens", der Siche-
rung gegen eine vermeintliche Aggression durch die So-
wjetunion, gegen eine vermeintliche Bedrohung durch den
Osten. Dail dieser wahnwitzige Versuch, die Volker dar-
iiber zu tauschen, von wem sic in Wahrheit bedroht werden,
auf Liige und Verleumdung beruht, beweisen unz5hlige Bei-
spiele aus der Geschichte der Sowjetunion, ihre Taten und
ihr Verhaitnis zu Deutschland. Davon sei nur erwahnt: die
Ablehnung der Beteiligung am Versailler Friedensdiktat
durch die Sowjetunion, die Durchbrechung der politischen
Isolierung Deutschlands durch den Bapallo-Vertrag zwischen
der Sowjctunion und Deutschland im Jahre 1922, die Han-
deisvertrage in der Zeit der grollen Kriee, die eine so grope
wirtschaftliche Hilfe far Deutschland bedeuteten, und der
Nichtangriffspakt wit Hitler im Jahre 1939, der letzte Ver-
such, fur die beiden Volker den Frieden zu erhalten. Selbst
in jenen Jahren, als die Hitlerarmeen in den okkupierten
Teilen der Sowjetunion barbarisch hausten und jedes
menschliche Recht mit FdBen traten, verkiindete Stalin im
Namen des Sowjetvolkes, anstelle von Hail und Vernichtung
das Gesetz der Humanitat und der Anerkennung der natio-
nalen Souveranitat jedes Volkes, indem er sagte:
,,Die Hitler kommen und gehen, das deutsche Volk
aber, die deutsche Nation bleibt."
Worm his zum zweiten Weltkrieg Toile des deutschen Vol-
kes noch blind waren far die Wahrheit fiber die Sowjet-
union und ihre Aulenpolitik, dann haben die Jahre nach
dem zweiten Weltkrieg, nach dem Zusammenbruch des Hit-
lerstaates alien chrlichen deutsehen Menschen die Moglich-
keit gegebcn, zu erkennen, wer der beste Freund des deut-
sehen Volkes ist. Auf alien internationalen Konienzen ist:
-- Antisowjethetze ist
Kriegshetze -
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die Sowjetunion fur die nationalen Interessen Deutschlands
eingetreten, fur seinen friedlichen Aufbau, fur die Wieder-
erlangung der Gleichberechtigung and Souveranitat, fur den
Abschlufi cines Friedensvertrages and die Beseitigung der
unseligen Spaltung Deutschlands durch die Bildung cines
cinheitlichen demokratischen Staates and den Abzug der Be-
satzungstruppen. Als Deutschland im Jahre 1945 am Rande
des nationalen Ruins stand, hat die Sowjetunion die Pots-
damer Beschliisse, die den antifaschistischen Forderungen
der gegen Hitler kampfenden Volker entsprungen waren,
gegenuber den Vertretern der Wcstalliierten durehgesetzt.
Diese Potsdamer. Beschlusse wicsen den Weg zur wirtschaft-
lichen and politischen Gesundung unseres Vaterlandes. Im
Osten Deutschlands hat die sowjetische Besatzungsmacht die
Verwirklichung der Potsdamer Beschliisse gesichert: die De-
mokratisierung dos Landes durch die; Bodenreform, die Ju-
stizreform, die Schulreform; die Entmilitarisierung and Be-
friedung dos Landes dutch die Enteignung der am Krieg
interessierten and mit Kriegen unlosbar verquickten Mono-
polvcrbande and Rustungskapitalisten, and die Ueberfiih-
rung ihres Besitzes in die Hiinde des Volkes.
Mit der Bildung der Deutschen Demokratischen Republik
hat die Sowjetunion dem deeutschen'Valk innerhalb des fril-
her von ihr besetzten Gebietes Deutschlands die voile staat-
liche Souveranitlit wiedergegehen. In den letzten Tagen hat
das deutsche Volk omen neuen Beweis der Achtung and des
Vertrauens, das ihm.die Sowjetunion entgegenbringt, emp-
fangen. Dieser Beweis ist aus der Stellung der Sowjetuni-on
zu dem Appell der Volkskammer der Deutschen Demokra-
tischen Republik zu ersehen.
Angesichts der ungeheuren nationalen Gefahr, die Deutsch-
land, aus der Auslosung cines dritten \Veltkrieges droht,
ruft die Volkskammor der Deutschen Demokratischen Re-
publik: Deutsche an einen Tischl
Ein einheitliches, friedliches and demokratisches Deutsch-
land wird die Plane der Kriegstreiber in Europa zunichte
machen. Ein einheitliches, friedliches and demokratisches
Deutschland wird einen Friedensvertrag fiir Deutschland and
den Abzug der Besatzungsmachte erzwingen. Ein einheit-
liches, friedliches and demokratisches Deutschland wird cine
selbstandige Auienpolitik durchf0hren, die auf freund-
schaftlichen Beziehungen zu alien Volkern and auf fried-
lichem, wirtschaftlichem and kulturellem Austausch mit
alien Volkern beruht.
Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Repu-
blik schlagt daher vor, dali Vertreter der Deutschen Demo-
kratischen Republik and Vertreter Westdeutschlands eine
gesamtdeutsche Beratung durchfiihren mit folgenden Auf-
gaben:
,,1. Fur ganz Deutschland freie, gleiche and geheime
demokratische Walden fiir cine National versammlung
zur Schaffung eines cinheitlichen, demokratischen,
friedliebenden Deutschlands festzulegen;
2. Den beschleunigten Abschluf3 cines Friedensvertrages
mit Deutschland and den darauffolgenden Abzug aller
Besatzungstruppen aus Deutschland zu verlangen."
Durch den Mund des Vorsitzenden der sowjetischen Kon-
trollkommission, General Tschuikow, and durch das sowje-
tische Zentralorgan, die ,Prawda", begriillt die Sowjetuni?on
den Vorschlag der Volkskammer ale einen Weg zur fried-
lichen Losung der deutschen Frage. Die Sowjetunion be-
tont, dali die Entschoidung fiber die Abhaltung gesamtdeut-
scher Walden zu einer Nationalversammlung eine Angelo-
genheit des dcutschen Volkes selbst ist and der Ausdruck
des Willens des ganzen deutschen Volkes: Einheit and Frie-
den fur Deutschland zu sichern.
Wahrhaft, bier haben wir einen notion Beweis dafir, wer
der beste Freund des deutschen Volkes ist. Die Freundschaft
zur groflen Sowjetunion, die mit ihron Verbiindeten, den
Volksdemokratischen Landern ein Funftel der Erde umfafat,
dcren Kraft in den Jahren nach dem Krieg gewaltig ge-
stiegen ist, die an der friedlichen Ausbeutung ihrer unend-
lichen Naturschiitze arbeitet, wird den Frieden in Europa
and die nationale Existenz unseres' Volkes sichern.
Es ist notwendig, dali wir die Leitsatze zum H. Kongrelh
der Gesellsehaft durch die Entlarvung der Luge fiber die an-
gebliche Bedrohung der westlichen Welt durch die Sowjet-
union and durch die historische Erfahrung, die sich aus
der Stellungnalune der Sowjetunion zum Appell der Volks-
kammer der Deutschen Demokratischen Republik ergibt,
erglinzen. M. B.
Zwci Millionen Friedenskampfer legten bei den Weltfestspielen in Berlin ein Bekenntnis fir die deutsch-sowjetische
Freundschaft ab.
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Die Botschaft des
sowjetischen Volkes an das
amerikanische Volk
Die Krafte des Friedens werden in der ganzen Welt mit
jedem Tag starker. Der unbeugsame Wille, den Frieden mit
alien Mitteln' zu verteidigen, hat die Volker aller Linder
ergriffen - auch das amerikanische Volk.
Diesen Friedenswillen der Volker konnen die re.;ierenden
Haupter der kapitalistischen Lander niche mehr uber,ehen.
Er ist bereits zu einem Hemtnnis fur ihre Kriegspoitik
geworden.
Aus diesem Grunde sahen sich einige dieser Vertreter ver-
anlallt, sich an die Regierung der UdSSR zu wenden, um
dem Wunsche ihrer Volker nachzukommen, die eine Ver-
stiindigung einem volkervernichtenden Kriege vorziehen.
So entstand das Interview, welches der britische Aullen-
minister, Herr Morrison, der sowjetischen Zeitung ,Praw-
da" gab. In dew Interview versuchte Herr Morrison mit
Behauptungen, fur die er die Beweise schuldig blieb, die
Sowjetunion zu verunglimpfen, ja, sie zu beleidigsn.
Die ?Prawda" antwortete Herrn Morrison und bewies ihm,
dab die Sowjetunion alles tut, um den Frieden zu erhalten
und zu festigen. In der Antwort der ?Prawda" kommt auch
deutlich zu Tage, daf5 die Taten des Herrn Morrison und
seiner englischen Regierung im direkten Gegensatz zu ihren
Worten stehen.
Die Niederlage des Herrn Morrison, bei dem Versuch,
die Sowjetunion in den Augen der Volker herabzusetzen,
bescheinigt ihm die engiische konservative Zeitung ?Daily
Mail":
,,Das Trojanische Pferd, das Morrison in den Kreml
zu bringen glaubte, erwies sich als ein wildes, unge-
zugeltes Tier, das ihm selbst und uns alien heftige
Schlage versetzte. Wir hoffen, daB Morrison seine Ab-
sicht, einen weiteren ?Prawda"-Artikel zu schreiben,
nicht verwirklichen wird ,
Wieder einmal haben sich die Kriegstreiber selbst ent-
larvt - wieder einmal wurden sie von den Freunden des
Friedens der Luge und Verleumdung tiberfuhrt.
Trotz der Niederlage, die sich Herr Morrison holte, ha-
ben es Herr Truman und der USA-Senat unternommen,
ebenfalls\einen Brief mit demagogischen.und phrasenhaften
Behauptungen an den Prasidenten des Obersten Sowjet der
UdSSR, sowie an den Obersten Sowjet der UdSSR, zu senden.
Auch sie erhielten eine Antwort.
? In dieser Antwort beweist die Sowjet-Regierung dem USA-
Presidenten und seinem Representantenhaus, daft ihre Worte
im direkten Gegensatz zu ihren Taten stehen. Die Sowjet-
Regierung beweist alien Volkern in diesem Zusammenhang
nosh einmal, wer in verlogener Form vom Frieden spricht
und in Wirklichkeit alles tut, um den Frieden zu storen
und einen neuen Krieg vorzubereiten - und wer wirklich
alle Kraft dafur einsetzt, den Frieden zu yerteidigen und
zu festigen und damit den Volkern den Weg in eine gluck-
liche Zukunft zeigt.
In der Resolution des Presidiums des Obersten Sowjets
heilt es:
,,In Erfullung des Friedenswillens der Volker der So-
wjetunion befolgt die Sowjet-Regierung unwand_lbar
eine Politik der Festigung des Friedens und der Her-
stellung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den
Staaten.
Das Fundament dieser Politik wurde durch das am
8. November 1917 unmittelbar nach der Bildung des So-
wjetstaates vom 2. Sowjet-Kongrel3 beschlossene De-
kret fiber den Frieden, gelegt. Seit jener Zeit ist die
Autienpolitik der Sowjetunion unverandert auf die Fe-
stigung des Friedens und der freundschaftlichen Bezie-
hungen zwischen den Volkern gerichtet."
In 10 konkreten Punkten beweist die Sowjetregierung den
Herren der USA, daB sie demgegenuber seit 1945 alles tun,
um die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden
Volkern durch diskriminierende Maflnahmen zu storen und
auf ein Minimum zuruckzudrangen.
Weiter wird in der Resolution .des Obersten Sowjets narh-
gewiesen, dali die Vereinigten Staaten von Amerika die Initi-
atoren des nordatlan'ischen Mi'iterbiindnisses, das si h offen-
siichtlich gegen die UdSSR richtet, waren. Die USA schufen
ein dichtes Netz mi'itarischer S iitzpunkte auf f -em 'en Ge-
bieten, die in der Nahe der Grenzen der UdSSR lie? en,
siie fuhrt.unter Verletzung der ubernommenen Verpflichtun-
gen die Remi'itari ierung Westdeutschlands durch und IBM
den japanischen Mi''itarismus wiedererstehen. Gleichzeitig
wird in den USA ein gigantisches Rustungsprogramm durch-
gefuhrt.
Alle Vorschlage der Regierung der Sowjetunion, die. an[
die Festi;un; des Frieden3 und der internati- nalen cieher-
hieit abzielten, wurden von den USA zuruckgewiesen. So
wurde his jetzt nosh keine Einigung uber den Abschluli
eines Friedenspaktes zwischen den funf Groffinachten, fiber
das Verbot der Atomwaffe und Ober die Errichtung einer
Kontrolle der Einhaltung dieses Verbots, sowie Ober die
Herabsetzung der Riistungen und der Streitkrafte erzielt.
Die- Sowjetunion und das sowjetische Volk zeigten der
USA-Regierung and allen Volkern der Welt, dali die Taten
der Sowjetunion beweisen, wer den Frieden will. Die Taten
der USA-Regierung und ihrer Hintermanner beweisen dage-
gen, wer den Krieg will.
Die Sowjetunion ist der zuverlessigste konsequenteste Vor-
kampfer fOr den Weltfrieden, denn in der UdSSR stehen
am Staatsruder die Werktatigen, die stets Gegner des Krie-
ges sind. Die Sowjetregierung geht in ihrer Tatigkeit von
den Interessen der breitesten Volksmassen aus, ist deren
Willensvollstrecker, wehrend die Regierungen der im?-eria-
l.istischen Staaten den Interessen der Kreise dienen, die den
Krieg wollen and am Kriege verdienen.
Die Sowjetunion ist ein nationaeit itenreicher Staat. Es
gibt kein anderes Land der Welt, wo eine so briiderliche
Gemeinschaft zwischen den Menschen der verschiedensten
Nationen besteht, eine solche Einheit des Volkes wie in
der UdSSR. Hier herrscht die Gleichberechtigung aller Ras-
sen und Nationen.
Datum ,ist as begreiflich, daft, wenn alle Volker der
UdSSR in bruderlicher Gemeinschaft zusammenleben, sie
gegen die Volker anderer Lander keinerlei Feindschaft hegen
konnen, dafi ihnen der Drang, andere Volker zu versklaven,
fremd ist. Die Sowjetmenschen sind erzogen im Geiste der
Achtung vor der Freiheit and Unabhangigkeit aller Volker,
vor ihrer Kultur und ihren nationalen Traditionen.
Das ganze deutsche Volk mull erkennen, daB die Freund-
schaft zur Sowjetunion seine nationale Unabhangigkeit and
Souveranitat garantiert. Es mull jedem Deutschen klar wer-
den, dali mit der Freundschaft zur Sowjetunion der Friede
fur Deutschland erhalten bleibt und uns eine bessere Zn-
kunft sichert. Die Regierung der Deutschen Demokratischen
Republik, die in anger Freundschaft mit der Sowjetunion
und alien friedliebenden Kraften der Welt verbunden ist,
zeigt durch den Volkskammer-Appell dem ganzen deutschen
Volk den Ausweg aus seinem nationalen Unglifck. Die Er-
kl"wrung der Volkskammer weist den Weg zur Einheit
Deutschlands, zum Friedensvertrag und Abzug aller Besat-
zungstruppen und den Weg in eine bessere Zukunft fur das
deutsche Volk.
Es ist die Aufgabe jedes deutschen Patrioten diesen Appell
zu unterstiitzen, um mit der kampferischen Freundschaft
zur Sowjetunion die friedliche Vereinigung unseres Vater-
landes zu erreichen.
Unser grenzenloses Vertrauen stiitzt sich auf die Kraft
des Friedenslagers, das von der Sowjetunion gefuhrt wird.
Und these Sowjetunion, deren? Politik die Politik des Frie-
dens and der Freundschaft unter den Volkern ist, wird von
dem grofien Stalin gelenkt, dessen gauzes Leben den Kampf
fitr das Gluck der Volker, fur eine herrliche Zukunft der
Menschheit gewidmet 1st. K. 11.
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Der Pakt von San Franzisco
ist ein Kriegspakt
Funfzehn Jahre fiberzog der japanische Militarismus die
Volker Ostasiens mit Krieg and Vernichtung. Es ware an
der Zeit gewesen, in San Franzisko eine zukiinftige Aggres-
sion des japanischen Militarismus fiir immer zu verhin-
dern. Wer anders als die Volker, die am meisten unter der
japanischen Aggression gelitten haben, ist berufen, durch
einen gerechten Friedensvertrag mit Japan den Frieden in
Ostasien zu sichern? Die amerikanischen and englischen Po-
litiker sind anderer Meinung. Sie fibergingen die Volker
Ostasiens, darunter die Volksrepublik China and die Sowjet-
union and legten die Tagesordnung fiir San Franzisko schon
v o r h e r fest. Sic erkhirten: jede Diskussion fiber die Be-
stimmung des Friedensvertrages erubrigt sich.
Die eingeladenen Staaten hatten lediglich das ,Recht",
dem amerikanischen Diktat zuzustimmen. Die Sowjetunion
vertrat in San Franzisko die Interessen der V81ker Ost-
asiens and auch des japanischen Volkes. Sic forderte die
Ilinzuziehung der chinesischen Volksrepublik zur Ausarbei-
tung des Vertragsentwurfes mit der Begriindung, das das
chinesische Volk die Hauptlast das Krieges gegen Japan ge-
tragen hat. Die Sowjetunion stiitzte sich auf die internatio-
nale Abmachung aus der Zeit des 2. Weltkrieges, die besagt,
das alle Staaten die am Krieg gegen Japan teilnehmen, -..irh
verpfiichten, keinen Separatfrieden mit Japan abzuschlieBcn.
Die amerikanischen Vertreter hatten ffir diese Tatsachc
offenbar ein kurzes Gedachtnis. Sic. wurden ausgesprochen
unverschiinrt. Diese Haltung gipfelte in der Aeuserung
Achesons, die er gegenfiber den polnischen Delegierten tat.
Acheson sagte zu den Diplomaten: ?Halts Maul".
Diese Aeuserung charakterisiert die Auffassung der aune-
rikanischen Regierung vom freundschaftlichen Verkehr mit
den Volkern der Sowjetunion and den Volksdemokratien,
wie sic in der Truman-Botschaft an das sowjetische Volk
zum Ausdruck kam.
Die verhangnisvolle Rolle, die der japanische Militaris-
tnus in den letzten 50 Jahren gespielt hat, stellte als
Hauptaufgabe fur einen Friedensvertrag mit Japan die Ent-
militarisierung Japans.
Um die Krafte zu entmachten, von denen die japanischen
Militaristen gestfitzt wurden, ist es notwendig, das politische
Leben Japans zu demokratisieren and die Rustungskonzerne
zu entmachten. Alle diese Bestimmungen waren auf Grund
der Potsdamer Deklaration schon 1947 von der Fernost-
kommission, der u. a. auch die USA angehi rte, angenommen
worden. Der amerikanische Entwurf des. Friedensvertrages
halt sich jedoch nicht an die intern atiohalen Abmachungen.
Der amerikanische Entwurf sieht beispielsweise keine Be-
grenzung der amerikanischen Streitkriifte vor. Die ameri-
kanischen Truppen sollen 90 Tago nach Inkrafttreten des
Friedensvertrages abziehen. Das hindert sic jedoch nicht,
,,als Vertoidiger der japanischen Sicherheit" weiter in Ja-
pan zu bleiben. Es ist ganz klar, and jedem Menschen
leuchtet es ein, das sich am Besatzungsstatut nichts andorn
wird, das nach wie vor die amerikanischen Truppen das
politische and offentliche Leben in Japan entscheidend be-
einflussen, das die japanische Regierung standig unter
Druck stehen wird. Eine ahnliche Situation haben wir ja
auch in Westdeutschland. Die amerikanischen Truppen sol-
len nach ,Beendigung des Kriegszustandes mit Deutsschland"
nicht mehr als Besatzungstruppen, sondern als ,Sicherheits-
truppen" fungicren. Ihre Zahl wird dabei mehr als ver-
doppelt and die Kosten tragt.der deutsche Steuerzahler.
Es soil in Westdeutschland also genau so werden wie es in
Japan schon ist. Die Besatzungstruppen iindern lediglich
ihren Namen. Das ist das ganze Geheimnis der ,Unabh5n-
gigkeit" and ?Gleichberechtigung" Japans. So soil es auch
in Westdeutschland werden.
Es ist offensichtlich, das es unter diesen Umstanden mit
der Demokratisierung des politischen Lebens in Japan nicht
weit her sein kann. Die amerikanischen Besatzungstruppen
fordern den japanischen Militarismus, statt ihn zu ver-
nichten. Hier wird dieselbe Politik betrieben wie in West-
deutschland, die Politik der Remilitarisierung mit deco Ziel,
billiges Kanonenfutter fur den . . . . . Krieg zu erhalten.
In Japan fur den Krieg in Ostasien, in Deutschland fur
den Krieg in Europa. Die Reaktionare werden in Japan and
auch in Deutschland in ihre alten Positionen eingesetzt. Sic
werden auf die Volker losgelassen, diesmal unter ameri-
kanischen Kommando. Die Sowjetunion zeigt auf, daf3 die
Erhaltung and das Wiedererstehen des japanischen Mili-
tarismus eine crnste Bedrohung fiir den Frieden in Ost-
asien darstellt. Deshalb schlagt die Sowjetunion vor:
Die japanische Truppenstftrke zu begrenzen. Alle Besat-
zungstruppen 90 Tage nach Inkrafttreten des FriedP^9ver-
trages mit Japan abzuzichen. Endgultig!
,,Dieses gute Stuck ist Ihnen ja Gott sei Dank ebenso wert-
voll wie mir. Kleinigkeiten diirfen Sic aus Opposition schon
mal zersehlagent"
Die Existenz militarischer Stiitzpunkte einer fremden
Macht auf japanischem Territorium nach Abschlus des Frie-
densvertrages ist unvereinbar mit den Lebensinteressen des
japanischen Volkes. Die Insel Formosa, die China von Japan
entrissen wurde, mull an China zuruckgegeben werden. Das
ist der Standpunkt der Sowjetunion in Bezug ant die Ent-
militarisierung Japans. Die Fernostkommisssion beschlos
1947 in Uebereinstimmung mit der Potsdamer Deklaration
die japanischen Konzernherrn and Kriegsgewinnler zu ent-
machten, um damit dem japanischen Militarismus den Bo-
den zu entziehen. Der amerikanische Vertragsentwurf geht
von anderen Gesichtspunkten aus. Er verankert die Vor-
m.achtstellung, die sich die amerikanischen Monopole wah-
rend der Besatzung in. der japanischen Wirtschaft verschafft
haben and sichert die Existenz der japanischen Rfistungs-
industriellen als Juniorpartner des amerikanischen Mono-
polkapitals. Es ist kein Geheimnis, wer daran interessiert
ist, die japanische Industrie auf. Rustung umzustellen and
den japanischen Markt mit auslfindischen Verbrauchsgiiteru
zu uberschwemmen. Ist nicht das gleiche Bild auch heute
in Westdeutschland zu beobachten? Die deutschen Mono-
polisten sind heute Hauptverbfindete der amerikanischen
Imperialisten in Europa.
Der Friedensvertrag mit Japan spricht von der Gleich-
berechtigung Japans, and auch in Westdeutschland ist die
Bede von der Gleichberechtigung der Bundesrepublik. Wie
sicht diese Gleichberechtigung in Japan nun aber aus? Die
amerikanischen Monopole behalten sich die Schlfisselstellung
in der Wirtschaft vor and machen die japanische Industrie
von auslandischen Rohstoffen abhangig. Wo bleibt also die
Gleichberechtigung? Auf dean Papier! Kann man daran zwei-
feln, das die Gleichberechtigung der ?Bundesrepublik" an-
ders aussehen wird als die in Japan?
Die Sowjetunion dagegen fordert freie Entwicklung der
japanisohen Friedensindustrie and des japanischen Ausen-
handels, die allein dem Frieden in Ostasien dient and den
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Wohlstand des japanischen Volkes hebt. Hierdurch wurde
es dem japanischen Volk verhaltnismaflig leicht gemacht,
semen Reparationsverpflichtungen nachzukommen. Der ame-
rikanische ,Friedensvertragsentwurf" mit Japan sieht nur
den Aufbau der Rustungsindustrie vor, wiihrend die Repara-
tionen direkt aus der Arbeitskraft des japanischen Volkes
beglichen warden sollen. Das bedeutet, dali sich die ameri-
kanischen Monopolisten billige Arbeitskrafte verschaffen. Ist
es in Westdeutschland nicht ahnlich? Haben die USA his-
her die Reparationssumme bemessen? Neint Haben sie
Werte aus Deutschland herausgezogen? Jal Milliardenwerte
wurden and warden standig? aus Westdeutschland heraus-
geprelit. Diese Haltung der amerikanischen Imperialisten
verstoflt gegen die Interessen der Volker. Das japanische
and das deutsche Volk haben keinerlei Interesse, Sklaven-
arbeit fitr auslandische Monopolisten zu verrichten. Alta
these Mafinahmen, die der ?Friedensvertrag" mit Japan vor-
sicht, sind darauf berechnet, Japan in Abhangigkeit von
don USA zu halten, um as in Ostasien, - wie Westdeutsch-
land in Europa -, als Aufmarschbasis, Rustungsdepot and
Menschenreservoir fur den . . . . . Krieg zu benut-
zen. Dieselbe Rolle wie Japan ist such Westdcutschland
zugedacht. Japan soil in Ostasien, Westdeutschland in
Europa den Stofltrupp fur don . . . Krieg liefern.
Der Friedensvertrag mit Japan and auch die in Washing-
ton schon besprochene Friedensregelung fur Deutschland ha-
bsu keinen anderen Zweck, diese Lander auf Gnade
and Ungnade den amerikanischen Imperialisten auszuliefern.
Diesen diskriminierenden Friedensvertrag bezeichnen die
amerikanischen Imperialisten als Mustervertrag, als Vor-
bild fur den ?Friedensvertrag" mit Westdeutschland. Das
deutsche Volk erkennt aber itnmer mehr die Absichten der
amerikanischen Imperialisten. Es lehnt die Remilitarisierung
Deutschlands ab and tritt fur den Abschlull sines gerech-
ten Friedensvertrages mit Deutschland ein. Das deutsche
Volk will mit alien Volkern der Welt in Frieden and
Freundschaft leben.Es will nicht Soldner fur den .
. Krieg stellen. In seinem Kampf um seine nationale
Existenz wird das deutsche Volk unterstutzt von alien fried-
liebenden Menschen der Welt, besonders aber von der So-
wjetunion. Die Sowjetunion hat in San Franzisco ihre mah-
nende Stimme erhoben, um don Weltfricden zu erhalten.
Sie forderte: keine Beschrfinkung der japanischen Friedens-
wirtschaftl Sicherung der demokratischen Rechte des japa-
!nise'hen Volkes. Garantien gegen das Wiederaufleben des
japanischen Militarismusl Einhaltung der internationalen
VertrageI
Das rind die Interessen des japanischen Volkes. Die So-
wjetunion unterstutzt auch das deutsche Volk seit 1945 in
seinen Forderungen. Entmilitarisierung, Entnazifizierung
and Demokratisierung Deutschlands. Herstellung der deut-
echen Einheit, Abschlufl sines gerechten Friedensvertrages
wit Deutschland and Abzug alley Besatzungstruppen.
Die Verwirklichung dieser Forderungen sichert den Frie-
den in Europa. Das sind die Forderungen, die jeder ehrli-
che Deutsche erhebt. Die Sowjetunion fordert als Garantie
fiir die Erhaltung des Weltfriedens den Abschlufl eines Ffinf-
rnachtepaktes zwischen den Vereinigten Staaten von Ame-
rika, Grolibritannien, der Sowjetunion, Frankreich and der
Volksrepublik China. Ein solcher Pakt wurde den Frieden
in der Welt sichern. Einen anderen Weg zur Erhaltung des
Weltfriodens gibt as nicht. Deshalb kampfen alle friedlie-
benden Menschen der Welt unter Fuhrung der Sowjetunion
gegen die Kriegstreiber, fur den Abschluf3 dieses Friedens-
paktes der funf Machte.
,,Keinen Mann and keinen Groschen fur den Krieg
gegen die Sowjetunion"
Weltfestspiele in Berlin ein Meilenstein auf dem Wege zum Frieden
Zwei Monate sind seit der feiedlichen Eroffnung der Welt-
festspiele in Berlin vergangen. Eine kurze Zeit and doch
so inhaltsschwer.
San Franzisko - Diktat eines Kriegspaktes der USA mit
Japan: Schulbeispiel des kunftigen ?Friedensvertrages mit
West-Deutschland".
Washington - Startschufl der Westmachte zur Schaf-
fung deutscher Kolonialtruppen, Einbezichung Westdcutsch-
lands in den kriegsvorbereitenden Atlantikpakt.
Berlin, IIauptstadt Deutschlands - Appell der Volkskam-
mer an clan Bundestag der Bundesrepublik, dem Willen des
deutschen Volkes entsprechend gesamtdeutsche Beratungen
uber
1. friie, gl.eiche and geheime demokratische Walden fur eine
Nationalversaminlung zur Schaffung sines cinheitlichen
demokratischen friedlicbenden Deutschlands festzulegen,
and
2. den beschleunigten Abschlull sines Friedensvertrages mit
Deutschland and den darauffolgenden Abzug alley Besat-
zungstruppen aus Deutschland zu verlangen.
Das deutsche Volk, die deutsche Arbciterschaft and die
deutsche Jugend stehen am Scheideweg.
Will es nun den von den USA-Imperialisten vorgezeich-
neten Weg San Franzisko - Washington gehen, den Weg,
der fiber Kasernenhofe in Westdeutschland and in den west-
europiiischen Liindern geradewegs zum Bruderkrieg, zum
Brudermord, zur Vernichtung unserer Heimat, zur Zersto-
rung unserer Nation fiihrt?
Oder will as den von der Volkskammer aufgezcigten Weg,
den Weg der friedlichen Wiedervereinigung unserer Heimat,
den Weg der Demokratisierung, den Weg zur Unabhangig-
keit and vollen Souveranitat, den Weg fiber friedlichen
Aufbau zu Wohlstand and kunftigem Gluck unserer Nation
gehen, den Weg, den die Sowjetunion seit Jalta and Tehe-
ran, seit Potsdam, London, Prag, Warschau and Paris auf
den Tribunen der Weltpolitik immer wieder aufgezeigt and
verfochten hat, den Weg, von dem die Westmichtc das
deutsche Volk immer wieder wit alien Mitteln der Gewalt,
des Terrors, der Lfige, Verdrehung and Verlemndung ab-
zuhalten versuchen?
Das deutsche Volk triigt eine groie Verantwortung. Kei-
ncr wird mehr sagen konnen: ,Ich habe es nicht gewuSt".
Weltfestspiele and Volksbefragung gaben Antwort.
Trotz Terror and Verfolgung kam vor zwei Monaten die
Jugend aus fiber 104 Landern nach Berlin. Sic kanren aus
Westeuropa, aus dem Norden and Siiden des amerikanischen
Kontinents, aus dern nahen and fernen Osten and aus
Afrika. Sic kamen mit and ohne Passe, sic kanren trotz
zahlreicher Hindernisse nach Berlin zum grolien Friedens-
festival der Jugend. Sic kamen each aus Westdeutschland,
aus dem Kohlenpott, von der Waterkant, vom Neckar-
strand, von der Isar, vom Ober- and Niederrhein, - 36 J(i
junge' westdeutsche Menschen kamen. Sie trotzten dem
Sperriegel der Adenauerpolizei, sie durchschwammen Flusse
and durchschritten Wilder - sie kamen. Sic trafen sich
in Berlin wit Marcel aus Paris, mit Mary aus London, die
mitt 2000 ihrer Freunde die Sperrketten der USA-Militiir-
polizei in Oesterreich durchbrochen hatten. Sic trafen sich
in Berlin mit Maddalena and Giovanni aus Rom, denen von
de Gasperie die Passe verweigert warden and die trotzdern
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gekommen waxen. Sie trafen in Berlin den jungen Neger
Ralph aus der britischen Kolonie Nigeria, der ,,offiziell"
zum Kongreg der int. Gewerkschaftsspalter nach Mailand
fuhr and in London in das ,falsehe" Flugzeug eingestie-
gen war and caber Prag nach Berlin kam. Sic trafen 26 000
Menschen aus 104 Landern and trafen 2 Millionen Briider
and Schwestern aus der DDR. Sie trafen vor allem 1500
Vertreter des Komsomol der Sowjetunion, der Avantgarde
der friedliebonden Jugend der Welt.
Sic erlebten in Berlin Zeugnisse hochstehender Volkskunst,
Tanz, Musik, Gesang. Sic sahen vortreffliche sportliche Lei-
atungen anlUllich der akademischen Sommerspiele.
Sic horten alle Sprachen der Welt and sic verstanden
these Sprachen, denn ihre Trager wollten alle das gleiche:
FRIEDEN.
Und ihr Wille war der gleiche:
VolkervejstSndigung
and millionenfach hallte ihr Ruf wieder:
Freundschaft
Berlin, - die Weltfestspiele der Jugend and Studenten
haben schon im Voraus die Antwort auf die Frage gegeben,
welchen Weg die westdeutsche Jugend geht. Welchen Weg
die gesamte westdeutsche Bevolkerung gehen will, dokumen-
tierte sie ebonfalls bei der trotz Verbot and Terror. dureh-
geffihrten Volksbefragung fiber Remilitarisierung and Frie-
densvertrag. 90 Prozent der Bevolkerung sprach sieh bier-
bei gegen den Weg San Franzisko - Washington aus -
fur den Weg der Volkskammer der DDR, fur den Weg der
von der Sowjetunion auf allon internationalen Konfcrenzen
aufgezeigt and vertreten wurde.
Das deutsche Volk hat gewlihlt, die deutsche Arbeiter-
schaft and die deutsche Jugend haban ihren Willen kund-
getan.
Wird der Wahl and dam Willen der westdeutechen Be-
volkerung auch Rechnung getragen? Nein! Will Bonn entge-
gen dem Wunsche and Willen der Bevolkerung den Weg on
Washington weitergehen, den Weg zum Bruderkrieg and
Massengrab fur ausl5ndisehe Interessen?
Allen bisherigen Verlautbarungen nach. will dies Bonn I
Die Bevolkerung will and mug aber ihre Interessen, die
Interesson aller friedliebenden Menschen durchsetzen. Sic
mull der ganzen Welt zeigen, daft sic nie mehr gewillt ist,
Diktaten zu folgen. Sic mug sich ihrer Verantwortung be-
wuBt werden.
In ihrem schweren Kampf stcht sic nicht allein. Sie darf
der Unterstiltzung aller friedliebenden Krlifte der ganzen
Welt gewill sein.
Der Generalsekretiir des Komsomol der Sowjetunion Niko-
lai Michailow sagte in Berlin: ?Die Jugend des Sowjetlandes
schftzt den Kampf der deutschen Jugend ftir ein neues de-
mnokratisches Deutschland hoch ein. Die sowjetische Jugend
wird inner der Sache des Friedens and der Demokratle
tree bleiben. Wir wiederholen, dag die Jugend eines jeden
beliehigen Landes, die fiir den Frieden klimpft, in der so-
wjetischen Jugend immer elnen treuen Freund and Kampf-
gefithrten baben wird. Die sowjetischen Jungen and Mfdcl
werden stets die deutsche Jugend in ihrem historischen
Kampf flr ein neues and demokratisches Deutschland unter-
stiltzen. Dies lehrt cans unser groper Fiihrer, der bes,te
Freund des deutschen Volkes, Genoese Stalin".
Die friedliebende Jugend der ganzen Welt hat mit ihrer
gewaltigen Friedensdemonstration in Berlin dem Hitufchen
Kriegstreiber Schfittelfroste verursacht and sie in Verwir-
rung gebracht. Immer mehr warden sic gezwungen, ihr de-
mokratisches Mantelchen abzulegen. Siehe Diktat von San
Franzisko, Siehe auch die Terrormallnahmen gegen die Teil-
nehmer an den Weltfestspielon. - Erkennen wir das, han-
deln wir danach. Verteidigen wir das Becht der frelen Mei-
nungsaugerung. Lassen wir den Willen unserer Bevolkerung
zur Tat werden:
,,Keinen Mann and keinen Groschen fUr den Krieg gegen
die Sowjetunion.
Alle Kraft zur Verwirklichung des Appells der Volks-
kammer der Deutschen Demokratischen Republik".
Am 12. August waren die
Strafien Berlins erfiillt vom
Frohsinn der Jugend des
Friedens - zahlreicbe Na-
tionaltrachten gaben mit
dean Blau der FDJ tine
Symphonic der Farben.
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Die groUte aller Lugen - Antisowjethetze
Eine eindringliche Antwort erteilte der amerikanische Se-
nator Thomas, Vorsitzender der Militiirkommission des ame-
rikanischen Senats, der im September 1945 in der Zeit-
schrift ,Readers Scope" canter der Ueberschrift ,Antibol-
schewismus - die grofte aller Lugen" einen Artikel ver-
offentlichte, in dem es heiIt:
,,Die Amerikaner mussen die schreckliche Losung in Er-
innerung halten, unter der Dachau gedieh, auf der die
groBte aller Lugen geschrieben stand, namlich, daB alles
getan werde, um die Welt vor dem Bolschewismus zu retten.
Die Amerikaner, die von den Konzentrationslagern er-
sehtittert waren, mussen sich merken, da! die deutschen
Industrie- and Finanzherren Geld hergaben zur Schaffung
dieses, auf der antibolschcwistischen Ltige fu1enden Terror-
regimes . . . Der einfache gesunde Menschenverstand wirft
die Frage auf, warum denn zu.r Itettung der Welt vor dern
Bolschewismus solche Mittel erforderlich waren wic Mord,
Vernichtung, Folter and Hunger, Kindermord, Ausrottung
unschuldiger Jugend, deutscher, tschechischer and polni-
scher Gelehrter and Professoren. Die Antwort ist recht ein-
fach: die Hitlerfaschisten muBten die hitlerfeindliche Oppo-
sition niederhalten, um zu verhindern, daB anstiindige Leute
die Wahrheit erfahren, da these sich sonst zusammengetan
Mitten, um den Hitlerismus and die von ihm erfundene
antibolschewistische Luge zu ersticken. Die verblendeten
Nazis, die sich als Weltbeherrscher wahnten, glaubten, die
Toten worden schweigen, aber sie haben sich geirrt.
Die antirussischen Elemente in der ganzen Welt sind noch
immer stark . . . Die antirussischen Elemente scheuen vor
nichts zuriick, urn ihre Plane zur Verhinderung des Einver-
nehmens zwischen den Vereinigten Staaten and der Sowjet-
union zu verwirklichen.
Der Krieg in Europa endete crst vor drei Monaten . . .
Aber manche amerikanischen Presseorgane diskulieren be-
reits mit viol Larm caber die Frage eines ,Krieges mit RuB-
land". Sic worden ihre Tatigkeit fortsetzen, wenn wir sic
and die sie inspirierenden Krafte nicht mit eben solcher
Entschiedenheit beseitigen, wie wir die Verb.rechen d-,r nazi-
stischen Morder abgestellt haben. Um die Hoffnungen auf
einen dauerhaften Frieden zu -~erwirklichen and den Opfern
der nazistischen Greuel Gerechtigkeit widerfahren zu lassen,
bedarf es der unerschutterlichen Zusammenarbeit zwischen
den Vereinigten Staaten and der Sowjetunion."
Die amerikanischen Imperialisten wollen heutc der Welt
weismachen, sie muBten das Potsdamer Abkommen brechen,
sie muBten den aggressiven deutschen Imperialismus wieder
bewaffnen, weil ihr ?Kampf gegen die bolschewistische Ge-
fahr" dies erfordere. Ebenso wollen die amerikanischen Im-
perialisten der Welt weismachen, sic muBten in Korea Stiidte
and Dorfer, Tempel and Fabriken verbrennen and dem Erd-
boden gleichmachen, sie muBten niorden, sengcn and pliin-
dern, Kinder, Frauen and Greise umbringen, weil ihr
,,Kampf gegen die bolschewistische Gefahr" dies erfo-dire.
Und wenn ihnen die friedliebenden Menschen aller Volker
nicht in den Arm fallen, dann worden sie morgen dieselben
Untaten auch in Deutschland, Frankreich odor Italien be-
gehen - immer mit der verlogenen Begrundung, die schon
Hitler fur alle seine Untaten zur Hand hatte, daB namlich
ihr ?Kampf gegen den Bolschewismus" dies erfordere. Die
Imperialisten irren sich jedoch. Die Volker werden keiner-
lei ?Begrundung" fur die Wiederbelebung and Wicderbe-
waffnung des deutschen Imperialismus annehmen.
(Aus dem Weilbuch der Regierung
der Deutschen Demokratischen Republik.)
10
,,Wer das ignoriert - ist ein Tolpel I "
Das "Essener Tageblatt" gegen die Antisowjethetze
Der Chefredakteur des christlichen ,Essener Tageblatt"
wendet sich in einem Leitartikel scharf gegen die von der
Mehrzahl westdeutscher Zeitungen betriebene Propaganda
der Ueberheblichkeit gegenuber der Sowjetunion. Der Ar-
tikel dieses einfluBreichen westdeutschen Blattes, dew man
beim besten Willen keine ?pro-sowjetischen Tendenzen"
nachsagen kann, ist um so bemerkenswerter angesichts der
zugellosen Antisowjet-Kriegshetze in den letzten Roden Ade-
nauers and Schumachers.
Der Verfasser warnt vor der Unterschatzung der poli-
tisch-moralischen Einheit der Sowjetvolker, die von der
Kriegshetzerpresse gewohnlich in Abrede gestellt wird:
,,Niemand soil sich einbilden, daB das RuBland Stalins
ein KoloB auf tonernen FUBen ist."
In diesern Zusammenhang wird in dem Artikel des ,Esse-
ner Tageblatt" die groBe Liebe and Verbundenheit der So-
wjetmenschen zu ihrem groBen Fiihrer J. W. Stalin heraus-
gestellt:
,,Er ist der Mann, der. die deutsche Invasion bannte, der
auch semen entferntesten Volkern Lesen and Schreiben
beigebracht and unziihlige Schulen gebaut hat, der alien
Arbeit gibt, der riesige Autowerke and Flugzcugfabriken
hervorgestampft hat, and der nun auf besorgter Wacht
liegt, daB RuBland stark and gerustet genug ist, einen
neuen Angriff aus dem Weston abzuschlagen."
Mit diesen Worten wird zugleich die Luge von der angeb-
lichen ?sowjetischen Aggression" entlarvt; denn as wird
klar gesagt, wo die wirklichen Aggressoren zu suchen sind.
Im folgenden wurdigt der Verfasser die groBartigen Lei-
stungen der Sowjetunion beini Aufbau der sozialistischen
Giesellsehaftsordnung auf allen Gebieten des politischen,
wirtschaftlichen and kulturellen Lebens:
,,Man sollte dern bolschewistischen RuBland nichts am
Zeuge flicken, wo nichts zu flicken ist. RuBland ist in den
letzten dreillig Jahren unerhort industrialisiert worden.
Seine Landwirtschaft ist hoch technisiert. Die Sowchosen
sind tatsachlich die ersten gut funktionierenden landwirt-
schaftlichen Fabriken der Welt. In Vichzucht and Ackerbau
stehen russische Wissenschaftler mit an der Spitze der For-
echung. Die AufschlieBung Sibiriens, die Erweckung dieses
jungfraulichen Bodens zu sagenhafter Blute, ist wohl die
bedeutungsvollste Expedition der modernen Geschichte in
unerforschtes Land. RuBland bewassert Wusten and grabt
Steppen um. Hunderttausende Studenten sind zu tachtigen
Ingenieuren and Lehrern geworden. Kenner bchaupten, daB
unter den Russen Kenntnis and Belesenheit der Weltlitera-
tur, auch der deutschen, grog--r als bei uns selbst seien.
RuBland ist dabei, in erstaunliche;n Tempo auf alien Gebic-
ten seine Stellung als zweite grope Weltmacht nehen Ame-
rika zu befeitigen. Oh es uns paBt oder nicht - Lenin and
Stalin haben das alte Machtekonzert revolutioniert. Wer
das ignoriert, ist ein Tiilpel. "
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L_ I
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Wo gibt es personliche
Freiheit?
Gibt as sie dort, wo unentwegt fur den Krieg gerustet
wird, wo die Praise steigen and die Lohne sinken, wo tag-
lich immer neue Steuern ,erfunden" warden, um die Werk-
tiitigen um den Preis ihrer taglichen Miihen zu prellen, um
wit diesern Geld der Arbeit die Waffen des Todes zu schmie-
den, wo die Blute des westdeutschen Volkes, die Jugend,
wieder in die Holle eines neuen Krieges geschickt werdeu
soil, wo Panzer and Bomben friedliches Land zerstoren,
tausende Bauern von Hof and Acker vertrieben warden, wo
jeder, der aktiv fur den Frieden karnpft, verfolgt and ein-
gesperrt wird? Gibt as diese personliche Freiheit wirklich
in Westdeutschland?
Nein, tausendfach Nein - dort gibt as sic nichtl
Gibt as sic dort - in jenem grollen Land, dessen Men-
schen ungestort ihrer Arbeit nachgehen, wo sic unermudlich
fur den Frieden and damit fur sich schaffen, wo sie gran-
diose Werke des Aufbaus verrichten, gibt as diese per-
sonliche Freiheit in der Sowjetunion?
Ja - tausendfach Ja - dort gibt sie es.
Kann man sich ein eigenes Hauschen dort bauen? - Man
kann I
Kann man sein Eigentum auf seine Kinder vererben? -
Man kann 1
Kann man sparen? - Und bekommt Zinsen obendreinl
Kann man arbeiten, was and wo man will? - Man kann I
Kann man ein Dienstmadchen halten? - Erstens gibt as
keine Dienstmadchen. Und ,halten" kann man sich hoch
stens Karnickel odor Hiihner. Es gibt Hausangestellte, die
beschaftigt warden wie jeder andere Angestellte, sic bekom-
men Gehalt and sind frei.
Besteht fur die Fran Arbeitszwang? - Nein 1 Aber mei-
stens hat die Sowjetfrau einen Beruf, wail sie gescheit ist.
Kann man ein Auto kaufen? - Man kannl
Kann man ftinf Autos kaufen? - ... wenn man Samm-
ler istl
Kann man sagen, was man will? - Man bittet daruml
Alles kann man, atlas darf map, nur auf Koste-n anderer
Mensehen fett werden, das darf and kann man nicht.
Weltreiche, Imperien wurden gegrundet, and die Funf-
pfennigkonige eines zerrissenen Deutschlands lieferten um
Valuta deutsche Bauernsohne als Soldaten fur die Kricge der
Englander gegen das junge, fortschrittliche Amerika Abra-
ham Lincolns.
Weltreiche, Imperien zerfallen, and die Funfpfennigdiplo-
maten eines zerrissenen Westdeutschlands liefern fur Zi-
tronen Soldner fur ein verfettetes, reaktionares Amerika."
(Zum Tail aus ,Gedanken im Fluge". von Kuba)
Eine Luge zieht nicht nlehr
Einige Jahre tang haben verantwortungslose Politiker and
Journalisten in Westdeutschland aus dam Laid der Fragen
'und Mutter, deren Angehbrige als vermiat gemeldet we-
ren,, politisches Kapital geschlagen.
Wir erinnorn uns alle noch sehr gut an die sich stiindig
wid.^rsprechenden Zahlenangaben in dieser Frage.
Dees niedertrachtigc Spiel mit dem Leid unserer Mit-
mcnschen war ein Bestandteil der Hetze gegen die Sowjet-
union, sollte dazu dienen, das deutsche Volk im Westeu
unserer Ileimat erneut reif zu machen fur einen Krieg ge-
gen die freien Volker des Ostens. Diese Hetzplatte ist nun
?offizi,ell" von der Bundesregierung ?aus dam Verkehr"
gezogen worden.
In der,,Abendpost"vom 19.Juli heiflt as dazu: ,Warnung
vor falsehen Erwartungen"
?Berichte, nach denen sich etwa 150 000 Deutsche in
150 sowjetischen Schweige- and Straflagern im Ural be-
finden sollen, entsprachen nicht den Tatsachen, stellte das
Bundesministerium fast."
Und auch ?Der Heimkehrer", das Mitteilungsblatt des
Verbandes der Heimkehrer, Kriegsgefangenen and Vermill-
ten-Angehorigen e. V. warnt in einem langeren Artikel
(Augustnurnmer) ausdrucklich, diesen Meldungen Glauben zu
schenken. Es heiBt darin:
,,Diese Nachrichten scheinen von Heimkehrern mitge-
bracht worden, von unverantwortlichen Journalisten aber
"womoglich noch ungeheuer ubertrieben worden zu sein.
Man hat in Bonn besserc Unterlagen (I - Wahrschein-
lich die amtlichen Gefallenen-Listen, die Herr Dr. Ade-
naucr nicht veroffentlichen will. - Die Red.) uber die
Kriegsgefangenen in der Sowjctunion, als meistens an-
genommen wird, and as kann daher mit Bestimmtheit
gesagt warden (I - Die Red.), dali Nachrichten Ober
Schweigelager im Ural nicht zutreffen. Sie waren auch
als politische Zweckmeldungen unsinnig and schadlich...
Es hat kcinen Sinn, Hoffnungen durch hohe Zahlen-
angaben zu weaken, die sich wahrscheinlich nie erfullen
warden. Den Sensationshunger der Zeitungen and Agen-
turen in allen Ehren (Eine schone ,Ehre", die auf den
getauschten loffnungen, auf dam Leid der Mutter and
Witwen beruht. - Die Red.) - aber Bier ist ein Gar
biet, auf dam or am allerwenigsten am Platze ist."
Dali die gleiche Zeitung ?Der Heimkehrer"* dann in der
gleichen Nummer, and zwar auf Seite 6, im Artikel,,Heim-
gekehrt - lebenslanglich in eine Heilanstalt" trotzdem wie-
der von Heimkehrern aus ?sowjetischen Schweigelagern"
spricht, zeugt einmal fur die journalistische ,Qualitat" des
A'rtikelschreibers, dann weiter dafur, dais these Heimkeh-
rerorganisation eine gefahrliche Tendenz aufweist, namlich
mitzuhelfen, die Antisowjethetze zu kolportieren. In ihren
Reihan gibt as sicher tausende Mitglieder, die die Sowjet-
union wirklich kennen gelernt and den Aufbau eines neuen
Lebens schauen durften. -
Diese Heimkehrer warden dafur sorgen, dali die westdeut-
sche Bevolkerung die Wahnceit fiber die Sowjetunion er-
fahrt.
Das ganze friedliebende deutsche Volk hat Veran-
lassung, das Interview General Tschuikows, dos Vor-
sitzenden der sowjetischen Kontroll-Kommission fur
Deutschland, auf das warmste zu begrufien. Es ist
ein Akt von wirklicher Grofiziigigkeit and ein Zeichen
echter Friedensliebe, wenn General Tschuikow dam
deutschen Volk das Becht zuspricht, die Wiedcrher-
stellung der Einheit Deutschlands auf demokratischer,
friedlicher Grundlagc in die eigenen Hiinde zu rich-
men. Durch diese Erklarung wird jedem Dautschen
sichtbar, dais die Sowjetunion dem deutschen Volke
Souver-initiit gibt, in allen Fragen seiner nationalen
Existenz selhst and frei zu entscheiden.
Die Stellungnahme des Generals Tschuikow kann
kcinen Doutschen uherraschen, denn diese Ste:lung-
nahme entspricht der friadlichen Politik der Sowjet-
union gegentiber alien Volkern. Die Sowjetunion hat
wiederholt betont, daft sic nur eine solche Losung
der deutschen Frage erstrebt, die dam deutschen Volke
seine Unabhangigkeit im Rahmen einer geeinten demo-
molcratLehen and fried.FLhen Nation garantiert. Die
Erklarung Tschuikows zeigt unserem ganzen Volke
den tiefen priazipicllen Unterschied zwischen der
friedlichen Politik der Sowjetunion and der Politik
der kriegsliisternen Machte in den USA, wic sie in
den Wa-hingtoner Beschlussen zum Ausdruck komint.
Die Washingtoner Beschliisse basieren auf einem Ge-
heimabkommen zwischen den westlichen Kanonen-
konigen mit Adenauer and den deutschen Imperia-
listen and schen vor, aus Westdeutschland die Haupt-
basis des . ... . Krieges in Europa zu machen. Die
Realisierung des Washingtoner Abkommens wurde fur
unser Volk eine ungcahnte nationale Katastrophe be-
deuten.
Approved For Release 2001/09/10 : CIA-RDP83-00415RO10200020007-8
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Worte and Taten
Entlarvung amerikanischer Heuchelei
Wenn hinter Worten - zumal wenn sie auf der politi-
s.chen Basis gesprochen werden - nicht positive Tatsachen
stehen, dann sind sie nichts weiter als lugenhafte Phrasen,
dazu bestimmt, die Menschen zu verwirren, sie hinters Licht
zu fiihren and sie fiber die wahren Absichten im Dunkeln
zu lassen.
So ist auch die ?Botschaft" des Prasidenten der USA,
Harry Truman, anzusehen - Phrasen - nichts ale Phra-
sen, wenn es u. a. heifit:
,,Wir werden niemals die Verdachts- and Furchtgefuhle
als potentielle Kriegsursachen beseitigen konnen, solange ein .
umfassender and offener Verkehr fiber die internationalen
Grenzen nicht gestattet ist."
Wie sieht es nun mit diesem ,umfassenden and offenen
Verkehr fiber die internationalen Grenzen" in Wirklichkeit
aus?
Die Antwort gibt eindeutig and unmifiverstandlich der
Oberste Sowjet der UdSSR in seiner Resolution. Es heifit
darin:
Im Dezember 1949 gaben die amerikanischen Einwande-
rungsbehorden auf den Jungfern-Inseln ohne jeden Anlafi
eino Verfugung heraus, die den Besatzungen zweier sowje-
tischer Fischdampfer ,Trepang" and ?Perlmutter", die in
St. Thomas zu einer geringfugigen Ueberholung and Trink-
wasseraufnahme eingelaufen waren, das Betreten des Lan-
des verbot.
Im Juli 1950 nahmen die amerikanischen Hafenbehorden
von Baltimore eine Durchsuchung des sowjetischen Damp-
fers ?Krasnodar" vor, wobei entgegen alien allgemeingulti-
gen internationalen Gepflogenheiten die Polizeiagenten nach
der Durchsuchung his zum Auslaufen des Dampfers an Bord
blieben.
Am 18. Marz 1948 beschlagnahmten amerikanische Be-
horden willkurlich das in New York eingelaufene sowjeti-
sche Schiff ,Rossija", staatliches Eigentum der Sowjet-
union, unter Berufung auf eine gerichtliche Klage von
irgendwelchen zwei Fahrgasten dieses Dampfera.
Im Marz 1949 forderten die Einwanderungsbehorden in
New York die am Kongrefl der Kultur- and Geistessehaffen-
den der USA zum Schutze des Friedens teilnehmenden so-
wjetischen Vertreter auf, die Vereinigten Staaten innerhalb
einer Woche zu verlassen, bei Androhung administrativer
Mafinahmen im Falle der Nichtbefolgung dieser Anordnung.
Im September 1950 wurden in New York auf dem Flug-
platz zwei diplomatische Kariere festgenommen, obgleich
ihre Passe amerikanisch-diplomatische Visa aufwiesen.
Im Marz 1951 erliell das Handelsministerium eine An-
ordnung fiber die Anullierung der Lizenz fur den Export
wissenschaftlicher and technischer Literatur in die Sowjet-
union.
Wahrend der letzten Tage finden vor dem Gebaude der
Vertretung der UdSSR bei der Organisation der Vereinten
Nationen in Now York unter Duldung der Polizei Zusam-
:nenrottungen von Rowdys statt, die die normale Arbeit der
Vertretung storen and die personliche Mitarbeiter bedrohen.
Am 2. August wurdde der Erste Sekretar der Vertretung,
A. S. Poljaski, der diplomatische Immuniti t geniefit, Beim
Verlassen des Gebaudes im Beisein der Polizei von Rowdys
iiberfallen, die ihm. Stockhiebe auf den Kopf versetzten.
Am 23. Juni dieses Jahres nahm der Kongref3 ein Gesetz
an, das von den Landern, die die sogenannte Wirtachafts-
und Finanzhilfe der USA erhalten, unter Androhung
der Einstellung dieser Hilfeleistungen die faktische Ein-
stellung des Handels mit der Sowjetuni?on and den Lan-
dern der Volksdemokratie forderte. Die im Zusammenhang
mit diesem Gesetz am 7. Juni dieses Jahres veroffentlichten
Verbotalisten umfassen fast alle Waron des internationalen
Handels.
Am 2. August, bereits nach der Botschaft des Kongresses
der USA an den Obersten Sewjst der VdSSR, nalim dqr
Reprastntantenhaus ein neues Gesetz an, in dem tinter dem
Vorwand, die Lieferungen strategischer Waren nicht zuzu-
lassen, Maflnahmen vorgesehen sind, die auf die Einstellung
des Handels mit der Sowjetunion and den mit der Sowjet-
union befreundeten Lander abzielen."
Somit zeugen alle diese Tatsachen davon, dali seitens der
Regierungsorgane der Vereinigten Staaten von. Amerika in
Bezug auf die UdSSR eine Diskriminierungspolitik verfolgt
wird and kdnstliche Schranken geschaffen werden, die den
freien Verkehr zwischen dem Sowjetvolk and dem ameri-
kanischen Volk behindern and unsere Lander voneinander
trennen.
,,Die Sowjetregierung setzt rich auf jede Weise
daf fir ein, dali die Anstrengungen der fur den Frieden
kampfenden Sowjetmenschen sich mit den Anstren-
gungen der Volker anderer Lander vereinen.
Sic empfangt die Friedensboten eines jeden belie-
bigen Landes mit herzlichcr Gastfreundschaft and
fordert nach Kraften den Kontakt der Sowjetmen-
schen mit den Volkern anderer Lander, ohne irgend-
welche Schranken aufzurichten.
Es ist die Pflicht alter friedliebenden Volker, un-
beirrbar die Politik der Abwendung des Krieges and
der Erhaltung des Friedens zu fiihrcn, kein Wett-
riisten zuzulassen, die Beschrankungen der Rifstungen
and das Verbot der Atomwaffe bei gleichzeitiger
Einfuhrung einer Kontrolle fiber die Durchfuhhung
eines solchen Verbotes durchzusetzen and den Ab-
schluf3 eines Paktes der fiinf Machte zur Festigung
des Friedens zu unterstiltzen."
(Aus der Antwort des Vorsitzenden des Presidiums
des Obersten Sowjeta der UdSSR N. M. Schwernick,
an .Truman.)
?Mogen manche Burger bei uns gegen den Aufbau
des Kommunismus in der Sowjetunion nosh so viele
Vorbehalte haben, eines kann niemand bestreiten,
eines mull jeder friedliebende Burger mit Hochach-
tung anerkennen: das konsequente Auftreten der
Vertreter der Sowjetunion auf alien internationalen
Konferenzen fur eine friedliche Losung des Problemt
der Einheit Deutschlands and fur die Schaffung eines
einheitlichen, friedliebenden and demokratischen
deutschen Staates. Auf der Pariser Vorkonferenz der
Stellvertretenden Auflenminister hat der Vertreter
der UdSSR, Gromyko, wiederum die Beschleunigung
des Abschlusses eines Friedensvertrages mit Deutschi-
land and den darauffolgenden Abzug der Besatzungs,-
truppon aus Deutschland gefordert. Eine f te Richt-
schnur fur diese Fricdenspolitik sind die Worte Ge-
neralissimus Stalins in seinem an Prasldent Wilhelm
Pieck and Ministerprasident Otto Grotewohl anlef-
lich der Grundung der Deutschen Demokratischen Re-
publik gerichteten historischen Telegramms:
,,Es unterliegt keinem Zweifel, dali die Existenz
eines friedliebenden demokratischen Deutschland ne
ben dem Bestehen der friedliebenden Sowjetunion die
Moglichkeit neuer Kriege in Europa ausschliefit, dem
Blutvergiellen in Europa ein Ende macht and die,
Knechtung der europaischen Lander durch die Welt-
imperialiston unmoglich macht."
Die Sowjotunion ist der einzige europaische St a.t,
der seit seiner Grundung niemals eine Handluag bs,-I
ging, die gegen die nationalen Interessen des deut-
sche, Volkes gerichtet gewesen ware ... Die Freund-
schaft mit der Sowjetunion mull zur Sache allex
patriotischen Deutschen werdenl"
(Aus dem ,Weifibuch" der Regierung der Deutschen
Demokratischen Republik.)
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Der Wolga-Don-Kanal Von Ingenieur W. Galaktionow
Die Natur beging einen groben ,Fehler", als sie der Wol-
ga, dieser gigantischen Wasserstrale,. die sich in das Kaspi-
sche Meer - einen Binnensee - ergieBt, keinen freien
Ausgang zu den Weltmeeren gab.
Der grolte Strom Europas hat keinen Zugang zu den
Sudmeeren, zu den groben Schiffahrtsstralen der Welt. Das
Wolgagebiet besitzt im Ueberflul Getreide, Fische, Erdol
and andere Reichtumer, aber die Moglichkeit ihres Abtrans-
ports auf dem Wasserwege ist beschrankt.
Schon in alten Zeiten wurden Versuche unternommen,
das ,Milverstfindnis" der Natur hinsichtlich der Wolga zu
beseitigen, doch damals konnten die Menschen die Natur
nicht bekampfen, sie verstanden as blot, sich ihr anzupas-
sen. Bussische Kaufleute and orientalische Hiindler trieben
lebhaften Handel mit den reichen Schwarzmeerlandern. Um
zum Schwarzmeermarkt zu gelangen, fuhren die Kaufleute
mit ihren Waren in kleinen Schiffen auf der Wolga and
dann auf ihrem NebenfluB Kamyschinka. Weiter gab es
keinen \Vasserweg. Die Kaufleute zogen ihre Schiffe ans
Ufer and schleppten sie auf Holz,, schienen" zur Ilowlja,
einem Nebenflul des Don. Das nannte man ,Wolok" (Track).
Schon der turkische Sultan Selim II. wollte, um seine Agres-
sionsplline zu verwirklichen, einen Wolga-Don-Kanal bauen.
In den sechziger Jahren des 16. Jahrhunderts starb sein Va-
ter Suleiman. Auf dem Totenbett forderte Suleiman von sei-
nem Sohn, dieser solle dem russischen Zaren Iwan Grosny
Astrachan abnehmen. Der alto Sultan iiberzeugte Selim, dal
die Tiirkei dank ihrer machtigen Flotte imstande sein werde,
das russische Heer zu vernichten, and enthiillte ihm auch
das Geheimnis des Sieges fiber die Russen: man masse die
turkischen Schiffe auf die Wolga fiihren and schwere Ge-
schiftze nach Astrachan schaffen; hierfur bedurfe es jedoch
eines Durchstichs zwischen Don and Wolga.
Im Fruhjahr 1568 landete eine starke turkische Heeres-
maclit unter dom Oberbefehl Selims auf der Krim, wurde
dort von Khan Dewlet Giray durch einige tausend Krim-
tartaren verstarkt and zog aus, um den ,Durebstich zur
Wolga" zu machen.
Die ungebetenen Gliste - die tfirkischen Soldaten - gru-
ben in der menschenleeren Donsteppe die versalzte, ausge-
dorrte Erde auf and fuhren sie mit Schubkarren ab. Die
3chwere Arbeit im Verein mit Hunger and Wassermangel
verursachte im turkischen Heer bald Seuchen. Die Tiirken
starben zu Tausenden, doch Selim gab seine aggressiven Plane
nicht auf. Ihm schwebte vor, Astrachan in einen groben
militarischen Stutzpunkt zu verwandeln, von wo aus or
Rutland, den Iran, Afghanistan bedrohen konnte. Doch die
Kriegsplane Selims kamen nicht zur.Ausfuhrung. Sehr bald
erfuhr Iwan Grosny von ihnen. Er schickte dem turkischen
Heer russische Truppen unter dem Oberbefehl des Fursten
Serebrjany entgegen. Kamm waren die russischen Krieger in
Sicht gekommen, als rich Selims Truppen auch schon zu-
ruckzogen, ,ohne sich zum Kampf zu stellen. So endete,
nachdem fast das ganze Heer in den Donsteppen aufgerie-
ben war, der ruhmlose Feldzug Selim II.
Ende des 17. Jahrhunderts tauchte die Frage der Wolga-
Don-Wasserstrafle neuerdings als ein wichtiges Staatspro-
blem auf. Peter I., der davon traumte, mit den Mittelmeer-
staaten umfangreiche Handelsbeziehungen aufzunehmen, ent-
schloB sich zum Ban eines Schiffahrtskanals. Diese ki nst-
liche Wasserstrale betrachtete or als ein neues ?Fenster
nach Europa". Doch die Bojaren arbeiteten den Absichten
Peters entgegen and redeten den ersten Baumeistern ein, dal
es sf ndhaft sei, Strome zu vereinigen. Furst Golizyn, den
Peter mit der Leitung der Bauarheiten betraut hatte, hin
derte insgeheim die S erwirklichung der Plane. Er sagte:
,,Gott allein regiert die Stromung der Flusse, and es wiire
lasterlich, wollte der Mensch das vereinen, was der All-
machtige getrennt hat".
Die erste Kanalschleuse, die unter Peter I. gebaut wurde,
erwies rich als durftig and hochst unvollkommen. Sie hell
das Wasser durch. Aus Angst vor dem Zorn des Zaren flfich-
tete der auslendische Ingenieur Brenkel, der das Stauwehr
errichtet hatte, mit falschem Pal fiber die schwedische
Grenze. Spater, als er sich auger Gefahr befand, sahrieb
Brenkel an Peter, Furst Golizyn hlitte ihn, anstatt bei der
Arbeit zu helfen, im Gegenteil auf jede Weise behindert,
ihn schlecht behindelt, mit Stockschlagen traktiert and auf-
zuhiingen gedroht.
Seit den Zeiten Peters I. his zum Jahre 1911 wurden der
Zarenregierung von verschiedener Scite ungefiihr dreilig
Projekte fur die Herstellung einer Verbindung zwischen
Wolga and Don vorgelegt. Aber dem zaristischen Rulland
fehlten die Kriifte, einen solchen Kanal zu bauen, and die
Hofschranzen kummerte es gar nicht, ob die wasserreichen
Strome Rullands auch ausgenutzt wurden oder nicht.
mom
So sieht heute die Donsteppe aus. Nach dem Bau des
Wolga-Don-Kanals wird das Donwasser sie fruchtbar
machen
Im Jahre 1918, als die proletarische Revolution in RuB-
land in vollem Gange war, als an den Burgerkriegsfronten
erbitterte Schlachten geschlagen wurden, bestand Lenin in
einer Sitzung des Rates der Volkskommissare darauf, dal
die Arbeiten am Projekt des Wolga-Don-Kanals beschleunigt
wurden. Der grole Fuhrer charakterisierte den Ban dieses
Kanals als einen machtigen Verkehrshebel, der berufen sei,
einen Umschwung in der Wirtschaft der ruckstandigen Ge-
biete Siidostrullands herbeizufi hren. Die allseitig vorge-
nommenen Untersuchungen des Landes zwischen Don and
Wolga gestatteten es, in den Jahren 1925-1929 ein detail-
liertes Kanalbauprojekt auszuarbeiten.
Die Stalinschen Fiinfjahrfunfte, die das Antlitz des So-
wjetlandes von Grund aus verlinderten, stellten none, nosh
nie dagewesene Anspruche an den Schiffahrtsverkehr. Die
Hauptwasserstrale der UdSSR sollte nach einem grolan-
gelegten Plan rekonstruiert werden.
Die Wolga wird zur Wasserstrale von funk Meeren. Der
Sowjetmensch beseitigi die geOgraphische Ungerechtigkeit,
indem or der Wolga einen Ausgang zum Asowschen and
Schwarzen Meer verschafft.
Per Traum wird Wirklichkeit, die in den prazisen For-
mulierungen des Regierungsbeschlusses dargestellt ist. Heute
konnen wir uns schon vorstellen, wie im Fruhjahr 1952
Ilundholz vain Oberlauf der Kama auf dem Wasserwege in
die waldlosen Donausteppen oder nach Sotschi geflolt wird,
um dort fur den Bau never Sanatorien Verwendung zu
linden, wie zahlreiche Petroleumtanker zehntausende Ton
nen Erdol von Baku nach dem zentralrussischen Industrie-
gebiet - nach Woronesh and Lipezk - schaffen werden,
wahrend zahllose Schiffe die Donezkohle in entgegengesetz-
ter Biohtung befordern.
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Vertieft man sich in den BeschluB des Ministerrats der
UdSSR ,Ueber den Bau des Wolga-Don-Schiffahrtskanals
and die Bodenbewasserung in den Gebieten Rostow and Sta-
lingrad", so erkennt man, ein wie notwendiges Kettenglied
die Vereinigung der beiden groflen Strome im grandiosen
Stalinschen Plan zur Umgestaltung der Natur darstellt. In
dem Beschlull heif3t as, dalI die ?Anlage des Wolga-Don-
Schiffahrtskanala nicht eine partielle and regionale Auf-
gabe ist, sondern sine Aufgabe von Unionsbedeutung, die
zum Ziel hat, alle Moore des europaischen Tails der UdSSR -
zu einem einzigen Schiffahrtssystem zusammenzufasssen".
Die Wolga-Wasserstrafle wird vollig rekonstruiert. -Im
Gefolge der bereits im Betrieb befindlichen Anlagen - des
Moskau-Kanals, der Uglitscher and der Schtscherbakower
hydrotechnischen Anlagen - werden das Kuibyschewer and
das Stalingrader Wasserkraftwerk in Betrieb gesetzt. Auch
zum Bau des Wolga-Don-Schiffahrtskanals schritt man be-
reits vor dem Kriege. ?Die Vereinigung der Wolga mit
dem Don", heifit as im Regierungsbeschlull, ,sollte die um-
fangreichen Arbeiten kronen, die in den Jahren der Sowjet-
macht durchgefuhrt wurden, um die Schiffahrtswege, die
das Weifle, das Baltische and das Kaspische Meer mit dem
Asowschen and dam Schwarzen Meer verbinden, zu rekon-
struieren and auszubauen and eine durchgehende Wasser-
stralle fur die Beforderung von Massengutern zu schaffen".
In die groflen Arbeiten wird auch der Dnjepr einbezogen,
dessen Unterlauf durch die Errichtung des Kachowkaer
Wasserkraftwerks ein neues Gesicht gewinnt. Die Wolga-
dampfer werden caber das Schwarze Meer einen Zugang zum
Dnjepr, zur Ukraine erhalten. Und im Sudosten wird die
Wolgamagistrale durch den Turkmenischen Hauptkanal
fortgesetzt, der fiber das Kaspische Meer die inneren Go-
biete Turkmeniens erschlieflt. Und alle these grandiosen
Banton, von denen jeder fur sich einem anderen Lande ein
Jahrhundert zu tun gabs, werden im Sowjetlande gleich-
zeitig, in unerhort kurzen Fristen ausgefuhrt. Die soziali-
stische Gesellschaftssordnung ermoglicht as, einen ganzen
Komplex gewaltigster, volkswirtschaftlicher Probleme pa-
rallel zu planen and zu losen. Haute steht vor dem Lande
die an sich schon grandiose Aufgabe, Wolga find Don zu
vereinigen. Doch das ist nicht alles. Der neue Bau schlieflt
die Errichtung sines Komplexes von hydrotechnischen An-
lagen bei Zimljanskaja, darunter ein Wasserkraftwerk mit
einer Stromleistung von 160 000 Kilowatt and einen grofien
Stausee ein, sowie die Anlage eines Irrigationssystems fur
die Bewasserung von 750 000 and die Wasserversorgung
von 2 000 000 Hektar Land in den Gebieten RostQw and
Stalingrad.
Also sowohl Verkehrswesen als auch Kraftwirtschaft and
Irrigation. Wie sieht nun das technische Schema der Ver-
einigung von Wolga un Don aus? Am Don wird bei der
Eine grofle Anzahl Masehinen sind beim Bau des Wolga-
Don-Kanals eingesetzt
Staniza Zimljanskaja sin gigantischer Staudamm errichtet.
Er wird dem Don don Wag versperren and seinen Wasser-
stand betrachtlich heben. Breit and frei werden sich die
Wasser des Don im Tal des sagenumwobenen Stromes er-
gieflen. Auf den Landkarten der Sowjetunion wird sin neues
Meer erscheinen: der Zimljanskajaer Stausee. Er wird in
seinem weiten Becken unweit der Stadt Kalatsch, deren
Weichbild or fast erreicht, die Fruhjahrswasser der Steppen-
flfisse sammeln. Hier, auf dem Breitengrad von Kalatsch
and Stalingrad, wo die Wasserscheide zwischen Don and
Wolga am schmalsten ist, nimmt die Trasse des Wolga-Don-
Schiffahrtskanals ihren Anfang. Sie zieht sich durch die
Batten der Steppenflusse Karpowka, Tscherwljonnaja and
Sarpa. Die Talauen dieser Fliisse wird man durch Stauwehre
sperren find eine Reihe kiinstlicher Wasserbecken schaffen,
die durch breite, mit Schleusen versehene Kanale verbun-
den sein warden. Wolga find Don sind durch eine Wasser-
scheide getrennt, die sich in der Gegend der Stadt Kras-
noarmejsk 88 Meter iiiber die Wolga erhebt. Doch der
Wasserspiegel des Don liegt auf dam Stalingrader Breiten-
grad um 44 Meter fiber dem der Wolga. Urn die Wasser-
scheide zwischen Wolga and Don zu uberwinden, mull man
folglich sowohl am Wolga- als auch am Donhang Schiff-
Iahrtsschleusen bauen.
Die Hebung and Senkung der Schiffe auf der Wasser-
scheide wird durch riesige Schleusen mit einem Wasser,
andrang von je 10 his 13 Meter erfolgen. Solcher Schleu-
sen warden am Donhang vier, am Wolgahang neon an-
gelegt. Das Wasser fur den Kanal and fur die Bewasserung
hat der Don zu liefern. Hierfiir warden am Kanal drei
Pumpwerke errichtet. Jades von ihnen wird 45 Kubikmeter
Wasser pro Sekunde hochpumpen. Die Pumpwerke warden
vom Zimljanskajaer Wasserkraftwerk gespeist.
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Der Bagger hat einen Graben fur den Lehm,,versehlull"
einer Dammsohle ausgehoben
An einem Bauabschnitt des Don-Hauptkanals, der den
Zimljanskajaer Stausee mit dem oberen Sal-Kanal verbin-
den soil, rind Vorbereitungen zu unterirdischen Arbeiten
I'm Gange.
Zwischen den Flussen Sal and Don, wo ein viele Kilo-
meter langer Hohenzug den Bauleuten im Wego steht, wird
der Kanal namlich unter der Erde verlaufen. Mit dem Vor-
trieb des hydrotechnischen Tunnels befassen sich Fach-
leutc, die beim Bau der Moskauer Metro mitgearbeitet haben.
Die Lange der Wolga-Don-Wasserstrafle - von der Wolga
bis zum Asowschen Meer - betragt 540 Kilometer. Davon
entfallen 101 Kilometer auf den eigentlichen Wolga-Don-
Kanal. Auf der restlichen Strecke erfolgt die Schiffahrt auf
dem Zimljanskajaer Stausee and dem Don.
Das Wolga-Don-Problem ist innes nicht nur eine Ver-
kehrsfrage. Gemafi dem Auftrag J. W. Stalins wird im Ver-
ein mit dem Bau der Wasserstrafe and den hydroenergeti-
schen Fragen auch die hochstwichtige Aufgabe gelost, die
durrebedrohten Landstriche des Bostower and des Stalin-
grader Gebiets zu bewassern, bzw. mit Wasser zu versor-
gen. Als Bewasserungsbasis wird der Zimljanskajaer Stan-
see dienen. Sein Wasserstand wird sich so stark erhohen,
dalI man von ihm einen grolen Bewasserungskanal ableiten
kann, der im Bostower Gebiet 600 000 Hektar Land be-
wassern and 1 000 000 Hektar Land mit Wasser veraorgen
wird. Aullerdem wird in den Stfdrayons des ebietes u._lin-
grad 150 000 Hektar bewassert and 1000 000 Hektar mit
Wasser versorgt. Fur die Bewasserung dieser Landstriche
ist ein ganzes System von Irrigationsanlagen vorgesehen:
der 190 Kilometer lange Don-Hauptkanal, der Untere Don,
der Obere Sal-, der Bagajewskajaer, der Sadkowskajaer,
der Asower, der Jerminsker and der Tschir-Nebenkanal.
Ihre Gesamtlange betr5gt 568 Kilometer. An diesen Kana-
len warden 140 machtige Pumpwerke errichtet, die das Don-
wasser in die Diirregebiete vortreiben. Der Don wird nicht
nur einen Teil seines Wassers, sondern such seine gewaltige
Kraft abgebcn. Er wird die Turbinen der Wasserkraftwerke
in Bewegung setzen, diese werden ihrerseits den Pumpwer-
ken Strom liofern, and das Wasser wird durch den Schiff-
fahrtskanal zur Wolga and durch das System der Bewasse-
rungskanale in die fernen wasserlosen Steppen fliellen. Buch-
stablich vor unseren Augen wandelt sich die Landschaft an
der Trasse des Wolga-Don-Kanals.
Nach 1948 muftten sich die Geologen der Forschungs-
expeditionen in der Steppe vorsehen: da gab es namlich
viele Schlangen. Aber heute sind an diesen Stellen riesige
Bauarbeitersiedlungen emporgewaclisen, ist die Steppe vom
gedehnten Pfeifen der Baggersirenen erfiillt. Und nicht ein
holpriger Weg fiber Berg and Tal, sondern eine spiege;-
glatte Asphaltstrafle zieht sich an der Kanaltrasse entlang.
Tag and Nacht jagen in endlosem Zuge Personen- and Last-
kraftwagen auf der Chaussee. Neben ihr sieht man die
durchbrochenen Silhouetten st5hlerner Leitungsmasten. Die
Ueberlandleitung versorgt die Baumaschinen, Werkstatten,
Fabriken and Wohnhauser der Arbeiter auf der Baustrecke
snit Strom.
Ich erinnere mich an das Friihjahr 1949. Bereits im April
war es in diesen Gegenden heill. Ueber das Kaspische Meer
wehto ein gluhender Wind heruber. Er blies unablassig Tag
and Nacht. Das junge, gri ne Gras, das den Blick durch
seine Frische erfreute, begann zu gilben and bald darauf
zu verwelken. Dutzende Kilometer zog sich die trockene,
eintonig graubraune Steppe hin and stromte einen scharfen
Wermutgeruch aus. Hoch am Himmel schwebte mit ausge-
breiteten Schwingen ein Steppenadler, der nach Zieselmau-
sen Ausschau hielt.
Es echien wunderlich, dalI as auf dieser schmalen Wasser-
scheide zwischen den wasserreichen Stromen solch von der
Sonne ausgedorrtes, ausgebranntes Land gab .. .
Fahrt man haute durch die mit Wermutkraut bedeckte
Steppe auf der Wasserscheide zwischen den groflen Str6-
men, so scheint zunachst alles wie frifher: kein Larm, die
Steppe lebt wie zuvor. Zwei, drei Meter hoch fliegt am
Kraftwagen langsam ein Raubvogel vorbei, der in den Fan-
gen ein nosh lebendes Tierchen halt. Doch nun dringen an
unser Ohr ferne gedehnte Pfiffe, die an Lokomotiven er-
innern. Das rind die Bagger, diese leistungsfahigen mecha-
nischen Erdarbeiter, die lungs der Kanalstrafle in Reihen
aufgestellt rind. Schon hebt sich vom Hintergrund des blau-
en Himmels die schlanke Silhouette eines Baggers ab. Seine
Bewegungen sind gleichmaftig, majestatisch, ruhig and
rhythmisch. Nun hat er an der Stahltrosse seinen Loffel
zur Erde gesenkt, ihn zuruckgezogen, and schon wandert
der Loffel, his zum Rande mit Lehmerde gefullt, hoch caber
die Grabenwand zur Kanalboschung, wo er das Baggergut
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autschuttet. Es gibt her keine Lastkraftwagen, denn die
langen Ausleger der Bagger gestatten, den Grand ,auszu-
fegen", d. h. ilm gleich am Rande des kiinftigen Kanals
aufzuschtitten. Die Bagger graben sich allmahlich in die
Erde ein, versinken gleichsam in ihr, wahrend zu beiden
Seiten Berge frischer, aus der Tiefe gehobener Erde empor-
waehsen. Kein Gehaste, keine Menschenstimmen - nur das
niichterne Pfeifen der Bagger stort den Stoppenfrieden.
Auf der Baustraie des Wolga-Don-Schiffahrtskanals sieht
man fast keine Menschen; alle Arbeiten werden von auierst
leistungsfiihigen sowjetischen Maschinen verriclitet. Schreit-
bagger, Scraper, gigantische Portalkrane muhcn sich hier
Tag and Nacht, wahrend der Mensch sich darauf beschriinkt,
d.ieso komplizierten Maschinen zu lenken. Im Hinbliok aul
die ,erfolgreiche Entfaltung-der Bauarbciten and die reiche
Ausrustung des Wolgadonstroi` mit machtigen Baggern,
Baumaschinen and Transportmitteln, die eine restlose Me-
chanisierung der. Erd- and Betonarbeiten erlauben", be-
schloB der Ministorrat, die friiher festgelegte Frist fur die
Schaffung der Wolga-Don-WasserstraBen um zwei Jahre zu
verkurzen and den Wol.ga-Don-Kanal sowie den Komplex
der Zimljanskajaer hydrotechnischen Anlagen mitsamt der
Wasserkraftzentrale im Fruhjahr 1952 in Betrieb zu setzen.
Der Wolga-Don-Kanal ist eine neue Errungenschaft der
sowjetischen Wissenschaft and Technik, ein neucr Beweis
fur die Macht des Sowjetstaates and seine Friedenspolitik.
Das Neue
Ich wurde grog in einem armen Land,
Wo Bauern von dem Gluck die Mar vcrbreiten,
Es sei einst unterwegs von reicher Hand
Dom Armen weggeschnappt fur alle Zeiten.
Ich wurde groB, dort, wo die Vater lebten,
Lcibeigen noch bei irgendeinem Herrn,
Und wo die Mutter an der Wiege bebten,
Wissend, das Gluck sei ihrem Kinde fern.
Ich wurde groB in einer armen Hutte,
Wo auf dem Ehrenplatz das Elend sail,
Wo in der goldnen Felder reifer Mitte
Der Bauer selbst des Bauern Brot niche aS.
Ein Stiickchen Land, ein Pflug aus sehlichtem Holz,
War alles, was die Heimat uns gegeben.
Jetzt aber seh and fi.ihl ich voller Stolz,
Wie tinders sich gestaltet unser Leben!
Und denke ich der Jahre, die vergangen,
Der dumpfen, uberwundnen Jugendzeit
So wird mir das, was wir jetzt neu erlangen,
Unendlich wort and voller Herzlichkeit!
Michael Wassiljewitsch Issakowskij
Das Anaesicht der Erde wandelt sich
Sowjetische Menschen veriindern die Natur zunn Wohle des Menschen
In der Nacht zum 18. Dezember 1934 wurde ich durch
das Liiuten des Telefons geweekt. Sollte irgend etwas Ern-
stes im Betrieb vorgefallen sein? Ich wurde unruhig. Die
Arbeit bei den Hochofen, bei den Martinofen, beim ge-
schmolzenen Metall ist stets mit allerlei Ueberraschungen
verbunden.
Doch irn Betrieb war alles in Ordnung. Man teilte mir
mit, ich sei zu cinem Treffen der Hiittenmanner mit dem
Genossen Stalin eingeladen.
Noch am gleichen Morgen fuhr ich nach Moskau ab. Un-
terwegs muilte ich unwillkurlich daran denken, wie ich vor
funf Jahren mit einem Auftrag Kuibyschews von Moskau
nach Sibirien gefahren war, urn die Kusnezker Werke aul-
zubauen. Damals sah ich stundenlang aus dem Wagenrenster
auf die eintonige Landschaft hinaus. Sic kam mir trotzdem
nicht langweilig vor.
,,Wissen Sic", sagte ich damals zu meinem Reisegefahr-
ten, ?diese Landschaft sehe ich mit ganz anderen Augen, so,
wie sic in einigen Jahren sein wird."
In den Hii.nd.n hielt ich ein in Leder gebundenes Notiz-
huch. Samtliche Eintragungen waren darin in der Sprache
der Zahlen abgefaBt.
Ich stand vollig im Bann dieser Zahlen, and wie ich
mich entsinne, 'erklarte ich damals meinem Reisegefahrten:
,,Den Angriff auf these schneeverwehte Gegend werden
wir vom Weston her vortragen. Der Kusnezker Industrie-
komplex wind der Hauptstutzpunkt des Ural - Kusnezkcr
Koiubinats sein. Gleichzeitig wird or das Zentrum der
Schwerindustrie im siidichen Toil Westsibiriens bilden. Das
ist bestimmt keine Projektemacherei. Hier die Beweije: Kus-
nezk stellt die grolte Steinkohlenbasis der UdSSR dar. Die
Eisenorze befinden sick hier in einer Entfernung von
einhundert his dreiiiundert Kilometer. In der allernachsten
Zukunft ist mit der Entdeckung neuer Eisenerzvorkoiuincn
zu rechnen. In einem unbedeutenden Toil des bercits er-
forschten Territoriums von Schorija and Chakassija wurde
bereits das auBerordcntli:ch kostbare Metall Titan-Magnetit
gefunden.
Auf dem Altai, in Chakassija and in Oberschorija, gibt
es Gold, Silber, Kupfer, Zink, Blei; der siiddche Teil West-
sibiriens enthiilt alles, was man fur das Huttenwescn, den
Maschinenbau and die Baumaterialienindustrie benotigt.
All diese Reichtumer warden von der Zarenregicrung - wie
die Schatze vorn Gogolschen Geizhals Pluschkin -- in den
cisigen Kellern Sibiriens verborgen gehalten, wodurch Mil-
lionen von Menschen dern Hunger and der Kalte preisge-
gcben waren. Jetzt gehort dies alles der Vergangenheit an.
Nach Sibirien kommen nunmehr die Bolschewiki. Die ge-
,valtigen Wasseradern - der Jenissej, die Tomj, der Irtysch
-- werden sich in unerschopflichen Quellen von elektri-
sc:hcr Energie verwandeln; die Waldmassivc entlang der
fl5Ibaren Fliisse werden Holz zu Heizzwecken and fur die
chemische Industric liefern. In wenigen Jahren wind das
sibirische Gebiet mit einem stahlernen Netz von Eisenbahn-
linien tiberzogen sein. Die kunftigen Kusnezker Huttenwerke
warden dem Land soviel Metall liefern, wie ehedem samt-
liche Huttenwerke des zaristisehen RuBlands.
In kaum rnehr als funf his zehn Jahren warden in der
Taiga Stadtc emporwachsen. Kohle, Erz and Wasser werden
das Gebiet zum Leben erwecken. None Verlcehrsmittel wer-
den den Menschen Air Verfiigung stehen. In den Stadten
wind die Stimme der Radiosender ertonen, Lichtreklamen
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werden Theatererstauffuhrungen and neue Filme verkanden.
Die Huttenwerke, die fur eine Betriebsdauer von funfzig
Jahren berechnet sind, werden Schulen fur Kinder and Uni-
versitiiten fur Arbeiter erforderlich machen; es werden hier
Krankenhiiuser, Erholungsheime, Fabriken stehen, ein ge-
waltiges Industriegebiet mit ciner Dreimillionenbevokerung
wird hier seine Bliitc erleben. Das eben bedeuten diese Zah-
len.
Ich schlage das Notizbuch zu:
,,Vcrstehen Sie nun, warum ich immer zum Fenster hin-
ausblicke and mir die Landschaft nicht langweilig vor-
kommt? Dort, we Sie nur die Taiga oder eine ode Steppe
sehen, aline ich bereits die Schlote der Martinofen, die Tiir-
me der Kokereibatterien, die breiten Hauptstraflen einer
neuen Stadt."
,,Sie sind kein Ingenieur, Sic sind ja ein Dichter", be-
merkte mein Reisegefiihrte. ,Allerdings, Begeisterung is(
heutzutage in unserem Lande nicht mehr des alleinige Pri-
vileg der Dichter."
Nur ffinf Jahre waren seitdem vergangen, and nun fulir
ich bereits aus Sibirien nach Moskau. Ich sehe zum Wagen-
fenster auf die vor mir vorbeihuschende Landschaft hinaus.
Wie sehr hatte sich inzwischen die Geographic des Gebie6s
verwandelt. Das Bild der Landschaft ist einfach nicht wie-
derzuerkennen.
Endlich war ich in Moskau angelangt. Am 26. Dezember
abends farad die historische Zusammenkunft der Huttemniin-
ner mit dem Genossen Stalin statt.
Ich betrat den Sitzungssaal des Politburos, wo Genosse
Stalin uns empfangen sollte. Der geraumige, he'll erleuch-
tctc, runde Saal war schlicht and geschmackvoll eingerich-
tet.
Von den Leitern der Partei and der Regierung war noch
keinor anwesend. In Erwartung des Beginns der Beratung
fiihrten die Huttenmanner ein frohliches, ungezwungenes
Gecprlich, schakerten miteinander, lachten and trieben a..er-
lei Spaflo. Dann wurde beraten and beschlossen, wer von
den Kameraden die Begriillungsansprache an den Genossen
Stalin halten sollte. Die Wahl fiel auf mich.
Ich geriet in Verwirrung. Oeffentlich vor dem Genossen
Stalin, vor den Leitern der Partei and der Regierung auf-
treten - das wohl eine hohe Ehre, aber auch eine grolie
Verantwortung.
Siebzehn Jahre Tiltigkeit bei der Eisenverhiittungsindu-
strie unter der Sowjetregierung zogen auf einmal an mir
voriiber. Wahrend all dieser Jahre hatte sich mein Leben,
hatte sich meine Weltanschauung Schritt um Schritt gewan-
delt. Mich, den Ingenieur, batten die Tatsachen uberzeugt.
Und diese Tatsachen der sowjetischen Wirklichkeit waren
wirklich uberwaltigend. Das sind die Jahre des Wiederauf-
baus der vom Krieg zerstorten Volkswirtschaft, die Jahre
der Wiederherstellung des Landes, die Industrialisierung,
die Fiinfjahresplane des sozialistischen Aufbaus, die Kollek-
tivierung. Der Bau der Werke in Magnitka, in Kusnezk-
welch ein konsequenter and kuhner Sprung, welch gran-
diose Etappen der Umgestaltung des Landes. Und diesen
Weg hatte das Land unter der Fiihrung des Genossen Stalin
and der Partei der Bolschewiki zuriickgelegt.
Stalin I . . . Im Seal wurde es fur cinen Augenblick still.
Doch gleich ertonte begeisterter Applaus. Stalin erschien,
hinter ihm Molotow, Ordschonikidse. In seiner ublichcn ein-
fachen Klcidung, in Stiefeln and Pest zugeknopfter Jacke,
ging Stain liichelnd cinher and ni.;kte freundlich and kame-
radschaftlich den Anwesenden zu.
Als sich der Sturm der Begeisterung gelegt hatte, erteilte
mir Sergo das Wort. Mein Herz begann heftig zu pochen.
-Ich erhob mich and fing an, mit vor Erregung stockender
Stiintne zu sprechen.
Ich hell moinen Blick fiber die Leute im Saal schweifen
and sah dann zum Genossen Stalin hinuber. Er h5rtc mir
zu. Das flollte mir Mut ein. Allmahlich beruhigte ich mich,
meine Gedanken warden klarer.
Ich begluckwunschte den Genossen Stalin and die Partei
zum grollen politischen Sieg, zum Schmelzertrag von
10 Millionen Tonnen Eisen, wiihrend des ersten Funfjahres-
planes. Ich gedachte Sibiriens, der Taiga, wohin die Bol-
schewiki gokominen waren, um den jahrhundertelang brach-
liegonden Boden zu erschliefien, um auf diesem einen von
der fortschrittlichsten Technik ausgeriisteten metallurgi-
schen Weltriesen zu bauen.
Ich sprach davon, deli sich unter der Leitung des Genos=
sen Stalin and der Partei der Bolschewiki das Land his
zum Nichtwiedererkennen umwandelt, die Menschen sich
iindcrn.
Natiirlich' sagte ich das alles nicht so fliellend. Die ganze
Zeit wurde ich von dem lastigen Gedanken verfolgt; spreche
ich verniinftig, and ist das, was ich sage, hier auch ange-
gebracht? Ale ich meinen Platz wieder eingenommen hatte,
versuchte ich, die Antworten auf diese Fragen an den neben
tnir sitzenden Kameraden zu erraten.
Doch nun erhob sich Genosse Stalin. Mit leiser, aber
deutlich vernehmbarer Stimme begann er seine Rede mit
dem Hinweis darauf, dali ich nicht recht habe, wenn ich
annehme, die Partei wiire allein imstand gewesen, diesen
gigantisclien sozialistischen Aufbau durchzufuhren. Gemein-
sam snit der Partei batten daran sowohl parteilose wie auch
alte Fachleute sowie eine viele Millionen zahlende Armee
von Arbeitern and Kolchosbauern teilgenommen. Die Partei
hiitte as allerdings verstanden, diese Masson zu organisieren
and sic richtig zu leiten.
Zum erstenmal hatte ich Gelegenheit, den Genossen Sta-
lin reeen zu horen, ihn von Angesicht zu Angesicht zu
sehen. Ich war von der weisen Sehlichtheit and lakonischen
Kurze seiner Rede tiberwaltigt. Jedes Wort, jeder Satz wa-
ren wic geprSgt, klar and prazis.
Als wir tins von Genossen Stalin and seinen nachsten Mit-
k5mpfern verabschiedet batten, waren alle in gehobener
freudiger and angeregter Stimmung.
Wir verliellen den Kreml. Es war tiefe Nacht. Moskau
lag im Schlaf versunken. Ich aber hatte keine Lust, schlafen
zu gehen. Ich befand mich noch immer unter dem Eindruck
der Zusammenkunft mit dem grofien Mann. Lange stand ich
so da auf dem Roten Platz and sah zum Kreml hinuber,
wo dieser grolie Mann lebt and arbeitet.
(Aus dent Ruche: ?Das Leben eines
Ingenieurs" von J. B. Bardin.)
Die beiden Linien der Weltpolitik
Zwci Meldungen zeigen den Unterschied
Moskau, 1. Oktob;er
Der gigantisehe Plan, die sibirischen Fliisse Jenissei, Lena
and Oh umzuleiten, um dadureh ein 25 Million,_n Hektar
groiics Wiistengebiet in Zentralasien bewtissern zu konnen,
wurde jetzt von der Regierung der Sowjetunion gebilli;t.
Initiator des Planes ist der sowjcJtisehe Ingenieur Dawidow.
Der , Alittag" vom 2. 10. 51.
W a s It i n g t o n, 2. Oktober. (dpa) In den niichsten Ta-
gen werden auf dem Versuchsgelande der amerikanischen
Atomencrgiekommission in einem Wustengebiet nordostlich
von Las Vegas im Staatc Nevada die ersten Truppenmano-
ver der Weltgeschichte mit Atomwaffen stattfinden. Das Ma-
nover, das unter der Bezeichnung ,Unternehiuen WiIsten-
Fels" liiuft, soll die letzte Probe der in der jiingsten Vergan-
genheit entwickelten taktischen Atomwaffen der USA-Streit-
kriifte vor ihrc Aufnahine in die Massenproduktion sein.
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Amerikanische Argumente Von Palmiro Togliatti
Dom Vorschlag eines Friedenspaktes, den das Prlisidium
des Obersten Sowjets den Westmachten unterbreitete, folgte
unmittelbar eine Reihe von Erklarungen des amerikanischen
Staatssekretars. Natiirlich besteht zwischen den beiden Auf-
fassungen ein groler Unterschied. Der sowjetische Vor-
schlag ist ein Akt konkreter Politik, ein Angebot wirklicher
internationaler Entspannung, das von einem Staat an an-
dere Staaten gerichtet wurde. Die amerikanischen Erkla-
rungen sind jedoch eine Reihe von ?Argumenten", mii
denen die amerikanischen Machthaber ?beweisen", daft der
sowjetischc Vorschlag nicht nur abgelehnt, sondern von
vornherein von der gesamten Weltmeinung als finstere In-
trige diskreditiert werden mull. Wollen wir uns nicht ein-
mel mit diesen Argumenten naher befassen and uns mii
ihnen auseinandersetzen?
E r s t e n s haben die Sowjetmenschen den Vorschlag eines
Friedenspaktes schon zu wiederholten Malen unterbreitet.
Und was 1st so schlecht daran? Das bedeutet doch, daft die
Sowjetmenschen in ihrer Friedenspolitik hartnackig and
ausdauernd sind, daft sie sich von keiner Ablehnung ent-
mutigen, lassen. Das bedeutet auch; daft es einfach nicht
wahr ist, was die gleichen Amerikaner jedesmal wiederholen,
daft man die Sowjetpolitik nicht begreift, and ihre Ziele
nicht kennt. Die Sowjetunion will einen Friedenspakt, sie
will ihn wirkiich, and sic will ihn, um den Frieden zu
erhalten - das ist alles.
Z w e i t e n s ist es nutzlos, sagen sie, auf die schon ab-
gelehnten Vorschlage zuruckzukommen; man soil sich dock
an die UNO-Charta halten, dann wird such kein Pakt not-
wendig sein. Aber auch die UNO-Charta wurde zu wieder-
holten Malen abgelehnt, auch die UNO-Charta hat Fehl,-
schlage erlebt. Die Sache des Friedens ist so dringend, deli
sic nicht nur lediglich die Zustimmung, sondern standige
Untersuchungen und' Auseinandersetzungen erfordert, his
endlich das Einverstandnis fiber eine Politik des Friedens,
der Abrustung, der Aechtung der Atomwaffen, der Nicht-
einmischung in die Angelegenheiten anderer Staaten and
dergleichen erzielt wird. Und wenn es war ist, daft die
UNO-Charta ausreicht, warum habt ihr dann den Atlantik-
pakt unterzeichnet? Wenn man sich Ober die UNO-Charta
hinwegsetzen kann, um einen offensichtlich aggressiven
Pakt zu unterzoichnen, warum kann man dann nicht stati
dessen die Charta der UNO and die UNO durch einen Frie-
denspakt der Grolmachte starken?
D r i t t e n a sagen sie: Koine neuen Pakte, wenn man
nicht die alten Pakte achtet. Sehr schon. Ihr achtet also
den Pakt von Jalta, der die Zusammenarbeit alter GroB-
machte fair die Losung alter internationalen Fragen vorsieht.
the achtet also das Abkommen von Potsdam, das die Aus-
rottung des Faschismus in Deutschland fordert and das
Wiedererstehen des deutschen Militarismus verbietet. Ihr
achtet die UNO-Charta, die die Einmischung in die inneren
Angelegenheiten anderer Staaten verurteilt. Beseitigt auch
die amerikanischen Militirstutzpunkte, die in der ganzen
Welt Tausende von Kilometern von Amerika entfernt er-
richtet werden and wodurch die Vereinigten Staaten niche
nur den Krieg provozieren, sondern auch aktiv intervenie-
ren, um die Unabhangigkeit alter Volker einzuengen and
zu vernichten.
V i e r t e n s fugen sic hinzu, daft die Russen ihre Ver-
pflichtungen nicht orfiillt haben 1 Gebt uns die Beweise,
zeigt uns die Tatsachen I Wenn die Amerikaner and ihre
Satelliten versuchen sollten, den Beweis fur diese Behaup-
tungen zu liefern, dann wird man clue groteske Propaganda
erleben. Die Hauptanklage, die man gegen die Sowjetunion
richtet, ist die, daft sic ihr.Vetorecht ausgeubt hat, das
doch von feierlich abgeschlossenen Vertragen bekraftigi
wird. Aber we sind denn die russischen Militarbasen in
Amerika; in welchen Landern an der amerikanischen Grenze
hat sich die Sowjetunion als Herr im Hause niedergelassen,
wie die Amerikaner in Frankreich, in Italien, in Japan
usw. usw.?
F ii n f t e n s wenden sic ein, daft ein:. Vorschlag eines
Friedenspaktes nicht zu diskutieren ist, weil in Berlin das
Festival der demokratischen Jugend organisiert wurde. Ein
Gelachter miiftte sich erheben I Dieses ?Argument" ist wirk?
lich merkwurdig .. .
S e c h s t e n s sagen sic, daft der Atlantikpakt infam:ver-
leumdet wird, wenn man ihn als einen hakt der Aggression
bezeichnet. Diener Pakt, behaupten sic, dient lediglich dem
Frieden. Aber warum ladet ihr dann nicht die Sowjetunion,
die osteuropiiischen Lander, China usw. zum Beitritt ein]
Und warum kommt dann dieser ,Friedenspakt" lediglieh
in der Vorbereitung des Krieges, in der Organisierung ame-
rikanischer Militarbasen in der ganzen Welt (wobei these
Militarbasen fernab der Grenzen der USA errichtet werden
and schon dadurch allein Stiitzpunkte der Aggression sind),
in der Wiederaufrustung der deutschen Militariaten, im Ru-
stungszwang alter europaischen Volker zum Ausdruck?
S i e b e n t c n s fragen sic, wie man eine Konferenz and
einen Friedenspakt vorschlagen kann, an dem sich die Chi-
nesische Republik beteiligen soll, wenn man weift, daB die
USA keine Beziehungen mit diesem Staate wunschen? Wer
aber gibt den USA das Recht, aus der internationalen Poli-
tik ein Volk von 450 Milli-onen Menschen zu verdrangen;
wer ermachtigt sic, den Krieg gegen dieses Volk vorzuberei-
ten and einen Toil seines Gebietes (Taiwan) zu besetzen]
Und so konnten wir immer weiter fragen.
Es wird die Pflicht alter guten Burger, alter Partisanen
rand Agitatoren des Friedens sein, tiberall zu beweisen, wie
wenig ein einziges der amerikanischen ,Argumente" gegen
den sowjetischen Paktvorschlag auch nur der elementarsten
kritischen Priffung standhalt, wie diese ?Argumente" hin-
flillig werden, wie rich hinter alien ?Argumenten" nur der
Wille der amerikanischen Imperialisten verbirgt, den Frie-
den der Volker zu bedrohen and zu vernichten, um ihre
Ereberungsplane, ihre Plane der Weltherrschaft and der
Vernichtung zu verwirklichen.
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Aber bier mutt man etwas Grundsutzliches feststellen, and
darum wurde dieser Artikel uberhaupt geschrieben. Ieh
hatte schon im vergangenen Jahr, im September, die Gele-
genheit, gerade zu einem Zeitpunkt, ale die Regierungs-
vertreter des amerikaniseben Imperialismus mit dem grot-
ten LHrm auftraten, die Bemerkung an machen, dais die
antisowjetische Argumentation der groBen Masse der Be-
volkerung, die sich immerhin aus Mensehen mit gesundem
Verstande zusammensetzt, Behr fragwlydig zu erseheinen be-
gann. Heute ist die antisowjetische Argumentation nicht nur
fragwurdig, sic wird einfach hinflillig. Die Leute snit dem
gesunden Menschenverstand beginnen jetzt, sich zu fragen,
wie es uberhaupt miiglich ist, daB in den USA these ,,Ar-
gumentation" von den Machthabern als eine wirklich ernste
Sache dargeboten werden kann .. .
Die Sowjetunion verfolgt eine
konsequente Friedenspolitik
Die Erklarung Tschuikows beweist auf neue, dal die So-
wjetunion keinerlci ?aggressive Absichten" verfolgt, son-
dern zutiefst an der Erhaltung des Friedens interessiert ist.
Damit ist auch erwiesen, dalI der Vorschlag des Minister-
prasidenten der Deutschen Demokratischen Republik, Otto
Grotewohl, and der Appall der Volkskammer; zu gemein-
samen Beratungen uber die Durchfuhrung freier Wahlen
zur Nationalversammlung in Gesamtdeutschland sowohl den
deutschen Vertretern aus Ost and West vollkommen freic
Eland gewiihren zur Beratung and Vcrstandigung uber alle
Lebensfragen des deutschen Volkes and der deutschen Na-
tion. Indem General Tschuikow unterstreicht - was ubri-
Verlinderte Ueberschriften - doch gleicher Inhalt:
Kriegsvorbereitung
gens auch im Potsdamer Abkommen festgelegt ist -, dal
das deutsche Volk das Recht besitzt zur freien Gestaltung
seines nationalen Lebens auf friedlicher and demokratischer
Grundlage, and indem General Tschuikow betont, dalI die
Sowjctregiorung jederzeit das deutsche Volk in diesem seinem
Ilecht unterstiitzen wird, ist nunmehr auch fur jeden Zweif-
ter endgultig klargestellt, dal bei kommenden Beratungen
zwischen den Vertretern Ost- and Westdeutschlands alle
Entscheidungen nur auf der Grundlage der gegenseitigen
Verstandigung der Deutschen getroffen werden konnen.
Es ist sicker, dalI es auch in Westdeutschland gcnugend
verantwortliche Politiket gibt - auch in den verschiedenen
Es handelt sich bier um eine Tatsache unerhorter Bedeu-
tung, die nunmehr das Bewulitsein der Mehrheit gewinnt,
von der es abhilngt, dali der Friede and die Freiheit
gerettet werden. Man glaubt nicht mehr ohne weiteres dem
Imperialisten, dem Feinde des Friedens, wie das nocb vorher
der Fall war. Man beginnt zu begreifen, dab der Imperialist
ein Ldgner and ein Provokateur ist. Aber damit die Sache
des Friedens triumphiert, mug dieses Bewuftsein noch wei-
tergetragen, ilberall gefestigt werden, es mug zur VerstAn-
digung aller Mensehen guten Willens ftihren, um eine neue
Politik zu erzwingen, die zu brilderlichen, von tiefem Ver-
standnis getragenen Abkominen tiller Volker fiihrt, die alle
Kriegsprovokateure zum Schweigen bring and somit das
Vaterland vor der Vernichtung rettet.
im Bundestag vertretenen Parteien -, die freie Beratungen
zwischen den Deutschen, die Deutschland die Einheit and
den Frieden bringen, einem Washingtoner Diktat vorziehen,
dessen Realisierung Krieg and Untergang fur unser Volk be-
deutet.
Tagelang wurde in Bonn mit der Behauptung operiert,
roan wisse ja nicht, ob die Vorschlage der Volkskammer
an den Bundestag ernst gemeint scion, daB sich die Sowjet-
union niche dazu geaulert babe, -ob sic auch die Vorschlrage
befurworte and die Durchfuhrung freier gesamtdeutscher.
Wahlen fur cine Nationalversammlung gutheiBe. Nachdem
aber die ?Prawda" die Volkskammerbeschlusse ausdrtick-
lich begriiflt hat and nach der klaren eindeutigen Stellung-
nahme General Tschuikows ist dieses Ausweichmanover vol-
lig zusammengebrochen.
,,Der von der Volkskammer der Deutschen Demokrati-
schen Republik auf ihrer auBerordentlichen Tagung be-
schlossene Appell ist ein Dokument von groSer internatio-
naler Bedeutung" stellt die ?Prawda" in ihrem Artikel fest.
,,Dieser Appell", so heilt es, ?legt Zeugnis dafur ab,
daB die Beschlilsse der separaten Aulenministerkonferenz
der USA, Grolbritanniens and Frankreichs in Washington
zur deutschen Frage unterallen Schichten der Bevolkerung
grofle Besorgnis fiber das Schicksal ihres Landes und- die
Erhaltung des Weltfriedens hervorgerufen haben."
Um eine klare Vorstellung davon zu bekommen, von wel-
chen Berechnungen sich der amerikanisch-britische Block
hinsichtlich der Ausnutzung Westdentschlands leiten MAt.
genugt es, den Pleven-Plan im Zusammenhang mit dem
Einigkeit besiegt die Kriegsgefahr
and sichert die Freundschaft der Volker
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Schumann-Plan zu sehen. Westdeutschland soil vor alien
Dingen Hauptlieferant von Kanonenfutter sein and als
Hauptaufmarschgebiet dienen."
Die Washingtoner Beschlf sse stellen im politischen Sinne
faktisch ein Militarbiindnis zwischen den USA, Grof3britan-
nien, Frankreich and der revanchelfisternen westdeutschen
Militiirclique dar, erklarte die ?Prawda". Der amerikanisch-
britische Block habe Westdeutschland in Europa das gleiche
Schicksal zugedacht, wie Japan im Fernen Osten.
Diese imperialistische Politik wird jedoch von der fiber-
wiegenden Mchrheit des deutschen Volkes entschieden ver-
urteilt, heifit es in der ?Prawda". Die Volkskammcr der
DDR brachte den Witten dieser uberwiegenden Mehrheit der
deutschen Nation zum Ausdruck, als sie besonders an den
westdeutschen Bundestag appellierte, eine gesamtdeutsche
Beratung der Vertreter Ost- and Westdeutsohlands durch-
Nie
zufiihren, in der die Entschcidung fiber die, Abhaltung go-
samtdeutscher Wahlen zu treffen ist mit dom Ziel der Bil-
dung eines einheitlichen, demokratischen and friedlicbenden
Deutschlands and zweitens fiber die Beschleunigung des Ab-
schlusses eines Friedensvertrages mit Deutschland.
,,Die Volker der Sowjetunion and der volksdemokrati-
schen Lander sowie alle anderen friedlicbenden Volker der
Welt", schlielt die ?Prawda", ,treten fur die friedliche
Losung der deutschen Frage, fur die Wiederherstellung dee
Einheit Deutschlands uind den Abschlufl eines Friedensver-
trages sowie den anschlief3endcn Abzug aller Besatzungs-
truppen, fur die Einheit, Freiheit and Unabhangigkeit
Deutschlands ein. Das deutsche Volk kann fest auf d:e Sym-
pathien and die Unterstutzung des sowjetischcn Volkes, das
konsequent den Kampf fur den Frieden and Volkerfreund-
schaft ii hrt, rechnen."
wieder mit der Waffe gegen die Sowjetunion
Am Sonntag, dem 9. September 1951, fand in Geesthacht
auf detn- Stadtfriedhof eine Feierstunde zum Gedenken an
die Opfer des Faschismus and des Krieges statt.
Diese Gedenkfeier wurde im Kollektiv aller fortschritt-
lichen Organisationen des Kreises Lauenburg veranstaltet.
Delegationen aller Ortsgruppen des Kreises nahmen an
der Feier teil.
Am Grabe des im KZ. ermordeten Widerstandskampfers
L i n k e nahm die Feier ihren Anfang. Der erste Kreisvor-
sitzendc der Gesellschaft hielt die Gedenkrede. Mit leiden-
echaftlichen Worten fuhrte or aus:
,,Liebe Freunde, Nur der erhiflt die Krone des ehrenden
Andenkens, der die Treue his in den Tod halt. Wir stehen
nicht trauernd vor diesen Grabern, sondern voller Ehr-
furcht and Stolz. Keiner, den bier die Erde bedeckt, hatte
es gern, wens wir nur riihmend gedenken wollten.
Alle haben sie im Kampf gegen ein System gestanden, das
die Welt in einen verbrecherischen Krieg gesturzt hat. Mah-
nend and warnend horen wir den Ruf aus ihren Grabern:
,,Ffillet euren Platz aus, damit keine Lucke entsteht. Wir
wollen keinen Dank, haltet auf das Ungluck, das sich so
furchtbar am Horizont abzeichnet."
,,Ihr toter Freunde", fuhr der Redner fort, ,schon wie-
der ffillen sich die Gefangnisse, in denen auch ihr ge-
schmachtet habt, weil sic es such wie ihr gewagt haben,
fur den Frieden zu k5mpfen. Wir saen keinen Haf3, denn
jeder erntet so, wie er gesat hat. Unsere Aufgabe ist es,
alle Menschen an den Frieden zu mahnen. Gut kann ein
Volk nur im Frieden leben."
Bei den letzten Worten legten zwei Jugendfreunde einen
Kranz an diesem Grabe nieder. - Geschlossen gingen dann
alle Teilnehmer an das Massengrab unserer toten Sowjet-
helden. Auch bier sprach der Kreisvorsitzende der Gesell-
schaft.
,,Fern der Heimat, in unruhiger Erde gebettet, stehen
wir an eurem Grab. Fur den Kampf um Frieden and Frei-
heit sollt ihr uns Vorbild sein. Euro Treue zum Vaterland
habt ihr mit dem Leben bezahlt. Wir wollen nicht rasten
and ruhen, his das Ziel erreicht ist, fur das ihr im Kampf
gestanden habt. Ich bitte alle, bier am Grabe zu geloben:
?Wir wollen nicht ruhen, die Wahrheit zu verkunden. Wir
schworen den heiligen Schwur, nie wieder mit der Waffe
in der Hand gegen cure Heimat, die friedliebende Sowjet-
union zu kampfen."
Dieser Kranz der Gesellschaft fur Deutsch-Sowjetische
Freundschaft, den ich bier an eurem Grabe niederlege, ist
Zeichen des aufleren Dankes, unsere Herzen aber sind mit
Buren Brudern and Schwestern in curer Heimat verbunden.
In Treue im Kampf um den Frieden der Welt."
Beeindruekt fiber die Ansprache unseres Freundes legten
viele Anwzaende Blumen auf das Grab unserer Sowjet-
freunde.
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Aus der Organisation
Brief an eine tapfere Frau
In der Sitzung des Presidiums unserer Gesellschaft am
17. Sapteinber 1951 gelan ;ten zwei An'ra a zur Annahme;
der erste war eine Erklarung zu dew Appell der Volks-
kanimer der Deutschen Demokratischen Republik (siehe
Seite 3) and der zweite sollte Ober einen Brief an Frau
Lilli Wachter, an die tapfere and mutige Kiinderin der
Wahrheit entscheiden. Beide Antrage gelangten zur An-
nahme.
Das Presidium schrieb an Frau Witchter:
Verehrte Frau Wachterl"
Das Presidium der Gesellschaft fur Deutsch-Sowjetische
Freundschaft in Westdeutschland sendet Ihnen aus seiner
heutigen Tagung herzliche GriiBe.
Ihr heroischer Mat zur Wahrheit, der Sie als aufrechte
deutsche Patriotin` veranlait, der westdeutschen Bevolke-
rung fiber Ihre Erlebnisse in Korea zu berichten, erfiillt
alle Mitglioder mit groBer Bewunderung.
In einem Augenblick, we lm Auftrage and im BOndnis
mit den amerikanischen Kriegstreibern die deutschen Ru-
stungsmonopolisten mit Unterstiltzung der Bundesregi'tung
offen in Westdeutschland die Remilitarisierung betreihen,
wo dem deutschen Volk das gleiche Schicksal wie dem
tapferen koreanischen Volk bereitet werden sell, wurden
Sic verhaftet and unter Anklage gestellt. Dieser Vorgang
beweist eindeutig, wie sehr jone an einem neuen Kriege,
an diesem schmutzigen Geschaft mit dew ?Tode interessier-
ten Feinde der Menschheit die von Ihnen verkiindete Wahr-
heit furchten.
Ihre erschutternden Schilderungen des grauenhaften
Elends, des millionenfachen Todes der koreanischen Bevol-
kerung zeigt klar die ungeheuerliche Blutschuld jener Dun-
kelmenner auf, die immer - in Vergangenheit and Gegen-
wart -, die Volker der Erde in Leid and Tod sti rzen,
so lange ihnen nicht das Handwork gelegt wird. Ihr leuch-
tendes Vorbild, verehrte Frau Wachter, das Sic ohne Bock-
sicht auf personliche Opfer allen friedliebenden Menschen
in Westdeutschland and dariiber hinaus der Welt geben,
ist ein Zeichen fur die unuberwindliche Kraft des Friedens-
lagers wit der sozialistischen Sowjetunion an der Spitze,
aus dew solche mutigen Menschen wie Sic hervorgehen.
So wie die Zielsetzung der Gesellschaft fur Deutsch-So-
wjetische Freundschaft die Hauptaufgabe erhalt, die Anti-
sowjethetze als ideologisches Mittel der Kriegsvorbereitun-
gen zu zerschlagen, and durch Vermittlung von Tatsachen
Ober die Sowjetunion die Freundschaft des deutschen Vol-
kes mit den Volkern der Sowjetunion zu festigen, so dieni
Ihr mutiges Auftreten, Ihr Wahnceitsbcricht dam echt-
humanistischen Ziel der Volkerfreundschaft and dew Frie-
den.
In der Erkenntnis diesel gleichen Zieles sieht das Pre-
sidiuhi der Gesellschaft Mr Deutsch-Sowjetische Freund-
schaft in Ihrer festen and konsequenten Haltung das Vor-
bildefiir alle chrlichen and friedliebenden Menschen. Neh-
men Sie bitte unsere Versicherung entgegen, daft wir alles
daran setzen werden, unsere Organisation nosh mehr zu
bef ihigen, das auch von Ihnen heiB ersehnte Ziel - den
Frieden in der Welt zu erhalten - zu erreichen.
Das Presidium als leitende Korperschaft der Gesellschaft
fur Deutsch-Sowjetische Freundschaft in Westdeutschland
sandte unter gleichem Datum ein Protestschreiben an das
zustiindige Militargericht and nahmn entschieden Stellung
gegen die Sic betreffenden Malnahmen.
Verehrte Frau Wachter, neben and mit Ihnen stehen hun-
deste Millionen Friedenskampfcr gegen Unrecht, Loge, Un-
menschlichkeit and Krieg, fur Wahrheit, Gerechtigkeit and
Frieden. Ihr Kampf ist auch unsex Kampf. Wir gruBen
Sic and Ihren Gatten, die Sic beide in Ihrer Familie unsag-
bares Laid durch den Gestapoterror erdulden muften, in
`enger Verbundenheit.
Gesellschaft fur Deutsch- Sowjetische Freundschafl
Sekretariat des Priisidiums
i. A. gez. Schmidt
Frau Wachter, die mittlerweile von dem amerikanischen
Militargericht zu ainer langeren Freiheitsstrafe verurterilt
wurde, ibermittelte uns folgende Antwort:
Liebe Friedensfreunde.
Aus allen Ecken and Winkeln Deutschlanda wurden mir
Liebe, gute and teuere Worte der Teilnahme zugesandt, fair
die ich mich von Herzen bedanken mochte.
Scion Sie mit wenigen, aber um so tiefer empfundenen
Worten zufrieden, dean es ist mir unmoglich, neher darauf
einzugehen, so gerne ich es mochte.
Die ailseitige Versicherung, daB man hinter mir stehen
wird in diesem Kampf, den ich zu fuhren habe, gibt mir
die Kraft and ich mochte solche wieder ausstrahlen, fur
das, was uns ells als Ziel das Wichtigste bleibt.
Mit aufrichtigen GrilBen
Lilli Wechter
Ein Freund aus Neuenkirchen Niedersachsen schreibt uns
nachstehenden Brief, den wir als Anregung gern aufnehmen.
Wir schlagen vor, uns Fragon Ober alle gesellschaftlichen
Gebicte der Sowjctunion einzusenden, die von uns Bann be-
antwortet werden.
Unser Freund meint:
,,In unserer Zeitung vermissen wir einiges, was zur we-
sentlichen Verbesserung unserer Arbeit beitragen kann and
allen Gruppen cine Moglichkeit gibt zur aktiven Mitarbeit.
Deshalb schlago ich drei Punkte vor:
1. Errichtet einen Frage- and Antworteteil, wo es den Mit-
gliedern moglich ist, Probleme odor Fragen fiber die So-
wjetunion stollen zu konnen.
2. Dasselbe schlage ich_ einen besonderen Diskussionsteil
vor, wo as don Mitgliedern moglich ist, zu disku-
tieren odor we mit gesunder Kritik auch Mengel vor-
getragen warden konnen.
3. In jeder Gruppe einen Freund umgehend mit der Auf-
gabe zu betrauen, als Mitarbeiter fur das Mitteilungs-
blatt tatig zu sein.
Approved For Release 2001/09/10 : CIA-RDP83-00415RO10200020007-8
Approved For Release 2001/09/10: CIA-RDP83700415RO10200020007-8
Diese Vorsehllige sind sicherlich eine Verstiirkung der er-
folgreichen Zusammenarbeit. Ich hoffe, daB gerade die Ju-
gend angesprochen warden kann, wenn moglich, auch noch
in einem hesonderen Toil.
Alfred MeiBner
1. Vorsitzender
La.nderleisten fallen fort
Die hisherige Einteilung der Landerseiten war durch die
geographischen Kopflcisten jedes einzelnen Landes gekenn-
zeichnet, unter der die Berichte der Landesorganisationen
veroffentlicht wurden. Da die Mitarbeit der Sekretariate
biher nicht befriedigend war and die eingesandten Beitrage
in den wcnigsten Fallen die Arbeit unserer Gesellschaft
schwcrpunktrnaflig wiedergaben, ist das Sekretariat des Pra-
sidiums zu der Ansicht and dam BeschluB gekommen, die
Landerleisten fortfallen zu lassen.
d
Ab der heutigen Nummer werden die Beitrage der Lander
unter politischen and organisatorischen Schwerpunkten ein-
geordnet, zum Beispiel: Auswertung der Weltfes;tspiete,
Vorbereitung des If. Kongresses usw.
Die Redaktion bittet auch an dieser Stelle noch einmal
um ~rege Mitarbeit.
Mitarbeit am Mitteilungsblatt ist eine
politische Pfliclit
Die Mitglieder der Landessekretariate, Kreisvorstande and
Ortsgruppen warden aufgefordert, an die Redaktion des
Mitt.eilungsblattes fiber die Erfahrungen in der Arbeit zu
berichten.
Desgleichen weisen wir noch cinmal darauf hin, data es
tiotwendig ist, der Redaktion des Mitteilungsblattes laufend
Vorschlage fiber Verbesserungen in der Arbeit, insbeson-
dere in den Grundeinheiten der Gesellschaft fur Deutsch-
Sowjetische Freundschaft zu machen. Auch mangelt es noch
an einer guten Illustration. Unser Blatt kann vigil icbhafter
gestaltet warden, wenn unsere Organisationseinhciten guts
Gilder aus der praktischen Arbeit der Redaktion zur Ver-
fugung stellen.
Nachruf
Die Ortsgruppe Holzmindcn widmet einen herz-
lichen Nachruf dem am 18. 8. 1951 verstorbenen'
Freund
Wilhelm Winnefeld
Die Ortsgruppe Holzminden verliert in Freund
Winnefeld einer ihrer aktivaten Mitglieder and eine,n
aufreehten Friedenskfmpfer, dessen Andenken in Rhh1
ran gehalten wird, indent sich die ' Mitglieder der
Ortsgruppe verpflichten, in seinem Sinne don Kampf
fur Freundschaft and Frieden mit aller Kraft wei#er-
zufuhren.
Sichwerbung - ein,. wichtiger Tell der Agitation
Zur Durchfilhrung ihrer Remilitar;siernngs- and Kriegs-
plane versuchen die in- and auslandischen Kriegsinteressen-
ten mit einem ungeher ren Aufwand an Mitteln durch Presse,
Radio, Filme, Plakate, I-Ietzschriften usw. die westdeatsche
Bevolkerung wieder ideologisch fur einen neuen Krieg reif
zu machen and mit Luge, Verleumdung and Terror die
Stimme aller ehrlichen, friedliebenden Deutschen zu erstik-
ken. Sic wollen verhindern, dal die Losung des Kampfes
fur die Freundschaft der Volker, frlr den AbschluB eines
Friedensvertrages im Jahre 1951 gegen die Remilitarisie-
rung die Masson ergreift.
Trotz der gegnerischen Kriegspropaganda, trotz Verb3te
and Terror mehren sich die Beispiele des heldenmutigen
Kampfes der patriotischen Kriifte des deutschen Volkes ge-
gen die verhiingnisvolle Entwicklung in Westdeutschland.
Unsere Gesellschaft stellt sich angesichts der tadlichen
Gefahr der Remilitarisierung die Aufgabe, den Fricdens-
karnpf snit alien Kraften zn unterstutzen. Urn diese Auf-
gabe erfolgreich zu losen, ist es notwendig, a 1'1 e Menschen
in Westdeutschland mit den Zielen unserer Gesellschaft mit
alien Mitteln der Agitation bekannt zu machen.
Ein wichtiger Toil unserer Agitation ist die Sichtwerbung,
durch die wir unsere Losungen and Forderungen in die
Oeffentliclikeit tragen and die Menschen mit den Ideen des
Kampfes urn den Frieden vertraut machen and mobilisieren.
Unsere Unterstutzung des Kampfes fur den Frieden mull
also auch in der Sichtwerbung ihren Ausdruck finden.
Wic sieht as aber? in der Praxis aus.? Sehen w;r uns kri-
tisch im Berciche unseres Wohngebietes urn. Man kann kei-
nesfalls davon sprechen, dal die Stralen and Platze der
Stadte and Di rfer das Gesicht der Ziele der Gesellschaft
fur Deutsch - Sowjetischc Freundschaft tragen. Daran kann
man sehen, dal die Bedeutung der Sichtwerbung als Mittel
der Agitation von cinem Tail unserer Freunde noch nicht
erkannt wurde.
Wichtig fur these Arbeit ist die Bildung einer Agitations-
kommission, deren Aufgabe u. a. as ist, Agitationskolonnen
zu entwickeln, die sick vordringlich mit der Sichtwerbung
beschliftigen and die reichlich vorhandenen Moglichkeiten
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wie Plakate, ,Spuck"-(Klebe-)Zette1, Losungen mit Pinsel
oder selbstgefertigten Schablonen (auch mit Leuchtfarbe),
Transparente, Schaufenster, in Versaminlungen, Zeitungen,
gruppenweises Tragen von Schildern, Abzeichen u. a. aus-
natzen sollen.
Wean die Sichtwerbung Erfolg haben sell, so muB ant
5af3erste Sauberkeit, einwandfreies Deutsch, gate Sicht,
ofterer Losungswochsel entsprechend der politischen Auf-
gaben unserer Gesellschaft u. a. geachtet werden.
Oberstes Gebot fur die offentlichen Losungen: niemals
daran mull eisern festgehalten werden - stehen sic ant
Kirchentreppen, Friedhofsmauern, Kulturdenkmfflern odor
Privathfiusern. Das rind einige Ilinweise fur die Sichtwer-
bung. Sicher wird mancher unserer Mitgliedcr noch mehr
and vielloioht nosh bessre llinweise geben konnen. Diese
durft ihr dann nicht fiir each behaltenl Macht Photos von
guten Beispielen and schickt sic uns, schreibt uns kurze
Bcrichte uber cure Erfahrungen and macht Vorschlfge,
damit die ganze Organisation davon lernen kanns
Unser Ziol mull sein, das Gesicht des Kampfes um den
Frieden, fiir die Verstiindigung der Volker durch eine gute
Sichtwerbung in die Straflen zu tragen.
Daran mussen wir alle mitarbeiten.
: CIA-RDP83-00415RO10200020007-8
Die Bedeutung der Leitsatze fur unsere zukiinftige Arbeit
Diskussionsbeitrag aus Niedersachsen
Die Feinde des Friedens uberschlagen sich f5rmlich in
ihren lugnerischen Hetz- and Verleumdungstiraden, gegen
die friedliebenden Volker der ruhmreichen Sowjetunion.
Kaum ein Tag in der Weltgeschichte vergeht, wo nicht
zumindest ein westlicher ,Kommentator", seinen Schmutz-
kiibel fiber these ausgiefit. In ziigelloser, gemeiner Hetze
versuchen amigo ,bekannte" Personlichkeiten die Verbrei-
tung der Wahrheit Ober die Sowjetunion - mit ausgeliehe-
nen Methoden der, Nazis - za verhindern, and die breite
Masse des deutschen Volkes fur ihre schmutzigen Kriegs-
gesch5fto einzufangcn.
Aber - and das ist das Entscheidendste - der Friedens-
wille des deutschen Volkes kann von ihnen nicht mehr ver-
leugnet werden.
Koine noch so undemokratische Mallnahme kann as ver-
hindern, dafi in den breitesten Schichten der westdcutseben
Bevolkerung der Wunsch nach der Wahrheit fiber die So-
wjetunion immer mehr in Erscheinung tritt.
Die politische Entwicklung aber, in der wir uns befinden,
macht as notwendig, dal3 auch wir, als Gesellschaft fur
Deutsch - Sowjetische Freundschaft, none Methoden in unse-
rer Arbeit entwickeln, um das Gedankengut der Gesellschaft
in die Oeffentlichkeit zu tragen.
'Es soil nicht verkannt werden, daf3 die Gesellschaft fur
Deutsch - Sowjetische Freundschaft beachtliche Erfolge in
ihror Organisation zu verzeichnen hat. Die Mitglieder-Wer-
bung, die Durchfuhrung von Versammlungen, die Vertei-
lung von Werbematerial, and die Festigung unserer Organi-
sation machten gate Forischritte.
Dies alles genugt aber nichtl Die Situation, in der unser
Volk sich im Augenblick befindet, orfordert auch. von uns
- als Kampforganisation fur Frieden and Freundschaft -
die Mitarbeit aller Mitglieder and Freunde in den einzelnen
Gruppen and Kreisen. -
Welche Aufgaben stehen nun fur uns als Gesellschaft fur
Deutsch - Sowjetische Freundschaft vor ans2
1. Ueberall dort, wo wir auf deutsche Menschen stofien,
das Gedankengut unserer Organisation in sachlicher Dis-
kussion verbreiten.
2. Ueberall dort, wo Hetzer gegen die Sowjetunion am
Work sind, offen and frei diesen entgegentreten.
3. Ueberall dort, wo wir deutsche Menschen antreffen, den
Volkskammerappell der Dcutschen Demokratischen Re-
publik zur Erorterung bringen.
4. Ueberall dort, wo as irgend moglich ist, unsere Nach-
barn and Freunde zu Stubenversammlungen personlich
einladen. Dort mit ihnen fiber das Wesen and die Ziele
der Gesellschaft diskutieren, and in Verbindung hier-
mit den Volkskammerappell and den offenen Brief des
Ministerprisidenten der Deutschen Demokratischen Re-
publik zur Sprache bringers.
5. Ueberall in den Gruppen and Kreisen planmiifiige Sicht-
werbung zur Vorbreiterung unseres Emblems durchfuh-
ran. Die Flugblattaktionen and offentlichen Veranstal-
tungen vorstiirken.
6. Ub'erall in den Gruppen and Kreisen regclmlillige
Schulungen fur alle Mitglieder and Freunde durchfuh-
ren. Die Schaffung von Arbeitskreisen fur bestimmte
Interessentengruppen vorantreiben.
7. SSmtliche Mitglieder zur Mitarbeit heranzichen, indem
ihnen die jeweiligen Aufgaben in Mitgliederversammlun-
gen and bet per~sonlichen Besuchen klar aufgezeigt wer-
den, and ihnenldiesolben zur Durchfuhrung aufgegeben
warden.
8. Heimkehrer, Kriegsversehrte, Fluchtlinge and sonstige
Massenorganisationen mussen zu alien offentlichen Ver-
anstaltungen regelm5flig in ansprechender Form ein-
geladen werden.
9.. Unser Hauptaugenmerk mussen wir aber insbesondere
auf unsere Jugend legen. Immer wieder stellen wir fast,
dali gerade die Jugendlichen, wenn sic erst einmal Mit-
glieder unserer Oragnisation- sindy die eifrigsten Kiimpfer
fur Frieden and Freundschaft stellen.
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10. Veranstaltet Land-Sonntagel Geht regelmffBig mit eini-
gen Freunden in die kleineren Ortschaften Eures Krei-
ses hinein, denn dort wohnen auch deutsche Menschen.
Auch sic warten auf Each. Auch sie wollen mithelfen,
daB der Friede. and die Freundschaft mit der Sowjet-
union uns erhalten bleibt. Bildet Stfitzpunkte in den
kleinsten Flecken Eures Kreises.
11. Erstattet fiber alle durchgefuhrten Arbeiten innerhalb
Eurer Gruppe den fibergeordneten Leitungen regelmlBig
Bericht, damit diese fiber den Stand der Gruppe orien-
tiert sind, and Euch auch in jeder I3insicht unterstfitzen
konnen.
12. Geht heraus aus der Engel Deutsche Menschen warten
darauf, die wirkliche Wahrheit fiber die Sowjetunion
zu horen. Habt Vertrauen zu alien Menschenl Denn
gerade dieses ungenfigendo Vertrauen hat unsere Arbeit
bisher sehr gehemmt. Reicht alien Menschen, ganz gleich
welcher Partei oder sonstigen Organisationen sic ange-
hi ren mogen, die Freundschaftshand zum Bundnis ge-
gen die Antisowjethetze.
,,Nur die Freundschaft mit alien Volkern der Erde, ins-
besondere aber die Freundschaft mit der Sowjetunion, sichert
Europa and damit Deutschland, den Frieden."
H. Mense/Holzminden
Holzminden, den 27. September 1951
H/ltert Div ~rttio~.~
IImmer wieder mug man den Menschen sagen, woffir ihre?
Steuergroschen in Westdeutschland verwandt werden
Die Landesorganisationen bei der Au.swertung der Weltfestspiele
Die Bedeutung der gewaltigsten Friedensdemonstration
aller Zeiten - der Weltfestspiele fur Jugend and Studenten
in Berlin ist selbst dem uninteressiertesten Menschen
klar geworden and hat ihn auf die unuberwindliche Starke
des Weltfriedenslagers aufinerksam gemacht.
Die Gesellschaft fur Deutsch. - Sowjetische Freundschaft
hat an der Gewinnung von Teilnehmern fur die Weltfest-
spiele grollen Anteil gehibt and viele junge Menschen, die
zum grOten Toil noch abseits vom politischen Geschehen
standen, geworben. Begeistert sind die jungen Men3chen
nach 14 herrlichen Tagen zaruckgekehrt, bereft and getreu
dem Schwur, den i- in Berlin lei3teten, nun ebenfalls aktive
K'a"mpfer fur den Frieden and Vilkerverstfndigung zu wer-
den, nachdem sie erlebten, dalI nar allein die Freundschaft
der Volker den Frieden sichern kann.
Ueberall wurden and werden noch in den Lf ndern Ver-
anstaltungen durchgefuhrt, auf denen diese Teilnehmer
sprechen and eine Schilderung Hirer uberwaltigenden Erleb-
nisse geben. Viele von ihnen wurden, nachdem schon Tau-
sende junger westdeutscher Menschen in Berlin der Gesell-
schaft als Mitglieder beitraten, auf diesen Veranstaltungen
Mitglieder.
Die Ortsgruppe Holzminden (Niedersachsen) berichtet:
Die Veranstaltung mit den Teilnehmern an den Welt-
festspielen wurde von der Leitung der Gesellschaft einbe-
rufen. Es nahmen 17 Berlinfahrer and andere Freunde dar-
an toil. Mit dem Lied ,Im August, im August bluh'n die
Rosen", das Millionen junger Menschen in Berlin sangen,
wurde die Veran .taltung e-Mfnet. Freund? Karnatzki ermriff
das Wort, um in kurzen Worten die politische Bedeutung
der III. Weltfests"iele zu wiirdi.~en. Er stellte die Verpfli h-
tung fir jeden Festspielteilnehmer heraus, aktiv fiir die
Erhaltung des Friedens zu arbeiten.
Diese Verpflichtung besteht darin, die Erlebnisse, die wir
in Berlin hatten", so sagte Freund Karnatzki, ,allcn Freun-
den and Bekannten zu berichten and der Hetze gegen die So-
wjetun on, die Vo'.ksdemokratien sowic geben die Deutsche
Demokratische Republik wirksam durch die Wahrhcit ent-
gegenzutreten.
Zu Beginn der Diskussion erinnerte and wiederholte
Freund Schrader den Schwur, den die friedliebende Jugend
in Berlin leistete. Alle Freunde wiederhoften die Worte:
?Wir schworen esl"
Freund Schiffer machte den Vorschlag, jeden Monat zu-
sammenzukommen. Freund Karnatzki schlug daraufhin vor,
zuerst ein Komitee zu wiihlen, das die Aufgabe haben soil,
fur die Einberufung kommender Versammlungen zu sorgen.
l.Dieser Vorschlag wurde angenommen. Gewiihlt wurden die
Freunde Strohmeier and Schmidt, sowie Freund Schiffer.
Die Anregung, eine Singgruppe zu bilden, fand begei-
sterte Zustimmung. Anschliegend berichteten verschiedene
Freunde fiber ihre Erlebnisse Beim Grenzubergang and in
Berlin selbst.
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Warum die Weltfestspiele in uns
nachklingen
In zwei Versammlungen and mehreren Stubenversamm-
lungen, in Diskussfonen and Erzrihlungen fiber die schonen
Tage in Berlin bringen die Teilnehmer an den Weltfestepie-
len aus Bad Reichenhall immer wieder zum Au~druck, daf3
das Erleben aus diesen Tagen, beim Festival des Friedens
ein bleibendes Erinnern 'sein wird an die geschlossene Frie-
densfront der Weltjugend, an ihre Kraft and ihren Mut
zum verstarkten Kampf gegen die Kriegstreiber.
Freundschaft fur immer
Die westdeutsche Delegation- des Kreises Bad Reichenhall
beging einen Akt moralischer Wiedergutmachung fur einen
Diebstahl, den Soldaten der faschistischen Wehrmacht in
der Sowjetunion begangen hatten. gin Mitglied unserer Ge-
sellschaft schreibt uns hieruber:
Wenn in diesen Tagen irgendwo in der Sowjetunion eine
Schar sowjetischer Kinder wit ihrem roten Pioniertuch vor
einer Fahne stehen, die einst aus irgendeinem Pionierpalast
von faschistischen Rauberhanden gestohlen wurd.,, ?werden
sie die Geschichte dieser Fahne erfahren, die nicht ruhmlich
fur das deutsche Volk, aber ein Zeichen des Erkennens einer
grolien Schuld, der Wiedergutmachung gegenuber den Men-
schen in der Sowjetunion ist.
Die Urkunde des Kreises Reichenhall
?Fur die Sache Lenins and Stalins"
steht auf dieser zuriickgegebenen Fahne.
Die Kinder werden aus der Ruckgabe, der Fahne ersehen,
dali die Menschen in Westdeutschland gewillt sind, die Leh-
ren aus der Vergangenheit zu ziehen. Ihre Freude wird groll
sein, wenn diese sowjetischen Pioniere erfahren, dali an-
IlilSlich der Weltfestspiele dieses Fahnentuch, ?ihre Kampf-
fahne wieder zuruckgegeben wurde. Sie werden ihre Fahne
in Ehren halten, sie schutzen vor weiteren Gefahren and
dankbar sein, diesen Freunden der Sowjetunion, die diese
Fahne von 11hubern zuruckgefordert haben in einer Zeit, in
der der Prufstein eines wahren Friedensfreundes das Ver-
haltnis zur Sowjetunion ist.
Diese jungen sowjetischen Pioniere warden sich hin-
setzen and einen gemeinsamen Brief sehreiben an eine Pio-
niergruppe in Westdeutschland and zwischen den jungen
Mcnschen wird ein reger Erfahrungsaustausch stattfinden,
der dem Frieden and dem Gluck der Volker dienen wird.
Die sowjetischen Pioniere werden wit dem Schwur der Fahne
griilien: ,Ffir die Sache Lenins and Stalinsl Seid bereitl"
Und die westdeutschen Pioniere werden antworten: ?Fur
den Frieden immer bereit."
Es wird nicht nur bei uns in Bad Reichenhall, sondern
auch an anderen Orten so gewesan sein, dali gewisse Huter
der offontlichen ,Ordnung" schwer seufzten, ale die ersten
Parolen wieder an den Wrlnden standen. Wenn vor den
Weltfestspielen die Jugendlichen wit der ganzen Freude
ihres Friedenskampfes die Jugend aufforderten, nach Berlin
zu fahren, so stehen heute bei uns nach diesen schonen
Tagen wiederum Parolen wie: ?Die Weltfestspiele sind ge-
gluckt - A . . . . wird verruckt" oder ?Von Hamburg
bis Rom - .... go home."
Dieso Sichtwerbung steht zwar nicht lange, aber immer
wieder da.
Den Handworkern and Arbeitern, die die Parolen entfer-
ncr( miissen, steht diese Arbeit his obenhin.
Diese Parolen finden stiirkstens die Zustimmung der vielen
Stralenpassanten.
Arbeitskreisabend in Husum.
Auch in Husum (Schleswig-Holstein) warden Ve sammlun-
gen wit Weltfestsl:ielteilnehmern durchgefiihrt. Freund Maall
begruite die Berlinfahrer and andere anwesende Freunde
and gab omen Bericht caber die Kreiskonferenz. Dal wir
ein Schulungsheim haben sollen, begcisterte alle. Wir hoffen
and wunschen, dali der Plan auch so durchgafiihrt wird,
dann haben wir in kurzester Zeit Funktionare genug.
Unser Freund Sporkert rezitierte dann Gedichte von Jo-
hannes R. Becher. Anschlieliend sangen wir das Berlin-Lied.
Freund Plazek brachte dann cinen Prolog eines Arbeiter-
dichters aus dem Jahre 1920. Er war inhaltlich so gut, daB
man meinte, er ware heute geschrieben.
Nach weiteren Rezitationen begann die Aussprache. Freund
Schneider sprach fiber die BegriiBung im Walter-Ulbricht-
Stadion. Freund Plazek gab dann einen Bericht fiber die
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Provokation des Berliner Burgermeisters Reuter and von
seinem Besuch eines elfjiihrigen Madels im Krankenhaus.
Diese junge Friedensfreundin war von der Stumm-Polizei
blutig zusammengeschlagen worden and schwer verletzt. Die
Aussprache debate sich lange hin, sodaf3 wir den Abend
abbrechen muf3ten - so split war es geworden.
Weltfestspielteilnehmer ehren Opfer
des Faschismus
Die an der Gedenkfeier anlaglich des Tages der Opfer
des Faschismus Teilnehmenden versammelten sich auf dem
Friedhof der Stadt Husum. Dort befindet sich ein Masson-
grab von ehernaligen Konzentrationslager- I insassen. (In
Husum war ein Nebenlager des beruchtigten KZ, Neuen-
gamme.) In Husum fanden fiber 20 sowjetische Menschen,
fiber 200 Norweger and weit caber 50 Angehorige anderer
Nationen ihrc letzte Ruhe.
Die Feier wurde eingeleitet durch die Rezitation eines
Gedichtes, vorgetragen von einem Schulmiidchen. Dieses ein-
drucksvollc Gediclrt forderte die Eltern auf, stets auf der
Wacht zu sein, dainit niemals wieder die Geschichte des
deutschen Volkes eine solche Wendung nehmen k5nne. Ver-
treter and Delegationen versehiedener fortschrittlicher Or-
ganisationcn, u. 5. auch der Gesellsehaft fur Deutsch.So-
w?Setische Fr.-undsehaft, legten KrSnze nieder, wobei die
Vertreter auf die Pflicht hinwiesen, unermudlich ffir den
Frieden zu kiimpfen, and das Andenken der meuchlings
ermordeten Kampfer fur Becht and Freiheit am besten zu
wtirdigen.
Besondere Freude liiste die Kranzniederlegung durch die
von der Gesellsehaft im Kreise Husum - Eiderstedt gewor-
benen, hislier indifferenten Teilnehmer an den Weltfest-
spielen aus. Ein Sprecher. driickte aus, dal3 sic als Welt-
festspielteilnehmcr Dank den Opfern des Faschismus erstat-
ten wollten, diesen tapferen Vorkampfern ffir den Friedem
Die Teilnehmer verpflichteten sich am Grabe, t5glich -
stfindlich ffir den Frieden zu k5mpfen, gegen Kriegshetze
and Remilitarisierung.
Ebenfalls legte die Diinische Minderheit einen Kranz nie-
der mit der Versicherung, daft die Opfer Skandinaviens im
Kampfe fur die Freiheit nicht vergeblich gestorben seien.
Diese Gedenkfeier war darum von aullerordentlicher Wir-
kung, weil sic die Gemeinschaft aller friedliebenden Men-
schen zeigte.
Kreiszusammenkunft alter Berlinfahrer
In seinem Referat berichtete Freund Lenk fiber seine Er-
lebnisse in Berlin and seine weitere Reise mit einer Drei-
Mann-Delegation nach Dresden. Er schilderte anschaulich
die Besichtigung von Betrieben and deren soziale Errungen-
schaften. Die anschliel3ende Diskussion fand unter reger
Beteiligung statt. Von den anwesenden Freunden wurde die
Verpflichtung ubernommen, zum nachsten Abend weitere
Freunde mitzubringen. Insgesamt warden 13 Neuaufnahmen
get5tigt. - Freund Lenk wies in seinem Sehluflwort noch
einmal auf die' entscheidende Aufgabe fur alle ehrlichen
Menschen hin, noch intensiver and mutiger fur den Frieden
zu kampfen.
Weltfestspielteilnehmer
werden Mitglieder der Gesellsehaft
Das Krrissekretariat des Kreisverbandes Furstenwalde
ffihrte in Verbindung mit der Marschblocklcitung un'ter
einem Teil der westdeutschen Teilnehmer an den Welt-
'6estspielen der Jugend and Studenten in Berlin, August
1951, eine Mitgliederwerbung
durch, bei welcher 700 Ju-
gendf.reunde aus Westdeutsch-
land ffir die Gesellsehaft ffir
Deutsch - Sowjetische Freund-
schaft geworhen warden. Diese
westdeutschen Jugendfreunde.l
gerade erst Mitglicd unserer
Organisation, warden gleich.
zeiti?, noch 158 Jugendfreundc
aus Schoneiche fur die Gesell-
schaft, so dali insgesamt in
Seh3nsichc 852 Mitglieder ge.
cvorban warden.
Die Beitrittserklarungen sind
von der Marschblockleitung
iibergeben worden. Die baste
XX'erbegruppe wurde snit eineni
Wimpel der Gesellsehaft aus-
gezeichnet.
Auszuge aus einem Brief
Meine liebe Schwester 1-Ianne 1
Entschuldige bitte, dali ich erst jetzt dazu komme, Dir
zu schrciben. Wir sind also glflcklieh wieder hier angelangt.
Ich werde Dir einen kurzen Bericht von unserem Grenz=
ubertritt geben.
Mit tausenden Menschen sind wir von Berlin-Kopenick
am Dienstag, dem 21. 8. abgefahren in einer untibersehba-
ren. Reihe von Lastkraftwagen. Am Mittwochmorgen kamen
wir untdr Fuhrung der Bundestagsabgeordneten Josef Led-
wohn, Hugo Paul and Fritz ltische bei Bad Harzburg fiber
die Zonengrenze. Eine waffenstrotzende Soldateska erwar-
tete tins hier in doppelter Kette mit angeschlagenem Kara-
biner. Unter Bewachung wurden wir zum Sportplatz ge-
fiuhrt, als waren wir die groflten Schwerverbrecher. Auch
her, rings um den Sportplatz, alles abgesperrt von der
schwerbewaffneten Polizei mit angelegtem Karabiner.
Hier, Hanne, mufite ich mit eigenen Augen sehen, wie
weit die Remilitarisierung bei uns im Westen vorgeschritten
ist. Ich babe in Berlin die ungeheuren Auhunrsche gesehen,
ich babe die bei uns so ,beruchtigte" Volkspolizei ihren
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sehr schworen Dienst verrichten sehen, ohne daB sic his an
die Ziihne bewaffnet war, and sie hat es in vorbildlicher
Weise mit hoflichen and freundlichen Worten getan. Ich
babe in Berlin nicht einen cinzigen Volkspolizisten mit
Gummikniippel odor Karabiner gesehen.
Von der Volkspolizei habe ich wirklich den besten Ein-
druck gewonnen, and ich konnte sagen, noch eit$n besse-
ren von der ,Roten Armee". Ich machte Dir hier nur ein
kleines Erlebnis schildern aus der Staatsoper, das mich tief
beeindruckt hat. Dort sag ich zwischen hohen Offizieren
der ,Roten Armee" and sah ein herrliches Kulturprogramm.
Am Schlull der Vorstellung erhob sich alles von den Plat-
Zen, um das Weltjugendlied zu singen. Wiihrend des Singens
ergriffen beide Offiziere meine Hiinde and nickten mir be-
geistert zu. Da hatte ich das Geftihl, dal die Soldaten der
,,lloten Armee" keine Besatzungssoldaten sind, sondern
Freunde.
Kannst Du Dir nun vorst`ellen, daB ich nun nach all
diesen wunderbaren Erlebnissen in Berlin erschuttert war
fiber diesen Empfang an der Zonengrenze? Hitler hat damals
seine SA- and SS-Horden gebildet, um eine ganze Volks-
meinung zu unterdrucken. Ich behaupte heute, daB Ade-
nauer and Konsorten sich der Hitlerschen Methoden be-
dienen.
Auch heute wird bei uns eine Sol.dateska aufgestellt, um
das Volk abzuschrecken, den freiheitlichen Willen zu unter-
driicken, um die Kriegsvorbercitungen ungehindert zu tref-
fen, snit Hetze, Luge and Verleamdung gegen die friedlie-
bende Sowjetunion.
Verzeih, Hanne, aber ich kann nicht anders schreiben.
Berauscht von all dem, was ich in Berlin erleben durfte,
sondern ich habe meine Schliisse aus all dem Geschehenen
gezogen. Glaube mir, Hanne, ich mochte nicht noch ein-
mal durch feiges Schweigen and tatenloses Zusehen mit-
schuldig werden am Grauen mad den Schrecken eines neuen
Krieges.
Es ist keine leere Phrase, da as mir heiligste Verpflich-
tung ist, meine ganze Kraft einzusetzen fiir die Erhaltung
des Friedens, nachdem ich in Bad Harzburg diesen ,Emp-
pfang` `mitgecnacht habe.
In Berlin, ilebe Hanne, babe ich als Sozialdemokrat den
Geist der Vglkcrfreundschaft and der Soiidaritlit wieder an-
getroffen, den ich leider bei der SPD nach 1945 vermiflte.
Meino innerste Ueberzeugung schreibt mlr meinen Weg
vor, ale Soziali'st mull ich aid Kiimpfer fiir den Friction
sein mid cin Freund der sozialistischen Sowjetunion.
Fiir den Frieden and die Freundschaft werde ich eintreten
trotz Gummikniippel and Karabiner der Adenauersehen Sol-
dateska. Lieber will ich heute als Kl mpfer Mir den Frieden
Not and Verfolgung aaf mich nehmen, als noch einmal
ein grauenvolles Vglkermorden mitzuerleben.
Ich weill bestimmt, Hanne, daB auch Du mich einmal
verstehen and mein jetziges IIandeln gutheigen wirst.
Schreibe mir bald wieder and sei herzlich gegriigt. von
Deinem Bruder Max
Verb esserung der Arbeit der
Leitungen notwendig
Der Erfolg unscrer Arbeit hfngt von der richtigen Pla-
nung, Besdhlulfassung, Anleitung and Kontrolle der Lei-
tungen ab. Die bisherigen Erfahrungen in der Arbeit unserer
Leitungen bewiesen immer wieder, daB Vorstandssitzungen
oft nicht anders waren als einfache Zusammenkiinfte, auf
denen, kritisch gesehen, kaum positive Ergebnisse heraus-
kamen.
Oft wurden Sitzungen einberufen, wenn uberhaupt keine
Notwendigkeit vorlag. Jedoch hat eine Sitzung nur dann
einen Sinn, wend sic so gut vorbereitet ist, daB die'vor der
Organisation stehenden politischen Aufgaben sofort umge-
setzt werden konnen in praktische and erfolgreiche Arbeit.
Jede Sitzung mug gut vorbereitet warden. Und hier - as
mug mit alley Deutlichkeit gesagt warden, hapert es his
,.hinauf" in die Landessekretariate. Zur Vorbereitung ciner
Sitzung gehort Ms erste Voraussetzung die friihzeitige Be-
nachrichtigung der einzuladenden Freunde. (Oft kam as vor,
deg die Angabe des Ortes find der Beginn auf den Einla-
dungen fehlte.) Ebenfalls ist unbedingt die Bekanntgabe der
Tagesordnung erforderlich.
Jade Sitzung mug punktlich'beginnen; Unter alien Um-
stiinden - das ist eine wichtige Frage der Erziehung - ist
die Tagesordnung cinzuhalten. Es ist verschiedentlich der
Zustand eingetreten, daB die Tagesordnung wiihrend der Sit-
zung abgehndert wurde. Eine weitere Feststellung ist das
Versacken der Diskussion,' die von den Punkten der Tages-
ordnung abgleitet and Bich beziehungslos in Nebensachlieh-
keiten verliert.
Dec Sinn and Zweck einer jeden Sitzung sind die gefali-
ten Beschliisse. Eine Sitzung ohne Beschliisse ist immer cine
sine- mind zwecklose Zeitvergcudung. Es ist erforderlich, dag
die Beschliisse klar zum Ausdruck bringen:
1. \Velche Fragen wurden behandelt?
2. Was wurde zu ihrer Erledigung beschlossen?
3. Wer wurde ver?antwortlich gemacht fiir die Erledigung?
(Name schriftlich festlegenl)
4. Berichterstattung and Kontrolle der Beschliisse festlegen.
(Bestimmungstag and Termin angeben.)
Dag es Ortsgruppenvorsttinde gibt, die nianchmal_ eine
Sitzung hesser vorbereiten ale ubergeordnete Vor.etiinde ist
eine Tatsache. Ein gutes Beispiel ist die Tagesordnung der
Ortsgruppe Holzminden, die das oben gesagte unterstreicht.
Hier ist die Tagesordnung:
1. Feststellung der Beschlullfiihigkeit durch Anwesenhcits-
liste
2. Bestlitigung des Protokolls der Vorstandssitzung voin
3. 9. 51
3. Mitteilungen and Anweisungen von Landesvorstand
4. Kurzreferat: Die augenblickliche politische Lage
i. Diskussion
6. Aufgabenstellung find Beschlugfassung
7. Zusammenfassung and Schlugwort
So - and nur so hat unsere Arbeit eine geplante Aus-
richtung, and nur so kann ihr Erfolg gesichert warden.
Nur die Freundschaft zur Sowjetunion
fiihrtuns einen besseren Leben entgegen
Ein Freund aus Schleswig-Holstein schreibt:
Eine Bekanatsehaft aus den Tagen des Krieges fiihrte
mich vor cinigen Tagen mit einen Anhanger der SSW --
Sudschleswigsche Minderheit - zusammen. Bei diesem Zu-
sammentreffen erziihlte er mir von den Zielen seiner Or-
ganisation.
Im Vordergrund des Programmes der SSW stehe der
Kampf gegen den preuBischen Kommisstiefel, der Kampf
gegen die liemilitarisicrung and fiir den Frieden - gegen
den Krieg, fur die'Anerkennung der Kultur anderer Liin-
der, der Kampf gegen jeglichen Chauvinismus, der nur zu
Streit, Hag and Krieg fiihre and fiir die Freundschaft der
Volker untcreinander.
Auf meine Frage, ob der SSW auch die Kultur der
Sowjetunion anerkenne, gab or mir die Antwort:
,,Natiirlich, denn jedes Volk hat seine Kultur, so auch
das sowjetische Volk. Nur haben ans die ewigen Kriegs-
hetzer inner davon abgehalten, mit dieser Kultur in Be-
ruhrung zu ]common.'*
Ich frug weiter: ,Erkennt die SSW auch die Notwen-
digkeit einer Freundschaft mit der Sowjetunion au?" sagte
or:
,,Selbstverstandlich, dean nur die Freundschaft mit der
friedliebenden Sowjetunion kann uns besseren, friedliche-
ren Zeiten .entgcgenfiihren."
Der Freund erkliirte side bereit, die Freundschaft mit
der Sowjetunion offentlich zu erkliiren, mehr noch: Mit-
glied der Gesellschaft fur Deutsch-Sowjetische Freundschaft
zu werdon and in den Kroisen der SSW weitere Mitglieder
zu werben.
Approved For Release .2001/09/10 : CIA-RDP83-00415R010200020007-8
Approved For Release 2001/09/10 : CIA-RDP83-00415RO10200020007-8
Kleine Dinge - gro1e Wirkung -
,,Hausputz" tut not
In unserer Organisation wird viel zu wenig Wert auf die
Tatsache gelegt, den Versammlungen der Mitglieder - ob
in den Grundeinheiten, in den Kreisen oder im Landes-
maflstabe - eine freundliche Note zu geben. Manchmal sind
es nur kleine Dinge, die mithelfen, unsere Mitglieder and
Freunde anzusprechen. Hierfur ist noch nicht einmal cin
grof3er Kostenaufwand notwendig, wie es eine Referenten-
besprechung in Off enburg beweist. Dort lagen am betreffen-
den Sitzungstage kleine Mappen auf dew Platz eines jeden
Reforenten, hergestellt aus steifem farbigen Karton. Innen
war ein Foto von Lenin and Stalin aufgeklebt. Die Mappe
sclbst enthielt, sauberlich geschrieben, die Tagesordnung,
verschiedene Schriften and - ein Anreiz fur fleillige Mit-
arbeit - ein Block fur Notizen.
Wie gesagt - kleine Dinge, die das Herz erfreuen, and
mithelfen, die oft trockene Atmosphare gerade bei Arbeits-
besprechungen aufzulockern. Das Land Sudbaden hat schon
mehrmals Beispiele dieser Art gegeben. Auch darin, wie man
unser Agitations- and Propaganda material gut 'verwertet.
Apropos - Agitations- and Propagandamaterial! Wir emp-
fehlon, einmal in den Buros der Kreis- and Landessekreta-
riate, vielleicht auch bei dem einzelnen Freund privat,
griindlich Hausputz_ zu halten and den Staub der Verges-
senheit von Zeitschriften, Biichern, Fotos, Schallplatten
u. a. m. zu fegen. Unsere Freunde, besouders die verant-
wortlichen Funktionare werden erstaunt sein, wieviel
brauchbares and wertvolles Material zum Vorschein kommt,
das nur dann wirklichen Wert hat, and nur dann erst zur
wirksamen Waffe im Kampf gegen Luge, Hetze and Hall
wird, wenn, es in der Oeffentlichkeit umgeht.
i
Sie wollen nicht mehlr'an ihre Schuld
erinnert werden.
Nach ihrer Befreiung vom Hitlerfaschismus errichtete die
Bevolkerung von Hannover, in unmittelbarer Niihe des
Maschsees fur die Angehorigen des sowjetischen Volkes, die
von den Faschisten ermordet warden, ein Denkmal. Es war
ein tiefer Ausdruck der Dankbarkeit fur die tapferen Sohne
and Tochter der Volker der Sowjetunion, die ihr Leben
lieflen fur die Befreiung unseres Volkes.
Dieses Denkmal ist den Kriegstreibern schon lange ein
Dorn im Auge, well es t5glich Tausende deutscher Menschen
zum Frieden and zur Freundschaft mit alien Volkern mahnt.
Nun beantragto ein ,Volksvertreter" im Stadtparlament die
Verlegung des Denktnals an eine weniger exponierte Stelle,
,,weil es nicht mehr zeitgemaf3" eei.
Die Funktionare der Gesellschaft fur Deutsch-Sowjetische
Freundschaft aus Niedersachsen richteten von ihrer Tag ng
22./23. September aus an den Oberstadtdirektor einen schar-
fen Protest gegen die beabsichtigte Verlegung des Denkmals.
Eine Abordnung legte am Ehrenmal der ermordeten Su-
wjetb"urger ein wit den Emblem der Gesellschaft geschmuek-
tes Blumenbukett nieder mit den Worten:
,,Ihr friedliebenden Sowjetinenschen, wir schworen Each
iw Kampf um den Frieden -nietnals zu erlahmen."
So muff agitiert werden I -
Ein gates Beispiel fur die agitatorische Arbeit gaben meh-
rere I3eimkehrer der Ortsgruppe Offenbach am Main. Sie
stellten sich zur Aufgabe, alle ehemaligen Kriegsgefange-
nen ihres Wirkungskreises offentlich anzusprechen, ihnen
die Bedeutung der Freundschaft zur Sowjetunion aufzuzei-
gen and sie damit fur den Friedenskampf zu gewinnen.
,,An einem Samstag zogen wir ehemaligen Kriegsge-
fangenen, Mitglieder der Gesellschaft - so war es be-
schloosen worden -, mit umgehangten Schildern durch
Wer wei1 die beste Antwort?
In jeder Nummer unseres Mitteilungsblattes wind
ab heute eine Frage veroffentlicht werden, deren Be-
antwortung aus der besonderen Argumentation der
Gesellschaft fur Deutsch - Sowjetische Freundschaft
kommen mull.
Diese Fragen and Antworten sollen dazu beitragen,
fur unsere Aufklarungsarbeit and vor allem fur die
Diskussion konkrete Argumente zu schaffen.
Wir hoffen auf eine rege Beteiligung. Die beste
Antwort wird in unscrew Mitteilungsblatt veroffent-
licht and mit einem Bach aus der sowjetischen Lite-
ratur belohnt.
Unsere erste Frage lautet:
Wie garantiert die Sowjetunion die personlicho
Freiheit ihrer Barger?"
Einsendeschlufl his .zum 1. Oktober 1951.
Anschrift der Einsendungcn: R. Schmidt, Wupper-
tal-llonsdorf, Luttringhauser Strafle 60.
die Stralen der Stadt Offenbach. Die Aufschrift der
Schilder bezog sich auf die Dauer der Gefangenschaft
alley Freunde, die an dieser Demonstration gegen Ltige,
Hall and Antisowjethetze teilnahmen and enthielten auch
unsere Anschriften. Die Schilder forderten alle Men-
schen auf, -die Vorbereitung eines dritten Weltkrieges
zu verhindern. In einem Flugblatt, das an die Stra-
lienpassanten verteilt wurde, kam die eindeutige ablehnende
Haltung der Kriegsgefangenen gegen eine Wiederbewaff-
nung Deutschlands zum Ausdruck. Die Bevolkerung nahm
dieses Flugblatt wit positiven AeuBerungen auf.
Nachdem wir 11/2 Standen durch die Strallen der Stadt
gezogen waren - unter Anteilnahme vieler Straflenpassan-
ten, die von unserer Demonstration sehr beeindruckt wa-
ren - wurde unsere Friedensaktion von der Paiizei ver-
boten; zwei Friedensfreunde kamen in Haft. Die Polizei
konnte jedoch nicht verhindern, dal diese Aktion ehema-
liger Kriegsgefangener gegen die Kriegsvorbereitungen die
offene Sympathie der Bevolkerung ausloste. Immer wieder
warden wir von vielen Strallenpassanten angesprochen, die
scharfstens die llemiatarisierungsbestrebungen der Adenau-
er-llegierung verurteilten. Besonders mull hervorgehoben
werden, daf3 zahlreiche Passanten sich als ehemalige Kriegs-
gefangene zu erkennen gaben, uns die Hand drackten and
unser mutiges Auftreten fur den Frieden begrullten. Ein
Zeichen dafur, dal3 die Antisowjethetze besonders bei den
ehemaligen Kriegsgefangenen betriichtlich an Boden and lie-
sonanz verloren hat.
Ohne Rechtsgrundlage hell der Offenbacher Polizeidirek-
tor Ratnstaler die beiden Friedensfreunde festnehmen. Sic
warden auf seinen besonderen Befehl in das Polizeigefangnis
gebracht and dort bis 23 Uhr festgehalten. Es ist bezeich-
nend, dal5 dieser Polizeidirektor es mit seiner ,Ansicht von
Demokratie" vereinbaren konnte, eine ehemalige Rote-
Kreuz-Schwester, die ale Schwerkriegsbesch5digte in die
Gefangenschaft kam and jetzt ebenfalls illren FrlLdenswillcn
offentlich bekundete, einzusperren, dazu noch in eine Zelle,
in der ein ,Amiliebehen" sail.
Uns ehemalige Kriegsgefangene konnen solche liicherli-
chen Polizeiscuikanen nicht in unscrew Friedenskampf be-
hindern, zumal wir wissen, dal3 es auch unter den Offen-
bacher Polizeibeamten viele giut, die ihren augenb.ieklichen
Beruf nur widerwi,lig and aus Existenznot ausuben.
Der Erfolg unserer Friedensdemonstration war uberra-
schend. Ein Zeichen dafur, dal3 es nur auf uns ankommt,
die Menschen gegen die verbrecherischen Plane der Kriegs-
treiber zu mobilisieren.
Wir, die wir these Friedensdemonstration veranstalteten,
gelobten uns, noch aktiver zu sein. Wir sind uns bewulit,
dali Deutschland nur im Frieden leben and bitihen kann,
and die deutschen Menschen nur mit friedlicher Arbeit ihre
sichere Zukunft bauen konnen."
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Der Schwur der Teilnehmer an den III. Weltfestspielen
,,Wir zwei Millionen Jungen and Madel aus
104 Landern der Erde, Vertreter der verschie-
densten Rassen, Weltanschauungen, Glaubens-
bekenntnisscn and sozialen Schichten, sind hier
in Berlin zu den III. Weltfestspielen der Jugend
and Studenten mit dem Ziel zusammengekom-
men, vor der ganzen Welt erneut feierlich zu er-
klaren, dab der unerschiitterliche Wille der jun-
gen Generation alter Lander and Volker ihr tief-
stes Sehnen auf die Erhaltung des Friedens and
die Erringung einer schonen Zukunft gerichtet
sind. Wir Sind uns bewuBt, dab die schweiie
Drohung eines neuen Krieges fiber der Welt
schwebt; dab die Feinde des Friedens alles in
ihren Kraften stehende tun, um die freundschaft-
lichen Beziehungen zwischen den Volkern zu sto-
ren; sie haben ein zugelloses Wettriisten entfes-
selt and in gewissenLandern sind sie zur offenen
Aggression ubergeschritten; dab die Jugend als
erste in ciner Kriegskatastrophe dahingeopfert
wiirde; dab die Kriegsvorbereitungen die unheil-
vollsten Auswirkungen auf die Lebensbedingun-
gen der jungen Generation haben; dab von un-
serer Einheit die aktive Teilnahme der jungen
Generation am gemeinsamen Kampf der Volker
zur Verteidigung des Friedens abhangt.
Wir rind fest davon iiberzeugt, dab es ein si-
cheres Mittel gibt,,einen neuen Krieg zu verhin-
dern. Es besteht darin, das Wettrt sten einzu-
stellen and einen Friedenspakt zwischen den funf
Grol3machten abzuschlieBen.
Wir gehen in unsere Heimat zuriick voller
Begeisterung bei dem Gedanken an die unver-
geBlichen Tage der Weltfestspiele, die Tage
aufrichtiger Freundschaft and des gegenseitigen
Verstehens gewesen sind. Wir gehen zuriick,
sicherer denn j,e zuvor, dab die Kraft des Frie-
dens den Sieg davontragen werde.
Wir Teilnehmer der Weltfestspiele, die die
Gefahr erkennen, die die Menschheit bedroht
and uns unserer Verantwortung im gemeinsamen
Kampf der Volker fur den Frieden bewuBt sind,
leisten im Namen von Dutzenden von Millionen
friedliebender Jugendlicher aller Lander den
feierlichen Schwur:
Alle unsere Krafte im Kampf einzusetzen, um
einen neuen Krieg zu verhindern,
die Plane des Feindes des Friedens and der
Menschheit zu entlarven and zum Scheitern zu
bringen;
gegen das Wettriisten anzukampfen and fur
die Verbesserung der Lebensbedingungen der
Jugend einzutreten;
die Freundschaft and die feierliche Zusam-
menarbeit der Volker and der Jugend alter Lan-
der zu verstarken;
unsere Einheit im Friedeuskampf zu erhalten,
zu festigen and zu erweitern, these Einheit, die
ihren groBartigen Ausdruck in unseren Welt-
festspielen gefunden hat;
weitere Millionen Jungen and Madel in die-
sen aktiven Kampf einzubeziehen.
Wir schworen., alle unsere Kraft fur die Kam-
pagne zum AbschluB eines Friedenspaktes der
fiinf GroBmachte einzusetzen, der die Grundlage
fiir das friedliche Nebeneinanderleben der Vol-
ker schaffen wird.
In dieser feierlichen Stunde leisten wir den
Schwu.r, der Sache des Friedens treu zu bleiben.
WIR SCHWOREN ES!
WIR SCHWOREN ES1
WIR SCHWOREN ES]
Berlin, den i9. August 1951.
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