TURKISH PERIODICAL MILLET
Document Type:
Collection:
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP83-00415R004800030001-4
Release Decision:
RIPPUB
Original Classification:
C
Document Page Count:
982
Document Creation Date:
December 15, 2016
Document Release Date:
November 21, 2003
Sequence Number:
1
Case Number:
Publication Date:
April 11, 1950
Content Type:
REPORT
File:
Attachment | Size |
---|---|
CIA-RDP83-00415R004800030001-4.pdf | 186.84 MB |
Body:
?,\
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
CLASSIFICATION
CONFIDENTIAL
CENTRAL INTELLIGENCE AGENCY
INFORMATION REPORT
COUNTRY Germany
SUBJECT Congress of the Union of German Engineers
PLACE
ACQUIRED
DATE
ACQUIRE
REPORT NO.
CD NO.
DATE DISTR. / NOV 1951
NO. OF PAGES /
25X1
NO. OF ENCLS.
(LISTED BELOW)
SUPPLEMENT TO
REPORT NO.
25X1A
25X1A
25X1
DATE OF INFORMATION
LAvailable on loan from the CIA Library is a German report on the 81st Congress
of the Union of German Engineers, July-August 1951 in Hannover, Germany. The
report is supplemented with a collection of journals, newspapers, and special
publications applicable to the Congress. The table of contents of the report
is given below:
Table of Contents
Section Meetings and Reports
Introduction
The Union of German Engineers (VDT)
The Program of the Congress
General Information about the Congress
Opening Ceremonies
Scientific Panel: Power and Heat
Overheating and Overheating Condition
The Degree of Efficiency of Industrial Steam Turbines
Aircooled condensors in Steam Power Situations
Scientific Panel: Management Technique
Overheating and Overheating Condition
The Degree of Efficiency of Industrial Steam Turbines
Aircooled condensors in Steam Power Situations
Scientific Panel: Management Technique
The (distribution) of Power and Performance on Machine Tools
Deep hole bore technique wit4 high-speed cutting tools, counterbore and
friction tools for rotaiing work piece
Work Material Conservation through flexible cold forming in mass production
of metal parts
Scientific Panel: Work Organization and Work Safeguards
Physiological Work organization .
The Plant and Work Safeguards
? Practive of Accident Prevention in the Plant
Practicabilities and presentation of Scientific Films
Plant Visits
H. Wohlenberg, Hannover
, Continental Rubber Works, Hannover
Volkswagen works, Wofsburg
Critical Analysis
Part II: Journals, Newspapers, Special Publicationil
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STATE
- end -
CLASSIFICATION CONFIDENTrAT,
_
X
NAVY
NSRB
DISTRIBUTION
ARMY
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FBI
ORR-EV
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
25X1
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Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
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Die 81. Hauptversamm1ung des Vereines Deutscher Ingenieure
im Juli / August 1951 in Hannover
e utscAAc
\)"\F,c',,M)LAPe, ,8l '"-'ciA;CI`o.vmm) aoli*ci
/Berichtny",
Dipl .-Ing . Dietrich Fie cke
Teil II: Zeit schriften, Zeitungen, Sonderdrucke
INI`"j'lietire , &viol
)1
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
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Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Teil II.
Zeitschriften, Zeitungen, Sonderdrucke.
Wdhrend der Hauptversammlung des VDI wurde von einer Buchhand-
lung aus Hannover eine reiche Auswahl an Fachliteratur angebo-
ten. Unter anderem waren Fachzeitschriften und -Zeitungen zu
Linden, die zum Teil in mehreren Probeexemplaren zur Verfagung
standen. Auch zu den einzelnen Fachsitzungen lag manchmal die
entsprechende Fachzeitschrift aus. Diese Zeitschriften vermit-
teln durch ihre Aufsatze mid durch die Anzeigen der Firmen
einen kleinen Einblick in den Entwicklungsstand der einzelnen
technischen Teilgebiete. Deshalb werden einige Probenummern
aus den letzten Lonaten, soweit sie greifbar waren, diesem Be-
richt Uber die VDI-Hauptversammlung als Anhang beigeftigt. Na-
turlich konnen die folgenden Zeitschriften und Zeitungen nur
einen kleinen Ausschnitt aus der technischen Zeitschriften-Li-
teratur darstellen, die heute in Deutschland schon wieder recht
umfangreich 1st. Einige der folgenden Zeitschriften konnen auf
eine jahrzehntelange Vergangenheit zurlickblicken, dagegen sind
andere erst in den Nachkriegsjahren neu herausgekommen.
Die VDI-Zeitschrift ist als umfangreiche Sondernummer zur Haqgl
versammlung erschienen. Auch die VDI-Nachrichten bringen Arti-
kel, die mit der Tagung in Zusammenhang stehen. Ausserdem wur-
de zu der VDI-Veranstaltung in Hannover eine Broschare mit dem
Titel "Acht Jahrzehnte Hannoverscher Bezirksverein Deutscher
Ingenieure" herausgegeben, die in kurzen Zligen die Entwicklung
des iiezirksvereines in Hannover aufzeichnet.
Verzeichnis der Zeitschriften....
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,
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Verzeichnis der Fachzeitschriften, -Zeitungen und Sonderdrucke.
Zeitschriften:
1) Zeitschrift des Vereines Deutscher Ingenieure.
(Sondernummer zur Hauptversammlung Hannover 1951)
2) BWK - Brennstoff + Warme + Kraft.
Zeitschrift fur Energiewirtschaft und technische Ueberwachung.
(Organ des VDI und der Vereinigung der technischen Ueberwa-
chungsvereine e.V. unter Mitwirkung des Ausschusses fur War-
me- und Kraftwirtschaft.)
3) Heizung - Laftung Haustechnik.
pachorgan der Arbeitsgemeinschaft LUftungs- und Ge-
sundheitstechnik, Dusseldorf, und der Arbeitsgruppe Haustech-
nik im Fachnormenausschuss BauWesen.)
4) Werkstattstechnik und Maschinenbau.
(Organ der Arbeitsgemeinschaft deutscher Betriebsingenieure
und der Arbeitsgemeinschaft f?r fertigungstechnisches iiiess-
wesen im VDI.)
5) Werkstatt und Betrieb.
Zeitschrift far Easchinenbau und Fertigung.
6) Konstruktion.
Zeitschrift fur das Berechnen und Konstruieren von Maschinen9
Apparaten und Geraten. (Organ der Arbeitsgemeinschaft Kon-
struktions-Ingenieure (AKI) im VDI.)
7) Metalloberflache.
Mit der Ausgabe B: Praxis der Galvanotechnik und verwandter
Gebiete der Veredelung und des Schutzes der Letalloberflache.
8) Kunststoffe.
(Organ der Fachgruppen: Kunststoffe und Kautschuk der GDCh,
Fachnormenausschuss Kunststoffe im deutschen 14.ormenausschuss,
Fachausschuss fUr Kunststoffe beim VDI, Verband Kunststoff-
erzeugende Industrie und verwandte Geboete, Gesamtverband
kunststoffverarbeitende Industrie, Techn. Vereinigung der Her-
steller typisierter Pressmassen und Presstoffe.)
9) Schweissen und Schneiden.
Zeitschrift fUr die autogenen und elektrischen Schweiss-,
Schneid- und Oberfldchenbehandlungsverfahren. (Zeitschrift
des Deutschen Verbandes ffir Schweisstechnik e.V.)
10) Elektrowarme-Technik.
Zentralorgan fur elektrische Warmeerzeugung und Warmeanwen-
dung.
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11) Energie.
Kohle - Treibstoffe - Gas - Strom - Wasserkraft. Zeitschrift
far Energie-ingenieure, iAaschinisten und Oberheizer.
12) Gesundheits-Ingenieur.
Zeitschrift far angewaiidte Hygiene und Gesundheitstechnik
in Stadt und Land.
13) Rationalisierung.
Monatsschrift des Rationalisierungs-Kuratoriums der Deutschen
Wirtschaft (RKW).
Zeitungen:
14) VDI-i\fachrichten.
Die aktuelle technische Zeitung.
15) Industriekurier.
Mit der aochenausgabe: Technik und Forschung. Unabhangige
Zeitung far Politik, Wirtschaft und Technik.
16) Handelsblatt.
Deutsche 4irtschaftszeitung. Mit der halbmonatlichen Beilage:
Die technische Linie.
Sonderdrucke:
17) Acht Jahrzehnte Hannoverscher Bezirksverein Deutscher Inge-
nieure. Von Dr.-Ing. Ludwig Croon.
18) Vereinigung Deutscher Elektrizitatswerke: Fast 6 Jahrzehnte
Erfahrungen....
Die Zeitschriften
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Die 81. Hauptversamtlun:6 des Vereines:Deutscher InE,-enieure
Tell II: 7eitschriften, 7eitungen, Sonderdrucke
Mlftwoch, I. ugust 1951 Handelsblatt ? Die Technische Linie Na 11 ? Seine
Approved For Release 2003/10/16
Neue asthetische Bauglaser
Be entspricht Im Grande dem Wesen des
Glues, als halms Bauelement ira Hochbau und
Gestalbangstaktor der Antitektur, unache in.Cr zu aria. Es soli Licht einlassen und im
bbrigen moglichst wenlg Rufhebens von Nth
machos. ?
Es -gibt ater Palle, we der Lichtednia3 awed
erforderlich, die Durdmidat abm nicht notwen-
dig oder unerwiinsdat 1st. Dann greift man zu
Glasern, die our nods ?durchscheinend. sind
mad die des Licht dittos machen, z. B. Matt..
glee oder seine gemusterte Abart, das sole-
nannte Mousselinglas. Von ihm existieren un-
zahlige Muster; ale erschweren die Lagerhal-
tuna und entsprechen inzwischert langst nicht
mete der heungen Gesduredisridnung.
Das am maisten verwendete, weil preislich
leicht, zuganglIche Mattglas, entsteht durch auf-
rauhende Bebandfung der Glasoberflathe mit.
tots Smdstrahl. Im GegensaM nu dem kostspie-
ligeren, durch Behandlung mit PluBsaure doe.
minds gedtzten Mangles hat as aber den Mach-
tell einer erheblichen EinbuBe an Lichtdureh.
lassigkeit und einer gewissen Pleckenempfind.
lidakeit. Sin entstebt dadunt, dad die winziged
vom StoB des Sandkoms beim Mattierungs-
prozeB entstebenden mikroskopischen KMtte die
ihnen dargehotenen Unreintichkeiten lokal
durda kapillare Saugkrafte festhalten.
Tedinisch gesehen gibt es die Moglichkeit,
Nth diesen Mengel aunutze zu madlen und ihn
In einen Vorzug era verkehren, indem man die
gesamte Fadie mit einer Praparation versieht,
die eine gewisse ?Immersion.. hervorruft und
dadurda wieder einen Tail der verlorenen
Transparenz zuMickgewinnt. Dieser Wag labt
side auch tile gemustertes Mattgles beschreiten,
des dabei Mean feinen Seidenton annimmt, tale
en scant nine durch Aftung errs bekommen war.
Die Wirkung erinnert dam lebhaft an die als
"?Damast. bekannten Leinengewebe. Nadi die.
sem Verfahxen gibt es heuM Idinstlerische Mu-
ster, die sista dem Stilempfinden einpassen mid
dem Arthitekten neue und oftmals geforderte
Maglichkeiten versprechen.
An Stele elver Praparation der Mattflache
kann mit ahnlicher Wirkung ihre Vereinigung
mit der cur lierstellung von V er bund-
Sicherheitsglas gebraudthchen Zwi-
schenfolie lleten. Dann ergibt slob alt beson-
dere Verlaine und Vollendung theses Prinzips
die Maglichkeit, au& einem Verband-Sitheri
heitsglas sthleierartig eine Durdmidd hand
mende Wirkung au verleihert, ohne seine Ober-
flache anzugreifen. Es kann no die Feuerpolltur
beider Aulienseiten, also die leidate Reinhalt-
barked des Glases, unangetastet bleiben und
das aerie Damastmuster dem Inner n des
Glases einverleibt werden Diane Neuheit er-
maglicht on, auch etc Stellen, die einen halieren
Preis vertragen (a B. fill Tridthlungen, Sahel.
terwande und dergleichen mehr) gemusterte
Scheiben vornehmster Wirkung no verwenden,
wo man nicht gore nut des Sicherheitsprinalp
verziehten mochte.
Ate lehrreiche Erfahrung geht arts dieser
Entwicklung zwelerlei hervon
Erstens, daB die aufmerksame Auswertung
eines an slch vorhandenen .Mangele eine oh..
misda-tedmisdie EntwicklungsmOglichkelt be
und
zweitens, daB es maglich war, den wenn
myth nidat umwalzenden, so dude mc Ange
fallenden PorMdarld ins asthetischen Sinne aus-
zuwerten und donut dem Glas ins raureardii-
tektonischen Element neuartige Whicungen zu
erschlieBen.
Innen marled. Verbundglas mll versahlelernd wIrkenden Mestere
IngenieurmaBiges Deriken in der Wirtsdaaft
Erfolgsausatchten used 43Yenten '
Von Rana Bolan
In der Facbilteratur need in den Togas- let as enforderlidi, deb, 7470.41.0,4-
seitungen -warden die StImmen immer Muter, volumen ungefilim proportional mit der Be.
dab slob die Ingenieure mein um Wirtschafts- valkerong welcher. Von elner derartIg ratio-
Ragan Ithinmem eollten, um die nicht au tang- nalen, aid naturwissenschaftlicher Etkenntnis
nende Kluft mdschen Technikem und Wirt- beruhenden Entwiciclung des Zeldungsmittel-
sdraftlern en verringem. tot es duds manch- volumene sled vele padoch heute welt entfernt.
mal geradezu erschiittemd an sehen, welch Simnel 'Ache dutch die Willkfuukte elnaelner
naive Vorstellungen the Techniker Uber Mt- oder gesetzgebender Korperschaften dee Zah-
scheftliche Fragen lichen und andererseite tale lungemittelvolumen sprungbalt lead weidit von
verstandnislos die Wirtschaftler technisch unab- drier stetigen Entwicklung ab, eta andennal
dingharen Notwendigkeiten und Naturgesetzen fait dee ZahlungeraittelvoluMen enter der
gegentberstehen. Mese GegensaMe eind be. Hastert.? angstlicher and zaghafter Manner zu-
dingt durch die Motive und TrMbkrafte, ails emmnen. Dieses traurige Schauspiel, des sale
derma die :wet Berufsgruppen handelnr schen sett Jahmehnten vor unseren Aug.. mob
Der Techniker appelliert im groBen und abrollen sehen, were elms adheres au behrilien.
seamen an den Intellekt; der Wirtschaftler let wenn bei der Bemessung tint' der mitlichen Ent,
voluntaristtoch eingestent, di in sr hemaht sich wicklung des Zahlungsmittelvolumens nand-
i;egree. wmen gercimemmen, gene oleiehonling, wissenschattliche oder elan knee cinch, worn
wieweit seine Zielsetrung mit Naturgesetran ingenieurithiBige Denkungsart side durchtsettren
in Konflikt komrot oder nicht. wrirde.
Weim beide die Forderung gestellt wird, dal Wenn man haute versucht, cite Ingenieure
aids Ingenieure mehr um wirtschaftliche Pro- the Wirtsohaftetragen re inter...nen, so dart
blame karernern eollten, so liegt clarin eine orals man etch fiir den einzelnen Wirtschaftsakt kel-
Gefahr. Viele Ingedieure sind der Maiming, nen allau groBen Brfolg vereprechen; dean side
man hrauchre In wirtschattlIchen Dineen cur den schen oben erwahnt, shad die =dean sal*
Intellekt waken au hymen und dean waren age sehaftlichen EnMcheidungen Ermessensentschei-
Schwierigkeiten behoben. Ohne Uhertreibung dungen and haben nicht des geringste mit
dad man wohl mem daB die maiden wirt- ingenieurmatigem Denken au tun. Vielleitht
echaftlichen Entstheidurtgen Antworten ant Er- let es aber doch an der Zeit, dal die Ingenieure
messensfragm and und daher snit naturwissen- und Naturwiseeivschaftler ares deem Dorn-
eohaftlichem Denken nicht des gerIngste zu tun roschenschlal aufwacken said in dem schicksal-
babor. Dim gilt insbmondere the aIle Preis- hat entscheidenden Punkt der Wirtsohaft, nam-
testsetzungen, woranter auch die Lohn- mid lich in der Beineserung dee Zahlungsritittel-
Gehaltregelungen fallen. Wenn an a. B. einem volumene, Mee Stirome our Geltung Magee.
Ministerrat gefallt, die Gehalter der Stmts. Seder naturwissenschaftlich denkende Men.*
healthuu willkarlich um 20./s se exhahen, so mad het Betrachtung der whroschaftldegidi
eignisse !miner wieder den Kopf echfitteha tend
kann man nur feststallen, del dime ErNihung
eine Willensentscheidung der dear zdstandigen iNgenl
Manner 1st. Mit verstandesmaaigen naturwis- Wle fange node werden stein die menecheo
senschafllichen Dbedelgungen hat des Mehts in den einzelnen Wahrungsgehieten die GeiBel
an tun. von Inflation und Dentition gefallen.lament
Ant einem einzigen Goblet allerdings kann
die numerische Auffessung
er Betrachtungan Sinne natur-
Glee ale Sehutfibersup Ws Stale
wimenscheftlich entscheidend
the elven stetigen Ablauf der Wirtschaft sein.nee *mem tochasehm
Die Steligkeit met dabei aueschlaggebend. In co...al.'9?151; 1....bed? mandlecier Mete
Min ar abgegrenzten Wahrungsgebiet gibt es
1-
ein Kol dal dm Wohl und Wehe jedee ."` .
Mktiv, . Amorgnag`sp,,,A.1,..,,..... ORM mi
einzelnen und der gesamten Wirtschaft be. reid.o., her ski, dorellen Elm tel ; op ",b.
dentin: es let des Kollektiv der Zehlungsmittel.
DaB die Zahlungsmittel verschiedene Forme. Struktur see alkkorn
haben kannen, hat sich allmahlich herumge. Dumb Messang der Didektrithatakeinstenten mod
sprochen; die kindliche Vorstellung, deli die des Verlusifektizs Beads sith werivolie Aufschinase
klingenden Minmen oder die mrknitterten Banld Ober az Strident von Grasern und die Winkung
noten oder beide mammon das Zahlmosmittel- vezeohithener Alkallbestande gewlenen. A 2019
volumen'eines Landes auernachen, ist iiberholt. 01 Se Tankboden4chuls
80-90Vo der Zablungsmuttel eines Landes bei
stehen rue Giralgeld, den each Bach- oder S.euueu assok...sem we..., durda
Bankgeld genannt wird. Pill eine Ganzheits- kneeihnlduuleovm. Weesci. 111,4
betrachtung kommt es one cut die Summe derodor hu m.
md.
dred Zahlungsmittelarten an. Wenn wir daher NeuenlirM daerizi:lit 'meat den Oedema der Zane;
im folgenden von dem Zehlungsmittelvolumen de no 1 m Helm eunechist mit einem Emadlitak,
eines Wahrungsgebietes sprechen, so verstehen bedecki ihn done mit kreerweisen 1demo eon
wit darunter die Somme der drei Zahlungs. 410 inn Meilen und ISIS lenden Glasfasobandon,
paittelartem Munro, Banknoten, Giralgeld diolewd. um 5o min iibedemea, .endeer dire
tleSes Zahlungsmittelvolumen bow. dessen eutubrede, Ete
V scii d sr un g entscheidet, oh dee Gate,,7`we.
In ens en.
austausoh zwischen den einzelnen wirtschaf- ? S.S.
tenden IndivIdden eich reibungelos vollzieht
oder durch Sperrungen und Klemmungen be-
Waded und verzegert wird. Par den natiir- silas c,lorevnmtahurn cchtluce gob,. siesiseikees
lichen end rwanglosen wirtschefflichear Ablaut lama und sullen schweNPIsuiems. 3.58
VerladeF
f
leulieren
IMO 1 Treoleed
18,7 m Spannweite
MASCHINENTABETK DErlf, I
r:.,1 oP, 1:3 Ta rl(hT1`1's I lz.11Th
Metallwerke Bender G.m.b.H.
0 KR,E FE I. D-LINN ?, Fegeteachstreas IS
Drammen Ankerrnetali
Fernevelberi 11851110
BLOCKMETALLE
ReinaluminiuMil 99 end 98
Aluminiunt-Leglerungen
nach der Standardliste
Altiminium-Varlegierungen ,
Blockmessing
Blocktolgul3
GuBbranze
Garantiezink
Remeltedrink
Leitalnn in Stangen und Blacken
Lagermetalle
Schriftmetalle
Nei
LOHNUMARBEITUNGEN
ANKAur one Nichtelsen.Metallen In Fenn van Fabrikai
tionsebt8Ilen, Spleen, Knetzen, Racket/4nd.
_11181herii Kroleld,lodintriehalen, AnschluOglels
AHLMOBEL
fiLIVIABINSOHNEA
MINDENINETTE
Venohluedrato
VersohluBappareta
tar Falcate und Kisten
II
Auansions
Dodd- and Draldiverenlabrik
Hemer/WesIL
?
innensechskontschraube
mit centroler Schliisselfdru
Auslieferungslager der
2110=. Erzeugnisse
H.K.WESTENDORFF
SCHRAUBEN ?MUTTERN ? NORMTEILE
DUSSELDORF
MAasuisarm ? RUF110991
Hiittenwerk Oberhausen
Aktiengesellschaft
Oberhausen (Md.)
Wiz I !stern die graeugniste mese-rer
Hochiffen
Stahlwerke
Stab- und Profil-Walzwerke
Blechwalzwerke
Zementfabrik
Horizontal-Untversal.
Fritsmasibinen
bath in 5 Typen stufenlos regelbar
Wilhelm Keeherscheldt
Werk8engendchillenfebr&
Kempen / Niedereheln
Approved For Release 2003/10/16 : ClAtRDP80-00926A004100010001-6
Mlftwoch, I. ugust 1951 Handelsblatt ? Die Technische Linie Na 11 ? Seine
Approved For Release 2003/10/16
Neue asthetische Bauglaser
Be entspricht Im Grande dem Wesen des
Glues, als halms Bauelement ira Hochbau und
Gestalbangstaktor der Antitektur, unache in.Cr zu aria. Es soli Licht einlassen und im
bbrigen moglichst wenlg Rufhebens von Nth
machos. ?
Es -gibt ater Palle, we der Lichtednia3 awed
erforderlich, die Durdmidat abm nicht notwen-
dig oder unerwiinsdat 1st. Dann greift man zu
Glasern, die our nods ?durchscheinend. sind
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glee oder seine gemusterte Abart, das sole-
nannte Mousselinglas. Von ihm existieren un-
zahlige Muster; ale erschweren die Lagerhal-
tuna und entsprechen inzwischert langst nicht
mete der heungen Gesduredisridnung.
Das am maisten verwendete, weil preislich
leicht, zuganglIche Mattglas, entsteht durch auf-
rauhende Bebandfung der Glasoberflathe mit.
tots Smdstrahl. Im GegensaM nu dem kostspie-
ligeren, durch Behandlung mit PluBsaure doe.
minds gedtzten Mangles hat as aber den Mach-
tell einer erheblichen EinbuBe an Lichtdureh.
lassigkeit und einer gewissen Pleckenempfind.
lidakeit. Sin entstebt dadunt, dad die winziged
vom StoB des Sandkoms beim Mattierungs-
prozeB entstebenden mikroskopischen KMtte die
ihnen dargehotenen Unreintichkeiten lokal
durda kapillare Saugkrafte festhalten.
Tedinisch gesehen gibt es die Moglichkeit,
Nth diesen Mengel aunutze zu madlen und ihn
In einen Vorzug era verkehren, indem man die
gesamte Fadie mit einer Praparation versieht,
die eine gewisse ?Immersion.. hervorruft und
dadurda wieder einen Tail der verlorenen
Transparenz zuMickgewinnt. Dieser Wag labt
side auch tile gemustertes Mattgles beschreiten,
des dabei Mean feinen Seidenton annimmt, tale
en scant nine durch Aftung errs bekommen war.
Die Wirkung erinnert dam lebhaft an die als
"?Damast. bekannten Leinengewebe. Nadi die.
sem Verfahxen gibt es heuM Idinstlerische Mu-
ster, die sista dem Stilempfinden einpassen mid
dem Arthitekten neue und oftmals geforderte
Maglichkeiten versprechen.
An Stele elver Praparation der Mattflache
kann mit ahnlicher Wirkung ihre Vereinigung
mit der cur lierstellung von V er bund-
Sicherheitsglas gebraudthchen Zwi-
schenfolie lleten. Dann ergibt slob alt beson-
dere Verlaine und Vollendung theses Prinzips
die Maglichkeit, au& einem Verband-Sitheri
heitsglas sthleierartig eine Durdmidd hand
mende Wirkung au verleihert, ohne seine Ober-
flache anzugreifen. Es kann no die Feuerpolltur
beider Aulienseiten, also die leidate Reinhalt-
barked des Glases, unangetastet bleiben und
das aerie Damastmuster dem Inner n des
Glases einverleibt werden Diane Neuheit er-
maglicht on, auch etc Stellen, die einen halieren
Preis vertragen (a B. fill Tridthlungen, Sahel.
terwande und dergleichen mehr) gemusterte
Scheiben vornehmster Wirkung no verwenden,
wo man nicht gore nut des Sicherheitsprinalp
verziehten mochte.
Ate lehrreiche Erfahrung geht arts dieser
Entwicklung zwelerlei hervon
Erstens, daB die aufmerksame Auswertung
eines an slch vorhandenen .Mangele eine oh..
misda-tedmisdie EntwicklungsmOglichkelt be
und
zweitens, daB es maglich war, den wenn
myth nidat umwalzenden, so dude mc Ange
fallenden PorMdarld ins asthetischen Sinne aus-
zuwerten und donut dem Glas ins raureardii-
tektonischen Element neuartige Whicungen zu
erschlieBen.
Innen marled. Verbundglas mll versahlelernd wIrkenden Mestere
IngenieurmaBiges Deriken in der Wirtsdaaft
Erfolgsausatchten used 43Yenten '
Von Rana Bolan
In der Facbilteratur need in den Togas- let as enforderlidi, deb, 7470.41.0,4-
seitungen -warden die StImmen immer Muter, volumen ungefilim proportional mit der Be.
dab slob die Ingenieure mein um Wirtschafts- valkerong welcher. Von elner derartIg ratio-
Ragan Ithinmem eollten, um die nicht au tang- nalen, aid naturwissenschaftlicher Etkenntnis
nende Kluft mdschen Technikem und Wirt- beruhenden Entwiciclung des Zeldungsmittel-
sdraftlern en verringem. tot es duds manch- volumene sled vele padoch heute welt entfernt.
mal geradezu erschiittemd an sehen, welch Simnel 'Ache dutch die Willkfuukte elnaelner
naive Vorstellungen the Techniker Uber Mt- oder gesetzgebender Korperschaften dee Zah-
scheftliche Fragen lichen und andererseite tale lungemittelvolumen sprungbalt lead weidit von
verstandnislos die Wirtschaftler technisch unab- drier stetigen Entwicklung ab, eta andennal
dingharen Notwendigkeiten und Naturgesetzen fait dee ZahlungeraittelvoluMen enter der
gegentberstehen. Mese GegensaMe eind be. Hastert.? angstlicher and zaghafter Manner zu-
dingt durch die Motive und TrMbkrafte, ails emmnen. Dieses traurige Schauspiel, des sale
derma die :wet Berufsgruppen handelnr schen sett Jahmehnten vor unseren Aug.. mob
Der Techniker appelliert im groBen und abrollen sehen, were elms adheres au behrilien.
seamen an den Intellekt; der Wirtschaftler let wenn bei der Bemessung tint' der mitlichen Ent,
voluntaristtoch eingestent, di in sr hemaht sich wicklung des Zahlungsmittelvolumens nand-
i;egree. wmen gercimemmen, gene oleiehonling, wissenschattliche oder elan knee cinch, worn
wieweit seine Zielsetrung mit Naturgesetran ingenieurithiBige Denkungsart side durchtsettren
in Konflikt komrot oder nicht. wrirde.
Weim beide die Forderung gestellt wird, dal Wenn man haute versucht, cite Ingenieure
aids Ingenieure mehr um wirtschaftliche Pro- the Wirtsohaftetragen re inter...nen, so dart
blame karernern eollten, so liegt clarin eine orals man etch fiir den einzelnen Wirtschaftsakt kel-
Gefahr. Viele Ingedieure sind der Maiming, nen allau groBen Brfolg vereprechen; dean side
man hrauchre In wirtschattlIchen Dineen cur den schen oben erwahnt, shad die =dean sal*
Intellekt waken au hymen und dean waren age sehaftlichen EnMcheidungen Ermessensentschei-
Schwierigkeiten behoben. Ohne Uhertreibung dungen and haben nicht des geringste mit
dad man wohl mem daB die maiden wirt- ingenieurmatigem Denken au tun. Vielleitht
echaftlichen Entstheidurtgen Antworten ant Er- let es aber doch an der Zeit, dal die Ingenieure
messensfragm and und daher snit naturwissen- und Naturwiseeivschaftler ares deem Dorn-
eohaftlichem Denken nicht des gerIngste zu tun roschenschlal aufwacken said in dem schicksal-
babor. Dim gilt insbmondere the aIle Preis- hat entscheidenden Punkt der Wirtsohaft, nam-
testsetzungen, woranter auch die Lohn- mid lich in der Beineserung dee Zahlungsritittel-
Gehaltregelungen fallen. Wenn an a. B. einem volumene, Mee Stirome our Geltung Magee.
Ministerrat gefallt, die Gehalter der Stmts. Seder naturwissenschaftlich denkende Men.*
healthuu willkarlich um 20./s se exhahen, so mad het Betrachtung der whroschaftldegidi
eignisse !miner wieder den Kopf echfitteha tend
kann man nur feststallen, del dime ErNihung
eine Willensentscheidung der dear zdstandigen iNgenl
Manner 1st. Mit verstandesmaaigen naturwis- Wle fange node werden stein die menecheo
senschafllichen Dbedelgungen hat des Mehts in den einzelnen Wahrungsgehieten die GeiBel
an tun. von Inflation und Dentition gefallen.lament
Ant einem einzigen Goblet allerdings kann
die numerische Auffessung
er Betrachtungan Sinne natur-
Glee ale Sehutfibersup Ws Stale
wimenscheftlich entscheidend
the elven stetigen Ablauf der Wirtschaft sein.nee *mem tochasehm
Die Steligkeit met dabei aueschlaggebend. In co...al.'9?151; 1....bed? mandlecier Mete
Min ar abgegrenzten Wahrungsgebiet gibt es
1-
ein Kol dal dm Wohl und Wehe jedee ."` .
Mktiv, . Amorgnag`sp,,,A.1,..,,..... ORM mi
einzelnen und der gesamten Wirtschaft be. reid.o., her ski, dorellen Elm tel ; op ",b.
dentin: es let des Kollektiv der Zehlungsmittel.
DaB die Zahlungsmittel verschiedene Forme. Struktur see alkkorn
haben kannen, hat sich allmahlich herumge. Dumb Messang der Didektrithatakeinstenten mod
sprochen; die kindliche Vorstellung, deli die des Verlusifektizs Beads sith werivolie Aufschinase
klingenden Minmen oder die mrknitterten Banld Ober az Strident von Grasern und die Winkung
noten oder beide mammon das Zahlmosmittel- vezeohithener Alkallbestande gewlenen. A 2019
volumen'eines Landes auernachen, ist iiberholt. 01 Se Tankboden4chuls
80-90Vo der Zablungsmuttel eines Landes bei
stehen rue Giralgeld, den each Bach- oder S.euueu assok...sem we..., durda
Bankgeld genannt wird. Pill eine Ganzheits- kneeihnlduuleovm. Weesci. 111,4
betrachtung kommt es one cut die Summe derodor hu m.
md.
dred Zahlungsmittelarten an. Wenn wir daher NeuenlirM daerizi:lit 'meat den Oedema der Zane;
im folgenden von dem Zehlungsmittelvolumen de no 1 m Helm eunechist mit einem Emadlitak,
eines Wahrungsgebietes sprechen, so verstehen bedecki ihn done mit kreerweisen 1demo eon
wit darunter die Somme der drei Zahlungs. 410 inn Meilen und ISIS lenden Glasfasobandon,
paittelartem Munro, Banknoten, Giralgeld diolewd. um 5o min iibedemea, .endeer dire
tleSes Zahlungsmittelvolumen bow. dessen eutubrede, Ete
V scii d sr un g entscheidet, oh dee Gate,,7`we.
In ens en.
austausoh zwischen den einzelnen wirtschaf- ? S.S.
tenden IndivIdden eich reibungelos vollzieht
oder durch Sperrungen und Klemmungen be-
Waded und verzegert wird. Par den natiir- silas c,lorevnmtahurn cchtluce gob,. siesiseikees
lichen end rwanglosen wirtschefflichear Ablaut lama und sullen schweNPIsuiems. 3.58
VerladeF
f
leulieren
IMO 1 Treoleed
18,7 m Spannweite
MASCHINENTABETK DErlf, I
r:.,1 oP, 1:3 Ta rl(hT1`1's I lz.11Th
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Werk8engendchillenfebr&
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Approved For Release 2003/10/16 : ClAtRDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/1? : A '1.:I Il? . A%S S Iii Iii -?
4 Umdrehung brinct
1570 Mehrleistung!
Das ist der groi3e Vorteil des stufenlosen PIV-Antriebes: Er befreit lhre
Arbeitsmaschinen von der Bindung an feste ?Drehzahlstufen. Statt urn-
standlicher Schaltungen braucht man jetzt nor das Regelhandrad des PIV-
Getriebes nach links oder rechts zu drehen, urn sich an die jeweils beste
Arbeitsgeschwindigkeit heranzutasten. Diese Feinkihligkeit ist es, die zu
Hochstleistungen fOhrt. Denn darner gibt es keinen Zweifel: Wo der
Stufensprung zwangslaufig em n Zuviel oder Zuwenig an Geschwindigkeit
liefert, erreichen Sie mit dem PIV-Antrieb miihelos die einzig richtige Dreh-
zahl. In unserem Fa Ile genagte z. B. eine Vierteldrehung, um em n bestimmtes
Material mit bestimmten Rohstoffeigenschaften unter bestimmten Klima-
bedingungen bestmoglich und hochwirtschaftlich zu verarbeiten. Das Er-
gebnis war 15?/o Mehrleistung! Sie sehen daraus, da6 der stufenlose PIV-
Antrieb das richtige Hilfsmittel ist, UM lhre Produktion zu intensivieren. Er
verdient deshalb Bye Aufmerksamkeit. Schreiben Sie noch heute wegen
weiterer Einzelheiten an
PIV.-Antrieb Werner Reimers K. G., Bad-Homburg v. d. H.
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 200
I .
'11*:1 II? .41IA III -.
a&mzekeidebgfezatoetk,
GUST.&CARL J BACH
?,e/nwifteicl -71eitA44ghaadm,
V E RTRE TU NG IN STUTTGART
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Approved For Release 2003/10/1 :
?:III? III III -.
17n du kWh/1"ot
UNABHANGIGE ZEITUNG FUR POLITIK, WIRTSCHAFT UND TECHNIK
Wochenausgabe
TECHNIK UND FORSCHUNG
Nr.
115 (27) ? 4. 3ahrgang
DUSSELDORF Mittwoch, 1. August 1951
Zur 81. Hauptversammlung des VDI in Hannover
Der Verein Deutscher Ingenieure hat ouch fur seine dies jahrige Hauptversammlung
vom 31. Juli bis 3. August in Hannover em n urnfangreiches Tagungsprogramm aufgestellt,
das neben der Erledigung interner Vereinsangelegenheiten eine ganze Reihe inter-
essanter Pachsitzungen aus den verschiedensten Gebieten der Technik bringt.
Das kraft- und warmewirtschaftliche Gebiet, das gerade im Hinblick
auf die hertschende Kohlenknappheit und den Zwang zu sparsamster Ausnutzung der
Brennstofte besondere Beachtung verdient, wird in zwei Fachsitzungen en alit, und
zwar beschaftigen sich maBgebliche Fachleute in der Sitzung ?Kraft und Weirme" mit
Uberhitzer und llberhitzergestaltung, dem Wirkungsgrad von Industrie-Dampfturbinen
und luftgekahlten Kondensatoren in Dampfkraftwerken. In dal- gemeinsamen Veran-
staltung de 3 Ausschusses ?Heizkraftwirtschaft" der Vereinigung Deutscher Elektrizitats-
werke (VDEW) und der Arbeitsgemeinschaft ?Heizungs- und Laftungstechnik" im VDI
werden unter dem Titel ?Heizkraftwirtschaft" Fragen der offentlichen Heizkraftwirt-
schaft, Dampfkosten bei industrieller Eigenerzeugung, Rohrverlegung im Fernheiznetz
und Warmemengenmessung behandelt.
Weitere Fachsitzungen beschaftigen sich mit dem wichtigen Gebiet ?Messen in
der Fer t igun g" und der ?F Ord er t echni k". In letzterer Abteilung spricht u. a.
Prof. Dr. A. Vi er lin g Ober ?Gegenwartsfragen der Fordertechni10 und Dip] .-Ing.
Saizer behandelt die Frage der Rationalisierung der Fertigung durch den Einsatz von
steligeu Forderern.
Die Fachsitzung ?B a a b etrie b" ist eine Diskussionssitzung, in der die Themen
von je einem Referent en und Korreferenten in Kurzvortragen behandelt und anschlieBend
zur Diskussion gestellt werden. Es wird fiber folgende Themen gesprochen und dis-
kutiert: Ergebnisse betriebswissenschaftlicher Forschung. Konstruktive Gestaltung und
WirtschaillIchkeitsfragen bei Erzeuger und Verbraucher.
Eine besondere Fachsitzung wurde der Arb ei I sges t alt ung und dem A r be i t s-
s c h a tz aewidmet, auf der Prof. Dr. med. G. Lehmann fiber ?Physiologische Arbeits-
gestaltung", Reg.-Gewerberat Dr.-Ing. K. Radler fiber ?Betrieb und Arbeitsschutz" und
? 144:Wer-Bprck Ober
,,Praxis e 1.4dallverhatung im Betrieb" sprechen.
h'WIe c h _ Arngit1410?n*euf " find PfiffiglaUs-
priifer Dr. J. Sommer als Betriebswirt ilber das Thema ?Der Bkrieb von' morgen"
soil Autklorung fiber folgende Fragen bringen: Was erwartel der Betrieb von Arbeits-
gestalter and Betriebswirt? und Was erwartet der Betrieb von Wirtschaft und Staat?
Den Eestvortrag auf der eigentlichen Mitgliederversammlung am I. August halt der
Rektor der Technischen Hochschule Hannover, Prof. Dr. Decker t, Ober ?Aufgaben
und Veraniwortung des Ingenieurs in der modernen Welt".
In unserer heutigen Ausgabe bringen wir deshalb Fachbeitrage zu verschiedenen be-
sonders beachtlichen Themen, die im Rahmen der vielen Fachsitzungen behandelt werden.
Kupplung von Kraft und Warme
I. Arten der Kupplung
Die Kupplung von Kraft und Warme kann
mannigfacher Art sein. In industriellen B'etrie-
ben, wie in der Textil- oder chemischen Indu-
strie, die groBe Dampfmengen fiat- die Fabri-
kationsprozesse laufend benotigen, hat man
schon fruhzeitig erkannt, dab die Verbindung
von eigener Stromerzeugung im Gegendruck-
betrieb mit Abdampfverwertung sehr vorteil-
haft sein kann.
tyl, tit
#116,
k\ \
amo 4000 6000 h 6000
.7.thres5tunden
Abb. 1: Geordnete Jahresbelastungslinie
eines Heizkraftwerks
a) Nicht in den Turbinen ausgenUtzte
Dampfabgabe
b) Grundbelastung aus Warmwasser-
bereitung
Ahnlich verhalt es sich beim Betrieb von
Heizkraftwerken. Auch hier wird die Warme-
energie vorher zur Stromerzeugung heran-
gezogen. Die Errichtung solcher Anlagen ist
hauptsachlich in dichtbesiedelten Stadtgebie-
ten lohnend, in denen mit einem Warmebedarf
auch in warmeren Jahreszeiten, z. B. filr Kli-
niken, Hotels, Schwimmbader oder industrielle
Abnehmer zu rechnen ist. Die Warmedichte
sollte mindestens 40 bis 50 Mill, kcal/km2 be-
tragen.
Eine weitere Moglichkeit der Kupplung von
Kraft und Warme in ortlich und zeitlich gra-
Berem Rahmen bietet der Verbundbetrieb zwi-
schen alpinen Wasserkraften und Heizkraft-
werken, wie er in Bild 1 angedeutet ist. Der
Mangel an Wasserkraftdarbietung, der ohne
geeignete Jahresspeicherung regelmaI3ig in den
Wintermonaten zu verzeichnen ist, kann durch
Warmestrom, der im Gegendruckbetrieb er-
zeugt wird, teilweise ausgeglichen werden. Da-
dutch, dab diese saisonbedingten Einfliisse der
beiden Betriebsarten gegenlaufig sind ? im
Sommer viel Wasser und geringer Warme-
bedarf, im Winter umgekehrt kann man in
Verbindung mit vorhandenen thermischen
Grundlastwerken zu giinstigen Ergebnissen
kommen. Auf diesen Voraussetzungen fallen
verschiedene Planungen in SOddentschland.
Auch die unmittelbare Ausnutzung der Erd-
warme in den geothermischen Kraftwerken in
Norditalien, deren weiterer Ausbau mit ERP-
Mitteln geplant 1st, darf hier nicht unerwahnt
bleiben.
Die Verwertung der methanhaltigen Gru-
bengase in Gasturbinen zur Energieerzeugung
ist technisch ebenfalls mtiglich. Man hat er-
rechnet, daB im westeuropaischen Steinkohlen-
bergbau in absehbarer Zeit rd. 800 000 Nm3
je Tag, bezogen auf einen oberen Heizwert
von 4300 kcal/Nm3 anfallen.
SchlieBlich sei noch an die mannigfachen
Arten der Abhitzeverwertung aus Fertigungs-
prozessen der Eisenlilitten- und Zementindu-
strie erinnert, wobei die Gase entweder un-
mittelbar oder mittelbar aber die Dampferzeu-
gung zur Stromerzeugung dienen.
II. Technische Gesichtspunkte
ei alien Gegendruckanlagen ist anzustre-
ben, den Abdampfdruck intiglichst niedrig zu
wahlen, um em n hohes Warmegefalle in der
Maschine zu erhalten. Die Absenkung des
Gegendrucks ergibt, wie sich rechnerisch leicht
nachweisen lafit, einen hdheren Gewinn als
eine Druck- und Temperatursteigerung, die oft
mit teuren Investitionen erkauft warden muB.
Bei kleineren Leistunnen verschleohtert sidh
iiberdies der Turbinenwirkungsgrad, wenn das
S ch luck verm o gen den D ruck verh altnissen
nicht ,angeglichen werden kann. Setzt main
z. B. ,das adiabatische Warrnepefalle zwi-
4 8 12 16 20 h 24
Tagesstunden
Abb. 2: Tagesbelastungsverlauf eines aus-
gefUhrten Heizkraftwerks an einem Winter-
tag. Auf3entemp. ?3 bis +2?C
schen 56 ata und 450? C Frischdampf und 5 ata
Gegendruck gleich 100",A, so erhalt man bei
gleichbleibendem Gegendruck durch eine Druck-
und TemperaturerhOhung auf 111 ata und
490? C einen Gewinn von 240/o, wahrend bei
Beibehaltung des ursprunglichen Frischdampf-
zustandes die Absenkung von 5 auf 2 ata
Gegendruck einen Gewinn von 27,60/0 erbringt.
Industriebetriebe werden wohl selten fiber
die 40 atii Druckstufe hinausgehen und eher
danach trachten, durch Umstellung in der Fa-
brikation den Gegendruck zu ermaBigen. Fiir
kleinere Anlagen sind zwar Kolbendampf-
maschinen hinsidfflich des Dampfverbrauchs
besonders bei Teillasten end der Anlagekosten
tiberlegen, jedoch liefern sie einen olhaltigen
Abdampf, der haufig unerwiinscht und dessen
Entolung betrieblich schwierig und oft unvoll-
standig ist. Daher bevorzugt man vielfach
mehrstufige Darnpfturbinen mit niectrigem
Dampfverbrauch end holier Drehzahl, die fiber
Getriebe mit dem Stronierzeuger gekuppelt
sind.
Die geordnete Jalaresbelastungskurve eines
stadtischen Heizkraftwerkes zeigt Bild 2. Die
Erfahrung lehrt, doll es wirtschaftlicher ist, die
an verhaltnismaI3ig wenigen Tagen des Jahres
auftretenden Dampfspitzen mit reduziertem
Frischdampf (schraffierte Flache a) abzudek-
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Approved For Release 2
Seite 232 ? Nr. 115 (27)
Industriekurier Wochenausgabe Technik und Fors chung
Mittwoch, 1. August 1951
ken, als sie in den Turbinen auszuniitzen. Die
Flache b stellt die durch AnschluB von Dauer-
abnehmern ,erzielbare Grundbelastung dar.
Bild 3 ist die Wiedergabe der Tagesbelastung
eines ausgefahrten Werkes an einem Winter-
tag. Die Warmelieferung paBt sich gut dem
ablichen Sbrombeiderf eines stadtischen Elektri-
zitatswerkes an, wo in. den frilhen Margen-
stunden eon stealer Lastanstieg erfolgt und der
abendlichen Lichtspitrze ehenfalls ein erhohter
Warmehedarf entspricht.
IWO
J FM AM A SON D
Planate
Aipelwasserk raf I -Strain
7/d/d/d//, Wartnekraft -Strom
11a,iiiisliTeemmterzeugung
Abb. 3: Ergdnzung der Alpenwasserkrafte
durch thermische Kraftwerke
Trotzdem ist es zweckmaBig, em Heizkraft-
werk mit einem Kondensationsteil auszuriisten,
der etwa 300/0 der gesamten Leistung umfas-
sen sollte. Erst dadurch wird em n wirtschaft-
licher Betrieb und em Ausgleich zwischen dem
elektrischen und thermischen Bedarf innerhalb
eines begrenzten Versorgungsgebietes mog-
lich sein.
Die Wahl des Warmetragers ist schon oft
erortert worden. Die Abgabe von Dampf wird
man dann vornehmen, wenn industrielle Ab-
nehmer die Warmelieferung in diesem Aggre-
gatzustand benotigen, sei es, urn damit unmit-
telber Antriebsmaschinen zu 'betreiben, sei es um
Verfahrensprozesse mit Dampf durcihzufahren.
Gegentiber Niederdruckdampf lessen sich mit
dem gleichen Querschnitt bei Heif3wasser we-
sentlich groBere Warmemengen transportieren.
In geschlossenen Rohrsystemen mit Umwalz-
pumpen bieten Hohenunterschiede kein Hin-
dernis. Je nach der AuBentemperatur kann mit
verschiedener Vorlauftemperatur gearbeitet
werden, die durch mehrstufige Vorwarmung
geregelt wird. In grOBeren Netzen geht man
bis auf 1800 C.
In Gegenstrom-Oberflachen-Vorwarmern laBt
SilCh Mittels HeiBwassers Niederdruckdampf oder
Warmwasser bereiten, wobei beide Kreislaufe
getrennt bleiben. Im Primarkreislauf treten nur
Undichtigkeitsverluste auf, die in maBigen
Grenzen blethen. Hocihdrudhkreislauf und Kes-
selanlage bleiben ,dadurch von dam Ersatz des
int S ekunddrkreislauf venbr au cht en Dampf es
oder Wassers und von Verunreinigungen un-
berahrt.
In Berlin erwagt man, die nachtliche geringe
Belastung der Elektrizitatswerke dadurch zu
verbessern, dal3 man mit Nachtstrom groBe
Ruthspeicher aufladt, die den Dampf zur Be-
heizung von Gebaudekomplexen liefern, welche
schon jetzt mit Sammelheizungen ausgeriistet
sind. Nach Ausbau von Fernheizwerken und
eines Fernheiznetzes kOnnen derartige Spei-
cher als Statzpunkte far Spitzendeckung und
zum ljelastungsausgleich innerhalb eines weit-
verzweigten Netzes ,dienen.
Wirtschaftliche Gesichtspunkte
Mogen auch ,die Meinungen tiber die Ko-
stenaufteilung eines Heizkraftwerks, welche
Betrage zu Lasten der Stromerzeugung und
welche zu Lasten der Warmelieferung gehen,
divergieren und daraber im Fachschrifttum
zahlreiche Vorschlage existieren, so ist grund-
satzlich zu sagen, daB jede Stromerzeugung im
Gegendruckbetrieib our etwa die Halfte his emn
Drittel des Brennstoffaufwandes gegeniihet
dem reinen Kondensationsbetrieb erfordert. Je
groBer die Warmedichte eines Gebietes, desto
lohnender ist die zentralisierte Warmeversor-
gung. Die Ausnatzung der Kohle in modernen
Kesselanlagen oder deren vorherige Verge-
sung ? unter Entziehung der Kohlenwert-
stoffe ? zum Antrieb von Gasturbinen in
Fernheizwerken ist volkswirtschaftlich gesehen
vorteilhafter als die Erzeugung von Warme in
vielen kleinen Feuerstatten mit unsachgemaBer
Bedienung und schlechterem Wirkungsgrad.
Wichtig ist es, die Benutzungsdauer der
Warmeabgabe auszudehnen und durch bau-
lithe die Material- und Ver-
legungskosten des Heiznetzes zu senken. Auch
ware es erwiinscht, daB die offentliche Versor-
gung bei der Tarifgestaltung den berechtigten
Interessen der Industrie bei Kupplung von
Kraft und Warme das notwendige Verstandnis
entgegenbringt.
Es ist nur zu bedauern, daB zahlreiche wert-
voile Planungen von Fernheizwerken, die im
Zusammenhang mit dem Wiederaufbau der
zerstOrten GroBstadte vorliegen, infolge Feh-
lens der notwendigen Geldmittel vorlaufig
nicht zur Ausfahrung kommen konnen. Zum
Tell mag hieran auch die abweichende Auf-
fassung schuld sein, welche die Amerikaner
aber die ZweckmaBigkeit derartiger Anlagen
haben. A. GraBmann
Messen und Priifen in der Fertigung
Wir Menschen ,des sogenannten technischen
Zeitalters neannen die Erzeugnisse der Technik
insoweit tfast burner als gegeiben trio, ale wir MRS
aber ihre Entstehung ,wenig Gedanken machen.
Wir wundern ,uns vielleicht aber des Funk-
tionieren mancher Dinge, argern uns otter fiber
liar Versagen, ,aber ,denken selten odor nie
tiber dais Woher und Warum nach. Da schrat-
ben wit- achtlos eine neue ,Glahlampe in die
Fassung und waren erstaunt, wenn sie nicht
paBte, wenn sie zu locker ware oder wornaglich
gar nicht hineinginge. Gliihlampen werden zu
Millionen taglich gefertigt und eine wie die
andere imuB ,wahllos in die Fassung passers,
tiberall auf ,der Erde ,und ibedingungslos. :Socket
und Fassung haben. ,gewisse, sehr sargfaltig
auifeinander abgestimmte Abmessungen. Diem
Made auBerst genau einzulhalten, wtirde die
Fertigungskosten erheblich eihdhen, denn sie
miiBten ,dann tatsachlich an jedem Stuck ein-
zeln ,gemessen ,werden. Man verzichtet des-
halb bewuBt auf idieses genaue Feststellen des
?IstniaBes" urbd setzt Toleranzen lest, inner-
halb ,deren das ?IstmaB" ream an sich verlang-
ten ?SollmaB" abweichen dant. Nun bedarf es
nur noch einer ,Prafung, oh die Toleranz ein-
gehalten ist, d. 11 es wird ,kein genaues Mall
mehr ,gemessen, sondern nur noch seine Lage
innerhallb oder auBerhalb des ,Feldes der zu-
lassigen Abweichungen festgestellt. Messen
und Prafen haben also sehr unterschiedliche
Ergebnisse
Wie groB sind nun solche Toleranzen?
Als der erste Kolben in den erten Dampf-
maischinenzylinder eingeftihrt wurde, da muBte
man probieren, wie groB das Spiel sein durfte,
ohne zuviel Dampf vonbeizulassen. Soweit wir
wissen, bewegte man sich in der GroBenord-
nung von weniger als einem Zehntel Zoll, also
von 1 his 2 Millimeter, ohne aber die wirk-
lichen Made festzustellen. Man pal3te em. Wenn
haute Zehrdausende von 1Motarkolhen oder
Kolbenholzen taglich gefertigt werden, dann
bewegen sioh die zulassigen MaBabweichungen
,Aber noch starker wirkt sich
die Art der Fertigung
airs. Wird em n bestimmtes Stack einmal her-
gestellt, dann konnen nile wiichtigen Abmes-
sungen wirklich gemessen werden, soweit sie
nicht durch das yarn Deutschen ,Normenaus-
schuB Sestgelegte Toleranzsystem toleriiert sind
und ,durch Prtifung ,gesichert werden. Sind aber
groBe Stilckzahlen gleicher Werksttioke zu fer-
tigen mid mussels diese wahllos ,gegeneinander
austauschbar sein, dann entistehen Probleme
meB- und priifteohnischer Art, ,deren Erorte-
rung u. a. auf der die:sjahrig,en 'Hauptversamm-
lung des Vereines Deutscher Ingen,ieure in
Hannover yargeselien ist. So wird z. B. 'tuber die
Bewahriung von autoinatischarbeiten-
den Pr ill geraten berichtet, bei denen die
zu ,pridenden Teile eine mit Feintastern aus-
geriistete Meastelle ,durchlaufen. Die Anzeige
der Feintaster lost automatisch omen . Wei-
chenmechanismus aus, so daB die Prii,Pstucke
nadh ?gut", ?AueschuB" und ,,Nacharbeit" sor-
tient werden. Andere ,Gerate prilfen mehrere
Made gleichzeitig und bedienen sich dabei me-
chanischer, elektrischer oder pneumatischer
MeBgerate. Alle diese ,Clerdte sind .darauf ein-
gestellt, samtlliche Teile zu prilfen. Dadurch
entstehen jedoch nailer erlheblichen Kasten
auch lbetrachtliche Zeitverluste. IYIanchmal
,dauert das Prtifen danger als das Fertigen. Hier
,bietet die Anwen,dung statistischer
M e tho den eine wesentlic:he Verelnfachung.
Die Thearie dieser atif mathematischen Grund-
lagen .aufgebauten Methoden besagt, ,daf3, wenn
500 Teile einer Ferbigungsserie !geprilift ,und far
einwandfrei erkilart wurden, mit einer Sicher-
heit von 99,50/0 angenommen warden kann, dad
linter den nachsten 10 000 Stuck ,auch kein
schlechtes ist. :Pas usher ist eine Giite, die ,durch
noch so sorgfaltige Einzelmessung in wirt-
sohaftlich tragbarer Weise nicht untenbaten
werden ,kann, Wo also die Grundvoraussetzun,g
einer gesetz,mafil gen Fehlerverteilung enfant
ist, ,da ,bietet sich in der ,statistischen Answer-
in der ,GroBenordnung von eini,gen Missend-
stel Millimeter, und diese Steigerung der An-
forderun,gen an die MaBhaltigkeit hat ihre
Urs,aohe irn nie en,d,e,nden Stre,ben nach Verbes,se-
rung und Verbilligung der Erzeugnisse in der
gesamten industrielle,n Fertigung. Bin neues Be-
arbeitungsverfahren bidet hohere Genauigkeit,
,deren Uberwacihung Wieder fordert bessere
Me13- und Priamittel. Urn ,diese herstellen zu
kOnnen, sind genauere Verfahren, bessere
Werkstoffe notig, und so entsteht der ewlige
Wettlauf nach ,dem Bes,seren, ,dem Billigeren,
dem ,Hoherwertigen.
AlerdJings ist der BP gil 1ff 0. er Ge-
n rig gkeit relati v. Wir pflegen eine Arm-
b,and,uhr ,als amen H2Ohepunkt ,genauester Fer-
tigung anzusehen. Betrachten win ihre Einzel-
teile aber mit den M,aBstaben, die wir bei-
spielsweise tin Motorenbau ,anwende,n, dams stel-
len wir mit lErstaunen fast, dad eine Uhrenwelle
mit einem Durchmes,ser von rvielleicht einem
hatben Millimeter mid em n Hundertstel Milli-
meter ,genau gefertigt wird. Wiirden wir eine
Motorwelle von vielleicht 50 Millimeter Durch-
messer vergleichswelise ebenso ?gertau" her-
stellen, dann darften wir Abweichungen von
einem Millimeter zulassen! So sind also die
Aufgaben des Messens und Prafens stark von
der Art der jeweiligen Erzeugnisse abhangig.
Oberfldchenprofilbild
einer gedrehten Stahlwelle. Aufgen.
mit Leitz-Forster-Gertit. MaBstab:
longs 25:1, quer: Tellung 2/1000 mm,
d. h. von Bergspitze zu Bergspitze
etwa 0,3 mm, von Tal bis Spitze
etwa 0,02 mm
tung von Stichprobenmessungen eine wesent-
Eche Verbilligung der Prtifkosten. Werden dann
diese Stichproben an der Maschine selbst ,ge-
nommen, dann sinkt die Fehlermoglichkert
noch welter, well jade etwa festgestellte unzu-
lassige ,AbweicIsun,g von den ,SollmaBen sofort
durch Nachstellen ausgeglichen warden kann.
So wunde die Mathematik zu einem niltzlichen
Hilismittel helm Prtifen in der Fertigung.
Aber die Mall- and Formgenauigkeit stallen
nicht alle,in Ansprtiche an die MeStechnik. Die
GI at t e oder ,umgekehrt die Rauheit der
0,b erflachen wird neuendings dormer star-
ker mit bestimmten Antorderung en
vorgeschrieben. Wenn Opel beispiels,weise
dara,uf verzichten kann, die lastige ,Ge,schwin-
digkeits,b,eschrankung wahrend der Einfahrzeit
varzuschreiben, dann ,deshalb, well es seinen
Fertigungsin,genieuren gelun,gen ist, den sonst
erst ,durch das ,Einlaufen der Motoren erzielten
Ob,erflachenzustand an den ,Laufflachen der
Motorzylin,der und Lager schon waihrend der
Fertigung einwandirei zu erreichen. Welche
Prolbleme fertigungs- und meStechnischer Art
dabei zu losen waren, snag allein ,darau,s er-
k,annt werden, dad man haute Rauhigkeiten in
der GroBenordnun,g von einem Tausendstel
Fortsetzu,n,g auf Seite 233
Approved For Release 2003/10/16: CIA-RDP80-00926A004100010001-6
pprove
or e ease
Mittwoch, 1. August 1951
Industriekurier Woohenausgabe Technik und Forschung
Nr. 115 (27) ? Seite 233
Arbeitsgestaltung und Arbeitsschutz
This Mechanisierung unzahliger Arbeitsvor-
gange fillut in steigendem MaBe zu ,der Auf-
lassung, dell die Maschine im Fabrikationspro-
zeB die HauptsaChe und ?cler Menisch die Neben-
sache sell. Aber wenn es ,auch schon ddenkende"
Maischinen gibt und den Menschen kaum etwas
anderes zu tun 13tielinott, ail and die Knopfe zu
thicken, so ,bleiht doch stets sin Rest Kop-
unid rating, clle ihm kein noch so .fein
ausgekltigelter Mechanismns abnimmt amid die
ihn immer wiedier in den Mittelpunkt der Al-
beit steak.
Wtir sill-id vm so mehr verpfltichtet, heute
wie jederzeit die Aaibett mach .dem Menschen
auszurichteri und nicfht umgekehrt, as mine die
Physidlogen lad Grund .eingehender Forschun-
gen genau sag.en kOnnen, wo
die Grenzen der menschlichen Leistungs-
f&higkeit
liegen. Der' Enengiethaushalt ides Mensohen
mull normalerweise ansigeglidhen sein, d. h. sein
Kagorienverbrauch und die Zufuhr von 'Kelp-
rien durch die Nahrurbg miissen einander mugs-
petit sein. Kurzzeibige Hocthstletistungen ge-
fahrden den Menschen natiirlich nicht, Site
gehen aber auf Kasten Ides Korpergewichts und
bedingen daher eine e..nitsprec.hencle Erholung.
Rechnet man .die Kalorden, die ,der Mensah thur
seine taglichen Vennichtungen braucht, such
wenn er nicht ,aribeitet, von dem ,Gesamturnsatz
all, so bleibt sin gerwisser Betrag thr die Arbeit
verfiigbar. Da ,dieser nicht ilberschritten wer-
den kann, muB Sr in haushalterischer Weise
auf idle Arbeitszeit verteillt wercien. Bedingt
dais Arbeitstempo einem sclharelleren Verbrauch,
so miissen entsprechend lunge Pau-
sen in die Arbeit eingesohaltet werden. Es
let sinarlos und geradezu gegen ,alle Re-
geln itier Vernunft, den Mensehen zu zwingen,
wahrend der Zeit, die er unbectingt run Er-
bolting und Entspannung braucht, Arbeit zu
markieren. Die Zeiten, in denen stramarie Hal-
lung in leder Lebenslage Trumpf war und
Sawn bei .der Arbeit ails Faugheit 'gait, mdBten
endighlllig vorbei sein.
Es mull aber nicht nur .gefordert werden, daB
,die Erkenntnisse der Arbetitsphystiologen von
den Anbeitsvorbereitern amid Kalkulatoren, ,die
In den IBetriehen mach Rein mid sonstigen
Systemen idle ISttiCkzeiten festlegen, zurKennt,
nis genominen und in ihre Berechnungen ein-
bezogen werden, sondem es mull such idarauf
fdngeartbeitet werden, claB der Beg/tiff ?Arbeits-
schutz", linter Idem bllshen Jugendschutz und
Frauensdhutz, Arbeitszeitsahutz, Hygiene idler
Arbeitsstatte, .t.jrzfallverhiltung and ahnliche
Dinge zusammengefaBt :sind, auch auf den
Schutz des arbeitenden Menschen vor
tberbeanspruchung
ausgedeihnit wird. Man braucht dabei gar nicht
an Systeme zu denken, bed den:en fortlaufend
die Hochstleisitung von haute zurn, normalen
?teistungs;Solg" von morgen gemacht wird);
schon 'des Verweigern elmer Anbeitsertleichte-
rung, die den Mensohen schont, ohne ,der Ar-
bat Abbruch zu tun, It Rantlabau an der Ar-
beitskraft. Es let ? urn nun ein Beispiel zu
nennen ? nicht einzutsehen, warum der Fai-
rer eines StraBenhahnwagens heute noch:stehen
mull, ,wahrend der Omnibusfahrer wie leder
andere Kraftfahrer shirt und sitzen dart Es list
in ,den Gesetzen, ,die sich mit den Fragen des
Arbeitsschutzes befassen, schon violets nieder-
gelegt, was dem ,arbeitencten Menschen dais
Lel-yen erleidhtert und seine Gesundheit sohilizt.
Es let Aber notwendig, claB die ,Gesetzgebung
mit den wissensOhaftliichen ErkenntniSsen fort-
schreitet.
Zu den IRtickwirkimgen, die die Nichtbeach-
tung 'der physiologischen Erfordemisse mit sich
bringt, gehart minter anderem such
die hohe Unfa1lanfalligkeit,
die muter den Menschen im Betriebe und ,auf
der StraBe in dimmer steigendem Malls ?Opfer
fordert. Die seit Jahrzehnten geilbten und
er-
problem Unfallverhiitungspraktiken:
techuii-
sdher Unfallschutz (Maschinenschutz), Verhal-
tungsmaBregeln und Beeinflussung ,der Men-
schen durch Anschauungsmaterial ratteln die
Ivienschen zwar !Ulmer wieder auth und mache:n
ihnen immer wieder die Gefahren bewuflt, ge-
gen die sie sich nun Idurah immerwahrende
.Selbsterzieihung schiltzen konnen. Doch werden,
wie man Leader fesistellen mull, nicht nur die
Unbelehrharen und die Besserwisser von Un-
fallen getroffen, sondem .auch verniinftige und
verantwortungsbewate 1Menschen, ,einer
Ansprache zuganglich shad und der NotWendig-
kelt standiger Vorsicht zustimmen. Man kann
dtese Fagle nicht einfacili mit der allgemeinen
menschlichen Unzulanglidhkeit ,abtun, der auch
Idle Besten unterworfen sind, sondem muB
prd-
then, ,ob man nicht itrgendwie mar Wurzel ,des
libels vordringen kann. Das scheinbar Unver-
Messen und Prilten in der
Fertigung
Fonsetzung von Seite 232
Millimeter ohne ,allzu groBe Schwierigkeit zwar
erkennen und sogar ausmessen karm, claB es
aber hummer noch recht schwierig ist, eine
soldhe Oberflachengiite mit Voribedacht an
Tausenden von Werkstacken dinw.andfrei zu
erzeugen. Die ,Abbildung zeigt eine normale
gedrehte Oberflache einer IStahlwelle in fol.-
genden MaBstalben: 25 mm in der Langsrich-
tung ,bedeuten in Wirklichkeit 1 mm, wahrend
der Abstand der waagerechten ,MaBlinien in
Wirklichkeit 2/1000 mm ,bettagt. Das aufge-
zeichnete Gebirge Oat em n zwar stark vergrd-
Bertes, ether doch naturgetreues Abbild des
Zustandes der Oberflache. An den Opelteilen
wiirde such em n Gebirge zeigen, dais, wenn
tiberhaupt noch erkennbar, sich allenfalls zwi-
schen ,zwei benachbarten MaBlinien bewegen
darfte, also etwa 1 bis 2 tausendstel Millimeter
Rauhigkeit hat. Wit sehen also, wie die fast
ins Unvorstellhare verfeinerte Technik Ides
Messens und ,Priifens in Ider Eertigung unmittel-
bar pr,aktische Folgen ,fer den Benutzer eines
Kraftwagens hat.
Ob Glithlampe oder Kraftwagen, ob irgend-
ein anderes Erze.ugnis der Technik,
liegen Opel ihrer .HersLellung irgend,welchen Pril-
fungen, ohne deren sinnvolle Anwendung ,der
heutige hohe ,Stand der fechnik unmogLich
ware. Ks.
Wirtschajtlich planen ? auch bei der Verpackung
Einwandf Ablavti rte., rann Bit amen
Bitumen im neuen Gewande
Alle hisherigen Versuche der Bitumen-
industrie, elan gleichwertigen Ersatz far die
im Bituanengeschait allgernein beikannt,en Eisen-
blechtrommeln ma besch,aff en, haben inehr oder
weniger unbefriedigende Resultate gebracht.
Nun hat die Deutsche Erdbl-Aktiengesell-
schaft (DEA), Hamburg, nisch langwierigen Vor-
arbeiten eine Verpackungsmethode hir Libre
geblasenen Bituanensorten geschaff en, die aillen
Anforderungen. ,entspricht. Das heiBfhissige Bi-
tumen -wird in besonders impragnierte und
dadurch absolut dichte Jutesacke gefillit, die
mach dem Erkalten beqtiem verladen werde.n
konnen und auch gegen Witterungseinfhisse bei
langerer Lagerung he Freienthinreichend wider-
standsfahig shad. Nach ,dem AufreliBen einer
Langsnaht keen das Sackgewebe ,leicht vom
Bitumen abgezogen warden, da die hnprag,nie-
rung ein Festkleb,en mit Sicherheit verhindert.
Der Verkaufspreis fin in Seken verpacktes
Bitumen liegt trotz der mit cler sorgfaltigen
prdgnierung verbundeinen IvIanipulationskositen
noch tinter den he-ate ftir Trommelware
gUlti-
geal Notierungen. Wesentlicile Verringerung
des Taraverlustes sowie Linalrhangigikeit von
der jeweiligen Versorgungslage mit Fein-
blether]. .geben der von der lleutscheri ErdOI-
Aktiengesellsohaft (DEA) here its am Inland ale
anah inn Ausland zum Patent angemeldeten Ver-
packungsart gute Einfehrungsmoglichkeiten,
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II iis
Seite 234 ? Nr. 115 (27)
Industriekurier Wochenausgabe Technik und Forschung
Mittwoch, 1. August 1951
sitandliche wird .alber oft ventstancRich durch die
aus TJblerheanspruchung resultierende geistige
und kOrperliche Abgespannttheit, die ein Nach-
lessen ,cler Vorsicht und Aufinerksamkeit nahezu
zwangslaulig mit such ibringt. Daher dist dIe
?Ilnitallverhiitung" tauch immer wieder ? so-
welt amen nicht Idurah itecihnische Mafinalimen
?narrensicthere" IMaschinen schaffen kann, .die
.durch Hire Bauweise jeden Unfall anitsschltieBien
? darauf ibedacht, die Menschen dahin zu
gen, daB ickaB sie iunbewuBt, sozusagen im Schlaf,
das Richtige tam. Selbstverstandlich werden
ruff leinsicihtige Menschen such systematisch
irgendwelche Venhaltungsweisen .angewohnen;
die.andern sind mehr oder weniger iihrem
GliiOk oder Ungliick ausgellefert, soweit man
Isle nicht durch rigorose MaBregeln ? die
Furcht vor Strafe 1st .unter Umstanden gruBer
.als die Furcht vor 'einem Unifaili ? idoch Ibis zu
einem gewlissen Grade zu dhrem Gitiok zwingen
kann.
Man &Ake glanben, igerade ,beim Ingenieur,?
der .doch dazu erzogen List, nicht das zu tun,
was er will, sondem das, was ?es" ? ides
Material ? will, id, ii. den inn .Staff 'steckenden
physikalischen und chemischen Gegeigeben-
heiten igeirecht zu werdert, Isaiah Verstandnis filr
die psychologitschen mid physioilogisaben Ge-
gebenheiten inn IvIenschen zu linden. Leider
List dies nicht limier der 'Fall Der Ingenieur
dist In erster Lillie der schoplenischen Albeit
verfallen, ,er ringt mit dem Staff und seiner
Gestaltgebung, 1st .aliso geneigt, das iihrige, was
der Arbeiter idazu tut, lags selbstverstandlich
hinzunehmen, iund des um so melhr, je h?iher
qualifiziert idie mit ihm wirkenden Mensthen
sind and je verstandnisvoller isle 'aid seine
Gedanken ,eingehen.
Aus idliesem Grunde ist es richtig, 'deli der
Verein Deutscher Ingeindeure hei seiner dies-
jahrigen Ilauptversammlung (31, 7. ibis 3, 8. in
Hannover) elle ichiese Probleine in einer be-
sonderen Fachsitzung zur Sprache hringt mind
.dal3 er den Ingenieuren, die jahreus, jahrein in
die Konstruktionsarbeit oder in die Fertigung
.eingespannt sind, idle ithoer Obhut .anvertrauten
Menschen wieder einmal dahin rackt, wohin isle
gehoren: in den Mittelpunkt der Arbeit.
Bezugsguellen
DIN-gerechter Erzeugnisse
Beim Deutschen NormenausschuB (DNA)
gehen laufend Anfragen -nach Lieferern fiir
DIN-Teile cm. Da der schnelle und liickenlose
Nachweis von Normteil-,Herstellern und -Hand-
lern die Einfiihrung der Normen wesentlich
fordert, ist die Auskamftsstelle des DNA be-
rnaht, die Vefbindung der Hersteller mit den
Verbrauchern von DIN-Teilen zu vermitteln.
Der im vergangenen Jahr auf Veranlassung des
Ausschusses ?Normenpraxis" im DNA entstan-
dene Bezugsquellennachweis soli mit Unter-
stiitzung des Rationalisierungs-Kuratoriums
weitergefiihrt und den ?DIN-Mitteilungen" so-
wie den Rundschreiben und Mitteilungen der
einzelnen Fachnormenausschasse wieder bei-
gefilgt werden.
Die Aufnahme in diesen Nachweis ist
kostenlos. Hersteller iund Handler von genorm-
ten Teilen werden daher gebeten, sich wegen
Aufnahme ihrer genormten Erzeugnisse in den
Bezugsquellennachweis an den Deutschen Nor-
menausschuB, Berlin W 15, UhlandistraBe 175,
zu wenden.
Technische Versehrtenftirsorge
Die Versehrtenverbantde betonen haufig, daB
eines der wichtigsten Rechte des Versehrten
das ?Recht auf Arbeit" ist. Wenn man von
einem kleinen Prozentsatz Korperbeschadigter
absieht, der standig pflegebedikftig ist und
daher far jeden Arbeitseinsatz ausfallt, so ist
im Hinblick auf .die groBe Masse der andern
festzustellen, .daB das ?Vers.ehrtenproblem" in
der Tat h.auptisachlich das Problem der Schaf-
fung von Existenzen fiir die Versehrten ist.
Die meisten Korperbesdhadigten sind nicht
nur willens und in der Lage, zu arbeiten, son-
darn sie sind auch fahig, die Arbeiten, die der
ihnen verbliebenen ?Leistungsbreite" angemes-
sen skid, ebensogut .auszufittiren, wie em Ge-
sunder. Die Feststellung der Erwerbsbeschran-
kung bedeutet ja such nicht, daB der Betref-
fende keinesfalls mehr als nur amen bestimm-
ten Bruchteil von dem verdienen kann, was
Foto: Peter J. Aden:doe
em Gesunder verdient, sondern, .daB er nur
noch eine beschrankte Auswahl unter den Be-
rufen hat, die ihm ohne seine Beschadigung
offengestanden hatten. Da die Blinden, die
Hand- und Armamputierten und die sonstigen
unmittelbar Arbeitsbehinderten wiederum nur
amen .gewissen Prozentsatz unter den Versehr-
ten darstellen, treten die durch Versteifungen,
Bewegungsbehinderungen, ja sager Beinampu-
tationen und ahnliche Korperschaden hervor-
gerufenen Hemmnisse bei der Arbeit selbst nur
in verhaltnisanaBig geringem 'MaBe in Erschei-
nung.
Trotzdem ist in manchen Betrieben keine
rechte Lust zur Ein.stellung von KOrperbescha-
'digten zu verspiken. Zum Teil beruht dies wohl
auf einer
falschen Einschatzung der Leistungsfahig-
keit der Versehrten,
zum Teil sind hierfiir allerdings auch andere
Grande ma13.gebend. Es ist in Fachkreisen oft
genug klargestellt worden und wird such von
den einsichtigen Korperbeschadigten selber
anerkannt, daB beispielsweise der Kandigungs-
schutz eine zweischneidige W.affe ist. GewiB
empfindet derjenige, den in Arbeit steht, den
Schutz als angenehm. Fiir viele Betriebe ist er
aber em Grund, die Pflichtquote freiwillig
nicht zu iiberschreiten. Auch die Anrechnung
des Arbeitsverdienstes his zu einer gewissen
Hobe auf die Rente, die an sich vollkommen
logisch begriindet ist, fiihrt dazu, daB der Ar-
beitsverdienst erst .dann far den Versethrten
interessant wird, wenn er den Rentenausfall
iiberschreitet. Dies heint durchaus nicht, daB
die Versehrten in ihrer Gesamtheit den Wert
der Arbeit nur nach dem Verdien,st einschat-
zen; aber die Betriebe haben zum Teil Erfah-
rungen mit einzelnert, die lediglich Verdienst
mid Rente gegeneinander abwagen, und schlie-
13en von diesen auf alle ilbrigen. Zweifellos ist
dies sehr bedauerlich, aber es wird unendlicher
Anstrengungen bediirfen, urn diese Zustande
zu andern.
Der Versehrte seinerseits macht umgekehrt
auch den Betrieben gegeniiber mit Recht ge-
wisse Vorbehalte, selbst wenn or bei der Ein-
stellung weder dem Kiindigungsschutz noch
dem Arbeitsverdienist iibertriebene Wichtigkeit
beimint. Er will vor allem als vollwerti-
ger Mensch gelten und nicht auf ?Druck-
posten" gesetzt werden. Er will umgekehrt
such, daB das Opfer, das er hat bringen M1.16
-
sen, respektiert wird, und daB man ihm die
durch seine Beschadigung notwendig geworde-
nen Riicksichten ohne Aufhebens .entgegen-
bringt. Die Art und Weise, wie man than be-
gegnet und seine Arbeit erleichtert bzw. mag-
11th macht,list fiir seine innere Binstellung zum
Betriebe maBgebend.
Sind diese psycholoceschen Schwierigkeiten
behoben, so steht zwar prinzipiell der Arbeits-
aufnahme nichts im Wege; indessen konnen
hierbei neue Probleme aultauchen, die nicht
mehr mit sozialpolitiscrhen MaBnahmen, son-
darn nur durch medizinisch-techni-
s ch es Fa chw is sen gelost werden konnen.
Zunachst mull ffir den zu Vermittelnden
die verbliebene Leistungsbreite festgestellt
weriden, wozu ganz exakte Methoden zur Ver-
fiigung stehen. Sodann mull cue auch den
geistigen und seelischen Anlagen dies Betref-
fenden angemessene Arbeit ausfindig gemacht
bzw. der Versehrte fin einen solchen Beruf
geschult warden. Hierbei kann der Ingenieur,
diem im Betrieb die Planung und Vorbereitung
der Fabrikation obliegt, sich in ausschlaggeben-
der Weise einschalten. Bin in vielen Fallen
gangbarer, leider noch viel zu selten beschrit-
tener Wag ist die Zerlegung von Arbeitspro-
zessen in Einzelverrichtungen; anstatt mehrere
Krafte den gleichen Arbeitsproze13 durchfiihren
zu lassen, kann man unter Urnstanden jedem
Beteiligten einen Teil theses Prozesses, eine
Hochleistungs-
Siebmaschinen
in modern ster Bauart
liefert:
VV. FLAMRICH
RECKLINGHAUSEN Spezialfabrik fiir Siebmaschinen
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einzelne Verrichtung zuweisen und dadurch
erreichen, daB auch Korperbehinderte mit ein-
geschaltet werden, denen die Abwicklung des
ganzen Prozesses zu schwer oder unmoglich
ware. Ein diesbeztiglicher Versuch, der bereits
einmal mit ErfoIg durchgefiihrt worden ist, ver-
dient unbedingt Beachtung und Nachahimung.
Der andere Wag ist
die Ausrilstung der Versehrten mit
Kunstgliedern,
die sie in die Loge versetzen, den erlittenen
Vetlust wenigstens in irgendeiner Hinsicht
auszugleichen. Wahrend man beztiglich des
Ersatzes von Ben .und Beinen, ja selbst von
Handen schon ganrz beachtliche Erfolge erztielt
hat, ist es mit der Ersatzbeschaffung fiir ab-
gesetzte Arme, insbesondere Oberarme, noch
nicht zum besten bestellt. Die rein mechanisch
durch verbliebene Muskelpartien bewegten
Kunstarme sind durchweg schwerfallig and vie-
lerlei Storungen unterworfeni such sind und
bleiben sie tote Anhangsel, die dam Versehr-
ten niemals das Gefiihl geben, amen auch nur
einigermafien vollwertigen Ersatz air den ver-
lorenen Arm zu besitzen.
In neuester Zeit ist allerdings em Arm ent-
wickelt worden, dessen Steuerung in Uberstim-
mung mit dem nach der Amputation verblei-
benden Phantomgeftibl arbeitet und somit spon-
tanen Regungen des Prothesentragers Inach-
kommt. Da ferner ,die von aul3en auf die Kunst-
hand wirkenden Krafte umgekehrt auf die Ner-
ven des Stumpfes tibertragen werden, entwik-
kelt sich der Kunstarm nach einiger Gewohnung
zu einem unbewat betatigten und daher ange-
nehmen und brauchbaren Hilfsrnittel, an dessen
Einzelheiten unbedingt weitergearbeitet werden
Denn noch fehlt es im Augenblick an
einer universal brauchbaren und weitgehend
verschleiBiesten Kunsthand ftir diesen Arm.
Bei der in Hannover stattfindenden Jahres-
versammiung des Vereines Deutscher Inge
nieure werden alle diese Dinge zu.m Gegen-
stand airier besonderen Fachsitzung gemacht
werden, bei der langjahrig mit der Materie
vertraute Fachleute sowohl aus dem Ingenieur-
wie auch ens dem Arztberuf die Probleme be-
sprechen und zur Diskussion stellen werden.
AEG-Hollentalbahnlokomotive fiir 50 Hz
Um die Frage zu klaren, ob der Anschlui3
von Vollbahnen an die ,allgemeine Landesver-
sorgung mit Wecheelstrom von 50 Hz gegen-
Biber dem bewahrten System der Versorgang
mit Einphasen-Wechselsbrom 16/3 Hz tech-
nische und wirtschaftliche Vorteile bringt, hat
die Deutsche Reichsbahn im Jahre 1933 den
EntschluB gefaBt, die Hollentalbahn, die das
Rheintal mit diem Hochschwarzwald verbindet,
1000
vier Lokomotiven warden von den Firmen AEG,
BBC, SSW und Fried. Krupp erstellt. Die Inbetrieb-
setziumf der Balm erfolgte im Ja.hine 1936. Von
diesen vier Lokomotiven ist nur eine mit 50-Hz-
Kommutatormotoren ausgertistet worden, wahrend
die tibrigen Lokomotiven zwei Gleichrichterlokomo-
tiven und eine Umformerlokomotive nach dem
System Punga-Schon sind.
Dieser groBztigig durchgeftihrte Versuch der
Deutschen Reichsbahn, der den Nachweis der
se?
e
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45'
usd
J90 e'
MIMI a 171:92Vn
5 ? 57m 959m
932m800
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Das Zeichen fur
elektrotechnische
Hochstleistungen
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V?
nvie_
125?016?GROSSKRAFTWERK ? ERSTER AUSBAU 124000 kW ? 1951 IN BETRIEB*.:::0-M:AEC4N
Planung und Boo von Gro6kraftwerken sind der PrOfstein fur die leistungsfahigkeit eloktrotedmischer Gro6untemohnsta.
Gro6kraf mark isr eine Burnous von E rfah run g en auf den verschiedenssen Teilgobieten der Elektrotedmik end des
-Moschinenbaus vereinigt, die nor von 'loser Gro6firma im Lauf? von Johrrehntengesammelt werd?n hams.
Die AEG erriduote seit ihrern Bestehen ins In. nod Auslande eine grafi? Ansahl bedeutendorGroBkraftworke In die Wont.
fiche end industrielle Energieversorgung end lieforte Turbinonsatte mit einerGesamtleistung von mohrals 20Millionen kY'S
,ALLGEMEINE ELEKTRICITATS - GE S E LLSCHAFT
5254
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A r mip ri Fnr RPIPaSP 2003/10/
FACHBUCHER
EVERWEN DUNG
?
ENERGIETECHN
?
0
oe
Cg
-RDP80-00926A004100010001-6
VORANZEIGE
In kurzer Zeit erscheint das Fachbuch
Wasserpflege
in
Industrie - Dampfkesselanlagen
von Diplom- Ingenieur B. Woe Ike, Hamburg -Altana
Das Lehrbuch Ober Kesselspelsewasser,das bisher gefehlt hat
Der Verfasser erlautert auf Grund seiner Erfahrungen in Ober
zwanzigiahriger Praxis die chemischen Vorgange und Anforde-
rungen in der Kesselwasserpflege so einfach und klar, dae auch der
in der Chemie nicht bewanderte Betriebsmann sic verstehen kann.
PREIS 750 DM
FRARITLIS-WEIRLAG
ABTEILUNG ENERGIE
MUNCHEN 2 ? LUISENSTRASSE 17
?WI
II4
HNIK ? ENERGIEVERWENDUNG ? WARM
It1H3S113I ? MINH
111311811317:1 ? N
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
ACHT JAHRZEHNTE
HANNOVERSCHER BEZIRKSVE REIN
DEUTSCHER INGENIEURE
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ACHT JAHRZEHNTE
HANNOVERSCHER BEZIRKSVEREIN
DEUTSCHER INGENIEURE
Von
DR.-ING. LUDWIG CROON
Oberbaurat
Aus An1aB der Hauptversammlung des V. d. I. 1951 in Hannover dem Hannoverschen
Bezirksverein in Dankbarkeit gewidmet.
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Die Abbildungen wurden zur Verfiigung gestellt :
Abb. 2 vom Stadt-Archiv der Landeshauptstadt Hannover,
Abb. 4 und 6 von Fabrikant Max Knoevenagel,
Abb. 7 von Oberingenieur Theodor Damm,
Abb. 8 von Direktor Curt Neuber,
alle tibrigen vom Verfasser.
Die Abbildung auf dem Umschlag zeigt das und Sterbehaus von Gottfried
Wilhelm Leibniz in der SchmiedestraBe zu Hannover (nach einem alten Stich).
Das Haus wurde 1943 durdi Luftangriff vollstandig zerstart.
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Die Geschichte des Hannoverschen Bezirksvereins deutscher
Ingenieure ist bereits zweimal geschrieben.
Zum ersten Male wurde sie etwa 1912 begonnen. Wenn ich
mich recht erinnere, war ihr Verfasser Philipp Hermann
R osenkr an z. Sie war kurz vor Beginn des ersten Welt-
krieges fertiggestellt und wurde bei den damals alteren Mit-
gliedern zwecks Erganzung und Richtigstellung in Umlauf
gesetzt. Wahrscheinlich hat sie sich zuletzt in den Handen von
Hermann Fischer befunden, der im Februar 1915 verstarb,
und in dessen NachlaB sie verlorengegangen ist. Spatere Nach-
forschungen sind ergebnislos verlaufen.
Spater wurde diese Arbeit vom Verfasser in Angriff genommen.
In mehrjahriger Arbeit wurde durch eingehendes Studium der
Akten (soweit sie noch vorhanden waren) und Zeitschriften,
sowie durch zahlreiche Riickfragen beim Gesamtverein und den
alteren Mitgliedern die Geschichte unseres Bezirksvereins nahe-
zu liickenlos zusammengestellt. Sie war 1932 fertiggestellt, und
zwar karteimaBig mit etwa 5000 Karten. Sie enthielt das
Griindungs-Protokoll, samtliche Vorstande, samtliche gehaltenen
Vortrage, die wichtigsten Beschhisse, die Festlichkeiten und Be-
sichtigungen, die Mitgliederbewegung usw., ferner die Mit-
arbeit von Mitgliedein unseres. Bezirksvereins beim Gesamt-
verein. Es fehlten nicht die in friiheren Jahrzehnten zahlreichen
fiir Sonderfragen eingesetzten Kommissionen, sowie die spateren
Arbeitsgemeinschaften (A. D. B. usw.). Und endlich enthielt sie
die Geschichte des vom Hannoverschen Bezirksverein ins Leben
gerufenen ?Verbandes technisch-wissenschaftlicher Vereine zu
Hannover."
Diese Kartei wurde in den folgenden Jahren planmaBig vervoll-
standigt und weitergefiihrt, ist dann aber bei den Bomben-
angriffen auf Hannover im Jahre 1943 restlos verlorengegangen.
Wenn mir jetzt vom Vorstand des Hannoverschen Bezirks-
vereins der ehrenvolle Auftrag iibertragen wurde, fur die bevor-
stehende Hauptversammlung die Geschichte unseres Bezirks-
vereins zu schreiben, so stehe ich vor einer nicht leicht zu
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losenden Aufgabe. Die Akten unseres Bezirksvereins sind
.ebenfalls restlos verlorengegangen; die Durchsicht samtlicher
alten Zeitschriften ist wegen der Ktirze der Zeit nicht durchftihr-
bar. Ich muB mich also auf einige wenige noch in meinem
Besitz befindliche Aufzeichnungen, in vielen Fallen aber auf
mein Gedachtnis stiitzen. Wenn mir dabei Fehler,unterlaufen
sollten, wird man dieses verzeihlich finden. Den Hauptwert
meiner Arbeit glaube ich darin zu erblicken, daB recht viele
Mitglieder unseres Bezirksvereins veranlafit werden mochten,
aus ihren Erinnerungen Mitteilungen zu machen, die dann
gesammelt und bei einer spateren Neubearbeitung unserer
?Geschichte" verwendet werden konnten.
Die Griindung.
Pfingsten 1856.
Der akademische Verein ?Hate" feiert sein zehnjahriges
Stiftungsfest zu Halberstadt im Harz. Bereits auf dem vor-
jahrigen Stiftungsfest war die Grtindung eines ?Vereins
deutscher Ingenieure" ins Auge gefa.1,3t. Jetzt sollte der Ge-
danke in die Tat umgesetzt werden.
Am zweiten Pfingsttage, am 12. Mai 1856, fuhren junge be-
geisterte Ingenieure, von denen keiner das dreiBigste Lebens-
jahr tiberschritten hatte, auf Leiterwagen, die mit frischen Maien
geschmtickt waren, von Halberstadt nach Alexisbad. Und hier
wurden 23 Namen unter die Griindungsurkunde des ?Vereins
deutscher Ingenieure" gesetzt, um ?die ?geistigen Krafte der
deutschen Technik zusammenzufassen zum Wohle der gesamten
vaterlaridischen Industrie".
Dieser Gedanke fand schnell begeisterte Aufnahme in alien
deutschen Landen. An vielen Orten wurdep ?Bezirksvereine"
gegriindet, so noch im gleichen Jahre 1856 in Dusseldorf, Berlin,
Aachen, Kaiserslautern und Dortmund, 1857 in Gleiwitz und
Magdeburg, 1861 in Weimar, Stettin und K?ln, 1862 in Bern-
burg, 1863 in Breslau, 1865 in Altena und Chemnitz, 1869 in
Mannheim.
Auch in Hannover hatte sich eine Anzahl Manner zusammen-
qefunden, die den Gedanken der Grtindung eines ?Bezirks-
vereins" ins Auge gefaBt hatten. Als geistiger Begriinder und
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Abb. 1
k
Heimann Fischer, * 1840 t 1915
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tatkraftiger Forderer dieses Gedankens mul3 Hermann Fischer
bezeichnet werden, der, damals dreiBigjahrig, sich einige Jahre
vorher als Zivilingenieur in Hannover niedergelassen hatte.
Um ihn scharten sich Manner wie Edmund Heusinger vo II
Waldegg, 'Moritz Rilhlmann, Otto Grove, Carl
Uhl e nhut h und andere.
Nach mehrfachen Vorbesprechungen wurde die Griindung des
?Hannoverschen Bezirksvereins deutscher Ingenieure" am
Freitag, dem 25. Marz 1870, im Viktoria-Hotell vollzogen.
In seiner bescheidenen Weise iibernahm Hermann Fischer
nicht den Vorsitz des neugegriindeten Vereins, sondern tiber-
lieB ihn dem Oberingenieur Edmund Heusinger von
Waldegg.
In seinem Griindungsjahr zahlte der neue Verein 60 Mit-
glieder. AuBer den oben bereits genannten finden wir Louis
Bode, E. A. Dreyer, de Ha-en, Hermann Hagen,
Hauers, Friedrich Heere,n, Georg Holzapfel, Albert
Knoevenagel, H.Kriegar, A.Schneemann.
Der Vorsitzende.
Eine Besonderheit des Hannoverschen Bezirksvereins war es,
daB der Vorsitz jedes Jahr wechselte. Man war bei dieser MaI3-
nahme von dem Gedanken ausgegangen, daB der Vorsitz, wenn
er ernst und pflichtbewuBt aufgefaBt und durchgefuhrt werden
sollte, einen erheblichen Arbeitseinsatz erforderte, und daB
man diesen einem einzelnen nicht langer als em n Jahr zumuten
konne. In der Wahl des Vorsitzenden entwickelte sich im Laufe
der Jahre em n regelmaBiger Turnus: Technische Hochschule ?
Industrie ? freier Beruf.
Als spater em n Geschaftsfuhrer eingestellt wurde, der den Vor-
sitzenden in seiner Arbeit weitgehend unterstiitzte, wurde
satzungsgemaB vom Jahre 1931 ab die Amtsdauer des Vor-
sitzenden auf mehrere Jahre verlangert.
Ein Verzeichnis samtlicher Vorsitzender seit der Grundung be-
flndet sich im Anhang.
*) Das Viktoria-Hotel stand an der Edce der GeorgstraBe und WindmithlenstraBe,
dem heutigen Geschaftshaus der Wurttembergischen Metallwarenfabrik.
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Abb. 2. .Hotel Victoria", GeorgstraBe, Ecce WindmiihlenstraBe, in welchem die Griindungs-Versammlung
des Hannover-schen Bezirksvereins stattfand. Das Haus wurde 1906 abgebrochen.
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?
Sitzungen und Nachsitzungen.
Der Hannoversche war der fleiBigste aller Bezirksvereine, denn
er hielt seit seiner Griindung bis in die dreiBiger Jahre dieses
Jahrhunderts vom 1. Oktober bis zum 31. Mai jede Woche
eine Sitzung ab, und zwar am Freitag, d. h. an dem WOchen-
tage, an welchem unser Bezirksverein gegriindet wurde. In
jeder dieser Sitzungen wurden Vortrage gehalten. Bis etwa 1890
waren es meistens keine groBere, umfassendere Vortrage,
sondern jeweils zwei oder drei Kurzvortrage, oder besser gesagt,
Mitteilungen, die durch Kreideskizzen an der Wandtafel er-
bautert wurden. In diesen Mitteilungen berichteten Mitglieder
des Vereins iiber besondere Ereignisse oder technisch wissens-
werte Vorkommnisse aus ihrem Berufsleben, an die sich dann
regelmaBig ausgedehnte und anregen.de Aussprachen an-
schlossen.
Erst in den neunziger Jahren ging man dazu iiber, urn-
fassendere, abendfallende Vortrage zu veranstalten, zu denen
man besondere Fachleute, teilweise auch von auswarts, heran-
zog. Heute ist dieses bekanntlich zur Regel geworden.
Besonders bemerkenswert ist es aber, daB man nach SchluB der
Sitzung nicht auseinanderlief, sondern sich noch bei einem
gemiitlichen Glase Bier zusammenfand, urn hier die Ausspradie
iiber die Vortrage fortzusetzen, sich iiber private und geschaft-
lithe Dinge zu unterhalten oder einen mehr oder weniger be-
kannten Witz zum besten zu geben.
Dabei wurde es (nach einem Ausspruch von Wilhelm Rieh n)
dann Olje, unres wurde auch Zwolje`, bis man sich anschickte
den Heimweg anzutreten.
Dies e ?Nachsitzungen" haben auBerordentlich dazu beigetragen,
daB sich die Mitglieder des Hannoverschen Bezirksvereins
kennenlernten, sich naher rtickten und gewissermaBen wie zu
einer Familie zusammenschmolzen.
Dieser schone Brauch ist bis zum Zusammenbruch 1945 aufrecht-
erhalten. Es ist zu erstreben und zu hoffen, daf3 es uns audi
jetzt gelingt, unsere Tradition in dieser Beziehung fortzusetzen.
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Die ?Commissionen."
Einen besonders breiten Raum in der Arbeit des Hannoverschen
Bezirksvereins nahm die Tatigkeit der ?Commissionen" em.
Tauchte eine besondere Frage innerhalb der Mitglieder oder
angeregt durch einen Vortrag auf, so wurde hierfur eine
Commission, meistens bestehend aus drei bis fiinf Mitgliedern,
eingesetzt. Diese bearbeiteten die gestellte Frage eingehend
unter sich und setzten em n Gutachten auf. Dieses wurde in einer
Mitgliederversammlung vorgelegt und bot haufig AnlaB zu recht
ausgedehnten, lebhaften und fruchtbringenden Aussprachen.
Hauflg wurden auch solche Fragen von Behorden, wie beispiels-
weise der Stadtverwaltung oder dem Polizeiprasidium, dem
Verein zur Bearbeitung und Begutachtung iibertragen, da diese
Behorden zu jener Zeit eigene technisc.he Abteilungen, die dazu
imstande gewesen waren, noch nicht hatten. Aus der groBen
Ellie der bearbeiteten Fragen seien einige herausgegriffen:
?ZweckmaBige Schutzvorrichtung bei l3enutzung der Pferde-
eisenbahn", und ?Nutzen, einer allgemeinen Wasserleitung f?r
Hannover und speziell filr dessen Industrie". Die Behandlung
der ?Arbeiterwohnungsfrage" (1873) hatte sogar zur Aus-
schreibung einer ?Concurrenzaufgabe" gefiihrt.
Audi die offentliche Gesundheitspflege .spielte langere Zeit
eine groBe Rolle in den Sitzungen. Dieses fiihrte schlielllich
dazu, daB auf Veranlassung und Betreiben des Bezirksvereins
em n ?Verein f?r offentliche Gesundheitspflege" gegriindet wurde.
Eine weitere bedeutsame Frage, die in jener Zeit sehr eingehend
behandelt wurde, war die Sicherheit im Dampfkesselbetriebe.
Schon im Jahre 1872 hatte der Hannoversche Bezirksverein
eine ;,Dienstvorschrift f?r Kesselwarter" herausgegeben, die
bereits im nachsten Jahre in dritter Auflage erscheinen konnte.
Man war der Ansicht, daB fiir die Sicherheit des Dampfkessel-
betriebes zwar eine gesetzliche Regelung erforderlich sei, daB
Man aber die Durdifahrung dieser Gesetze und die Uber-
wachung der Dampfanlagen zweckmaBig der privaten Wirtschaft
tiberlassen miisse. Nach langen und eingehenden Verhand-
lungen mit den maBgebenden Stellen und der Industrie wurde
am 1. September 1873 der ?Verein zur Uberwachung von
Dampfkesseln mit dem Sitz in Hannover" gegrandet.
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Abb. 3
Edmund Heusinger von Waldegg, 1817 t 1886.
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Es soil hier nicht unerwahnt bleiben, daB gleichzeitig mit dem
Hannoverschen Bezirksverein auch der ?Gewerbeverein fiir
Hannover" in der gleidien Richtung tatig gewesen ist.
Besichtigungen.
Um den Gesic.htskreis seiner Mitglieder zu erweitern, wurden
vom Hannoverschen Bezirksverein seit seiner Griindung bis
auf den heutigen Tag alljahrlich mehrere Besichtigungen durch-
gefiihrt, die sich nicht nur auf Hannover und seine nahere
Umgebung beschrankten, sondern haufig auch in Tages- und
Halbtagsausfliigen auf groBere Entfernungen fiihrten, so daB
die Teilnehmer em n Bild von der Mannigfaltigkeit der nieder-
sachsischen Industrie gewinnen konnten. Haufig wurde von
dem besichtigten Werk zu einem ImbiB eingeladen. In der Regel
bildete aber eine gemeinsame Kaffeetafel oder em n gemiitlicher
Abtrunk den AbschluB dieser Besichtigungen.
Hauptversammlung in Hannover. 1874.
Vom 9. bis 12. September 1874 fand die 15. Hauptversammlung
unter dem Vorsitz von L. Wintzer in Hannover statt. Sie
hatte sich im Gegensatz zu den voraufgegangenen Hauptver-
sammlungen einer unerwartet groBen Teilnehmerzahl zu er-
freuen.
Sie beschaftigte sich in der Hauptsache mit Unfallverhiitungs-
manahmen und Schutzmitteln an Maschinen und .mit der
Aufstellung von Normalmal3en f?r guBeiserne Rohren, sowie
mit der Patentgesetzgebung.
Der BegriiBungsabend fand in den.Ranmen des ?Odeon" an der
Goseriede statt, wahrend als ?Versammlungslocal der prachtige
Conzertsaal des Hof-theaters durch die Mimificenz des Kaisers
auf wohlwollende Verwendung der maBgebenden Chargen
dem Vereine zur Verfilgung gestellt worden war".
Das gemeinsame Pestmahl am 9. September wurde in dem ?mit
reichem und sinnigem Schmuck ausgestatteten" Kaisersaal des
Odeon eingenommen. Dann bewegte sich em n stattlicher Zug
von iiber 100 ?Wagen der verschiedensten Gespanne" durch
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' die Stadt und den Georgengarten nach Herrenhausen, wo
namentlich die ?groBartige Fontane" mit ihrem ilber 67 Meter
hohen Strahl die allgemeine Bewunderung erregte.
Abends war Festvorstellung im Koniglichen Hoftheater, wo
eine Oper, em n Lustspiel und em n Ballett-Divertissement geboten
wurde. Der Tag wurde beschlossen durch em n Zusammensein
im Garten des Tivoli (KOnigstrafle), der sich zu Ehren der Gaste
im Glanze seiner vollstandigen Beleuchtung zeigte.
Der 10. September wurde eroffnet mit einer gemeinsamen
Kaffeetafel im Zoologischen Garten. Nachmittags fanden ?Ex-
cursionen nach den verschiedenen industriellen Etablissements
in der Stadt selbst und dem Vorort Linden" statt. Fur die
Fahrt nach Linden hatte die Direktion der Hannover-Alten-
bekener Eisenbahn einen Extrazug zur Verftigung gestellt. Ftir
den Abend hatte die Stadt Hannover zu einem ?einfachen
Abendessen" in das Odeon eingeladen, an dem such eine nicht
geringe Zahl von Biirgern der Stadt mit ihren Damen erschienen
waren. Es soil eine auBerst gemiltliche Stimmung geherrsdit
haben.
Am 11. September brachte em n Extrazug die Teilnehmer nach
Wilhelmshaven. Am Eingange der Stadt bot eine mit Flaggen
geschmiidde Ehrenpforte den Ankommenden em n herzliches
Willkommen. AuBer Besichtigungen verschiedener Einrich-
tungen, der Schleusenanlagen und mehrerer Kriegsschiffe wurde
auch eine Fahrt nach der AuBenjade auf den beiden von der
Admiralitat zur Verftigung gestellten Avisos ?Loreley" und
?Boreas" unternommen. Nadi einer Fahrt im Extrazug ilach
Bremen wurde der Tag durch em n gemtitliches Beisammensein
im ?geschmackvollen" Seale des Kiinstlervereins und an-
schlieBend im Ratskeller beendet.
Der letzte Tag, der 12. September, fiihrte dann noch eine groBe
Zahl der Teilnehmer nach Osnabriick zur Besichtigung der
Georgs-Marien-Htitte. Ein gemeinsames Abendessen vereinigte
dann die Teilnehmer noch einmal in den Raumen des Schiltzen-
holes in Osnabruck.
Damit land die 15. Hauptversammlung ihr Ende.
Mit Stolz konnte der . junge Hannoversche Bezirksverein auf
den Ablauf dieser Hauptversammlung zurtickblicken, deren
Durchfiihrung wohl hauptsachlich der rastlosen und tatkraftigen
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Abb. 4. Fest-Kessel von 1896. (Gezeidmet von Philipp Hermann Rosenkranz.)
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Vorbereitung des derzeitigen Vorsitzenden Carl Uhlenhuth
und Hermann Fischer zu danken ist.
Zum SchluB sei noch erwahnt, daB samtlichen Teilnehmern eine
prachtig ausgestattete Festschrift iiberreidit wurde.
Festlichkeiten.
Fast regelmaBig wurden j?lich zwei groBere gesellige Ver-
anstaltungen durchgefiihrt: das ?Stiftungsfest" und das ?Winter-
fest"
Das ?Stiftungsfest" wurde in die Mlle des Stiftungstages
(25. Marz) gelegt tind war em n Herrenabend, auf dem Frohlich.-
keit und Humor herrschte.
Nach einem mehrgangigen Festessen begann em n langeres
Programm mit den verschiedensten humoristischen Vortragen.
Dazwischen wurden Lieder gesungen, von denen viele eigens
f?r diesen Abend ?gedichtet" waren. Den BeschluB bildete
dann em n ?Festspiel", ebenfalls eigens fiir diesen Abend
?gedichtet" und von Vereinsmitgliedern dargestellt. Um einen
Begriff von diesen ?Festspielen" zu geben, sollen hier wenig-
stens zwei Titel genannt werden:
?Der Uberfall in der Eilenriede"
oder
Die blutige Rache des EisengieBers.
Ein romantisch-humoristisches Schauderdrama mit Gesang
und Feuerwerk in einem Akt.
(1891)
?Die Rauber"
Trauer-, Schauer- und Familiendrama in entsetzlicher
Realistik in einem Vorgange.
Vorempfunden von Schiller, nachgespielt von Meyer.
(1897)
In ?einem anderen Festspiel ?Die Ahnen vom Freitag" (1881)
treten u. a. als handelnde Personen auf: Archimedes, ein-
armiger Hebelerfinder und Dampfcavalleriste und Iphigenie
Buschmiiller, gefalsdites Milchmadchen.
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Die Festkarten, ?Festkessel" genannt, enthielten Speisenfolge
und Festordnung. Sie waren prachtig gezeichnet, mit humo-
ristischem Einschlag, und entstammten jahrzehntelang dem
Zeichenstift von Philipp Hermann Rosenkr an z.
Daneben wurde noch eine Art Bierzeitung herausgegeben ?Der
lustige Festkessel", in welchem die Mitglieder und die Ereig-
nisse des abgelaufenen Jahres in herzerfrischender Weise
glossiert wurden. Die vielen Jahrgange des ?Lustigen Fest-
kessels" waren eine Fundgrube kostlichen Humors. In Dank-
barkeit soil an dieser Stelle des ?lebenslanglichen Festkessel-
Redakteurs" Ernst Block gedacht werden.
Das ?Winterfest" mit Damen brachte em n Festessen und emn
kiinstlerisches musikalisches Programm. Es verlief wohl
meistens in den Ublichen Formen. Selbstverstandlich gab es
auch hier kiinstlerisch schbn gezeichnete Festkarten.
Gewerbe-Ausstellung Hannover 1878.
In den Jahren 1835 bis 1859 hatten in Hannover sechs Gewerbe-
Ausstellungen stattgefunden, die aber dem eigentlichen Zweck,
einen Uberblick iiber den derzeitigen Stand und Anregungen
fur die weitere Entwicklung des Gewerbes und der sich daraus
entwickelnden Industrie zu geben, nur sehr wenig entsprochen
hatten.
Es wurde daher im Hannoversthen Bezirksverein der Plan einer
gronen umfassenden Gewerbe-Ausstellung in Hannover er-
ortert. Da der Bezirksverein allein far em n solches Unternehmen
eine zu geringe Unterlage bot, suchte man andere Organi-
sationen fur diesen Plan heranzuziehen. Es gelang hierftir den
?Gewerbeverein fiir Hannover" (den Veranstalter der friiheren
Gewerbe-Ausstellungen), den Zentral-AusschuB der kbniglichen
Landwirtschaftsgesellschaft, die Handelskammer Hannover und
den Architekten- und Ingenieur-Verein zu Hannover zu
gewinnen.
Der Erfolg dieser ?Provinzial-Gewerbe-Ausstellung zu Han-
nover 1878" war em n glanzender. Neben dem duBeren Erfolg
brachte er einen ReiniiberschuB von 32 900,17 Mark. Dieser
UberschuB wurde auf BeschluB der ?Generalkommission" der
Ausstellung und unter Zustimmung. des Ministeriums f?r
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Handel und Gewerbe in einem Fond festgelegt und dem
Gewerbeverein ftir Hannover zur Verwaltung ilbergeben. Dem
?Verwaltungsrat" dieses Fonds gehorte auch em n Mitglied des ?
Hannoverschen Bezirksvereins an.
Zum zweiten Male Hauptversammlung in Hannover. 1892.
Vom 29. bis 31. August 1892 fand die 33. Hauptversammlung
des V. d. I. unter dem Vorsitz von H. Car o in Hannover statt.
Vorbereitet und durchgeftihrt wurde sie von Otto T a ak S. Sie
nahm einen so glanzenden Verlauf, daB sie auf Jahre hinaus
ftir die folgenden Hauptversammlungen als Vorbild gedient hat,
aber kaum iiberboten sein diirfte.
Die hauptsachlichen Beratungspunkte waren die Aufnahme der
ftir FluBeisen geltenden Normalbedingungen ftir die Lieferung
von Eisenkonstruktionen fur Briicken und Hochbau, sowie
Mannahmen zur Einftihrung des vom V. d. I. festgelegten
metrischen Schraubengewindes in die Praxis.
Die Sitzungen fanden im Festsaale des alten Rathauses statt,
wahrend das Festessen am 29. August in dem damals graten
Seale Hannovers, dem neuen Festsaale des Arbeitervereins
(spater ?Burghaus" genannt) eingenommen wurde. Am Abend
des gleichen Tages Festvorstellung im Kg1. Hoftheater ?Der
Freischtitz".
Far die Damen waren am 29. und 30. August Rundfahrten
durch die Stadt und die Eilenriede mit Kaffeetafel in Bischofs-
hole vorgesehen, wahrend von den Herren Besichtigungen
industrieller Werke vorgenommen wurden.
Am Abend des 30. August war em n Gartenfest im DOhrener
Turm angesetzt. ?Der Garten erstrahlte im Glanze elektrischen
Lichtes und zahlreicher farbiger Lampen; im Hintergrunde
rauschte em n ansehnlicher durch einen Reflektor (6000-7000
N.-K.) beleuchteter Wasserfall aus betrachtlicherHOhe herunter."
Nicht programmaBig war allerdings der stromende Regen, die
zuckenden Blitze und der grollende Donner. Dieses tat aber der
Feststimmung keinen Abbruch ? die Stimmung war hervor-
ragend, und em n frohlicher Tanz beschloB das schone Fest.
Einen wiirdigen AbschluB fand die Hauptversammlung durch
einen Ausflug nach Bremen und Bremerhaven.
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Abb. 5
Otto Taaks, ? 1849 t 1924
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Am Nachmittag des 31. August ging es mit Sonderzug nach
Bremen. Nacli Besichtigung des Freihafens und der Aktien-
gesellschaft Weser wurde der Tag mit einem Abendschoppen
im Konzertgarten Tivoli besthlossen.
Am nachsten Vormittage Fahrt mittels Sonderzuges nach
, Geestemiinde. Nach Besichtigung der Hafen, Werft, und Lloyd-
anlagen schloB sich mittags eine Seefahrt auf einem Raddampfer
des Norddeutschen Lloyd nach dem Leuchtturm auf dem Roten
Sande an, der damals kurz vorher erbaut war. ?Die Seefahrt
muBte man allerdings, urn angesichts der herrschenden Gesund-
heitsverhaltnisse keine Seekranken zuriickzubringen, bei ver-
haltnismaf3ig langsamer Fahrt vor dem angesetzten Ziele unter-
brechen; doch hat dies der Feststimmung keinen Abbruch
getan." Auf der Ruckfahrt wurde das Wetter ruhiger, und
nachdem eine Polonaise durch die samtlichen Schiffsraume dazu
AnlaB gegeben hatte, wurde auf Deck flott getanzt, zumal auch
inzwischen strahlender Sonnenschein eingetreten war.
Ein frohlicher Abtrunk im Bremer Ratskeller beschloB die
33. Hauptversammlung.
Nicht unerwahnt darf bleiben, daB der Hannoversthe Bezirks-
verein jedem Teilnehmer eine 182 Seiten starke Festschrift
iiberreicht hat.
Von den Teilnehmern dieser Hauptversammlung werden nur
noch sehr wenige unter uns weilen. Ich selbst habe vor einigen
Jahrzehnten auf anderen Hauptversammlungen oft horen
konnen, daB von der Hauptversammlung in Hannover 1892 mit
Worten des groBten Lobes und der hOchsten Anerkennung
gesprochen wurde, und daB diese die schOnste und bestorgani-
sierte gewesen sei.
Und wenn der Vorsitzende des Gesamtvereins H. Caro mit
begeisterten Worten dem gastgebenden Bezirksverein als einem
?Wirte wundermild" Anerkennung und Dank ausgesprochen
hat, so glaube ich, daB dieses im Sinne aller Teilnehmer
geschehen ist.
Das Vereinslokal.
In den ersten Jahren nach der Griindung hatte man das Ver-
sammlungslokal haufiger wechseln miissen, was durch die
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liannoverscher
Bezirks-Verein
deutscher
Ingenieure.
Abb. 6. Fest-Kessel von 1905.
Der ?Fest-Kessel" auf dem Rednerpult im Vortragssaal des Hannoverschen
Kiinstlervereins.
(Gezeichnet von Philipp Hermann Rosenkranz.)
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wachsende Mitgliederzahl und damit groBere Teilnehmerzahl
an den Sitzungen bedingt war. SchlieBlich wurde das Caf?
Rabe am Agidientorplatz (heute ?Hansahaus") als dauerndes
Vereinslokal beibehalten.
Nachdem darn einige Jahre hindurch die Versammlungen im
,,Haus der Vater", Lange Laube, abgehalten waren, siedelte
man etwa urn die Jahrhundertwende zum kiinstlerhaus,
SophienstraBe, ?ber, wo gleichzeitig em n neben dem groBen
Vortragssaale gelegenes Zimmer gemietet wurde, in welchem
der Vorstand seine Sitzungen abhielt, und in welchem auch die
Akten des Vereins untergebracht waren. Die Wande dieses
?Vorstandszimmers" schmiickte unsere ?Ahnengalerie", d. h.
die Bilder samtlidier Vorsitzenden seit der GrUndung des
Bezirksvereins.
In der Inflationszeit war es dem Hannoverschen Bezirksverein
infolge der dauernden Geldentwertung nicht mehr mOglidi, die
Miete fur Vortragssaal und Vorstandszimmer aufzubringen. Er
sah sich daher leider genotigt, beide aufzugeben.
Fiir das Vorstandszimmer gelang es, in einer Privatwohnung
Prinzenstr. 15 em n groBeres Zimmer zu mieten. Dieses wurde
im Jahre 1943 mit seinem gesamten Inhalt durch feindliche
Brandbomben vernichtet.
Fiir die Sitzungen stellte zunachst in entgegenkommender
Weise die Continental in ihrem Verwaltungsgebaude, Vahren-
walder StraBe, einen groBeren Vortragssaal unentgeltlich zur
Verfilgung. Infolge der ungiinstigen Lage lieB aber der Besuch
der Sitzungen immer mehr nach. Der Hannoversche Bezirks-
verein nahm daher gem das Anerbieten von Professor Friedrich
Schwerd an, der den Vortragssaal in seinem Werkzeug-
maschinen-Institut der Technischen Hochschule fiir die Sit-
zungen zur Verfiigung stellte.
Nadi eingetretener Stabilisierung unserer Wahrung konnten
die Sitzungen wieder nach der Stadtmitte verlegt werden, und
zwar in den oberen Saal des Biirgerbrau am Rathenauplatz.
Eine blaue Fahne mit dem goldenen V. d. I.-Zahnrad, die an den
Sitzungstagen wehte, zeigte auch nach auBen, wo der Hanno-
versche Bezirksverein seine Versammlungen abhielt. Auch die
Ublichen ?Nachsitzungen" erlebten hier eine Teilnehmerzahl,
wie sie wohl selten vorher erreicht wurde.
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Bis auch diese Raumlichkeiten unter den feirKilichen Brand-
bomben in Triimmer sanken ? ?
Forderung des Nachwuchses.
Der Hannoversche Bezirksverein ist sich stets bewufit gewesen,
da13 die Pflege des technischen Nachwuchses eine wichtige Auf-
gabe des Ingenieurvereins ist, und daB die Betreuung dieses
Nachwuchses nicht vernachlassigt werden darf. Er hat sich
deshalb im ,besonderen der damals einzigen in seinem Bezirk
liegenden Hoheren Maschinenbauschule in Einbeck angenommen.
Er hat dieser Schule langere Jahre hindurch regelmaBige geld-
lithe zukommen lassen. In der Verwaltung dieser
Schule war er durch em n Mitglied ?vertreten, welches in den
Sitzungen des Bezirksvereins ilber den Stand und die Entwick-
lung dieser Schule berichten muBte. Die Betreuung fand ihren
AbschluB, als die Schule im Jahre 1907 aufgelost wurde.
Verband technisch-wissenschaftlicher Vereine in Hannover.
Wahrend Otto Taaks im Jahre 1903 Vorsitzender des Han-
noverschen Bezirksvereins war, gelang es seiner Initiative, in
Hannover den ?Verband technisch-wissenschaftlicher Vereine"
ins Leben zu rufen. Mit dieser Tat hat Hannover eine wichtige
Pionierarbeit geleistet, die im Jahre 1916 durch die Griindung
des ?Deutschen Verbandes technisch-wissenschaftlicher Ver-
eine" ihren kronenden AbschluB land.
Das Abkommen wurde gesthlossen zwischen
a) dem Hannoverschen Bezirksverein deutscher Ingenieure,
b) dem Hannoverschen Bezirksverein deutscher Chemiker,
c) der Erlektrotethnischen Gesellschaft Hannover e. V.
Die drei genannten Vereine begriindeten unter der obigen
Bezeichnung em n naheres Verhaltnis zueinander, um durch
gemeinsame Unternehmungen die Interessen der Einzelvereine
zu fordern.
Als gemeinsame Unternehmen wurden folgende genannt:
a) In der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember und vom
1. Januar bis 1. Mai jedes Jahres werden allmonatlich je
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zwei gemeinsame Vortragsabende veranstaltet. (Im Jahre
1905 wurde beschlossen, diese Zahl auf monatlich einen
Vortrag herabzusetzen.)
b) Der Verband veranstaltet gemeinsame Besichtigungen tech-
nischer Anlagen.
c) Der Verband veranstaltet die Herausgabe gedrudder,
wOchentlidi erscheinender ?Mitteilungen", in welchen die
vom Verbande und den Einzelvereinen zu veranstaltenden
Versammlungen und Besichtigungen angezeigt und ilber die
abgehaltenen Veranstaltungen berichtet werden soil.
d) Zur Erledigung der schriftlichen Arbeiten soil em n gemein-
samer Sekretar bestellt werden.
e) Zu den von den Einzelvereinen veranstalteten Vortrags-
abenden haben die Mitglieder der anderen dem Verbande
angehorenden Einzelvereine als Gaste freien Zutritt.
Den Vorsitz soil der Vorsitzeride des Ingenieurvereins ftihren.
Ebenso soil der Schatzmeister des Ingenieurvereins die Kassen-
geschafte erledigen.
Die Kosten, welche aus den gemeinsamen Unternehmungen
erwachsen, sollen auf die drei Vereine nach dem Verhaltnis der
Mitgliederzahl verteilt werden.
Dieses Abkommen trat mit dem 1. Januar 1904 in Kraft und
wurde auf unbestimmte Zeit getroffen.
Da aber durch die Fiihrung des Verbandes sowohl der Vor-
sitzende wie auch der Schatzmeister des Ingenieurvereins zu
stark belastet wurden, wurde am 26. Oktober 1906 beschlossen,
daB der Verband einen eigenen Vorsitzenden und einen eigenen
Schatzmeister erhalten sollte. ?Die Wahlen sind gultig fiir die
Dauer einer Amtsperiode von zwei Jahren. Der Vorsitzende ist
wieder wahlbar ftir eine folgende Amtsperiode, der Kassen-
wart auch fur weitere Amtsperioden."
Zum Vorsitzenden ftir die folgenden Jahre wurde Otto Taaks
gewahlt.
Eine Zusammenstellung samtlidier Vorsitzenden befindet sich
im Anhang.
Da es sich aber ergab, daB die Kassengeschafte des Verbandes
am einfachsten durch den Schatzmeister des Ingenieurvereins
erledigt werden konnten, so ging auf letzteren die Verbands-
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kassenfidhrung vollstandig iiber. Der Geschaftsgang wurde so
gehandhabt, daf3 der Ingenieurverein als der groBte der Einzel-
vereine samtliche Ausgaben fur den Verband-vorlegte und sie
dann halbjahrlich anteilmaBig von den Verbandsvereinen wie-
der einzog.
Diese Regelung wurde bis zum Jahre 1931 beibehalten. Vom
Jahre 1932 ab wurden die Kassengeschafte des Verbandes von
einem eigenen Kassenfilhrer besorgt.
Vom Tage seines Bestehens ab hatte der Verband gemaB
seinem GriindungsbeschluB als Mitteilungsblatt fiir seine Mit-
glieder die ?Wochensdirift des Verbandes technisch-wissen-
schaftlicher Vereine" herausgegeben, deren Druck und Vertrieb
die Firma Gebriider Janecke besorgte.
Als vierter Verein schloB sich im Jahre 1917 der ?Architekten-
und Ingenieurverein zu Hannover" dem Verbande an.
Im Jahre 1919 wurde die eigene Herausgabe der ?Wochen-
schrift" aufgegeben. Sie wurde der Firma Sponholtz-Druckerei
iiberlassen, die sie mit der von ihr seit mehreren Jahren her-
ausgegebenen N. Z. I." vereinigte. Diese erschien nunmehr ab
Mai 1919 unter dem Titel ?Norddeutsche Zeitschrift fiir die
gesamte technische Industrie (N. Z. I.) vereinigt mit der Wodien-
schrift des Verbandes technisch-wissenschaftlicher Vereine".
Nachdem die Firma Sponholtz-Druckerei die N. Z. I." VerauBert
hatte, erschien diese ab 1. Januar 1921 in der gleichen Form wie
bisher bei der Firma C. V. Engelhard & Co. G. m. b. H.
In den folgenden Jahren schlossen sich dem Verbande weiter
folgende Vereine an:
Verein deutscher GieBereifachleute, e. V., Niedersachsische
Gruppe,
Verband deutscher Diplom-Ingenieure, Bezirksverein Hanno-
ver,
Verein deutscher Heizungsingenieure, Bezirk Hannover, e. V.,
Deutsche Gesellschaft fiir technische Physik, Ortsgruppe Han-
nover,
Verband fiir autogene Metallbearbeitung e. V., Hannover.
Mit Beginn des Jahres 1928 iibernahm der Verband selbst wie-
der die Herausgabe seiner Wochenschrift. Unter Beibehaltung
der gewohnt gewordenen Bezeidinung ?N. Z. I." erschien sie
jetzt unter dem Titel ?N. Z. I., Niedersachsische Zeitschrift f?r
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Industrie und Gewerbe. Technischer Anzeiger filr Niedersachsen,
amtliches Mitteilungsblatt des VerbandeS technisch-wissen-
schaftlicher Vereine zu Hannover". Druck und Vertrieb ver-
blieb bei der Firma C. V. Engelhard & Co., G. m. b. H.
SchlieBlich traten im Jahre 1932 noch fogende Vereine dem
Verbande bei:
Berufsvereinigung deutscher Ardiitekten und Bauingenieure,
Ortsgruppe Hannover,
Deutscher Verein zur Forderung des mathematischen und natur-
wissenschaftlichen Unterrichts, Ortsgruppe Hannover,
Deutscher Verein far Vermessungswesen, Gauverein Nieder-
sachsen, e. V.
Am 1. Januar 1935 erfolgte die Uberfiihrung der Vereine des
Verbandes in den Nationalsozialistischen Bund Deutscher Tech-
nik (NSBDT) und in die Reichsgemeinschaft der technisch-
wissenschaftlichen Arbeit (RTA). Damit hatte der Verband
technisch-wissenschaftlicher Vereine zu Hannover nach drei
Jahrzehnten schoner, harmonischer und erfolgreicher Zu-
sammenarbeit aufgehort zu bestehen.
Vom gleichen Tage ab erschien der ?Technische Anzeiger fiir
Niedersachsen" mit dem Untertitel ?Mitteilungsblatt der RTA
Bezirk Hannover" und ab 1. Marz 1935 mit dem Untertitel
?Mitteilungsblatt des Nationalsozialistischen Bundes Deutscher
Technik (NSBDT) und der in der Reichsgemeinschaft der
technisch-wissenschaftlichen Arbeit (RTA) zusammengeschlosse-
nen Vereine im Gau Siidhannover-Braunschweig".
Nachdem dann der Titel des Mitteilungsblattes ab 1. November
1936 nochmals geandert war, und zwar in ?Niedersachsen-
Technik. Mitteilungsblatt des NSBDT und der RTA. Heraus-
gegeben vom Amt fiir Technik der NSDAP", stellte es mit der
Januar-Nummer 1940 infolge der Zeitverhaltnisse sein Er-
scheinen em.
Der erste Weltkrieg.
Wahrend des ersten Weltkrieges konnte der Hannoversche
Bezirksverein trotz der erschwerten Verhaltnisse und trotz der
Schwierigkeiten in der Vortragsbeschaffung seine regelmaBigen
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Freitagssitzungen durchfiihren bis auf eine kurze Zeit, in der
die Beheizung von Raumen fiir Vereinszwecke verboten war.
Dariiber hinaus hat er seine Mitarbeit zur Verfiigung gestellt,
wo immer diese eingesetzt werden konnte.
Als im Jahre. 1916 das Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt
(Wumba) neu geschaffen wurde, und dieses den V. d. I. zur
Mitarbeit heranzog, hat auch unser Bezirksverein eine Ma-
schinenausgleichstelle gegriindet, deren Leitung in den Handen
von Peter Fischer, Max Werner und Karl Rudeloff
lag. Diese Stelle hatte die Aufgabe, Werkzeugmaschinen an
soldie Betriebe zu vermitteln, welche sie zur Herstellung von
Heeresbedarf benotigten.
Vgeiter wurde eine Priifstelle fiir ins Ausland zu versendende
technische Literatur unter der Leitung von Otto T a aks ein-
gerichtet.
Es sei an dieser Stelle erwahnt, daB der Hannoversche Bezirks-
verein aus seinem Vereinsvermogen nicht unerhebliche Sum-
men fiir Kriegsfiirsorge, filr die Einrichtung von Lazaretten und
fur die Hilfskasse des Gesamtvereins zur Verfiigung gestellt hat.
Reisestipendium.
Der Hauptverein hatte beim ?Deutschen Museum" in M?nchen
vier Reisestipendien zum Besuche dieser einmaligen Samm-
lungen gestiftet. Im Jahre 1917 kam der Hannoversche Bezirks-
verein zum ersten Male in die Lage, einen Stipendiaten vor-
zuschlagen.
Um nicht, wie bisher, alle zwolf Jahre, sondern jedes Jahr
einen Stipendiaten nach Miinchen entsenden zu kOnnen, war
es dem derzeitigen Vorsitzenden Ludwig Ho t opp gelungen,
von einigen hannoverschen Industriewerken Beitrage zu er-
halten, die aus der Kasse des Hannoverschen Bezirksvereins
auf die erforderliche Summe von 2000 Mark erganzt wurde, so
daB auch der Hannoversche Bezirksverein em n derartiges Sti-
pendium errichten konnte. Leider ist auch dieses der Inflation
zum Opfer gefallen.
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Normungsarbeit.
Als im Jahre 1917 die Normung einsetzte und der ?Normen-
ausschuB der deutschen Industrie" gebildet war, beteiligte sich
auch der Hannoversche Bezirksverein sof9rt an diesen wichtigen
Arbeiten. Bereits im April 1918 wurde em n ?Arb.eitsausschuB
ftir Normungsarbeit" eingesetzt, dessen Leitung Albin
Mittenzwei tibernahm. Dieser Ausschp.13 entfaltete sofort
eine sehr rege Tatigkeit, wobei besonders die tatkraftige Mit-
arbeit von Carl Schreibmayr hervorgehoben zu werden
verdient.
Spater wurden diese Arbeiten von der Arbeitsgemeinschaft
deutscher Betriebsingenieure iibernommen und fortgesetzt.
Weitere Ausschtisse.
Urn eine innigere Zusammenarbeit von Landwirtschaft und
Technik zu fordern, wurde im April 1920 em n ArbeitsausschuB
gebildet, fiir dessert Vorsitz Alwin Nacht w eh und Domanen-
pachter Vogt- Pattensen gewahlt wurden.
Im gleichen Jahre wurde auth em n ArbeitsausschuB fur tech-
nische Mechanik unter dem Vorsitz von Conrad Muller
gebildet. .
Ingenieurhilfe.
Beim Gesamtverein war im Jahre 1919 die ?Ingenieurhilfe"
gegriindet mit dem Ziel, die 1894 ins Leben gerufene ?Hills-
kasse", die wahrend des Krieges entstandene ?Ingenieur-
Krfegsdankstiftung" und die sonstigen Wohlfahrtseinrichtungen
des Gesamtvereins zusammenzufassen und auszubauen. Der
Zweck der ?Ingenieurhilfe" 1st es, vortibergehend in wirtschaft-
lithe Bedrangnis geratene Ingenieure durch Gewahrung von
Untersttitzungen fiber die augenblickliche Not hinwegzuhelfen.
Innerhalb des Hannoverschen Bezirksvereins wurde em n Aus-
schuB eingesetzt, der die in seinen Bezirk fallenden Antrage zu
priifen und entsprechende Vorschlage an den Gesamtverein
weiterzuleiten hat. Dieser AussehuB besteht heute noch und
wird zur Zeit von Curt Neuber betreut.
Dartiberhinaus hat der Hannoversche Bezirksverein alljahrlich
in seinen Haushaltsplan mehrere hundert Mark eingesetzt, urn
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in dringenden Fallen Unterstiitzungen gewahren zu konnen,
ohne den Antragsteller an den Gesamtverein zu verweisen, wo-
durch oft eine sdinelle und wirksame Hilfe bewirkt werden
konnte. Diese Einrichtung hat sich in sehr vielen Fallen als
auBerst segensreich erwiesen.
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Betriebsingenieure (A. D. B.).
Im Januar 1920 wurden die in mehreren Bezirksvereinen
bestehenden Ausschtisse fur Betriebsorganisation vom Haupt-
verein planmaBig unter der Bezeichnung ?Arbeitsgemeinschaft
Deutscher Betriebsingenieure" zusammengefaBt. Ihre Richt-
linien und Ziele wurden auf der Hauptversammlung in Kassel
im Juni des folgenden Jahres festgelegt: ?Zweck der A. D. B.
ist, die Hebung der Wirtschaftlichkeit industrieller und gewerb-
licher Erzeugung im Wege des Erfahrungsaustausches durch
gemeinniitziges Zusammenarbeiten von Fachgenossen unter
AusschluB jeder Standes-, Sozial- und Wirtschaftspolitik zu
erreichen". Um der A. D. B. eine moglichst breite Grundlage zu
geben, wurde festgelegt, daB auch Nichtmitglieder zu den
Arbeiten der A. D. B. zugelassen werden, eine Mafinahme, die
auch spater bei anderen Arbeitsgemeinschaften durchgefiihrt
wurde. Der angestrebte Erfahrungsaustausch sollte erreicht
werden durch Abhaltung von Vortragen mit anschlieBender
Aussprache, durch Besichtigungen upd durch Herausgabe von
Betriebsbiichern und Betriebsblattern. Die bislang bestehenden
Ausschiisse wurden Ortsgruppen der A. D. B.
Urn die Arbeiten der Ortsgruppen zusammenzufassen und auf
die Bediirfnisse der Praxis auszurichten, wurde im Jahre 1922
em n HauptausschuB eingesetzt, dessen Vorsitz Otto Klein,
Hannover, iibertragen wurde.
Auch in Hannover war im April des Jahres 1920 em n Arbeits-
ausschuB ftir Betriebsorganisation unter dem Vorsitz von Albin
Mitt enzw ei ins Leben gerufen, der noch im Laufe des
gleichen Jahres in eine Ortsgruppe der A. D. B. umgewandelt
wurde.
In dieser Ortsgruppe wurde neben den allgemeinen Vortragen,
die far .die gesamte Ortsgruppe gehalten wurden, zunachst in
neun Fachgruppen gearbeitet, und zwar:
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1. Betriebsblatter. Gruppenfiihrer: Carl Schreibmayr;
2. Rohstoffe und Abfallwirtschaft. Gruppenfiihrer: Halter;
3. Transportwesen. Gruppenfiihrer: Ludwig Klein;
4. Triebwerke, Riemenpflege. Gruppenfiihrer: Hogrefe;
5. Berufseignung. Gruppenfiihrer: Almstedt ;
6. Zeitstudien. Gruppenfiihrer: Buerschaper;
7. Arbeitsverfahren. Gruppenfiihrer: Adorno;
8. Bearbeitungsvorrichtungen und Werkzeuge. Gruppenfiihrer:
Karl Grupe;
9, Seibstkostenwesen. Gruppenfiihrer: Carl Schreibmay r.
Daneben wurden, wie bereits oben erwahnt, die Arbeiten des
bereits bestehenden Ausschusses f?r Normungsarbeit iiber-
nommen.
Im Verlauf der folgenden Jahre wurden jeweils den Bediirf-
nissen und Anforderungen der Praxis entsprechend weitere
Arbeitsausschtisse gebildet, so fur Gewinde, ftir Passungen, fiir
Holzbearbeitungstechnik und andere.
Sehr wertvoll wurden die neben den Vortragsabenden durch-
gefiihrten sogenannten Sprechabende, auf denen jeweils nur emn
kurzes Referat gehalten wurde, an das sich dann eine aus-
gedehnte und meistens sehr ergiebige Aussprache anschloB.
Von besonderer Bedeutung waren auch die von der A. D. B.
nicht nur ftir ihre Mitglieder, sondern auch ftir AuBenstehende
durchgefiihrten Kurse, von denen besonders die Hartekurse, die
SchweiBkurse (in Zusammenarbeit mit dem Verband fiir
autogene Metallbearbeitung) und die Refa-Kurse (in Zusammen-
arbeit mit dem Refa-Kuratorium, Hannover) erwahnt werden
sollen.
Insgesamt kann gesagt werden, daB die A. D. B. Hannover stets
eine sehr rege Tatigkeit entfaltet hat, deren Auswirkung auf die
Praxis nicht ausbleiben konnte und stets allgemein anerkannt
wurde.
Die Obmanner der A. D. B. sind im Anhang zusammengestellt.
Feuerungstechnische Woche 1921.
In der Zeit vorn 17. bis 22. Januar 1921 veranstaltete der
Hannoversche Bezirksverein mit Unterstazung des Lehrstuhls
fur Dampfkesselwesen an der Technischen Hochsdiule eine
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?Feuerungstechnische Woche" far die Besitzer und Betriebs-
leiter von Dampfkesselanlagen. Durch diese Veranstaltung
sollte Gelegenheit gegeben werden, die Fragen rationeller
Kesselhauswirtschaft unter Beriicksichtigung der Bediirfnisse der
hannoverschen Industrie und der durch die Kohlenlage er-
wachsenden Aufgabe der Umstellung bisheriger Steinkohlen-
betriebe auf Braunkohle und minderwertige Brennstoffe sach-
kundig zu erortern. Es fanden sechs Vortrage mit anschlieBender
Aussprache statt. Daneben wurden praktische Vorfahrungen
und vergleichsweise Verfeuerung verschiedener Brennstoffe in
den Kesselanlagen des dampf- und feuerungstechnischen
Instituts der Technischen Hochschule durchgeftihrt.
Die Veranstaltung war em n voller Erfolg. Da die Teilnehmerzahl
aus raumlichen Grtinden auf 250 beschrankt werden muBte,
konnte em n Teil der Anmeldungen nicht beriicksichtigt werden.
Geschaftsfiihrer.
Das Amt des Vorsitzenden war von Jahr zu Jahr umfangreicher
geworden, so daB es immer schwieriger wurde, geeignete
Herren zu finden, die bereit und in der Lage waren, dieses Amt
zu tibernehmen. Es wurde daher im Jahre. 1922 beschlossen, zur
Unterstiitzung des Vorsitzenden einen Geschaftsfiihrer ein-
zustellen. Seine Aufgabe sollte es sein, die Sitzungen des Ver-
eins vorzubereiten, sich urn Vortrage zu berntihen, die guten
Beziehungen mit der Industrie zu pflegen, sowie tiberhaupt das
Leben im Verein zu heben. Die Vergatung fUr den Geschafts-
fiihrer war auf die Dauer von drei Jahren von der hannoverschen
Industrie zur Verfiigung gestellt, spater wurden die Kosten vom
Bezirksverein selbst getragen. Die Einstellung eines Geschafts-
fiihrers hat sich fur das ,Leben im Verein als sehr frucht-
bringend erwiesen.
Geschaftsfuhrer waren:
1922-1931 Karl Hartmann, Geh. Regierungsrat,
1932-1945 Georg Nordmann, Dipl.-Ing.,
1949-1950 Heinrich Sievers, Dipl.-Ing.,
seit 1951 Emil Kleditz, Dipl.-Ing.
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Bticherei.
Der Hannoversche Bezirksverein hatte ich im Laufe der Jahre
zur Benutzung ftir seine Mitglieder eine recht stattliche Bticherei
zugelegt, die teilweise durch Stiftungen, teilweise durch eigene
Ankaufe zusammengetragen war. Da aber diese Bticherei natur-
gemal3 nicht alien Wiinschen und Ansprtichen der Mitglieder
gerecht werden konnte, wurde in friiherer Zeit der gesamte
Bticherbestand der Bibliothek der Technischen Hochschule tiber-
wiesen, woftir unseren Mitgliedern das Recht eingeraumt wurde,
Bticher aus der Bibliothek der Technischen Hochschule unent-
geltlich zu entleihen. Dieses schriftlich festgelegte Abkommen
konnte aber spater weder in den Akten des Hannoverschen
Bezirksvereins noch in denen der Technischen Hochschule fest-
gestellt werden. Deshalb wurde im Jahre 1923 (?) das alte Ab-
kommen schriftlich erneuert, wobei der Hannoversche Bezirks-
verein alle Bacher und Dissertationen, die sich in der Zwischenzeit
wieder bei ihm angesammelt hatten, abermals der Hochschul-
Bibliothek tiberwies. Die Mitglieder des Hannoverschen Be-
zirksvereins haben also auch heute noch das Recht, Bacher aus
der Bibliothek der Technischen Hochschule unentgeltlich zu
entleihen.
Betriebstechnische Wanderausstellung.
In der Zeit vom 16. Juni bis 8. Juli 1923 wurde durch die
A. D. B., Ortsgruppe Hannover, die Betriebstechnische Wander-
ausstellung in schoner Aufmachung in der Ausstellungshalle der
Stadthalle vorgeftihrt, an der sich auch in beachtenswerter
Weise die industriellen Unternehmungen Hannovers beteiligten.
In Verbindung mit der Ausstellung wurden eine Reihe von
Vortragen bekannter Fachleute und Filmvorftihrungen ver-
anstaltet. Die Ausstellung war in jeder Beziehung em n voller
Erfolg.
Inflationszeit.
Die dauernde und immer rascher ansteigende Geldentwertung
in der Inflationszeit machte dem Hannoverschen Bezirksverein
schwere Sorgen. DaB es nicht mehr moglich war, unseren alt-
vertrauten Vortragssaal und unser Vorstandszimmer im
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Abb. 7
Hindenburg auf der Betriebstedanisthen Wanderausstellung 1923.
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Ktinstlerhause zu behalten, weil wir die Miete nicht mehr auf-
bringen konnten, wurde bereits an anderer Stelle erwahnt.
Ebenso, daB es uns das Entgegenkommen der ?Continental"
und der Tedmischen Hochschule ermoglichte, unserer alten
Tradition treu zu bleiben und an jedem Freitag eine Sitzung
mit Vortrag abzuhalten:
Weit schwieriger war es, die notigen Mittel far die laufenden
Unkosten bereitzuhaben. Dieses war letzten Endes nur Inoglich
durch gelegentliche Dollar-Betrage, die wir vom Gesamtverein
erhielten. Letzterer hatte durch die Auslandsmitglieder und
Lieferung von Zeitschriften usw. an das Ausland Stets einige
Einnahmen in Devisen und hat dankenswerter Weise seine Be-
zirksvereine immer anteilmal3ig daran teilnehmen lassen. Nun
darf man 'aber nicht glauben, daB es sich urn wer weiB wieviele
Dollar gehandelt habe. Es waren stets nur wenige, im Hochst-
fall (wenn ich mich recht entsinne) einmal 8 (acht!) Dollar.
Immerhin haben diese Betrage bei geschickter Ausnutzung des
Wahrungsverfalls damals ausgereidit, urn uns tiber Wasser
zu halten.
Am Tage der Stabilisierung unserer Wahrung betrug das Ver-
mogen des Hannoverschen Bezirksvereins 2,91 Reichsmark. Wir
waren also arm wie eine Kirchenmaus, nachdem wir noch am
Tage vorher das stattliche Vermogen von 2,91 Billionen Mark
besessen hatten.
Zum dritten Male Hauptversammlung in Hannover 1924.
Im Februar 1924 erschien Conrad Matscho 13 vom Gesamt-
verein in einer unserer Vorstandssitzungeri und machte uns die
Mitteilung, daB man in Berlin beschlossen habe, jetzt nach ein-
getretener Stabilisierung der Wahrung wieder eine Haupt-
versammlung in groBerem Umfange abzuhalten, und dafiir
Hannover ausersehen habe. Der Zeitpunkt miisse allerdings
recht frith auf Anfang Juni gelegt werden.
Es blieb also ftir die Vorbereitungen nur recht wenig Zeit iibrig.
Wenn die Hauptversammlung trotzdem reibungslos verlief und
einen geradezu glanzenden Verlauf nahm, so ist dieses dem
restlosen und tatkraftigen Einsatz all e r Vorstandsmitglieder,
von denen besonders Carl Schreibmayr und Curt N e ub er
namentlich genannt werden sollen, zu danken.
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Abb. 8
Hauptversammlung 1924. Die Ausstellungshalle im Festschmudr.
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Die 63. Hauptversammlung land vom 1. bis 3. Juni 1924 unter
dem Vorsitz von Georg Klingenberg statt.
Sie wurde eingeleitet durch em n feierliches Gedenken fiir die im
Kriege gefallenen Mitglieder des V. d. I. Gleichzeitig wurde im
Vereinshause in Berlin em n Kriegerdenkmal enthilllt.
Die Hauptversammlung selbst stand im Zeichen der Luftfahrt,
Den Auftakt bildete am Sonnabend, dem 31. Mai, der
Begrithungsabend, der vom Hannoverschen Bezirksverein ge-
geben wurde, in dei- festlich geschmiickten Ausstellungshalle
(heutige Niedersachsenhalle). Eine Kapelle in der Uniform der
althannoverschen Konigin-Husaren, tanzprische Darbietungen,
gesangliche und deklamatorische Vortrage usw. sorgten fur die
Unterhaltung. Da auch die gebotenen leiblichen Geniisse all-
gemeine Anerkennung fanden, hatte der Abend einen schOnen
und harmonischen Verlauf.
Die Hauptversammlung land am nachsten Tage im Stadtisthen
Opernhause statt. Nach Erledigung des geschaftlichen Teiles
folgten die wissenschaftlichen Verhandlungen, die auf das
Thema ?Luftfahrt" abgestimmt waren. Den Hauptvortrag hielt
Oskar v on Miller iiber ?Probleme des Luftverkehrs", dem
sich u. a. Vortrage von Mader, Dessau, -fiber ?Flugzeugbau"
und Conrad Matscho 13 -Ober ?Aus der Entwicklungsgeschichte
des Luftschiffbaus" anschlossen.
Abends wurde em n gemeinsames Abendessen in der Aus-
stellungshalle eingenommen.
An wissenschaftlichen Fachtagungen wurden durchgefiihrt:
1. Sitzung der Arbeitsgemeinschaft deutscher Betriebsingenieure
(Vorsitz: Otto Klein);
2. Bedeutung der Forschungsergebnisse und Konstruktions-
erfahrungen der Luftfahrtechnik fiir das Ingenieurwesen.
(Vorsitz: Gustav ter Mee r). In dieser Sitzung sprach u. a.
Ludwig Prandtl iiber ?Fortschritte der Stromungslehre";
3. Deutscher AusschuB fiir technisches Schulwesen. (Vorsitz:
Lippart);
4. Dieselmaschinengruppe (Vorsitz: Nage 1).
Eine gri5Bere Anzahl von Besichtigungen mit Tages- und Halb-
tagesausflugen boten gute Gelegenheit die Industrie Hannovers
in ihrer naheren und weiteren Umgebung kennenzulernen.
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In der Technischen Hochschule war eine Ausstellung des
Deutschen Ausschusses ftir technisches Schulwesen zu be-
sichtigen. AuBerdem fanden Rundfltige fiber Hannover statt.
Ft:1r die Damen war em n besonderes Programm aufgestellt.
AuBer einer Vortragsveranstaltung, in welcher tiber ?Barger-
liche Baukunst in Niedersachsen" und ?die Herrenhauser
Garten" gesprochen wurde, waren Fiihrungen und Besichti-
gungen durch die Altstadt, das neue Rathaus und die Museen
sowie Halbtagesausfltige nach dem Tiergarten und nach den
Herrenhauser Garten und em n Ganztagesausflug nach Hildes-
heim vorgesehen.
Dank der gebotenen Vielseitigkeit und der guten Vorbereitung,
sowie des strahlenden Wetters nahm auch diese dritte in
Hannover durchgeftihrte Hauptversammlung einen prachtigen.
Verlauf, so daB sie sich den beiden frtiheren wiirdig anschloB.
Die etwa 1200 Teilnehmer werden noch lange von den schonen
Tagen in Hannover gesprochen haben, denn jeder einzelne war
urn eine schone Erinnerung reicher geworden.
Leichtmetalltagung.
In der Zeit vom 19. bis 21. November 1925 veranstaltete der
Hannoversche Bezirksverein zusammen mit der Deutschen Ge-
sellschaft far Metallkunde eine Leichtmetalltagung. Durch eine
Reihe von Vortragen mit anschlief3endem Meinungsaustausch
sollten Konstrukteure, Betriebsingenieure, Chemiker usw. mit
,der bisherigen Entwicklung und den Aussichten der Leicht-
metalle im Maschinenbau, in der Elektrotechnik, in der
chemischen Industrie usw. bekanntgemacht werden.
Ingenieurdienst.
Als in den zwanziger Jahren die Lage der Wirtschaft in Deutsch-
land immer schlechter und die Zahl der Erwerbslosen immer
groBer wurde, nahm auch die Zahl der erwerbslosen Ingenieure
immer mehr zu, und eine Verelendung unseres Berufsstandes
stand in bedrohlicher N?. Damals wurde vom Gesamtverein
eine neue Organisation ins Leben gerufen, der ?Ingenieur-
dienst". Dieser hatte eine doppelte Aufgabe, einmal die Stellen-
vermittlung f?r erwerbslose Berufsgenossen, gleichgtiltig ob sie
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Mitglieder des V. d. I. waren oder nicht, zum andern die so-
genannte ?werteschaffende Arbeitslosenunterstiitzung". Wenn
ich mich recht entsinne, war es Conrad MatschoB, dem es
gelungen war, bei der Reichsregierung und anderen Stellen
nicht unerhebliche Mittel hierfiir zu bekommen. Der Sinn war
folgender: fiir Entwicklungs- und Forschungsaufgaben fiir die
zur Zeit weder von industrieller noch privater Seite Mittel zur
Verfiigung standen, deren Durchfiihrung aber fur den Wieder-
aufstieg unserer Wirtschaft wichtig erschienen, wurden Ingenieure
eingesetzt, die aus den oben angegebenen Mitteln holier als die
normale Arbeitslosenunterstiitzung bezahlt wurden, wenn diese
Bezahlung auch nur in bescheidenen Grenzen lag, urn sie
vielen zugute kommen zu lassen.
Auch beim Hannoverschen Bezirksverein war unter Leitung des
Verfassers eine Stelle des ?Ingenieurdienstes" eingerichtet, die
ein eigenes Geschaftszimmer mit einem Geschaftsfiihrer in der
LavesstraBe unterhielt. Es waren in Hannover dauernd bis zu
30 bis 40 Ingenieure in der ?werteschaffenden Arbeitslosen-
unterstiltzung" untergebracht. Die nicht unerhebliche Zahl der
arbeitslosen Berufsgenossen, die durch den ?Ingenieurdienst" in
Stellung gekommen sind, laBt sich nicht mehr angeben, da bei
dem Brande unseres Vorstandszimmers auch diese Unterlagen
restlos verloren gingen.
Als sich in den dreiBiger Jahren die wirtschaftliche Lage
zusehends besserte, wurde die Arbeit des ?Ingenieurdienstes"
allmahlich iiberfliissig und wurde dann eingestellt.
Sitzungen in Hildesheim.
Da eine groBere Anzahl unserer Mitglieder in Hildesheim
ansassig war, die Griindung einer dortigen Grtsgruppe sich
bislang aber noch nicht hatte ermoglichen lassen, war wieder-
holt angeregt, von Zeit zu Zeit eine Sitzung in unserer Nach-
barstadt abzuha4ten, was zum ersten Male im Jahre 1928 in die
Tat umgesetzt wurde.
Die Teilnehmer aus Hannover mit ihren Damen fuhren mit
Sonderwagen der StraBenbahn nach Hildesheim, wo nachmittags
Besichtigungen von Museen und industriellen Werken statt-
fanden, wobei stets geniigend Zeit fiir eine gemeinsame Kaffee-
tafel vorgesehen war. Gegen Abend wurde dann die Sitzung
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durchgefiihrt, in welcher die Vortrage in der Regel sich auf
Hildesheimer Verhaltnisse bezogen. Ein gemeinsames Abend-
essen und gemiitliches Beisammensein beeridete dann die har-
monisch verlaufene Tagung.
Auch in den folgenden Jahren wurden wiederholt Sitzungen in
Hildesheim abgehalten. Leider ist diese schone Gepflogenheit
aber wieder eingeschlafen.
Heute besteht in Hildesheim eine Ortsgruppe des Hannoverschen
Begirksvereins.
Das ?Fest der Technik".
Einen Hohepunkt in der Geschichte des Verbandes technisch-
wissenschaftlicher Vereine bildete das am 8. Dezember 1928
veranstaltete, von Max Buchner organisierte ?Fest der
Technik". In samtlichen Raumen der Stadthalle, einschlieBlich
der Ausstellungshalle (heute ?Niedersadrsenhalle" genannt),
nahm es bei einer Teilnehmerzahl von etwa 3600 einen geradezu
glanzenden Verlauf.
Den Auftakt bildete in der Kuppelhalle eine eigens fiir diesen
Zweck von Kate Steinitz und Kurt Schwitters verfaf3te
Festspielrevue ?Mit Hilfe der Technik" mit etwa 300 Darstellern,
darunter die ersten Krafte der Stadtischen Biihnen. Die Musik
hatten Otto Ebel von Sosen, Walter Lehnhoff und
Walter Gieseking beigesteuert.
Die Handlung: 'In einer landlichen Stadt Klein-Mickerse hatte
der fortschrittliche Burgermeister die Anschaffung einer Feuer-
spritze beantragt. Dieser Antrag drohte an dem starren
Konservatismus der tibrigen Mitglieder des Stadtparlaments zu
scheitern. Urn die Opposition von der Notwendigkeit und der
Wichtigkeit der technischen Errungenschaften zu ilberzeugen,
ruft er den Geist der Technik zu Hilfe. Der Geist der Technik
fiihrt nun die erstaunten Mitglieder des Stadtparlaments durch
die verschiedenen Industrien, wie sie besonders hier in
Hannover vertreten sind, und erreicht damit, daB die Mitglieder
des Stadtparlaments von Klein-Mickerse den kulturellen Wert
der Technik schlieBlich anerkennen.
Wenn im SchluBbild sechs richtiggehende Autos (?kleine Hano-
mags") auf die Biihne kamen (gesteuert von aetten, reizenden
Damen), so ist dieses wohl als em n Unikum in der Theater-
geschichte zu bezeichnen.
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Abb. 9. Fest der Tedmik.
Der festlidi gesdimtickte ?Saal der Tedinik".
Abb. 10. Fest der Technik.
Bud aus der Festspiel- Revue in der Kuppelhalle.
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Nadi Beendigung des Festspiels zerstreuten sich die Festteil-
nehmer in die iibrigen herrlich ausgestatteten Raume der Stadt-
halle. Etwa 1500 Teilnehmer nahmen zunachst in der Aus-
stellungshalle, die als ?Saal der Technik" prachtig ausgeschmiickt
war, em n Festessen em. Die iibrigen verteilten sich auf die
versdiiedenen Festramme, von denen jeder einzelne in beson-
derer Eigenart herrlich ausgestattet war, in den ?Justus-von-
Liebig-Saal" (in lauterem Silber, iiberzogen von lachsfarbenem
Transparit mit Beleuchtung durch auBerhalb an den Fenstern
angebrachten Scheinwerfern), in den ?Friedrich-von-Krupp-Saal"
(der ?mit Hilfe der Technik" in einen Feenpalast verwandelt
schien), in den ?Grashof-Saal", den ?Werner-von-Siemens-Saal",
den ?Heinrich-Hertz-Saal", die ?Zeppelin-Promenade", die
?Mensa", die ?Tankstelle" und die ?Pumpstation". Uberall
herrsdite Hochbetrieb, in vier Salen wurde getanzt. Selbstver-
standlich wurde eine Tombola veranstaltet, deren Hauptgewinn
em n ?kleiner Hanomag" war.
Es wird berichtet, daB die letzten Teilnehmer zwischen 7 und
8 Uhr den Heimweg angetreten haben.
Das ?Fest der Technik" hat seinen Zweck voll erfiillt. Es hat
der Offentlidikeit die Technik in ihrer Geschlossenheit und
Bedeutung und als einen Machtfaktor der Kultur und Wirtschaft
vorgefiihrt.
Weihe des Grabdenkmals filr Edmund Heusinger von Waldegg.
Edmund Heusinger von Waldegg war der Vorsitzende
des Hannoverschen Bezirksvereins im Griindungsjahr 1870. Als
Eisenbahnfachmann hat er sich um das Eisenbahnwesen Hanno-
vers sehr verdient gemacht. Er ist der. Konstrukteur der nach
ihm benannten Lokomotivsteuerung und unserer heutigen
D-Zugwagen mit seitlich durchgehendem Gange. AuBerdem ist
er der Begriinder des ?Organ fiir die Fortsdiritte des Eisenbahn-
wesens in tedmischer Beziehung", dessen Leitung er seit seiner
Griindung 1845 bis zu seinem Tode 1886 innehatte.
Am 22. September 1929 konnte der Hannoversche Bezirksverein
auf seinem Grabe auf dem Engesohder Friedhof em n Denkmal
weihen, nachdem er die dazu erforderlichen Mittel teils selbst
beigesteuert, teils von Behorden und Verbanden gestiftet er-
halten hatte.
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An der Feier nahmen eine Tochter sowie mehrere Enkel und
Urenkel Heusingers teil.
Nach der Gedenkrede, die der Verfasser hielt, und in der er das
Leben Heusingers schilderte und seine Verdienste als Ingenieur
eingehend wiirdigte, iibergab der Vorsitzende des Bezirksvereins
Ferdinand Haier das Grabmal an die Familie Heusinger,
Worauf der Enkel Heusingers, Pfarrer Wolfgang Heusinger
von Waldegg im Namen der Familie fiir die Ehrung seines
GroBvaters dankte. Umrahmt wurde die wiirdige Feier durch
Gesangsvortrage des Niedersachsischen Mannerchors.
ArbeitsausschuB ftir Technische Kulturdenkmale.
Angeregt durch Oskar von Miller war im Jahre 1927 durch
Conrad MatschoB eine Bewegung zur Erhaltung Technischer
Kulturdenkmale ins Leben gerufen. Zunachst galt es, festzu-
stellen, was an alten technischen Anlagen noch vorhanden war,
urn dann das Erhaltenswerte unter Schutz zu stellen.
Auch in Hannover hatte man diese Arbeit aufgegriffen, und es
wurde im Jahre 1930 fiir diese Aufgabe em n ArbeitsausschuB
unter dem Vorsitz des Verfassers gebildet. Von groBem Vorteil
war es, daB hied& der ?Deutsche Bund Heimatschutz" und der
?Heimatbund Niedersachsen" zur Mitarbeit gewonnen werden
konnte. Diese Zusammenarbeit erwies sich als auBerordentlich
fruchtbringend; viel wichtiges und schones Material konnte
zusammengetragen werden. Entsprethende Berichte mit ein-
gehenden Beschreibungen und Bildern wurden ausgearbeitet
und an die Zentralstelle eingesandt. Leider sind unsere Unter-
lagen in Hannover den feindlichen By'andbomben zum Opfer
gefallen.
Mehrere bebilderte Aufsatze in dem Jahrbuch des V. d. I.
?Technikgeschichte" sowie in der ?Niedersachsischen Zeitschrift
fiir Industrie und Gewerbe" und Abbildungen in dem von
MatschoB und Lindner herausgegebenen Buthe ?Tech-
nische Kulturdenkmale" zeugen von der im Hannoverschen
Bezirksverein geleisteten Arbeit.
Durdi die Zeitumstande bedingt ist diese Tatigkeit im ?Jahre
1936 zur Ruhe gekommen.
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Hannoverscher Bezirksverein und Technische Hochschule.
Im Juni 1931 feierte die Technisdie Hochschule zu Hannover ihr
100jahriges Bestehen. Bei dem Festakt im Kuppelsaal der Stadt-
halle ilberbrachte Conrad MatschoB die Ghickwiinsche aller
technisch-wissenschaftlicher Vereine Deutschlands, insbesondere
auch des Hannoverschen Bezirksvereins deutscher Ingenieure,
dessen Beziehungen zur Technischen Hochschule seit seiner
GrUndung besonders innig gewesen sind.
Uberblickt man die im Anhang gegebene Zusammenstellung
samtlicher 67 Vorsitzenden, so findet man darunter 17mal den
Namen eines Hochschulprofessors, em n Zeichen dafiir, welchen
Anteil die Technisdie Hochschule von jeher an den Geschicken
und der Entwicklung unseres Bezirksvereins genommen hat.
Wie stark die Befruchtung des Lebens im Bezirksverein
gewesen ist, zeigt die groBe Zahl von Vortragen, zu denen sich
die Professoren der Hochschule immer wieder bereit gefunden
haben. Wenn auch nicht die Quantitat, sondern die Qualitdt das
Entscheidende ist, so sollen an dieser Stelle doch einige Zahlen
genannt werden: so hielt im Laufe der Jahre
Hermann Fischer 130 Vortrage,
Ferdinand Fischer 101 Vortrage,
Moritz R U hlmann 61 Vortrage,
Wilhelm Riehn 29 Vortrage,
Ernst M U 11 e r 27 Vortrage,
Ludwig K 1 e i n 20 Vortrage,
Alwin Nachtw eh 20 Vortrage,
Rudolf SchOttler 14 Vortrage,
Franz Frese 12 Vortrage,
Arthur P r o 11 12 Vortrage.
DaB die Professoren der Hochschule auch stets bereitwilligst
und tatkraftig in den verschiedenen Ausschiissen mitgewirkt
haben, soll an dieser Stelle besonders hervorgehoben werden,
geht auch zum Tell aus den Ausfiihrungen der friiheren
Abschnitte hervor. Die schone Zusammenarbeit zeigte sich auch
in verschiedenen gemeinsam veranstalteten Vortrags- und Fort-
bildungskursen.
Fiir diese treue Mitarbeit gebtihrt der Technischen Hochschule
der besondere Dank des Hannoverschen Bezirksvereins.
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Der 2000. Vortrag.
Am 2. Dezember 1932 wurde der 2 0 0 0. V ortr a g im
Hannoverschen Bezirksverein gehalten. Es ist em n eigentiimlither
Zufall, daB gerade der Verfasser an diesem Abend sprach, und
zwar iiber ?Kurze Geschichte der Orgel (Von der Orgel des
Ktesibios bis zu unserer Stadthallenorgel)". Im AnsthluB daran
sprach Herr Hammer von der hannoversthen Orgelbauanstalt
Furtwangler und Hammer ilber ?Neuzeitlichen Orgelbau".
Ausschfisse.
Wie bereits friiher betont, lag em n nicht unbedeutendes Tatig-
keitsgebiet neben den allgemeinen Vortrags- undSprechabenden
in der Arbeit der Ausschiisse, friiher ?Commissionen" genannt.
Ein Teil dieser Ausschiisse wurde .bereits in den bisherigen
Ausfiihrungen genannt, wenn es auch naturgemaB nicht miiiglich
war, in dieser kurzen Darstellung unserer ?Geschichte" alle
Ausschiisse namentlich zu erwahnen, wohlgemerkt, wenn mir
dieses ilberhaupt moglith ware. Wie bereits erwahnt, wurden
diese Ausschilsse den augenblicklichen Bediirfnissen und An-
forderungen entsprechend gewahlt. Sie stellten ihre Arbeit em,
sobald die ihnen gestellte Aufgabe gelost war, oder sobald ihre
Tatigkeit nicht mehr erforderlich wurde. Nur um em n Bild iiber
diese Ausschiisse zu geben, sei hier gesagt, daB zu Anfang der
dreiBiger Jahre folgende Ausschiisse bestanden:
AusschuB fur Berufsfragen,
PatentausschuB,
AusschuB fiir Krafterzeugung und KraftfluB,
AusschuB f?r Erhaltung technischer Kulturdenkmale,
AusschuB fiir Geschichte der Technik.
Jungingenieure.
Es hatte sich im Laufe der Jahre immer mehr gezeigt, daB es
sehr schwierig war, auch die jiingeren Ingenieure zu den
Arbeiten des V. d. I. heranzuziehen. Nur selten hatte es emn
? Jungingenieur gewagt, bei der Aussprache nach den Vortragen
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das Wort zu ergreifen, ja, die Teilnahme der Jungingenieure
an den Veranstaltungen war verhaltnismaf3ig gering. Es wurde
daher im Jahre 1934 eine ?Arbeitsgemeinschaft fiir Jung-
ingenieure" (Obmann Paul Klip ps t e i n) gebildet, welche die
Aufgabe hatte, diese aus ihrer Abgeschlossenheit heraus in die
Arbeit des V. d. I. hiniiberzufilihren: Diese Arbeitsgemeinschaft
hat ihren Erwartungen voll entsprochen. Es ist ihr gelungen,
nicht nur einen kameradschaftlichen ZusammenschluB zu er-
reichen, sondern auch die einzelnen zu einem freieren Auftreten
zu erziehen: Dieses geschah einmal durch Vortragsveranstal-
tungen mit Aussprache und Sprechabende, dann aber besonders
durch Bildung kleinerer Arbeitsgruppen, die bestimmte Auf-
gaben planmaBig in gemeinsamer Arbeit durchfiihrten, bei-
spielsweise die Herstellung eines Werkstiicks vom ersten Ent-
wurf bis zum Verkauf.
Im Dritten Reich.
Mit dem 1. Januar 1935 wurde der Hannoversche Bezirksverein
wie alle anderen technisch-wissenschaftlichen Vereine in den
Nationalsozialistischen Bund Deutscher Technik (NSBDT) und in
die Reichsgemeinschaft der technisch-wissenschaftlichen Arbeit
(RTA) iiberfiihrt und unterstand damit dem Amt fiir Technik
der NSDAP im Gau Sildhannover-Braunschweig. Damit erhielt
der Hannoversche Bezirksverein viele Aufgaben und Auftrage,
denen er sich nicht .entziehen konnte. Ohne auf nahere Einzel-
heiten einzugehen, muB aber besonders'hervorgehoben Weiden,
daB er es stets verstanden hat, seinen Cliarakter als teChnisch-
wissenschaftlicher Verein zu wahren.
Erwahnt mull allerdingS-.werden,. daB et Mich in dieser Zeit
wieder nicht unerhebliche Summen fiir wohltatige-Zwecke, wie
Ingenieurhilfe, Winterhilfswerk?usw. aus seinen). VermOgen zur
Verfiigung gestellt hat.
Neuaufbau.
Nach dem Zusammenbruch im Jahre 1945 setzten bald Bestre-
bungen em, um den Hannoverschen Bezirksverein aus den
Triirnmern neu erstehen zu lassen.
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Im November 1946 war eine Versammlung unter dem Vorsitz
von Erich Metz eltin einberufen mit dem Zweck, die Neu-
griindung des Hannoverschen Bezirksvereins zu vollziehen.
Diese Versammlung verlief ergebnislos, da eine parteipolitische
starke Opposition eine sachliche Aussprache nicht zustande-
kommen lieB.
Zwar war in dieser Versammlung Erich Metzeltin zum
Vorsitzenden des Hannoverschen Bezirksvereins gewahlt, doch
war vorerst em n Erfolg nicht zu erzielen, da die Opposition ihre
Angriffe in der Offentlichkeit fortsetzte.
Es bedurfte vieler Kleinarbeit, viele Besprechungen mit Stellen
der Besatzungsmacht und mit Beharden Waren erforderlich, um
dem erstrebten Ziele Schritt fiir Schritt naher zu kommen.
Dankbar soil hier der unermUdlichen Tatigkeit der Herren
Ewald Mal 1 e r und Karl Hof fmeister gedacht werden.
Endlich am 12. Februar 1948 wurde in einer Versammlung unter
dem Vorsitz von Ewald M U ller, die den Beethovensaal der
Stadthalle bis auf den letzten Platz fiillte, unter lebhaftem Beif all
der Versammelten die Neugriindung des Hannoverschen Bezirks-
vereins einstimmig beschlossen und die neu aufgestellte Satzung
genehmigt. Zum Vorsitzenden wurde Karl Hof fmeister
gewahlt.
Nun setzte der Wiearaufbau tatkraftig em. In den Versamm-.
lungen wurden gute Vortrage, meistens von maBgebenden
Personlichkeiten ihres Fachgebietes, gehalten, zahlreiche Besich-
tigungen industrieller Werke, die seit der Griindung stets einen
breiten Raum in der Betatigung des Hannoverschen Bezirks-
vereins eingenommen haben, wurden durchgefiihrt. In den Vor-
stand wurden einige altere Mitglieder berufen, unter ihnen Curt
N e u1.3e r (der inzwischen zum Ehrenmitglied des Hannover-
schen Bezirksvereins ernannt wurde), da die Erfahrungen der
Alteren bei manchen Entschliissen von Vorteil sein 'carmen.
Heute zdhlt der Hannoversche Bezirksverein iiber 1100 Mit-
glieder und ist damit einer der groBten des,V. d. I.
Bereits im Jahre 1948 konnte die ?Arbeitsgemeinschaft Deut-
scher Betriebsingenieure" unter dem Vorsitz von Jakob
G r U tzenbach ihre Tatigkeit wieder aufnehmen, die seit
1949 unter dem Vorsitz von Heinz He If t steht.
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Im Jahre 1949 wurde dann die ?Arbeitsgemeinschaft Kraftfahr-
zeugtechnik, Arbeitskreis Hannover" unter dem Vorsitz von
Otto Bode neu ins Leben gerufen, die eine auBerordentlich
lebhafte Tatigkeit entfaltete und im Februar 1951 eine gut
vorbereitete ?Bremsentagung" erfolgreich durchfiihrte.
Da der friihere ?Verein deutscher Heizungsingenieure" seine
Tatigkeit nicht wieder aufnehmen konnte, wurde mit Beginn
des Jahres 1951 eine ?Arbeitsgemeinschaft Heizungs- und
Liiftungstechnik" unter dem Vorsitz von Georg Kopp begriin-
det, dem sich im Juni 1951 em n ?Arbeitskreis der Konstruktions-
ingenieure" unter dem Vorsitz von Rudolf Klingenberg
anschloB.
Bald nach der Neugriindung des Bezirksvereins wurde in Hildes-
heim eine Ortsgruppe gegriindet, die unter der Leitung von
Karl Wampner eine rege Tatigkeit entfaltet hat.
So sind durch die tatkraftige und freudige Mitarbeit aller
Beteiligten die Voraussetzungen gegeben, daB der Hannoversche
Bezirksverein auf dem beschrittenen Wege weiter aufwarts-
steigen wird. Das alte Dichterwort hat sich wieder bewahrheitet:
?Und neues Leben bliiht aus denauinen".
Es ist selbstverstandlich, daB das Streben dahin geht, auch den
friiheren ?Verband technisch-wissenschaftlicher Vereine" wieder
ins Leben zu rufen. Vorarbeiten hierzu sind bereits seit
langerer Zeit im Gange.
Eine engere Zusammenarbeit besteht bereits mit der ?Elektro-
tethnischen Gesellschaft Hannover" sowie mit dem ?Verband
fiir Arbeitsstudien e. V., Bezirksverband Hannover und Bezirks-
verband Hildesheim", der bereits in den dreiBiger Jahren als
selbstandige Korperschaft aus dem friiheren Refa-Kuratorium
hervorgegangen ist. Vom Hannoverschen Bezirksverein wird
gemeinsam mit den beiden genannten Verbanden seit dem
1. Januar 1950 das monatlich erscheinende ?Nachrichtenblatt fur
technisch-wissenschaftliche Vereine" herausgegeben, in welchem
auch Mitteilungen iiber die Veranstaltungen anderer technisch-
wissenschaftlicher Vereine Aufnahme finden.
Mehrere Vortragsabende wurden vom Hannoversthen Bezirks-
verein und der Elektrotechnischen Gesellschaft gemeinsam ver-
anstaltet. Ebenso wurden die Winterfeste gemeinsam gefeiert,
wie es in friiheren Jahren auch haufig der Fall gewesen ist.
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Es 1st zu hoffen, daB der alte ?Verband" demnachst neu er-
stehen wird.
Nun rtistet sich der Hannoversche Bezirksverein, um zum
vierten Male als Gastgeber den V. d. I. mit einer Hauptver-
sammlung in Hannover zu begriiI3en. Mitige audi diese Haupt-
versammlung einen wiirdigen Verlauf nehmen und sich den drei
vorhergehenden in Hannover bedeutungsvoll anschlieBen. Moge
sie auch nach auBen hin Zeugnis ablegen von dem Lebenswillen
und der Lebenskraft des V. d. I. und seiner Bedeutung fiir die
Entwicklung von Technik und Wirtsdiaft unseres deutschen
Vaterlandes.
Die Vorsitzenden des Hannoversdien Bezirksvereins
deutscher Ingenieure.
1870 EdmundHeusingervonWaldegg,Oberingenieur,
gest. 1886.
1871 Hermann Fischer, Zivilingenieur, gest. 1915 als Ge-
heimer Regierungsrat, Professor Dr.-Ing. E. h.
1872 Carl Uhl enhuth, Obermaschinenmeister,
gest. 1910 als Geh. Baurat.
1873 C. Bub e, Fabrikant, gest. 1894.
1874 Carl Uhl enhu t h, Obermaschinenmeister,
gest. 1910 als Geh. Baurat.
1875 Hermann Fischer, Zivilingenieur, gest. 1915 als Ge-
heimer Regierungsrat, Professor Dr.-Ing. E. h.
1876 C. Bube, Fabrikant, gest. 1894.
1877 Fritz Har tmann, Dr. phil., Fabrikant, gest. 1932.
1878 Philipp Hermann R osenkranz, Fabrikant, gest. 1925.
1879 C. Bub e, Fabrikant und Senator, gest. 1894.
1880 Albert Knoev enagel, Fabrikant und Senator,
gest. 1907.
1881 Hermann Fischer, Professor, gest. 1915 als Geheimer
Regierungsrat, Dr.-Ing. E. h._
1882 Bernhard Herhold, Zivilingenieur, gest. 1909.
1883 Wilhelm Riehn, Professor, gest. 1920 als Geheimer
Regierungsrat, Dr.-Ing. E. h.
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1884 August v on Eorries, Regierungsmaschinenmeister,
. gest. 1906 als Geh. Regierungsrat Professor.
1885 Ferdinand Fisc he r, Dr., Redakteur von Dinglers Pol.
Journal,' gest. 1916 als Professor.
1886 Otto T a aks, Regierungsbaumeister, gest. 1924 als Geh.
Baurat Dr.-Ing. E. h.
1887 Albert Frank , Professor, gest. 1909 als Geh. Regie-
rungsrat.
1888 Carl Riechers, Ingenieur, gest. 1929 als Fabrik-
direktor.
1889 Bernhard Her hold, Zivilingenieur, gest. 1909.
1890 Franz Fr es e, Professor, gest. 1932 als Geh. Regierungs-
rat Dr.-Ing. E. h.
1891 George Stelling, Fabrikant, gest. 1932.
1892 Otto T a ak s, Regierungsbaumeister, gest. 1924 als Geh.
Baurat Dr.-Ing. E. h.
1893 Fritz K a e f e r 1 e, Fabrikant, gest. 1910.
1894 Johannes K o r ting, Oberingenieur, jetzt Fabrik-
direktor a. D.
1895 August von B or r ies, Regierungs- und Baurat,
gest. 1906 als Geh. Regierungsrat Professor.
1896 Harry Fr i eder ichs, Ingenieur, gest. 1922 als Fabrik-
direktor.
1897 Rudolf H a.13 1 e r, Fabrikdirektor, gest. 1916.
1898 August Dunsing, Oberingenieur, gest. 1936 als
Direktor a. D.
1899 Ernst Heller, Fabrikdirektor, gest. 1909.
1900 Johannes K or t ing, Oberingenieur, jetzt Fabrik-
direktor a. D.
1901 Karl S chli em a nn, Fabrikant, gest. 1922.
1902 Carl Riechers, Fabrikdirektor, gest. 1929.
1903 Otto T a ak s, Regierungsbaumeister, gest. 1924 als Geh.
? Baurat, Dr.-Ing. E. h.
1904 Ludwig Klein, Professor Dipl.-Ing:, gest. 1945 als Geh.
Regierungsrat, Dr.-Ing. E. h.
1905 Max K no e v ena gel, Fabrikant.
1906 Paul Schroeter, Zivilingenieur, gest. 1928.
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1907 Alwin Nachtw eh, Professor Dr.-Ing., gest. 1939 als
Geh. Regierungsrat. ?,
1908 Anselm Bock, Baudirektor, gest. 1926 als Stadtbaurat
a. D., Senator a. D., Dr.-Ing. E. h.
1909 Gustav ter Meer, Fabrikdirektor, gest, 1950 als D
Ing. E. h.
1910 Alwin Nachtw eh, Professor Dr.-Ing., gest. 1939 als.
Geh. Regierungsrat.
1911 Max Werner, Fabrikdirektor, gest. 1928 als Zivil-
ingenieur.
1912 Rudolf G a i 1 , Patentanwalt, gest. 1951.
1913 Ludwig Klein, Professor Dipl.-Ing., gest. 1945 als Geh.
Regierungsrat, Dr.-Ing. E. h.
1914 Georg Nordmann, Dipl.-Ing., Oberingenieur, jetzt
Zivilingenieur.
1915 Peter Fischer, Zivilingenieur, gest. 1927.
1916 Erich Metz eltin, Baurat, Fabrikdirektor, gest. 1948
als Dr.-Ing. E. h.
1917 Ludwig Hot opp, Geh. Baurat, Professor Dr.-Ing. E. h,
gest. 1934.
1918 Otto Klein, Dipl.-Ing., Fabrikdirektor, jetzt Dr.-Ing. E. h.
1919 Friedrich Wilhelm Hempel, Regierungsbaumeister,
gest. 19 . . als Regierungs- und Baurat, Professor.
1920 Eduard K u x , Dr.-Ing., Fabrikdirektor, gest. 19 . .
1921 Arthur Pr 611, Professor Dr.-Ing.
1922 Curt Zorn, Oberingenieur, Zivilingenieur, gest. 19 . .
1923 Wilhelm Schwa F,z e xi auer, Bergwerksdirektor a. D.
gest. 19
1924 Kurt Neumann, Professor Dr.-Ing.
1925 Albrecht N u B, Regierungsbaumeister a. D., Fabrik-
direktor, gest. 19 . .
1926 Curt Zorn, Oberingenieur, Zivilingenieur, gest. 19 . .
1927 Georg De t tmar , Professor Dr.-Ing. E. h., gest. 1950.
1928 Oskar Thraenhart Oberingenieur, gest. 1933.
1929 Ferdinand Haier, Baurat, Direktor, gest. 1945.
1930 Georg Nordmann, Dipl.-Ing., Zivilingenieur.
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1931-1933 (1. Juli) Franz Kleemann, Dipl.-Ing., Gaswerks-
direktor, gest. 1945.
1933 (1. Juli)-1935 Robert Lippmann, Zivilingenieur.
1936-1945 Walter Arend, Dr.-Ing., Oberingenieur.
1946 Erich Me tze ltin, Dr.-Ing. E. h., Baurat, gest. 1948.
1948-1949 Karl Hof fmeister, Dr.-Ing., Patentanwalt.
seit 1950 Egon Martyr er , Dr.-Ing., Professor.
Die Obmanner
der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Betrlebsingenieure,
Ortsgruppe Hannover.
1920-1922 Albin Mittenzwei, Fabrikdirektor.
1923-1926 (1. April) Carl Schr eibmayr, Dipl.-Ing.
1926 (1. April)-1930 (1. Juli) Theodor Damm, Oberingenieur.
1930 (1. Juli)-1931 Georg Elt en, Dipl.-Ing., Fabrikdirektor.
1932-1933 (1. Juli) Robert Lippmann, Zivilingenieur.
1933 (1. Juli)-1935 Paul Klipp st e in, Oberingenieur.
1236-1945 Wilhelm Meier, DipL-Ing., Baurat.
1948-1949 (1. Juli) Jakob G r u tz enb a ch, Betriebsleiter.
seit 1949 (1. Juli) Heinz He f ft, Dipl.-Ing., Betriebsleiter.
Mitglieder des Hannoverschen Bezirksvereins im Vorstand
des Gesamtvereins (unvollstandig).
Otto Taaks (1849-1924)
1904-1905 stellvertretender Vorsitzender,
1906-1919 Kurator.
Ernst H e 11 e r (1848-1909)
1909 Vorsitzender.
Gustav ter Meer (1860-1950)
1923-1925 stellvertretender Vorsitzender.
50
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Ehrungen durch den Gesamtverein.
Drei Mitglieder unseres Bezirksvereins wurden durch Verleihung
der Grashof-Denkmiinze ausgezeichnet:
1896 August W?hler (1819-1914),
1909 Ernst Korting (1842-1921),
1929 Ludwig Pr andtl (geb. 1875).
Drei Mitglieder wurden zu Ehrenmitgliedern des Gesamtver-
eMs ernannt:
1906 Karl Wilhelm Sudhaus (1827-1915),
1919 Otto T a ak s (1849-1924),
1950 Max Knoevenagel (geb. 1856).
Das aus AnlaI3 seines 75jahrigen Bestehens vom V. .d. I. im
Jahre 1931 geschaffene V. d. I.-Ehrenzeichen wurde im gleichen
Jahre verliehen an
Karl Hartmann (1855-1942),
Max Knoevenagel (geb. 1856).
Die Vorsitzenden des Verbandes technisch-wissenschaftlicher
Vereine zu Hannover.
1904 Ludwig Klein, Professor Dipl.-Ing.
1905 Max Knoevenag e,1 , Fabrikant.
1906 Paul Schroeter, Zivilingenieur.
1907-1910 Otto Taaks, Baurat.
1911-1920 Otto Jordan, Dr. phil., Fabrikdirektor.
1921-1925 Georg Nordmann, Dipl.-Ing., Zivilingenieur.
1926-1930 Gustav Keppeler, Dr. phil., Professor.
1931-1934 (1. April) Rudolf Hase, Dr. phil., Professor.
1934 (ab 1. April) Robert Lippmann, Zivilingenieur.
-51
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Die 81. Hauptversammlung des Vereines Deutscher ingemeure
vom 3L Juli bis 3. August 1951 in der Stadthalle Hannover
umfal3t folgendes Programm:
A. Fachsitzungen:
Kraft ?und Wdrrne, Heizkraftwirtschaft, Heizung und Liiftung, Betriebstechnik, MeStechnik,
Fordertechnik, Arbeitsgestaltung und Arbeitsschutz, techn. VersehrtenfOrsorge, Technik und
Wirtschaft, Baubetrieb, Lebensmitteltechnik.
B. Besichtigungen:
Halbtagig: Hanomag, Eisenwerk WulfeI, Gunther Wagner, Bahlsen, Continental, Hackethal
Nordd. Portland -Zementwerke. Stuhlfabrik Baehre in Springe, Wohlenberg (Drehbanke),
Garvens (Waagen), Benecke (Wachstuch).
Ganztagig: Wasserwerk und Firma Wolff & Co., Walsrode, Kalibergwerk, Kraftwerk Bleckede,
Gewerkschaft Elwerath (01) und Landesinstitut far Bienenforschung Celle, Volkswagenwerk,
Peiner Walzwerk und Salzgitter, Miag Braunschweig.
Approved For Release 200
b, w.
POST KA RT E
An den
Verein Deutscher ingenieure
Geschdftsstelle, Abt. CO
D?sseldorf
Prinz-Georg-StraBe 77
/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2063/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
C. Rahmenprogramm:
Montag abend: Zwangloses Treffen im Hauptbahnhof-Restaurant; Dienstag abend: Be-
gr013ungsabend im Messe-Hauptrestaurant; Mittwoch morgen: Mitgliederversammlung und
Festakt, abends Theatervorstellung ; Donnerstag abend: Abtrynk in der Stadthalle. Auf3erdem
dienstags und donnerstags Spaziergange fill- die Damen und ganztagige Fahrt ans Steinhuder
Meer. Ferner offentlicher Vortrag Ober Filmaufnahmetechnik.
??.1
Wir bitten Sie, Verstandnis daffir zu haben, da l3 wir mit Rficksicht auf die Papierknappheit
unseren Zeitschriften nicht die ausfuhrliche Einladung mit Anmeldepapieren beitugen,
Auf Wunsch steht lhnen diese gem n zur VerfLigung; bitte senden Sie, falls Sie interessiert
sind, die beigefugte Postkarte an uns em.
Die Teilnehmergebuhr betragt
DM 15.? fur VDI-Mitglieder
DM 7.50 fur Alt-, Jung-, stud. und stellenlose Mitglieder
DM 20.? fur Nichtmitglieder
Zur Erleichterung der Bearbeitung bitten wir, f?r jeden einzelnen Teilnehmer Anmelde-
vordrucke bei uns anzufordern.
Verein Deutscher Ingenieure
Geschgftsstelle
, den
Ich mochte an der VDI-Hauptversammlung teilnehmen und bitte urn Ober-
sendung von Einladung an folgende Anschrift:
Name
oder Firma ?
Ort:
StraBe:
Bitte
Stempel
oder
Blockschrifi
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Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A0041092a9ranin-Art Essen
Band 2
D?sseldorf, Juli 1951
Heft 4
Inhalt:
Betrachtungen zur Bauausstellung Hannover 1951 . 109
Entwicklungslinien h5,uslicher Gesundheitstechnik . 111
Heizofen fiir S?mehl. Von H. Tiipke, Belzig . . 116
VDI-Hauptversammlung vom 31. 7. bis 3. 8.1951 . 116
Fertigbauteile fur AbfluBleitungen aus GuBeisen . . 117
Feuerlosch-Einrichtungen zurn AnschluB an die
Wasserleitung. Von P. Dorn, Bad-Soden . . . . 119
Doppelfenster auch inWestdeutschland wirtschaftlich ?
Von Dipl.-Ing. G. Seelmeyer VDI, Berlin . . . . 121
Neue DIN-Vorschrift ?Umbauter Raurn" 122
Hamburger Bauoridnung filr den, Schornsteinbau 122
Schlangen mut Register als Raumheizfhichen. Von
Baurat H. Schilling VDI, Wuppertal-Barmen . . 123
Zentralheizung im WOhnungsbau. Von J. Korting . 126
A4
Verwendungsverbote fiir Nichteisenmetalle . . . . 126
Regelbare ND-Dampfheizung. Von Ing. K. Mack VDI 127
Heizbare Dopp lm ntel- dewanne 128
Klosett-Enthift era it t 129
130
Neue Raumhei
Umlegung p Heiz
Von Dr. . pr r . 131
Norrnung d,... r33
Schlackenscheidekoks fiir Wohnungsheizung Temperaturen und Gradtage Winter 1950/51 : : : 113345
Patentschau 136
?Zeitschrifterischart 137
Biicherschau 141
Tagu_ngen, Wirtschaft, Vereinsnachrichten 144
- u. Warmwasserkosten.
Auf diese Stelle
kommt es
beim Radiator an!
iiberdauert
Generationen
Beim guBeisernen Radiator ist
die Nabe mit Rucksicht auf die starke Be-
anspruchung besonders stabil ausgebildet.
Die richtig dimensionierten Wandstdrken
lessen aufierste Genauigkeit bei der Be-
arbeitung der Dicht-Flachen und Gewinde
zu. Durch den Zusammenbau beliebig vie-
ler Glieder entsteht so em n einwandfreier,
stabiler Heizkorper von grof3ter Prozision
GuBeisen ist korrosionsbestandig, auch an
dieser besonders gefi:ihrdeten Stelle. Es gibt
keinen durchgerosteten GuB-Radiator
HeizgAiliftg...Fichoktichyed For Releme22003/10/16NPIA-RDP80-009.461909411:=10001-6 Juli 1951
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Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
a, a 0 p
a, e a 0 , 0 0,- 0
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0 C'. 0 0
C.' 0 0 0 4 4 ', 0 (.1 - C 0
0 0 0 '00 4 Q, 0 c!,
0 '00 0 0 4 a 0 0 - , " 0 0
0 '0- R?CH2?C6H4OH +
+ R',?CH2?C6H4OH + H20
R?CH2?NH?CH2?R', + 2 C,H2OH?>- R?CH2?C6H4OH +
+ R',?CH2?C6H4OH + NH3
Far die Bestimmung der Reaktionsfahigkeit ergab sich als
zweckmalligste Arbeitsmethode, das Harz mit einem "Ober-
schuB des Reaktionspartners zur Umsetzung zu bringen und
dessen ungebundenen Teil vom Harz mit Wasserdampf wieder
trennen. Es bestand so die Moglichkeit im Destillat der
Wasserdampfdestillation eine genaue analytische Bestimmung
durchfiihren zu konnen4).
Zur Umsetzung mit dem Harz steht in erster Linie Phenol
und Anilin zur Auswahl. Bei beiden Icann man ungefahr in
der gleichen Weise verfahren. Wir geben jedoch der Umsetzung
mit Phenol den Vorzug, da dieses in verschiedenen Konzen-
trationsverhaltnissen dieselben Werte ergibt, wahrend Anilin
nur in ganz bestimmten Konzentrationen konstante Werte ver-
mittelt. AuBerdem ist die analytische Bestimmung des Phenols
genauer, was bei-den zu bestimmenden geringen Mengenunter-
.schieden wichtig ist.
Einwandfreie Werte sind nur dann zu erhalten, wenn man
das zu untersuchende Harz von unumgesetzten Ausgangs-
materialien befreit, was am besten durch mehrmaliges Urn-
fallen aus alkalischer Oder alkoholischer Lasung geschieht.
Dabei gehen allerdings auch die wasserloslichen Zweikern-
verbindungen verloren. Die ermittelten Werte der Phenol-
umsetzung beziehen sich also nur auf den wasserunlaslichen
Harzanteil.
.1 Zusammenstellung bei K. Hultzsch, Chemie der Phenolharze, Springer-
Verlag, 1950, S. 169-170.
Gegensatz hierzu bestimmt A. Wanscheidt, Ind. org. Chem. (russ.)
Bd. 3 (1937) S. 385 die Gewichtszunahme des Harzes.
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Kunststoffe Bd. 41
1951 Heft 6
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H. F. Miiller u. I. Muller, Reaktionslahigkeitzbestirnmung hartbarer Phenolharze
187
Ausfiihrung der Bestimmung
10 g Harz werden in 20-40 cma 2n-Nattonlauge (je nach
Loslichkeit des Harzes) gelost und in 500 cm3 Wasser ein-
gegossen. Unter starkem Riihren setzt man langsam zu der
klaren Losung 2n-Schwefelsaure zu bis em pH-Wert von 6,5
erreicht ist. Dann erwarmt man die Ausfallung unter weiterem
Riihren, wobei sich das Harz zusammpnballt. Man ti:ennt es
von der LOsung, lost nochmals in 2n-Natronlauge und wieder-
holt die Fallung wie beschrieben. Das erkaltete Haiz schlammt
man unter Zerreiben in der Reibschale mit Wasser zu einer
feinen Suspension auf, wobei insgesamt 250 cm3 Wasser zu-
gesetzt werden. Dann bringt man unter starkem Riihren durch
Erwarmen der Suspension das Harz zum Zusammenballen
und trennt es von dem Waschwasser ab. Gegebenenfalls wird
dieser Waschvorgang wiederholt. Das gereinigte Harz pulvert
man und trocknet es fiber Phosphorpentoxyd im Vakuum bei
20?.
1st das Harz nur in Alkohol loslich, so kann es aus alko-
holischer Losung mit Wasser umgefallt werden. Wichtig ist,
dad auch hier das umgefallte Harz mit Wasser gut nach-
gewaschen wird.
Zur Bestimmung der Phenolaufnahme lost man 40 g Phenol
im MeBkolben mit Wasser zu 50 cm3 Losung. Von dieser Losung
pipettiert Man 2 cm3 in em Stehkolbchen (50 cm3 Inhalt) und
ffigt unter Umschiitteln 500 mg Harzsubstanz zu. Dann ver-
sieht man das Kolbchen mit' einem RfickfluBkiihler, bringt die
Substanz auf dem Wasserbad im Phenol zur Losung und setzt
durch den Kiihler 10 cm3 n-Salzsaure zu. Man kocht die Mi-
schung eine halbe Stunde, lal3t abkiihlen, versieht das. Kolb-
chen mit einem Aufsatz fur Wasserdampfdestillation und
spiilt den Rfickflul3kiihler in einen 1-I-MeBkolben mit 100 bis
200 cm3 Wasser aus.
In die Vorlage der Wasserdampfdestillation wird eine Usung
von 1 g Natriumhydroxyd in 50 cm3 Wasser eingeffillt. Dann
destilliert man erschopfend mit Wasserdampf, wobei es zweck-
maBig ist, das Harz, falls es sich wahrend der Destillation zu
einer harten Masse zusammenballt, zwischendurch zu ent-
nehmen, zu pulvern und mit dem Kolbeninhalt in das Destillier-
kOlbchen wieder zurfickzuspiilen.
Der Inhalt der Vorlage wird nach der Destillation schwach
angesauert und in den oben erwahnten 1-1-MeBkolben ein-
gefiillt. Von der auf 1 Liter aufgefiillten Losung entnimmt man
10 cm3 und titriert in bekannter Weise nach Koppeschaar5) mit
n/10-Bromid-Bromat-Losung.
Mit derselben Phenolmenge (2 cm3 Losung) fiihrt man in
gleicher Weise einen Blindversuch durch und nimmt den ge-
fundenen Wert als Bezugswert. Die Phenolaufnahme des
Harzes ist dann gleich der Differenz zwischen den beim Blind-
versuch und bei der Versuchsdurchfiihrung unter Harzzusatz
gefundenen Werten.
Versuchsergebnisse
Die beschriebene Methode wendeten wir auf Harze an, die
wir durch Kondensation von Phenol mit Formaldehyd in An-
wesenheit von Natriumhydroxyd als Kondensationsbeschleu-
niger bei 100? herstellten. Die Harzkochungen wurden jeweils
so lange gefiihrt, bis der ilberwiegende Teil des Harzansatzes
wasserunloslich geworden war. Dann wurde abgekiihlt und
das Harz in diesem Zustand, also undestilliert, verwendet.
Im folgenden geben wir Ergebnisse von Versuchsreihen be-
kannt, in denen das Molverhaltnis der Reaktionskomponenten,
die Kondensationsdauer und die Menge des Reaktions-
beschleunigers variiert war.
Die unter Variation der Formaldehydmengen hergestellten
Harze zeigen bei der Umsetzung mit Phenol deutliche Unter-
schiede. Steigert man den Formaldehydanteil der Ansatze
-fiber das Verhaltnis 1 Mol Phenol : 1 Mol Formaldehyd, so
steigt auch die Phenolaufnahme der Harze betrachtlich an,
die Zahl der reaktiven Gruppen nimmt also zu, Zahlentafel 1.
Vorschrift bei J. Scheibe', Chem. u. Techn. d. ktinstl. Harze, Stuttgart
1943, 'Hiss. Verlagsges. S. 290.
auf 1 Mol Phenol
Kondensations-
Menge d.untersuchtenPhenolaufnahme
zugesetzt
dauer
Harzesin%d.theoret.
mogl. Harzes
je g Harz
2 Mol CI-120
75 min
72%
628 mg
1,5 Mol CH20
84 min
. 70%
580 mg
1,1 Mol CH20
130 min
67%
344 mg
0,75 Mol CH20
180 min
51%
174 mg
Zahlentafel 1 Phenolaufnahme von gereinigten Harzen aus
1 Mol Phenol und verschiedenen Mengen Fcrmaldehyd, in An-
wesenheit von 1% NaOH (bez. auf Phenol) kondensiert
Interessant ist die Feststellung, dad auch bei einer Unter-
bilanz des Formaldehydanteils reaktive Gruppen im Harz
enthalten sind. Dies gilt jedoch nur fiir die alkalische Konden-
sation. Wird sauer kondensiert, z. B. 1 Mol Phenol mit 0,75 Mol
Formaldehyd in Anwesenheit von 0,5% Schwefelsaure, so
erhalt man nach Entfernurig der wasserloslichen Anteile aus
dem Harz eine Phenolaufnahme von nur 14 mg pro g Harz!
Es bestehen also zwischen sauer und alkalisch kondensierten
Novolaken betrachtliche Unterschiede im Aufbau der Harze.
Hierauf weisen auch die von M. Koebner6) ermittelten Vis-
kositatskurven bin.
NaOH in % bez.
auf Phenol
Konden sations-
dauer
Menge d. untersuchten
Harzes in % d. theoret.
mogl. Harzes .
Phenolaufnahme
je g Harz
5 %
1 %
0,2%
101 min .
130 min
210 min
74%
67%
60%
344 mg
344 tog
394 mg
Zahlentafel 2 Phenolaufnahme von gereinigten Harzen aus
1 Mol Phenol und 1,1 Mol Formaldehyd, in Anwesenheit ver-
schiedener Mengen NaOH kondensiert
Die Veranderung der bei den, Harzkochungen zugesetzten
Atznatronmengen bringt keine merkbaren Unterschiede des
Gehalts an reaktiven Gruppeii in den verschiedenen Harzen
mit sich, Zahlentafel 2.
Die erhohte Phenolaufnahme bei Verwendung von 0,2%
Natriumhydroxyd fiihren wir darauf zuriick, dad das Harz
in der Kondensation noch nicht so weit fortgeschritten war.
Denn die Phenolaufnahme sinkt mit fortschreitender Konden-
sation, wie Zahlentafel 3 zeigt.
Kondensationsdauer
Menge d. untersuchten
Harzes in % d. theoret.
mogl. Harzes
Phenolaufnahme
je g Harz
130 min
90 min
67%
42%
344 mg
390 mg
Zahlentafel 3. Phenolaufnahme von gereinigten Harzen aus
1 Mol Phenol, 1,1 Mol Formaldehyd und 1% NaOH, nach ver-
schiedenen Kochzeiten untersucht
Dieses Absinken der ?Phenolwerte im Verlaufe der fort-
schreitenden Kondensation ist darauf zurfickzufiihren, dad sich
die Harzbestandteile, wie schon friiher gezeigt wurde7), wah-
rend der Kondensation unter Ansteigen der MolekillgroBe und
Veranderung ihrer Eigenschaften wandeln, urn schlieBlich
in den unloslichen und unschmelzbaren Zustand iiberzugehen.
Folgerichtig mud dann aber die Zunahme der MolekiilgroBe
der Harzanteile mit einer Abnahme der reaktiven Gruppen
verbunden sem. Um dies zu beweisen, wurde em Phenolresol
durch stufenweise Ausfallung aus alkalischer Losung in Frak-
tionen zerlegt7) und deren Phenolaufnahme bestimmt. Die
gefundenen Werte sind in Zahlentafel 4 aufgefiihrt.
Bei der angewendeten Fraktionierungsmethode fallen die
hochmolekularen Harzbestandteile zuerst aus. Fraktion 1 ist
demnach die Fraktion mit dem hochsten Molekulargewicht.
Sic nimmt am wenigsten Phenol auf. Mit steigendem Mole-
') M. Koebner, Brit. Plastics 19 (1947) S. 348.
") H. Fr. Midler und I. Muller, Kunststoffe Bd. 38 (1948) S. 25.
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
188 EinfluP der Temperatur au/ die LOsungsweirme von Polynieren
Kunststoffe Bd. 41
1951 Heft 6
Fraktion
Nr.
Fallungsbereich
curl 2n-Na0I4 vor
Neutralpunkt
Phenolaufnahme
je g Harz
Methylolgehalt
in %
der Harzfraktion
1
14-12
182 mg
6 %
2
12-10
286 mg
9,5%
3
10? 8
366.mg
12 %
4
8?C
460 mg
15 %
5
6? 4
524 nig
17 %
6
4? 0
562 mg
18,5%
Zahlentafel 4. Phenolaufnahme der Fraktionen eines Resols,
hergestellt aus 1 Mol Phenol, 1,1 Mol Formaldehyd und 1%
NaOH
kulargewicht sinken also tatsLValich die Phenolwerte ab. Da
aber mit fortschreitender Kondensation in erster Linie die
hochmolekularen Harzbestandteile vermehrt werden,muB auch
die Phenolaufnahme des gesamten Harzes absinken, was schon
oben gezeigt wurde.
Da anzunehmen ist, da13 das fraktionierte Resol an reaktiven
Gruppen fast ausschlieBlich Methylolgruppen enthalt, haben
wir in Zahlentafel 4 die Phenolaufnahme in den entsprechenden
Methylolgehalt umgerechnet. Man kommt so. zu Methylol-
werten von 6 bis 18,5%. Der Durchschnittswert samtlicher
Fraktionen betragt 11-12%.
Zur besseren IThersicht ist abschlieBend in Abb. 1 die Ab-
hangigkeit der Phenolaufnahme der Fraktionen vom Fallungs-
bereich und Molekulargewicht dargestellt.
Zusammenfassung
Die mit Hilfe der beschriebenen Methode zur Bestimmung
der Reaktionsfahigkeit hartbarer Phenolharze gewonnenen
Erkenntnisse lassen sich folgendermaBen zusammenfassen :
0
16
_.....___?.
er
_
? /
Mot-
&Nicht ?
?
/
Phenolaufnahme
_
I 1
.
I
1K. '192.1j
12 8 4
Failungsbereich 41 cm 2n-Na01/
600
0
Abb. 1. Darstellung der Abhangigkeit der Phenolaufnahme
aus alkalischer Losung gefallter Resolfraktionen vom Fallungs-
Vereich und Molekulargewicht
Bei alkalisch kondensierten Phenolharzen (untersucht wurde
vorlaufig nur Natriumhydroxyd als Reaktionsbeschleuniger)
wird die Zahl der im Harz enthaltenen rea,ktiven Gruppen in
erster Linie vom Verhaltnis Phenol : Formaldehyd bestimmt.
Die Menge des verwendeten Natriumhydroxyds ist dagegen
ohne EinfluB.
Bei saurer Kondensation im Sinne der technischen Novolak-
herstellung sind praktisch im Harz keine reaktionsfahigen
Gruppen enthalten.
Mit fortschreitender Kondensation nimmt die Umsetzungs-
fahigkeit der Resole ab.
Bei den das Harz bildenden Korpern verschiedenen Mole-
kulargewichts hangen Molekulargewicht und Reaktionsfahig-
keit eng zusammen. Mit steigendem Molekulargewicht nimmt
die Reaktionsfahigkeit ab. (192)
EinfluB der Temperatur auf die Losungswarme von Polymeren
Referiert nach : Ss. M. Lipatow u. Ss. I. Nlejersson, Colloid J. Bd. 12 (1950) S. 122/130.
Dem EinfluB der Natur eines Losungsmittels auf die Eigen-
schaften der Losung von Polymeren ist wenig Beachtung
geschenkt worden. Die thermo-chemischen Zusammenhange
werden am Mechanismus der Wechselwirkungen zwischen
Nitrozellulose und verschiedenen. Fliissigkeiten im Tern-
peraturbereich von 15-90? untersucht. Zur Anwendung
gelangen. niedrigsiedende Losungsmittel: Azeton, Athyl-
azetat, Butylazetat, Methanol, sowie hochsiedende Losungs-
mittel: Dibutylphthalat und Trikresylphosphat als Weich-
macher. Die Losungswarmetonung der Nitrozellulose sinkt
mit steigender Temperatur, urn einem konstanten Wert
zuzustreben. Unterhalb einer f tir das Losungsmittel be-
stimmten kritischen Temperatur lost sich die Nitrozellulose
in den genannten niedrigsiedenden Losungsmitteln mit der
gleichen Warmetonung. Bei Temperaturen, die unmittelbar
riber den kritischen liegen, erfolgt ein. rascher Abfall der
Losungswarmetonimg. Bei weiterer Temperaturerhohung wird
nach Erreichen einer zweiten kritischen Temperatur die
Losungswarmetonung von der Temperatur unabhangig und
fiir alle Losungsmittel gleich groB. Bei Temperaturen, die
hOher als ? die kritischen sind, haben die Losungen gleiche
Viskositaten und normale Viskositatstemperaturkoeffizienten.
Dies deutet auf Bildung editor makromolekularer Losungen.
Die Warmetonung der Wechselwirkung zwischen Nitro-
zellulose und gelatinierenden Weichmachern wachst mit
steigender Temperatur, urn einen konstanten Wert anzu-
streben. Beim tberschreiten einer kritischen Temperatur wird
auch hier die Warmetonung temperaturunabhangig und es
entstehen echte makromolekulare Losungen. Die niedrig-
siedenden Losungsmittel treten. in Wechselwirkung mit den
polaren Gruppen der Nitrozellulose schon bei niedrigen Tem-
peraturen und schirmen sie vollstandig ab. Bei Erhohung der
Temperatur werden die zwischenmolekularen Bindungen an
nicht solvatisierten Kettengruppen zerstort. Die gelatinieren-
den Weichmacher wirken bei niedrigen Temperaturen auf die
Gruppen, die von Azeton, Athyl- und Butylazetat nicht sol-
vatisiert werden, und auf einige polare Gruppen em. Es
konnten Mischungen von Losungsmitteln und Weichmachern
gefunden werden, in denen die Losungswarmetonung fiir
Nitrozellulose temperaturunabhangig wird, was auf den ver-
schiedenen molekularen Wirkungsmechanismus zwischen Nitro-
zellulose und Losungsmittel bzw. Weichmacher deutet. Es
konnte gezeigt werden, daf3 sich die Wechselwirkungen
zwischen Nitrozellulose und dem nicht gelatinierenden Weich-
macher Rizinusol in einer geringen Warmeentwicklung auBert,
deren Vorhandensein darauf hindeutet, daf3 das Rizinusol
sich energetisch mit den Makromolekiilen der Nitrozellulose
verbindet und so die Energie der zwischenmolekularenWechsel-
wirkung schwacht. Der Effekt ist aber im Vergleich mit den
gelatinierenden Weichmabhern sehr gering. (4514) Z
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Kunststoffe Bd. 41 Kunststog-Kongre/3 Turin 1950
1951 Heft 6
189
Kunststoff-KongreB Turin 1950
Die II. Internationale Ausstellung zur Forderung des west-
lichen Handelsverkehrs, die vom 30. 9. bis 19. 10. 1950 in
Turin stattfand, brachte neben einer Schau landwirtschaft-
licher Maschinen vor 'allem auch eine recht eindringliche und
groBer angelegte Ausstellung von Kuns4-stoffen. Die in dem
sehr modern und weitlaufig angelegten Ausstellungsgelande
untergebrachte Kunststoff-Schau war von insgesamt 98 Fir-
men, von denen 69 italienischer Herkunft und 29 auslandische
Unternehmungen waren, beschickt. Von den auslandischen
Ausstellern rangierte Amerika mit 9 Firmen an erster SteIle,
dann folgte England, das durch 8 Firmen vertreten war,
wahrend aus Frankreich lediglich 2 Aussteller die Messe be-
schickt batten. Von weiteren ausstellenden Staaten verdienen
noch Kanada und die Schweiz hervorgehoben zu werden,
wahrend von Deutschland kein Vertreter ausgestellt hatte.
Die einzelnen Aussteller konnten in drei groBe Gruppen
eingeteilt werden: Kunststoff-Erzeuger, Kunststoff-Verar-
beiter und Zubringer-Firmen.
Von italienischer Seite verdienen von den Erzeugern beson-
ders hervorgehoben zu werden: Montecatini, Saint Gobain und
Ciba. ? Montecatini zeigte in einem sehr groBziigig angelegten
Stand eine groBe Auswahl vorwiegend thermoplastischer
Kunststoffe, wahrend Saint Gobain vor alien Dingen die Sili-
cone als Vertreter der Dow Corning Comp. zur Schau stellte.
Durch die Ciba wurden in erster Linie die neuen auf Ath-
oxylinharz-Basis aufgebauten ?Araldit"-Klebstoffe mit einigen
instruktiven praktischen Anwendungsbeispielen sowie die
?Melocol"-Marken (Melamin- und Harnstoff-Harze) in ihrer
Anwendung fiir die Lack- und Leim-Industrie gezeigt. AuBer-
dem wurden von der gleichen Firma Propagandaschriften fiir
den von der Aero Research Ltd. entwickelten ?Redux-Leim"
vertei It.
Von den auslandischen Kunststoff-Erzeugern seien beson-
ders erwahnt die Dow Chemical, Firestone; Tennessee Eastman
Corp., und De La Rue. In den Vordergrund gestellt wurden
hierbei Polyathylen, PVC-Folien, Polystyrol und Leichtstoffe
auf Harnstoffharz-Grundlage.
Einen wesentlich groBeren Umfang als die Erzeuger-Firmen
nahmen die Stande der Kunststogverarbeiter em. Hier ver-
dienen wieder die Firmen Flexa, Mailand; Laminati Plastici,
Mailand; S.I.D.A., Mailand; L.M.P. (Lavorazione Materie
Plastiche), Turin, besonders genannt zu werden.
Die verschiedensten Anwendungsformen von PVC-Folie,
Polystyrol in seinen vielfaltigen Verarbeitungsmoglichkeiten
sowie Zellulose-Derivate traten besonders in den Vordergrund.
Einen beachtlichen Ausstellungsstand hatte die Firma Ponte
Lambro, Mailand, besetzt, die durch Verteilung gefarbter
Kunststoff-Folien stark Propaganda machte. Auslandische
Vertreter waren auf dem Verarbeitungssektor naturgemaB?nur
in geringem MaBe vorzufinden.
In maschinentechnischer Hinsicht zeigten 11 Firmen, teils
italienischer, teils auslandischer Herkunft, die letzten Entwick-
lungen, wobei neben einer automatischen SchweiBmaschine
der Firma Singer, die vor allem fin die Folien-Verarbeitung
von PVC und Polyathylen wichtig ist, Strangpressen und
groBere hydraulische SpritzguBmaschinen ausgestellt waren.
Die Firma Fimsai, Mailand, stellte als letzte Entwicklung einen
SpritzguB-Automaten mit 1000 g SchuBleistung zur Schau.
Zusarnmenfassend entstand der Eindruck, daB vor allem
auch die italienischen Kunststoff-Verarbeiter-Firmen in der
Art der Aufmachung und Herstellung der Fertigartikel durch
die amerikanische Kunststoff-Entwiclgung beeinfluBt sind und
sich an sie stark anlehnen.
Interessant waren auBerdem eine Reihe von Standen, die fiir
die technischen Zeitschriften warben. Erfreulicherweise waren
auf diesem Sektor auch deutsche Zeitschriften, wie z. B. die
Zeitschrift ?Kunststoffe" vertreten.
Wahrend der Turiner Messe fand auBerdem in der Zeit vom
9. bis 13. Oktober em n Internationaler Kunststoll-Kongreg statt,
zu dem von dem Direktor des Chemischen Institutes, Turin,
Prof. Nasini, eingeladen worden war. Das Leitthema dieses
Kongresses lautete : ?Kunststoff-Priifmethoden" und war in
einen, wissenschaftlichen und technischen Teil gegliedert.
Insgesamt diirften zu dem KongreB etwa 100 Teilnehmer er-
schienen sein, von denen rd. 30% der Gaste aus dem Auslande
waren. Neben Italien waren folgende Nationen vertreten:
Belgien, Deutschland, England, Frankreich, Holland, Israel,
Schweiz und USA, die samtlich in Kurzreferaten Beitrage zu
dem wissenschaftlichen Teil des Kongresses leisteten.
Prof. Melville,. England, referierte ausfiihrlich iiber den
Abbau von hochmolekularen Verbindungen und machte auBer-
dem einige Ausfiihrungen zu den Fragen der Mischpolymeri-
sation. Das Thema des Vortrages von Prof. Dubois, Frank-
reich, lautete : ?Auswahl und Begrenzung von Versuchen an
Schichtmaterialien".
Aus Holland referierte Dr. Staverman, der Leiter der wissen-
schaftlichen Abteilung des Kunststoff-Institutes Delft, iiber
die Molekulargewichtsbestimmungen von Hochpolymeren,
wahrend der Kuhn-Schuler Prof. Katschalsky (Israel) iiber reale
Losungen von Polyelektrolyten und mechanisch-chemische
Systeme berichtete. Prof. W. Kuhn, Basel, sprach iiber Rela-
xationszeitspektren hochelastischer Stoffe sowie muskelahn-
liche Kontraktion und Dehnung von Netzwerken hochpoly-
merer Stoffe. Dir. Dr. Frey, Basel, legte einige neue Gesichts-
punkte fin die Herstellung und Gestaltung von Priifkorpern
f?r mechanische Materialpriifungen dar. Der Mark-Schiller
Mesrobian, New York, erorterte Alterungsversuche an Gummi
durch Messung der Dehnungsrelaxation sowie die Struktur
und das mechanische Verhalten von plastiziertem Polyvinyl-
chlorid. Prof. Staudinger, Freiburg, sprach iiber Methoden der
Konstitutionsaufklarung makromolekularer Stoffe; wahrend
Dr. K. Wolf, Ludwigshafen, einigeAusfiihrungen zu dem Thema
iiber dielektrische Messungen zur Bestimmung der inneren
Beweglichkeit hochmolekularer Substanzen machte. Weiterhin
erorterte Dr. Wolf die physikalischen Eigenschaften linearer
Polyester, die Moglichkeit der Anwendung dielektrischer
Messungen bei der Weichmachung hochmolekularer Sub-
stanzen und legte schlieBlich einige Analog en beim plastisch-
elastischen und elektrischen Verhalten hochpolymerer Stoffe
dar. Von den zahlreichen Beitragen der italienischen Schule
verdienen vor alien Dingen die Ausfiihrungen von Prof.
Nasini, Turin, iiber Untersuchungen an mpnomolekularen
Filmen hochpolymerer Stoffe hervorgehoben zu werden sowie
die Referate von Herrn Prof. Natta, Mailand, iiber ?Verteilung
der Reaktionsprodukte in nebeneinander verlaufenden Ketten-
reaktionen" bzw. ?Vber die Verwendung des Ultraschalls zur
Ermittlung der Struktur von Hochpolymeren".
Prof. Milone, Turin, sprach iiber die Beziehungen zwischen
dem elektrischen Moment und dem Molekulargewicht von
Hochpolymeren bzw. iiber Beziehungen zwischen dem Ab-
sorptionsspektrum im Ultraviolett und dem Molekulargewicht
von Hochpolymeren.
Eine kleine mit dem KongreB verbundene Schrifttumsschau
brachte die wesentlichen Neuerscheinungen auf dem Kunst-
stoff-Gebiet und war von deutscher Seite gut beschickt.
Der Empfang und die Aufnahme der auslandischen Teil-
nehmer einschlieBlich der deutschen Gaste waren herzlich,
und es sei den verantwortlichen Leitern sowohl des Kunststoff-
Kongresses als auch der Kunststoff-Ausstellung an dieser
Stelle nochmals fin den freundlichen Empfang und die stete
Hilfsbereitschaft gedankt.
s (4609) A. Hochtlen
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190 Siebenter nordischer Chemiekongre,3 Runststoffe I3d. 41
1951 Heft 6
Siebenter nordischer ChemiekongreB
tber die Grundlage der Emulsionspolymerisation hielt in
einer Sond'ersitzung der Tagung nordischer Chemiker in Hel-
singfors der zu einem langeren Besuch Finnlands eingeladene
amerikanische Professor I. M. Kolthofi von der Minnesota
Universitat in Minneapolis einen zusammenfassenden Vortrag.
Der Prasident des Kongresses, der finnische Nobelpreis-
trager A. I. Virtanen sprach iiber seine neuesten Forschungen,
die er iiber die Synthese von Proteinen angestellt hat. Virtanen
ist auf dem Gebiete der landwirtschaftlichen Chemie seit Ian-
ger Zeit besonders erfolgreich tatig, und dementsprechend hat
er in den Kreis seiner Untersuchungen pflanzliche Proteine
einbezogen und zwar das Zein ails der Gruppe der Prolamine.
Man kennt seit langem die durch Enzyme bewirkte Hydrolyse
von Proteinen. Es gelang Virtanen, die Versuchsbedingungen der
Hydrolyse so zu lenken, daB die Zerfallgeschwindigkeit kleiner
ist als die Bildungsgeschwindigkeit neuer und zwar wesent-
lich langerer Ketten aus den Bruchstacken des Zerfalls. Die
Reaktion entspricht der Formulierung :
R2 R3
H2N?C? CO ?NH ?C ? CO ?NH?C? CO ?NH . . .
HOOC?C?NH? CO ?C?NH? CO ?C?NH? CO . . .
Rx Rv Rz
hat. Ferner sprach er fiber Verbindungen des Azetylens mit
einwertigem Kupfer und deren katalytischen EinfluB auf die
Polymerisation von Azetylen und die Vinylierungsreaktionen.
Da man die verschiedensten Kunststofflacke als Korrosions-
schicht verwendet, verdient auch der Vortrag, den der vor
kurzem aus Graz an die Technische Hochschule in Finnland
berufene Professor H. H. Grubitsch iiber den Mechanismus der
Korrosion hielt, besonderes Interesse. Seine Untersuchungen
weisen darauf hin, daB die Korrosion des Eisens in .waBrigen
Elektrolytlosungen nicht als em rein elektrochemischer Vor-
gang zu betrachten ist. Fiir den Depolarisationsvorgang ist
vielmehr nor em kleiner Bruchteil der kathodischen Flache
wirksam; die Gesamtkorrosion betragt aber em Vielfaches des
elektrochemisch gemessenen Korrosionsanteils. Wahrschein-
lich ist die direkte Reaktion von gelostem Sauerstoff mit ober-
flachenaktiven Stellen der Eisenoberflache maBgebend.
'Mier die Wechselwirkung zwischen Pigmenten-Leinol sprach
Civ. Ing. .Per-Ake Wallgren von der Technischen Hochschule in
R1
R2 R3
H2N -C - CO NH -C - CO ?NH ? C ? CO ?NH . . .
CO ?C?NH? CO ?C?NH? CO . .
R,
HOOC?C? NH
Rx
Synthese von Proteinen
'Ober die evtl. praktische Bedeutung dieser Versuche lal3t
sich heute noch nichts sagen, aber dieser erste Aufbau
lan-
gerer Polypeptidketten, als die Natur sie kennt, ist hochst be-
merkenswert. V eikko Nurmikko berichtete iiber die Einwir-
kung von Glyzinpeptiden auf das Wachstum von Mikro-
organismen. Phil. mag. Jorma Miettinen vom Biochemischen
Institut Helsinki berichtete iiber papierchromatographische
Untersuchungen iiber Proteinsynthesen mit Hefe. Phil. lie.
Birger Drake von der Universitat Uppsala berichtete iiber
automatische Registrierungsmethoden der Absorptionsanaly-
sen von EiweiB, Peptiden und Aminosauren. Dipl.-Ing. Heikki
Kerkkonen vom Biochemischen Institut Helsinki trug iiber
Versuche zur Ausfallung von Polypeptiden mit Hilfe von Tri-
chloressigsaure vor. Der finnische Professor Enkvist, der z. Z.
als Gast im schwedischen Holzforschungsinstitut arbeitet, be-
richtete iiber seine umfangreichen Versuche iiber Sulfat-
kochung und in Sonderheit iiber Schwefellignin und Ligno-
sulfonsaure, die er zum Teil gemeinsam mit Phil. lie. Gunhild
A ulin-Erdtman vorgenommen hat. Dr. Gunnar Blomqvist von
der finnischen Zellulosefabrik Wartsila in Aanekoski berich-
tete iiber die Bestimmung des Zuckerverlustes bei der Zellu-
losekochung und Doc. Charley Gusta f sson vom Zentrallabo-
ratorium der Zelluloseindustrie in Plelsingfors iiber die Atha-
nolyse von Birkenholz. Aus der staatlichen teehnischen For-
schungsanstalt in Helsingfors berichtete Prof. 011i Ant- Vuorinen
iiber den umstrittenen Karboxylgehalt der Zellulose. Der
Direktor des Organisch-chemischen Instituts der T.H. in Stock-
holm, Professor Holger Erdtman, einer der Pioniere auf dem Ge-
biete der Ligninforschung, berichtete iiber seine Untersuchun-
gen betreffend die Struktur der Phenolhuminsaure und ihre
Bildungsweise. An zahlreichen Modellsubstanzen hat er seine
Strukturformeln kontrolliert. Einer seiner Mitarbeiter, Tekn.
lie. BengtLeopold berichtete .iiber seine Synthese von Modellsub-
stanzen mit Lignincharakter. Phil. mag. T. Smedslund, Helsing-
fors, sprach iiber Versuche, Dimethylsulfoxyde als Losungsmit-
tel f fir Azetylen zu verwenden. Vber Methoden der genauen Be-
stimmung von Azetylen und Monoazetylene sprach Phil. lie.
Ragnar V estin, der gemeinsam mit Elisabeth Ralf im schwedi-
schen Gummiforschungslaboratorium Versuche vorgenommen
Gothenburg. Seine vorgetragenen neuen Gesichtspunkte sind
auch bezaglich der Wechselwirkung von Pigmenten mit syn-
thetischen Schutzschichten interessant. -Mier kinetische Unter-
suchungen der Reaktion zwischen Athylenoxyden mid Am-
moniak sprach Phil. mag. Stig Andersson von der Universitat
Lund und iiber die kinetische Untersuchung der Reaktion
zwischen Aminen und Propylenoxyden Phil. mag. Jan Hansson
von der gleichen Universitat. 'Ober die Geschwindigkeit der
Alkoholyse von Azetalen, die fiir die Synthese von Azetalen
entscheidend ist, sprach Phil. mag. J. I. Jansson von der Aka-
demie Abo. -Ober die Filmbildung mit Hilfe von Abietinsaure
und einer groBen Zahl ihrer Derivate, wie auch Isodextropimar-
saure und Abietinsauren sprach Dipl.-Ing. Henrik Bruun von
der Universitat Abo. 'Ober die Feinstruktur von Baumwollfiber
und gereinigter Holzfaser sprach Civ. Ing. Leif Jorgensen
von der schwedischen Zellulose-Firma Billerud A.B. Phil. lic.
Bengt R 4nby von der Universitat Uppsala sprach iiber kolloid-
chemische Untersuchungsmethoden, die er zum Studium der
Zellulosemizellen angewandt hat. In Sonderheit hat er die Ein-
lagerung der Mizellen in den Zellwanden studiert und die ver-
schiedenen Methoden zu deren Isolierung untersucht,wie saure
Hydrolyse, Schwellung, alkalische Oxydation und Einwirkung
von Enzymen.
Insgesamt wurden wahrend des Kongresses etwa hundert
Vortrage gehalten, aus denen vorstehend referierte ausgewahlt
seien, da sie fiir die Leser dieser Zeitschrift von Interesse
sein dilrften.
Verbunden mit dem KongreB war eine Ausstellung neuer
chemischer mid technischer Apparate, unter denen eine in
Finnland von der Firma Oy Helvar in Sockenbacka hergestellte
SchweiBmaschine fiir Thermoplaste allgemeines Interesse er-
weckte.
AbschlieBend fanden eine Reihe von Exkursionen statt, ins-
besondere in Fabriken der in Finnland hochentwickelten Zellu-
loseindustrie.
Kurze Zeit darnach beging die finnische Kunststoffvereini-
gung ?Finska Plastforeningen" das Jubilaum ihres zehn-
j ahrigen Bestehens. Sie besteht derzeit aus dreiBig ordentlichen
und dreizehn fordernden Mitgliedern. (4585) R. Lepsius.
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Kunststoffe Bd. 41
1951 Heft 6
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The British Plastics Federation
191
The British Plastics Federation
Bei der vergleichsweise noch jungen Organisation der
Kunststoff-Industrie in der Bundesrepublik dtirfte die
Darstellung paralleler Institutionen anderer Lander von
Interesse sein. Im nachstehenden werden Geschichte,
Aufgaben und Funktionen der British Plastics Federation
geschilderti).
Die British Plastics Federation (BPF), 47-48 Piccadilly,
London, W. 1, stellt die offiziell anerkannte Wirtschafts-
Vereinigung der englischen Kunststoff-Industrie dar. Sie wurde
1933 mit dem.Ziel gegriindet, die Zusammenarbeit der Betriebe
zu fordern. Sie vertritt ebenso die Belange der Branche gegen-
tiber den Regierungsstellen, wie sie die Verbindung der ein-
zelnen Sparten untereinander und mit den Behorden fordert.
Sie unterstiitzt Forschung und Fortschritt und vermittelt
deren Ergebnisse an ihre Mitglieds-Firmen, denen sie auch
mit alien einschlagigen Auskiinften zur Verfitgung steht. Die
BPF befaBt sich nicht mit Lohnfragen.
Organisation
Die BPF wird durch ihren General Manager juristisch ver-
treten und durch einen Rat gefiihrt, dessen Mitglieder aus dem
Vorstand der einzelnen Fachgemeinschaften gewahlt werden.
Der yorsitzende des Rates ist zugleich Vorsitzender der BPF.
General Manager ist derzeit Dr. W. E. de B. Diamond, Chairman
P. A. Delafield.
Die Vereinigung gliedert sich in 6 Hauptgruppen :
1. Hersteller von Harzen, PreB- und Spritzmassen, PVC-
Mischungen, Platten und Folien.
2. PreB- und SpritzguBbetriebe.
3. Hersteller von Schicht- und Faserstoffen.
4. Verarbeiter von Hart- und Weich-PVC und von Schicht-
stoffen.
5. Technische Gruppe (Formen- und Maschinenbau).
6. Rohstofflieferer (Vorprodukte, Chemikalien, Ffillstoffe).
Mitgliedschaft
Diese steht alien im Britischen Empire gelegenen Firmen
offen, welche Kunststoffe, Kunststoff-Rohstoffe oder Ein-
richtungsgegenstande fiir die Kunststoff-Industrie herstellen
oder verkaufen. Die BPF umfaBt sechs Hauptgruppen, in
denen sich wiederum eine Anzahl von Unterabteilungen be-
finden. Die einzelnen Gruppen erfreuen sich unter ihrem
jeweiligen Vorstand weitgehender Selbstandigkeit. Sie ent-
scheiden tiber die Aufnahme von Mitgliedern, die erst iiber die
Zugehorigkeit bei der zustandigen Fachgruppe zu BPF-Mit-
gliedern werden. Der Beitrag setzt sich aus einer Grundgebtihr,
sowie Einzelbeitragen fiir die Fachgruppen zusammen.
Leispungen
Die BPF nimmt in erster Linie die Interessen der Kunst-
stoff-Industrie gegentiber den Behorden wahr und vertritt die
Einhaltung angemessener Richtlinien. Die fur die Forderung
maBgebliche Regierungsstelle ist der Board of Trade, aber
auch das Directorate of Housing Fitments 'und die Machinery
Division of the Ministry of Supply sind an der Entwicklung
der Kunststoff-Industrie lebhaft interessiert. Die BPF stellt
die Plattform fiir die Festlegung und die Verbreitung der
Meinungen ihrer Mitglieder innerhalb der Fachgruppen und
Unterabteilungen dar und besorgt den Verkehr und die In-
formation unter diesen.
.) An Hand der Broschtire ?The British Plastics Federation, its history,
purpose and function" vgl.: Da s Kunststoffeninstituut in Delft, Kunststoffe
Bd. 40 (1950) S. 350.
Abstracts
Die BPF unterhalt einen sorgfaltig geleiteten Dokumen-
tations-Dienst und versendet an ihre Mitglieder kostenlos die
monatlich erscheinenden ?Abstracts", welche die derzeit urn-
fassendste Referatensammlung aus der laufenden technischen,
wirtschaftlichen und Patentliteratur aus aller Welt darstellt.
Informationsdienst
Der Informationsdienst der BPF erteilt bereitwillig alien
Interessenten kostenlose Auskunft tiber Bezugsquellen von
Material, Erzeugnissen und maschinellen Hilfsmitteln, aber
auch tiber gesetzliche Bestimmungen und steht in alien die
Kunststoff-Industrie betreffenden Fragen zur Verfiigung.
Anfragen tiber Bezugsquellen und nach Erzeugnissen werden
an Mitgliedsfirmen verwiesen, oder diesen zur Bearbeitung
zugeleitet.
Mitteilungen
Den Mitgliedern geht em monatliches Mitteilungsblatt zu,
das tiber Zusammenktinfte der Arbeitsgemeinschaften, gesetz-
liche Bekanntmachungen und andere einschlagige interessie-
rende Angelegenheiten informiert.
Technischer Dienst
Sowohl der Technische HauptausschuB, wie die technischen
Gruppen-Kommissionen fiihren Untersuchungen durch, deren
Ergebnisse alien Mitgliedern zur Verftigung stehen. Die BPF
bereitet zusammen mit der British Standards Institution, deren
Mitglied sie ist, Pritfvorschriften und Normblatter filr Kunst-
stoffe und -Erzeugnisse vor. Sie handhabt zugleich zusammen
mit der genannten Institution die Einrichtung und *Ober-
wachung in der Ftihrung von Firmen- und Priifzeichen fiir
Materialien und Erzeugnisse, welche die Einhaltung fest-
gelegter Giitebedingungen gewahrleisten.
Steuer- und Tarifwesen
Als Wirtschaftsverband ihrer Industrie ist die BPF an der
Teilnahme itber Beratungen zu Steuer- und Zollfragen, bei
der Ausarbeitung von Verkehrstarifen, an Fragen der Statistik,
an der Import- und Exportpolitik, sowie am Ausstellungs- und
Messewesen interessiert und befaBt. Sie halt weiterhin die
Verbindung zu den anderen Industrie-Verbanden und Handels-
Organisationen des Empire aufrecht.
Publizitat
? Der technischen, aufklarenden und propagandistischen
Publizitat wird aufmerksame Beachtung geschenkt. EM be-,
sonders far das Pressewesen ausgerichteter Mitarbeiterstab
besorgt und iiberarbeitet einschlagige Veroffentlichungen, so
daB eine korrekte und ausgeglichene Berichterstattung ge-
wahrleistet wird. (4608) E. Escales
Neuartiger Gartenstuhl mit PVC-Bezug.
Referiert nach : Plastics (London) Bd. 16 (Mai 1951), S. 143
Die ineinander tibergehenden Sitzflachen und Rticklehnen
bestehen aus quergespannten, galvanisierten. Metalldraht-
Rundfedern, die mit stranggepresstem PVC-Schlauch be-
zogen sind. Da die Federn in an den Rahmen befestigten,
ebenfalls mit PVC bezogenen Laschen mit osen eingehakt
werden, ist der PVC-Schlauch der Federn keinem Zug aus-
gesetzt, ergibt elne bequeme Sitzflache und schtitzt die
Federn vor Feuchtigkeit. 900 dieser von Ernest Raven Ltd.,
22 Union Road, Clapham, London, S. W. 4, entworfenen
und hergestellten StUhle, fiir die runci 10 km Schlauch be-
notigt werden, sind fiir das ?Festival of Britain" in Auf-
trag gegeben. (4637) D.
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192 H. J . Schenck u. H. Puell, Verfahren zur quantitativen Chloybestimmung in Polyvinylchloyid
Kunststoffe Bd. 41
1951 Heft 6
Einfaches Verfahren zur quantitativen Chlorbestimmung
in Polyvinylchloricr)
Von Dr. Hans-Joachim Schenck und Heinz Puell, Berlin-Gartenfeld
Es wird em n em/ aches Verfahren zur Chlorbestimmung in Polyvinyichlorid mitgeteilt und als Normverfahren
zur Dishussion gestellt. Uber die Fluorbestimmung, die in Einzeltillen Schwierigkeiten bereitet, soil ge-
sondert berichtet werden.
Einfiihrung
Das bekannte, allgemein anwendbare und sehr genaue, aber
auch einen gewissen Aufwand an Gerat und Zeit erfordernde
Verfahren zur Chlorbestimmung nach Carius ist nach den
VDCh-Richtlinien 22? 01 u. 22-02 zur Chlorbestimmung in
Polyvinylchlorid vorgeschrieben: Hierbei wird die Substanz
im Einschmelzrohr mit Salpetersaure aufgeschlossen und die
gebildeten Chlorionen werden als Chlorsilber gefallt. Vor
einiger Zeit gab K. Stoeckheyt1) in dieser Zeitschrift eine -Ober-
sicht iiber die verschiedenen Versuche, die man seit der Ein-
fiihrung des Polyvinylchlorids gemacht hat, urn em einfacher
und schneller auszufiihrendes Verfahren zur Chlorbestimmung
in Polyplasten auszuarbeiten. Der Vollstandigkeit halber seien
auBer den dort genannten noch drei uns bekannt gewordene
Verfahren erwahnt:
1. Die ASTM-Vorschriften2) sehen als bewahrtes Verfahren
die Verbrennung der Substanz in einem Alundum-
Schiffchen bei 1250-1350? im Sauerstoffstrom vor. Die
Cl-haltigen Gase werden erst in einem AbsorptionsgefaB
mit 1%iger Hydrazinsulfatlosung reduziert. In zwei
weiteren AbsorptionsgefaBen werden die Salzsauredampfe
in 10%iger Natronlauge absorbiert, der Wasserstoffsuper-
oxyd zur Vervollstandigung der Reduktion zugesetzt
werden kann (Verbrennungszeit 15... 20 mm). Nach dem
Ansauern der Absorptionsfliissigkeit wird der Chlorgehalt
nach Volhard in der urspriinglichen oder modifizierten
Arbeitsweise oder gravimetrisch bestimmt. Die daftir not-
wendige Apparatur aus z. T. schwer schmelzbarem Mate-
rial, 3 Waschflaschen und Sauerstoffbombe lassen das
Verfahren als kompliziert erscheinen, wahrend die Zeit-
daiier tragbar ist.
Fiir die Verbrennung nach Parr wird in den ASTM-
Vorschriften der Nachteil angegeben, dad der AufschluB
zuweilen unvollstandig ist.
2. Haslam und Soppet3) empfehlen dagegen em dem Parr-
schen ahnliches Verfahren. Das Reaktionsgemisch ist aller-
dings insofern verandert, als auf 0,3 g Substanz 1 g einer
Mischung von zwei Teilen Kaliumnitrat und einem Teil
Dextrose und 13 bis 14 g Natriumperoxyd verwendet
werden. Zur Chlorbestimmung benutzen die Autoren die
elektrometrische Titration.
3. Barger4) hat den fiir die Elementarreaktion tiblichen Auf-
schluB mit Kalium als Mikroverfahren zur quantitativen
Chlorbestimmung ausgearbeitet. Als ReaktionsgefaB dient
em n Einschmelzrohrchen aus schwer schmelzbarem Glas,
das iiber offener Fla mme erhitzt wird. Nach dem Aus-
gliihen des Kohlenstoffs wird das iiberschiissige Kalium
mit Alkohol zerstort und nach dem Ansauern das Chlor
nach Volhard titriert. Dieses Verfahren diirfte sich wegen
des im Einschmelzrohr auftretenden Drucks hochstens
auf HalbmikromaBstab iibertragen lassen, wobei als Nach-
teil far die allgemeine Anwendung noch das Hantieren
mit besonders gereinigtem Kalium und mit Einschmelz-
Mitteilung aus dem Kabelwerk der Siemens-Schuckertwerke, Berlin-
Gartenfeld (Laboratoriumsleiter: Dr H. Heering).
I) Kunststoffe Bd. 37 (1947) S. 52/54.
3) ASTM: D 833 ? 46 T.
3) J. Soc. Chem. Ind. Bd. 67 (1948) S. 33/35; Ref.: Farben, Lacke, Anstrich-
stoffe, Oktober 1948, S. 178.
3) Angew. Chemie Bd. 45/46 (1941) S. 479/81.
rohren und die Notwendigkeit einer Halbmikrowaage oder
Mikrowaage bleibt.
Stoeckhertl) schlug den AufschluB mit einem Natrium-
peroxyd-Natriumkarbonatgemisch im offenen Eisentiegel
nach Pringsheim vor. Nach den Beleganalysen mud bei
diesem Verfahren mit einer Streuung von 3,4% (auf CI
bezogen) bei verschiedenen Bestimmungen gerechnet
werden. Dal& zeichnet as sich durch seine Einfachheit
und Schnelligkeit aus, was offenbar den AnlaB zur Ver-
offentlichung gegeben hat.
Das neue Analysenverfahren
Wir fanden nun, dad man die Vorteile der Einfachheit und
Genauigkeit vereinigen kann, wenn man zum AufschluB die
Kalkmethode nach Soubeiran5) und Liebig5) anwendet und
zugleich die bewahrte Versuchsanordnung nach Piria und
Schijr) benutzt. Die alte Kalkmethode erfordert einiges experi-
mentelle Geschick: die Substanz mull mit Kalk gemischt,
quantitativ in em Gliihrohr ilbergefiihrt werden und es mud
em Kanal iiber der Kalkfiillung offen bleiben, der Stockungen
des Gasstromes vermeiden soil, andererseits aber leicht die
Ursache unvollstandiger Absorption der chlorhaltigen Dampfe
sein kann.. Die Piria-SchiU-Methode bringt eine einfache und
gliickliche Losung dieses Problems: sic benutzt zwei ineinander
gestiilpte Tiegel, von denen der innere (umgekehrte) die Sub-
stanz am Boden enthalt, wahrend der iibrige Inhalt beider
Tiegel aus Absorptionsmasse besteht, wie Abb. 1 zeigt. Diese
Tiegelanordnung hat zur Folge, dad erst dann die Zersetzung
(Ku 494.1)
Abb. 1. Anordnung der Tiegel zur Chlorbestimmung
(M. : 1 : 2) -
der Substanz erfolgt, wenn die Absorptionsmasse rotgliihend
und daher absorptionsbereit far chlorhaltige Gase ist und dad
diese relativ langsam erst durch den Inhalt des inneren Tiegels
von 'oben nach unten und da.nn durch den Inhalt des auBeren
Tiegels von unten nach oben diffundieren miissen. Piria und
Schill benutzen als Absorptionsmasse em Sodakalk-Gemisch
oder reine Soda. Soda kann nach unseren Versuchen ver-
wendet werden, evtl. Wassergehalt stort jedoch und das
Schmelzen dieses Salzes verhindert u. E. die gleichmaBige
HC1-Diffusion und erschwert die Aufarbeitung durch Ver-
backen der beiden Tiegel. ? Wir ziehen daher Kalk als Ab-
sorptionsmasse vor.
AnschlieBend wird die Reaktionsmasse mit verdiinnter
Salpetersaure zersetzt, vom verbliebenen Kohlenstoff ab-
filtriert und das Chlor als Silberchlorid mit Silbernitrat gefallt
oder titrimetrisch bestimmt. Audi wegen der beim Ansauern
3) Ann. chim. phys. Bd. 48 (1831) S. 136.
.) Liebigs Ann. Bd. 1 (1832) S. 201.
') Piria: Nuovo Cimento, Bd. 5 (1857) S. 321; Lezioni di Chimica organica
(1865) S. 153. Schig: Liebigs Ann. Bd. 195 (1879) S. 293.
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S coF4w2 noriENTHAN
Laboratoriurns-Walzwerke 80/200 - 110/200 - 200/500
Gleichlauf und Friktion ? stufenlos regelbare Walzendrehzahl --
beheizbar bis 300? C
Spritzmaschinen (Schneckenpressen)
fro Kautsdiuk, Buna und plastische Massen, 40 bis 80 mm Schnecken
Mehrstufen ? stufenlos
Hochlelstungs-Walzwerke 350/700 - 400/1000/1200 - 500/1350. -
fOr Kautschuk, Buna und plastisthe Ntassen
ProduktIons-Walmverke fUr schwerste Boanspruchung
RUTH SC HAYABIAld HOrtile CRIADNIBA 1113111P FiltRUN 61,644 4299 11366f-H HEI D[ 9
Fernruf : 66 87 63 - Taleg romm -Ad re,sso : Schwct bonthangum
Kunststoffe Bd. 41
1951 Heft 6
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Umschau aus Schrifttum und Technik
193
von Soda auftretenden Kohlensaureentwicklung, die u. U.
Substanzverluste verursachen kann, ist der Verwendung von
Kalk der Vorzug zu geben. Weil die Reaktionsmasse in Saure
aufgelost werden mull, haben wir Porzellantiegel zum Auf-
schluB verwendet, wahrend Pine und Schifl MetalRiegel vor-
schl agen.
Wir empfehlen folgendes A nalysen-V en, ahnen :
Die Substanz (0,1 bis 0,3 g) wird in einem kleinen Porzellan -
tiegel (z. B. C 4/0) eingewogen8). Der Tiegel wird dann vollig
mit halogenfreiem, gebranntem Kalk gefiillt, mit einem etwas
groBeren Tiegel (z. B. C 1) bedeckt, in der durch Abb. 1 ver -
anschaulichten Weise umgestillpt und der jetzt aufrecht
stehende auBere Tiegel so weit mit Kalziumoxyd gefiillt, daB
der kleine Tiegel vollkommen bedeckt Alsdann beginnt
man den AuBentiegel zunachst mit einer kleinen Spitzflamme
zu erhitzen und steigert innerhalb von etwa 10 min die Tem-
peratur, bis die Masse auf Rotglut gebracht istn). Die Zer-
setzung ist nach etwa viertelstiindigem Erhitzen vollstandig
(Gesamtdauer : etwa 25 min).
Nach geniigendem Abkiihlen wird der Inhalt beider Tiegel
in einem Becherglas mit 100 cm3 2 n- Salpetersaure gelost,
vom Kohlenstoff abfiltriert und der Riickstand mit heiBem
Wasser chlorfrei gewaschen. Durch Zugabe von 20 cm3 50/0iger
Silbernitratlosung wird danach das Chlor als Silberchlorid
gefallt, dieses filtriert, mit heiBem, schwach salpetersaurem
Wasser bis zum Ausbleiben der Kalziumoxalat-Reaktion im
Waschwasser ausgewaschen, getrocknet und gewogen oder
durch Titration ermittelt.
Dieses Verfahren ist deshalb fiir Polyvinyldhlorid besonders
geeignet, weil keine stOrenden anderen Elemente, wie z. B.
Brom und Jod vorhanden sind und der Wasserstoffgehalt
des Molekiils mit Sicherheit ausreicht, das Chlor als Chlor-
wasserstoff entweichen zu lassen.
Da die Substanz vor der -Zersetzung schmilzt, braucht sic nicht uber-
inaBig zerldeinert zu werden, und da die Salzsaure im wesentlichen thermisch
und nicht chemisch abgespalten wird, braucht die Substanz auch nicht mit
dem Kalziumoxyd innig gemischt zu werden, beides im Unterschied zur Vor-
schrift von Piria und Schiff.
?) Erforderliche Gesamtmenge rd. 3 g Kalziumoxyd.
?) Bei einiger ubung ist es auch mOglich, in der Weise zu arbeiten, da.13
man wahrend der ersten 7 min mit kleiner Flamme erhitzt oder bei voller
Flamme die Tiegel auf ein Drahtnetz oder eine Asbestplatte stellt. AnschlieBene.
werden die Tiegel etwa 16 min mit voller Flanune erhitzt.
Mit dem geschilderten, iiberraschend einfachen Verfahren
erreicht man nach kurzzeitiger Einiibung eine dem Genius-
Verfahren ahnliche Genauigkeit, wie Zahlentafel 1 zeigt. Das
Verfahren laBt sich auch auf polyvinylchloridhaltige Mi-
schungen anwenden, vgl. Zahlentafel 1.
Substanz
Chlorgehalt (%)
theoretisch
(nach Formel
bzw. Rezept)
?
nach unserem
Verfahren
nach Piria
und Schiff
(Na2CO3)
nach
Car/us
?
1. Polyvinyl-
chlorid
Mittelwerte
2. PVC-Mischg.
3. desgleichen
56,75
56,75
39,9
41,1
56,87;
56,79;
56,55;
56,70
56,73 +0,10
40,01
41,37
-
56,76;
56,66
56,71 +0,05
?
56,73;
56,71
56,72 +0,01
Zahlentafel 1. Beispiele vergleichender Chlortiestimmungen
in Polyvinylchlorid nach unserem Verfahren und nach Genius
Es ist anzunehmen; da13 sich dieses Verfahren auch auf
andere chlorhaltige Kunststoffe (Chlorkautschuk, Polyviriy-
lidenchlorid) wird anwenden lassen.
Wir fanden im Gegensatz zu Literaturangaben, daB sich
auch fluorhaltige Kunststoffe, wie z. B. Polytetrafluorathylen
(Teflon) nach der Tiegel-Kalk-Methode aufschlieBen lassen.
Doch bestehen Schwierigkeiten, das entstandene Kalzium-
fluorid von eingeschlossenem Kalziumoxyd zu befreien.
In einZelnen Fallen haben wir die abgewandelte
Pinia-
Schifl-Methode auch mit gutem Erfolg zur Bestimmung von
Schwefel in Kunststoffen benutzt. 'Ober unsere dabei gewon-
nenen Erfahrungen werden wir spater berichten.
Zusammenfassung
Nach unse.ren Versuchen ist die von uns verbesserte Methode
von Pine und Schitt7) die am einfachsten und mit groBer
Genauigkeit auszufiihrende Chlorbestimmung und sollte daher
als Normverfahren eingefiihrt werden.
Umschau aus Schrifttum und Technik
Kunststoffverarbeitung
Verhinderung der Staubansammlung auf Polystyrol.
Polystyrol ? SpritzguBmasse wie auch SpritzguBteile ? be-
sitzt auf Grund seiner ausgezeichneten dielektrischen Eigen-
schaften die unangenehm empfundene Eigenschaft, sich elek-
trostatisch aufzuladen, die Ladung wegen des auBerordentlich
hoh en Isolationswiderstandes lange Zeit aufrechtzuerhalten
und auf diese Weise Staub anzuziehen und festzuhalten.
Die Koppers Company weist auf em n von ihr ausgearbeitetes
Produkt Armee T bin, das geeignet ist, die Staubbindung zu
verhindern. Armac T ist em n wasserlosliches Produkt, das in
1%iger Losung angewandt wird. Man wischt mit dieser Losung
die Oberflachen der SpritzguBteile ab und erzeugt auf diese
Weise amen diinnen Film, der den Obei-flachenwiderstand
herabsetzt. So wird verhindert, daB eine elektrostatische Auf-
ladung entsteht bzw. erreicht, daB sie rasch abgeleitet wird.
Die Wirkung einer solchen Behandlung halt ungefahr 2 Monate
lang an. Da innerhalb dieser Zeit Polystyrolteile ? man denke
an Wandplatten ? ohnehin abgewischt werden, wird these
Zeit als ausreichend betrachtet. Es besteht auch die Moglich-
(494)
keit, Armac T Poliermitteln, z. B. bodenwachsahnlichen
Erzeugnissen, die zur Behandlung von Polystyrol-Wandplatten
benutzt werden, zuzusetzen.
Es sei darauf hingewiesen,daB die BA SF,Ludwigshafen a. Rh.,
schon seit Jahren em n fiir die gleichen Zwecke geeignetes Mittel
unter der Bezeichnung Lunen A auf .den Markt bringt.
Der Effekt einer Behandlung mit Luran A sei an nach-
folgenden Zahlen erlautert : Ein bestimmtes SpritzguBteil aus
Polystyrol III besal3 einen Oberflachenwiderstand von rd.
101-4 Ohm. Das Teil wurde mit einem Lappen, der leicht mit
Luran A befeuchtet war, abgewischt. Der Oberflachen-
widerstand ging auf 1.1013 Ohm herab und stieg nach
30 Tagen a?uf 24010, nach 100 Tagen auf 3.1013 und nach
300 Tagen auf 3.1011 Ohm bei Lagerung unter normalen Be-
dingungen in einem Zimmer wieder an. Der Oberflachenwider-
stand naherte sich also allmahlich wieder dem Anfangswert
des unbehandelten Teiles, was bedeutet, cla3 die Behandlung
zwecks Vermeidung der Staubansammlung alle paar Monate
wiederholt werden sollte. (4622) H. Beck
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Aus einem Stuck gespritzter Kiihlschrank-Rahmen.
R. W. Barber, Mod. Plastics Bd. 28 (Sept. 1950) S. 97/100.
Der fiir einen neuen Kiihlschrank der Crosley Div., Avco Mfg.
Corp. benotigte Rahmen stellt das bisher grate aus einem
Stack hergestellte SpritzguBteil dar. Urn die Trennfuge
zwischen den beiden Fachern des Kiihlschrankes abzudecken,
besitzt der Rahmen einer Querrippe, ferner auf der Riickseite
zur Befestigung .Nocken. Die starke Beanspruchung im Ge-
branch erforderte eine sorgfaltige Auswahl der SpritzguBmasse.
Das fertige Spritzteil wiegt 1,36 kg bei einer Gr6Be von
685 mm ? 1420 mm. Au Ber den groBen Abmessungen erschwerte
das Vorhandensein der Querrippe die Planung auBerordentlich.
Die LOsung fand man schlieBlich in der Konstruktion einer
aus 3 Hauptplatten bestehenden AbreiBspritzform. Die Aus-
bildung und Lage der Angul3kanale ist in Abb. 1 ersichtlich.
Abb. 1. Kidilsehrank-Thrralimen. Hauptangut3kegel und
Langsrippe werden von Hand in ilirer urspriinglichen Stellung
festgehalten
Die Eigenart der Formkonstruktion bedingt, daB sich zuerst
und Matrizenplatte voneinander trennen, wahrend die
Form selbst noch geschlossen bleibt. Dies geschieht durch den
Einbau von zwei hydraulisch betatigten Abdriickvorrichtun-
gen, wobei der offnungsvorgang durch Anschlage begrenzt
wird. Danach offnet sich die Form. Der HauptanguBkegel wird
auf bekannte Art mit Hilfe eines zweckmaBig ausgebildeten
AusstoBstiftes aus der AnguBbuchse herausgezogen, die beiden
anderen AnguBkegel bleiben in hinterschnittenen Vertiefungen
des Stempels hangen. Spritzteil und AngiiBe werden wie iib-
lich durch Ausstaerstifte aus der Form entfernt, HauptanguB-
kegel und Langsrippe fallen von selbst heraus. Die auBeren.
Abmessungen der Form betragen 1575 mm - 815 mm ? 355 mm.
Benutzt wird eine normale 48 Unzen-Maschine der Watson
Stillman Co., wobei jedoch die Aufspannplatten entsprechend
der Form vergroBert werden muBten. Der SchlieBdruck der
Maschine betragt 1000 t.
Beim Einstromen der SpritzguBmasse bilden sich 5 Binde-
nahte, deren einwandfreies VerschweiBen eine sorgfaltige Uber-
wachung der Formtemperatur verlangt. Erschwert wird dies
durch die hohe Temperatur, welche die zur Verarbeitung be-
stimmte SpritzguBmasse erfordert. Zwei Heiz- und Kontroll-
Systeme arbeiten unabhangig voneinander. Ein System ist fiir
die Stempelplatte mid das andere fiir die Diisen- und Matrizen-
platte bestimmt. Beide Systeme bestehen aus drei Haupt-
teilen, einem elektrischen Wassererhitzer, einem Ventilator
und einer Zentrifugalpumpe. Die gesamte Anlage wird durch
Thermostaten gesteuert. ? Zu Beginn eines Arbeitsganges
arbeitet nur der elektrische Wassererhitzer, wenn aber die ein-
gestellte Temperatur iiberschritten wird, tritt der Ventilator
zur Abkiihlung in Tatigkeit und die Wasserbeheizung schaltet
sich automatisch aus. Alle Kontrollorgane sind fiir den Ar-
baiter gut sichtbar angeordnet.
Ein Arbeitsgang dauert 11/2 mm. Nachdem an dem fertigen
Spritzling die AnguBstege entfernt sind, kommt er in eine
Kiihlvorrichtung. SchlieBlich wird zum Schutz gegen elektro,
statische Aufladung em Vberzug aufgespritzt.
(4455) K. Rck.
Trockenes Einfarben von Polystyrol. S. E. Glick,
Modern Plastics Bd. 28 (Febr. 1951) S. 79/83. Die Firma
Monsanto hat Farbzusatze zu Polystyrol in Form von Farb-
konzentraten oder reinen Farbstoffen herausgebracht, die in
der Anwendung den deutschen Konzentratfarben entsprechen.
Die neuen Farbstoffe miissen in Mischern dem Polystyrol
beigegeben werden.
Far durchscheinende und undurchsichtige T6nungen kann
man Pigmente verwenden, fiir durchsichtige benotigt man
losliche Farbstoffe, die sorgfaltig auf Licht- unds Hitzebestan-
digkeit gepriift werden miissen. Auch sollten keine Pigmente
in waBriger Teigform benutzt werden. In den SpritzguB-
maschinen sollten Zylinder und Diise so gebaut sem, daB eine
verstarkte Mischwirkung erreicht wird. Maschinen mit Vor-
plastifizierung sind besonders vorteilhaft. Auch marmorierte,
nachleuchtende (3 bis 10% Pigment) und metallische Tonungen
(Zusatz von Silber- oder Aluminiumflocken) konnen erreicht
werden. Die Einfarbekosten werden auf DM 0,05 bis 0,12/kg
Masse geschatzt, was einer Ersparnis von DM 0,28/kg ent-
spricht. (4563) K. St.
Wickler fur Strangpressen. Bei der kontinuierlichen Ver-
arbeitung von Kunststoffen, z. B. bei der Herstellung von Pro-
filen und Schlauchen auf Schnecken-Spritzmaschinen, beim
Kalandrieren von Folien usw., ist as oft notwendig, die Er-
zeugnisse mit annahernd gleicher 5pannung, unabhangig vom
Wicklerdurchmesser, aufzuwickeln. Hierfiir hat sich der
Alquist-Wickler bewahrt, der vom Stahlkontor Weser GmbH.,
Hameln, hergestellt wird. Der Wickler besteht aus einem
Spezial-Elektromotor mit Getriebe und dem Zugregler. Der
Motor ist in seiner auf3eren Form, seiner Stromart und Span-
nung em normaler Drehstrommotor. Er ist ganz gekapselt
und auBen beliiftet. Der Drehstrom-KurzschluBlaufer-Motor
weist bei Belastungsanderungen praktisch gleichbleibende
Drelizahlen auf. Er ist daher fiir den Antrieb einer Wickel-
vorrichtung nicht geeignet. Dagegen ist bei dem Wickler durch
eine besondere Wicklung und Schaltung erreicht, daB sich
die Motordrehzahl dem wachsenden Durchmesser der auf-
zuwickelnden Ware anpaBt, ohne dabei an Zugkraft zu ver-
lieren, bei ansteigendem Drehmoment bleibt dann die Waren-
spannung ungefahr gleich. Das Getriebe dient zur Untersetzung
der Motordrehzahl auf die jeweils erforderliche Drehzahl
an der Wickelvorrichtung. Werden in einer Maschine verschie-
dene Erzeugnisse hergestellt, die groBe Unterschiede in der
Geschwindigkeit erfordern, so werden Schaltgetriebe verwen-
det, die bei Wechsel der Ware umgeschaltet werden. Am Zug-
regler wird die notwendige Zugkraft eingestellt. Ein Nach-
laufen des Wicklers beim Abstellen tritt im allgemeinen nicht
em. (4575) v.
Die spanabhebende Bearbeitung von Schichtstoffen
mit Glasgewebe als Harztrager. Modern Plastics Bd. 28
(April 1951) S. 103/06, 111 u. 114. Hartgewebe auf Phenol-
Kresol-Basis mit Glasgewebebahnen als Harztrager sind span-
abhebend nur sehr schwierig und mit sehr groBem Werkzeug-
verschleiB zu bearbeiten. Glasgewebe bietet jedoch wegen
seiner hohen Warmebestandigkeit, groBen Festigkeit und
Feuchtigkeitsbestandigkeit so viele Vorteile, daB ihm groBe
Anwendungsbereiche in der Technik sicher sind, wenn die
Verarbeitung okonomisch gestaltet werden kann.
Man hat nun festgestellt, daB die Verarbeitung von Glas-
gewebe relativ einfach ist, wenn statt Phenol-Kresolharzen
Polyesterharze als Bindemittel verwendet werden. Dies bringt
auBerdem noch den Vorteil, daB bei der Herstellung derartiger
Hartgewebe nach dem Niederdruckverfahren gearbeitet werden
kann, so daB also die Benutzung graer Pressen unnotig wird.
Die spanabhebende Verarbeitung des mit Polyesterharzen und
Glasgewebe hergestellten Schichtstoffes gestaltet sich etwa
wie die Verarbeitung des bisher bekannten iiblichen Hart-
gewebes. Es ist dabei jedoch darauf zu7achten, daB bei der
Verarbeitung des Glas-Hartgewebes em n feiner Staub entsteht,
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Umschau aus Schrifttum und Technik 195
der Hautschaden hervorrufen kann. Auch das Einatmen des
entstehenden feinen Glasstaubes ist gesundheitsschadlich und
es sind deshalb gut wirkende Absauge-Anlagen an den Ma-
schinen vorzusehen und auf peinliche Sauberung nach der
Arbeit ist zu achten.
Alle bekannten Bearbeitungsmethoden wie Stanzen, Schnei-
den, Sagen mit Band- und Kreissagen, Schmirgeln, Schleifen,
Frasen, Drehen und Raumen konnen ohne Schwierigkeiten mit
etwa dem WerkzeugverschleiB und den Arbeitsgeschwindig-
keiten wie fiir normales Hartgewebe ausgefiihrt werden. Dabei
muB auf den Schichtcharakter des Werkstoffes genau wie bei
anderen Hartgeweben bei den verschiedenen Arbeitsmethoden
Riicksicht genommen werden. Das Kleben dieses Kunststoffes
ist noch nicht vollkommen erforscht und geeignete Klebemittel
befinden sich noch nicht auf dem Markt.
Leider steht dieser interessante Werkstoff in Deutschland
noch nicht in groBerem MaBe zur Verfiigung. Auf vielen Ge-
bieten wfirde dieser Werkstoff durch seine leichte Herstellung
und einfache Bearbeitung Liicken ausfiillen, wo Kunststoff
der gegebene Baustoff ware. (4617) H. Zickel
Schweifiverfahren fiir thermoplastische Kunststoffe.
H. Pischke, SchweiBen u. Schneiden Bd. 3 (1951) H. 5
S. 137/142. In dem Beitrag werden zusammenfassend die ge-
brauchlichen Schweif3verfahren geschildert. (4607) ?er
Zerkleinerung von Kunststoffabfallen. Modern Plastics
Bd. 28 (Nov. 1950) S. 188. Schnelle und griindliche Zer-
kleinerung von bisher schwer zu mahlenden Materialien, wie
Kunststoffen, soli nach einem von The Linde Air Products Co.,
Tochtergesellschaft der Union Carbide and Carbon Cop. ent-
wickelten Verfahren erleichtert werden. Durch Abkiihlen des
Materials mit fliissiger Luft wird dies sprode, wodurch die fiir
das Zerkleinern notige Energiemenge stark reduziert wird.
Das Verfahren soil sich bei den schwer zu zerkleinernden
Polystyrolen und Saran bewahrt haben. (4496) D.
SpritzguBwerkzeug mit AnguB-AbreiBvorrichtung.
C.Bossmann. Mod. Plastics Bd. 28 (Marz 1951) S.92/ 93.Bei dem
in Abb. 1 dargestellten SpritzguBwerkzeug wird durch Sperr-
klinken, die durch Kurven automatisch gesteuert werden,
die obere Gesenkfutterplatte a wahrend des AbreiBvorgangs
verriegelt. Der AnguBverteiler wird durch Hinterschneidungen
in axial verschiebbaren Bolzen b beim offnen des Werkzeuges
bzw. der beiden Platten c und a, in die er eingearbeitet ist, fest-
gehalten. Nach dem AbriB Risen sich die Sperrklinken, die bei-
den Gesenkfutterplatten a und d offnen sich ebenfalls und die
Formteile konnen ausgeworfen werden. Ein automatisches
Auswerfen des Angusses selbst ist nicht erkenntlich.
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Abb. 2. SpritzguBwerkzeug mit Anguli-AbreiBvorrichtung
(4593) Thi.
Kunststoffanwendungen
Kunststoffe auf der British Industries Fair 1951. Mit
Riicksicht auf die im Rahmen der Festival of Britain vom
6. bis 16. Juni 1951 stattfindende groBe Kunststoff-Ausstellung
in Londons Olympia Hall haben viele Firmen von einer Be-
schickung der diesjahrigen Industries Fair Abstand genommen.
In Earls Court sind 23 Firmen vertreten. Der auBerordentliche
Materialmangel verweist die Rohstoff-Hersteller auf die bloBe
Reprasentation. besehrankt sich auf die Kunstleder-
Sorten ?Vynide" (PVC) und ?Rexine" ,(Nitrozellulose), wah-
rend Vinyl Products in der Hauptsache bedruckte und neuer-
dings auch gepragte PVC-Folien, sowie Anwendungsgebiete
fiir PVC-Pasten und Kunststoff-Emulsionen zeigt. Auf der
Verarbeiter-Seite iiberwiegt das Angebot in Folien und Kunst-
leder auf der Basis von PolyvinYlchlorid. ?Fablon" der Com-
mercial Plastics und ?Storolan" der Storolan Mfg. weisen gute
Qualitaten und reiche Dessins in der Farbgebung dieser fiir
Vorhange, Regenbekleidung und Tischdecken verwendeten
Folien auf. Einen sehr hohen Standard besitzen die in der
Taschnerei, im Fahrzeugbau und in der Mobel-Industrie ver-
wendeten PVC-Ku nstleder mit und ohne Gewebeunterlage.
? Superlone" der Commercial Plastics, ?Arlinghide" der Arling-
ton Plastics, ?Synthede" der Leather Cloth Comp. und
?Vitrone" von Stanley Smith .8z Co. sind reichhaltig vertreten.
Die Koffer-Industrie benutzt sowohl mit PVC kaschierte,
wie durch Pasten- oder Emulsions-Bestrich gefestigte Auf3en-
bespannungen. ?Enroplast" stellt em derartig kaschiertes
Transportband der F. Jahn & Co. dar, das u. a. fiir die Schoko-
ladenindustrie empfohlen wird.
Melamin- und Harnstoffharz-Erzeugnisse fiir den Haushalt
sind in alten und neuen Einfallen iiberreich vertreten, sic be-
sitzen in England als Folge der hohen Preise fiir Porzellan-
geschirr und im Wettbewerb mit der allgemein iiblichen Stein-
gutware amen ungleich aufnahmefahigeren Markt. In der
Spritzgui3verarbeitung fallt Zelluloseazetat als das dominierende
Material und die vollig abweichende Geschmacksrichtung in
der oft mehr als primitiv erscheinendep Ausfiihrung von Spiel-
zeug, Bijouterie und Verpackungsmaterial auf. Polyathylen
fehlte vollig, wahrend Polyamide in einem Fall als Zahnrad-
Werkstoffe in Erscheinung traten.
Die Hersteller von modischen Profilen aus PVC besitzen
ausgezeichnete Exportmoglichkeiten nach Fernost und weisen
dementsprechend breite Sortimente auf, deren Farbe von glas-
klar his zum Metall-Effekt und deren Dessin alle denkbaren
Profilierungen iiber Narbungen his zu kunstvollen Quereffekten
reicht.
Sehr bemerkenswert ist der Fortschritt, den die englische
Lederindustrie gem acht hat und der in Verbindung mit PVC-
Kunstledern und dem Hochfrequenz-SchweiBverfahren zu
einem starken Aufstieg der Taschner-, Portefeuille- und Koffer-
Industrie fiihrte, do dal3 sich hier em n ernst zu nehmender
Wettbewerb mit Offenbach anbahnt. Als Hersteller von Hoch-
frequenz-SchweiBmaschinen leisten die Radyne Radio Heaters
hierbei wertvolle Pionierarbeit.
Als ausgesprochene Neuheit zeigt die Flexigrip Ltd. einen
ausschlieBlich aus Weich-PVC bestehenden ReiBverschluB,
der aus zwei identischen, mit je zwei U-formigen, unter-
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schnittenen Rillen versehenen Profilbandern besteht, die durch
einen Metallschieber ineinandergedriickt und so zu einem halt-
baren und wasserfesten VerschluB vereinigt, werden. Die in
beliebiger laufender Lange herstellbaren VerschluBbander
werden durch Nahen oder SchweiBen mit der Folie oder Platte
von Regenmanteln, Handtaschen od. dgl. verbunden.
Nicht unerwahnt darf der groBztigige Auskunfts-Stand der
British Plastics Federation bleiben, die in vorbildlicher Weise
die Interessen der britischen Kunststoff-Industrie vertritt.
(4623) E. Escales
Lichtdurchlassige Verandendacher aus geharz ten
Glasfaserplatten. Modern Plastics Bd. 28 (April 1951) S. 87.
Fitr die tberdachung der Veranden, wofiir zerbrechliche Glas-
dacher vermieden und doch gentigend Helligkeit fiir die an-
schlieBenden Wohnraume bewahrt werden soll, werden mit
Polyesterharzen in Form von Wellblech verpreSte Glasfaser-
platten mit groBem Erfolg verwendet. Die von der Corrolux
Corp., Honston, Texas, gelieferte Platte von 3,7 m Lange und
61 cm Breite wiegt nur 5,5 kg, laBt sich leicht mit der tiblichen
Holz- oder Metallsage oder mit der Blechschere auf die ge-
wiinschten MaBe bringen und wird einfach auf das holzerne
Rahmenwerk anfgenagelt. Dabei wird die erste Wellung der
folgenden Platte jeweils ilber die letzte der vorhergehenden
gelegt. (4616) D.
Kalandrierter unverstarkter Vinylfilm. Rubber Age
(Dez. 1950). Der Firma Ross und Roberts Sales Co., Inc.,
350 Fifth Avenue, New York 1, ist es gelungen, kalandrierten
unverstarkten Vinylfilm in einer Starke von 0,05 nim herzu-
stellen. Es dfirfte das erste Mal sein, daB solcher industriell
angeboten wird. Das Material ist in zahlreichen Farben er-
haltlich. (4534) E. B.
Kfinstliches Wildleder mit Bindemittel aus Kautschuk-
Latex. Die Firma Loren Products Corp., New York, will jetzt
kanstliches Wildleder in StiickgroBen von 45 x47,5 cm in den
Handel bringen. Das Erzeugnis besteht aus einem Faservlies,
das mit Hypar-Latex (Dispersion eines Butadien-Akrylnitril-
Kautschuks) gebunden ist. Es soll dreimal langer halten als
nattirliches Wildleder, aber nur den dritten Teil kosten. Gegen
Benzin, Ole, Fette und Waschmittel ist es unempfindlich und
wird daher zum Reinigen von Fenstern, Fliesen aller Art,
Autos usw. empfohlen. ? EM ahnliches und sich sehr gut
bewahrendes kiinstliches Wildleder fin die gleichen Zwecke
wird in Deutschland seit Jahren von der Firma C. Freuden-
berg, Weinheim, herausgebracht. (4610) K.St.
Steppmuster aus Zelluloseazetat. Mod. Plastics Bd.
(August 1949) S. 83. GepreSte Vierecke von 10 cm Seitenlange
mit diagonaler Faltenimitation und Vertiefung an ihrer Kreu-
zung in der Mitte des Viereckes, durch die em Dekorations-
knopf zur Befestigung an unbearbeiteten Holzbrettern ge-
schlagen wird, propagiert die Deks Inc., New York. Die Falten
dienen als Verstarkerrippen ; am tiefsten Punkt sind die Platten
1,25 cm hoch. Die Wandplatten sollen zur Verschalung von
Wanden, von Mobeln in Herrenzimmern und Kitchen, von
Spiegelrahmen und Treppenhausern, von Zierkastchen und
Bettstellen dienen. (4108) D.
PreBstoffgleitlager. A. Kuntze, Technik Bd. 6 (1951)
S. 209/18. Der Verfasser schildert im wesentlichen die Ent-
wicklung und Bewahrung der PreBstoffgleitlager in der Ver-
gangenheit und bringt sodann Angaben fiber Lagerherstel-
lung und -konstruktion. Die Mitteilungen -Fiber die Schmie-
rung und Kiihlung, die Vermeidung von Biegebeanspruchun-
gen, die Ausfiihrung von Lagerbunden und Verbundlagern,
das Lagerspiel sind im wesentlichen bekannt und entsprechen
etwa den Angaben in den VDI-Richtlinien 2002 (Gestal-
tung und Verwendung von Pi eBstoff- Gleitlagern). (4639) r.
Handtaschen aus SpritzguBmasse (Berichtigung). 1m
Marzheft 1951 S. 82 brachten wir links oben eine Ab-
bildung modischer Handtaschen aus USA. Die American
Molding Powder and Chemical Corporation, 703 Bedford Ave.,
Brooklyn 6, N. Y., teilt unsltierzu mit, dad diese Handtaschen
von der Hardy Plastics Company in Brooklyn, N. Y., aus der
von ihr auf der Basis von Zelluloseazetat der Hercules Powder
Comp. hergestellten Spritzgu Bmasse AMPACET gefertigt
worden sind. (4625) s.
Kunststoffpriifung Kunststoffeigenschaften
Priifung der Verarbeitungseigenschaften von Kaut-
schuk und Kunststoffen mit dem DeformationsmeB-
gerat (Bauart Continental). Th. Baader, Kautschuk und
Gummi Bd. 3 (1950) S. 159/64, 205/07, 245/48, 279/80, 323/25,
361/63. Die Arbeit enthalt die Ergebnisse langjahrig durch-
geftihrter Verformbarkeitsmessungen mit Hilfe des Deforma-
tionsmeBgerates. Sie soll einen Vergleich ermoglichen mit
den Leistungen des Mooney-Viskosimeters, das in USA. ent-
wickelt wurde. Mit Hilfe dieses Gerates kann erreicht
werden, dad z. B. der amerikanische Kunstkautschuk mit
stets gleich groBer Mooney-Viskositat angeliefert werden
kann. Es ist jedoch damit nicht gewahrleistet, daB auch die Ver-
arbeitbarkeit dieses Produktes stets gleich groB ist. Baader ver-
tritt den Standpunkt, daB die Aufgabe eines sog.?Plastizitats"-
MeBgerates in .erster Linie die sein mud, MeBwerte zu liefern,
mit deren Hilfe tatsachlich eine Begutachtung der Verarbeit-
barkeit ? und nicht nur eine GleichmaBigkeitskontrolle ?
durchgefithrt werden kann. Es wird dadurch auch z. B. den
Herstellern von Kautschuk moglich gemacht, festzustellen,
oh ihr Material nicht nur gleiche Konsistenz bzw. Viskositat
besitzt, sondern auch gleichmaBig verarbeitbar ist.
Bei der Defopriifung werden diejenigen Eigenschaften der
Materialien gemessen, die fiir ihre Verformbarkeit ausschlag-
gebend sind und daher im Hinblick auf die Verarbeitbarkeit
als wichtigste Faktoren angesehen werden miissen. In der be-
kannten vereinfachten Form wird gemessen, welche Kraft
notwendig ist, urn an einem bestimmten Material eine stets
gleich groBe Verformung in einheitlicher Zeit hervorzubringen
und welcher Teil dieser Verformung nach Wegnahme der die
Verformung hervorrufenden Kraft wieder rticklaufig wird.
Anders ausgedriickt, as wird nach vollzogener Verformung
festgestellt, welcher Anteil dieser Verformung bleibend, d. h.
plastisch, und welcher Teil rticklaufig, d. h. elastisch ist.
Die Defoprilfung ermoglichte weiter die Feststellung, dad
auch die Abhangigkeit der Verformungseigenschaften von der
Materialtemperatur von Material zu Material verschieden groB
sein kann; wahrend der Verformungswiderstand weitgehend
gleichmaBig von den Materialtemperaturen beeinfluBt wird,
verhalt sich der elastische Anteil dagegen auch hierk ziemlich
unabhangig von dieser Materialtemperatur und wird in ge-
wissen Fallen tiberhaupt nicht von Warme beeinfluBt.
Eine Begutachtung der Verarbeitbarkeit kann nicht mit
einer einzigen Messung, z. B. an der Mischung, durchgefithrt
werden, sondern man mud sich hieriu die Kenntnis verschaf-
fen, welche Verformbarkeit der Kautschuk an sich im Roh-
zustand besitzt und wie sie sich verandert-durch die verschie-
denen Abbauverfahren, durch die Erwa,rmung des Materials,
durch die Aufnahme von Filllmaterial und durch den EinfluI3
der die Vulkanisation hervorrufenden Mischungsbestandteile
wahrend der Verarbeitung.
Eine Begutachtung der Verarbeitbarkeit ist aber nur durch-
fiihrbar, sofern man auBer einem Wert, wie ihn der Verfor-
mungswiderstand darstellt, einen zweiten kennt, der Auskunft
gibt fiber das plastische bzvv-. elastische Verhalten des Materials.
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
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Kunststoffe Bd. 41
1951 Heft 6
Umschciu aus Schrifiturn und Technik
197
Die Voraussetzung dafiir, daB em Magerat brauchbare Ma-
werte zur Begutachtung der Verarbeitbarkeit liefern kann,
ist also, daB es diese beiden Eigenschaften in zwei Werte ge-
trennt messen kann, urn den EinfluB von Bearbeitung, Ver-
arbeitung, der Zusatzmaterialien und der Arbeitswarme auf
diese zwei Werte in jedem Stadium der Verarbeitung fest-
stellen zu ktinnen. Diese Werte ergeben dann auch die Moglich-
keit eines Vergleiches der Verformbarkeit aller gepriiften
Materialien.
Die Priifung von Kunststogen ist im Defoapparat moglich
bis zu Materialtemperaturen von 2000 C. Da die Verarbeitungs-
eigenschaften von Kunststoffen ebenso wie diejenigen von
Kautschuk stark von der Verarbeitungstemperatur abhangen
und diese Temperaturen, z. B. bei hartbaren Kunststoffen,
praktisch die gleiche Rolle spielen wie bei vulkanisierbaren
Kautschukmischungen, hat sich das Defogerat auch in der
Kunststoffindustrie bei Herstellung und Verarbeitung ein-
gefiihrt. (4536) B.
Kunststoff-Folien in der Verpackungsindustrie. R. Ha-
gen, Verpackungs-Rdsch. (1951) S. 100/03. Nur bei guter Kennt-
nis der Eigenschaften der Folien sowie der durch das Ver-
packungsgut und die Verpackungsmaschinen gestellten An-
forderungen kann man die richtige Auswahl der Verpackungs-
folien treffen.
Zahlentafel 1 gibt einen tTherblick aber die Wasserdampf-
durchlassigkeit einiger Kunststoff-Folien. Sehr gasdicht, z. B.
gegeniiber Sauerstoff und Kohlendioxyd, sind Folien aus Poly-
vinylidenchlorid und lackierte Zellulose-Folien ; urn eine 10er
Potenz schlechter ist die Gasdichtigkeit bei Folien aus Poly-
amid, Kautschukhydrochlorid und PVC; sehr hoch ist die
Gasdurchlassigkeit der Folien aus Zellulosederivaten, Poly-
iithylen und Polystyrol. Zahlentafel 2 gibt einen tTherblick
iiber die Bestandigkeit gegeniiber chemischen Agentien. Die
I3edruckbarkeit der Folien ist unterschiedlich. Polyathylen
Folien lassen sich nor sehr schwierig bedrucken. (4577) y.
Folie
Diffusionskonstante
bei Raumternperatur
g/cm h Torr
Saran
3-4 x 10 ?"
Polyisobutylen
2-3 x 10--'
Polyathylen
3-4 x 10?'
Polyvinylchlorid
6-8 x 10?'
nachchloriertes Polyvinylchlor d
6-8 x 10?'
Polystyrol
Polyvinylchlorid
3-4 x 10?fl
(etwa 40% Weichniacher)
6 x I 0--'
Zellulosetriazetat
3-4 x 10--'
Zelluloseazetat
4?OX 10--
Zahlentafel 1.
Wasserdampfdurchlassigkeit einiger Kunststoff-Folien
Hygienische Eigenschaften der Oberlederersatzstoffe
far Schuhe. N. L. Prilutzkaja, Leichtind. Bd. 10 ( Juli 1950)
S. 25/27. Die Mange' der bestehenden Prafverfahren auf Luft-
durchlassigkeit, Wasserdampfdurchlassigkeit, Feuchtigkeits-
aufnahme und Feuchtigkeitsabgabe sind durch Ausarbeitung
neuer Priifmethoden beseitigt worden. Bisher ist bei der Luft-
durchlassigkeitspriifung der EinfluB der Schnittkanten des
Praflings unberiicksichtigt geblieben und die iibrigen Prii-
fungen erfolgten unter Bedingungen, die den in der Praxis auf-
tretenden Beanspruchungen nicht Rechnung trugen. Z. B. ist
der EinfluB des Temperaturgefalles, das zwischen der Innen-
und AuBenseite des Schuhes stets vorhanden ist, bisher nicht
beriicksichtigt worden. Es werden Angaben iiber die Eigen-
schaften verschiedener Oberlederaustauschstoffe gemacht.
Das vorgeschlagene Prafungsgerat besteht aus einem ge-
schlossenen Warmwasserbad von 32? C mit einer Anzahl von
Offnungen fiir einzulegende Priifglaser. In diese Prilfglaser
wird eine bestimmte Menge clestillierten Wassers gegeben. Die
obere Offnung wird mit dem zu untersuchenden Lederersatz-
stoff dicht verschlossen. Nach einer Behandlungsdauer von
16 Stunden wird das Glaschen mit der Probe und auch die
Probe selbst gewogen, urn festzustellen, wieviel Feuchtigkeit
durch den Lederersatz hindurchdiffundiert ist und wieviel
dabei vom Lederersatz absorbiert wurde. AuBer den Ver-
suchen mit Oberlederersatz selbst wird auch die Kombination
mit Oberlederfutterstoff und einem Wollgewebe, das den
Strumpf im Schuh darstellen soil, gemessen. Hierbei ergibt
sich die eigenartige Feststellung, daB die Wasserdampfdurch-
lassigkeit zwar im ganzen nicht geandert wird, dad aber die
auf dem Full fiihlbare angenehme Wirkung von Wollstriimpfen
lediglich auf der Aufnahme von Feuchtigkeit durch die Wolle
beruht . (4529) Z.
Arbeiter-Schutzhandschuhe aus PVC. Brit. Plastics
Bd. 21 (Sept. 1949) S. 547. Die wegen ihrer besonders guten
Widerstandsfahigkeit gegen Abnutzung, Saureangriffe usw.
in England sehr verbreiteten Schutzhands,chuhe aus PVC mit
Baumwollgewebeunterlage sind in Industriewerken verglei-
chenden Priifungen mit Handschuhen aus anderen Materialien
unterzogen worden. Die Tafel zeigt das Ergebnis :
H a n tier e n mit
Lebensdauer
PVC-Hand-
schuh
Bisher Hand-
schuh aus
Lebensdauer
bisher benutz-
ten Hand-
schuhs
GewOhnlichem Gut .
6-12 Monate
Englischleder
1-3 Wochen
Eisenfasser
3 Wochen
Leder
1 Woche
Azetylen
3 Wochen
Englischleder
1 Woche
Schlosserwerkzeuge . .
6 Monate
Gummi
1 Woche
Schwere Hammer mid
Spaten
6 Wochen
Gummi
1 Woche
Betriebsunterhaltung . .
25 Tage
Englischleder
2 Tage
Anilin-Erzeugung . . .
2 Monate '
Englischleder
2 Wochen
Verpacken von Bleich-
mitteln
6 Wochen
Englischleder
3 Tage
Stahltrommeln
Natriumwerk
Alkali
Das Vierfa:che von Gummihandschuhen
Das Dreifache von Englischleder
Das Sieben- bis Achtfache von Gummi
Ameisensaures Natron Das Zwanzigfache der bisherigen Sorten
Natronzyanid ,
Nasser Zement
Geolte Metallbleche
Bleichsoda
Das Vierfache von Gummi
Das Sechsfache von Gummi
Das Sechsfache von Leder
Das Zwanzigfache der bisherigen Sorten
Fluorwasserstoffsaure Nur PVC verwendbar.
Versuche mit 22 verschiedenen Losemitteln ergaben eine
Lebensdauer von 6 Wochen bis 6 Monaten, bzw. das Frinf- bis
Zwanzigfache anderer Handschuhqualitaten. Die Innenseite
der nalitlosen, wasserundurchlassigen Handschuhe nimmt
SchweiB auf. (4270) D.
Untersuchung des viskosen Fliel3ens bei Polyisobu-
tylen. W. A. Kargin, T. I. Ssogolowa, Moskau, Physikal-chem.
Karpowinstitut. J. f. physikal. Chemie, Bd. 23 (Mai 1949)
S. 551/62. Am Beispiel Polyisobutylen werden die allgemeinen
GesetzmaBigkeiten des FlieBvorganges von Polymeren unter-
su cht und dieTemperaturabhangigkeit der plastischen Deforma-
tion voin MG festgestellt. Es ergibt sich, dad sowohl die Flied-
ternperatur, als auch die Temperatur des Vberganges aus dem
glasartigen in den hochelastischen Zustand von der Spannung
und der Deformationsgeschwindigkeit abhangt. Weiter wurde
festgestellt, daB beim FlieBen des Polymeren eine Struktur-
anderung eintritt. SchlieBlich wird noch die Vermutung ge-
auBert, daB die Ursache der Viskositatserhohung im Verlaufe
des FlieBprozesses in der Ausrichtung der Molekularketten
zu suchen ist, die eine Verringerung der Diffusionsgeschwindig-
keit und damit eine Verschiebung der Ketten hervorruft. Diese,
Annahme stimmt mit den Relaxationseigenschaften des Poly-
isobutylens, das einem FlieBprozeB unterworfen wurde, iiber-
eM. (4400) Z.
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Umschau aus Schrifttum und Technik
Kunststoffe Bd. 41
1951 Heft 6
Kunststoffchemie / Kunststoffphysik
Verbessertes Naturholz. Modern Plastics Bd. 27 ( Juli
1950) S. 64. Die Curtis Co. in Clinton, Iowa, stellt Pres pine
aus Holzabfallen mit 70% Phenolharz im Trockenverfahren
verpreSt im Format von 0,4 m2 6 mm dick mit einem spez.
Gewicht von etwa 1,0 her. Die Platten werden mit glatter
Oberflache fiir Lackierung oder mit einer in beizfahigen Far-
ben aufgebrachten photographischen Wiedergabe einer Holz-
maserung geliefert.
Sie werden in einer 5-Etagenpresse in Aluminiumrandformen
von 4,5 cm 'Rae gepreSt. Die Platten werden fur Fiillungen
von Wohnungstiiren und Kiichenmobeln angewandt und sind
angeblich wirtschaftlicher und besser haltbar als Holzfiillun-
gen. (4448) Sae.
Einf1uf3 des Molekulargewichtes auf die ubergangs-
temperaturen von Polystyrol. W. A. Kargin u. Ju. M.
Malinski, Ber. Akad. Wiss. UdSSR. N. S. Bd. 72 (1950)
S. 915/18. An Hand von Polystyrolen verschiedenen Mole-
kulargewichtes wird das Entstehen und die Ausbildung der
hochmolekularen Eigenschaften beim Vbergang vom nieder-
molekularen zum hochmolekularen Zustand erforscht.
Die Verglasungstemperatur der niederen Polymerhomologen
wachst mit dem Polymerisationsgrad. Bei einem bestimmten
Polymerisationsgrad verlangsamt sich das Anwachsen der
Polymerisationstemperatur, urn dann einen gleichbleibenden
Wert anzunehmen. Die FlieStemperatur wachst zu Beginn
schnell, bleibt beim Polymerisationsgrad von 10 bis 1000
unverandert, urn dann mit anwachsender Molekiillange wieder
anzusteigen. Nur in diesem Gebiet treten die hochelastischen
Eigenschaften des Polystyrols auf. Eine solche Abhangigkeit
der FlieStemperatur von der Molekfillange ist fiir kristalli-
sierende Polymere charakteristisch. Die festgestellte Ab-
hangigkeit der mechanischen Eigenschaften des Polystyrols
vom Molekulargewicht, die nicht mit der iiblichen Vorstellung
einer amorphen Struktur im Einklang steht, .wird durch die
Annahme erklart, daB die Kettenmolekiile des Polystyrols
selbst schmelzen und erstarren konnen und deshalb als lineare
Kristallchen angesehen werden konnen. Das erstaunliche
gleichzeitige Vorhandensein einer hohen Flexibilitat des Poly-
styrolmolekiils mit einem hohen FlieBpunkt, das fiir Polymere
mit steifeia Molekillen charakteristisch ist, kann ebenfalls
durch Kristallisation der Kettenmolekfile erklart werden. Das
Erstarren des Polymeren erfolgt durch Kristallisation der
Molekiile, nicht aber durch deren Verglasung, wie bei den
amorph-fliissigen Polymeren. (4509) Z.
Studien auf dem Gebiet der Phenol-Harze. A. Zinke
u. E. Ziegler, Fette und Seifen Bd. 52 (1950) S. 588/92. Es wird
em n ITherblick iiber die von den Verfassern in den vergangenen
Jahren angestellten Untersuchurigen1) sowie iiber die hieraus
gewonnenen Auffassungen fiber die Phenolharz-Bildung gege-
ben, die sich nicht in alien Punkten mit denen anderer Auto-
ren2) decken. Die in Gegenwart von HC1 von Phenolalkoholen
ausgehenden Modellreaktionen weisen darauf hin, daB auch
aus Phenol, Formaldehyd und Salzsaure primar Phenolalkohole
entstehen, die dann fiber Chlormethylphenole zu -CH2- bzw.
-CF12-0-CH2- = Briicken weiterreagieren. Es erscheint ferner
moglich, daB Chlormethylphenole sich in Chinonmethide urn-
- wandeln und diese iiber Polymerisationsreaktionen eine Ver-
. kniipfung und Vernetzung herbeifiihren. U. U. konnten sich
Benzdioxanringe als Endbausteine ausbilden. Ahnliche Vor-
gange seien auch filr die Saure-Kalthartung der Resole anzu-
nehmen.
Weitere Versuche mit p-tert.-Butylphenol-dialkohol dienten
der Fortsetzung des Studiums der Hartungsreaktionen von
') Vgl. Kunststoffe Bd. 39 (1949) S. 171/3 u. 191/2; Bd. 40 (19501 S. 166.
) K. Hultzsch: Chemie der Phenolharze, Berlin-Gottingen-Fleidelberg 1950.
Resolen, wobei offenbar auch der Bildung zyklisCh gebauter
Verbindungen eine .besondere Bedeutung zukommt. Die in-
direkte Hartung ? mit Hexamethylentetramin verlauft nach
mit monoreaktiven Phenolen angestellten Modellversuchen
iiber stickstoffhaltige Verbindungen; es konnten Dioxydi-
benzylamine und Trioxytribenzylamine gefaBt werden. Dieses
Bauprinzip trifft, wie nachgewiesen wurde, auch fiir poly-
reaktive Harze zu. Als Nebenprodukte auftretende Azo-
methine lieBen sich durch die bei der Hydrolyse der Endpro-
dukte erfolgende Phenolaldehyd-Bildung nachweisen.
(4504) K. H.
Polymere aus Vinyihydrochinon: Ivor H. Updegrall,
E. I., du Pont de Nemours & Co., Philadelphia, Pa., u.
Harold G. Cassidy, Yale University, New Haven, Conn. *).
Polymerisiertes Vinylhydrochinon wurde untersucht im Zu-
sammenhang mit einem Forschungsprogramm iiber polymere
Substanzen mit reversiblem Oxydations-Reduktionssystem.
Vinylhydrochinon monomer und polymer wurde bereits frii-
her beschrieben (Updegrall u. Cassidy, J. Am. Chem. Soc.
Bd. 71 (1949) S. 407).
Die Struktur (I) des Hauptbestandteils von polymerisiertem
Vinylhydrochinon wird auf Grund der oxidativen Titration,
des Molekulargewichts und des aktiven Wasserstoffs 'wie folgt
angegeben :
(I)
0
0N1-1
I I
I II i?CH
HO//\/\\// .
CH
H OH
CI-I3
Das ermittelte Molekulargewicht von polymerisiertem Vinyl-
hydrochinon schwankt je nach den Polymerisationsbedingun-
gen, es liegt jedoch zwischen dem Dimeren und Trimeren. Eine
gewohnliche Vinylpolymerisation findet jedoch gleichzeitig
mit der Dimerisation statt miter Bildung von hoheren Poly-
meren. Das Trimere (II) kann folgendermaBen formuliert
werden:
0
(n)
H0//
CH
OH OH
CH3
CH2 \
OH
Unter Betrachtung des graeren Molekiils stimmen die
beobachteten Eigenschaften mit den errechneten fiir emn
Gemisch von I und II einigermaBen iiberein.
Hohermolekulare Polymere wurden dadurch hergestellt,
daB zuerst Hydroxylgruppen durch Benzoylierung oder Azety-
lierung geschiitzt wurden. Eine Halbchinon-Stabilisierung im
Falle von hochpolymerem Vinylhydrochinon (nach Ent-
fernung der schiitzenden Gruppe) ist wegen der intensiv blauen
Farbe, die in Gegenwart von Luft bei pH 10,8 auftritt, wahr-
scheinlich Die SchluBfolgerungen der freien Radikalstabili-
sierung von polymerem Vinylhydrochinon werden besprochen.
*) Bisher unveroffentlichter Vortrag von der Tagung der Amer. Chem. Soc.
vom 16.-20. 4. 1950 in Detroit, Mich.
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(4410) Ho.
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1951 Heft 6
Pa/en/listen
Patentlisten
Patent-Anmeldungen Munchen, den 15. Februar 1951
21h, 36. p 32275D. Dipl.-Ing. Tankred von Hauteville,
Stuttgart-Degerloch (C. Lorenz Akt.-Ges., Stuttgart-Zuffen-
hausen). Einrichtung zum dielektrischen SchweiBen oder
Schneiden von Folien aus thermoplastischem Material
mittels Hochfrequenz. 22. 1. 49.
21h, 39. p 45013D. Dipl-Ing. Tan/wed von Hauteville, Stutt-
gart.Degerloch (C. Lorenz Akt.-Ges., Stuttgart-Zuffenhausen).
El e ktro den zur dielektrischen Hochfrequenzerwarmung und
Verformung thermoplastischer Stoffe. 4. 6. 49.
29a, 6/06. V 440. Dipl.-Ing. Alfons Jasicek, Elsterberg (Ver-
einigte Glanzstoffabriken A.-G., Wuppertal-Elberfeld). Ver-
fahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kunststof f-
Fad en, die nach dem Spinnen einNachverstrecken erfordern.
11. 9. 44.
31c, 26/01. p 23313D. Louis Hundington Morin, Borough
of Bronx, N.Y., USA (Masco Ltd., Glasgow, England). Vor-
riehtung zum Herstellen von SpritzguB. 1. 12. 48. USA
26. 1. 45.
39a, 19/06. M 132. Walter Mehdorn, Berlin-Siemensstadt.
Verfahren und Form zur Herstellung von groBflachigen
FormpreSteilen aus kunstharzgetrankten Schichtstoffen
mit zusatzlich angebrachten Gestalteinzelheiten. 19 10. 49.
39a, 19/07. K 378. Dr. Gunther Jobst, Hamburg-Lockstedt
(Karl W. Kopperschmidt & Co. u. Dr. Gunther Jobst, Tech-
nologische Werkstatten, Hamburg). Verfahren zum Glatten
unebener Oberflachen von Rotationskorpern, insbesondere
optischer Linsen aus durchsichtigen thermoplastischen
Kunststoffen. 31. 10. 49.
39b, 5/15. N 567. Dr. Leendert Ma flkant, Arnhem, Holland
(N.V. Onderzoekingsinstituut Research, Arnhem, Holland).
Verfahren zum Verspinnen von Losungen hochmolekularer
mehrfach ungesattigter Verbindungen. 27. 2. 50. Niederlande
21. 7. 49.
39b, 17. p 29244D. Nicholas E. Oglesby, Troy, N.Y., USA
(Behr-Manning Corporation, Troy, N.Y., USA). Sandpapier
und Schmirgelleinen. 31. 12. 48. USA 6. 10. 42.
39b, 22/04. S 802. Alfred Kolinsky, Gottwaldov, Tschecho-
slowakische Republik (Svit, narodni podnik, Gottwaldov).
Versteifungsmaterial filr Schuhe. 22. 11. 49. Tschecho-
slowakische Republik 7. 12. 48.
39b, 22/06. p 242B. William Baird, Blackley u. John S. A.
Forsyth, Northwich, England. (Imperial Chemical Industries
Ltd., London). Isoliermaterial. 19. 10. 48. GroBbritannien
2. 4. 43.
39b, 22/06. p 19259D. John C. Swallow u. Donald Kenneth
Baird, Welwyn Garden City, Hertfordshire, England (Imperial
Chemical Industries Ltd., London). Verfahren zur Herstellung
von Filmen. 22. 10. 48. GroBbritannien 22. 3. 46.
39c, 2. B 2322. Dr. Heinrich Passing, Leverkusen-Wies-
dorf, DY. Rudolf Bauer, Wermelskirchen u. Dr. Detlef Del/s,
Leverkusen-Schlebusch-III. (Farbenfabriken Bayer, Lever-
kusen). Verfahren zur Herstellung von kationelnaus-
t a uschenden Kunstharzen. 28. 2. 50
39c, .15. I 177. Denis Coleman, Manchester, England,
(Impnrial Chemikal Industries Ltd., London). Verfahren
zur Herstellung von polymeren Stoffen. 14. 11. 49.
Grossbritanien 19. 11. 48.
39c, 16. C 697. Dr. Heinrich Weber, Marl, Kr. Reck-
linghausen. (Chemische Werke Hills G.m.b.H., Marl, Kr.
Recklingshausen). Verfahren zur Herstellung :von Poly-
estern 24. 3. 50.
39c, 19. p 975 D. DI,. Hugo vont Hove, Coventry, Eng-
land und Otto Fuchs, Konstanz. (DEGUSA, Frankfurt/M.).
Verfahren zur Herstellung hochschwefelhaltiger Ver-
bindungen des Formaldehyds. 1. 10. 48.
199
39c, 25. p 29 370 D. Carl E. Barnes, Pipersville, Pa.,
USA. (General Aniline & Film Corporation, New York, N.
Y., USA), Verfahren zum Polymerisieren von polyme-
risierbaren organischen Verbindungen. 4. 3.49. USA 3. 2. 42.
39c, 25. B 255. Geofirey Swann u. Ernst L. Humburger,
Liverpool, England (Beck, Koller & Company Ltd., Liver-
pool, England). Verfahreri zur Herstellung von Polyathylen-
ha,rzen. 24. 10. 49.
39c, 25. F 138. Dr. rer. nat. Paul Schlack, Bobingen, Kreis
Schwabmiinchen (Dipl.-Ing. Wolf D. Frowein u. Dr. Paul
Schlack, Bobingen, Kr. Schwabmiinchen). Verfahren zum
Stabilisieren von Losungen von Polyacrylnitrilver-
bindungen. 28. 10. 49.
39c, 25. H. 1779. Dr. Helmut Pietsch, D?sseldorf (Henkel
& Cie. G.m.b.H., Dusseldorf). Verfahren zur Herstellung von
kornigen Polymerisationsprodukten a, fl-ungesattigter
Karbonsauren. 24. 2. 50.
39c, 25/01. B 156. Dr. Walter Bauer, Darmstadt. Verfahren
zur Herstellung von Fonmgebilden, insbesondere blasen-
freien Flachengebilden auf der Grundlage von Polymerisaten.
17. 10. 49.
39c, 30. p 415B. Henryk Zen//man, Saltcoats u. Andrew
McLean, West Kilbride, Schottland (Imperial Chemical In-
dustries Ltd., London). Verfahren zur Herstellung von harz-
artigen Polyestern. 6. 11. 48. GroBbritannien 2. 1. 48.
64a, 24/02. H 1907. Fritz Heinemann, 'Wesseling, Bez. Koln.
Unverlierbarer, selbstdichtender VerschluB f fir Tube n,
Ventile, Flaschen, Rohre und sonstige Behalter aus Gummi,
elastischer Spritzgamasse o. dgl. 6. 3. 50.
Patent-Ertei/ungen
39b, 5/14, 804046. Dr. Hermann Haakh, Bad Soden, Taunus
(Metallgesellschaft Akt.-Ges., Ffm.). Verfahren zur Behand-
lung klebriger Harzoberflachen. 12. 1. 49. p 31433D.
39b, 22/06. 803956. Dr. Alfred Treibs, M?nchen (Consor-
tium fiir elektrochemische Industrie G.m.b.H., Miinchen).
Verfahren zur Herstellung feinkorniger Emulsionen von
Polyvinylazetat. 2. 10. 48. p 6708D.
39b, 22/06. 803957. Karl Wollin, Naarden, Holland (Bala-
turn N.V., Huizen N. H., Holland). Verfahren zur Herstellung
einer aus plastischen Massen bestehenden mehrfarbigen
Schicht. 10. 10. 48. p 17680D. Niederlande 24. 12. 47.
39c, 25/01. 803958. Dr. Herbert Reinecke, Burghausen, Obb.
u. Dr. Alfred Treibs, Miinchen (Konsortium far elektro-
chemische Industrie G.m.b.H., M?nchen 25). Verfahren zur
Herstellung von Vinylalkohol gebunden enthaltendem Pol y-
vinylchlorid. 2. 10. 48. p 6706D.
39c, 30. 803959. Dr. Ernst Trornmsdorfi, Darmstadt u. Dr.
Gerhard Abel, Darmstadt (Rohm 8c Haas G.m.b.H., Darm-
stadt). Verfahren zur Herstellung von Polymerisations-
produkten. 2. 10. 48. p 13116D.
Gebrauchsmuster-Eintragungen
77d. 1 619 941. Richard Ritter, Gotha, Thur. Heim- und Reise-
im durchsichtigen Kunststoff-Rohr-Behalter.
10. 5. 50. R 1055.
Patent-Anmeldungen Munchen, den 22. Februar 1951
4b, 15/03. D 5033. Ernst Diillmann, Dortmund. Licht -
gitter aus Kunstharz. 17. 7. 50.
218, 10/02. p 13 414D. Dr. Willy Prang, Berlin-Schoneberg
(Siemens & Halske Akt.-Ges., Berlin und Munchen). Ver-
fahren zur Herstellung engtolerierter elektrischer Wickel-
kondensatoren kleiner Kapazitat mit thermoplastischem
Dielektrikum. 1._ 10. 48.
roved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
200
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Patentlisten
Kunststoffe Bd. 41
1951 Heft 6
22i, 1. G 1883. Karl Hannecke, Limburg/Lahn (Gewerk-
schaft Keramchemie-Berggarten, Siershahn/Westerw.). Ver-
fahren zur Herstellung eines Kunstharzsaurekittes.
11. 5. 50.
30b, 14/02. p 5487D. Werner Kohler, K?ln (Franz Jordan,
Siegburg u. Werner Kohler, K?ln). Kunstharzvollzahn.
1. 10. 48.
38c, 2/04. W 1968. Dipl.-Ing. Heinz Weber, Kronach (Hans
Weber, Maschinenfabrik, Kronach). Verfahren zum Schlei-
f en von Holz, Kunststoffen, Metallen u. dgl. auf Zylinder-
schleifmaschinen. 8. 5. 50.
39a, 19/01. p 14407D. Dipl.-Ing. Willibald Venus, Miinchen
(Hahn & Kolb, Stuttgart). Spritzzylinder an SpritzgieB-
maschinen fur thermoplastische Kunststoffe. 1. 10. 48.
39a, 19/03. W 4297. Richard Bosel, Fallingbostel (Wolff &
Co., K.-G. a.A., Walsrode). Verfahren und Vorrichtung zur
Herstellung nahtloser Schlauche aus L6sungen oder Schmel-
zen hochpolymerer Kunststoffe. 1. 10. 50.
39a, 19/07. p 27171D. Max Schmidt, Ansbach. Starrwan-
dig,e Gegenstande, insbesondere Gebrauchsgegenstande,
aus spritzfahigen, organischen, thermoplastischen Kunst-
stoffen. 27. 12. 48.
39a, 19/07. p 38 687D. Norbert Hagen, Siegburg/Rhld. Ver-
fahren zum UTherziehen oder Auskleiden von Gegen-
standen mit einer Schicht aus einem thermoplastischen Kunst-
stoff, insbesondere Polyvinylchlorid. 2. 4. 49.
39c, 1. H 666. Dipl.-Chem. Dr. Ralph Schwemer, Wuppertal-
Barmen (Dr. Kurt Herberts & Co., Wuppertal-Barmen). Ver-
fahren zur Herstellung von Harzen aus Phenolalkoholen und
reaktionsfahigen- Carbonylverbindungen. Zus. z. Anm.:
p 50577D. 28. 11. 49.
39c, 25. D 2038. Frederick Arthur ,knes, Castle Bromwich,
Wilfrid Cooper, Erdington u. Theodore B. Bird, Edgbaston,
Birmingham, England (Dunlop Rubber Company Ltd., Lori-
don). Verfahren zur Herstellung neuer Polymerisations-
produkte. 8. 4. 50. GroBbritannien 9. 4. 49.
64a, 8. p 18428D. Jens Tiinningsen, Bielefeld. Stopf en aus
Holz oder Kunststoff. 15. 10. 48.
Patent-Erteilungen
49c, 1/04. 804396. Dipl.-Ing. Hans Beche, Hiickeswagen/
Rhld. (Beche & Grohs G.m.b.H., Hiickeswagen/Rhld.).
Geradfiihrung mit Kunststoffutter o. dgl. 16. 7. 49.
p 49046D.
Patent-Anmeldungen Miinchen, den 1. Marz 1951
120, 14. H 4323. Dipl.-Chem. Dr. Georg v. HePling, Wupper-
tal-Bar-men (Dr. Kurt Herberts & Co., Wuppertal-Barmen).
Verfahren zur Herstellung von Estern der Phtalsaure mit
h6hermolekularen Glykolen. 24. 12. 48.
21e; 25/01. B 3325. Dr. Kurt Raithel, Uttenreuth bei Er-
langen (Dr. Baum Elektrophysik & MeStechnik,. Nfirnberg).
Verfahren zur Beseitigung unerwiinschter elektrischer Auf -
ladungserscheinungen an Glasern und optisch durch-
sichtigen hochisolierenden Kunststoffen. 29. 4. 50.
39a, 19/07. p 53116D. Dipl.-Ing. Tankred v. Hauteville,
Stuttgart-Degerloch) C. Lorenz A.-G., Stuttgart-Zuffenhausen).
Elektrode zur dielektrischen HochfrequenzschweiBung
von thermoplastischen Stoffen. 26. 8. 49.
39b, 12/01. p 2108B. Dipl.-Ing. Erich Psencik, Mettmann,
Rhld. (Immalin-Werke G.m.b.H. Chemische Fabrik, Mett-
mann, Rhld.). Verfahren zur Herstellung von Boden-, Mobel-
und Wandbelagen. 5. 3. 49.
39b, 22/06. p 27024D. Dipl.Chem. Dr. Georg v. Hefiling,
Wuppertal-Barmen (Dr. Kurt Herberts & Co., Wuppertal-
Barmen). Verfahren zum Gelatinieren und Weichmachen
von Vinylpolymerisaten. 24. 12. 48.
39b, 22/06. R 176. Dr. Herbert Rein, Augsburg (Cassella
Farbwerke Mainkur, Frankfurt-M.-Fechenheim). Lichtbestan-
dige, 61- und fettfeste und zugleich hitzesterilisierbare Filme,
Folien und Formkorper. 27. 10. 49.
39c, 5. p 41907D. Dr. Alfred Brookes, London (British In-
dustrial Plastics Ltd., London). Verfahren zur Herstellung von
warmehartenden Harzen. 6. 5. 49. GroBbritannien 1.3.44.
39c, 21. p 14718D. Johannes T. Hackmann, Amsterdam
(N.V. De Bataafsche Petroleum Maatschappij, Den Haag,
Holland). Verfahren fiir die Herstellung von Reaktionsproduk-
ten hochmolekularer, mehrfach ungesattigter Verbindungen
mit Schwefeldioxyd. 1. 10. 48. Niederl. 17. 7. 47.
39c, 30. p 12362D. Dr. Julius Thewalt u: Dr. Fritz Miihl-
bauer, Ludwigshafen/Rhein (Badische Anilin- u. Sodafabrik,
Ludwigshafen/Rhein). Verfahren zur Herstellung hochmole-
kularer filmbildender Stoffe. 1. 10. 48.
39c, 30. D 5126. Dr. Siegfried Nitzsche u. Dr. Ewald Pirson,
Burghausen, Obb. (Rudolf Decker u. Dr. Hellmuth Holz,
Munchen). Verfahren zur Herstellung von substituierten
siliciumorganischen Verbindungen. 27. 7. 50.
Patent-Erteilungen
30b, 14/01. 804 586. Siegfried Wenzel, Wuppertal-Elberfeld.
Vorrichtung zur Festigung von aus KunststoffpreBmasse be-
stehenden kiinstlichen Zahnen. 2. 10. 48. p 1618D. Frank-
reich 28. 8. 47.
38h, 2/01. 804603. Dr. Gordon J. Pritchard, London (Ward
Blenkinsop & Company Ltd., London). Verfahren zum Halt-
barmachen von Holz und anderen verholzten oder Zellu-
losematerialien. 19. 12. 48. p 25535. D. GroBbritannien
30. 10. 45.
39a, 19/05. 804865. Erwin Schmidt, Pforzheim (G. Schaub,
Apparatebauges. m.b.H., Pforzheim). Verfahren und Einrich-
tung zur Befestigung zusatzlicher Teile an Kunst-
stoffprefflingen. 2. 10. 48. p 7210D:
39c, 10. 804604. Dr. Franz KaeI3, Trostberg, Obb. u. Dr.
Ernst Doe klemann, Tbalham bei Altenmarkt (Siiddeutsche
Kalkstickstoffwerke A.-G., Trostberg, Obb.). Verfahren zur
Herstellung von ktinstlichen Harzen aus Dicyandiamid.
4. 2. 50. S 1565.
39c, 25/01. 804723. Dr. Wolfgang Gruber, Burghausen, Dr.
Josef Hechmaier, Burghausen u. Hugo Zoebelein, Burghausen
(Rudolf Decker u. Dr. Hellmuth Holz, Mtinchen). Verfahren
zur Hers,-ellung der Ac et ale von Polyvinylalkoholen. 2. 3. 50.
D 1189.
39c, 30. 804724. Solvay & Cie, Briissel. Verfahren und Vor-
richtung zur kontinuierlichen Polymerisation. 25. 10. 49.
S 246. Belgien 20. 3. 47.
Patent -A nmeldungen Miinchen, den 8. Marz 1951
81, 2. B 2239. Dr. Wilhelm Tischbein, Leverkusen-Wiesdorf
(Farbenfabriken Bayer, Leverkusen). Verfahren zur Ver-
besserung von Schichtstoffen. 23. 2. 50.
12 o, 21. L 291. Abraham Brothman, Long Island City, N. Y.,
USA (Lonza Elektrizitatswerke und Chemische Fabriken A. G.,
Basel, Schweiz). Verfahren zur Herstellung von Methacryl-
saureestern. 31. 10. 49. USA 6. 11. 48.
22i, 2. A 1692. Claud A. Rayner, Duxford, Cambridge,
England (Aero Research Ltd., Duxford, Cambridge, England).
Verfahren zur Herstellung von Klebemitteln. 23. 5. 50.
GroBbritannien 9. 11. 39.
22 i, 2. H 3679. Hergis A .G., Hergiswil, NidWalden, Schweiz.
Klebstofftiberzug auf einer Unterlage aus Papier und.Ver-
fahreri zu seiner Herstellung. 17. 6. 50. Schweiz 15. 2. 50.
22 i, 2. S 110. Dr. Friedrich Supf, Hannover-Limmer, und
Dr. Georg Meyer, Hannover-Herrenhausen (Sichelwerke A.G.,
Hannover-Limmer). Wasserbestandige Klebestoffe. 17.10.49
39a, 14. T 304. Dr. Hermann Teichmann, Wolfratshausen,
Obb. Verfahren zur Verarbeitung von Polyvinylchlorid-
mischungen zu Profilen oder Kabelumhiillungen. 11.1.50.
39a, 19/05. p 12 610 D. Wilhelm Hoppmann, Hermann
Mulsow, Hamburg-Lokstedt, und Philipp Molter, Hamburg
(Hoppmann & Mulsow, Hamburg). PreBwerkzeug zum Her-
stellen von Kunstharzgegenstanden mit Stutzen mit Mutter-
gewinde. 1. 10. 48.
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Kunststoffe Bd. 41
1951 Heft 6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Wirtschaftliche Rundschau
201
Wirtschaftliche
Deutschland. Export von Kunststoffen und Kunst-
stoffwaren. In der AuBenhandelsstatistik der Bundesrepublik
finden wir die beiden Gruppen: ?Chemisch hergestellte Kunst-
stoffe" und ?Waren aus Zellhoin und ahnlichen Kunststoffen".
Handelt es sich bei der ersten Gruppe urn Vorerzeugnisse, so
bei der zweiten Gruppe um Enderzeugnisse (Fertigwaren).
Die fiir das ganze Jahr 1950 far chemisch hergestellte Kunst-
stoffe ermittelte Ausfuhr liegt urn rd. 19 Mill. DM iiber der
Ziffer des Jahres 1949, bleibt aber noch urn fast 5 Mill. DM
--111thltpr Vorkriegsergebnissen von 1936 zuriick. Wir be-
rechnen beim Ausfuhrwert fiir 1950 eine Quote von 83% der
Vorkriegsziffer, bei der Ausfuhrmenge eine Quote von fast
50%. Die Einfuhr ist seit 1949 urn 1,1 Mill. DM gestiegen, sie
macht wertmaBig 280% der Vorkriegsziffer aus.
Bei der Ausfuhr von Fertigwaren aus Kunststoffen ist trotz
groBer Umsatzsteigerung seit 1949 erst eine Quote von 64%
der Vorkriegsziffer erzielt, wahrend der Einfuhrwert ungefahr
dem Ergebnis von 1936 entspricht.
Stellen wir die Ein- und Ausfuhrziffern einander gegennber,
so finden wir in Gruppe I einen AusfuhrilberschuB von
15,5 Mill. DM, in Gruppe II einen solchen von 16,3 Mill. DM,
insgesamt also von 31,8 Mill. DM als Beitrag der Industrie
der Kunststoffe zur Zahlungs- und Devisenbilanz. Meng en
und Werte ergeben folgendes Bud:
I. Chemisch hergestellte
Kunststoffe (Vorerzeugnisse)
Jahr
dz
DMbzw.RM
Ausfuhr
1950
80
644
22
544 000
1949
9
829
3
772000
1936
164
136
27
381
000
Einfuhr
1950
10
491
6
985
000
1949
8
811
5
841
000
1936
17
505
2
487
000
II. Fertigwaren (Enderzeug-
nisse) aus Kunststoffen
Ausfuhr
1950
8
175
17
445
000
1949
1
007
3
064
000
1936
34
991
26
609
000
Einfuhr
1950
454
1
176
000
1949
34
103
000
1936
3
626
1
166
000
Die wichtigsten Absatzgebiete fiir Kunststoffe rind Waren
daraus gruppieren wir nach den Erdteilen und gewinnen zu-
nachst far Europa em n aufschluBreiches Bad. In der folgenden
Zusammenstellung sind mit I die Vorerzeugnisse und mit II
die Enderzeugnisse bezeichnet. Den groBten Anteil finden wir
fur beide Gruppen bei den Niederlanden mit insgesamt 22%
der Gesamtziffern. Es folgen Belgien-Luxemburg mit fast 10%
und die Schweiz mit 10,4%. Millionenziffern sind auBerdem
bei Danemark, Norwegen, Schweden usw. nachgewiesen. Dabei
sind die Unterschiede zwischen beiden Gruppen teilweise be-
trachtlich :
Kunststoffausfuhr im Jahre 1950 nach
Gruppe
dz
DM
Belgien-Luxemburg .
11
326
2
001
000
II
1
113
1
970
000
Danemark
8
345
2
017
000
II
248
612
000
Finnland
1
682
481
000
II
8
86
000
Frankreich
6
916
1
983
000
II
240
364
000
Saargebiet
1
115
280
000
II
73
195
000
Rundschau
Gruppe
dz
DM
Griechenland
I
1 459
325 000
IT
208
131 000
GroBbritannien .
I
1 996
791 000
II
59
. 86 000
Italien
I
3.593
933 000
II
82
474 000
Jugoslawien . .
I
106
51 000
II
5
. 12 000
Niederlande
1
7 547
2 524 000
II
2 572
6 367 000
Norwegen
I
5 388
1 091 000
II
211
239 000
Osterreich
I
1 654
769 000
II
190
266 000
Polen
I
168
120 000
II
17
26 000
Portugal
I
354
?
140 000
II
20
340 000
Schweden
I
3 084
990 000
II
189
640 000
Schweiz
I
8 277
2 178 000
II
1 285
1 996 000
Spanien
I
380
140 000
II
. 5
' 105 000
Tschechoslowakei . .
I
505
375 000
II
0
1.000
Ungarn .
I
2 648
867 000
Il
93
71 000
Damit sind die Europagebiete mit 33 Mill. DM, also mit 82%
am Ausfuhrwert beider Gruppen beteiligt, so daB nur 18%
fiir die tTherseegebiete bzw. auBereuropaische Lander ver-
bleiben.
Von geringer Bedeutung sind die Absatzgebiete in Afrika,
wobei teilweise nur die Gruppe II (Enderzeugnisse) in Be-
tracht kommt. Irnmerhin ist bei einigen dieser Gebiete der
Ausfuhrwert hoher als 100 000 DM, bei Belg.-Kongo erreicht
er 500 000 DM:
Gruppe
dz
DM
Agypten
I
312
106 000
II
17
49 000
Belg.-Kongo
I
150
21 000
II
524
490 000
Kenya, Uganda
II
18
166 000
Goldkilste
II
38
42 000
Sierra Leone
I
2
4 000
II
104
173 000
Union von Siidafrika . .
I
175
59 000
II
37
85 000
M. v. D.-Sadwestafrika .
I
11
12 000
II
22
44 000
Innerhalb Asiens gibt es wenigstens em n Gebiet mit einem
Ausfuhranteil von mehr als 1 Mill. DM, die Tiirkei, die nach
neuerer Gepflogenheit nicht mehr bei den Landern Europas
nachgewiesen wird. Die Lieferungen von Kunststoffen und
Waren daraus sind dabei groBer als nach alien anderen Ge-
bieten Asiens und Australiens zusammen. Der Austral. Bund
ist ebenfalls mit mehr als 1 Mill. DM vertreten :
Gruppe
dz
DM
Iran
222
54
000
II
11
39
000
Syrien-Libanon
36
19
000 ?
II
17
93
000
Tiirkei
5
891
1
226
000
II
119
449
000
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6 *
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Kunststoffe Bd. 41
202 Wirtschaftliche Rundschau
1951 Heft 6
Gruppe
dz
DM
Pakistan
I
16
11
000
II
41.
92
000
Brit.-Malaya
I
2
1
000
II
22
35
000
Austral. Bund
I
2
339
1
073
000
II
34
62
000
Bei den Exporten nach Nord-, Mittel- und Sadamerika steht
Argentinien an der Spitze, es folgen Brasilien und Uruguay.
Die Anteile bleiben weit hinter den Umsatzziffern nach Europa
zuriick. Es ist aufsehluBreich, festzustellen, inwieweit schen
wieder Interesse in diesen Gebieten fiir deutsche Erzeugnisse
dieser Art besteht. Unter Weglassung der kleinsten Quoten
gewinnen wir folgendes Bud:
Gruppe
d z
DM
USA
T
201
104 000
II
4g
104 000
Cuba
I
11
16 000
II
6
31 000
Mexiko
T
177
63 000
II
24
103 000
Argentinien
I
1 604
671 000
II
17
23 000
Brasilien
i
1 033
348 000
II
20
305 000
Chile
I
179
54 000
II
4
21 000
Columbien
I
83
49 000
II
46
93 000
Ecuador
I
25
28 000
II
2
15 000
Peru
I
73
20 000
II
11
55 000
Uruguay
I
1 154
410 000
II
69
94 000
Venezuela
I
101
29 000
II
64
184 000
DaB diese Exportziffern teilweise iibertroffen werden durch
die Einfuhranteile der gleichen Gebiete, sehen wir bei den
USA, deren Lieferungen an Firmen der Bundesrepublik in den
Monaten Januar?Dezember 1950 bei Kunststoffen (Vor-
erzeugnissen) 576 000 DM und bei Waren aus Kunststoffen
139 000 DM betrugen.
DaB in der umfangreichen deutschen AuBenhandelsstatistik
auch noch in zahlreichen anderen Positionen (z. B. Eelektro-
technik, Spielwaren) Kunststoff-Erzeugnisse enthalten sind,
setzen wir als bekannt voraus. Es kam uns diesmal auf die
Darstellung der beiden Sondergruppen an.
(8522) Erwin Stein
Deutschland. Die Lage der westdeutschen Kunststoff -
industrie. pie Arbeitsgemeinschaft Deutsche Kunststoff-
Industrie Frankfurt a. M. stellt in einem Memorandum an
den Rohstoffberater beim Bundesministerium fiir Wirtschaft
fest, daB man in der Produktion und in der Verarbeitung von
Kunststoffen mit Verbesserungen rechnen darf. Allerdings
diirfte diese Aufwartsbewegung nur langsam von sich gehen.
Im Jahre 1951 werde die Kunststoffverarbeitung ohne zen-
trale F8rderung ebenfalls 22-25% iiber der des abgelaufenen
Jahres liegen. Mit dieser Steigerung konnten aber nicht die
volkswirtschaftlichen Aufgaben erfiillt werden.
Die Arbeitsgemeinschaft sieht u. a. besondere Engpasse in
der Phenolversorgung, da bei zunehmender Ausnutzung der
Kokskapazitaten, verbunden mit hoheren Warmegraden, die
Phenolausbringung absinkt. So wiirden fiir PreBmasse und
SchichtpreBstoffe nicht geniigend Phenole zur Verfiigung
stehen.
Die Kohleknappheit Babe die zahlreichen kunststoffver-
arbeitenden Betriebe mit einem geringeren Bedarf als 10 Mo-
natstonnen (90% aller Betriebe) besonders hart betroffen.
So habe die Aufwartsentwicklung in den ersten beiden Mo-
naten des laufenden Jahres zu wiinschen iibriggelassen.
Von einer ausreichenden Versorgung mit Polyvinylchlorid
k8nne nicht gesprochen werden. Anlieferungen von 1100-1200 t
monatlich stehe em n Bedarf von 200 t gegeniiber.
In 1950 wurden insgesamt 44120 t Kunststoffe verarbeitet.
Damit sind allerdings Sparten, wie Hartpapier f?r elektrische
Zwecke, Vulkanfiber fiir die Kofferindustrie und teilweise die
Kabelisolation nicht erfaf3t. Im umfassenden Sinne diirfte die
Kunststoffverarbeitung 58000-60000 t betragen haben. Die
Erzeugung wird mit 80000 t angegeben.
Der Anteil unmittelbar erfaBbarer Exporte an Kunststoff-
erzeugnissen betrug Januar und Februar 1950 etwa 2% vom
Gesamtumsatz und stieg bis Februar 1951 auf 7%. Mit den
indirekten Exporten diirfte die Exportquote bei 14% liegen.
Die Kunststoffindustrie zeigt aber Zuriickhaltung im Export
von Rohstoffen, um der deutschen Volkswirtschaft die Ver-
arbeitungserlose nicht entgehen zu lassen. Sonst konnte bei
dem allgemeinen Rohstoffhunger der Export beliebig ge-
steigert werden. So liegt der Exportanteil bei den Rohstoffen
im Durchschnitt zwischen 5 und 10%. Die Kapazitatsaus-
nutzung der kunststoffverarbeitenden Industrie wird mit
36-38% veranschlagt.
Beziiglich des Memorandums der Bundesregierung an die
OEEC im Rahmen des Rohstoffsparprogramms fordert die
Arbeitsgemeinschaft, daB man den dort gemachten Von-
schlagen zur Forderung der Kunststoffindustrie Taten folgen
lasse. Die Industrie, die sich nach dem Zusammenbruch miih-
sam aufgerichtet habe, Urine die dafiir notwendigen Mittel
nicht allein aufbringen. Sic wolle sich an der Bereitstellung
von Forschungsmitteln in erheblichem Umfang beteiligen, sei
jedoch auf staatliche Hilfe dringend angewiesen. (8523)
Argentinien. Zellulose-Herstellung. Die Sociedad
Cellulosa Argentina errichtet in der Nane von Eldorado,
Provinz Misiones, eine Fabrik zur Herstellung von Zellulose
mit einer Kapazitat von 50 t taglich. Plastiques-Informations
Bd. 2 Nr. 20 vom 14. 4. 1951. (8505) D.
Australien. Nylon und Polystyrol. In Neu-Siid-Wales
wurde die N. S.W. Monsanto Chemicals Ltd. eingetragen, die
unter Lizenz von Du Pont Nylon herstellen will. Die Monsanto
Chemicals (Australia) Ltd. wird in Graybrook bei Melbourne
fur ? 250000 eine Polymerisationsanlage fiir Styrol errichten,
wofiir Monsanto das Mono.mere aus Schottland einfiihren will.
Plastica Bd. 4 (1951) S. 112. (8519) D.
Brasilien. Styrol-Polymerisation. Die Koppers Com-
pany, Pittsburgh, USA, hat zusammen mit brasilianischen
Interessen die Companhia Brasileira de Plastico Koppers in
Sao Paulo gegriindet, deren Polystyrolfabrik eine Kapazitat
von etwa 1500 t haben soll. Das Monomere wird von der
amerikanischen Koppers Gesellschaft geliefert. Plastica Bd. 4
(1951) S. 112. (8520) D.
Frankreich. Dunlop-Bodenbelag. Von der Dunlop
Rubber Co., Ltd., wurde gemeinschaftlich mit der S.A. des
Pneumatiques Dunlop mit einem Kapital von 100 Mill. Fres.
die Societe des Revetements Cemetex S.A. gegriindet. Unter
Lizenz von der Semtex Ltd., einer zum Dunlop-Konzern ge-
hOrigen Gesellschaft, wird sic als Unternehmer fiir FuBbOden-
und Vertafelungsarbeiten auftreten und hat bereits begonnen,
in ihrer Fabrik in St. Maur des Fosses bei Paris-thermoplastische
Platten und Kacheln ahnlich den Semastic Dekorationsplatten
der englischen Gesellschaft herzustellen. Chem. Trade J.
Bd. 128 (1951) S. 792. (8512) D.
Venezuela. Kunstseidefabrik. Die Snia Viscosa wird
zusammen mit dem brasilianischen Matarazzo-Konzern und
der Celanese Corp. of America nach den Planen der letzteren
eine 20 Mill. $ kostende Fabrik in Venezuela errichten, wofiir
die Zellulose aus USA und Kanada eingefiihrt werden soli.
Plastiques-Informations Bd. 2 Nr. 20 vom 14. 4. 1951. (8507)D.
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Kunststoffe Bd. 41
1951 Heft 6
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Buchbesprechungen
203
Buchbesprechungen
Kunststoffe ohne Geheimnis. Von Klaus Stoeckhert. Verlag
Butzon 8c Bercker, Kevelaer/Rhld. 1950. 281 S. m. 10 Bild-
tafeln u. 12 Textzeichnungen. Preis 8,50 DM.
?Dieses Buch beabsichtigt, sich in erster Linie an diejenigen
Interessenten fiir Kunststoffe zu wenden, die mit der Her-
stellung und Verarbeitung nicht in engerer wissenschaftlicher
Beriihrung stehen ." Trotz dieser Einschrankung, die der
Verfasser im Vorwort macht, gibt das Buch auf alien Gebieten
der Kunststoff-Verarbeitung einen verziiglichen Vberblick, so
da3'siardiejenigen, die Spezialprobleme der Kunststoff-Erzeu-
gung oder -Verarbeitung zu Risen haben, das fliissig und klar
geschriebene Buch gem zur Hand nehmen werden. Das Buch
will kein Fachbuch sein, es informiert aber iiber die vielfaltigen
Fertigungsverfahren doch so ausreichend, daB es dem Fach-
mann und dem Nichtfachmann em n gediegenes Wissen ver-
mittelt. E. Romer
Deutsches Jahrbuch fiir die Industrie der plastischen
Massen 1945-1950. Von Karl Fabel. Verlag Wilhelm Panse-
gran, Berlin-Wilmersdorf 1951. 472 S. m. 15 Abb. u. zahlr.
Tafeln u. Tabellen. Preis DM 32,60.
Nach einer Pause von 8 Jahren liegt die 6. Ausgabe des
Jahrbuches vor. Nach E. Dumont (1939) und K. Thinius (1942)
hat. der Verlag jetzt K. Fabel als Herausgeber gewonnen, der
die einzelnen Gebiete zusammen mit 4 Mitarbeitern bearbeitet
hat. Das Buch ist gegliedert in die beiden Hauptabschnitte
Plastische Massen auf der Grundlage von Naturstoffen und
abgewandelten Naturstoffen sowie von vollsynthetischen Stof-
fen. Als 3. kurzer Abschnitt folgen Verarbeitungsmethoden
(19 S.). Der auf Grund des Fach- und Patentschrifttums ge-
gebene iTherblick erstreckt sich auf die Jahre 1945 bis 1950.
Wiederum ist in fleiBiger Kleinarbeit das wichtigste iiber For-
schung, Eigenschaften, Verarbeitung und Anwendung zu-
sammengetragen und zum Teil auch kritisch gesichtet. (So
enthalt z. B. der Abschnitt fiber Polyvinyl- und Polyakryl-
verbindungen 352 Literaturzitate einschlieBlich Patenten.) Er-
freulich.erweise erschlieSt jetzt auch em n Sachverzeichnis den
Inhalt der auf 356 Seiten behandelten Fortschrittsberichte.
Natiirlich bleiben noch manche Wiinsche offen; so fehlen z. B.
bei den ?Verarbeitungsmethoden" die Erzeugnisse zweier
groBer deutscher SpritzguBmaschinen-Hersteller, die hydrau-
lische und mechanische Maschinen von groBeren SchuB-
leistungen liefern, wahrend auf S. 32 als Hersteller von Resopal
noch Rommler-Spremberg genannt wird (S. 367 steht die jetzt
richtige Anschrift). Nach den Fortschrittsberichten folgen
Warenzeichen und Handelsnamen (16 S.) und em n Bezugs-
quellenverzeichnis (75 S.) mit Firmen aus dem Bundesgebiet
und der Ostzone. Schon in der Einleitung wird darauf hin-
gewiesen, da3 es nicht ohne Liicken sein wiirde. Leider ist es
uneinheitlich gegliedert und unvollstandig. Formenbauer wer-
den genannt als Hersteller von PreL3- und Spritzformen (17 Fir-
men), als Hersteller von Pre3werkzeugen (47 Firmen) und von
Spritzwerkzeugen (19 Firmen). Nur 50 Firmen werden als
Hersteller von SpritzguBteilen genannt, wahrend es im Bun-
desgebiet deren mindestens 300 gibt. Es sollen aber auch nicht
die Schwierigkeiten verkannt werden, die gegenwartig der
Zusammenstellung von Bezugsquellenverzeichnissen entgegen
stehen.
Erfreulich ist trotz allem die Tatsache, daB das ? Jahrbuch"
nach einer langen Pause wieder erschienen ist, E. Romer
Stoff-ABC. Von K. Koloc. Fachbuchverlag G. m. b. H.,
Leipzig 1950. 296 S. Preis 25,? DM.
Das vorliegende Verzeichnis umfaBt die deutschen Werk-
und Hilfsstoffe fiir Maschinen-, Apparatebau und Elektro-
technik. Es enthalt im wesentlichen eine Stoffliste mit etwa
17500 Werkstoffnamen, eine Gruppen- und Firmenliste. Die
Stoffliste ist unterteilt nach Namen, Leitvermerken, Art des
Werkstoffes, Werkstoffnummern, Hersteller bzw. Normblatt
und Hinweisen. Entstanden ist das Buch durch Vorarbeiten
im VDI, die inzwischen: iiberarbeitet wurden im Institut des
Herausgebers. Es wird herausgegeben trotz vorhandener Man-
gel, zeigt aber dem Praktiker den ungeheueren Wirrwarr auf
dem Gebiet der Stoffbezeichnungen. Der Herausgeber weist
daraufhin, daB Unterlagen aus den Westzonen nicht ausge-
wertet werden konnten. Eine Nachprilfung far das Kunst-
stoffgebiet zeigt daher noch recht betrachtliche Mangel
Immerhin ist die gewaltige Arbeit, die bei der Zusammen-
stellung und Herausgabe geleistet wurde, anzuerkennen.
R.
Die Materialkunde der Anstrichstoffe, 25 Lehrbriefe
(Zusammensetzung, Verarbeitung und Eigenschaften der An-
strichfarben und -lacke). Von Hans Wolff t; zusammengestellt,
erweitert und erganzt von G. Zeidler unter Mitarbeit von
Karlheinz Thews. W. Pansegrau Verlag Berlin 1950. 206 S. m.
20 Abb. Preis DM 12,60.
Aufbauend auf zahlreiche noch aus der Feder des bekannten
Lackforschers Dr. Hans Wolff stammende Kapitel haben Dr.
G. Zeidler und K. Thews in Form von ?Lehrbriefen" fur Maier,
Lackierer und alle anderen Interessenten des Anstrichfaches
eine leicht verstandliche Darstellung der wichtigsten Tat-
sachen auf dem Gebiet der Anstrichstoffe gegeben. Da das
Buch hauptsachlich fiir den chemisch nicht vcrgebildeten
Praktiker gedaCht ist, wird darin mit Recht auf die Erorterung
der in der Regel oh.nedies nicht einfachen chemischen Grund-
vorgange verzichtet und statt dessen oftmals auf die Benutzung
von Vergleichen zuriickgegriffen. AuBerdem kommen im we-
sentlichen nur diejenigen Materialien und Arbeitsvorgange zur
Sprache, mit denen der Mann der Praxis tatsachlich zu tun
hat, nicht aber etwa Aufbau und Herstellung moderner?Kunst-
harze oder der daraus hergestellten Lacke. Infolge dieser weisen
Beschrankung werden die Lehrbriefe dem darin angesprochenen
Leserkreis zweifellos viel Freude und Nutzen bereiten.
K. Hultzsch
Einfiihrung in die organisch-technische Chemie. Von
W. Langenbeck. Theodor Steinkopff, Dresden 1949..102 S. m.
41 Abb. Preis DM 9,?.
Diese aus der Praxis des chemisch-technischen Unterrichtes
entstandene Schrift ist als Erganzung zum ?Lehrbuch der
organischen Chemie" des Verfassers entstanden und den Be-
dilrfnissen des Studierenden, aber auch des nicht enger mit
der Chemie befaBten Technikers und Wirtschaftlers angepa3t.
Es behandelt die Prinzipien der chemischen Technik am Bei-
spiel der organischen Rohstoffe, der Katalyse, der Fetten und
Seifen, der Kohlenhydrate, der Explosivstoffe und der Kunst-
stoffe. E.
Fur und wider die Rationalisierung, Vortrage der 1. In-
ternationalen Rationalisierungs-Tagung v. 25.-27. Okt. 1949
in Munchen. 1. Teil. Schriftenreihe des Rationalisierungs-
Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (RAW) Wege zur
Rationalisierung, Heft 2. Carl Hanser Verlag, Miinchen 1950.
114 S. Kart. 3,60 DM.
Jedermann wei3, daB ohne eine intensive Rationalisierung
auf technischen, kommerziellen und psychologischen Bereichen
der Wirtschaft die aus exportpolitischen. Griinden notwendige
Leistungssteigerung in Frage gestellt bleibt. Die Gewerk-
schaften stehen nach ihren Erfahrungen aus friiheren Zeiten
der Rationalisierungsarbeit mit gewissen Vorbehalten gegen-
iiber, wie der Beitrag Peter Kellers zeigt. Auf der anderen
Seite bezweifeln konservative Kreise der Unternehmerschaft
wiederum den Wert von Rationalisierungsbestrebungen. Das
Gesamt des Fiir und Wider der Rationalisierung in einer
knappen und klaren Form da:rgelegt zu haben, ist das Ver-
dienst dieser ungemein anregenden Schrift, in dem die nam-
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
204 Buchbesprechungen - Persontithes
Kunststoffe Bd. 41
1951 Heft 6
haftesten deutschen Rationalisierungsfachmanner wie Otto
Bredt, Ernst Falz, Kurt Pentzlin und W
kommen. Der landlaufigen Meinung, als sei Rationalisierung
lediglicli eine technische und zudem viel Geld kostende An-
gelegenheit, wird endlich einmal mit Argumenten entgegen-
getreten, die sich nicht bestreiten lassen. K. Pentzlins Vortrag
diskutiert temperamentvoll die Einwande der Rationalisie-
rungsgegner aus der Erfahrungswelt des Betriebspraktikers.
K. Rummel befreit in glacklicher Weise den oft zu eng ge-
faBten Begriff der Rationalisierung, wenn er in seinem Vor-
trag iiber Wesen, Ziele und Grenzen der Rationalisierung sagt,
daB ?Rationalisierung viel weniger eine Sammlung von Rezep-
ten als der Ausdruck einer geistigen Haltung, einer Mentalitat,
einer Art von Besessenheit, wenn man will, einer psychisch
wirtschaftlichen Weltanschauung, aber auch eines Tatwillens"
sei. G. Schliebe.
Concise Chemical and Technical Dictionary. H. Bennett
Chemical Publishing Co., Inc., Brooklyn-New York 1947,
1055 S. Preis 10,? $.
Dieses Dictionary ist ftir ?Fachleute und Laien bestimmt,
ftir jeden intelligenten Menschen, der verstehen mochte, was
er liest". Es bringt rund 50000 Definitionen far Spezialaus-
dracke auf dem chem., phys., metallurg., min., biol., med.,
pharm., math. und botan. Gebiet; Definitionen fiir Handels-
namen, Eigennamen, Abktirzungen. Es beschreibt die wichtig-
sten Rohmaterialien und Fertigprodukte; gibt auch die sel-
teneren Chemikalien mit samtlichen chem. und phys. Daten;
bringt Ausdrticke aus Maschinenbau, Elektrotechnik, Schwei-
Ben und Werkstattmethoden, Radio- und Fernsehtechnik.
Der Abschnitt Nomenclature of Organic Chemistry bringt
die Grundsatze des Aufbaues und der Orthographic der
chem. Bezeichnungen unter moglichster Berticksichtigung der
international iiblichen Terminologie ? sehr eingehend und
nach Gruppen zusammengestellt.
Im Abschnitt Pronounciation of Chemical Words sind zu-
nachst die Grundsatze der Aussprache und in einem weiteren
Abschnitt (Key to Pronounciation) eine recht umfangreiche
Liste von Schliisselwortern zusammengestellt mit genauer
AusSprach ebezeichnung
, Den SchluB bilden chem. Tabellen.
Urn kein MiBverstandnis aufkommen zu lassen ? dieses
Dictionary ist einsprachig, bringt also nur englische Er-
klarungen. Die Kunststoffe sind nur am Rande beriicksichtigt
(abgesehen von neueren Handelsnamen und Weichmachern);
in Zweifelsfallen beziehen sich die Erklarungen auf das Metall-
gebiet (auch bei auf dem Kunststoffgebiet so tiblichen Aus-
driicken wie plastic flow, molding, laminating). Die Definitionen
dem Kunststoffgebiet sind nicht immer ganz zutreffend
(z. B. ist HeatrOnu, Vorw?. srf (iren; beet/g-Harnstoff-
masse hitzehartbar; das Typische am Catalin der Begriff des
.GieBharzes, die Lackharze der Firma tragen andere Handels-
bezeichnungen). Aber ? wie gesagt ? die Kunststoffe sind
bier nur Randgebiet, und in alien Fragen der klassischen
Chemie und chem. Technik ist Bennett das Nachschlagewerk,
und zwar em n so umfassendes und eingehendes, wie wir uns nur
wrinschen konnen ? eine Fundgrube fur jegliche Spezialitaten
und das authentische Nachschlagewerk hinsichtlich Aufbau
und Aussprache der chem. Bezeichnungen im Englischen.
A. Wittfoht
Personliches
Herbert Tschacher 50 Jahre. Am 1. Mai 1951 beging
Herbert Tschacher die Feier seines 50jahrigen Geburtstages.
Tschacher ist seit 'etwa 14 Jahren fiir die deutsche Kunststoff-
Industrie tatig. Im Amt f?r Roh- und Werkstoffe hatte er
1937 das Referat Kunststoffe abernomMen. Zu seinen Auf-
gaben gehorte dabei insbesondere der Ausbau von Forschung
und Entwicklung. 1946 wurde Tschacher Geschaftsfiihrer des
Fachverbandes Kunststoffe in der britischen Zone, zwei Jahre
spater Geschaftsfiihrer der Arbeit,sgemeinschaft Kunststoff-
erzeugende Industrie fiir das Bundesgebiet. Seit Anfang dieses
Jahres ist er Geschaftsfiihrer des Verbandes Kunststoff-
erzeugende Industrie und verwandte Gebiete (VKE) und der
Arbeitsgemeinschaft Deutsche Kunststoff-Industrie (AKI).
Otto E. Hintze, 25jahriges Berufsjubiliium. Der auf
dem Gebiet der Lackforschung bekannte Chemiker und Fabri-
kant Otto E. Hintze konnte am 1. Mai ds. Js. auf eine 25jahrige
Berufstatigkeit zurrickblicken. Hintze begann seine Tatigkeit
1926 in der von seinem Vater gegriindeten Norddeutschen
Lackfabrik in Hamburg, wo er vor allem das Gebiet der Nitro-
zellulose-Lacke bearbeitete. Von 1938 bis 1945 war Hintze
Leiter des Lacklaboratoriums bei der Firma Rohm & Haas,
Darmstadt, wo er sich besonders dem Gebiet der Akrylharz-
Lacke erfolgreich widmete. Nach dem Zusammenbruch iiber-
nahm Hintze die Leitung der Norddeutschen Lackfabrik und
stellte dartiber hinaus seine Arbeitskraft und Erfahrungen
durch ehrenamtliche Mitarbeit im Verbandswesen fiir den
Wiederaufbau zur Verfiigung. Seit 1948 widmet sich der
Jubilar ausschlieBlich seinem Unternehmen, das u. a. -Nitro-
zellulose-Lacke und Alkydharz-Lacke fiir die Fahrzeug-
industrie herstellt.
In halt
G. Schricker, Ober die Bestimmung der Festigkeit von HeiBsiegelnahten
173
Kunststoff-Kongrefi Turin 1950
189
Herstellung von PVC-Kunstleder in USA
177
Siebenter nordischer ChemiekongreLS
190
2. Bekanntmachung iiber typisierte PreBmassen
178
The British Plastics Federation ,
191
H. Ho/meter, Klimaprtifung zur Ermittlung der Gebrauchseigenschaften
Neuartiger Gartenstuhl mit PVC-Bezug
191
von Kunststoffen und anderen Werkstoffen
179
H.-J. Schenck u. H. Puell, Einfaches Verfahren zur nuantitativen Chlor-
Ein Gegenwartsbild der makromolekularen Chemie
180 ,
bestimmung in Polyvinylchlorid
192
Die Kunststoff-Industrie auf der Technischen Messe Hannover . . . .
182
Umschau aus Schrifttum und Technik
193
Neuheiten aus Kunststoffen (Bildseite)
185
Patentlisten
19
H. Fr. Mailer u. I. Muller, Eine Methode zur Bestimmung der Beak-
Wirtschaftliche Rundschau
201
tionsfahigkeit hartbarer Phenolharze
186
Buchbesprechungen
203
EinfluB der Temperatur auf die LOsungswarme von Polyrneren .
188
PersOnliches . . .
204
Aus dem Inhalt der nachsten Hefte
Dr. H. Casper, KunstharzfuBbodenbelage.
Dr. A. WesP, Ober die Messung und Auswertung der Zahigkeitserschei-
nungen bei der Auflosung von PVC in Weichmachern.
Dr. G. Zigeuner, Studien auf dem Gebiete der Harnstoff-Formal-
dehyd-Kondensationsprodukte.
Prof. Dr. E. Jesse/eel, Weichmacherproblerne.
Dipl.-Hdl. E. Leder, Kunststoff-Packungen in der Rasierklingen-
Industrie.
Dr. G. A. Schrater, Ober die Lichtempfindlichkeit organischer Film-
bildner und ihre Beeinflussung.
Bezugspreis der ?Kunststoffe" vierteljahrlich 8,80 DM zuztiglich Postgeld. ? Erscheinungsv.eise monatlich. Berechnung vierteljahrlich zu Quartalsbeginn.
ZahlungsmOglichkeiten sind am der Rechnung ersichtlich. Abbestellung bis spatestens 4 Wochen vor Quartalsschlu13. Verantwortlich fOr den Chemischen
Teil: Dr.-Ing. Erich Escales, Wiesbaden, Biebricher Alice 57, fiir den Technischen Teil: Dipl.-Ing. Ernst Romer, Darmstadt, Claudiusweg 19. Verlag: Carl
Hanser Zeitschriftenverlag GmbH., Miinchen 27, Leonhard-Eck-Str. 7. Anzeigenverwaltung: Carl Hanser Zeitschriftenverlag GmbH., Miinchen 27,
Leonhard-Eck-Str. 7. Druck: Dr. F. P. Datte'rer 8c Cie. (Ib. Sellier), Freising. ? Bei allen Anfragen an Schriftleitung end Verlag wird halich gebeten,
doppeltes Rtickporto beizuftigen. ,,Kunststoffe" 1st angeschlossen der IVW (Informationsstelle zur Feststellung der Verbreituug von Werbetragern)
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Juni 1951
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
KUNSTSTOFFE
19
GEMMER & CO.
Werkzeug-Maschinenfabrik ? Coburg
PreB- und Spriizformen in anerkanni bester Qualitat und
Prazisionsausfiihrung
Unsere Konstruktionen verbiirgen Hachstleistungen in ieder Beziehung
Altestes Untqrnehmen dieser Branche, daher jet die Gewahr far tuisere Leistungsfahigkeit gegeben
1910-1950
ADAC-DEUTSCHLANDFAHRT 1951
In einer
ZerreiBprobe ohnegleichen
gelangten 2 Mannschaften auf
6 durch den ADAC yom Band
genommenen Fahrzeugen in
konkurrenzmdBig besetzter Klassp
allein strafpunktfrei ans Ziel
Sie errangen 6 Goldplaketten mit
silbemen Bechern und 2 grofie
Mannschaftspreise mit gold.Schild
Ein Bowels fur unitherfrofiene Gualital
BORGWARD nHANSA 1500n
MODELL 1951
CARL rm. BORGWARD G.M.B.H. BREMEN
PETER TEMMING?AKTIENGESELISCHAFT
"61
=
CCI
8 GEBLEICHTE LINTERS
UND
coGLOCKSTADT/HOLSTEIr
EDELZELLSTOFF
IN JEDER FORM FOR ALLE
CFIEMISCHEN ZWECKE
CONS T RU C TA
BAUAUSSTELLUNG 19 51
HANNOVER 3.V11.-12.V1H.
LANDESPLANUNG
STADTEBAU UND ORTSGESTALTUNG
BAUPLANUNG
ABC DES ,BAUENS
INGENIEURBAU
BAUWIRTSCHAFT
AUSLAND
BAUEN AUF DEM LANDE
DAS KLEINE HAUS
ZENTRALBUCHEREI
KONGRESSE UND TAGUNGEN
Die Deutsche Bundesbahn gewahrt Tarifverganstigungen ? Sander-
age und Gesellschaftsreisen durch DER -Reisebiiros ? Auskiinfte
erteilt CONSTRUCTA Hannover-Messegelande
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
20 KUNSTSTOFFE
41. Jahrg. Nr. 6
Kaufgesuche des Auslandee)
Wegen der Bekanntgabe von Auslandsanschrif ten
zu den einzelnen Chiffren bitten wir bei UBERSEE-
POST, Nurnberg 2, anzufragen. Adressierter Frei-
umschlag ist beizuftigen.
Eine Verantwortung f?r Zuverlassigkeit der an-
fragenden Auslandsfirmen. konnen wit nicht fiber-
nehmen.
Abkiirzungen:
v=
I=
Fab =-
Ex =
REx
Ref =
eR
dtsch =
Vertreter
Importeur
Fabrik
Exporteur
Re-Exporteur
Referenzen wurden genannt
Kauf auf eigene Rechnung
Korrespondenzsprache dtsch. usw.
11601 Plastik-Fliesen fiir Fuliboden. ? Dane-
mark ? I ? dtsch.
10305 Zelchenartikel aus Zelluloid. ? Belgien
? V ? dtsch.
9739 Maschinen fur die Kunststoff-Industrie.
? Belgien ? I ? V ? Ref frz.
11071 Kunststoffpressen, Spritz- und andere
Maschinen fiir die plastische Industrie. ?
Israel ? V ? I ? dtsch.
10841 KunstharzfolienschweiBmaschinen,
Stempel- und. Prageapparate fiir Beschrif-
twig von Folien. ? Indien ? V ? I ? engl.
10813 Bakelit- und Kunstharz-Pressen. ?
Schweden ? I ? dtsch.
9740 Kunststoff-Spritz- und Preamaschinen
auf hydraulischer Basis, einfach und kom-
biniert, halb- oder vollautomatisch. ? Bel-
gien ? I ? V ? Ref ? frz.
9536 Maschinen zur Herstellung von Kunst-
stoff-Kiimmen. ? Brit.-Westindien ? V ?
engl.
11470 Maschinen zur Herstellung von Kunst-
stoffknopfen. ? Spanien ? I ? span.
Entnommen dem ?Exportdientt", Verlag
Hermann E. Reisner KG., Nurnberg 2
10690 Haushaltwaagen. ? Hongkong ? I ?
Ref ? engl.
10939 Gaufrierwalzen fiir Kunstleder. ?Ita-
lien ? V ? Ref ? ital.
11231 Bakelit-Kapseln f. Flakons. ? Frank-
reich ? I ? frz.
9640 Steckdosen, Fassungen. ? Holland ? I ?
dtsch ? engl.
10825 Abzweigdosen, Steckvorrichtungen. ?
China ? I ? V ? engl.
10052 Elektr. Kleinmaterial. ? Brit. Guayana
? I ? V ? Ref ? engl.
11529 Schalter, Fassungen, Abzweigdosen. ?
Pakistan ? I ? engl.
10/36 Lampenfassungen, Schalter, Klingel-
driicker. ? Arabien ? I ? V ? engl.
10715 Elektr. Kipp- und Zugschalter, Licht-
und Klingeldriicker. ? Brit.Kronkolonie (Hong-
kong) ? I ? V ? engl.
10330 Hiingesteckdosen, Stemkopfe, Schalter,
Fassungen. ? Pakistan ? I ? V ? engl.
11273 Schalter, Steckdosen, Fassungen. ?
Agyptbn ? V ? frz.
11198 Abzweigdosen, Schalter, Fassungen,
lichtdrUcker. ? Holl. Guayana ? I ? V ? Ref
? engl.
10285 Fassungen, Schalter, Mehrfachstecker,
Abzweigdosen. ? Frankreich ? I ? V ? Ref
? frz.
11559 Stecker, Fassungen, Abzweigdosen. ?
Port. Ostafrika ? I ? port.
11008 Installationsmittel aus Bakelit, Schal-
ter, Steckdosen. ? Frankreich ? I ? V ? frz.
10619 Steckdosen, Fassungen. ? Irak ? I ? V
Ref ? engl.
9668 Fassungen. ? Sildafrika ? I ? V ? engl.
9754 Klingeldrticker, Steckdosen, Fassungen,
Zugschalter. ? Belgien ? I ? V ? frz. dtsch
10848 Schalter, Steckdosen, Fassungen. ?
Siidafrik. Union ? I ? engl.
10114 Schalter, Stecker. ?.ILibanon ? I ? V
? Ref ? frz.
10407 Dieh- und Kippschalter. ? Holland ?
? I ? V ? dtsch ? engl.
10015 Schalter, Stecker, Fassungen. ? Chile
I ? V ? span.
10566 MeBbecher. ? Ecuador ? I ? V ? frz.
9583 Servierbretter. ? Costa Rica ? I ? V
? Ref ? span.
9468 Haushaltgerate aus Kunststoffen. ?
Italien ? I ? V ? Ref ? ital.
9782 Brillenfassungen. ? Pakistan ? I ? V
? engl.
9487 Brillengestelle. ? Franz. Indien ? I ? V
? engl.
10823 Schutz- mid Sonnenbrillen. ? Hongkong
? I ? V ? engl.
10239 Schutz- und Sonnenbrillen. ? Nigeria
? V ? engl.
11155 Brillengestelle aus Kunststoff. ? Indien
? I ? engl.
9481 Sonnenbrillen. ? Belg. Kongo ? V ? frz.
10149 Sonnenbrillen. ? Agypten ? V ? engl.
10749 Sonnenbrillen. ? Australien ? V ? engl.
9571 Sonnenbrillen mid Brillenfassungen aus
Kunststoff. ? Brit. Guayana (S.A.) ? I ? V
? engl.
10069 Sonnenbrillen (auch Angebote iisterr.
Firmen erbeten). ? Agypten ? I ? frz.
10689 Brillenfassungen. ? Hongkong ? I ?
Ref ? engl.
10462 Sonnenbrillen, Brillengestelle. ? Vene-
zuela ? V ? span.
11710 Fiillhalter. ? Holland ? V ? Ref ?
dtsch ? engl.
11642 Fuller. ? Indien ? I ? V ? engl.
10951 Fiillhalter, Kugelschreiber. ? USA ?
I ? engl. ? dtsch
11661 Fassungen. ? Syrien ? V ? I ? frz.
9472 Schalter, Lichtdriicker-Fassungen. ?
Syrien ? I ? frz.
9719 Schalter, Stecker. ?Indien ? I ? engl.
11717 Steckdosen, Zugschalter, Lichtdriicker.
? China ? I ? V ? engl.
10353 Schalter und Stecker, Fassungen.
Indien ? I ? engl.
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SpritzguB sowie
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Kunstharz-Preltformen
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6(
_
Iju
Automatische
../
Temperaturregler Vorwarme - und
fir elektrische Beheizung Nachharte- Oefen
for Kunsthorzpressereien u.
andere Industrien
? soe" .
011?te
1(1 ftl sf6
ClC3C]
75
0 vor. Besteht Gleichheit zwischen
beiden Seiten, so laBt sich daraus das Gewichtsverhaltnis
von Keil/Messer bestimmen, bei dem die Keilfliehkraft
allein zur MesSerbefestigung ausreichen
Die Beziehung fiir die Losedrehzahl rtL, in bezug auf das
Vorrutschen oder Herausschleudern der Messer, d. h. fiir
FMX > R?, wird aus dem Kraftegleichgewicht am Messer
unter Beriicksichtigung der Haftkrafte nach Gl. 13 ab-
geleitet (vgl. hierzu Gl. 2) :
FMX = mm ? rm ? w2 ? cos (a + y) =
R01 2 (Rvx Rify) Rmy? (16)
Nach entsprechender Umformung ist die Losedrehzahl:
(15)
30
nti= ?
C1 V
mm ? I'm ? cos (a+ y) -1
1+ k C2?C3
Diese Gleichung hat nur fiir F mx > R? GOltigkeit, da sie
nur filr diesen Bereich im physikalischen Sinne auswertbare
Losungen liefert.
Die Lesedrehzahl nL2, die die Grenze der zulassigen
Messer- bzw. Keilverlagerungen infolge elastischer Trag-
korperaufweitungen erfassen soll, ergibt sich aus der Gl. 8,
wenn V'n = 0 gesetzt wird:
Vn ? F'K mK ? rill ? w2 cos (a + /3) 1 (18)
1
1 + k cos a 1+k
(17)
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
41. Jg., Heft 7.
Juli 1951.
Approved For Release 2003/10/16: CIA-RDP80-00926A004100010001-6
30
_
Mo sin ski , Zulassige Betriebsdrehzahlen an Holzfraswerkzeugen.
4 ? ( 1 k) ? v
MK ? 1K
(19)
C, bis C4 = Konstante, 'in denen verschiedene von der
Werkzeugausfiihrung abhangige KenngroBen, U. a. auch
Reibungsbeiwerte zusammengefaBt sind.
Bemerkenswert ist die Feststellung, dal:3 nL2 ebenfalls
eine von der Schraubenvorspannungskraft V bestehende
Abhangigkeit aufweist.
Eine Gegeniiberstellung zwischen den nach obigen Be-
rechnungsverfahren ermittelten Losedrehzahlen und den
versuchsmaBig gefundenen in Bild 12 laBt eine befriedigende
Annaherung der Rechnung an die Ver-
suchsergebnisse erkennen. Die sich unter
Schnittkraftbelastung ergebenden Lose-
drehzahlen liegen hier zwar auch niedriger,
jedoch ist der Unterschied nicht so stark
ausgepragt wie bei den Werkzeugen mit
reinen Schraubenbefestigungen.
Die Rechnungs- und Versuchsergebnisse
an einer Schlitzscheibe nach Bild 2h und
Bild 13, bei der der Schraubenanzug in
radialer Richtung erfolgt, sind in Bild 14
zusammengestellt. Auch hier ist eine alas-
reichende Vbereinstimmung zwischen Rech-
nung und Versuch festzustellen. Es iiber-
rascht die Feststellung, daB die Halte-
kraft Z der Stellschraube S eine bedeutsame
Rolle als Befestigungskraft spielt und
nicht unwesentlich zur Erhohung der Be-
triebssicherheit beitragt.
Bei Keilbefestigungen ist in bezug auf die
12000
U/min
?
"t?itz, 8000
Ausfahrang4_
filltikt
,reezlasedrehzahl
,:t3 11900
pp-
oe
Ft he kdrrelifehez ;Crew ate nrsph/ rec/..rchlte
1/Zuu"'?ser-
fte'rethhzil
+LosedrehzehierriiNreki
2
3 l
Anzugsmomen1
Bud 12. Lesedrehzahlen (bezogen auf
269
0,1
71w) (dezakt
Schreuderkag-
ezaktighikkei0):70)
esfigkeil bei 4-1
St 1
mill
ragkiirper-
6 mkg
Grenzbedingung 2,.
Fm, < /42) in Abhangigkeit vom Schraubenanzugsmoment
bei einem Universalmesserkopf mit Keilbefestigung.
Messer
&elle am Ire hedge Fllehlrnafikvirktm,q
(for n=8000 U/min)
Fs
14's
(5mm-100.kg)
Knee am Ifell beim Anziehea der SimansehroabeR
(M4 ?0,5mkg
Bild 13. Krafte in der Keilbefestigung einer Schlitzscheibe.
Festlegung
der zulassigen Betriebsdrehzahl nach den gleichen Ge-
sichtspunkten wie bei den Schraubenbefestigungsarten zu
verfahren.
Die Streuung der Ergebnisse umfangreicher Versuche,
durch die der Nachweis der Brauchbarkeit obiger Rech-
nungen erbracht werden sollte, betragt nicht mehr als
+ 15%. In dieser Genauigkeit kommt zum Ausdruck, da13
sich die Losevorgange bereits weitgehend mit den ange-
gebenen Berechnungsverfahren beherrschen lassen, so daB
sic geeignet erscheinen, zu einem erfolgversprechenden
Hilfsmittel in der Hand des Konstrukteurs zu werden.
Schrifttum:
Cred?Untersuchung ither den Zerspanungsvorgang bei Holz-
hobelmaschinen mit umlaufenden Messern (Hiss. Dresden
1914).
Bobbe: Untersuchungen iiber die bei Hobelmaschinen mit um-
laufenden Messern auftretenden Komponenten (Diss. Dres-
den 1928).
Sachsenberg: Neuere Forschungsergebnisse auf dem Gebiet
der Holzbearbeitung (Masch.-Bau 1928, S. 1094).
Beck: Untersuchungen an einer Dicktenhobelmaschine (Z.
Masch.-Bau 1932, S. 182).
Schlesinger: Die Ermittlung des Leistungsbedarfs bei Messer-
wellen fiir die Holzbearbeitung (Z. Werkstattstechnik 1933,
S. 128).
Jahnert:Aus dem Schrifttum fiber Holzbearbeitung (Z. Masch.-
Bau 1935, S. 31).
S achsenb erg: Zerspanen von Holz (Z. Masch.-Bau 1936,
S. 261).
Pause: Die Arbeitsgiite schnellaufender Holzhobel- und Fras-
maschinen (Z. Holz 1938, S. 503).
100
18 0
MOO
iqoo
I i r I
rechrerische Werte_erde Kew_ oder
Versuchswerte Ilesserbewegurg,
(cue Versuch)
raker.
:ruchdrehzah
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v200 /fifer sciziersVrshragredes !Jib
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Versuch
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//
........
6000 8000
100 133
Drehzah/
Bild 14. Haft- und Haltekrafte am Messer einer Schlitzscheibe
mit Keilbefestigung in Abhangigkeit von der Drehzahl.
10000
167
12000U
2000 V000
min
200 U/sek
Funk: Frasdornbrache als Unfallursache in der Holzindustrie
(Prtif.-Arbeit der Norddeutschen Holzberufsgenossenschaft
1939).
Brune: Untersuchungen iiber den EinfluB der Faserrichtung
auf die zur Holzbearbeitung erforderliche Zerspanungsarbeit
(Diss. Dresden 1939).
H aase-D oiling: Neuzeitliche Hobelmaschinen (Z. Holz 1940,
S. 83).
Pause: Die Antriebsleistungen von Holzhobelmaschinen (Z.
Holz 1943, S. 54).
Grammel: Die Erklarung des Problems der hohen Spreng-
festigkeit umlaufender Scheiben (Ing.-Arch. 1947, S. 1-4).
Hagen: Beurteilung der Werkstoffeignung far statische, dyna-
mische und thermische Beanspruchung auf Grund des Ahn-
lichkeitsprinzips (Z. Technik 1948, S. 6-14).
Approved For Release 2003/10/16: CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
270 Wagner, Statistische Grundlagen der Stichprobenprtifung in der Mengenfertigung. WERKSTATTSTECHNIK
UND MASCHINENBAU
Statistische Grundlagen der Stichprobenpriifung in der
Mengenfertigungl.
Von Dr. rer. nat. Gustav Wagner, Stuttgart.
1. Hundertprozentige Priifung mid Stichproben-
prilfung.
Jede Prafung hat den Zweck, die Gate eines Erzeug-
nisses an bestimmten Stellen des Fertigungsganges zu
iiberwachen. Die einzelnen Prtifgange sind dabei so auf die
Fertigung verteilt, daB die Herstellungskosten (Fertigungs-
und Prafkosten) mit der geforderten Gate des fertigen
Erzeugnisses in Einklang stehen. Die Entscheidung oh und
wie scharf nach einer bestimmten Fertigungsstufe gepriift
werden soil, ist somit eine Frage der Wirtschaftlichkeit.
Soil die Priifung Sicherheit daftir geben, daB die ge-
priiften Teile hundertprozentig den gestellten Forderungen
entsprechen, so muB hundertprozentig gepriift werden.
Bei alien Priifungen, bei denen die Priifkosten einer hundert-
prozentigen Priifung nicht mit der entsprechenden
GUte-
steigerung des fertigen Erzeugnisses verbunden sind, ist
die hundertprozentige Priifung unwirtschaftlich. Dies trifft
bei vielen in den Fertigungsgang eingelegten Zwischen-
prtifungen zu. Ganz unmoglich ist die hundertprozentige
Priffung, wenn der Priifgang mit einer Zerstorung der
Priiflinge verbunden ist (Dauerpriifung, Werkstoffprilfung) ;
in diesen Fallen kann nur stichprobenweise gepriift werden.
Mit der Stichprobenpriifung ist naturgemaB eine gewisse
Unsicherheit verbunden. Durch die Rechenverfahren der
Statistik ist e aber moglich, diese Unsicherheit abzu-
schatzen und umgekehrt Stichprobenpriffplane so aufzu-
stellen, daB sie den praktischen und wirtschaftlichen
Belangen gerecht werden.
2. Die Stichprobe.
Unter einer Stichprobe, oder genauer Zufallskichprobe,
versteht man eine bestimmte Anzahl von Teilen, die zu-
fallig aus einer gut durchgemischten Menge herausgegriffen
werden; ihre Entnahme ist also keiner GesetzmaBigkeit
unterworfen, so daB fiir jedes Teil der Menge die gleiche
Moglichkeit besteht, herausgegriffen zu werden. Nur unter
dieser .Voraussetzung ist die Stichprobe kennzeichnend fiir
die Gesamtheit, aus der sie entnommen wurde, und nur
dann darf der statistische SchluB von der Gesamtheit auf
die Stichprobe und umgekehrt der RtickschluB von der
Stichprobe auf die Gesamtheit angewandt werden. Die
Entnahme der Zufallsstichprobe stellt also in der Praxis
em n gewisses Problem dar, das z. B. bei der FlieBband-
fertigung dadurch gelost werden kann, daB in unregel-
maBigen Zeitabstanden Teilstichproben aus der laufenden
Fertigung gegriffen werden, die dann zusammen die Zufalls-
stichprobe bilden.
Werden aus einem Behalter mit sehr vielen guten und
schlechten Teilen mehrere gleich groBe Stichproben heraus-
gegriffen und wird innerhalb dieser Stichproben jeweils der
Anteil der schlechten Teile bestimmt, so stellt man fest,
daB die AusschuBanteile in den einzelnen Stichproben nicht
gleich groB sind, sondern daB sie um einen bestimmten
Mittelwert schwanken. Diese Schwankungen sind die Aus-
wirkungen des Zufalls, und sie bringen eine gewisse Un-
scharfe in die Aussage einer Stichprobe hinein. Die Haupt-
aufgabe der Statistik besteht nun darin, diese Unscharfe
abzuschatzen und die wirklichen Sachverhalte moglichst
deutlich herauszustellen.
1 Auszugsweise vorgetragen auf der VDI-Tagung ?Messen und
Priifen in der Mengenfertigung" am 28. u. 29.9.1950 in Stuttgart.
3. Die Wahrscheinlichkeit.
Der Begriff ?Wahrscheinlichkeit" spielt in der stati-
stischen Betrachtungsweise eine aberragende Rolle. Durch
die Wahrscheinlichkeit wird der Moglichkeit des Eintreffens
eines Ereignisses em zahlenmaBiger Ausdruck, eine Zahl
zwischen 0 und 1 (0% und 100%), zugeschrieben. Die Wahr-
scheinlichkeit 0 bedeutet Nichteintreffen und die Wahr-
scheinlichkeit 1 (100%). bedeutet Sicherheit des Eintreffens
des betrachteten Ereignisses.
Werden aus einer sehr groBen Teilemenge mit 5% Aus-
schuB 100 Teile als Zufallsstichprobe entnommen, so ist die
Wahrscheinlichkeit P(m) daftir, daB die Stichprobe m
schlechte Teile
enthalt, aus
Bild 1 zu ent-
nehmen2. Auf
Grund der De-
finition der
Wahrscheinlich-
keit kann das 0,7
Schaubild auch
folgendermaBen
gedeutet wer-
den: Zieht man
aus der Menge
mit 5% Aus-
schuB viele
gleich groBe,
100 Teile um-
fassende Stich-
proben, so ent-
halten 100 P (m) % der Stichproben in schlechte Teile.
Da die Ergebnisse statistischer Berechnungen stets
Wahrscheinlichkeitsaussagen sind, fallt es dem Nicht-
eingeweihten oft schwer, aus diesen Aussagen praktischen
Nutzen zu ziehen. Es soil jedoch an Hand einiger einfacher
Beispiele gezeigt werden, wie wichtig diese Ergebnisse ftir
den Praktiker sind.
POO
qas
0
1 2
3 4, 5-
, llz
67
T
10
Bild 1. Wahrscheinlichkeit P (m) f?r das
Auffinden von in AusschuBteilen in einer
Stichprobe, bestehend aus 100 Teilen aus
einer Menge mit 5% AusschuB.
4. Riickschlui3 von der Stichprobe auf die Gesamtheit.
Da die Aussagen von Stichproben Zufallsschwankungen
unterworfen sind, liegt die Frage nahe : ?Welcher Ruck-
schluB kann aus del: Stichprobenaussage auf die Gesamt-
heit gezogen werden ?" ? Die Antwort ist aus den Kurven"
2 P (m) ergibt sich aus der binomischen Verteilung
P (m) (n )pm (1?)n? m-_, ?1? (pn)In e?Pn
m !
n = StichprobengroBe; in = Anzahl der schlechten Teile inner-
halb der der Stichprobe; p = AusschuBanteil in der Gesamtheit;
e = Grundzahl des natiirlichen Logarithmus. Die Poissonsche
Naherung gilt fiir p 0,1 = 10%.
3 Die Grenzkurven ergeben sich aus den Bedingungen:
=
untere Kurve :
obere Kurve :
1 ? S
2
1 ? S
2
In
)Pn` (1?P)n?m
in = c
in c
( 17i) Pm (1?P)n?m
in = o
wobei S die Urteilssicherheit bedeutet.
Die Gleichungen lassen sich in die tabellierte unvollstandige
Beta-Funktion oder die F-Verteilung transformieren.
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Jg., Heft 7.
lull 1951.
100
80
80
70
68
.50
410
30
c) 20
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Wagner, Statistische Grundlagen der Stichprobenprtifung in der Mengenfertigung.
0 10 20J0 SIO 50 5870 80 90%100
Arschaganted in der athArMe
Bild 2. Riickschlu8 von der Stichprobe auf die Gesamtheit.
Urteilssicherheit 99%. Nach (1). (Voraussetzung: Gesamtheit
zehnnial groBer als Stichprobe.)
des Schaubildes in Bild 2 zu entnehnien, in dein der Aus-
schuBanteil der Gesamtheit gegen den AusschuBanteil in
der Stichprobe aufgetragen ist und die StichprobengroBe
als Parameter an den Kurven vermerkt ist.
Wiirde z. B. innerhalb einer Stichprobe, die 100 Teile
umfaBt, 20% Ausschul3 festgestellt, so kann auf Grund
dieser Darstellung gefolgert werden: ?Mit 9-9% Urteils-
Sicherheit (in 99 von 100 Fallen) stammt die Stichprobe
aus einer Menge, die zwischen 10 und 32% schlechte Teile
enthalt." Je groBer die Stichprobe gewahlt wird, urn so
naher rticken die Grenzen fiir den AusschuBanteil der Ge-
samtheit zusammen, und bei eingehender Betrachtung kann
festgestellt werden, daB die Genauigkeit der Aussage etwa
mit der Quadratwurzel aus der StichprobengrOBe zunimmt.
Wird die Urteilssicherheit kleiner gewahlt (95%, 90%,
80% ...), Mat man also em n groBeres Risiko gegen Fehl-
entscheidungen zu, so riicken die zu einer bestimmten
StichprobengroBe gehorigen Grenzkurven naher zusammen.
Je kleiner also das Risiko ist, das dem statistischen Rack-
schluB zirgrunde gelegt wird, je groBer also die Urteils-
sicherheit sein soll, desto unscharfer wird die Aussage.
Fiir die Teilepriifung, bei der im allgemeinen mit klei-
neren AusschuBzahlen zu rechnen ist, ist vor allem die
linke untere Ecke des Schaubildes in Bild 2 wichtig. Der
Bereich kleiner Ausschunzahlen ist daher in Bild 3 nach
dem Vorschlag von L. K tittner (2) in iibersichtlicherer
Form dargestellt4. In diesem Schaubild sind die Fehler-
grenzen der Gesamtheit gegen den Umfang der Stichprobe
aufgetragen. Die an den parallelen Linien angeschriebenen
Zahlen bedeuten die Anzahl der schlechten Teile innerhalb
der Stichprobe.
Werden in einer Stichprobe, die 200 Teile umfaBt, 5
schlechte Teile festgestellt, so liest man aus der Darstellung
ab: ?Mit 99% Urteilssicherheit starnmt die vorliegende
Stichprobe aus einer Gesamtheit mit rnindestens 0,55,
hochstens aber 7% Ausschuf3." Aus Bild 3 folgt ferner, daB
4 Die Grenzkurven ergeben sich aus den Bedingungen:
untere Grenze:
obere Grenze:
m=e? 1
1+sP 1
?..---1e?n --
2 Lj m!
1 ? S
c?Pn
2-
In
= o
rid = C
- (1,11)m
10=0
Diese Gleichungen sincl (lurch die tabellierte x2-Vertei1ung
zu ersetzen.
03
30 58 100 200 500
Umfang der iffichprobe
271
inzah%
der sehlehlen
ffichfirone
v
or
\\\
\ \\\
7ede iimerhak
\\\ \\
\\\\\
., ,...
,
\
\
\
.
\\\\\\
\\
\ ?:,,,,`
.\\
\NLN
\
\
\
146X
"\
w,\
.
\
7
\ s ,
\ \\ \\\\
,?
\\N
\
\\
. . \\,\?,
1000
Uriedratherheit 99%
--uniere &raze --obere &WA"
Bild 3. Ruckschlu8 von der Stichprobe auf die Gesamtheit.
Urteilssicherheit 99%. (Voraussetzung: Gesamtheit zehnmal
groBer als Stichprobe.)
die obere Grenze des AusschuBanteils stets einen endlichen,
von Null verschiedenen Wert annimmt, selbst dann, wenn
in sehr grof3en Stichproben kein fehlerhaftes Teil gefunden
wird. Beobachtet man z. B. in einer Stichprobe, die 1000
Teile umfaBt, kein schlechtes Teil, so stammt sie mit 99%
Sicherheit aus einer Gesamtheit mit hochstens 0,5% Aus-
schuB. Die Rechnung bestatigt also die selbstverstandliche
Tatsache, daB eine Stichprobenprafung niemals Sicherheit
daftir geben kann, daB die gepriifte Menge in ihrer Gesamt-
heit hundertprozentig gut ist.
5. Stichprobenverfahren fiir die Gilteilberwachung
in der Mengenfertigung.
a) Die Forderungen an den Stichprobenpriifplan.
Da das ?Messen", d. h. die Feststellung des IstmaBes, bei
der Mengenfertigung zeitraubend und teuer ist, wird die
Gate der Teile meist mit Grenzlehren beurteilt, also
?gepriift". Es muB jedoch betont werden, daB das ?Messen"
dem ?Prafen" auch statistisch betrachtet iiberlegen ist,
daB also auf Grund einer kleinen Anzahl von ?MeBwerten"
bessere Rfickschlasse auf die Gesamtheit der Teile ge-
inacht werden kOnnen als auf Grund der ?Prafung" einer
Stichprobe desselben Umfanges. Die Auswertung der MeB-
ergebnisse ist jedoch ungleich schwieriger als die Hand-
habung der Priifergebnisse. Fiir die folgenderi Betrach-
tungen wird daher vorausgesetzt, daB jedes Sttick innerhalb
der Stichprobe nur ?gepraft" wird. Es wird also festgestellt,
ob das einzelne Teil ?gut" oder ?schlecht" ist, ob z. B. emn
bestimmtes Maf3 innerhalb oder auBerhalb der Toleranz-
grenzen liegt. An Hand des Ergebnisses der Stichproben-
priifung muB dann entschieden werden, ob die ganze an-
gelieferte Menge ?gut", also annehmbar, oder ?schlecht",
also abzulehnen ist. Um eine solche Entscheidung treffen
zu konnen, muB von vornherein festgelegt sem, welche
Mengen als ?gut" und welche Mengen als ?schlecht" be-
trachtet werden sollen. Diese Festsetzung ist kein stati-
stisches Problem; sic muB vom praktischen und wirtschaft-
lichen Standpunkt aus getroffen werden und wird zweck-
maBig zwischen Hersteller und Abnehmer (Kunde oder
nachste Fertigungsstufe) vereinbart.
Als Beispiel wird angenommen, daB die obere Grenze des
zulassigen AusschuBanteils einer Teilemenge auf p, = 5%
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212. Wagner , Statistische rundlagen der Stichprobenpriiiung in der Mengenfertigung.
108
%
80
70
qz
60
Sig
? /dealer Prdfio/all
000%/ge Profung)
,14
20
10
Izo= dart-Aoki. Aussehug-
onfell der ferligung
a= ErzeugerrkAo
iz,= Ober? 6're/we des zags-
sigeft Aussehuganfells
=Vera/ruche/v./Oa
0 7 ? 2 3 41 5 6 7%8
Izolii
Arschuganted fri der engehekrieg Alegge
Bild 4. Kennlinie des idealen und wirklichen Stichprobenpraf-
plans (Hersteller- und Abnehmerrisiko).
festgelegt ist. Mengen mit weniger als 5% AusschuB sind
somit ?gut" und solche mit mehr ?schlecht". Ein idealer
Priifplan miiBte also den in Bild 4 dargestellten Kenn-
linienverlauf haben, d. h. alle Mengen mit weniger als 5%
AusschuB miiaten mit Sicherheit (Wahrscheinlichkeit
100%) angenommen und alle Mengen mit mehr als 5%
AusschuB miiBten mit der Wahrscheinlichkeit 0% an-
genommen, also stets abgelehnt werden. Eine derart scharfe
Trennung zwischen guten und schlechten Mengen ist jedoch
mit keinem Stichprobenschema, sondern nur durch hundert-
prozentige Priifung zu erreichen.
Neben dieser idealen Priifplankennlinie ist in Bild 4 die
Kennlinie eines wirklichen Stichprobenpriifplans ein-
gezeichnet. Aus dem Verlauf der Kurve geht hervor, daB
nicht alle Mengen, deren AusschuB p, = 5% iibersteigt,
abgelehnt werden, sondern daB eine kleine Wahrscheinlich-
keit dafiir besteht, daB auch solche Mengen angenommen
werden.
Andererseits werden nicht alle Mengen, die weniger als
5% AusschuB enthalten, angenommen. Die Wahrscheinlich-
keit fiir die Annahme von Mengen mit p = 3% AusschuB
betragt z. B. nur 50%, d. h. unter 100 Mengen, die mit
genau 3% AusschuB zur Priifung kommen, werden durch-
schnittlich 50 Mengen durch die Stichprobenpriifung ?gut"
beurteilt und angenommen, wahrend die restlichen als
?schlecht" abgelehnt werden. Je geringer der AusschuB-
anteil in der angelieferten Menge ist, desto graer wird die
Wahrscheinlichkeit fiir ihre Annahme durch die Stich-
probenpriifun g.
Aus diesen Betrachtungen folgt, daB die Stichproben-
priifung grundsatzlich mit 2 Fehlern behaftet ist:
1. Nicht alle ?guten" Mengen (p 62
_L
?Do
Tab ell e 3. Doppelte Stichprobenprfifplane.
Menge
? schlecht "
hochst-
zulass.
Aus-
schuB-
anteil
%
Be-
zeich-
nung
der
Priif-
plane
Anlieferungssttickzahl N
200
201-500
501-1000
1001-2000 2001-5000
5001-10000
>10000
is,
350
450
510
560
580
600
Ta
61100%
0
0
0
0
0
0
112
?
?
1020
1120
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?
3
3
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3
0,5
n ,
350
450
510
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Tb
c1100%
0
0
0
1
2
2
n2
?
1020
1760
2400
2500
C2
?
?
3
7
10
10
/II 160
225
260
280
300
300
300
II a
c, 0
0
0
0
0
0
0
n2 ?
520
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600
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TI b
c, 0
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0
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?
3
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10
10
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n, 55
60
60
60
60
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III a
c, 0
0
0
0
0
0
0
n2 110
120
120
120
120
120
120
C5 3
3
3
3
3
3
3
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is, 55
90
120
125
125
125
125
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c, 0
1
2
2
2
2
2
n2 110
180
240
250
250.
250
250
62 3
7
10
10
10
10
10
-
n, 12
12
12
12
12
12
12
IVa
c, 0
0
0
0
0
0
0
n, 24
24
24
24
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24
24
C2 3
3
3
3
3
3
3
25
n, 24
24
24
24
24
24
24
IV b
c, 2
2
2
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2
2
2
is 48
48
48
48
48
48
48
62 10
10
10
10
10
10
10
(1st keine Stichprobe n, angegeben, so ist an ihrer Stelle der Rest der Menge zu prtifen.)
also ftir eine bestiminte An-
lieferungssttickzahl nicht von
vornherein angegeben werden
kann. Sie hangt ab von der
Giite der Menge ? sehr gute
und sehr schlechte Mengen
werden auf Grund der Aus-
sage der ersten Stichprobe be-
urteilt ? und von den Aus-
wirkungen des Zufalls. Da die
statistische Rechnung aber
das Gesetz des Zufalls be-
herrscht, kann die ?durch-
schnittliche Stichproben-
groBe" in Abhangigkeit vom
AusschuBanteil der angelie-
ferten Menge angegeben
werden.
In Bild 6 ist das Verhaltnis
der durchschnittlichen Stich-
probengroBe n* der doppelten
Stichprobenprtifplane zur
gleichbleibenden Stichpro-
bengri5Be n der einfachen
Priifplane dargestellt. Die Er-
sparnis an Prtifkosten bei An-
wendung der doppelten Stich-
probenpriffung hangt also ab
von der angelieferten Gtite
und betragt im Durchschnitt
etwa 25%. Dieser Vorteil
der doppelten Stichproben-
priifung mull jedoch durch
groBere organisatorische
Schwierigkeiten erkauft wer-
den. Die Stichprobentabelle
wird untibersichtlicher, die
Prtifanleitung verwickelter
und die Priifzahl liegt nicht
fest, was sich insbesondere
bei der Vorberechnung des
Stiicklohnes nachteilig aus-
wirkt.
Die Unterteilung der ein-
fachen Stichprobe kann fiber
die doppelte Stichprobe hin-
aus noch weiter durchgefiihrt
werden. Wa,hlt man dabei die
Teilstichproben n?, n,, n, . . .
immer kleiner, so ergibt sich
schlieBlich der von A. Wald
(3) entwickelte Folge tes t
(Sequentialtest). Bei die-
sem Verfahren liegt die Stich-
probengroBe nicht von vorn-
herein fest; die Anzahl der zu
priifenden Teile ergibt sich
erst im Laufe der Prilfung.
Die Teile werden nacheinan-
der gepriift und die Ergebnisse
zweckmaBig in einem graphi-
schen Priifplan festgehalten,
in dem in Abszissenrichtung
die laufende Nummer der Be-
obachtung und in Ordinaten-
richtung die Anzahl der be-
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41. Jg., Heft 7.
Juli 1951.
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Wagner, Statistische Grundlagen der Stichprobenpriifung in der Mengenfertigung. 275
obachteten schlechten Teile aufgetragen werden. Die
Zeichenebene ist durch ein Parallelenpaar in 3 Zonen ein-
geteilt:
1. Zone ?Annahme" (Menge ?gut"),
2. Zone ?Ablehnung" (Menge ?schlecht") und
3. indifferente Zone.
Die Steigung und der gegenscitige Abstand der Geraden
folgen aus der Rechnung, der die GroBen h, p?, p zu-
grundeliegen6. In Bild 7 ist der graphischc Prtifplan IIIa
mit dem Ergebnis ciner Priffung eingezeichnet. Die ersten
39 beobachteten Teile sind gut; das 40. Teil ist schlecht, es
erfolgt also em n Sprung des Beobachtungspunktes in Ordi-
natenrichtung. Das 41. bis 73. Teil ist wieder gut, wahrend
Teil Nr. 74 schlecht ist (erneuter Sprung in Ordinaten-
richtung). Die Teile mit den Nummern 75 bis 133 sind
wieder gut, 134 schlecht mid alle folgenden gut. Das Priif-
ergebnis des 190. Teils liegt in der Annahmezone, die
Priifung wird beendet und die Menge ist ?gut". Aus diesein
Beispiel geht hervor, dal3 die Zahl der gepriiften Teile von
den Ergebnissen der Einzelbeobachtungen abhangt. Die
Prilfung nach diesem Folgetest ergibt irn Durchschnitt
etwa 40% bis 50% Priifkostenersparnis gegentiber der ein-
faclien Stichprobenpriifung. Der organisatorische Aufwand
ist bei diesem bestechenden Verfahren jedoch grof3.
c) Unterschied zwischen prozentualen und stati-
stisch berechneten einfachen Stichprobenpriif-
planen.
Um die Notwendigkeit der statistischen Berechnung von
Priffplanen zu veranschaulichen, sind in Bild 8 die Kenn-
linien eines prozentualen Stichprobenprtifplanes dargestellt.
Die Prtifung erfolge dabei nach folgender Vorschrift:
Aus der angelieferten Menge werden 5% als Stichprobe
entnommen. Sind alle Teile innerhalb der Stichprobe gut,
so wird die Menge angenommen. Wird jedoch innerhalb
der Stichprobe em n schlechtes Teil (oder mehrere) vor-
gefunden, so ist die Menge ?schlecht".
Aus Bild 8 folgt die filr den Laien iiberraschende Tat-
sache, daB die Scharfe der Prtifung mit wachsender An-
lieferungsstiickzahl zunimmt. Die zum Verbraucherrisiko
/3 = 5% gehorige obere Grenze des zulassigen AusschuB-
anteils ist sehr stark von der Anlieferungsstiickzahl N ab-
hangig. Sic betragt p,? .58% fur N = 100 und n = 5;
P1 = 5,8% fur N --- 1000 und n = 50 und p, = 0,58% far
N = 10 000 und n =- 500. Kommt eine Menge mit 4%
Ausschul3 zur Priifung, so wird sie mit 81% Wahrscheinlich-
keit angenommen, wenn N = 100, mit 13%, wenn N =-
1000 und praktisch mit Sicherheit abgelehnt, wenn N =_
10000. Die .Wahrscheinlichkeit fiir die Annahme einer
schlechten Menge ist also urn so groBer, je kleiner die An-
6 Nach A. Wald (3) sind die Gleichungen der Grenzlinien:
Gegen die Zone ?Annahme":
111
In
1 ? a
in P1 ?
in 1
Po 1?pc
Gegen die Zone ?Ablehnung":
=-
in
1 ? fl
+n
1.?po
In
1.?pi.
in -p'--
Po 1? po
1?
in
a 1?p,
Pi 1 ?Pi
ln?in
Po 1?pcPc
1?P1
In In
1?Po
Hierbei bedeuten m die Anzahl der beobachteten schlechten
Teile und n die laufende Nummer der Beobachtung.
lieferungsstfickzahlen sind. Man mull sich iiber die Folgen
einer derartigcn Prtifung im klaren sem!
Legt man die ftir N = 10 000 und n =- 500 geltende Priif-
plankennlinie einer statistischen Berechnung zugrunde
und fordert man, daB dieser. Kennlinienverlauf fiir jecle
beliebige Anlieferungsstiickzahl gelten soli, so ergibt die
Rechnung die in Bild 9 (Seite 276) dargestellten Stich-
probengr6f3en. .
Fiir Mengen mit N < 10 000 sind die berechneten Stich-
proben groBer und fiit N > 10 000 kleiner als die prozen-
tualen. Die beiden Kurven haben nicht nur verschiedene
Ordinaten, sondern auch verschiedene Krtimmungen. Die
g gz 473 o 475 o-
eg 0%70 1
a 4741 fix
18
12
y%2,0 il
0 7 2 3
41
5
6
7
6' 9%70 III
0 5 10 15
20
25
30
36
V 957.50
Warafradated der /lenge A
6. Verhaltnis der durchschnittlichen StichprobengroBe n*
der doppelten Stichprobenpriifung zur konstanten Stichproben-
grOl3e n der einfachen Prafplane.
Ab/ehnalls7
/edlerente Zone
Annahme
a 28 88 60 80 100 120 10 160 180 200 200
leefenle din den &Ouch/ring n
Bild 7. Folgetest, Graphischer Priifplan lila.
700
90
80
70
60
50
sig
30
20
70
,..
? A,=58%
fl?-=
5%--
I u
-fr,
117=4-8%
'=5%
'''
u
-711=4758%
,
1%
.fO
012341.5477%8
Aussehugegted in der angelieferieft Menge
Bild 8. Kennlinien des prozentualen Stichprobenpriifplans
nIN = 0,05, c = 0 .
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1
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
276 K uh lm an , Hartloten mit Schutzgas im Durchlaufolen.
500
400
(L)
O,dog
,200
v?-?
700
prijfIlan
telt
oil ,5?10)
6
.o,
o
\o
..c?Q
prO z
1106?
200 800 500 7000 2000 5000 10000 20000
ifeeferuggsskickzah/
Bild 9. StichprobengroBe des statistisch berechneten und des
prozentualen, Priifplans.
statistisch berechnete Kurve steigt bei kleinen Anliefe-
rungsstiickzahlen steil an, nahert sich aber rasch einem
Grenzwert.
4. Zusammenfassung.
Durch statistische Berechnungen lassen sich Stich-
probenverfahren angeben, die den praktischen und wirt-
schaftlichen Erfordernissen angepaBt werden konnen. Da
die Sicherheit der Stichprobenprtifung bei entsprechendem
Aufwand an Prtifkosten beliebig hoch gewahlt werden
kann, vermag sie in vielen Fallen die hundertprozentige
Priffung in der Teilefertigung zu ersetzen.
Die Betriebsstatistik zeigt, daB selbst bei hundert-
prozentiger Priifung infolge Unachtsamkeit und Ermiidung
des Prafpersonals im Durchschnitt einige Promille Aus-
schuB unbemerkt durch die Prtifung schltiofen. Es bedeutet
also kein sehr groBes Risiko, wenn die Prafplane Ia und Ib
an Stelle der hundertprozentigen Priifung eingesetzt werden.
Die Auswahl der Stichprobenprafplane an Hand eines
geeigneten Schemas (Tabelle 1) zwingt den Betriebsmann
dazu, die Scharfe der Prtifung zahlenmaBig festzulegen.
WERKSTATTSTECHNIK
UND MASCHINENBAU
Dadurch werden ?Gefahl" und ?Erfahrung" weitgehend
aus der Stichprobenpriifung ausgeschaltet.
Die in den 'rabellen 2 und 3 aufgefahrten Stichproben-
groBen sollen dem Prtifingenieur als Unterlage far die
Planung dienen. Zur Vereinfachung der Stichproben-
tabellen sind kleine Veranderungen im Stichprobenumfang
zulassig, da sic die Priifsicherheit nur unwesentlich be-
einflussen
Die Entscheidung, ob die einfache oder doppelte Stich-
probenprtifung eingefahrt werden soil, ist in erster Lin ie
abhangig vom Stand der Ausbildung des Prtifpersonals.
Sind gutgesehulte Krafte vorhanden, so kann die doppelte
Stichprobenprtifung angewandt werden; es werden dabei
etwa 25% Priifkosten eingespart. Geringere Ansprtiche an
die Organisation und an die Zuverlassigkeit des Personals
werden bei der einfachen Stichprobenprfifung gestellt.
Es ist anzustreben, daB derartige Stichprobentabellen
mit genau definierter Sicherheit genormt werden, urn
Lieferungsfragen zwischen Hersteller und Abnehmer
leichter klaren zu konnen.
Schrifttum:
1. Statistical Research Group, Columbia University: Selected
Techniques of Statistical Analysis. McGraw-Hill Book
Company, New York, 1947.
2. L. Kiittner: Wahrscheinlichkeitsrechnung in Technik und
Wirtschaft, Technik 4 (1949), S. 468.
3. A. Wald: Sequential Analysis, Wiley and Sons, New York,
1947.
4. J. H. Enters: De omvang van de steekproef bij een enkel-
voudig steekproefsysteem (Der Umfang der Stichprobe bei
einem einfachen Stichprobensystem), Statistica 1 (1948),
S. 228.
5. H. F. Dodge und H. G. Romig: Sampling Inspection
Tables,, Wiley and Sons, New York, 1949.
6. Statistical Research Group, Columbia University: Sampling
Inspection, McGraw-Hill Book Company, New York, 1948.
7. H. C. Hamaker: Die Abnahmeprnfung von Partien mittels
Stichproben, Philips' Techn. Rundschau 11 (1949), S. 186.
Theorie der Stichprobenschemas, ebenda S. 264. Stich-
probenschemas und Sticbprobentabellen in der Praxis,
ebenda S. 370.
8. P. B. Goggins: Some general results of elementary sampl-
ing theory for engineering use, Bell System Techn. Journ.
VII (1928), S. 44.
Hartloten mit Schutzgas im Durchlaufofen.
Von E. P. Kuhlmann, Augsburg.
Der nach folgende Aufsatz soll die Anwendungsmoglichkeiten
des Hartlotens kleiner Teile in (Men mit Schutzgas aufzeigen,
und zwar unter besonderer Beriicksichtigung des Biiro-
maschinen- und Apparatebaus. Dabei werden Beispiele gebracht,
welche die verschiedenen Sitzarten und Lotzeiten erlautern.
Auch die Kostenfrage wird eingehend behandelt.
Durchlauf Men zum Hartloten.
Vorlaufer. der Durchlaufofen, welche zuerst in den USA
entwickelt wurden, waren die sogenannten Kammerefen mit
anschlieBenden Kiihlkanalen (Bud 1). Diese Ofen, welche
auch heute noch gebaut werden und sich bestens
sind vornehmlich fiir das Loten kleinerer Stiickzahlen be-
stimmt. Die Teile werden auf eine geeignete, feuerfeste
Unterlage gebracht und von Hand in die Lotkammer des
Ofens geschoben, urn nach Beendigiing der Latung eben-
falls von Hand in den Kahlkanal weiterbefordert zu werden.
Bei Massenartikeln empfiehlt sich dagegen die Anwendung
eines Schutzgaslotofens mit Forderband (Bild 2). Dieser
Ofen gestattet em n fortlaufendes Arbeiten. Durch stufenlose
Verstellung der Forderbandgeschwindigkeit konnen die
Letzeiten entsprechend dem Stiickgewicht des Lotgutes
eingerichtet werden. Die Ofen bestehen ebenfalls aus einer
Heizkammer mit anschlieBendem, wassergekiihltem Kiihl-
kanal. Die zusammenzulotenden Teile werden an der
Eingangsseite des Ofens auf em n endloses, ,hoch hitze-
bestandiges Drahtmaschenband gelegt und durchlaufen
zunachst die Letzone und anschlieBend die Kiihlzone. Der
Riicklauf des Forderbandes erfolgt unterhalb des Ofens.
Durch eine Spannvorrichtung wird die Spannung des
Bandes eingestellt. Vor Eintritt in die Heizzone und nach
dem Austritt aus der Kiihlkammer Mutt das Band eine
Strecke frei zuganglich, so daB die Teile an diesen Stellen
bequem aufgelegt oder abgenommen werden konnen.
Die Temperatur' im Ofen wird durch Zu- und Ab-
schaltung von elektrischen Heizkorpern selbsttatig geregelt.
Bei Kupferlotung herrscht in der Heizzone des Ofens eine
Temperatur von 1115? C. Eine entsprechende Isolierung
sorgt daftir, daB keine tibermaLligen Warmeverluste ent-
stehen. In die.Kiihlkammer wird Leitungswasser im Gegen-
strom zwischen einer Doppelwandung hindurch geleitet.
Die Tfiren beim Eintritt in die Heizzone und beim Austritt
aus der Kiihlkammer konnen so verstellt werden, da3 nur
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1
Al. Jg., Heft 7.
Juli 1951.
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K uh 1m a nn, Hartloten mit Schutzgas im Durchlaufofen.
Bild 1. Kammerofen mit anschlieBenden Kiihlkandlen.
em n Schlitz entsprechend der GroBe des Lotgutes frei gelassen
wird. Um den Eintritt der AuBenluft in das Ofeninnere zu
verhindern, wird das Schutzgas unter Dberdruck dem Ofen
zugefiihrt; der geringe OberschuB verbrennt dabei am
Eingang der Heizzone und am Ausgang der Kiihlkammer
in offener Flamme.
Die Forderbandgeschwindigkeit wird so eingestellt, daB
die geloteten Teile beim Verlassen des Ofens auf etwa 100?C
abgekiihlt sind.
Schutzgas.
Das praktisch explosionssichere Schutzgas wird in einer
besonderen Erzeugeranlage entsprechend den metallurgi-
schen Anforderungen in verschiedener Zusammensetzung
gewonnen (Bud 3). Es handelt sich dabei meist urn teil-
verbranntes Leuchtgas. Im Schutzgaserzeuger werden
Leuchtgas und Luft riber Mengenmesser, die unmittelbar
ihre Anteile abzulesen gestatten, durch einen motor-
getriebenen Verdichter angesaugt und als Gemisch in
einer Brenn- und Katalysatorkammer so welt verbrannt,
wie es der LuftaberschuB gestattet. AnschlieBend wird das
so erzeugte Schutzgas in einem Gaskiihler abgekiihlt und
durchstromt dann einen Wasserabscheider, urn dort vom
Kondenswasser befreit zu werden. In besonderen Fallen
1st auBerdem noch eine Reinigung von etwa vorhandenem
Schwefelwasserstoff erforderlich, ehe das Schutzgas dem
()Ten zugeleitet werden kann. Infolge seines je nach
Mischungsverhaltnis von Gas und Luft veranderlichen
Gehaltes an unverbranntem Wasserstoff und Kohlenoxyd
Bild 3. Schutzgaserzeugeranlage,
277
Bild 2. Schutzgaslotofen mit Forderband.
wirkt das Schutzgas mehr oder weniger stark als redu-
zierende Atmosphare. Es halt daher die Oberflache des
Lotgutes nicht nur v?llig blank, sondern reduziert darriber
hinaus noch etwa vorhandene Oberflachenoxyde. Schickt
man z. B. em n Stack gewohnliches Schwarzblech durch
den Ofen, so kommt es metallisch blank und sauber
heraus.
Eigenschaften der Lotverbindung.
Beim Loten verteilt sich das Lotmetall, das vorzugs-
weise aus reinem Kupfer besteht, nach dem Schmelzen
fiber die metallisch reine Oberflache der Lotstelle und
dringt durch die Kapillarwirkung selbst in die feinsten
Fugen, wie etwa bei Prapassungen, em. Oberschiissiges
Lot iiberzieht die Werkstiickoberflache teilweise und
diffundiert dabei auch in den Werkstoff.
Urn fiber die Festigkeit der Lotverbindungen Klarheit
zu schaffen, wurden Reihen von Zugversuchen durch-
gefiihrt, wobei die Priiflinge aus FluBstahlstaben StC 1061
von 7 mm Durchmesser bestanden, -die in Scheiben aus
gleichem Werkstoff von 4 mm Dicke eingelotet waren.
Aller KupfertiberschuB einschlieBlich etwaiger verstarkend
wirkender Hohlkehlen war entfernt.
Die erste Versuchsreihe sollte ermitteln, wieweit bei
gleicher Warmebehandlung (20 mm) der Sitz die Haltbar-
keit einer Lotverbindung beeinfluBt.
Wie die Tabelle 1 zeigt, werden mit enger werdendem
Spiel Festigkeitswerte erzielt, die noch fiber die Zug-
festigkeit des reinen Kupfers (21 kg/mm2) hinausgehen.
Jedoch sind iibertriebene PreBsitze fur die Lotung nicht
mehr von Belang.
Tabelle 1. EinfluB des Sitzes'.
Art des Sitzes
GroBtwert
'Zugfestigkeit in kg/mm2
Kleinstwert
Durchschnitt
Lose Verbindung
(0,1 mm Spiel)
16,4
15,4
16,05
Schiebesitz
(kein Spiel)
21,6
18,9
20,5
PreBsitz (Bolzen
0,05 mm VbermaB)
23,7
19,8
21,4
PreBsitz (Bolzen
0,38 mm VbermaB)
22,5
20,4
21,5
1 Die Tabellen 1 bis 4 stammen aus einer Untersuchung aus
dem Jahre 1937, die aber, wie eine Nachpriifung ergab, heute
noch voile Giiltigkeit hat. Sie wurden vom Verfasser schon im
September 1937 in der Zeitschrift ?Maschinenbau ? Der
Betrieb" veroffentlicht.
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278 Kuhlmann, Hartloten mit Schutzgas im Durchlaufofen.
Als nachstes wurde die Wirkung verschiedener Lotzeiten
bei gleichbleibendem PreBsitz (0,05 mm VbermaB) er-
forscht (Tabelle 2).
Tabelle 2. EinfluB der Lotdauer.
Lotzeit
(Minuten)
Zugfestigkeit in kg/mm2
Gratwert
Kleinstwert
Durchschnitt
4
19,6
18,1
19,1
8
20,6
19,0
20,0
15
21,0
19,4
20,1
22
22,5
19,8
21,2
30
23,8
21,1
22,8
45
23,2
18,6
20,8
60
23,0
17,5
20,7
Die Festigkeitswerte steigen bis zu einer Lotzeit von
30 Minuten stetig an, um dann wieder etwas abzufallen.
Da das Lot in den ersten Minuten zweifellos vollstandig
durchgeflossen ist, kann die Wirkung der dariiber hinaus-
gehenden Behandlungszeit und der Festigkeitszuwachs
nur durch die Diffusion des Kupfers in den Stahl erklart
werden. Bei den Proben mit 45 bis 60 Minuten Lotzeit
war auch nur noch sehr wenig Kupfer an der Oberflache
sichtbar, vomit vielleicht die Festigkeitsabnahme ihre
Erklarung findet. ?
Da der Schmelzpunkt des Kupfers erheblich holier liegt
als die Einsatztemperatur von Kohlenstoffstahl StC 10.61,
ist es ohne weiteres moglich, die gekiteten Teile einzusetzen
und zu harten. Die Priifstiicke waren wieder mit PreBsitz
(0,05 mm ObermaB) zusammengehigt ; die Lotdauer betrug
20 Minuten; das iiberschfissige Kupfer wurde im Zyanbade
entfernt. AnschlieBend wurden die Stiicke gehartet. Wie
aus Tabelle 3 ersichtlich, wird die Haltbarkeit der Lot-
verbindung durch das nachtragliche Einsatzharten herab-
gesetzt, was nach den Ergebnissen der Versuche iiber den
EinfluB der Lotzeit kaum iiberrascht. Urn die Streuungen
in den Festigkeitswerten zu vermeiden, mul3 beim Harten
mit groBter Sorgfalt vorgegangen werden; eine gewisse
Schwachung der Lotverbindung ist trotzdem in Kauf
zu nehmen.
Tabelle 3. EinfluB des Ha,rtens nach dem Loten.
Harteverfahren
Harte-
tempe-
ratur ?C
abge-
schreckt
in
Zugfest'gkeit in kg/mm2
GroBt-
wert
Kleinst-
wert
Durch-
schnitt
Einsatz-Harte-
verfahren
Zyan-Hartesalz-
bad (20 MM.)
Einsatz-Harte-
verfahren
815
815
815
815
900
Wasser
01
Wasser
01
Wasserz
21,7
22,0
16,4
20,8
22,4
16,2
16,5
12,2
11,8
15,2
18,3
19,2
14,1
16,0
20,3
2 Dann nochmals im Ofen auf 7750 erhitzt und im Wasser
abgeschreckt.
Tabelle 4. EinfluB der Abschreckhartung an verschiedenen
Stahlsorten.
VVerkstoff
Harte-
tempe-
ratur
?C
abge-
schreckt
in
iange-
'assen
Zugfestigkeit der
Lotsteffen kg/mm2
GroBt-
wert
Kleinst-
wert
Dutch-
schnitt
C 15
50 Cr V 4
Chrom-Nickel-
Molybdan
Silberstahl
840
870
850
775
Wasser
01
01
Wasser
nein
5550
nein
nein
35
28,5
42
31,2
29,3
18,5
31
22,4
31,5
24,6
37,3
25,5
WERKSTATTSTECHNIK
UND MASCHINENBAU
Die in Tabelle 4 aufgefiihrten Lotverbindungen ver-
schiedener Stahlsorten zeigen dagegen auch nach dens
Abschreckharten durchweg eine hohe Festigkeit, was wohl
auf den EinfluB der Legierungsbestandteile der einzelnen
Stahle zuriickzufiihren ist. Der Chrom-Nickel-Molybcla,n-
stahl hat in der Lotstelle die groBte Festigkeit mit einem
Durchschnitt von 37,3 kg/mm2; sic liegt weit holier als die
des Kupfers.
Schlagversuche.
Da ein groBer Teil der durch Loten zu verbinclenden
Teile bei ihrer spateren Verwendung einer schlagartigen
Beanspruchung unterworfen sind, wurden Schlagversuche
durchgefuhrt. Dazu wurden Teile genommen, bei denen
eine Nabe mit einem Hebei zusammengelotet ist. Der
Hebei erhielt in der Minute 800 Schlage. Zunachst wurden
Toile gepriift, die in der alten Art mit Stiften befestigt
waren. Hier trat der Bruch im Durchschnitt nach 1 400 000
Schlagen em. Bei den mit Kupfer im Schutzgasofen
geloteten Teilen wurden die Versuche nach 5 300 000
Schlagen abgebrochen. Es machten sich an der Lotstelle
keinerlei Zerstorungserscheinungen bemerkbar, so daB der
Vorteil dieser Verbindung klar zutage trat.
Ausbildung und Vorbereitung der Lotstellen.
Um die gewiinschte Haltbarkeit zu erzielen, muB bei
der Konstruktion der Teile, die durch Schutzgaslotung
verbunden werden sollen, Verschiedenes beriicksichtigt
werden. Bei &Innen Werkstiicken, in die Naben, Bolzen
und dergleichen eingelotet werden sollen, ist eine moglichst
groBe Schulter vorzunehmen, da ja diese auch mit ver-
Motet wird und so die Haltbarkeit erhoht. Da Kupferlot-
verbindungen groBe Haltbarkeit und lange Lebensdauer
aufweisen, kann in vielen Fallen mit kleineren Quer-
schnitten gearbeitet werden. Dadurch wird Werkstoff,
Gewicht und in manchen Fallen auch notwendiger Platz
eingespart.
Zur Vorbereitung der Teile zum Loten legt man um die
Lotstelle einen diinnen Kupferdraht herum (Bild 4 bei a),
der moglichst weich seinmull
Wenn es aus raumlichen
Griinden nicht moglich ist,
Kupferdraht anzubringen,
kann man eine Paste aus Lack
und feinen Kupferspanen mit
einem Pinsel an der Lotstelle
auftragen. Ferner besteht die
Moglichkeit, die zusammen-
zufiigenden Teile vorher gal-
vanisch zu verkupfern, wo-
bei dann der Oberzug als
Lot dient.
Neuerdings sind gerade fur
Ofenkitungen neue Lote ent-
wickelt worden;die tadellos
im Schutzgas verlaufen und
iiberraschende Festigkeiten
ergeben. Das Lot hat den
Vorzug, unter 10000 zu schmelzen und schont damit den
Ofen. Es ist em n wenig zahfliissiger als reines Kupfer und
bildet daher etwas groBere Hohlkehlen. Schwingungs- und
Dauerfestigkeit solcher Lotstellen werden von keinem
anderen Lot erreicht, und die hohe Scherfestigkeit von
38 kg/mm2 bewirkt, dal3 damit gelotete Teile meist auBer-
halb der Lotstellen brechen.
Bei richtiger Drahtdicke des Lotes erfordert das fertige
Teil nach dem Loten keinerlei Nacharbeit. Das Lot bildet
Bild 4. Teil, vorbereitet zum
Loten (bei a herumgelegter
Kupferdraht).
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41.1g., Heft 7.
Juli 1951.
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Kuhlmann, Hartloten mit Schutzgas im Durchlaufofen.
BiM 6.
Bild 8.
Kupferlbtung
IOW140Alk?
Bild 5.
F-
1
279
Bild 7.
1 Alipferititung
Bild 5-12.
Bild 9.
Arbeitsbeispiele.
bei Obergangen leichte Hohlkehlen. 1st das aber aus irgend-
einem Grunde nicht erwiinscht, so kann em n etwa vorhan-
dener Vberschuf3 leicht auf elektrolytischem Wege in
einem Zyanbad entfernt werden.
Praktische Anwendungsbeispiele.
Durch das Schutzgasloten konnen Teile, die man bisher
vielfach aus dem Vollen fertigte, unbedenklich aus meh-
reren Teilen zusammengefiigt werden. An Stelle des kost-
spieligen Verstiftens, Vernietens usw. werden sie einfach
aneinandergesteckt und durch Loten vereinigt.
Im Beispiel Bild 5 sind auf einer Nabe em Sperrad, emn
Hebel und einige Kurvenscheiben zu befestigen. Die ein-
zelnen Teile miissen ganz bestimmte Stellungen zueinander
aufweisen ; sie werden in einer Vorrichtung in der ge-
wiinschten Weise auf em n Rohr gepreSt. Dabei werden
gleichzeitig Kupferdrahtringe fiir die Lotstellen iiber die
Abstandringe gesteckt. Nach dem Loten ist eine weitere
Nacharbeit ? auBer etwaigem Harten ? nicht erforderlich.
Bild 6 zeigt eine Welle alter Ausfiihrung mit. aufgestif-
teten und vernieteten Hebeln. Das gleiche Teil wird bei
Anwendung des Kupferlaverfahrens wesentlich verein-
BiM 12.
facht (Bud 7). Ein ahnliches Beispiel ist in Bild 8 und 9
dargestellt. ?
Teile, bei denen das Loten erhebliche Zerspanungs-
arbeiten spart, sind in Bild 10 und 11 wiedergegeben.
Das Teil (Bud 12), das urspriinglich aus dem Vollen
gedreht wurde, ist geradezu em n Schulbeispiel, das die
auf3erordentlichen Vorteile des Zusammenbaues aus meh-
reren Einzelteilen mit anschlieBendem Loten aufzeigt. Es
besteht aus einem Rohr, einer gestanzten Scheibe, einem
weiteren Rohr und einem ausgestanzten Zahnkranz. Die
Kosten f?r ein solches Teil betragen nur einen Bruchteil
der Kosten bei Herstellung aus dem Vollen.
Gegeniiberstellung der Kosten.
Allgemeingiiltige Regeln kann man bei einer Betrachtung
der Kosten nicht aufstellen, da diese von den verschiedenen
Betriebsbedingungen abhangig sind. Doch gibt Tabelle 5,
in der die Selbstkosten der abgebildeten Teile in der alten
Ausfiihrung und mit Schutzgaskitung zusammengestellt
sind, einen Begriff von den Sparmoglichkeiten. Die Zahlen
sind auf Grund einwandfreier Kalkulationsunterlagen
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280 Gunther, EndmaBe aus geschmolzenem Quarz.
unter Anwendung der wirklich entstandenen Zuschlage bei
der alten Herstellungsart und bei der Lotausfiihrung
errechnet. (Das Durchlaufband besaB eine ausnutzbare
Lange von 7500 mm und eine Breite von 165 mm.)
T a bell e 5. Gegeniiberstellung der Kosten.
(Kosten in DM per 1000 Stuck.)
Altes Verfahren
Neues Verfahren
(Ofenloten)
Bild 6
DM 2312,06
Bild 7
DM 727,91
Bild 8
DM 1061,84
Bild 9.
DM 250,80
Bild 10
DM 1132,48
Bild 11
DM 271,71
Bild 12 (ausVollmat.) DM 8242,94
Bild 12
DM 2420,68
(kein Preisvergleich vorhanden)
BiM 5
DM 3262,94
18,0
DM
140
15:0
?
1,70
?????? ge
110
1749
t`
49
40
4-0
80 min. Durch/au /zed
I
?
-
ehgezeichnele knee 6/1Id arechnet
80 4,9
so 60 70 80 90 se 770 125 150 775 290 225 g 250
Stliolrgewicht
Bild 13. Stiickpreise in Abhangigkeit vom Stiickgewicht.
op.' ?
otsfellell
iffiickgovichl, lig 216Xylelen
Beispieb
Siiickpreip 6711DM/1008/iick
WERKSTATTSTECHNIK
UND MASCHINENBAU
Das auf Grund genauer Kostenermittlungen gezeichnete
Schaubild (Bud 13) zeigt die Stiickpreise fiir 100 gelotete
Teile bei Stfickgewichten von 30 bis 250 g und 1 bis 4
Lotstellen.
Die auBergewohnlichen Vorteile des Schutzgaslot-
verfahrens lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1. Platzersparnis: Durch Wegfallen von Flanschen,
Ansatzen usw. konnen sich groBe konstruktive Vorteile
ergeben. Da beim Zusammenhigen keine Werkstoff-
schwachung eintritt, konnen kleinere Naben, Flanschen
usw. gewahlt werden. Der dal2ei eingesparte Platz kann
anderweitig verwendet werden.
2. Steigerung der VerschleiBfestigkeite Bisher
triuBte man in der Massenfertigung Teile, die durch Ver-
stiften zusammengesetzt wurden, entweder gliihen oder
weich lassen, damit sic sich bohren liel3en. Nunmehr
konnen die Teile nachtraglich gehartet werden.
Wird beispielsweise fiir Toile, die einem VerschleiB
unterliegen, hartbarer Stahl gewahlt, dagegen fiir Teile,
die noch zu bearbeiten sind, weicher Stahl, so werden durch
die Hartung des zusammengeloteten Werkstiickes lediglich
die gegen den VerschleiB zu sichernden Teile hart, wahrend
die zu bearbeitenden Teile welch bleiben.
3. Genauigkeit: Schutzgaslotung ergibt die denkbar
sauberste Verbindung und erfordert in den meisten Fallen
keine Nacharbeit.
4. Kostenersparnis: Werkstoff- und Zusammenbau-
kosten werden erheblich vermindert.
5. Haltbarkeit: Die Haltbarkeit der Lotverbindung
liegt hoher als bei anderen Fugeverfahren.
EndmaBe aus geschmolzenem Quarzl.
Von Dr.-Ing. Hermann Gunther, Hanau.
Der Gedanke, EndmaBe aus einem zuverlassigeren
Werkstoff als Stahl herzustellen, ist durchaus nicht neu.
Bereits in den Jahren 1920 bis 1929 erschienen verschiedene
Veroffentlichungen2 fiber EndmaBe und StrichmaBe aus
Quarz sowie Hinweise auf die brauchbaren Eigenschaften
des Quarzes. Der Quarz kommt in der Natur in seiner
reinsten Form als Bergkristall vor. Elektrisch oder in der
Knallgasflamme bei 1700? geschmolzen, ergibt sich der
sogenannte geschmolzene Quarz in amorpher Form. Er ist
von groBer Reinheit und Durchsichtigkeit im Gegensatz
zum sogenannten Quarzgut (z. B. Rotosil), das ebenfalls
geschmolzener Quarz ist, aber als Ausgangsstoff stark
kieselsaurehaltigen? Sand hat und daher wegen Ver-
unreinigungen und Beimengungen undurchsichtig ist. Fiir
QuarzmaBe `kommt nur der' reine durchsichtige, ge-
schmolzene Quarz in amorpher Form in Frage. Wenn daher
in den nachfolgenden Ausfiihrungen von Quarz gesprochen
wird, ist irnmer diese Form gemeint.
Im Jahre 1933 veroffentlichte K ukkamaki eine Arbeit
fiber EndmaBe aus geschmolzenem Quarz. AnlaB dazu
war die Notwendigkeit, 18 EndmaBe aus Quarz von je 1 m
Lange zu eichen und auf mogliche Veranderungen zu fiber-
priifen, damit diese MaBe als Ausgangsnormale fiir emn
von Prof. Vaisala, an der .Universitat Turku in Finnland
entwickeltes Interferenzverfahren eingesetzt werden
konnten.
? Nach einem Vortrag an15.13lich der VDI-Feinwerk-Tagung
vom 19. bis 21. 10. 1950 in Braunschweig.
? S. Schrifttumsverzeichnis.
? Die Untersuchung wurde also eigentlich nur im Hinblick
auf dieses MeBverfahren durchgefiihrt, doch sind die Er-
gebnisse von weiterreichender Bedeutung und geben zu-
verlassigen AufschluB fiber die zeitlichen Anderungen des
Quarzes und seine Warmedehnzahl.
Fiir den Vergleich der .EndmaBe konstruierte Kukk a-
m a ki einen Lichtinterferenzkomparator, mit dessen Hilfe
die Metermaf3e im Verlauf von 4 Jahren gepriift wurden.
In dieser Zeit veranderten sie sich im Mittel urn 0,05 ft,
obwohl sic wiederholt auf 0? abgekiihlt und auf 50?
erwarmt waren. Demnach hat der Quarz den an Werk-
stoffe fiir LangenmaBe zu stellenden Anforderungen gentigt.
K ukkamaki glaubt, daB eine maBige kiinstliche Alterung
das Ergebnis noch verbessern wiirde.
Die thermischen Anderungen der EndmaBe wurden bei
Temperaturen zwischen ? 5? und 50? C gemessen. Die
relative Warmeausdehnung schwankt bei den einzelnen
MaBen zwischen 0,420 und 0,430 tz, d. h. die Warme-
dehnzahl betragt rund 0,43 ? 10-6 mm. Urn thermische
Hysteresis oder bleibende Anderung bei Erhitzung auf
hohere' Temperaturen festzustellen, wurde em n MetermaB
etwa 2 Tage lang auf einige hundert Grad erhitzt und dann
zum erstenmal nach 0,8 Stunden und zuletzt nach 3,5 Mo-
naten gemessen. Eine thermische Hysteresis war nicht
ersichtlich, dagegen eine bleibende Anderung; sic betrug
nach der Erhitzung von 17? auf 503? + 1,22 ,a und von
17? auf 256? ? 0,12z.
Obwohl diese Versuchsergebnisse f?r normale EndmaB-
satze mit Malangen bis zu 100 mm Lange wenig inter-
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Gunther, EndmaBe aus geschmolzenem Quarz.
essieren und auch solche Erwarmungen in der Praxis kaum
vorkommen, so ist die errnittelte Anderung doch er-
staunlich und vom Quarz ausgehend nicht ohne weiteres
zu erklaren. Wahrscheinlich werden in den QuarzmaBen
K ukkamakis Spannungen gewesen sem, denn die MaBe
bestanden nicht aus homogenem, massivem Quarz, sondern
aus Quarzgutrohren von 23 mm AuBendurchmesser und
einer Wanddicke von 2,5 mm. An beiden Enden der Rohre
waren 10 mm dicke Quarzstiicke aus geschmolzenem
Bergkristall angeschmolzen. Um den Luftdruck innen und
auBen auszugleichen, waren die Rohre mit einer 1 mm
weiten Offnung versehen. Die Einwirkung des Luftdruckes
auf die QuarzmaBe wurde iibrigens ebenfalls von K ukk a-
maki gemessen. Die auf die Luftdruckanderung von
1 mm Hg-Saule eingetretene Langenanderung betrug da-
nach im Mittel 1,12 p.
Es ist erstaunlich, daB trotz dieser guten Ergebnisse die
Praxis bisher nicht dazu tibergegangen ist, EndmaBe aus
geschmolzenem Quarz herzustellen und zu verwenden.
Das mag zum Teil daran liegen, daB es nicht moglich oder
wenigstens schwierig war, den Quarz vollstandig span-
nungsfrei herzustellen, und daB auch keine geniigend
sicheren und rationellen Arbeitsverfahren bekannt waren.
Diese Schwierigkeiten sind nun in den letzten zwei
Jahren restlos iiberwunden und der Einfiihrung der
QuarzendmaBe steht nichts mehr im Wege (Bud 1).
DaB dieses Ziel erreicht werden konnte, ist in erster Linie
dem Leiter der Quarzlampengesellschaft in Hanau, Franz
Gunther, zu verdanken.
Welche Vorteile bieten nun die EndmaBe aus Quarz?
Schon die Tatsache, daB die Langenbestandigkeit ohne
jegliche Ablagerung oder kiinstliche Alterung fiir alle
praktisch vorkommenden MeBprobleme als vollkommen zu
bezeichnen ist, gibt dem Quarz einen ganz wesentlichen
Vorsprung gegerriiber Stahl.
Die Warmedehnzahl fiir Quarz betragt 0,43 ? 10-6, fur
Stahl dagegen 12 ? 10-6, also das 25fache. Wenn auch
genaue Messungen sowieso im MeBraum mit Klimaanlage
durchgefiihrt werden, so ist die Verwendung eines tern-
peraturbestandigen Werkstoffs wichtig und zeitsparend,
denn bekanntlich miissen StahlendmaBe, nachdem sic
entfettet und gesaubert sind, 2 bis 4 Stunden liegen, damit
die Handwarme wieder restlos entfernt wird. Bei Quarz-
maBen spielt die Handwarme keine Rolle. Die MaBe
konnen beliebig lange in der Hand gehalten werden, und
vor allem: sie liegen sofort mel3bereit im Behalter, denn
das lastige Ein- und Entfetten fallt selbstverstandlich fort.
Es geniigt, die MaBe vor dem Gebrauch mit einem sau-
beren Leinentuch vorbeugend leicht abzuwischen.
Da das spezifische Gewicht des Quarzes nur 2,2 F/cm3
betragt, sind die MaBe auBerdem auch sehr leicht zu ;land-
haben, und es laBt sich besser ?mit Gefilhl" messen.
Durchgefiihrte Vorversuche zeigten, daB auch der Ober-
fiachenwiderstand, der em n Mall fiir die Abnutzung gibt,
bei Quarz groBer als bei Stahl ist. Genauere Messungen
miissen erst noch ausgefiihrt werden, jedoch sind die
ersten Versuchsergebnisse durchaus glaubhaft, da Quarz
in der Harteskala an 7. bis 8. Stelle steht. Die ziemlich
groBe Sprodigkeit mag zirerst als Nachteil erscheinen, ist
es aber durchaus nicht. Fallen zum Beispiel je em n Endmaf3
aus Quarz und aus Stahl zu Boden, so bleibt das Stahl-
endmaB auBerlich zwar unversehrt, ob es aber maBlich
noch stimmt, ist sehr fraglich, Das QuarzmaB ist entweder
ganz oder zerbrochen, aber sowohl das unversehrte Stuck
als auch die Bruchstiicke haben immer noch die richtige
MeBlange.
Bild 1. EndmaBe aus Quarz.
281
Ahnlich ist es, wenn die MeBflachen der EndmaBe durch
Ritzen beschadigt werden: Bei StahlendmaBen entstehen
zwei Grate, die iiber die EndmaBflache hinausragen. Bei
QuarzmaBen dagegen splittert ger Werkstoff beim Ritzen
aus und die Beschadigung besteht lediglich in einer zuriick-
bleibenden Rille, die die MeBgenauigkeit in keiner Weise
beeintrachtigt. Die Ansprengbarkeit der QuarzmaBe ist
auBerordentlich gut und bereitet keinerlei Schwierigkeiten.
Es besteht auch ohne weiteres die Meglichkeit, em n aus
mehreren QuarzmaBen zusammengesetztes MaBsystem
beliebig lange in angesprengtem Zustande liegenzulassen,
da KaltschweiBung und Rosten nicht eintreten konnen.
Einer der groBten Vorteile der EndmaBe aus Quarz ist
wohl die Durchsichtigkeit. Unsauberkeiten auf der Mel-
flache, die so gering sein konnen, dal3 sic das Ansprengen
nicht verhindern, konnen sofort an den sich bildenden
Interferenzlinien erkannt und beseitigt werden. Bei voll-
standig sauberen MeBflachen verschwinden die Inter-
ferenzlinien und die MaBe haben optischen Kontakt.
Bei der Priifung von. Lehren konnen die Interferenz-
erscheinungen benutzt werden, urn abgenutzte Stellen
oder sonstige Unebenheiten sofort festzustellen. Selbst-
verstandlich setzt em n solches MeBverfahren voraus, daB
die QuarzmaBe selbst in bezug auf Planparallelitat, Mitten-
mall und Oberflachenbeschaffenheit von hochster Giite
Bild 2. Mikro-Interferenzaufnahme der Oberflache eines Quarz-
endmaBes.
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282 Pe in eke , Instandhaltung der Werkzeuge und MeBzeuge.
sind (Bud 2). DemgernaB werden fiir die beiden ersteren
keine groBercn Abweichungen als ? 0,05 p zugelassen. 1.
Die maBliche Gilte entspricht daher der der besten Stahl-
endmal3e. Der Matechniker verfiigt somit iiber Endmal3e,
die ihm auf Grund ihrer guten Eigenschaften em n groBes
Vertrauen zu seinen Messungen vermitteln und deren
Anwendungsmoglichkeiten sehr vielseitig sind.
2.
3.
WERKSTATTSTECHNIK
UND MASCH1NENBAU
Schrifttum.
Zur Frage der Endmal3e aus Quarz, Dinglas Polytechn.
Journ. 1920.
Kurze Endmal3e aus geschmolzenem Quarz, Report of
National Physikal Laboratory 1929.
Kukkam aki, T. J.: Untersuchungen iiber die Meter-
Endmal3e aus geschmolzenem Quarz, Turku (Finnland)
1933.
Instandhaltung der Werkzeuge und Meazeuge.
Von Dipl.-Ing. H. H. Peineke, Kiel.
Richtige Behandlung der Werkzeuge und MeBzeuge bei der
Aufbewahrung und Benutzung erhoht ihre Lebensdauer be-
trachtlich. Im folgenden sind die wichtigsten sich aus der Praxis
ergebenden MaI3nahmen far ihre Instandhaltung zusammen-
gefaBt.
1. Schneidwerkzeuge .
Die Schnittkraft ist wesentlich vom Zustand und der
Scharfe der Werkzeugschneide abhangig. Es ist Aufgabe
der Werkzeugpflege, die Schneiden moglichst lange ge-
brauchsfahig zu erhalten, urn einen zu schnellen Werkzeug-
verbrauch zu verhindern und andererseits auch die Werk-
zeugmaschine zu schonen, denn schlechte Werkzeuge be-
einflussen durch Vberlastung und Erschiitterungen bei der
Arbeit auch die Lebensdauer der Werkzeugmaschinen nicht
unerheblich.
Da alle Werkzeuge an den Schneiden durch StoB sehr
leicht beschadigt werden konnen, sind sie so aufzubewahren,
daf3 sie sich nicht gegenseitig mit den Schneider' beriihren
konnen. Hierzu sind am besten Schubkasten geeignet, in
denen die Werkzeuge auf Holzzapfen aufgesetzt oder durch
Holzleisten getrennt und zugleich gegen Verstaubung ge-
schiitzt aufbewahrt werden konnen. Durch Inhaltsangabe
auBen an den Kasten konnen weitere Beschadigungen der
Werkzeuge infolge haufigen unnotigen Offnens der Kasten
vermieden werden. Ebenso wichtig ist es, die Werkzeuge
mit einem geeigneten Schneidenschutz aus der Werkzeug-
ausgabe herauszugeben, damit sie nicht schon auf dem
Wege zur Maschine beschadigt werden. Man kann hier
Kasten mit Trennleisten oder Auflagebretter fiir langere
Werkzeuge, wie Bohrer, Reibahlen, Gewindebohrer, und
auch Schneidenschutzhiillen aus Holz, Leder, Kunststoff,
Pappe und rtotfalls aus mehreren Lagen Packpapier be-
nutzen. Auch am Arbeitsplatz sind geeignete und fiir das
Arbeiten bequeme Werkzeugablagen zu schaffen, wenn die
Werkzeuge wahrend der Arbeit haufig gewechselt werden
mtissen, wie z. B. an Bohrwerken.
Urn em n einwandfreies Arbeiten umlaufender Werkzeuge
zu erzielen, miissen diese schlagfrei laufen. Das kann aber
nur erreicht werden, wenn die Spanneinrichtungen, Werk-
zeugkegel usw. sowohl an den Werkzeugen wie auch an den
Maschinen pfleglich behandelt und haufig geprtift werden.
Werkzeuge im eingespannten Zustand auf der Maschine mit
Hammerschlagen richten zu wollen, ist zwecklos und fiihrt
nur zu Beschadigungen der Werkzeuge und der Maschine.
Fraser dtirfen auch nicht mit Gewalt auf den Frasdorn auf-
getrieben werden, da sie hierbei zu Bruch gehen konnen;
auBerdem wird der Dorn fast in alien Fallen beschadigt.
Gewindebohrer milssen mit der Werksttickbohrung fluchten,
da sonst der Bohrer abbrechen kann. Ein groBer Teil von
Werkzeugbriichen ist auf mangelhafte Befestigung zuriick-
zufiihren, weshalb Werkstiicke und Werkzeuge stets ge-
ntigend fest eingespannt werden sollten.
Die richtige Wahl von Vorschub- und Schnittgeschwindig-
keit ist ftir die wirtschaftliche Ausnutzung der Werkzeuge
wichtig und mull haufiger gepriift werden, da zu hohe
Schneidenbelastung ebenso wie ungentigende Kiihlung zu
schnellem Abstumpfen des Werkzeuges ftihrt. Beim Ar-
beiten mit Hartmetall ist auf gleichmaf3ige Kiihlung be-
sonders zu achten, da hier die Werkzeuge durch plotzliche
Temperaturschwankungen einreiBen konnen und unbra.uch-
bar werden. Ebenso empfindlich sind Hartmetalle gegen
Stof3beanspruchung. Deshalb diirfen unter Schnitt stehen-
gebliebene Maschinen erst nach Zurtickstellen der Werk-
zeuge wieder angefahren werden, weil Hartmetallwerkzeuge
sonst sicher zu Bruch gehen. Das Kiihlmittel ist in vielen
Fallen auch fur die Spanebeseitigung ebenso wichtig wie die
Gestaltung des Werkzeuges und die Unterteilung des Spanes
durch versetzte Schneiden oder Spanbrechernuten. Ver-
stopfung der Werkzeuge mit Spanen fiihrt stets zu Werk-
zeugbeschad igun gen .
Die Abstumpfung darf nie so weit getrieben werden, daB
eine grOBeWerkstoffabnahme beim Scharfen erforderlich ist,
weil sonst die Ausnutzung des Werkzeuges unwirtschaftlich
wird. Der Verlauf der Abstumpfung kann gut an der Sauber-
keit der bearbeiteten Flachen beobachtet werden. Soil die
Schneide moglichst lange stehen, so sind die Schneiden-
flachen, sowohl Span- wie auch Freiflache, mit hoher Ober-
flachengiite zu schleifen, gegebenenfalls auch zu lappen.
Grobere Werkzeuge werden gewOhnlich im NaBschliff ge-
scharft, feinere trocken, wobei ortliche Vberhitzungen
wegen des Harteverlustes der Schneide auf jeden Fall ver-
mieden werden miissen. Nach dem Scharfen ist der Schleif-
grat vorsichtig mit dem Olstein zu entfernen.
Urn den wertvollen Werkstoff abgenutzter oder be-
schadigter Werkzeuge noch auszunutzen, wird man diese
moglichst zu ahnlichen Werkzeugen kleinerer Abmessungen
umzuarbeiten suchen. Das Instandsetzen von zerbrochenen
Werkzeugen ist z. B. durch das AEG-Arcatom-SchweiB-
verfahren grundsatzlich moglich, doch im allgemeinen nur
bei sehr teuren Werkzeugen zu empfehlen, da es verhaltnis-
maf3ig hohe Kosten verursacht und die urspriingliche Giite
des Werkzeuges nur selten erreicht werden kann. Bei bil-
ligen, handelsilblichen und kurzzeitig lieferbaren Werk-
zeugen ist die Neubeschaffung ratsamer.
Mit Diamantwerkzeugen mull besonders vorsichtig ge-
arbeitet werden, weil sie empfindlich gegen StoBbean-
spruchung sind und, wenn tiberhaupt, so doch im all-
gemeinen nur vom Hersteller instandgesetzt werden konnen.
Es empfiehlt sich, Diamantwerkzeuge nur an als gewissen-
haft bekannte Arbeiter auszugeben, jedes Werkzeug mit
einer Nummer zu versehen, karteimaf3ig zu erfassen und
his zu einmal wochentlich auf seinen Zustand zu priifen
und den Benutzer immer erneut zur pfleglichen Behand-
lung zu ermahnen. Diamantwerkzeuge sollen tiberhaupt
nur benutzt werden, wenn es der Fertigungsgang un-
bedingt erfordert.
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Peineke, Instandhaltung der Werkzeuge und Mellzeuge.
2. Schleifscheiben.
Die Schleifscheibe ist em n haufig gebrauchtes Werkzeug,
auf dessen Pflege groBer Wert gelegt werden muB, weil
Schleifscheibenbriiche haufig zu erheblichen Beschadi-
gungen der Schleifmaschinen und zu schwersten Betriebs-
unfallen fiihren konnen. Die Bruchursachen sind nur zum
geringen Teil in Herstellungsfehlern zu suchen, viel haufiger
dagegen in falscher und unsachgernaBer Behandlung der
Schleifscheibe. Die richtige Behandlung beginnt schon bei
der Lagerung. Leichte und kleine Schleifscheiben konnen
unbedenklich in groBeren Stapeln aufeinander liegend auf-
bewahrt werden, wobei man zweckmaBig eine Stange durch
die Bohrungen steckt, urn das Umfallen des Stapels zu ver-
hindern. Dunne und schwere Scheiben bewahrt man besser
stehend auf oder, wenn man die Scheiben wegen Platz-
mangels doch hinlegen mull, so- doch nur wenige aufeinander.
Lagernde Schleifscheiben sind sorgfaltig vor Frost und
Nasse zu schatzen, ebenso vor .plotzlichen Temperatur-
schwankungen. Bei der Beforderung sind die Scheiben stets
stoBsicher zu verpacken und entsprechend vorsichtig zu
behandeln.
Die Schleifscheibenform mull so gewahlt werden, daB der
Querschnitt an jeder Stelle genagend grof3 ist, urn Briiche
infolge ortlicher Belastung zu verrneiden. Hohlkehlen sind
stets gut zu runden. Zur Verstarkung werden groBe Topf-
scheiben zweckmaf3ig am Au Benumfang mit Drahtbandagen
versehen. Vor Benutzung sollte man eine Scheibe stets mit
dem Hammerstiel leicht anschlagen, urn am Kiang zu
priifen, ob sie auch keine Risse oder Sprange hat. Beim Auf-
spannen der Schleifscheiben miissen vor allem Verspan-
nungen verhindert werden, da these sehr haufig den AnlaB
zum Bruch der Scheibe geben. An den beiderseits der
Scheibe beigelegten Pappflanschen kann man gut sehen, ob
der Druck der Spannscheiben gleiclimaBig ist. Die Spann-
scheiben, deren Durchmesser etwa % bis 1/, des Schleif-
scheibendurchmessers betragen soil, mfissen auf beiden
Seiten unbedingt gleich grof3 und in der Mitte frei gearbeitet
sein, so daB der Druck gleichmaBig am Umfang der Spann-
scheibe wirkt. Beim Spannen ist groge Sauberkeit erforder-
lich, da schon kleine, zwischen den Spannflachen liegende
Fremdkorper eine starke Verspannung der Schleifscheibe
hervorrufen konnen. Das Spannen mull mit Gefiihl vor-
genommen werden, es darf weder zu lose noch zu stramm
gespannt werden.
Nadi dem Spannen werden die Scheiben statisch aus-
gewuchtet, bei schweren Scheiben mit groBer Umfangs-
geschwindigkeit empfiehlt sich die dynamische Auswuch-
tung. An den Spannelementen sind meistens verstellbare
Gewichte angeordnet, so da13 das Auswuchten in kurzer
Zeit durchgefiihrt werden kann. Bei groBeren Scheiben mull
vor der Inbetriebnahme erst em n Probelauf mit der Arbeits-
drehzahl gemacht werden, wobei in der Nahe befindliche
Arbeiter sich in gentigende Deckung zu begeben haben, vor
allem aber nicht in der Schleuderebene der Scheibe stehen
d tirfen
Fiir den einwandfreien Betrieb der Schleifscheibe ist emn
erschatterungsfreier'Lauf wichtig. Erschtitterungen konnen
auf Unwucht, Schlag der Schleifspindel oder Lagerschaden
zurtickzuftihren sein. Diese Fehler, besonders aber das
Taumeln der Scheibe infolge Spindelschlages sind sehr ge-
fahrlich und f?hren zur Zerstorung der Spindellagerung und
zuni Springen der Scheibe. Aber auch von auBen auf die
laufende Schleifspindel einwirkende Erschiitterungen, wie sie
haufig vom Antriebsmotor oder von der Riemeniibertragung
herriihren, sind zu beseitigen, da die zum Mitschwingen an-
geregte schwere Scheibe die Schwingungen verstarkt an die
283
Lagerung zurackgibt und diese beschadigt werden. kann.
Der Spindeldurchmesser mull immer dem Scheibengewicht
angepaBt sein. Bei zu schwacher Spindel treten unzulassige
Durchbiegungen em, welche die am Werkzeug stets vor-
handene kleine Umwucht derart verstarken konnen, daB
die Scheibe zerstort wird. 1st eine Schleifscheibe einmal zu
Bruch gegangen, so darf die Maschine auf keinen Fall
wieder in Betrieb genommen werden, bevor nicht eine
griindliche Priifung der Spindellagerung und der Spindel er-
geben hat, daB die Spindel einwandfrei und schlagfrei lauft.
Besondere Vorsicht ist ferner bei einer Anderung der
urspriinglich vorgesehenen Schleifspindeldrehzahl geboten ;
es mull erst untersucht werden, wo die kritische Drehzahl
der Spindel liegt. Hierbei hat naturgemall das Tragheits-
moment der Schleifscheibe einen wesentlichen EinfluB auf
die kritische Drehzahl, weshalb man auch bei der Wahl
anderer als der tiblichen Schleifscheibenformen an einer
gegebenen Maschine stets vorsichtig sein mull. Die Schutz-
haube iiber der Schleifscheibe soll aus zahem Werkstoff
hergestellt sein, weil sie sonst keinen sicheren Schutz gegen
das Fortsclileudern der Scheibenteile beim Bruch bietet.
Vorteilhaft ist eine elastische Abdeckung der Scheibe durch
gewelltes, zahes Stahlblech. Es ist darauf zu achten, daB
die Scheibe nicht gegen die Schutzhaube anlaufen kann, da
hierdurch auch zuweilen Schleifscheibenbriiche verursacht
werden.
Beim Schleifen selbst darf die AnpreBkraft nicht zu grof3
sein, weil hierbei Gefahr ffir Schleifscheibe und Maschine
besteht. Meist wird dabei die Drehzahl herabgemindert und
die Scheibe stark erwarmt und verstopft, also em n giinstiger
Schleiferfolg doch nicht erzielt. Ebenso mull eine versehent-
lich zu starke Zustellung zu Beginn des Schleifens durch
sachgemaBe Bedienung der Maschine verhindert werden.
Besondere Vorsicht ist in dieser Hinsicht wegen der
Biegungsbeanspruchung bei seitlich arbeitenden Teller-
scheiben, z. B. an Werkzeugschleifmaschinen, Zahnflanken-
schleifmaschinen usw., geboten. An Schleifmaschinen und
Schleifbocken, bei denen die Werkstiicke von Hand gegen
die Schleifscheibe geftihrt werden, mull darauf geachtet
werden, daB die Werkstackauflage so dicht an der Scheibe
steht, daB sich das Werkstack nicht zwischen Auflage und
Scheibe einklemmen kann. Tellerscheiben diirfen nicht an
der Stirnflache, Topfscheiben nicht am Umfang benutzt
werden, da sonst die Gefahr eines Bruches nach langerer
falscher Benutzung besteht. Mit NaBschliff arbeitende
Schleifbocke sind so einzurichten, CIA die Scheibe nicht in
den Wasserspiegel des Beckens eintauchen kann, sonst
saugt sie sich bei Stillstand einseitig voll Wasser und er-
zeugt so eine Unwucht, die bei Betrieb zum Bruch der
Scheibe f?hren kann.
Bei Handschleifmaschinen mit fester oder biegsamer
Welle, bei denen die Schleifscheibe von Hand an das Werk-
stack gefiihrt wird, wird die Scheibe haufig in sehr un-
ganstiger Weise seitlich beansprucht. Auch wird in vielen
Fallen ohne Schutzhaube an der Schleifscheibe gearbeitet.
Daher miissen die Scheiben hier besonders sorgfaltig auf-
gespannt werden; der schlagfreie Lauf der Schleifspindel
ist in kurzen Zeitabstanden immer wieder zu tiberprtifen.
3. Werkzeuge zur Umformung.
Die Vielgestaltigkeit der Umformarbeiten und die hier-
durch bedingten, verschiedenartigsten Anforderungen an
Gestaltung, Pflege, Behandlung und Instandhaltung der
Werkzeuge macht es unmoglich, auf alle vorkommenden
Einzelheiten einzugehen. Versucht man, die fast allenWerk-
zeugen gemeinsamen Bedingungen zusammenzustellen, so
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284 Peineke, Instandhaltung der Werkzeuge und MeBzeuge.
ergeben sich drei wichtige Punkte : Erstens miissen die
Werkzeuge sicher und in der richtigen Lage an der Maschine
eingespannt oder befestigt werden, so daB em n Losen
wahrend des Betriebes unmoglich ist. Zweitens sind die Be-
wegungen der Maschine richtig einzustellen und die Arbeits-
bewegung moglichst durch langsarnes Durchdrehen der
Maschine zu beobachten. Drittens ist daftir zu sorgen, daB
die Werkstiicke mit Sicherheit in der richtigen Lage in das
Werkzeug gelangen, da anderenfalls bei der Arbeits-
bewegung unbeabsichtigte, zum Teil sehr starke Krafte im
Werkzeug oder in der Maschine zur Wirkung kommen
konnen, die gegebenenfalls zur Zerstorung der Werkzeuge
und der Maschinen und auch zu gefahrlichen Betriebs-
unfallen f?hren konnen. Im tibrigen wird es Aufgabe der
Meister und Ingenieure in den Umform-Werkstatten sein,
die fiir die gerade vorliegende Arbeitsweise notwendigen
Vorschriften fiir die Behandlung und Benutzung der Werk-
zeuge unter Beachtung der Betriebserfahrungen festzulegen.
4. Lehren und Mel3gerate.
Zur ordentlichen Werkstattarbeit gehort auch die pfleg-
fiche Behandlung der Lehren und MeBgerate, da deren
Genauigkeit und MeBsicherheit die Giite der Fertigung in
hohem MaBe beeinflussen.
Schon die Aufbewahrung der Lehren ist fiir die
Lebensdauer und Erhaltung der Genauigkeit von groBter
Wichtigkeit. Alle Lehren sollten so gelagert werden, daB
sie z. B. beim Offnen von Schubkasten usw. nicht gegen-
einanderschlagen konnen, da jede, auch leichte Schlag-
beanspruchung das MaB der Lehre verandern kann. Es hat
sich als tiberaus zweckmaBig erwiesen, jede Lehre einzeln
auf einem Aufbewahrungsbrett oder in einem geeigneten
Kasten aufzubewahren und das Brett oder den Kasten
mit an die Maschine zu geben, es also gewissermaBen als
Bestandteil der Lehre zu betrachten. Die Lehrenbretter
sind so zu gestalten, daB die Lehren unverrackbar fest
liegen und moglichst nicht herunterfallen konnen. Die MeB-
flachen sollen geschtitzt liegen, so daB die Lehren beim Auf-
einanderlegen mehrerer Bretter nicht beschadigt werden.
Die Form der Bretter ist so zu wahlen, daB die Lehren vom
Benutzer leicht und bequem abgenommen und wieder auf-
gelegt werden konnen. Durch die Verwendung solcher
Lehrenbretter ist nattirlich em groBerer Raum zur Unter-
bringung und Aufbewahrung der Lehren erforderlich, als
es sonst der Fall ware, aber die hierdurch erreichte scho-
nende Behandlung der Lehren rechtfertigt den Mehrauf-
wand an Raum auf jeden Fall. Wesentlich fiir die Lebens-
dauer der Lehren ist ferner, einen staubgeschiitzten Raum
fiir die Aufbewahrung zu wahlen, oder sie doch wenigstens
in geschlossenen Schranken unterzubringen. Zur Erhohung
der Ubersicht empfiehlt es sich, die Lehrenbretter an der
Vorderseite mit einer schragen Flache und der Lehren-
bezeichnung zu versehen; auBerdem hat es sich bewahrt, die
Bretter entsprechend den Passungen usw. verschieden-
farbig anzustreichen. Urn eine Vertauschung der Lehren
auffallig zu machen, konnen auch die Lehren den gleichen
Farbanstrich erhalten.
Zur Vermeidung von Fehlmessungen mull man eine
unzulassige Erwarmung der Lehren wahrend der Be-
nutzung in der Hand verhindern. Empfindliche Lehren
miissen daher mit warmeisolierenden Handgriffen ver-
sehen werden. Auch darf man die Lehren nicht auf den
durch den Betrieb erwarmten Teilen der Werkzeug-
maschineri ablegen.
Urn den VerschleiB der Lehren-MeBflachen moglichst
gering zu halten, miissen die Werkstiicke vor dem Messen
WtRKSTATTSTECHNIK
UND MASCHINENBAU
sorgfaltig gesaubert werden, was besonders beim Priifen der
Werkstiicke bei der Bearbeitung an der Maschine wichtig
ist. ErfahrungsgemaB zeigen die bei der GuBbearbeitung
und in der Schleiferei benutzten Lehren die starkste Ab-
nutzung; sie laBt sich nur durch groBte Sauberkeit ver-
ringern. Eine weitverbreitete Unsitte ist auch das Prtifen
am laufenden Werkstiick und das Auflaufenlassen von
Gewindelehren. Dadurch wird nicht nur em erhohter Ver-
schleiB verursacht, sondern durch die Erwarmung der
Lehre kommt es auch zu Fehlmessungen; vor allem besteht
aber die Gefahr, daB die Lehre am Werkstiick festklemmt
und von ihm mitgerissen wird und so Beschadigungen der
Lehren und der Werkstiicke entstehen. Urn die Lehren zu
schonen, mull jede Gewaltanwendung beim Prtifen unter-
bleiben. Die Lehren dfirfen nur durch ihr Eigengewicht iiber
den Prtifling gleiten. Hat sich eine Lehre wirklich einmal
verklemmt, so mull sie mit groBer Vorsicht wieder gelost
und darf nicht etwa, wie haufig an Grenz- und Gewinde-
lehrdornen zu erkennen ist, mit Hammerschlagen oder
dergl. bearbeitet werden.
Um eine sichere Fertigung zu gewahrleisten, miissen die
Lehren standig auf ihren Zustand und ihre MaBe geprtift
werden. Dazu werden die Lehren vielfach in regelmaBigen
Zeitabstanden zur Priifung eingezogen. Jedoch ist die
Abnutzung im allgemeinen nicht von der Zeit, sondern von
der Benutzungshaufigkeit abhangig, so daB fiir einige
Lehren der Zeitraum zu lang ist, wahrend andere Lehren
wieder in der Zwischenzeit ilberhaupt nicht benutzt worden
sind. Der Zeitraum zwischen zwei Priifungen ist von der
Anzahl der mit der Prilfung beschaftigten Personen und der
GroBe des Lehrenbestandes abhangig. Urn die Prilfzeiten
moglichst zu verkiirzen, hat es sich sehr bewahrt, die
Lehren nach einer Priifung z. B. durch einen gummierten
Papierstreifen zu plombieren, der bei der Ausgabe oder
Benutzung der Lehre abgerissen werden mull. Dadurch
kann man die inzwischen nicht benutzten Lehren bei der
regelmaBigen Priifung erkennen und auslassen. Bei einem
anderen Priifverfahren geht man tiberhaupt nicht zeit-
gebunden vor, sondern sorgt daftir, daB die plombierten
Lehren nur einmal zur Benutzung ausgegeben werden. Dabei
ist im allgemeinen eine VergroBerung des Lehrenbestandes
notwendig, weil ja* die Priffungen eine gewisse Zeit er-
fordern, wahrend der die Lehren nicht benutzt werden
konnen. Diesem Nachteil hat man verschiedentlich zu be-
gegnen versucht, indem man die Priifung unmittelbar in
der Lehrenausgabe sofort nach Rtickgabe der Lehren vor-
nimmt und diese dann erst wieder in die Kasten ein-
ordnet, wodurch das Plombieren iiberfliissig wird. Doch
kann auch dieses Verfahren unrationell sein, weil man ja
nie weiB, wieviel Werkstiicke mit einer zuriickgegebenen
Lehre gepriift worden sind. Man mull es also zusatzlich
jedem Benutzer zur Pflicht machen, daB er die Lehren nach
Durchlauf einer bestimmten, von den jeweiligen Betriebs-
verhaltnissen abhangigen Anzahl von Werkstticken von
sich aus zur Prtifung zurtickgibt.
Die anzeigenden MeBgerate miissen selbstverstandlich
mit der gleichen Sorgfalt benutzt und aufbewahrt werden
wie die festen Lehren. Hinsichtlich ihrer beweglichen
deren gegenseitige Bewegungen die MeBgenauigkeit be-
einflussen, miissen diese Gerate vorsichtig betatigt werden;
die MeBkraft darf nur so groB sein, daB Verformungen nicht
eintreten. Die MeBflachen der Schieblehren sollen stets
moglichst welt innen benutzt werden, weil hierbei die Me13-
fehler am kleinsten sind und durch das Messen standig
wechselnder Durchmesser so eine einigermaBen gleich-
maBige Abnutzung der MeBflachen stattfindet. Schraub-
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41. jg., Hefty.
Juli 1951.
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
herichte.
lehren diirfen nie durch Herumschleudern geoffnet werden,
weil sie ihre Genauigkeit hierdurch sehr schnell einbliBen.
Um eine moglichst gleichmaffige Abnutzung der MeB-
spindel zu erreichen, sollen Schraublehren nicht standig
f?r einen einzelnen MeBzweck, z. B. zum Messen eines
bestimmten Durchmessers, benutzt, sondern haufiger
ausgetauscht werden. Feintaster und MeBuhren sind vor
derben StoBen auf den Tastbolzen ebenso wie vor Ein-
dringen von Staub und Kiihnissigkeit zu schtitzen, damit
das feine MeBwerk nicht beschadigt wird. Die MeBgerate
sind so gebaut, daB sie, wenn nicht im Einzelfalle andere
Anweisungen bestehen, keine besondere Schmierung be-
notigen ; das Olen wirkt sich im Gegenteil schon nach kurzer
Zeit nachteilig aus, weil das 01 verhartet und die feinen
MeBbewegungen derart hemmt, daB die Gerate nicht
weiter benutzt werden konnen. Eine Wiederinstandsetzung
kann dann meist nicht selbst durchgefiihrt werden. Bei
optischen MeBgeraten ist noch zu beachten, daB die frei
liegenden Glasflachen der Okularlinsen usw. nicht mit
285
Lappen, Ledertuch, Papier usw. abgewischt werden, weil
sie hierdurch allmahlich blind werden; vielmehr darf Staub
nur mit einem weichen Dachshaarpinsel entfernt werden,
fettiger Schmutz wird mit Ather abgepinselt.
Schrifttum.
Diergarten, F.: Pflege und Instandhaltung der Schneidwerk-
zeuge. Z. Mach.-Bau 41, S. 339.
Engelhard, K., und Trapp, W.: Instandhaltung der Eras-
werkzeuge. Z. Mach.Bau 42, S. 57.
Griiber, H.: Lagern und Instandhalten von Schneid- und
MeBwerkzeugen. Z. Masch.-Bau 39, S. 139.
Heinze, P.: Priifen und Instandhalten von Werkzeugen und
anderen Betriebsmitteln. Werkstattbiicher, Heft Nr. 67.
Kraft, H.: Pflege der Werkzeuge far spanlose Formung. Z.
Masch.-Bau 41, S. 293.
Trapp, W.: PlanmaBige Instandhaltung von Werkzeugen,
tlberwachen und Ausbessern. Z. Masch.Bau 40, S. 245.
Trapp, W., und Engelhard, K.: Instandhaltung der Eras-
werkzeuge. Z. Masch.-Bau 42, S. 57.
Vogt, K.: Aufbau und Behandlung von Schnittwerkzeugen.
Z. Masch.-Bau 37, S. 199.
Berichte.
Ein neues Biegeprfifverfahren
Far die zahlenmaBige Bewertung der Bildsamkeit &inner
Bleche sehen wie u. a. die deutschen Normen (DIN 1623) auch
die britischen Normen eine Biegeprafung vor. Es wird gefordert,
daB sich em n bestimmtes Blech bei einem Biegewinkel von 180?
mindestens bis zu einem kleinsten Biegehalbmesser r = a ? s
biegen laBt, ohne zu brechen (s = Blechdicke).
Gewohnlich ist dazu eine Versuchsreihe mit Werkzeugen not-
wendig, deren Biegehalbmesser immer kleiner wird. Diese Ver-
suche erfordern eine groBe Zahl von Proben und sind entspre-
chend umstandlich. AuBerdem zeigt sich oft, daB insbesondere
bei kleinen Halbmessern das Blech trotz der durch das Werk-
zeug vorgegebenen Form scharf abknickt und deshalb eine ein-
deutige Bestimmung des Biegehalbmessers an der Probe unmog-
lich wird. Waiter hangt der kleinste Biegehalbmesser sehr weit-
gehend von der Art des benutzten Biegeprilfgerates ab. Es ist
z. B. von EinfluB, an welchem Hebelarm die biegende Kraft
angreift. Die britische Norm schreibt in Zweifelsfallen z. B. vor,
das Blech mit einem Stempel, der mit dem vorgeschriebenen
Biegehalbmesser gerundet ist, in weiches Blei einzupressen.
Das neue Biegepriifgerat beansprucht einen trapezformigen
Blechstreifen langs seiner nichtparallelen Seiten auf Knickung
(Bud 1). Es besteht aus einer unteren und einer oberen keilfor-
migen Platte; beide sind zueinander parallel gefiihrt. Ihr Ab-
stand kann an einer Skala abgelesen werden. Die Biegeprobe
wird durch eine Rille im Ober- und im Unterteil gefiihrt. Wird
das Oberteil heruntergepreSt, so knickt die Blechprobe em n und
kriimmt sich entsprechend dem Verlauf des Biegemomentes in
der Mitte am starksten durch. Der Krammungshalbmesser ist
dabei auf der kiirzeren Trapezseite der Probe am kleinsten und
nimmt zur langeren Seite hin gleichformig zu. Bei entsprechender
Knickung reiBt die Probe schlieBlich im Bereich der scharfsten
Kriimmung, also von der kiirzeren Trapezseite her em.
Die Kriimmung soll selbst bei 20facher VergroBerung noch als
genau kreisformig anzusprechen sein. Man kann also dort, wo
Bad 1. Biegeprtifgerat nach Thompson.
Proben-Abmessungen a
Kleinere Blechdicken 44,5 25,4 127 mm
GroBere Blechdicken 57,2 38,1 127 mm
f?r Blechei.
der EinriB in der Biegeprobe gerade aufhort, den kleinsten Biege-
halbmesser bestimmen. Dieser entspricht mit groBer Genauigkeit
den Halbmessern, die am gleichen Werkstoff durch Einpressen
in Blei festgestellt wurden.
Um noch feinere Unterschiede im Verhalten des Werkstoffs
festzustellen, als sie durch Messung des kleinsten Biegehalb-
messers ermittelt werden konnen, erwies as sich als zweckmaBig,
das Prafgerat stets urn den gleichen Betrag zusammenzupressen
und die EinriBlange am Blech als weiteres MaB far die Bildsam-
keit beim Biegen einzufiihren. Zu diesem Zweck wurde das Gerat
mit vier Anschlagschrauben versehen, die den Hub begrenzen.
Durch derartige Versuche konnten geringfiigige Unterschiede
in der Vorbehandlung des gleichen Werkstoffs nachgewiesen
werden.
Das neue Verfahren besitzt gegeniiber anderen Prafverfahren
den Vorteil der Einfachheit. Dabei verspricht die Messung der
EinriBlange bei bestimmtem Hub schon deshalb mehr Erfolg
als die unmittelbare Messung des kleinsten Biegehalbmessers,
weil dieser auch bei erheblicher Vergraerung immer nun an-
genahert bestimmt werden kann. Aus dem Verlauf des Biege-
moments bei einer auf Knickung beanspruchten Probe ergibt
sich, daB sich das Blech genau nach einer Biegelinie mit wach-
sender Kriimmung durchbiegen muB und em n eindeutiger Biege-
halbmesser auch in der Probemitte nicht auftreten kann. Diese
Erscheinung wird sich wahrscheinlich bei einer Durchfiihrung
gleichartiger Versuche mit harten Werkstoffen sehr deutlich
zeigen.
Als ungiinstig ist anzusehen, daB nun zwei verschiedene Pro-
benabmessungen fiir alle in Frage kommenden Blechdicken vor-
geschlagen werden. Damit ergeben sich, da die Ahnlichkeit in
der Beanspruchung der Probe nicht gewahrt ist, voraussichtlich
sehr unterschiedliche Werte der EinriBlange und des Biegehalb-
messers bei verschiedenen Probedicken des gleichen Werkstoffes.
Es wird deshalb vorgeschlagen, die Abmessungen der trapezfor-
migen Probe wie auch den Knickhub im Priifgerat als Viel-
faches der Blechdicke festzulegen und dementsprechend den
kleinsten Biegehalbmesser als Vielfaches der Blechdicke anzu-
geben. Auf diese Weise konnte wahrscheinlich em n von der Blech-
dicke weitgehend unabhangiger Biegeprilfwert far das bildsame
Verhalten von Blechen gewonnen werden.
Vor dem. in ahnlicher Weise wirkenden Biegepriffverfahren
nach Giith2, bei dem die Probe mittels Stempel in em n Gesenk
mit kegeliger Form gepreSt und ebenfalls die EinriBlange be-
stimmt wird, hat das beschriebene Verfahren den groBen Vorteil
der eindeutigen Beanspruchung (einheitliche Randbedingungen).
Es sollte daher bei alien, die sich mit der Blechprilfung befassen,
entsprechende Beachtung finden. Wolter t.
1 Nach W. Tompson: Ductility testing of Aluminium-Alloy-
Sheets by Free-Cone Bend Test. Sheet Metal Industries Juni
1950, S. 503-507, 512.
I H. Guth, Ein neues Biegeprafverfahren, Metallwirtschaft 18
(1939) H. 9, S. 188/90.
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Berichte.
Eine neue Hochleistungs-Gewindeschneidmaschine.
Die Hochleistungs-Gewindeschneidmaschinen Typen HG 12
und HG 20 (Bild 1) der Firma Wilhelm Wiest, Plochingen, stellen
in ihrer in vielen Teilen neuartigen Konstruktion einen gewissen
technischen Fortschritt in bezug auf wirtschaftliches Gewinde-
schneiden dar. So ermoglicht z. B. der zum Patent angemeldete
Drehmomentenminderer, der durch einen einfachen Schaltgriff
auch wahrend des Arbeitens der
Maschine bedient werden kann,
em spielend leichtes Einstellen
des auf den Bohrer ausgeiibten
Drehmomentes und gibt damit
einen weitgehenden Schutz gegen
Bohrerbruch.
Die Konstruktion der Maschine
nimmt von vornherein Rack-
sicht auf Mehrfach-Verwendung.
So ist das eigentliche Aggregat
in drei Lagen, als Anbau, Auf-
bau- oder Einbau-Einheit, senk-
recht, waagerecht bzw. liegend
zu verwenden. Es enthalt die
gesamte Installation, so daB also
in der Einzelverwendung keine
WERKSTATTSTECHNIK
UND MASCHINENBAU
Schwierigkeiten entstehen. Bei der Ausfiihrung als Stander-
maschine steht das Aggregat auf einem in Stahlblech-Kasten-
bauweise ausgefiihrten Stander, der sehr steif und schwingungs-
fest ist. Samtliche Einbauteile, wie Tauchpumpe, Fahrungs-
und Bedienungsgestange liegen im Innern des Standers und
sind somit vor Verschmutzung und Beschadigung geschiitzt.
Der Unterteil des Standers dient als Kiihlmittelbehalter mit
einem Fassungsvermogen von etwa 16-18 1; er kann nach
einfachem Abnehmen der Abdeckhaube leicht gereinigt werden.
Der an einer Fiihrung am Stander hohenverstellbare Arbeits-
tisch enthalt T-Nuten zum Spannen der Werkstiicke oder
Vorrichtungen.
Die Maschine wird (Aber eine gummigedampfte Kupplung und
em Dreiganggetriebe von einem polumschaltbaren Motor ange-
trieben. Die dadurch zu erzielenden sechs Geschwindigkeits-
stufen erlauben die wirtschaftlich giinstige Anpassung der
Schnittgeschwindigkeiten fiir alle vorkommenden Werkstoffe.
Durch die besonders groB gestaltete Vor- und Rficklaufkupplung
werden geringe Flachenbelastungen, eine besonders hohe
VerschleiBfestigkeit und eine bemerkenswerte Weichheit in
der Bedienung der Kupplung erreicht. Besonders erwahnens-
wert ist, daB die Leitmutter den gesamten Umfang der
Leitpatrone umfaBt. Die Gewindetiefe laBt sich auf 0,2 mm
genau und ohne besonderes Werkzeug
einstellen.
Einige Anbauteile zu den Typen HG12
(bis 12 mm 0 in Stahl) und HG 20
(bis 20 mm) ergeben als Sondertype eine
HG 20 kombinierte Bohr- und Gewindeschneid-
maschine fiir Falle, wo eine Gewinde-
schneidmaschine nicht voll ausgelastet
ware, oder wo sich die Anschaffung zweier
Einzweckmaschinen nicht lohnt.
Durch Anbau eines Mehrspindelkopfes
wird die Maschine zu einem ausge-
sprochenen Mittel der wirtschaftlichen
Massenfertigung. Botzenhardt.
Bild 1. Hochleistungs-Gewindeschneidmaschine
(Wilhelm Wiest, Plochingen).
Maschinendaten :
Typ HG 12
Schneidleistung
bei Stahl
Spindelhub
6 Spindeldrehzahlen
im Bereich von
Motorleistung
M 12.
(12 mm 0)
70 mm
180 940 U/min
1,1 kW
M 20
(20 mm 0)
70 mm
80 - 400 U/min
1,5 kW
Schleifautomat zum Schleifen und Scharfen von Rundwerkzeugen.
Der Werkzeugschleif-Vollautomat, Modell V (Bild1)
der Firma Textima, Webstuhlbau, GroBenhain/Sa., dient zum
Schleifen bzw. Scharfen und Vertiefen der Zahnnuten abge-
nutzter Rundwerkzeuge, wie Fraser, Reibahlen, Gewindebohrer
Bild 1. Werkzeugschleif-Vollautomat (Textima)
GroBte Schleiflange (bis Modul 12) 350 mm
GroBter Schleifdurchmesser 200 mm
Tischgeschwindigkeit, stufenlos 0,05-4,2 m/min
Kraftbedarf etwa 1,6 kW
usw. Des Schleifschlitten wird hydraulisch hin- und herbewegt ;
seine Geschwindigkeit ist stufenlos verstellbar. Das zu schlei-
fende Werkstiick wird durch em n Teilgerat (nicht durch Wechsel-
racier) geschaltet. Die Zahnezahl des Teilrades stimmt hierbei
mit der des Werkstackes iiberein.
Der Andruck der zu schleifenden Flache an die Scheibe wird
durch em n selbsttatiges Vorschub- und Schaltgetriebe gesteuert
und periodisch ausgeglichen, so daB eine sehr genaue Teilung
erzielt werden kann. Hierbei ist zu bemerken, daB das Werkzeug
wahrend des Vor- und Riickganges des Schleifschlittens dem
Schleifvorgang unterworfen ist, diese Maschine also doppelt-
wirkend arbeitet und dadurch die Leistung gesteigert wird. Der
Schaltvorgang wird hydraulisch gesteuert.
Durch eine Zusatzeinrichfung mit Schaltklinkensystem ist es
moglich, abgenutzte Fraser aufzuarbeiten, ohne daB sie aus-
gegliiht und neu gehartet werden miissen. Mit Hilfe eines ein-
stellbaren Rahmenlineales kann die Spindel des Teilgerates
so eingestellt werden, daB die Schraublinie des zu schleifenden
Werkzeugs ohne Anwendung von Wechselradern abgewickelt
wird. Ein schwenkbarer Kreuzsupport, auf dem Schleifspindel
und Schleifscheibe angeordnet sind, ermoglicht das Bearbeiten
alter vorkommenden Schnittwinkel. Fur NaBschliff ist im
Standerinnern em Kahlwasserkasten mit einer kleinen Pumpe
vorgesehen; fiir Trockenschliff kann em Sondergerat zur Ab-
saugung des Schleifstaubes neben der Maschine aufgestellt
werden. Der Antrieb der Maschine erfolgt durch zwei Motoren.
Ein verbessertes Periodengetriebe und eine Um steuersicherun g an
der hydraulischen Schaltung sowie eine neuartige Schaltkulisse
mit Skala gewahrleisten vollkommen sicheres Arbeiten und
leichte, schnelle Bedienung. Die Maschine kann durch einen un -
gelernten Arbeiter nebenbei bedient werden. Hildebrandt.
Vorrichtung zum Frasen von Schlitzen und Schliisselflachen an Schrauben
und ahnlichen Teilen.
Trotz weitgehender Normung kommen in der Fertigung auch
heute noch Sonderschrauben vor, welche mit Schlitzen oder
Flachen versehen werden miissen. Vielfach lohnen sich grof3e
Sondereinrichtungen fiir die Durchfahrung dieser Arbeiten
nicht, veil die Stiickzahlen zu klein sind. Die gezeigte Vor-
richtung hat sich fiir diesen Zweck hervorragend bewahrt. Es
ist mit ihr moglich, in der Minute je nach Art und GroBe 8 bis
15 Schrauben zu schlitzen. Die Arbeit kann auf jeder Maschine
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41.4., Heft 7.
Juli 1951.
ausgefiihrt werden, welche dem
Fraser die vorgeschriebene Dreh-
zahl zu geben und die Vorrichtung
aufzuspannen gestattet.
In einem gabelformigen Geste11
?/" ist em n Schwenkteil ?2" mit
einem Bolzen ?3" gelagert und so
mit einem Griff ? 6" verbunden, daB
es geschwenkt werden kann.
An dem Schwenkteil ?2" ist eine
Klappe ?5" gelagert, welche auf
ihrer Oberseite eine ansteigende
Kurve tragt. -Ober eine Rolle ?7",
welche auf einem einstellbaren
Federstab ? 8" gelagert ist,
wird beim Einschwenken von
Teil ?2" gegen den Fraser das
Werksttick tiber die auswechsel-
baren Backen ?4" gespannt und
beim Weiterdrticken gefrast.
Der Voischubdruck wird durch
den Anschlag ?9" aufgenommen,
welcher gleichzeitig durch eine
Einstellschraube die richtige Fest-
legung des Werksttickes in axialer Richtung ermoglicht.
Beim Zurtickschwenken von Teil ?2" wird die Klappe ?3"
durch Zugfedern _12" geoffnet, der Auswerfer ?10" schlagt auf
und stol3t tiber Bolzen ?Li" das Werkstiick aus. Die linke Hand
koser
"h-
\
Aus der Gemeinschaftsarbeit.
' :NM
El
ALEW A
E=EED-
Efi=a-
72
nicks/Fick fferkstack
Y
OUP
Backen
287
ffeopele Ram
Bfid 1. Vorrichtung zum Frasen von Schlitzen und Schliisselflachen an Schrauben.
hat inzwischen eine neue Schraube ergriffen und legt sie in die
geoffnete Vorrichtung em. Durch leichtes Losen des Griffes ?6"
geht dabei der Auswerferbolzen zuriick. Das Arbeitsspiel kann
dann von neuem beginnen. E. Nies.
Laufzeiterhohung auf Index-Automaten.
Bedingt durch die Konstruktion und die mitgelieferten
Wechselrader fiir den Steuerwellenantrieb betragt die
langste Bearbeitungszeit ffir em n Werksttick auf den Index-
Automaten 24, 36 und 52 360 sec. Sind aber Werkstticke
mit groBen Drehlangen und mit verwickelten AuBen- und
Innenformen, dazu noch aus Werkstoffen hOherer Festig-
Es dfirfte daher von Interesse sein, daB ohne Anclerung an
den A ut om at en die erreichbare Bearbeitungszeit je Werk-
sttick urn 331/3% von 360 auf 480 sec erhoht werden kann.
Daftir werden nur weitere Wechselrader mit 20 und 80 Zahnen
beniitigt. Die Wechselradertafel fiir den Steuerwellenantrieb im
Index-Betriebs-Handbuch ist dann nach Tabelle 1 zu erganzen.
Tab ell e 1. Erganzung der Index-Wechselradertafel.
Hundertstel
24
36
52
der
24, 36
Kurve
52
Umdrehungen
der Arbeitsspindel
Index
36 und 52
Umdrehungen der Arbeitsspindel fiir em n Werkstiiek
Index
24
und 36
Index 24
auf
Scherenbolzen
Werkstoffanschlag
1. Rev.- Kopfschaltung
3
?ti
..
1. Rev.- Kopfschaltung
?
.9,
Index 24, 36, 52
1 sek
2
2,5
3,2
4 5
6,3
8
10
12,5
16
20
25
31,5
40
1 mm
120
150
190
240
300
380
480
600
750
960
1200
1500
1900
2400
480
20
80
20
80
1
1
2,5
1
2,5
960
1200
1520
1920
2400
3020
3840
4800
6000
7680
9600
12000
15200 '
19200
keit, zu bearbeiten, dann reicht diese Bearbeitungsze't oft
nicht aus. Die Teile deswegen auf Revolverbanken zu be-
arbeiten, erlaubt in den meisten Fallen der Wettbewerbs-
preis nicht.
Ahnlich laBt sich die Laufze't auch auf dem Index-Automaten
12 bis 18 in kleinen Grenzen erhohen. Auf besondere Bestellung
'carmen jetzt Ubersetzungsrader fur doppelte Sttickzeit von den
Index-Werken bezogen werden. Karl Gruber.
Aus der Gemeinschaftsarbeit.
Das Zeitstudienwesen in Frankreich.
Von Dr.-Ing. Manfred Knayer, Stuttgart.
Allgemeines.
Die franzosische Industrie macht seit Kriegsende betracht-
liche Anstrengungen, ihre Leistungen in jeder Hinsicht zu stei-
gem. Dazu gehoren auch MaBnahmen auf dem Gebiet der Or-
ganisation, im Zeit- und Arbeitsstudienwesen. Neben bekannten
Organisationsunternehmen wie die Bed aux- Gesellschaft sind
es einige Ausschfisse, die auf diesem Gebiet Entwicklung be-
treiben, Kurse abhalten und auch die Entwicklung im westlichen
wie im tistlichen Ausland verfolgen. Die friihere Anlehnung an
amerikanische Methoden laBt sich deutlich an Fremdwortern,
etwa Planning, Stock, Work Simplification, erkennen. Anderer-
seits blieb die Beriihrung mit Deutschland wahrend des Krieges
von forderndem EinfluB. Das Gedankengut von REFA findet
in Frankreich starke Beachtung, und auch dort wird das Er-
scheinen des dritten REFA-Buches mit Interesse erwartet.
Auch in anderer Hinsicht gleichen die Verhaltnisse in Frank-
reich teils denen in Deutschland, teils denen in den Vereinigten
Staaten. Neben groBen Betrieben der FlieBfertigung finden sich
zahlreiche leistungsfahige mittlere Unternehmen der Einzel- und
Serienfertigung. Man findet in ihnen zuweilen ein buntes Volker-
gemisch : Neben einem Elsasser sitzt em n nach dem Kriege zu-
gewanderter Pole, daneben em n Neger, und einige Schritte weiter
sitzt em n Araber und eine Arbeiterin aus Indochina. Die Gewerk-
schaften sind stark zergliedert und kiimmern sich nicht viel urn
Fragen des Zeitstudienwesens; vollig neue Gesichts:punkte ent-
standen jedoch durch die Nationalisierung. Neben der Bahn
wurden auch groBe Betriebe, wie z. B. Renault, verstaatlicht.
Die Neigung des Franzosen zum scharfen, kritischen Denken
erleichtert ihm die Analyse von Arbeitsgangen. Die Mathematik
bildet em n geschickt beniitztes Werkzeug des Zeitstudienmannes.
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Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Aus der Gemeinschaftsarbeit.
Zur Ermittlung des Leistungsgrades hat man allerdings auch
dort keinen streng wissenschaftlichen Weg finden konnen.
Entwicklung.
Das Streben nach giinstiger Gestaltung der Arbeit nahm in
Frankreich seinen Ausgang in der Verwaltung. Urn die Jahr-
hundertwende, als Taylor und Gilbreth in den Vereinigten
Staaten die Fragen der Fertigung wissenschaftlich untersuchten,
ftihrte H en ri Fa y ol, weniger beachtet, aber ebenso gr?ndlich,
seine Ermittlungen Uber Fragen der Btiroarbeit durch. Im Jahre
1919 wurde das Centre d'Etudes Administratives geschaffen. Ein
Jahr spater entstand auf Anregung einiger franzosischer Schuler
Taylors die'Conference de l'Organisation Francaise. Die Ziele der
beiden Vereinigungen waren ahnlich und fiihrten bald zum Zu-
sammenschluB.
Die heutigen Verbande.
1. Das ?Comite National de l'Organisation Francaise (CNOF)),.
Dieser AusschuB fur Organisation in Frankreich wurde in
Paris nach Zusammenschlu3 der beiden betriebswissenschaft-
lichen Vereinigungen geschaffen. An vorderster Stelle seines
weitgespannten Arbeitsgebiets steht die preparation et regu-
lation du travail, was etwa mit Arbeitsvorbereitung und Arbeits-
fiihrung zu bezeichnen ist. Daneben werden die Organisation der
Verwaltung, das Rechnungswesen, Prilfverfahren, Arbeit in der
Landwirtschaft, das Vertriebswesen und Psychologie behandelt.
Kleinere Unterausschiisse beschaftigen sich mit Unfallschutz,
Biiromaschinen, Verpackungswesen, mit beruflicher Weiter-
bildung, mit Mikrofilmdokumentation und mit anderen Fragen.
Im Jahre 1934 wurde eine Fachschule gegriindet, die vom Er-
ziehungsministerium tiberwacht wird und neben Paris noch etwa
fiinf weitere Zweigstellen in den groBeren Stadten Frankreichs
unterhalt. Das Zeitstudienwesen gehort mit zu den Fachern
dieser Schule. Es entwickelte sich aber bald zu einer besonderen
Fachrichtung.
2. Das ?Bureau des Temps elementaires (BTE)?.
Eine Gruppe, die sich mit Sttickzeitermittlung beschaftigte
und 1938 gegriindet worden war, entwickelte sich bald zur Selb-
standigkeit: Die Vereinigung fiir Arbeitsstudien und Arbeits-
vereinfachung, ebenfalls mit dem Hauptsitz in Paris, wo sich
auch die Verwaltung, eine Forschungsstelle und das Archiv be-
linden.
Besondere Verdienste erwarb sich das BTE durch Abhaltung
von Kursen in zahlreichen Industriestadten, sogar in den Ko-
lonien, und auch bei groBeren Firmen. Die Zahl der Schiller be-
tragt rund fiinfhundert j?lich, die Zahl der Ausgebildeten
iiberschreitet bald fiinftausend. Die Nurse sind auf verschiedene
Ausbildungsziele abgestimmt.
Die Kurse fiir Arbeitsstudien dienen der Ausbildung von Zeit-
nehmern und Arbeitsgestaltern (Chroffometreurs, Agents d'etude
du travail) und umfassen Arbeitsanalyse, Arbeitsplatzgestaltung
und Bereinigung, Zeitstudien, Leistungsgradschatzen, dazu
psychologische und physiologische Fragen, wie Erholungs-
zuschlage.
Ein ahnlicher Kurs fur Fertigungsplaner (Agents de methode)
behandelt Aufstellung und Festlegung der Fertigungsverfahren,
Maschineneinsatz, Lagerwesen, insbesondere aber Schaffung und
Gebrauch von Unterlagen zur Stiickzeitvorrechnung.
In Kursen fur leitende Angestellte kommen neben den vor-
genannten Sachgebieten die Fragen des Menschen im Betrieb
zur Sprache, die Aufgaben des Arbeitsbtiros, das Auftrags- und
Rechnungswesen.
Meister und Arbeiter werden in weiteren Kursen mit dem
Zweck und Nutzen der Arbeitsstudien bekanntgemacht.
Weiterbildungskurse und Vbungen im Leistungsgradschatzen
werden von Fall zu Fall veranstaltet. Die.Kosten ftir den Haupt-
kurs f?r Arbeitsstudien, der sich fiber einen halben Tag wahrend
acht Monaten erstreckt, entsprechen etwa 400 DM.
Unterlagen zur Sttickzeitberechnung wurden vom BTE in
groBer Zahl geschaffen. Es handelt sich dabei nicht urn Maschinen-
karten mit zahlreichen Rubriken, deren Ausfilllung dem Be-
steller tiberlassen bleibt. Vielmehr enthalten diese dossiers de
WERKSTATTSTECHNIK
UND MASCHINENBAU
machine (de poste de travail) fur Maschinen bzw. Arbeitsplatze
zahlreiche bewahrte Angaben tiber Rust- und Stiickzeiten, wobei
die einzelnen Verrichtungen und Arbeitselemente nach einem
Zahlenschltissel gegliedert sind und so erlauben, die Angaben in
der Stiickzeitrechnung eng zusammenzudrangen. Vber hundert
solche Leistungshefte liegen vor und sind auf ganz bestimmte
Maschinen, Dreh- und Revolverbanke, einfache und Zahnrad-
frasmaschinen zugeschnitten. In neuerer Zeit erscheinen solche
Tabellen ftir SchweiB-, GieBerei- und sogar Biiromaschinen. Bis
in einigen Jahren wird es selbstverstandlich sein, daB jede Firma
zu den wichtigeren Maschinen em n solches Leistungsheft mit-
liefert. Die Preise dieser Sammelmappen sind nicht niedrig und
betragen 12,? bis 60,? DM je Maschinenband.
Wie Uberall, war der Maschinenbau das erste Anwendungs-
gebiet der Zeit- und Arbeitsstudie. Heute bestehen Fachaus-
schtisse fiir die mechanische Industrie, filr Kraftfahr- und Flug-
industrie7 f?r GieBerei, SchweiBwesen, ftir Druckerei und
BUro-
wesen und schlieBlich fur Bauwesen, insbesondere ftir offent-
fiche Auftrage. Die ganze heutige Entwicklung laBt die Bilro-
arbeit immer wichtiger werden. In manchen Betrieben, z. B. Ver-
sicherung, umfaBt sie hundert Prozent aller Arbeiten. Die offent-
lichen Auftrage haben beim Neuaufbau Frankreichs besondere
Bedeutung. Zudem erwartet man im Bauwesen his zu 50% Lei-
stungssteigerung durch Arbeitsstudien.
Zur Unterrichtung der Fachkreise erscheint em n Nachrichten-
blatt, das auch zuweilen eine Befragung fiber die Meinung der
Leser, z. B. tiber abgekiirzte und Fernkurse, veranstaltet. Ein
Mitteilungsblatt halt Filhlung mit den Absolventen. SchlieBlich
verfilgt das Archiv fiber zahlreiche Gbersetzungen auslandischer
Veroffentlichungen.
Besondere Einzelheiten.
Der Chronometreur hat auch in Frankreich keinen leichten
Stand. Es ist daher verstandlich, daB sich das BTE bemilht,
durch entsprechende Vortrage das Vertrauen und die Mitarbeit
der Leute der Werkstatt zu gewinnen. Eine weitere MaBnahme
in dieser Richtung besteht darin, daB man in den Betrieben
gerne Leute aus der gleichen Gegend einsetzt. In den Lehrgangen
wird nach kurzer Darlegung der Grundlagen bald auf die ent-
sprechenden Fachgebiete tibergegangen.
Man ist bestrebt, die Arbeitsstudie in den Vordergrund vor
der Zeitstudie zu rticken, ohne jedoch die iibertrieben feine Zer-
legung der amerikanischen Schule anzuwenden. Mit Filmanalyse
beschaftigen sich nur wenige Spezialisten. Hingegen wird der
Film gerne zur Darstellung verschiedener Arbeitsgeschwindig-
keiten benutzt. Auch das BTE hat erkannt, daB das Vorfiihren
eines Filmes mit unterschiedlicher Geschwindigkeit nicht die
richtige Darstellungsweise ist. Die Bewegungen sind bei unter-
schiedlicher Arbeitsleistung nicht dieselben.
Von einem guten Zeitnehmer verlangt man, daB er laufend
und bei jedem Element auch die Schnelligkeit (besser gesagt :
den Leistungsgrad) beurteilt. Bei der Auswertung werden die
einzelnen Zeiten fiir die einzelnen Vorgange und Arbeitselemente
nach Leistungsgrad einerseits und Zeitdauer andererseits in emn
Diagramm eingetragen. Neben der Streuung der Zeiten erkennt
man auch die Genauigkeit des Zeitnehmers im Leistungsgrad-
schatzen.
Die Begriffe Hand- und Maschinenzeit treten in ahnlicher
Form ebenfalls auf. Statt von Rust- und Sttickzeit spricht man
von Zeit je Serie und Zeit je Stuck.
Neben diesen praktischen Fragen des Werkstattalltages hat
das BTE weitere Ziele. Man untersucht Lohnsysteme, Arbeits-
bewertung, Fragen der Arbeitsfiihrung, Abstimmung der FlieB-
fertigung und hat auch eine vereinfachte Symbolschrift zur Dar-
stellung und Anstrengling des Arbeiters bei den einzelnen Vor-
gangen entwickelt. Durch erfolgreiche Arbeitsvereinfachung
mochte man einen giinstigen EinfluB auf den Lebensstandard
gewinnen. Man hofft, die Lohne in der Richtung beeinflussen zu
konnen, daB das Kaufvermogen der breiten Schichten auch
einen Verbrauch der Erzeugnisse ermoglicht und verfolgt mit
dem Streben nach einem solchen Gleichgewicht em n hohes wirt-
schaftliches und soziales Ideal.
Lehrgang ?Bestgestaltung menschlicher Arbeit" vom 8. bis 10. Marz in Dortmund.
Die 200 Teilnehmer der vom Arbeitskreis Dortmund der'
Arbeitsgemeinschaft Deutschef Betriebsingenieure im VDI in
Verbindung mit dem Max-Planck-Institut fiir Arbeitsphysiologie
in Dortmund durchgeftihrten Veranstaltung setzten sich zu-
sammen aus 'Werksleitern, Betriebsingenieuren, Refa-Leuten,
Revisionsingenieuren und Werksarzten. Nach der Eroffnung
durch Direktor Dipl.-Ing. S till e und Dipl.-Ing. Mauk is c h
leitete Prof. L eh m a nn , Direktor des Max-Planck-Instituts ffir
Arbeitsphysiologie, die Vortragsreihe mit dem Thema ?Physio-
logische Arbeitsgestaltung" em. Der Vortragende gab zunachst
einen 17berblick tiber die energetischen Verhaltnisse bei der
menschlichen Arbeit und ihre Bedeutung fur das Leistungs-
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Jg., Heft 7.
lull 1951.
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Aus dem Schrifttum.
vermfigen des Menschen und ging dann auf eine Reihe die
Leistung begrenzende Faktoren em. Hierbei wurde auch die
Arbeit bei erhohten Raumtemperaturen, das richtig bemessene
Trinken und die Anderung des Adrenalinspiegels im Blut mit
der Tageszeit im Zusammenhang mit der Leistungsbereitschaft
behandelt.
AnschlieBend sprach Prof. Graf vom Max-Planck-Institut
iiber ?Arbeitsgestaltung als psychologisches Problem". Er
zeigte nach Klarlegung einiger Grundbegriffe an der physio-
logischen Leistungskurve das Verhaltnis von der geforderten
Leistung zur Willensanstrengung auf. An Hand von zahlreichen
Lichtbildern wurde das Verhalten des Arbeitenden bei geregelten
und ungeregelten Pausen usw. veranschaulicht. Der SchluB des
Vortrages befaBte sich mit Untersuchungsergebnissen aus
amerikanischen Betrieben, mit der Einstellung des amerika-
nischen Arbeiters zu seiner Arbeit und mit dem Verhaltnis zu
seinem Vorgesetzten.
Am Nachmittag trafen sich die Teilnehmer im Unfallkranken-
haus, wo Chefarzt Dr.-med. K ii pp er m an n iiber Unfall-
ursache, Unfallbehandlung und Heilerfolge unter Vorfiihrung
von Unfallverletzten sprach.
Den zweiten Tag des Lehrganges leitete Prof. Muller vom
Max-Planck-Institut mit einem tIberblick iiber ?Physiologische
MeBmethoden im Laboratorium" em. Er wies dabei auf die
ungeheuren Schwierigkeiten einer objektiven Messung der
Vorgange im Organismus hin. Die iiblichen MeBverfahren
wurden in groBen Ziigen erlautert, wobei die vom Vortragenden
selbst entwickelte Pulsfrequenzmessung mit Hilfe einer Photo-
zelle und Verstarkeranlage besonderes Interesse erregte.
289
Es sprach dann Dr.-Ing. Koch, Soest, iiber ?Arbeitsschutz
und Leistung". Seine Ausfiihrungen beriihrten zunachst die
Probleme geeigneter Schutzvorrichtungen. Nach einem -Ober-
buck (Aber die Gesichtspunkte, die beim Einsatz von Frauen
und Jugendlichen zu beachten sind, wurden die Klima-
verhaltnisse im Betrieb erortert. Die gezeigten Lichtbilder
schnitten auBerdem einige Probleme der Arbeitserleichterung
bei der Bedienung von Maschinen an.
Einen tieferen Einblick iiber zweckmaBige Lichtverhaltnisse
und richtige Farbgebung im Betrieb gab Dr. Scholz vom
Max-Planck-Institut. Prof. Kraut aus .dem gleichen Institut
stellte dann die Zusammenhange zwischen Ernahrung. Leistung
und KOrpergewicht dar. Die Ausfiihrungen wurden erganzt
durch Schaubilder von im Kriege angestellten Untersuchungen.
Nach einem Ilberblick iiber den Wert des tierischen und pflanz-
lichen EiweiBes, iiber Vitamine und richtige Ernahrung legte
der Vortragende die Begriffe der Tinter- und Vollernahrung im
Hinblick auf die Leistungsfahigkeit klar.
?Arbeitsphysiologie in der Betriebspraxis" hieB das Thema
des letzten Vortrages, den Dipl.-Ing. Spitzer vom Max-
Planck-Institut hielt. In der Hauptsache wurde das auf kalori-
metrische Betrachtungen aufgebaute rationelle Forderwesen
(Treppensteigen, Sacketragen, Schieben von Karren, Schaufel-
arbeiten usw.) behandelt. Zum SchluB ging der Vortragende
auf das Thema ?Mensch und Maschine" iiber und verwies dabei
auf die Arbeiten am Lehrstuhl fur Werkzeugmaschinen an der
Technischen Hochschule Hannover runter der Leitung von
Prof. Dr.-Ing. Kienzle. Schulte.
-
Sitzung des DNA-Ausschusses ?Oberflachen".
Am 31. Marz 1951 fand in Koln unter Vorsitz des Obmanns,
Dr.-Ing. v. W eingraber, bei lebhafter Beteiligung die zweite
Nachkriegsvollsitzung des Ausschusses ?Oberflachen" statt.
Die Entwiirfe DIN 4760 ? Technische Oberflachen, Allgemeine
Begriffe fiir die Oberflachengestalt ?, DIN 4761 ? Technische
Oberflachen, Begriffe und bildliche Kennzeichnung der Rau-
heit ? und DIN 4762 ? Technische Oberflachen, Bezugssystem
und MaBe fiir die Feingestalt ? wurden nach geringfiigigen
Anderungen endgiiltig verabschiedet.
Die seit Jahren bestehende Norm DIN 140 ? Zeichnungen,
Oberflachenzeichen ? gentigt in keiner Weise mehr der tech-
nischen Entwicklung und bedarf daher einer grUndlichen
Vberarbeitung. Bis zum Zustandekommen einer internationalen
Norm soil an den bisher benutzten Oberflachenzeichen fest-
gehalten werden. Fiir feinstbearbeitete .Flachen wird das
Oberflachenzeichen VVVV aufgenommen. Dem eingebrachten
Vorschlag, jedem der Oberflachenzeichen V. VV, V V V und
VVVV einen bestimmten Rauhtiefenbereich zuzuordnen,
wurde zugestimmt. Der DNA-AusschuB ?Zeichnungen" wurde
gebeten, unter Beriicksichtigung der gefaBten Beschliisse fiir
DIN 140 einen neuen Entwurf auszuarbeiten. Ferner wurde es
als notwendig angesehen, em Normblatt fiir die Stufung der
Rauhtiefe und des Traganteils zu entwerfen. Nach Erledi-
gung der Tagesordnung erfolgte eine lebhafte Aussprache
iiber die Aufstellung verschiedener weiterer Entwtirfe und
iiber eine mogliche deutsche Beteiligung an internationalen
Normungsbestrebungen auf dem Gebiet der technischen Ober-
flachen.
81. Hauptversammlung des V
Der Verein Deutscher Ingenieure halt seine diesjahrige Haupt-
versammlung ? die 81. seit Griindung im Jahre 1856 ? in
Hannover (Stadthalle) ab. In der Zeit vom 30. Juli his 3. August
werden in 11 Fachsitzungen (darunter 3 Diskussionstagungen)
insgesamt 33 Themen behandelt. Dazu kommen die gesellschaft-
lichen Veranstaltungen, 14 Fabrikbesichtigungen und 7 ganz-
tagige Besichtigungsfahrten. Im besonderen interessiert unsere
ereins Deutscher Ingenieure.
Leser die Fachsitzung:
II. Messen in der Fertigung;
IV. Betriebstechnik;
VII. Arbeitsgestaltung und Arbeitsschutz.
Anfragen nach Programm und Anmeldung zur.Tagung sind an
die Abteilung CO, VDI-Geschaftsstelle, Dusseldorf, Prinz-Georg-
StraBe 77, zu richten.
Aus dem Schrifttum.
Zeitschriftenschau.
Roloff, J.: Schweif3en oder Gief3en im Werkzeug-
maschinenbau? Ind ustrie-Anzeiger, 71. Jg. (1949),
Nr. 103/104, S. 55-58.
Es wird iiber die Herstellung von Werkzeugmaschinen in
StahlschweiBbau berichtet. Die Vorteile liegen dabei in der
Verwendung diinner Bleche von 3-5 mm. Bei GuBgestellen
werden dagegen norm alerweise Wanddicken von 20-30 mm,
versuchsweise 8-10 mm ausgefiihrt. Durch den groBeren
Elastizitatsmodul von Stahl gegentiber GuB wird bei zweck-
maBiger Gestaltung dieser ?Blechkonstruktionen" die notige
Steifigkeit erreicht. Am Beispiel einer Drehbank, die zuerst in
GuB mit einem Maschinengewicht von rd. 2600 kg gebaut
wurde, wird die schrittweise Einfiihrung der SchweiBkonstruk-
tion erlautert, die das Maschinengewicht nach und nach ver-
ringerte. Die Anwendung von 3-5 mm Blechen setzt selbst-
verstandlich eine. Zellenbauweise mit guter Verrippung voraus.
Bei 5 verschiedenen Bettkonstruktionen in GuB- und Stahlbau-
weise mit verschiedenen Wanddicken wurden die Federzahlen
fiir Biegen und Verdrehen versuchsweise bestimmt. Zur Er-
langung von Unterlagen iiber das wirtschaftliche SchweiBen
in einer GroBreihenfertigung von 80-100 Betten im Monat
wurden Studien an einem durchsichtigen Zellonmodell angestellt.
Die Fithrungen der ausgefiihrten Betten bestanden aus Walz-
profilen, die aufgeschweiBt, nach dem Peddinghausverfahren
mit Leuchtgas und Sauerstoff auf eine Tiefe von 0,8-1,0 mm
gehartet und anschlieBend naB fertig geschliffen wurden.
Der Harteverzug wurde an Betten his 1500 mm Lange zu
0,2-0,3 mm gemessen. Sehr aufschluBreich sind die Gegen-
iiberstellungen des Werkstoff- und Arbeitseinsatzes fiir die
beiden Bauartem Demnach kann man aus 10 t Roheisen
15 Drehbankbetten in StahlschweiBbau im Gewicht von je
520 kg oder 9 Betten in GuB mit einem Gewicht von je 1065 kg
herstellen. Die Vergleichszahlen fiir den Arbeitseinsatz betragen
je geschweiBtes Bett 941/ Std. und je GuBbett 108 Std. Zahl-
reiche Bilder zeigen das Schweil3en der Betten in Drehvor-
richtungen sowie weitere .Werkzeugmaschinen in StahlschweiB-
bau, und ,zwar eine Trommelrevolverbank, eine Bandsage und
eine Dicktenhobelmaschine. H e i B.
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290
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Aus dem Schrifttum.
Barish, Th.: Entwicklung einer schwingungs-
freien, steifen Walzdrehbank. (?How to Locate the
Weak Link in Machine Tools.") American Machinist
94 (1950), Nr. 20, S. 83 bis 85.
An einigen Beispielen zeigt der Verfasser, wie wichtig
em steifes Maschinengestell bei Werkzeugmaschinen ist.
Besonderes Augenmerk ist auf das Verhalten der Fugen
zu richten. Die planmaBige Ausmerzung von Schwach-
stellen bei der Weiterentwicklung von Maschinen wird an
einer Walzdrehbank besonders deutlich, die fur das Be-
arbeiten von Schmiedestticken entwickelt wurde.
Beim Walzdrehen walzt der DrehmeiBel sein Profil am sich
drehenden Werkstiick ab (Bud 1). Beim reinen Abwalzen ent-
sprechen die MaBe des Werksttickes entsprechenden Umfangs-
abschnitten des DrehmeiBels. Es ist aber auch moglich, den
DrehmeiBel schneller oder langsamer zu drehen als dem Walz-
vorgang entspricht: Dadurch kann sein Durchmesser kleiner
gehalten werden. Dies ist von Vorteil bei langen Werkstiicken
und erleichtert das Nachschleifen der Werkzeuge. Bei kleineren
Werkzeugdurchmessern ist zudem die Spanform giinstiger.
Die zum Teil groBen Spanbreiten verursachen erhebliche
Schnittkrafte. Bei der Gestaltung der Walzdrehbank wurde
daher schon bei der ersten Ausfiihrung groBer Wert auf eine
steife Bauart gelegt. Am Maschinengestell befindet sich hier ein-
senkrechter Schlitten,
der den Spindelstock
und den Reitstock tragt
und das Werksttick am
sich langsam drehenden
Werkzeug entlangfithrt.
Bevor aus dieser Type
eine Zweispindel- Ein-
zweck -Walzdrehbank
mit einer Schrupp- und
? Schlichtspindel entwik-
kelt wurde, unternahm man ausgedehnte Steifigkeitsmessungen.
Mit Hebeln wurden am Werkzeug und Werksttick die gleichen
Krafte wie beim Zerspanen aufgebracht und die elastische Ver-
formung mit MeBuhren am Werkstiick, Werkzeug, Reitstock, an
der Spindel und anderen wichtigen Stellen gemessen. Auf Grund
dieser Messungen wurde die neue Walzdrehbank entsprechend
steif gestaltet. Mtinnich.
Painter, R. 0.: Aufnahmen schneller Bewegungen
als Hilfsmittel zur Untersuchung von Herstellungs-
verfahren. Iron Age 163 (1949), Nr. 18, S. 82-87.
In vielen Fallen, in denen schnelle Bewegungen genau unter-
sucht werden sollen, hat sich die ?Blitz"-Photographie als
brauchbares Hilfsmittel erwiesen. So werden schon seit langerer
Zeit auf den Prtifstanden von General Motors tragbare Kameras
verwendet, mit denen man bis zu 10000 Bilder/s aufnehmen
kann. Durch Zeitmarkierungen ist es moglich, die Geschwindig-
keiten und Beschleunigungen der photographierten Teile genau
zu bestimmen. Da mit hohen Filmgeschwindigkeiten (z. B. bis
zu 38 m/s bei 5000 Bilder/s) gearbeitet werden muB, sind die
Kameras mit umlaufenden Prismen ausgertistet, die mit den
Streifen gekoppelt sind. Zur Beleuchtung werden 150-Watt-
Punktlichtprojektoren verwendet, wobei als groBte Lichtstarke
das 15- bis 20 fache des hellsten Sonnenlichtes erreicht wird.
Mit diesem Verfahren laBt sich sehr schon die Tatigkeit von
Werkzeugen bei der spanenden Bearbeitung untersuchen. Es
wurde z. B. das Verhalten einer Fraserschneide beim Bearbeiten
einer 12 mm Nut in einem zylindrischen Werksttick aus Stahl
photographiert. Die Bildfolge dieser Aufnahmen gibt Aufklarung
tiber das Auftreff en des Fraserzahns auf das Werkstiick und
tiber die Art und Weise, wie die Spane vom Fraser abgestoBen
werden. AuBerdem kann die Bewegung der Schneidfltissigkeit
auf dem Zahn als Kriterium ftir den auf den Fraser wirkenden
StoB angesehen werden.
Ebenso wurden Aufnahmen von Dreharbeiten durchgefiihrt,
urn den Spanablauf bei unterbrochenem Schnitt zu -beobachten.
Leyensetter.
Carruthers, A. J.: Die Ermittlung des Dreh-
moments beim Gewindebohren. (Determining Torque
in Tapping), Machinery, London, 8. Juni 1950, S. 825-827.
Die MeBeinrichtung besteht aus einem Drehmomentenmesser,
einer Eichvorrichtung und einem Oszillographen mit Verstarker.
Der Drehmomentenmesser (Mid 1) wird zwischen Bohrer und
Bohrspindel der Maschine angeordnet. Die Verdrehung bewirkt
eine Auslenkung der Stabe A; deren Beanspruchung wird mittels
WERKSTATTSTECHNIK
UND MASCHINENBAU
Bild 1.
Walzdrehen.
X
SChniil
Bild 1. Schnitt durch den Drehmomentenmesser.
DehnmeBstreifen von einem Oszillographen angezeigt. Der
MeBstrom wird fiber einen besonderen Btirstenkorper B, der
nicht mit umlauft, iiber Silberschleifringe zu- und abgeleitet.
Mit dem Gerat klinnen Drehmomente bis 1730 cm/kg gemessen
werden. Die MeBgenauigkeit wird mit ? 1% angegeben.
H. Mintrop.
Grix, H. H.: Der Fugenhobler und seine Anwen-
dungsmoglichkeiten. SchweiBen und Schneiden, 1 (1949)
H. 3, S. 35-44.
Der Fugenhobler unterscheidet sich voM Schneidbrenner
dadurch, daB die Energie des Sauerstoffstrahles durch schrage
Haltung des Brenners dazu benutzt wird, urn auf der Oberflache
des Werksttickes eine Rille auszuarbeiten. Die mit dem Fugen-
hobler zu bearbeitenden Werkstoffe sind die gleichen wie beim
Sauerstoffschneiden. Als Brenngas wird bevorzugt das Azetylen
verwendet. Die Arbeitsgeschwindigkeit liegt beim Fugenhobeln
wesentlich h?her als beim Autogenschneiden, die Warme-
beeinflussung des angrenzenden Grundwerkstoffes ist daher
geringer und gibt keinen AnlaB fiir zusatzliche Warmespan-
nungen.
Das Hauptanwendungsgebiet des Fugenhoblers liegt im ruck-
seitigen Auskreuzen von ElektroschweiBnahten. Durch ent-
sprechende Handhabung und Bedienung des Hoblers kann die
Rillentiefe beeinfluBt werden. Zum Entfernen von Schlacken-
resten geniigt eine Drahtbiirste. Vorheriges Abreiben der zu
hobelnden Zone mit einem olhaltigen Lappen nimmt der
Schlacke die Haftmoglichkeit neben der Rifle.
Der Fugenhobler kommt ferner fiir das Vorbereiten von
SchweiBnahten durch Abarbeiten der Kanten in Betracht, bei
dickeren Wandungen unter zusatzlicher Verwendung eines
Schneidbrenners.
Urn Fugen von besonderer Form, z. B. genau geradlinige oder
kreisformige, herzustellen, konnen Fiihrungs- und Bewegungs-
vorrichtungen benutzt werden. Die Wirtschaftlichkeit des
Fugenhobelns iibertrifft die der anderen Arbeitsverfahren, wie
MeiBeln, Schleifen oder Frasen. Zorn.
Noskov, S. E.: Elektrolytisches Werkzeugscharfen.
(Nach The Engineers Digest, X, Nr. 3, Marz 49, S. 95-97,
Original russisch).
Das in der UdSSR. entwickelte neue Scharfverfahren fiir
Werkzeuge ist mit dem ?anodischen Polieren", verwandt. Das
zu scharfende Werkzeug, das an den +Pol einer Gleichstrom-
quelle angeschlossen ist, wird von einem Elektrolytstrahl aus
einer Pumpe dauernd umspiilt. Gegen die zu scharfende Schneide
wird eine sich drehende Scheibe aus Stahl oder Kupfer gedrtickt,
die an den ?Pol angeschlossen ist. Durch die Wirkung der
Elektrolyse wird an der Schneide Werkstoff abgetragen. Dabei
bildet sich infolge der Zusammensetzung des Elektrolyten emn
thinner Film unloslicher Teilchen auf der Schneide, der emn
weiteres Einwirken des Stromes verhindern wiirde, wenn er
durch die umlaufende Scheibe nicht standig mechanisch ent-
fernt wiirde. Auf diese Weise wird em gleichmaBiger Werkstoff-
abbau und damit em Scharfen der Schneide ermoglicht.
Durch Anderung von Spannung und Strom kann die abzu-
tragende Werkstoffmenge gesteuert werden, und es ergibt sich
die Moglichkeit, zu schruppen, zu schlichten und zu polieren
(s. nachstehende Tabelle).
Spannung
Strom-
starke
erf. Wider-
stand
Oberflachen-
rauhigkeit
V
A
9
fi
Sch,ruppen
18--20
40-45
0,05-0,1
2,5 ?6,4
Schlichten .
17-19
20-30
0,25
0,5 ?2,5
Polieren ...
10-14
2? 4
1,8 und 3,6
0,13-0,5 ,
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41. Jg., Heft 7.
Juli 1951.
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Aus dem Schrifttum.
' Als giinstigste Geschwindigkeit der Scheibe wird 8-12 m/s
angegeben. Bei groBerer Geschwindigkeit wird der Elektrolyt
durch Fliehkraftwirkung fortgeschleudert und seine Wirkung
damit ausgesetzt. Mit wachsender AnpreBkraft zwischen Anode
?und Kathode nimmt bis 0,6 kg/cm' die Menge des abgetra-
genen Stoffes zu, dariiber hinaus fallt sie schnell ab. Es wird
empfohlen, die AnpreBkraft zwischen 0,4 und 0,8 kg/cm2 zu
halten. Die Elektrolyt-Menge betragt 6-10 1/min.
Das elektrolytische Werkzeugscharfen kann auf gewohnlichen
Werkzeug-Schleifmaschinen, die mit einem besonderen Spindel-
stock ausgerastet sind, vorgenommen werden. EM solcher
Spindelstock ist mit einer einstellbaren Schraubfeder versehen,
die die erforderliche AnpreBkraft fiir die Scheibe erzeugt. Bei
der beschriebenen Einrichtung hat diese einen Durchmesser von
150 mm bei einer Drehzahl von 1420 U/min. Die gesamte elek-
trische Einrichtung (Schalter, Schatze, Widerstande, Instru-
mente) ist in einem kleinen Schaltschrank zusammengefaBt.
Bei der Ubertragung der Tabellen und Abbildungen des Auf-
satzes aus dem Russischen scheinen einige kleinere Fehler unter-
laufen zu sein, so dap sich eine gewisse V orsicht bei der Betrach-
lung der Ergebnisse empfiehlt. Lange.
Tschirf, L.: Probleme bei der Herstellung und
Reparatur von Ringspannsitzen mit vollzylindrischer
Prel3fuge. Betrieb und Fertigung, Heft 4, 1948, S. 65.
Bei Instandsetzungen miissen bisweilen PreBverbindungen
gelost werden. Dazu warmt man in bestimmten Fallen das
AuBenteil an. Dadurch werden den durch die PreBpassung ent-
standenen Spannungen Warmespannungen iiberlagert. Hierfiir
werden die rechnerischen Unterlagen gegeben und em Verfahren
gezeigt, wie man durch schichtweise Erfassung gleichmaBig
dicker Scheiben diese Zusatzspannung ermitteln kann. In einem
Zahlenbeispiel wird gezeigt, daB diese unter Umstanden gefahr-
liche GroBen annehmen kannen, insbesondere wenn die AuBen-
teile aus GuBeisen bestehen.
In manchen Fallen verzichtet der Betrieb nicht darauf, zur
Sicherung PaBfedern vorzusehen. Dann kommt es darauf an,
sie symmetrisch in die Nuten der erwarmten Nabe einzufahren.
Bild 1. Anordnung der Kupferbolzen an PaBfedern.
Dazu wird em Beispiel bekanntgegeben, das durch Bild 1 er-
lautert ist. An der PaBfeder, die fest im Innenteil sitzt, werden
an beiden Seiten Kupferbolzen angebracht, die die symmetrische
Fiihrung in der Nut des AuBenteils geben. Damit beim
Schrumpfen die Kupferbolzen ?verschwinden" konnen, sind
Aussenkungen vorgesehen, in die sie hineingestaucht werden.
Kienzle.
Hiersig, H. M.: Leistungssteigerung an hoch-
belasteten Zahnradern. Ein Beitrag zur Frage der Zahn-
gestaltung. Stahl und Eisen, Bd. 69 (1949), S. 695-701.
Die Belastbarkeit von Zahnradgetrieben IaBt sich u. a. durch
Gestaltung giinstigerer Zahnformen als bei der 0-Verzahnung
(Normalverzahnung) steigern. EM Mittel hierzu ist die Profil-
verschiebung, die -sich ohne Anderung des Bezugsprofiles, also
mit normalen Werkzeugen anwenden laBt. Die Vielfalt der
innerhalb der Norm zulassigen Profilverschiebungen (V-0-Ver-
zahnung, V-Verzahnung) verhinderte aber bisher ihre allgemeine
Anwendung.
Die Arbeit von Hiersig bringt nach kurzer Schilderung der
bisher bekannten speziellen V-Verzahnungen (AEG, Lentz, Maag)
und allgemeiner Regeln bei der Gestaltung von V-Verzahnungen
291
ausfahrliche Gestaltungsrichtlinien und untersucht die be-
sonderen Eigenschaften der vom Verfasser entwickelten soge-
narniten V-3 -Verzahnung.
Bei dieser im Rahmen der Norm liegenden Verzahnung wird
gegeniiber der 0- und V-0-Verzahnung bei gleichbleibendem
Achsabstand die Gesamtzahnezahl von Klein- und GroBrad urn
drei vermindert, wobei die Aufteilung der Einzelprofilverschie-
bungen auf Klein- und GroBrad so vorgenommen wird, daB am
Kleinrad der FuBkreis so groB wird wie der Grundkreis. Es
ergeben sich damit Profilverschiebungen von nahezu einer
gesamten Zahnhohe.
Vergleicht man die Beanspruchungen (Biegebeanspruchung:
Zahnbruch; Flankenpressung: DruckverschleiB; spezifisches
Gleiten: ReibverschleiB) einer derartigen V-3-Verzahnung mit
denen einer 0- und einer V-0-Verzahnung, so ergeben sich fiir
die V- 3-Verzahnung erhebliche Vorteile, die in der Arbeit im
einzelnen durch Zahlenwerte belegt werden. Dabei wird die
Biegespannung auf der Zugseite bei Lastangriff im auBeren
Einzeleingriffspunkt, die Flankenpressung im Walzpunkt und
fiir das spezifische Gleiten dessen Gratwert als maBgebend
betrachtet. Die beanspruchungsmaBigen Vorteile bilden zu-
sammen mit dem gegeniiber der 0-Verzahnung ungeanderten
Achsabstand den Hauptanreiz zur Verwendung der V-3-Ver-
zahnung.
Allerdings wird gegentber der 0-Verzahnung das Ubersetzungs-
verhaltnis urn his zu 5% verandert, und die Lagerkrafte werden
urn bis zu 6% erhoht. AuBerdem wird bei Anwendung derartig
groBer Profilverschiebungen wegen der erforderlichen Kopf-
kiirzung der Uberdeckungsgrad herabgesetzt. Ob und inwieweit
die nberdeckungsgrade (Grenze nach H iersig 1,1) das Schwin-
gungs- und Gerauschverhalten beeinflussen, ist durch Mes-
sungen bis haute nicht eindeutig geklart, wenn auch vielfach
eine Verschlechterung der Laufruhe befiirchtet wird.
H. Glaubitz.
Brokate, Berechnung der Kurve eines Herz-
kurvengetriebes mit zwei Rollen. Feinwerktechnik,
53 (1949), H. 2, S. 49-53.
Eine gleichgerichtete Drehbewegung von gleichbleibender
Winkelgeschwindigkeit wird mittels eines Kurvengetriebes in
eine moglichst gleichformige geradlinige Hin- und Herbewegung
umgesetzt, wenn der Mittelpunkt der Schubstangenrolle, die
kraftschliissig auf der Kurvenscheibe lauft, im An- und Ablauf
jeweils spiegelbildliche archimedische Spiralen beschreibt. Der
Kurvenscheibenrand ist dann die Gleichabstandige (Aqui-
distante) im Abstand des Rollenhalbmesseii zur archimedischen
Spirale. Die Kurvenscheibe selbst hat eine herzformige Gestalt,
ohne allerdings eine Herzkurve (Kardioide) zu sein, die emn
Sonderfall der Epizykloide ist. Formschliissige Fahrung der
Schubstange kann durch eine zweite Rolle in festem Abstand
von der ersten erreicht werden. Der Mittelpunkt dieser Rolle
beschreibt als Gegenkonchoide die gleiche archimedische Spirale.
Die Berechnung der Gleichabstandigen (r, 99) aus der archi-
medischen Spirale (t, ip) wird geometrisch entwickelt.
Um in den Scheitelpunkten der Kurvenscheibe em Abheben
der Rolle durch plotzlichen Richtungswechsel zu vermeiden und
urn iiberhaupt die Anwendung einer zweiten Rolle zu ermOg-
lichen, wird zweckmaBig sowohl die Spitze wie auch der gegen-
iiberliegende Kurventeil durch einen Kreisbogen gerundet, in
den die Spirale tangential einlauft. Man erzielt dadurch eine
VerzOgerung bzw. Beschleunigung kurz vor bzw. nach dem
Umkehrpunkt. Beide Korrekturen werden geometrisch er-
mittelt. Durch em Zahlenbeispiel wird die Brauchbarkeit der
geometrischen Ansatze bestatigt. Gres.
Wick, C. H.: Das Schweif3en von Rahmen- und
Blechkarosserieteilen fiir den Hudson- Monobilt.
(Welding Hudson's ?Monobilt" Body and Frame.) Machi-
nery (New York) 55, Nr. 3, November 1948, S.170-177.
An Hand eines Beispiels aus der amerikanischen Automobil-
industrie wird die Verbindung von Blechziehteilen mittels elek-
trischer WiderstandsschweiBung erlautert. Dabei werden weniger
Maschinen fiir das StumpfschweiBverfahren, sondern zumeist
Sondermaschinen mit einer groBen Anzahl PunktschweiB-
elektroden benutzt. Fiir eine einzige Personenwagenkarosserie
sind etwa 5300 PunktschweiBungen erforderlich, beispielsweise
fiir die Verbindung des Daches mit dem Windschutzscheiben-
rahmen allein 84 SchweiBungen, die durch eine Maschine in
3 Stufen nacheinander erfolgen. Da es unmoglich ist, die Elek-
troden in dem notwendigen Abstand von 20 mm anzuordnen,
werden zunachst von den 84 PunktschweiBungen nur 28 im
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
292
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Aus dem Schrifttum.
Abstand von 60 mm ausgefiihrt. Danach'wird das PunktschweiB-
aggregat zweimal urn je 20 mm seitlich verschoben. Es konnen
auf diese Weise 100 Einheiten je Stunde angefertigt werden. Fur
die tibrigen SchweiBarbeiten bei der Karosserieherstellung sind
ahnliche Sonder-PunktschweiBmaschinen vorgesehen.
Oehler.
Einsparung von 56 t Blech am Tage. (Salvaging
Fifty-six Tons of Sheet Metal per Day.) Machinery (New
York) 55, Nr. 3, November 1948, S. 178-183.
Es wird gezeigt, wie man Stanzabfalle noch zur Fertigung
kleinerer Stanzteile am zweckvollsten ausnutzen kann. Dabei
wird allerdings nicht erwogen, inwieweit eine bessere Ausnutzung
des Werkstoffes von vornherein scion den Anfall groBer Abfall-
mengen verhtiten konnte.
Es fiberrascht gerade bei amerikanischen Verheiltnissen, da/3 der
verhaltnismdffig hohe Lohnaufwand far em n ziemlich wahlloses
Verarbeiten von AN&llen die Werkstolleinsparung aufwiegt.
Interessanter als diese Ausfiihrungen sind die Bader zu jenem
Aufsatz, aus denen die Anwendung der Pre filuft zum Ausblasen
der Werkstficke auch auf einfachen Werkzeugen hervorgeht. Dies
moge die deutschen Stanzereibetriebe anregen, in verstifirktem Mafie
als bisher Pre filuft zum Ausblasen ausgeschnittener Teile anzu-
wenden. Oe.
Martin, C. Henn: Richtlinien f?r Metalldrficken.
(Rules for Metal Spinning.) American Machinist 94 (1950)
Nr. 10, S. 133-135.
Beim Metalldriicken ist gemaB Bild la die kegelige Form
giinstiger als die halbrunde oder gar die zylindrische Form
nach 1 b; die Verhaltnisse liegen also beim Driicken uingekehrt
wie beim Tiefziehen. Ebenso ist der AuBenbOrdel (2a) leichter
als der Innenbordel (2b) herzustellen. Scharfe Absatze (3b) sind
zu vermeiden und Eindriicke auf Hauben sind moglichst flach
(4a) auszufiihren. 1m allgemeinen geschieht das Drucken in
drei Stufen. In der
ersten Stufe wird
die Blechscheibe
umgeschlagen. Das
Blech hat noch
nicht seine endgiil-
tige Form, ist je-
doch bereits zu 95%
umgeformt. Die
restliche Hmfor-
mung folgt in der
zweiten Stufe, wo
das Blech an die
iForm angelegt
wird. In der dritten
Stufe wird schlieB-
lich mit einem
hochglanzpolierten,
geharteten Werk-
zeug nochmals
nachgeformt. Die
Formen, . die zum
Teil als Futter be-
zeichnet werden,
bestehen aus iiber-
einander geleimten
Ahornplatten.Man-
che Werkstoffe wer-
den durch die Urn-
formung hart und
neigen ebenso wie
beim Biegen zum
Riickfedern. In diesen Fallen mud die Futterform dem Rack-
federn Rechnung tragen. Durch den- Drtickvorgang wird die
ursprangliche Werkstoffdicke geschwacht. Der Werkstoff ist
daher moglichst urn 30% dicker zu wahlen, als die Mindest-
wandstarke betragen soil. Handelstibliche FreimaB-Toleran-
zen sind far groBe Arbeitsteile 3 mm, mittlere 1,5 mm
und fiir kleine 0,8 mm. Es kOnnen aber auch erheblich geringere
Werkstticktoleranzen erreicht werden, und zwar bis zu 0,1 mm
herab. Jedoch bedarf dies besonderer Sorgfalt beim Driicken,
so dad derartige Anforderungen mit einem hoheren Preis bezahlt
werden miissen. Man sollte ftir Aluminiumteile keine engeren
Toleranzen als 0,5 mm und fiir andere Werkstoffe nicht weniger
als 0,4 mm vorschreiben. Die groBten Blechdicken betragen
fiir Stahlbleche mit geringem Kohlenstoffgehalt 4 mm, ftir
gunstig
uogonsit:g
la
I-
ib Fri
wklill
lti
2a
2b
313
mom
mons=
RI
411\ri
All
Bffd 1-4.
Giinstige und ungiinstige Driickformen.
WERKSTATTSTECHNIK
UND MASCHINENBAU
rostfreie Stahlbleche und Bleche aus Nickellegierungen 2,5 mm,
fiir Bleche aus Kupfer-, Messing- und Aluminiumlegierungen,
soweit diese weich und gut tiefziehfahig sind, 6 mm. Als Schmier-
mittel haben sich Talg, Wachs und Schmierseife bewahrt.
Oehler.
Spritzlackierautomaten fiir kleine und groBe Teile.
Industrie-Lackier-Betrieb 18 (1950) Nr. 6, S. 97-100.
Spritzlackierautomaten, die Massenteile selbsttatig grun-
dieren, lackieren und gegebenenfalls dekorieren, wobei die Werk-
stiicke nur von Hand aufgesteckt und abgenommen zu werden
brauchen, werden jetzt auch wieder in Westdeutschland her-
gestellt. Ihr Aufbau und ihre Arbeitsweise werden an Hand-von
Abbildungen ausfiihrlich beschrieben. Es handelt sich insbe-
sondere urn Maschinen mit Drehtischen zur Aufnahme der Werk-
stticke, doch gibt es auch Automaten, die mit endlosem Band
arbeiten. Rectanus.
Bilcherschau.
Die Schriftleitung behal sich vor, unverlangt eingegangene
Bitcher zu besprechen oder am SchluB der ?Bilcherschau',
titelmaBig zu nennen.
Konstruktionsaufgaben fur den Maschinenbau.
Einfiihrung des Studierenden in die Praxis des Ge-
staltens. Von Walter Beinhoff. 184 S. mit 300 Bildern.
Berlin/Gottingen/Heidelberg: Springer-Verlag 1950. Preis
DM 9,60.
Der methodische Weg dieses fur Hoch- und Ingenieurschiiler
.geschriebenen Buches ist anders als der der meisten Konstruk-
tionslehrbticher, aber sicher fruchtbar: I m allgem ein en wer-
den hier dem Lernenden ? fertige oder unfertige, richtige oder
fehlerhafte ? Konstruktionen vorgegeben, die zu vervollstan-
digen, zu erweitern, zu detaillieren, zu deuten, zu begranden, zu
kritisieren, zu vergleichen, zu berichtigen, zu vereinfachen oder
sonstwie abzuwandeln sind. In Einzelfallen sind die Konstruk-
tionsaufgaben auch rein textlich gestellt; in anderen besteht
die Aufgabe darin, einfachere Maschinenteile oder Werkzeuge
nach dem Gedachtnis darzustellen, oder es sind Vorrichtungen
oder Werkzeuge far die Herstellung gegebener Teile' zu ent-
werfen. Die 160 Aufgaben ? offenbar in langer Praxis mit Sorg-
falt und padagogischem Geschick gesammelt und progressiv ge-
ordnet ? sind den verschiedensten Fachgebieten und Ferti-
gungstechniken entnommen. Fiir die Halfte der Aufgaben sind
im zweiten Teil des Buches Losungen angegeben; fiir omen Teil
der restlichen waren solche vielleicht ebenfalls nicht uner-
wiinscht. Zeichnungen und sonstige Ausstattung des Werkes
sind gut. Vereinzelte Unstimmigkeiten (vgl. Aufgabe 12, AufriB,
recite untere Ecke) konnen den Wert des Buches nicht schma-
lern. Mogen recht viele Studierende Nutzen daraus ziehen.
S. Berg VDI.
Die Maschinenelemente. Von Erich A. vom End e.
(Sammlung Goschen Band 3), 156 S., 173 Fig. u. 12 Tafeln.
2. Aufl. Berlin, Walter de Gruyter & Co. 1950, Preis
DM 2,40.
Ingenieure der Praxis wie Studierende werden sich freuen,
die Maschinenelemente ins Rahmen eines Goschenbandchens
in neuer Auflage zu erhalten. Verbindungen ? Wellenleitungen
? Rader-Getriebe ? Kurbeltriebe sind entsprechend dem
Stand der GegenOart beschrieben; auf bestehende DIN-
Normen wird jeweils Bezug genommen.
DO die Beispiele iiberwiegend dem Kraftmaschinenbau ens-
nommen sind, zeigt, wie langsam der Werkzeugmaschinenbau in
die Elementelehre eindringt. Kurbeltriebe an Sdgegattern oder
grol3en Pressen sind ebenso aufschlufireich wie die an Kraft-
maschinen oder Puns pen, der Keilriementrieb verdiente mehr
Beachtung.
Weiler sei ins Sinne einer Anregung fur eine neue Auflage
darauf hingewiesen, da /8 es, nachdem die DIN-Normen ffir die
DIN-Passungen eingezogen sind, nicht mehr angebracht ist, sic
zu beschreiben; das bedeutet eine unnotige Belastung fur den
Lernenden und verwirrt ihn eher als es als .Kriicke dient. Die
Schrumpfpassungen wfirden 'besser bei den Passungen behandelt,
wobei die DIN-Formelzeichen benutzt werden sollten. Irrig ist
die Angabe, der Haftbeiwert sei um so holier, je glatter die Fldchen
seien. Wenn diese bei gleichein ebermafi eine hohere Haftkraft
ergeben, so liegt das daran, da/3 die glade Fleiche beim Fagen einen
geringeren Ubermafiverlust ergibt. Diese Einzelheiten beeintrdch-
tigen indes den praktischen Wert dieser klaren und iibersichtlichen
Darstellung keineswegs. Kienzle.
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41. Jg., Heft 7.
Juli 1951.
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Aus dem Schrifttum.
Klingelnberg - Palloid - Spiralkegelrader. Berech-
nung, Einbau und Herstellung. Von W. Kr u mm e. Zweite
Auflage. 123 S., 140 Abb., 27 Berechnungstafeln. Berlin,
Springer-Verlag, 1950. Preis DM 12,?, Ganzleinen DM 13,50.
Das bereits woh/bekannte Buch liegt jetzt in der zweiten
Auflage vor, wobei die Abschnitte iiber die Berechnung der
Spiralkegelrader neu gefaBt wurden. Es stellt eine vom theo-
retischen und praktischen Standpunkt vollstandige und hervor-
ragende Darstellung dieses Sondergebietes der Verzahnungen
dar, die far den Fertigungsingenieur wie far den Konstrukteur
gleichermaBen von groBer Bedeutung ist, da alle Fragen iiber
die Berechnung und Konstruktion, die Herstellung, die Priifung
und den Einbau der Spiralkegelrader erschopfend behandelt sind.
Die Ausstattung des Buches, der Druck und die Wiedergabe
der Abbildungen sind ausgezeichnet. Martyrer.
Stahl-Handbuch. Von Walther Hiller. 326 S. Wien,
Verlag 'Rudolf Bohmann. 1948. Preis DM 9,80.
Wer sich mit dem Werkstoff Stahl befaBt, tut gut daran,
seine Kenntnisse -fiber die Eigenschaften dieses verbreiteten
Werkstoffes laufend dem neuesten Stande von Technik und
Wissenschaft anzupassen. Leider erfordert das Studium des
einschlagigen Fachschrifttums zu viele Miihe und Zeit, urn da-
durch zu den gewanschten genaueren Kenntnissen der Her-
stellung, Verarbeitung, Behandlung und Verwendung des
Stahles zu gelangen, so daB em einfacher Weg, zu diesem Ziel
zu kommen und sich miihelos iiber die wichtigsten und ge-
brauchlichsten stahltechnischen Begriffe zu unterrichten, der ist,
em alphabetisches Nachschlagewerk der Stahlkunde zu be-
nutzen, das in klarer, iibersichtlicher und leichtfaBlicher Weise
diese tagtaglich bei der laufenden Arbeit vorkommenden
Begriffe erlautert.
Dieses Stahl-Handbuch liegt jetzt vor. Nach einer metall-
kundlichen Einleitung beriicksichtigt die Inhaltsiibersicht, der
Erzeugung folgend, die einzelnen Legierungselemente der far
besondere Verwendungszwecke erschmolzenen Stahle und ihre
Herstellungsverfahren mit der dabei ablichen Technik.
So geht es vom ?Abbaschen", ?Allitieren" und ?Ahern"
iiber 326 Seiten und rund 150 Stichwortern bis zum ?Zug-
versuch" und dem ?Zwischenstufengeffige", wobei Abbildungen,
Schaubilder und Zahlentafeln die Erlauterungen mit praktischen
Beispielen belegen. Der Inhalt des fliissig geschriebenen Buches
bildet beileibe kein trockenes und nur im ganzen Zusammenhang
verstandliches Lehrbuch. Durch seine Kiirze ist es dem Viel-
beschaftigten als Auskunft doppelt willkommen und daher zu
haufiger Benutzung als Ratgeber angelegentlich zu empfehlen.
Dr.-Ing. Karl Schimz.
Vorrichtungsbau.VonDr.-Ing.Hans Kummer. 142S.,
153 Abb. Braunschweig: Georg Westermann 1950. Preis
DM 6,20.
In drei Hauptkapiteln gibt der Verfasser einen Grundri3
iiber den Aufbau von Bohr- und Frasvorrichtungen mit hand-
betatigter Festspannung der Werkstacke.
Kapitel I ? ?das Gehause" ? enthalt die Forderung nach
Starrheit und Handlichkeit unter Berticksichtigung der GuB-
eisen- und SchweiB-Bauweise.
In der anschlieBenden ?Lagebestimmung der Werkstacke"
wird die zweckmaBigste Losung f?r das lagegerechte Ein-
bringen in die Vorrichtung und em n leichtes Herausnehmen des
Werkstiickes in vielfaltigen Berechnungs- und Konstruktions-
beispielen gesucht.
Erschopfend wird auch das Spannen der Werkstacke mittels
Kegel, Schrauben und Spannexzenter behandelt. In vier wesent-
lich ktirzeren Nebenkapiteln beschreibt der Verfasser das Fiihren
der Werkzeuge (z. B. mittels Bohrbuchsen), die Verbindungs-
elemente Schrauben, Stifte usw., Vorrichtungen zur Aufnahme
mehrerer Werkstiicke und Standard-Vorrichtungen.
Wie im Vorwort betont, wendet sich der Verfasser mit seinem
Buch an alle diejenigen, die sich in die Vorrichtungskonstruktion
einarbeiten wollen. Aber der Begriff ?Vorrichtungen" ist doch ?
trotz der Vielzahl der gebrachten Anwendungsbeispiele ? wesent-
lich weitergesteckt und erschopft sich nicht einmal in den hier
leider nur erwahnten Schleif- und Drehvorrichtungen. In dem
Kapitel ?Spannelemente" wird man vergeblich z. B. nach den
bewahrten Hydraulik-, Ringscheiben-, Magnet- oder PreBluft-
Schnellspannungen suchen, wie man tiberhaupt am SchluB
dieser in den behandelten Themen sehr exakten Einfiihrung in
den Vorrichtungsbau zu der Erkenntnis gelangen muB, daB viele
Probleme des heutigen Vorrichtungskonstrukteurs dort be-
ginnen, wo dieses Buch aufhart. Briisch.
293
Die Oberflachenbehandlung der Metalle. Von
C. Schwahn. Band 3 der kleinen Fachbiicherei des Gold-
und Silberschmieds. 139 S., 21 Abb. Halle (Saale): Verlag
Carl Marhold 1950. Preis DM 3,?.
Aus dem Titel konnte man etwas anderes entnehmen als den
allzuweit gefaBten Stoff des Inhaltes. Nach einem allgemeinen
metallurgischen Teil I wird im speziellen Teil II nicht nur die
Oberflachenbehandlung der Metalle, sondern auch die Be-
arbeitung durch Schmieden, Sagen, Bohren, Drehen, Frasen
usw. erlautert. Die Behandlung eines so weiten Gebietes auf so
engem Raum erfordert schon an sich eine wohliiberlegte, ge-
drangte Zusammenfassung des Stoffes. Leider ist dies nicht der
Falb Es ware sehr viel besser, an Stelle der allgemeinen Be-
trachtungen tiber das Drehen und tiber die Hauptbestandteile
einer Drehbank zumindest die hier tiberhaupt nicht erwahnten
Begriffe von Schnittgeschwindigkeit und Vorschub kurz zu er-
lautern und dartiber hinaus unter Hinweis auf den Werkstoff,
des Werkstticks und des Werkzeuges entsprechende Richtlinien
in Tabellenform zu bringen. Die 21 Bilder zeigen Metallschliffe,
die auf Seite 3 falschlich als Dannschliffe bezeichnet sind, ohne
irgendwelche textliche Erlauterung, so daB der Leser damit
tiberhaupt nichts anzufangen weiB. Bei einer Neubearbeitung
des Buches kann nur empfohlen werden, die Teile I und III voll-
standig wegzulassen, ebenso wie die Unterabschnitte 1 und 4 in
Teil II, hingegen die Unterabschnitte 2 und 3 des Hauptteiles II
dafitr ausfithrlicher zu behandeln. Das Buch hat in der gegen-
wartigen Form weder far den Fachmann noch far den Lehrling
einen allzu groBen Wert, wiirde aber nach der vorgeschlagenen
nberarbeitung erheblich gewinnen. Oehler.
SchweiBtechnik. Von Dr.-Ing. Erich Sudasch. 543 S.,
457 Abb. Miinchen, Carl Hanser-Verlag, 1950. Preis
DM 29,?.
In der Reihe der altbewahrten Handbiicher far die SchweiB-
technik ist nunmehr em neues Buch erschienen, so daB sich die
Frage erheben konnte, ob Bediirfnis f?r das vorliegende Werk
besteht. Nach genauer Durchsicht des Buches muB diese Frage
unbedingt bejaht werden, denn der Verfasser hat nicht nur die
gesamte SchweiBtechnik einschlieBlich des Brennschneidens,
Brennhartens und Lotens sehr ausfiihrlich behandelt,. sondern
in seinem Werk auch manche Ge:biete, die anderswo etwas stief-
miitterlich weggekommen sind, gr?ndlich geschildert. Es ist
wertvoll, daB die Metallurgie der SchweiBung zu ihrem Recht
kommt und ganz besonders auch das SchweiBen der Nicht-
eisenmetalle, plattierter Werkstoffe und Kunststoffe gr?ndlich
behandelt wird.
Es ist praktisch kein Gebiet der gesamten SchweiBtechnik
vernachlassigt worden, wobei sich der Verfasser nattirlich auch
auf die Forschungsarbeiten in Veroffentlichungen anderer
Fachkollegen stiitzen muBte. Dies geht aus dem groBen Litera-
turverzeichnis hervor. Es ist verstandlich, daB der Verfasser
hier in erster Linie deutsche Veroffentlichungen erwahnt. Je
mehr aber die Verbindung Deutschlands mit dem Ausland zu-
nimmt, desto groBer sind auch die Moglichkeiten, auslandische
Forschungsquellen zu benutzen. Far eine neue :Auflage wird
daher der Wunsch .vorgebracht, das Ausland noch etwas starker
zu beracksichtigen.
Da und dort fallt auf, daB die benutzten Quellen nicht restlos
angegeben sind. Auch dieser Schonheitsfehlet diirfte zweck-
maBig in einer neuen Auflage bereinigt werden. Da, wie schon
erwahnt, der Verfasser alle einzelnen Gebiete der SchweiB-
technik behandelt hat, dabei auch die Frage der Konstruktion,
der Kalkulation und der Berechnung nicht auBer acht gelassen
hat, gehort das Buch nicht nur in die Hand jedes SchweiB-
ingenieurs, sondern auch auf den Tisch des Konstrukteurs, der
SchweiBkonstruktionen zu entwerfen hat. Seine Beschaffung
kann daher .empfohlen werden.
Spitzenloses Schleifen. Von Obering. W. Hofmann.
Werkstattbacher Heft 97, 54 S., 99 Abb. Berlin: Springer-
Verlag, 1950. Preis DM 3,60.
Die Moglichkeiten des spitzenlosen Schleifens werden in der
Fertigung noch viel zu wenig ausgeschopft, vielfach wohl, veil
dieser Arbeitsvorgang und die groBen Moglichkeiten zu wenig
bekannt sind. Der Verfasser hat deshalb eine dankenswerte
Arbeit unternommen, und alle das spitzenlose Schleifen be-
treffende Fragen in der kleinen Schrift zusammengestellt. Be-
sonders wertvoll erscheint es, daB nach einleitenden Worten und
einer Beschreibung der wichtigsten Maschineneigenarten zahl-
reiche Beispiele gebracht werden, die em anschauliches Bild
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
294
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Aus dem Schrifttum.
davon vermitteln, was spitzenlos geschliffen werden kann und
wie dabei vorgegangen werden muB. Die beim spitzenlosen
Schleifen besonders wichtige Frage der Formgenauigkeit der
Werkstiicke wird ebenfalls eingehend behandelt, auch die er-
zielbare Oberilachengiite. Wenn auch der beschrankte Umfang
des Werkstattbuches es mit sich bringt, daB manche interessante
Frage nicht behandelt werden konnte, bringt die Schrift doch
eine solche Fiille von Wissenswertem fiir den Praktiker, daB sie
einen dankbaren Leserkreis finden wird. Das Werkstattbuch
kann jedem Betriebsmann empfohlen werden, ob er nun schon
eine spitzenlose Rundschleifmaschine hat und seine Arbeits-
verfahren danach iiberprtifen will oder ob er die Wirtschaftlich-
keit des Einsatzes dieser Maschinenart untersuchen will.
Finkelnburg.
Einfiihrung in das optische Rechnen und Zeichnen.
Von Dr.-Ing. R. Berger VDI. 216 S., 245 Abb., 121 Auf-
gaben. Berlin, Verlag Dunker & Humblot, 1950. Preis
DM 12,?.
Dieses Fachbuch, weniger fiir den optischen Rechner als fiir
den Konstrukteur bestimmt, der sich optischer Bauteile be-
dient, gibt eine Einfiihrung in die geometrische Optik, die Be-
rechnung und das Zeichnen mit Strahlen von Fernrohrobjek-
tiven im achsnahen Bereich. Der Verfasser, langjahriger Lehrer
an der GauB-Schule Berlin ftir geometrische Optik und optische
Instrumente, behandelt mit padagogischem Geschick den Licht-
rtickwurf und die Lichtbrechung an ebenen und kugeligen
Flachen sowie die im gesamten Abbildungsbereich auftretenden
Linsenfehler. Zahlreiche Rechenbeispiele und saubere Zeich-
nungen vertiefen den Stoff. . Dr. Georg.
Fur und Wider die Rationalisierung. Vortr5,ge der
1. Internationalen Rationalisierungs-Tagung 25. his 27. Ok-
tober 1949 in M?nchen, 1. Teil. (Schriftenreihe des Ra-
tionalisierungs-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft
[RAW] ?Wege zur Rationalisierung", Heft 2). 114 S.
Munchen, Carl Hanser Verlag, 1950. Preis DM 3,60.
Das vorliegendelleft der voni RAW herausgegebenen Schriften-
reihe ?Wege zur Ratiorialisierung" enthalt eine Reihe von Vor-
- tragen (Oktober 1949 in.Mtinchen). Namhafte Fachleute (Staats-
minister Dr. Seidel, Dr.-Ing. Bredt, Dr. Falz, Peter Keller,
Dr. P. ent zlin, Prof. Dr. Rummel) haben es unternommen,
die mit- den gegenwartigen Rationalisierungsbestrebungen ver-
bundenen yolks- und betriebswirtschaftlichen Probleme kritisch
zu beleuchten. Vor- und Nachteile, Gegenargumente, Not-
wendigkeit, Moglichkeit und Grenzen des Rationalisierungs-
gedankens werden unvoreingenommen und sine ira et studio
behandelt, vom Wissenschaftler und Techniker ebenso wie vom
Gewerkschaftsvertreter. Dabei finden mit deutscher Griindlich-
keit selbst die ethischen und philosophischen Hintergrtinde der
Probleme Erwahnung. Einen breiten Baum nimmt der aus-
gezeichnete Aufsatz von Prof. Rummel em, der sich, getragen
von einer sehr tiefgehenden Sach- und Menschenkenntnis, mit
den Grundtatsachen der Rationalisierungsarbeit sticliwortartig
befaBt. Es ist ivichtig, dap diese Dinge, wie es in def vorliegenden
Schrift geschehen ist, nicht nur vom einseitigen, fachlichen Stand-
punkt aus, sondern im gropen Zusammenhang mit dem Kreiftespiel
WERKSTATTSTECHNIK
UND MASCHINENBAU
des Sozial- und Wirtschaftslebens betrachtet werden. Jeder, der die
Belange industrieller Leistungssteigerung zu vertreten hat, sollte das
Bandchen zur Hand nehmen, denn er wird eine F?lle nachdenkens-
werter Anregungen tar seine Arbeit finden. Knecht VDI.
Der Lizenzvertrag und die internationale Patent-
verwertung. Von Ernst Neuberg, Prasident des Ver-
bandes Deutscher Patentwirtschaftler e. V. 100 S., 1 Tafel.
Weinheim/BergstraBe: Verlag Chemie GmbH., 1950. Preis
DM 3,80.
Von alien im Laufe eines Jahres in der Welt angemeldeten
Patenten sind mehr als 90% wertlos, stellt der Verfasser fest
und gibt eine klare und sachliche Begriffsbestimmung, von
welchen Faktoren der Wert und die Verwertbarkeit eines
Patentes abhangen.
In 5 Abschnitten wird der Aufgabenkreis eines Patent-
wirtschaftlers geschildert, der sich nicht nur auf die kommer-
zielle Auswertung von Patenten beschrankt, sondem auch tech:.
nische Hilfsvertrage zur Verpflanzung neuartiger Fertigungs-
methoden abschlieSt. Der Wert derartiger Neuerungen, von
denen Patente nur em Teil zu sein brauchen, ist um so h8her, je
groBer die Fabrikationsreife ist,
Die an sich bekannten Tatsachen werden systematisch zu-
sammengefaBt und an einigen treffenden Beispielen erlautert.
Die Lektiire ist alien Erfindem und Patentinhabern zu emp-
fehlen, die sich haufig em falsches Bild von dem Wert ihrer
Neuerung machen, der nur in engem Zusammenhang mit
Fertigungseinrichtungen zu sehen ist. Kirchner.
Theorie und Praxis des logarithmischen Rechen-
stabes. Von A. Rohr berg. (Mathematisch-physikalische
Bibliothek I, 23), 8. Aufl. Leipzig: B. G. Teubner Ver-
lagsgesellschaft, 1950. Preis DM 1,80.
Eine ausgezeichnete Gebrauchsanweisung fiir den Praktiker,
die man kaum besser und kiirzer zusammenstellen kann. Der
Verfasser verzichtet bewuBt auf die Aufzahlung aller ?Kunst-
stficke", die man mit einem Rechenschieber bewaltigen kann,
und bringt nur das Wesentliche. Dabei wird die Mitarbeit des
Lasers vorausgesetzt, insbesondere eine bewuBte Vberschlags-
rechnung im Kopf, die jeder eigentlichen Rechenschieber-
rechnung vorausgehen sollte. Stohler.
Die Maschinenbauerlehre. Von Karl Bartsch. (Cole-
mans Fachbilcher f?r das Schlosser- und Maschinenbauer-
Handwerk, Band VII). 256 Seiten. Liibeck, Charles Cole-
man, 1950. Preis Leinen DM 9,80, brosch. 7,80.
Nach den einleitenden Abschnitten tiber Roh-, Werk- und
Hilfsstoffe sowie tiber Grundgesetze der Mechanik und Festig-
keitslehre ist em umfangreicher Abschnitt der Arbeitskunde
gewidmet. Hier werden unter anderem das Messen und die MeB-
zeuge sowie die Werkzeugmaschinen behandelt. Tm nachsten
Abschnitt folgen die wichtigsten Maschinenelemente, die zu den
Kraft- und Arbeitsmaschinen iiberleiten.
Das Btichlein ist, unterstiitzt durch zahlreiche Bilder, weit
mehr als nur em Hilfsbuch fiir die Lehre, obwohl diesem Ziel
allgenieine Angaben tiber die Prtifungen und zahlreiche
Prtifungsfragen mit Antworten gewidmet sind. Eggert.
Inhalt.
(* bedeutet mit Abbildungen im Text.)
Schleifautomat zum Schleifen und Scharfen von Rund-
' werkzeugen 286*
Vorrichtung zum Frasen von Schlitzen und Schliissel-
fiachen an Schrauben und ahnlichen Teilen 286*
LaufzeiterhOhung auf Index-Automaten 287
Aus der Gemeinschaftsarbeit.
Das Zeitstudienwesen in Frankreich 287
Lehrgang ?Bestgestaltung menschlicher Arbeit" 288
Sitzung des DNA-Ausschusses ?Oberflachen" 289
81. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure 289
Aus dem Schrifttum.
Zeitschriftenschau 289*
Biicherschau 292
. Aufsatze.
Mosinsk i, E., Untersuchungen fiber zulassige Betriebs- - -
drehzahlen an zusammengesetzten Holzfraswerkzeugen 263*
Wagner, G:, ?Statistische Grundlagen der Stichproben-
prtifung in der Mengenfertigung 270*
Kuhlmann, E. P., Hartloten mit Schutzgas -im Durch-
laufofen 276*
Gunther, H., EndmaBe aus geschmolzenem Quarz 280*
Pein ek e, H. H., Instandhaltung der Werkzeuge und
MeBzeuge 282
Berichte.
Ein neues Biegepriifverfahren fur Bleche 285*
Eine neue Hochleistungs- Gewindeschneidmaschine 286*
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41...1g., Heft 7.
Juli 1951.
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ANZEIGEN
Gefesselte
oder freie Produktion?
Dariiber gibt es keinen Zweifel: Wer die Arbeitsgeschwindigkeit seiner
Maschinen an feste Drehzahlstufen bindet, fesselt? damit zugleich den
ganzen Betrieb an em n starres Leistungsniveau. Die Folge 1st eine mengen-
und qualitatsmaNg unbewegliche Produktion von beschrankter Konkur-
renzfeihigkeit. Sie sehen aus dieser Tatsache, wie aufierordentlich wichtig
es ist, daf3 Sie die Drehzahl Ihrer Maschinen beherrschen und den Er-
fordernissen einer zeitgemdf3en Fertigung laufend anpassen. Das Mittel
dazu ist der stufenlos regelbare PIV Antrieb. Mit ihm konnen Sie jede
Maschine auf die bestmogliche Arbeitsgeschwindigkeit einregeln und
so die Produktionskrafl des Betriebes nach Giite und Menge im Sinne
optimaler Leistungen beeinflussen. Damit 1st iiber den Wert des PIV An-
triebes alles gesagt. Ober seine konstruktiven Voriiige geben wir lhnen
gerne jede Auskunfi. Schreiben Sie deshalb an
PIV Antrieb Werner Reimers KG ? Bad Homburg v. d. H.
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10
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WERKSTATTSTECHNIK
UND MASCHINENBAU
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lot unter reduzierender Atmosphare (Schutzgas) Temperatur 1150? C. Beheizung erfolgt durch
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Diesem Heft liegen zwei Prospekte des Springer-Verlages, Berlin ? Gottingen ? Heidelberg, bei
Veroffentlicht unter der Zulassung Nr. 242 der Nachrichtenkontrolle der MilithrFegierung. Verantwortlich ftir den redaktionellen Teil:
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Zeitfchrift far das Berechnen und Konftruieren von Mafchinen, Apparaten und Geraten (ky
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Herausgeber: Prof. Dr.-Ing.F.Sass ? Schriftleitung: Dr.-I ng. Ezur Nedden und Dipl:Ing.G.Menz
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3. Jahrgang
1951
Heft 5
INHALT
Siebel, E., Die Festigkeit dickwandiger Hohlzylinder 137
Ma a 13, E. W. H., Vernietung diinnwandigerer Bauteile 142
Kucharski, W., (..1b3r die Bewegungen der Ketten
und Seile
149
T rc ke , H., Das Vet:halten des GuBeisens beim
SchweiBen 154
Zeitschriftenschau 16o
Dauerfestigkeit gegossener Kurbelwellen S. 160 ? Schlag-
versuche an FluBstahlproben S. 161 Schwingungs-
untersuchungen in Maschinenbetrieben des Bergbaus
S. 161 ? Kaltschlagen von Aluminium-Nieten S. 161 ?
Lagerschmierung bei Temperaturen unter Null S. 162 ?
Nabentotwasser hinter Leitradern axialer Stromungs-
maschinen S.163 ? Instandhalten von Walzlagern S.I63 ?
Registrierinstrumente der Zukunft S. 163 ? Autobusse
mit Umterflur-Motoren S. 163 ? Schwefel in Dieselolen
S. 164 ? Berechnung von Kolbentemperaturen S. 165 ?
Dauerbetriebsversuche mit einer Gasturbinenanlage S.165
Buchbesprechungen 165
Aus der AKI-Arbeit 167
Patentberichte 167
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3. (1951) Heft 5
Die Zeitschrift
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und mit einer kurzen Inhaltsangabe erbeten, die Abbil-
dungen (Zeichnungen mit deutlichen Konstruktions-
einzelheiten und gute Hochglanzfotos) auf besonderen
Blattern, ebenso die zugehorigen Legenden.
Den Verfassern von Originalbeitragen stehen je nach
Umfa-ng 2-4 Exemplare des betreffenden Heftes kosten-
frei zur Verfiigung.
? Nachdruck: Der Verlag behalt sich das ausschlieBliche
Recht der Vervielfaltigung und Verbreitung aller Beitrage
sowie ihre Verwendung f?r fremdsprachige Ausgaben vor.
Bezugspreis: vierteljahrlich 9,? DM,
f?r das Einzelheft 3,50 DM,
? zuziiglich Postgebiihren.
Die Lieferung lauft weiter, wenn nicht 4 Wochen vor
QuartalsschluB abbestellt wird. Der Bezugspreis ist im
voraus zahlbar.
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zonen auch jedes Postamt entgegen.
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KONSTRUKTION
3. Jahrgang
1951
Heft 5
Professor Dr.-Ing. Erich Siebel
begeht am 17. Mai seinen 6o. Geburt stag. Dent Konstrukteur hat CY
neue und grundlegende Erkenntnisse ?bey das Verhalten der Werkstoffe
bei den, verschiedenartigsten Beanspruchungen gegeben, die diesem ge-
statten, seine Maschinen, Apparate und Gercite genauer und sicherer zu
berechnen. Dem Forscher und Lehrer wunschen wir, da/3 ihm noch viele
Jahre erfolgreichen Schaffens vergOnnt sein mogen. Aus seiner Feder
bringen wir den Aufsatz:
Die Festigkeit dickwandiger Hohlzylinder.
Die Beanspruchungsverhaltnisse bei elastischer und
iiberelastischer Beanspruchung.
Wird der Innendruck p in einem dickwandigen Hohl-
zylinder von Null beginnend allmahlich gesteigert, so wird
der Werkstoff zunachst rein elastisch beansprucht. Die
Spannungsverteilung ist dabei durch die Beziehung be-
stimmt
Umfangsspannung at = p ?
u2 ? u:
Langsspannung e1? P ,2
u2 ? u2
Radialspannung a,? p
( I)
(2)
U2
mit u ist dabei das Verhaltnis vom AuBenhalbmesser
zum Innenhalbmesser rt des Hohlzylinders und mit uz das
Verhaltnis eines beliebigen Halbniessers x innerhalb der
Wandung zum Innenhalbmesser r bezeichnet. Die
tangentiale Zugspannung at erreicht ihren HOchstwert
+
(77 P u2 ? OtnaX (4)
an der Innenseite. Die Langsspannung besitzt iiber den
ganzen Querschnitt die gleiche GriDe, und die radialeDruck-
spannung o sinkt vom Wert o an der AuBenseite
allm?
ljch bis auf den Wert des Innendrucks
p (5)
an der Innenseite ab. Die Spannungen sind also auf der
Innenseite am greaten. Hier wird der Werkstoff auch
zuerst versagen, sobald der Innendruck und damit die An-
strengung geniigend hoch ansteigt.
Das Versagen des Werkstoffes kann entweder durch
einen Trennbruch erfolgen, oder es kann der Werkstoff an
der hochstbeanspruchten Stelle in den plastischen Zustand
iibergehen. Wahrend em n Trennbruch eintritt, sobald die
auftretenden Zugspannungen an irgendeiner Stelle die
Trennfestigkeit aT erreichen, wenn also die Bedingung
erfiillt ist
crmax CiT. (6)
?ist fur den Ubergang zum plastischen Zustand nach der
Gestaltanderungsenergie-Hypothese die sog. Vergleichs-
spannung
a, 0,71 (at o)2 ? (a1 c)2 ? ((yr at) 2
(7)
0,87 (at? a?)' maBgebend. Sobald also an irgendeiner
Stelle die Anstrengung die FlieBgrenze aF des Werkstoffes
erreicht,
div.= 0,87.(Ci ? O'r) = (IF, (8)
wird an dieser Stelle FlieBen einsetzen. Ob das Versagen
auf die eine oder die andere Weise erfolgt, hangt von dem
Verhaltnis aTlaF des Werkstoffes und dem Halbmesser-
verhaltnis des Hohlzylinders ab.
1st aTlaF 5 ist mit einem Trennbruch an der Innenseite..nur zu
rechnen, wenn CT/CF 0,57 ist. Da bei alien im Zug-
versuch schmeidigen metallischen Werkstoffen ar/oF> 1,0
ist, kann bei diesen einTrennbruch an der Innenseite dick-
wandiger Hohlzylinder
nur dann erfolgen,
wenn der elastizitats-
theoretische Span-
7 nungszustand durch
Fehlstellen, Eigen-
spannungen oder dgl.
gestort ist.
Sind die vorstehend
erorterten Vorausset-
Abb. 2. EinfluB des Halbmesser- zungen fiir den Trenn-
verhaltnisses auf die Zugbean- bruch nicht gegeben,
spruchung bei FlieBbeginn. so wird em n Hohl-
zylinder aus einem
schmeidigen Werkstoff zu flieBen beginnen, sobald die
Anstrengung a: an der Innenseite die Streckgrenze CF
des Werkstoffes erreicht,?sobald also der Innendruck p auf
den Wert
2 3, Si ?5
licamesserverkinhiu
142 ? I
Pr = 0,57 142 CF
(9)
ansteigt. Mit weiter steigendem Innendruck breitet sich
der plastische Zustand dann allmahlich von innen nach
za
48
so
42
k ?
,? ?
?A -42
1?6,
-48
-10
=12
-1,q
u-15
u= 2
14-3
!
- h0il0E-
-
-.0y/0r---?
F-4./CF
crt/0
de/0F
cidar
(71 a
-
oi/0/-
Cr /CT
CO/
61 /OF
Crr/aF
Abb. 3. Spannungsverteilung im vollplastischen Zustand.
auBen fiber die ganze Wanddicke aus, his schlieBlich beim
Innendruck
PH = 1,15 (IF ? in 14 (ro)
der vollplastische Zustand erreicht ist. Die dem von-
plastischen Zustand .entsprechende Verteilung der Pm-
fangs-, Langs- und Radialspannungen ergibt sich bei,den
Werkstof fen mit ausgepragter FlieBgrenze zu
ot _?=. 1,15 ? oF in ux/u) ----------.(
=
1,15
? 0-F (0,5+ ifl 71x174)
(12)
a. _=.?
1,15
? CF ? in ux/u.
(13)
In Abb. 3 ist diese Spannungsverteilung fiir die Halbmesser-
verhaltnisse u u = 2 und u = 3 dargestellt. Ein
Vergleich mit Abb. i zeigt die grundsatzliche Veranderung
der Beanspruchungsverhaltnisse gegeniiber dem elastischen
Grenzzustand.
Damit die Anderung der Beanspruchungsverhaltnisse
mit zunehm.ender plastischer Verforrnung noch klarer
wird, ist in Abb. 4 der Verlauf. der Tangentialspannungen
und der Radialspannungen fiir verschieden groBe Ver-
gleichsclehnungen E: an der Innenseite des Hohlzylinders
bzw. fiir den auf die Dehnung 1F bei Erreichen. der Streck-
grenze bezogenen Dehnungswert e'er. dargestellt. Es
12
10
45
04
441
42
Z-42
kl-aq
-48
-48
-10
-12
u=75
u=2
u=3
eVer 8.1e E*/
.
!
Z5 L
#1#
10 I_ .
t
is
1 5
co
cr,../4,-
I
,
w
/A
r
I
2,10
(7
47
4f0
5,0
cr Of
ii
I
40
30
10
Abb. 4. Spannungsverteilung beim IThergang vom elastischen
zum vollplastischen Zustand.
wird dabei ersichtlich, wie der Spannungszustand sich
mit steigendem. Innendruck vollstandig urrikehrt. Die
Tangentialspannungen cr, und die Radialspannungen ver-
schieben sich dabei an der Innenseite immer mehr nach
? oo hin, womit die Bildsamkeit und das Formanderungs-
vermogen an dieser Stelle gesteigert wird. Der HOchst-
wert der Tangentialspannung, der am Ubergang vom
plastischen zum elastisch beanspruchten Gebiet auftritt,
wird hingegen immer groBer und steigt bei Erreichung des
vollplastischen Zustandes- his 1,15 CF an der AuBenseite
an. Dementsprechend nimmt auch die Trennbruchgefahr
in dem MaB zu, wie sich der Beanspruchungszustand dem
vollplastischen Zustand nahert. Die hochste Zugspannung
tritt aber nunrnehr nicht, wie im. elastischen Zustand an
der Innenseite, sondern an der AuBenseite des Hohl-
zylinders auf. EM etwaiger Trennbruch geht daher 'auch
nicht mehr von der Innenseite, sondem von der AnBen-
seite aus und schreitet von bier nach innen fort. -
Die Festigkeitsrechraing.
Wird der Innendruck bei FlieBbeginn nach Gl. (9) und
im. vollplastischen Zustand" nach Gl. (ro) ermittelt mid
gem. Abb. 5 in Abhangigkeit vom. Halbmesserverhaltnis
aufgetragen, so ergeben sich die Kurven I mid II, welche
das mit Hohlzylindern verschiedener Wanddieke mit
schmeidigen Werkstof fen beherrschbare Druckgebiet ein-
schlieBen. Wahrend die beiden ?Grenzkurven bei
wandigen Hohlzylindern nahezu zusammenfallen,. laufen
sic mit wachsendem Halbmesserverhaltnis immer mehr
auseinander, da die fiir den FlieBbeginn maBgebende
Kurve I fiir U =oo dem Grenzwert p/oF = 0,57, die
Kurve ./1 des vollplastischen Zustandes aber dem Grenz-
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
KONSTRUKTION
3. (1951) Heft 5
_ Approved For Release 2003/10/16: CIA-RDP80-00926A004100010001-6
E. Siebel, Die Festigkeit dickwandiger Hohlzylinder.
139
wert oo zustrebt. Legt man der Festigkeitsrechnung den
FlieBbeginn zugrunde, so vermag man auch mit groBen
Durchmesserverhaltnissen hochstens einen" Innendruck
p 0,57 ? (IF zu beherrschen, wahrend bei Zulassung
des vollplastischen Zustandes, geniigende Wanddicke
-.A.
jaSteld 1M
0614.64hA N,M
-
.441.
\,Nin
40011/4
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I laslischer2usland
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rar Aore/aslischer
ZushincIMI
r Ar
Ar
Ar ,r
A
40 40 410 50
HalbmesserverMllaisu
Abb. 5. Innendruck bei FlieBbeginn (pi) und im vollplastiscben
Zustand (pH).
co
vorausgesetzt, der Hohlkorper auch Innendriicken stand-
halt, die einem Vielfachen der Streckgrenze des Werk-
stoffes entsprechen.
Einer Steigerung des Innendruckes bis nahe an den
Wert, bei dem der vollplastische Zustand erreicht wird,
ist jedoch bei dickwandigen Hohlzylindern dadurch eine
Grenze gesetzt, daB die Formanderungen an der Innen-
seite des Behalters dann unzulassig hoch werden. Die
Dehnung an der Innenseite bei Erreichen des vollplasti-
schen Zustandes wachst namlich mit dem Quadrat des
Halbmesserverhaltnisses an, entsprechend der Beziehung
.81t011piastisch eF ? u2 ? (14)
Bei einer Dehnung eF 0,1 bis 0,2% an der AuBenseite
steigt die Dehnung an der Innenseite bei einem Halbmesser-
verhaltnis u = 3 also auf i bis 2%, bei einem Halbmesser-
verhaltnis U 5 aber auf 2 bis 5%. Schon aus Griinden
der Formerhaltun g erscheinen solch groBe Formanderungen
unzulassig, und es sollte im Hinblick hierauf und auf das
Formanderungsvermogen der Werkstoffe dafiir Sorge ge-
tragen werden, daB die Formanderungen an der Innen-
seite des Behalters bei dem wirksamen Innendruck das
2- bis 3f ache der Dehnung bei Erreichung der Streckgrenze
nicht fiberschreiten.
?A
f75
wpm=
I M>bt?i 6417IIIIM
1,50
/a
ischer klei/-100?/
lorMillill.
arileaggillill
128
W
III167
p '1W1.011111111111.1141.1...
' . . /0?41110111111111011
- _..ligoolliall
1111111111111
-
175
,
/ Mai
Ailfillilli?
...----
ill
-,-----
IT
FPIPPffir----
1
R25
1
7
45 2,0 45 40 45 f10
lialklesserverholb:s u
4;5
54%
0%
40
c-7
50
40
45
40
18
to
Abb. 6. Kurven gleicher Formanderung auf der Innenseite
der Hohlzylinder.
Als Grundlage filr eine derartige Festigkeitsrechnung
kann Abb. 6 dienen, auf welcher die bezogenen Drucke
plap in Abhangigkeit vom Halbmesserverhaltnis u dar-
gestellt sind, bei denen die Dehnungen an der Innenseite e*
den r,5fachen bzw. den 2-, 3-, 5- und rofachen Wert der
Dehnung eF beim Einsetzen des FlieBens erreichen. Die
einzelnen Kurven lassen sich mit Hilfe der Beziehung be-
rechnen
I, 8* s*IEF
plciF 0,575 (i+ n (15)
eF u2 '
An den Kurven ist weiterhin vermerkt, wieviel % der
Wanddicke plastisch verformt sind. Wie die Abbildung
erkennen laBt, sinkt der Anteil des plastisch beanspruchten
Gebietes an der Gesamtdicke der Wandung fiir em n be-
stimmtes Verhaltnis e*/eF mit zunehrnender Wanddicke
bzw. u schnell ab. Werden an der Innenseite des Be-
halters bleibende Formanderungen von 0,2% zugelassen,
was einer Gesamtformanderung e* 0,2 + eF % ent-
spricht, so ergeben sich fiir verschiedene Werte der Streck-
grenze CF folgende e*/eF-Verhaltnisse:
F = 20 kg/mm2
30 kg/mm2
40 kg/mm2
50 kg/mm2
EF
0, % 5* =, 0, 3 % elVEF 3
0,15% 0,35% 2,3
0,2 % 0,4 % 2,0
0,25% 0,45% 1,8
Das Verhaltnis e* I sp. nimmt also, wenn em n bestimmter
Grenzwert far die bleibende Formanderung zugrunde ge-
legt wird, in dem Maf3e ab, wie die Streckgrenze ansteigt.
Die Hochdruckbehalter miissen nun so dimensioniert
werden, daB einmal der geniigende Abstand vom voll-
plastischen Zustand gewahrt bleibt, und daB zweitens die
bleibenden Formanderungen auf der Innenseite des Be-
halters sich mit Sicherheit in den gewiinschten Grenzen
halten. Gegen die Erreichung des vollplastischen Zustan-
des erscheint eine mindestens z, 8fache Sicherheit beim
Betriebsdruck erforderlich, da beim Vberschreiten dieser
Grenze mit sehr groBen Deformationen zu rechnen ist, die
den Behalter vollig unbrauchbar machen warden. Hin-
gegen erscheinen bleibende Formanderungen bis zu 0,2%
an der Innenseite far die Brauchbarkeit der Hochdruck-
behalter praktisch ohne Bedeutung. Es ist daher bei der
Festigkeitsrechnung gegen bleibende Formanderungen an
der Innenseite nur dafiir Sorge zu tragen, daB der ge-
wUnschte Grenzwett der Verformung beim Probedruck
nicht iiberschritten wird. Da der Probedruck pi aber nor-
malerweise das r,3fache des Betriebsdrucks p betragt, mull
der Sicherheitsbeiwert in diesem Falle mindestens zu 1,3,
besser aber etwas h?her zu 1,5 gewahlt werden. In Abb. 7
sind die bezogenen zulassigen Driicke pzuilaF eingetragen,
welche mit den vorstehend erlauterten Sicherheitsbei-
7
ere,-
T
_,,....
30
48
,411111.111.111111.w."--
......
15
10
...4
--- :'
Or
,
"
,
liebmessepverhenis u
Abb. 7. Schaubild zur Berechnung dickwandiger
Hohlzylinder unter Innendruck.
werten aus Abb. 6 errechnet sind. Die Abbildung laf3t er-
? kennen, daB bei kleinem. Durchmesserverhaltnis u, solange
also die Ungleichformigkeit in der Beanspruchung verhalt-
nismaBig ldein ist, die Erreichung des vollplastischen Zu-
standes, bei groBem Durchmesserverhaltnis aber der Grenz-
wert der Dehnung an der Innenseite fiir die Dimensionie-
rung maBgebend ist.
Der Gang der Festigkeitsrechnung sei an folgenden
Beispielen erlautert :
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
140 E. Siebel, Die Festigkeit dickwandiger Hohlzylinder.
KONSTRUKTION
3. (1930 Heft
Welche Wanddicke muB em Hohlzylinder mit einem
Innendurchmesser di = 500 mm erhalten, wenn em n Stahl
mit einer Streckgrenze az, = 38 kg/mm2 verwendet wird
und der Betriebsdruck
a) '= 700 atii
b) p = 1200 atii.
c) p= 2000 atii
betragt ?
Zu a) : Bei einem bezogenen zulassigen Druck
700
Pzia/aF
38.100 - 0,184
ergibt sich gernaB Abb. 7 bei einer r,8fachen Sicherheit
gegen Erreichung des vollplastischen Zustandes em Durch-
messerverhaltnis ii = 1,34. Beim r,5fachen Betriebsdruck
ist dabei e*IeF =1,o, so daB bei diesern Durchmesserver-
haltnis beim Probedruck keinerlei bleibende Formande-
rungen an der Innenseite des Behalters zu erwarten stehen.
Der AuBendurchmesser des Hochdruckbehalters ist so-
ma zu
da = u ? di = 1,34 ? 500 = 67o min
zu wahlen. Die erforderliche Wanddicke betragt
S (da- di) = ? (670 - 500) = 85 mm.
2 2
Zn b) : Mit
? 1200
Pzul/OF
38.100 - 0,316
erhalt man als Durchniesserverhaltnis bei r,8facher Sicher-
heit gegen Erreichung des vollplastischen Zustandes aus
Abb. 7 U= 1,65. Dabei ergibt sich e*/eF beim r,5fachen
Betriebsdruck zu etwa 1,5. Mit EF ---= 38/20 000 = 0,19%
vermag man alsdann die Gesamtdehnung auf der Innen-
seite beim Probedruck zu e* 1,5 ? 0,19 = 0,29% und
die bleibende Dehnung an dieser Stelle zu ebi = e* - eF
0,29 - 0,19 = 0, ro% zu ermitteln. Da bleibende Form-
anderungen von dieser GroBe unbedenklich zugelassen
werden konnen, geniigt es, den AuBendurchmesser zu
da= 5,65 ? 500 = 825 mill
und die Wanddicke mit
s = (o25 -
2
zu wahlen.
Zn c) : Bei einem
sich
500) = 163 mm
Innendruck pzuz .=_- 2000 atii ergibt
2000
P.zuVIR 38 ? /oo - 0,527
Im Hinblick auf eine r,8fache Sicherheit gegen Erreichen
des vollplastischen Zustandes vermag man alsdann der
Abb. 7 em erforderliches Durchmesserverhaltnis u = 2,27
zu entnehmen. Die gleiche Abbildung laBt jedoch erken-
nen, daB bei diesem. Durchmesserverhaltnis das Dehnver-
haltnis e*/eF beim r,5fachen Betriebsdruck etwa den Wert
2,5 erreicht. Beim Probedruck wiirde somit eine Gesamt-
dehnung e* = 2,5 ? 0,19 =0,47% und eine bleibende Deh-
nung Ebi = 0,47 - 0,19 = 0,29% auftreten. Es empfiehlt
sich somit, irrtHinblick auf die zu hohe bleibende Dehnung
das Durchmesserverhaltnis auf U = 2,5 zu erh?hen. Da-
durch wird e*IeF auf 2,0 herabgesetzt und man erhalt nun-
mehr beim r,5fachen Betriebsdruck auf der Innenseite eine
Gesamtdehnung E* = 2 ? 0,19 -=. 0,38% und eine bleibende
Dehnung et,/ = 0,38 - 0,19 = 0,19%. Eine weitere Herab-
setzung der bleibenden Formanderungen auf 0,1% ent-
sprechend einem Verhaltnis e*IeF=-1,5 ist, wie Abb. 7 er-'
kennen laBt, bei Verwendung des gleichen Werkstoffs nur
dadurch moglich, daB das Durchmesserverhaltnis u auf 4,0
vergroBert und damit die Wanddicke verdoppelt wird.
Mit u = 2,5 ergibt sich der AuBendurchniesser des Be- ,
halters zu
2,5 ? 500 = 1250 Rim
und damit die Wanddicke zu
s ( 1250 - 500) = 375 mm.
Bei der vo.rstehend behandelten Berechnungsweise ist
es storend, daB die einem bestimmten p/crF-Wert zu-
geordneten Wanddicken s nicht unmittelbar berechnet
werden konnen, sondern daB zunachst dem Schaubild die
u-Werte zu entnehmen sind, aus denen die Wanddicken
dann berechnet werden miissen. Auf Vorschlag von Dr.
Class wurde daher gepriift, oh sich der Rechnungsgang
nicht durch Anwendung einer Naherungsformel verein-
fachen laBt. In Abb. 8 sind die den folgenden Beziehungen
is
0
_
dotheblaadedder
Ifizno'd/af
is
111
?
5%r
?
eP?F
%
- 2,3
MEI
'c
4
04
1%p
as ' era i
fliek; inn
111111
is
z5 30 35 fe
liakmesserverhagas a
40%
0'4 42
Abb. 8. Vergleich der Berechnungsformeln.
0%
entprechenden p/op-Werte eingetragen und mit den fiir
den FlieBbeginn und den vollplastischen Zustand geltenden
Grenzkurven in Vergleich gesetzt :
p/o?F = 1,15 (u - = 273 - ?' (i6)
1 - I
= -
PRIF = 2'3 u+ 2 '3 2,3di s 2,3 da - s; (17)
-
PIF
- 2,3
= 5, 5 - 2,, da di + 2S
(r8)
Gl. (16) entspricht der friiher im Kesselbau iiblichen Be-
rechnungsweise f?r dannwandige Behalter. Die Formel ist,
wie die Abbildung erkennen l?, fiir die Berechnung dick-
wandiger Hohlzylinder vollig unbrauchbar. Giinstiger ver-
halt sich Gl. (17), bei der di durch den mittleren Durch-
messer d-= di s ersetzt ist. Die nach dieser Gleichung
berechneten bezogenen Innendriicke plo-F stimmen his zu
einem Halbrnesserverhaltnis U = 2 weitgehend mit der
fiir den vollplastischen Zustand geltenden Grenzkurve
iiberein. Oberhalb dieses Wertes verlaufen die so be-
rechneten bezogenen Innendriicke unterhalb der Grenz-
kurve.
Benutzt man diese Naherungsgleichung also dazu, urn
die Festigkeitsrechnung gegen groBe Formanderungen
durchzufiihren, so rechnet man Mr Vergleich zu Gl. (ro)
stets nach der sicheren Seite. Die nach Gl. (r8) berech-
neten bezogenen Innendriicke liegen im unteren Teil des
teilplastischen Gebietes. Bei Erreichung dieser Driicke ist
stets nur em geringer Teil der Wandung iiberelastisch be-
ansprucht und das Dehnverhaltnis eleF bleibt stets unter 2.
Die bleibenden Dehnungen an der Innenseite des Behalters
sind entsprechend klein. Gl. (i8) kann daher ohne Beden-
ken fiir die Festigkeitsrechnung gegen kleine bleibende
Formanderungen beim Probedruck benutzt werden.
Auf Grund der vorstehenden Ausfiihrungen ergeben
sich aus Gl. (17) und (i8) fiir die Berechnung der Wand-
dicke folgende Beziehungen: Berechnung gegen groBe
Formanderungen irn Betriebe
S, = 0,43
p ?S2 d di
Ioo.a mp 230-aF
P. Si
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(r 7a)
KONSTRUKTION
3. (1951) Heft 5
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E. Siebel, Die Festigkeit dickwandiger Hohlzylinder. 141
Berechnung gegen bleibende Formanderungen beim Probe-
druck
p ? S2
S2 0,43 ? i? la
300 tip
di
230 ?cf p
2
p ? S2
Die Sicherheitsbeiwerte sind dabei, wie bei der urspriing-
lichen Berechnungsweise, mit S1= 1,8 und S2 = 1,5 ein-
zusetzen. Der groBere der beiden fiir die Wanddicke er-
rechneten Werte ist maBgebend. Die Formeln fiir den zu-
lassigen Druck lauten entsprechend bei Berechnung gegen
groBe Formanderungen im Betrieb
?
tip s o?F
pzui, 230 ? ? 230 ? 230 '
? (r7b)
S, u +1 S? dm Si di+ s
bei Berechnung gegen bleibende Forrnanderungen beim
Probedruck
tip 14 ? I (IF s (IF
P 2,a2 = 115 ? 230?? ? 230 ? . (r8b)
S2 U S2 da S2 d1+23
In dieserri Fall ist der kleinere der beiden Werte maB-
gebend.
Die vorstehende Berechnungsweise sei nunmehr an
Hand der eingangs behandelten Berechnungsbeispiele
weiter erlautert und mit den friiher errechneten Werten
verglichen.
Zu a) : Fiir den Betriebsdruck p 700 atti ergeben sich
folgende Wanddicken:
500 500
? 85 mm;
(r8a)
S2
23038 1 s 6,93?I
700.1,8
500 500
? 8o min_
230 ? 38 8,32 ? 2
?2
700.1,5
Erforderliche Wanddicke s s, 85 mm wie bei der
fritheren Berechnungsweise.
Zu b) : Fur einen Betriebsdruck von 1200 atti ergeben
sich die Wanddicken:
S2 =
500
500
? 164 Mtn;
175 mm.
230.38
500
1200 ?I,8
500
230.38
2
4,85-2
1200.1,5
Erforderliche Wanddicke s s2 = 175 mm gegentiber
163 mm bei der friiheren Berechnungsweise.
Zu c): Ftir einen Betriebsdruck von 2000 atii ergeben
sich die Wanddicken:
500
500
Si =
? 352 111M;
230.38
2,42-1
2000.1,8
500 .
500
S2 -=
? 543 num
230.28
2
2,92-2
2000 ? 1, 5
Die erforderliche Wanddicke betragt s = s2------ 543 mm.
Demgegenitber genfigte bei der fritheren Berechnung, wenn
von etwa 0,2% bleibender, Verformung beim Probedruck
ausgegangen wurde, eine Wanddicke von 375 mm. Der
Ausfiihrung mit 543 mm Wanddicke und einem Halb-
messerverhaltnis u 3,2 wiirde gemaB Abb. 7 em Dehn-
verhaltnis s*/EF? 1,7 und damit eine bleibende Dehnung
an der Innenseite ebi 0,14% beim x,5fachen Betriebs-
druck entsprechen. Berechnet man nach GI. (17b) und
(r8b) den zulassigen Betriebsdruck ftir eine Wanddicke
s =375 mm, so erhalt man:
38 375
piz., = 230 0.500+ 375 ? 208o atii;
?
38 375 ?
p2zui 230 1,5 .500 + 375 1740 atii.
Die vorstehenden Beispiele lassen erkennen, daB bis zu
einem Wert p/aF 0,23 stets der Wert s,, oberhalb
p/o.,F 0,23 aber der Wert .52 fiir die Dimensionierung des
Behalters maBgebend ist2.
Zusammenfassung.
Die Untersuchung der Beanspruchungsverhaltnisse von
Hohlzylindern bei FlieBbeginn fiihrt zu dem Ergebnis, daB
die Gefahr der Ausbildung eines Trennbruches auf der
Innenseite des Behalters gegentiber der FlieBgefahr mit
zunehmendem Halbmesserverhaltnis abnimmt. Nach Er-
reichen der FlieBgrenze breitet sich bei weiter steigendem
Innendruck der plastische Zustand allmahlich von innen
nach auBen iiber die Wandung aus, bis schlieBlich der voll-
plastische Zustand erreicht ist. Im vollplastischen Zustand
tritt der Hochstwert der Zug-Tangentialspannung nicht
mehr wie bei elastischer Beanspruchung auf der Innen-
seite, sondem auf der AuBenseite des Behalters auf, und
hier ist entsprechend auch die Bruchgefahr am groBten,
so daB etwaige Trennbriiche an der AuBenseite einsetzen
und von hier nach innen fortschreiten.
Wahrend der FlieBbeginn bei diinnwandigen Hohl-
zylindern nahezu mit dem Erreichen des vollplastischen
Zustandes zusammenfallt, laufen die beiden Grenzkurven
ftir den Innendruck bei FlieBbeginn und bei Erreichen des
vollplastischen Zustandes mit wachsendem Halbmesser-
verhaltnis immer mehr auseinander. Zur richtigen Be-
messung dickwandiger Hohlzylinder ist es alsdann zweck-
ma,Big, von bestimmten Grenzformanderungen an der
Innenseite des Behalters auszugehen. Verschiedene For-
mein zur Berechnung von dickwandigen Hohlzylindern
unter Innendruck werden erortert und durch Berechnungs-
beispiele erlautert.
2 Siebel, E. und S. Sch waigerer: Die Festigkeit
von Rohren unter Innendruck bei sehr hohen Temperaturen.
Brennstoff -Warme -Kraft (BWK) 3 (i95i), Heft 5, S. 142/43.
Approved For Release 2003/10/16: CIA-RDP80-00926A004100010001-6
142
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E. W. H. Maa,B, Vernietung dunnwandigerer Bauteile.
'RONSTRUKTION
3. (1951) Heft 5
Vernietung diinnwandigerer Bauteile.
Von Obering. E. W. H. MaaB, Winsen/Luhe.
Der Leichtbau hat in weitert Kreisen der Metallindustrie und des Handwerks Eingang gefunden. Seine Entwicklung ist
noch void im FluB. Als Baustoff benutzt man Profile, die durch Pressen, Ziehen, Walzen oder Abkanten aus Blech mit Wand-
starken von 0,4-1,0 mm entstanden sind, sowie thinnwandige Rohre. Es wird unterschieden zwischen Leichtmetall- und
Schwermetall-Leichtbau. Als Leichtbauweisen haben sich herausgebildet a) Zellenbau (Maschinen usw.), wobei mehrere neben-
einander liegende Zellen aus diinnem Walzblech durch elektrische LichtbogenschweiBung miteinander verbunden werden;
b) Rahrenbau (Waggonbau usw.); c) Schalenbau (Schiffbau usw.). Bisher konstruktiv nicht zum Tragen herangezogene
Bauteile werden beim Leichtbau mit in die Tragkonstruktion einbezogen (beim D-Zugwagen z. B. auch Dach und Boden).
Beim Leichtmetall-Leichtbau kann man schmi vom Sparbau sprechen. Zwei Faktoren gehen ineinander auf: Leichtstoffbau
(Leichtmetalle) und Leichtkraftbau (Verringerung von Massenkraften, Totgewicht).
Durch den Leichtbau werden naturgemaB auch die Nietverbindungen beeinfluBt. Ihre Konstruktion und Ausfiihrung
behandelt dieser Aufsatz.
Der warm eingezogene Stahlniet schrurnpft bei der Ver-
nietung starkerer Konstruktionen in der Langsachse. Die
Belastung wird durch die Reibung zwischen Nietkopf und
Werkstoff sowie zwischen Werkstoff und Werkstoff iiber-
tragen (Gleit- und Reibungswiderstand). Beim kalt ge-
schlagenen Niet dagegen abernehm.en der Lochleibungs-
druck (Druck des Nietschaftes auf die Lochwandung)
sowie der Scher- und Biegewiderstand des gestauchten
eng in der Bohrung anliegenden Nietes die Kraf tither-
tragung. Bei dieser Nietung wird das gegenseitige Ver-
schieben der vernieteten Bauteile unter Beanspruchung
durch FormschluB des Nietes oder Nietzapfens im Nietloch
verhindert.
Im. Stahlleichtbau wird heute weitgehend das SchweiBen
angewendet. Leichtm,etallbauteile, bei welchen auf groBere
Festigkeit der Verbindungsnaht Wert gelegt wird, ver-
bindet man durch Vernieten, da dies die giinstigste unkis-
bare Verbindungsart ist. Die Erwarmung der Naht beim
SchweiBen wiirde zum Weichgliihen. der SchweiBzonen
fiihren; die SchweiBnaht weist in solchen Fallen GuBgefage
geringerer Zahigkeit auf.
Werkstoffe far Niete.
Grundsatzlich sind fiir Niete alle Legierungen geeignet,
die zur Bildung eines SchlieBkopfes bereits geniigend weich
sind bzw. die sich durch Glahen geniigend weich rnachen
lassen. Bei der Verarbeitung von Leichtrnetall massen
mechanische Beschadigungen der Werkstoffoberflache un-
bedingt vermieden werden; der Nietwerkstoff wird daher
in der Regel etwas weicher gewahlt als der Werkstoff der
zu verbindenden Bauteile. Zur Verhinderung elektro
chemischer Potentialunterschiede sollten bei Leichtrnetall
Niet und zu vernietende Teile aus der gleichen Werkstoff-
art bestehen. Niete aus Kupfer oder Kupferlegierungen
sind stets zu vermeiden. ZweckmaBig sind die folgenden
Werkstoffpaarungen: Aluminium, weich bis halbhart, zum
Vernieten von Aluminium; Al-Cu-Mg-Legierungen, frisch
abgeschreckt, oder Al-Cu-Mg-Sonderlegierungen. zum Ver-
nieten von Al-Legierungen (auBer Al-Mg); Al-Mg-Legie-
rungen zum Vernieten von Al-Mg- 'und Magnesium-
legierungen.
Zum Verbinden von Bauteilen aus ausgeharteten Al-
Werkstoffen, z. B. Al-Cu-Mg, sollen keine Niete dieser
Gattung im. weichgegliihten Zustand verwendet werden.
Zu harte Niete erfordern nicht nur einen hiiheren Arbeits-
aufwand, sondern ergeben auch leicht rissige bzw. zum
Abspringen neigende SchlieBkopfe.
Al-Cu-Mg-Niete werden stets kalt geschlagen. Sie diir-
fen auf keinen Fall wie Stahlniete warm eingezogen werden,
da ?hierdurch nicht nur der Niet selbst beschadigt wird,
sondern auch der zu vernietende, ausgehartete Al-Cu-Mg-
Werkstoff in der Umgebung der Nietlocher. Al-Cu-Mg-
Niete sind im Anlieferungszustand bereits ausgehartet und
sornit zur allgemeinen Verarbeitung nicht geeignet. Nur
notfalls konnen sie bis zu einem Durchmesser von etwa
3 mm im ausgeharteten Zustand geschlagen werden.
Die Al-Cu-Mg-Niete werden wie folgt behandelt:
1. Aushartungsgliihen bei etwa 5000 C wahrend 15-30 min
je nach Dicke; 2. Abschrecken in kaltem Wasser; 3. Schla-
gen der Niete unrnittelbar im AnschluB an diese Behand-
lung, hochstens jedoch 3-4 Stunden danach. Auf Eis
gelagert bleiben die Niete etwa 20 Stunden schlagbar. Em
geschlagenen Niet vollzieht sich dann die Aushartung
selbsttatig. Die Niete werden im Gliih- oder Salzbadofen
warmebehandelt.
Zur Verzogerung der Kaltaushartung werden vielfach
Al-Cu-Mg-Niete aus einer Sonderlegierung mit niedrigem
Mg- und Cu-Gehalt gewahlt. Diese sind auch im voll
ausgeharteten Zustand noch schlagbar, erreichen jedoch
nur eine urn etwa 5 % geringere Scherfestigkeit.
Beanspruchung, Nietanordnung und
Nietdurchmesser.
Die zulassige Scherbela'stung einesNiets
hangt nicht von der zu vernietenden Werkstackdicke ab,
sondern auBer. vom Werkstoff. vom Nietqperschnitt
d2 ? n/4, also vom. Nietdurchmesser d.
Der zulassige Lochleibungsdruckhangt'
auBer vom Werkstoff von der GroBe der Lochleibung
d ? s, also vom Nietdurchmesser und von der zu vernie-
tenden Werkstoffdicke ab. In einer belasteten Nietverbin-
dung wird der Niet gegen die Lochwandung gedriickt. Der
spezifische Lochleibungsdruck zwischen Nietschaft und
Lochwandung kann insbesondere bei diirinen Blechen so-
wie bei mehrschnittigen Verbindungen ziernlich hohe Werte
annehm.en, da die Lochleibungsflache in den dannwandigen
Blechen verhaltnismaBig klein ist. Deshalb wiirde in sol-
chen Fallen unter der Beanspruchung eher das Blech
durch zu hohen Lochleibungsdruck zu Bruch gehen als
der Niet durch Abscheren. Die zulassige Scherfestigkeit
betragt etwa 60 ?70 % der Zugfestigkeit. Anzustreben ist,
die Nietverbindung so zu bernessen, daB bei der zulassigen
Belastung gleichzeitig der zulassige Lochleibungsdruck
und die zulassige Scherbeanspruchung erreicht werden. Da
die Errnittlung aller zusamrnenwirkenden Krafte kaum
moglich ist, rechnet man im allgemeinen mit betracht-
lichen Sicherheitsfaktoren. Dabei ist zu beriicksichtigen,
ob ruhende oder wechselnde Beanspruchung vorliegt.
Wahrend bei ruhender Belastung die zulassige Scherbean-
spruchung im Nietschaft etwa der zulassigen Zugbean-
spruchung des Werkstoffs in der Nietreihe gleichgesetzt
werden kann, diirfen fiir wechselnde Beanspruchungen
holier? Werte fiir Scherbeanspruchung und Lochleibungs-
druck zugelassen werden.
In der Tabelle i sind fiir ruhende und wechselnde Be-
lastung die zulassigen Beanspruchungen auf Abscheren
und Lochleibung zusammengestellt. Als Werkstoffe sind
dabei die wichtigsten Aluminiumbaustoffe gewahlt worden.
Bei Berechnung der Nietverbindung legt man zunachst
den Nietdurchmesser d fest. Es hat sich als zweckmaBig
erwiesen, bei ruhender Belastung d etwa gleich der zwei-
bis dreifachen Blechdicke zu wahlen. Der gefundene Wert
wird auf genormte Nietdurchmesser abgerundet. Bei un-
gleich dicken Querschnitten wird der diinnere fiir die
Rechnung beriicksichtigt. Damit liegen Nietquerschnitt
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KONSTRUKTION
3. (1951) Heft 5
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E. W. H. MaaB, Vernietung diinnwandigerer Bauteile. 143
und Lochleibungsflache fest. Durch Multiplikation dieser
Flachen mit den zulassigen Scherbeanspruchungen bzw.
Lochleibungsdriicken erhalt man die Tragfahigkeit des
Niets in den beiden Beanspruchungsf alien, die dann der
nate konnen in Einreihennaht, Kettennaht (Abb. 4) oder
Zickzacknaht (Abb. 5) hergestellt werden. Die Ketten-
naht wird im allgerneinen nur fiir kurze Nahte angewendet.
Bei der Kettennaht liegen die Niete beider oder mehrerer
Tabelle /. Zulassige Nietbeanspruchungen' auf Abscheren und zulassige
Lochleibungsdracke beim Vernieten Von Al-Werkstoffen.*
Werkstoff
Bauteil
Niet
Zul. Scherbeanspr.
kg/mm2
ruhende
Last
wechselnde
Last
Zul. Lochleibungs-
druck
ruhende
Last
kg/mm2
wechselnde
Last
Al halbhart .bis hart
Al weich bis hart
2,5-3
4-6
Al-Cu-Mg aus-
Al-Cu-Mg nach Ab-
gehartet
schrecken geschlagen
8-ro
6-7,5
r7
13
Al-Mg-Si kalt oder
Al-Mg-Si, kalt ausge-
warm ausgehartet
hartet geschlagen
6-7
4,5-5,5
13
TO
Al-Mg 3 weich bis
halbhart
Al-Mg 3 halbhart
5,5-6
3,5-4,5
It
8
Al-Mg 5,7 und 9
Al-Mg 5 weich bis
weich bis halbhart
halbhart
6,5-7,5
4,5-5
II
Al-Mg-Mn halbhart
Al-Mg-Mn h al bhart
bis hart
bis hart
5,5 -6
3,5-4,5
12
9
Al-Mn halbhart
Al-Mn weich bis hart
bis hart
oder Al hart
3-4
8
* Nietdurchmesser (1=1,5 8+2 MM.
Abb. 4. Kettennietnaht.
Abb. 5. Zickzacknietnaht.
Reihen hintereinander. Bei der
Hierbei ergeben sich gute Mittelwerte. Zickzacknietung sind die Nietreihen
urn eine halbe Teilung gegenein.-
ander versetzt ; die Nietreihen liegen also einander naher,
und der Abstand von je zwei benachbarten Nieten kann
tmin betragen. Als giinstigsten Nietabstand wahlt man bei
Rund- und Flachkopfen tnan - 3d,
bei groBen Kopfen tmin= 5 d. Der
Randabstand in Langs- und Quer-
richtung ist dadurch begrenzt, daB
sich beim Nieten die Blechrander
nicht ausbeulen diirfen; er soil min-
destens 2,0-2,5 x Nietdurchm.esser be-
tragen. Beim. Vernieten von Profilen
(Abb. 6) muf3 der Abstand des Niets
von der Biegekante amjn=6s betragen,
mindestens jedoch 8mm, damit der
Dopper die Biegekante nicht verletzt.
weiteren Berechnung zur Ermittlung der erforderlichen
Nietanzahl zugrunde gelegt wird. Unter Um.standen ist
noch em n Sicherheitsfaktor einzusetzen,, dessen GroBe von
der Nietanordnung, Werkstoffpaarung usw. abhangt. Die
Normung hat giiltige Werte (DIN 265) aufgestellt, so daB
zur vollen Ausnutzung der Festigkeit einer Nietverbindung
die MaBe der belasteten Flachen in em n verniinftiges Ver-
haltnis zueinander gebracht werden.
Bei Verwendung zu diinner Niete wird die Festigkeit
der Lochwandung nicht ausgenutzt, bei zu dicken Nieten
in diinnen. Blechen nicht ihre Tragfahigkeit. Der zweck-
radBige Nietdurchmesser in Abhangigkeit von der Dicke
des diinnsten Bleches einer Nietung ist in Tabelle 2 wieder,
gegeben.
Tabelle 2. Nietdurchmesser im Verhaltnis zur diinnsten
Blechstarke.
Blechdicke
S Min
0,3
bis
0,5
bis
o,8
1,0
1,2
1,5
r,8
bis
2,5
3,0
bis
4,0
0,4
0,6
2,0
, '
3,5
Nietdurch-
2,9
2,0
2,0
2,6
3,5
3,5
4,0
5,0
5,0
6,o
messer
bis
bis
bis
bis
bis
bis
bis
bis
bis
bis
d MM.
2,6
3,0
3,5
3,5
4,0
4,0
6,o
6,o
7,0
8,o
? Nach der Art des Zusamm.ennietens wird zwischen
Vberlappungs-. und Laschennietung unterschieden. Beide
Verbindungen konnen em- oder mehrschnittig (-reihig)
hergestellt werden. Die iiblichere ist die Uberlappungs-
nietung (Abb. i). Abb. 2 zeigt die einseitige Laschen-
nietung. Im. Leichtmetallbau wird die 'doppelte Laschen-
nietung (Abb. 3) selten angewendet. Da die Nietquer-
4111111k Ail
VAk
Nor Nwir
Abb. 1. 'Ober- Abb. 2. Einseitige
lappungsnietung. Laschennietung.
41.
wr?All' \7.s1
Abb. 3. Doppelseitige
Laschennietung.
schnitte hier ?zweischnittig belastet sind, brauchen die
Blechdicken der Laschen nur halb so stark zu sein. Bei
der doppelseitigen Laschennietung werden zwei Quer-
schnitte durch, die zu ilbertragende Kraft auf Abscheren
beansprucht. Dasselbe trif ft fiir die Laschen zu. Niet-
it
Abb. 6. Abstand
des Niets vom
Profil.
Nietformen und Nietungsarten.
Dunne Bleche, Schalen-, Hohlplatten-, Rohr- und
Kastenkonstruktionen vertragen beim Vernieten nur ver-
haltnismaBig geringe spezifische Driicke. Sie sind beson-
ders empfindlich gegen Beanspruchungen, die beim durch-
weg kalten Schlagen der Niete entstehen. Unter Unistan-
den konnen Feinrisse im Kopf der Niete auftreten. Wegen
der Gefahr der Beschadigung des Bleches und der Niet-
kopfe werden Sondernietform.en angewendet.
Bei der Leichtbaunietung kann sich sowohl der SchlieB-
kopf als auch der Schaft andern. An Stelle des Halbrund-
kopfes tritt der Flachrundkopf (Tonnenkopf), wenn mit
dem ruhigen Druck der Nietpresse an Stelle des schlagen-
den Niethammers gearbeitet wird. Der Tonnenkopf wird
haufig noch weiter ausgebildet zum Konus- oder Kegel-
kopf, well fiir diese Form wesentlich giringere Stanch-
leistungen erforderlich sind und diirch zusatzliche Fiihrung
der Niete im entsprechend fassonierten Dopper die Mittig-
keit des SchlieBkopfes gewahrleistet ist.
Wird mit automatischen Nietmaschinen gearbeitet, so
ist die Schaftlange des Niets -2 mm Unger als bei der
Handnietung. Bei der Maschinennietung tritt eine starkere
Stauchung em, wodurch das Nietloch sich starker aus-
weitet. Dies wird durch mehr Schaftmaterial ausgeglichen.
Halbrund- und Flachrundniete.
Rohe Niete sind nach ihren Setzkopfen genormt. In
Abb. 7 ist em n Niet mit den ilblichen Bezeichnungen und
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144 E. W. H. MaaB, Vernietung diinnwandigerer Bauteile.
KONSTRUKTION
3. (1951) Heft 5
MaBen wiedergegeben. Per Halbrundniet wird dort ver-
wendet, wo der vorstehende Kopf nicht stort. Der Schlief3-
kopf kann auch als Flach-SchlieBkopf, Senk-Schlief3kopf
usw. ausgebildet werden. Bei Fe'stigkeitsverbanden be-
nutzt man iiberwiegend Halbrundniete. Per Flach-
SchlieBkopf (Abb. 8) ist am leichtesten zu schlagen und
Setzkopf
Schaff
Sch/iedkopf
?
Abb. 7. Bezeichnungen
der Nietteile.
Dz d .
K 0,7 d d < 4 mm
= i'7 bei d > 4 ,P111
K = 0,6 d
Abb. 8.
Flach-SchlieBkopf.
D 1,6 d bei d 3,5 mm
in der Herstellung am billigsten. Als Zugabe zum SchlieBen
des Flachkopfes wird mit 1,5 d gerechnet. Per Kopf -
macher wird gespart, das Blech kann dadurch nicht ver-
letzt werden. In Abb. 9 ist der Werdegang einer indirekten
Nietung dargestellt. Soil oder darf der SchlieBkopf nicht
vorstehen, so wird er als Flachsenk-SchlieBkopf (Abb. io)
r Ay/
Aillkd
.g
Lus
Abb. 9.
Anziehen und Schlagen
des Flach-SchlieBkopfes.
,
Ar/
M.
rvAir A
LiJk'
Abb. To.
Anziehen und Schlagen
des Flachsenk-SchlieBkopfes.
ausgebildet. Als Zugabe zum Ausfiillen der Senkung sind
o,8 --1,o d erforderlich. Liegt das dickere Blech auf der
Schliakopfseite (Abb. ro), so muB es eine gewisse Mindest-
dicke (Tab. 3) aufweisen, damit es die Aussenkung auf-
Tabelle 3. Mindestblechdicke ftir die SchlieBkopfseite.
Nietdurchmesser mm
Mindestblechdicke . mm
2
o,8
2,6
1,0
3
1,0
3,5
1,2
4
1,2
5
1,5
6
2,0
nehmen kann. Befindet sich dagegen der Setzkopf auf der
Seite des dicksten Bleches, so wird das diinnere Blech in
die Senkung des dickeren Werkstoffes nach Abb. ii ein-
gezogen. Per SchlieBkopf wird im diinneren Blech ge-
bildet. Bei dieser Einziehnietung wird das diinne Blech
sehr fest in die Aussenkung gepreSt. Es konnen auch
rnehrere Lagen der schwacheren Bleche auf diese Weise
vernietet werden. Fiir das diinnere Blech diirfen die in
Tabelle 4 angegebenen Wandstarken nicht iiberschritten
werden.
Tabelle 4. Grate Blechdicke bei der Einziehnietung.
Nietdurchmesser d mill
GroBte Einzelblech-
dicke s . . . mm
GrtiBte Gesamt-
blechdicke . . . mm
2 2,6
3 3,5
0,6 o,8
1,0 1,2
1,5
4 5
I,0
2
6
Senkniet und Flachsenkniet.
Diese Nietarten wendet man an, wenn entweder dicke
Bleche miteinander oder wenn Profilleisten mit J3lechen
verbunden werden sollen und auch, wenn die Nietkopfe
aus irgendwelchen Griinden versenkt liegen miissen, z. B.
aus Platzmangel, im Luftfahrzeugbau aus aerodynamischen
Griinden usw. Beim Flachsenkniet ist der Kopf des rohen
Niets etwas gewOlbt, damit das Schlagen erleichtert wird.
Der Popper oder die Vorhaltmasse beriihrt nur die Mitte
NII
Ii
?
einziehen schlagen
Abb. Ir. Einziehnietung. Abb. 12. Flachsenknietung
(Flachsenk-Setzkopf, Flach-
SchlieBkopf).
des Kopfes, nicht das Blech. Die Wolbung wird beim Ein-
ziehen des Niets eingestaucht (Abb. 12). Die Senktiefe K
des Kopfes ftir Flachsenk-Setzkopfe ist in Tabelle 5 ange-
geben. Per Kopf des Senkniets hat einen Senkungswinkel
'T a b ell e 5. Senktiefe des Kopfes fiir Flachsenk-Setzkopfe
nach Abb. 12.
d mm
2
2,6
3,5
4
5
6
7
8
K mm
o,8
0,9
r,o
I,'
1,2
1,4
1,6
1,8
2,0
von 750. Per Senkkopf ist daher kraftiger als der von
Flachsenk-Nieten (1200 Senkwinkel). Man benutzt ihn
zum Vernieten dickere r Bauteile und zum Verbinden von
starkwandigen Werkstof fen mit Blechen. Fiir den gib-
Beren Flachsenk-Setzkopf mull das dicke Blech starker
ausgesenkt werden als far den Flachsenk-SchlieBkopf. Die
Mindestdicke der auszusenkenden Bleche fur Flachsenk-
Setzkopfe geht aus Tabelle 6 hervor. Das dickere Blech
Tabe 11 e 6. Mindestblechstarke fiir Flachsenk-SetzlOpfe.
Nietdurchmesser . . mm
Mindestblechdicke. . mm
2
2,6 I. 3
1,2
3,5 4
1,5
5 6
2
kann-aber auch auf der SchlieBkopfseite liegen, wobei dann
das diinnere Blech nach Abb. 13 eingezogen wird. Es ist
Gummiring
senken
Niet einfahren
L
einziehen
Abb. 13. Flachsenknietung.
schlagen
auch moglich, zwei diinne Bleche nach Abb. 14 miteinander
zu vernieten. Gegeniiber der Pilznietung, die im nachsten
Abschnitt behandelt wird, hat diese Verbindung den Vor-
zug, daB die Bleche mit Sicherheit eingezogen werden und
daB dadurch em n einwandfreier SchlieBkopf entsteht.
Seltener fiihrt ma!n. Vernietungen mit Flachsenk-
SchlieBkopfen gemaf3 Abb. i5 aus, da die Bleche infolge
der doppelten Aussenkung zu sehr geschwacht werden:
Dunne Bleche werden aus diesem Grund auch mit 1400
statt 1200 angesenkt.
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KONsTRuKTION
3. (tot) Hefts
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E. W. H. MaaB, Vernietung diinnwandigerer Bauteile. 145
Pilznietung und Einziehnietung.
Der Pilzniet wird an Stelle des Flachsenkniets zum.
Verbinden diinner Bleche verwendet, insbesondere wenn
die Blechdicke fiir das Aussenken durch Spanabnahme zu
gering ist. Es muB sehr sorgfaltig gearbeitet werden, da
andernfalls die Bleche nicht geniigend eingezogen werden
und em n mangelhafter SchlieBkopf entsteht. Dies ist dem
IL
)!Sr(
P AA
NIP
?AO
Niel einziehen Niel schlagen
Abb. 14. Flachsenknietung
diinner Bleche.
120-1300 C zur Entziindung gebracht. Per Nietkolben
wird von auBen auf den Nietkopf gesetzt. Bei der Ent-
zandung wird das hohle Ende des Niets aufgebaucht. Da
der Niet passend eingetrieben wurde, ist er durch die Aus-
bauchung seines hohlen Schaftendes fest eingekeilt. Die
Scherfestigkeit der Thermoniete liegt urn etwa 15% nie-
driger als die der norrnalen. Bei der Thermonietung werden
I/cm/hammer
1410?
zo?
RIO?
Masse
Abb. 15.. Flachsenk- Setzkopf und
Flachsenk-Schliakcipf.
geschlagenen Niet nicht immer anzusehen. Per Pilzniet
ist beziiglich Festigkeit und sauberer Ausfiihrung dem
Flachsenkniet iiberlegen. Im Flugzeugbau wurde die Pilz-
nietung von der Einziehnietung abgelost.
Die Pilznietung (Abb. 16) benutzte man dort vorwie-
gend zum Aufnieten der Haut. Die Bleche wurden dabei
mit dem Pilznietenzieher gleichzeitig an- und eingezogen.
Tabelle 7. Blechdicke bei der Pilznietung.
Nietdurchmesser . . . . mm
2
2,6
3 3,5 4
5
GrUte Einzelblechdicke mm
o,6
o,8
1,2
GroBte Gesamtblechdicke mm
2
2,5
3
3,5
Die groBten Blechdicken bei Pilznietungen sind in Tabelle 7
wiedergegeben. Eine Reihe von Glatthaut-Nietverbindun-
gen ist in Abb. 17 dargestellt.
;NNI"
?44, ?
Ii
7
???
Ii
, A
k
JU
Abb. r7. Glatthautnietungen.
Sondernietverfahren und -nietformen.
Thermo nietung (Abb. 18). Darunter versteht man
eine Nietung, bei welcher der SchlieBkopf durch Entziinden
von Thermit im Nietschaft gebildet wird. Man benutzt sie
insbesondere bei leichten Blechausfiihrungen fiir die Be-
festigung von Bauteilen an einseitig unzuganglichen Kon-
struktionen. Der Schaft des Thermoniets ist teilweise hohl.
Die Aushohlung wird mit einem Spezialsprengstoff gefiillt
Abb. lg. Hohlnietung. Abb. 20. Vernietung mittels Rohrniet.
und durch em n Plattchen zum Schutz gegen Witterungs-
einfliisse abgedeckt. Die iiblichen Nietdurchmesser der
Thermoniete betragen 2,5-6 mm. Das Nietloch ist mit
geringexn. UntermaB (o,5 mm) zu bohren und dann
auf FertigrnaB aufzureiben. DerThermoniet wird mit Hilfe
eines vorgewarmten elektrisch beheizten Nietkolbens bei
0-1,0-18.d
einziehen schlagen
Abb. 16. Pilznietung.
wegen des ungeschwachten Schaftquerschnittes bessere
Festigkeitswerte als bei der Hohl- und Dornnietung erzielt.
Hohlniete und Hohlnietverfahren. Per Hohl-
niet (Abb. 19) bietet eine weitere Moglichkeit, an einseitig
unzuganglichen Stellen zu nieten. Er ist leichter als der
Vollniet. Ftir-Nietungen mit groBer Festigkeit ist er nicht
verwendbar, weil die SchlieBkopfbildung nicht zuverlassig
iiberwacht werden kann und weil der Schaft des Hohlniets
durch die Bohrung erheblich geschwacht wird.
Beira Bau von Rundfunkgeraten und Nachrichten-
mitteln werden zur Befestigung von Bezeichnungsschil-
dern, Isolierplatten u. a. neben. Kerbnageln Rohrniete
(Abb. 20) verwendet. Sie kommen lediglich fiir gering
beanspruchte Verbindungen in Betracht. Hohlniete k?n-
nen auch aus kleineren Rohrabschnitten hergestellt werden,
die man nach Abb. 21 und 22 mittels Zangen, Doppern
oder Sonderwerkzeugen bis zum festen Anliegen umbordelt.
Ifokenle/ekkAsch gehe/272
Thermilladung
Versch/uffp/illYchen
Abb. 18. Thermonietung.
Im Gegensatz zum handelsiiblichen Rohrniet (Abb. 20)
erhalten sic keinen Setzkopf. Die beiden Kopfe werden
beim Nieten haufig mit recht einfachen Werkzeugen ge-
bildet, z. B. durch rotierende, auf eine normale Handbohr-
maschine gesetzte Werkzeuge. Abb. 23 zeigt eine weitere
Art der Rohrnietung. Ein kleiner Axialdruck auf den Niet
geniigt, urn den Werkstoff bei der Kopfbildung sanft und
allmahlich zu verdrangen. SchlieBkopf und Setzkopf
konnen gleichzeitig hergestellt werden, wobei jedoch
darauf zu achten ist,. daB die Drehrichtung der beiden
gleichzeitig arbeitenden Werkzeuge gegenlaufig sein muB.
Zur weiteren Verringerung des Druckes bei dieser Bordel-
nietung konnen die Bordelenden leicht abgedreht werden
(Abb. 24).
Bei der Dornnietung (Abb. 25) wird der hohle Schaft
durch den Dorn ausgefiillt. Per Niet kann daher groBere
Krafte aufnehmen und iibertragen. Seine Scherfestigkeit
reicht annahernd an die. des Vollniets heran. In Frankreich
wurde der Chobert-Hohlniet entwickelt, bei dem durch
einen Hilfsdorn, der- nach der Nietung wieder entfernt
wird, der SchlieBkopf hergestellt wird. Es entsteht emn
Hohlniet nach Abb. 26. Das Arbeitstempo liegt bei diesern
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146 E. W. H. MaaB, Vernietung diinnwandigerer Bauteile.
KONSTRUKTION
3. (1951) Hefts
Nietverfahren sehr hoch: ?Mit einem Automaten werden
zo Niete je Minute eingezogen. Der Chobert-Niet kann
auch in Magnesiumlegierung ausgefiihrt werden.
vorgang automatisch das Unterblech gegen das Oberblech
driickt und nach Fertigstellung des SchlieBkopfes verformt
abfallt.
72,e/25tforn
?
Popper
Abb. 22, 22, 23 und 24. Rohrnietungen.
Bei derartigen Hohlnieten kann es vorkommen, daB
die zu vernietenden diinnen Bleche nicht satt aufeinander
liegen; es ist nur schwer moglich, sie zusammenzudriicken.
1.0ornnieh1k,
Dormietzange
effifithren
2.Dornmei
o'asMeaah
eiinTihren
Bei einer Abart des nor-
malen Chobert-Hohlniets wird
der gesamteNietkOrper bis zum
Setzkopf gestaucht. Man er-
reicht darnit em n dichtes, sat-
tes Anliegen des Schaftteiles
(Abb. 28).
Abb. 29 zeigt einen Klemm-
niet, der unter Zuhilfenahme
eines fassonierten Hilfsdorns
hergestellt wird. Die Niete
ki5nnen auch gabelformig oder
geschlitzt ausgefiihrt werden.
Dabei driickt em n durchge-
stoBenerD9rn die durch Schlitze
gebildeten (meist vier) Lappen
auseinander.
Bei den meisten Hohlniet-
formen wird der Hilfsdorn nach
beendeter Nietung zuriickgezogen und wieder verwen-
det. Es gibt aber auch Hohlnietformen, bei denen der
Dorn durch den Nietvorgang entweder zerrissen oder blei-
-7
:711!;
9110/1
I sN
r
A A
ASK
Abb.
Ihifydruckkam91,04
27. Durchziehniet
zum Zusammendriicken
vernietenden
mit Hilfskappe
der zu
Bauteile.
ktie
\r,!!
\nelme
//--e
3.Nie anziehen
bis der Dorn-
schaff onred/
4. Dort/sena/1 elwa 5.0ornschafi
trnmaerdem seillich
hillsenkoptabknelea efrilrerbeR
Abb. 25. Dornnietung.
6. Dornschafi seNich
iiber dem llesen-
kgof aokne/Yen
Der schlechter zugangliche untere Bauteil kann auch beim
Einfiihren des Niets zuriickgestoBen werden. Dadurch
entsteht die Gefahr, daB der SchlieBkopf z wis c hen beiden
D>>>>>>>)
0
(1)
r A 11111 V .0
>Atop- 111....
Abb. 26. Durchzieh-Hohlnietung (Chobert-Verfahren).
Bauteilen anstatt auBerhalb liegt. Urn dies zu vermeiden,
kann man eine kleine Hilfskappe verwenden aus gezogenem
diinnen Stahlblech nach Abb. 27, welche beim Niet-
Abb. 28.
Schaftstauchniet (ab-
gewandeltes Cho bert-
Verf ahren).
bend verformt wird (verlorener Dorn). Abb. 3o-32 zei-
gen derartige Ausfiihrungen. Der Dorn ist am unteren
Ende verdickt, in Abb. 30 reiBt er in einer Kerbe oberhalb
ICIA?t\NNS N.VaNCIK
. A
?
li N. N
7 A
Abb. 29. Klemmniet.
der Verdickung beim Zur?ckziehen ab. Man kann auch
einen verhaltnisnaBig weichen Dornwerkstolf verwenden,
die
ir reAr.02
Abb. 3o. Hohlniet mit
verlorenem Dorn.
der sich beim Bilden des
SchlieBkopfes verformt, d. h.
zusammengedriickt wird. In
Abb. 32 ist der Dorn am ver-
dickten Schaftende konisch
gehalten (ausgebohrt). Die
Verdickung wird beim Niet-
vorgang in den konischen
Teil gedriickt.
4.1
y
1111
&sw, /
Abb. 31. Hohlnietung nach
dem Armstrong-Whitworth-
Verf ahren
N N
r A
Abb. 32. Hohlnietung nach
Loire und Oliver.
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KONSTRUKTION
3. (195z) Hefts
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E. W. H. MaaB, Vernietung diinnwandigerer Bauteile.
147
Einseitig geschlossene Hohlniete (Sackniete) konnen
mittels rotierender Werkzeuge befestigt werden (Abb. 33
bis 36). Dabei muB man manchnial fiir einen Niet mehrere
Dome verwenden. Die Abbildungen zeigen exzentrisch
Abb. 33 und 34-
Geschlossene Hohlniete
(Sackniete).
;1 /
Abb. 35. Breguet-Hohlniet. Abb. 36. United Hohlniet.
gedrehte Scheiben und gespreizte Formnasen. In die
Sackniete kann man nach der Verformung Leichtmetall-
pfropfen setzen und den Rest des Hohlraurrts mit schnell
hartendem Kunstharz ausfiillen. Der VberschuB der
Masse wird glattgestrichen. Die Fiillung ist unbrennbar;
ihr spezifisches Gewicht betragt etwa 2,3 kg/drn3.
Nietverfahren und Nietwerkzeuge.
Nach der Schlagrichtung unterscheidet man die direkte
Nietung (Schlag auf den Nietschaft) und die indirekte
Nietung (Schlag auf den Setzkopf), nach den Werkzeugen,
die verwendet werden, Handnietung (Schlagen mit dem
Handniethammer), PreBluft- oder Elektrohammer-Nietung
(Schlagen mit Handmaschinen), PreBnietung (PreBdruck
durch die Nietpresse).
Die direkte Nietung wird vorwiegend bei handwerk-
maBiger Herstellung und beim Verbinden von dicken
und starren Bauteilen (Abb. 37) angewendet. Die Hand-
nietung ist teuer. Bei der indirekten Nietung ist Voraus-
setzung, daB der zu vernietende Werkstoff mitschwingt
(Abb. 38), damit sich der Schaft anstauchen kann. Bei
schlagen
? _117
pep-
Wen
, Masse
starre oa'er
ge/agerle
goatee
Abb. 37.
Direktes Nieten.
Abb. 38.
Indirektes Nieten.
schlagen
Bieck schwitg/
keen*
starren Bauteilen ist eine indirekte Nietung nicht moglich,
weil der Schaft sich fast gar nicht verformt und nur der
Setzkopf hart geschlagen wird. Die PreBluftnietung ware
auch nicht far die direkte Nietung geeignet, weil der
I:15pper sich schlecht auf dem Nietschaft fiihren laBt.
Wenn er abrutscht, bilden sich m.angelhafte SchlieBkopfe.
Weiterhin wiirde bei der direkten Nietung, hervorgerufen
durch die schnelle Schlagfolge des PreBluftharnmers, der
Nietschaft im Nietloch zuriickgeschlagen, wenn nicht sehr
sorgfaltig vorgehalten wird. Die indirekte Nietung ist
daher vorwiegend beim Vernieten elastischer mitschwin-
gender Bauteile von Vorteil. Bei der indirekten Nietung
wird auf den Nietschaft em n kurzer, moglichst schwerer
Gegenstand gedriickt, welcher unter der Wirkung der auf
den Setzkopf gefiihrten Schlage durch seinen Widerstand
als trage Masse den Nietschaft zu einem Tonnenkopf
staucht.
Mit Doppelhebelzangen lassen sich SchlieBkopfe klei-
nerer Niete durch einen einzigen Druck von Hand quet-
schen. Derartige Nietungen sind bei geringen Ausladungen
fiir Niete bis zu 2,5 mm Durchmesser vorwiegend fiir die
Verarbeitung von Aluminiumnieten anwendbar.
Hammernietung.
Von Hand wird mit gewohnlichen Niethammern ge-
nietet. Die Hammergewichte m.iissen richtig gewahlt wer-
den. Einen Anhalt gibt die Tabelle 8. EM zu groBer
Hammer verbeult mit zu wuch-
tigen Schlagen den Werk-
stoff ; em n zu leichter Hammer
schlagt den Niet hart und
ehe der SchlieBkopf
fertig gebildet ist. Allgemein
gilt folgende Faustformel: je
Millimeter Nietdurchmesser
etwa 8o Gramm Hammer-
gewicht. Stets wird die Ver-
formung des Nietkopfes durch
die Schlagzahl und die Schlag-
starke (Harnmergewicht und
aufgewendete Kraft) be-
stimmt ; daher miissen sie?im
richtigen Verhaltnis zuein-
ander stehen.
Tabelle 8. Gewichte
von Niethammern.
Niet-Dmr.
Dam
FIaramer-
gemicht
2
150
2-3,5
200
4-4,5
300
5
400
6-7
500
7-8
600
9
700
Io
8o0
PreBluft- und Elektroharnmer-
nietung.
Die Schlagfolge liegt bei PreBlufthammern bei max.
5000/m,in. Zum Vernieten diinner Bleche werden schnell
schlagende Hammer benutzt, zum Verbinden dicker und
starrer Bauteile langsam schla-
gende Hammer, deren Schlag-
zahl etwa 800/min betragt.
Fiir Senknietungen sowie f?r
die Verarbeitung diinner Bleche
benutzt man Popper mit Gummi-
ringen (Abb. 14). Der Ring wirkt
als federnder Blechniederhalter
und verhindert das Verbeulen
der Bleche.
Stander-Nietmaschinen
(Abb. 39) werden durch den Ein-
bau von PreBlufthammern in
ortsfeste Maschinen verwandelt.
Bei der Verarbeitung von Leicht-
metallblechen sollte nur der Luft-
hammer mit umlaufendem Kreuz-
steg-Dopper verwendet werden,
insbesondere beim Schlagen von
Nieten groBerer Durchrnesser
(Abb. 40). Beim Umlauf wird
mit jedem Schlag nur em n Teil
des Schaftes gestaucht, em n Vor-
teil, der besonders beim Nieten
von Leichtmetallen wichtig ist.
Die Vorhaltwerkzeuge sind
verschiedenartig, racist dem
Zweck entsprechend, ausgebildet. In Abb. 41 ist eine
Nietkeule dargestellt. Bei guter Federung, entweder von
Hand oder durch eingebaute Federn hervorgerufen, er-
geben sich kiirzere Schlagzeiten, eine bessere Kopfausbil-
Abb. 39.
StAnder-Nietmaschine
mit Luftfederung.
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148 E. W. H. MaaB, Vernietung diinnwandigerer Bauteile.
KONSTRUKTION
3. (1931) Heft
dung und weichere Schlage. Fiir die Nietung von Rohren
stehen verschiedene Werkzeuge zur Verfligung: Abb. 42
zeigt die starre Nietkeule (AmboB), Abb. 43 em n Feder-
werkzeug mit Schiebestange zur Verlangerung und Abb.44
Abb. 40. Kreuzsteg-Dopper.
eM Ein-Mann-Spezialwerkzeug fiir Rohrtrager (Schienen-
werkzeug). Das Schienenwerkzeug rauB sehr sorgfaltig
behandelt .werden; die Schiene ist meist langer als 4 m,
Abb. 41. Nietkeule.
Abb. 42.
Nietkeule fiir Rohrnietung.
Kerb
AVerader,4mboh'
fOrungssch/?fte
Abb. 43. Zwei-Mann-Nietwerkzeug fur Innennietung.
Zugsed"
fWernder Amnon
fiihrungsschiene
Abb. 44. Ein-Mann-Nietwerkzeug fiir Innennietung.
sie darf sich nicht unnotig durchbiegen. Die Nietflache
des Reiters ist gehartet und geschliffen. Das Einstellen.
des Reiters erleichtert die saubere Herstellung der Nietung.
PreBnietung.
Der Schlief3kopf wird bei der PreBnietung langsam und
stetig in einem Gang gepreSt. Das Verfahren ist fast ge-
rauschlos. Der Nietvorgang kann geregelt werden. Die
Nietpresse (Abb. 45) ist verhaltnismaBig schwer, daher
lassen sich nur gut zugangliche Stellen nieten. Die Presse
ist entweder ortsfest oder wird an diner Kette hangend als
bewegliches Arbeitsmittel benutzt.
?/1
IJ
II
Aft/
a,
Egi
0,30
1,0
to
0,35
Verhillnis
Wangena'icke
0,00
0,05
Zoll
Abb. 2. EinfluB der Kurbelwangendicke auf die
Biegedauerfestigkeit.
wie es von geschmiedeten Kurbelwellen bekannt ist. In
Abb.i ist der EinfluB der Kurbelwangenbreite auf das
ertragbare WeclAselbiegemoment bzw. die zugehorige Nenn-
spannung in der Kurbelwange wiedergegeben. Wahrend das
Biegemoment mit wachsender Wangenbreite ansteigt, fallt
die ertragbare Nennspannung zuerst wenig, dann aber stark
ab. Die einzelnen Versuche sind jedoch nach Ansicht des
Referenten nicht streng untereinander vergleichbar, da fiir
verschiedene Wangenbreiten auch verschiedene Wangen-
formen gewahlt worden sind. Abb. 2 zeigt den EinfluB der
Wangendicke auf die Biegedauerfestigkeit, der eine ahnliche
Charakteristik aufweist wie der EiniluB der Wangenbreite.
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3. (1931) Heft 3
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Zeitschriftenschau.
1.61
Die Verf. haben auch Versuche mit verschiedener Kurbel-
zapfenlange durchgeftihrt und fanden dabei heraus, daB die
Lange des Kurbelzapfens keinen nennenswerten EinfluB auf
die Dauerfestigkeit der Kurbelwellen hatte. Dagegen zeigt
Abb. 3, daB Erleichterungsbohrungen in der Welle die Dauer-
f estigkeit im giinstigen Sinn beeinflussen, sofern sie nicht
kg/nunk, 250
p, 6;5 -
225
ego
175
13
5
11
0,25 400
Pephiginis
off
7 2
Durchmesser der/Wrung d
Abb. 3. Abhangigkeit der Biegedauerfestigkeit vom Durch-
messer der Erleichterungsbohrungen in der Kurbelwelle.
Zoll 3
groBer als etwa 0,4 des Kurbelwellendurchmessers gehalten
werden. Interessant ist auch die Abb. 4, welche die Abhangig-
keit des ertragba.ren Biegemoments von der ?tberschneidung"
der Kurbelwelle und des Kurbelzapfens wiedergibt. Die -Ober-
schneidung wird dabei definiert als Wellenradius plus Zapfen-
radius minus Kurbelradius. Man sieht, daB bei einem be-
stimmten Wert dieser GraBe das Biegemoment und die ertrag-
bare Nennspannung em n ausgepragtes Minimum haben, das
konstruktiv vermieden werden sollte.
Vergleiche, welche die Verfasser zwischen den Dauerfestig-
keiten der Kurbelwelle und den aus dem gleichen Werkstoff
z 275
119/112Th
70 -
o, cc, 250
6,5 -
c$,
_N225
6,0
45 - 200
,o
et,
t,k 5,0 -
4(5
150
-0,500
6
l\,,...........
,..........."6
AK
o
-4375
-0,250 ? -4125
Verhd/Inis 1
o
1 2,0 -1,5 -g 4.5- - 0 4
-5 Zoll 1,10
i 1 I
aberschneidang S
Abb. 4. EinfluB der ?tberschneidung" auf die Biegedauer-
festigkeit. (I)berschneidung ,----- Wellenradius + Zapfenradius
? Kurbelradius.)
0 4125 0258
gefertigten Probestaben angestellt haben, lieBen keine Be-
ziehungen erkennen, welche von praktischem Wert gewesen
waren. Dies lain sich auf Grund des Gestalteinflusses, der
bei den Kurbelwellen im hohen Grade vorhanden ist, leicht
einsehen. Es ist, wie in den Diskussionen und Stellung-
nahmen zu der Veroffentlichung wiederholt ausgedrtickt wird,
fraglich, ob eine Zergliederung des Gestalteinflusses in Einzel-
ef fekte dazu benutzt werden kann, eine Kurbelwelle von be-
stimmten Festigkeitseigenschaften zu entwickeln. Wie die
Versilche mit der geometrisch ahnlichen, kleineren Kurbel-
welle ergaben, scheint neben dem GestalteinfluB auch emn
beachtlicher MaBstabseffekt vorhanden zu sem. Die Verf.
wollen ihre Arbeit fortsetzen und dabei besonders die Tor-
sionsdauerfestigkeit untersiichen, welche bei Kurbelwellen
eine ebenso groBe Rolle spielt wie die Biegedauerfestigkeit.
Th.
Fink, K.: Ober Schlagversuche an FluBstahlproben mit
allgetheinen Folgerungen far Untersuchungen an stoBartig
beanspruchten festen Stoffen. Schweizer Archiv 13 (1949)
Nr. 7, S. 193/214, 18 Abb.
Der Verfasser berichtet fiber Schlagzug, und Schlagstauch-
versuche mit FluBstahlproben, bei denen der Kraftverlauf
wahrend des Schlages iiber Widerstandsstreifengeber mit Hilfe
eines Kathodenstrahloszillographen aufgenommen wurde. Die
Versuche zeigten u. a., daB bei entsprechend hoher Schlag-
geschwindigkeit bei einem weichen FluBstahl mit ausgepragter
oberer Streckgrenze eine 1TherhOhung der Streckgrenze urn
mehr als r00% moglich ist. Die relative Erhohung der FlieB-
grenze beim SchIag nahm mit steigendem Kohlenstoffgehalt
des Probestahls ab. Die theoretische N achpriifung und Deu-
tung der Ergebnisse ergab, daB schon bei Versuchen mit ein-
fachen Pendelschlagwerken die Ausbreitung elastischer Wellen
beim StoB beracksichtigt werden muB. Urn die Beanspru-
chungsverhaltnisse in den Proben beim Schlagversuch zeitlich
und ortlich genauer zu verfolgen, ist eine Versuchsanordnung
?notig, bei der die einzelnen bei der Schlagprilfung wirksamen
EinfluBgroBen getrennt werden konnen. Der Verfasser schlagt
hierzu em n Priifverfahren vor, das auf der Grundlage des zen-
tralen StoBes zylindrischer Stabe unter Verwendung von
Drahtwiderstandsgebern far Spannungs- und Dehnungsmes-
sungen beruht. Th.
Kohler, R.: Ergebnisse von Schwingungsuntersuchungen
in Maschinenbetrieben des Bergbaus. Gliickauf 85 (1949)
Nr. 51/52, S. 934/941, 5 Abb.
Der Verfasser behandelt Schwingungsuntersuchungen an.
Ma,schinenanlagen des Bergbaus, insbesondere Turbinen, Ver-
dichtern, Ltiftern und Aufbereitungsmaschinen. Er zeigt, wie
sich unter gewissen Umstanden schwierige Schwingungs-
systeme auf einfache zurackftihren lassen, und geht auf ver-
schiedene MaBnahmen em, mit deren Hife storende Resonan?
zen beseitigt werden konnen. Die beiden grundsatzlichen Mog-
lichkeiten, einmal die Eigenfrequenz des schwingenden
Systems abzu5,ndern (z. B. durch Veranderung der Masse oder
Steifigkeit von Gebauden und Fundamenten), zum anderen
Mal die Erregung zu beseitigen (durch sorgfaltiges Auswuchten
der Maschinen), werden an Hand von Beispielen erlautert.
Das Auswuchten der Maschinen ist, besonders wo es an Ort
und Stelle ausgefahrt werden kann, der bequemere Weg und
hat in jedem Falle zu einer Herabsetzung der Schwingungs-
amplituden auf 1/,oihres ursprtinglichenWertes gefiihrt. Unter-
suchungen an Turbinenfundamenten haben ergeben, daB un-
symmetrische Bauweisen nach Moglichkeit vermieden werden
sollten, da die auftretendenSchwingungsformen sonst sehr ver-
wickelt werden. Die Messung der Biege-Eigenschwingungs-
zahlen eines Turbinenlaufers lieferte far Betrieb und Still-
stand des Laufers sehr verschiedene Werte. SchlieBlich zeigt
der Verfasser noch, wie es gelang, Luftschwingungen beim Be-
trieb einer Grubenliiftung durch Anbringen von schmalen
Schlitzen in der Wand des Liifterschlotes auf em n ertragliches
Mall herabzusetzen. Th.
Fertigung.
Anders, E. und D. G. Elliot: Entwicklungen im Kalt-
schlagen von Aluminium-Nieten. (Developments in the
Cold Riveting of Aluminium.) Engineering 170 (1950)
Nr. 4411, S. 141/143, 28 Abb., i Tab.
Die Anwendung des Aluminiums und seiner Legierungen
far Bauzwecke hat u. a. weitgehende Entwicklungsarbeiten
hinsichtlich des Schlagens groBer Aluminium-Niete (bzw.
Niete aus Aluminiumlegierungen) erforderlich gemacht. Die
Verfasser beschreiben solche Entwicklungsarbeiten, wie sic
anlaBlich des Baus einer genieteten Aluminiumbriicke tiber
den Saguenay River in Arvida, Quebec, durchgefiihrt wurden.
Obgleich es Aluminiumlegierungen gibt, die sich gut im
warmen Zustand schlagen lassen, hat sich das Warmschlagen
nicht als zweckmaBig erwiesen, da die Temperatur des Niets
beim Schlagen in sehr engen Grenzen gehalten werden muB,
wozu kostspielige Vorrichtungen notig sind. Es mull daher
versucht werden, Aluminiumniete. herzustellen, die sich gut
im kalten Zustand schlagen lassen. Beim Kaltschlagen von
Aluminiumnieten mit Schaftdurchmessern von % Zoll und
dariiber zeigte sich, daB die SchlieBkopfe die Neigung haben,
sich unter Verfestigung seitlich zu versetzen. Bei Verwendung
von Nietmaschinen (Pressen) konnte dies in den USA durch
Einfahrung einer .konischen Kopf form (Abb. t) vermieden
werden. Auf Baustellen ist man jedoch weitgehend auf denn
PreBlufthammer als Nietwerkzeug angewiesen. Das Katt -
schlagen mit dem PreBlufthammer gelingt nur, wenn man
im Nietkopf eine Zentrierbohrung herstellt, zum Schlagen
einen Schellhammer mit einer Kornerspitze, etwa nach Art
der Abb. 2 wahlt unci mit dem Nietwerkzeug beim Schlagen
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Zeitschriftenschau.
KONSTRUKTION
3. (1951) Heft 5
eine RollbeWegung ausfiihrt. Die Form des fertiggeschlagenen
Nietkopfes ist in Abb. 3 wiedergegeben. Solche Niete zeigen
befriedigende Festigkeitseigenschaften. Fiir den Bau der
Arvida-Br?cke wurde aber aus
asthetischen Griinden eine andere
Kopf form gewahlt, die in Abb. 4
und 5 wiedergegeben ist. Die Ent -
wicklung dieser Kopfform an Hand
7
ariar/vie0
1.1/18 " Loch 0
440*.
Abb.,.
Konischer Nietkopf fiir
Maschinennietung.
Abb. 2. Schlagen eines
Nietkopfes mit Zen-
trierbohrung mittels
Pre Blu fth ammer.
Abb. 3.
Form des fertigen Niet-
kopfes von Abb. 2.
mehrerer Varianten wird von den Verfassern ausfiihrlich
dargestellt. Der Nietkopf nach Abb. 5 wies hinsichtlich der
Festigkeit und der Formbarkeit sehr befriedigende Eigen-
schaften auf. Die von den Verfassern mitgeteilten Erfah-
rungen und LErgebnisse durften iiber das Bauwesen hinaus
das Interesse des Schiffbaus verdienen, der sich in immer
steigendem Umfang des .Aluminiums als Werkstoff bedient.
Th.
Berechnung und Ge staltung von Maschinenteilen.
Wilcock, D. F.: Lagerschmierung bei Temperaturen
?
unter Null. (Subzero Lubrication of Bearings.) Machine
Design 21 (i949) Nr. II, S. 92/95, 9 Abb.
Es wird em n zusammenfassender Bericht fiber Kernpunkte
des Problems der Tieftemperaturschmierung gegeben. Dabei
geht der Verfasser zunachst auf Schmierole em, die ffir eine
Verwendung bei tiefen Temperaturen geeignet sind, und zahlt
dann die wichtigsten Eigenschaf ten und KenngroBen auf, die
fur eine Beurteilung der Schmierole brauchbar sind. Er be-
schreibt zwei Versuchseinrichtungen zur Priifung von Schmier-
stoffen unter tiefen Temperaturen und befaBt sich dann spe-
ziell mit Schmierfetten, die sich fiir eine Verwendung bei
tiefen Temperaturen eignen.
Lagerstellen mit ausgesprochen niedrigen Betriebstempera-
turen spielen in vielen neueren Anwendungen des Maschinen-
baus eine Rolle. Der Konstrukteur solcher Maschinenteile
muB sich von vornherein Gedanken machen, wie? dabei eine
ausreichende Schmierung erreicht werden kann. Er muB
wissen, welche Schmiermittel fur niedrigste Temperaturen
zur Verfugung stehen, und muB auf deren Eigenschaften bei
der Gestaltung der Maschinenbauteile Riicksicht nehmen.
Wahrend des vergangenen Krieges ist eine Reihe von neuen
synthetischen Schmierstoffen mit guter Eignung fiir Tieftern-
peratur-Anwendungen entwickelt worden., von denen die
Silikon- und Diesterole besonders hervortraten. In Abb.
sind die Stockpunkte einiger synthetischer Tieftemperatur-
Schmierole im Vergleich zu denen naturlicher Schmierole
Abb. 4. Schlagen eines Nietkopf es
fiir die Arvida-Br?cke mittels
PreBluft hammer .
N13/5..?N
Abb. 5. Kopfform der Nieten fur
die Arvida-Br?cke.
wiedergegeben, wahrend in Abb. 2 die kinematische Zahig-
keit dieser Schmierole in Abharigigkeit von der Temperatur
dargestellt ist. Die Abbildungen zeigen, daB mit der Ent-
ono/
-150?F
-100 -50
Thmperatur
Abb. 1. Stockpunkte einige'r Tieftexpperatur-Schmierole.
0
10000
2
-so 8. so too
, . 7imperatar
I
E in 1Wyesteral
\ -
\
?
\\
- .. .
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finPoYene
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E i a Afelhy/-
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.\\.
h.,
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,4A1-0-I-0. I \\
(fster-Basis)
'.\?
\\\
.
\\
? \
*\
ss ?
?
\
\
\
Abb. 2. Kinematische Zahigkeit einig TielteinperatUr- -
Schmierole in Abhangigkeit von der Temperatur.
200
g-c
,
I ,s1llirvy
NotaNithes
? SailliePforouffskrIcii
J)
,
05 0 2,5 -50
7iweratar
-75
?C-100
Abb. 3. Anfahrdrehmoment eines mit zweiVerschiedenen Fetten
geschrnierten Lagers in Abhangigkeit von 'der Temperatur;
wicklung der synthetischen Ole em n guter Fortschritt erzielt
wurde, der zu weiterer Entwicklungsarbeit auf diesem Gebiet
ermutigt.
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Auflage in einem Band zusammengefaBt, wobei eine Aufgliederung in zwei
Teile durchgefiihrt ist. Im 1. Teil des neuen Buches wird zunachst eine "Ober-
sicht iiber die Bahnforderung mit einzelnen oder zugweise bewegten Fiirder-
gefaBen gegeben. .An diesen Abschnitt schlieSt sich eine eingehendere Be-
handlung der Dauerforderung an, die im Zusammenhange mit der heutigen
Forderung starker Leistungssteigerung auf alien Gebieten der Rohstoffge-
winnung und der Fertigung mehr als je unentbehrlich ist. Das Ende des
ersten Teiles bildet em n Abschnitt iiber die zu den vorher geschilderten Birder-
einxichtungen gehiirenden Behalteranlagen und ihre Verschlfisse. Im 2. Teil
werden die Hubforderer und die Einrichtungen far die Entladung von Schutt-
giitern aus offenen Eisenbahnwagen behandelt. Am SchluB des Bandes wird
dann noch eine gedrangte zusammenfassende Beurteilung der verschiedenen
FOrdereinrichtungen gebracht. Die wichtigsten Einzelheiten iiber die Berech-
nung der Hebezeuge und Forderanlagen mit einzelnen Beispielen werden in
einem spiiter geplanten Buche behandelt werden.
Das Buch soil dem planenden Ingenieur die Vberlegungen vermitteln,
die fiir die Gestaltung und Anwendung der verschiedenen Hebe- und Forder-
mittel von entscheidendem EinfluB sind. Der Inhalt soil weiter nicht in letzter
Lithe auch dem Studierenden die fordertechnischen Probleme niiherbringen
und ihm die notwendigen konstruktiven Einzelheiten vermitteln. Zu diesem
Zwecke ist bei den meisten Abbildungen der MaBstab der Darstellung an-
gegeben mid es wurde, soweit dies m0glich war, den Strichzeichnungen gegen-
liber der Photographie der Vorzug gegeben.
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Inhalisiibersicht
41. .
Erster Teil.
Balm- and Dauerforderer sowie dazugehOrige Behalteranlagen.
Einleitung mit kurzem AbriB der Entwicklung zu maschineller Forderung.
I. Die Bahnf orderung mit einzeln oder zugweise bewegten
F?rdergefa B e n.
Standbahnen mit Betrieb durch menschliche oder tierische Kraft ? Standbahnen mit
mechanischem Antrieb: ? a) Lokomotivbetrieb auf Schmalspurgleisen ?b) Elektrischer
Betrieb mit Motorwagen auf Standbahnen ? Schwebebahnen mit Einzelantrieb: ?
a) Hangebahnen mit Handbetrieb ? b) Elektrohangebahnen ? c) Eingleisiger Umlauf-
f orderer.
H. Die Dauerforderer.
Allgemeine Richtlinien fiir die Verwendung der Dauerforderer ? Dauerforderer, bei
enen die einzelnen FordergefaBe von der dauernd umlaufenden Zugvorrichtung
"sbar sind ? a) Standbahnen mit Ketten- oder Seilbetrieb ? b) Bremsberge ?
c) Hangebahnen mit Seilbetrieb ? d) Seilschwebebahnen ? a) Zweiseilbahnen
fl) Einseilbahnen ? Dauerforderer, bei denen Zugorgan und FordergefaB fest mitein-
ander verbunden sind ? a) Forderer, welche das Fordergut durch einfaches Fort-
schieben bewegen ? a) Kratzerfiirderer ? /3) Forderrinnen ? b) Fordereinrichtungen,
bei denen das Fordergut durch den- Forderer fortgeschoben wird, aber gleichzeitig
eine Relativbewegung zwischen Forderer und Fordergut stattfindet ? a) Forder-
schnecken ? 13) Forderrohre ? c) Fordervorrichtungen, bei denen das Fordergut
wahrend der Bewegung durch den Forderer getragen unci an der Entladestelle ab-
geworfen wird ? a) Plattenbandforderer ? 13) Gurtforderbander ? y) Becherwerke
und ahnliche dauernd umlaufende Elevatoren ? 6) Pendelbecherwerke ? e) Schaukel-
forderer und Paternosteraufziige.
III. Die mit den ?Fo.rdervorrichtungen in Verbindung
stehenden Behalteranlagen und ihre
Verscblu Beinrichtungen.
Behalter ? Schieberverschliisse ? Stauklappen ? AbschluBklappen ? Zuteilvor-
richtungen Wagevorrichtungen.
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Aumund-Knaust / Bebe. and Forderanlagen. Drittelege.
Zweiter Teil.
Hubforderer, Eisenbahnwagenkipper und zusammenfassende Beurteilung
der Hebe- und Forderanlagen.
IV. Die Hubf orderer.
Allgemeines iiber die Hubforderer ? Die Vorrichtungen zum Aufnehmen des Verlade-
gutes ? a) Haken und Zangen ? b) Kiibel und Greifer ? c) Lasthebemagnete ?
d) Ltiffelbagger ? e) Zusammenfassende Betrachtung fiber die ZweckmaBigkeit mecha-
nischer Vorrichtungen zum Aufnehmen des Verladegutes ? Winden und Aufziige mit
einfacher Lastenbewegung ? a) Schraubenwinden, Zahnstangenwinden und Hebebiicke
mit Hebei- und Kolbenbetrieb ? b) Flaschenziige ? c) Raderwinden und Aufziige ?
Windwerke und Krane mit zusammengesetzter Lastenbewegung ? a) Schragaufziige
b) Laufwinden, Laufkrane mid verwandte Verladeanlagen ? c) Drehkrane.
V. Die Entladung von Schiittgiitern aus offe nen
Eisenbahnwagen.
Allgemeine Betrachtungen iiber die Moglichkeiten der Entladung und ihre wirtschaft
fiche Anwendung ? Eisenbahnwagenkipper fiir Schiffsbeladung und auf Kraft
Mitten- und anderen Werken. ?
VI. Zusammenfassende Beurteilung der Forder-
vorrichtungen fiir kleine und mittlere Entferni.ingen,
bezogen auf die wirtschaftliche Abgrenzung
ihrer Anwe?ndungsgebiete.
Waagerechte Forderung ? a) Schneckenforderer ? b) Kratzerforderer ? c) Curt-
forderer d) Platteribandforderer ? e) Eingleisiger Umlauffiirderer ? f) Schieb-
karrenforderung ? g) Handkippwagen auf Feldbahngleis ? h) Pferdebetrieb auf vor-
handener StraBe ? i) Pferdebetrieb auf Feldbahngleis ? k) Lastkraftwagen auf vor-
handener StraBe ? 1) Lokomotivbetrieb auf Schmalspurgleis ? m) Standbahnen mit
Motorwagenbetrieb ? n) Standbahnen mit Seilbetrieb ?'o) Hangebahnen mit Hand-
betrieb ? p) Hangebahnen mit Seilbetrieb ? q) Elektrohangebahnen ? r) Seil-
schwebebahnen ? Senkrechte Fiirderung.
Sachverzeichnis.
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1
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DIE GRUNDLAGEN PER A.NGEWA.NDTEN THERMO-
DYNAMIK. Von Dr.-Ing. habil. Kurt Nesselmann, Wiesbaden. Mit
311 Abbildungen mad 5 Diagrammen im Text. XI, 320 Seiten. Gr. 8?.
1950. Ganzleinen DMark 18.?
Eine geschlossene Darstellung der gesamten Thermodynamik wiirde meh-
rere Bande fiillen, und selbst die Beschrankung auf ihren angewandten Teil
in ausfiihrlichster und breitester Darstellung ergabe ein Werk, das seines
Umfanges wegen von einer Durcharbeitung abschrecken wiirde. Es warde
mehr den Charakter eines umfas3enden Nachschlagewerkes annehmen.
Den Verfasser lockte die Aufgabe, den angewandten Teil der Thermo-
dynamik in einem solchen Umfang darzustellen, das sich das Buch noch zum
Durcharbeiten eignet, ohne wesentliche Teile des Gebietes auszulassen.
Dies konnte nur dqdurch ermoglicht werden, daB das Buch wirklich nur
Thermodynamik lehrt. Daher wurde alles herausgelassen, was auf technische
Einzelheiten hinzielt. Die Kreisprozesse fiir die Warmekraftmaschinen und
die Zustandsanderungen in den Moschinen selbst werden jedoch ausfiihrlieh
besprochen. Das vorliegende Buch bringt den Leser so weit, dal3 er die thermo-
dynamischen Vorgange innerhalb der Maschinen und die sonstigen thermodyna-
mischen Prozesse versteht und zu verfolgen lernt.
Somit muBte sich der Verfasser auf das Wesentliche und Grtmdsatzliche
der thermodynamischen Vorgange beschranken und versuchen, den Leser zum
thermodynamischen Denken zu erziehen, um ihn schlieBlich so weit zu bringen,
fiir alle auftauchenden Fragen geriistet zu sem.
Der mathematischen Formulierung ist der Vorzug eingeraumt, da letzten
Endes nichts klarer und eindrucksvoller sein kann, als die mathematische
Gleichung. Die mathematischen Anforderungen gehen jedoch in keinem Fall
iiber die Anfangsgriinde der Differential- und Integralgleichung hinaus.
I Inhaltsiibersicht
I. Grundbegriffe.
Temperatur ? Warmemenge ? Spezifische Warme ? Warme und Energie ?
Der I. Hauptsatz ? I3eispiele.
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Nesselmann, Die Grundlagen der angewandten Thermodynamik
II. Die volikommenen Gage.
Das Gesetz von GAY-LUSSAC. Absolute Temperatur ? Gesetz von BOYLE-
MARIOTTE ? Die Zustandsgleichung der vollkommenen Gase ? Das Gesetz von
AVOGADRO. Allgemeine Gaskonstante ? Beispiele ? Anwendung des I. Haupt-
satzes auf die vollkommenen Gase ? Innere Energie und spezifische WArme cv ?
Enthalpie (Wiirmeinhalt) und spezifische Warnae cp ? Die Beziehungen zwischen
cp und cv. Molwarme ? Isobare Zustandsanderung ? Isochore Zustandsanderung
? Isotherme Zustandsanderung ? Adiabatische Zustandsanderung ? Poly-
tropische Zustandsanderung ? Ermittlung des Exponenten einer gegebenen
Zustandsanderung. Zeichnung der Polytrope ? Der einstufige Gasverdichter ?
Der mehrstufige Gasverdichter ? Beispiele ? Die Entropie der vollkommenen
Gase ? Das T, s-Diagramm ? Zustandsanderungen im T, s-Diagramm ? Kreis-
prozesse ? Der Carnot-ProzeB ? Umkehrarbeit und Nichtumkehrarbeit. II.
Hauptsatz ? Die Plancksche Formulierung des II. Hauptsatzes ? Allgemeine
Betrachttangen iiber Wirkungsgrad und Leistungsziffer umkehrbarer Kreis-
prozesse ? Nicht umkehrbare Kreisprozesse ? Nicht umkehrbare Zustands-
anderungen ? Die Entropie beliebiger Korper ? Die Entropie bei umkehrbaren
Vorgangen ? Die Entropie bei nicht umkehrbaren Vorgangen ? Mathematische
Formulierung des II. Hauptsatzes Besondere nicht umkehrbare Vorgange ?
Maximale Arbeit ? Thermodynamische Temperaturskala ? Die wichtigsten
Gleichungen des I. mad II. Hauptsatzes ? Die Hei13- und Kaltluftmaschine ?
Der Verpuffungs- oder Ottomotor ? Der Gleichdruck- oder Dieselmotor ?
Genaue Berechnung des Verpuffungs- und Dieselmotors ? Der Doppelisothermen-
KreisprozeB ? Beispiele.
III. Die Dampfe.
Gase und Diimpfe ? Der Verdampfangsvorgang im p, v-Diagramm. Dampf-
spannung. Grenzkurven. Kritischer Punkt ? Der Verdampfungsvorgang im
T, s-Diagramm. Verdampfungswarme ? Die Clausius-Clapeyronsche Gleichung
? Einige empirische ZusammenhAnge zwischen Dampf mad Fliissigkeit ? Van
der Waalsche Zustandsgleichung. Korrespondierende Zustande ? Das In p, I/ T-
Diagramm ? Technische Zustandsgleichungen ? p, T-, i,s-Diagramm ?
Der Gefriervorgang im T, s-Diagramm. Schmelwfirme ? Isobare wad isotherme
Zustandsanderung nasser Diimpfe ? Isochore ZustandsAnderung ? Adiabatische
Zustandsanderung ? Zustandsanderung bei konstanter Enthalpie ? Dampftafeln
? Beispiele ? Der Rankine-ProzeB fiir die Dampfmaschine ? Die mittlere
Temperatur der WArmezufuhr ? Die praktische Dampfmaschine ? Zwischen-
Aberhitzung ?Das Benson- Verfahren ? Die Carnotisierung des Rankineprozesses
? Mehrstoff-Dampfmaschinen ? Die Kaltdampfmaschine ? Der Kaltemaschi-
nenprozeB ? Mehrstufige Kaltemasehinen ? Die Warmepumpe ? Beispiele.
IV. Die stromende Bewegtmg der Gase und Diimpfe.
Enthalpie und Stromungsenergie ? Die Turbine ? Die verlustlose Diisen-
stromung ? Verlustlose Diasenstromung mit Vorgeschwindigkeit ? Verlustlose
Diffusorstromung Diisen mad Diffusorformen ? Stromungsgleichungen fiir
kleine Druckunterschiede -- Die Reibungsverluste bei der Diisenstromung ?
Die Reibungsverluste bei der Diffusorstromung ? Beriacksichtigung der Rei-
bungsverluste durch einen polytropischen Exponenten ? Stahlkontraktion ?
Der verlustlose Strahlappm at ? Staahlapparat mit Verlusten ? Die Dampf-
strahlkaltemaschine ? Thermodynamische Betrachtung der Dampfstrahlkalte-
maschine ? Beispiele.
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Nesse'mann, Die Grundlagen der angewandten Thermodynamik
V. Die nnvollkommenen Gase.
p v, p-Diagramm. Boyle-Punkt. Idealkurve. Boyle-Kurve ? Der differentiale
Thomson-Joule-Effekt ? Der integrale Thomson-Joule-Effekt ? Allgemeine
Gesichtspunkte fiir die Gasverfliissigung ? Der theoretische Arbeitsaufwand zur
Gasverfliissigung ? Das Linde-Verfahren zur Luftverfliissigung ? Die technische
Ausbildung von Luftverfliissigungsanlagen ? Das Claude-Verfahren zur Luft-
verfliissigung ? Beispiele.
VI. Thermodynamik der Gemische.
Gemische und Losungen ? Kennzeichnung der Gemische ? Gemische von
Gasen. Gesetz von DALTON ? Feuchte Luft. Taupunkt. Relative und absolute
Feuchtigkeit ? Das J, x-Diagramm ? Erwarmung und Abkiihlung feuchter
Luft ? Mischung zweier Mengen feuchter Luft ? Die Zumischung von Wasser
oder Wasserdampf zu feuchter Luft ? Der Trockenvorgang ? Adiabatische
Zustandsanderung feuchter Luft unter Arbeitsleistung ? Adiabatische Zustands-
iinderung von Dampfgemischen unter Arbeitsleistung ? Urnkehrbare und nicht-
umkehrbare Mischung zweier Gase ? Beispiele ? Der osmotische Druck ?
Dampfdruckerniedrigung. Raoultsches Gesetz ? Die Warmetonung beim ,Losen
? Die Ausdampfungswarme ? Das Lasungsfeld ? Siedepunktserhohung ?
Gefrierpunktserniedrigung. Das t, $-Diagramm.. Eutektischer Punkt ? Das
Mischen zweier Losungen ? Beispiele ? Allgemeine Bemerkungen liber die
Losung zweier Fliissigkeiten ? Die Gleichung von DUHEM-MARGULES. Das
Gesetz von HENRY ? Zusammenhang zwischen Dampf- und Fliissigkeitskonzen-
tration idealer Losungen ? Die verschiedenen Losungstypen im p, e- und t, $-
Diagramm ? Die Diihringsche Regel ? Die Ausdampfungswarme bei Losungen
zweier Fliissigkeiten ? Beispiele ? Das i, $-Diagramm ? Der Ausdampfungs-
vorgang in reclinerischer und graphischer Behandlung ? Beispiele ? Die Ab-
sorptionskaltemaschine ? Warmetransformation ? Die logarithmische und die
reziproke Temperaturskala ? Destillation und Rektifikation ? Die Verstar-
kungssaule im 'Pp-Diagramm ? Die Abtriebsaule im vpD, lpF-Diagramm ? Die
gekoppelte Verstarkungs- und Abtriebssaule im 'Pm 'Pp-Diagramm ? Die Ver-
starkungssaule im i,$-Diagramm ? Die Abtriebsaule im i,$-Diagramm ? Die
gekoppelte VerstArkungs- und Abtriebssaule im i,$-Diagramm ? Beispiele ?
Kaltemischungen ? Absorption und Adsorption an festen Stoffen ? Die Phasen-
regel ? Das kritische Gebiet der Losungen.
VII. Thermodynamik der chemischen Reaktionen.
Allgemeine Bemerkungen ? Warmetonung bei konstantem Volumen und kon-
stantem Druck ? Das Gesetz von HESS ? Die Abhangigkeit der Warmetonung
von der Temperatur. Satz von KIRCHHOFF ? Die Abhangigkeit der Warme-
tonung vom Druck ? Beispiele ? Der Heizwert ? Luftbedarf mad Rauchgas-
volumen fester mid fliissiger Brennstoffe ? Luftbedarf und Rauchgasvolumen
gasformiger Brennstoffe ? Die Bestimmung des Luftiiberschusses aus der Rauch-
gasanalyse ? Die rechnerische Ermittlung der Verbrennungstemperatur ? Das
J, t-Diagramm der Verbrennung ? Beispiele ? Entgasung mid Vergasung ?
Das Generatorgas.-Dia.gramm ? Beispiele ? Maximale Arbeit chemischer Reek-
tionen ? Freie Energie und freie Enthalpie ? Die Gleichung von HELMHOLTZ ?
Berechnung der maximalen Arbeit ? Gleichgewichtskonstante. Gleichung von
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Nesselmann, Die Grundlagen der angewandten Thermodynamik
VAN'T HOFF ? Das Massenwirkungsgesetz ? Die Berechnung der Gleichgewichts-
konstanten ? Die Gleichgewichtskonstante heterogener Reaktionen ? Die
Warmettinung heterogener Reaktionen ? Einzelberechnung der Teildriicke der
Gleichgewichtskonstanten ? Dissoziationsgrad und Bildungsgrad ? Gleich-
gewicht bei tlberschuB eines Reaktionsteilnehmers ? Die Reaktionsgeschwin-
digkeit ? Beispiele ? Der III. Hauptsatz ? Per III. Hauptsatz mid die maxi-
male Arbeit chemischer Reaktionen ? Die Dampfdruckkonstante ? Gleichge-
wichtskonstante und maximale Arbeit gasformiger Reaktionen auf Grund des III.
Hauptsatzes ? Gleichgewichtskonstante filr heterogene Reaktionen auf Grund
des III. Hauptsatzes ? Theoretische Folgerungen aus dem III. Hauptsatz.
Unerreichbarkeit des absoluten Nullpunktes.
VIII. Wiirmeaustausch.
Allgemeine Bemerkungen ? Der Warmedurchgang durch ebene Platten ? Per
Warmedurchgang clurch das Rohr ? Per nichtstationiire Warmedurchgang ?
Emission und Absorption. Gesetz von KIRCHHOFF ? Die Strahlung des schwarzen
Korpers ? Das Lambertsche Cosinungesetz ? Strahlungsaustausch zwischen
zwei parallelen Flachen Strahlungsaustausch zwischen konzentrischen Flachen
? Strahlungsaustausch zweier Flachen in beliebiger Lage ? Die Warmaiber-
gangszahl bei Strahlung ? Gasstrahlung ? Beispiele ? Laminare und tur-
bulente Stromung ? Freie Stromung ? Die mittlere Temperatur des stro-
menden Stoffes ? Die Berechnung der Warmeiibergangszahl auf Grund der
Ahnlichkeitsgesetze ? Die Berechnung der Warmeiibergangszahl auf Grund des
Stromungsmechanismus ? Warmeilbergang bei erzwungener laminarer Stromun
im Kreisrohr ? Warmeiibertragung bei erzwungener turbulenter Stromung vo
Gasen im Kreisrohr ? Umrechnung auf andere Querschnitte ? Warmetibergang
bei erzwungener Gasstromung quer zur Rohrachse ? Warmenbergang bei er-
Zwungener Gasstromung langs einer ebenen Wand ? Warmeiibergang bei er-
zwungener turbulenter Stromung tropfbarer Fliissigkeiten im Kreisrohr ?
Warmeiibergang bei erzwungener Stromung tropfbarer Fliissigkeiten quer zur
Rohrachse ? Warmeiibergang bei freier Stromung von Gasen und Fliissigkeiten
an Rohren quer zur Rohrachse ? Warmetibergang bei freier Stromung von Gasen
und Fliissigkeiten an vertikalen Wanden ? Warmeilbergang bei freier Stromung
von Gasen und Fliissigkeiten an horizontalen Wanden ? Berippte Flachen ?
Die Stoffkonstanten ? Warmeiibergang bei Kondensation Warmeiihergang
bei siedenden Fliissigkeiten ? Mittlere Temperaturdifferenz beim Warmeaus-
tauscher ohne Speicherung (Rekuperator) ? Warmeaustauscher mit Speicherung
(Regeneratoren) ? Beispiele ? Das Ausfrieren und Schmelzen von Eisschichten
? Beispiele.
IX. Stoffaustausch.
Grundgesetz der Diffusion bei volldurchlassigen Grenzflachen ? Diffusionszahl
? Die Diffusion bei halbdurchlassigen Grenzflachen ? Stoffaustausch und
Warmeaustausch? Stoffaustausch bei erzwungener Stromung. Gesetz von LEWIS
? Stoffaustausch bei freier Stromung ? Die Stoffkonstanten ? Korrektur der
Grundgleichungen ? Warme- mid Stoffaustausch imJ, x-Diagramm? Beispiele.
Namen- und Saehverzeichnis.
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KONSTRUKTION
3. (1951) Heft 5
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Zeitschriftenschau.
163
Bei den Schmierfetten zeigen sich hinsichtlich der Zahig-
keit groBere Unterschiede als bei den SchmierOlen. Abb. 3
gibt beispielsweise das Anfahrdrehmoment eines fettgeschmier-
ten Lagers in Abhangigkeit von der Temperatur wieder. Man
erkennt auch hier die IThcrlegenheit des syn.thetischen Fetts
gegeniiber dem naturlichen. Das Anfahrdrehmoment spielt
bei niedrigen Temperaturen eine bedeutende Rolle. Die Lager
sollten so konstruiert werden, daB auch bei langerem Stillstand
bei tiefen Temperaturen kein Verziehen der Gleitflachen em-
1250
g?cut
k. 1000
tzl
7108 50
Zed
Abb. 4. Anfahrdrehmoment
eines Gleitlagers in Ab-
hangigkeit von der Still-
standszeit bei ?55? C.
h /00
2500
9-nm
A 2000
15000
45 wit 7,0
RadieesZagervid
Abb. 5. Anfahrdrehmoment
eines Gleitlagers in Ab-
hangigkeit vom Lagerspiel
bei ?55? C.
tritt und die Gleitflachen stets durch eine genngende Schmier-
schicht getrennt bleiben. Ausreichendes Lagerspiel ist eine
Voraussetzung hierfiir, besonders wenn die Temperatur-
dehnungen der Lager- und Wellenwerkstoffe verschieden groB
sind, und zwar so, daB sich das Spiel mit sinkender Temperatur
verkleinert. Abb. 4 zeigt beispielsweise die Wirkung eines
Stillstands auf das Anfahrdrehmoment, wahrend die Abb. 5
den EinfluB des Lagerspiels wiedergibt. Th.
Bruening, J. M.: Das Instandhalten von Walzlagern.
(Maintenance of Antifriction Bearings.) Mech. Engng. 72
(1950) Nr. 2, S. 142/143. ,
Urn die Betriebsbrauchbarkeit von Walzlagern aufrecht
zu erhalten, ist es wichtig, sie vor Schmutz zu schiitzen.
Schmutz in Form von Schmirgel, Sand und Staub bildet mit
dem Schmiermittel eine schmirgelnde Masse, welche das Lager
stark abnutzt. Schmutz, hervorgerufen durch Metall- und
Sagespane, verstopft die Lager und erhoht die Reibungsver-
luste, er wirkt schlieBlich bremsend und ruft Erwarmung und
gegebenenfalls em n Fressen der Lager hervor. Es konnen auch
Vibrationen auftreten, die z. B. bei einer Werkzeugmaschine
die Oberflachengilte des Werkstticks beeintrachtigen. Mit-
unter kann die Verschmutzung einen Bruch des Kugelkafigs
verursachen.
Beim Einbau der Walzlager muB auf grate Sauberkeit
geachtet werden. Fabrihneue Lager sollen nicht ausgewaschen
werden, sie sind einbaufertig und mit dem richtigen Fett ver-
sehen. Wellen und Gehause, die schon in Benutzung waren,
diirfen nicht beschadigt oder abgenutzt sein. Verschmutzte
Lagersitze verringern die Sitzgenauigkeit. Sind diese Vor-
aussetzungen erftillt, so muB das Lager sich bis zum Anschlag
mit gleichbleibendem Druck aufziehen lassen. Druck auf den
Au Be nring fiihrt zu Beschadigungen der Laufflachen,
Einwandfreies Anliegen der Stirnflache am Anschlag ist Vor-
aussetzung fur genauen Sitz.
AnschlieBend werden Empfehlungen f?r das Reinigen ge-
brauchter Lager gegeben. v. A.
Bammert, K. und H. Klaukens: Nabentotwasser hinter
Leitradern von. axialen Str6mungsmaschinen. Ingenieur-
Arch. 17 (1949) Heft 5, S. 367/390, 36 Abb., 3 Tab.
Beim Durchstromen der Leitrader axial beaufschlagter
Stromungsmaschinen kann sich an der Nabe em n Totwasser-
ring bilden, der die Drallstromung, insbesondere ihre Rich-
tung, wesen.tlich beeinflussen kann. Die Verfasser entwickeln
unter Zugrundelegung einer reibungsfreien Fltissigkeit eine
Theorie zur Berechnung des Totwassers, die auch auf radiale
Leitrader ausgedehnt wird. Es wird veranschlagt, daB die
Theorie fiir die wirklichen Flussigkeiten etwas zu groBe Tot-
wasserabmessungen liefert, was auch durch bekannte Ver-
suche bestatigt wird. Die Berechnung gilt streng nur f?r
Leitrader, hinter denen die Fliissigkeit frei abflieBen kann,
und liefert in diesem Fall Werte, die in guter Naherung den
Verlauf der wirklichen Stromung wiedergeben. Th.
Messen, Erproben, Betriebsiibervvachung.
Keinath, G.: Registrierinstrumente der Zukunft. ATM
1949, Lieferg. 16o, J. 030 ?3.
Wahrend in. Europa meist Fallbugelschreiber Rh- warme-
technische Anlagen benutzt werden, verwendet man in
Amerika fast ausschlieBlich das Potentiometerverfahren. Da-
bei werden Streifenschreiber von 250 mm Papierbreite und
Scheibenschreiber mit zoo ram Schreibhohe verwendet. Um
ilbersichtliche Schaubilder zu erhalten, muB man die Papier-
breite der erforderlichen Genauigkeit anpassen. Man erhalt
durch mehrere schmale Streif en em n nbersichtlicheres Bild als
durcheinen breiten Streifen, auf dem acht oder mehrMeBstellen
aufgezeichnet sind. Die Diagramme konnen auch auf Filme
aufgeschrieben werden, die man nur bei Bedarf vergroBert,
oder man nimmt nur dann die MeBwerte auf, wenn anomale
GroBen auftreten. Die Diagramme lassen sich auch magne-
tisch aufzeichnen und spater wieder loschen. Es war bisher
nblich, die Diagramme nebeneinander aufzuschreiben, was
sich aber als ungnnstig erwies, da. die Aufzeichnungen sich
kreuzen oder zusammenfallen konnen. Das Sweep-Balance-
Prinzip ist bei Verwenden eines endlosen Papierbandes gnn-
stig, wobei der Zeitvorschub quer zur Laufrichtung geht. Das
Band wird in sechs Felder eingeteilt, wobei jedes Feld mit
drei Farben beschrieben wird, so daB sich 18 fibersichtliche
MeBbilder ergeben. Einzelne Felder kOnnen sich auch nber-
lappen, wenn die MeBwerte nicht zu stark schwa.nken. Es
kOnnen ohne Schwierigkeit 30 Punkte/min aufgezeichnet
werden, so daB bei 24 1VIeBstellen jede einzelne in Abstanden
von 48 sek erfaBt wird. Durch Funken oder elektrische Re-
gistrierung ist die Geschwindigkeit der Aufzeichnung noch
urn das Zehnfache zu erhohen. Tech.
Warrnekraftmaschinen.
Autobusse mit ?Unterflur-Motoren". (Buses wfth Under-
Floor Engines.) Engineer 189 (1950) Nr. 4905, S. 114/116,
und Nr. 4906, S. 147/149, 13 Abb.
Bei Autobussen gestattet die Anordnung der .Motoren
unterhalb der Flurebene eine bessere Ausnutzung des Fahr,
gastraums als bisher. Darnber hinaus laBt sich eine rnerklich
bessere Gewichtsverteilung erreichen, die Isolierung des Fahr-
gastraums von Motorengerausch und Verlirennungsgasen ist
leichter durchzufiihren, und bei Stadtverkehr kOnnen die Ein-
und Ausstiegtiiren giinstiger angeordnet werden. Omnibusse
mit Unterflur-Motoren sind bisher hauptsachlich in den USA
gebaut worden, sie gewinnen aber in letzter Zeit auch in
Europa immer mehr an Bedeutung. In GroBbritannien haben
die Firmen Leyland/1\4CW und Associated Equipment 'Com-
pany (AEC) je einen neuen Autobus mit Unterflur-Motoren
herausgebracht, tiber die im o. a. Aufsatz ausfiihrlich be-
richtet wird.
Das Modell ?Olympic" der Fa. Leyland/MCW wird fiir
den britischen Markt mit "den dort hochstztilassigen Ab-
messungen von '8,4 m Lange und 2,3 m Breite hergestellt 'und
ist mit 40 Fahrgastsitzen ausgertistet. Fur Exportzwecke
konnen Abmessungen und Sitzzahl groBer sein. Im Gegensatz
zu der sorist in England tiblichen Bauweise sind Chassis und
Wagenkasten in einer dem Schalenbau ahnlichen Weise zu
einer Konstruktionseinheit verschmolzen, die in sich sehr
steif und zugleich leicht ist. per Motor und alle zum Antrieb
des Wagens gehorenden Teile sind unmittelbar unterhalb der
Flurebene an das FuBboden-Rahmenwerk angeschlossen und
sind, wie sich gezeigt hat, ebenso gut zuganglich wie bei der
normalen Anordnung des Triebwerks fiber der .Vorderachse.
Der 6 Zylinder-Diesamotor vom Typ Leyland ?o600" hat
eine Nennleistung von 125 PS find ist seitlich liegend etwa
in der Mitte zwischen den Achsen eingebaut. Bei der Er-
probung zeichnete sich der neue Autobus durch em n beSbnders
gutes Beschleunigungsvermogen und riiedrigen Brenristoff-
verbrauch aus.
Der neue, von der AEC hergestellte Autobus mit Unterflur-
Triebwerk tragt die Typenbezeichnung ?Regal" Mark IV und
hat fiir die Inlandsausfiihrung die gleichen AuBenabmessungen
wie der Leyland ?Olympic". Bei ihm sind Wagenkasten und
Chassis in der tiblichen Weise als tragendes Grundgestell
mit darauf montiertcm Kasten hergestellt. Obgleich die
Mehrzahl der Trieb- und Fahrwerksteile mit denen des hid-
heren, bekannten Modells ?Regal" Mark III austauschbar
gestaltet sind, ist der Motor selbst weitgehend neu durch-
konstruiert. In Abb. i ist em n Querschnitt des Motors wieder-
gegeben, der sechs in Reihe liegende Zylinder hat, mit 120 111111
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164
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Zeitschriftenschau.
KONSTRUKTION
3. (r95z) Heft 5
Bohrung und 142 mm Hub. Der Motor hat bei 1800 U/min
eine Hochstleistung von 125 PSe, bei r000 Wmin em n maxi-
males Drehmoment von 59,4 kgm, und der mittlere effektive
Druck betragt maximal 7,7 kg/cm2. Besonders interessant ist,
'daf3 der Motor mit dem neuen sog. Pilot-Einspritzsystem aus-
gerastet ist, welches frtiher in ,,The Engineer" und auch (als
notwendig, die schadigende Wirkung des Schwefels in den
Dieselkraftstoffen genauer zu untersuchen und festzustellen,
auf welche Weise diese vermieden werden kann. Die Verfasser
gehen zunachst auf physikalische und chemische Reaktionen
des Schwefels im Motor em. Sic erlautern, daB em n bemerkens-
werter Teil des Schwefels im Motor entgegen landlaufiger
Abb. r. Querschnitt des 9,6 Liter-Unterflur-Dieselmotors ftir
den AEC ?Regal" Mark IV-Autobus.
Referat) in dieser Zeitschrift beschrieben wurde 1. Durch
dieses Einspritzsystem wird em n Klopfen des Motors mit
Sicherheit vermieden und eine besonders gute Laufruhe
erzielt. Die Zuganglichkeit zum Motor und zu den tibrigen
Triebwerkteilen ist auch bei diesem Autobus gut. Die Her-
steller erwahnen, daB der Ausbau des (kompletten) Motors
von 2 Mechanikern in 33 Minuten, der Wiedereinbau in 24
Minuten bewaltigt. werden kann. Hierzu ist im Chassis eine
besondere Hebevorrichtung. eingebaut. Th.
Broeze, J. J. und A. Wilson: Schwefel in Dieselolen.
(Sulphur in Diesel Fuels.) Inst. Mechan. Eng., Auto-
mobile Division, Proc. 1948/49 Part III, S. 128/145, 10 Abb.
6 Tab.
Die immer weiter gehende ErschlieBung und Ausbeutung
der reichen Erdolvorkommen des nahen und mittleren Ostens
Abb. r. Poros-verchromte Zylinderlaufflache.
(Wirbelkammer-Motor von 4" Bohrung und 4,5" Hub,
nach 333 h bei 4,9 kg/cm2 rnittlerem ef felitiven Druck
und 3000 TJ/min.)
wird es voraussichtlich mit sich bringen, daB die zuktinft4,
auf den europaischen Markt kommenden Dieselkraftstoffe
einen hoheren Schwefelgehalt haben als bisher. Es ist deshalb
1 The Engineer 187 (1949) Nr. 4863, S. 392/393.
Konstruktion i (1949) Heft 23, S. 349/350.
Ansicht nicht zu SO, sondern zu SO, verbtennt, und be-
schreiben den VerschleiB der Zylinderlaufflachen und Ventil-
sitze, der bei Schwefelgehalten von 3% und dartiber infolge
der Bildung korrosiver Sauren stark anwachst. Ebenso ist
die Verschmutzung der Motoren bei haheren Schwefelgehalten
groBer als niederen.
Aff/erer Yersch/a des Ourchmessers
Milli.
Litill V
,ii"SAS
I
r
r r
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.
FA,-
, ,G,feiseri
11111I.
?
IUUMl
1
1
-II-
0
40
Abb. 2. Vergleich des VerschleiBes einer poros verchromten
Zylinderlaufbachse mit dem VerschleiB einer nur nitrierten
guBeisernen Laufbiichse.
(Wirbelkammer-Dieselmotor mit 4" Bohrung und 4,5" Hub
bei p me =-- 4,9 kg/cm2 und r000 U/min.)
Schwefelgehalt
des Brennstoffes
Temperatur des
Zylindermantels
t ? c
Laufzeit
Verchromt
(h)
GuBeisen
1,5
6o?
173
90,5
0,1
6o
52
116,5
0,I
20
24
insgesamt
225
231
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KONSTRUKTION
3. (1951) Heft 5
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Buchbesprechungen.
165
Die wirksamste MaBnahme, Schaden zu vermeiden, ware
die Entfernung des Schwefels aus dem Kraftstoff. Sie ist
grundsatzlich moglich, wiirde aber den Kraftstoff verteuern.
Deshalb ist es besser, durch einf ache konstruktive Maf3nahmen
die Motoren unempfindlich gegen die Wirkung des Schwefels
zu machen. Dies kann nach Erfahrung der Verfasser mog-
licherweise durch eine sorgfaltige Regulierung der Kiihlung
geschehen, so daB die Zylinderlaufwand stets in einem be-
stimmten mittleren Temperaturbereich bleibt. Als em n sehr
wirksamer Schutz hat sich auch eine Verchromung der
Zylinderlaufflachen nach Art der Abb. i erwiesen, Durch
nachtragliches Atzen wird dabei die Chromschicht poros
gemacht, urn em n besseres Haften des olfilms an der Lauf-
flache zu erreichen. In Abb. 2 ist das VerschleiBprofil.einer
poros verchromten Zylinderlaufbtichse dem einer our nitrierten
guBeisernen Laufbiichse gegentibergestellt. Man erkennt deut-
lich den Vorteil, den die pprOse Verchroniung, deren Anwen-
dung im Motorenbau bereits weit verbreitet ist, mit sich bringt.
Eine andere M6glichkeit zur Unschadlichmachung des Schwe-
fels wiirde in der Neutralisation der sich bildenden korrosiven
Sauren durch geeignete Zusatze zum Kraftstoff oder Schmier-
stoff bestehen. Th.
Steinbuch, K.: Berechnung von Kolbentemperaturen.
Ingenieur-Arch. 17 (1949) Heft 5, S. 353/362, 8 Abb.,
3 Zahlent.
Der Verfasser zeigt, wie man mit einem ertraglichen
Arbeitsaufwand die Kolbentemperaturen von Verbrennungs-
kraftmaschinen berechnen kann. Der Berechnung liegt die
Annahme zugrunde, daB die vom Kolben aufgenommene
Warme durch die Ringzone zum Zylinder, durch den Schaft
zum Zylinder und durch den Kolbenboden zur Gehauseluft
abflieSt. Zur Durchfiihrung der Rechnung ist die Kenntnis
einer Anzahl von EinfluBgroBen erforderlich, iiber die sich
leider zum Teil nur sehr ungenaue Angaben machen lassen
Ein Beispiel, das der Verfasser durchgerechnet hat, zeigt.
befriedigende tThereinstimmung mit dem experimentellen Er-
gebnis. Th.
Erfolgreiche Dauerbetriebsversuche mit einer Gastur-
binenanlage. (Gas-Turbine Operation.) Mech. Engng. 71
(1949) Nr. 12, S. 1042/1043, Abb.
Die erfolgreiche Durchfiihrung von Dauerbetriebsver-
suchen mit einer Gasturbinenanlage von 3500 PS wird von
der US-Marine gemeldet. Es ist die erste Gasturbinenanlage,
die im Dauerbetrieb mit Gas-EinlaBtemperaturen von 815? C
arbeitet. Die Anlage besteht aus 2wei Gasturbinen, einem
Axialverdichter, einem Regenerator und den Hilfsaggregaten.
Schwierigkeiten mit der Beschaufelung sind trotz der hohen
Gastemperatur nicht zu verzeichnen. Von groBter Bedeutung
ist die bei dieser hohen Temperatur erzielte Steigerung des
thermischen Wirkungsgrades. Unter den vielen Neuerungen,
die in dieser Anlage erprobt werden, sind zahlreiche Versuche
zur Anwendung der Luftkahlung zu nennen, durch welche die
bei hohen Temperaturen arbeitenden Teile gegen ilbermaBige
Beanspruchung geschiltzt werden sollen. Wenn auch betont
wird, da13 es sich urn eine Versuchsanlage handelt, so ist doch
zu erwarten. 'daB die aus den Dauelversuchen gewonnenen
Erfahrungen ilber K6nstruktion, Material und Betrieb, dank
der ErhOhung der Zuverlassigkeit und der Verbesserung des
Wirkungsgrades, bald zur Anwendung der Gasturbine fur
Schiffsantriebe und far stationare Kraftanlagen in groBem
Mastab fiihren werden. v. A.
Buchbesprechungen.
Schmeidler, W.: Integralgleichungen mit Anwendungen
in Physik und Technik; I. Lineare Integralgleichungen.
Sammlung ?Mathematik und ihre Anwendungen in Physik
und Technik", Reihe A Band 22. Leipzig: Akademische
Verlagsgesellschaft Geest & Portig K.-G. 1950. 611 S.
Geb. DM 38.?.
Urn es gleich zu sagen: em n wundervolles Buch, welches
tiberdies die selten anzutreffende Eigenschaft besitzt, in
gleicher Weise den Ingenieur und Physiker wie auch den
Mathematiker anzusprechen. Es handelt sich urn eine Dar-
stellung des Gesamtgebietes der Integralgleichungen ; von
welchem hier der erste Teil, die linearen Integralgleichungen
betreffend, vorliegt. Ganz neu ist die gleichmaBige Be-
handlung der Integralgleichungen erster, zweiter und dritter
Art: so beginnt das Werk sofort mit den viel schwierigeren
aber urn nichts weniger wichtigen Integralgleichungen erster
Art, fur die bislang eine einheitliche Theorie fehlte. Das Mittel
dazu ist die beriihmte von Hilbert geschaffene Theorie
der unendlich vielen Variablen, deren gewaltige Kraft sich
hier aufs neue eindringlich offenbart. Nach ihr spiegelt sich
die lineare Integralgleichung wider in einem linearen Glei-
chungssystem von unendlich vielen Variablen, wodurch sich
in vielen Fallen auch em n Weg zur numerischen Auflosung
offnet. Grundlegend hierfiir ist der von Schmeidler als
Forderungssatz bezeichnete Satz 8 auf S. 35/36. Der reiche
Inhalt des fliissig geschriebenen Werkes zeigt sich am besten,
wenn wir von den 98 im Text durchgeftihrten Beispielen
einige herausgreifen, welche den Ingenieur besonders inter-
essieren diirften: Windungsdichte einer Kreisspule; Strom-
aufnahme in Metallrohrleitungen; schwingende Kolbenmem-
bran; Talsperre; elastische Bewegung einer Halbebene bzw.
eines Halbraumes bei vorgegebenen Randverschiebungen;
Balkenschwingungen; thermoelastische Randwertaufgaben :
gerader Stab und Kreisscheibe mit festem Rand; Stab mit
veranderlichem Querschnitt ; ebener Spannungszustand;
Plattenbiegung; Bodenpressungen einer Staumauer. E. Mohr.
Lickteig, E.: Schraubenherstellung. Stahleisen-Bilcher
Bd. 4. 2. Aufl. D?sseldorf: Verlag Stahleisen m. b. H. 1950.
244 S., 176 Abb., II Zahlent. Ganzl. DM 26.?.
Die Schraubenverbindung fand seit 1930 in der Forschung
und im Schrifttum besondere Beachtung, bedingt durch die
Bedeutung dieses Maschinenelementes fiir die gesamte Technik.
Die Veroffentlichungen beschaftigen sich im wesentlichen
mit der Beanspruchung und Gestaltung, der Werkstoffaus-
wahl, der Normung und dem Einbau von Schrauben in
Maschinen. Wohl bei keine m anderen Maschinenteil hat die
Forschung so in die Breite gearbeitet wie gerade bei der
Schraubenverbindung.
Obwohl noch nicht alle Fragen gelost sind und noch
manches der Klarung bedarf, kann das Buch ? Schrauben-
herstellung" als AbschluB und tibersichtliche Zusammen-
fassung eines Forschungsabschnittes betrachtet werden. Nach
einer kurzen Darstell-ung der geschichtlichen Entwicklung der
Schraube beztiglich Ursprungsformen, Anwendung, Werk-
stoff und Herstellungsverfahren werden die Grundlagen der
Gestaltung, die Prtifung von Werkstoff und Schraube, der
Stand der Schraubenfertigung und ihre geschichtliche Ent-
wicklung, Sonderausfahrungen von Schrauben, Normen und
technische Lieferbedingungen und schlieBlich Patentfragen
behandelt. Zu jedem Kapitel wurde das einschlagige Schrift-
tum durchgearbeitet und angefiihrt. Die Darstellungsweise
ist klar und tibersichtlich, so daB das Buch far denjenigen,
der sich mit Einzelfragen naher befassen will, angenehme
Hinweise auf die abrige Schraubenliteratur gibt. Es ist zu
erwarten, daB die zweite Auflage fur den Konstrukteur emn
ebenso wertvolles Nachschlagewerk wird, wie es die erste war.
Dem Buch ist eine weite Verbreitung zu wiinschen.
H. Wiegand.
Berg, S.: Angewandte Normzahl. Berlin u. Krefeld-
Uerdingen : Beuth-Vertrieb G.m.b.H. 1949. 192 S.,
'59 Abb. u. zahlr. Taf. DM 17.5o.
Der Verfasser hat sich em n weitgehendes Ziel gesteckt. Er
versucht, dem Konstrukteur Richtlinien fiir alle Zweige der
Technik zu geben, nach denen er die GroBenstufung einfacher
Maschinenteile und die Aufstellung von Modellreihen (Typluig)
von ganzen Maschinen vornehmen kann. Aus der Fiille der
Anwendungsgebiete sei auf folgende interessante Falle hin-
gewiesen.
Am einfachen Beispiel der Normung der Nennweiten von
Rohrleitungen nach einer geometrischen Reihe RIO
mit dem Stufensprung. 1,25 zeigt Berg, daB die DurchfluB-
mengen ? gleichgroBe Geschwindigkeit c vorausgesetzt ?
ebenfalls als Normzahlen einer geometrischen Reihe R 5 mit
dem Stufensprung (1,25)2 1,5 erscheinen. Die GrifiBe fiir
die DurchfluBmeiage ist nach oben durch den zulassigen
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KONSTRUKTION
3. (193x) Heft 3
Druckverlust (entspr. cmax) und nach unten durch die Wirt-
schaftlichkeit (enstpr. cmin) gegeben; durch Darstellung dieser
Beziehungen im rechtwinkligen, doppeltlogarithmischen Sy-
stem erhalt man em n anschauliches Bild.
Die mechanische Ahnlichkeit von Brennkraftmaschinen
leitet Berg unter der Voraussetzung ab, dad fiir alle Motoren
einer Reihe die mittlere Kolbengeschwindigkeit, der mittlere
Kolbendruck und das Hubverhaltnis konstant sind. Nach
dem Ahnlichkeitsgesetz ist dann, wenn fiir die Langen der
Stufensprung yo=- 1,25 gewahlt wird, Z. B. der Stufensprung
ftir Raume, Gewichte, Made, Widerstandsmomente und Mo-
mente=- far Krafte und Geschwindigkeiten-= q und far
Drehzahlen und krit. Drehzahlen = 9)--1. Berg geht so weit,
dad er ?Mutterentwiirfe" far den Vier- und Zweitaktmotor
aufstellt mit Angabe des betr. MaBstabes, z. B. r :4; I :6,3;
: ro. Diese Gedanken mogen far den planenden Konstruk-
teur recht anregend sein, jedoch, wenn man sieht, dad emn
von Berg aufgestelltes Typenbild Motoren von 40 bis 400 PS
bei Drehzahlen von 2000 bis 315 Uimin umfaBt, so mud man
sich unwillkiirlich?fragen, ob Berg hier die Kompliziertheit
der Brennkraftmaschinen nicht unterschatzt.
70 Seiten sind der Typung der Dampf- und Gasturbinen
gewidmet.
Im ganzen gesehen, kann das Buch empfohlen werden,
insbesondere den Konstrukteuren, die sich mit dem Aufstellen
von Typenreihen von Maschinenteilen und Maschinen be-
schaf t i gen . Ch. Bouche.
Thomas, A. K.: Die Tragfahigkeit der Zahnrader. Miin-
chen : Carl Hanser Verlag 1950. 176 S., 88 Abb., 35 Tafeln.
Brosch. DM 12.?.
Das Buch stellt auf Grund der bis zurn Jahr 1947 in Deutsch-
land erschienenen Veroffentlichungen die neuzeitlichen Berech-
. nungsweisen der Zahnbeanspruchungen von Stirn-, Kegel-,
Schnecken- und Schraubenradern zusammen, wie dies in gleicher
Griindlichkeit bei so gedrangter Form sonst kaum veroffentlicht
wurde. Die in der Mechanik vorausgesetzteri Kenntnisse sind
ganz gering, auf die Ableitung der Formeln wurde verzichtet.
Da die Forrneln durch Zeichnungen und Text klar erlautert sind
und zahlreiche einfache Diagramme die Rechnungen erleichtern,
diirften auch dem Leser, der mit Zahnradern nicht vertraut ist,
zumindest durch die Beispiele die notigen Rechnungen vollstan-
dig klar werden. Zur Erleichterung des Verstandnisses wurde
fiir die Ernaittlung der tberdeckungen, der Flankenkrtimmung
(damit der Hertz schen Pressung) und der radialen Kraft-
komponente der EinfluB der Korrekturen vernachlassigt. Die
Schwierigkeiten bei Schnecken mit groBer Steigung in der Be-
schrankung der ZalinfuBhohe durch den Grundzylinder bei der
Evolventenschnecke und der Abhangigkeit der ZahnfuBhohe
vom FuBspiel bei Frasschnecken vermeidet der Verfasser durch
VergroBern des Eingriffswinkels bei groBerer Steigung, wahrend
in neueren Normungsvorschlagen der Eingriffswinkel 20? im
Normalschnitt beibehalten, die Sch-neckenfuBhohe verkleinert,
Kopfhohe und Schneckenzahndicke im Teilzylinler vergroBert
werden. Dies Beispiel zeigt, clad bei einem Werk dieses Um-
fanges nicht die Besprechung aller Gesichtspunkte ftir die Aus-
legung mOglich ist. Daher ist- bei Sondergebieten wie Spiral-
kegelradern tiber die gebrachten Naherungsrechnungen hinaus
auf die Literatur hingewiesen. Besonders den Ingenieuren, die
nur gelegentlich Zahnrader berechnen, wird das sorgfaltig aus-
gefiihrte Buch eine wertvolle Hilfe sein. H. Niermeyer.
Sieker, K. H.: Einfache Getriebe. Bd. 15 der Lehr-
biicher der Feinwerktechnik. Leipzig: Akademische Ver-
lagsgesellschaft Geest & Portig K-G. 1950. 287 S., 441 Abb.
Geb. DM 22.?.
In jeder Maschine werden Getriebe der verschiedensten
Art verwendet, wie Schwingen-, Schubkurbel-, Schleifen-,
Schrauben-, Rader-, Zahnstangen- oder Kurvengetriebe.
tlber Aufbau, Wirkungsweise, Geschwindigkeits- und Be-
schleunigungsverhaltnisse all dieser Gebilde gibt das vor-
liegende Buch Auskunft. Die Unterteilung in kurze abge-
schlossene Abschnitte, oft durch em n Zahlenbeispiel erganzt,
gestaltet den umfangreichen Stoff recht tibersichtlich. Das
Buch wendet sich in erster Linie an Studierende der Fein-
werktechnik, und em n groBer Ted der Beispiele ist diesem Ge-
biet entnommen. Wegen seiner klaren Darstellung ist es auch
zum Selbststudium als Einfiihrung in das groBe Gebiet der
Getriebetechnik gut geeignet. Da die Grundlagen, wie Ein-
teilung der Getriebe, Getriebeelemente, und die Frage nach
den Bewegungsverhaltnissen auf alien Anwendungsgebieten
die gleichen sind, werden auch die Ingenieure des Maschinen-
baues und der Elektrotechnik Nutzen aus diesem Werk ziehen.
Im ersten Abschnitt werden die kinematischen Grund-
lagen der Schub-, Dreh-, Roll- und Relativbewegung be-
handelt. Dann folgen Ausfahrungen fiber die wichtigsten
Teile der Getriebe, das sind die Gelenke und Fiihrungen, und
das Zusammenfilgen mehrerer Glieder zu einer kinematischen
Kette einschlieBlich ihrer Erweiterung und Umkehr. Der
dritte und umfangreichste Abschnitt zeigt den Aufbau und
die Vielgestalt der Getriebe, ihre Anwendung, Sonderfalle und
Berechnungen. FuBnoten im Text verweisen auf den Rahmen
des Buches tiberschreitende Sonderarbeiten, und eine Be-
sprechung der auf dem Gebiet der Kinematik erschienenen
Buchliteratur gibt einen wertvollen /Therblick. H. Muller.
Kappey, R.: Maschineningenieur und Maschinengriln-
dung. PoBneck: Rudolf R. Lang Verlag 1950. 8o S.
DM 3.70.
Das Biichlein bringt zunachst auf 40 Seiten eine kleine
Baustoffkunde und die einfachsten Grundsatze fiir die allge-
meine Ausfiihrung von Grtindungen. Der zweite Teil faBt
unter der tYberschrift ?Berechnungsgrundlagen" einige Be-
grif fe und Formeln aus der Schwingungstechnik der Funda-
mente zusammen. AnschlieBend werden Fundamentformen
und einige Beispiele behandelt und verschiedene Richtlinien
(Turbinenfundamente und Hammerfundamente) zu wesent-
lichen Teilen im Wortlaut wiedergegeben. ?
Stil und Darlegungsweise lassen die Arbeit am ehesten als
technische Plauderei kennzeichnen. Wenn der Leser aber
schon nicht bis zur Moglichkeit eigener Arbeit geftihrt wird,
hatte die Aufzahlung einiger schwingungstechnischer Begriffe
und Formeln wegbleiben konnen. Die Beispiele und einige
Auffassungen sind leider einseitig nach einer einzelnen Firma
orientiert. Es sprache mehr an, wenn der Verfasser eine ilber-
geordnete Stellung eingenommen hatte. Der Nutzen des
Bachleins far den Konstrukteur ist deshalb begrenzt.
W. Zeller.
Rantsch, K.: Genauigkeit von Messung und MeBgerat.
(Techn. Messen in Einzeldarstellungen, Bd. 5). Munchen:
Carl Hanser Verlag 1950. 83 S., 15 Abb. Kart. DM 8.80.
Das Bachlein ist mit aus der Erkenntnis entstanden, dad
em n MeBergebnis nur dann wirklich Wert hat, wenn man die
Genauigkeit kennt. Es ist eine in der Praxis leider immer
wieder zu beobachtende Tatsache, dad die ganz doch nie ver-
rneidbaren Fehler nicht hinreichend berticksichtigt werden
oder dad ihre Existenz ilberhaupt unbekannt ist.
Wenn die AusfUhrungen auch stellenweise etwas stark auf
Langenmessungen und mechanische Werkstatt-MeStechnik
abgestellt sind (was man aus dem Titel des Buches nicht
erkennt), so sind die allgemeinen Betrachtungen tiber die
Fehler meist auch fiir die vielen anderen Zweige der gesamten
MeStechnik anwendbar. Der Verfasser bespricht zunachst
die systematischen und zufalligen Fehler. Bei den letzteren
sind Durchschnittswert, Sireuung usw. definiert, wobei von
vornherein von der Serie und dem Kollektiv der MeBwerte
ausgegangen wird. Auch die Unsicherheit der Unsicherheits-
kenngroBen ist beriicksiehtigt. Von den EinfluBgroBen wird
dann die der Temperatur Wieder im Hinblick auf LangenmaBe
behandelt. Wertvoll sind hier besonders die Angaben tiber
das, was in einem FeinmeBraum beachtet werden mud.
? Das nachste Kapitel befaBt sich mit der Fehlerfortpflanzung
der systematischen und der zufalligen Fehler. AnschlieBend
werden Ungenauigkeiten von MeBgeraten und MeBergebnissen
besprochen, wobei Hinweise ftir die Praxis des Werkstatts-
messens gegeben werden. Es folgen im Abschnitt fiber die
Theorie der Beobachtungsfehler die Definitionen und Berech-
nungen der StreugroBen und der mittleren Fehler. Bei den
Fehlerwahrscheinlichkeiten sind Zahlentafeln far die Werte
der G a u Bschen Fehlerfunktion mitgeteilt. Zusammenstel-
lungen der Formelzeichen, der wichtigsten Formeln, des
Schrifttums und em n Sachregister beschlieBen das Heft.
Besonders dem MeStechniker in der Fertigung wird das
Buch sehr vollkommen sein, nicht zuletzt durch die zweck-
maBig eingestreuten Beispiele. Aber auch fiir die allgemeine
MeStechnik ist die Schrift eine begrilBenswerte Bereicherung,
zumal Theorie und Praxis der Fehlerrechnung auch in gro-
Beren meStechnischen Werken oft zu kurz behandelt sind.
F. Moeller.
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3. (1951) Heft 5
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Aus der AKI-Arbeit. - Patentberichte. 167
Palm, A.: Elektrische MeBgerate -und MeEleinrichtungen.
Dritte, neubearb. Auflage. Berlin: Springer 1948. 284 S.,
232 Abb., 7 Tafeln. Gr. -8?. DM 2I.-.
Gegeniiber der i. und 2. Auflage weist die neubearbeitete
3. Auflage einige Erganzungen auf. Die Kapitel ?Elektrizi-
tatszahler" und ?MeBeiniichtungen mit Elektronenrohren"
sind neu aufgenommen worden und werden \tom Leserkreis
der Lernenden und Studierenden fyeudig begriiBt.
- Im ersten Teil, betitelt MeBgerate, gibt der Verfasser eine
a,usgezeichnet gegliederte Darstellung ilber die MeBgerate,
wobei dieser Begriff so weit gefaBt 1st, daB Vor- und Neben-
widerstande und MeBwandler einbezogen sind. Den AbschluB
dieses kapitels bildet eine Zusammenstellung iiber die Ver-
wendungsmOglichkeiten der Geratearten, den Strom-, Span-
nungs- und Freguenzbereich der MeBgerate, den Eigenver-
branch normaler Strom- und northaler Spannungsmesser. Zur
Vervollstandigung dieser Zusammenstellung sind aus dem
VDE-Vorschriftenbuch die Sinnbilder fiir MeBgerate und im
Auszug die Fehlergrenzen und Klassenzeichen angegeben.
Im zweiten Teil werden die eleldrischen MeBeinrichtungen
behandelt. Hierbei kann der Verfasser bei der Fiille des
Stoffes natiirlich.nur auf die prinzipiellen Vorgange eingehen.
Wer tiefer in die einzelnen Verfahren einsteigen will, dem
leistet der Literaturnachweis, der in Form von FuBnoten er-
scheint, was als besonders angenehm empfunden wird, wert-
voile Dienste.
Die Schwingkontaktgleichrichter sind im ersten Teil mit
den entsPrechenden Literaturhinweisen erwahnt. Bei dem
hohen technischen Stand, den diese MeBeinrichtung erreicht
hat, ware es in einer Neuauflage erwiinscht, daB der Ver-
fasser im Teil ?Elektrische MeBeinrichtungen" einige An-
wendungsbeispiele bringt.
Das Buch kann jedem, der sibh mit MeBgeraten und MeB-
einrichtungen vertraut machen will, warmstens empfohlen
werden. H. Sass.
Kaufmann, W.: Einfuhrung in die technische Mechanik.
Bd. I: Statik starrer Korper. Berlin: Springer 1949, 166 S.,
194 Abb. Brosch. DM 15.-.
Nach einer Einfiihrung in die Grundbegriffe der Mechanik
und der Vektoralgebra werden graphisch und analytisch die
Zusammensetzung und Zerlegung der Krafte und ihr Gleich-
gewicht in der Ebene und im Raume behandelt, wobei von
der Deutung der Krafte als Vektoren und damit der Vektor-
rechnung ausgiebig Gebraucli gemacht wird. AnschlieBend
folgt die Lehre vom Schwerpunkt. Welter wird das Gleich-
gewicht gestiitzter Korper : Trager, Scheiben, Seile untersucht.
Beim Fachwerk werden die iiblichen Verfahren zur Bestim-
mung der Stabkrafte angegeben. Die raumliche Stiitzung und
das Raumfachwerk werden wenn auch nur kurz - eben-
falls betrachtet. Ein langerer Abschnitt ist der Reibung ge-
widmet. Zum SchluB wird noch das Prinzip der virtuellen
Verrfickungen beim starren Korper behandelt. Das klar und
anschaulich geschriebene Buch, dessen Stoff durch zahlreiche
durchgerechnete Beispiele noch erlautert wird, kann unseren
Studenten nur warmstens empfohlen werden.
E. Metzmeier.
Aus der AKI-Arbeit.
AKI-Arbeitskreis Aachen. Die erste Zusammenkunft
des neu gegriindeten Arbeitskreises f and am 22. 2. in der Tech-
nischen Hochschule statt. Der stellv. Vorsitzende des VDI-
Bezirksvereins Aachen, Prof. Dr.-Ing. e. h. Wa llichs, wies in
seiner Eroffnungansprache auf die Bedeutung der AKI fiir
den Austausch der Erfahrungen und fur die Ertiichtigung des
Nachwuchses hin. Der stellv. Obmann des AKI-Arbeitskreises,
Dipl.-Ing. Blaise, hielt nach kurzem AbriB iiber die gedachte
Arbeitsweise des Arbeitskreises zwei Kurzreferate, die die
Blindkraft im Maschinenbau, erlautert an einem Nitschelwerk
der Spinnerei-Industrie, und das Wiegen bewegter Gilter, er-
lautert durch em n Relativgetriebe in einem Wippkran, be-
handelten.
In der Monatsversarnmlung des AKI-Arbeitskreises am 5. 4.
sprach Baurat Prof. Dr.-Ing. Oehler iiber ?Beanspruchung
und Gestaltung" mit zwei Kurzbehandlungen: ?Indikator-
Einschaltvorrichtung" und ?Laufkatze fiir i000 kg".
AKI-Arbeitskreis Berlin. Ebenso wie in Aachen
fanden die Monatsversammlungen des Berliner Arbeitskreises
regen Zuspruch, in erster Linie von Konstrukteuren aus der
Praxis; sie wurden im Durchschnitt von 250 bis 300 Teil-
nehmern besucht. In der am 15. 3. veranstalteten Versamm-
lung trug Obering. S ch nf elder iiber das Thema vor ?Welche
Mangel sieht der Konstrukteur an den heutigen Festigkeits-
rechnungen ?". Da es sich als praktisch erwiesen hat, die
Diskussion erst in der darauffolgenden Monatsversammlung
stattfinden zu lassen, entwickelte sich in der Zusammenkunft
am 20. 4. eine rege Aussprache iiber den Vortrag. Es ergaben
sich dabei so viele Anregungen, daB auf Vorschlag des AKI-
Obmannes, Direktor Dipl.-Ing. Bo be k, beschlossen wurde,
eine Arbeitsgruppe ?Festigkeit" ins Leben zu rufen, deren
Leitung Obering. Schonf elder iibernehmen wird. Den Vor-
trag des Abends hielt Dipl.-Ing. G6 t ze iiber ?Leichtbau von
Maschinen" 1.
'Wird spater in,, Konstruktion" veroffentlicht.
Patentberichte.
Patentblatt vom 18. 1. 51.
Pat ent anmeldunge n: Ablauf der Einspruchsfrist
18. Mai 1951.
3-47 a, K 1089. Kohler, Dinslaken. Vorrichtung zur Be-
festigung einer Kopfschraube in einem nur einseitig zugang-
lichen Bohrloch. 22. 12. 49. (T 4, Z i.)
3-47 f, K 3759. Kohlenscheidungsgesellschaft mbH., Stutt-
gart. Verbindung eines Rohres mit einer Rohrplatte. 14. 6.50.
(T Z 1.)
Patentblatt vom 25. 1. 51.
Patent anmeldungen: Ablauf der Einspruchsfrist
25."Mai 1951.
4-47 b, H 1235. Haisch, Klosterreichenbach/Schwarzwald.
Verfahren und ? Vorrichtung zur Herstellung von nichtmetalli-
schen, gerauscharmen Getrieberadern. 13. I. 50. (T 6, Z 2.)
4-47t, K 345. Kestermann, Zahnrader- und Maschinen-
fabrik KG., Bochum. Elastische Reibungskupplung. 31. ro.
49. (T4, Zi.)
4-47 b, L 587. Loher & Saline GmbH, RuhstorfiRott. Laby-
rinthdichtung Itir,Walzlager, insbes. far elektrische Maschinen.
9: 32.49. (T 3, Z I.)
4-47 h, G 3607. Grothe, Kiel. Stufenlos regelbares Fliissig-
keitsgetriebe. 8. 4. 50. (T 5, Z
Patentblatt vom 1. 2. 51.
Pate nt anme ldungen: Ablauf der Einspruchsfrist 1. Juni
1951.
5-747 g, p 55 118 D. Markischer Armaturenbau GmbH.,
D?sseldorf. Absperrschieber mit beweglichen Schieberplatten
16. 9. 49 (T. 3, Z. 2).
p28 506 D. Gako, Gesellschaft fur Gas- und Kohlen-
staubfeuerungen mbH., Essen. Vorrichtung zum Regeln der
durch eine Rohrleitung flieBenden Menge von gasformigen
oder fliissigen. Stoffen. 30. 32. 48 (T. 8, Z. 1).
5-47g, G 992. Gerdts, Bremen. Block-Ventil. 2. 2. 50 (T. 3,Z. r).
5-52 a, D 5029. Diirkoppwerke AG., Bielefeld. Nadelstangen-
schmierung. 17. 7. 50 (T. 3, Z. 1).
Patentblatt vom' 8. 2. 51.
Patent anmeldungen: Ablauf der Einspruchsfrist 8. Juni
1951.
6-47b, M 5o88. The Mollart Engineering Comp., Ltd., Surrey,
England. Universalgelenk. 7. 7. 50 (T. ro, Z. 1).
6-47c, E 3038. Eisenwerk Wiilfel, Hannover-Wiilfel, ?Druck-
luftgesteuerte Reibungskiipplung. Zus. z. Patent 8o, 600.
22. 4. 50 (T. 3, Z.. 1).
6-47 h, p 20 551 D. N. V. Philip's Gloeilampenfabrieken,
Eindhoven, Holland. Triebstange von durch eine Taumel-
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Patentberichte.
"KONSTRUKTION
3. (1951) Heft s
scheibe angetriebenen hin und hefgehenden Korperri, beispiels:
weise Kolben. 3. ii. 48 (T. 4, Z. i).
6-59b, C 612. Carter Carburettor Corporation, St. Louis,
Missouri, USA. Kraftstoffpumpe. 4. 3. 50 (T. 14, Z. 2).
_
Patentblatt Nom 15.2. 51.
Pa,t e nt anmeldungen: Ablauf der Einspruchsfrist 15. Juni
1951.
7-47a, p 56 245 D. Motorenfabrik Darmstadt GmbH. Motor
mit druckolgesteuerten Verbindungen seiner Maschinen-
elemente, z. B. der Kurbelwellenteile, des Schwungrades auf
der Kurbelwelle o. dgl. 28. 9. 49 (T. 3, Z. I).
7-47b, p 33 976 D. Gerard, Paris. Reibungsloses Lager.
II. 2. 49 (T. 17, Z. 5).
7-59, B 2396. Boltersdorf, Velbert/Rhld. Zahnradpumpe.
4. 3. 50 (T. 5, Z. i).
7-47c, p 51 769. AG. ?Weser", Bremen. Fliissigkeitskupp-
lung mit mehreren Arbeitskammern. ii. 8. 49 (T. 4, Z. i).
7-47C, P 27 772 D. Maschinenfabrik Stromag GmbH., Unna.
Elektromagnetische Kupplung. 28. 12. 48 (T. 4, Z. r).
7-47d, C 2002. Continental Gummi-Werke AG., Hannover.
Keilriemen mit einem Zugstrang und einer darunter befind-
lichen Fiillgummischicht. 24. 8. 50 (T. 4, Z. r).
7-47d, p 1520 B. Brammer, Leeds (York), England. Aus
einer Mehrzahl von flachen Gliedern bestehender, zur Kraft-
tibertragung dienenderKeilriemen, dessen Riemenglieder durch
Verbinder gelenkig losbar zusammengehalten werden. 17. I. 49
(T. 7, Z. 1).
7-47f, p 17 699 D. Kapps, Halle/Saale. Vorrichtung zur
Entlastung des Arbeitskolbens bei Kraft- und Arbeitskolben-
maschinen. 9. to. 48 (T. 4, Z. 1).
7-47g, K 744. Dr. Karnath, Kronshagen bei Kiel. Hoch-
druckabsperrschieber mit losen Absperrplatten. Zus. z. Anm.
p 27 272 D. 28. II. 49 (T. 4, Z. i).
7-47g, G 216. Gerdts, Bremen. Spreizkegelventil mit Not-
dichtung. Zus. z. Anm. p 14 584 D. 28. to. 49 (T. 5, Z. i).
7-47g. G 220. Gerdts, Bremen. Absperrventil mit Spreiz-
verschluB. Zus. Z. Anm. p 14 584 D. 28. Do. 49 (T. 4, Z. i).
7-47g, H 2(3.18. Dipl.-Ing. Hingst, Kassel-Wilhelmsh8he.
Einrichtung zum Sichern des Dichthaltens von Absperr-
ventilen 0. dgl. 14. 3. 50 (T. 3, Z. I).
7-47h, E 1189. Eisenwerk Wiilfel, Hannover-Willfel. Mehr-
stufiges Zahnradschaltgetriebe. 15. 5. 50. (T. 5, Z. 2).
7-47h, E 1357. Eisenwerk Willfel, Hannover-Wulf el. Stufenlos
regelbares kraftschliissiges Schaltgetriebe. 15.6.50 (T. 4, Z. i).
7-47h, E 975. Manfred Erhard & Co., Augsburg. Stufenlos
regulierbares Keilriemenwechselgetriebe mit automatischer
Geschwindigkeitsverstellung mittels Steueiring durch Ande-
rung des Achsabstandes. 4. 50. (T. 2, Z. 2).
7-47h, P 840. Pfenningsberg, M.-Gladbach. Keilriemen-
getriebe. 24. 2. 50 (T. 4, Z. i).
Patentblatt vom 22. 2. 51.
Patent anme ld ungen: Ablauf der Einspruchsfrist
22. Juni 1951.
8-47 a, 17. p 27 945 D. Storzbach, Stuttgart. Federsaule aus
Tellerfedern. 29. 12. 48 (T. 4, Z. 2).
8-47 b, p 39617D. Hedtmann, Hagen-Kabel. Elastisches
Lager, insbes. Nadellager. II. 4. 49 .(T. 4, Z. I).
8-47 b, 7. p 45 052 D. Hedtmann, Hagen-Kabel. Elastisches
Lager. 7. 6. 49 (T. 3, Z. I).
8-47 b, 33. p 38 488 D. Seholz, Coesfeld/Westf. Vorrichtung
zum Ablichten einer umlaufenden Welle gegen Str3mungs-
mittel, vor allem Gase oder Dampfe, mit fliegend angeordneter
Kraft- oder Arbeitsmaschine. 31. 3. 49 (T. 7, Z. I).
8-47 c, ii. M 2677. Maschinenfabrik Stromag G.m.b.H.,
Unna/Westf. Lamellenkupplung. 5. 4. 50 (T. 4, Z. i).
8-47 d, 3. p 12 493 D. EBlinger, Herbrechtingen/Wiirtt.
Textiltreibriemen, insbes. fur rasch laufende Kurzantriebe.
I. JO. 48 (T. 4, Z. t).
8-47 e, 24. L 1790. Dr.-Ing. Lehnert, Braunschweig. Auto-
matischer Antrieb fur Schmierolkolbenpumpe. zo. 4. 50
(T. 2, Z. I).
8-47 e, 35. p 28 778 D. Compagnie Francaise de Raffinage,
Paris. Trockenschmierung. 30. 12. 48 (T. 5, Z. -).
8-47 f, 7/10: T 134: Teves, Maschinen-'und Armaturenfabrik
KG., Frankfurt a. M. Rohr- bzw. SchlauchanschluB. 31. To. 49
(T. 3, Z. i).
8-47h, 6. Sch 184. Schulze-Allen, D?sseldorf. Zweistufiges
Stirnradgetriebe mit .doppeltem soder.inehrfacliem Zahneiligriff.
24. ro. 49 (T. 3, Z.).
8-47 h, 12. M 1243. Moog, Geisenheim/Rhein. Mehrstufiges
Zweiwellen-Raderwechselgetriebe. 29. 12. 49 (T. 2, Z. I).
8-47 h, 12. V 1483. de Valliere, Boulogne-sur-Seine, Frank-
reich. Betatigungsvorrichtung fiir Geschwindigkeitswechsel-
getriebe, insbes. Geschwindigkeitswechselgetriebe fiir Werk-
zeugmaschinen. zo. 6. 5o (T. 5, Z. r).
8-47 h, 14. B 3383. Braun, Fahr/Rhein. Stufenloses Getriebe.
4. 5. 50 (T. 2, Z. I).
Patentblatt vom 1. 3. 51.
Patent an me Id u nge n: Ablauf der Einspruchsfrist
I. Juli 1951.
9-47 a, 1. S 2317. Spieth, EBlingen/Neckar. Vorrichtung zur
Beseitigung des Spiels zwischen einander zugeordneten Ge-
windeteilen. 18. 3. 50 (T. 3, Z. i).
9-47 b, 2. p 52 738 D. Diirr, Ludwigsburg. Biegsame Welle
mit austauschbarem tberzug. 22. 8. 49 (T. 3, Z. I).
9-47 b, 12. p 53 340 D. Ziller & Co., D?sseldorf. Abdichtung
von Lagern o. dgl. mittels einer umlaufenden und einer fest-
stehenden Stahlscheibe. 29. 8. 49 (T. 4, Z. I).
9-47 e, 4. B 3574. Banhart, Fellbach Krs. Waiblingen. Vor-
richtung zur tropfenweisen Abgabe genau bemessener Flussig-
keitsmengen. II. 5. 50 (T. 6, Z. r).
9-47 f, 22/70? p 1535 B. Wolf, Lommatsch/Sa., und Wolf,
M?nchen. Kolbenringdichtung. 18. I. 49 (T. 3, Z. I).
9-48 a, 14/01. p 52 169 D. Gebr. Schoch GmbH., Stuttgart-
Feuerbach. Verfahren zur Erhohung des Adhasionsvermogens
hartverchromter Flachen fiir Schmiermittel. 16. 8. 49 (T. 4,
Z. -).
9-47 g, 26/02. p 52 493 D. Markischer Armaturenbau GmbH.,
D?sseldorf. Durch Leitungsdruck dichtender Absperrschieber.
19. 8. 49 (T. 5, Z. 2).
9-47 g, 27. p 36 119 D. Dipl.-Ing. Dienst und Dr.-Ing. Dienst,
Hildesheim. Durchgangsdrehschieber, insbes. far Vakuum-
apparate. 7. 3. 49 (T. 4, Z.2).
Patentblatt vom 8. 3. 51.
Patent an meld unge n: Ablauf der Einspruchsfrist
8. Juli 1951.
10-47 a, 17. p 28 464 D. Losenhausenwerk Diisseldorfer Ma-
schinenbau AG., Dusseldorf. Federgelenk, insbes. fiir Vibra-
-toren 0. dgl.. 30. 12. 48 (T.4, Z. I).
10-47 b, 1. C Ir. Creuzburg, Essen-Heisingen. Drehschwin-
gungsfreie Welle. 7. Jo. 49 (T. 3, Z. 1).
10-47 b, 9. P575. Pleuger KG., Hamburg. Wassergeschmierte
Lagerung. 14. I. 5o (T. 6, Z. i).
10-47 b, 13. R 3046. Ruhrtaler Gesenkschmiederei Wengeler,
Herbede/Ruhr. Kardangelenkwelle. to. 7. 5o. (T. 6, Z. i).
10-47 b, 23. p 28 466 D. Losenhausenwerk Diisseldorfer Ma-
schinenbau AG., D?sseldorf. Zahnrad, Schneckenrad o. dgl.,
insbesondere fiir staubende Betriebe. 30. -12. 48 (T. 5, Z. 3).
10-47 c, 13. M 4055. Metalluk, J. Cawe, Elektrotechnische
Spezialfabrik, Bamberg. Fliehkraft-Riemenscheibe oder -Wel-
lenkupplung. 13. 6. 50 (T. 3, Z. I).
10-47 f, 1/5o. M 5619. Maschinenfabrik Augsburg-N?rnberg,
Zweigniederlassung N?rnberg. Vorrichtung zum voriiber-
gehenden AbschlieBen von Druckrohren, beispielsweise f?r
Turbinenleitungen, zwecks Durchfiihrung von Druckproben.
16. 8. 50 (T. 8, Z. r).
10-47 f, 24/01. G 531. Friedr. Goetze AG., Burscheid. Kam-
merringpackung. 5. 12. 49 (T. 5, Z. 1).
10-47 h, 1. H 2284. Hiibner, Munchen. Stufenloses Getriebe
6. 4. 50 (T. 6, Z. i).
10-47 h, 18. E 157. Elektro-Mechanik GmbH., Wendener-
hiltte iiber Olpe. Einrichtung zur geschwindigkeitsabhangigen
Steuerung eines hydraulischen Stellmotors. 27. Da. 49 (T. 6,
Z. I).
Von den ausgelegten Unterlagen konnen beschafft werden:
Positiv-Photokopien, Format 15 x 21 cm, Preis DM -,55 je Seite zuziiglich Porto.
Bei Bestellungen sind die Aktenzeichen und der-Name des Anmelders anzugeben. Die Klammer am SchluB jeder Anmeldung gibt die
Anzahl der Textseiten (T) und die Blattzahl der Zeichnungen (Z) an.
Material zur Begriindung von Einspriichen oder Loschungsantragen kann aus den Unterlagen des Berliner Patentamtes beschafft werden.
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
KONSTRUKTION
3. (x951) Heft 5
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
A NZEIGEN
III
Wer stellt her?
Konstrukteure! Setzt auf die Stiickliste fur Bezug von auswarts alles,
was bei Spezialfirmen besser und billiger erhaltlich ist !
Lager
GK-Lager (Kurzgleitlager mit guB-
eisernen Gleitflachen) : Flender
G. m. b. H., Bocholt/Westf.
Hochgenau-Kugellager (Ring-Rillen-,
Ring-Schulter-, Ring-Schraglager) :
Georg Muller Kugellager-Pabrik
K.-G., Nurnberg.
Kohlelager : Schunk & Ebe G. m. b. H.,
GieBen.
KW-Lager (Kurzgleitlager mit WeiB-
metall-Laufflachen) : Flender G.m.
b. H., Bocholt/Westf.
Lohmann-Einscheiben-Segment-
Drucklager: Lohmann & Stolterfoht
A.-G., Witten/Ruhr.
MGF-Lager (Mehrgleitflachenlager) :
Gleitlager-G. m. b. H., Gottingen.
Seposint (Sinterlager) : Schunk & Ebe
G. m. b. H. , GieBen
Schiffswellendrucklager: Lohmann &
Stolterfoht A.-G., Witten/Ruhr.
Wellen
Biegsame Wellen und Mehrzweck-
maschinen mit biegsamen Wellen:
Otto Suhner G. m. b. H., Sackingen/
Baden.
Kupplungen
Almar-Kupplung (Trockenreibkupp-
lung) : Flender G.m.b.H., Bocholt/
Westf.
Druckluft-Kegelkupplung (Kegelreib-
kupplung mit Druckluft-Kegel-
brernse) : Lohmann & Stolterfoht
A.-G., Witten/Ruhr.
Eupex-Kupplung (Klauenkupplung
mit Gummi-FederungskOrper)
Flender G.m.b.H., Bocholt/Westf.
ZF-Elektrolamellenkupplung: Zahn-
radfabrik Friedrichshafen A.-G.,
Friedrichshafen/Bodensee.
Triebwerke
AVAU-Spiralkegehtder (achsversetzte
Spiralkegelrader, Herstellung auf
Klingelnberg Walzfrasmaschine) :
W. Ferd. Klingelnberg, Remscheid.
Blauri-Triebe (Keilriementriebe mit
endlosen Keilriemen) : Flender
G.m.b.H., Bocholt/Westf.
Boehringer-Sturm-Oelgetriebe (hydr.,
stufenl. Regelgetriebe) : Gebr.
Boehringer G.m.b.H, G?ppingen.
Forderhaspelgetriebe (Kegelstirnrad-
getriebe) : Lohmann & Stolterfoht
Witten/Ruhr.
Jahnel-Regelgetriebe (stufenloses Pla-
neten-Regelgetriebe) : Zahnrader-
fabrik Bochum, A. Jahnel G. m .
b. H., Bochum.
Lohmann-Schiffswendegetriebe (Aus-
fiihrung fur Handschaltung, Druck-
olschaltung und Untersetzung) :
Lohmann & Stolterfoht A.-G.,
Witten/Ruhr.
Rollenkettentriebe: Arnold & Stolzen-
berg G.m.b.H., Einbeck/Hann.
Rotofix und Rotorex (Mehrzweckma-
schinen mit Elektromotor und
schnellschaltbarem Geiriebe):
Otto Suhner G.m.b.H., Sackingen/
Baden.
StrOmungsgetriebe ? System Lysholm-
Smith (regelbar durch Pumpen-
schaufelverstellung) : Fried. Krupp
Lokornotivfabrik, Essen.
Variator (stufenlos regelbares Getriebe
mit Keilscheiben) : Flender G. m.
b. H., Bocholt/Westf.
Weber-Getriebe (stufenlos regelbares
Keilriemen-Wechselgetriebe) : Her-
stellergemeinschaft Hans Weber,
Kronach/Ofr. und AnkerwerkGebr.
Goller, Nurnberg.
Zahnkettentriebe: Westinghouse-
Bremsen-Gesellschaft m. b. H., Abt.
fur Kettentriebe, Gronau/Hann.
Kolben
Autothermik-Kolben ( Stahlstreifen-
Kolben, Bimetallkorper)
Eloxal-Laufschicht (el. Oxydation der
Aluminiumkolben-Laufflache)
Grafal-Laufschicht (Grafitschicht auf
Leichtrnetallkolben)
MEC-Kolben (Rohrenkolben)
Nelson-Bonalite-Kolben(Invarstreifen-
kolben. Invar, em n Stahl beson-
derer Zusammensetzung, wird in
Leichtmetall eingebettet)
Plumbal-Laufschicht (Verbleien der
Kolbenlaufflache)
?
Ringtragerkolben (Kolbenringe in
eiserne Ringe gelagert)
Schlitzmantel-Kolben (Schaft federnd
ausgebildet)
Stannal-Laufscbicht (Verzinnte Kol-
benlaufflache)
Vollschaft-Autothermik-Kolben (Deh-
nungshemmende Stahleinlagen in
Leichtrnetall-Kolben; Fiihrungs-
flache nicht unterbrochen) :
samtlich hergestellt von Mahle
K.-G., Stuttgart-Bad Cannstatt.
Armaturen
Be- und Entluftungsventile: Eisen-
werk Rodinghausen K.-G., Len-
dringsen/Krs. Iserlohn.
Freistrom-Ventile: Hochdruck-Dich-
tungsfabrik Schmitz & Schulte,
Burscheid bei K?ln.
Klarfilter (Klarfiltration von FlUssig-
keiten durch Anschweramfilter ;
Trinkwasseraufbereitung) : Berke-
feld-Filtergesellschaft u. Berkefeld-
GroBanlagenbau G.m.b.H., Celle.
Membran-Spar-Schieber: Hochdruck-
Dichtungsfabrik Schmitz &Schulte,
Burscheid bei K?ln.
Ringkolbenschieber: Eisenwerk RE,-
dinghausen K.-G., Lendringsen/
Krs. Iserlohn.
Zentralschmieranlagen (01- und Fett-
schmierpumpen) : De LimonFluhme
& Co., Dusseldorf.
Pum pen
Kreiselpumpen (Kesselspeisepumpen,
Umwalzpumpen, Kondensations-
pumpen, Schraubenpumpen, Pro-
pellerpumpen usw.) : Halberg Ma-
schinenbau und EisengieBerei G. m.
b. H., Ludwigshafen/Rh.
Elektrische Maschinen und
Zubehor
Surstenhalter und Kohlebiirsten fiir
alle elektrischen Maschinen :
Schunk & Ebe G. rn. b. H., GieBen.
Elektro-Motoren (schlagwetter- und
explosionsgeschiitzt) : Felten &
Guilleaume Carlswerk A.-G., K?ln-
Mulheim.
Kohlekontakte fiir Schaltapparate:
Schunk & Ebe G. m. b. H., GieBen.
Kohleschleifbilgel und -schleifstlicke
fiir Stromabnehmer : Schunk &Ebe
G.m.b.H., GieBen.
MeBgerate
Doppelsteuergerat (Zahler, Impulsgeber
fiir Regelvorgange) : Hengstler K.-
G., Zahlerfabrik, Aldingen b. Spai-
chingen.
Heju-Kontaktthermometer (Tempera-
tur-, MeB- und Regelinstrumente) :
M. K. Juchheim, Fulda.
Thermometer fiir Industrie und Labo-
ratorien Herra-Thermometer- und
Glasinstrumentenfabrik, Viersen
(Rhld.).
(Fortsetzung umseitig I)
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
IV
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
ANZEIGEN
KONSTRUKTION
3.(195x) Heft 5
Wer stellt her?
Konstrukteure! Setzt out die Stackliste fur Bezug von auswarts alles,
was bei Spezialamen besser und billiger erlialtlich ist !
Zahler, einstellbare, Handtourenzahler
Impuls-Fernzahler, Stuck zahler,
Wiederholungszahler usw.: Irion
& Vosseler, Zahlerfabrik, Schwen-
ningen/Neckar.
Werkstoffe und Halbzeuge
A. metallische:
Blatt-Tragfeder: Fried. Krupp Loko-
rnotivfabrik, Essen.
Drehstabfeder: Fried. Krupp Loko-
motivfabrik, Essen.
Pawo-Union-Drahtseil (spannungsfr.
Drahtseil) : Westfalische Union A.-
G. fiir Eisen- und Drahtindustrie,
Hamm/VVestf.
SWB-Edelstahle (Schnellarbeits- und
Werkzeugstahle, Baustahle ? Son-
derstahle) : Stahlwerke Bochum
A.-G., Bochum.
SWB-Qualitatsbleche (Stahlbleche? fiir
Maschinen- und Apparatebau, f?r
Kraftfahrzeugebau, Feinbleche,
Kesselbleche, Elektrobleche) :
Stahlwerke BochumA. -G. , Bochum.
SWB-StahlguB (DIN- und S onderqua-
litaten) : Stahlwerke Bochum A.-G.,
Bochum.
Tellerfeder: Fried. Krupp Lokornotiv-
fabrik, Essen.
Tru-Lay-Drahtseil (spannungsfreies u.
drallarmes Drahtseil) : Stahlwerke
Bochum A.-G.,. Bochum.
B. nichtmetallische:
Kunstharzstoffe und Form.preSteile:
PreBstoffwerk Schoppenstedt Paul
Schnake G.m.b.H., Schoppenstedt.
KunstharzpreBstoffe und FormpreB-
teile : Brown, Boveri & Cie. A.-G.,
GroB-Umstadt/Odw. Techn. Nach-
folge H. Rommler.
KunstharzpreBstofflager: Brown, Bo-
yeti & Cie A.-G., GroB-Umstadt/
Odw. Technische Nachfolge H.
Rommler.
Lupolen H (naturfarbige bzw. gefarbte
Kunststoff-SpritzguBmasse) : Ba-
dische Anilin- und Soda-Fabrik,
Ludwigshafen/Rhein.
Metallgummi (Gummi auf Metallteil
vulkanisiert) : Continental Gummi-
Werke A.-G., Hannover.
Oppanol B (stark gefiillte Spezialfolie
fiir Bautenschutz, Grundwasser-
abdichtunpisw.) : Badische Anilin-
und Soda-Fabrik, Ludwigshafen
(Rhein).
Pepren (Klebmittel zum Verbinden
von Weichgummi mit Metallen) :
Badische Anilin- und Soda-Fabrik,
Ludwigshafen/Rhein.
Plastomoll WH (wasserheller neuar-
tiger Weichmacher fiir Polyvinyl-
chlorid geeignet) : Badische Anilin-
und Soda-Fabrik, Ludwigshafen
(Rhein).
Plexiglas und Plexigum (glasklare
Kunststoffe) : Rohm & Haas, G.m.
b.H., Darmstadt.
Polystyrol VI (glasklarer Kunststoff,
f?r SpritzguB) : Badische Anilin-
u. Sod a-Fabrik, Ludwigshaten(Rh).
Resopal(Aminoplastschicht stoffe ;Ver-
kleidungsplatten; Schilder; Re-
.sopal-Drucke) : Brown, Boveri &
Cie. A.-G., GroB-Umstadt/Odw.
Technische Nachfolge H. Rommler.
Schwing-Metall (Gummi auf Metallteil
vulkanisiert) : Continental Gummi-
Werke A.-G., Hannover.
Dichtungen
Espey-Ideal (selbstschmierende Weich-
m.etallpackungen aus Hartblei- od.
Weichkupfer) : Espey G.m.b.H.,
Duisburg. '
Espey-Perfekt (selbstnachstellende guB-
eiserne Federpackung als Stopf-
buchsenpackung) : Espey G.m.b.H.
Duisburg.
Espey-Turbo (Kohlepackting f?r rotie-
rende Wellen) : Espey G. m. b. H. ,
Duisburg.
HDF-Favorit (kafiglose Wellendich-
tung aus synthetischem Kant-
schuk): Hochdruck-Dichtungs-
fabrik Schmitz & Schulte, Bur-
scheid bei K?ln.
Zeselit-Dichtungikitte: Chem.-Techn.
Werkstatten C. Zesewitz, Stuttgart-
Bad Cannstatt.
Zeichengerate und Zubehor.
Ecobra-Telescop (ReiBzeug-Einsatz-
zirkel mit ausziehbarer Verlange-
rungsstange): Bayerische ReiBzeug-
fabrik A.-G., Nurnberg.
Elma-Zeichentisch ?Supra DRa" (au-
tomatisch verstellbarer Zeichen-
tisch mit Laufwagenzeichenma-
schine) : Elma-G-erate Ing. Viktor
Altemark, Dankersen b. Minden.
Hebel-KF-ZM (Kleinformat-Zeichen-
maschine ftir DIN A2, A3, A4):
Walter Hebel, Kirchen/Siegen.
Kuhlmann-Zeichentisch (Zeichen-
tisch mit Laufwagen-Zeichenma-
schinen) : Kuhlmann K.-G., Wil-
helmshaven.
Nestler-Prazisionszeichenmaschinen:
Albert Nestler A.-G., Lahr/Baden.
Nestler-Rechenschieber: System Rietz
und System Darmstadt: Albert
Nestler A.-G., Lahr/Baden.
Ecobra-Rechenschieber: System Rietz
(Leichtmetall-Rechenschieber) :
Bayerische ReiBzeugfabrik A.-G.,
N?rnberg.
Zeichnungsordner MMus (hangende
Aufbewahrung von Zeichnungen
auf kleinstem Raum) : Fa. Mobus
Borgwedel (Kr. Schleswig).
Vervielfahigungsgerate.
Develop (Blitzkopierapparat fiir DIN
A3 und A 4) : Develop G.m.b.H.,
Stuttgart-Bad Cannstatt.
Unikop-Duokop (Belichtungsgerate fiir
DINA 3 und A4): Develop G.m.b.H. ;
Stuttgart-Bad Cannstatt.
Kontophot A, AKTS, AKT, F, FT
(Fotokopiergerate verscliiedener
GroBen), Kontophot, Wedekind
A.-G., Berlin W 3o
Gewinde. Normen, Berechnung, Fertigung, Toleranzen, Messen: LeichtfaBliche Darstellung fur Stadium, Miro
und Werkstatt.? Von Dr.-Ing. Paul Leinweber. Mit 203 Ahbildungen und zahlreichen Gewindetahellen. VIII,
294 Seiten. 1951.? . Ganzleinen DM 19.50
In halts fibers icht : Gesehichtliehes: Normung. Toleranzen. Messen. ? Bestimmungastiieke und Magra en : Bestimmungsstiicke.
MeBgriiBen. Gewindearten. Rezeichnungen genormter Gewinde. ? Bereehnung: WirkUngsweise. Festigkeit. Dauerhaltbarkeir. Erhobung
der Dauerhaltbarkeit. Reibung, Selbsthemmung. Wirkungsgrad. Hinweis auf Folgerungen. Fertigung: Spanende Formung. Drehbank
und Revolverdrehbank. Gewindebehrer. Schneideisen und Schneidkopf. Frasen. Schleifen. Driicken und Walzen. ? Toleranzen: Anforde-
rungen an tin gutes Gewinde. MeStechnische Betiehungen zwischen den MengroBen. Priifen der Toleranzen. Die deutschen Gewinde-
toleranzen. ? Messen der einzeinen MeBgraen: AuBendurchmesser. Kerndurchmesser. Flankendurclamesser des Holten& Steigung.
Flankenwinkel. Rundung 'und Abflachung. Muttergewinde. Lehrer': Lehrenarten. Gewinderollenlehren. Auswahl. Wahl des Gate.
grades. Auslesepaarung. RaumaBe. Herstelltoleranz und Abnutzung. ? Sehritttunk.? Sachverzeiehnis.
SPRINGER - VERLAG / BE:RLIN ? GOTTIN'GEN ? HEIDELBERG
Diesem Heft liegt em n Prospekt des Alfred Kroner Verlag, Stuttgart-W., bei.
Verantwortlieh fiir den redaktionellen Teil: Dr.-Ing. F. zur Nedden, Berlin-Charlottenburg 2, Jebensstr. ; ftir den Anzeigenteil: Hans-Georg Halfter,
Berlin W35, Reichpietschufer 20.- Springer-Verlag, Berlin-Charlotten burg, Jebensstr. i. ? L /V / I2 /7 2 5 ( 036). - Printed in Germany.
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mittelbetrieben ; ferner in der chemischen Industrie, Heilmittel-
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GoL, Heft 13/14 Anzeigen=S. 7
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Ober ihre Erzeugnisse und deren Anwendung in der Praxis vermitteln soli. An der
Qualitat der Produkte und den gezeigten Konstruktionen werden die Besucher der
CONSTRUCTA erkennen, daf3 die Deutsche Asbestzement-Aktiengesellschaft die
Kriegs- und Demontageverluste iiberwunden, und die Marke yETERNIT? nach inter
nationalen MaBstaben wieder ihren fUhrenden Platz eingenommen hat.
Die Aufgabe dieser Schrift ist, die an ETERNIT und FLOORBEST interessierten
Besucher unser Material in Hallen und Freigelande leicht finden zu lassen.
Begri.if3t wird der Besucher durch den Ober 30m hohen ETERNIT-Turm am Haupt-
eingang ? eine Gemeinschaftsarbeit von ETERNIT und CENO, gestaltet nach dem
Entwurf von Arch. Dipl. Ing. Friedrich Lindau. In knapp 30 Tagen wurde dieser
ETERNIT-CENO-Turm konstruiert, aufgestellt und mit Well-ETERNIT ummantelt.
Die zum Teil freiliegende feingliedrige Gitterkonstruktion, in Verbindung mit dem
leichten Well- ETERNIT, veranschaulicht die Wirtschaftlichkeit dieser Kombination
der CENO-Bauweise mit ETERNIT fur weitgespannte Hallen und Wohnbauten.
Der ETERNIT-CENO-Turm ist begehbar und bietet dem Besucher einen grof3artigen
Uberblick iiber das Ausstellungsgelande.
In der am Eingang gelegenen Halle VII - Baustoffe - beflndet sich der ETERNIT-
Stand (Nr. 86), der die Leistungsfahigkeit der ETERNIT-Werke veranschaulicht.
Besonders sei auf die ETERNIT-Rohrleitungen hingewiesen, die Klimaanlagen fur
neuzeitliche GroBbauten demonstrieren. FLOORBEST-Fuf3boden wird in ver-
schiedenen Farben und Mustern gezeigt.
In der Halle III ? ABC des Bauens ? haben die ETERNIT-Werke die Gestaltung
der Gruppe Asbestzement Ubernommen. Es werden Rohstoffe, Produktion, Eigen-
schaften des Asbestzementes und dessen Anwendung gezeigt.
Auf dem Freigelonde >>L? ? Bauen auf dem Lande ? geben die drei aufgestellten
Gehofte sowie die Musterscheune einen Uberblick ober die Bedeutung des Bau-
stoffes ETERNIT fur die Landwittschaft:
1. Der 20 ha-Hackselbetrieb - 16 Kuhhof mit Auflosung der Wandflachen in
S-formige ETERNIT-Jalousien zur besseren BelUftung, Nachtrocknung und
Minderung der Gefahr der Selbstentzundung.
2. Der 8 Kuhhof (20 ha-Getreidewirtschaft) mit Querbeliiftung durch schreig ge-
stellte ETERNIT-Jalousiewande.
Beide Gehofte sind mit den seit 50 Jahren bewahrten ETERNIT-Dachern versehen.
Das Dach des 8 Kuhhofes ist mit rostbraunen ETERNIT-Dachplatten in dem neuen
Farbverfahren Typ 1951 eingedeckt. Die Scheune in freigespannter Holzkonstruktion
ist mit rostbraunem Well-ETERNIT gedeckt, die Wande sind mit Well-ETERNIT
verkleidet.
Auf dem Freigelande sind Kleinhauser mit ETERNIT in Schieferart und gewellt ein-
gedeckt und veranschaulichen die Moglichkeiten, die dem Architekten bei Anwen-
dung von ETERNIT gegeben sind.
Unser FLOORBEST-FuBboden ist auf3er auf dem Stand 86 in Halle VII an ver-
schiedenen Stellen der Ausstellung zu sehen.
Wir liefern durch den Baustoff- und Fachhandel
Ingenieure unseres technischen Dienstes beraten Sie
ETERNIT- und FLOORBEST-Monteure Oberwachen Ihre Baustellen
Verfijgen Sie bitte Ober unsere Verkaufsorganisation
Bezirk Nord:
ETERNIT-Vertrieb-Nordwest G. m. b. H., Hamburg 1, Banksstra8e 20-26,
Stadtdeich 27, Tel.: Sammelnummer 24 14 12
La gerplat z: Hamburg 24, Wendenstr. 424, Tel.: 25 18 64
Bezirk Mitte:
Helmut Pettann, Hannover, Redenstraf3e 5, Tel.: 8 49 51
Bezirk West:
Wilhelm Botermann, D?sseldorf 10, Grunerstraf3e 24, Tel.: 645 31
Bezirk K?ln:
Wilhelm Tenten G. m. b. H., Bonn, Bornheimerstra8e 3, Tel.: 39 41/ 42
Bezirk Aachen:
Franz J. Viethen, Aachen, Jupp-M?ller-StraBe 11, Tel.: 3 16 54
Bezirk Hessen-Pfalz:
Heinz G. Giercke, Wiesbaden. OestricherstraGe 15, Tel.: 2 55 38
Bezirk SOdwest:
Dipl.-Kaufm. Franz Bochtler, Stuttgart 13, Planckstraf3e 127, Tel.: 4 27 64
Bezirk Franken:
Leube-Werk K. G., N?rnberg, Maybachstra8e 21, Tel.: 6 9192 und 6 9415
Bezirk Regensburg:
Alfred Fleischner, Regensburg, Von der Tannstra8e 13/0, Tel.: 5 537
Bezirk Sud:
Dipl.-Ing. H. D. Heese, M?nchen 22, Widenmayerstraf3e 45, Tel.: 22 501
onun?ME i\SCInSMWAIEMU-KULIMGESELLSCHAFT
?Ve7lsatq: l-leovinbastrz 36, Blelchenbv5cke 10, Tel.: 04 04 57
We:Easvglzu-Liud?eu, Nanalsi1m3ell7-155, Tel.: GO OS 71
TannEngo ? (C=loOsl.ele), Telof?K: 291
comsunucua mes011e VOU, Sinzsnel 56, Val.: C36501, Appemt T414
ed For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A00410001
GESUNDHEITS-INGENIEUR
72. Jahrgang
Zeitschrift for angewandte Hygiene und
Gesundheitstechnik in Stadt und Land
Herausgegeben von
W. von Gonzenbach, K. Imhoff, A. Kollmar,
W. Liese, F. Meinck, F. Puntigam, E. Sprenger
Fachblatt maBgeblicher Stellen der Praxis, Verwaltung und
Wissenschaft unter besonderer Mitwirkung des Robert-Koch-
Instituts fur Hygiene u. Infektionskrankheiten in Berlin-Dahlem
Mitteilungsblatt der Abwassertechnischen Vereinigung
Inhalt Seite
Die Stockwerks-Warinwasserheizung. Von Ing. W. H. Suter 207
Untersuchungen ilber den praktischen Feuchtigkeitsgehalt von
Kalksandstein-AuBenwanden. Von W. Schtile und A. Henke 219
Zur Berechnung der Trittschalldammung von Massivdecken. Von
K. GOsele 224
Zur Frage des Mindestwarmeschutzes von Leichtbauarten. Von
Dipl.-Ing. W. Caemmerer 227
Gegenwartsaufgaben des Verkehrsstadtebaues und der Siedlungs-
wasserwirtschaft. Von Stadtbaurat a. D. Prof. J. W. Korte 229
Das PISTA-Eisenungsverfahren zur Wasser- u. Abwasserreinigung.
Von Ing. H. L. Bendel 231
EM FluB nach 20 Jahren. Von Prof. Dr. A. Wetzel 234
Die Wanderratte in der Kanalisation. Von Dr.'habil. Hermann Peters 236
Zeitschriften-Umschau 240
Buchbesprechungen 241
Mitteilungen und Industrlenachrichten 241
Mittenungen des Veriages:
Verlag: R. Oldenbourg Verlag G. m. b. H., Mill:when 1, Postfach
Tel. 241 54, 2 41 55
Verlagspostamt fur die Deutsche Demokratische Republik Berlin NW 7,
Clara-Zetkin-Str. 62
Verantwortlich ftir den Texttell: Prof. Dr. W. Liese, Berlin-Lankwitz,
Kaulbachstr. 2, Telefon: 73 13 22
Textbeitrage: (Erstveroffentlichungen), die in das Gebiet der Zeitschrift
fallen, sind an den Schriftleiter Prof. Dr. Liese zu senden, bzw. filr Volks-
gesundheltspflege : Prof. Dr. W. v. Gonzenbach Ztirich/Schweiz,
Clausiusstr. 25
Abwasser: Dr.-Ing. K. Imhoff, (22 a) Essen, Robert-Schmidt-StraBe 8
Wasser: Prof. Dr. F. Meinck, (1) Berlin-Dahlem, Correimplatz 1
Heizung: Dr.-Ing. A. Kollmar, (1) Berlin-Haselhorst,
Haselhorster Damm 5
Lilftung und Klimatisierung : D ipl -Ing. E. Sprenger, (1) Berlin-Neuk011n,
KranoldstraBe
Medizinalwesen: Dr. F. Puntigam, Wien 1, Hanuschgasse 3
Alle Rechte, besonders die des Nachdrucks und der Ilbersetzung (auch
auszugsweise) vorbehalten.
Unverlangt eingesandte BUcher werden nicht zurUckgegeben; daher
wegen Buchbesprechungen vorher. Anfrage bei der Schriftleitung erbeten.
Bezugsbedingungen: Der ?Gesundheit s-Ingenieur" erscheint mit
16 Ausgaben im Jahr. Bezug sp r e is: DM 8.40 (4 Nummern) imViertel-
jahr zuztiglich Zustellgebtihr.
Bestellungen aus der Westzone kOnnen bei jedem Postamt, beim Fach-
buchhandel oder beim Verlag, aus der DDR bei jedem Postamt oder
beim Fachbuchhandel aufgegeben werden.? Oberweisung der Bezugs-
gebiihr bel Bestellungen an den Verlag werden erbeten auf Postscheek-
konto R. Oldenbourg, MOnchen 5004.
ed For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A0041000
ed For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A0041000
Bezugsquellennachweis
Die Zahlen hinter den Stichworten nennen die Nummern, unter denen
Ste die Lieferwerke far die betreffenden Erzeugnisse in der nachfolgenden
?Firmenliste zum Bezugsquellennachweis" linden.
Abdampfanlagen 1
Absaugeanlagen 1, 19, 22, 33
A.bsperrvorrichtungen 15
Abwarmeverwertung 1
Abwasserklaranlagen 8, 15, 17, 34
Abwasserpumpstationen 30; 34
Abwasserreinigung s. a. Wasser-
reinigung 2, 15, 17
Abwasserpumpstationen 31
Anlagen, lufttechnische 22, 33
Apparate, autom. pneum. 9 -
Apparate, heizungstechn. 9, 22,
24, 33
Appa.rategruppen far Fernheiz-
zentralen 9
Armaturen
Badearmaturen 28
Dampfarmaturen 29, 30
Gasarmaturen 14
Laboratoriumsarmaturen 9
Sanitare Armaturen 28
Spezialarmaturen 24
StahlguBarmaturen 30
Aufbereitungsanlagen 2
Automaten
HeiBwasserautomaten 18
Badeapparate S. a. Ofen 18
Befeuchter und 13efeuchtungsan-
lagen 22
Beltif ter und Beltiftungsanlagen
S. a. Ltiftungsanlagen 5, 19,
22,33
Benzinabscheider 15
Beratung 1
Beschickungsgerate ftir Heizkessel
27 _
Blechrohrleitungen 22, 33
13odenentleerer 27
Brennstoffe s. Einzelbezeichnvngen
13runnen
Klarbrunnen 34
13runnenbau 34
Bacher 35
Dachltifter 22, 33
Dampfdruckverminderer 24
Dampfkesselspeisung (autoina-
tisehe) 9, 24
Dampfkraftanlagen 1
Dampflufterhitzer 21, 22, 33
Dampfstauer 24
Dampfwasserableiter S. a. Kon-
denswasserablei ter 24
Dichtungshanf 6
Druckmesser s. Manometer
Druckminderer 9, 24
En tdunstungsanlagen 22
Enteisener und Enteisenungsan-
lagen 34
Entgasung 2, 22
Entharter- und E n arlungsan-
lagen 2
Entliiftungsanlagen s. a. f-
tungsanlagen 5, 19, 22, 33
Entmanganungsanlagen 2, 34
Entnebelungsanlagen 5, 22, 33
EntOlungsanlagen 2
Entsauerungsanlagen 34
Entstaubungsanlagen 5, 22, 33
Entwasserungsanlagen 15
Exhaustoren 5, 22, 33
Fachliteratur 35
Faltenrohrkompensatoren 24
Fern-Anemometer s. Anemometer
Fernheizungen 1 ?
Fernmanometer s. Manometer
Fernthermometer s. Thermometer
Fernthermometerstationen 9
Fernventilsteuerungen 9
Feuchtigkeitsmesser 9
Feuerungen s. Einzelbezeichnnogen
Feuerverzinkereien 33
Filter und Filteranlagen 2
Langsamfilter 34
Luftfilter 16, 22, 26
? ()Miter. 2.
Schnellfilter 34 -
Frisehwasserklarung 15
Gasapparates. Linzelbezeichnungen
Gaslufterhitzer 21, 22, 26
Gaswarmwasserapparale 18
Geblase
Hochdruckgeblase 22, 33
Schraubengeblase 22, 33
Zentrifugalgeblase 22, 33
Gegenstromapparate 28, -33
Gegenstromvorwarmer 33
GroBraumheizungen 9, 22, 23
Hangebahnen 27
Hauswasseranlagen 10, 29, 30
Heizaggregate s. a. Luf theizaggre-
gate 22, 33
Heizapparate s. a. Luf theizappa-
-- rate 22, 26, 33
HeizkOrper s. a. Radiatoren 14
Heizregister 22, 33
Heizungsbeschickungsgerate 27
Kalorifere 21, 22
Kanalisationsanlagen 15, 34
Kellerentwasserung s. a. Ent-
wasserung 15, 30
Kessel
Dampfkessel 14
Gasheizkessel 14
Heizungskessel 14
Hochdruckkessel 14
Hochleistungskessel 14
Niederdruckdampfkessel 14
Stahlheizkessel 12
Warmwasserkessel 14
Zentralheizungskessel 12
Kirchenheizungen 22
Klaranlagen 8, 15, 17, 34
Klappenfernstellanlagen 9
Klimaanlagen, autornatische S. a.
Wetter, ktinstliches 1, 9, 22
"Kohlenaufzuge 27
Kohlenwagen 27
Kompressoren 29
Kondensationsanlagen 26
Kondensatoren 26
KondenstOpfe '29
Kondenswasserableiter 24
Kondenswasserrfickspeiser 24
Konvek toren 26
Korrosionsschutzanlagen 11
Kahlsysteme 28
Lamellenhalorifere s. Kalorifere
L?ftungsanlagen 5, 19, 22, 33
Lilftungsgarnituren 9
Luftbe- und -entfeuchtung 22
Luftbehandlungsanlagen
Luftentstaubung 16, 22
Lufterhitzer 3, 19, 21, 22, 23, 26,
33
Luftheizaggregate 3, 19, 22, 33
Luf theizanlagen 19, 22, 33
Luftheizapparate 3, 19, 22, 26, 33
Luftkondensatoren S. a. Konden-
satoren 26
LuftkOhler 21, 22, 26, 32
Luftreinigung 16
Lufttrocknung 22
Metallschlauche 13, 22
Mihromanometer S. Manometer
Misehapparate 24
Motoren 9
Oren
BadeOfen 18
Gasbadeofen 18
Gasheiziffen 14, 18
IndustrieMen 5
KohlenbadeOfen 15
Luftheizungsofen 23
SchmelzOfen 5
olabscheider 15
olfeuerungen 7
Projektierungen
Pumpen 10, 29, 30, 31
Feuerlosehpumpen 30
Fliigelpumpen 29-
Hauswasserpumpen 10, 29, 30
Kesselspeisepumpen 10, 29
Kolbenpumpen 29
Luftpumpen 29
Motorpumpen 10
Niederdruckkreiselpumpen 10,
29, 31
Umwalzpumpiin 10, 25, 29, 31
Unterwasserpumpen 29
Zahnradpumpen 10
Zentrifugalpumpen 10, 29, 30,
31
Pumpensehaehte 8
Pumpwerke 31
Radiatoren 12
Radiatorenentleerer 24
Rauchgaslufterhitzer 22
Raumerwarmer -5, 14
Rechen 15
Schlitzrechen 15
Siebbandrechen 15
Reehenanlagen 15
Registrierthermometer s. Thermo-
meter
Regler 9
Druckregler 24
ed For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A0041000
ed For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A0041000
Feuerungszugregler 4
? Membranregler 24
Raumtemperaturregler 24
Schwimmerregler 24
Temperaturregler 24
Wassertemperaturregler 24
Zugregler 24
Regulatoren 9
RippenheizkOrper 3
Rohre
Betonrohre 8
Rippenrohre 3
Spiralrippenrohre 3
Standrohre 14
Rohrleitungen 34
Rohrnetzbau 1, 34
Rohrverlegungen 1
R iicklaihlanlagen 1, 21
Saugzuganlagen 22, 33
Schieber
Absperrschieber 15, 30
Dampfschieber 30
? Schlackenaufzilge 27
Schlammabfuhrwagen 27
Schlammbelebung 15
Schlammverwertung 15
Schmutzfanger 24
Schraubenliifter 3, 22
Seitenentleerer 27
Sicherheitsmischapparate 24
Siebtrommeln 15
Signal-Anlagen 9, 24
Sinkkasten 15
Spaneabsaugungsanlagen 22, 33
Spanetransportanlagen 22
Sprinkler s. a. Spriihdiisen tinter
Dtisen 15
Spillapparate 15
Staubsaugeanlagen 22, 33
Staubtransportanlagen 22
Teerstricke 6
Temperaturme Bgerale 9
Therm orne?xr 9
Transportgerate 27
Trocknungsanlagen 5, 22, 33
tinterwind 22
Ventilationsanlagen s. Luft ti gs-
an lagen
Ventilatoren 5, 19, 21, 22, 33
NaBabscheider-Ventilatoren 22
Schmiedeventilatoren 22
Zentrifugalventilatoren 3, 22,
Ventile 9
Absperrventile 29, 30 -
Druckreduzierventile 24
Dreiweg-Ventile 9
Eckventile .?Type Koswa" 20
Fla nschen-Schragsit zven tile
?Type Koswa" 20
Schnellschliaventile 24
Schragsitzventile 30
Sicherheitsventile 30
Sicherheits-Wechselvent ile
?Type Koswa" 20
Yierweg-Ventile 9
Verzinkerei 33
Vorwarmer 28
Warrneaustauschap parate 21, 26,
28
Warmeplatten 22
Warmespeicher 1
Warmewirtschaft 1, 2
Waschetrockner (Tumbler) 33
WarmwasSerbereiter 14, 18
Warmwasserregulatoren 24
Wasseraufbereitungsanlagen 2, 1 l
Wasserreinigung 2, 32, 34
Wasserreinigungsapparate 34
Wasserstands-Alarmapparate 24
Wasserstandsfernmelder 24
Wassersteinverhtitung 2, 11
Wasserversorgung 34
Wasserwerksbau 34
WeiBstricke 6
Wetter, ktinstliches s. a. Klima-
anlagen, automatische 22
Zeigerthermometer S. Thermometer
Zentralheizungen 1
entralhei zungsbed arf 9
Firmenliste zum Bezugsquellennachweis
? Sachregister-Nummer A.-S. = An zeigenseite
S-B.
A.-S. S.-
I Kraftanlagen Ak 18
sellschaft, Heidelberg, Bis-
marckstr. 11 2;3 19
2 Fischer Emil, Warnaewirt-
schaft, Wasserreinigung
unci Regeltechnik, Essen,
SchlieBfach 98 9
3 G-rauhan Hermann, Mill-
heim-Ruhr, Postfach 368 14
4 Jansen J., D?sseldorf,
Volmerswertherstr. 43 18
5 Schilde Benno, Maschinen-
bau AG., Hersfeld/Hessen 5
6 Hanfzen trate Griesinger,
Neu-Ulm-Donau 10
7 Werdenberg IT., Volt- u.
halbautomatische ()Ilene-
rungen, Pforzheim, Wolfs-
berg-Allee 63 3 24
Engel & Leonhard t, Be-
tonwerk, Berlin-Spandau, 25
Am Stidhafen 18
9 Regulator & Instrument
AB Billmann, Wyhlen
(Baden) II
10 Kracht Pumpen- U. Mo-
torenfabrik GmbH? Wer-
dohl i. W. 6
11 ?Pharmachemie" Fabrik
chem.-pharm. U. techn.
Praparate, Berlin-Tempel-
hof, Borussiastr. 53 10
12 13rOtje Aug., Radiatoren-
fabrik, Rastede-Oldbg.
2, Umschlagseite
13 ?Flexa" Steinheimer Me-
tallschlauch G. m. b. 11.,
Steinheim am Main 8
14 Gasgerate-Gesellschaft
Dipl.-Ing. Barsch & Co.,
Bochum, Schellstr. 7 23 32
15 ,Passavant-Werke, Michel-
bather Mae (b. Michel-
bach, Nassau) 33
4. Umschlagseite
16 Delbag-Luftfilter GmbH., ?
Berlin-Halensee/Dtissel-
dorf-Heerdt 3
17 Menzel & Co., Wasser- und 35
Abwasserreinigungs-Ges.,
Stuttgart I, Postfach 819 10
20
21
22
23
26
27
28
29
30
31
34
K. -
A.-S.
Vaillant Joh., K. G., Rem-
scheid, Berghauserstr. 40 13
Langbein & Engelbracht
o. G., Bochum, Posi -
schlieBfach 355 16
Porringer & Schindler
G. in. b. H., Zweibriicken,
Postfach Nr. 60 7
Scheller W., Maschinen-
bau K. G., Essen, Post-.
fach 529 8
SchrOter K.-G., Maschi-
nenfabrik, Rudersberg.
Kreis Waiblingen/Wilri t. 5
Rekuperator KG., Dr.-
Ing. Schack & Co., D asset-
dorf, Wilhelm-Marxhaus 14
Willms A.? Dusseldorf,
Hermannstr. 48 6
Oplander Wilhelm, Appa-
ratebau, Dortmund, Post-
schlieBfach 251 12
GEA Luftktihler-Gesell-
schaft in. b. H., -Bochum,
KOnigsallee 45 7
Schuler Otto, K.-G., Beuel
a. Rhein, GartenstraBe 86 14
Schaffstaedt H., Appara-
tebau U. Armaturenfabrik,
GieBen/Hessen 4
Klein, Schanzlin & Becker
AG., Frankenthal/Pfalz 21
Amag-Hilpert-Pegnitz-
Iiiitte AG., Pegnitz/Ofr. 17 U.
21
Kleinschanzlin-Besten-
bostel GmbH., Bremen,
Griineristr. 104-109 , 17
[Rimer Hans & Co. G. in.
b. H., Dusseldorf, Eller-
str. 157 14
Geisel Rudolf, Maschinen-
fabrik, Mannheim-Indu-
striehafen 14
Hempel H., Berlin-Niko-
lassee, Teutonenstraf3e 24 17
Oldenbourg R., Verlag,
Munchen, Lotzbeckstr. 2a,
SchlieBfach 31 16, 21 u. 22
ed For Release 2d03/10/16 : CIA-RDP80-00926A0041000
ed For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A0041000
Beratende Ingenieure VBI in den
Arbeitsgebieten der Hygiene
Die Ingenieure Obernehmen fachmannisch und unabhangigt Gut-
achten, Beratung, Planung, Bauleitung nach der GebOhrenordnung
der Ingenieure. - Die Ansthrift der Geschdftsstelle des ?Vereins Be-
ratender Ingenieure" ish (22a) Essen, Moltke-Strafie 40
.1. Bauer Dipl.-Ing. Wasserversorgung, Entwitis-
Regensburg, Carlstrafte 3 serung, Abwasserreinigung
Hans Dahlem Tel. 2 89 83 Ortsentwdsserungs- und
Essen-SU, Schnutenhausstrafte 63 Abwasserreinigungsanlagen
Wilhelm Ferbers Wassergewinnung und
(22c) Siegburg, Rhld., Bahnhofstr. 30, -versorgung., Entwosserung,
'Telefon 3598 Abwasserrethigung
. Friedrich Hippo Wasserversorgung, Abwasser-
Osnabruck, Hemrichstr. 33 beseitigung, Gutachten, Ent-
Telefon 54 47 wurf, Bauleitung
Kari Imhoff Dr.-Ing. Wasser, Abwasser
Essen, Robert-Schmidt-Strafte 8
Hans Preuriner Dipl.-Ing. Wasserversorgung und
Hamburg-Klein Flottbek, -aufbereitung, Kanalisation,
Kanzleistrafte 56, T. 49 67 54 Kldranlagen .
Kurt Scheffel Dipl.-Ing. Hydrologie, Wasserversorgung.
Kanalisation, Abwasserreinig.,
Hannover S, Kerstingstr.16, 1.8 07 22 Gutachten, Entwurf, Bauleitung
F. Schimrigk Dr.-Ing. Wasserwerke, Kanalisation,
Weimar, Marienstrafte 14 Wasseraufbereitungsanlagen,
Schlie6fach 143, Telefon 2167 Abwasserklaranlagen
Schlegel Reg.-Bmstr. Tel. 36 24 54 Abwasser- und
MOnchen 38, Guntherstrafte 29 Wasserversorgungsanlagen
C. A. Seltmann Helzun9s- Liillungs- und Ge-
Heidelberg, Neuenheimer Land- sundhettstechnik, Fernheiz-
strafte 52, Telefon 29 75 werice und Stadteheizungen
Dr. ling. THIEM Hydrologische Forschungen
LEIPZIG Wasserversorgung
. Franz Umstaetter Hetzung, Warme-,Kraft-, Klima-
(13 b) M?nchen 23, Ohmstrafte 17/I anlagen, LOftung, Trodcnung,
Telefon 3 53 94 Grofildichen, Waschereien
Erich Weise Dr.-Ing. Wasserversorg., Abwasser- und
Lobed 60 Phon, s. Tabelle II.
In Tabelle II ist die Normtrittlautstarke fiir das Beispiel der
Tabelle I durchgerechnet. Die Abweichungen zwischen den
1) Bei der Messung mit OkLavfiltern, die sich gegenseitig in ihrem
Frequenzbereich ilberlappen (z. B. 100 his 200 Hz, 150 his 300 Hz,
200 his 400 Hz usw.) wird die Summe ilber samtliche Ablesungen ge-
bildet und diese am SehluB mit dem'Faktor 54 versehen (s. Tabelle II).
aus dem Trittschallpegel gerechneten Lautstarken und den
unmittelbar mit einem DIN-Lautstarkemesser gemessenen
sind nach Versuchen des Verfassers bei einwandfreier Mes-
sung nicht groBer als 1 Phon2).
Grenzen der Rechnung
Die in Abschnitt IV geschilderte Berechnung des Trittschall-
pegels gilt zunachst nur fur Massivdecken, solange keine
entsprechenden Erfahrungen bei Holzbalkendecken vorlie-
gen. Es ist auBerdem unzulassig, die Verbesserungen zweier
Gehbelage zu addieren (z. B. Gummilaufer auf Korkparkett).
Dasselbe gilt fiir Dammschichten unter Estrichen (z. B.
Sandschtittung auf Weichfaserplatte oder zwei aufeinander-
g?elegte Damm-Matten). In solchen Fallen kann man zur
naherungsweisen Berechnung lediglich die Werte fiir die
wirksamere der beiden gleichartigen Damm-Mal3nahmen der
Rechnung zugrunde legen.
Die Addition der Verbesserungswerte ist auBerdem nicht
zulassig bei weichen Bodenbelagen auf Riemenbeiden mit
Lagerholzern. Die zusatzliche Verbesserung durch den
Bodenbelag ist in diesem Fall ? wie Versuche des Verf. er-
geben haben ? wesentlich geringer als unmittelbar auf der
Decke.
V. Zusammenpssung
Das Trittschallverhalten einer Decke (ausgedriickt durch
den Trittschallpegel) laBt sich aus den aus Tabellen zu ent-
nehmenden Trittschallpegelwerten der Rohdecken und den
Verbesserungswerten der Dammschichten und Bodenbelage
errechnen. Es wurde gezeigt, daB die Voraussetzung fiir
eine derartige Wchnung ? Unabhangigkeit der Verbesse-
rungswerte von der Rohdeckenausfiihrung und zulassige
Addition verschiedener Verbesserungswerte ? abgesehen
2) Eine etwa nicht vorhandene 1Thereinstimmung ist umgekehrt ein
Kriterium fiir verschiedene Absolutempfindlichkeit von Schallpegel-
messer und DIN-Lautstarkemesser, fiir eine falsch bestimmte Durch-
landiimpfung des Oktavsiebes und ahnliehe Fehler.
db
90
80
40
30
Rohdecke
PVeichfaserdeinwnplatte
Korkparkett
Wohnfertige
Decke
100 200 300 It 56 8 1000
7-0/717ohe
Bild 5. Zur Berechnung des Trittschallpegels einer wohnfertigen
Massivdeeke aus den bekannten Werten der Rolideck und den Ver-
besserungen A LT der Estrichunterlage und des Bodenbelages.
Werte entsprechen dem Beispiel in Tabelle 1.
3000 3000 4
560001/z
Tabelle I: Berechnung des Trittschallpegels einer wohnfertigen Decke
Beispiel: Massivplattendecke, mit Weichfaserdammplatte unter Estrich, darauf Korkparkett (Werte entnommen aus [5])
Trittschallpegel in db bei den Frequenzen (Hz) . .
112
150
225
300
450
600
900
1200
1800
2400
3600
Trittschallpegel der Rohdecke
66
70
72
74
75
77
79,
80
82
83
82
Verbesserung durch Weichfaserdammplatten
0
?1
?1
1
4
6
11
' 16
21
24
28
Verbesserung durch Korkparkett
0
0
0
1
2
3
8
11
22
28
38
Trittschallpegel der wohnfertigen Decke
66
71
73
72
69
68
60
53
39
31
16
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
HILFSTAFELN
ZUR BERECHNUNG VON
WARMWASSERHEIZUNGEN
VON
HERMANN RECKNAGEL
vollstandig neu bearbeitet
von Ober-Ing. ERICH KELLER VDI
65 Seiten mit 61 Zahlentafeln, DIN A4, 1951,
broschiert DM 12.50
8. Atiflage
Die Neubearbeitung tragt alien, auch den vielen grundsatzlichen Ande-
rungen im Heizungsbau, wie sie durch die Fortschritte der Technik, durch
die auBeren Zeitverhaltnisse und Gegebenheiten bedingt sind, Rechnung.
Aus dem Inhalt: Mehrfachzahlen fiir Pumpen-Zusatzdrucke ? Warmeabgabe
von Heizrohren ? Gewicht eines m3 Wasser in kg bei Temperaturen von
400-2500 ? Warmelieferung und Einzelwiderstande verschiedener Rohr-
arten ? Widerstand der HeizkOrper-AnschluBleitungen ? Warmeabgabe von
nackten und umhiillten handelsiiblichen Rohren ? Leistungsverzeichnis der
?Wilo"-Umwalzpumpe ? Warmehbergangszahlen ? Warmeabgabe von glat-
ten Rohrregistern und -schlangen sowie von schmiedeeisernen Rippenrohr-
strangen und -registern ? Warmeabgabe von Heizkorpern ? Heizkorpertafeln.
Umseitig ? als Probeseite ? Zahlentafel i des Buches:
Sie ist in 3 Rubriken eingeteilt. Spalte Jo enthalt fiir den Ausdruck ?ah" die
Werte fiir einen Grenzbereich von 0-700 mm WS. Links davon finden sich
in den Spalten 1-9 die ?h"-Werte, die den ?ah"-Werten zugrundeliegen;
rechts sind aus den Spalten 11-19 die Mehrfachzahlen ?M" fiir Pumpen-Zu-
satzdrucke ?A" von 150-2800 mm abzulesen. Die Berechnung des Wertes
?ah" kann als bekannt vorausgesetzt werden. Die Mehrfachzahl ?M" ergibt
sich aus nachstehendem Ausdruck :
=,1121
V P
M = Mehrfachzahl bei einem bestimmten Pumpen-Zusatzdruck ?A"
A = Pumpen-Zusatzdruck in mm WS
p ah Schwerkraft-Druckhohe in mm WS
p, = ah 2 = Gesamtdruckhohe in nam WS -
h = senkrechter Abstand von Mitte 1esse1 bis Mitte Heizkorper in m
a = Gewichtsunterschied des Vor- und Rticklauf-Heizwassers
VERLAG VON R.OLDENBOURG MUNCHEN
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Zahlentafel 1
Mehrfadizahlen ftir Pumpen-Zusatzdrucke von 150-550 mm WS, bezogen auf die bei Schwerkraft-
druckholien ah = 0-700 mm WS umlaufende Wassermenge in Liter/Stunde
?h" in m bei 20? TU
?h," in in bei 25?
TU
90/65
?h" in m bei 30? TU
ah
mm
WS
A -=-- Zusatz-Pumpendruck in rim W
80/60
85/65
90/70
80/55 85/60
80/50
85/55
90/60
150
200
250
300 350
400
450
500
1 550
-
-
-
-
-
-
-
-
-
0
12,25
14,14
15,81
17,32
18,71
20,00
21,21
22,36
23,45
0,09
0,08
0,08
0,07
0,07
0,07
0,06
0,06
0,06
1
12,29
14,18
15,84
17,35
18,74
20,02
21,24
22,38
23,47
0,17
0,17
0,16
0,14
0,14
0,13
0,12
0,12
0,10
2
8,72
10,05
11,23
12,30
13,27
14,18
15,03
15,85
16,62
0,26
0,25
0,24
0,22
0,21
0,20
0,18
0,18
0,17
3
7,14
8,23
9,18
10,05
10,85
11,60
12,29
12,95
13,58
0,35
0,33
0,32
0,29
0,27
0,26
0,25
0,23
0,22
4
6,21
7,14
7,97
8,72
9,41
10,05
10,65
11,23
11,77
0,44
0,42
0,40
0,36
0,34
0,33
0,31
0,29
0,28
5
5,57
6,40
7,14
7,81
8,43
9,00
9,54
10,05
10,54
0,52
0,50
0,48
0,43
0,41
0,39
0,37
0,35
0,33
6
5,10
5,86
6,53
7,14
7,70
8,23
8,72
9,18
9,63
0,61
0,58
0,56
0.50
0,48
0,46
0,43
0,41
0,39
7
4,74
5,44
6,06
6,62
7,14
7,62
8,08
8,51
8,92
0,70
0,67
0,64
0,53
0,55
0,52
0,49
0,47
0,45
8
4,44
5,10
5,68
6,20
6,69
7,14
7,57
7,97
8,35
0,80
0,75
0,72
0,65
0,62
0,5)
0,55
0,53
.0,50
9
4,20
4;82
5,36
5,86
6,32
6,74
7,14
7,52
7,88
0,88
0,84
0,80
0,72
0,68
0,66
0,61
0,59
0,56
10
4,00
4,58
5,10
5,57
6,00
6,40
6,78
7,14
7,48
0,96
0,92
0,88
0,79
0,75
0,72
0,68
0,64
0,61
11 ,
3,83
4,38
4,87
5,32
5,73
6,11
6,47
6,82
7,14
1,05
1,00
0,96
0,86
0,82
0,79
0,74
0,70
0,67
12
3,67
4,20
4,67
5,10
5,49
5,86
6,20
6,53
6,84
1,14
1,09
1,04
0,93
0,89
0,85
0,80
0,76
0,73
13
3,54
4,05
4,50
4,90
5,28
5,64
5,97
6,28
6,58
1,25
1,17
1,12
1,01
0,96
0,92
0,86
0,82
0,78
14
3,42
3,91
4,34
4,74
5,10
5,44
5,76
6,06
6,35
1,31
1,25
1,20
1,08
1,03
0,98
0,92
0,88
0,84
15
3,32
3,79
4,20
4,58
4,92
5,26
5,57
5,85
6,13
1,40
1,34
1,28
1,15
1,10
1,05
0,98
0,94
0,89
16
3,22
3,67
4,08
4,44
4,78
5,10
5,40
5,68
5,95
1,49
1,42
1,36
1,22
1,17
1,11
1,05
0,99
0,95
17
3,13
3,57
3,96
4,32
4,65
4,95
5,24
5,51
5,77
1,58
1,50
1,44
1,30
1,23
1,18
1,11
1,05
1,00
18
3,06
3,48
3,86
4,20
4,52
4,82
5,10
5,36
5,62
1,66
1,59
1,52
1,37
1,30
1,25
1,17
1,12
1,06
19
2,98
3,39
3,76
4,10
4,41
4,70
4,97
5,23
5,47
1,75
1,67
1,60
1,44
1,37
1,31
1,23
1,17
1,12
20
2,92
3,32
3,67
4,00
4,30
4,58
4,85
5,10
5,34
1,84
1,76
1,68
1,51
1,44
1,38
1,29
1,23
1,17
21
2,82
3,24
3,59
3,91
4,20
4,48
4,74
4,98
5,21
1,92
1,84
1,76
1,58
1,51
1,44
1,35
1,29
1,23
22
2,80
3,18
3,52
3,83
4,11
4,38
4,63
4,87
5,10
2,02
1,92
1,84
1,65
1,58
1.51
1,42
1,35
1,28
23
2,74
3,11
3,44
3,75
4,03
4,29
4,48
4,77
4,99
2,10
2,01
1,92
1,73
1,65
1,57
1,48
1,40
1,34
24
2,70
3,06
3,38
3,67
3,95
4,20
4,44
4,67
4,89
2,19
2,09
2,00
1,80
1,71
1,64
1,54
1,47
1,40
25
2,65
3,00
3,32
3,61
3,87
4,12
4,36
4,58
4,80
2,63
2,51
2,41
2,16
2,05
1,97
1,84
1,76
1,67
30
2,45
2,76
3,06
3,32
3,56
3,78
4,00
4,20
4,40
gp 000
00-I
p)
pool 000
fir 0flr. o-0000r00000cn000n,-flp,.,,p014 rn
4,82
5,26
5,69
6,13
6,57
7,01
7,45
7,88
8,32
8,76
9,20
9,64
10,07
10,51
10,95
13,10
15,35
17,50
19,70
21,90
24,10
26,30
30,70
35,00
39,40
43,80
48,20
52,60
61,40
1
4,61
5,03
5,45
5,87
6,29
6,71
7,12
7,54
7,96
8,38
8,80
9,22
9,64
10,06
10,48
12,52
14,65
15,70
18,80
20,90
23,00
25,10
29,25
33,45
37,60
41;80
46,00
50,20
58,50
2
4,41
4,81
5,21
5,61
6,02
6,42
6,82
7,22
7;62
8,02
8,42
8,82
9,20
9,62
10,00
12,00
14,00
16,05
18,05
20,00
22,10
24,10
28,05
32,10
36,05
40,10
44,10
48,10
56,10
3
3,96
4,32
4,68
5,04
5,40
5,76
6,12
6,48
6,81
7,20
7,56
7,92
8,28
8,64
9,00
10,80
12,60
14,40
16,20
18,00
19,80
21,60
25;20
28,80
32,40
36,00
39,60
43,20
50,40
4 ?
3,76 3,61 3,38
4,10 3,94 3,69
4,45 4,26 4,00
4,79 4,59 4,30
5,13 4,92 4,60
5,47
5,81
6,16
6,50
6,84
5,25 4,91
5,58 5,22
5,90 5,53
6,23 5,84
6,56 6,15
7,18 6,89 6,15
7,52 7,22 6,75
7,87' 7,54 7,06
8,21 7,87 7,37
8,55 8,20 7,68
10,28
12,00
13,70
15,40
17,10
18,85
20,50
24,00
27,40
30,80
34,25
37,65
41,10
48,00
9,80 9,20
11,45 10,75
13,10 12,30
14,75 ,13,80
16,40 15,40
.18,10 16,90
19,70 18,40
23,00 21,50
26,20 24,60
29,50 27,60
32,80 30,70
36,10 33,80
39,40 36,80
45,90 43,00
5 6 7
'9
3,22 3,07
3,52 3,35
3,81 3,63
4,10 3,91
4,40 4,19
4,69 4,46
4,98 4,74
5,27 5,02
5,57 5,30
5,86 5,58
6,15 5,86
6,45 6,14
6,74 6,42
7,03 6,70
7,33 6,98
8,80 8,40
10,25 9,80
11,70 11,20
13,20 12,55
14,70 14,00
16,15
17,60
20,50
23,40
26,40
29,30
32,20
35,20
41,00
15,35
16,70
19,50
22,30
25,10
27,90
30,70
33,50
39,10
50 2,00
55 1,93
60 1,87
65 1,82
70 1,76
75 1,73
80 1,69
85 1,67
90 1,64
95 1,60
100 1,58
105 1,56
110 1,54
115 1,52
120 1,50
125 1,48
150 1,42
175 .1,36
200 1,32
225 1,29
250 1,27
275 1,24
300 1,22
350 1,20
400 1,17
450 1,15
500 1,14
550 1,12
600 1,12
700 1,10
8 9 10 11
2,24
2,15
2,08
2,02
1,96
1,91
1,87
1,83
1,79
1,76
1,73
1,71
1,68
1,66
1,64
1,63
1,53
1,46
1,41
1,37
1,34
1,31
1,29
1,25
1,23
1,20
1,18
1,16
1,15
1,13
12
2,45 2,65 2,83
2,36 2,54 2,71
2,27 2,45 2,62
2,20 2,38 2,52
2,14 2,30 2,45
2,08 2,24 2,38
2,03 2,18
1,98 2,13
1,94 2,08
1,90 2,04
1,87 2,00
1,84 1,96
1,81 1,93
1,77 1,90
1,75 1,87
1,73 1,84
1,63 1,73
1,56 1,65
1,50 1,58
1,45 1,53
1,41 1,48
1,38 1,44
1,35 1,47
1,31 1,36
1,27 1,32
1,25 1,29
1,23 1,26
1,21
1,19
1,16
13
1,24
1,22
1,20
14
2,32
2,26
2,22
2,16
2,12
2,08
2,06
2,01
1,98
1,95
1,82
1,73
1,66
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1,55
1,51
1,47
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1,30
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1,22
15
3,00 3,16 3,32 3,46
2,88 3,03 3,18 3,32
2,76 2,92 3,06 3,18
2,68 2,82 2,94 3,08
2,59 2,72 2,86 2,98
2,52 2,65 2,76 2,89
2,45
2,39
2,34
2,28
2,24
2,19
2,15
2,12
2,08
2,05
1,9
1,81
1,73
1,67
1,61
1,56
1,52
1,46
1,41
1,37
1,34
1,31
1,29
1,25
16
2,58 2,70 2,80
2,50 2,64 2,73
2,45 2,56 2,66
2,40 2,50 2,61
2,35 2,45 2,55
2,30 2,40 2,49
2,26 2,35 2,45
2,22 2,32 2,41
2,18 2,27 2,37
2,14 2,24 2,32
2,00 2,08 2,16
1,89 1,96 2,03
1,80 1,87 1,93
1,73 1,80 1,86
1,67 1,73 1,79
1,62 1,68 1,73
1,58 1,63 1,68
1,51 1,56 1,61
1,46 1,50 1,54
1,41 1,45 1,49
1,38 1,41 1,45
1,35 1,38 1,41
1,32 1,35 i 1,38
1,28 1,31 1,33
17 18
19
Spa I te
Probeseite aus dem Werk: Recknagel, Hilfstaf eln zur Berechnung von Warmwasserheizungen
6'
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Weitere Werke unserer heizungstechnischen Fachliteratur:
FRIEDRICH NUBER
WARMETECHNISCHE BERECHNUNG
DER FEUERUNGS- UND DAMPFKESSELANLAGEN
r. Auflage, 257 Seiten mit 41 Abbildungen, Kl.-80, 1949
broschiert DM 9.50, gebufiden DM 10.50
? . . Verstandlicher kann die Warmetechnik wirklich nicht dargestellt
werden. ." ?NT B ? Neue Technische Bucher", 1950
ALBRECHT .KOLLMAR
DIE STRAHLUNGSVERHALTNISSE
IM BEHEIZTEN WOHNRAUM
mit Berechnung der Einstrahlzahlen in der Heiz-,
Beleuchtungs- und Feuerungstechnik
XVI und Seiten mit 29 Abbildungen, io8 Textfiguren und zahl-
reichen Tabellen, Gr.-80, 1950, broschiert DM 24.?
. . diese Arbeit gibt dem Heizungsfachmann em n sicheres Urteil iiber die
ZweckmaBigkeit dieser oder jener Heizflachenplacierung und somit em n Werk-
zeug in die Hand, iiber dessen Nutzen nur der ins unklaren sein kann, der die
Grundaufgabe der Heizung noch nicht erfaBt
?Die Inst allation", Zurich, Juni 1950
ALFRED FABER
000 JAHRE WERDEGANG VON HERD UND OPEN
Ausgewahlte Kapitel aus ihrer technischen Fntwicklung
bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts
40 Seiten mit II Textabbildungen und 20 Bildern auf Tafeln
80, 1950,- broschiert DM 1.40
?. . . nicht nur die Geschichte eines technischen Werdegangs, sondern gleich
zeitig auch eine Kulturgeschichte mensch lichen Lebens in Wort und Bild."
?Glas-Email-Keramo-Technik", Metre 195
VERLAG VON R.OLDENBOURG MUNCHEN
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A0041001'&d01-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Git.I; Heft 13/14 (72. Jahrg. 1951) ? 227
Tabelle 2: Berechnung der Normtrittlautstarke aus dem Trittschallpegel einer Decke
Mittelfrequenzen
der Oktavbereiche
in Hz
Trittschallpegel
bezogen auf
10m2
bezogen auf Ao
1 m2 (+ 10 db)
Frequenzbewertungs-
faktor h (nach
DIN 5045)
LT + 10 + k. .
100.1 (LT +io+k)
LT
=-_
112 150
66 71
76 81
___5 ?3
71 78
1,2 ? 107 6,4 ? 107
Beispiel der Tabelle
1
225
300
450
600 ?
900
1200
1800
2400
3600
73
72
69
68
60
53
39
31
16
83
87
79
78
70
63
49
41
26
?2
?2
?1
?1
0
0
1
1
1
81
80
78
77
70
63
50
42
27
1,2 ? 108
108
6,4 ? 107
5 ? 107
107
0,2 ? 107
105
1,6 ? 104
0,5 ? 103
1
?21100,1 (LT 4-10+k) 21 ? 107 ?
Normtrittlautstarke NT = 10 log (21 ? 107) = 83,2 Phon.
Die Deckenausfiihrung geniigt sornit den Mindestanforderungen von DIN 4110 (hochstzulassige Norintrililaut-
starke : 85 Phon).
von wenigen Ausnahmen,
erfrillt ist.
4 Anschr. d. Vert'.
Literatur:
[1] Greiner, H. u. L.: Theorie
quepz" 2 (1948), S. 61.
[2] Ingerslev, Nielsen u.
Sound Transmission through
(1947), S. 981.
[3] Lindahl R. u. Sabine
mit ausreichender Genauigkeit
: Stuttgart-Degerloch, Oberer Wald 3
der Entstehung des Klopfschalls ,,Fre-
Larsen: The Measuring of Impact
Floors. bourn. Acoust. Soc. Amer. 19
: Measurement of Impact Sound
[4]
[5]
[6]
[7]
Transmission through Floors, bourn. Acotist. Soc. Amer. 11(1940)
S. 401.
&Eisele, K.: Zur Melhnethodik der Trittschalidammung, Ges.-Ing.
70 (1949), S. 66.
&Eisele, K.: Die Trittschalldammung von Decken, Gehbeltigen
und Dammschichten ?Die Bauzeitung" (1951), S. 126.
&Eisele, K. U. Bach, W.: ?Schalltechnische Untersuchungen"
in Heft 9/50 der VerOffentlichungsreihe der Forschungsgemein-
schaf I Bauen und Wohnen, Stuttgart, (FBW-Versuchsbauten
1949, Bauphysikalischer Teil).
DIN 4110: Technische Bestimmungen fur die Zulassung neuer
Bauweisen. Abschnitt D 11 (Schallschutz), Beuth-Vertrieb
Gr. m. S. H.
Zur. Frage des Mindestwarmeschutzes von Leichtbauarten Von Dipl.-Ing. W. Caemme re r
Aus der Beschtiftigung mit der Frage des Einflusses der wiirmespei-
chernden Eigenschaften der verschiedenen Bauteile auf den Warme-
schutz des Hauses ist die Erkenntnis erwachsen, daB die in den Vor-
,sehriften') fesigelegten Werte des Mindestwanneschutzes bei Leicht-
bauarten erholit werden mOssen, wenn man rauniklimatische Ver-
halinisse auch bei diesen Bauarten einhalten will, wie sie bei Schwer-
bauarten ilblich sind. Dabei gelten als Leichtbauarten in Anlehnung
an einen Vorschlag von Reiher2) solche mit einem Wandgewicht2),
das kleiner als 300 kg/m2 ist. Iin Hinblick auf die in Vorbereitung
befindlichen Vorschriften DIN 4108') soli die Frage erOrtert werden,
wie hoch die Dammwerte von AuBenwanden2) bei Leichtbauarten
mindestens getrieben werden intissen.
Ein Vorschlag in dieser Hinsicht wurde bereits von v. Cube')
gemacht (s. Tabelle 1). In Anlehnung an die in den DIN
41105) enthaltene Tabelle Ober die Zuschlage auf den Warme-
schutz von Sonderbauarten beziehen sich die in Tabelle 1
aufgefiihrten Werte auf einen Dammwert von 0,55 m2h0C/
kcal ohne Unterschied einer Klimazone. Dabei ist bis zu
einem Wandgewicht von 100 kg/m2 die Erhohung des War-
meschutzes verhaltnismaBig gering. Dies steht in gewissem
Widerspruch zu den Erfahrungen der Praxis, die gezeigt
haben, dal3 bei derartigen Wandgewichten bereits ganz er-
heblich verschlechterte raurnklimatische Verhaltnisse vor-
liegen kOnnen. Es soil daher untersucht werden, unter wel-
chen Voraussetzungen diese Werte entstanden sind.
') Einheitliche Technische Baubestimmungen (ETB), Erganzung 1
und DIN 4108: ?Richtlinien fin* den Warmeschutz im Hochbau"
(in Vorbereitung).
2) Reiher, H.: Entwurf fur Forderungen im Wohnungsbau hinsicht-
lich Schallsicherheit und Warmeschutz. Ges.-Ing. 51 (1928), S. 217.
') Die Betrachtungen der vorliegenden Arbeit sind auf den Warme-
schutz der AuBenwande bezogen. Sie gelten sinngemii13 auch ftir alle
anderen AuBenbauteile.
6) von Cube, H. L.: Die AuskOhlung, von Iiiiusern und deren Be-
rficksichtigung in Vorschriften iiber den Warmeschutz von AuBen-
wanden, Forschungsgemeinschaft Bauen und Wohnen, Stuttgart 1949;
siehe auch Ges.-Ing. 71 (1950), S. 81.
6) DIN 4110: ?Technische Bestitnmungen ftir Zulassung neuer I3au-
weisen".
Tabelle 1: Mindestwarmeschutz nach v. Cube
WandgeWicht Mindestwarineschutz
kg/m2 in'!! .C/kcal
20
20-30
30-40
40-50
50-60
60-80
80-100
100
1,43
1,18
1,00
0,91
0,82
0,77
0,72
0,69
Die Werte der Tabelle 1 sind unter der Bedingung errechnet,
dat3 die innere Wand-Ubertemperatur (AuBentemperatur
= 0 gesetzt) nach 8stiindiger Auskiihlung noch 50 vH
der inneren Wand-Ubertemperatur im stationaren Zustand
der Beheizung betragen soil. Also
1
[Cos (m 6) + a' ? sin (m a) 1
6 .1 A + 1 A (m 6)
0w5.(m 6)2 ? t 1?v'
(Trt 6) ?
2 a .1 A
yr ? lb (`" + I) + + 2]
A A
? 0,5 (1)
(2)
o?a, 1
bedeutet darin einen Faktor, der von ?A und ?b abhangig
ist und aus Tabellen entnommen werden kann (4). Die
GroBe Qw bezeichnet die spezifische Speicherfahigkeit der
Wandkonstruktion in kcal/m2 ?C. b gibt an, wie grol3 die im
Inneren des Hauses (Heizungsanlage, Moblierung, Innen-
wande) gespeicherte Warmemenge im Verhaltnis zu der in
den AuBenwanden gespeicherten ist. Bezogen auf 1 m2
Aul3enwandflache und 1? C innere Obertemperatur ist diese
?Kernspeicherung" unter Vernachlassigung eines inneren
Wiirmeriberganges:
WKb (by kcal 1
(3)
2 In20C 1
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
228 ? Heft Approved3/14 For Relea
(72. Jahrg. 1951) ?* 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
1
Fur -10? C AuBen- und 200 C Innentemperatur gibt
v. Cube (4) den (linearen) Verlauf dieser Grae in Abhangig-
keit vom Wandgewicht an. Aus Gl.(3) ist ersichtlich, daB
WK fiir die beiden anderen Klimazonen mit - 15? C und
- 20? C AuBentemperatur kleiner werden muf3. Tabelle 2
zeigt fiir Wandgewichte von 20 bis 300 kg/m2 die Gri513e der
?Kernspeicherung" WK fiir die verschiedenen Klimazonen.
Berticksichtigt man die im Hausinnern gespeicherten War-
memengen, so erscheint es notwendig, auch die im Haus-
innern entstehenden Verluste, die von diesen Warmemengen
gedeckt werden miissen, in Rechnung zu stellen. Es sind dies
die Transmissionsverluste durch die Fenster und die Liif-
tungsverluste. In den in Tabelle 2 angegebenen Werten von
WK dtirften die Fensterverluste filt Doppelfenster, unter der
Annahme, daf3 die Fensterflachen 10 vH der gesamten AuBen-
wandflache ausmachen, enthalten sein. Die Ltiftungsver-
luste sind abhangig von der stiindlichen Luftwechselzahl,
von der Grundflache und lichten Holm der Wohnung und
vom Seitenverhaltnis des Grundrisses. Diese GroBen ki5nnen
alle in wean Grenzen schwanken. Man wird jedoch einen
vergleichbaren Durchschnittswert erhalten, wenn man eine
Wohnung des sogenannten ?Indexhauses"?) mit 50 m2
Grundflache bei 7,25 m Wohnungsbreite, 9 m Haustiefe
und 2,75 m GeschoBliiihe zugrunde legt. In Tabelle 2 sind
die Liiftungsverluste fiir 'verschiedene Luftwechselzahlen
in den verschiedenen Klimazonen angegeben. In Spalte 9
werden noch die zusatzlichen Fensterverluste aufgefiihrt,
die entstehen, wenn an Stelle von Doppelfenstern Einfach-
fenster verwendet werden.
Tabelle 3 zeigt, welche Diinamwerte sich nunmehr aim den
Gl. (1) bis (3) errechnen7). Sie liegen nur in Klimazone I im
Rahmen der Tabelle 1 und werden ftir Klimazone II und III
entsprechend dem Ansteigen der treibenden Temperatur-
differenz zwischen AuBenluft und Innenraum nicht uner-
heblich holier. Spalte 7 zeigt, welche absoluten Endternpe-
raturen nach der Auskiihlung erreicht werden. Sic liegen
in Klimazone I bei 3? C, in Klimazone II um 0? C und in
Klimazone III bei - 2? C. Nach den heutigen Anschauungen
fiber Wohnungshygiene dud-
ten diese Temperaturen zu tief
Tabelle 2: Im Hausinneren gespeicherte VVarme und auftretendc Warineverluste
1
2 3 4
5 6 7 s
ii
Wandgewicht
kg/m.
Im Hausinneren gespeicherte
Warme kcal/m, ?C bei einer
Innentemperatur Von
Liiftungsverluste kcal/m' ?C
Luft-
wechsel Innentemperatur
Zus. Fensterver-
luste bei Verwen-
dung von Einfach-
fenstern
30 ? C 35?C 1 40?C
IM 1 30?C 1 35?C J 40?C
kcal/m' ?C
20- 30
10,9
9,4
8,2
30- 40
? 11,2
9,6
8,4
1
4,0
4,7
5,3
2,6
40- 50
11,6
10,0
8,7
50- 60
12,0
10,3
9,0
60- 80
12,5
10,7
9,4
5
19,8
23,0
26,3
2,6
80-100
13,2
11,4
9,9
100-150
14,4
12,4
10,8
150-200
16,2
13,9
12,2
200-250
18,0
15,5
13,5
10
39,3
45,9
52,4
2,6
250-300
20,0
17,0
14,9 '
liegen.
Auf Grund der Festlegung des
Mindestwarmeschutzes (1)
stellt sich im stationaren Heiz-
betrieb in alien 3 Klimazonen
eine innereWandoberfla-
chentemperatur v. 13,3?C
em. Bezieht man nun die Be-
dingung der Gl. (1) auf diese
Temperatur, so wtirde das eine
Endtemperatur nach 8stiin-
diger Ausktihlung von 6,7? C
bedeuten, die in alien 3 Klima-
zonen einzuhalten ware. In Ta-
belle 4 sind die entsprechenden
Tabelle Mindestwarmeschutz und Temperaturen bei der Tabelle 4: Mindestwarmeschutz und Temperaturen bei der
Bedingung-0/01v, = 0,5 B edingung t = 6,7? C (fi ...- 16,7; 21,7; 26,7? C)
1
2
3
4
5
6 1 7
Klima-
zone
Zonen-
temp.
Wand-
gewicht
mindest-
warme-
sch
0/0._
Wand-
Innen-
temp.
Temp.
diger Auskiihlungutz
nach 8 stun-
, '' di
= 0,5
19 Wa
19
1
?C
kg/m'
na' h ?C
kcal
0 c
0 C
? C
I
- 10
20- 30
1,28
27,0
13,5
3,5
30- 40
1,13
26,6
13,3
3,3
40- 50
1,01
26,3
13,2
3,2
50- 60
0,93
26,1
13,1
3,1
60- 80
0,81
25,6
12,8
2,8
80-100
0,70
25,1
12,6
2,6
100-150 -
0,50
24,4
12,2
2,2
150-200
0,45
23,3
11,7
1,7
200-250
0,45
23,3
14,0
4,0
250-300
0,45
23,3
14,0
4,0
II
- 15
20- 30
1,76
32,4
16,2
1,2
30- 40
1,55
32,1
16,1
1,1
40- 50
1,33
31,7
15,9
0,9
50- 60
1,19
31,3
15,7
0,7
60- 80
1,04
30,8
15,4
0,4
80-100
0,86
30,1
15,1
0,1
100-150
0,68
29,2
14,6
-0,4
150-200
0,55
28,3
14,2
-0,8
200-250
0,55
28,3
17,0
2,0
250-300
0,55
28,3
17,0
2,0
III
- 20
20- 30
2,51
37,8
18,9
-1,1
30- 40 '
2,09
37,5
18,8
-1,2
40- 50
1,79
37,1
18,6
-1,4
50- 60
1,57
36,7
18,4
-1,6
60- 80
1,31
36,1
18,1
-1,9
80-100-
1,08
35,4
17,7
-2,3
100-150
0,80
34,2
17,1
-2,9
150-200
0,58
33,2
16,6
-3,4
200-250
0,55
33,2
20,0
0,0
- 250-300
0,55
33,2
23,2
3,2
1 2
3
4
5 6
Klima-
zone
Zonen-
temp.
Wand-
gewicht
Mindest-
warmesch.
1 = 6,7 ?C
Wand-
Innentemp.
?"',u
Arts-
kilhlung
'"Ivat
o c
kg/m'
m'hoC/kcal
?C
I
- 10
20- 30
1,75
27,8
0,62
30- 40
1,64
27,6
0,62
40- 50
1,52
27,5
0,63
50- 60
1,42
27,4
0,64
60- 80
' 1,27
27,1
0,63
80-100
1,10
26,6
0,65
100-150
0,86
25,9
0,64
150-200
0,68
25,0
0,67
200-250
0,60
24,5
0,69
250-300
0,55
24,1
0,68
11
-15
20- 30
2,82
33,3
0,66
30- 40
2,58
33,2
0,67
-
40- 50
2,32
32,9
0,67
50- 60
2,11
32,8
0,67
60- 80
1,92
32,6
0,68
80-100
1,70
32,4
0,69
100-150
1,44
31,9
0,70
150-200
1,18
31,4
0,70
200-250
0,97
30,6
0,71
250-300
0,82
30,0
0,73
III
- 20
20- 30
4,71
38,8
0,68
30- 40
4,15
38,7
0,69
40- 50
3,68
38,5
0,70
50- 60
3,30
38,3
0,70
60- 80
2,86
38,1
0,70
80-100
2,43
37,8
0,71
100-150
1,97
37,4
0,71
150-200
1,65
36,9
0,74
200-250
1,42
36,4
0,75
250-300
1,25
36,0
0,75
?) Einigung Ober Reform des Baukostenindex, Die Bauwirtschaft
1950, H. 21, S. 7.
') 13 ei 33erUcksichtigung der Ltiftungsverluste ftir 1-fachen Luftweehsel,
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A00.4100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
G.I. Heft 13/14 (72. Jahrg. 1951) ? 229
Dammwerte berechnet. Dabei wurde der innere Warme-
iibergangswiderstand berricksichtigt. Gl. (1) his (3) gehen
dann fiber in die Form:
+
0
? ? [nos (In 6) + ?
1 A
A mi.
(rnO) _
y (?A + 2) (b + 1)
2 1+
0 A c
4>44>4
4/444
>444
SCHWEISSTRANSFORMATOREN
>44449
44
iu
4,4
HWEISSE LEKTRODEN
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Altp. 20/101 6, :
;4$041
..
...
...
weitere leistungssteigerung durch BW-TRANSFER-STRASSEN.
Ausschnitt aus einer BW-TransferstraBe, bestehend aus 12 Vielspindel-
maschinen zur Durchfiihrung von 161 Operationen an einem Zylinderkopf.
Maschine, Vorrichtung und Transfermatik arbeiten mit BW - H YD RA U LI K.
Burkhardt
& 'Weber
L. BURKHO.rii:17 WEEit:?7 K.0 ? lAilASCAF,biliNitli;i[K - ;:flilriMiNGEN/WURTT. ,
24
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
WERKSTATT UND BETRIEB
84. Jahrg. Nr.7
SCHARMANN-BOHRWERKE
VON 65-120 mm SPINDELDURCHMESSER ALS TISCH- UND PLATTEN-BOHRWERKE
RHEYDTER WERKZEUGMASCHINENFABRIK
TELEGRAMM-ANSCHRIFT: BOHRWERK
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Juli 1951
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
WERKSTATT UND BETRIEB 25
Zweista4der-Starr liobelmaschine
3000 mm Hobeibreite ? 8000 mm Hobellange
auf der DEUTSCHEN INDUSTRIEMESSE HANNOVER
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WE'RICSTATT UND BET1?IEB
Gewindeschneidmaschinen
Jahrg. Nr.
Hydraulisch gesteuert, mit
automatischem mid Hand-
vorschub, 6 GroBen mit dem
Schneidbereich von 0,5 bis
65 mm, fiir jeden Zweck in
den verschiedensten Aus-
fiihrungen lieferbar, wie:
Kastenstander-
Saulenstander-
Radial-
AusfUhrung
vergrifi13erte.
Ausladung
horizontale
vertikale
Zusatzeinrichtungen
ftir Massenfertigungen
R ad ialausfiihrung
Maschinenfabrik HAGEN & GOEBEL, SO E ST i. W.
Kastenstanderausf iihrung
foiecitscherm
opoLoctistafizakt
100% e_
yeatuitqJ,
durch automa-
tische Messer-
einstellung
OR GI NAL
PEDDINGHAUS
.o3
I I I
1500 kg mi, ischr ? ?
IEinstellung/1
0
i"L /11;1 Honde nstellung
[ 0.?....,0
IA
---.1 1
okg , z 3
ZeU in Sfunden
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Juli 1951
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IVERKSTATT UND BETRIEB
27
SPITZENLEISTUNGEN MIT
RUNDSCHLEIFMASCHINEN
AuBen-Rundschleifmaschinen von
200-2500 mm Spitz enweite
in Verbindung mit dem FORTUNA-FINITOR
u. der hydraulischen Formabdreheinrichtung
Innen-Rundschleifmaschinen mit
Schwingdurchmesser 350 mm, Schleiftiefe 160 mm
FORTUNA-VVERKE Spezialmaschinenfabrik A.G. Stuttgart Bad Cannstatt
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28 WERKSTATT UND BETRIEB
84. Jahrg. Nr. 7
Hydraulische und mechanische
Rundschlelfmaschinen
Feinbohr- und Honmaschinen
far Produktion und
Instandsetzung
Neues Modell FH-200 Ku rbelwel len - Schlelfmasch 'nen
Vollhydraul. Hochleistungs-Rundschleifmaschine
Spitzenhohe 110 mm
Schleiflangen 400, 750 und 1000 mm
Lieferbar mit Einrichtung f?r automatisches MaBschleifen
SelbstRitige Spiralbohrer-
Schlelfmaschinen
Schlelfscheiben u. Schleifmittel
MSO-Maschinen- und Schleifmittel-Werke AG., Offenbach/Main
Left- und Zugspindel-Drehbanke
Produktionsdrehbanke
?E LTRO MATIC"-Drehbanke
zur Einhaltung von konstanter
Schnittgeschwindigkeit
MAX MOLLER BRINKER
Spitzenhohen 210-350 mm
Spitzenweiten 750-2500 mm
Antriebsleistung bis 18 kW
MASCHINENFABRIK ? HANNOVER ? POSTFACH
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Juli 1951
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WERKSTATT UND BETRIEB
Wer die Technische Messe Hannover gesehen hat, wird bestiitigen,
daB dem Besucher auf dieser beispiellosen Leistungsschau eine Un-
summe wertvollster Anregungen geboten wurde. Wenn wir das
sagen, denken wir ouch an die Erfahrungen, die wir selbstwiihrend
der Messe auf unseren drei Ausstellungsstkinden gemacht haben, und
an das Urteil der vielen Interessenten aus dem In- und Auslande.
Alle waren sie beeindrudct von den Leistungen unseres Werkes,
das auf den vier Arbeitsgebieten
WIEGEN
PRUFEN
FORDERN
SIEBEN
der Betriebskontrolle, Werkstoffprofung, Massenguterforderung und
Materialklassierung durch fortschrittliche Konstruktionen und ratio-
nelle Arbeitsmethoden neue Wege gewiesen hat. Die Anerkennung
der Besucher gibt uns neuen Ansporn for die Arbeit der kommenden
Jahre im Interesse des Fortschritts und zum Vorteil der Kundschaft.
Carl Schenck Maschinenfabrik Darmstadt GmbH ? Darmstadt
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WERKSTATT UND BET//ER
84. Jahrg. Nr.
Hydraulische
Kallkreissagen
Sageblattscharfmaschinen
Segment-Sageb latter
Gewindeschneidmaschinen
GewindeschneidkOpfe
Strehlerbacken
GUSTAV WAGNER mASCHINENFABRIK REUTLINGEN WURTT
lie lasomzierza flaLktizeiciteo. de
FISCHER-TAFELBLECHSCHEREN
KASTENFORMIGER AUFBAU ? SCNWEISSKONSTRUKTION
TORSIONSFEDERSTABE ? TIEFLIEGENDER PRAZISIONSANTRIEB
KARL EUGEN FISCHER ? MASCHINEN- UND STAHLBAU ? BURGKUNSTADT/BAY.
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Juli 1951
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WERKSTATT UND BETRIEB
31
Original Gehring-
Prizisions-Honmaschine
fOrdie Bearbeitungv.GroB-Diesel-Zylindern
mit hydraulischer Spannung des Werkstiickes
mit hydraulischem Sprungtisch und
mit hydraulischer Original Gehring - Prdzisions-
Honahle mit MaBbegrenzung
Maschinenfabrik Gehring
STUTTGART-RUIT Tel. 98751
Forkardt-Futter
sind nicht nur fur Drehmaschinen
geeignet. Die Abbildung zeigt eine
Sondermaschine zur Herstellung
von gleichzeitig 3 Bohrungen an
einem Olpumpengehouse, welches
in einem feststehenden Forkardt-
PreBluft-Zweibackenfutter 2 BLA ge-
spannt wird. -
Paul Forkardt Kom.-Ges. Dusseldorf
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WERKSTATT UND BETRIEB
84. Jahrg. Nr. 7
das neue einstellbare Nadellager
der Tornos-Automaten
fur hohere Genauigkeit und Leistung.
Das radiale Spiel dieses Lagers kann
ohne irgendwelche Demontage
jeder gewonschten Arbeit angepaBt werden.
TORNOS WERKE AG., MOUTIER
(Schweiz)
Schopfer des Drehautomaten mit beweg-
? lichem Spindelstock
Flachenschleifmaschinen
Verkaufsabteilung bei
F. C. SCHELLER GmbH.
STUTTGART, Neckarstr. 63, Tel. 97341
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Juli 1951 WERKSTATT UND BETRIEB
33
[cg
MASCHINENFABRIK RUDOLF STAEHELY?WUPPERTAL
A:41 _=AN4DAR---.H A--4414K.
von 400 mm Spitzenhiihe bis zu den groPhen Abmessungen
MASCHINENFABRIK FRORIEP GMBH, RH EYDT (RH LD)
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IV ERKSTATT UND BETRIED
84. Jahrg. Nr. 7
EINE
60 JA
TRAD
und stete Weiterentwicklung der Her-
stellungs-u.Meernethoden sind Biirge
fiir Prdzision und Schnittleistung un-
serer Schneidroder. Sie helfen Ihnen
die Wirtschaftlichkeit Ihrer Getriebe-
fertigung sichern.
MASCHINENFABRIK LORENZ AG
ET T LINGEN-BADEN
ZuYj;
scher
s
Wirtschaftlich
BAMAG-MEGUIN
AKTIENGESELLSCHAFT BERLIN NW 87
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juli 1951 WERKSTATT UND BETRIEB
35
KNIEHEBEL-PRESSEN
30 60 1 00 250 TONNEN
ESSLINGEN/N ECKAR
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WERKSTATT UND BETRIEB
84. Jahrg. Nr. 7
StoBmaschinen - Plandrehbanke
OTNIMA-SONDERMASCHINE
zur 2seitigen Bearbeitung von Gasbrennern
? 2 Spindelkasten SG 25
davon einer urn 450 schwenkbar
? 2 Tischeinheiten T 25.8
? 1 Vorschubantriebseinheit VMO 10
? elektrisch gesteuerter Arbeitsablauf
OTNIMA-WERK Guthschlag & Co., T?bingen-Derendingen
Einheiten und Sondermaschinen zum FrCisen, Bohren, Drehen, Plandrehen, Gewinden usw.
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WERKSTATT UND BETRIEB
37
Peter Hahn
der Schmied
von Solingen,
Symbol fur
Solinger
Wertarbeit
Lwillingsfrtismaschine
fur' GeradzahnRegelriider
rni+ Sferoid - Verzahnung . . .
enn tausende von Betrieben sich auf die
GUte eines Fabrikates verlassen, so ist das fur den'
Unternehmer zuerst die Verpflichtung, seine Abnehmer
nicht zu enttouschen ? aber auch die sichere Grund-
loge fur erspriefiliches Arbeiten, fOr planmiages
Forschen und Entwickeln von Methoden und Kon-
struktionen, sichere Grundlage fur Spitzenleisturigen.
So denkt man bei DWK, danach handelt man bei DWK.
Darum !carmen Sie sich auf DWK immer verlassen I
DR. W. KAMPSCHULTE & CIE.
Spezialfabrik fiir die gesamte Galvanotechnik
SOLINGEN GEGR.1891
CODurch Wdlzen erzeugte Zohnformen.
OKein Kantentragen,
weil bollige Zahnonlage ?Sferoid".
OEinfache, vielseitig verwendbare Werkzeuge,
hohe Standhaltigkeit, 10000 bis 40000 Zane
von Scharfschliff zu Scharfschliff.
Hohe Leistung, ausgezeichn.O Wirtschaftlichkeit.
Durch Anwendung des Baukastenprinzips bei
verwendung entsprechender Einheiten ebenso
geeignet fur die Herstellung von Kegelradern,
wie ouch fur Stirnrader.
W?FERD?KLINGELNBERG SIMNE?REMSCHEID
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38 WERKSTATT UND BETRIEB
84. Jahrt. Nr. 7
HOCHLEISTUNGS-SCHNELLDREHBANK
? ?
WERKZEUGMASCHINENFABRIK
GOPPINGEN GMBH
VERKAUFSBURO STUTTGART NORDBAHNHOFSTRASSE 18
Hydraulische Rund- und
Kopierfrasmaschine, Typ HRF SOO
11
Zum Dearbeiten von Plan- und zy Under-
form igen Kurven im Kopierverfahren,
sowie fur Planfrkisarbeiten
Grater Frds-o fur Plankurven 600 mm
Grater Frkis-0 fiir zylindrische Kurven 250 mm
Grate Halle zylindrischer Kurven 300 mm
Grater 0 beim Planfrkisen 750 mm
Schweizerische Industrie-Gesellschaft Neuhausen am Rheinfall
Abteilung Maschinenbau Tel. (053) 53 431
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WERKSTATT UND BETRIEB 39
77-7, '111
Eir
HIMMELWERK TUBINGEN / WORTT.
n Raderrt unid
i Ritz
erzahnuri9, tts,
rnv
ange d Modu0
Mod
z um rasen vozeSntisrpnictudi?I'
sowie ec
sionge un
Wir fabrizieren:
Walzfrdsmaschinen, Zahnformfroser, Zahnroder, Triebe, Schnedcen usw. wie Abbildungen
jOH.MORAT & SOHNE G.M.B.H. EISENBACH5
(BAD. SCHWARZWALD)
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40 WERKSTATT UND BETRIEB
84. Jahrg. Nr. 7
Horizontal-Rundtisch-
Flachenschleifmaschine
Autom. Trieb-, Rader- und Segment-
zahnmaschinen nach dem Teilverfahren
Hydr. D U PL E X-Frasautomat
Maschinen fiir die Fraserfabrikation
Drehstahl- u. Fraser- Schleifmaschinen
Oldruckpumpen
S A FA G AG., Maschinenfabrik
BIEL (Schweiz)
Vertreter Mr Deutschland:
Hahn & Kolb, Werkzeugmaschinen
KiinigstraBe 14 (14a) Stuttgart-N.
Hydro -pneumatische Hammerpressen
bis 1000to
Zweistander Blechscheren
8-40 mm
Kniehebelpragepressen
bis 50010
Perforiermaschinen
bis 1000 to
Doppelstander-
Kurbelpressen
bis 1000 to
Excenter-
pressen
von 60 - 500 to
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Juli 1951
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WERKSTATT UND BETRIEB
41
WEIPERT-DREHBANKE
210 bis 400 mm Spitzenhohe
FERDINAND C. WEIPERT
WERKZEUGMASCHINENFABRIK UND EISENGIESSEREI
HEILBRONN AN ? WEIPERTSTR. 8-30
WM,
4=0.
doe.
Rationelle Fertigung
durch
Gelenkspindel.Bohrmaschin en
32-50-80-100 mm Bohrleistung in Stahl 60/11
Sonder-Bohrmaschinen
em- u. nnehrspindelig inverschiedenst.AusfCih-
rungsarten aufgebautaus Hille-Bohreinheiten
25-40-63-100 mm Bohrleistung in Stahl 60/11
HILLE WERKZEUGMASCHINEN G.M.B.H.
WITTEN-ANNEN
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42 WERKSTATT UND BETRIEB
84. Jahrg. Nr,
VERTIKAL-BOHRMASCHINEN
EINSPINDLIG UND IN REIHEN
RADIAL-BOHRMASCHINEN
Direktor Botrischeid, sell 3ohren Detriebsieiter der Firma
Metzencluer 3ung eln Mann, der deutsche, europolsche
und USA-Fertigung Gus eigener Ertahrung kennt und sell
lahmehnten mit beiden Seinen fest In der Praxis der
Betriebsfuhrung steMs vertrill bier &nen guns fasten
Standpunkl:
?Gemessen am Preis stellt
die elektrische AusrUstung
stets nur einen Bruchteil des
Wertes der jeweiligen Ma-
schine oder Anlage dor.
Gemessen am Schaden ober,
der immer wieder durch un-
geeignete Schaltgerate an-
gerichtet wird, 1st sie unend-
lich hoher zu bewerten.
So sind Schaltgerate ouch
keine ?Massenware", son-
dern hochwertige, genau
arbeitende Apparate, die
auf Herz und Nieren gepriift
sein miissen, und die man
nicht sorgfaltig genug aus-
wahlen kann."
Das 1st wohl ouch der Grund
fiir die immer weiter stei-
gende Nachfrage nach un-
serer) ?F A N AL"- Schaltge--
rdten. Wer einmal ?FANAL"-
Gerate installiert hat, der
weiB, es sind
Gerate,auf die VerlaB 1st
?FANAL".Nockensthalgez
(Sterndreieckechalter
in Einbauform)
Prellschlagfreies 15 A Ltiftschiitz
JANAL-Universal 108"
Gekapselter Verteilor
111r ?inn GroOkalteanlage
?WEBOu GEMEINSCHAFT WESTDEUTSCHER
BOHRMASCHINENFABRIKEN G.M.B.H.
ERKRATH (RHEINL.)
METZENAUER &JUNG ? GMBH
WUPPERTAL- ELBERFELD
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'Jun, 1951
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WERKSTATT UND BETRIEB
43
3 KOMPLETTE PROGRAMME . .
BUSCH JAEGER4LUDENSCHEIDER METALLWERKE A.G.
LUDENSCHEIO
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44 WERKSTATT UND BETRIEB
84. Jahrg. Nr. 7
GEVVINDESCHNEID-
-Maschinen
-Kopfe
-Backen
(Strehlerbacken)
ROHRABSTECHMASCHINEN
mit umlaufendem
Werkzeug
REIKA-WERK G.M.B.H. Maschinenfabrik
(21b) Hagen-Kabel
fru her:
Rudolf Reinery & Co.
Maschinenfabrik
Gegrundet 1906
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WERKSTATT UND BETRIEB
45
Serien- und Sonderwerkzeuge
? fiir alle
Bohr- und Reibaufgaben
KOVEIMANNNIREIBAHILEN
M. KOYEMANN NACHF. PUCHSTEIN & CO., DUSSELDORF
onfinental
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46 WERKSTATT UND BETRIEB
84. Jahrg. Nr. 7
1144 ITEN
Lichtpausmaschinen
jetzt auch mit QUECKSILBER-
HOCHDRUCKWHREN
Lieferbcir in zwei Modellen far mittlere
und groBe Leistung. Formschan und zweckmaBig
in der Ausfahrung ? zuverlassige Arbeitsweise.
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METE 0 R-AP PARATE BAU
Paul Sthmeck GmbH. I Siegen in Wesffalen
in alien Ausf?hrungen
far die gesumte Industrie
Die ORIGINAL- SCHNORR-
TELLERFEDER . . .
. . .
1st em n absolut zuverlassi-
ges Maschinenelement fiir alle
Maschinenzweige und wird be-
sonders bevorzugt:
weil sie eine fast unbegrenzte
Lebensdauer hat;
weil sie eine kleine Bauhdhe
bei gleichzeitig groBem Fe-
derweg hat;
well sie knick- und verwin-
dungssicher ist;
weil bei jeder Feder durch
Schichtung ohne weiteres
die Tragkraft verAndert
werden kann;
well sie sich nicht setzt;
weil sie eine'sehr gtinstige
Raumausnutzung besitzt;
well sie eine groBe Eigen-
dampf ung hat und
well sie eine minimale La-
gerhaltung beansprucht.
Fragen Sic an bet
Adolf
SCHNORR KG.
Afteste
Spezialfabrik fikr
Tellertedern
Stuttgart-Botnang I
Blechbearbeitungs-Maschinen
Tafelscheren
Kreisscheren
Biegemaschinen
Sickenmaschinen
Abkantmaschinen
chwere komb.
ofileisenscheren
flRIDIflGER
MANNHEIM-INDUSTRIEHAFEN
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Juli 1951
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WERKSTATT UND BETRIEB
47
DRAHTGEWEBE
VON DEN GROBSTEN BIS ZU DEN
ALLERFEINSTEN MASCHENWEITEN
AUS ALLEM VERWEBBAREN MATERIAL
aus Messing, Phosphorbronce; Kupfer, Monel, Reinnickel,
Aluminium, blankem Eisen und Stahl, ouch verzinkt oder
verzinnt, oder aus nichtrostendem Stahl wie V2A und V4A.
Alle Gewebe au,ch nach DIN 1171 oder aus Kunststoffen
wie PerIon pp. Filtergewebe in alien Ausfiihrungen.
DRAHTGEWEBEFABRIKEN WEASSE a IESCHROCH LUDIVIGSSTADT/BAY.
MODERNE PRAZISIONS-
B RE N NSCH NEI DMASCH I NEN
TRAG BARER UND
ORTSFESTER BAUART
Brennschneidmasch ine IM P ER AT 0 R Type ?RZ"
fur genau parallele Streifensch nitte bis 1000 atm Breite
KJ E LLBE RG- E B E RLE GMBH.
Speiialfabrik fiir Brennschneidmaschinen
FRAN K FU RT/M
ROBLING
LE1T- UND ZUGSPINDEL-GENAUIG KEITS-
KLEINDREHBANKE
mit Stufenschaltung oder stufenlos regelbarem Antrieb, mit Wechsel-
-radem, Spitzenhohen von 85 -:150/ Drehlangen 'von 300-800 lieferbar
Prazisions-Mechaniker-Drehbankemit ellen ublichen Ausrilstungen
FRANZ ROBLING
MASCHINENFABRIK/ SOLINGEN-0 H LIGS
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48 WERKSTATT UND BETRIEB
84. Jahrg. Nr. 7
A H KE
FORM-U.STEMPELHOBIER
1921
Modell K 150 fur beliebige Formen, Flochen,
Stempeln auch mit rund angekehlten Kopfen
EiTz
LUDWIG GAN( MUHLACKER/WURTI.
WERNIEU6- UND MASCHINENFABRIK
NI ETHAMMER
MEISSELHAM
BOH RMASC
PFER
Ii HAMMER
HRHAMMER
ETOIlhaifZll1Pll w- BARMEN
aM schinenfabrik und Unternehmung fiir bergbauliche Arbeiten
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WERKSTATT UND BETRIEB
49
Fur
Werkzeug-
Vorrichtungs-
Formen- und
Lehrenbau
ELEKTROMAGNETISCHE
VU LK A N-K U P P LU NG EN
FUR ALLE ANTRIEBSZWECKE
HEID-BILLETER
G?M?B?H
BAD HOMBURG V.D.H. SEEDAMMWEG21a
Didtenhobelmasdfinen
630-800-1000-1100-1300 mm Hobelbreite
abridit-Finte-Holielmasdtinen
400-500--630 mm Hobelbreite
Einseitige und doppelseitig-automatische
Abintrz-Zantensdenettl- u. Sdilitzmasdtinen
Vielblatt-lireissatten
Letstenausammensetzmastalnen
Parallel-Abitarz? nod Bestinmaretssenen
rormatsatten ? Frasmesdeinen
eyerfa t. wa e ? issert er or'
4
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50 WERKSTATT UND BETRIEB
Geringer VerschleiB
trotz htichster Beanspruchung
Das ist die Forderung, die
jeder Betriebsingenieur an sei-
ne Maschinen stellt. Sie kann
our erfullt werden, wenn alle
Schmierstellen dauernd ver-
sorgt werden und em n reibungs-
loses Arbeiten gesichert ist.
BOSCH
Schmierpumpen
84. Jahrg. Nr. 7
Mit ?BIAX-
HARTMETALL-
FRASER"
erzielt man hochste
Fertigungsleistungen
schmieren-auch bei langen
Rohrleitungen und hohen
Gegendrucken ? zuverlas-
sig und mengengenau. Sie
werden deshalb von zufrie-
denen Kunden in der gan-
zen Welt seit Jahrzehnten
eingebaut. BOSCH liefert
fur jede Maschine die ge-
eignete Schmierpumpe.
Schmierpumpen
ROBERT BOSCH GMBH STUTTGART
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Stahl
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Hartstahl
wird
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Liste 6-22
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3250 U/min ? Anordnung von mehreren Werkzeugen nut
$upport undlieltateek ? Sebelbettitigung ger Werkzeuge
Approved FOr Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
lull 1951
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
WERKSTATT UND BETRIEB
51
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Lamellen-Kupplungen
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Spann-llenndurclintesser
und verstliiedene
St3annistilirgen-,,m4'glich?
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
52 WERKSTATT, UND BETRIEB 84. Jahrg. Nr. 7
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Prgzisions-Gerat
mit Hoheneinstellung
der Schleifspindel
Veretvoilidejetienifetrieb
Fr. Piltz & Sohn, HeiclenheimWurtt. Fabrik f?r Feinwerkzeuge
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diebewehrienJOHosen Rohrverschraubungen..
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11bandsage NS-18
Sag:band-
mpfschweifk pporat
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Juli 1951
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Schulz-Hermsdorf
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Melt- und
Malt-
kopierelnrithtung
Ein'ache Bedlenung
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schleitgenauigkelt
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nodnelsnmassplizen DRC,M
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54
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Mengen-
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vollhydraul sch traversierendet AusfUhrung.
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Elektrotechnische Spezialfabriken NUERNBERG
Maschinenfabri
GE? & Co
BERLIN-SPANDAU
Approved For Release 2003/10/1 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Juli 1951 WERKSTATTIsID BETRIEB
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Schnecken,Schneck'pnrader
Kegelrader u.Zahnstangen
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REMSCIW EID -WADDEN BACH
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
56 WERKSTATT UND BETRIEB 84. Jahrg. Nr. 7
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Juli 1951
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
WERKSTATT UND BETRIEI3
57
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momMm.
mmiIMMWM
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111C
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E E E
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LL
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Juli 1951
Approved For Release 2003/10/16 : bIA-RDP80-00926A0041 0001 0001 -6
WERKSTATT UND BETRIEB
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SCHUMACHER & COFABRIK FUR HOCHLEITLINGS-
. GEWINDEkHNEIDWEIIKZEUGE
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
60
Approved For Release 2003/10/16 CIA-RDP80-00926A004100010001-6
WERKSTATT UND BETRIEB
84. Jahrg. Nr. 7
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Dec
keeidast rafee ?2 323"
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leute erobert, die einmal praktisch mit ihm arbeiteten. Durch
seine iibersichtliche Konstruktion, seine einfache Handhabung
und seine hohe Anzeigegenauigkeit ist Z 323 die Verkorperung
des neuesten Entwicklungsstandes auf dem Gebiete der Metall-
Harteprbfung. Ausfiihrliche. Auskunf t durch
? ZWICK & CO. KG., Einsingen. bei Ulm/Donau
CONZ
Die Kennseichen des CON Z- Norm -Motors sind: ? Genorinte Anbaumae nosh
DIN 42670. Gleiche Mae be: Schutsart P22 und P33 (MaBlinien der Abbildung)
? Em odder CON Z -Motor in Konstruktion und Auslegung ? Giotto Oberflache
be: P22 ? Robuste guRgekapselte Ausfuhrung bei Schutzart P33 ? Norm-Motoren
oiler Fabrikate sind oustauschbar untereinonder
CONZELEKTRICITATS-GESELLSCHAFT M.13.H ? HAMBURG-BAHRENFELD
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
lull 1951
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
WERKSTATT UND RETRIES
61
atS1ers't?? r?Sen
runqssau In,
ochstenipe
Zylindersfitte
Schraubenfedern
und andere Enbauelemente,
R1611
Optisthe
Feinmely
ger&
MeBmikroskope
LCingenmeBgerdte
?Winkelmesser
Profil-Projektoren
Oberflachen-PrUfgerate
Kleinharteprtifer
Koordinaten-Bohrwerk
Einbaumikroskope
fur Werkzeugmaschinen
MASCHINENFABRIK NORMA
Friedr. track G.m.b.H.
ERFELD
ERNST LEITZ
Optische Werke
WETZLAR
STUFE N LOS REGELBARE
SEN KRECHT- FRASMASCII-11 NE
Steinderausladung 600 mm
Spindel-0 90 mm, TischgroBe 1400x350 mm
EICHENER MASCHINENFABRIK Kurt an Haack
EICHEN, KREIS SIEGEN
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/1,6 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
62 WRI?STATTUND BETRIEB
84. Jahrg. Nr. 7
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Gewinden mussen im Dauerbetrieb lehren-
_ haltige Gewinde mit volt ausgepragten Pro-
filen schneiden, dabei hohe Leistungen bei
geringem Bohrerverschlei6 aufweisen und
Sicherheit gegen Bohrerbruch bieten. Diese
Bedingungen erfullen NUTAP- Automaten
Ober die unsere illustrierten Prospekte Aus-
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Schuh! &von den Steinen, Maschinenfabrik, Hagen/Westf.
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Hochleistungsbrenner
fiir Industrie
Gewerbe
Laboratorien
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Gas und Drueklult
Gasdrucklult
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Juli 1951
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
' WERKSTATT UND BETRIEB
63
ELEKTRON EN ROH REN
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Elektro-Meditin ? Bohn- und Post-Anlagen
Sender-Technik ? Industrielle Elektronik
El NZELTEILE
Einzelteile und Bauelemente fOr die gesamte
Verstarker-, Sender- und MeStechnik
ELEKTRO-KERAMIK
Keramische Erzeugnisse fOr Hochfrequenz- und
- Hochspannungstechnik
FUNK - F ERNMELDEWESEN
Einrichtungen fOr cue beweglichen Landfunk-
dienste ? Schiffsfunk und Funkortung ? Studios
und Sender fur Rundfunk und Fernsehen
IN DUSTRIE-ELEKTRONIK
Elektronische Met- und Steuerungsgerate ? Hoch-
frequenzgeneratoren ? Infrarotstrahler
Ferner: Diamant-Ziehsteine ? Diamant-Werkzeuge
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HAMBURG 1?MONCKEBERGSTRASSE 7
WERKZEUGMASCHINENFABRIK KEMPEN-NDRH?ZWEIGBETR.KORBACHNEssm
EINBAU-SCHALTER
KIEPE
THEODOR KIEPE?DOSSELOORFREISHOLZ
ELEKTROTECHNISCHE FABRIK
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poliert ? gegliiht ? vergLitet
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Automatenstahle ? Federstahle
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Heiz-u.VViderstandsmaterial?Chronika?
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Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
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64 WERKSTATT UND BETRIEB
84. Jahrg. Nr.
Preizisions-Werkzeugfabrik TAILFINNGE N/Wttbg.
Drehbankspitzen Dreibacken-Bohrfutter
und Zentrierkegel selbstspannend-spitz
Nur 2 Werkzeuge.
ober beide Prdzisionserzeugnisse der
bekannten schwabischen Feinmechanik
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Juli 1951 WERKSTATT UND BETRIEB
65
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Ohne jedePflegel
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Bahnsendungen
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Stair ratiou
Berlin Schiacht
Breisgo
d For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Blanke Mefalle miissen zur Erhalfung ihres
Glanzes vor Oxydafion geschatzt werden!
Viele der bisherigen Schutzmittel haben groBe Nachteile. 1st Metall ein-
gefettet, so verliert es seinen Glanz und verschmutzt durch Staubansafz. Bei
Temperaturwechsel und Feuchtigkeit verseift das Fett; die Folge ist Oxyd.
Die altgebrauchlichen farbigen Schutzanstriche verandern das Aussehen
blanken Metalles sehr unvorteilhaft und mussen in vielen Fallen wieder
abgewaschen werden. Gewohnliche Zaponlacke vertragen keine Nasse.
Es fehlte bisher em n widerstandsfahiges Mittel, das unauffallig den edlen
Giant blanker Metalle auf die Dauer schiltzt,
Eine einfache einmalige Behandlung mit
Pantarol
gewahrt diesen Schutz!
Fertige Erzeugnisse aus Metallen eller Art bedurfen nun keines Einfettens,
Anstreichens oder Verpackens mehr. Sie laufen nicht an und ersfrahlen
dauernd im Neuglanz. Noch nach jahrelangem Lagern in den Magazinen
erscheinen sie so blitzblank, als kamen sie soeben aus der Fabrikation.
Jade Kontrolle und Wartung wird ilberflUssig.
Noue oder gebrauchte Maschinen, die ihren Kaufer erwarten oder in Be-
trieb stehen, bleiben, einmal impragniert, fib* Jahre blank und oxydfrei.
Man erspart die Kosten fur ihre Pflege, die jahrlich zehnmal hailer sind
als die einmalige Ausgabe filr etwas Pantarol.
Die Oberflache mit Pantarol behandelter Metalle behalf ihren Glanz, wird
glaft im Griff und bleibt unempfindlich gegen Anfassen mit feuchten
Handen. Staub und Schmufz enffernt man durch einfaches Abwaschen.
Feuchte Luff, Dampf, Seetransporte, sogar schwache Saurenebel oder
em n mehrstundiger Regen schaden nicht. Die Impragnierung ist unsichtbar,
leicht und fast unbegrenzt widerstandsfahig. Sie wird durch Streichen,
Spritzen oder Tauchen in wenigen Minuten hergestellt und bleibf bis zu
90 - 120? C hitzebestandig. Panfarol ist seit Liber 10 Jahren in Europa
und Ubersee erprobt und bewahrt fUr Messing, Bronze, Kupfer, Silber,
Nickel, Chrom, Zinn, Zink, SpritzguB, Eisen, Stahl, Aluminium, andere
Leichtmetalle, sovvie Legierungen oiler Art. Sogar galvanisierte und
phosphatisierfe Metal le gewinnen durch Pantarol noch an Oberflacheng
Pantarol erhalt jedes Metall viele Jahre blank!
Bestellungen direkt an das Werk, Karlsruhe oder Berlin
Pantarol wird in Kannen von 1, 3, 5,10, 30 und 50 Litern lnhalt geliefert.
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d For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Pantarol ist staatlich gepraft! Die Marke ,,Pantarol" 1st in 27 Landern geschiltzti
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Werkstatt und Betrieb
ZEITSCHRIFT FUR NASCHINENBAU UND FERTIGUNG
Herausgeber: Prof. Dr.-Ing. Carl Stromberger, Darmstadt
Juli 1951 Heft 7 ? Seite 281-328
84. Jahrgang
Der Verlag behilit sich das ausschlieBliche Becht der Vervielfaltigung und Verbreitung der in diesem Heft veroffentlichten Anislaze vor
Bel alien Anfragen an Schriftleitung und Verlag wird hoflich gebeten doppeites RUckporto beizufligen
Ein Riickblick auf die Technische Messe Hannover 1951
Von Professor Dr.-Ing. Carl St rombe r ger, Darmstadt
Unter den z. Zt. in der deutschen und europaischen Indu-
strie vorherrschenden Verhaltnissen wird der Besucher der
diesjahrigen Technischen Messe Hannover mehr noch als in
den vergangenen Jahren die ausgestellten Maschinen und
Gerate nach den Gesichtspunkten wirtschaftlicher Einsatz-
und Ausnutzungsm6glichkeiten betrachtet thaben. Wie drin-
gend die Rationalisierung geworden ist, geht aus dem Schrif t-
turn der letzten Zeit deutlich hervor. Diesen Gedanken beson-
ders zu unterstreichen, mag wohl auch AnlaB dafiir gewesen
sein, daB das RKW mit einem besonderen Stand aufgetreten
ist, um damit werbend fiir diesen Gedanken einzutreten.
Rationelle Fertigung verlangt hohe Leistungen bei nied-
rigem, oder besser gesagt, angemessenem Aufwand. Es ist zu
beachten, daB diese Leistungen ihren Ausdruck in verschiede-
ner Art finden: in der Reihenfertigung zweifellos in groBen
Mengenleistungen, daneben immer mehr auch in hohen und
gleichmaBigen Qualitaten der Werkstiicke, sei es in bezug auf
Formgenauigkeit oder auf Oberflachengiite. Je mehr die Be-
triebsart von der Reihenfertigung abweicht, urn so starker
treten die Moglichkeiten einfachen und raschen Umrichtens
der Werkzeugmaschinen, der Arbeits- und Priifgerate, des
Wechselns von Werkzeugen usw. in den Vordergrund. Spannt
man ? wie es in dieser Betrachtung geschehen soil ? den
Rahmen weiter, so treten als wesentliche Faktoren fiir die
Werkzeug
eingegangen werden, die zwar in den Vorbericht gehort hatten,
fiir die aber die Unterlagen nicht rechtzeitig zur Verfiigung
waren. Ein weiterer Grund filr die nachfolgende Erwahnung
einiger Maschinen besteht darin, daB auch sie als beispielhaft
fiir die in den letzten Jahren erfolgte Weiterentwicklung auf
dem Gebiete der Werkzeugmaschinen gelten konnen. Es sei
aber ausdriicklich vermerkt, daB es sich hier lediglich urn Er-
ganzungen handeln kann, denn die durch den Vorbericht
gegebene Vbersicht kennzeichnet Entwicklungsrichtung und
-stand bereits umfassend.
Versuche, die Leistung der Tischhobelmaschinen durch Aus-
nutzung des Riicklaufs zur Arbeitsleistung zu erhohen, sind
wohl fast so alt wie die Hobelmaschine selbst. Sie mul3ten
scheitern, solange der Steuerung und Spannung der Werk-
zeuge nicht genilgend Beachtung geschenkt wurde. Im Verfolg
der gerade in dieser Hinsicht fiir die Verwendung von Hart-
metallwerkzeugen bei der Firma H. A. Waldrich GmbH.,
Siegen, bereits seit Jahren gesammelten Erkenntnisse wurde
als Versuchsmaschine eine hin- und herarbeitende Vielstahl-
Doppelhobelmaschine mit neuartiger Steuerung und Klem-
mung der Stahlhalter mit jeweils 3 im Eingriff stehenden Hart-
metallmeiBeln entwickelt. Je mehr hartmetallbestiickte Werk-
zeuge in Anwendung kommen, urn so bedeutsamer sind solche
Versuche, denn schon reichen die jetzt iiblichen Arbeits-
geschwindigkeiten nahezu an die durch die Massenwirkungen
nach oben begrenzten Riicklaufgeschwindigkeiten heran, so
daB die Minderung der Totzeiten durch rascheren Riicklauf
sich immer geringer auswirken wird.
An sich bekannte Moglichkeiten zur Erzielung hoher Men-
genleistungen und guter Maschinenausnutzung liegen in der
verschiedensten Art der Automatisierung, zu der auch das
Nachformarbeiten zu zahlen ist. Das Nachformdrehen ver-
einigt die Firma Geby. Heinemann A.G., St. Georgen i. Schwarz-
.) Schulz, K Leistungsschau des Werkzeugmaschinenbaues. Vorbericht
zur Deutschen Industriemesse Hannover 1951, Werkst. u, Betr. 84 (1951)
S. 161.
wirtschaftliche Erzeugung der Giiter vorteilhafte und gut aus-
genutzte Fordermittel hinzu und als weiterer Bestandteil des
Betriebes eine ausreichende und beziiglich Verteilung und
Lichtfarbe richtige Beleuchtung.
Geringer Aufwand liegt selbstverstandlich bei niedrigen Be-
schaffungs- und Betriebskosten, er auBert sich ferner ? im
Endergebnis haufig wesentlich starker ? in der Betriebs-
sicherheit, d. h. der geringen Storungsanfalligkeit und der
gefahrlosen Bedienbarkeit fiir Maschine, Werkzeug und Werk-
stuck, in der langen Lebensdauer der Anlagen, Haltbarkeit
ihrer wesentlichen Teile und Standzeit der Werkzeuge. Wenn
hier erganzend zu dem in Heft 5 dieser Zeitschrift erschienenen
Vorbericht zur Maschinenschaul) em n Riickblick gegeben wird,
so soil dies unter dem Gesichtswinkel der wirtschaftlichen An-
wendbarkeit der zu besprechenden Ausstellungsgegenstande
geschehen. Erganzend zu den in dem erwahnten Vorbericht
bereits besprochenen Werkzeugmaschinen wird daher in den
folgenden Zeilen besonders den Getrieben, den Werkzeugen und
Spannzeugen, den Me/I- und Priifgeraten, ferner den wichtigen
Gebieten der Schweiptechnik und der Erweirmung, daneben
auBerdem den innerbetrieblichen Foydermitteln und der Werk-
steittenbeleuchtung besondere Aufrrierksamkeit geschenkt werden.
Doch muB zuvor ? wenn auch nur in aller KUrze ? auf
einige
maschinen
wald, mit dem von ihr seit langem gepflegten Prinzip der Mehr-
stahldrehbank. Die Vielstahl- und Kopierdrehbank, deren
Werkzeugschlitten in Bild 1 dargestellt ist, eignet sich zum
wirtschaftlichen Drehen abgesetzter Wellen, Achsen und Spin-
deln. Die wie em n Stahlhalter auf der Spannplatte des vorderen
Langsschiebers aufgesetzte Kopiereinrichtung wird durch Ab-
fasten einer SChablone hydraulisch gesteuert. Die Schrag-
stellung des Kopierschlittens zur Werkstiickachse ermoglicht
Bild 1. Halbautomatische Vielstahl- und Kopierdrehbank (Gebr. Heinemann
AG., St. Georgen I. Schwarzw.)
Grater Dreh-Dmr. Ub. Langsschlittenfiihrung 330 mm
?Grol3ter Dreh-Dmr. db. Querschieber d. LAngsschlittens 250 mm
Spitzenweite 610 mm
Spindelbohrung 51 mm
8 Hauptspindeldrehzahlen in Bereichen 63...710 oder 90 1000 oder
. 125...1100 U/min
Antriebsleistung
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11 kW
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282 C. Stromberger, Ein Riickblick auf die Technische Messe Hannover.1951 Werkstatt u. Betrieb
Bild 2. Hydraulischer Kurzhobler mit Kopiereinrichtung (Walter Bartsch,
Berlin-Wittenau)
Hobellange
Tischverstellung
seitlich:
in der }Mae:
Schnittgeschwindigkeiten stufenlos bis
200 mm
220 mm
150 mm
20 m/min
Antrfebsleistung 1,5 kW
in beirannter Weise das Kopieren senkrechter Absatze nach der
Reitstockseite hin. Durch die an dieser Maschine neuartige
Verbindung mit einem selbsttatig arbeitenden Vielstahl-Quer-
schlitten konnen auch nach der Spindelkastenseite liegende
senkrechte Schultern hergestellt werden. Da alle Bewegungen
der Maschine mit Hilfe von PreBluft selbsttatig gesteuert
werden, bleiben fiir die Handbetatigung, ebenso wie bei einem
Halbautomaten, nur das Ein- und Ausspannen der Werk-
stiicke.
Als Zeugnis dafiir, daB der Gedanke dee Nachformar-
beitens zur Automatisierung der Arbeitsweise von Werkzeug-
maschinen sich in stets starkerem MaBe durchsetzt, sei erwahnt,
daB Drehbanke mit schrag zur Achse arbeitenden Nachform-
schlitten nunmehr auch von Eugen Weiser (5. Co. KG., Heil-
bronn a. Neckar, auf den Markt gebracht werden.
Eine Nachformdreheinrichtung, Bauart Heidenreich 6- Har-
beck, Hamburg, hat die Maschinenfabrik Ravensburg AG.,
Ravensburg, in ihre groBe Plandrehbank (Planscheibendurch-
messer 2000 mm) eingebaut. Da es sich hier urn eine Kopier-
einrichtung handelt, die nach zwei Richtungen kopiert, ist
eine Schraganordnung des Schlittens nicht notwendig. Zum
Nachformarbeiten in Langsrichtung kann das Querbett mit-
samt der Kopiereinrichtung urn 900 geschwenkt werden.
Aber auch auf andere Werkzeugmaschinen hat das Prinzip
iibergegriffen. Der hydraulische Kopierhobler von Walter
Bartsch, Berlin-Wittenau, (Bud 2) ist em n sprechendes Beispiel
hied iir. Die zu hobelnden Profile werden mittels eines Filhlers
von einer Schablone oder einem Musterstiick abgetastet und
im Verhaltnis 1: 1 hydraulisch iibertragen. Mit besonderem
Bild 4. Aus Aufbaueinheiten zusammengestellte Sondermaschine
(Karl Miller GmbH., Ludwigsburg)
Zusatzgerat konnen Werkstiicke im Nachformverfahren all-
seitig? bearbeitet werden, indent Schablone und Werkstiick
dreimal urn 900 weitergeschaltet werden. Die vollhydraulische
Arbeitsweise des StoBelantriebes und die stufenlose Einstell-
moglichkeit der Schnittgeschwindigkeiten machen die kleine
Maschine ebenfalls sehr leistungsfahig. Sie hat ihre Vorziige
besonders auch fiir die Einzelfertigung von Schnitt- und
Stanzstempeln.
Auch .die neue Gewindeschneidmaschine der Firma Gustav
Wagner, Reutlingen (Wiirtt.), ist eine Hochleistungsmaschine.
Als Werkzeug dient em n Strehlerbackenkopf in bewahrter Kon-
struktion, mit dem sich auch Trapez- und Rundgewinde mit
mehrfacher Steigung herstellen lassen. Die in Bild 3 wieder-
gegebene Maschine ist mit einer Leitspindel ausgeriistet, ihr
in 12 Stufen schaltbares Hauptgetriebe lauft sehr ruhig, so daB
die erzeugten Gewinde sich durch hohe Steigungsgenauigkeit
und saubere Flachen auszeichnen. Werkstiicke, fiir die es auf
sehr genauen Rundlauf der Gewinde ankommt, konnen zwi-
schen Spitzen gespannt werden.
Der leistungssteigernde Gedanke der Aufbaueinheiten war
auf der Technischen Messe mehrfach vertreten. Als beson-
deres Beispiel sei hier eine aus Aufbaueinheiten zusammen-
gestellte Maschine der Firma Karl Huller GmbH., Ludwigsburg,
beschrieben. Die in Bild 4 abgebildete Maschine besitzt eine
Fraseinheit, deren Vorschubbewegung durch eine hydraulische
Tischeinheit erzeugt wird und auf der sie selbst aufgebaut ist.
Es sind auBerdem em n hydraulischer Bohrschlitten, eine Ge-
windeschneideinheit, em n hydraulischer Schalttisch und mehrere
Hydra.ulikaggregate verwendet, urn einen ziigigen Arbeits-
ablauf zu erzielen.
Die in Bild 4 ebenfalls dargestellten Werkstiicke werden
Bild 3. Gewindeschneidmasehine (Gustav Wagner, Reutlingen/Wurtt.)
Arbeitsbereich: Metrische und SI-Gewinde M 8 . . . 52, Witworth-Gewinde
. . 2", Witworth-Rohrgewinde R 1/4 . . . 2", Trapez- und RumAgewinde
10 ... 44 mm Dmr. Antriebsleistung rd. 3,5 kW
Bild 5. Reihenbohrmaschine (Joh. WOrner, Schwenningen a. N.). GroBer
Drehzahlbereich (90...3600 U/min) Par Bohr-, Senk-, Reib- und Anfrasarbeiten
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84. Jahrg. 1951, Heft 7 Werkzeugmaschinen
283
1311d 6. FertigungsstraBe f?r spanloses Formen (Fritz Muller, Efflingen/Neekar)
vom Rohstiick bis zum einbaufertigen Zustand bearbeitet, und
zwar werden 2 Flachen in 2 verschiedenen Ebenen, 6 Bohrun-
gen in 4 verschiedenen Richtungen: die Stirnflachen zweier
angegossenen Augen und 4 Gewinde von 3 Seiten gefertigt.
Urn Frasriefen beim Fraserriicklauf zu vermeiden, wird die
Frasspindel nach beendetem Frasgang selbstatig hydraulisch
?abgehoben. Die stiindliche Leistung von 100 Werkstiicken ist
sehr hoch. Dabei ist die Betriebssicherheit der Maschine groB,
denn die einzelnen Aggregate werden jeweils durch den Ab-
lauf des vorhergehenden geschaltet.
EM bekanntes Prinzip zum leistungssteigernden Einsatz von
Werkzeugmaschinen in der Reihenfertigung ist von der
Firma Joh. Worner, Schwenningen a. N., wieder aufgegriffen
worden. Die an sich leistungsfahigen Bohrmaschinen dieser
Firma werden fiir das serienmaige Bearbeiten von Werk-
stiicken in iibersichtlicher und leicht zu handhabender Weise
zu Maschinensatzen zusammengestellt, wofiir Bfld 5 em Bei-
spiel gibt.
Unter Ausnutzung der guten Zuganglichkeit ihrer Pressen
stellte die Firma Fritz Muller, Efilingen a. Neckar, sieben
Pressen verschiedener GroBe zu einer FertigungsstraBe zu-
sammen. Der mit dem Ausschneiden einer Blechronde auf der
ersten Presse beginnende Arbeitsgang wird iiber die weiteren
das Beschneiden, Bordeln, Stanzen, Nieten, Pragen usw.,
auf den folgenden vollendet. Hierfiir lassen sich die Pressen
verhaltnismaBig nahe aneinander stellen, so daB die Werk-
stiicke von ;Maschine zu Maschine weitergereicht werden
konnen. Bild 6 zeigt die FertigungsstraBe.
Die fur den modernen Getriebebau besonders wichtige Auf-
gabe des Brechens der Zahnkante lost die BMW-Maschinen-
fabrik Spandau GmbH., Berlin-Spandau, mit ihrer neuen Zahn-
Bud 7. Rundschleifmaschine mit MeB- und Steuereinrichtung zum Einstech-
schleifen eingerichtet (Hartex GmbH., Berlin-Marienfelde)
Bild 8. Profilschleifmaschine (Hommel-Werke GmbH., Manubeim-Kafertal)
kantenschleifmaschine dadurch, dal3 in einfacher Weise mit
Hilfe einer Mehrprofilscheibe die Zahnkanten? schrag ge-
schliffen werden. Als Leistung werden 10 Zahne/Sektinde an-
gegeben ; da geschliffen wird, lassen sich bereits gehartete
Rader bearbeiten.
Als besondere Aufgabe des modernen Werkzeugmaschinen-
balms wurde bereits die Erzielung hoher Werkstiicksgenauig-
keiten und Oberflachengilten genannt. Selbstverstandlich tritt
dies besonders bei solchen Maschinen in Erscheinung, die
speziell fiir die Feinstbearbeitung gebaut sind. Es zieht qich
wie em Leitfaden aber durch den gesamten Werkzeugmaschinen-
bau hindurch und auBert sich in alien Maschinenarten. Die im
folgenden genannten Maschinen lassen dies deutlich erkennen
(im iibrigen sei auf die bereits erwahnte Vorschau verwiesen).
Unter Verwendung von Schleifkorpern, die in hoher Frequenz
(iib. 2000/min.) kleine seitliche Ausschlage ausfiihren, erzielt
die Firma Walter Hentzen & Co., Remscheid, mit ihrem Schwing-
schleifgerat besonders gute Oberflachen. Das Gerat laBt sich
auf einer Drehbank ohne weiteres aufbauen und wird an dem
sich drehenden Werkstiick vorbeigefiihrt. Zur Betatigung des "
Aggregates ist Druckluft notwendig.
Neben diesem, zu der groBen Gruppe des Finishen gehorenden
Verfahren ist man auch auf dem Gebiete des eigentlichen
Schleifens nicht stehen geblieben.
An einer gut gestalteten, leicht bedienbaren und exakt ein-
stellbaren Flachenschleifrnaschine, die in 3 Gro3en fiir Schleif-
langen von 700, 1000 bzw. 1200 mm gebaut wird, hat die Firma
Gebr. Meigerle AG., UsterlSchweiz, ganz besonderen Wert auf
die Fiihrung des Arbeitstisches gelegt. Urn eine Beeinflussung
der Tischlage durch den bei Stillstand bzw. wahrend der Arbeit
des Tisches verschieden starken Schmierfilm zu vermeiden,
ist eine Kapillarschmierung eigener Art verwendet worden.
Darauf werden die hohen Arbeitsgenauigkeiten zuriickgefiihrt,
die bei dieser Maschine innerhalb von 2 kt auf 1000 mm Schleif-
lange liegen.
Genauigkeits- und leistungssteigernd haben sich bei be-
kannten Rundschleifmaschinen die verschiedenen Arten des
automatischen Messens und Steuerns bereits vielfach bewahrt.
Man kann zwischen den beiden Prinzipien des Schleifens bis
zum festen Anschlag und des Fertigbearbeitens mit Zeitrelais
und jenem der elektrischen Kontaktmessung unterscheiden.
Beide ? Verfahren fand man nunmehr auch an den Schleif-
maschinen der Hartex GmbH., Berlin-Marienfelde (Bud 7),
angewandt.
In der Erkenntnis der Wichtigkeit einwandfreier Lagerung
geharteter Teile zum Rundschleifen und unter Beriick-
sichtigung des beim Harten auftretenden Verzuges hat die
Maschinenlabrik Spandau Geh & Co., Berlin-Spandau, neben
ihren bekannten Innenschleifmaschinen und Automaten mit
ihrer Zentrierungenschleifmaschine Moglichkeiten geschaffen,
um diese Voraussetzungen fur genaues Rundschleifen exakt
zu erreichen.
Genauigkeitsschleifen ist besonders wichtig bei der Her-
stellung von Profilen an geharteten Teilen, sei es an Lehren
oder ahnlichen Werkstiicken. In solchen Fallen nach Zeich-
nungen unter stark verkleinernder tlbertragung der Bewe-
gungen 'auf die Schleifscheibe zu arbeiten, ist bekannt. Doch
sind in der Ausbildung einer neuen Maschine die Hommel-
Werke GmbH., Mannheim-Kafertal, in verschiedener Hinsicht
Approved For Release .2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
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284 C. Stromberger, Fin Riickblick au/ die Technische Nlesse Hannover 1951 Werkstatt u. Betr ieb
Bild 9. Spindel-Schlagpresse (Maschinen-
fabrik Weingarten. Weingarten/Wiirtt.)
neueWege gegangen. Die
Gestalt ung der in Bild 8
wiedergegebenen Ma-
schine 1513t die Beriick-
sichtigung unbedingt
schwingungsfreien Ar-
beitens, guter Vbersicht
und leichter Hand-
habung erkennen. Die
Vorlagezeichnung kann
tibersichtlich in den
Tisch der Maschine ein-
gelegt werden. Von be-
sonderer Bedeutung ist
es, daB die zwischen
Zeichnung und Schleif-
scheibe liegende Unter-
setzung stufenlos ein-
stellbar ist, denn da-
durch ergibt sich die
Moglichkeit, daB zwi-
schen 1 : 50 und 1 : 19
jede beliebige Verklei-
nerung gewahlt werden
kann. Eine einzige Vor-
lage zeichnung genagt
somit, urn in den ange-
gebenen Grenzen geo-
metrisch ahnliche Pro-
file verschiedener GroBe
zu schleifen. Das Be-
obachtungsmikroskop
nimmt an den Bewe-
gungen teil und laBt das
Bild der Schleifscheibe
nicht nur beim 'Durch-
gang durch das Werk-
stack, sondern wahrend des ganzen Schleifhubes, scharf er-
scheinen. Man erkennt beim Durchblick auch sehr wohl, daB
die Schleifscheibe nur mit einer Kante arbeitet ; das Schleif-
scheibenprofil ist demnach ohne EinfluB.
Eine neue Maschine far das Scharfschleifen von Messerkopfen
wurde von Rohde & Dorrenberg, Diisseldorf-Oberkassel, ausge-
stellt. Die Messerkopfe werden in senkrecht stehender Spindel
aufgenommen, damit Durchbiegungen und damit Ungenauig-
keiten durch ihre zum Toil hohen Gewichte vermieden werden.
Es.lassen sich Werkzeuge. bis 800 mm Dmr. einspannen. Aus-
gestattet ist die Maschine mit einem rechts- und linkslaufenden,
drehbaren Schleifkopf, damit weitgehende Einstellmoglichkeit
fiir die zu schleifenden Schneidwinkel vorhanden ist. Die
Bild 10. Essa-Naclischneidepresse (Hahn & Kolb, Stuttgart)
GrO6ter Werksttickumfang 220 nun
Grate Nachschneidedicke 6 nun
Gesamthub 38 mm
Antriebsleistung rd 5 kW
Bild 11. Vertikalfrasmaschine (Ludw. Loewe &Co., Aktiengesellschaft, Berlin)
Tischaufspannflache 800 x 200 mm
12 Spindeldrehzahlen 45...2000 IJ/min
12 Vorschtibe 11,2...500 mm/min
Langseilgang 2500 U/min
Antriebsleistung 2,5 kW
Weiterteilung des Messerkopfes ? zum Scharfschleifen des
nachsten .Messers erfolgt selbsttatig. Die Maschine laBt sich
so einstellen, daB dieses Weiterschalten jeweils nach einer be-
stimmten Anzahl von Schleifhaben und damit gleichmaBig far
jedes Messer erfolgt. Der Genauigkeit des Abschliffes bzw. dem
Rundlauf des Werkzeuges dient auch das sorgfaltige Abrichten
der Schleifscheibe, das selbsttatig nach jedem Teilvorgang
durch omen Diamanten vorgenommen wird.
Beachtlich ist auch die Weiterentwicklung der durch ihre
Leistungsfahigkeit, vielfaltige Anwendbarkeit und leichte Be-
dienbarkeit bekannten Leit- und Zugspindeldrehbank der
Firma G. Boley, Eplingen a. N., zu einer Feindrehbank mit
auBerordentlich guten Oberflachenergebnissen an den Werk-
stiicken.
Die der Berstellung genauer und guter Bohrungen dienenden
Feinstbohrwerke der Alfing-Kessler Werke, Wasseralfingenl
Wiirtt., die aus der Tradition der Maschinenfabrik AG. Plauen,
hervorgegangen sind, sind in Anpassung an weitere Bedarfs-
falle nunmehr auch zu senkrechter Bauart entwickelt worden.
Verbesserung der Arbeitsgenauigkeiten neben Steigerung
der Mengenleistung ist auch kennzeichnend fiir die lange
Bild 12. Ausgeschwenktes Oberteil der Maschine nach' Bild 11 zur Schrig-
stellung der Vertikalspindel
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Werkzeugmaschinen
84. Jahrg. 1951, Heft 7
285
BiId 13. Schaublin Universal-Werkzeug-Frasmaschine (Hahn & Kolb,Stuttgart)
Nutzbare Aufspannflache 750 x 215 mm
Spindeldrehzahlen 50 2100 U/rnin
Langs- und Senkrechtvorschub des Tisches . 17 ... 130 ann/min
Zeit weniger beachteten Keilnutenziehmaschinen, die sowohl
mit hydraulischer, als auch mechanischer Betatigung des
StoBels gebaut werden. Sowohl die Frondenberger Maschinen-
und Apparatebaugesellschaft mbH., Frondenberd Ruhr (Fro-
mag), als auch die Westdeutsche Getriebewerke GmbH,, Bochum,
haben durch Verbesserung dieser Maschinen und ihrer Teil-
einrichtungen Beachtliches geleistet.
Hohe Arbeitsgenauigkeit zu erzielen beherrscht in immer
starkerem MaBe auch die Konstruktionsgedanken fiir die
Maschinen zur spanlosen Umforrnung der Werkstoffe. Die in
ihrem Aufbau klar und gedrungen gehaltene und kraftig aus-
gefiihrte Spindel- Schlagpresse derMaschinenlabrik Weingarten
AG., Weingarten1Wiirtt. (Bild 9), erfallt diese Aufgabe ins-
besondere durch die sehr genaue Einstellbarkeit des Stempel-
hubes und die GleichmaBigkeit des Schlages. Unter Ver-
meidung von Kupplungen wird die Drehrichtung des Schwung-
rades samt Spindel durch elektrisches Umsteuern des Antriebs-
motors umgekehrt. Rasch und in jeder beliebigen Lage kann
der StoBel mit HiHe. einer am Schwungradkranz wirkenden
und mit Praluft betatigten Bremse stillgesetzt werden. Die
so erreichten Vorteile der leichten und feinfiihligen Einstellung
der StoBelhabe und der StoBelkrafte sind die Hauptvorteile
der Maschine. Weitere konstruktive Merkmale sind eine feste
Lagerung der Spindel im Kopfstiick der Presse mit der damit
verbundenen Entlastung von Spindel und Spindelmutter, eine
lange und genaue StoBelfahrung und die mit der Verein-
fachung von Antrieb und Steuerung verbundene kleine Bau-
weise.
In vollig neuer Bauweise ? wenn auch gleich gebliebenem
Arbeitsprinzip ? stellt dieselbe Firma jetzt ihre Schnell-
laufer- Nutenstanz-Automaten her.
Dem Zwecke sehr genauer Bearbeitung bei Schnittarbeiten
dient die Essa Nachschneide- und Kalibrierpresse (Bild 10)
(Hahn & Kolb, Stuttgart). Sie ist eine Exzenterpresse, deren
Aufgabe dariri besteht, ausgeschnittene Teile nachzuarbeiten.
Dies erfolgt durch eine Vielzahl von Vibrationshiiben in eine
Schnittplatte. Durch dieses Prinzip werden die Schnittflachen
geglattet und auBerdem scharfe Kanten erzielt. Eine weitere
Nachbearbeitung der Scfinittflachen ist deshalb meistens nicht
mehr notwendig. Nicht nur far die Uhrenindustrie, sondern fiir
alle feinmechanischen Betriebe, bat diese Arbeitsmethode
wegen ihrer gegeniiber anderen Verfahren bedeutend hoheren
Leistung besondere Bedeutung.
Interessant ist auch. eine Neukonstruktion auf dem Gebiete
der Kniehebelpressen. Der May-Pressenbau, Schwiib.-Gmiindl
Wiirtt., wendet em n von der ablichen Bauart abweichendes
Kniehebelsystem an. Die damit erzielten Vorteile. wirken sich
13iId 14. Schneckenfrasmaschine (Zahnradfabrik Zuffenhausen)
12
260 mm
520 mm
GroB 730 mm
te Einspannlange
Antriebsleistung
nicht nur auf die Bauart des Pressengestells, sondern a313 kW
Chauf
die Austibung des PreBdruckes aus. Durch zeitliche Ver-
lagerung des Hochstdruckes wird dem FlieBverhalten der zu
bearbeitenden Werkstoffe Rechnung getragen. AuBerdem wirkt
sich das erwahnte Kniehebelsystem auf die Genauigkeit der
StoBelbewegungen aus und soli iiberraschend geringe MaB-
abweichungen bei den Werkstacken bewirken. In verschiedenen
GroBen werden die Pressen far Druckleistungen von 30...250 t
gebaut.
In vielen Fallen der Fertigung, besonders dann, wenn es
sich urn kleine Serien oder Einzelfertigung, beispielsweise auch
in der Werkzeugmacherei handelt, liegt die gute Ausnutzung
einer Werkzeugmaschine darin begriindet, daB sic rasch um-
stellbar und einstellbar ist. Hinzu kommt haufig noch die
Forderung nach moglichst vielseitiger Verwendbarkeit. Mit
der Neukonstruktion ihrer FV 3 -Vertikalfrasmaschine (Bilder 11
und 12) tragt die Firma Ludw. Loewe& Co. AG., Berlin, diesen
Gedanken weitgehend Rechnung. Hervorzuheben an dieser
Maschine ist die in jeder Richtung leichte und iibersichtliche
Einstellbarkeit. Es ist der die Arbeitsspindel tragende Fraskopf
einmal gegen den Frastisch verschiebbar, zum andern urn eine
horizontal liegende Achse bis zu 45?-Neigung schwenkbar.
Im Sinne der Einzelfertigung ist besonderer Wert auf leichte
Einstellbarkeit und Ablesbarkeit der MaBstabe gelegt. Die
Verwendung 'weiterer bewahrter Konstruktionsmerkmale, wie
z. B. die Moglichkeit des Arbeitens gegen festen Anschlag,
und zwar unter Verwendung von EndmaBen, macht ' die
Maschine ebenso geeignet zum Einsatz in der Reihenfertigung.
Diese letztgenannten Merkrnale besitzt gleichfalls die neu
herausgebrachte Horizontalfrasmaschine FH 3 derselben
Firma. Dem Einsatz hochleistungsfahiger Werkzeuge ist
Rechnung getragen durch groBe Drehzahlbereiche der Spin-
dein, rasche Stillsetzung der Arbeits- und Vorschubbewe-
gungen, Schutz aller ? auch der Querfiihrungen ? gegen
Wasser und Spane und groBe Laufruhe bei den hohen Spindel-
gescliwindigkeiten durch Riemeniibertragung.
Die ?Universal-Werkzeugschleifmaschine der Schweizer Ma-
schinenfabrik Schaublin S. A. Bevilard (Bild 13), ? innerhalb
der Ausstellung von Hahn & Kolb, Stuttgart ? stellt ebenfalls
eine Neukonstruktion dar. Durch besondere Gestaltung des
universal verwendbaren Frasspindelkopfes gestattet diese
Maschine die rasche Umstellung zu waagerechter, senkrechter
oder universeller Arbeitsweise. Dabei ist rauch hier Wert auf
hohe- Werkstiickgenauigkeit gelegt. Die vielfachen Einstell-
moglichkeiten ersparen haufig Vorrichtungen und erlauben
die Bearbeitung verwickelter Werkstiicke ohne Umspannung.
Bei der Konstruktion der Maschine war auBerdem der Gedanke
vorherrschend, die von Fall zu Fall notwendigen Zusatz-
apparate und Aufspannvorrichtungen den verschiedenen Ar-
beitsaufgaben entsprechend anbringen zu konnen.
In der Absicht, ihre bekannten Flachenschleifmaschinen
Grater zu frasender Modul
GroBtei Schneckendurchmesser
Grate Fraslange
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286 C. Stromberger, Ein Riickblick auf die Technische Messe Hannover 1951
Werkstatt u. Betrieb
auch fiir die Einzelfertigung wirtschaftlich einsatzfahig zu
machen, hat die Firma Aba-Werk GmbH., Aschaffenburg, einen
Zusatzgeratesatz entwickelt, der die Herstellung von Korpern
mit verwickelten Profilen, wie sie beispielsweise im Schnitt-
und Stanzwerkzeugbau haufig vorkommen, in auBerordent-
licher Genauigkeit herzustellen gestattet. Diese vielfach anzu-
wendenden und einfach einzustellenden Gerate machen es sehr
viel leichter, bereits gehartete Werkzeuge auf genaue Formen
zu bringen.
Sehr anpassungsfahig an vielseitige und von Fall zu Fall
andere Formen von Werkzeugen sind Stahl- und Metallband-
sagen. Mit einer Neukonstruktion hat die Firma Rud. Keine,
Efilingen a. N., begonnen, sich auch auf diesem.. Gebiete zu
betatigen. In dem Zusammenhang fiir die arerschiedensten
Arbeitsmoglichkeiten rasch zur Verffigung stehender Werkzeug-
maschinen sei auch auf die von der Fa. Ernst Grob, Munchen,
neu herausgebrachte Zahnradentgrat6: und Abrundmaschine
hingewiesen. Ihr Vorteil liegt darin, daB wenig Umstellungen
an der Maschine notwendig sind. Ein einziges, hartmetall-
bestlicktes, einfaches Fraswerkzeug dient f?r alle Zahne-
abmessungen. Zur Schaltung des Zahnrades brauchen weder
Raderwechsel noch Teilscheibeneinstellungen vorgenommen
zu werden, weil fiir den gesamten Zahnezahlbereich innerhalb
eines Moduls nur em n gemeinsames Antriebsstirnrad gebraucht
wird. AuBerdem geniigt zur Steuerung der Fraserbewegung
ftir einen bestimmten Zahnezahlbereich em n dem Modul ent-
sprechender Steuernocken.
Zum Schlusse sei noch erwahnt, daB mit der von der Zahnrad-
fabrik Zuflenhausen, Gebr. Metzger AG., Stuttgart-Zuffenhausen,
ausgestellten Schneckenfrasmaschine nach aid 14 auch wieder
eine Bearbeitungsart aufgegriffen worden ist, die in letzter Zeit
wenig Pflege fand. Der Gestaltung dieser Maschine auf einem
an sich nicht neuen Prinzip liegen moderne Gesichtspunkte
zugrunde. Rasches?Schalten des Getriebes, leichte und genaue
Einstellung, giinstige Kraftaufnahme und Verkiirzung der
Leerlaufzeiten durch Eilgangsbewegung sind berticksichtigt.
Getriebe
Die moderne Werkzeugmaschine erfordert groBe Drehzahl-
bereiche mit leichter und haufig feinstufiger, wenn nicht gar
stufenloser Einstellung der Spindeldrehzahlen. Dabei ist zu
beachten, daB durch Anwendung hochleistungsfaliger Werk-
zeuge auch die Schnittkrafte und, von diesen herriihrend, die
Drehmomente groB sein konnen. Ahnliche Forderungen treten
bei Arbeitsmaschinen ganz allgemein auf. Dies berechtigt,
die von den einschlagigen Firmen auf dem Gebiete der Ge-
triebe und Getriebeteile gezeigten Neuerungen nicht nur vom
Gesichtspunkt der Werkzeugmaschinen, sondern ganz allge-
mein zu betrachten. Auf der Technischen Messe Hannover
konnte festgestellt werden, daB der Getriebebau mit der Ent-
wicklung des modernen Maschinenbaues Schritt gehalten hat.
Bekannte, seit Jahren bewahrte Konstruktionen, wurden auch
in diesem Jahre wieder gezeigt, meistens mit Vervollkomm-
nungen und kleinen Verbesserungen, auf die im einzelnen ein-
zugehen hier zu weit f?hren wiirde.
Schon im vergangenen Jahre waren einige Firmen mit
elektrischen Rohrensteuerungen hervorgetreten. In Ver-
bindung mit Werkzeugmaschinen und mit SchweiBmaschinen
wurden auch in diesem Jahre solche Steuerungen gezeigt.
Elektronische Motorensteuerungen fiir gute Drehzahlkon-
stanz trotz wechselnder Belastung bauen die Himmelwerke,
Tubingen, fiir die Geschwindigkeitsregelung an Cotton-
maschinen.. Sie wurden auf der Messe erstmalig vorgefiihrt
und zwar fiir Drehzahlen von 250 bis 3000 U/min bei 1,5 kW
Leistung.
Eine kleine aus Aufbaueinheiten der Firma Dr. Georg Ferti-
gungsmittel GmbH., Hagen-Altenvoerde, zusammengestellte
Revolverdrehbank hatte als Antriebsmotor einen 2,5 kW-
GleichstromnebenschluBmotor, dessen Drehzahlen durch Rege-
lung der Anker- bzw. Feldspannung iiber gittergesteuerte
Stromrichterrohi-en (Thyratrons) im Bereiche von 300 ...3000
U/rnin stufenlos regelbar sind. Damit lassen sich Motordreh-
Bild 15. Steuerung der Spindeldrehzahlen einer Drehbank von der Plan-
schlittcnstellung aus zur Einhaltung konstanter Schnittgeschwindigkeiten
(Max Muller, .Brinker Maschinenfabrik, Hannover) ?
zahlen im stufenlosen Bereich zwischen 60 und 600 Uimin
erzielen. Ein zweiter, ebenfalls und in gleicher Weise im Ver-
haltnis 1 : 10 regelbarer Motor dient zur Erzeugung der
61711i
Bild 16. Schematische Darstellung der ,Universal-Automatik zum Einhalten
konstanter Schnittgeschwindigkeiten beim Plandrehen (PIV Antriebe, Wer-
ner Reimers KG.' Bad-Homburg v. d. H.)
a P,IV-Universal-Automat, bHbertragungswelle, c Antriebsmotor,
d PI V-Getriebe
zwischen 10 und 100 Uimin liegenden stufenlos veranderlichen
Vorschubgeschwindigkeiten. Fiir den Eilgang findet em n d,ritter
Motor, und zwar ? da es sich urn eine einzige Geschwindigkeit
handelt ? em n einfacher Drehstrom-Kafig-Laufermotor Ver-
avendung. Die Leistungsaufnahme des Hauptmotors liegt bei
2,5 kW.
In der Anwendung gittergesteuerter Gleichrichter und
Steuerrohren fiir die Anker- und Feldregelung des Gleich-
stromnebenschluBmotors zum Antrieb von Drehbanken hat
die Firma Max Midler, Brinker Maschinenfabrik, Hannover,
weitere Fortschritte machen konnen. Die Ausstattung einer
Produktionsdrehbank mit konstantem Drehm.oment bis zu
Spindeldrehzahlen von 1000 U/min und mit konstanter
Leistung zwischen 1000 und etwa 4000 U/min bei gleichzeitiger
stufenloser Einstellung der Drehzahlen ergibt eine Reihe von
Vorteilen. Vielfach wird die Bearbeitung von Werkstiicken
mit groBeren Durchmesserunterschieden vorteilhaft mit der
in den Querschlitten einzubauenden Automatik erfolgen
(Bild 15), die eine Konstanthaltung einer einmal eingestellten
Schnittgeschwindigkeit gewahrleistet. Interessant ist auch die
Verwendung solcher mit konstanter Schnittgeschwindigkeit
und kontinuierlich steigender Schnittgeschwindigkeit
beitenden Maschinen zur Feststellung der Zerspanbarkeit von
Werkstoffen.
Die Losung der Aufgabe, tiber groBere Planflachen mit
konstant bleibender. Schnittgeschwindigkeit zu arbeiten, ist
bei der Universal Automatik der PIV Antriebe, Werner Reimers
KG., Bad-Homburg v. d. H. (Bild 16), auf mechanischem Wage
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
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84. Jahrg. 1951, Heft 7 Getriebe ,
287
Bild 17. Kopp-Variator (Eisenwerk WUlfeI, Hannover-Wiilfel)
a Kugeln, 8 Kugelachse, c Stiitzring, d Kegel, e Verstellring, Verstellknopf
gelost. Auf die erwahnte Einrichtung wird die Stellung des
Planschlittens einer Drehbank iibertragen. Dadurch wirkt der
Automat iiber eine nachgeschaltete Welle in der Weise auf
das zwischen Antriebsmotor und Drehspindel eingebaute
Getriebe, daB sich in der Arbeitsspindel jeweils die zu der ge-
wiinschten Schnittgeschwindigkeit und dem vorhandenen
Drehdurchmesser gehorende Drehzahl einstgllt.
Ein seit Jahren bekanntes Prinzip der stufenlosen Drehzahl-
Miderung hat in dein Heynautrieb der Firma Hans Heynau,
M?nchen, seinen Niederschlag gefunden. Es soil nicht uner-
wahnt bleiben, daB dieser Trieb ? friiher lediglich als Einbau-
einheit bekannt ? jetzt auch als vollkommen in sich ge-
schlossenes Aggregat zur Verfiigung steht und zwar mit Nach-
spannung zwischen Ring- und Kegelscheibe und mit Lei-
stungen bis zu 4,5 kW bei einem Regelbereich von 1: 9.
Auch der Prymtrieb der Firma Prym, Stolberg (Rhld.),
hat ? ohne grundlegende Anderung des Prinzips ? Ver-
besserungen erfahren. Sein Regelbereich ist 1 : 10. Er kann in
seiner neuen Bauart nicht nur im Lauf, sondern auch im Still-
stand eingestellt werden. Damit erfullt er eine Forderung, die
haufig notwendig ist, beispielsweise wenn an einer Maschine
mit Voreinstellung gewisser Geschwindigkeiten gearbeitet
werden soil.
Die Moglichkeit, normale Keilriemen fiir die stufenlose
Veranderung von Drehzahlen dadurch zu verwenden, daB zwei
Keilriementriebe zwischen. Antriebs- und Abtriebswelle durch
Verschieben kegeliger Scheiben derart verschoben werden,
daB sich ihre Ubersetzungsverhaltnisse multiplizieren, findet
in dein Getriebe der Firma Hans Weber, Kronachi0fr., erneut
ihren Niederschlag. Diese Getriebe vermogen in Regelbereichen
1 : 10 Leistungen zwischen rd. 0,35 und 7,5 kW je nach Bau-
groBe zu iibertragen.
Ein ganz neues Prinzip ist vom Eisenwerk Witlfel, Hannover-
Witlfel, 1Rei dem Kopp-Variator angewendet worden. (DP)
Bei recht giinstigem Wirkungsgrad ist der Regelbereich
etwa 1 : 9 und zwar zusam.mengesetzt aus einem Bereich 3: 1
ins Langsarne und 1: 3 ins Schnelle. Die Wirkungsweis,e geht
aus Bild 17 hervor. Wie zu erkennen ist, laufen ahnlich wie in
einem Kugellager verschiedene Kugeln in einem auBeren Ring,
der gewissermaBen als Stiitzring dient. Mit ihrer inneren flalfte
beriihren die Kugeln die beiden Kegel der Antriebs- bzw. Ab-
triebswelle ; letztere liegen in gleicher Achse. Durch die Friktion
der Kugel an den weit auBen liegenden und im Bild an dem
rechten Kegel zu erkennenden Reibflachen der Kegel wird das
Drehmoment iibertragen. Wesentlich ist, daB die Kugeln sich
nur um ihre Achsen drehen kOnnen, die auf der einen Seite
Bild 18. Antrieb einer alten Tischhobelmaschine mit 2 in entgegengesetzter
Richtung laufenden Elektromotoren. Umschaltung mit Hilfe elektroznagne-
tischer Vulkankupplungen. (Heid-Billeter, Werkzeugmaschinen GmbH.,
Bad-Homburg v. d. H.)
mit Vierkant in radial verlaufenden Schlitzen beweglich ge-
lagert und auf der anderen Seite kugelformig in den flacher
verlaufenden Schlitzen eines Verstellringes gehalten sind. Wird
der Verstellerring mittels eines Randelkopfes gedreht, so stellen
sich die Achsen der Kugeln schrag zur Achsrichtung des Ge-
triebes. Dadurch haben die mit den Laufflachen der beiden
Kegel in Beriihrung befindlichen Zonen der Kugeln verschiedene
wirksame Radien und somit auch verschiedene Umfangs-
geschwindigkeiten. Durch tbernahme einer dieser Umfangs-
geschwindigkeiten von dem treibenden Kegel und Abgabe der
anderen Umfangsgeschwindigkeiten an den getriebenen Kegel
kommt die gewiinschte -Ober- bzw. Untersetzung zustande.
Die Reibkegel sind so gestaltet (schrage Flachen auf der
Riickseite), daB em n geniigend starker AnpreBdruck durch die
ebertragung des Drehmomentes selbsttatig erzeugt wird. Bei
An- und Leerlauf besorgen Tellerfederpakete den notwendigen
AnpreBdruck. An- und Abtriebswelle konnen vertauscht
werden.
Ganz allgemein laBt sich bei der Weiterentwicklung der
stufenlosen Getriebe die Tendenz erkennen, moglichst groBe
Regelbereiche zu erreichen und immer mehr auch die Mog-
lichkeit, im Stillstand des Getriebes schalten zu konnen.
Untersetzungsgetriebe mit nicht veranderbaren Abtiiebs-
drehzahlen, doch mit groBen Ubersetzungen (bis 1: 100), stellen
die Flanschmotorgetriebe der Firma Fried. A. Flender & Co.,
Bocholt, dar. Bemerkenswert an diesen Konstruktionen ist
auBerdem die vorteilhafte und in sich geschlossene Bauweise,
die es gestattet, das Getriebe samt Motor anzuflanschen.
Die gleiche Firma tritt aucli mit einer interessanten Weiter-
entwicklung ihrer Almar-Trocken-Reibungskupplungen hervor.
Die Vorziige dieser Kupplung sind ihre Nachstellbarkeit und
die GleichmaBigkeit des Nachstellens der einzelnen, aus ver-
schleiBfestem Werkstoff bestehenden ReibklEitze. Ein yorzug
isj weiterhin, daB diese fiir groBe iibertragbare Leistungen
? es werden 18 kW bei 375 Uimin angegeben ? bestimmten
Kupplungen verhaltnismaBig kleine BaumaBe aufweisen.
Die Anwendung von Kupplungen zur Leistungssteigerung
von Arbeitsmaschinen kann auch darin bestehen, daB man mit
Hilfe von Kupplungen die Arbeits- und Schaltgeschwindig-
keiten alterer Maschinen wesentlich erhoht. So zeigt Bild 18
eine auf diese Weise von der Firma Heid-Billeter GmbH., Bad-
Homburg v. d. H., unter Verwendung ihrer elektromagnetischen
Vulkankupplungen inodernisierte altere Werkzeugmaschine.
Unter Verzicht auf gekreuzte Riemen, die zur Umkehr der
Tischbewegungen auf Fest- und Leerscheibe verschoben werden
muBten, werden hier jetzt unverandert bleibende Antriebe
mit Keilriemen verwendet. Durch Ein- und Auskuppeln der
jeweils in Frage kommenden Riemenscheibe wird die Tisch-
umkehr eingeleitet. Andere recht interessante Moglichkeiten
lassen sich ebenfalls durch Verwendung solcher Kupplungen
ausfiihren,
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288 C. Stromberger, Ein Riickblick auf die Technische Messe Hannover 1951 Werkstatt u. Betrieb
Werkzeuge und Spannzeuge
Neben der einheitlichen, auf den Besucher geradezu aber-
waltigend wirkenden Schau der Werkzeugmaschinen treten
rein auderlich die Stande der Werkzeugaussteller zurack. Diese
Erscheinung gewissermaden zu einem Wertmaf3stab machen zu
wollen, ware entschieden falsch. Zur guten Maschine gehoren das
gute Werkzeug und das einwandfreie Spannmittel. Sie massen
mit der Entwicklung der Maschinen schritthalten ; Neue-
rungen im Bereiche der Werkzeuge konnen sogar richtung-
weisend fiir die Gestaltung der Werkzeugmaschinen sein. Die
Einfahrung der Schnellstalle, das Aufkommen der Hart-
metalle und die Verwendung des Diamanten fiir die span-
gebende Metallbearbeitung sind geschichtliche Beispiele
Dad nach solchen epochemachenden Erfindungen und Ein-
f iihrungen dann wieder Jahre ruhigerer Vervollkommnung mit
auf den ersten Buick weniger in Erscheinung tretenden Neue-
rungen 'folgen, liegt auf der Hand. So darf es auch nicht wun-
dern, wenn nach dem umfassenden Bericht aber die vor-
jahrige Messe2), dessen Ausfahrlichkeit ihre Berechtigung darin
hatte, dad nach mehrjahriger Pause em n nberblick iiber die
Gesamtheit der Werkzeuge herstellenden Industrie gegeben
werden sollte, dieses Mal namhafte Hersteller nicht genannt
werden. Eine langstielige, katalogmadige Aufzahlung soil ver-
mieden werden; deshalb kannen nur neuartige oder auffallend
weiterentwickelte Ausfiihrungsformen Erwahnung finden.
Das Prinzip des Gewindewalzens bzw. -rollens unter Ver-
wendung profilierter Walzen ist an sich alt. Dennoch sind zwei
Neukonstruktionen sehr zu beachten, weil sie dieses Ver-
fahren in neuartigen Formen anwenden.
Ebenso wie em n normales Gewindeschneideisen wird das mit
drei um 1200 versetzte und schraggestellte Roden arbeitende
Gewindewalzeisen (D.G.M.) (Bud 19) der Abawerk GmbH.,
A schagenburg, in einen Halter eingesetzt. In dieser Art kann es
zum Walzen von Gewinden von Hand verwendet werden.
Auderdem ladt sich damit ? wiederum in gleicher Weise wie
mit Schneideisen ? auf Gewindeschneidmaschinen, Revolver-
drehbanken, Automaten und anderen Maschinen arbeiten.
Der Bereich seiner Anwendbarkeit hinsichtlich der mit Ge-
winde zu versehenden Werkstoffe reicht von weichen Schrau-
benstahlen iiber Automatenstahle bis zu Stahlen hoher Festig-
keit und nichtrostendem
-Stahl. Daneben lassen sich
Leicht- und Buntmetalle
damit bearbeiten, wahrend
alle sproden Werkstoffe
ohne nennenswertes Flied-
vermagen (GuL3eisen, ge-
harteter Stahl usw.) aus-
scheiden.
Nach dem gleichen Prin-
zip des Einwalzens arbeitet
der in Bad 20 dargestellte
Gewinderollkopf (DP. an-
gem.) der Firma Wilhelm
Fette, Hamburg. Er tragt
in kraftigen Lagerungen
drei Gewinderollen, deren
Herstellgenauigkeit aus-
? schlaggebend far die Ge-
. nauigkeit des zu walzenden
Gewindes ist. Auf Gewindeschneidmaschinen, Revolverdreh-
banken; Automaten und anderen Maschinen lassen sich diese
Rollkopfe ebenso verwenden wie die bekannten Gewinde-
schneidkopfe. Gleich ihnen kannen sie auch mitlaufend arbei-
ten und springen selbsttatig auf, wenn sie gegen einen An-
schlag anfahren. Gerade hierdurch wirken sie sich zeitsparend
aus. Da der erforderliche Gewindeauslauf weniger als 2 Ge-
windegange betragt, kann ohne weiteres auch gegen frei
geschnittene Bunde gerollt werden. AuBer Spitzgewinden
konnen auch Rundgewinde und Trapezgewinde erzeugt
werden, wobei grundsatzlich alle Werkstoffe mit Fliedver-
mogen in Frage kommen.
Die zur Herstellung von Gewinden durch spangebende Bear-
beitung dienenden, seit langem bewahrten Gewindeschneid-
kopfe wurden von der Firma Eugen Fahrion, Eplingen-
MettingenIWiirtt., insofern weiter entwickelt, als sie jetzt auch
Bild 19. Gewindewalzeisen (DGM)
(Abawerk GmbH., Aschaffenburg)
9 Boker H.: Werkzeuge. Betriebsmittel und Werkzeugmaschinen auf
der Deufschen Industriemesse, Hannover 1950, Werkst. u. Betr. 83 (1950)
S. 299.
Bild 20. Gewinderollkopf (DP angem.) (Wilhelm Fette, Hamburg)
? Darunter: Gewalzte Gewinde
fiir grodere Anwendmigsbereiche zur Verfagung stehen. Auf
die verhaltnismadig kleinen Durchmesser der Schneidkopfe ?
selbst, in bezug auf die zu schneidenden Gewindedurchmesser,
verdient hingewiesen zu werden.
In Richtung auf maglichst geringes Eigengewicht und auf
abersichtliche und ohne Hinzuziehung besonderer Werkzeuge
zu handhabende Einstellung sind die Strehlerkluppen der
Prototyp-Werke GmbH., Zell-Harmersbach (Schwarzw.), ver-
bessert worden. Auf die nahere Wirkungsweise dieser Werk-
stiicke, darunter auch die Moglichkeit, sie sowohl fiir Links-
als auch Rechtsgang zu verwenden und durch Wechsel der
Schneidwerkzeuge sie ftir die verschiedensten Gewinde anzu-
wenden, braucht an dieser Stelle nicht naher eingegangen zu
werden.
Das in Bild 21 wiedergegebene Rohrabstichgerat ist eine
Neukonstruktion der Firma Eduard Witte, Wuppertal-Kronen-
berg, und dient besonders den sich im Rohrleitungsbau er-
gebenden Aufgaben. Nach Aufklemmen des aufklappbaren
Gerates auf das Werkstiick werden radial verschiebbare Ab-
stichstahle nach innen vorgeschoben. Die Vorschubbewegungen
werden beim Umlauf des die Stahlhalter tragenden Kranzes
iiber die auBen aufgesetzten Zahnrader eingeleitet. Der im
Bild zu sehende Handantrieb kann ohne Schwierigkeiten durch
maschinellen Antrieb ersetzt werden.
Bild 21. Rohrabstichgerat (Eduard Wile, Wuppertal-Kronenberg)
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84. jahrg. 1951, Heft 7
Werkzeuge und Spannzeuge
289
Bild 22. WEBA Gewindeschleifmaschine (Fritz 1A'eern, Wuppertal-Ober-
barmen)
Als ein maschinelles Werkzeug ist auch die Gewindeschneid-
maschine von Fritz Weeren, Wuppertal-Oberbarmen, anzusehen.
Die Aufgabe, den Gewindebohrer vor Werkzeugbruch bei
Vberlastung zu sichern, ist hier so gelost, daB die Drehmomente
durch Kupplungen auf Rechts- und Linkslauf eingeleitet und
diese Kupplungen durch Federn so belastet sind, daB der
Gewindebohrer bei Vberbelastung der Kupplung stehen bleibt.
Solche Anordnung soil exakter ansprechen als einfach wirkende
Rutschkupplungen. Beim Arbeiten gegen Anschlag bleibt der
Gewindebohrer stehen, ein Vorteil, der sich ganz besonders bei
der Bearbeitung kleiner Massenteile sehr gut auswirken kann.
Bild 22 zeigt das Gerat als kleines Maschinenaggregat zum
Schneiden von Innengewinden.
Die neueren Erkenntnisse und Erfahrungen mit Schneiden-
winkeln, Messerstellung .und starrer Befestigung haben die
Walter-Montan--Werke, Tubingen, bei der Weiterentwicklung
ihrer Werkzeuge ausgenutzt, wofiir besonders die neu gestal-
tete Befestigung der Einsatzmesser an Messerkopfen und
ahnlichen Werkzeugen spricht. Neben unbedingt festem Sitz
ist bei diesen Konstruktionen auch an leichtes Einsetzen, Aus-
wechseln und Nachstellen der Messer gedacht. Streng genom-
men zwar nicht in diesen Bericht gehorend, soil doch die
konsequente Weiterentwicklung der hartmetallbestiickten
Walter-Werkzeuge auch auf dem Gebiete der Holzbearbeitung
erwahnt werden.
In immer starkerem MaBe werden Hartmetalle auch fiir
Schnitt- und Stanzwerkzeuge verwendet. EM Schnittwerkzeug
fiir Kettenlaschen der Widia-Fabrik, Essen, dessen Stempel
und Matrizen aus Hartmetall bestehen, zeigt Bild 23.
Neue Werkzeugwerkstoffe waren in diesem Jahre in Han-
nover nicht zu sehen. Auch hier beschrankte sich die Entwick-
lung auf Verbesserungen und weitere Anwendungsmoglich-
keiten.
Einen interessanten Stahlhalter (Bud 24) zeigte die Widia-
Fabrik, Essen. In den kraftigen Halter ist em hartmetall-
bestiicktes Werkzeug so eingeklemmt, daB es beim Arbeiten
mit einer Ecke zum Eingreifen kommt. Durch Umsetzen des
Einsatzes kann nach Abstumpfen dieser Ecke nacheinander
jede der sieben iibrigen Ecken benutzt werden. Damit ist emn
Bild 23. Hartmetallbestnektes Schnittwerkzeug ftir Kettenlaschen (Widia-
Fabrik, Essen)
Bild 24. Stahlhalter mit eingesetztem, umwechselbaren Hartmetalleinsatz
(Widia-Fabrik, Essen)
Weg beschritten, der neben einfachstem Nachschliff eine weit-
gehende Ausnutzung des hochwertigen Metalls gewahrleistet.
Sparsamkeit im Verbrauch hochwertiger Werkzeugwerk-
stoffe war auch Leitgedanke fur die auswechselbaren Werk-
zeuge der Duramet Werkzeugfabrik GmbH., Wilhelmshaven.
Ihre Anwendung wird vor alien Dingen dort gegeben sein, wo
Spezialwerkzeuge fiir alle vorkommenden Falle nicht gehalten
werden konnen. GewiB wird dieser Anwendungsbereich
wesentlich in Reparatur- und Zusammenbauwerkstatten
liegen, doch ist anzunehmen, daB er iiber diese hinausgeht.
Dem Diamanten als spangebendem Werkzeug eroffnen sich
stets weitere Anwendungsmoglichkeiten. Das beruht erheblich
darauf, daB in den letzten Jahren neuartige Werkzeuge ge-
schaffen wurden. Als nen in diesem Sinne stehen jetzt von der
Firma Ernst Winter & Soline, Hamburg, Diamantfeilen zur
Verfiigung. Diese Feilen werden auBer flach, vierkant, drei-?
kant und rund auch in anderen gangigen Profilen hergestellt
und lassen sich mit Vorteil einsetzen bei der Bearbeitung von
gehartetem Stahl, Hartmetallen, harten Kunststoffen und
anderen sehr harten Materialien. Es sei auBerdem erwahnt,
daB die Diamanthohlbohrer dieser Firma weiter verbessert
wurden und nunmehr auch fiir recht geringen Durchmesser
vorhanden sind.
Die Firma H. Urbanek, Frankfurt a. M., gleichfalls bekannt-
fiir ihre Diamant-Hartmetallwerkzeuge, bringt Zieheisen mit
Hartmetallen und Edelsteinen zu beachtlichen Leistungen.
Weniger augenfallig in Erscheinung treten die Edelstein-
spitzen dieser Firma, die fiir genaue Abtastinstrumente zum
Priifen und Steuern verwendet werden und bei denen es nicht
nur auf die geringe Abnutzbarkeit des Edelsteins, sondern auch
auf die Feinheit und Genauigkeit seiner Spitze ankommt.
Bei den Spannzeugen zeichnen sich zwei Entwicklungsrich-
tungen ab: Die Moglichkeit, auch verwickelte, in ihren T.ImriB-
Bild 26. Hilti-Universalspannwerkzeug (Hahn & Kolb, Stuttgart)
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290 G. Stromberger, Ein Ruchblick auf die Technische Messe Hannover 1951 Werkstatt .u. Betrieb
Bild 26. Wendespanner (Bauart Seitter) mit .aufgespannter Bohrvorrichtung
( J. Gottlieb Peiseler, Remscheid)
formen unregelmaBige Stiicke spannen zu konnen und auBer-
dem die Anpassung der Spannzeuge an vorliegende Winkel-
stellungen oder Werkstiicklagen, wobei stets der Aufgabe des
raschen Ein- und Ausspannens gerecht werden soil.
Beim Hilti-Universal-Spannwerkzeug der Firma Hahn &
Kolb, Stuttgart, sind die Spannbacken in jeweils etwa 8 Seg-
mente aufgeteilt, die sich parallel zu einander in Spannrich-
tung verschieben konnen. Dieses Verschieben paBt sich den
Werkstiickformen an, und eine Ausgleichshydraulik sorgt fiir
gleichmaBige Anpressung samtlicher Segmente an das Werk-
stuck (Bud 25).
Die Firma Friedr. Thienes, Solingen, lost bei ihrem Alles-
spanner ?Polyp" die Backenflachen in jeweils zwei Auflagen
auf. Diese Klemmstiicke passen sich deshalb. den Werkstiick-
formen an, weil die Kraft der Spannstiickspindel iiber Hebel-
systeme auf sie iibertragen wird. Dies geschieht dadurch, daB
die Schraubstockspindel gegeneinander laufende Muttern
bewegt, auf denen horizontal schwenkbar Doppelhebel sitzen,
die auch bei Schragstellung um ihre vertikalen Achsen gleich-
maBig driicken.
An Arbeit und Arbeitsrichtung gut anpassungsfahige Spann-
zeuge wurden von der Firma J. Gottlieb Peiseler, Remscheid,
vorgefiihrt. Die kreisrunde, mit T-Nuten und Winkeleinteilung
versehene Spannplatte des Wendespanners, Bauart Seitter
(Bild 26) laBt sich um ihre horizontal liegende Achse in jeder
Winkellage drehen. In hieran gespannte Werkzeuge lassen sich
sornit Locher unter bestimmten Winkeln bohren, auBerdem
konnen selbstverstandlich auch kleinere Vorrichtungen in die
Planscheibe gespannt werden. Die Wendespanner werden mit
Planscheibendurchmessern von 125 bis 1000 mm in 7 GroBen,
geometrisch gestuft, gebaut.
Peiseler-BohfSpanner (Bauart Seitter) (Bud 27) haben ver-
anderlichen Saulenabstand, so daB die BohrplattengroBe
jeweils in optimaler GroBe ausgefiihrt werden kann. AuBerdem
lassen sich die Bohrplatten leicht und einwandfrei auswechseln.
Der Anstellweg ist groB, damit die Werkstticke bequem ein-
mid ausgespannt werden konnen. Wesentlich ist auch die Wig-
lichkeit der Einstellung der Spannkraft entsprechend den vor-
liegenden Verhaltnissen. Die Vorrichtungen sind bei leichter
Bild 27. Bohrspanner (Bauart Seitter) (J. Gottlieb Peiseler, Remscheid)
Bauweise sehr formsteif ausgefiihrt. Auch ihre GroBen sind
geometrisch gestuft.
Zeitsparendes EM- und Ausspannen unter Ausnutzung der
Genauigkeit von Zangenspannung erlaubt das mit Morsekegel
versehene Bohr- und Frasfutter der Firma Eugen Fahrion,
Efilingen-Mettingen, wie aus Bild 28 hervorgeht. Die Spann-
Bild 28. Bohr- und Frasfutter mit Morsekegel (Eugen Fahrion, Esslingen-
Mettingen)
zange ist riickseitig mit einer im Hauptkorper eingeklemmten
Schraubendruckfeder belastet. Beim offnen der tberwurf-
mutter wird die Spannzange nach vorn geschoben, womit das
Werkstiick entspannt ist. Somit ist das Herausnehmen des
Werkstiickes und das Einlegen eines neuen einfach gemacht.
Als neue Sonderheit der Firma Paul Forkardt KG., D?ssel-
dorf, sei das Futter mit schwebender Aufhangung erwahnt.
Hier erfolgt z. B. bei der Kurbelwellenbearbeitung auf dem von
der Firma +Boehringer gezeigten Kurbelwellendrehautomaten
die Spannung der Kurbelwelle an einer mittleren Spannstelle
mit Hilfe von 3 Spannbacken und zwar derart, daB sich der
Spannbackenteil des Futters nach der in den Kornerspitzen
eingelegten und damit zentrierten Kurbelwelle ausrichtet
(schwimmt). Erst dann folgt die Festlegung des vorher
schwimmenden Teiles innerhalb des Futters, so daB das Futter
fur die Aufnahme der Schnittkrafte ausgenutzt wird. Bau und
Anwendung der preBluftbetatigtenForkardtfutter werden durch
die neuen Preffluft-Magnet-Steuerhahne, bei denen Magnete
benutzt werden, um Praluftventile fur die Futterbetatigung
zu steuern, weiteren Bereichen zuganglich.
Me13-, Priif- und Steuergerate
Ganz im Anfang dieser Betrachtungen wurden einige Ge-
danken entwickelt, die maBgebend fur die neuzeitliche Ferti-
gung sind und unter denen die in Hannover zur Schau ge-
stellten Maschinen und Einrichtungen zu betrachten seien. An
die bereits hochentwickelten MeB-, und Steuergerate sind
sinngemaB gleiche Anforderungen zu stellen, wie sie filr den
Fertigungsbetrieb als solchen feststehen. Im Vordergrund
steht auch bier die Einsparung an Arbeitszeit, sofern es sich
um Gerate handelt, die in den FertigungsfluB gehoren. Es
treten hinzu die Forderungen auf hohe MeBgenauigkeit,
letzten Endes im Sinne , hoher Fertigungsgenauigkeit, und
schlieBlich hat auch hier bereits der Grundsatz mehr oder we-
niger selbsttatiger Arbeitsweise FuB gefaBt.
Wie bereits an anderer Stelle zum Ausdruck gebracht
werdeft muBte, ist auch fiir dieses Gebiet zu sagen, daB hoch-
wertige Instrumente in erstklassiger Ausfiihrung bereits seit
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84. Jahrg. 1951, Heft 7 ?
MO-, Prat- und Steuergerate
291 .
Bild 29. Interferenzkomperator zur Endma3messung
(ZeiB-Oplon, OberkochenlWartt.)
Jahren den Markt beherrschen. Es sei deshalb gestattet, sich
hier auf friihere Berichte3) zu beziehen, im Folgenden also nor
auf Gerate einzugehen, die erstmalig oder in bemerkenswerter
Weiterentwicklung gezeigt wurden.
Fiir Messungen allerhochster Genauigkeit werden in Inter-
ferenzgeraten verschiedenster Art die von den verwendeten
Lichtarten bekannten Wellenlangen ausgenutzt. In neuer An-
wendung des Prinzips, die Interferenzerscheinungen fur die
absolute wie auch fiir die vergleichende Langenmessung aus-
zuwerten, hat die Firma Zeifl-
Opton, Oberkochen (Wurtt.),
einen Interferenzkomparator
nach Bild 29 herausgebracht.
Dieses Gerat dient der Mes-
sung von EndmaBen und
stellt einen Fortschritt insbe-
sondere insofern dar, als emn
Ansprengen der EndmaBe auf
eine Hilfsplatte nicht mehr
erforderlich ist. Neuartig ist
die Verwendung eines I Ter-
gleichsspiegels an Stelle frti-
herer Planglasplatten. Dieser
Vergleichsspiegel ist so kon-
struiert, daB die Anspreng-
schicht ? wie es richtig ist ?
in dem MeBergebnis stets ein-
geschlossen ist. Neben der ein-
fachen Handhabung und der
Sicherheit, die solche Art
Messung ergibt, bringt sie den
weiteren Vorteil, auch bereits
h5,ufig benutzte EndmaBe
messen zu konnen, deren
Oberflachenzustand em n Ansprengen nicht mehr moglich macht.
Ftir die Absolutmessung werden die Spektrallinien rot, griin
und blau einer Kadmiumlampe verwendet ; die Vergleichs-
messung geschieht im weiBen Licht.
MeBgenauigkeit bis zu 0,1 u gestattet der neue optische
Feintaster (Bud 30) der Firma Ernst Leitz GmbH., Wetzlar
(Lahn), der durch erhebliche Steigerung der VergroBerungen
aus dem bekannten Leitz-Projektometer weiterentwickelt
wurde. Mit einem Warmeschutzkasten werden von auBen
wirkende Einfliisse gemindert.
Das von der Maschinen-Apparate-Werkzeug GmbH., Stutt-
gart, (Bud 31) vorgefiihrte Etamic-Gerat, ftir dessen
genauigkeit ebenfalls 9,1 fe angegeben wird, beruht auf dem
Prinzip der Lnftspaltmessung. Eine Differenzialanordnung
gleicht Temperatur und Druck aus. Fiir die Sicherheit, der
Arbeitsweise ist es wesentlich, daB hier mit verhaltnismaBig
hohem Luftdruck von tiber 4 kg/cmg gearbeitet wird; die darauf
beruhende hohe Ausstromgeschwindigkeit wirkt reinigend auf
die zu messende Flache und erhoht die MeBgenauigkeit. Es
ist bekannt, daB solche Gerdte mit Registrier-, Markier- und
Sortiereinrichtungen vereinigt werden konnen und daB sie sich
zum Einbau in Arbeitseinrichtungen eignen, wodurch die Ferti-
gung laufend gepriift und gesteuert werden kann.
Bild 30. Optischer Feintaster
(Ernst Leitz GmbH., WetzlarlLahn)
.) Georg, K.: Neue MeBgerate fur Werkstatt und Fritfraum. Werkst. U.
Beth 83 (1950) S. 104. ? Derselbe: mid Pridgerate auf der Deut-
schen Industriemesse Hannover '1950, ebenda S. 317..
Bild 31. Etamic-Steuer- und Abschaltgerat, aufgebaut auf einer Rund-
schleifmaschine
(Maschinen-APParate-Werkzeug GmbH., Stuttgart)
Die Verwendung nichtrOstenden Stahles f tir die Herstellung
von MeBgeraten hat ftir deren Haltbarkeit besondere Vorteile4).
Die Firma Carl Mahr, E 13lingen (Neckar), macht hiervon
bei Schieblehren mit vertieft liegender Skala Gebrauch.
MeBuhren stellt die gleiche Firma nunmehr auch in Ganz-
stahlausfiihrung her, wobei nichtrostender Stahl fiir Anspann-
schaft und Tastbolzen verwendet wird. Das konstruktive
Prinzip der Trennung von Spannstange und Tastbolzen ist
auch hier beibehalten, urn diese? MeBuhren stoBunempfindlich
zu machen.
Bild 32. Kegelprtifgerat mit prismatischer Aufnahme
(Carl Mahr, Esslingen/Neckar)
4). Leitzig, W.: Schraublehren aus nichtrostendem Stahl. Werkst. u. Eetr.
84 (1951) S. 214 (Heft 5).
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
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292 C. Stromberger, Ein RUckblick auf die Technische Messe Hannover 1951 Werkstatt u. Betrieb
BiId 33. Teilungsmessung an Zahnradern
(Ernst Leitz, GmbH., WetzlarlLahn) ?
Zur Priffung von Kegeln verwendet die Firma Mahr ihr
Millimel3gerat, mit dem eine Kegelmantelflache abgefahren
wird. Urn die Mantellinie in die richtige Lage zum MeBgerat
zu bringen, wird der zu messende Kegel nach der Sinus-
methode ausgerichtet (Bud 32).
Eine sehr vorteilhafte Anwendung der Strichmessung bildet
em n von der Firma Alfred H. Schillte, K?ln-Deutz, vorgefiihrtes
Gera zum Messen von Rundformstahlen. An Stelle fester
Lehren kann hier dem jeweils vorliegenden Fall entsprechend
em MeBschieber eingestellt werden, so dad dieses Gerat viel-
seitig verwendbar ist.
Die gleiche Firma zeigt em n Prtifgerat der Firma Maag Zahn-
radar A.G., Zurich. Das Prinzip der Teilungsmessung an Ver-
zahnungen, wie es an bekannten Lehren f?r AuBenverzahnun-
Bild 34. Mehrstellenprafgerat
(Georg Reicherter, Esslingen/Neckar)
gen durch die Flankenmessung nicht unmittelbar benachbarter
Flanken gegeben ist, wird hierbei angewandt. Auch dieses
Gerat ist eine Neuentwicklung und fiir Schragverzahnung
ebenso geeignet wie ftir die normale Geradverzahnung. Die
Messung wird auf eine Uhr mit 2 It Ablesegenauigkeit tiber-
tragen, ist somit sehr genau.
Bei einem von Ernst Leitz GmbH., Wetzlar, herausgebrachten
Verfahren wird das zu messende Zahnrad auf einen optischen
Teilkopf mit hoher Einstell- und Ablesegenauigkeit aufge-
steckt. EM Tastbolzen wird auf die Zahnflanke aufgesetzt;
seine Stellung wird auf einen MeBbolzen in ftinffacher Ver-
groBerung tibertragen dadurch, dad beide an einem federnden
Parallelogramm befestigt sind. Der MeBbolzen tragt eine Glas-
skala; zur Ablesung wird em Mikroskop mit 25facher Ver-
groBerung benutzt (Bud 33).
Die Verwendung ihres auBerordentlich genau arbeitenden
Teilkopfes benutzt die gleiche Firma auch fiir andere Maschi-
nenteile, z. B. durch radiales Abtasten von Nockenwellen.
Eine fiir die wirtschaftliche Durchfiihrung gleichartiger
MeBvorgange vorteilhafte Zusammenstellung bildet das in
Bild 34 wiedergegebene MehrstellenlangenprUfgerat der Firma
Georg Reicherter,. Efilingen (Neckar). Die zu priifenden Pall-
made der Werkstiicke werden selbsttatig durch Reiterlehren
gemessen; Lichtsignale lassen unmittelbar erkennen, ob die
MeBergebnisse innerhalb der SollmaBe liegen.
Gleichfalls dem Gedanken rascher und zuverlassiger Reihen-
messung dienen die Mehrfachgerate mit elektrischen Toleran-
zen der Firma Mitthof, Ludwigsburg (Hahn & Kolb, Stuttgart)
und der Gewindeschnellprtifer mit Gewichtsaufzug der Firma
Dr.-Ing. Nieberding & Co. KG., Neu/3 (Rhein).
Auf dem Gebiete der Oberflachenmessung und Priifung
waren verschiedene Fortschritte zu verzeichnen. Die Firma
ZeiI3-Opton, Oberkochen (Wiirtt.), hat ihr Interferenzmikroskop
besonders dahingehend ausgebaut, dad das Arbeiten mit dem
Gerat sicherer und einfacher geworden ist.
Das nach dem lmpulsverfahren abtastende Gera nach
A. Forster der Firma Ernst Leitz GmbH., Wetzlar (Lahn),
steht nunmehr unter Beibehaltung des bewahrten Verfahrens
auch zum lnnenmessen an Bohrungen zur Verfiigung. Ein
besonders wesentlicher Fortschritt ist die Bauart des Forster-
Gerates als Werkstattgerat zum Anbringen an die zu messen-
den K8rper. Nachdem sich das Abtasten der Oberflachen zum
Zwecke ihrer Priifung in vielen Industriezweigen rasch einge-
fiihrt hat, ist der Wunsch nach einem solchen Gerat immer
dringender geworden.
EM anderes Abtastgerat, das in Bild 35 dargestellte Mikro-
geometer (Hahn & Kolb, Stuttgart), arbeitet nach dem Tast-
schnittverfahren. Es schreibt seine Ergebnisse auf einen
Papierstreifen auf. Bei gleichbleibender Horizontalgeschwin-
digkeit, also stets gleicher horizontaler Vergrof3erung ist die
vertikale Vergrof3erung bis zu 10000fach einstellbar. Die
Bild 35. Mikrogeometer-Oberflachenprnigerat
(Hahn & Kolb, Stuttgart)
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84. Jahrg. 1951, Heft 7
Schweifien, Schneiden und Erwarmen
293
BiId 36. Einkomponentenschnittkraftmesser nach Schallbroch
(Schoppe & Faeser GmbH., Minden1Westf.)
Bewegungen der Tastspitze werden kapazitiv als Lichtpunkt
auf den Papierstreifen iibertragen. Rauhtiefe, Reifenabstand
und Welligkeit der Werkstiicke lassen sich auswerten. Wahrend
des Messens IaBt sich der Lichtpunkt beobachten und es er-
scheint gleichzeitig seine bereits erwahnte Aufzeichnung auf
den fortlaufenden Papierstreifen. Damit ?schadliche Er-
schiitterungen nicht an die Tastspitze gelangen und das Me13-
ergebnis falschen, gleitet der Tastkopf mit zwei Kufen, zwi-
schen denen sich die Saphirspitze befindet, auf dem Werksttick.
Weniger haufig angewandte Messungen sind solche von
Schnittkraften und von Schwingungen bei der Bearbeitung.
In der neuzeitlichen, auf hohe Mengenleistungen zielenden Fer-
tigung werden die Aufgaben fiir eine nach dieser Richtung ent-
wickelten MeStechnik und ' die Anforderungen an derartige
Gerate groBer. Die hohere Spanleistung bedingt meistens
here Schnittkrafte und oft tritt die Aufgabe, Schnittkrafte zu.
messen, jetzt auch in Betrieben auf, denen friiher solche Messun-
gen ungewohnt waren.
Ein Einkomponentenschnittkraftmesser nach Prof. Schall-
broch wird von der Schoppe & Faeser GmbH., Minclen1Westf
gebaut ; seine Mef3moglichkeit beschrankt sich auf die
Hauptschnittkraft und reicht bis 500 kg. Wie aus Bild 36
zu ersehen ist, wird das Gerat in einfacher Weise wie em n Werk-
zeug eingespannt. Es gestattet unmittelbare Ablesung und Auf-
nahme eines Diagrammstreifens. Seine Wirkungsweise beruht
auf der Durchbiegung einer Mef3membrane, die Ober em n Fein-
tastgerat gemessen wird.
Die Schwingungsgerate der Firmen Askania-W erke A.G.,
Berlin-Friedenau, Gebr. Hofmann, Darmstadt (Hahn & Kolb,
Stuttgart), Dr. Georg Reutlinger, Darmstadt, und Carl Schenck,
Darmstadt, stellen Fortentwicklungen bekannter und be-
wahrter Systeme dar.
Neben dem Messen und Priifen spielt das gleichzeitige
Steuern der Maschinen eine immer groBere Rolle. Auf seine
Anwendbarkeit zum Steuern von Schleifmaschinen wurde
bereits an anderer Stelle eingegangen. Ein ganz neues Steuer-
verfahren fiir Werkzeugmaschinen, fiir die Fertigungsiiber-
wachung sowie fiir Sicherheitsanlagen, das aber auch far viele
andere Anwendungen denkbar ist, entwickelte die Firma
Dipl.-Ing. Arnold Forster, Wetzlar, in ihrer Forster-Ion-
Steuerung.
Die Grundlage des Verfahrens (DPa.) beruht auf der Ver-
schiebung eines elektrostatischen Gleichgewichtszustandes.
Durch eine zwischengeschaltete Glattungsrohre werden die
storenden Schwankungen der Netzspannung verhindert und
eine gleichbleibende hohe Empfindlichkeit erreicht. Weiterhin
lassen sich durch Verwendung eines bei Ziindung des Glimm-
relais umlaufenden Leitungswahlers gleichzeitig beliebig viele
Steuerstellen iiberwachen und steuern. Durch em n nachge-
schaltetes Relais konnen Steuerungen bis 0,5 kW Leistung
betatigt werden, in Sonderfallen sogar bis 1 kW.
BEd 37. Mikro-Harteprtifer
(Karl Franck GmbH., Weiioheim-Birkena
Bei gleicher Empfindlichkeit wie bereits bekannte Elektronik-
anlagen ist das neue Verfahren auBerordentlich einfach und
betriebssicher und durch robusteren Aufbau gekennzeichnet.
Es hat anderen bekannten Steuerverfahren gegeniiber den
weiteren Vorzug, mit auBerordentlich geringen Fiihlerkraften
arbeiten zu konnen5).
Auf die Werkstoffprilfung als solche einzugehen, miiBte den
Rahmen dieses Aufsatzes zu wait ausdehnen. Da sich dieser
Riickblick auf die rein betrieblichen Figuren beschranken soil,
werden Gerate fiir die Werkstoffpriifung nur insoweit beriick-
sichtigt, als sie regelrecht in die Fertigung mit eingreifen.
Hier verdienen insbesondere zwei neue Kleinlastpriifer Er-
wahnung. Das Mikro-Testor-Gerat der Otto Wolpert-Werke
GmbH., Ludwigshafen a. Rh., arbeitet in Priiflastbereichen
zwischen 10 und 3000 g und mit 500 facher VergroBerung in
einem FeinmeBokular bzw. 200 facher VergroBerung in der
Mattscheibe. An Stelle der Mattscheibe laBt sich eine Foto-
kassette zur Aufnahine der Priifeindriicke einschieben.
Mit Priiflasten bis 1000 g bei 600 facher VergroBerung im
Ablesemikroskop arbeitet das von der Firma Karl Franck
GmbH., Weinheim-Birkenau, ausgestellte Mikro-Hartepriif-
gerat zur Bestimmung der Knoopharte. Das in Bild 37 gezeigte
Gerat zeichnet sich durch einen iibersichtlichen Aufbau, leichte
Handhabung, sehr rasche Einstellbarkeit fiir verschiedene Ver-
griaBerungen und gute Beherrschung der Belastungsgeschwin-
digkeiten aus.
EM Hartepriifgerat fiir Schleifscheiben nach Prof. Pahlitzsch
wird von der Mail elder Maschinenbau GmbH., Miinstermaileld,
hergestellt. Es arbeitet nach dem Schlagbohrver?ahren und
zeigt, outer Berticksichtigung der Kornart, unmittelbar in
Nortonhartegraden an.
Eine Fortentwicklung der Heubach-Gertite zum Aufdecken
von Rissen in magnetisierbaren Werkstoffen (Hahn & Kolb,
Stuttgart) besteht darin, daB zur Magnetisierung gerichteter
Wechselstrom mit Stromstarken his zu 4000 A verwendet wird.
Risse in grof3erer Tiefe von 2 . . . 3 mm werden noch angezeigt,
und schadliche Erwarmung des PrUflings tritt selbst bei den
hohen Stromstarken nicht em.
SchweiBen, Schneiden und Erwarmen
Der auf der Technischen Messe Hannover gewonnene 'Ober-
blick auf dem Gebiete des SchweiBens und Schneidens ergab
keine tberraschungen in bezug auf neu entwickelte Verfahren.
Es war festzustellen, dat3 die seit einigen Jahren bereits auf
hoher Entwicklungsstufe stehenden Verfahren weiter ent-
wickelt und verbessert wurden. Selbstverstandlich liegen diese
Verbesserungen zum Teil auf der Werkstoffseite, auBerdem
in der Erzeugung einwandfreier SchweiBungen mit hohen
Giitewerten. Dabei spielt auch die Frage der Stoffeinsparung
an wertvollen Legierungselementen eine Rolle, wie z. B. die
Weiterentwicklung der SchnellstahlaufschweiBelektrode durch
5) In einem der nachsten Hefte dieser Zeitschrift wird tiber das Verfahren
eingehend berichtet werden.
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
294 C. Stromberger, Fin Riickblick auf die Technische Messe Hannover 1951 Werkstatt U. Betrieb
? BM 3$. Wechselschweillbrenner in Leichtmetallausftihrung (Weber-Werke
Siegen)
die Firma Griesheim Autogen, Frankfurt a. M., zeigt. Zum
andern herrscht aber auch bei SchweiBen und Schneiden wie
auch bei anderen Verfahren, die die Erwarmung des Werk-
stoffes zur Grundlage haben, das Bestreben vor, zeitsparend
und gerade auch in dieser Hinsicht wirtschaftlich zu arbeiten.
Bleibt man bei der Elektrodenentwicklung, so sind hier die
von der Firma Adolf Messer GmbH., Frankfurt a. M., vorge-
fiihrten Neuentwicklungen zu nennen. Es sind dies eine
Kontakt- oder Schleifelektrode mit sehr ganstigen SchweiB-
eigenschaften fiir Waagerecht- und Senkrechtnahte und mit
leichter Schlakenentfernung, die sich fiir Stallle bis St 60,
in erster Linie auch far KehlnahtschweiBungen, eignet. AuBer-
dem liegt eine neue Tiefbrandelektrode mit iiblicher Um-
hiillungsdicke vor, die mit normaler Stromstarke, aber hOherer
SchweiBspannung verschweiBt wird und deren Vorteile in bezug
auf Zeiteinsparungen durch Wegfall sorgaltiger Nahtvorbe-
reitung gegeben ist.
Zur besonders guten Anpassung von SchweiBmaschinen fiir
die WiderstandsschweiBung an die jeweils vorliegende Arbeits-
weise hat man auch auf diesem Gebiete schon zu der Elektronen-
steuerung gegriff en, wie sie von der Brown 6- Boveri AG.,
Mannheim-Kafertal, vorgefiihrt wurde.
Auch SchnellpunktschweiBmaschinen dieser Firma werden
beziiglich der Stromstarke bereits elektronisch gesteuert,
wahrend die Erzeugung des SchweiBdruckes in bekannter
Weise mittels Druckluft geschieht. Solche Maschinen arbeiten
mit halber Program msteuerung und erzeugen bis zu 200 Punkte
in der Minute.
Ebenfalls rohre ngesteuert ist der BBC-Energie-Regler, dessen
Aufgabe es ist, beim PunktschweiBen den SchweiBstrom jeweils
dem Zustand der Blechoberflachen anzupassen. Diese automa-
tische Regelung wirkt sich insofern giinstig aus, als die Blech-
oberflachen nicht einwandfrei gleichmaBig zu sein brauchen
und?auch unsaubere Oberflachen einwandfreieVerschweiBungen
ergeben.
Im Sinne der Leistungssteigerung liegt zweifellos weiterhin
auch die weitgehende Anwendung der automatischen Licht-
bogenschweiBung. Es ist bekannt, daB die Stromzufiihrung bei
Anwendung umhiillter Elektroden wegen ihrer Schwierigkeiten
zu besonderen Systemen gefiihrt hat. AuBerdem milssen urn-
hiillte Elektroden dem SchweiBkopf aus einem Magazin zuge-
fiihrt werden, wahrend blanker Draht demgegeniiber den Vor-
teil hat, daB er aus grOBerem Vorrat abgehaspelt werden kann.
Bild 39. Ultra-Rex-Universalprazisionsbrennschneidmaschine zum umnittel-
haren Abtasten der Striche von Zeichnungsvorlagen (Kjellberg-Eberle GmbH.,
Franifurt a. M.)
Bild 40. Steuerpult der Schichau-Monopol-Schneidmaschine (F. Schichau AG.,
Bremerhaven)
Diesen Vorteil, gleichzeitig mit den Vorziigen einer Elektroden-
umhiillung, verbindet die von der Firma Brown& Boveri AG.,
Mannheim-Ktifertal, neu entwickelte Anordnung. Ein ent-
sprechend zusammengesetztes Pulver wird in einem Schweif3-
kopf mit dem vorlaufenden Draht in Beriihrung gebracht und
bleibt elektromagnetisch an ihm haften. Es ist verhaltnisma3ig
einfach, von Fall zu Fall die Dicke dieser Umhiillung zu vet-
andern.
Die Allgemeine Elektrizittitsgesellschaft, Berlin-Grunewald
(AEG), ist in der Entwicklung ihres Ignitron SchweiBschiitzes
von dem rein elektrischen Weg mit zweifellos recht verwickelten
Rohrensteuerungen abgewichen und versucht, die Programm-
steuerung von SchweiBmaschinen elektromechanisch zu be-
wirken. Man verspricht sich von diesem Gerat besondere Vor-
teile durch die einfachere Wartung und Instandhaltung.
Ein 'weiteres, von der gleichen Firma neu herausgebrachtes
Gerat ist em n StrommeBband, mit dem es moglich ist, in Be-
reichen bis zu 360000 A den SchweiBstrom zu messen. Das
Gerat wird hierzu in einfacher Weise um den SchweiBstrom-
leiter gelegt und gestattet unmittelbares Ablesen der Strom-
starke. Der neue SchweiBwandler der AEG belastet alle
3 Phasen des Drehstromnetzes bei einphasigem AnschluB
gleichma,Big und bildet somit einen Fortschritt, der mancherlei
Bedenken gegen die Anwendung des Transformators statt des
Umformers zu zerstreuen vermage).
Bemerkenswerte Neuerungen im GasschweiBen sind nicht
zu verzeichnen. Eine neue 50 kg-Azetylen-Entwickleranlage
der Weberwerke, Siegen, arbeitet nach dem Verdrangungs-
system. Konstruktiv bemerkenswert und fiir den Betrieb von
Wichtigkeit ist die weitgehende Entfernung des schadlichen
Azetylen-Luftgemisches.
Die Weberwerke haben einen LeichtmetallschweiBbrenner
neu herausgebracht, der neben guten konstruktiven Eigen-
schaften und seinem geringen Gewicht besonders durch seine
gute Griffigkeit dem SchweiBer das Arbeiten erleichtert, was
letzten Endes ebenfalls der SchweiBleistung zugute kommt
(Bud 38).
Auch die ausgestellten Brennschneideinrichtungen lassen
beziiglich des Verfahrens in diesem Jahre nichts neues er-
kennen. Allerdings .haben die Konstrukteure hier auf Verein-
fachung der Anwendung und Rationalisierung des Arbeits-
vorganges hingearbeitet.
Zu den bereits im vergangenen Jahre erwahnten Klein-
schneidmaschinen sind nun auch solche vom Autogenwerk
Sirius GmbH., Dusseldorf, und den Weber-Werken Siegen,
letztere in Weiterentwicklung nach noch kleinerem Eigen-
gewicht, gekommen.
Die Rationalisierung des Schneidvorganges wurde an
Maschinen gezeigt, die es gestatten, Schnitte auch groBer
Abmessungen selbsttatig durch unmittelbares Abtasten von
e) Zahn: SchweiBwandler ftir Drehstromanschlu6 mit symmetrischer
Netzbelastung. Werkst. u. Betr. 84 (1951) S. 241 (Heft 6).
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84. Jahrg. 1951, Heft 7 Schweip'en, Schneiden and Erudirmen
295
BiId 41. Dreikammerbrenner (DP) (F. Kiippersbusch & Sohne AG., Gelsen-
kirchen)
Zeichnungen auszufiihren. Die Ultra-Rex- Schneidmaschine der
Kfellberg-Eberle GmbH., Frankfurt a. M., fiihrt dies voll-
automatisch durch fotoelektrisches Abtasten aus. Zum Ab-
tasten dient em n Lichtpunkt, der genau auf Innen- oder AuBen-
kante der Zeichnungslinie eingestellt werden kann und iiber
Fotozellen und gittergesteuerte Rohren arbeitet. Die Brenn-
schneidgeschwindigkeit laBt sich von Null bis zu einem Hochst-
wert stufenlos einstellen, wofiir eine elektronische Regel-
einrichtung vorhanden ist. Durch em n geeignetes Dreibrenner-
system konnen mit der Maschine unmittelbar auch fiir X-Nahte
geeignete Kanten mit dazwischen liegender Nase (Wurzel)
geschnitten werden (Bild 39).
Eine neue Maschine tragbarer Bauart mit zwei l3rennern
ist fiir die Herstellung von genau parallelen Blechstreifen
bis zu 1000 mm Brejte und unbegrenzter Lange entwickelt
worden, wobei Schnittkanten unter beliebigen Winkeln bis
zu 450 Neigung nach beiden Seiten ausgefiihrt werden konnen.
Die ebenfalls lichtelektrisch gesteuerte, vollautomatische
Brennschneidmaschine der Firma F. Schichau AG., Bremer-
haven, deren in der Mitte der Maschine angeschlossenes Schalt-
pult Bild 40 zeigt, verwendet das von der genannten Firma
zusammen mit der Dr. Boger AG., Hamburg, herausgebrachte
optische AnreiBverfahren. Sic arbeitet unmittelbar von einem
4,5 x 12 cm groBen Negativ der Strichzeichnung im Verhaltnis
1 : 100. Das Negativ wird im Steuerpult eingesetzt. Es lauft
dort auBer dem Abtastlicht em n Schreibstift, der im MaBstab
des Negativs die tatsachlich ausgefiihrten Kurven auf einem
Papierstreifen aufzeichnet. Fiir Kontroll- und Kalkulations-
zwecke ist diese Aufzeichnung wertvoll. Zur Bauweise der
Maschinen ist noch zu sagen, daB der auf dem Bild z. T. zu
sehende Auslegerbalken nach beiden Seiten weit Ober das
Steuerpult auskragt. Es kann also gleichzeitig auf beiden
Seiten geschnitten werden und, falls es die BlechgroBen er-
lauben, ermoglicht die Anbringung zweier weiterer Brenner die-
Ausfiihrung von 4 Schnitten gleichzeitig.
Der Geblasebrenner, sowohl wie auch die elektrische Energie,
die bei den einzelnen SchweiBverfahren als Warmequelle
dienen,' werden in den verschiedensten Formen auch dort zur
Warmeerzeugung verwendet, wo ganzlich andere Behandlungs-
arten der Werkstoffe in Frage stehen. DaB die Neuentwick-
lurigen in dieser Hinsicht mehr auf dem Gebiete der Elektro-
technik liegen, ist verstandlich. Trotzdem erf ahrt auch der
Gasbrenner immer noch Verbesserungen, sei es in bezug auf
wirtschaftliche Ausnutzung der l3renngase, oder hinsichtlich
der Anwendbarkeit solcher Gerate. Der in Bild 41 gezeigte
Dreikammerbrenner der Firma F. Kiippersbusch & &gine AG.,
Gelsenkirchen, vermischt mit dem Brenngas die nach dem
Injektorprinzip angesaugte Luft, zweigt aber auBerdem eine
gewisse Luftmenge insofern sehr giinstig ab, als jede einzelne
Bild 42. Ringschwenkbrenner (Autogenwerk Sirius GmbH., Dusseldorf)
Bild 43. Vergiitungsanlage fur Wellenstticke (DEW
mbH., Remscheid-Hasten)
Elotherm-Gesellschaft
Flamme mit geniigend Luft umhiillt ist und in alien Fallen
vollkommene Verbrennung und damit restlose Ausnutzung
des Heizwertes der Brenngase erfolgt.
Einen fiir Propan, Leuchtgas und Azetylen gleich gut ge-
eigneten Ringschwenkbrenner nach Bild 42 hat das Autogen-
werk Sirius GmbH., Dusseldorf, herausgebracht. Mit ihm lassen
sich Rohren zu den verschiedensten Zwecken, sei es zum Nach-
vergiiten von SchweiBnahten, zum Nachrichten oder zum
Biegen in einfacher und wirtschaftlicher Weise erwarmen.
Die Gasgeblaseflamme zur Erhitzung von Werkstiicken fiir
die nachfolgende Hartung verwendet die Pyrodur, Vereinigte
Htirtemaschinengesellschaft m.b.H., Frankfurt a. M., nunmehr
auch in besonderer Ausbildung zum Innenharten von Kurven
an Kurvenscheiben und verschafft ihrem seit Jahren ge-
pflegten Verfahren damit weitere ,Anwendungsmoglichkeiten.
Neben der Flammenhartung hat sich in den letzten Jahren
auch in Deutschland die Induktionshartung starker durch-
gesetzt. Kleine Massenteile fiir die Schreibmaschinenfertigung
hartet die Schoppe 6- Faeser GmbH., Minden/Westf., mit einem
besonderen Harteapparat im Durchlaufverfahren. Dabei
wurden ? und hierin liegt eine hervorragende Ausnutzung
dieses Verfahrens ? die Werkstiicke nur ortlich auf Mite-
temperatur gebracht, so daB sic beim nachfolgenden Ab-
schrecken nur an den gewiinschten Stellen gehartet waren.
Auch um Vergiitungsgliihen ist die Erwarmung mit induk-
tivem Strom geeignet, wie die in Bild 43 wiedergegebene Anlage
der DEW Elotherm GmbH., Remscheid-Hasten, veranschaulicht.
Zur Erviarmung anderer Werkstoffe und zu ganz anderen
Zwecken dienen ebenfalls hochfrequente Strome. So haben die
Himmel-Werke, Tubingen, einen Hochfrequenzvorwarmer ge-
baut, der der Erwarmung von Kunststoffpramassen djent.
Eine induktive Erhitzung ist hier nicht mOglich, die Anlage
arbeitet kapazitiv. In 1 Minute Anwarmzeit werden jeweils
150 ... 800 kg Einsatzgewicht bewaltigt. Die Hochfrequenz-
strome werden durch Rohren erzeugt und gesteuert. -
Fiir die Erwarmung von Stoffen auf niedrigereTemperaturen,
z. B. zum Trocknen, Vorwarmen, Vordampfen, Backen, Heizen
mid Vulkanisieren, wird immer mehr die Infrarotstrahlung
angewandt. Der von der A EG hierfiir herausgebrachte Rohren-
strahler ist neu durch seine hohen Leistungen (1 kW) und die
grof3en Abmessungen der Rohren (rd. 500 mm).
Die Erwarmung von Werkstoffen unter Verwendung von
Geblaseflammen oder elektrischen Wicklungen fiir das Metall-
spritzen nach dem Verfahren von Schoop ist seit Jahrzehnien
bekannt. Es mull aber auch hier eine Neuentwicklung in bezug
auf die .Gerategestaltung erwahnt werden, namlich das Metall-
Spritz- und Traggerat der Apparatebau MetallisierUng Uni-
versal GmbH., Brunsbiittel-Koog. Das bemerkenswerte dieses
Gerates besteht darin, daB auBer der Pistole selbst auch eine
Drahtspule mit etwa 5 kg Spritzdraht unmittelbar zur Arbeits-
stelle mitgenommen werden kann, womit sich die Anwendung
des Gerates an Stahlkonstruktionen ermoglicht. Damit wird
dem Verfahren selbst die Einfiihrung als Rostschutzverfahren
vielerorts ermoglicht werden.
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296 C. Stromberger, Ein 1?iichblick auf die Technische Messe Hannover 1951 Werkstatt u. Betrieb
Innerbetriebliche Fordermittel
Angefangen vom Laufkran bis zu einfachen Wagen und
Rollern ist das Gebiet der innerbetrieblichen Fordermittel emn
auBerordentlich reichhaltiges. Es wird, angeregt durch stets
neu auftretende Forderungen des fertigungstechnischen Be-
triebes, sich auch weiterhin immer vielgestaltiger entwickeln
miissen. Starke Anregungen sind gerade auf diesem Gebiete
dem deutschen Betriebsingenieur von USA gekommen1).
Wahrend in dem Bereich der Hebezeuge, sowohl durch leich-
Bild 44. Elektroschlepper ?Mull-Mobil" int Einsatz in einer Werkhalle
(Hans Still, Motorenfabrik, Hamburg)
tere Ausfiihrungen, als auch groBere Geschwindigkeiten,
schnelle Wendigkeit, EH- und Feinhubbewegungen bereits
vieles geschaffen und in deutschen Betrieben eingebaut ist,
ebenso wie auch Forderbander, Rollengange, Wuchtforderer,
Rutschen u. dgl. in der vielfaltigsten Art seit Jahren Ver-
wendung finden und neuere Konstruktionen im groBen und
ganzen Verbesserungen dieser Systeme darstellen, kann man
wohl sagen, daB die Flurforderung bei uns erst in letzter Zeit
die Pflege erfahrt, die ihr gebiihrt.
Mild 45. 1,2 t-Fahrersttz-Elektrokarren mit zusatzlicher Schlepp-
' leistung von (3 t
(Hans Still, Motorenfabrik, Hamburg)
Elektroschlepper der Hans Still, Motorenfabrik, Hamburg,
gestatten das Zusammenstellen mehrerer Wagen zu gleislosen
Transportziigen (Bud 44) und dienen einer raschen, anpassungs-
fahigen und den Betrieb nicht storenden Flurforderung. Neue
Elektrokarren sah man bei derselben Firma (Bud 45) und beim
MIAG-Fahrzeugbau-GmbH., Ober-Ramstadt (Hessen). Bei den
Fahrersitz-Wagen der letztgenannten Firma wird eine gute
Wendigkeit durch neuartige Lenkungsanordnung (DPa.) und
durch gleitende Beschleunigung em n feinfiihliges Rangieren
ermtiglicht.
Der seit langen Jahren auch in deutschen Betrieben einge-
fiihrte Hubwagen entspricht dem ganz klaren betriebswirt-
schaftlichen Gesetz, daB em n Fordermittel umso besser aus-
genutzt ist, je starker die sogenannten Umschlagzeiten
heruntergedrackt werden. Auf dieses Gerat hier noch naher
einzugehenc eriibrigt sich. Es wird von bekannten Firmen
Bild 46. Elektroroller als Transport- und Hilfsgerdt zum Einsetzen eines
Keltbaumes in einen mechanischen Webstuhl
(Hans Still, Motorenfabrik, Hamburg)
in auBerst wendigen, auch far verhaltnismaBig groBe Lasten
verwendbaren und in ihren Beladeeinrichtungen den betreffen-
den Anwendungsfallen angepaf3ten Formen gebaut. Dem Fach-
mann sind die Ausfiihrungsformen der Firmen Steinbock
GmbH., Moosburg, und Ernst Wagner, Reutlingen, bekannt und
es sei auBerdern auf die Erzeugnisse der Firmen Karl H. Bar-
tels, Hamburg-Schenefeld, und C. 6-, W. Sichelschmidt, Volmar-
B Id 47. Gabelstapler (Albert Trion Nachfolger, Stuttgart ? Munster)
.) Innerbetriebliches FOrderwesen. Heft 3 des Auslandsdienstes des R KW. Carl Hanser Verlag, Munchen 1951.
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84. Jahrg. 1951, Heft 7
Bereuchtung'
297
. Bilder 48 bis 50. Gabe(stapler (MIAG-Fahrzeugbau GmbH., Oberramstadt/ Hessen) ftir verschiedene FOrderaufgaben
stein (Ruhr), hingewiesen. Elektrisch betriebene, .aber von
Hand im FuBgangertempo steuerbare Gerate sind die ?Ameise"
der Firma Jungheinrich 6, Co, Hamburg, und die Gerate der
Firmen Hans Still Motorenfabrik, Hamburg, und Steinbach
GmbH., Moosburg. Mit solchen Geraten ist der Wendigkeit
und dem raschen Ablauf der Werkstattentransporte auBer-
ordentlich viel gedient.
Als neue Gerate wird. der die Technische Messe Hannover
besuchende Betriebsingenieur ebenfalls die wendigen Stapel-
hubforderer gesucht haben, in Ausfiihrungen, wie sie in ameri-
kanischen Betrieben verwendet werden. Nachdem im ver-
gangenen Jahre bereits die Firmen Hans Still, Motorenfabrik,
Hamburg, und Steinbock GmbH., Moosburg (Obb.), solche
Gerate bis zu Tragfahigkeiten von 1 t vorfiihrten und sie in
der Zwischenzeit verbesserten, zeigte nunmehr die Firma
Albert Irion Nachfolger, Stuttgart-Munster (Bud 47), ebenfalls
einen Gabelstapler. Audi er arbeitet bis zu Traglasten von 1 t.
Sein Antrieb kann elektrisch oder mit Dieselmotor erfolgen.
Der neue Gabelstapler des MIAG-Fahrzeugbau-GmbH,
Ober-Ramstadt (Hessen); arbeitet bis 2 t Tragkraft. Beispiele
fiir seine vielfaltigen Anwendungsmoglichkeiten veranschau--
lichen die Bilder 48 bis 50. Angetrieben werden diese Gabel-
stapler entweder mit Elektromotor und Batteriespeisung oder
mit luftgekiihltem (VW-) Verbrennungsmotor. Das Hubwerk
wird hydraulisch betatigt. Es kann im Stillstand und wahrend
der Fahrt arbeiten. Die Triebrader befinden sich an der Last-
seite des Staplers, sie sind doppelt bereift. Zur Verbesserung
der Fahreigenschaften und der Gangigkeit auch in weniger
gutem Gelande tragt :wesentlich die Luftbereifung aller Rader
bei. Sicherheit und Wendigkeit werden erzielt durch die breite
Spur und den groBen Einschlag der gut gefederten Lenkachse.
Wesentlich far die Betriebssicherheit sind auBerdem die Servo-
Bremsen an samtlichen Radern. Bei der Gestaltung des be-
schriebenen Gabelstaplers ist der Anbau vielgestaltiger Zusatz-
einrichtungen beriicksichtigt.
Die Tatsache, daB von der MIAG bereits im Jahre 1930
? wohl friiher als im Ausland ? bereits sogenannte Zinken-
hubwagen in grundsatzlich gleicher Art wie die neuen Gerate
gebaut wurden, daB aber erst jetzt ? angeregt durch ameri-
kanische Vorbilder ? das Interesse f?r solche Gerate allge-
meiner wird, kann wohl mar daran liegen, daB vielen Betriebs-
ingenieuren die Forderaufgaben und -moglichkeiten seither
zu fremd geblieben sind. Wenn auch heute noch in manchen
deutschen Betrieben die Einsatzmoglichkeiten moderner
Fordermittel von vornherein nicht gegeben sein mogen, so
lassen sie sich doch zweifellos vielerorts schaffen.
Bild Si. Einachsschlepper(M IAG-Faluzeugbau GmbH., Oberramstadt/Hessen)
im Rangierdienst
Ein im Rangier- und Schleppbetrieb als Batterie-Fahrzeug
seit Jahren gut bewahrtes Gerat, der Einachsschlepper, wurde
von dem MIA G-Fahrzeugbau-GmbH., Ober-Ramstadt (Hessen),
auf der Messe erstmalig auch mit Antrieb durch luftgektihlten
Verbrennungsmotor (VW-Motor) vorgefiihrt. Dem im Bild 51
im Schleppdienst dargestellten Gerat werden sich als Folge
seiner wesentlich groBeren Unabhangigkeit weitere An-
wendungsfalle erschlieBen.
Beleuchtung
In einem Bericht iiber neuzeitliche Fertigungsmittel und
Fertigungswerkstatten muB die Werkstattenbeleuchtung bei
der Bedeutung, die sie fiir die Giite der Arbeit und die Leistungs-
fahigkeit der in den Betrieben arbeitenden Menschen hat, eben-
falls besprochen werden. Seit Jahren wird die Entwicklung
auf diesem Gebiete von fortschrittlichen Betriebsleitern ge-
nauestens beobachtet und es ist erfreulich, daB die in Frage
kommenden Herstellfirmen stets weitere Moglichkeiten in der
Ausnutzung von Lichtquellen und in der Gestaltung von Be-
leuchtungskorpern suchen.
Die Bumix-Mischlicht-GmbH., Geislingen (Steige), be-
schrankt sich auf den Bau von Mischlichtlampen. Diese Licht-
quelle zeigt sie in ihrem neuesten Entwicklungsstand so, daB
das Verhaltnis der beiden Lichtkomponenten, namlich das
rote Licht und das Quecksilberdampflicht, je nach dem vor-
herrschenden Bedarfsfalle eingestellt werden konnen. Damit ist
eine hervorragende Anpassung dieses Lichtes an die in den
Betrieben vorliegenden Notwendigkeiten moglich. Sollte man
in Zukunft auch in deutschen Betrieben starker an die An-
wendung verschiedener Anstrichfarben gehen, so konnte diese
Entwicklung weiter an Bedeutung gewinnen. Bild 52 zeigt
das Innere einer mit solchen Leuchten ausgestatteten Werks-
halle.
Es ist auch wesentlich, daB bei der Entwicklung von Leuch-
ten fiir industrielle Zwecke an einen? zweckmdfligen und
einfachen Zusammenbau dieser Gerate gedacht wird. Auch
Vberwachung und Wartung der Leuchten sollten einfach sein.
Hier ist auf die Raster- und Werkleuchten der Novalux-Ges.,
Koln-Braunsfeld, hinzuweisen. Der zur Erzeugung eines blen-
dungsfreien Lichtes bewahrte Raster laBt sich als selbstandiger
Teil em- und ausbauen. Zusammen mit den Armaturen sind
die Lichtquellen an einem Zwischenboden montiert: wenn
dieser Zwischenboden nach unten geklappt wird, sind alle Teile
gut zuganglich (Bud 53).
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298
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G. Schaeffeler, Gut losbare Schraubenverbindung
Werkstatt u. Betrieb
Bild 52. Werkshalle (MAN) mit Mischlichtlampen (Bumix-Mischlicht-GmbH., Bild 54 . Teilbild aus einem GieBereibetrieb, beleuchtet mit Natrium-Dampt-
Geislingen (Steige) lampe (Deutsche Philips GmbH., Hamburg)
Viele Anwendungsfalle werden nach wie vor der Gliihbirne
vorbehalten bleiben. Sie wird von der Osram GmbH., KG.,
HeidenheimlBrenz, nunmehr wieder als Doppelwendellampe
mit groBer Energieausbeute hergestellt. Solche Doppelwendel-
lampen stehen als Silikalampen mit milchweiBer, licht-streuen-
der Schicht auf der Innenseite des Glaskolbens zur Verfagung.
Sic geben em wohltuendes und nicht blendendes Licht.
Bild 53. Raster-Werkstattleuchte (Novalux-Ges., Koln-Braunsfeld)
EntladungslImpen der gleichen Firma werden jetzt mit
geringer Leistungsaufnahme von 20 Watt geliefert.
Andere Lampenarten haben mehr oder weniger enge An-
wendungsgebiete, so die an sich sehr wirtschaftliche Hochdruck-
quecksilberdampflampe, deren blauliches Licht innerhalb der
Industriebeleuchtung lediglich far die Beleuchtung von AuBen-
anlagen und dort in Frage kommt, wo eine Farberkennung
nicht notwendig ist.
Das Licht der Natriumdampflampe ist bekannt far das gute
Erkennen und Unterscheiden von Einzelheiten, sic ist aber
auch dort zu gebrauchen, wo Farbunterschiede keine Be-
deiitung haben. Andererseits hat sich diese Lichtart auch im
Industriebetrieb in Fallen bewahrt, in denen die Vbersicht
durch Qualmbildung gestort ist.
Bild 54 ist dem Inneren eines GieBereibetriebes entnommen,
der mit Natriumdampflampen der Deutschen Philips GmbH.,
Hamburg, ausgestattet ist. Man erkennt trotz des Qualmes
deutlich die Einrichtungen, Arbeitsgerate und Werkstiicke.
Druckfehlerberichtigung:
Im 84. Jahrgang, Heft 5, Mai 1951 mull es auf Seite 166
2. Absatz, in der Beschreibung der Einstanderkarussell-
drebbank der Maschirtenfabrik Froriep GmbH., RheydtilThld.,
statt 3,6 ... 80 TJ/min der Planscheibe 3,6...180 II/min und auf
Seite 171, rechts oben, erster Absatz, derselben Nummer bei
einem Teil der Auflage statt 1500 mm ns Voile 150 mm ins
Voile heiBen.
Gut ltisbare Schraubenverbindung filr htihere Temperaturen
Von Ing. G. Sch aeff eler, M?nchen-Feldmoching
Das Losen von Schraubenverbindungen, die hoheren Tern-
peraturen ausgesetzt waren, macht oft erhebliche Schwierig-
keiten und ist nicht immer ohne Zerstorung der Schrauben
moglich.
Fin gutes Mittel, das durch den EinfluB h?herer Tempera-
turen verursachte Festsitzen zu verhindern, ist die Nitrier-
hartung. Nitrierschichten entsprechend legierter Stalle sind
bekanntlich sehr hart, verhaltnismaBig gut korrosionsfest und
behalten ihre Harte ? bis zu Temperaturen von rd. 5000 C ?
auch in der Warme bei: Man mull allerdings der Sprodigkeit
der Nitrierschichten Rechnung tragen und darf daher nur die
Muttern, nicht dagegen starker auf Zug beanspruchte Schrau-
ben nitrieren, weil diese infolge der geringen Dehnfahigkeit
der Nitrierschicht leicht anreiBen und im Betrieb Brache ver-
ursachen wiirden. Bei sehr gering beanspruchten Schrauben,
die auch beim Anziehen der Schraubenverbindung keine be-
sonderen Zugkrafte aufzunehmen brauchen, besteht jedoch
keine Gefahr.
Die Erfahrung wurde mitSchraubenverbindungen an Ab-
gasturbinen gemacht, welche mehrere 100 Stunden im Betrieb
waren und sich danach ohne jede Schwierigkeit Ibsen lieBen,
wahrend and'ere Mittel, einschl. verschiedener far diesen Zweck
empfohlener Graphitpasten, versagten. Es handelte sich urn
Stiftschrauben M 10 aus 50 Cr V 4 vergatet auf -90... 110 kg/
mm2 Festigkeit, deren zugehorige Muttern nitriert wurden.
Bereits beim probeweisen Nitrieren von Muttern aus un-
legiertem Stahl, der far das Nitrieren an sich nicht geeignet ist,
wurde wider Erwarten eine wesentliche Verbesserung erzielt.
Die besten Ergebnisse erhielt man aber mit Muttern aus
Chrom-Vanadium-Vergatungsstahl 50 Cr V 4, bei dem durch
das Nitrieren Oberflachenharten von etwa 600 HV, oder mit
Al.-freien Nitrierstahlen, bei denen Oberflachenharten von
etwa 700 HV erreicht werden. Von der Verwendung Al.-haltiger
Nitrierstahle wurde abgesehen, well sic im allgemeinen sehr
harte, aber auch besonders sprode Nitrierschichten ergeben,
so daB ein Abplatzen der Gewindespitzen und dadurch emn
Fressen der Schraubenverbindung befiirchtet werden muBte.
Aus demselben. Grunde sollte die Nitrierschichtdicke nicht
mehr als 0,05 mm betragen.
.Diese Erfahrung 15i3t erwarten, daB das Nitrieren bei rich-
tiger Anwendung auch an anderen Stellen, wo Schraubenver-
bindungen der Einwirkung hoherer Temperaturen ausgesetzt
sind, gute Ergebnisse liefert.
2078 A
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84. Jahrg. 1951, Heft 7 F. Rainbow, Fotografische Ermittlung der Geschwindigkeiten usu.).
290
Fotografische Ermittlung der Geschwindigkeiten
bei geradliniger Bewegung
Von Friedrich-Karl Rambo w, Hamburg
Im Rahmen einer groBeren Untersuchung an einer voll-
hydraulischen Tischhobelmaschine ergab sich die Frage nach
der Gleichformigkeit 'der Tischbewegung, d. h. der Schnitt-
geschwindigkeit. Es kommt im Betrieb haufig vor, daB eine
Hobelmaschine Werkstiicke mit unterbrochenem Schnitt be-
arbeiten mull Deshalb wurde auch fiir die Untersuchung emn
kammartig ausgespartes Werkstrick (Bud 1) gewahlt.
Die Beobachtung ergab, daB der Tisch bei jedem neuen
Anschnitt sehr starke Geschwindigkeitsverluste erlitt, urn
dann nach beendetem Schnitt sich wieder auf seine Leerlauf-
geschwindigkeit zu beschleunigen. Diese Schwankungen der
Tischgeschwindigkeit lieBen sich mit den normalerweise zur
Verfilgung stehenden Mitteln, z. B. Tachometer und Stoppuhr,
nicht erfassen. Da diese Gerate zu trage sind, kann man ihre
Bild 1. Hobelmaschinentisch mit Versuchs-Werksttick ?
a Maschinentisch, b Hobelstahl, W Werkstikk
Maergebnisse nur als Mittelwerte ansehen. Urn zu einem
exakten Ergebnis zu kommen und auch kleinste Schwan-
kungen der Geschwindigkeit festzuhalten, wurde die Tisch-
bewegung mit der in Bild 2 gezeigten Versuchsanordnung
fotografisch aufgenommen1).
Mit dem Hobelmaschinentisch fest verbunden ist eine
Lampe C. Diese Lampe fiihrt die hin- und hergehenden Be-
wegungen des Tisches mit aus und wurde auf der Platte einer
stillstehenden Kamera einen waagerechten Strich erzeugen.
Wie aus Bild 2 hervorgeht, ist die Kamera urn eine waagrechte
Achse schwenkbar. Bei hin- und hergehender Bewegung der
Lampe C und gleichzeitigem Abwartsschwenken der Kamera
wird daher kein waagerechter, sondern em n schraz nach Oen
verlaufender Strich entstehen. Setzt man eine gleichmaBige
Bewegungsgeschwindigkeit fiir das Schwenken der Kamera
voraus, so gibt die Neigung des entstehenden Kurvenzuges
Bild 2. Versuchsanordnung
a Hobelmaschinent'sch, b Hobelstahl, c am Maschinentisch
befestigte Lampe, d feststehende Lampe, e Schlitzscheibe,
/ Kamera
Vgl. such: Frede, W.: Fotografische MeStechnik im
em n Mat) f tir die vorherrschende Tischgeschwindigkeit; gleich-
bleibende bzw. veranderliche Neigung lassen auf gleichformige
bzw. veranderliche Tischgeschwindigkeit schlieBen.
Urn dariiber hinaus zu absoluten Werten fiir die Tisch-
geschwindigkeiten zu gelangen, ist es erforderlich, gleichzeitig
eine Zeitskala aufzunehmen. Hierzu wird das Bild einer zweiten,
feststehenden Lampe d festgehalten. Das Schwenken der
Kamera ruft von dieser Lampe eine senkrecht verlaufende
Spur hervor. Wird aber vor die feststehende Lampe eine mit
bekannter Drehzahl rotierende Scheibe gebracht, die dem
Licht nur durch einen Schlitz Durchtritt gestattet, so ent-
stehen auf der fotografischen Platte lediglich Punkte der
erwahnten senkrechten Spur, deren Abstande deft gewiinschten
ZeitmaBstab ergeben. 1st die Drehzahl der Schlitzscheibe n
107221
W98
Bild 3. Auswertung aufgenommener Bilder
a Spur der auf dem Tisch mitfahrenden Lampe, b unterbrochene Spur der
feststehenden Lampe
Uimin, so bedeutet der Abstand zweier Lichtpunkte die Zeit
= min.
Nach Bild 3 ergibt sich dann die Geschwindigkeit der hin-
und hergehenden Lampe, d. i. die Tischgeschwindigkeit zu
v = sit [m/mm].
Die Genauigkeit der Messung ist von verschiedenen Ver-
suchsbedingungen abhangig. Die Ermittlung der Drehzahl
der Schlitzscheibe muB einwandfrei erfolgen. Bei den be-
schriebenen Untersuchungen erfolgte sie iiber eine Zeit von
3 min mit Hilfe eines Stroboskopes von Zeiss. Die beiden
Lampen sind so angeordnet, daB sie sich auf die Mattscheibe
in gleicher Hohenlage abbilden, damit aus der Aufnah me fest-
zustellen ist, welche Punktabstande zu den auszuwertenden
Wegstrecken gehoren. Dies urn so mehr, als das Schwenken
der Kamera_von Hand vorgenommen wurde, wodurch kleine
t\1
.4-- Rithlrlauf
Weg
Bild 4. Aufnahme der Tischgeschwindigkeiten im Leerlauf
Maschineneinstellung: Vorlauf : va = 20 m/min
Rticklauf: ye = 60 m/min
Auswertungsergebnisse: Vorlauf: va = 24,95 m/min
Riicklauf: yr = 70,6 m/min
Umsteuerzeit: tu = 0,562 s
Maschinenbau. Werkst. U. Betr. 83 (1950) S. 465.
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300 P. Hettler, Neuartige Feinstbohrstangen Werkstatt u. Betrieb
11772.5
r--
L.J L. Li
!
Weg
Bild 5. Aufnahme der Tischgeschwindigkeiten beim HobeIn
Werksttick nach Bild 1; StC 45.61
Maschineneinstellung: Spanquerschnitt: q = 12 x 1,3 mna,
Vorlauf : va = 20 in/mmn
Rticklauf : vr = 60 m/min
Auswertungsergebnisse: Vorlauf : va max = 30,88 m/min
Riicklauf :
Umsteuerzeit:
va min = 8,29 m/min
va mittel = 23,48 m/min
vr = 76,6 m/min
tu -= 0,58 s
Ungleichformigkeiten der Schwenkgeschwindigkeit unver-
meidbar sind._ Die durch die bei groBeren Tischwegen ein-
tretende kleine Verzerrung der Weglange konnte vernach-
1 ass igt werden.
Als Kamera wurde em n 9 x 12-Apparat, Blende 4,5, Brenn-
weite 13,5 cm benutzt. Es haben sich lichthofffreie Platten
19/10? DIN bewahrt. Far die beiden Lichtquellen, die sich
in 2,5 m Entfernung von der Kamera befanden, dienten Stab-
Taschenlampen mit abgenommenen Reflektoren und besttickt
mit Gliihbirnen 3 V, 0,3 A. Die vor der feststehenden Lampe
laufende Schlitzscheibe war eine Pappscheibe mit rd. 200 mm
Dmr. und 24? Ausschnittwinkel. Sie wurde mit einer elek-
trischert Handbohrmaschine mit n = 396 lymin betrieben,
so daB der Zeitraum zwischen zwei Punkten t1 = 0,1516 s
und die Belichtungszeit eines Punktes T =-- 0,01 s betragt.
Bei der Durchfiihrung der Versuche war es nicht notwendig,
den Raum v011ig zu verdunkeln. Es wurde abends, bei kunst-
licher Beleuchtung gearbeitet, und die im Einfallwinkel der
Kamera liegenden Beleuchtungskorper wurden ausgeschaltet.
Zur Messung werden die Platten wahrend eines Doppelhubes
der Maschine belichtet. Die Auswertung der Platten erfolgt
entweder im Original, oder genauer dadurch, daB die Platte
wieder in die Kamera eingesetzt und auf em n mit Millimeter-
papier bespanntes ReiBbrett projiziert wird. Unter Beriick-
sichtigung des AbbildungsmaBstabes kann dann die Kurve
graphisch differenziert werden.. Damit ist es moglich, die
Geschwindigkeit in jedem Punkt nach der Formel
ds
vo =
zu berechnen. Aus den Geschwindigkeiten zweier nahe bei-
einanderliegenden Wegstrecken und der Zeit, die zu dieser
Geschwindigkeitsanderung erforderlich ist, laBt sich dann auch
die Beschleunigung bzw. Verzogerung berechnen nach
dv
bo = ?dt
Etwas vereinfacht wiedergegeben zeigen die Bilder 4 und 5
zwei durchgefithrte Aufnahmen, und zwar einmal im Leerlauf,
zum anderen unter Last. Die her dargestellten Ergebnisse
lassen die Brauchbarkeit des MeBverfahrens erkennen, sie
sollen nichts aussagen fiber die zu wahlenden zweckmaBigen
Arbeitsbedingungen.
1772 A
Neuartige Feinstbohrstangen
Zum. Feinstbohren von Zylindern, Pleuellagern, Kolben-
bolzenlochern, Lagerschalen, Spindelfiihrungen u. dgl. stellt
man heute Feinstbohrstangen her, die sich nicht nur durch
genaues Arbeiten, sondern auch durch einfachste Einstell-
moglichkeit auszeichnen. Bei der lifer beschriebenen Ausfilh-
rung ist es z. B. moglich, mit Hilfe einer Mikrometerschraube
das Schneidwerkzeug auf 1/1000 mm- genau zuzustellen.
Bild 1. Feinstbohrstange
a Nitrierter Zentrierkorper fur Kornerspitze, b Bohrstange, c Mikrometer-
schraube, d Langsverschiebbarer Ring, e Mitnahmeschraube, I Gegenmutter,
g Stellkeil, h Fiihrungshillse, i Halteschraube, 8 FederverschluBschraube,
1 Feder, In Federstift, n Schraube zur Grobeinstellung, o Werkzeugeinsatz,
p Feststellschraube
Die Funktion des Werkzeuges geht aus Bild 1 hervor. Der
in die Bohrstange eingelassene Werkzeugeinsatz o wird durch
einen Stellkeil g radial verstellt, der wiederum durch eine
auf die Bohrstange aufgeschobene Mikrometerschraube c in
axialer Richtung bewegt wird. Das Verschieben des in einer
Nute der Bohrstange eingelassenen Stellkeils erfolgt iiber
einen mit dem Keil verschraubten Ring d, der von beiden
Seiten, einmal von der Mikrometerschraube und andererseits
von einer Gegenmutter f fixiert wird. Am anderen Ende des
Keiles ist eine starre HUlse h itber die Bohrstange geschoben
und ebenfalls durch ? Schrauben befestigt.
Auch die Rtickfahrung des Werkzeugeinsatzes erfolgt selbst-
tatig durch einen seitlich angreifenden Federstift m, der gegen
die Unterkante der Grobeinstellschraube n driickt. Wahrend
des Arbeitens wird der Einsatz mit der Schraube p iiber ein
Messingdruckstack fixiert.
Die in Bild 2 gezeigte Ausfiihrung enthalt zusatzlich noch
einen grob einstellbaren Vorbohrer, so daB Grob- und Feinst-
bearbeitung in einem Zuge moglich werden. Die Bohrstange
Bild 2. Bohrstange fiir Grob- und Feinstbearbeitung
Bild 3. Fliegend eingespannte Bohrstange
wird zwischen den Spitzen eingespannt, wofiir an den Enden
besonders gehartete Zentrierkorper eingesetzt sind.
Daneben gibt es noch eine zweite Ausfiihrung nach Bild 3,
die fliegend im Bohrwerk oder in die Lehrenbohrmaschine
mittels konischem Schaft gespannt wird. Der Werkzeugein-
satz ist am unteren Ende der Stange gelagert,. so daB auch
Sacklocher ausgebohrt werden konnen. Da em n langgestreckter
Keil wie beim ersten Modell nicht unterzubringen ist, kann
mit der Mikrometerschraube nur auf 5/1000 mm genau einge-
stellt werden.
Die Werkzeugeinsatze sind entweder mit Diamant oder
mit Hartmetall bestiickt. Diamantwerkzeuge eignen sich nur
far NE-Metalle, Leichtmetalle, Kunstharze und GrauguB.
Far Stahl kommt nur Hartmetall in Frage.
Ing. Paul Hettler, Stuttgart
1336 A
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84. Jahrg. 1951, Heft 7 H. Bialer, Einsatzhartung
301
Einsatzhartung
Bericht iiber die deutsche Entwicklung 1939-1946
Von Professor Dr.-Ing. Hans Biihler, Saarbriicken
Die Entwicklung der Einsatzhartung in Deutschland
'kurz vor und wahrend des Krieges 1st gekennzeichnet
durch die Einfiihrung der Cr-Mo- Und sparer der Cr-Mn-
Einsatzstahle [1]. Gleichzeitig hiermit ging das Bestreben
dahin, die zunachst allenthalben uneinheitlichen Ansichten
iiber Wirkung und GesetzmaBigkeiten bei den verschie-
denen Arbeitsweisen zu klaren, wobei dem Vergleich der
verschiedenen Aufkohlungsarten groBte Beachtung ge-
schenkt wurde.
A. Slattenschek [2, 3, 4] unterzog die Gesetze der
Diffusion bei der Aufkohlung im Pulver und im Salzbad
einer eingehenden Betrachtung. Nach seinen Feststellun-
gen gentigen im auBersten FaIle nur zwei Kohlungsver-
suche, urn eine Stahl-Charge in ihrem Aufkohlungsver-
halten unter allen tiberhaupt moglichen Bedingungen ein-
deutig zu kennzeichnen. Die Aufkohlung im Pulver und im
Salzbad liefern Kohlungskurven, die durch die Diffusions-
gesetze darstellbar .sind. Durch die vorgeschlagene, theo-
retisch begrandete Prlifung der Einsatzstahle und der
Kohlungsmittel werden objektive und vergleichbare Kenn,
werte f?r das Aufkohlungsverhalten gegeben. l3ie prak-
tische Anwendung dieser grundlegenden Untersuchungen
bringt bedeutende technische und wirtschaftliche Vorteile
gegentiber der friiher iiblichen subjektiven Behandlung
dieser Fragen. Auf die Einfachheit und Niitzlichkeit der
von A. Slattenschek [4] vorgeschlagenen Kurzprtifver-
fahren sei besonders hingewiesen.
Obergang von Chrom-Nickel-Stahlen auf die Chrom-
Molybdan-Stahle ergab, daB letztere nicht nur mit wirt-
schaftlichen Vorteilen bei hoher Temperatur gekohlt wer-
den konnen, sondern, daB auch unmittelbares Abschrecken
aus dem Einsatz ohne weitere Temperaturbehandlung trotz
des groben Geftiges meist einwandfreie Ergebnisse liefert.
Diese einfache Warmebehandlung, die vordem in Deutsch-
land abgelehnt wurde, in USA allgemein iiblich war, setzte
sich sparer also auch hier durch.
Der Obergang auf die kohlenstoffreichen Einsatzstahle
erforderte langere Kohlungsdauern als bei den friiheren
Einsatzstahlen. Bei Einsatztrefen iiber etwa 1,6 mm besteht
bei diesen Stalllen die Gefahr der Oberkohlung der Rand-
zonen wegen der zu langen Einsatzzeiten.
Die wahrend des Krieges in Deutschland eingefahrten
Cr-Mn-Einsatzstahle lieBen sich ohne Schwierigkeiten be-
handeln und kohlen, solange Einsatztiefen bis zu etwa
1 mm erzielt werden sollten. Als Kohlungstemperatur hat
sich hierbei 9300 C bewahrt. Weiter hat es sich als zweck-
maBig erwiesen, die Werkstacke unmittelbar nach der
Kohlung in heiBem 01 oder im Warmbad abzuschrecken:
Werden groBe Einsatztiefen gefordert, so empfiehlt es
sich, den KohlungsprozeB zu unterteilen und em n ?Ver-
teilungsglahen" einzuschalten [5]. Die Verteilungsglfi-
hung bewirkt eine gleichmaBigere Verteilung des einge-
wanderten Kohlenstoffes zum Inneren him bei gleichzerti-
: gem Abbau des Kohlenstoffgehaltes in den Oberflachen-
zonen unter Vermeidung von Karbiden. Wird bei der
vorgesehenen Warmebehandlung eingesetzter Werkstacke
eine Zwischengliihung zur Beseitigu.ng von Restaustenit
in den Randzonen angewandt, so wird .diese Zwischen-
glahung durch die Einschaltung der geschilderten Ver-
teilungsgliihung aberflassig, da die Verteilungsglahung
in den Randzonen den Kohlenstoffgehalt soweit herab-
setzt, daB die Neigung zur Restaustenitbildung
him-
fallig wird. Durchweg kann man bei den Stabler'
EC 80 und EC 100 his zu 1 mm tief und bei ECMo 200
his etwa 0,8 mm tief kohlen ohne eine Verteilungsglahung
als Zwischenbehandlung der Kohlung vorzunehmen.
Bei den niedriglegierten Stahlen, z. B. EC 60 und EC 80,
hat man mit Ferritausscheidungen im Kern zu rechnen.
Abhilfe kann hier die bekannte Doppelhartung bringen,
die jedoch immer wieder die Gefahr des Harteverzuges
mit sich fiihrt. Schon bei Einfahrung der Cr-Mo-Stahle
zeigte sich storend im Betrieb die Eigentamlichkeit, die
alien chromhaltigen, nickelarmen Baustahlen anhaftet, das
leichtere Verzundern und Entkohlen. Diese "Ind andere
Grande trugen dazu bei, dem Einsatz in fliissigen Koh-
lungsmitteln, den Salzbadern, vielfach den Vorzug zu
geben, wozu natarlich nicht zuletzt auch die bessere Ein-
haltung genauer Temperaturen der Salzbadofen insbeson-
dere bei ungeschultem Personal den Ausschlag gab.
Auch die Arbeiten von P. Birk [6] sind der Vermeidu.ng
der Entkohlung der Randzonen bei der Zementation in
Pulvern gewidmet. Als Abhilfe wird hier u. a. nach der
Kohlung eine moglichst schnelle Abkiihlung auf Tempera-
turen unter 7000 C vorgeschlngen, sowie weiter entspre-
chende Aufheizung auf Hartetemperaturen in ?Mitteln, die
eine Entkohlung nicht zulassen.
H. Staudinger [7] zeigte durch seine Untersuchungen
an Stahl EC 80, dal3 gemessen am.Harteverlauf, dem Ver-
zug nach dem Harten, der Gefageausbildung, der Bear-
beitbarkeit und der Dauerfestigkeit die Pulver- und Salz-
badaufkohlung als gleichwertige Einsatzverfahren zu be-
zeichnen sind.
Wie schon erwahnt, wurde auch dem Studium des Wer-
tes einer Zwischengliihung eingehende Beachtung ge-
schenkt. Gerade in diesem Punkt bestanden in der Fach-
welt verschiedene Meinungen und Unklarheiten. Nach be-
trieblichen Erfahrungen und Untersuchungen hat das Zwi-
schenglahen nur dort einen Sinn, wo man nach dem Auf-
kohlen em n sehr weiches Geftige benotigt, wenn man z. B.
nach dem Aufkohlen noch bearbeiten mull. Weiter 1st die
Zwischengliihung dort anzuwenden, wo. sehr bestandiger
Restaustenit vorliegt. Es 1st zu beracksichtigen, daB auch
bei der Erwarmung zur SchluBhartung beim Durchlaufen
des Temperaturbereiches urn Ac3 im beschrankten Urn-
fang, merst jedoch nur bei schwachlegierten Stahlen,
Austenit zum Zerf all gebracht wird. Bei holier legierten
Stahlen bleiben groBere Mengen Restaustenit erhalten und
verursachen nach dem Abschrecken bei der SchluBhartung
weiche Haut und grobes Randgefage, vielfach falschlich
als Entkohlung gedeutet. Diese Austenitschicht ist oft der
AnlaB zu Schleifrissen. Nachstehende Aufstellung gibt
einen Anhalt far die Anwendung einer ZwisChengliihung
bei den in Deutschland tiblichen Stahlsorten [8].
Stahl
Zwischengliihen
StC 10.61
StC 16.61
St 34.11
nicht notwendig
EC 30
EC 60
EN 15
selten nOtig
EC 80
oft unnatig
ECMo 80
gegebenenfalls 1/...1 h bei 680? C
ECMo 100
bei kraf tiger Kohltmg oft notwendig
EC 100
I/2 .. .2 h bei 680? C
Flieg 1409
vielfach schon bei schwachem Einsatz
ECN 35
notwendig
ECN 45
3i ...4 h Glithzeit bei 630? C
Die unteren Zeiten, die hier angegeben sind, haben
sich bei Einsatztiefen von etwa 0,5 his 0,8 mm turd die
oberen Zeiten von 1,2 bis 1,5 mm Kohlungstiefen bewahrt.
Diese bei Zwischengliihung in Salzbadern gemachten Er-
fahrungen sind bei Zwischengliihungen in der Muffel urn
500/0 ohne Verpackung und urn 1000/o mit Verpackung zu
erh?hen.
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
302 H. Bdhler, Stahlhartung durch Abschrecken im W arrnbad ? Das OCe-Verfahren Werkstatt u. Betrieb
Gleichzeitig mit der starkeren Abwendurig von den festen
Kohlungsmitteln zu den fliissigen setzte in Deutschland
kurz vor dem Kriege auch die Anwendung der gasformigen
Kohlungsmittel em, die in USA schon seit langerer Zeit
Anwendung gefunden hatfen. Nach Inbetriebnahrne der
Hydrierwerke standen f?r diesen Zweck Propan und Butan
zur Vertilgung, welche an Stelle des frilher schon be-
nutzten Leuchtgases traten. Diese Arbeitsweise mit gas-
formigemEinsatz gestattet es, den Vorgang des Einsetzens
auch im FlieBverfaliren unter Anwendung von Durchlauf-
Men einzufiihren, wie sie bereits frillier in England und
Frankreich benutzt wurden.
E. Schmidt [9] zeigte, daB im Vergleich zur Pulverauf-
kohlung zwecks Erzielung der gleichen Kohlungsverhalt-
nisse nur die halben Einsatzzeiten notwendig sind. Vorteile
des gasformigen Einsatzes sind die giinstige Regelbarkeit
von Gaszufuhr und Temperatur und mithin des gesamten
Aufkohlungsprozesses. Die Anschaffungskosten der Spe-
zialofen zur Gaskohlung sind zwar h?her als die Einrich-
? tungen fur die anderen Verfahren. Die Billigkeit der ge-
ringen erforderlichen Gasmengen, sowie die Abkiirzung
des Kohlungsprozesses bringen Ersparnisse von 30 bis 600/o.
Bei Zuleitung von Ammoniak zu den Kohlungsgasen k?n-
nen die gleichen Wirkungen wie bei den Zyansalzbadern
erzielt werden, wobei die Behandlungstemperaturen nied-
riger ? etwa 8000 C liegen als bei der reinen Auf-
kohlung. Das Mischungsverhaltnis Kohlungsgas zu Ammo-
niak und mithin die Bildung von Karbiden und Nitriden
kann bei dieser ?trockenen Zyanhartung" wahlweise be-
einfluBt werden.
Qualitativ sind die drei Arbeitsweisen bei richtiger Aus-
fiihrung gleich. Das Arbeiten mit Pulvern ist em n alt..
bewahrtes Universalverfahren, das sich vielfach mit ein-
fachen Mitteln und auch an den groBten Werkstiicken
durchfithren laBt, wenn normale Ofeneinrichtungen vor-
handen sind. Das Arbeiten mit Salzbadern und Gasen er-
fordert zwar Sondereinrichtungen, die jedoch bei Serien-
fertigung ungeheuere Vorteile bieten.
SChrifttum
1. H. Vofl: Stahle ftir Einsatzhartung. Ferrous Metallurgy 2 (1948)
S. 148/50. ? Siatteiischek: Die Anwendung der Diffusionsgesetze far das
Aufkohlen von Stahlen. Harterei-Techn. Mitt. 1 (1942) S. 85/135. ? 3. A.
Slattenschek: Die Gesetze der Diffusion bei der Aufk6hlung im Salzbad mid
iri Pulver. Harterei-Techn. Mitt. 2 (1943) S. 110/28. 4. A. Slattenschek:
Kurzverfahren zur Ermittlung der KenngroBe des Werkstoffes und der
Kohlungsmittel fur die Aufkohlung. Harterei-Techn. Mitt. 3 (1944) S. 99/121.
?5. C. Albrecht: Die Warmebehandlung sparstoffarmer Stahle in elektrischen
Salzbadofen. Schweiz. Arch. angew. Wiss. Techn. 8 (1942) S. 322/28; Elektro-
warme 11 (1941) S. 101/06. ? 6. P. Birk: Die Ursache der Entkohlung bei der
Zementation im Einsatzhartepulver und bei der Erwarmung auf Harte-
temperatur. Techn. Zbl. prakt. Metallbearb.. 53 (1943) S. 12/14 .und 41. ?
7. H. Staudinger: Vergleichende Untersuchung tiber Einsatzhartung und Verzug
bei Pulver- und Salzbad-Aufkohlung von EC 80. Fertigungstechn. 1944
S. 14/16. ? 8. K. Winterer: Das Zwischenglithen von Einsatzstallen. Dur-
ferrit-Hausmitt. 11 (1944) S. 25/29. ? 9. E. Schmidt: Die Gaskohlung. Harterei-
Techn. Mitt. 2 (1943) S. 123/31..
1151A
StahlhHrtung (lurch Abschrecken im Warmbad
Das OCe-Verfahren
Von Professor Dr.-Ing. Hans Biihler, Saarbriicken
Das OCe-Verfahren [1] wurde vor dem Kriege als
Verfahren zur Oberflachenhartung von Stahl entwickelt.
Es hat wahrend des Krieges in Deutschland neben anderen
Oberflachenhartungsverfahren insbesondere bei der Be-
handlung von Zahnradern, Zahnstangen, verzahnten Kupp-
lungen, Schiebewellen, Schiebemuffen und Bauteden ahn-
licher Form Anwendung gefunden, also bei Teilen, fur
welche die Forderung gestellt wurde, an durch Reibung
beanspruchten Flachen glasharte Oberflache bei zahem
Kern aufzuweisen.
Der Name des Verfahrens ist aus den Anfangsbu.ch-
staben der beiden Worte ?Ohne Cementation" gebildet
und deutet damit an, daB das Verfahren ohne em n Ein-
setzen, also ohne Zementation, arbeitete. Vom Standpunkt
der Warmebehandlungstechnik unterscheidet sich das
OCe-Verfahren von den anderen Verfahren zur Oberfld-
chenhartung von Stahl wie folgt.
Bei der Flammenhartung, der Induktionshartung und
der Tauchhartung wird das Werkstiick vor der beschleu-
nigten Abkiihlung ganz oder nur teilweise an der Ober-
flache auf Hartetemperatur erhitzt. Diese Oberflachen-
hartungsverfahren finden hauptsachlich nur Anwendung
an vorher vergiiteten Werkstiicken. Bei der Flammen-
hartung und der Induktionshartung werden meist nur die
erhitzten Oberflachenstellen zur Hartung abgeschreckt, bei
der Tauchhartung wird der gesamte Korper in das Ab-
schreckbad getaucht.
Bei der OCe-Hartung wird das bis in den Kern .er-
warmte Werkstiick als Ganzes abgeschreckt, wobei gleich-
zeitig mit der Oberflachenhartung eine Kernvergiitung be-
wirkt wird. Kennzeichnend und maBgebend f?r diese bei-
den mit einer einzigen Warmebehandlung erzielbaren Wir-
kungen ist die Abschreckung in einem Tauchbad von
etwa 2000 C und anschlieBender Abkiihlung auf Raum-
temperatur an ruhiger Luft. Die Erzielung der gewiinsch-
ten Wirkung einer glasharten Oberflache bei zahem Kern
der Werkstiicke ist nicht nur von der geschilderten
Warmebehandlung abhangig, sondern auch an den ver-
wendeten Werkstoff gebunden.
Die fur das OCe-Verfahren geeigneten Statile wiesen
im Laufe der Entwicklung bei einem mittleren C-Gebalt
von 0,80/0 einen V-Gehalt von etwa 0,10/0 auf. Die Ab-
stufung der Einhartungstiefe wurde durch den Mn-Gehalt
geregelt. AuBer dem V-Gehalt, der die Aufgabe hat, den
Stahl feinkornig zu machen und dem Mn-Gehalt, der
hier zur Regelung der Hartungstiefe benutzt wird, waren
Chrom und Nickel nur soweit im Stahl, wie sie unver-
meidlich im Schrott vorhanden waren. Geht der Cr-Ge-
halt fiber em bestimmtes MaB hinaus, so wird seine
Anwesenheit durch Anderung des Mn-Gehaltes ausge-
glichen [2].
Bei Schaffung des Sonderstahles fiir das OCe-Verfah-
ren benutzte man also annahernd einen eutektoiden Werk-
zeugstahl als Baustahl. Durch die feinabgestuf ten Anfor-
derungen an die Hartungsfahigkeit wird an diesen Sonder-
stahl in erster Linie die Forderung auf hochste Rein-
heit und GleichmaBigkeit gestellt, was einmal durch be-
sondere Auswahl des Ausgangsmaterials bei der Stahl-
herstellung sowie durch Herstellung im Elektroofen er-
reicht wird. Es handelt sich hier mithin urn einen
Edelstald.
Wesentlich fiir den Erfolg der geschilderten Warms-
behandlung ist mithin nicht allein die richtige Durch-
fiihrung der Warmebehandlung und die je ,nach der ge-
forderten Hartetiefe gewahlte Stahlzusammensetzung, son-
dern nicht zuletzt die Hartbarkeit des Stahles. ?
Wahrend vorstehend die Hauptkennzeichen der
Warmebehandlung und der bei dem OCe-Verfahren be-
nutzten Stahlsorten geschildert wurden, soil nachstehend
die gesamte Warmebehandlung als Beispiel bei der Her-
stellung von Zahnradern in Einzelheiten beschrieben wer-
den.
Die gegossenen Stahlblocke werden bei 7090 C gegliiht,
werden dann je nach der Art der gewahlten Verformung
auf Walz- oder Schmiedetemperatur ?von 11000 C erhitzt.
Die Warmverformung erfolgt in dem Gebiet von 1100? C
bis herunter zu 8000 C. Beim Schmieden im Gesenk wird
man eine Anfangstemperatur von 10500 C wahlen. Vor
Approved For Release 2003/10/16 : CIA-RDP80-00926A004100010001-6
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84. Jahrg. 1951, Heft 7 H. Bahler, Stahlhdrtung durch Abschrecken im Warmbad - Das OCe-Verfahren 303
Marken-
bezeich-
Werk-
stoff
. Chemische Zusammensetzung in ./ol
flung
Nr.
C
Si
Mn
P
S
Cr
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V
76 Ni 1
6970
0,75 ...
0,80
0,10
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... 0,35