ACTIVITIES OF THE COMMUNIST PARTIES

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Document Number (FOIA) /ESDN (CREST): 
CIA-RDP83-00415R003100050001-0
Release Decision: 
RIPPUB
Original Classification: 
T
Document Page Count: 
194
Document Creation Date: 
December 15, 2016
Document Release Date: 
September 24, 2001
Sequence Number: 
1
Case Number: 
Publication Date: 
June 10, 1949
Content Type: 
REPORT
File: 
AttachmentSize
PDF icon CIA-RDP83-00415R003100050001-0.pdf20.16 MB
Body: 
25X1 A' 30i/?/ Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 25X1C Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Next 1 Page(s) In Document Exempt Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 FORM NO. 51.6111 NOV 1948 CLASSIFICATION RESTRICTED CENTRAL INTELLIGENCE AGENCY REPORT NO. INFORMATION REPORT COUNTRY Germany (Russian Zone) PLACE ACQUIRED 25X1A DATE DISTR. 9 June 1949 NO. OF ENCLS. (LISTED BELOW) SUPPLEMENT TO 25X1X ACQUIRED REPORT NO. Publications of the Askania-Werke A.G., Berlin Friedenau The attached publications of the Askania-Werke are sent to you for retention in the belief they may be of interest. 25X1A 25X1A Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIRDP83-00 Km/Kb.- 27.4.1949 21.4.49 ASKANIA - REGLER. 25X Der heute von den Askania-Werken gebaute hydraulische Regler findet ausschl. in Industrie-Anlagen Verwendung und zwar als Druckregler, Zugregler, Differenzdruckregler, Verhalt- nisregler und Temperaturregler. Das Anwendungsgebiet dieser Regleranlagen ist naher erldutert in Anlege Nr. 1. Durch Zusammenfrssung der 7uerst genannten Kegler zu Anlagen werden vollautomatisch gesteuerte Industrie- Aggregate geschaffen and kr3nnen durch entsprechende Anord- nung und Schaltun/; 11Rartinbfen, Metallbfen, Schmelzofen, vessel usw. selbstandig gesteuert werden. Das A.skania- Prinzip hat gegerriber anderen Reglerarten den Vorteil, da(3 die Konstruktion nach dem Baukasten-System eufgebaut ist, d.h. man kann durch Austansch von ahnlichen Teilen die verschiedensten Scheltungen durchfiihren und die kegler fir die verschiedensten Verwend szwecke geeignet machen. Im "Prinz--p verwendet der Kegler die von empfindlichen McBsystemen abgegebenen kleinen Bewegungs-Impulse, um grosse Kr6fte zur Durchfiibrrung des Regelvorgenges zu er- zielen. Als Hi_lfsmedium wird Druckol, in seltenen Fallen PreBluft,verwendt. Die beiliegenden Druckschriften and Sonderdrucke geben Aufschlul3 fiber die einzelnen Tyren. Druckschriften fiber komplette Anlager. bestehen nicht, sondern diese werden auf Grund der brt;lichen Verhd-ltnisse jeweils von Fall zu Fall els Schaltbilder angefertigt. Fur die Regxler wird allgemein eine Geneuigkeit vor + 1% des Sollwertes garentiert. Fur SonderfAlle kann diese ;en? uig'toi t wester encbht werden. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 25X1. Approved For Release 2001/12/05 : CIRDP83-00415R0031000500 L i - 2 - In den That 30 Jahren der Verwendung dieses Reglers hat sich eine grosse Zuverlassigkeit herausgestellt, insbesondere in rauhen Betrieben ist dieser Regler heute in Europa durch Pndere Fabrikate nicht tibertrof- fen worden. A.1s Mal3steb fir die Zuverl : sigkeit derf angegeben vrerden der geringe 'Prsatzteil-Bed.arf, welcher wer_tma3ig im Jahresdurchschnitt etwa n,2% des Umsatzes betragt. Weiter diirfte die puusschl. Verwendung des A.skania-Reglers bei der deutschen Kriegsmarine nach Erprobung anderer Systeme die Zuve_rlassigkeit bestdtigen. Nach dem Prinzip dieser Regelsteueriung wurden wahrend des Krieger mit Pre3luft gesteuerte Regler-Aggregate in Verbendung mit Kreiseln bzwp. enderen Kommando-Gersten entwickelt and geliefert. W, hrend des Krieges war Aska nia mit diesen Gersten an erster Stelle, sowohi bei der Marine als such bei der aftwaffe , vertreten bzw. muif3ten durch Zwangs- lizenzen endere Firmen these Systeme nachbeuen. Fur die Chemische Industrie, insbesondere bei der Benzin- Synthese, in der Spiritus- and Hsfefabrikation verwendet man wveniger den Askenie-Regler mit R?icksicht euf di-1 Verwendung des Steueroles. in diesen Industrien ist mehr der pneumatische Regler, wie der von der GST Berlin- T-ilmersdorf b'wv. von der Fe. Steinle & Hartung Quedlin- burg gebaute, eingefiihrt. Diese Regler verwenden Prel3- luft al s Hilfsmedium, welche in der Nshe vonNTehrungs- mittaln urLd Chemikalien nicht so stBrend wirkt wie 61. Der .- skania-Regler wurdA r.),_- anc? ,vahrend des Kriegel in Tochtergesel.lsc:-t.,) ten, heute in selbst .ndi;Zen F _rffen~, gebaut. In Fng1and von der Firma Reavell in Ipswich i)Fi in der USA von der 4.skania Regulator Compsnie Chicago. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 25X1X Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved or Release 2001/12/05: CIA-RDP83-00 .11b,,N asseranla~:;en Ruler: `,"ern? itnisre ler fur VerdJ:nriunj s- und ;gip alcv-~e: er, i ilter, ivea~u eEl er, Tempereturreklcr. .instrumente: !t'l: ssiVkeita: ern e Lmesser, Druckmesser, richtenesser, Ternperatu":uesser. Aze:Ulerifabriker. (Gro. anlagren ux c ;rro3verbr~.?.crier) ^egler: Drruckreduzierre6ler, Iberstrbm.re 1 er, 4emisc.re`.1 er, heeizwer?tre ;ter. Tnstrumer,te: +ien ,ei esser, Druckmesser, Te;nperaturmes$er. A1u iinium-Fabriken hec1er: Verh 1tnisreg1sr "Ur ,as and Tuft, Druckre;ler, koiiplette J1uhofenre?'e1-unEp Zugregelung, annenregelun6. Instrumente: 2emperatu.rmeisanla-er., Dinstichpyrorneter, 3asmengenmesser, D uckmesser, Zt. -,me sser . Ammo., iz ri- abriken I:ere;ler Druckre,ler, Verh'1tnisre6ler, Dichteregler, "engenreler, Tempe raturregler,, ruler i`ir a re~:sive Medier. .;-,d Sonderzweeko. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2004/121Wt1DU&-RDP83-00415R0031000500 I ;.struwente: en enme$aer, Druekmesa~r, Dic1L,.-t;em esser, 'e ze1, e :i, era 1.rri C .;y i:1struznent . 11i":-'a x'I.:c ,t '. i-,nue2 ? is :uiscbe , U ttiter, uLd _:.Ia twere>e z werxe y_-renz; ereier!. 1ieler: urzter 8 2r 6 f2 >8 24 6 >2 >8 24 6 >2 18 246 7298246 VV246 >2f8h Sonntaq Montag Dienstaq Mittwoch Oonnerstag Freitag Sonnabend MaBe fur den schrittweisen Ausbau geeignet. Dabei ist es gleichgiiltig and eine Frage der Kessel- anlage, ob die Belastungs- oder Verbrennungs- regelung oder die planmaBige Lastverteilung als erste Aufgabe fur den selbsttatigen Betrieb be- trachtet wird. Bei Anlagen mit mehreren Dampferzeugern brau- chen nur so viel Kessel selbsttatig gesteuert zu werden, wie zur Aufnahme der Lastschwankungen erforderlich sind. Die iibrigen ungeregelten Kessel ubernehmen die Grundlast. In den folgenden Einzeldruckschriften sind alle Regeleinrichtungen beschrieben,die sowohl den groBen Anspruchen fur Hochleistungskessel ge- niigen, als auch eine vorteilbafte Verwendung bei kleineren Kesseleinheiten and die Einfuhrung in kleinen and mittleren industriellen Betrieben and Kraftwerken ermoglichen. 211311 1 1 N Bild 5. Schwankungen des Verbraucherdruckes bei verschiedener Einstellung des Belastungsreglers Kessel 1, 2 and 3 selbsttatig geregelt. i Impulsentnahme fur den Belastungsregler R. in Dampfdruck am Verbraucher (registriert). Gasfeuerung (auch Gaszusatz and Mischgasfeuerung) bourrucrb h Olfeuerung esc rei ung Askania-Kraftgetriebe an Kesselverstellgliedern ............. R 935 atu >8 ASKANIA-WERKE AG. BERLIN -FRIEDENALP L bA L -T L -1 1. 1 1 JL 41 -41 1411 1 J L L I L 11 >6 I t 4 . - 4' T T - 7 ' -7 7 7 ~ 0 9 4 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 25X1A Approved For Release 2001/12/05: CIA-RDP83-004 ^-r^IIn Dampfdruckregelung mit dem Askania-Strahlrohrregler Der Askania-Dampfdruckregler ist dort am Platzc, wo es gilt, den vorgeschriebenen Druck in Dampf- netzen bei veriinderlichem Vordruck and bci ver- iinderlicher Belastung gcnau einzuhalten, cinerlet in welchen Grenzen Vordruck oder Verbrauch schwanken. Er ist in alien Fallen der zuverlassige Regler, wo infolge rascher and haufigcr Be- lastungsanderung einc Druckregelung an and fur sich schwierig ist. Infolge der reibungslosen Umsetzung kleiner MeB- werte (grole Empfindlichkeit) in belicbig groBe Steuerkraf to erfiillt dieser Askania - Regler ein- faclie and schwierige Regelaufgaben mit der gleichen Genauigkeit and Zuverlassigkeit (uber Strahlrohrprinzip siehe Druckschrift R 552). Die mit dem Askania-Regler erzielbaren Steuerkrafte Bild 1 Ansicht einer Dampfdruck- regleranlage. Links oben Regelventil, bewegt vom Steuerzylinder links unten. Daneben Steuerwerk, an- geschlosscn an Impuls- entnahmestelle. Kontroll- manometer. Rechts unten Olpumpwerk mit Motor- schalter. sind so groB, daB die auftretenden Widerstandc die Genauigkeit der Regelung in keiner Weise becinflussen. Zu der in Abb.1 dargestellten Askania-Dainpf druck-Regleranlage gehiiren folgende Teile: 1. Das Regelorgan. 2. Der Steuerzylinder. Mw. C/0525 Druckschrift: R 941 a 20. [. 42 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 proved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 3. Das Steuerwerk Bauart Rb-e, trait ein- gebauter Rohrenfeder. 4. Die Druckolanlage, entweder mit dem Stcucr- werk in einer Steueranlage (siehe Abb. 3) zusammengebaut oder getrennt (siehe Abb. 1). Der im Beispiel Abb. 2 gezeigte Dampfdruckreglcr hat die Aufgabe, die in die Niederdruckleitung 1 iiber das Ventil 3 bei schwankendem Verbrauch zustromende Dampfmenge so einzuregeln, daB der Druck p, an der Mel3stelle 2 gleichgehalten wird. AO Bild 2 Grundsatzliche Darstel- lung der Wirkungsweise. Diese Aufgabe wird durch den Regler auf folgende Weise gelost: Der Dampfdruck der Leitung 1 (Niederdrucknetz) wird auf die Rohrenfeder 12 geleitet. Die mit den Driicken veranderlichen Krafte der Rohrenfeder werden durch den Druckstift 13 auf das Strahl- rohr 14 iibertragen. Den Mel3kraften wirkt die Einstellfeder 9 entgegen, deren Spannung durch den mit einer geeichten Teilung versehenen Ein- stellschieber 10 verandert werden kann. Dent Strahlrohr wird von der Oldruckanlage 6 durch (lie senkrechte hohle Achse von oben die Arbeits- fliissigkeit -- - Druckol - zugefuhrt. Das Druckol tritt an der dtisenformigen Spitze snit voller aus Druck in Geschwindigkeit umgesetzter Encrgic aus. Dureh Ablenkung des Strahlrohres nach rcchts oiler links wird der Kolben 4 des Steuerzylinders 5 in bekannter Weise (Druckschrift R 552 fiber das Strahlrohrprinzip) bewegt and dadurch das Ventil fiber einen Kurbeltrieb mehr oder weniger ge- i ffnet. Man verfolge: Steigt der Druck in der Leitung 1, so wird das Strahlrohr nach links ab- gelenkt, der Kolben 4 nach oben gedriickt and das Ventil schlieBend bewegt, his die Zustrom- rnenge wieder dem Verbrauch so angepal3t ist, daB der durch die Einstellfeder 9 festgelegte Druck wieder eingeregelt ist. Dann steht das Strahlrohr auch wieder in Mittellage and der Steuerzylinder ist in Buhc. Die, Askania-Dampfdruckreglcr werdett mit Druck- 61 in gcschlossenent Kreislauf betrieben, wcil hierin ohne Zweifel die groBte Betriebssicherheit liegt. 01 bat sich als das beste Druckubertragungs- mittel erwiesen. Es friers niclit cin, verdunstet aicht mid schmiert zugleich alle beweglichen Teile. Empfehlenswert ist es, zwei handelsublichc Matto- meter.fiir Vor- and fur Gegendruck hinter dean Regler an der Wand anzuordnen, mit denen das Arbeiteu des Reglers uberwacht wird. Das Kontrollgerat 8 ist nach Moglichkeit an die IYnpulsleitung zum Regler selbst oder mindestens in der Nahe des Anschlusses 2 anzuschliel3en. Wenn (lie beiden Impulsstellen fur Regler and Manometer weiter auseinanderliegen, besteht die Moglichkeit, daB die Werte durch Stromungsver- luste oder sonstige Einfliisse voneinander ab- weichen. Der Regler kann nur dort einen gleich. bleibenden Druck lialten, wo sein Impuls abgenom- inen wird. Die Abbildungen I and 3 zeigen zwei nach dent in Abb. 2 geeeigten Schema ausgefiihrte Druckregler. Ilk 2 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 25X1A Approved For Release 1EU- anlagen. Die Einzelteile der Anlagen sind durch Vergleich mit Abb. 2 zu erkennen. Die im Schema gezeigte Anordnung gilt sinngemal3 auch fur eine Eberstriimregleranlage, bei der der Druck vor dem Ventil (ixn Hochdrucknetz) durch. Anderung der nach dem Niederdrucknetz abstriimenden Darnpf- menge gleichgehalten werden soli. Die Mcl3stclle 2 wird dann vor dem Ventil angeordnet and die Steuerolleitung so verlegt, da13 das Regelorgan bei ansteigendem Vordruck offnet, urn den Dampf- iiberschuS abzulassen. Die Regelgeschwindigkeit lot sich durch Verwen- d.ung von Verstarkern oder durch Dampfung in den Steuerleitungen zum Steuerzylinder den zn erwartenden bzw. den gestellten Anforderungen anpassen. Die Empfindlichkeit des Reglers Wit sich durch eine starkere Einstellfeder herabsetzen, d. h. das Strahlrohr macht bei der gleichen Impuls- abweichung dann kleinere Wege. Niemals darf jedoch durch Dampfung des Inipulsdruckes eine. Beeinflussung der Regelgeschwindigkeit versucht werden. Eine cinwand#reie Impulsubcrtragung auf Bild 3 Ansicht eines Dampfdruck- reglers. Steuerwerk und Ol- pumpwerk in einer Steuer- anlage vereinigt. das Mcl3system ist die Grundbedingung fur rasches Laid genaues Ansprechen des Reglers. Bei fast alien Druckregelungen erubrigt sich eine. Ruckfiihrung der Ventilbewegung. Fur besondere Palle, z. B. Druckregelung fur die Ferngasversor- gung in kilometerlangen Leitungen mit langen Anlaufzeiten, wird eine mechanische oder hydrau- lische Riickfiihrung angebaut. 3 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 T/A reiedlFar Release 2001/12/05 CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Die Druckreduzierung auch fiir einen groBeu Druckuntcrschicd, wie z. B. von 150 auf 0,1 atii, erfolgt irnmer in einer Stufc. Reduzierregler fiir dieses Druckgefalle sind von uns mehrfach aus- gefiihrt worden. Die Ventile worden von Fall zu Fall berechnet. Auch die Wahl der Sitzforrn (der Doppelsitz-, Dusen- odor Einsitzventile) and die Aushildung der engsten Querschnitte richtet sich nach den zu bewaltigenden Mengen and Driicken. Per Steuerzylinder wird so stark beniessen, dali (lie oft sehr veranderlichen Widerstande im Regel- organ ohnc Einflul auf die Genauigkeit der Rege- lung bleiben. Soll sich bei ausbleibendern Oldruck, also z. B. bei Ausfall des eletrischen Strornes, das Regelorgan schlieBen oder offnen -- je nach den Erforder- nissen des Betriebes -, so wird cin entsprechend bernessenes Gegengewicht an derv verlangerten Ventilliebel angebracht. AuBerdein sind Bann fiir die Verlegung der Steuerolleitungen bcsondere Richtlinien zu beachten. Die Askania-Dampfdruckregler konnen auch zu- satzlich gestellte Bedingungen ohne weiteres erfiil- len, heispielswcise in Sonderausfiihrung en als: Grenzimpulsregler, Endlagenregler, Schnellschlufregler, Sicherheitsregler. Bild 4 Diagrammstreifen; Dampf- druckverlauf snit and ohne Regler. ASKANIA-WERKE AG. BERLIN -FRIEDENAU 4 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 25X1 A` Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R0031000500, ;~'47RR^TED Speisewasser-Differenzdruckregelung mit dem Askania-Strahlrohrregler Die Aufgabe der Speisewasser-Differenzdruck- regelung besteht darin, einen gleichbleibenden Druckunterschied zwischen Pumpendruck and Kesseldruck, unabhangig von Kesscldruckande- rungen, einzuhalten. Dadurch wird auch bei hochster Kesselbelastung eine sichere Speisung and ein einwandfreies Arbeiten der Wasser- standsregler erreicht. Bei geringen Lasten ist eine erhohte Wirtschaftlichkeit gewahrleistet, weil der Leistungsverbrauch der Speisepumpen so klein wie miiglich gehalten wird. Diese Vor- gange finden in den Abbildungen 1 a-1 c ihre "%irr Erlauterung. Kennlinie der Purnpe Leitungs widerstand in der Speise- leitung In Abb. 1 a stellt die Linie a die nach Null hin stetig ansteigende QH-Linie einer Speisepumpe bei einer bestimmten Drehzahl dar. Die Linie b gibt die Summe von Kesseldruck and -den mit der Belastung wachsenden Widerstanden in der Speiseleitung (der Kesseldruck ist hier als kon- stant angenommen). Bei der max. Speisemenge ist also fur die Speisung der Druck P1 erforder- lich. Bei 1/4 Last z. B. fordert die Speisepumpe auf den Druck P2, wahrend fur die Speisung mit Riicksicht auf Kesseldruck and Leitungs- widerstande nur der Drudk P3 niitig ware. Die Druckgefalle P2--P3 (schraffiert) miissen aber vom Wasserstandsregler abgedrosselt werden. Infolge des . groBen Druckgefalles bei kleinen Lasten mach.t das Wasserstands-Regelventil nur ganz geringe Hiibe and neigt zum Pendeln; auBerdem besteht, da die Wasserstandsregler im allgemeinen keine grol3en Verstellkrafte be- sit3en, die Gefahr, daB die Ventile iiberdriickt werden and eine Uberspeisung des Kessels stattfindet. Bei direkt wirkenden Wasserstands- stungsbereich die Druckdifferenz P1 zum Kessel- druck konstant gehalten, so braucht jet3t das Regelventil des Wasserstandsreglers selbst bei kleinster Last nur das Druckgefalle P1-P3 ab- zudrosseln, d. h. die Drosselarbeit wird geteilt. Durci geeignete Impulsabnahme an einer Stolle der Speisewasserleitung naher zum Wasser- standsregler laBt sich weiterhin erreichen, daB auch der Lcitungsverlust mehr oder weniger vom Askania-Regler erfaBt wird. Es ist fiir den Askania-Regler ohrre Bedeutung, ob die QH-Linie steiler oder flacher nach Null hin ansteigt. Das abzudrosselnde Druckgefalle kann, auch bei Verwendung von einfachen -Tellerventilen, beliebig groB sein, da bei dieser Regelung fast unbeschriinkte Verstellkrafte vorhanden sind. Dagegen Sind die direkt auf ein Drosselorgan wirkenden Membranregler fiir Speisewasser- Differenzdruck in ihrem Arbeitsvermiigen sehr beengt. Um die niitigen Verstellkrafte aufzu- bringen, miissen die Membranen eine grol3e ASKANIA-WERICE AGO BERLIN -FRIEDENAU TG. C11555 Approved For Release 2001/112/f?$`":'"l.:ltAjt2b'83-00415R003100050001-0 Vom Wasserstandsregler ahp,edrosselt reglern darf daher ein Druckgefalle von einigen Atm. mit Riicksicht auf betriebssichere Regelung nicht iiberschritten werden. Dazu kommt noch, daB infolge der hohen Geschwindigkeiten bei den groBen Drudcgefallen nur hochwertiges, teures Material den hohen Beanspruchungen gerecht werden kann, da sich andernfalls die Ventile sehr schnell abnut3en. Alle these MiBstande sind durch Verwendung von Askania - Diffcrenzdruckreglern sofort be- hoben (Abb. 1 b). Der fiir die max. Leistung niitige Pumpendruck P1'muB auf alle Falle vor- handen sein. Wird nun fiir den ganzen Lei- Vom Askania-Differenzdruekregler abgedrosselt t/t 1/6 3/s - > Q m3/h Abb. l b Vent Wasser- standsregler abgedt osselt roved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Arbeit.sflache aufweisen, gleiclizeitig aber, da sie Differenzdrucke von einigen Atm. auszu- halten haben (ganz abgesehen von der Moglich- keit einseitiger Belastung durch Kessel- oder Speisedruck), ziemlich kraftig gebaut sein. Das wirkt sich wiederum ungiinstig auf die zur Ver- fiigung stehenden Verstellwege aus. Derartige Regler sind daher nicht in der Lage, beliebig hope Differenzdrucke and groBe Druckgefalle zu bewaltigen. Vielfach 1a13t sick mit den Mem- bransteuerungen die Drosselung nur his zu einer bestimmten Teillast ermoglichen, bei kleinerer Last tritt dann der durch die Pumpen- charakteristik bestimrnte Druckanstieg auf, and der Wasserstandsregler kommt wieder in das ungiinstige Arbeitsgebiet (Abb. 1 c). Auf3er- Kennlinie der Pumpe Pumpen- druck Kessel- druck Abb. 1 c Lcitungs- widerst n.n d in der speiseleiiung dem laf3t sich natiirlich snit den direkt wirken- (len Membranventilen, bei denen die TJber- windung der veranderlichen Gegenkrafte am Ventilkegel and der Reibungskrafte an der Stopfbiichse auf Kosten des koustant zu halten- den Differenzdruckes gehen, niemals eine der- artige Genauigkeit erzielen wie mit dem Strahl- rohrregler, welcher geringste Anderungen des Differenzdruckes fiber ein kleines Mel3system praktisch reibungslos in grb8te Verstellkrafte urnset3t. Da bei fast alien Speisepumpen fur Steuerung and Schmierung Druckol ohnehin vorhanden ist, eriibrigt sick. bei der hydrau- lischen Regelung in den meisten Fallen eine besondere Druckolanlage. Die in Abb. 11) gezeigte Wirkung der Speise- wasserregelung kann nun auf verschiedene Weise erzielt werden. Mit clem Askania-Regler ergeben rich folgende Regelungsinoglichkeitew- In Ablrangigkeit vorn Speisewasserdifferenz- (Truck wird 1. ein Drosselventil in der Speisewasserdruck- leitung geregelt, 2. der Dampfeinla3 der Pumpenantriebstur- bine, die keinen eigenen Fliehkraftregler hat, verandert, 3. bei vorhandenem Fliehkraftregler die Lei- stung der Pump enant rieb smas chin e iiher die Drehzahlverstellung verandert, 4. bei elektromotorischem Antrieb a) bei nicht regelbarem Pumpenantriebs- motor ein Ventil in der Druckleitung ge- regelt wie unter 1., b) bei regelbarem Motor die Drehzahl ver- andert, c) die turbinenangetriebene Pumpe selbst- tatig eingeschaltet, wenn der Motor- antrieb versagt. Die einfachste Art tier Speisewasser-Differenz- druckregclung ist die Regelung eines Ventils in der Speisewasserdrudileitung (Abb. 2). Von einern Differenzdruck-Steuerwerk wird durch einen Steuerzylinder ein Regelventil in der Speiseleitung gesteuert. Fallt beispielsweise der Dampfdruck ab ceder steigt der Wasser- druck, so wird das Strahlrohr nach rechts ab- gelenkt and der Steuerzylinder schliel3t das Regelventil urehr. Der Lieferungsumfang fur eine derartige Regleranlage ist folgender: 1. 1 Steuerwerk Rww-e (Druckschrift R 613), 2. 1 Druckolanlage, falls nicht das Druckol aus der Pumpenantriebsmaschine verwendet werden kann (Druckschriften R 851, R 852, R 853). 3. Steuerzylinder je nach den vorliegenden Verhaltnissen and Verbindungsgestange zurn Ventil (Druckschrift R 801), 4. 1 Regelventil (Druckschrift R 833), 5. 1 Kontrollanlage, besteliend aus 2 Mano- meteru. Mir eine Kontrollanlage ist die An- Approved For Release 2001/12/05z CIA-RDP83-00415R003100050001-0 25X1A Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 schaffung von 2 Profilgeriiten besonders empfchlcnswert, da bei diesen Instrumenten mit ihren nehencinander liegenden Skalen die Differenz mit einem Blick abgeleseu werden. kann (vgl. auch Drucksehriften 13 307, 13 322, B 365, B368). Von einern Steuerwerlc aus kounen auch mehrere Ventile in einer besti.mmten A.bhangig- keit voncinander gcregclt werden. Dies kann so vorgenommen werden, daB ein kraftiger Steuerzylinder cine gerttcinsame Stenerwelle dreht, die saintliche Ventile gleichntiiBig odor in bestimmter Abltangigkcit steuert. Voraus- set;ung hierfiir ist jedech, daB die Speiscleitun- gen von vornhereiu so verlegt werden, daB die Regelventile dicht nebeneinander in cine Reihe geset3t werden. konnen. Um die her besonder,s groBen Vcrstellkriifte zu bcwiiltigen, wind ein Folgeschicber verwendet (Druckschrift R 750). Abb. 3 zeigt ein derartiges Schema. In dicser Weise ist z. 13. die Speisewasscr-Differenz-l)ruek- regelung irn Grolkraftwerk Bohlen ausgefiilrt worden. Abb. 4 zeigt (lie Steucrung von 6 Re- gelventilen uber tine durchgehende Well(-, di(? von 2 Steucrzylindern gedreht wird. Die beiden dazugeliorigen Stcucrwerke, auf getneinsaMe r Steueranlage, die das Druckol zur Betatigung der Regler liefert, sind aus Abb. 5 ersichtlieh. Rechts daran steht ein sofort urnsehaltbares Rescrvepumpwerk. Wo hei vorhamlener Anlage cine zweckmaBige Zusammenstellung der Leitung nicht meter stattfinden kann, muB cntweder an jedes Ventil ein Regler and Steuerzylinder geset3t werden, oder es wind eine Schaltung nach Abb. 6 ge- wahlt. Von einern getrtcinsarnen Steuerwerk 11-1 3 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 ,ins, in welchent das Slrahiroltr nur or e i it r r Offnnng spiell and je Hach seiner Stelhutg Ner- rhtedenett Oldrucl, in der Sleucriillcitung or- zeugert kann, wird bet Veriinderrug des eingc- ';tellteu Si isewas 'r-Differen,tlruckrs ein Ner- iinderlicher Oldrurls in die einstellharen feder- 0telastt'teu FliiIssIeuerkolben gcleilel. I)ic Stellung dieser Llcinen Kolben wird iiher etneti ililfssrhicber trot 13iickfiilurgestiinge in Bt we- ,_ungen des grol3ett 5teuerzvlintlers utngesctjt. rand zwar in beliebiger Ahhangigkcit. it, Hach Gestalluug der HiiekhiltrkurNe (I)rneksebrift H 805). In diescin False kanrc es darauf an. (lurch Wald gleicher Federtt uud gleicher kur- etrscheilten samtlicbe Ventile ntiiglichst gleirli- ihlich inner mehr, bia bei der auf ,,. 2 Atm. reduzerten Frischdampf-Spannung in ganz gedffneter Stellung des Reglers eine Dampfmenge von 10 ta/h hindurehstrtmte. Re le a g . -- -v . . pannung hinter dual ekehrt a3.1m#hlich gesteigerter Oeffnung des Hai . 'Fisebbachechiebers schloss sich der Askania-Kegler immer and'sperrte die DampfzuftIhrung selbsttutig ganz ab, ale jpeki* die von der Turbine gelieferte Abdampfinenge zur DeckUng des' Dampfbedarfs `der Heizungsaniage ausreichte. Approved For Release 2001/12/05: CIA-RDP83-00415R003,1000500 Nu h Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 I Auch im Verlauf dieser Versuche hat eine Ueberschreitang des auf,1.9 Atm. festgesetzten Druckes hinter dem Regler nicht stattgrefunden. Einstellung des Reglers : Durch Justierung der "Einstell- feder" (8) kann der reduzierte Druck den Betriebsanforderungen entsprechend eingestellt werden. Diese Einstellung kann nur mittels eines besonderen and in der Hand der Betriebaleitung be- findlichen SchlUssels vorgenommen werden, sodass also eine Ver- des Reglers durch Unberufene ausgeschlossen lat. Das Ergebnis der angestellten Versuch e ---------------------------------------- wird dahin zusammengefasst, dass der Regler den an ihn gestell ten Anforderungen "Selbsttatige ZufUhrung an Zusatzdampf von hoherem Betriebsdruok and Einhaltung einer bestimmten reduziertan Dampfspannung mit der Genauigkeit von 0,1 Atm." erfUilt hat. Seitens der Betriebsleitung des Elektrizitatswerkea wind berichtet, dass der jetzt in den vorstehend beschriebenen Ver-' suchen erprobte Regler innerhalb der nunmehr ... 2 j hrigen Be- nutzungsdauer zu irgend welchen Storungen des Betriebs oder ander- weitigen tseanstandungen keine Veranlassungvgegeben hat. S-omit kann der Askania-Regler in der bei den Versuchen vor- gefUhrten Ausftth ung, bei welcher die Ausrdstung mit dem "Schliessgewicht" von entscheidender Bedeutung tat, ale sin zuver-, llssiges Druckverminderungsventil anerkannt werden, bei desse n W- M. f Verwendung fUr die Zusammenschaltung von Kesseln mit verschiedenen BetriebsdrUcken von dem Einbau weiterer Sicherheitsvorrichtungen, insbesondere eines R.ickschlagventils in der Rohrleitung zu dem Kessel mit niedrigerem Druck abgesehen werden kann. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Das Urheberrecht an diesen.P_eichnungtn and samtlichen Belagen verblelbt'uns. Sie sind dem Empftnger nut zum person- lichen Gebrauch anvertraat..Ohne unsere schrifttlche Geaehmigting ditrten sic nicht kopiert odervervielfaltlgt,auch nicht drittenPersonen, insbesondere Wettbewerbern' mitgeteflt Oder :zuganglich gemacht werden.. WiderrechtlicheBenu#i'ung.dutch den Einptanger odertiritte hat zivil- u. straire'chtliche`Folgen. Die Zelchnungen and samtl: Bellagen sing un; Im Falle der Nichthestell ung sofort zuruekzugeben. t R. G. Bl. 1910 ??-1, 15, 36, und'R. G.'.BI. 1910 ?? 18, 19) _ I ^~_net-li Oruckregleranl4age mit selbstatiger Sicberu ng bel Ausf alien des Druckh1s, Anderu to 4sofr RSa21g vom & e1zt ..___. r 25.10. 0 j dutch: 2 3 CIA-R 4 P$3-0 15R003100 00a. 2f8 25X1C Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Next 1 Page(s) In Document Exempt Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 1A Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001- F r a g e b o g e n --------------------- Erforderliche Angaben fur Projektierung and Bestellung eines Askania-Hochdruckreglers. Frage: 1. In welcher Weise soil der Regler arbeiten? a) als Reduzierventil9 b) als Uberstromventil? c) als kombiniertes Uberstrom- and Reduzierventil? d) als kombiniertesDruck- and Tempe- ratur-Regelventil? 2. Welcher Betriebszustand ist zu regeln oder konstant zu halten? 3. Soll Dampf, Wasser oder Gas geregelt werden? 4. Welche durchgehenden Mengen kommen in Frage (kg oder cbm je Sekunde)? 5. Wie hock sind die DrUcke? a) Vor dem Regler? b) Hinter dem Regler? 6. Wie hoch ist die Temperatur in ?C.? 7. Welche lichte Weite hat die evtl. vorhandene Leitung, in welche das Reglerventil eingebaut werden soil? 8. Ist die Entnahme der Burch die Leitung strdmenden Menge eine gleichmabige oder eine stobweise? 9. Fur welchen Betrieb dient der Regler: a) fur Dampfmaschinenbetrieb? b) fur Zwischendampfentnahme (Tur- bine oder Dampfmaschine)? c) fur Heizungszwecke? d) fur Verbindung zweier Kessel- gruppen mit verschiedenen Drftcken? e) fur Speicherregelung? f) ............... .._..._....... .................. .........._. kleinste mittlere grWBte Fra ebo en R 1093 Approved For Release 2001/1 /0 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Frage: 10. Wo soll das Reglerventil eingebaut werden? a) fiber Flur? b) unter Flur? c) ist die Einbaustelle bequem zu- ganglich? d) ist der Raum staubfrei? (Die Fragen a-d sind durch Skizze oder Rohrplan zu erlautern.) 11. Wo soil die Steueranlage (Pumpwerk) aufgestellt werden? a) fiber Flur? b) unter Flur? c) ist die Einbaustelle bequem zu- ganglich? d) ist der Raum staubfrei? (Die Fragen a-d sind durch Skizze oder Rohrplan zu erlautern.) 12. Welche Stromart zum Betrieb der Oel- pumpe steht zur Verffigung? a) Gleichstrom? b) Drehstrom? C) welche Spannung? 13. Sind Meiinstrumente fur Einstellung and Kontrolle des Reglers vor- handen? 14. Wenn nicht, ist Mitlieferung er- wi nicht? a) anzeigend? b) registrierend? 15. Besondere Bemerkungen? Die Angaben sind fur die Ausffihrung verbindlich. 1 Fragebogen beantwortet and unterschrieben an Askania-Werke zuriickl ---------------------- Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Askania-Sonde lydi' 191 " Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050 Sonderabdruck 5X1A aus der Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure Bd. 81 (1937) Nr. 37 S. 1057 bis 1064 Aufgaben der Regelung in der Verfahrenstechnik Wie in anderen Gebieten der Technik, so gibt es auch in der Verfahrenstechnik Halle, bei denen durch eine selbsttatige Regelung die Gute der erzeugten Ware gehoben, die Herstellung verbilligt, die Betriebsfuhrung verbessert und sicherer gemacht wird. In besonderen Fallen ermoglicht die selbsttatige Regelung Oberhaupt erst die Anwendung gewisser Verfahren und erbffnet neue, erfolgversprechende Wege. Die Aufgaben, die in der Verfahrenstechnik fur Regler in Betracht kommen, bestehen vorzugsweise darin, Driicke, Mengen u. dgl. aufeinander abzustimmen, gleich- bleibend oder in bestimmten Verhaltniswerten zu erhalten, Temperaturen gleichbleibend oder in gewollter Zeltabhangigkeit verlaufen zu lassen usw. In jedem Falle gibt es verschiedene Liisungen. Bei den Reglern sind zwei groBe Gruppen erkennbar, und zwar Regler ohne Hilfskraft (unmittelbare Regler) und Regler mit Hilfskraft. Regler ohne Hilfskraft sind im allgemeinen nur fur kleine Verstelleistungen geeignet. Die Verstellkraft muB z. B. bei einem Druckregler dem zu regelnden Gas entnommen werden; sie ist Null, wenn der Solizustand erreicht ist, und wachst verhaltnisgleich der Abweichung vom Sollwert. Das Mclgerat ist bei die- sen Reglern gleichzeitig der Verstellmotor. Bei Reglern mit Hilfskraft steuert das Mellgerat einen Kraftschalter, der elektrische Energie, Druckluft, -wasser oder -ol derart auf einen Verstellmotor schaltet, dali das Regelglied in dem gewunschten Sinne bewegt wird. Die Bauarten der Kraftschalter und Verstellmotoren sind recht mannigfaltigl). Allen gemeinsam ist der Grundgedanke, den Kraftschalter so zu bauen, daB er fast' reibungs- und tragheitslos vom Melgerat verstellt wer- den kann, und daB er den Stellmotor jeweils mit einer Ge- schwindigkeit laufen laBt, die der Abweichung vom Soll- wert annahernd verhaltnisgleich ist. Die wichtigsten Sta- bilitatsrechnungen und die Begriffe der SchluBzeit, Emp- findlichkeit, starre oder nachgiebige Rilckfi hrung usw. sind fur alle Bauarten verwendbar. Gesichtspunkte fur die Auswahl des Reglers Ist die zu losende Aufgabe klar erkannt und um- rissen, so bereitet doch die Auswahl des am besten ge- eigneten Reglers manchmal groBe Schwierigkeiten. Regelgenauigkeit Die zu fordernde Regelgenauigkeit, d. h. die zulassige Abweichung vom Sollwert, richtet sich im wesentlichen nach der Giite der verwendeten Melleinrichtung, die den Kraftschalter des Reglers betatigt. Es hat keinen Sinn, fur einen Durchflullregler eine kleinere Fehlergrenze als 1) G. Witnach, Regler fur Druck und Menge, Munchen u. Berlin 1930. 1 % zu fordern, wenn keine genaueren Durchflullmesser am Markte sind. Man wird sich also bei Festlegung der Genauigkeitsgrenzen zweckmallig nach den Gewahr- leistungswerten der einschlagigen Meligerate richten. Regelgrenzen Ebenso wie eine tmertreibung der Genauigkeitsforde- rung ist eine zu weite Festlegung der Regelgrenzen vom tJbel. Bei den meisten DurchfluBreglern sinkt z. B. der Meliwert quadratisch mit der Belastung. Fur geringe Belastungen werden die McBwerte verschwindend klein, und die Regelung wird dann schwierig. Bei iibertrieben groBer Ausweitung der Regelgrenzen steigen die Schwie- rigkeiten stark an, und es wird meist ein unnotig teurer Regler von verwickelter Bauart erforderlich. Regelgeschwindigkeit Die Anforderungen an die Regelgeschwindigkeit richten sich vollstandig nach dem Verwendungszweck. Ist die Anlage bereits in Betrieb, so kann man aus den Auf- zeichnungen von Schreibgeraten die grollte vorkommende Storungsgeschwindigkeit ermitteln. Bei Neuanlagen lallt sich dieser Wert meist hinreichend genau abschatzen. Bei einer Druckregelung in einem Gasverteilungsnetz kann z. B. eine Storung - von auBergewohnlichen Storungen, wie Rohrbri chen u. dgl. abgesehen - nicht schneller ver- laufen, als es moglich ist, ein grol3es Ventil zuzudrehen. Fur die meisten Regelungen geniigt es, wenn die groBte Regelgeschwindigkeit die grol3te Storgeschwindigkeit etwas ubersteigt. Bei Druck- und Durchflulireglern ist in groleren Anlagen eine Laufzeit des Stellmotors von 20 s zwischen null und Vollast ausreichend. Regelstabilitat Die meisten Schwierigkeiten bereitet die Beurteilung der zu erwartenden Regelstabllitat.,piese ist etwa gleich- bedeutend mit der, DfuXlgS c~)e bleiner irgendwie ein- Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Moved For Release 2001/12/05: CI~-RDP83-00415R003100050001-0 geleiteten Schwingung auftritt. Bei 100 % Dampfung (aperiodische Einstellung) erfolgt jede Bewegung des Reglers ohne Uberschwingen. Bei weniger als 100 % Dampfung tritt eine abklingende Schwingung auf, bei mehr als 100 % Dampfung (iiberaperiodisch) ist die Ein- stellung schleichend. Die Anforderungen an die Regel- stabilitat soil man nicht iibertreiben. Aperiodische oder gar iiberaperiodische Dampfung ist regeltechnisch nicht erwi nscht, da sie oft nur mit unnotigem Aufwand er- reichbar ist and da andererseits die Regelung trage wird. Eine Dampfung von 75 % ist meist als sehr gut and eine solche von 50 % noch als ausreichend anzusehen. Die nachfolgende Amplitude ist im ersten Falle 25 %, im zwei- ten 50 % der voraufgehenden. Die Schwingungsbilder verlaufen wie in Bild 1 dargestellt. Die zu erwartende Dampfung hiingt ab von den im ganzen Regelkreis auftretenden Zeitverzogerungen and dem Ausgleichsgrad der Regelstreckez). Als Regelstrecke bezeichnet man hierbei den Teil der zu regelnden Anlage, dessen Zustand durch die Regelung beeinflul3t wird. Ausgleichsgrad der Regelstrecke Das Wesen des Ausgleichsgrades versteht man am schnellsten aus der Art, wie er ermittelt werden kann. Stellt man die Frage: Urn wieviel Hundertteile mu8 das Regelglied verstellt werden, damit die zu regelnde Grol3e (Druck, Menge usw.) sick nach wieder eingetretener Be- harrung um 1 % andert ?, so ist der ermittelte Wert gleich- bedeutend mit dem Ausgleichgrad der Regelstrecke. Bei einem Dampfkessel wird die verdampfte Wassermenge gewohnlich durch Wasserzufuhr nach MaB- gabe des Wasserstandes ersetzt. Wenn die Speisewasser- Bild 1. Schwingungsbilder eines Reglers. zufuhr and die Dampfentnahme genau im Gleichgewicht sind, so bleibt der Wasserstand auf gleicher Hohe. Ver- groBert man jedoch die Speisewassermenge auch nur ganz wenig, so wird der Wasserstand langsam, aber dauernd ansteigen, bis der Kessel voll ist; ein neuer Be- harrungszustand tritt nicht ein. Der Ausgleichsgrad ist null, da bereits die kleinste Verstellung des Regelgliedes den Regelwert (Wasserstand) um mehr als 1 % andert. Ein Dampfnetz von 5 at werde aus einem Netz von 20 at fiber ein Druckminderventil gespeist. tlffnet man dieses Ventil um 1 % seines vollen Hubes, so wird rich auch die zustromende Dampfmenge um rd. 1 % erhohen. Dadurch steigt der Druck im 5 at-Netz, aber damit erhoht sich auch die Abstromung im gleichen MaBe, and es stellt sich ein neuer Gleichgewichtszustand ein, wenn der Druck urn rd. 1 % gestiegen ist. Der Ausgleichsgrad ist rd. 1. Ein Gleichstromerzeuger arbeitet auf einen elektri- schen Sammler. Um die Spannung um 1 % zu erhohen, muB bier der NebenschluBregler sehr weft, z. B. um 30 %, verstellt werden. Der Ausgleichsgrad hat den Wert 30. Die GroBe des Ausgleichsgrades ist kennzeichnend fiir das Bestreben der Regelstrecke, von selbst, also ohne Zutun eines Reglers, einem neuen Gleichgewicht zuzu- streben. Je groBer der Ausgleichsgrad, desto starker ist auch die Eigendampfung der Regelstrecke. Die Sammler- ladung mit einem Ausgleichsgrad von 30 verlauft in sich schon so stabil, daB bberhaupt kein besonderer Regler erforderlich ist. Beim Dampfdruckregler ware zu unter- suchen, ob die Eigendampfung ausreicht; bei der Wasser- standsregelung mit dem Ausgleichsgrad null miil3te der Regler unbedingt eine zusatzliche Dampfung erhalten. ') 0. Neumann, Arch. Elsenhrittenwes. Ed. 6 (1931/1932) 8. 183 U. Bd. 7 (1933/1934) S. 237, 389. Anlaufzeit der Regelstrecke Zeitliche Verzogerungen im Ablauf eines Regelvor- ganges entstehen durch die Speicherfahigkeit der Regel- strecke. Wahrend z. B. bei einer Durchflul3regelung die durchstromende Gasmenge der Bewegung der Regel- drosselklappe ohne merkliche Verzogerung folgt, steigt der Dampfdruck eines Grollwasserraumkessels nur ganz allmahlich, wenn die Feuerung verstarkt wird. Dieses zeitliche Verhalten wird gekennzeichnet durch die An - 1 a u f ze i t der Regelstrecke. Die Anlaufzeit einer Regelstrecke wird folgender- mal3en ermittelt: Bei einem im Temperaturgleichgewicht befindlichen Gliihofen werde plotzlich die Warmezufuhr abgesperrt. Die Temperatur wird dann absinken and sick allmahlich deco Nullwert nahern. Die anfangliche Steil- heit des Temperaturabfalles ist kennzeichnend fiir die Anlaufzeit, Bild 2. Im Mel3geratebau ist ein ahnlicher Begriff, die ?Halbwertzeit", iiblich. Das ist die Zeit, die vergeht, his der anfangliche Wert auf die Halfte gesunken ist. Die Halbwertzeit betragt 0,693 der Anlaufzeit. Ausgleichsgrad and Anlaufzeit kennzeichnen das Ver- halten jeder Regelstrecke. Die Ergebnisse, die an einer Strecke mit irgendeinem Regler gemacht wurden, konnen nur dann auf einen andern Anwendungsfall i bertragen werden, wenn Anlaufzeit and Ausgleichsgrad in beiden Fallen annahernd die gleichen Grollen haben. Bei einern Ausgleichsgrad von etwa 1 and einer An- laufzeit unter 0,5 s ist die Eigendampfung der Regel- strecke fast immer so groB, daB auf eine zusatzliche Dampfung verzichtet werden kann. Die Dampfung des Reglers wird stets fiber 75 %, meist sogar iiberaperio- disch sein. Es ist eine nutzlose Vergeudung, fur these Falle immer neue, ?noch bessere" Dampfungseinrichtun- gen an Reglern erfinden zu wollen. Wenn Regler an sol- schen Einbaustellen schwingen, so arbeiten sie im all- gemeinen fehlerhaft oder sie Sind falsch bemessen. Bei grolleren Anlaufzeiten als 1 s kann, falls nicht der Aus- gleichsgrad besonders groB ist, die Eigendampfung leicht ungeniigend sein. Hier mnssen dann die Stabilitatsver- haltnisse berechnet werden. Bei Anlaufzeiten fiber 10 s kommt man nur noch selten ohne zusatzliche Dampfung am Regler aus. Es ist nun ]eider nicht so, daB man einem einfachen Regler im Bedarfsfalle eine zusatzliche Dampfung zu- schalten kann. Gerade im Grenzfall, wo also die Eigen- dampfung nicht mehr ausreicht, muB beim tlbergang auf Bild 2 Anlaufzeit and Halbwertzeit, ermittelt aus der Abkiihl- kurve enes Gliihofens. os A Ha/M. Y'& it An/o zeiY kunstliche Dampfung (Ri ckfUhrung) eine mehrfach hohere Verstellgeschwindigkeit angewendet werden. Das bedeutet eine viel grollere Reglerleistung and oft einen groleren Regler. Aulerdem drilekt eine Ri ckfUhrung meistens die erreichbare Regelgenauigkeit herab. Elnige Aufgaben der Regelung in der Verfahrenstechnik and ihre Losungen Da das Gebiet der Verfahrenstechnik viel zu umfang- reich ist, mull ich mich darauf beschranken, fur die wich- tigsten Regelaufgaben die Losung in Form von Schalt- bildern anzugeben, and zwar durchweg unter der Verwen- dung von Reglern mit Hilfskraft. Fur den Kraftschalter and den Verstellmotor 1st die Darstellung nach Bild 3 gewahlt. Der Stellkolben soil nach rechts oder links lau- Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12105 -CIA-RDP83-00415R003100050001-0 JBetriebs mute/ : ? Verstel/motor Bild 3. Gewahlte gild 4. DurchfluBregler. Darstellung fur den Kraftschalter und den Verstellmotor eines Reglers. MM Be/r ni#eI Bild 6. DurchfluB-Verhaltnis- regler. V L' Bild 5. Verhaltnis- schieber. Uj_ Die Einstellfeder muB also einen sehr groi3en Bereich iiberstreichen. Wenn die einstellbare Menge z. B. nur auf 1f5 der Hochstmenge her- untergeregelt werden soil, so fallt der Wirk- druck auf 1123 des Vollastwertes. Wenn auch die MeBmembran fur diese kleinen Werte noch ausreichend genau gebaut werden,,.kann, so wird der Regler dabei doch verhaltnismaBig un- empfindlich. Die Feder muBte in den unteren McBbereichen viel weicher sein. Man ver- wendet dann zweckmaBig kegelig gewundene Federn, bei denen sich mit zunehmender Zu- sammendruckung die grolen Windungen auf- einander legen, so daB die Federung harter wird. Eine ahnliche Wirkung erreicht man bei gleichbleibender Federkraft, wenn man die ttbersetzung zwischen McBgerat und Feder andert, Bild 5; die Empfindlichkeit des Reglers bleibt dann fiber den ? ganzen Bereich gleich. Durchflu0-Verha1tnisregelung Wenn die Aufgabe besteht, eine Gas- oder Flussigkeitsmenge verhaltnisgleich zu einer zweiten Gasmenge einzuregeln, so wird die Ein- stellfeder des Reglers ersetzt durch ein MeB- gerat (Membrandose), Bild 6, das von dem Druckunterschied an einer Blende in der zwei- ten Gasleitung beaufschlagt wird. Das Mengen- verhaltnis kann durch Andern des Blenden- querschnittes beeinfluBt werden, indew man z. B. die eine Blende durch ein Ventil oder einen Schieber ersetzt. Da sich diese aber wegen der ungunstigen Stromungsverhaltnisse als Wirk- druckgeber nur bedingt eignen, erscheint es zweckmaBiger, am Kraftschalter das Verhalt- nis der Wirkdriicke zu andern und die Blenden bestehen zu lassen. Der Einstellschieber in Bild 6 ermoglicht tine Anderung des Verhalt- nisses zwischen 0 und oo. Einer weitgehenden Anderung ist jedoch auch hier durch die qua- dratische Abnahme der Wirkdriicke bald eine Grenze gesetzt. Wenn die Mengen beliebig veranderlich sein sollen, so empfiehlt sich die Anwendung der in Bild 7 gezeigten Schaltung. Hier sind It Bild 7. Durchfluf3-Verhaltnis- regler fur beliebig verander- liche Durchfliisse. fen, je mehr der Kraftschalter von der mittleren Stellung nach rechts oder links abgelenkt wird. Die Stellgeschwin- digkeit soil der Ablenkung verhaltnisgleich sein. Wie die Kraftschalter und Stellmotoren im einzelnen ausgefuhrt sind, und ob sie elektrisch, mittels Druckluft, Druck- wassers oder Druckols arbeiten, ist fur das Verstandnis der gezeigten Schaltungen ohne Bedeutung. Durchflul3regelung von Gasen und Flussigkeiten Die einfachste Regelung ist die Durchflul3regelung von Gasen und Flussigkeiten nach Bild 4. Den MeBwert fur die jeweilige Menge erhalt man aus dem Druckgefalle an einer Blende oder Dizse, die am besten nach den An- gaben der ?Regeln fiir die DurchfluBmessung mit ge- normten Diisen und Blenden" ausgefuhrt werden'). Eine einstellbare Feder oder auch ein Gewicht halten dem Wirkdruck das Gleichgewicht. ttberwiegt der Wirkdruck, so schlieBt der Stellmotor das Regelglied, z. B. eine Drosselklappe, so lange, bis ein Gleichgewicht erreicht ist. Die zu regelnde Menge folgt den Bewegungen des Regel- glieds praktisch ohne Verzogerung, und die Dampfung ist immer ausreichend. Schwierigkeiten treten erst auf, wenn die Stellgeschwindigkeit so hoch gewahlt werden mu3, daB die zu bewegenden Massen des Stellmotors und des Regelglieds nicht mehr vernachlassigt werden konnen. Das ist aber nur ausnahmsweise der Fall. Zu beachten ist, da3 die Wirkdri cke an der Blende quadratisch mit der durchflie.Benden Menge anwachsen. ?) Regeln fiir die Durchituemessung mit genormten Dusen und Blenden, herausgeg. vom Verein deutscher Ingenieure, Berlin 1937. beide Blenden durch zwanglaufig verbundene Drossel- klappen ersetzt. Mit der Bewegung der Klappen ver- andern sich die Durchgangsflachen verhaltnisgleich, und es laBt sich unter Beachtung des Ahnlichkeitsgesetzes im allgemeinen erreichen, daB dann auch die DurchfluB- zahlen an beiden Klappen verhaltnisgleich bleiben. Die Mengen konnen in diesem Falle fast bis zum Wert Null beherrscht werden. DurchfluBregelung staubformiger, korniger und zahflussiger Stoffe In den vorhergehenden Beispielen sind fur die Durch- fluBmessung Drosseleinbauten vorgesehen, die einen qua- dratisch mit der Menge wachsenden Wirkdruck abgeben. Fur fast alle Gase und Flussigkeiten ist diese Art der DurchfluBmessung am einfachsten und zuverlassigsten. Fur die Messung staubformiger oder korniger Stoffe und auch von zahen Flussigkeiten, z. B. dicken Olen, muB man andere McBeinrichtungen vorsehen. Fur Ole kann man beispielsweise Volumenmesser nach Art der Kapselpum- pen verwenden, deren Drehzahl der durchflieBenden Ol- menge verhaltnisgleich ist. Bei festen Korpern wird es fast immer moglich sein, die Menge aus der Drehzahl oder aus der Stellung eines Zuteilglieds, z. B. eines Abstreifers oder Schiebers, zu ermitteln. Fur die Umsetzung von Drehzahlen in fur den Regler geeignete Mellwerte wird vielfach ein kleines Schleuder- geblase verwandt, dessen Druck verhaltnisgleich dem Qua- drat der Drehzahl ist. Dieser Meldruck kann also in gleicher Weise auf den Regler geschaltet werden, als ob Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05--CdA:RDP83-00415R003100050001-0 zur Messung ein Drosselgerat henutzt ware. Die MeB- geblase arbeiten meistens mit Luft, manchmal auch mit einem leichten Ol. Ebenso lassen sich auch elektrische Gerate nach Art eines Drehzahlmesser-Stromerzeugers verwenden, die je nach der Schaltung eine geradlinig oder quadratisch mit der Drehzahl veranderliche Impulsspan- nung liefern. -Der Regler erhalt in diesem Falle statt der Membrankapsel eine elektromagnetische Mel3anordnung. Stellungswerte, wie z. B. der Hub von Abgreifern bei Tellerspeisern, lassen sich durch Zwischenschalten einer Feder, durch elektrische Widerstands-Fernsender oder durch einen Druckluftwandler in einen geeigneten Me13- druck umsetzen. Durchflufi-Summenregelung Manchmal ist es erforderlich, zwei oder mehr Me13- werte zusammenzuzahlen und nur ihre Summe auf den Regler zu schalten. Bei geradliniger Abhangigkeit kann die Summenbildung am Regler vorgenommen werden, in- dem man entsprechend viele Mel3gerate mechanisch zu- sammenschaltet. Bei quadratischer Abhangigkeit ist dies jedoch nicht moglich. Man billet dann zweckmal3ig Hilfsstrome, und zwar mittels Druckluft oder elektrisch, die Orrick/uft den einzelnen Durchfliissen verhaltnis- gleich sind. Die Summe des von einer Anzahl von Fbrderschnecken geliefer- ten kornigen Gutes ermittelt man z. B. in der Weise, daB jede der Forder- schnecken mit einer kleinen MeB- pumpe gekuppelt ist. Die Summe der von samtlichen in Betrieb befind- lichen Melpumpen gelieferten Luft- oder Flussigkeitsstrome wird caber eine Me8drossel geleitet. Der hier ge- bildete quadratische Meliwert ent- spricht der Gesamtfordermenge und kann nun in der iiblichen Weise auf einen Mengenregler geschaltet werden. Von einer Reihe von Wandlern gelieferte Hilfs- strome konnen in beliebiger Weise zusammengefugt und auf den eigentlichen DurchfluBregler geschaltet werden. Manchmal ist es erforderlich, die einzelnen MeB- strome ihrer Wertigkeit nach einzusetzen. Wenn z. B. drei verschiedene Stoffe mit einem vierten (Sauer- stoff) im theoretisch erforderlichen Mengenverhaltnis zu- sammen verbrannt werden sollen, so muI3 man die einzelnen Wandler so abstufen, daB der von ihnen ge- lieferte Luftstrom ein MaB fur den Sauerstoffbedarf jedes einzelnen der drei Stoffe abgibt. Die Summe der drei Strome entspricht dann dem Gesamtbedarf an Sauer- stoff, der nun durch den eigentlichen Mischungsregler zugesetzt wird. Durchflufi-Verteilungsregelung Der DurchfluB-Verhaltnisregelung verwandt ist die Verteilungsregelung. Hier handelt es sich darum, einen Mengenstrom in mehrere verhaltnisgleiche Teile aufzu- spalten, z. B. eine Gas- oder Flussigkeitsmenge auf paral- lel geschaltete Reiniger, Kiihler o. dgl. gleichmaBig zu Liegen die EinzelmeBwerte schon in quadratisch ab- hangiger Form vor, z. B. bei Blendenmessung in ver- schiedenen Rohrleitungen, so muB die Summenbildung fiber Wandler erfolgen, von denen jeder wieder einen Hilfsstrom erzeugt. Ein solcher Wandler ist nichts weiter als ein kleiner Mengenregler, und es konnen dafiir die meisten der oben beschriebenen Mengenregler benutzt werden. In Bild 8 wird der McBwert von einer Ring- waage abgenommen, die mit ihrem Drehmoment bestrebt ist, das mit Druckluft gespeiste Strahlrohr vor die Auf- nahmeduse zu stellen. Dadurch wird in der angeschlosse- nen Leitung ein Luftstrom erzeugt, der an einer zwischen- geschalteten Drossel einen entsprechenden Wirkdruck lie- fert. Dieser Wirkdruck wird auf das Strahlrohr in ent- gegengesetztem Sinne zur Einwirkung gebracht - er sucht also das Strahlrohr von der Auffangduse wegzu- drehen - und es stellt sich bald ein Gleichgewicht ein, hei dem der Wirkdruck dem von der Ringwaage ein- gestellten Druck die Waage halt. In der McBleitung flielIt dann ein Hilfsstrom, dessen Augenblickswert der mit der Ringwaage gemessenen Stoffinenge verhaltnis- gleich ist. Solche Wandler konnen an jedes beliebige McBgerat angeschlossen werden, und es ist auch moglich, einen mechanisch erzeugten Federdruck durch einen Luft- druck oder einen Stromungsdruckunterschied auszuwagen. Eine Ausfuhrung, die elektrische Strom- und Span- nungswerte in Luftdruckwerte umsetzt, zeigt Bild 9. Das Strahlrohr ist hier auf der einen Seite durch eine Tauch- spulanordnung, auf der anderen durch eine Luftdruck- membran beaufschlagt. Die Anordnung selbst ist Behr leicht gehalten und auf Kippspitzen gelagert, so daB schon geringe Strom- und Spannungswerte zur Betati- gung ausreichen. Man kann sie z. B. an Thermoelemente und Strahlungspyrometer anschlieBen oder auch durch Photo-, Sperrschicht- oder ahnliche Zellen betreiben. verteilen. Bild 10 zeigt eine zweifache Unterteilung. In beiden Leitungen hefinden sich Drosselklappen, die ent- gegengesetzt geschaltet sind, so daB also bei der Be- wegung des Stellmotors die eine Klappe geschlossen und gleichzeitig die andere geoffnet wird. In beiden Leitun- gen befinden sich auBerdem Blenden, die in i blicher Weise auf einen Verhaltnisregler arbeiten. Der Regler ist nur dann im Gleichgewicht, wenn die Wirkdriicke an den bei- den Blenden gleich sind oder in dem eingestellten Ver- haltnis stehen. Bei einer Aufspaltung in mehr als zwei Teile ver- wendet man einen Hauptregler, der eine Anzahl von Nebenreglern steuert. Eine Gasmenge soil z. B. auf funf oder auch mehr Apparate gleichmaBig verteilt werden, wobei die Gesamtgasmenge jedoch so einzuregeln ist, daB in der nachfolgenden Sammelleitung ein bestimmter Druck aufrechterhalten bleibt. Wie Bild 11 zeigt, wird an die Hauptleitung ein Wandler angeschlossen, der ent- sprechend der Abweichung vom Sollwert einen sog. Kom- mandodruck erzeugt. Dieser wird den einzelnen Durch- flul3reglern zugefiihrt, die nun ihrerseits dafiir sorgen, daB die Einzelmengen genau dem Kommandoimpuls ent- sprechen. Fallt bei grol3erer Entnahme der Druck in der Sammelleitung, so steigt der Kommandodruck und die einzelnen DurchfluBregler werden auf entsprechend gro- Bere Lieferung eingestellt. Zusatzliche Beeinflussung der Regelung Eine in der Verfahrenstechnik verhaltnismallig haufige Aufgabe verlangt, daB die Stellung eines Regel- glieds stets in einer bestimmten Abhangigkeit von einern Meiwert, z. B. einem Gasdruck, stehen soil. In diesem False lallt man auf die eine Seite des Reglers den MeB- druck und auf die andre Seite die Kraft einer Feder ein- wirken, die durch eine Kurvenscheibe in Abhangigkeit von Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/9$: GIA-RDP83-00415ROO3100050001-0 N regler verstellen, wie dies in Bild 16 ge- zeigt ist. Auf these Weise, also durch Betatigen des Verhaltnisschie- bers, kann man grund- satzlich eine Multipli- kation zweier Mef3- grof3en, die einer drit- ten das Gleichgewicht halten sollen, errei- chen. Eine solche For- derung ist in der Auf- gabe enthalten, ein Luftschleudergeblase auf Lieferung gleicher Gewichtsmengen, un- abhangig von der Luftdichte, einzu- Bild 10. Durchfluf3-Verteilungs- Bild 11. Durchfluf3-Verteilungsregler regler. mit Kommandogeber. der Stellung des Regelglieds verstellt wird, Bild 12. Durch die Form der Kurvenscheibe kann man jede beliebige Ab- hangigkeit erreichen. Wenn zwei McBwerte, Z. B. Drucke, in einer nur kur- venmaf3ig darstellbaren Abhangigkeit stehen sollen, so haft sich das mit zwei Reglern nach Bild 13 erzielen. Der Stellmotor des Reglers I ist durch eine Ruckfahrung ge- fesselt, so daf3 seine jeweilige Stellung dem Gasdruck in Leitung I verhaltnisgleich ist. Dieser Stellmotor ver- dreht eine Kurvenscheibe und stellt dadurch den zweiten Regler ein, der wiederum das Regelglied in der Leitung II verstellt. Per Druck in Leitung II mul3 dann in der durch die Kurve gegebenen Abhangigkeit von dem Druck in Leitung I stehen. In ganz ahnlicher Weise kann man auch Mengen in kurvenmafliger Abhangigkeit halten. Zuweilen wird gewunscht, durch den gleichen Regler mehrere Regelglieder derart zu betatigen, daf3 das nachst- folgende einsetzt, wenn das vorhergehende voll geoffnet hat. Manchmal kann man hierfur eine mechanische Lo- sung verwenden, wie sie Bild 14 zeigt. Hier verdreht der Stellmotor eine Welle mit einer Reihe von Kurvenschei- ben, durch die einzelne Ventile eingestellt werden. Je nach der Ausfiihrung der Kurvenscheiben arbeiten dann die Ventile in einer bestimmten zwanglaufigen Reihen- folge. Eine hydraulische Hintereinanderschaltung zeigt Bild 15. Wenn der Stellkolben seine Endstellung erreicht hat, so wird die Leitung nach dem zweiten Zylinder frei- gegeben, und dieser beginnt dann zu laufen. Bei der Ruckwartsbewegung kehrt sich die Reihenfolge ent- sprechend um. Oft wird auch die Verbindung einer Feinregelung mit einer Grobstufenregelung verlangt. Ein Gasschleuder- geblase soil z.' B. durch eine Drosselklappe feingeregelt werden, wahrend die grobe Regelung durch stufenweises Abschalten des Antriebsmotors erfolgen soil. Man laf3t dann die feinregelnde Drossel- klappe zwischen zwei Grenzanschlagen spielen und schaltet elektrisch, mittels Druckfltissigkeit oder mechanisch den Stufensehalter um eine Stufe weiter, sobald die Endstellung erreicht ist. Der Regel- bereich der Drosselklappe mull jedoch immer grocer sein als der Bereich einer Grobstufe, denn sonst wii.rde ein dauerndes Hin- und Herschalten eintreten. Manchmal soll ein Durchfluflverhaltnis, z. B. von Brennstoff und Luft, durch eine dritte Groie, z. B. die Abgaszusammen- setzung, zusatzlich beeinflufit werden. Man l0t dann zweckmaflig den Verhaltnis- regeln. Eine Losung dafiir zeigt Bild 17. Die Regelung der Luftmenge am Schleudergeblase erfolgt durch Drosselung in der Saugleitung, die Messung durch eine Blende in der Druckleitung. Gewichtsmaflig gleiche Luftlieferung erhalt man, wenn der Wirkdruck an der Blende verhaltnisgleich dem Kehrwert der Dichte der durchfliellenden Druckluft gehalten wird. Ein Mefiwert fur die Dichte ergibt sich aus dem Druck eines kleinen Schleudermeflgeblases, das durch einen Synchronmotor angetrieben wird4) ; der Zusatzregler verstellt nun den Verhaltnisschieber des Durchfluflreglers. Innerhalb der praktisch vorkommenden Bereiche regelt sich dann der Verdichter auf gleiche Gewichtsmenge ein. Manchmal solien auch mehrere Berichtigungswerte vom Regler berucksichtigt werden. Eine verhaltnismaflig einfache Losung hierfur ergibt sich aus dem Umstand, daf3 an dem Verhaltnisschieber die Abhangigkeit des Gleich- gewichtsverhaltnisses von der Stellung des Schiebers in einem groflen Bereich fast genau logarithmisch verlauft. Daraus geht hervor, daf3 man mehrere Groflen multipli- zierend einleiten kann, wenn man die Einzelwerte auf Skalen logarithmisch auftragt, so daf3 der Verhaltnis- schieber bei der Verstellung die Streckensumme durch- lauft. Tragt man z. B., wie in Bild 18 gezeigt, bei einem Doppelhebel logarithmisch auf der einen Seite die Tempe- ratur und auf der anderen Seite den Barometerdruck auf, so erhalt man durch Einstellung auf die jeweiligen Werte eine zutreffende Berichtigung des Mengenwertes, wenn der Regler ein Luftgeblase steuert. Auch dieses Geblase liefert dann gleichbleibendes Luftgewicht, wenn die Druck- und Temperaturwerte entsprechend eingestellt werdenb). ') Vgl C. Rohner, Z. VDI Bd. 79 (1935) S. 299, insbes. B. 300 u. 301. Vgl. C. Rohner a. a. 0. S. 302. schieber des Durchflufireglers durch das Bild 12. Stellungsregelung Bild 13. Druckregelung Meflgerat fur die Abgas-Zusammensetzung eines Regelglieds in beliebiger Abhangigkeit entweder mechanisch oder, falls die Krafte in Abhangigkeit vom Druck vom Druck in einer zweiten dafUr an klein sind, durch einen Zusatz- in einer zweiten Leitung. Leitung. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415ROO3100050001-0 Approved For Release 2001/12/0 (lA-RDP83-00415R003100050001-0 Regler mit veranderlicher Regelgeschwindigkeit Wahrend bei den Durchflu3regIern der beschriebenen Ausfuhrungsformen die Regelstabilitat durch die Eigen- dampfung der Regelstrecke fast immer gesichert ist, konnen bei Druckreglern ungiinstige Verhaltnisse auftre- ten. Insbesondere nimmt die Stabilitat beim Vbergang auf kleine Mengen, also bei nahezu geschlossenem Regel- glied, stark ab. In vielen Fallen kann man sich durch ein Verringern der Regelgeschwindigkeit bei kleinen Lasten helfen. Diese veranderliche Regelgeschwindigkeit lift sich kinematisch sehr einfach durch sog. Kurbeltrieb er- reichen. Durch entsprechende Einstellung kann man das Regelglied sich in der Nahe der SchluBstellung langsam bewegen lassen and damit bis zu sehr kleinen Lasten eine ausreichende Stabilitat erzielen. Regler mit starrer Ruckfuhrung Wenn die Eigendampfung der Regelstrecke nicht mehr ausreicht, so muB man eine zusatzliche Dampfung verwenden. Dampfend wirkt jeder EinfluB, der bei schwingendem Regler dem Impuls voreilt. Beim Druck- und ebenso beim Drehzahlregler an Dampfmaschinen trifft das auf die Stellung des Regelglieds zu, and die Dampfung wird immer groBer, je mehr man den Regel- wert stellungsabhangig macht, d. h. den Stellungswert des Regelglieds dem McBwert iiberlagert. Diese Uber- lagerung erzielt man meist durch die starre Riickfuh- rung, wie sie in Bild 19 dargestellt ist. Der am Regler eingestellte Mel went wird nur bei Belastung Null auf- rechterhalten. Mit zunehmender Belastung sinkt er ent- sprechend der Uberlagerung um einige Hundertteile ab. Den Abfall zwischen Null and Vollast in % bezeichnet man als Ungleichformigkeitsgrad. Die dampfende Wirkung der Ungleichformigkeit wird um so gro3er, je hoher die Stellgeschwindigkeit des Keg- lers gewahlt wird. Andererseits wachst die Wirkung des Ausgleichsgrades der Regelstrecke mit abnehmender Re- gelgeschwindigkeit. Reicht also in einem bestimmten Falle die Eigendampfung trotz geringster Regelgeschwin- digkeit nicht mehr aus - mu3 also eine zusatzliche Bild 14 and 15. Mechanische and hy- draulische Losung fur das Hinter- einanderschalten von Regelgliedern. 0 offnet S schlieBt ' pulsgeber heranziehen. In den mei- sten Fallen braucht man dazu nicht einmal ein besonderes McBgerat, son- dern es geniigt, den Impuls, statt vom Kessel selbst, von der abgehenden Leitung abzunehmen, Bild 22, denn es tritt dort bereits ein zusatzlicher Druckabfall auf, der von der Stro- mung abhangt. Eine Zunahme der Abstromung, wird sofort eine Druck- verminderung ergeben, noch bevor der Druck im Kessel absinkt. Gibt man dann dem Regler noch eine Ungleichformigkeit, die dem Stromungsdruckabfall V // gerade entspricht, so ~U~ bieibt der Druck im O I Kessel bei alien Last- I stufen genau auf gleicher Hohe. Die Schwankungen der Feuerung werden'dann d A 1.1: k ZY37t. fi Bild 16. Zusatzliche Beeinflussung eines DurchfluBverhaltnisses in Abhangigkeit von einer dritten Gro3e (Nachsteuerung). b ~ 1_4 Z4)12.16 Bild 18. Logarith- mische Mehrfach- einstellung, z. B. zur Berichtigung A des Durchflusses Regelung auf gleiches abhangig von Druck Luftgewicht. and Temperatur. Dampfung durch Ruckfuhrung verwendet werden -, so mull der Regler gleichzeitig auf Behr hohe Stellgeschwin- digkeit umgeschaltet werden. Man kann also im all- gemeinen nicht gleichzeitig die Eigendampfung and die Dampfung durch Ruckfuhrung ausnutzen, sondern mull praktisch auf die eine verzichten, wenn man die andere zur Wirkung bringen will. Nachgiebige Ruckfuhrung Die Ungleichformigkeit eines Reglers mit Riickfiih- rung - also die Abhan.gigkeit des Regelwertes von der Belastung - wird oftmals unangenehm empfunden. Man kann sich meistens dadurch helfen, daB man die RUck- fUhrung nachgiebig macht. Bild 20 zeigt eine Ausfi h- rung, bei der der Rilckfuhrzylinder in Reihe mit dem Stellzylinder geschaltet ist. Durch eine Feder wird der RuckfUhrkolben allmahlich immer wieder in die Null- Stellung gezogen, indem sich das verdrangte Olvolumen fiber eine einstellbare Drossel ausgleicht. Mit Vorteil IaBt sick fur die Ruckfuhrung auch ein pneumatisches oder hydraulisches Gestange verwenden, wie es Bild 21 zeigt. Durch Undichtmachen der Verbindung zwischen Geber and Empfanger lallt sich sehr einfach eine Nach- giebigkeit erzielen. Moglichkeiten fur die Ableitung des ruckfuhrenden Impulses In gleicher Weise wie aus der V e n t i l s t e 11 u n g kann der riickfiihrende Impuls auch aus einer D u r c h - f 1 u B m e s s u n g abgeleitet werden. Die Stellung des Regelglieds ist namlich nur deshalb fur eine Damp- fung verwendbar, well sie annahernd der jeweils durch- stromenden Menge entspricht. Man kann also auch je- den aus der betreffenden Leitung entnommenen Mengen- impuls zur Dampfung des Schwingungsvorganges be- nutzen. Besser ist es noch, wenn man den Mengenstrom er- fassen kann, durch den die Storung des Gleichgewichtes verursacht wird. Bei Druckregelungen an Verdampfern and Kesseln durch Beeinflussen der Warmezufuhr kann man mit Vorteil die abstromende Dampfinenge als Im- m ~e em ugen is gleich den Lastschwan- kungen. Vergro3ert man mit Hilfe eines Einstellschiebers die Ungleichformigkeit, so wird mit wachsender Last der Druck sin- ken, der Kessel arbei- tet zum Tell als Spei- cher and die Schwan- kungen der Feuerung Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/I5j CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Membran Bild 19 Gestange- riickfiihrung. Regelglied Bild 22. Dampf- kessel-Druckrege- lung mit Impuls von der Frisch- dampfleitung. Bild 20 Nachgiebige Riickfiihrung werden kleiner als die der Last. Bei Verringerung der Ungleichformigkeit steigt der Druck mit der Last, der Kernel wird unstabiler, and die Schwankungen der Feue- rung sind groBer als die der Last. Wenn solche voreilenden impulse im ganzen Regel- kreis nicht verfUgbar sind, so kann man eine zusatzliche Dampfung oftmals aus der Anderungsgeschwin- dig ke i t des Zustandes gewinnen. Wird der. MeB- wert ohnehin caber einen Wandler umgeformt, vgl. Bild 9, so kann man gleichzeitig auch einen der Anderungs- geschwindigkeit entsprechenden Impuls bekommen. ke? laat. rich die Anderungs- . D ii M r c Be - - - i ne i?_--- V---------- geschwindigxeit dutch c gleich bestimmen. Der eigentlichen McBanordnung wird ZoTeuurullm eit aWenn man die Unterbrecherzeit etwas and auger as groBer abschaltet. wiihlt ap as die Im an die dann, zuge f gt, eBildn e23 zegt,ne eine to bar dieoandere hin aber Ube r ne Sei Ssel an den, die Impulsdruck re Seine die Stellgeschwindigkeit wahrend der Einschaltdauer so aber caber eine Kapillardrhbll en den Iruck gibt an- bemiBt, daB bei e i n e r Schaltung die Storung annahernd geschlossen ist. Bei rafteibndem Duck gibt die ausgeglichen wird, so kann man unter Umstanden damit Me D hung keine Kraft ab. Je schneller sick jedoch auch in schwierigen Fallen eine zufriedenstellende Rege- der Druck andert, um so groBer wird auch der Druck- lung erzielen, Es ist aber auch da nur moglich sehr ge- unterschied zu beiden Seiten der MeBkammer. Die MeB- tinge Anderungsgeschwindigkeiten zu beherrschen. Ist kraft entspricht der Anderungsgeschwindigkeit des Zu- z. B. die Unterbrechungszeit 1 min and der groste Sebalt- standes um so besser, je geringer die Druckunterschiede schritt 5 %, so braucht man mindestens 20 min, um das sind, je groBer also die Membranflache enet wird. Regelglied von null his Vollast zu bewegen. Genau gesehen, wird bei den beschrieiebenn McBver- Leichter zu beherrschen ist die Zeitverzogerung, die fahren nicht die Anderungsgeschwindigkeit des Zustandes, dutch die Tragheit eines Fuhlers, z. B. eines Warmefuhlers sondern die Anderungsgeschwindigkeit des on mit t a err (Thermoelement), verursacht wird. Bei Schwankungen mittelt. Wenn der McBimpuls selbst scho min starker der zu regelnden Temperatur folgt zwar auch hier der V rung auftritt, so ist auch die Wirkung des daraus McBwert des Temperaturfuhlers mit einer gewissen Zeit- abgeleitgeleiteten Vorhaltimpulses beschrankt. verschiebung, jedoch wird bei zunehmender Temperatur Beherrschung von Impulsverzogerungen sehr bald eine geringe Wirkung am Fihler merkbar sein, Bei den bisherigen be ucks chtigt worden. Ta sUchlicchssind erreicht wird.r Diel Verhaltn sse liegen hier ahnlchnw e V lstrecke. In ltd sich Anmeistlaufzeimit eine ege genugend grog nh Unglei h sole diese aber die un Ursache steigen le d ers5cchwie igkeiten ichdeer r bei so eg erzielen. I egelsng au epp g die selg r ,und in n Immerhin wird die Regelung stabile die und selbsttti ge Regelung tibehaupt undurchfuhrbar. Es k Bild 21 kommt also sehr darauf an, die impulse richtig zu wahlen and dort abzunehmen, wo die Wirkung des Verstellglieds am ehesten auftritt. In Bild 24 ist die anscheinend sehr einfache Aufgabe dargestellt, eine Flussigkeit durch Dampf oder Zusatz einer heiBeren Flussigkeit anzuwarmen and die Anwar- mung durch einen selbsttatigen Regler zu steuern. Die MeBstelle sei ungefahr 20 m von der Mischstelle entfernt, and die Stromungsgeschwindigkeit betrage 0,75 mis. In diesem Falle wird es rd. 30 s dauern, ehe die Wirkung einer Verstellung des Regelglieds am Warmefuhler auf- treten kann. Dazu kommt dann noch die Warmetragheit des Fuhlers, die unter Umstanden erheblich.ist. In einem solchen Falle mug das Regelglied stets ubersteuert wer- den, and die Regelung deshalb in zunehmende Schwin- gungen geraten. Eine einigermaBen schwingungsfreie Regelung 10t sich praktisch nur dadurch erreichen, daB man die Schwin- gungsdauer ubermaBig lang macht. Das laBt sich am ein- fachsten durch Drosseln des Stellmotors auf sehr geringe Laufgeschwindigkeit erzielen. i berschlaglich kann man rechnen, daB die Schwingungszeit mindestens die zehn- fache Dauer der Verzogerungszeit haben mull. In diesem Falle mug also die Schwingungszeit mindestens 5 min be- tragen. Man sieht, daB die Regelung sehr trage wird and daB nur geringe Anderungsgeschwindigkeiten ausgeregelt werden konnen. Auger der geringen Stellgeschwindigkeit mug man den Regler mit einer groBen Ungleichformig- keit arbeiten lassen. Auch durch sog. Unterbrecherschaltungen kann man bei starken Impulsverschleppungen eine annehmbare Regelung erzwingen. Wie Bild 25 zeigt, wird dann in die der die Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIP~-RDP83-00415R003100050001-0 29i72.t3 Bild 23. Druckregelung, bei der die Geschwindig- keit der Druckanderung als ruckfuhrender Impuls wirkt. tin~+ ------r- a=ij I f Haupteteuerwerk schlechter, je mehr der McBwert nachhinkt, and es ist bei jeder Planung besonders grol3er Wert darauf zu legen, die Anlaufzeit des Fuhlers kleinzuhalten. Diese Art Impulsverzogerungen kommen hauptsach- lich bei Temperaturreglern in Frage, and dabei wirkt es sich gtinstig aus, daB meistens auch der zu regelnde Ofen oder Kessel eine sehr grol3e Anlaufzeit hat. Die Schwin- gungszeit der ganzen Anordnung wird meist so lang, dal demgegenuber die Impulsverzogerung noch tragbar ist. Als Temperaturfuhler fur Regler werden bei niedrigen and mittleren Temperaturen hauptsachlich rohrformige Ausdehnungsthermostate mit Innenstab aus Invarstahl, Porzellan oder Quarz, mit Fiiissigkeit eft111t IM dehnung der Rohrleitung selbst benutzt gegentiber einem Invarstahl-Draht oder Quarzstab, der durch zwei Schellen mit der Rohrleitung verbunden ist. Ein Beispiel fur eine schwierige Regelaufgabe mit groper Impulsver- schleppung, grol3er An- laufzeit des Fiihlers and sehr grol3er Anlaufzeit der Regelstrecke bietet die Trocknungsregelung an Papiermaschinen, Bild 27. Die feuchte Pa- pierbahn lauft fiber eine Anzahl von Trockentrom- meln. Die Dampfzufuhr zur Trockenpartie soil nun derart geregelt wer- den, dal3 die Oberflachen- temperatur der auslau- fenden Papierbahn sehr genau gleichbleibend ge- halten wird. Zur Tempe- raturmessung dient ein oberhalb der Papierbahn angebrachtes Wider- standsthermometer, das fiber einen Regelwider- stand an einen Wandler angeschlossen ist. Dieser Wandler setzt den Mel3wert fur die Temperatur in Luftdruck um, wobei gleichzeitig in der vor- herbeschriebenen Weise die Anderungsgeschwin- digkeit der Temperatur iiberlagert wird. Dieser Impuls wird der Membran eines Druckreglers zu- geleitet, der das Dampfventil zur Trockenpartie bteuert, wobei der Dampfdruck in den Trocken- zylindern als ruckfuhrender Impuls mit ent- sprechender Ungleichformigkeit dient. Trotz der hohen Anlaufzeit der ganzen Trockenpartie ist infolge der Zeitverzogerung in der Impulsbildung, die 2 min and mehr betragen ann, eine Ungleichformigkeit von mehr als 30 % d u verlaufen zu lass n. 30 % ngle chformigke t bedeuten, daB von den durch Ungleichheit des Stoffes usw. ver- ursachten Storungen nur etwa 70 % durch Regelung be- seitigt werden. Die Temperaturschwankungen warden also immer noch rd. ein Drittel so grol3 sein wie ohne Regler. Diese Ungleichformigkeit wird nun beseitigt, in- dem ein parallel geschalteter, aber ohne Ruckfi hrung - also auch ohne Ungleichformigkeit - arbeitender Regler den Verhaltnisschieber sehr langsam nachsteuert. Auf diese Weise laBt sich eine praktisch gleichbleibende Ober- flachentemperatur erzielen, wie sie durch Regelung von Hand niemals zu erreichen ist. E, ermo- state and Dampfdruckthermometer benut zt. Wenn these Zusammenfassung in Gasen arbeiten sollen, so mull man fur eine kraftige Aus der Fulle der in der Verfahrenstechnik vorliegen- Umstromung Sorge tragen, damit die Verzogerung klein den Regelaufgaben konnte nur ein verhaltnismal3ig kleiner wird. Be! Temperaturen uber 500 ? werden meistens elek- Teil behandelt werden. Jedes neue Verfahren wird auch trische Verfahren bevorzugt, and zwar Widerstands- eine oder mehrere neue Regelaufgaben bringen, die man thermometer, Thermoelemente and Strahlungspyrometer.. zwar meistens auf die behandelten Grundaufgaben zuriick- Strahlungspyrometer kann man mit Anlaufzeiten in der -fuhren kann; vielfach werden aber auch Verhaltnisse auf- Grol3enordnung von 1 a ausfiihren, dagegen haben ge- treten, fiber die noch keine Erfahrungen vorliegen. Bei schutzte Thermoelemente bis zu 2 min Anlaufzeit. Fur der Planung mull stets der ganze' Regelkreis betrachtet Mel3zwecke schadet das im allgemeinen wenig; bei Ver- werden, in dem der am Markt kaufliche Regler nur ein wendung an Reglern sind so hohe Werte nur bei sehr Glied ist. Auch der teuerste Regler mit den ,allerbesten" grol3en - also tragen - Ofen moglich. Dampfungseinrichtungen versagt an einer ungeeigneten Fur die Temperaturregelung von IleiBdampfkiihlerne) Regelstrecke, and man wird vielleicht mit dem infachsten u. dgl. werden neuerdings gern sog. Anbauthermostate Regler vielbessere Ergebnisse erzielen, wenn nur die Schal- verwendet, Bild 26. Zur Messung wird hierbei die Aus- tung richtig ist and die Stabilitat des ganzen Regelkreises vgl. A. ILonejuno, Z. VDI Ed. 80 (1036) S. 501. vorher abgeschatzt oder berechnet wurde. B 4372 VDI-Verlag G. m. b. H., Berlin NW 7 - Manuldruck von F. Ullmann G. m. b. H., Zwickau Sa_ Bild 25 Unterbrecher- schaltung. S/a b Yo n g e r in y e P M br m e d e h n u ng Bild 26 Anbauthermostat. Oomp/Tei#ung Bild 27. Trocknungsregler an einer Papiermaschine. Bild 24. Regelung eines FIiissigkeits- vorwarmers mit unmittelbarer Be- heizung (Impulsverzogerung). Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/0: CIA-RDP83-00415RO03 ASKANIA-SONDERDRUCK R 1098 8 Oiurkomfuemaumende Orurkve,h hga J hie6er Selbsttatige Kessel>;egelung fur mittlere Industriekraftwerke. Von Vereinsoberingenieur Dipl.-Ing. M. Got z, Hof. Haufg wird die Ansicht vertreten, daB die selbst- ' elektrischen Strom verwendet, . wahrend bei deco tatige Kesselregelung nur bei Groi3kessel-Anlagen Askania-Regler PreB61 zur Steuerung herange- am Platze sei, da bei kleincren Anlagen der Heizer zogen wird. uberhaupt nichts mehr zu tun hatte, sobald eine Aufbau einer ausgeffihrten Regleranlage selbsttatige Feuerungsregelung ihm (lie Hauptarbeit an der Kesselbedienung nehmen wurde. Auch glaubt man, daf die Beschaffungskosten eines Kes- selreglers derartig hoch seien, daB dieser einen Luxus darsteIle, der fur mittlere Betriebe nicht niehr tragbar sei. In diesem Zusammenhang cr- scheint es zweckmfil3ig, fiber die Arbeitsweise and die betrieblichen Erfolge einer ausgefiihrten Reg- leranlagc zu berichten. Der Zweck einer selbsttatigen Kesselregelung ist die`Erhaltung des Cleichgewi,chts zwischen der zur Dampferzeugung benotigten and bei der Verbren- rung der Kohle entwickelten Warmemenge. Dies bedingt im einzelnen u. a. die Gleichhaltung des. Verhaltnisses zwischeu Verbrennungsluft and Koh- lenmenge je Kohiensorte. Hierzu kommt, da(3 an gewissen Stellen des Kessels, z. B. im Feuerungs- raum, ein bestimmtei? Unler- oiler Uberdruck nicht iiberschritten werden soli; urn z. B. beim Offnen von,Fcuertiiren u. dergl. das Eintrelen unzulissi- ger Falschluft oder ein Ilerauss-chlagen der Flamme moglichst zu vermeiden. Beim Parallelbetrieb mehrerer Kesscl hat die Regelung vor allem bei Kesseln verschiedener Gr6Be and Bauart die Aufgabe, einen geordncten Betrieb auch dann aufrechtzuerhalten, wenn die einzelnen Kessel, entsprechend ihrer Fahigkeit, Belastungsspitzen aufzunehmcn, verschiedenartig belastetwerdenmiissen.DerLastanteil einesKessels wirdkonstant gehalten,wahrendeineroder mehrere andere Kessel die Belastungsspitzen aufnehmen. Zur Erfiillung dieser Aufgaben der Kesselregler werden von ihren Herstellern verschiedene Hilfs- rnittel angewendet. So arbeitet beispielsweise der Siemens -Regler alit elektrischer Hilfskraft. Einen anderen Weg beschreitet cin anl,crikani- sches Werk, das zur Ubertragung PreBluft state . Die Kesselanlage besteht aus drei Schrag- rohrteilkammer-Kesseln fur 16 atii Betricbsdruck mit Unterwind - Zonen - Wanderrost and Feuer- raumkuhlung. Die Heizflache jedes Kessels betragt 375m2, dieRostflache je17,55m2. DieKesselanlage, von der zwei Kessel dauernd stark belastet sind, wahrend der dritte Kessel auBer Betrieb stcht, gibt ihren Dampf an zwei dauernd hochstbclastete Dampfturbinen ab. Die Regelung der Kessel war von Hand zu besorgen. Die Ileizer batten wegen der auBersten Anspannung der Turbinen vor allem den hochstmoglichen Kesseldruck zu halten, bei dem die Sicherheitsventile eben noc11 niche anspra- chen. Durch ein schrcibendes Manometer wurden die Druckschwankungen dauernd iberwacht.. Des weiteren wurde die Verbrennung durch einen schrcibenden CO_ Messer and anzeigende (;02- and CO+I-12-McBgerate festgelcgl. Wic weit die Konstanthaltung des Druckes ge- lang, ist aus dem Diagramm Abb. 1 zd ersehen. Der Kohlensaureschreiber zeigt ]tier zwar im Mit- tel 12v. H. Kohlensaure, dock ist eine slarke Streu- ung der einzelnen aufgeschriehenen McBwerte fest- zustellen. Auf Grund der unbefriedigenden Ergebnisse der Oampfdruukdiagramm Sonderdruck aus der Zeitschrift des Bayerischen Revisions-Vereins, Heft 13, 1938 _D Lb Abb. 1. Vor Einbau der Regelanlage. Abb 2 Steuetwerk (rechtsseitig) and Unterwindregler eines Kessels (linksseitig). 1. Sohneidenauflager 5. Strahlrohr 9. Verstellung des 12. Olmotor 2. Wellrohr 6. Steuerkolben Verhtiltnisscbiebers 13. Quecksilberrelais 3. Zunge 7. Rnckfahrgestange 10. Nockenwalze 14 Impulsiibertragung 4. Belastungsgewioht 8. Federverstellung 11. Vorgelege 15. Membran. ark ~?~~g {?~~ .Approved For Release 2001/12/05: CIA-RDP83-00415R0031 QQQ5DQ 1,-0, ~ 25X1A Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001 0 Handregelung wurden die Kessel mit einer selbst- tatigen Askania-Regelung ausgerustet. Die selbstatige Regelung'wird durch das Sleuer- t werk, das durch the abgegebene Dampfinenge be- einfluBt wird, eingeleitet. Ein MaB fur diese Dam_ pf- - menge ist der Druckabfall vondeli Kesseln bis zur Hauptdampfleltung, der sich in quadratischer Ab- hangigkeit von der DurchfluBmenge andert, so daB eine Steigerung der'Dampfinenge bereits eine i1ber- proportionale Beeinflussung ausubt. Der Dainpf- druck wirktgem#Abb. 2, rechtsseitiger Toil, and Abb. 3 auf eine oben geschlossene Membrane, die bereits auf flruckunterschiede von J/100 at anspricht. Der Druck wird auf einen auf ciner Schneide gelagerten Hebel, ubertragen, auf dessen langeren Hebelarm ein veranderliches Belastungs- gewicht wirkt, das auf den gewunschten Druck ein- gestellt werden kann. Die Schwankungen dieses Hebelarmes beciiussen ein O1-Strahlrohr, etas sich vor zwei Offuungen befindel, die zum Sleuer- zylinder fiihren. Das durch die Ausschidge des Strahlrohres gesteuerte Druckol bewegt den Steuer- kolben entsprechend hin and her. Am Gestange des Steuerkolbens greift cin Rfickfuhrhebel an, der mittels einer Feder mit dem Strahlrohr verhunden s Di i t. e Vorspannung der Feder kann durch cine Schraube verandert, die Kra-ftubertragung der Fe- der auf das Strahlrohr aucli noels durch einen sog. Verhaltnisschieber beeinfluBt werden. Weiterhin befinctet sich auf dem Steuerkolbengestange enl- gegengesetzt der Ruckfuhrung eine Nockenwalze, die durch einen Olmotor snit Vorgelege in gleich- mal3iger Umdrehung (etwa 1 Umdrehung/inin) ge- halten wird. Diese Nockenwalze besitzt linksseitig eine kurze Nocke, die sich.nach rechts zu stetig verlangert, his am Ende auf dem vollen Unifang nur mehr die auBere Bast vorhanden ist. Auf die- ser 'Walze lauft ein Schaltstift, der durch die Nockc angehoben wird und einen Quecksilberschaltcr in Tatigkeit setzt. Lauft dieser Stilt auf dem links- seitigen Toil der Nocke, so wird der Quecksilber- schalter nur kurzzeitig eingeschaltet, wahrend or, wenn er auf dem rechtsseitigen Teil der Nocke Iauft, nur kurzzeitig odor gar nicht niehr ausge- schaltet wird. Dieser Schaller betatigt die Rost- motoren, bei denen cine andere Regelung, z. B. durch Drehzahlanderung, nicht nioglich war, da es sich um Asynchronmotoren handelt. In Anlagen in denen Gleichstrom vorhaizden ist, odor bei denen die Kosten fiir ein Leonard-Aggregat nichl gescheut werden, \wird die Rostregelung nicht durch liurzzeitiges Ein- und Ausschalten des Rost- motors bewirkt, sondern durch Veranderung der Erregung des Antriebsmotores bzw. des Leonard- Satzes. Diese Art der Regelung ist der Schaltrege- lung naturlich technisch uberlegen. Neben der Abstimmung der Kohlenzufuhr auf die D4mpfinenge lauft die richtige Zuteilung der zur Verbrennuug der aufgegebenen Kohlenmenge i n6tigen Luftmenge. Durch Veranderung des Unler- winddrucks ist diese ohne weiteres durchzufuhren. Das rult dem erwahnten Steuerkolben verbundene Gestange spannt gleichzeitig dic Feder auf der einen Seite eines weiteren Strahlrohrreglers (Abb. 2 linke Seite) und steuert dadurch ein Strahlrohr vor den beiden ihiu gegen fiber liegenden Offnun- gen. Das Druckol stramt, wenn kleinere Verstell- krafte benotigt werden, unmittelbar zu elnenm Steuerzylinder (Abb. 4), der an der Unterwind- regelkiappe angebracht ist und verstellt diese ent- sprechend. Bei groBerenVerstellwiderstanden wird cin Fogekolben zwischengeschaltet, cler weiler unten Hoch beschrieben wird. Die Reglerr ickf-dhrung wird durch eine auf der anderen Seite des Strahlrohr- reglers angebrachte Membrane be- wirkt, auf die der Druckunterschied zwischen dem Druck am Feuerraum- ende und dem Druck vor dem Rauch- gasschieber wirkt Dieser Druck- unterschied ist ein Ma13 fur die durch die Kesselzuge gefiihrte Gas- Abb. 4. Steuerzylinder. menge mid ist quadratisch von dieser abhangig. Da der Dampfdruck, der das den Impuls fiber- tragende Reglergestange betatigt, ebenfalls wic oben beschricben in einem quadratischen Verhiilt- nis zu- und abnimmt, so ist die Reglerruckfithrung dem Reglerimpuls gleichwertig. Um das Verhalt- nis' zwischen Kohlenmenge und Luftmenge andern zu konnen, ist an diesem Verbrennungsregler eine Verstellung der Federkraft durch eine Schraube und durch den sog. Verhaltnisschieber moglich. Bei jeder neuen Kohlensorle wird an Hand des CO2-Zeigers die Luftmenge entsprechend dem Lu.ft- bedarf der Kohlen von Hand verandert. Wihrend des gewalinlichen Betriebes sorgt der Kegler dann fur die Aufrechterhaltung des gewunschlen Ver- haltnisses selbsttatig. Der Unterwind der ubrigen Kessel wird jeweils mit cinem ebensolchen Unter- windregler gesteuert. Diese Kegler werden im vor- liegenden Fall durch das gleiche Gestange becin- flul3t und sired an die verlangerte Kolbenstange des Kommandogebers angelenkt (Abb. 2linksseitig). Bei einer Verstarkung des Unterwindes wird. aber naturgemaB ein hoherer Druck im Feuer- raum ciltstehen, wenn nicht gleichzeitig auch die Kesselendklappen weiter geoffnet werden. Zur Off- nung dieser Klappen dient ein weiteres Strahlrohr, das von einem Membranregler beeinflul3t wird, dessen cine Membranseite an den 1. Feuerzug fiber dem Rohrbiindel angeschlossen ist. Die andere Seite der Membrane steht mit der Aul3enluft in Verbindung. Wird fiber dem Rohrbundel der Un- terdruck geringer, so wird das Strahlrohr enl- gegen einer Federkraft nach einer Seite abgelenkt und betatigt dadurch einen sog. Folgekolben (Abb. 5 und 6), der immer dann angewandt werden muB, wenn groBe Versteilkrafte notwendig sind, wie dies bei den Kesselendklappen der Fall ist. Durch das Strahlrohr wird ein kleiner Kolben mit Hilfs- schieber hin- und hergeschoben, der verschiedene -AusstromOffnungen fur das Druckol freigibt, so- daB das 01 in die eine odor' andere 1lalfte cines Steuerzylnders, der die Rauchgasklappe betatigt, eintreten kann, wahrend es aus der anderen ab- Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 fliel3t. An der einen Seite des Strahlrohres des Rauchgasreglers kann die der Membrane entgegen- wirkende Federkraft geandert werden; hiedurch ist die erstmalige Einstellung des Zuges am Ende des oberen Feuerraumes moglich. Das fur die Strahlrohre and die Steuerkolben benotigte Prei36l wird durch eine elektrisch an- Abb. 5. Folgekolben and Steuerzylinder. 1. strablrohr 2. Kolb en 3. Hilfeschieber 4. Steueriylinder 5. Rauchgasklappe. getrieueney Pumpe enter 6 at Druck gesetzt. Die Steuerung mit!Prei36l hat den Vorteil, daB alle be- weglichen Teile iiberreich mit 01 benetzt sired and daher kaum einem nennenswerlen VerschleiB unterliegen. Die Kesselregelung ist aber nicht vollkomnlen selbsttatig; cinige Handgriffe miissen auch bier uoch vow Heizer ausgefuhrt wcrden. Z. B. muf3 der Jleizer, wie unten beschrieben wird, wenn der Rost dauernd oder zu kurzzeitig lauft, die nacllstc Rostgeschwindigkeit cinstellen. Er hat ferner, wenn das Feuerbett nicht den ganzen Rost bedeckt, die hinteren Zonen enisprechend abzu- schalten and den Schichtregler zu bedicnen. Selbst- verstandlich obliegt ihm auch gegebenenfalls die Abb. 6. Folgekolben, angebaut am Steuerwerk fiir Niederdruckreglung. Nachbehandlung des Brennstoffes auf dem Rost. Die Speisung der Kessel wird unahhangig von der Ubrigen Regeleinrichtung wie bisher durch einen Hannemann-Speiseregler bewirkt., Andere Regelungsformen. Die beschriebene Regelungsform wurde fur eine bereits bestehende Kesselanlage gewahlt, sie wird deshalb nicht fur jede, vor allem nicht fur jede Neuanlage die gunstigste Losung darstellen. Es werden verschiedene Arten von Regelungen ausgefuhrt, die -der jeweiligen Anlage angepaBl- sind. Eignet sich z. B., wean mehrere Kessel ver- schiedener Iiauart zusalnmengeschaltet sind, das oben beschriebene Sicuerwerk nicht, so wird ein besonderer Kommandogeber eingebaut, der den Impuls, der von der Dampfleitung ausgeht, ent- sprechend 'umwandelt and ilia an die cinzelnen Kessel weitergibt. Fur gewisse Verhaltnisse kann es auch zweck- mal3ig sein, den Regelvorgang nicht durch Ande- rung der Kohlenzufuhr cinzuleiten, sondern durch Anderung des Zuges am Kesselende, wic dies bei Handbeschickung ja meistens auch ublich ist. Abb. 7 zeigt die Ausfiihrungsform ciner solchen Anlage, bei der die Regelung der Rostgeschwindig- lceit dem Heizer iiberlassen blcibt, odor aber auch von der Verbrennungsluftmenge abhangig gemacht werden kann. Allgemein wird man selbstverstand- lich nicht nur einen Teil der Anlage, z. B. nur den Kesselendschieber durch einen Regler bedienen, sondern man wird die nicht mehr ausschlaggeben- ~_~/~ Man sieht, daB v b '8 sich die gestellte Abb. 7. Regelung der Rauchgasklappe Aufgabe der nach der Belastung mit Riickfiihrung selbsttatigen Re- durch die Rauchgasmenge: gelung auf ver- 1.Dampfraum des Kessels schiedenartige 2. Dampfeammelleitung 3. Stromnngswiderstand des rberhitzers 4. BelastungemeBsystem 5. Gewicht 6 Rauchklappe 7 RdckfilhrmeBsystem. Weise Ibsen l0t. Eine Beschrei- bungderverschie- denen Wege wur- de zu weit fuhren, es sei bier auf die Druckschriften der Hersteller verwiesen. Bewahrung im Betrieb. Die Frage, wie die Anlage im Betrieb arbeitet, beantworten am besten die Abb. 8 and 9. Diese Abbildungen stellen die Aufzeichn.ungen des Druck- schreibers dar, die, mit Abb. 1 verglichen, die Wir- kung der Regleranlage erkennen Lassen. In Abb. 8 ist der Druckverlauf am Tag der Inbetriebseizung des Reglers aufgezeichnet. Bis 10.40 Uhr liefen die Kessel ohne Regelung, von diesem Zeitpunkt ab war his 13.30 Uhr nur ein Kessel geregelt. Man erkennt bereits einen wesent- lichen Erfolg. Ab 13.30 Uhr waren beide im Be- trieb stchende Kessel geregell. Die his 16.00 Uhr noch manchmal eintretenden klcineren Schwan- kungen waren mit der Einstellung der giinstigsten C05-Werte verbunden. ,Die-Einstellung_ der voll- standig neuen Anlage hatte also nur etwa 3 Stun- den in Anspruch genommen. Die Abb. 9 zeigt ein nicht scheuen and moglichst alle Glieder mit Reg- lern versehen, so- weit es sich auf einfache Weise machen 1aBt. Wie bei An- lagen, in denen Gieichstrom vor- handen ist, die S h lt l c a rege ung vermieden wird, Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R00314 qqi Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 am ubernachsten Tag abgenommenes Druckschau- bild. Die Regelung war vollig einwandfrei. Das Gesamtergebnis muB als Behr gfinstig bezeichnet werden, wenn man bedenkt, daB auch beinm Betrieb nach Abb. 1 sicherlich geschulte Heizer, die noch dazu unter standiger Aufsicht stehen, die Kessel bedienten. Die Anlage liatte in dem nun fast einjiihrigeii Betrieb keinerlei Storungen aufgewiesen. Dies ist an sich auch nicht verwunderlich, denn eine Be Oamp,Jodivikthig .rmm Abb. 8. Druckschaubild vom Tag der Inbetriebsetzung. trachtung der baulichen Ausfiihrung der einzelnen Teile mit ihrer verhaltnismal3ig einfachen Durch- bildung zeigt, daB an einer derartigen Regleranlage auch nicht mehr StOrungsquellen vorhanden sind als beispielsweise an einer neuzeitlicheii, Danipf- maschine mit Olumlaufschmierung. Es war in dieser Anlage in letzter Zeit manch- mal notig gewesen, statt Tsehechischer Kohle Mit- teldeutsche Brikette zu verfeucrn. Die dabci niitige Umstellung des Reglers, d. h. die Nachstellung des Brennstoff-Luftverh?iltnisses, um das es sich in erster Linie handelt, konnte ohnc weiteres von den Heizern selbst vorgenommen werden. Schwicrig- keiten habeas sich hierbei nicht crgeben. Oampfdruckdogramm 191 1 rT-wr Abb. 9. Geregelter Betrieb. Der AnlaBstromstoB der Rostmotoren maclit sick im Netz nicht bemerkbar, weil bei der be- schricbcnen Anlage der weitaus gr6f3le Toil des Dampfes an such zur Stromerzeugung beniitzt wind, and deshalb die plolzlich zugeschaltete Leistung nicht ins Gewicht fallt. Bei Anlagen aber, (lie vor allem Dampf fiir Gebrauchszwecke erzeugen oder wo Kraftmaschinen auf eine Transmission .arbci- ten, kann hier cin MiBverhaltnis cintreten. In einem solchen Fall wird die Beschaffung cines Leonardsatzes der Schaltsteuerung vorzuzielien sein. Um bei der vorliegenden Anlage aber auch den mechanischen AnfahrstoB zu mildern, wird versucht werden, den Motor durch Vorsehallen von Olimschem Widerstand standig ganz langsain weiterlaufen zu lassen, sodaB (lurch die Schalt- steucrung durch Uberbriickung des Widerstandes jeweils nur auf Volldrehzahl geschaltei wird. Wie wcit dieses Verfahren Erfolg hat, muB die Erfah- rung erst noch zeigeii. Man konnte sclilicBlich auch noch bci gleichmal3iger Belastung der Kessel Baran denken, die Geschwindigkeit der Schaltwalze der Schaltsteuerung herabzusetzen, was durch Zwi schenschaltung cities Getriebes oder durch Dros- selung des Olzuflusses zum Olmotor moglich ware. Hiebei muffle die Einstellung der Rostgeschwin- digkeit moglichst so erfolgen, daB die Ausscha]t- zeiten nicht zu groB werden. Die wichtigste Frage wird moist die nach den erzielbaren Ersparnissen scin. Ersparnisse sired auf dreierlei Weise moglich : 1. durch Verbesserung der Verbrennung and der damit verbundenen Auswirkungen (Verringerung der Abgastem.peraturen, der Abgasrenge usw.); 2. dutch Vermeiden desBlasens der Sicherheits- ventile; 3. durch Verbesserung des Dampfvcrbrauches der Kraftmaschinen infolge standiger Erhaltung des hochst moglichen Betriebsdruckes and vor allem auch der fur die Kraftniaschine liochstzu- lassigen Betriebstemperaturen. Bei der ausgefuhrten A slage, die auch vor Ein- bau des Reglers so gut als von Hand eben moglich bedient wurde, stieg z. B. der mittlere Kohlen- s5uregehalt von 12 v. H. auf etwa 13,5 v. H.; vor allem war eine viel geringere Streuung der einzel- nen Me wertc fesizuslellen. Bei der Verbesserung des C02-Gehalts. muB allerdings auch ber icksich- ligt werden, daB der Heizer jetzt meter Zeit fur die Zonenregelung and die Feuerbcttbehandlung hat, aber letzten Endes is[ ja auch dies wieder eine Aus- wirkung der selbsttatigen Begelung. Die laufen- den Betriebsaufsclireibuiigen lieBen bei Verwen- dung gleicher Kohle and unter sonst gleichen ?Ver- h5ltnissen eine Dampfpreissenkung von 2 v. H. er- kennen,, was mit der errechneten Verbesserung ureter Zpgrundelegung einer giinstigeren Verbren- nung and geringer Ersparnisse infolge Vermei- dung des Ahblascns der Sichenccitsventile an- nahernd iibereinstimmt. Die Ersparnisse durch geringercn Dampfverbrauch der Kraftmaschinen waren zahlenmaBig niclit genau zu erfassen. Man wird sic bei vorsichtiger Schatzung aber kaum hoher als 1 v. H. annehmen diirfen. Bei der besprochenen Anlage kommt noch als weiterer Vorteil hinzu, daf3 bei den iiberlasfeten Dampfturbinen infolge des konstaulen Kessel- clriicks keine Storungen auf der elektrischcn Seile mehr vorkonimen. Beschaffungskosten. Die Beschaffungskosten der Regleranlage fiir die drei vorhandenen Kessel einschliel3licli der Auf- stellung, die, soweit sic die Rohrlcilungen find den SteuerzylinderanschluB betraf, von work s- eigenem Personal du.rchgefiihrt wurde, betrugen rund 16000 AN. Die anteiligen Kosten je Kessel belaufeii sich also auf etwas fiber 5000 All, ein Be- trag, der gegeniiber dem` Anschaffungspreis von 375 m2-Kessein nicht ins Gewicht fallt. Wird die Regelung nur fur einen Kessel beschaffl, so wird die Anlage im Verhaltnis teuerer, da verschiedene Teile, wie Olpumpe, Steuerwerk usw. fur einen Kessel ebenso wie fur mehrere einmalig heschafft werden mussen. Zusammenfassung. Der iachtragliche Einbau einer selbsttatigen Kesselreeelanlage ist auch bei inillleren Industrie- anlagen vorteilhaft. Die teclinische Durchbildung der Regler ist so weit fortgeschritten, daB sic ihrer Zweck einwandfrei erfiillen, wobei nennenswerte Storungen an der Anlage nicht zu erwarten sind. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R00310 Grundlagen der Regelung von Dampfkesseln*) Von Direktor G. Wunsch, Berlin Jeder Kessel isf nicht nur ein Dampferzeuger - also Warmeumformer -, sondern gleichzeitig auch ein S p e i c h e r. Anderntalls ware es i berhaupt nicht moglich, Kessel von Hand zu betreiben. Die Speicherfahigkeit eines Kessels 16f3t sich beurleilen nach dem E n e r g i e i n h a I t der Teile, die mit Dampf oder siedendern Wasser gefullt rind, dividiert durch die sekundliche Energieabgabe. Man erhalt dann den Begriff ?Speicherzeit", das ist die Zeit in Sekunden, fur welche der Kessel theoretisch die voile Dampflieferung aus seinem Warmeinhalf ab- geben konnte. Dieser Zeitwert isf in erster Linie kennzeichnend fur das Verhalten eines Kessels bei schnellen Lastanderun- gen. Je gr6l3er die Speicherzeit, um so besser nimmt der Kessel Lastst6F3e auf. GroF3wasserraumkessel haben Speicherzeiten von ^' 2500 Sekunden, neuere Hoch- leistungskessel haben jedoch nur Speicherzeiten von wenigen hundert Sekunden. Zum Vergleich sei gesagt, dab die Speicherzeit eines Turbogenerators - 50 Sek. befragf; das bedeufet: Wenn bei Vollast plotzlich die Dampflieferung ausfiele, so wurde die Drehzahl um 100 nn, . .- 1 1 1 rrl --- Wir kommen mit unseren neuesten Kesseln vergleichs- weise schon recht nahe an das Verhalten einer Dampf- turbine heran, and diese Feststellung allein durfte genugen zur Entscheidung der Frage, ob man die kunffigen Kessel von Hand oder mit Reglern fahren wird. Eine Dampffurbine wird sich wohl kein Ingenieur ohne Regler wi nschen. Uber die beste Art der Regelung sei vorausgeschickt: Mengensfrome Sind sehr viel leichter zu regeln als Zustande, wie Druck, Temperatur usw., deren Ande- rung immer erst eine Folge der Anderungen von Mengenstromen ist. Beim Dampfkessel kann man glucklicherweise den ab- gegebenen Mengenstrom - die Dampfmenge - unschwer meF3fechnisch erfassen. Ebenso rind die Men- gensfrome von Verbrennungsluft and Brennstoff ver- h6ltnism8l3ig einfach mel)bar. Man brauchfe nun nur die Strome imrichtigen Gleichgewichf zu halten - also je 1 kg Dampf z. B. 0,1 kg Kohle and I m3 Luff zuzu- fuhren -, and es wurde dann gar kein Grund fur eine Dampfdruckanderung vorhanden sein. Im Idealfall konnte man sich eine Art Kapselmotor in die Dampf- leitung eingeschaltef denken, dessen Drehzahl der Dampfmenge verhaltnisgleich ist and welcher nun ein ahnliches Kapselgeblase fur die Verbrennungsluft and eine Forderpumpe fir den Brennstoff antreibt. Dann muF3fe zwangslaufig jederzeit das Gleichgewicht der drei Mengensfrome vorhanden sein. Der Aufwand fur derarfige Fordereinrichtungen ware aber gar nicht zu bezahlen, and es isf deshalb sehr vie[ billiger and besser, die ublichen Fordereinrichtungen fur Luff and Brennstoff durch Regler so zu steuern, dab jederzeit die e r z e u g t e Warmemenge der in Dampf- form a b g e g e b e n e n Warmemenge entspricht. Andererseifs ist aber dieses Gleichgewicht der Mengenstrome niemals theoretisch genau einhaltbar, and man mul3 deshalb den Dampfdruck - den man ja konstant halten will - als zweiten Regelimpuls hin- zunehmen. Da fiber die Wirkung dieses Summen- impulses noch vielfach Unklarheiten herrschen, will ich kurz darauf eingehen. Abb. 1 zeigt einen Kessel mit einem Druckimpuls am Trommelwasserraum and einem ") Werkfofos: Askenia-Werke (1-14, 16), Siemens & Halske (15). Mengenimpuls, der von dem Druckabfall im Ober- hitzer abgenommen ist. Beide Impulse werden durch Mef)dosen ermittelt and an einem Gestange als Krafte summiert. Man erkennt nun, dab sich zwei von den drei Drucken gegenseifig aufheben and dab die gleiche Wirkung erzielf wird, wenn man nur einen ein- zigen Druckimpuls am Kesselausgang benufzt. Man erhalt dann immer einen a.us Dampfmenge and Dampf- druck zusammengesetzten Mischimpuls. Sinkender Dampfdruck in der Trommel wirkt sich darin wie eine Vergrof)erung der Dampfmenge aus. Diesen M i s c h i m p u I s latt man nun auf einen Keg- ler beliebiger Bauart wirken, der die Brennstoff- and Luftzufuhr sfeuert, wobei die Mef)werfe fOr these Grof;en den Regler entgegengesetzf beeinflussen. (Abb. 2.) Auf Einzelheifen der Regelung and die verschiedenen Reglerbauarten einzugehen, kann ich mir ersparen, sie Sind im Schriftfum and in den Werbeschriften der Her- Steller ausfuhrlich behandelt. Viel wichfiger ist es zu wissen, wie sich die verschie- denen Kesselbauarten in bezug auf die Regelung ver- halten. Wir unterscheiden hier: Kessel mit naturlichem Wasserumlauf, Kessel mit Zwangsumlauf, Durchlaufkessel. Wie schon eingangs gesagt, richtet sich das regel- technische Verhalten stark nach der Speicherzeit des Kessels. Dampfinenge t Dompfdruck steuert Brennstoffinenge 25X1A Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Fur SteiIrohrkesseI der ublichen Bauarf kann man mit einer Speicherzeit von efwa 500 Sek. rechnen. Bei einem sehr starken and plofzlichen Lasfstof3 von Halb- auf Vollasf wurde der Druck in 500 Sek. 1 V/ 100 um je 1% absinken. Es bleibf hier offensichtlich noch Zeit, dal; die Feuerung nachkommen kann. Die Wirkung von Gas- and Olfeuerungen ist nun prak- tisch sofort vorhanden, sobald der Regler die Brenn- stoffzufuhr versfarkt. Wider Erwarten ist auch bei Wanderrosten and Stoker- feuerungen kaum eine Verzogerung in der Feuer- leisfung fesfstellbar. Dies liegt Baran, dal; stets ein erheblicher Vorrat an Kohle auf dem Rost vorhanden ist, so daf3 bei einer Steigerung der Luftmenge auch sofort eine starkere WSrmeentwicklung einsetzt. Die gluhende Rosfkohle wirkt als zus6fzlicher Speicher, der die Tragheit der Kohleverbrennung - Anw6rmen, Ent- gasen, Zunden - uberbruckf. Bei Koh Ienstaubfeuerungen konnengewisse Verzogerungen auftreten, wenn zwischen Zuteiler (Schnecke, Zellenrad oder -band) and Brenner eine l6ngere Transportstrecke eingeschaltef ist. Diese Ver- zogerungen sind aber nur selten so grof3, daf3 sie storend empfunden werden. Vie[ gr6f3ere Verzogerungen frefen bei manchen Muhlenfeuerungen auf. Von der verstarkfen Kohlenaufgabe zur Muhle bis zum Erscheinen der ge- mahlenen Kohle im Brenner konnen je nach Bauart der Muhle 10 bis 100 Sekunden vergehen. Derarfige Verzogerungen gefahrden ernstlich die Stabilitat der Regelung and konnen unter Umstanden die Zuschaltung eines besonderen Speichers erforder- lich machen, denn bei einem 50prozentigen Laststol3 wurde, wie vorher gezeigt, der Kesseldruck schon um sechs and mehr Prozent absinken, ehe die Feuerung eingreifen kann. Auch auf der Luffseite konnen merkliche Verzogerun- gen auftreten, insbesondere wenn die Luftforderung Burch Gebl6se mit grof)em Tragheifsmoment erfolgf and wenn die Anfriebsmotoren eine stark Iastabhangige Charakteristik besifzen. Am besten verhalf sich regelfechnisch die Beeinflussung der Luftzufuhr durch eine einfache Drosselklappe; sie ist bei richtiger Ausbildung auch am befriebssichersfen. Bei Drehzahlregelung ist Leonardfrieb oder Drehsfrom- nebenschluf3-Kollektormofor zu empfehlen. Der Kessel selbsf - das ist immer wieder besfatigt worden - hat keine nennenswerfeTragheif. Wenn der Trommeldruck genau konsfant gehalten wird, so arbeitef der Kessel wie ein Kalorimefer; die Dampf- bildung isf jederzeit der Warmezufuhr proportional. Kessel mit Zwangsumlauf (La Mont) ver- halten sich regelfechnisch keineswegs ungunstiger als solche mit naturlichem Umlaut. Ihr Verhalten isf eher als besser anzusprechen, da sie meistens einen gr64e- ren Vorrat an siedendem Wasser besitzen and somit ihre Speicherfahigkeit gr64er ist. G6nzlich anders verhalten rich jedoch die D u r c h - I a u f k e s s e I. Hier treten fur die Regelung Schwierig- keifen auf, deren Meisterung noch nichf restlos ge- lungen ist. W6hrend beim Trommelkessel nur Luff and Brennstoff entsprechend der jeweils angeforderten Dampfmenge zugesteuert werden and das Speise- wasser unabhangig von der Dampfmenge nach Mat3- gabe des Wassersfandes geregelt werden kann, mussen bei Durchlaufkesseln sowohl Luff wie Brennstoff als auch Wasser genau der Dampfabgabe angepatit werden. Beim reinen Durchlaufkessel isf ferner an jeder Stelle des Rohrsfranges ein anderer Zusfand von Wasser and Dampf vorhanden, u-id dieser Zusfand ist von der Last and der Feuerung (Luffuberschut) abh6ngig. Der Warmeinhalf des Kessels ist deshalb nicht gleich- bleibend. Der Vorrat an siedendem Wasser ist Behr klein, and infolgedessen ist such die Speicherfahigkeit gering. Nach den mir bisher vorliegenden Messungen kann die Speicherzeit weniger als 100 Sekunden be- tragen; man kommt also regelfechnisch schon in das Gebief, in dem die Dampfturbinen liegen. Das be- deufet aber, dal3 man die Warme- zufuhr so schnel and genau den Lasfschwankungen nachsteuern muf3, wie die Turbi- nensteuerung die Dampfzufuhr ein- stellf. Man erkennt, dal3 dabei die Art der Feuerung eine enfscheidende Rolle spieten mu133 and da4 ein Durchlaufkessel mit einer Muhlenfeuerung ein sehr schwieriges Regel- problem darstellf. Erschwerend kommt noch hinzu, daf3 auch im Wasser.- lauf des Kessels bis zur Siedezone Verzogerungen auf.- trefen, deren Ursachen zum Teil noch unbekannt sind (Abb. 3). Genaue Messungen sind nur selten durch?- fuhrbar; ich zeige Ihnen Melyergebnisse an' einern Schiffskessel, der bei windstillem Wetter im Beharrungs?- zusfand mit vollig gleichbleibender Last gefahrerf werden konnee. Verandert wurde jeweils nur die Wassermenge bzw. die Heizolmenge, and Bann die Auswirkung auf die Heiljdampfausfrittstemperafur beobachtet. Man sieht, dal3 eine plotzliche Verringerung des Heiz-- oldruckes von 10,5 auf 10,0 atu erst nach 5 Minuted in der Dampffemperatur bemerkbar wird and daf3 erst nach ,' 16 Minuten der neue Gleichgewichtszusfand bei einer um 20? niedrigeren Dampftemperatur erreicht wird. Eine Verringerung der Wassermenge von 17,7 auf 17,0 f/Std. machf sich dagegen schon nach - 2Min? bemerkbar, das neue Gleichgewicht ist nach ^ 12 Min. erreichf. Dieselben Zeifen wurden auch bei Erhohung der Wassermenge von 17 auf 18 t gemessen. Will man also mit einem solchen Kessel den von der Dampfseite herkommenden Lasfschwankungen folgen, so durfen entweder die Lastanderungen nur langsam Abb. 4: Durchlaufkessel mil gesleuerfem Ri cklauf vor Bich gehen, oder aber es mut3 eine Speicherung eingeschaltet wer- den, welche zu- mindest die Ver- zogerung im Was- serteil uberbruckf. Das ist z. B. mog- lich durch Druck- steigerung, indem man den Kessel- druck mit sinken- der Last stark an- steigen 164f. Diese Drucksfeigerung mul3 naturlich von vornherein grofyer sein als der Stro- Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 mungsdruckverlust im Uberhitzer, denn sonst wurde ja der Druck des siedenden Wassers gar nicht ansfeigen, and es wurde uberhaupf keine Energiespeicherung vorhanden sein. Man braucht dann meistens hinter dem Kessel einen Druckregler, der den Verbrauchs- druck halt. Durch Einbau einer N e b e n h e i z s t r e c k e, das isf ein enges Rohr mit schnellem Wasserdurchlauf, kann man die Anzeigeverzogerung fur des Auftreten von Ungleichheiten zwischen Dampfmenge and Wasser- menge erheblich herunterdriicken, so dal) man bei langsarn veranderlicher Last den Kessel im Gleich- Do pf'+ Ruck auf jA. s~ e s m t Riic lauf 10 15 20 25 30 35 40 45 Zeit min. Abb. 5: Regelkurve von Durchlaulkessel mil Rucklaui gewichf and die tjberhitzungstemperaiur auf gleich- bleibender Hohe halten kann. Jedoch werden durdi die Nebenheizstrecke die Verzogerungen im Wasser- durchlauf selbst in keiner Weise behoben. Es sind nun groI a Anstrengungen and viele Versuche gemacht worden, urn das regelfechnische Verhalten der Durchlaufkessel dem der Wasserumlaufkessel zu nahern. Ich mochte es mir ersparen, im einzelnen die verschiedenen Schaltungen and Verfahren zu be- sprechen, and will Ihnen nur die Schalfung zeigen, die sich bis jetzf am besten bewahrt hat. Bei dieser Schaltung ist die Lange des Uberhitzerteils nicht mehr veranderlich, sondern auf einen bestimmten Wert festgelegt, indem zu Beginn der Uberhitzungs- zone das Restwasser aus dem Dampf abgezapft wird, so daf) nur trockener Dampf in den Uberhitzer eintritt (Abb. 4). Das Restwasser wird in einem Zentrifugal- abscheider gesammelf and einer Stufe der Speise- pumpe wieder zugeleitet. An dem Abscheider ist ein Wasserstandsregler angeschlossen, der mit steigendem Wasserstand das Rucklaufventil im gleichen Maf)e offnet. Durch die Zufuhrung des Rucklaufwassers zum Speisewasser entsteht eine sehr wirksame Selbst- regelung, die die Kesselfuhrung erheblich erleichtert. Nehmen wir an, die Dampfleistung betrage 40 t, die Rucklaufwassermenge 5 t and die Speisemenge dem- entsprechend 45 t. Auf these Menge sei das Speise- ventil eingestellt, and der ganze Kessel befinde sich im Beharrungszustand. Wenn nun das Gleichgewicht gesfort wurde, indem z. B. die Feuerleistung etwas anwachst and staff 40 t deren 42 verdampft werden, so wird dementsprechend die Rucklaufinenge schwacher werden and nach Icurzer Zeit von 5 auf 3 1 absinken. Da des Speiseventil aber unverandert auf 45 t Durch- gang stehenblieb, so mul) jefzf von selbst die Frisch- wassermenge ansfeigen and Bich auf 45 - 3, d. h, auf 42 t, einstellen. Es ergibf sich bei dieser Schaliung eine genaue Anpassung der Speisung an die Dampfmenge innerhalb des Bereichs der Rucklaufinenge. Eine Vor- einstellung des Speiseventils innerhalb dieses Bereichs isf aber mit heutigen Mifteln unschwer durchzufuhren. Aus einer grof)en Zahl von Versuchsergebnissen mochte ich Ihnen einige Kurven vorfuhren, aus denen des Verhalten eines solchen Kessels ersichtlich ist (Abb. 5). Es handelt sich hier urn einen Kessel von 40 f Stundenleistung mit Muhlenfeuerung, der auf ein grof)es Dampfnetz mit gleichbleibendem Druck arbei- tete and durch Einstellen der Muhlenleistung auf be- liebige Dampfabgabe gebracht werden konnte. Die Steuerung des Rucklaufwassers erfolgt durch einen Wasserstandsregler, and Sie sehen eine recht gute Ubereinstimmung zwischen Dampfinenge,Speisemenge and Rucklauf. Um die Vorgange im Kessel deutlicher zu machen, ist uibereinander aufgetragen Dampfinenge and Rucklauf and dazu die enisprechende Speise- wessermenge. Der Druckunterschied am Speiseventil wird durch einen Differenzdruckregler, der die Dampf- zufuhr zur Speisepumpe beeinfluf3t, konsfanf gehalten, so dab also jeder Stellung des Vent us unabhangig vom Gegendruck eine bestimmte Wasserdurchgangsmenge entspricht. Durch einen Stellungsregler mit Kurvenruck- fuhrung wird des Speiseventil nach Maf)gabe der jeweiligen Dampfmenge grob eingestellf, die Fein- regelung der Wassermenge erfolgt dann selbsttatig durch den Rucklauf. Man sollte nun annehmen, dal) es moglich ware, des Speiseventil unmittelbar nach Maf)gabe des Wasser- standes im Abscheider zu verstellen; demgemal) wurde versucht, den Wasserstand durch zusatzliche Versfellung des Speiseventils zu halten. Das Ergebnis war un- befriedigend. Man sieht aus dem Verlauf der Kurven (Abb. 6), dal) sofort ein Uberregeln eintritt, and zwar in einem Ausmaf)e, dab man die Moglichkeit einer stabilen Regelung bezweifeln mul). In l'7bereinsfim- mung mit dem Ergebnis der Versuche an einem Schiffskessel freten auch hier Verzogerungen von etwa 4 Minuten auf, ehe sich eine Anderung der RO kl f Rucklauf Rucklauf+Speisung gesteuert c au gesteuert gesteuert 60 t/h 50 40 nenge 30 20 10 am f+ R4 ckI of Sp D eis am ng pf R uc au f min Zeit Abb. 6: Regelkurve von Durchlaulkessel mif Rucklauf tIh 40 30 20 10 0 oc 400 100 50 0 Wa 60 70 min Zeit --~ Abb. 7: Regelkurve von Durchlaufkessel, Speisung gesieuerf vorn Ab- scheider Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Speisemenge am Wasserabscheider, also am Ende der Verdampfungszone, bemerkbar macht. Aus dem Unter- schied der Mengenkurven ist zu ersehen, dais wahrend des Regelversuchs der Wasserinhalf des Rohrsystems erheblich schwankf. Gegen Ende dieses Versuches wurde wieder auf refine Rucklaufregelung umgeschaltef, bei der sofort Beruhigung eintritt and die Speisung dem Gleichgewichfszusfande zustrebt. Es sollen hier noch zwei weifere Kurvenbilder von Durchlaufkesseln mit Olfeuerung fur Schiffsbetrieb besprochen werden. Die Kurven der Abb. 7 zeigen des Ergebnis eines Versuchs, den Wasserricklauf aus dem Abscheider wegzulassen and die Speisung derart zu steuern, dais der Dampf beim Einfritt in den Abscheider im Mittel praktisch frocken, aber noch nicht uberhitzt ist. Sie sehen, dais der Wassersfand im Abscheider in weiten Grenzen pendelf and dementsprechend auch die Temperatur, mit welcher der Dampf in den Abscheider einfriff, dauernd zwischen Sattdampf and etwa 80? Uberhitzung schwankt. Regeltechnisch war die Schal- fung instabil. Die Kurven der Abb. 8 sind an einem 40-f-Kessel mit gesteuertem Rucklauf aufgenommen worden. Es.sind iibereinander gezeichnet: Speisewassermenge als Mafsstab fur die Last, Wasserstand im Abscheider, Riicklaufwassermenge. tIh 381 I I Wassermenge 0 70 20 30 40 50 60 70 80 90 100 _110,,,' Abb. 8: Regelkurve von Schiffsdurchlau(kessel mil gesteuertem Rucklauf Man siehi, dais hier sehr scharfe Lastwechsel gefahren wurden, wie sie im Schiffsbefrieb beim Manovrieren wohl auffreten konnen. Selbst bei diesen Lastwechseln, wie sie bei Landkesseln kaum vorkommen werden, halt sich der Wassersfand im Abscheider in durchaus zulassigen Grenzen, and das regeltechnische Ver- halfen des Kessels 1st stabil; es isf keinerlei Neigung zu unangenehmen Schwingungen zu beobachfen. Der Wasserinhalt des Abscheiders andert sich bei den scharfsten Lasfanderungen um einen Wert, der efwa 1/2% der Stundenleisfung des Kessels enfspricht. Es sind, wie ich schon eingangs darlegfe, sehr viele andere Schalfungen versuchf worden. Keine hat jedoch auch nur annahernd so gute Regelsfabilifat ergeben wie die Schalfung mit gesteuertem Rucklauf. Allerdings bedingf der Rucklauf einen gewissen Energieverlust, jedoch betragf dieser bei 120 affil Speisedruck and 5% Rucklauf in die 90-affil-Stufe nur '/30%r fist also ohne Bedeutung. 4 Welche Grofse soil nun der Wasserabscheider haben? Nun, das Fassungsvermogen braucht nur so grofs zu sein, dal; die Verzogerungen im Wasserlauf ausgegli- chen werden konnen. Bei Landkesselanlagen diirfte ein Fassungsvermogen von 1% der Stundenleisfung des Kessels wohl immer genigen, fur einen 100-f-Kessel also efwa 1 m". Bei Schiffskesseln wird man, wenn der Kessel dem extremen Lastwechseln beim Anlegen and Manovrieren folgen soil im Bruchfeil einer Minute von Null- auf Voll- last -, zweckmal3ig etwas hoher, efwa bis 2% gehen. Ungleichheiten im Wasserlauf, die einen noch grofseren Inhalf rechffertigen, habe ich noch nichf beobachfen konnen. Allgemein kann der Abscheider naturlich um so Heiner ausgelegt werden, je langsamer die Last- anderungen vor sich gehen. Maferialbedarf and technischer Aufwand sind so gering, dais sie gegenbber den damit erzielbaren Verbesserungen gar nichf ins Gewichf fallen. Es isf jedenfalls abwegig, aus dem Vorhandensein eines Abscheiders einen Gegensafz: ?Durchlaufkessel mit oder ohne Trommel" konsfruieren zu wollen; auch mit dem Abscheider bleibt ein soicher Kessel ein irommel- loser Kessel, man mbfsfe sonst auch den Sulzer-Durch- laufkessel and den Velox alsTrommelkessel bezeichnen. Mit der Festlegung der l'iberhitzerfiache durch den Wasserabscheider verzichtef man darauf, die Uber- hifzungstemperatur durch Mehr- oder Minderspeisung zu beeinflussen. Das erscheinf mir aber nichf als Nach- feil. Einmal isf diesel Verfahren ohnehin nur bei sehr gleichbleibender Last anwendbar, and andererseits kann man naturlich an Stelle des abgeschiedenen Wassers hinter dem Abscheider wieder Frischwasser zusetzen. Man wiirde dann gewissermafsen das mit Saizen angereicherte Restwasser durch salzarmes Frischwasser ersefzen, and es wi rde damit zurn min- desfen die Versalzung des Kessels stark verringert werden. Man braucht dann aber auch die Verzogerungen im Wasserlauf nicht mehr zu beriicksichfigen, sondern kann des Frischwasser nach Belieben zusetzen and die Uberhitzung durch einen Einsprifztemperaturregler genau and praktisch verzogerungsfrei konstant halfen. Anstatt einzuspritzen kann man die Uberhitzung auch durch Klappen im Rauchgasweg beeinflussen and regeln. Wo aber Kondensat zur Verfugung steht, fist die Einspritzregelung die einfachste and billigsfe Losung. Wo andererseits Kondensat nichf verfbgbar isf, wird man vorlaufi.g ohnehin mif der Verwendung von Durchlaufkesseln noch vorsichfig sein mi ssen. Fir die Uberhifzungsregelung wird gern der Anbau- thermostat genommen (Abb. 9). Dieser benutzt als Impuls die Langenausdehnung eines Stickes der Rohrleifung, er benotigt also keine Anbohrungen oder Einbaufen in die Dampfleitung. Bei grofsen Lasfschwan- kungen verwendet man zweckmafsig mehrere Einsprifz- di sen, die durch ein Kurvengefriebe hinfereinander zu- bzw. abgeschalfef werden (Abb. 10). Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved Abb. 10: Einspriizregler mii Kurvengeiriebe Zusammenfassend kann man sagen, dal; die lJber- hitzung bei Kesseln mif gleichbleibender Uberhitzer- flache heute regeltechnisch beherrschbar ist. Selbsiredend gibf es in manchen Fallen, z. B. bei Oberflachenkuhlern oder bei grof;en Rohrlangen - eben dort, wo erhebliche Zeitverzogerungen im Regelkreislauf vorhanden sind - noch Schwierigkeiten zu uberwinden, aber meistens lassen sich diese Burch eine versfandnisvolle Zusammenarbeit zwischen Kessel- oder Apparatebauer and Reglerfirma beheben. Als Ergebnis der Entwicklungsarbeiten, von denen ich einiges an Hand der Kurvenbilder schildern konnte, darf fesfgesfellt werden: Man kann Kessel bauen, die alle Vorzuge des Durch- Iaufkessels - geringen Materialaufwand, einfache Bauart usw. - besitzen, sich aber andererseits genau so einfach and betriebssicher fahren lassen wie Kessel mit naturlichem Wasserumlauf, ja, diese Kessel sind sogar derart elastisch and gut regelbar, daf3 man ihnen die scharfsten Lasfschwankungen im Schiffsbetrieb ohne Bedenken zumufen kann. In Deutschland sind bisher etwa 1000 Kessel mit Reg- lern ausgerustet worden. Dabei hat sich an Hand der gemachien Erfahrungen bereits eine gewisse Norm herausgebildet. Die Regler werden heute fast immer hinter oder auf einer Tafel angeordnet, weiche die Bedienungsgriffe, 'ie fur die Einstellung der Regler ertorderlichen Mel;- gerate and die Hebei fur Eingriff von Hand enthalt. Die Einrichtung eines soichen Normalfeldes fur die Regelung eines Einzelkessels ist aus folgender Auf- stellung ersichtlich (Abb. 11). Handelt es sich um die Regelung einer Gruppe von mehreren Kesseln, so sieht die Aufstellung folgender- mafjen aus (Abb. 12). Bei Parallelbeirieb mehrerer Kessel ist es schaltungs- technisch meistens einfacher, zuerst den Brennstoff and Bann Luff einzusteuern. Man kann auch vom Haupt- impuls aus Brennstoff and Luft parallel anstaft nach- einander fahren. R.gar br: 1,m R.g1., Ww.pln Rep,aNO. AWi.noFg da ..Ran MAgdM Imind.axladNidp V.Annnurp+luR Droswlkapp. 10, U0rwi,d 11 EiMMloeg do. Dgmpfdrvdr Menon,.ar kr T,o r .Idrvd ed.r IoiwnklgpWn in Nr lrommd E.i Nulbd nR d.. Dr.d.l..idrr ?f DomPA,w,..r ,ng odor DnM1 'o,' ID ^g (dvdwede.l. 61.16 610 p .b MoD M, DiA.n LA G Mo,00',,o an GeM6nmoron Vollmry o oo, bzw. Ro.dpm^,^nge &_onoff Drebe.M1lv.nrelivonidiNn9.d.r Wond.rrmrmororan odor d., F6rde,Wmed. for 31 Eind.llung do &.,Odof-WA' Kohlen.raub Y.rhallni,w. , luflmonp.l - WflOb.rvA.A - .nndwl,W rer Temp.roru,messer ader do Zmeil.n zvr KoM1len CO, G.FUh mohle nnnn,venril. WO Gol odor d,, B r,.. Glleuervng b F,,.rroood,od R l,go,,d 000, D,udm.no fo, F.u.n.umdud ode, S.ug..OOI000. .1 Fior.lluog do' D,Wh6M1. Im V.rbno0uoge,?om A.g.n A. Dr.dmox, 10, U,0 d,d ode, DrcM1eo Mvenre Io0l',&h'0 A.nlvfl - K.wIWo Zugm.Wl to, suugeug do Sauoe 0 ,un Die folgenden Bilder zeigen einige ausgefuhrte An- lagen: Abb. 13 zeigt den Reglerschrank fur einen Einzelkessel mif Wanderrostfeuerung. Die olbefriebenen Strahl- rohrregler sind im Schrank unfergebracht, die drei Bedienungsgriffe sowie die Umschalthahne fur Hand- steuerung sind auf der Tafel deutiich erkennhar. Abb. 14 zeigt die Anlage fur Regelung eines Grob- kessels mif Muhlenfeuerung. Das linke Feld enthalt die Regler mit den zugehorigen Bedienungsinstrumenten, des Mittelfeld nimmt die Uberwachungs- and Registrier- instrumente auf, wahrend im rechfen Feld die Schalt and Anzeigegerate fur die Muhle unfergebracht sind. Regelung einer Kesselgruppe 04 10. for: m RegIer Wwegle. r. &dlen0ng des Aeglen Mn,ger6M1 Iminde.Mrfordedidl 0 Regebrgon gem m fo, olle Kessel Reeler gibs K.mm.Odowen 1) Eindellung de0 d, 6,, n me .r hlr Trammeldrvd gem6ss der Do mpf-frdo in der Trommel bei v"', pose Bar hr --d.- d. on olle Kos.el,e0ler ZI Eindellung Bar Dndsp.iAe v.i QylD,.dw.d,pr. N.A bn Io, laden Kessel V,,brennu^g,loIt Dr.sulkloppe for Unle,wiod 5-1.1 1,uf h 11 ~ 0,1 Domplme.u, Oder Zonekiapkw^ esnl. fno m . Dilferener)rvdme 010, .b Moe ode. DrhzaMvenrellvo,ridtung for Left- bzw. Raudgp.m.np. des Gebl6semoron 9,.nndoF DrenxobOo.0.lv.rrid,I0og de. Ei-crone d....-10 L.. CG,.M-, , Wo,darralmofore0 Oder de, Finaendme&, for V,,00I, cue. ILU(0nongeLL,A- ubendu0 CO, Gohoi i .mWollbam, 00000,oNrmes 0 oder des Zur4- our Koh1,nmohle ode. die ere00e,v.orile bei Go bzw. OIIauOnn Feuermumdrud Roudgms hieber Elnden,eg der Drvdh6M1e .m D.udme o,, ro, F.u.,,ouodrud ode, sno-rvgk1oppe Vmbnn.ung.,^um 84040 Drgdmeder 00, Umervind ode, Onh obIo,oklWomd,N.g /,,,001,10 Keuemoo. Zogmsae, 0, Soog.og d.. s.earvamomn Abb. 15 zeigt eine Uberwachungs- and Regeltafel fur iwei Hochdruckkessel in vollelektrischer Ausfuhrung, and Abb. 16 gibt die Vorderansicht einer Regler- anlage fur zwei grol}e Schiffskessel wieder. Diese Regleranlage ist wegen der beschrankfen Plafzverhaff- nisse auberordentlich gedrangt gebaui. Die beiden Handrader, die mif den Ventilen fur des Brennol gekuppelt sind, drehen sich bei seibsttatigem Betrieb mit. Ihre Stellung, die an einer untergelegfen Skala abzulesen ist, ist gleichzeitig ein Mab liar die jeweils durchgesetzte Olmenge. Noch vor wenigen Jahren hat man die Kesselregelung als. eine zwar interessanfe Sache, aber doch als einen gewissen Luxus angesehen. Das hat sich inzwischen gewandelt. Man weib heute allgemein, dab die Kesset- regelung keine technische Spielerei, kein geheimnis- volles ,eiseines Gehirn" isf, sondern dab die Regler nichis weiter als eine notwendige Vervolllkommnung der Fordereinrichtungen fur Luft and Brennstoff dar- stellen. Unter diesem Gesichtswinkel mu4 m. E. auch die kunftige Entwicklung ausgerichfet werden. Zur Zeit sind zwei verschiedene Enfwicklungsrichfun- gen festzusfellen. Bei der einen werden alle Vorgange am Kessel, also Mengensirome and Drucke, gemessen and auf eine Zentrale fernubertragen. Dort werden die Mebwerte zu Regelimpulsen zusammengesetzt, and diese sieuern dann von der Zentrale aus die Stellwerke am Kessel. Die zweite Richtung will die Messung, Impulsbildung and Regelung in der Nahe des Kessels haben and betrachfet der, Regler als einen Teil des Kessels bzw. der Fordereinrichtungen. Ich glaube, dais die Verbindung beider Bauarten die besten Aussichfen biefef. Die Turbinensteuerung gibt hierbei das Vorbild. Der eigentliche Regler ist orga- nisch dem Kessel anzugliedern and auf hochsfe Betriebssicherheit weiterzuzElchten. Auch bei Storungen in der Mef;warte muf; er zuverlassig weiterarbeiten Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 NEMOMM M Abb. 13: Mefs- and Regelschrank fur Hochdrucksfeilrohrkessei Dagegen soil die Einstellung and Uberwachung de! Reglers von der Mef;warte aus moglich sein. Dampf- druck, anteilige Lastaufnahme and CO:!-Gehalt sollen Ferneinstellung erhalfen in ahnlicher Weise, wie ja auch der Drehzahlregler jeder Turbine mif Fernein- stellung ausgerusfet wird. Diese Ferneinstellung wird man wohl immer eleklrisch ausfuhren; ob man dagegen die Regler selbsf besser eleklrisch oder hydraulisch (01) arbeiten laf;f, kann nur an Hand von langen Be- friebserfahrungen entschieden werden. Bei der Dampf- turbine hat sich bis jetzt die iDlsteuerung uberlegen gezeigf. Im Rahmen dieses Vorfrages habe ich einige Fragen, wie z. B. die Speisewasserregelung, nur streifen kon- nen, obgleich deren Klarung recht dringend zu werden scheint. Ebenso habe ich nur wenig fiber den Einflu4 der Feuerungsarf auf die Kesselentwicklung sagen konnen. Beim Clbergang zu Kesseln mif geringer Speicher- fahigkeif muf3 man die Feuerung nichf nur nach der Brennstoffbeschaffenheif, sondern auch mif Rficksicht auf den Verwendungszweck, also auf die dampfseitige Beanspruchung, planen and bemessen. Man wird grundsafzlich unterscheiden mussen Kessel, die nur eine von der Feuerungsseife her gegebene Grundlast fahren sollen, and Kessel, die den Dampfdruck halfen, also der jewei- ligen Dampflast folgen solle?n. Das gleiche Problem ist bei den Kraffmaschinen der E-Werke vorhanden: Maschinen, die Grundlast fahren, and Maschinen, die die Frequenz halten sollen. Im ersten Fall braucht die Maschine keinen Drehzahl- regler, im zweifen ist sie ohne Regler nichf zu befrei- ben. Im E-Befrieb verlangt man, dalj noffalls jede Maschine Frequenz fahren kann and gibt deshaib jeder Turbine einen Drehzahlregler. Beim Dampfkessel brauchf man nichf so weif zu gehen, man mul; sich nur darfiber klar sein, dal) gewisse Arten von Kesseln nur zum Grundlasffahren geeignef sind, dafj sie aber zur Druckhalfung - ohne Zuschalfung von Kesseln mif gufen Regeleigenschaffen - nichf zu brauchen rind. Man kann nun Burch Zuschalfung von Speichern auch schlecht regelbare Kessel zur Druckhalfung brauchbar machen, wenn man die Speicher entsprechend dem 6 Lasfgradienfen, d. i. die Anderungsgeschwindigkeit der Last, laden oder enfladen Mt. Man kommf Bann tinter Umsfanden mit Behr kleinen Speichern aus, da man ja bei diesen Speichern Bas nufzbare Gefalle sehr viel groi)er machen kann, als dies bei der Speicherung von siedendem Wasser im Kessel der Fall ist. Es wurde jedoch den Rahmen dieses Vorfrages weif uber- schreifen, wenn ich darauf naher eingehen wollte. Es liegf mir nur Baran, auf these kommenden Dinge, deren Probleme and Losungsmoglichkeiten hinzu- weisen. Die bisher geleisfeten Vorarbeiten werden dabei sicher gufe Diensfe tun. Abb. 14: Mefs- and Regelschrank fur KSG-90-f-5frahlungskessel mif Mu hl enfeuerung Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/W~!W*DP83-0041 5R0031000 Sor~derabdruck aus der Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure Bd. 85 (1941) N f. b Das Verhalten der selbsttatigen Regler Von G. Wunsch VDI, Berlin-Friedenaul) An Hand von. Modellen wird gezeigt, daB das Verhalten der meisten technischen Regelstrecken durch ?Anlaufzeit" and ?Ausgleichgrad" eindeutig festgelegt werden kann. Durch Aufschalten von Reglern verschiedener Bauarten and durch Zustandsschriebe wird gezeigt, welche Reglerbauarten sich fur die verschiedenen Regelstrecken eignen. Mittels einfacher Naherungsformeln lassen sich das Verhalten and die Eignung eines Reglers bestimmter Bauart an einer beliebigen Regelstrecke mit ausreichender Genauigkeit voraussagen. Das regeltechnische Verhalten2) jeder Regelstrecke ist jeweils durch zwei Grollen gekennzeichnet, die An - laufzeit T,, and den Ausgleichgrad o. Die Be- deutung der beiden Groflen ergibt sich von selbst aus der Art der Messung. Bild 1 zeigt eine Druckregelstrecke, die z. B. mit Druckluft von 200 mm WS betrieben wird. Der Solldruck ist zu 100 mm WS festgelegt, das Eingangs- druckgefalle betragt also 100 mm, genau so wie das Aus- trittsdruckgefalle. Zu- and Abfluflquerschnitte werden durch Regelventile a, b gebildet, deren Durchlal3quer- Bild 1. Druckregelstrecke. a ZufluBventil b von Hand einstellbaresAb- c Kraftschalter [flutlventil d Stellmotor e Zusatzvolumen zur Dar- stellung einor Regelstrecke mit groBerer Anlaufzeit schnitt geeicht and in.Zahlenwerten aufgetragen ist. Die Ventilstellung 100 soil bei den folgenden Ausfiihrungen die grol3te Belastung der Regelstrecke bedeuten. Das Zu- flui3ventil a wird vom Kraftschalter c bedient, das Abflul3- ventil b ist von Hand beliebig einstellbar. Verringert man bei.abgeschaltetem Regler e den Zufluf3 pliitzlich auf null, so wird der Druck nach einer e-Funktion abklingen, Bild 2, da der AbfluBquerschnitt ungeandert bleibt. Anlaufzeit Die Anlaufzeit T,, ist das Verhaltnis des durch eine Storung verursachten Unterschieds zwischen ZufluB and AbfluB zu der Geschwindigkeit der hierdurch bewirkten Anderung der Regelgrolle. Sie ist gleichbedeutend mit dem Tangens des Neigungswinkels a zu Beginn der Ab- klingkurve. In Bild 2 ist die Anlaufzeit T. = 3 s. Ausgleichgrad Die zweite kennzeichnende Grose, der Ausgleich- grad bedeutet eine Abhangigkeit des McBwertes von der Stellung des Re- gelgliedes. Der Aus- gleichgrad ist das Verhaltnis des durch eine Storung verur- sachten Unterschieds zwischen ZufiuB and Abflull zu der durch den Ausgleich dieser Storung bewirkten An- derung des Zustandes der Regelstrecke. Bei einer Verstellung des Bild 2. Druckverlauf in der Regelstrecke nach Bild 1 bei plotzlicher Zuflul3absperrung. Regelgliedes a, Bild 1, z. B. bei einer Vermehrung des Zuflusses, wurde der MeB- wert (Druck) nicht dauernd weitersteigen, wie z. B. bei der Wasserstandsregelung von Dampfkesseln'), sondern die Regelstrecke strebt einem neuen Gleichgewicht zu. ') Umgearbei ete Fassung eines Experimentalvortrages vor dem VDI- FachausschuB fur egelungsteclmik. _) Uber den geratetechnischen Aufbau des Reglers vgl. W. Oppelt: Z. VDI Bd.85 (1941) Nr.8 S.191/94. s) G. Wiin8ch: Z. VDI Bd. 85 (1941) Nr. 4 S. 89193 U. Techn. Mitt. Essen Bd. 31 (1938) 8.580/85. Verstellt man am Vorfiihrungsmodell das ZufluBven- til a urn 10 % caber normal, so steigt der Druck von 100 auf 110 mm WS an. Eine Verstellung des Zuflulventils um 10 % unter normal ergibt ein neues Gleichgewicht bei 90 mm WS. Die Prozentzahlverstellung des Regel- gliedes a, die erforderlich ist, urn den Mefiwert um 1 % zu andern, ist gleichbedeutend mit dem Ausgleichgrad. Im vorliegenden Falle ist demnach der Ausgleichgrad P =1. Mit den beiden Werten T,, = 3 and 9 = 1 ist das Ver- halten der Regelstrecke eindeutig gekennzeichnet. Ent- sprechende Werte gibt es fur fast alle technischen Regel- strecken, ganz gleichgiiltig, ob es sich um Druck-, Men- gen-, Drehzahl- oder Temperaturregelung handelt. In Bild 1 ist an die Regelstrecke ein Strahlrohr- regler c angeschaltet, der den Druck selbsttatig gleich- bleibend lialten soil, bei dem die Geschwindigkeit des Stellmotors d vom Regelunterschied 99, gleich dem Ver- haltnis des Unterschieds zwischen Sollwert and Istwert zum Sollwert, abhangig ist. Es ist aber grundsatzlich gleich, ob der Regler c elektrisch, hydraulisch oder pneu- matisch arbeitet and in welcher Weise die Hilfskraft einge- schaltet ist. Es ist auch gleich- gultig, ob der Regler m it oder o h n e Hilfskraft arbeitet. J Rege/enterschied fo 26463.3 Bild 3. Kennlinie der Stellgeschwindigkeit. Y 1 Bild 4. Druckregler ohne Hilfskraft. a Taucliglocke b ZufluB- rohr c Klappen Stelizeit. Fiir das dynamische Ver- halten des Reglers ist .nur e i n e Grol3e, die Stellzeit T8, kennzeichnend, and das ist die Steilheit der Geschwindigkeits- kurve des Stellmotors in Ab- hangigkeit von q2, Bild 3. Diese Steilheit wird ermittelt, indem der Regler, der auf einen Soll- druck von 100 mm WS einge- stellt ist, mit einer Abweichung belastet wird. Der Regler wird dazu an eine Eichwaage ge- schaltet and der Druck von 100 auf 90 mm WS herabgesetzt, entsprechend einem Regelunter- schied 92 = 0,1. Der Stellmotor setzt sich in Bewegung. Die Zeit zurn Durchlaufen der Strecke 90 bis 110, am Stel- lungszeiger des Regelorgans a, Bild 1, gemessen, betragt z. B. 5 s; auf den Wert 100 umgerechnet wurde das 25 s er- geben. Das gilt fur eine Abweichung von 10 %. Ein Mall fur die Steilheit der Regelkurve erhait man durch Urn- rechnung auf 100 % Abweichung. Der Stellmotor wurde dann (theoretisch) zehnmal schneller laufen, and es er- gabe sich dann eine Stellzeit T. von 2,5_s. Wie schon vor- her gesagt, gilt dies auch fiir Regler ohne Hilfskraft, Bild 4. Wenn die Tauchglocke a des einfachen Druck- reglers gut ausgeglichen ist, so daB sie also in alien Stellungen bei dem Sollwert 100 mm WS im Gleichgewicht ware, so wurde das Verhalten des Reglers nur durch die Drosselung im Zuflullrohr b, also eben durch die Stell- zeit, bedingt sein. X1A DS 272 Askania-Sonderdruck R 1120 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-0041.5R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05-:CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Daneben ist noch ein anderer Wert von Bedeutung, and zwar die S c h 1 u B z e i t, d. h. die kiirzeste Zeit, in der der Stelimotor seinen vollen Hub zu durchlaufen im- stande ist. Dieser Wert ist aber nicht fur die Stabilitat des Reglers maBgeblich, sondern nur dafiir, welcher Stor- geschwindigkeit der,Regler zu folgen imstande ist. Bei den meisten Reglerbauarten mit Hilfskraft ist die Stell- geschwindigkeit des Stellmotors nur bis zum Regelunter- schied tp von etwa 5 bis 20,% dem Regelunterschied ver- haltnisgleich, darUber hinaus bleibt sie unverandert, Bild 3. Regler mit stetig veranderlicher Stellgeschwindigkeit Regelstrecke mit mittlerer Anlaufzeit Nunmehr schalten wir den Regler c, Bild 1, dessen Stellzeit wir eben mit 2,5 s vermessen haben, auf die Regelstrecke and beobachten, wie nach einer Storung der Sollwert wieder hergestellt wird. Storungen kann man 140 wiN3' 700 80 4 ? 0 X720 700 00 60 0 a 20 30 Zeif 940 mmiYS 100 60 ? 20 30 40 Ms 60 Zeif Bild 5. Bei Vollast 11iid 6. Bei Viertellast (Belastungsgrad P = 1). (f = 0,25). Bild 5 and 6. Einschwingvorgang bei mittlerer Anlaufzeit (Ta = 3 s). Ausgleichgrad P = 1, Stellzeit T. = 2,5 s a bei Drucksenkung b bei Druckerhohung einmal hervorrufen durch Verandern der Last, also Ver- stellen des AbfluBventils b, oder durch Verandern der Solldruckhohe. Die letzte Art ist wirksamer and auf- schlul3reicher, denn dabei mull die Regelung zum Er- reichen der neuen Sollhohe mit voller Starke arbeiten and die Storung beim Erreichen der Solldruckhohe abfangen. Wir senken jetzt durch Ein- griff in den Regler den Druck auf 80 mm ab and lassen ihn dann einspielen, Kurve a in Bild 5. Darauf erhohen wir den Druck bis auf 120 mm and Lassen den Regler wieder einschwingen, Kurve b. Man sieht, daB der Regler die Storung mit einer einzigen ttberschwingung be- seitigt. Daraufhin verandern wir die Last, die jetzt 100 % war, der ein Belastungsgrad P = 1 entspricht, durch Ver- stellen des Austrittsquer- schnitts auf 25 % (fi = 0,25), Odmpfungsgrod,9 ; Bild 7. Ruckgang der Aus- schlage in Abhangigkeit vom Dampfungsgrad D. erhohen den Druck wieder um 20 % and lassen ein- schwingen. Dasselbe wiederholen wir durch Absenken des Druckes auf 80 mm. Der Regler vollfiihrt jetzt eine ganze Reihe von Schwingungen, Kurven a, b in Bild 6, ehe er wieder ins Gleichgewicht kommt. Die Schwingungsdamp- fung ist schlecht. Die Regelstabilitatist offenbar stark von dem Belastungsgrad # abhangig. AufschluB aber die inneren Zusammenhange gibt die Formel des dimensionslosen Dampfungsgrades D=Re Ts 2VT8Ta Der Ausdruck im Nenner, multipliziert mit 1i, bedeutet die Schwingungsdauer des Reglers T=2aVT8Ta Wenn wir nun die vorher gemessenen Werte einsetzen, so ergibt sich ein Dampfungsgrad fur Vollast (,B 1) von D = 0,45, bei Viertellast (fi = 0,25) von D = 0,11. Aus dem Wert von D ergibt rich der Ruckgang der Ausschlage je Halbschwingung aus Bild 71). In Ubereinstimmung mit Kurve b in Bild 6 ist die Dampfung bei kleiner Last un- zureichend. Man sieht aus GI. (1), daB die Dampfung durch Vergroierung von T8 verbessert werden kann. Das ist zu einem gewissen Grade moglich durch Verwendung eines Kurbeltriebes, der die Bewegung des Regelgliedes in der Nahe der Schliellstellung verlangsamt. Im grollen ganzen ist aber die Regelung dieser Strecke mit Ta == 3 s nicht als gut anzusprechen. Anlaufzeiten') dieser GroBe kommen bei Druckregelungen selten vor. Man findet sie vielleicht bei der Regelung von Gaserzeugern, bei denen groBraumige Reinigungsanlagen and groBe Wassertassen vorhanden sind. Meistens ist dann aber auch die Stor- geschwindigkeit verhaltnismal3ig klein, so dal man mit langen Stellzeiten arbeiten kann. Nur unter besonders un- gnnstigen Umstanden wird man zusatzliche Dampfungs- einrichtungen anwenden mnssen. Regelstrecke mit kleiner Anlaufzeit Wir schalten nunmehr durch Abstellen des Zusatz- volumens e, Bild 1, eine andere Regelstrecke ein mit einer Anlaufzeit Ta =~= 0,05 s. Der Ausgleichgrad bleibt e 1. Regelstrecken dieser Art umfassen fast das gesamte Ge- biet der Mengen- and Druckregler. Nach GI. (1) ist zu erwarten, daB die Dampfung besser wird, da die Anlauf- zeit viel kleiner ist. Der Regler spielt nach jeder Storung ohne t)berschwingung in den neuen Zustand ein, and zwar sowohl bei Vollast, Bild 8, als bei Viertellast, Bild 9. Man 140 tnmlNS 100 60 40 720 80 __O 10 20S 30 63 Zeif 13ild 8. Boi Vollast (Belastungsgrad P = 1). ZT hild 9. Bei Viertellast (j _.. 0,25). Bild 8 and 9. Einschwingvorgang bei kleiner Anlaufzeit (Ta = 0,05 s). Ausgleichgrad o = 1 Stellzeit T8 = 2,6 s a bei Drucksenkung b bei Druekerhohung konnte hier, falls es der Betrieb erfordert, noch mit er- heblich kiirzeren Stellzeiten T8, also mit einer viel schnel- leren Regelung arbeiten, ohne die Stabilitat zu gefahrden. Daraus geht hervor, daB bei fast alien Druck- and Men- genreglern ohne zusatzliche Dampfungseinrichtungen eine, einwandfreie Regelung auf gleichbleibenden Mel3wert er- reichbar ist. Die Dampfung liegt hier in der Regelstrecke and wird durch den Selbstausgleich bewirkt. Der MaB- stab fur die Beurteilung des Selbstausgleichs ist der Aus- gleichgrad p. Es ist deshalb mulig, wenn bei solchen Regelstrecken Arbeit auf das Finden von besseren Damp- fungseinrichtungen verschwendet wird. Die weitver- breitete Ansicht'), daB eine stabile Regelung nur mit einer ,statischen Kennlinie", d. h. mit sinkendem Regel- wert bei steigender Last, zu erzielen sei, ist irrig. Man kann durchaus den Regelwert mit wachsender Last an- steigen lassen, ohne die Regelstabilitat zu gefahrden, ') Von dent errechneten Wert on D ist noch ein Betrag von 0,1 abzuziehen fiir die unvernteidlichen Storungen durch Impulsverzogerungen, Reibungen, Massenwirkungen usw. Vgl. a. Arch. Eisenhuttenw. Bd. 7 (I933/34) S. 402. ?) G. Wiinsch: Regler fur Druck and Menge. Munchen u. Berlin 1930, S. 73(74; ders. Z. VDI Bd. 81 (1937) S. 1057/64. ') Vgl. a. Th. Stein: Regelung and Ausgleich in Dampfanlagen. Berlin 1926, S. 64. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/65= CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Bild 10. Reglerschaltung mit steigendem Druck bei steigender Last. .a bis e s. Erlauterung zu Bild T j Rii.ckfiihrung (mit nega- tiver Wirkung) 140 'VAS 100 80 V l 30? 10 2Zeif 30 Bild 11. Einschwingvorgang bei der Reglerschaltung nach Bild 10 bei plotzlichem Lastwechsel zwischen = 0,25 and 1. Anlaufzeit Pa = 0,05 s Ausgleichgrad P = 1 Stellzeit T8 = 2,5 s Ungleichformigkeitsgrad 6=-4,1 nun auf den Gedanken kommen, eine kiinstliche Damp- fung hinzuzunehmen, er wird also eine Ruckfuhrung f anbauen, Bild 13. Die Ruckfuhrung bedeutet eine Kopp- lung des MeBwertes mit der Stellung des Regelventils a derart, daB bei geoffnetem Regelventil der Sollwert er- niedrigt wird. In Bild 13 ist die Ruckfuhrung f wie bei Drehzahlreglern Ublich gewahlt. Der Ungleichformigkeits- also der Riickgang des MeBwertes zwischei) Null- rad , g and Vollast, betragt jetzt S = 0,04. Uberraschenderweise zeigen die Einschwingkurven, Bild 14, dalI die Dampfung wohl etwas besser geworden, jedoch noch durchaus un- geniigend ist. Der Grund fur dieses Versagen ist aus dem Bau der Dampfungsformel7) erkennbar. D+ S VT_a. (2). 2 I T. 2 Te Der Dampfungsgrad wird mit den Zahlenwerten des Bei- 207. Man sieht, daB der Ausgleich- D = 0 Bild 14 l i , , s, e Bild 10. Der Regler sp schwingt bei Vollast and grad P in Verbindung mit g r o Be r Stellzeit T. wirksam auch noch bei Viertellast wird, wahrend die Wirkung der Ruckfuhrung mit k 1 e i - vollkommen stabil ein, n e r werdender Stellzeit anwachst. 11. Bei einem Regler Man kann zwar die Stellzeit so wahlen, daB sowohl Ausgleichgrad wie Ruckfuhrung in annahernd gleichem Bild 11H. Beiaeinem de sick ohne das gleiche Ergebnis er- MaBe dampfend wirken, dann ist jedoch die Gesamt- zielen lassen durch ein wirkung immer noch unzulanglich. Macht man nun die Kippgewicht, das bei hohe- Stellzeit sehr kurz, so mull man zwar auf die Dampfung rem Austauchen der Glocke durch den Ausgleichgrad praktisch verzichten, dafur wird diese'entlastet. Durch Ver- aber die Dampfung durch die Ruckfuhrung so groB, dal schieben des Gewichtes , sie allein sehr viel starker wirkt als vorher beide zu- konnte man also nach Be- sammen. Hier liegt nun die Schwierigkeit Or den Be- lieben eine abfallende, eine triebsmann, der versucht, durch Ausnutzung der Einstell- gleichbleibende oder auch moglichkeiten einen Regler einem bestimmten Verwen- eine ansteigende Kennlinie dungszweck anzupassen. Der Ubergang von langer auf erzielen. Die Stabilitat kurze Stellzeit ist, namlich bei den meisten Reglern nicht wird, wie gesagt, durch die oder nur in unzureichendem Malle moglich. Da ein Regler fur eine bestimmte Verstellkraft am Stellmotor ausgelegt 700 130 200 29,95 300 Zeif Bild 12. Einschwingvorgang bei groBer Anlaufzeit (Ta 100 s). Ausgleichgrad q = 1 Stelizeit T8 = 2,5 s a Vollast (/ = 1), Druck- senkung b Viertellast (j4 = 0,25), Druckerhohung Bild 13. Regler mit positiver Ruckfuhrung f. Fallender Druck bei steigender Last. a bis e s. Erlauterung zu Bild 1 120 nnn 100 80 000 50 1D0 150 200s 250 Zeif Bild 14. Einschwingvorgang bei groBer Stellzeit (T8 = 2,5 s) mit Ruckfuhrung, nach Bild 13. Ausgleichgrad 0 = 1 Anlaufzeit Ta = 100s Ungleichformigkeitsgrad 5=0,04 Vollast (Belastungsgrad 14=1) a bei Drucksenkung b bei Druckerhohung RegelstreCke mit Stellmotors also nur in vlelleicht .u s urc au en groBer Anlaufzeit den braucht -, als wenn dies bereits innerhalb 2s er- Das Gebiet von etwa folgen mull, wie es zur wirksamen Ausnutzung der Damp- 3 bis 30 s Anlaufzeit ist in fung durch Ruckfuhrung erforderlich ware. Die Leistun- der Drehzahlregler an Dampfturbinen u. dgl. sind des- n Form der Kennlinie nicht wird, so kann er leistungsmaBig viel kleiner bemessen wesentlich beeinfluBt. werden, wenn die Stellzeit lang ist - der voile Hub des d hl f zu wer- der Technik kaum vor- ge halb gemeinhin um mehr als eine Grolenordn ung hoher handen. Erst in dem Ge- als die der Ublichen Druck- and Mengenregler. Man kann biet von 30 bis etwa 300 s also nicht ohne weiteres von der einen Dampfungsart auf gibt es wieder zahlreiche die andere umschalten, sondern man mull sick vorher biet ff ele. allen In fast alle diesesRegelGe - - uberlegen, welche Reglerbauart voraussichtlicjl fur den biet beabsichtigten Verwendungszweck geeignet' ist. Die en von Drehzahl- Dampfungsformeln (1) and (2) geben dafur einen aus- reglereglern, and auch die An- reichenden Anhalt. laufzeit von modernen Bei unserer Regelstrecke wollen wir nun auf einen Hochdruckkesseln reicht bis in these GrBenklasse Regler mit grllerem Arbeitsvermogen and einer Stellzeit von 0,14 s umschalten. Die Ruckfuhrung ist die gleiche laufzeit nunter. von Bei 100 s eiandner ei An- ner geblieben; S = 0,04. Wir leiten wieder eine Storung ein laufzeit sehen, daB der Regler jetzt nahezu aperiodisch ein- Stellzeit von 2,5 s klingen schwingt, Kurve b in Bild 15. Auch bei Viertellast ist das die Schwingungen nur sehr Einschwingen annahernd gleich gut, Kurve a. Gl. (2) er- langsam ab, Bild 12, da die gibt mit dieser Stellzeit einen Dampfungsgrad D von Dampfung (D = 0,08 fur 0,555. Die Regelung ist als durchaus gut zu bezeichnen, fi = 1, Kurve a, bzw. D = allerdings ist der Regelwert jetzt nicht mehr gleich- 0,02 fur , = 0,25, Kurve b) bleibend, sondern von der Last abhangig. Durch eine ungeniigend ist. Eine noch nachgiebige Ruckfuhrung lallt sich das bis zu einem ge- groBere Stellzeit wird man wissen Grade beheben, so daB dann also auch mit Stel- schwerlich anwenden kon- lungsriickfiihrung eine Gleichwertregelung erreicht wer- nen, schon der Wert T8 = den kann. 2,5 s erscheint so hoch, daB Noch groBere Anlaufzeiten als auf dem Gebiet der er z. B. fur Drehzahlregler Drehzahlregler gibt es auf dem Gebiet der Temperatur- von Dampfturbinen nicht regelung. Technische dfen haben Anlaufzeitene) zwischen mehr tragbar ist. 500 and 5000 s; auch bei Raumtemperaturreglern (Klima- Der Betriebsmann, der ;heizungen) werden Anlaufzeiten von der GroBenordnung sieht, dali die natUrliche 1000 s gemessen.' Nach den bisherigen Versuchsergeb- Dampfung der Regel- strecke (Ausgleichgrad) ') Naherungsformel, die jedoch fur Oberschlagsrechnungen vollauf nicht mehr ausreicht, wird geniigat.) 0. Jungn0z: Arch. Eisenhdttenw. Bd. 8 (1934/35) S. 376. Approved For Release 2001/12/05 : CIA RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 :-C44_RDP83-00415R003100050001-0 8z?r- -1 0 50 803 158 ~6ws, Zell Bild 15. Einschwingvor- gang bei Weiner Stellzeit (T8 = 0,14 s) mit Riick- fiihrung nach Bild 13. Ausgleichgrad Q = I Anlaufzeit Ta = 100.8 Ungleichformigke it sgrad a =0,04 a bei Drucksenkung, Belastungsgrad fi = 0,25 b bei Druckerhohung, /1 = 1 0 50 100 150 200 250 S 300 LP", Zell Bild 16. Einschwingvor- gang bei sehr groBer An- laufzeit (Ta = 800 s) mit Riickfiihrung nach Bild 13. Ausgleichgrad p = 6 Stellzeit T8 == 0,14 s Ungl oichformigkeitsgrad a = 0,04, Vollast (P 1) a hei Drucksenkung b bei Druckerhohung nissen ist anzunehmen, da3 bei diesen sehr langen Anlauf- zeiten nur Regler mit zusatzlicher Dampfung in Frage kommen. In der Tat ergibt der Regler mit Stellungsruck- fiihrung and kurzer Stellzeit, den wir eben benutzt haben, auch an der Regelstrecke von T. = 800 s eine sehr gute Regelstabilitat, Bild 16. Nach einer Storung stellt sich der Mel3wert praktisch aperiodisch wieder ein. Regler mit grol3er Stellzeit Wir wollen nun aber einmal versuchsweise einen ein- fachen, ungedampften Regler einsehalten, and zwar mit einer Stellzeit voij 9 s. Im.Hinblick auf die bei den vorigen Ausfi hrungen angestelltenDampfungsrechnungen ware an- 140 mm15 100 80 50 140 120 100 80 60 0 50 100 150 2,90 250 MO S 350 L40_1 Bild 17. Einschwingvorgang bei sehr gro3erAnlaufzeit (Ta = 800 s) ohne RUckfiihrung. Druck- and Mengenregler, mit einfachen Reglern aus- kommt. Fir mittlere Anlaufzeiten, die hauptsachlich das Gebiet der Drehzahlregler umfassen, braucht man Regler mit zus .tzlicher Dampfung and grollem Arbeitsvermogen. Fur lange Anlaufzeiten, hauptsachlich im Gebiet der Rege- lung von Industrieofen, sind _manchmal zusatzliche Damp- fungeti erforderlich; vielfach kommt man jedoch auch mit einfachen Reglern aus. Man sieht, daB es durchaus zweckmauigg erscheint, bei der Planung einer Regelung die kennzeichnenden Eigenschaften der Regelstrecke - Anlaufzeit and Ausgleichgrad - abzuschatzen and an Hand der Dampfungsformel das voraussichtliche Ver- halten eines Reglers zu ermitteln. Regler mit gleichbleibender Stellgeschwindigkeit Bild 18 zeigt die Arbeitsweise eines Reglers mit gleichbleibender Stellgeschwindigkeit, der eine schlechte Stabilitat besitzt, Bild 19. Das Regelventil pendelt bis fast in seine Grenzlagen hin and her. In Bild 20 ist fur einen der vorher behandelten Regler die Stellgeschwin- digkeit in Abhangigkeit vom Regelunterschied T auf- getragen. Die Stelizeit T. ist um so kleiner, je steiler die Geschwindigkeitskurve verlauft. Wie bereits erortert, gibt es Air jeden Regler ohne zusatzliche Dampfung eine bestimmte Stellzeit, bei der die Stabilitat null wird. Kurve bmoge die entsprechende Stellgeschwindigkeit dar- stellen. Bei groBeren Stellzeiten, Kurve c, wird die Rege- lung stabil, bei geringeren, Kurve a, schwingt der Regler. Ein Regler, der bei kleinstem Regelunterschied nach Plus oder Minus eine gleichbleibende Stdllgeschwindigkeit nach der einen oder anderen Richtung einschaltet, Kurve d, wird nur insoweit im stabilen Gebiet arbeiten, als der Regelunterschied (p innerhalb der schraffierten Flache Bild 18. Regler mit gleich- bleibender Stellgeschwin- digkeit. a bis e s. Erleuterung zu Bild 1 ? Ausgleichgrad p = 6, Stellzoit T8 _- 9 s, Vollast (/3 = 1) zunehmen, daB der Regler aus dem Schwingen nicht her- auskommt. Uberraschenderweise zeigt aber Bild 17, daB die Dampfung verhaltnismaBig gut ist and daB man einen Ofen durchaus mit einem solchen einfachen Regler fahren kann. Wie ist das zu erklaren? Die meisten technischen Ofen arbeiten ziemlich nahe an der obersten erreichbaren Temperaturgrenze. Auch bei voll geoffneter Beheizung wurde die Temperatur nur um vielleicht 10 his 20 % fiber den Betriebswert ansteigen. Man bra1rcht dann also eine verhaltnismaBig gro3e Verstellung des Regelgliddes, um die Temperatur urn 1 % zu erhohen. Das ist aber gleich- bedeutend mit einem groBen Ausgleichgrad, der am Modell durch ein federbelastetes AuslaBventil b, Bild 1, erreicht wird. Ist dieses, wie im Falle von Bild 16 and 17, so ab- gestimmt, da3 das Zuflufventil um ungefahr 6 % verstellt werden mull, wenn sich der Melwert um 1 % andern soil, so ist der Ausgleichsgrad p = 6. Nun zeigt die Rechnung fur das Beispiel von Bild 17 (D =: 0,32), daB infolge des groBen Ausgleichgrades auch bei derart langen Anlauf- zeiten die Dampfung der Regelstrecke allein fur eine stabile Regelung ausreicht. Zusammenfassend ergibt sich, da3 man fur kleine Anlaufzeiten, umfassend hauptsachlich das Gebiet der Q 100 __ i e0 0 50 100 150 200 250 300 350 490 L6163'1 Zeif Bild 19. Einschwingvorgang des Reglers nach Bild 18. Ausgleichgrad p = 6 Anlaufzeit Ta = 800 s Stellzeit T. = 9 s, Vollast (fi = 1) m/n`YS X120 A,407 Rege/untenschied / Bild 20. Regelstabilitat bei verschiedenen Stellgeschwin digkeiten. Bei kleiner Stellzeit T8, Kurve a, bei mittlerer, Kurve b, bei grol3er, Kurve c, bei gleichbleibender, Kurve d, and bei Stellzeit in drei Stufen, Kurve e K Kontaktabstand liegt. Bei kleinerem Regelunterschied kommt er dagegen ins instabile Gebiet; er wird sich also um so weiter auf- schaukeln injissen, je groBer die Stellgeschwindigkeit, also je kurzer die Stellzeit T8 gewahlt worden ist. Er kann uberhaupt nur zur Ruhe kommen, wenn die Stellbewegung erst bei einer gewissen Abweichung eingeschaltet wird, wenn also ein endlicher Kontaktabstand eingehalten wird. Wird der Schaltkontakt bei Annaherung an den Soll- zustand gelost, Bild 18, so hort zwar die Stellbewegung Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/055: ZIA-RDP83-00415R003100050001-0 Bild 21. Auf-Zu-Regler. a bin e s. Erlauterung zu Bild 1 1D0 300 300Ze f 500 6005 7w Bild 22. Einschwingvorgang des Reglern nach Bild 21. Ausgleichgrad o = 6 Anlaufzeit Ta = 800 s Stellzeit Te = 9 s Regelunterschied (p = 0,02 auf, der geregelte Zustand wird sich aber entsprechend der Grolle der Anlaufzeit noch weiter andern. Dadurch wird dann der Gegenkontakt erreicht, and das Regelspiel beginnt von neuem. Wenn die Regelung innerhalb des Kontaktabstandes zur Ruhe kommen soil, so mull fur den Kontaktabstand K die Bedingung K > T- . . . . . . . . . (3) e erfiillt rein. Daraus lalit sich fur jeden geforderten Kon- taktabstand and jede Regelstrecke die erforderliche Stell- zeit berechnen. In unserem Beispiel, Bild 19, ergibt sich, wenn der Kontaktabstand ? 1 %, also K = 0,02, betragen soil, T8 = 6700 s. - Man sieht, dal3 dieser Wert viel zu hoch liegt, als dal3 er praktisch verwirklicht werden konnte. Der Regler wurde eintretende Storungen uberhaupt nicht heraus- regeln konnen. Man kann solche Regler also nur bei mittleren Stellzeiten einsetzen, and auch nur da, vvo die Storgeschwindigkeit sehr gering ist, so dal3 man also mit langen Stellzeiten auskommt. Bei elektrischen Reglern, z. B. Fallbiigelreglern, kann man grole Stellzeiten durch kurze Einschaltzeiten and lange Pausen erzielen, bei hydraulischen Reglern durch DrosseIung der Zuflulleitung. Grolere Storgeschwindigkeiten kann man auch mit Reglern.beherrschen, die verschiedene Geschwindigkeits- stuf en des Stellmotors einschalten. Die Abstufung mull dann aber so vorgenommen werden, dal3 die Geschwindig- keitskurve e innerhalb des stabilen Gebietes von Bild 20 zu liegen kommt. In der Rechnung kann man solche Bau- arten wie Regler mit stetig veranderlicher Stellgeschwin- 300 4 00 500 6005 700 Zell Bild 23. Einschwingvorgang des Reglers eines Ofens nach Bild 21 mit Heizleistung Ausgleicbgrad e = 6 Stellzeit T8 = 9 s Anlaufzeit Ta = 8069 Regelunterschied cp =-0,02 digkeit behandeln. Die mittlere zulassige Stellgeschwin- digkeit ist bei Stufenreglern naturlich immer etwas ge- ringer, da die Ersatzkurve b, die einem Regler mit stetiger Veranderung entspricht, durch die Spitzen der Treppen- kurve gelegt werden mull. Auf-Zu-Regler Fur Regelstrecken mit groper Anlaufzeit lassen sich unter Umstanden recht gute Ergebnisse mit ganz ein- fachen Auf-Zu-Reglern erzielen. Bild 21 zeigt eine Regel- strecke mit solchem Regler, bei dem das Zuflullventil bei einer uberschreitung des Sollwertes um 2 % geschlossen, bei einer Unterschreitung um denselben Betrag wieder geoffnet wird, so dal3 der Regelunterschied q' = 0,02 ist. Dieser Regler kann naturlich nie zur Ruhe kommen, son- dern der Mellwert wird innerhalb der Schaltgrenzen dauernd pendeln, Bild 22. Die Zeiten fur ,Zuflul3 offen" and ,ZufluB, geschlossen". wechseln, je nach der Last, die Zeitdauer zwischen zwei Offnungsimpulsen ist jedoch an- nahernd gleichbleibend. Bei elektrisch beheizten Of en ist eill dauerndes Zu- and Abschalten meist unbedenklich; bei gasbeheizten tfen ist dagegen ein solches Verfahren sel- tener durchfiihrbar. Da der Regler vielfach nicht den gesamten Lastbereich zu beherrschen braucht, geniigt es oft, die Heizleistung nur zwischen zwei Werten zu wechseln. Bei Gasheizungen legt man dann zweckmalig zur Hauptheizung einen Nebenstrom, der vom Regler be- dient wird. Da man die Kontaktspanne praktisch beliebig eng stellen kann, lassen sich auf these Weise recht ge- naue Regelungen durchfiihren, Bild 23. Die Anwendung dieses Verfahrens ist jedoch praktisch auf Regelstrecken mit Langer Anlaufzeit beschrankt. B 6463 VIA-Verlag Q.m.b.li., Berlin NW! - Druck der krns't S'teiniger 1)ruck- and Verlagsanstalt Berlin SW 68 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0, Sonderdruck aus: > GWF Das Gas- und Wasserfach(4 85 (1942), H. 3/4, S. 29/37 Grundsatzliches Ober die Regelungstechnik and ihre Anwendung im Gasfach Von Dipl.-Ing. ingward Lorenz, Berlin') Der Aufsatz behandell die Grundbegrif fe and die kennzeichnkenden Merkmale der Regelstrecken and der Regler so- wie ihrer Zuordnung zueinander. Diese Zusammenhinge sind in leicht f afllicher Form unter. Vermeidung schwieriger mathematischer Ableitungen dargelegt and an einfachen, der Gastechnik entnommenen Beispielen erlautert. Die Regelungstechnik hat auf den verschiedensten Toil- gebieten des Gasfaches von jeher eine bedeutende Rolle gespielt. Sie bekam innerhalb des Gasfaches etwa wahrend der letzten 10 Jahre u. a. dadurch neue Bedeutung, daB man dazu uberging, Gasteuerstatten, namentlich hausliche Warmwasserbereiter, Gasheizdfen und dergleichen, mit fest eingebauten Reglern zu versehen. Diese und fast samtliche anderen im Gasfach vorkommenden Regelaufgaben-sind we- sentlich einfacher zu 1dsen als diejenigen, die etwa auf dem Gobiete neuzeitlicher IIochdruckdampfkesselanlagen oder gar der Kursregelung von Fahrzeugen aller Art vorliegen. Infolgedessen kann sich der Gasfachmann in den moisten Fallen die Miihe ersparen, his in die letzten Feinheiten der Theorie der Regelungstechnik einzudringen, die alle Regel- vorgange im wesentlichen auf Schwingungsvorgange zuriick- fuhrt und daher haufig zu verwickelten mathematischen Hilfsmitteln greift. Dabei handelt es sich vor, allem um Difforentialgleichungen zweiter und hoherer Ordnung, so daB der in der Praxis stehende Ingenieur schon allein aus Zeitmangel oft gar nicht die Moglichkoit hat, sick mit diesen Dingen naher zu befassen. Dagegen ist, wenn man schon in dieser Weise verzichten muB, ein Uberblick iffier die Regelungstechnik, der die Er- kenntnis der wirklich wichtigen grundsatzlichen Zusammen- hange erleichtert, auch fur den Betriebs- und AuBendienst- ingenieur als unentbehrliches geistiges' Riistzoug von ent- scheidender Bedeutung. Eine solche Ubersicht, die man etwa als Knochengeriist der Regelungstechnik bezeichnen kSnnte, laBt sich an einfachen Beispielen anschaulich erlautern. .Hennzeichon und Begriffe der Regelstrecke. 1. Die Regelstrecke. Man stelle sich einen Behalter beliebiger Form vor (Bild 1). In den Behalter fiihrt eine ZufluBleitung, aus ihm heraus eine AbfluBleitung. Der DurchfluB durch diese beiden Leitungen sei durch Hahne, Ventile, Drosselklappen oder der- gleichen einstellbar. An der Stolle A moge z. B. der Druck in dem Behalter gemessen werden. Eine solche Einrichtung ist etwa das, was die Regeltechnik unter einer Regelstrecke vor- steht. Ein wesentlichen Merkmal der Regelstrecke ist also, daB ') Vorgetragen wl1hrend des Im September 1941 vom Gasinstitut an der Technischen Hochschule Karlsruhe veranstalteten Uaskursus. Regler ---Jmpulslei1uny - I 1 -.- . RegllstrecKe / etwas durch die Regelstrecke flieBt, z. B. ein Gas odor son- stiger Flussigkeitsstrom. Es konnen aber auch, wie bei der Temperaturregelung, WarmemengenflieBen. Ebenso gut kann man sich aber auch eine Dampfmaschinenanlage unter diesem ganz allgemeinen Schemabild einer Regelstrecke vorstellen. In diesem Falle stellt der zur Maschine stromende Dampf odor besser dessen Energieinhalt den ZufluB dar, wahrend die Bolastung der Maschine den AbtluB kennzeichnet. Bei der Temperaturregelung ist der Zuflull die je Zeiteinheit dem Ofon im Brennstoff zuflieBende Warmemenge. Der Abf1uB entspricht der Belastung des Ofens, dargestellt durch die Warmeabgabe an das Ileizgut einschlieBlich der Ab- gasverluste und der sonstigen Ofenverluste. Man kann also mit diesem Schemabild die Vorstellung einer Regelstrecke ganz beliebiger Art verbinden. Es soil den Begriff >Regel- strecke< veranschaulichen. 2. Der Regelzustand'. Am einfachston wird es allerdings sein, sich zunachst eine Druckregelstrecke vorzustellen. Durch das ZufluBventil flieBt z. B. dem Behalter jo Zeiteinheit eine bestimmte Gas- menge zu und, wenn Gleichgewicht vorhanden ist, fliel3t eine gleich grol3e Gasmenge durch den AbfluB ab. Unter der Voraussetzung eines solchen-Beharrungszustande8 stellt sich in dem Behalter ein bestimmter Druck ein. Nimmt man nun an, daB Wasserdurch die Regelstrecke flieBt, wobei der Behalter oben offen sein soil, so stellt sich beiBeharrungeine bestimmte Flussigkeitshdhe in dem Behalter ein. Die Regel- technik bezeichnet diese McBgroBe als den Regelzustand odor kurz als den Zustand. Der Begriff uZustande ist also bier enger gefaBt ale etwa bei den Zustandsanderungen der Gase in der Thermodynamik. Jede Regelstrecke ist dadurch gekennzeichnot, daB sich an ihr ein solcher Zustand messon lal3t, z. B. der Wasserstand, der Druck, die Menge, die Temperatur, bei.dem genannten Beispiol der Dampf- maschine die Drehzahl usw. Der Zustand ist also diejenige GroBe, auf die es bei der Regelung ankommt und die ge- regelt werden soil (RegelgroBo). Dementsprechend besteht die Aufgabe jeder Regelung darin, Gleichgewicht zwischen Zu- und AbfluB herzustellen, um auf diese Weise einen be- stimmten gewollten Zustand herbeizufuhren. 3. Die Sti5rung. Ein solches Gleichgewicht herzustellen, hat natiirlich nur Sinn, wenn das Gleichgewicht wahrend des Betriebs durch irgendwelche EinflGsse gestort wird. In dem genannten Beispiel der Dampfmaschinenanlage treten derartige Sto- rungen infolge von Belastungsanderungen der Maschine auf. In einer Gasdruckregelstrecke, die man sich zu diesem Zwecke etwa als das Gasrohrnetz eines Wohnhauses vor- stollen moge, wird das Gleichger i9It ;estort, wenn zunachst 25X1A Approved For Release 2001/12/05 CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05: CIA-RDP83-00415ROO3100050001-0 in dem Hause z. B. nur ein Gasherd im Betrieb ist, im Augen blick der Storung aber ein oder`mebrere weitere Gasfeuer- statten zusatzlich in Betrieb gesetzt werden. Die Aufgabe des etwa eingebauten Ilausgasdruckreglers besteht dann darin, in irgendeiner Weise die Einstellung eines neuen Gleichgewichtes zu fordern. 4. Die ZufluB- und die AbfluBregelung. An unserer Schemazeichnung (Dild 1) 15f3t sich eine solche durch Mehrverbrauch hervorgerufene Storung da- durch veranschaulichen, dal3 das bisher als nur teilweise gedffnet anzusehende AbfluBventil -weiter gedffnet wird. Wfirde man nun einen Kegler einbauen, so miiBte es dessen Aufgabe sein, das Zuflutiventil so zu verstellen, dad die Wioderherstellung des gestorten' Gleichgewichtes zwischen Zu- end AbfiuB gefdrdert wird. Unter diesen Verhaltnissen ist das ZufluBventil gleiclibedeutend mit dem Regelteil, das Abflul3ventil dagegen als Storungsteil anzusprechen. Das braucht nicht immer so zu spin. Es ist z. B. umgekehrt bei der Armatur eines Gashadeofens mit eingebautem Wassermengenregler oder mit Warmewahler. Das ZufluB- teil ist dann offenbar die Wasserdrosselschraube odor des Warmewahlerventil, das den Druckuntersehied zur Betati- gung der Wassermangelsicherung oder des Wassermengen- reglers liefert. Verstellt man den Querschnitt dieser Vor- richtung, so stort man das Gleichgewicht zwischen der zu- und abfliel3enden Wassermenge, so daB der Zustand, namlich der Druckunterschied an der Drosselstelle bzw. an der Membran des Reglers, sich andert. Dem Ventilkegcl des Wasserreglers, also dem AbfhrBteil, fallt dann die Aufgabe des Regelteiles zu, namlich ein neues Gleichgewicht zwischen der veranderten ZufluBmenge and der AbfluBmenge zu begiinstigen. Die eigentliche Regelstrecke besteht bier aus dem wassergefiillten Teil der Armatur zwischen der Wasser- drosselschraube und dem Ventil, des Wassermengenreglers (Bild 2). Hiernach ist es verstandlich, wenn man von Zu- fluBregelung spricht, sofern das Zufluflteil das Regelteil ist, daB eine Regelung dagegen als Abf1ul3regelung zu be- zeichnen ist, wenn das Abflul3teil mit dem Regelteil gleich- bedeutend ist. Bei der Zuflullregelung ist die Strdmung von dem Regelteil nach der Mel3stelle des Zustandes hin gerichtet, bei der Abfluiregclung geht die Strdmung da- gegen in umgekehrter Richtung von der Mel3stelle des Zu- standes zum Regelteil. 5. Der Ausgleichsgrad. Es sell nun an I-land unserer schernatisch dargestellten Druckregelstreeke angenommen worden, daB ZufluB- und Abflul3ventil teilweise gedffnet seien. Es soil Beharrung eingetreten sein, wobei in dem Behalter (Bild 1) der Druck h, herrschen moge (Wild 3). Im Zeitpunkt ryt sell eine Storung dadurch eintreten, daB das AbfluBventil plotzlich etwas mehr geoffnet wird als vorher and in dieser neuen Stellung stehen bleibt. Die. Folge ist cin gegeniiber den urspriing- lichen Verhaltnissen vergroBerter AbfluB, der wiederum ein Absinken des Zustandes bewirkt (Kurve 1). Hierbei besteht cin ganz grundlegendes Merkmal solcher Druckregelstrecken darin, daB der Druck nach der Storung nun nicht ins Un- ermeBliche absinkt, sondern daB sich nach einer gewissen Zeit ein neues Gleichgewicht einstellt, das durch einen fe fern Hulse - 4e; 51ndungs. E Orossclwae 'Hembran Sllzoffnung 1111d 2. Armatur Ones Druckautomaten mit Wassermangelsicherung. neuen Zusland h2 gekennzeichnet ist. Dieses Verhalten ist wohlgemerkt eine Eigenschaft der Druckregelstrecke, das ohne Zuttrn eines Reglers zustandekommt. In entsprechen- der Weise sinkt die Temperatur in einem Olen von dem Augenblick an, in dem man z. B. pldtzlich die Ofentiir dffnet, und dadurch den WarmeabfluB vergrol3ert. Bleibt die Ofentiir offen, so sinkt die Temperatur im Ofen jedoch nicht immer weiter, sondern es stelit sick (unter Umstanden each ziemlich Langer Zeit) ein neues Gleichgewicht ein, das sich dadurch auszeichnet, daB (lie zugehorige Beharrurrgs- temperatur um ein bestimmtes MaB?geringer ist als ursprung- Lich bei geschiossener Ofentiir. In diesen Fallen spricht die Regeltechnik von einem Sclbstausgleich der Regelstrecke. Dieser Begriff bedeutet also, daB der lurch eine Storung hervorgerufene Unter- schied zwischen Zu- und AbfluB sich selbsttatig, d. h. ohne auBeres Zutun und insbesondere ohne Zutun eines Reglers, wieder ausgleiclit. Nach erfolgtem Ausgleich (ZufluB = AbfluB) hat auch der Zustand einen neuen Beharrungswert angenommen. Er hat sich aber gegeniiber dem ursprUng- lichen Zustandsbetrag um ein, bestimmtes Mali verdndert. Wie stark sich der Zustand verandert, hangt u. a. von der Grdl3e der Storung ab. Legt man aber eine bestimmte Storung zugrunde, so ist der Selbstausgleich um so besser, je kleiner die Zustandsabweichung ist. Ein MaB fur die GroBe der Storung ist der im Augenblick der Storung bestehende Unterschied zwischen ZufluB and AbfluB. Dividiert man diesen Untorschied durch die Zustandsanderung h,, - h2, so erhhlt man eine Kennziffer, die in der Regeltechnik als Aus- gleiclisgrad bezeichnet wird. Der A.usgreichsgrad ist also cin MaB fiir (lie GroBe der Storung, die einer bestimmten Zustandsanderung zugeordnet ist. Er ist eine dimensions- lose Zahl find gibt Antwort auf die Frage: Um wieviel Ilundertteile muB die Durchfludmenge geandert werden, damit der Zustand sich nach wieder eingetretener Be- harrung um 1 ?;e geandert hat? DaB sich eine dimensions- lose Zahl ergibt, ist an sich ein rein mathematischer Kunst- griff. Man rechnet namlich in der Regelungstechnik zum Zwecke der Rechnungsvereinfachung mit dimensionslosen Verhaltniszahlen, bezieht also die gemessenen W'erte auf bestimmte Norrnalwerte. Alle Dimensionen his auf die Zeit fallen dann aus den betreffenden Berechnungen heraus, und zwar bedeuten 100 e/e des Zustandes den Sollzustand and 100 e,) des Durchflusses den gr6i3tm6glichen DurchfluB (Belastung) hei voll geoffneten Ventilen. An einorn Oren, der mit einer Temperaturregelung aus- gerustet werden sell, wird der Ausgleichsgrad praktisch folgendermaBen ermittelt: In dem Ofen moge sich bei nor- uraler Belastung im Beharrungsfall die Solltemperatur ein- gestellt haben. Man ermadigt plotzlich die Energiezufuhr urn z. B. 25 0/0 der groBtmoglichen Anderung des Energie- flusses und nirnmt die Kurve des Temperaturabfalles aut. Nach eingetretener Beharrung sei die Temperatur um 5 0/o des Sollwertes abgesunken. Dann betragt der Ausgleichs- 25 grad 5 ? 5. Die praktisch vorkommenden Ausgleiclisgrade liegen etwa zwischen 0,3 und 5,wobei die kleineren Zahlen etwa fiir Druckregelstrecken, die grol3eren fur Ofenanlagen gelten. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415ROO3100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 - 3 - Leider haben nicht alle Regelstrecken Selbstausgleich. Das ist eine physikalische Tatsache, die fur den Regelfach- mann unangenehm sein kann, an der sick aber an sich nichts andern 1513t. Bin anschauliches Beispiel f dr eino Regelstrecke ohne Selbstausgleich ist etwa eine Dampfkesselanlage, an der der Wasserstand in der Kesseltrommel geregelt werden sell. Die Speisewasserpurnpe moge dem Kessel zunachst je Zeiteinheit gerade soviel Wasser zufuhren, als ibm im gleichen Zeitraum in Form von Dampf entnommen wird. Infolgo dimes Gleichgewichts zwischen Zu- and AbfiuI3 stellt sich in dem Dampfkessel irgendein Beharrungswert des Wasserstandes ein. Wird nun eine der an das l)ampf- netz angeschlossenen Turbinen auBor Betrieb gesetzt, die Dampfentnahme also ermaBigt, so steigt der Wasserstand im Kessol, ohne einen neuen Beharrungswert zu erreichen. Er steigt sogar unaufhorlich weiter, wobei die Maschinen- anlage beschadigt werdon kann, wean nicht durch das Uber- wachungspersonal odor eine selbsttatige Einrichtung recht- zeitig eingegriffen wird. Bei diesem Vorgang fehlt der Selbst- ausgleich, weil der Zustand auf das ZufluB- and das Ab- flul3gefalle keinen EinfluB hat. Steigender Wasserstand ver- groBert weder die abflieBende Dampfinenge noch vermag or die zuflieBonde Wassermenge zu erinaBigen. Der Aus- gleichsgrad ist in diesem Falle Null, well der Wasserstand sick theoretisch bereits unendlich viol andert, wean die Wasserspeisung die Dampfentnahme nur ganz wenig iiber- wiegt odor umgekehrt. Uin bei der Planung einer Regelanlage von vornherein grundsatzliche Febler zu vermeiden, ist es unerlallich, daB man sich fiber die GroBenordnung des Ausgleichsgrades der betreffenden Regelstrecke im voraus Klarheit verschafft. Er ist z. B. bei einem UberlaufgefdB, in dem der Wasser- stand geregelt werden soil, so .gut, daB. es sich nicht lohnen wBrde, zusdtzlich einen Regler einzubauen. Man kann die zu- and fiber den Uberlauf abflieBende Menge crheblich verandern, ohne daB der Wasserstand dadurch wesentlich beeintraehtigt wird. Der Ausgleichsgrad reicht aber allein noch nicht aus, urn die EigenschafLen der Regelstrecke er- schopfend zu beurteilen. 6. Die Anlaufzeit. An Hand des Bildes 3 wird ohne weiteres klar, daB bei ein and derselben Grole der verhaltnismaBigen Storung verrchiedene Anfangsgeschwindigkeiten des Ausgleichsvor- ganges (Kurve 1) zu dem neuen Beharrungswert 122 fuhren konnen. Wie groB diese Anfangsgeschwindigkeit ist, hnngt im wesentlichen von den Abmessungen der Regelstrecke and den durchflielenden Mengen ab and kann auf Grund der Speicherfahigkeit der betreffenden Regelstrecke beurteilt werden. Bei Ofenanlagen ist also z. B. die Warmespeiche- rung der Ofenwande, bei Gasdruckregelstrecken die Auf- speicherung von Gasmengen durch Volumenverminderung unter erhohtem Druck maBgebend. Besteht die Regelstrecke in einer Wasserleitung, so ist keine wesentliche Speicher- moglichkeit vorhanden, well das Wasser praktisch nicht zusammendruckbar ist. Zur Kennzeichnung dieser Dinge benutzt die Regel- technik den Begriff der Anlaufzeit. Man versteht darunter diejenige Zeit, die nach einer Storung notig ware, um die Regelstrecke auf den Sollwert saufzufillen Fullung< odor ssEntleerung genauigkeit vermindert. Die Regelung mit Ungleichformig- keit ist dementsprechend besonders angebracht an Regel- strecken mit groBer Schwingungsgefahr. Das Sind aber solche mit geringem Ausgleichsgrad, weil der Regler dabei viol auszugleichen hat, das Regelventil also stark verstellen muB. Regelstrecken ohne Ausgleichsgrad lassen sich uber- haupt nur Burch Regler mit Ungleichformigkeit stabil regeln, wobei unter Stabilitat zu verstehen it, daB die Schwingung hinreichend gedampft sein muB. Wic schnell die Schwingung abklingen muB, wie groB also der Dampfungsgrad sein muB, hangt von dem einzelnen Fall ab. Um eine Ungleichformigkeit an einem Regler praktisch zu verwirklichen, muB man die Hohe des Sollzustandes von der Stellung des Regelventils abhangig machen. Jeder Stellung des Regelventils muB nach eingetretener Beharrung jeweils ein ganz bestimmter Regelzustand entsprechen. Im Gegensatz zur Regelung mit Laufgeschwindigkeitszuordnung spricht man deshalb bei dieser Gruppe von Reglern mit Ungleichformigkeit auch von einer Regelung mit Stellungs- zuordnung. Da einer bestimmten Stellung des Regelventils auch ein bestimmter DurchfluB (eine bestimmte Belastung) entspricht, besteht bei solchen Reglern mit Stellungszu- ordnung eine feste Beziehung zwischen der Belastung and dem Sollzustand. Fur jede Belastung stellt sich ein anderer Zustand ein, and zwar sinkt der Zustand mit wachsender Belastung, wenn ZufluBregelung zugrunde liegt. Das ist bei Bild 3 der Fall. Dort kam ja die Storung durch Ver- Bild6. Mlttelbarer Gasdru kgler mit geschwindigkoitszuordnung r mtrleb) f Bild 7. Unmittolbaror Gasdruokregler mit Stellungszuordnung and parabolisehem Vontlikorper. groBerung des Abflusses zustande, and der neue geringere Sollzustand (Kurve K) ergibt sich, nachdem das Regel- ventil urn einen bestimmten Betrag in offnendem Sinne verstellt worden ist. Das bedeutet aber eine groBere Be- lastung (DurchfluBmenge), die voraussetzungsgemaB mit geringerem Zustand verkniipft ist. 3. Der mittelbare and der unmittelbare, Regler. Eine Ungleichformigkeit ist konstruktiv leicht zu ver- wirklichen bei sogenannten unmittelbaren Reglern, bei denen eine McBeinrichtung fur den Zustand starr mit dem Regel- ventil verbunden ist, ohne daB eine Hilfskraft benutzt wird. Diese Regler entnehmen also unmittelbar dem stromenden Stoff die Energie, die zurn Verstellen des Regelventils notig ist. Bei einem solchen Gasdruckregler (Bild 7), der im wesentlichen aus einer Membran mit starr daran be- festigtem Ventilkegel bestehen kann, wird die Ungleich- formigkeit durch eine Schraubenfeder hervorgerufen, die dem Gasdruck unter der Membran von der Gegenseite her das Gleichgewicht halt. Zu jedem Gasdruck gehort eine ganz bestimmte Membrankraft. Auf Grund der Feder- charakteristik gehbrt zu jeder Membrankraft eine ganz be- stimmte Membranstellung and auch, da der Ventilkegel starr an der Membran hangt, eine ganz bestimmte Stellung des Regelventils. Das ist aber gleichbedeutend mit einer Ungleichformigkeit. Bei einem unmittelbar wirkenden Druckregler mit Tauchglocke orklart sich die Ungleich- formigkeit aus dem bei verschiedenen Ventilstellungen ver- schieden groBen Auftrieb der Glocke. Aus solchen unmittel- baren Reglern mit Stellungszuordnung laBt sich in manchen Fallen dadurch On Gleichwertregler machen, daB man die Federbelastung der Membran durch eine unverdnderliche Gewichtsbelastung ersotzt (Bild 8). Bei Tauchglocken kann man zu diesem Zwecke geeignete Ausgleichsgewichte an- bringen. Ob es sich um einen Gleichwertregler handelt, erkennt man daran, daB ein and derselbe Zustand (in diesem Falle Regeldruck) imstande sein muB, das Membran- oder Glockensystem bei verschiedenen Stellungen im Gleich- gewicht zu halten. Mittelbare Regler verhalten sich ganz almlich. Das Kenn- zeichen solcher mittelbaren Regler besteht ja darin, daB das Regolventil unter Zuhilfenahme von Druckluft, Druckol (Bild 6), Elektrizitat oder einer beliebigen sonstigen Fremd- energie verstellt wird. Zu diesem Zweck ist das Regelventil der unmittelbaren Regler mit einem geeigneten Servomotor gokuppelt, der von der botreffenden Energiequelle in beiden Bild 8. Unmittelbaror Gasdruokregler mit Go wlchtsbelastnn.g (Gleichwertregler). Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05_CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Bowegungsrichtungen wechselweise angetrieben werden kann, je nachdem, oh es auf Grund des betreffenden augen- blicklichen Regelzustandes gerade erforderlich ist, das Regelventil zu offnen offer zuschleBen. Auch bier ist der Gleichwertregler daran zu erkennen, daO ein und derselbe Zustand in der Lage ist, an dem McBwerk, z. 13. der Membran eines Druckreglers, Gleichgewicht herzustellen, unabhangig von der Stellung des Regelventils oder des Servomotors. It. Die Riickfdhrung. Soll dagegen ein mittelbarer Kegler mit einer Ungleich- formigkeit arbeiten, so mud er mit einer besonderen ban- lichen Einrichtung versehen werden, (lie man im allgemeinen als Riickfiihrung bezeichnet und die in Bild 9 beispiels- weise dargestellt ist. Sie besteht aus einer geeigneten me- chanischen offer sonstigen Verbindung zwischen dern MeB- work (z. B. der Membran) des Reglers und dem beweglichen Toil des Servomotors. Diese Tele konnen z. 13. durch starre Rebel, durch Seilziige od. dgl. initenander verbunden sein. Handelt es rich um einen Druckregler, so wird also bei der Bewegung des Servomotors (und damit des Regelventils) die Spannung der Membranfeder verstellt. Jeder Stellung des Regelventils entspricht eine ganz bestimmte Feder- kraft, der nur ein ganz bestimmter Zustand das Gleich- gewicht halten kann. Wir haben es lemnach wiederum mit der Stellungszuordnung zu tun, deren Auswirkungen wir bereits als Ungleichformigkeit kennengelernt haben. 5. Die Stellzeit. Wahrend die Regelstrecke vor allern zwei wichtige Kenn- gr6l3en, die Anlaufzeit und den-Ausgleichsgrad hat, ist der eigentliche Regler, wenn man von der tJng`leichformigkeit absieht, im wesentlichen durch eine solche Kennziffer, die Stellzeit, bestimmt. Hierbei ist es einerlei, ob es sich urn einen mittelbaren oder unmittelbaren Itegler oder um einen Kegler mit oder ohne Ungleichformigkeit handelt. Man versteht unter der Stelizeit diejenige Zeitspanne, die der Kegler bei einer dauernden Abweichung des Zustandes um 100 0/0 vom Sollwert hraucht, um das Regelventil um 100 ?/? zu verstellen, d. h. um es von der ganz geschlossenen in die ganz geoffnete Stellung zu bewegen oder umgekehrt. Will man die Stellzeit an einem Kegler messen, so wird es in den moisten Fallen zweckmadig sein; etwa diejenige Zeit zu ermitteln, die das Regelventil bei einer Zustandsab- weichung von z. B. 10 ?i? zu einer Stellungsanderung von z. 13.20 ?/? braucht, und das Ergebnis auf 100 0/0 Zustands- abweichung und 100 ?/? Stellungsanderung umzurechnen. Kennzeichen und Beurteilung der Zusammenarbeit von Regler und Regelstrecke. 1. Der Begriff der Dampfung und ihre Berechnung. Nachdem wir hiermit die wesentlichen Merkmale der versehiedenen Regelstrecken und auch der verschiedenen Regler kennengelernt haben, 4rhebt sich die Frage, wie die KenngroBen des Reglers auf diejenigen der Regelstrecke abgestimmt werden mussen, urn diejeweils beste Gesamt- losung zu ergeben. Naturlich kann man die Gute solcher Anlagen nach verschiedenen Gesichtspunkten beurteilen. Dern Regelfachmann kommt es aber in allererster Linie darauf an, das grundsatzliche Ubel zu beseitigen, das jeder Regelung anhaften kann. Er mull sein Augenmerk darauf richten, die Schwingungen des Reglers hinreichend zu dampfen, und benutzt deshalb zur Beurteilung eines Regel- vorganges das DampfungsmaB der dabei auftretenden Schwingung. ITm den Begriff eDampfungsmaBee zu erlautern, ist es zweckmiidig, einige wenige mathematische Beziehungen an- zuschreihen, und zwar sell der Buchstabe c die in jedern Augenblick der Regelung gerade vorhandene, auf den Soll- wert bezogene Abweichung des Zustandes vom Sollwert bezeichnen. Zeichnet man in einem Achsenkreuz die Funk- tion (in. Ahhangigkeit von der Zeit t auf, so erhalt man eine gedarnpfte Schwingungskurve, die fur jeden Zeitpunkt t angibt, um wieviel der Zustand gerade von seinem Sollwert abweiebt (Kurven 5 und 6, Bild 3). Einsolcher Schwingungs- vorgang kann mathematisch im allgemeinen durch eine lineare Differentialgleichung zweiter Ordnung von der all- gemeinen Form p" + a. (p -f- b = 0 wiedergegeben werden. In schwierigen Fallen ergibt sich dagegen eine entsprechende Differentialgleichung 3. Ordnung. Aus der Gleichung zweiter Ordnung laft sich der in der Regeltechnik gebrauchliche dirnensionslose Dampfungsgrad D in Forrn des Ausdruckes a 2 } b ermitteln. Die praktisch in Frage kommenden Werth dieses Diimpfungsgrades liegen zwischen 0 und 1. D = 0 bedeutet keirie Dampfung. Es handelt sich dann um eine harmonische Schwingung, z. B. eine Sinusschwingung. D - I kennzoichnet den sogenannten aperiodischen Grenzfall, bei dem gerade keine Schwingung mehr zustandekommt. In diesem Falle pendelt der Zustand. nach der Storung nicht um den Sollwert herum, sondern nahert sich von einer Seite her allmahlicir wieder dem Sollwert. Eine solche Regelung wird in vielen Fallen nur mit erheblichem Aufwand zu er- reichen sein, und man gibt sich daher im allgemeinen mit Zwischenwerten zufrieden. Leider ist dieser Dampfungsgrad D nicht die einzige Miiglichkeit, die Dampfung rechnerisch zu erfassen. In der Schwingungstechnik werden vielmehr auBerdem noch 4 oder 5 andere Dampfungsbezeichnungen benutzt. Das fiihrt lider haufig zu erheblichen MiBverstandnissen, wenn jemand von Dampfung spricht, ohne vorher ausdrucklich anzugeben, welches DampfungsmaBgemeint ist. Weil es anschaulicher ist als der Dampfungsgrad D, benutzt die Regeltechnik auch haufig die sogenannte Prozentdampfung je Halb- schwingung. Sie errechnet sich aus der Bezichun Al--A, AI worin Al und A. die Amplituden der ersten und zweiten Halbschwingung sind. Die Prozentdampfung gibt also an, um welchen Prozentsatz jede folgende Halbschwingung Be- ringer ist als die vorhergehende. Eine Prozentdampfung von 75 11? bedeutet, dad die zweite Halbamplitude nur noch 25 -0/? der ersten betragt. Der Dampfungsgrad D und die Prozentdampfung r hangen mach einer verwickelten mathematischen Funktion zusammen, (lie man in Form einer Kurve aus dem Schrifttum entnehm ;n kann. Hat man also den Dampfungsgrad D Mr irgendeinen Regelfall berechnet, so laBt sich an Hand dieser Kurve ohne weiteres ablesen, wie groB die Prozent- dampfung ist. Fur D = 0,75 ergibt sick eine Prozent- dampfung von 95 ?/?, Mr D = 0,5 ist die Prozentdampfung noch 82 ?/0 und selbst fur den Dampfungsgrad D = 0,25 erhalt man immer noch eine recht gute .Prozentdampfung von rd. 55 vH. Ein Dampfungsgrad D -- 0,25 bedeutet also, dad jede Halbamplitude nur noch 45 ?/? der vorher- .gehenden betragt. Fur eine grol3e Zahl von Regelaufgaben wird diese Dampfung sicher noch ausreichen. Urn nun fur den einzelnen jeweils gerade vorliegenden Fall die Dampfung berechnen zu konnen, hat die. Regel- technik aus der Differentialgleichung der Regelschwingung eine allgemeine Dampfungsformel entwickelt, die unter einigen Vereinfachungen als Naherungsformel folgender- maBen laul.et: Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001112/pS;CIA-RDP83-00415R003100050001-0 P T3 6 Ta D--2 Ta } 2 T8 Y-- Darin ist f, der Ausgleichsgrad der Regelstrecke and Ta ihre Anlaufzeit. T3 ist die Stellzeit des Reglers and S sein Ungleichformigkeitsgrad. Wonn z. B. ein Druckregler bei Vollast einen Druck von 25 mm WS, bei gan.z geringer Last dagegen einen solchen von 30 mm WS einregelt, so betragt 30-25 sein Ungleicliformigkeitsgrad. - 30 = rd. 16,5 010. Die Dampfung ist also, abgesehen von oinigen Vernachlassi- gungen, von je zwei KenngroBen der Regelstrecke and des Reglers abhangig. Im iibrigen kommt uns her zugute, daB die Definitionen dieser KenngroBen zum Toil nicht ganz einfach sind. Infolgedessen saga z. B. das k.urze Formel- zeichen Ta sehr viel, dementsprechend wird aber die Dampfungsformel verhaltnismaBig sehr einfach. Darii.ber hinaus ist jedoch diese Dampfungsformel eine der wichtigsten Beziehungen, die in der Regeltechnik iiber- haupt vorkommen. Sic sagt namlich, wie die Eigenschaften des Reglers auf die Eigenschaften der Regelstrecke ab- gestimmt werden miissen, um die beste Dampfung zu er- geben. _ 2. Die kennzeichnenden Gruppen anlagen. IIandelt es sich um einen Gleichwertregler (eine Un- gleichformigkeit), so ist 6 = 0 and damit der zweite Sum- mand in der Dampfungsformel einfluBlos..Unter dieser Vor- aussetzung let die Dampfung urn so besser, je gr6Ber der Ausgleichsgrad ist, wie wir uns schon friiher iiberlegt hatten. Fernor mull die Stellzeit TS lang werden, wenn die Regel- schwingung schnoll abklingen soil, d. h. der Regler mull das Regelventil langsam verstellen. Auch dieser Einflull war bereits aus dem Vorangegangenen klar geworden. Als wesentliche neueErkenntnis kommt jedoch hinzu, dali die Anlaufzeit der Regelstrecke goring sein mull, wenn die Dampfung ausreichen sell. Daraus folgt weiter, daB die Gleichwertregler (Regler mit Laufgeschwindigkeitszuord- nung) zum Einbau in solche Regelstrecken besonders ge- eignet sind, die einen groBen Ausgleichsgrad and gleich-. zoitig geringe Anlaufzeit haben. Das ist die Gruppe der Druck- and Mengenregler, die wir sehon unter dieser Ge- sichtspunkt kennengelernt haben. Ein wesentliches Merk- mal dieser Regelung mit Laufgeschwindigkeitszuordnung Iiegt darin, daB dabei die Dampfung eine Folgeerscheinung von Eigenschaften der Regelstrecke ist. Ist der Ausgleichs- grad gering odor die Anlaufzeit groB, so laBt sich durch Eigenschaften des Reglers, namlich durch eine noch so grol3e Stellzeit, unter Umstanden keine ausreichende Dampfung melir erreichen. Praktisch scheitert das schon daran, dal-3 man z. B. den Servomotorkolben.eines mit Druckol betriebenen Reglers nicht unbegrenzt langsam laufen lassen kann. In solchen Fallen mit geringern Ausgleichsgrad and groper Anlaufzeit bleibt nichts anderes u.brig, als einen Regler mit Ungleichformigkeit zu verwenden. Die Dampfung wird dann vorwiegend durch den zweiten Summanden in der Dampfungsformel bestimmt, and zwar ist sic urn so gr6f3er, je groller die Ungleichformigkeit gewahlt wird. Die Dampfungsformel gibt aber aullerdem den Beweis fur die bereits erwahnte Tatsache, dali bei der Regelung mit Un- gleichformigkeit die Schwingung um so schneller abklingt, je kleiner man die Stellzeit macht, je schneller man also den Regler steuern IdBt. Wie ferner aus der Dampfungs- formel hervorgeht, sind Regelstrecken mit kleinem Aus- gleichsgrad and langer Anlaufzeit das gegebene Anwendungs- gobiet der Regler mit Ungleichformigkeit. Ilierher gehort z. B. der Wasserstandsregler von gasbeheizten Dampf- automaten oder die Gasbehalterstandsregelung. Das Merk- mal dieser Regelung mit Ungleichformigkeit liegt darin, dal3 die Dampfung im wesentlichen durch den Ungleich- formigkeitsgrad, also durch cine Eigenschaft des Reglers bedingt ist. Gleichzeitig ist die Lange der Anlaufzeit, die Eigenschaft der Regelstrecke, bedeutungsvoll, and zwar wird die Dampfung bier - ganz im Gegensatz zur Lauf- geschwindigkeitsregelung - sogar um so besser, je langer die Anlaufzeit ist. Wie wir schon gesehen hatten, kommt eine an sich denk- bare dritte Gruppe von Regelstrecken mit gleichzeitig ge- ringer Ausgleichsgrad and geringer Anlaufzeit jedenfalls im Gasfach kaum vor. Solche Regelstrecken werden der Regeltechnik schon grollore Schwierigkeiten bieten. Da- gegen haben wir.es bei Temperaturreglern aller Art haufig sowohl mit groBem Ausgleichsgrad als auch mit langen Anlaufzeiten der Regelstrecke zu tun. In solchen Fallen wird man zunachst schon aus Grtinden der Regelgenauig- keit versuchen, mit einem Laufgeschwindigkeitsregler aus- zukommen. Das ist auch insofern zweckm5.l3ig, als diese Art von Reglern langsam laufen mull and daher leistungs- mal3ig ziemlich klein and billig gebaut werden kann. Das lauft also darauf hinaus, die Warmespeicherung technischer Ofen moglichst goring zu halton. Man mull sich aber daruber klar sein, daB diese billigen Laufgeschwindigkeitsregler mit geringer Regelgeschwindigkeit arbeiten. Ist eine groBere Steuergeschwindigkeit erwunscht, z. B. weil d .e Storungen schnell and haufig auftreten, oder ist die Abweichung vom Sollzustand zu groB, die sich wahrend der langen Stellzeit ergibt, so mull man den Regler mit Ungleichformigkeit wahlen. Er ist ebenfalls unvermeidlich, wenn die Bestre- bungen, die Speicherfahigkeit des Ofens zu vermindern, nur zu einem Teilerfolg fiihren oder aus baulichen Griinden nicht zu verwirklichen sind, so daB die Anlaufzeit trotzdem verhaltnismaf3ig lang and die Eigendampfung der Regel- strecke somit schlecht bleibt. Durch die Wahl des Reglers mit Stellungszuordnung legt man sich auf eine grol3ere Steuergeschwindigkeit unter Verzicht auf die Regelgenauig- keit fest. Man erkauft also die im Regler liegende Damp- fungsmoglichkeit auf Kosten der Regelgenauigkeit. Hat man sich in dieser Weise festgelegt, so ist vom Standpunkt der Regelstabilitat der Ofen mit grol3er Warmespeicherung sogar giinstiger, ja die erforderliche Ungleichformigkeit er- maBigt sich dann sogar, je gr6f3er die Anlaufzeit ist. Die Regelgenauigkeit kann also durch Verlangerung der An- laufzeit erhoht werden. Es hat also nur Sinn, sich Beim Bau des Ofens in bezug auf geringe Warmespeicherung Miihe zu geben, wenn man von vornherein sicher ist, mit einem Laufgeschwindigkeitsregler auszukommen. Das wird im all- gemeinen der Fall sein, wenn bei grollem Ausgleichsgrad and verhaltnismal3ig geringer Anlaufzeit die Storungen langsam and selten auftreten, so daf3 lange Stellzeiten des Reglers ausreichen. 3. Die Ausbildung von Stellungsreglern als Gleichwertregler. Es gibt naturlich Regelaufgaben, die aus Stabilitats- grunden nur mit einer Stellungszuordnung geldst werden kdnnen, bei denen aber die Ungleichformigkeit vom Stand punkto der Regelgenauigkeit niche tragbar erscheint. Man verwendet dann bei mittelbaren Regiern Anordnungen, durch die eine Ungleichformigkeit nur vorubergehend wirk- sam wird. Das la13t sich bei Benutzung von Druckol als Ililfskraft z. B. mit einem Schlupfkolben erreichen, der Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05_CIA8RDP83-OO415ROO31OOO5OOO1-0 zu Beginn des Steuervorganges von dem Druckol mit- genommen, dann aber durch Federkraft allmahlich wieder in seine Mittellage zuriickgeholt wird. Man spricht hierbei von Schlupf oder auch von einer Nachgiebigkeit, weil die beiden Raume des Steuerzylinders rechts and links des Kolbens durch eine absichtlich angebrachte Undichtigkeit miteinander in Verbindung stehen, so daB es den genann- ten Federn moglich ist, den Kolben in die Ausgangsstellung zuriickzuholen (Bild 10). Der besondere Wert solcher nach- giebigen Riickfuhrungen liegt darin, dad man sich die Vor- ziige der Regelung mit Ungleichformigkeit zunutze macht, ohne dad man dafur ein Opier an Regelgenauigkeit zu bringen braucht. Bei solchen Anordnungen tritt Beharrung in dem Augenblick ein, in dem der Schlupfkolben unter der Einwirkung der Federkraft in (tie urspriingliche Mittel- lage zuruckkehrt. In dieser Stellung ist am Medwerk des Reglers stets der gleiche Sollwert eingestellt, ganz unab- lidngig von der jeweiligen Stellung des Servomotors. Es handelt rich also um einen Gleichwertregler mit voriiber- gehender Ungleichformigkeit. In dhnlicher Weise lade sich bet unmittelbaren Reglern mit Stellungszuordnung die Ungleichformigkeit haufig durch geeignete Formgebung des Ventilkorpers heseitigen. Man bekommt also dann trotz der unverdnderten Stellungs- zuordnung unter gewissen Voraussetzungen eine Gleichwert- regelung. Hierfur liegen Beispiele in dem Wassermengen- und dem Gasdruckregler in der Armatur von Gas-Bade- ofen vor (Bild 2 and 7). Kennzelchen des Regelimpulses. I. Die Impulsdampfung and die Impuls- verzogerung. Wir haben nun die wesentlichen Merkmale der Regel- strecken and auch der Regler kennengelernt and gehort, nach welchen Gesichtspunkten Regler and Regelstrecken aufeinander abgestimmt werden miissen. Das Gesamtbild wird aber erst vollstandig, wenn wir Entsprechendes auch noch uber das Bindeglied zwischen der Regelstrecke and dom Regler, den Impuls, Koren. An. Bild 1 wird wiederum deutlich, dad der Zustand, der an der Stelle A medbar ist, durch eine geeignete Leitung auf den Regler ubertragen werden mud. Bei einem Druckregler kann das z. B. eine gewohnliche RohrIeitung sein, durch die sich der Druck ;auf die Medmembran des Reglers iibertragt and so den Regler beeinfluBt. Bei einem Temperaturregler kann sich an der Stelle A ein Thermoelement befinden, dessen Span- nung den Regler mittels elektrischer Leitungen beeinfluBt usw. Leider ist dieser Impuls, der am Regler ankommt, nicht immer gleichbedeutend mit dem Zustand, der an der Stelle A medbar ist, and es ist mitunter auch nicht gleich- giiltig, wo man die Medstelle A an der Regelstrecke anbringt. Bei der Temperaturregelung hat z. B. der etwa verwendete Flussigkeitsthermostat immer eine gewisse Tragheit. Wenn sich der, Zustand, der gemessen werden sell, andert, macht rich allerdings auch an dem Thermostaten sehr bald eine I,angenanderung bemerkbar, die aber zun.achst sehr klein ist. Erst nach einer gewissen Zeit erreicht die Langen- anderung einen entsprechend grodoren Betrag, der dem vollen Betrag der Zustandsanderung entspricht. Dieses Ver- halten wird in der Regeltechnik gewohnlich als Impuls- dampfung bezeichnet. Der Impuls ist mit dem Zustand ebenfalls nicht gleich- hedeutend, wenn z. B. durch Mischung zweier Flussigkeiten eine bestimmte Temperatur, Konzentration odor dergleichen geregelt werden sell (Bild 11). In solchen Fallen stehen an sich verschiedene Stollen der Gemischleitung fur den AnschluB des McBgerates zur Verfugung. Das McBgerat, etwa ein Warmefuhler, mud dann moglichst nahe der Mischstelle cingebaut werden, wo eine veranderte Stellung des Regel- ventils unverzuglich bemerkbar wird. Andernfalls vergeht bei grOBerer Entfernung dieser beiden Punkte unter Um- standen eine betrachtliche Zeit, ehe eine Mischungsanderung sich an der McBstelle tiberhaupt bemerkbar macht. AuBer- dem mud man gegebenenfalls durch Kurzung der Impuls- Kalorimeter ~ . I Ind and ~_t_t_t_?_t- .-t-t-u kT- Fuld 11. Schema elver Heizwert-Regelanlage. leitung dafur sorgen, dad der Impuls die Entfernung zwi- schen Impulsentnahmestelle and Regler in kurzester Zeit durchhiuft. Im Gegensatz zu der Impulsdampfung sind these Vorgange dadurch gekennzeichnet, dad der impels nicht eine gewisse Zeit braucht, um seinen vollen Wert zu erreichen, sondern dad eine gewisse Zeit vergeht, his der Impuls iiberhaupt anfangt, sich zu andern. Die Regelungs- technik bezeichnet das als Impulsverzogerung. 2. Die MaBnahmen bei fehlerhaftem Impels. Sotw(ohl die Impulsdampfung als auch die Impulsver- zogerung sind in bezug auf die Regelstabilitat sehr unan- genehm, denn der gedampfte oder verzogerte Impuls hinkt ja dem Zustand nach. Er beeinfluBt den Regler also zu spat. Wenn der Zustand beispielsweise sinkt and dabei gerade den Sollzustand erreicht hat, ist der Impuls noch niche Null. Es wird also iiberregelt. Die Folge ist, dad die Schwingun- gen des Reglers andauern oder sogar verstarkt werden. In der geminnten Dampfungsformel lassen sich Impulsdamp- fung and Impulsverzogerung durch ein zusdtzliches ne- gatives Glied berncksichtigen. Diese Einfliisse wirken also, stets diimpfungsmindernd. . Dem EinfluB der Impulsdampfung kann man in vielen Fallen verhaltnismadig leicht durch eine entsprechend groBe Ungleichformigkeit begegnen. Die Regelaufgabe wird aber um so schwieriger, je mehr der Medwert nachhinkt; es ist deshalb in vielen Fallen besonderer Wert darauf zu legen, den Fabler moglichst tragheitslos auszubilden. Bei Impuls- verzogerungen ist auBerdem darauf zu achten, dad der Impuls an einer Stelle der Anlage entnommen wird, an der unverziir,lich eine Wirkung auftritt, wenn man das Regel- ventil verstelit. Impulsverzogerungen erschweren die Re- gelung stets ganz erheblich and konnensie in krassen Fallen sogar unmoglich machen. In milderen Fallen genugt es, die Schww?ingungszeit durch ErmaBigung der Laufgeschwin- digkeit des Reglers moglichst lang zu machen. Darunter Ieidet aber die Giite der Regelung, denn der Regler let bei so kleinen Laufgeschwindigkeiten nur noch in der Lage, ganz geringen Storgeschwindigkeiten zu folgen. Wenn man rich these samtlichen Zusammenhange klar gemacht hat, laBt sich die Frage verhaltnismaBig leicht beantworten, was zu tun sei, wenn ein Regler schwingt. Man mull dann zunachst versuchen, die Impulsverzogerung and die Impulsdampfung zu verringern. Auderdem wird man versuchen, durch Anderung der Laufgeschwindigkeit, d. h. der Stellzeit, die Schwingung besser zu dampfen. Gelingt das mit diesen Mitteln noch nicht, so mud die Re- gelung wit einer Ungleichformigkeit ausgestattet oder, wenn das bereits geschehen ist, mud die Ungleichformigkeit verstarkt, werden. Dabei mud dann aber gleichzeitig die Stellgeschwindigkeit weitgehend erhoh_t werden, damit die dampfende Wirkung der Ungleichformigkeit wirksam wird. Die Regelgenauigkeit leidet hierbei unter Umstanden in unzulassigem Made. Es bleibt dann noch die Mdglichkeit, die Rue'kfiihrung nachgiebig zu machen. Im ubrigen bezieht sick namentlich das, was fur den Regler mit Stellungs- zuordnung uber die Abhangigkeit der Dampfung von der Stellzeit gesagt wurde, auf den fehlerfreien Regler. Reibung, Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415ROO3100050001-0 Approved For Release 2001/12/053 CIA-RDP83-00415R003100050001-0 zu groBes Spiel in den Ubertragungsteilen (lockere Gelenke) and ahnliche Mangel vermindern moistens die Dampfung. In solchen Fallen empfiehlt es sich, die Anforderungen an die Schnelligkeit der Regelung nicht an uberspannen. SchluB des Aufsatzes werden deshalb die unvermeidlichen Mangel ausgefuhrter Regelanlagen erwahnt and I-linweise fur die l3eseitigung ihrer Folgen gegeben. Zusammenfassung. Wie die vorangegangenen Uberlegungen zeigen, lassen sich die regeltechnischen Zusammenhange fur die meisten im Gasfach vorkommenden Regelungsaufgaben verhaltnis- maBig leicht ubersehen. Zu einem solchen Uberblick bedient sich die Regelungstechnik allerdings eines umfangreichen Handwerkszeuges an regeltechnischen Grundbegriffen, das zum Verstandnis der Gedankengange nun einmal notig ist, and mit dem sich daher wesentliche Ilauptabschnitte dieser Arbeit bofassen muBten. Hat man sich these Grundlagen der Regelungstechnik einmal klar gemacht, so ergeben sich die Folgerungen fur die Zuordnung des geeigneten Reglers zu jeder Regelstrecke aber sehr einfach, wens man hierbei ins- besondere die Dampfungsformel zugrunde legt. Streng ge- nommen gelten die betreffenden I3erechnungen allerdings nur fur den fehlerfrei arbeitend gedachten Kegler. Am 1. G. Neumann u. G. Wunsch, Regler (Teile A bis D). Arch. Eisenhuttenw. 6 (1932/33), S. 137/44; 6 (1932/33), S. 183/88; 7 (1933/34), S. 237/46 u. S. 389/402. 2. G. Neumann, Frfahrungen an Reglern. AreB. Eisen- hiittenw. 7 (1933/34), S. 499/503. 3. K. Rummel, Die Grundgesetze der Regelung. Arch. Fisenhuttenw. 8 (1934/35), S. 281/92. 4. G. Jungnitz, Die Versuche an der Regelstrecke der BWarmestelle Dusseldorf s. Arch. Disenhiittenw. 8 (1931/35), 5.371/77. 5. G. Wunsch, Das Verhalten der selbsttatigen Regler. Z. VDI 85 (1941), S. 444/48. Druck von R. Oldenbourg, Munchen. Verlag der Zeitschrift *GWF Das Gas- and Wasserfach., R. Oldenbourg, Munchen and Berlin. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Askania-SondQjlttAke61t61-elease 2001/12/05: CIA-RDP83-00415R00310005 Sonderabdruck 25X1A aus der Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure Bd.84 (1940) Nr.44 S.837 bis 843 Regelung von Kreiselverdichtern Von Dr.-Ing. F. Kluge, Duisburg Die wichtigsten Regelungsarten von Kreiselverdichtern im stabilen Gebiet sind Regelung auf gleich- bleibenden Enddruck am Verdichteraustritt oder an einer Entnahmestelle des Netzes, Regelung auf gleichbleibende Ansaugemenge and Regelung auf gleichbleibende Kupplungsleistung. Die Regelung wird von Hand oder bei haufigen and groBeren Betriebsschwankungen selbsttatig durchgef0hrt. Beim Arbeiten im instabilen Gebiet werden die Abblase- odor die Umblaseregelung bevorzugt, wenn die Pumpgrenze nur kurzzeitig unterschritten wird. Andernfalls gibt man der Umblaseregelung mit Ent- spannungsturbine oder der Aussetzerregelung den Vorzug. Im folgenden werden die einzelnen Regel- verfahren hinsichtlich ihrer Wirkungsweise, Anwendbarkeit and Wirtschaftlichkeit besprochen. Die Eigenschaften der Kreiselverdichter and die ver- schiedenen Forderungen, die von seiten der Betriebs- fUhrung an sie gestellt werden, haben zu einer Reihe von Regelungen, die teils von Hand and teils selbsttatig be- tatigt werden, gefiihrt. Angesaugte Menge Q, erzielbarer Enddruck Pd and Drehzahl n sind nach dem Verlauf des Kennlinienfelds, Bild 1, miteinander zwanglaufig verbunden. Bei Geblasen mit kleinem and mittlerem Enddruck andert sich bei einer Drehzahlanderung die Ansaugemenge etwa mit der Drehzahl verhaltnisgleich, die Verdichtungsarbeit and der Luftraume im Innern der Maschine abhangt. Bei kleinen Verdichtungsdriicken bis etwa 1000 mm WS sind die Pumpstof3e auflerordentlich schwach, vielfach ti.berhaupt nicht feststellbar, so daf3 hier das gesamte Kennlinienfeld befahren werden kann. Durch Anwendung von verstell- baren Leitschaufeln oder durch entsprechende Gestaltung von Laufradern and Diffusoren ist es moglich, sehr niedere Pumpgrenzen zu erreichenl). Um einen Kreiselverdichter verschiedenen Betriebs- forderungen anzupassen and um auch den Verdichter fur Luftbedarf unterhalb der Pumpgrenze verwenden zu konnen, sind verschiedene Regelungsarten entwickelt wor- den, die im folgenden besprochen werden. Zu Bild 2: a Pumpgrenze b Antriebsleistung N boi Drosso- lung in der Druckleitung c Antriebsleistung N boi Drosso- lung in der Saugloitung p,,, Netzdruck Bild 1. Kennlinienfeld eines Kreiselverdichtern bei Drehzahlregelung. a Pumpgrenze n Drehzahl AB Regelung auf gleichbleibenden Enddruck AC Regelung auf gleichbleibende Ansaugemenge Enddruck etwa mit dem Quadrat der Drehzahl. Bei hoherem Enddruck ergeben sich jedoch ziemlich starke Abweichungen von diesem Naherungsgesetz. Ist die Drehzahl der Antriebsmaschine nicht regel- bar, dann kann im Betrieb nur eine durch die Drehzahl festgelegte Kennlinie, Bild 1, gefahren werden, wahrend bei Drehzahl-Verstellmoglichkeit das gesamte Kennlinien- feld rechts der Pumpgrenze, Kurve a, bestrichen werden kann. Links der Pumpgrenze treten Loslosen and Ab- rei.f3en der Stromung in den Kanalen der Laufrader auf, so daf3 die vollkommen gleichmaflige Stromung des sta- bilen Gebietes in eine unstetige mit periodischen Druck- schwankungen iibergeht, die um so starker sind, je grofler das Verdichtungsverhaltnis des Verdichters and die Wichte des geforderten Mittels sind, and deren Schwingungszahl u. a. auch von der Grofle des Druckluftnetzes and der 4mu, AB Regelung auf gleichbleiben- den Enddruck Bi.ld 2. Kennlinienfeld eines Kreiselverdichters bei Drosselregelung. Regelungen im stabilen Gebiet Regelung durch Handverstellung In vielen Fallen begniigt man sich mit einer einfachen Handverstellung zur V e r a n d e r u n g der D r e h- z a h 1 der Antriebsmaschine. Man kann damit jede Be- triebsforderung hinsichtlich Druck and Menge innerhalb des vorgesehenen Drehzahlverstellbereiches erfiillen. Ist die Drehzahl nicht regelbar, ist es moglich, durch D r o s - s e 1 u n g in der ?Druckleitung oder Saugleitung auch Punkte unterhalb der Kennlinie zu fahren. Die Drosse- lung ist stets mit einem Energieverlust verbunden. Bild 2 zeigt den Leistungsbedarf eines in der Drehzahl nicht regelbaren Verdichters zur Erzielung eines gleichbleiben- den Netzdruckes p,, bei Drosselung in der Druckleitung, Kurve b, and in der Saugleitung, Kurve c. Es empfiehlt sich daher, der Drosselung in der Saugleitung den Vorzug ') P.Ostertag, Kolben- end Turbo-gorepressoren, Berlin 1923, S. 239/42. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 25X1A ed For Release 2001/12/05-0 (;IA-RDP83-00415R003100050001-0 zu geben, wenn nicht besondere Grande dieses verbieten, z. B. bei Gasverdichtern, wo man mitunter Unterdruck in der Saugleitung vermeiden muB, um das Eindringen von Luft zu verhindern. Selbsttatige Regelung Bei haufigen und grolieren Betriehsschwankungen ist eine selbsttatige Regelung empfehlenswert, die den Be- triebsforderungen angepaBt werden muB. Regelung auf gleichbleibenden Ver- dichterenddruck -). Diese Bedingung wird z. B. bei Druckluftanlagen in Bergwerksbetrieben gestellt, wo zum Betrieb der Druckluftwerkzeuge und -motoren, unabhan- gig vom Luftverbrauch, moglichst gleichbleibender Luft- druck benotigt wird. Da der Luftverbrauch wahrend der einzelnen Schichten und Seilfahrten sehr verschieden ist, konnen betrachtliche Schwankungen im Luftbedarf ein- treten, denen die Luftforderung des Verdichters durch die Regelung anzupassen ist. E ,in einfaches Mittel zum Anpassen der Luftforderung an den veranderlichen Verbrauch bei gleichbleibendem Enddruck ist die D r e h z a h l r e g e l u n g. Durch Ab- senken der Drehzahl von n, auf n3 kan:n man das gesamte stabile Gebiet des Kennlinienfeldes von Qmax bis Qm;n befahren, Bild 1. /1 ~.I D r o s s e 1 r e g e l u n g angewendet, Bild 2. Der grund- sAtzliche Aufbau der Regelung durch Drosseln mittels einer Drosselklappe e in der Saugleitung ist in Bild 4 dargestellt, aus deco die Arbeitsweise leicht zu entnehmen ist. Die groBte Menge Qmax, die auf den Netzdruck p? bei der Drehzahl n1 gefordert werden kann, ergibt sich bei vollgeoffnetem Drosselorgan im Punkt A, Bild 2. Regelung auf gleichbleibendes An- s a u g e g e w i c h t. Diese Forderung wird z. B. bei Hoch- ofengeblasen gestellt, wo unabhangig vom Widerstand des Hochofens stets die gleiche Luftmenge dem Hochofen zugefuhrt werden soli, ferner in chemischen Betrieben, wo haufig die Forderung gleichbleibenden Luft- oder Gas- durchsatzes fur bestimmte Gerate gestellt wird, deren Widerstand wechseln kann'). Es handelt sich also bei solchen Regelungen darum, ein gleichbleibendes Gas- oder Luftgewicht auf verschiedene Driicke zu fordern. Bleibt wahrend der Regelung der Saugzustand immer der gleiche, Bann ist mit dem Gewicht auch das angesaugte Volumen gleichbleibend. Der Regelvorgang bei D r e h z a h 1 r e g e- 1 u n g. ist durch die Linie AC, Bild 1, gekennzeichnet. Hierbei ist der grundsatzliche Aufbau der Regelvorrich- tung der der Regelung auf gleichbleibenden Enddruck, Bild 3, gleich. Statt der einfachen Entnahmestelle c des DruckanstoBes wird eine Blende verwendet, die in die Zu Bild 3: a Steuerschieber - b Strahlrohr c Entnahmestelle fur den Druckanstoll d Riickftihrung e Frischdampfventil f Druckregler g Dampfturbine Zu Bild 5: h Verdichter a, b Druckverlauf i, k Stellmotoren im Druck? bzw. Saugstutzen Ansaugemenge Qs 6ezogemouf /ustaod im Sougstutzea - Bild 3. Selbsttatige Drehzahlregelung auf gleichbleibenden Bild 5. Selbsttatige Drosselregelung auf gleichbleibendes Verdichterenddruck. Ansaugegewicht bei unveranderlicher Drehzahl n. Zu Bild 4: a Gegengewicht b Strahlrohr Zu Bild 6: c Entnahmestelle for den a Blende DruckanstoB b Strahlrohr d Ruckfuhrung c Stellmotor e Drosselklappe d Verdichter f Druckregler e Drosselklappe g Antriebsmotor f Druckregler h Verdichter g Antriebsmotor i Stollmotor k Feder zirm Einstellen der IL6153.4 Bild 4. Selbsttatige Drosselregelung auf gleichbleibenden Bild 6. Grundsatzlicher Aufbau der Anlage bei Regelung Verdichterenddruck. nach Bild 5. Der Impuls fur die Regelung wird der Druckleitung des Verdichters h im Punkt c, Bild 3, entnommen. Dieser Druck wirkt auf den Druckregler f3). Bei absinkendem Netzdruck infolge wachsenden Luftverbrauchs des Netzes steigt die Drehzahl der Antriebsmaschine g so, daB die Lieferung dem grolleren Verbrauch angepaBt und der gewunschte Netzdruck pn wiederhergestellt werden. Bei steigendem Netzdruck dagegen wird die Drehzahl herab- gesetzt. 1st eine Drehzahlverstellung nicht moglich, wie es beim nicht regelbaren Antriebsmotor der Fall ist, der wegen der wesentlich geringeren Anschaffungskosten an Stelle des regelbaren Motors verwendet wird, so wird die 2) B. Lendorff, Escher Wyss Mitt. Bd. 5 (1912) S. 96/99; A. Liithi, t seher Wyss Mitt. Bd. 7 (1934) S. 130/33. ') G. WfLnsch, Meligerate im Industriebetrieb, Berlin 1930, S. 14, Kegler fur Druck und Menge, Munchen U. Berlin 1930, S. 50 u. Z. V DI Ad. Si (1937) S. 1057/64: A. Liithi. Escher Wyss Mitt. Bd. 5 (1932) S. 19/23. Saugleitung des Verdichters eingebaut ist. Bei Einbau in die Druckleitung mussen die Einflusse von Druck und Temperatur durch eine besondere Berichtigung Beriick- sichtigung finden. Die Regelung auf gleichbleibende An- saugemenge ist dadurch auf Regelung nach gleichbleiben- dem Druckunterschied an einer Blende zuriickgefiihrt. Entspricht der Betriebszustand der Maschine Punkt C, Bild 1, und wird der Netzdruck geandert, dann geht die Ansaugemenge nach der Kennlinie n3 von C his D zuriick, solange die Drehzahl nicht geandert wird. Mit dem Zu- riickgehen der Ansaugemenge ist jedoch gleichzeitig eine Verkleinerung des Druckunterschiedes an der Blende ver- knnpft. Der Regler steigert daher die Maschinendrehzahl von n3 auf n,. so daB der urspriingliche Druckunterschied der Blende wiederhergestellt und der neue Gleichgewichts- zustand in E erreicht wird. ') K. Blasig, Stahl it. Eisen Bd. 53 (1933) S. 375179. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05-:3C1A-RDP83-00415R003100050001-0 Gleichbleibende Ansaugemenge kann auch durch D r o s s e 1 r e g e I u n g erzielt werden. Durch Drosselung in der Druckleitung kann die Kennlinie n = konst. ge- fahren werden, Bild 5. Da hierbei der Ansaugedruck nahezu unverandert ist, ist es nicht moglich, gleichbleiben- des Ansaugegewicht zu erreichen. Das ist durch Drosseln in der Saugleitung moglich. Im Punkt A, Bild 5, sei die Saugklappe vollkommen geoffnet, es herrsche der Saug- zustand durch den Druck p8a, die absolute Tempeiatur Tea and das Luftvolumen Q8a gekennzeichnet. Das an- gesaugte Gewicht ist 1 . . . . Ga=QaaR PZ+aa_ sa wenn R die Gaskonstante ist. Im Punkt B sei die Saugklappe so weit geschlossen, dal3 Gb = Ga ist. Hierbei stellen sich im Saugstutzen der Druck psb and im Druckstutzen der Druck Pd, ein, and das Luftvolumen, bezogen auf Saugzustand, Qe = 1 B". Zu Qab gehort nach dem Verlauf der Kennlinie AB das Verdichtungsverhaltnis pdb/pab = B" B. Durch Q8b, peb and pdb/p8b ist remit Pdb festgelegt, Kurve a. Da nach Voraussetzung der Regelung pab = G . . . . . . . (2) Gb=QBr,RTs, a. Q8? (3), PSr, = psa . . . . . . . . Qs,, wenn die Anfangstemperatur als gleichbleibend voraus- gesetzt wird, was angenommen werden kann. Mit Hilfe von GI. (3) wurde die Kurve b in Bild 5 ermittelt, die den Druckverlauf im Saugstutzen bei gleichbleibendem Luft- gewicht angibt. Baulich verwirklichen lallt sich eine solche Regelung durch eine Drosselklappe e and eine Blende a in der Saugleitung, Bild 6. Der Unterschiedsdruck der Blende wirkt caber ein Strahlrohr b auf einen Stellmotor c, der ? die Drosselklappe e verstellt. Regelung auf gleichbleibenden Druck an einer Entnahmestelle des Netzes Vielfach ist die Forderung gestellt nach gleichblei- bendem Druck nicht unmittelbar hinter dem Verdichter, sondern in grollerer Entfernung von diesem2). Zwischen dem Verdichter and der Entnahmestelle liegen em grollerer Rohrleitungsstrang oder Gerate, wie z. B. Trock- nungsgerate, Gasgeneratoren, Koksfilter, deren Wider- stand zusatzlich iiberwunden werden mull. Dieser Wider- stand andert sich mit dem Quadrat der Stromungs- geschwindigkeit ?und, da die Rohrleitung in ihren Ab- messungen als gegeben betrachtet werden mull, somit mit dem Quadrat des Durchsatzvolumeris. Es ergibt sich da- her bei gleichbleibendem Druck pn im Netz ein erforder- licher Enddruck pd am Verdichter in Abhangigkeit vom Ansaugevolumen des Verdichters nach Bild 7. Ansvugemenge Qs Bild 7. Verlauf des Verdichtungsenddruckes pd zur Er- zielung eines gleichbleibenden Druckes pn an einer Ent- nahmestelle des Netzes. Hierbei ist besonders der in der Drehzahl verstell- bare Antrieb geeignet. Der grundsatzliche Aufbau der Regelung ist in Bild 3 bzw. Bild 4 dargestellt, nur ist in diesem Fall die Entnahmestelle c fur den Druckanstol3 nicht am Verdichteraustritt, sondern an. einem Punkt des Netzes, an dem gleichbleibender Druck gewiInscht wird. Der Druckanstol3 kann auch druckmengenabhangig durchgebildet werden, wobei der zum Ausgleich der Rohr- leitungsverluste erforderliche Drucksollwert in Abhangig- keit von der Fordermenge derart beeinflullt wird, daP, mit steigender Fordermenge ein hoherer Enddruck and mit sinkender Fordermenge ein niedrigerer Enddruck ein gestellt werden. Regelung auf gleichbleibende Leistungsaufnahme Diese Regelungsart hat weniger Bedeutung bei Krei- selverdichtern als vielmehr bei Vakuum-Kreiselpumpen, wenn es sich darum handelt, grollere Behalter luftleer zu machen, and wenn darauf Wert gelegt wird, den An- triebsmotor moglichst gleichbleibend wahrend des Aus- pumpens zu Masten, and ihn nicht unnotig reichlich zu bemessen. Die theoretische Verdichtungsarbeit Lis , Kurve c in Bild 8, erreicht den Hochstwert bei einem Ad 3 d -- II I~s n= konst SI 1 \ 1 ~~. 1 11 Q e , ~ W93MgIrl o 0 10000 20000 70080 72%k 40000 kgm/m' Ansaggemenge Qs tsath. gecdichiongsanhe/t UUN Bild 8. Regelung auf gleichbleibende Leistungsaufnahme, Kurven a, bzw. gleichbleibendes Drehmoment, Kurve b, an der Kupplung einer Vakuum-Kreiselpumpe. c isothormiseho Verdichtungsarbeit Lis bei Verdichtung vom Ansaugodruck p8 auf 1 eta Enddruck in Abhangigkoit vom Ansaugodruck ps d Ansaugemenge in Abhangigkeit vom Verhaltnis des Ver- dichterenddruckes pd zum Ansaugedruck p8 bei gleich- bleibender Drehzahl e Ansaugemonge in Abhangigkeit vom Ansaugedruck bei gleichbleibender Drehzahl Ansaugedruck p8 zwischen 0,3 and 0,4 ata. Je nach Aus- legung hat die Maschine bei einer bestimmten Drehzahl n einen bestimmten Verlauf des Ansaugedruckes p8 in Ab- hangigkeit von der Ansaugemenge Q., Kurven e, and der Wirkungsgradkurve- X728. Es ergibt sick daher aus dem Zusammenwirken von Lis, Q. and q2R beim Andern der Drehzahl ein bestimmten Verlauf der Kurven gleicher Antriebsleistung, Kurven a, wonach canter Voraussetzung einer bestimmten Leistung N mit zunehmender Luftleere ein immer groper werdendes Volumen abgesaugt werden kann, wenn ein Behalter von Umgebungsdruck alimahlich luftleer gemacht werden soil. Bei einer derartigen Regelung auf gleichbleibende Leistung wind allerdings bei kleinen Drehzahlen das Dreh- moment sehr grol3. Um dies zu vermeiden, kann man im Gebiet kleiner Drehzahl nach gleichbleibendem Dreh- moment an der Kupplung regeln, Kurve b. Die Regelung nach gleichbleibender Leistungsai f- nahme bzw. nach gleichbleibendem Drehmoment an der Kupplung ist von der elektrischen Seite aus losbar and bereitet keine Schwierigkeiten. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 .CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Regelung im instabilen Gebiet Die oben beschriebenen Regelverfahren erstreckten sich alle auf das rechts der Pumpgrenze a, Bild 1, ge- legene Kennlinienfeld and befriedigen alle praktisch auf- tretenden Regelbedurfnisse. Es ist jedoch bei den ein- zelnen Regelverfahren durchaus moglich, daB wahrend des Regelvorganges die Pumpgrenze beriihrt oder durch- fahren wird. Um die PumpstoBe, die beim Arbeiten im instabilen Gebiet entstehen, im Betrieb zu vermeiden, ist es erforderlich, besondere Pumpverhutungs-Vorrichtungen vorzusehen, die wirksam werden, nosh ehe der erste PumpstoB auftritt, wenn unter Wirkung einer im stabilen Gebiet arbeitenden selbsttatigen Regelvorrichtung die Pumpgrenze erreicht wird. Man kann diese Pumpver- hiitungs-Vorrichtungen von Hand betatigen, jedoch ist es empfehlenswert, beim Vorhandensein einer selbsttatigen Regelung fur das stabile Gebiet auch die Pumpgrenz- regelung selbsttatig vorzunehmen. Abblaseregelung Regelung auf gleichbleibenden Vet- d i c h t e r e n d d r u c k (Regelung von Kreiselverdichtern in Zechenbetrieben). Die Abblaseregelung beruht darauf, daB bei einem unterhalb der Pumpgrenze liegenden Luft- bedarf Q der Verdichter mit der der Pumpgrenze ent- sprechenden Luftmenge Qmin weiterfahrt, Bild 1 and der uberschiissige Betrag A Q = Qmin - Q durch ein Abblase- ventil abgeblasen wird5). Der Leistungsbedarf zwischen null and Qi,1 ist dann gleichbleibend, and der spezifische Leistungsbedarf je m3 ins Netz geforderte Luft wird um so hoher, je mehr Luft abgeblasen wird. Da die Pump- grenze Qn,in bei modernen Maschinen bereits sehr tief gelegt werden kann, so daB solche Maschinen schon ohne Pumpgrenzregelung in einem groBen Arbeitsbereich Q min his Qmax arbeiten konnen, wird man in vielen praktischen Fallen, wenn man nicht ganz auf eine Pumpgrenzregelung verzichten will, mit kleinen Abblasemengen A Q aus- kommen. In solchen Fallen spielt der durch das Abblasen bedingte Energieverlust keine bedeutende Rolle, and die Abblaseregelung ist vollkommen am Platz. spannung k 78 Bild 9. Selbsttatige Abblase- and Drehzahlregelung auf gleichbleibenden Verdichterenddruck. Den grundsatzlichen Aufbau einer selbsttatigen Ab- blaseregelung zeigt Bild 9. Zur Verhinderung des Pum- pens ist in die Druckleitung das durch einen Regler k betatigte Abblaseventil l eingebaut, clas vom Druck- regler k auf Grund des Unterschiedsdruckes einer in die Saugleitung eingebauten Stauscheibe f geregelt wird. Sinkt die Verbrauchermenge his auf Q,R,in, so setzt die Abblaseregelung ein. Der Unterschiedsdruck an der Stau- scheibe f genugt nicht mehr, um der Sollspannung der Feder m das Gleichgewicht zu halten, and das Strahlrohr geht nach rechts, so daB Druck6l auf die obere Seite des Steuerkolbens des Stellmotors b geleitet wird. Der Kolben bewegt. sich abwarts and offnet das Abblaseventil 1, so ') B. Eck u. W. J. Kearton, Turbo-Gebl&se and Turbo-Kompreasoren Berlin 1929, S.246; Erwin Schulz, Turbo-Kompreasoren and Turbo-Gebllise. Berlin 1931, S. 64. a, b Stellmotoren c Frischdarnpf- ventil d Dampfturbine e Verdichter f Blonde g, h Strahlrohre i, k Druckregler I Abblaseventil m Feder zum Ein. stellen der Vor- a,b Stellmotoren c Frischdampf- ventil d Dampfturbine e Verdichter f, g Blenden h, i Strahlrohre k, 1, m Regl"er n Abblaseventil o Druckentnahme. Stolle p Stromungsteiler Bild 10. Abblase- and Drehzahlregelung auf gleich- bleibende Menge. daB die Luftentnahme in der Verbraucherleitung zusam- men mit der durch das Abblaseventil abstromenden Luft- menge wieder den dem Unterschiedsdruck der Stauscheibe entsprechenden Betrag Qmin erreicht hat. Um mit Sicherheit PumpstoBe zu vermeiden, ist es empfehlenswert, die Regelung and den Beginn des Offnens des Abblaseventils so einzustellen, daB das Abblasen be- reits kurz oberhalb Qin beginnt. Regelung auf gleichbleibende Menge (Regelung von Hochofengeblasen, Gasverdichtern in che- mischen Betrieben). Die im vorigen Abschnitt beschrie- bene Regelung ist auch mit kleinen Anderungen fur Rege- lung auf gleichbleibende, auf einen bestimmten Betrag einstellbare Menge verwendbar, Bild 1. Hierzu ist eine Abblaseregelung notwendig, die in Abhangigkeit von Druck and Menge etwa nach der Kurve b etwas vor Er- reichen der Pumpgrenze a anspricht, Bild 1. Der AnstoB fur die Pumpgrenzregelung in Abhangigkeit von Netz- druck and Ansaugemenge wird von der Blende f in der Saugleitung, Bild 10, and einer Druckentnahmestelle o in der Druckleitung gegeben. Der AnstoB fur die Rege- lung auf gleichbleibendes Gewicht kann in diesem Fall nicht von der Blende der Saugleitung abgenommen wer- den, da durch diese auch die abzublasende Luftmenge mit- stromt, muB vielmehr einer in der Druckleitung nach der Abblaseleitung eingebauten Blende g entnommen werden. Die Veranderlichkeit von Druck and Temperatur an der Entnahmestelle dieser Blende machen eine Berichtigung des abgenommenen Unterschiedsdruckes durch einen be. sonders angeordneten Stromungsteiler p erforderlich. Umblaseregelung Anstatt beim Fahren von unterhalb der Pumpgrenze gelegenen Betriebspunkten die iiberschiissige Luft ins Freie abzublasen, kann man sie in den Saugstutzen des r r, -te 6153.11 Bild 11. Umblase- regelung. Dampfturbine Verdichter Umbaaseventil Stellmotor Regler Strahlrohr Blonde Verdichters zurii.ckfiihren, Bild 11. Durch diffusorartige Ausbildung des Einlaufstiickes des Umblase- ventils c kann man einen kleinen Teil der Geschwindigkeitsenergie der umgeblasenen Luftmenge in Druckenergie umwandeln and da- durch wiedergewinnen. Beziiglich Wirtschaftlichkeit gilt das gleiche wie fur die Abblaseregelung. So- lange nur kleine Mengen J Q um- geblasen werden, hat der Ener- gieverlust keine iiberragende Be- deutung and kann im Hinblick auf die Einfachheit der Regelung in Kauf genommen werden. Hat man die Absicht, auch grdBere Mengen umzublasen, so muB man einen Kiihler zur Rilckkiihlung vorsehen, um zu hohe Eintritts- temperaturen am Verdichter zu vermeiden. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/055 CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Die Umblaseregelung ist besonders fur Gasver- dichter geeignet, die zur Verdichtung hochwertiger oder giftiger Gase dienen. Hier verbietet sich die Abblase- regelung von selbst. Entspannungsturbine. Um die Energie der bei der Abblase- bzw. Umblaseregelung unterhalb der Pumpgrenze abgeblasenen Mengen auszunutzen, wird mitunter an Stelle dieser Regelungen von Entspannungs- turbinen Gebrauch gemacht, in denen sich die abgebla- senen Mengen auf den Anfangszustand ausdehnen. Ist die Entspannungsturbine unmittelbar mit dem Verdichter gekuppelt, dann gibt sic ihre Energie an den Verdichter ab and entlastet dadurch etwas die Hauptantriebsmaschine; im stabilen Arbeitsgebiet bringt aber die Entspannungs- turbine dauernde Leerlaufverluste (Radreibungs-, Venti- lations- and Lagerverluste) mit Bich, die den Gesamtwir- kungsgrad etwas beeintrachtigen. Getrennte Aufstellung der Entspannungsturbine erfordert eine besondere anzu- treibende Maschine (Stromerzeuger, Arbeitsmaschine oder dgl.), die jedoch nur in Betrieb gehalten wird, wenn mit der Hauptmaschine unterhalb der Pumpgrenze gefahren wird. Inwieweit eine Entspannungsturbine Vorteile bietet gegeniiber der Abblase- and Umblaseregelung, hangt in erster Linie von der Grolle der abzublasenden Gas- oder Luftmengen and vom Wirkungsgrad der Turbine ab. Wenn die Entspannungsturbine nur fur kurzzeitigen Betrieb vor- gesehen ist, wird man sic mit Riicksicht auf Anschaffungs- kosten bei den im Bergbau and in der chemischen In- dustrie iiblichen Dricken einfach im Ban halten and nur ein- oder zweistufig ausbilden. Solange es sich um Gas- oder Luftmengen handelt, die durch zufallige Betriebsschwankungen in der Nahe der Pumpgrenze der Hauptmaschine pendeln, ist der er- zielbare Ruckgewinn an Energie derart niedrig, daB sich der Aufwand fur eine solche Turbine nicht lohnt. Gun- stiger werden die Verhaltnisse, wenn groflere Mengen gleichbleibend entspannt werden konnen, fur die die Ent- spannungsturbine mit bestem Wirkungsgrad ausgelegt werden kann. Aussetzerregelung Ein anderes Regelverfahren fur Betriebspunkte unter- halb der Pumpgrenze ist die Aussetzerregelung, bei der die Forderung zeitweilig abgestellt wirde). Das Druckluft- leitungsnetz ist ein Energiespeicher von ganz erheblicher GroBe, so daB es moglich ist, aus diesem eine gewisse Zeitlang Druckluft zu entnehmen, ohne Druckluft ins Netz zu fordern. Wenn man nun auch in den meisten Fallen aus betrieblichen Griinden Wert auf Unveranderlichkeit des Netzdruckes legt, so sind doch Druckschwankungen, um einige Zehntel at ohne weiteres zulassig. Bei Betriebspunkten oberhalb der Pumpgrenze be- -steht keine Veranlassung, die Luft in aussetzendem Be- trieb zu fordern. Jedoch fur Betriebspunkte unterhalb der Pumpgrenze besteht durch jeweiliges Ab- and Zu- schalten des Verdichters vom bzw. zum Netz eine ein- fache Regelungsmoglichkeit. In Abharigigkeit von der Zeit sei der Luftbedarf des Netzes nach Kurve Q,, Bild 12, vorausgesetzt. Solange der Luftbedarf Qn des Netzes groBer als die Luftmenge Qmin an der Pumpgrenze ist, Bild 1, wird die jeweilige Fordermenge Q des Verdichters dem Verbrauch durch Handregelung oder selbsttatige Regelung auf gleichbleibenden Enddruck des Verdichters angepafit. Hierbei ist Q,e = Q8, Verlauf AB in Bild 12. Im Punkt B ist der Bedarf Qn auf den der Pumpgrenze des Verdichters entsprechenden Betrag Qmin abgesunken. Um das Pumpen zu verhiiten, wird nunmehr der Ver- dichter vom Netz abgeschaltet, so daB keine Druckluft an das Netz mehr abgegeben wird. Der Druckluftbedarf Q,, der Grube wird aus dem Netz gedeckt, der Netz- druck pn beginnt dadurch zu fallen. Ist dieser Druck bis 6) lber die Anwendung dieees Regelvcrfahrens zur ]tegelung von Drehkolbenverdichtern der Vielzellenbauart s. a. M. Lackmann. Z.VDI Bd. 84 (1940) Nr.24 5.413/1.9. Bild 12. Regel- diagramm bei Aussetzerregelung. Von A his B and von II his I ist der Netzluftbedarf Qn gleich der Forder- menge Q des Ver- dichters Qmin Fordermenge des Verdichters an der Pump- grenze No Leerlaufleistung des Verdichters le f Qmin I I 1 j i Zeit Zn B' CI D" f ' F, Gr H' A , iy B F F-1F auf das auflerst zulassige Mall gefallen, Punkt C, dann wird der Verdichter wieder ans Netz geschaltet. Da nun- mehr die Forderung grofler ist als der Bedarf, Punkt C, wird das Netz allmahlich wieder aufgefUllt, der Netz- druck pn stei.gt von C' bis D' an, bis in D' das Spiel von neuem beginnt. Auf diese Weise ist es moglich, die Forde- rung dem jeweiligen Bedarf im Gebiet unterhalb der Pumpgrenze anzupassen. Die Schalthaufigkeit bei diesem aussetzenden Regelvorgang wird bestimmt durch den Druckabfall zwischen B' and C, den man im Netz wah- rend des Regelns zulassen will, durch die Grofle des Luft- bedarfs Qn des Netzes and durch die Hobe der Forde- rung Q8 des Verdichters wahrend seiner Arbeitsspiele. In den Zeiten BC, DE, FG soll die Forderung ins Netz unterbunden werden. Die Forderung des Verdichters in das Netz ist daher wahrend dieser Zeit gleich null. Der Verdichter wird wahrend dieser Zeit durch Schlieffen einer Klappe in der Saugleitung auf Leerlauf geschaltet. Um hierbei das Auftreten zu hoher Temperaturen im Innern des Verdichters zu vermeiden, wird diese Saugklappe nicht vollkommen geschlossen, so daB wahrend des Leer- laufs eine kleine Luftmenge gefordert and dann durch das Ventil f, Bild 13, abgeblasen wird. Es ist dann dabei lediglich die geringe Leistung No des Verdichters aufzu- bringen, die etwa 15 % der Pumpgrenzleistung betragt. Auf diese Weise erhalt man eine Regelung, die mit nur geringen Energieverlusten verbunden ist and an Wirt- schaftlichkeit die Abblase- and Umblaseregelungen mit oder ohne Entspannungsturbine iibertrifft. Bild 13. Aufbau der Anlage bei Aussetzerregelung. a Dampfturbine b Verdichter c Drosselklappe d, a Stellmotoren f Abblasevontil g Ruckschlagklappe h Steuergerat Sinkt der Netzbedarf bis auf Qmin ab, dann wird unter Wirkung eines Anstofles (z. B. Unterschiedsdruck einer Blende oder Schwingen der Ruckschlagklappe g, Bild 13, beim Beginn des Pumpens) das Abblaseventil f durch den Stellmotor e geoffnet, wodurch der Verdichter- enddruck pd sinkt and die Ruckschlagklappe g unter dem Netzdruck pn schlieflt. Sobald das Abblaseventil geoffnet ist, wird die in der Saugleitung befindliche Klappe c selbsttatig durch den Stellmotor d geschlossen. Nunmehr arbeitet der Verdichter im Leerlauf, bis unter Wirkung des absinkenden Netzdruckes, Verlauf B'C' in Bild 12, durch ein Steuergerat .h der Verdichter ans Netz ge- schaltet wird, wobei zweckmaligerweise zunachst die Saugklappe c geoffnet and anschlielend das Abblase- ventil f geschlossen wird. Sobald pd gleich pn geworden ist, offnet sich die Ruckschlagklappe g, and die Forde- Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05. clA-RDP83-00415R003100050001-0 rung in das Netz beginnt, Punkt C in Bild 12. Ist der Verdichter neben der Aussetzerregelung fur das Gebiet unterhalb der Pumpgrenze mit einer Regelung auf gleich- bleibenden Enddruck durch Drehzahlverstellung fur das Gebiet oberhalb der Pumpgrenze ausgeriistet, dann muff these Regelung wahrend des Arbeitens der Aussetzer- regelung selbsttatig ausgeschaltet werden, weil sonst der Druckregler wahrend des Leerlaufs BC, Bild 12, die Dreh- zahl steigern wurde and im Augenblick des Zuschaltens, Punkt C, die Maschine auf hdchste Drehzahl bringen wurde, um den abgesunkenen Netzdruck pn moglichst rasch auf voile Hohe, Punkt D', zu bringen. Um plotz- liche BelastungsstoBe beim Ab- and Zuschalten zu ver- meiden, sind keine zu kurzen Steuerzeiten zu wahlen. U-04 Zei: H 7000 0`_ der geforderten Luftmenge Q bei Aussetzerregelung. tr Leerlaufzeit t2 Forderzeit Q. Luftbedarf des Netzes wahrend der Regelzeit v 30000 I J 20000 0 ='4 1 Zed earma/er \ Leer/ouf '/ ooem.7/el, 98/rieb gbscho//en Zuscho// Be/rich vomNe/z zumNe/z Zell --- Bild 14 and 15. Regeldiagranun and Steuerzeiten eines durch l)ampf- turbine angetriebenen Kreisel- verdichters bei Aussetzerregelung. Bild 14 zeigt das Regeldiagramm eines durch Dampf- turbine angetriebenen Kreiselverdichters, der lange Zeit in der Nahe der Pumpgrenze betrieben wird. Die Pump-, grenze liegt bei einer Ansaugemenge von etwa 34 000 m3/h and bei einem Enddruck von etwa 7 ata. Die Aussetzer- regelung hat zeitweise alle 5 min gearbeitet. Fir die Aussetzerregelung wurde ein Druckabfall im Netz von reichlich 1 at zugelassen, Bild 14 and 15. Vergleich der Regelungen im instabilen Gebiet Die Leistung N7 , die der Verdichter an der Pump- grenze benotigt, sei fur alle vier Regelungen gleich. Die Abb1aserege1ung benotigt fur alle Punkte unterhalb der Pumpgrenze die gleiche Leistung, da keiner- lei Energieruckgewinn vorhanden ist. Der spezifische Arbeitsbedarf NIQ steigt daher bei kleinen Forderungen ins Netz stark an and wird bei Forderung null unendlich gro3. Nicht wesentlich verschieden ist die U m b 1 a s e r e g e l u n g , bei der nur ein kleiner Teil der Stromungs- energie ruckgewonnen werden kann. Die Wirtschaftlichkeit der R e g e I u n g m i t Ent - spannungsturbine hangt stark von der Auslegung and der Beaufschlagung der Turbine ab. Es sei eine Ent- spannungsturbine vorausgesetzt, die unmittelbar mit dem Verdichter gekuppelt ist. Mit RUcksicht auf geringe An- schaffungskosten sei die Turbine nur einstufig ausgefuhrt. Man wird dann keinen allzu guten inneren Wirkungsgrad erwarten konnen, bei voller Beaufschlagung etwa 65 % and bei Teilbeaufschlagung infolge der Ventilationsver- luste entsprechend weniger. Die Turbine arbeitet beson- ders ungiinstig bei kleinen Beaufschlagungen, also dicht unterhalb der Pumpgrenze. Will man vorubergehend die gesamte Pumpgrenzmenge entspannen, dann mull man die Turbine fur die voile Menge auslegen, andernfalls ge- ni gt auch die Auslegung fur eine Teilmenge. Fur die A u s s e t z e r r e g e 1 u n.g sei eine Leerlauf- leistung von etwa 15 % der Pumpgrenzleistung voraus- gesetzt. Die Leerlaufzeit t, sei fir samtliche Regelspiele gleich, ebenso die Forderzeit t2. Es sei weiter voraus- gesetzt, da13 die Maschine im aussetzenden Betrieb wah- rend des Arbeitens auf das Netz mit einer gleichbleiben- den Ansaugemenge Q* arbeite, Bild 16, wahrend das Netz eine gleichbleibende Menge Q,, , bezogen auf den Saug- zustand des Verdichters, Qn=iQ*t2 = Qjt,/ tz. (4) benotigt, da die stiindliche. Spiel- zahl i = 1/ (t1 + t2) ist. Die Leer- laufzeit ti betragt Ap V. QnYsRTn,. . Sie hangt hiernach in erster Linie vom zugelassenen Druckabfall tp im Netz wahrend der Leer- laufzeit ab, vom Volumen des Netzes Vn and der Entnahme aus dem Netz Q. Fur eine bestimmte Regelung sind /\p and Vn als gegeben zu betrachten, ebenso die Wichte y,, der Luft im Saugzustand, die Gaskonstante R and die Tem- peratur im Netz T. Die Forderzeit tz folgt aus Gl. (4). Bild 17 zeigt den Verlauf der Leerlaufzeit t1, Forder- zeit t2 and Spielzahl i in Abhangigkeit vom Netzbedarf Q,,,. Vorausgesetzt ist hierbei, daB das Zu- and Abschalten plotzlich erfolgen and daB der Verdichter wahrend der Forderzeiten t2 eine Menge Q* ansaugt and verdichtet. die etwa der Purpgrenzmenge Q,,,i? entspricht. tz 1 a 7 hive O,z5 0,5 0,75 Netrbedarfinenge Qn Pumpyrenzmenye Qmin Bild 17. Verlauf der Leerlaufzeit tr, Forderzeit t2 and Spielzahl i in Abhangigkeit von der Netzbedarfinenge Q, . Inhalt des Druckluftleitungsnetzes V,L = 1000 m3, Druckabfall im Netz wahrend der Regelspiele Ap = 0,5 at, Temperatur im Netz T. --z= 350' K, Pumpgrenzmenge Qmin = 20 000 rn3/h, Normalleistung 40 000 m3/h. Hochstleistung 54 000 m3/h Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05-:7CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Der praktische Regelvorgang ist mit gewissen Ver- lusten verkniipft, da, wie schon oben erwahnt, eine Lei- stung No, die zum Durchblasen kleiner Luftmengen wah- rend der Leerlaufzeiten and zum Aufwand der Leerlauf- verluste, um das Auftreten zu hoher Temperaturen zu vermeiden, dient, erforderlich ist, Bild 12. Ferner treten Verluste beim Ab- and Zuschalten des Verdichters vom and zum Netz auf, da der Luftinhalt des Verdichters im Augenblick des Abschaltens abgeblasen werden mull, and da aus betrieblichen GrUnden der Verdichter nicht pl6tz- lich zu- and abgeschaltet werden kann, sondern gewisse Schaltzeiten fur das offnen and Schliel3en der Saugklappe and des Abblaseventils erforderlich sind. Hierbei treten Verluste durch Umblasen von Luft auf. Die Zu- and Ab- schaltzeit to betragen etwa 4 s. Wahrend dieser Zeit to ist im Mittel die Menge Qmin/2 auf den Druck p,,/2 zu ver- dichten, hierfiir wird angenahert NP/4 benotigt, wenn NP die Pumpgrenzleistung ist. Somit lassen sich die gesamten Verluste der Aus- setzerregelung als Summe der Schaltverluste 2i to 4P i ti No zusammenfassen. Die zur Forderung einer unterhalb der Pumpgrenze gelegenen Luftmenge Q. auf Netzdruck pn erforderliche Leistung betragt: N= 2i to 4p?it1No4-it2Np=iNp(0,5to+0,15t,+t2) wenn No = 0,15 NP ist. (6), In Bild 18 sind die Leistungen and der spezifische Energiebedarf fur die verschiedenen Regelverfahren zu- sammengestellt. Die spezifische Verdichtungsarbeit ist im Auslegungspunkt (40 000 m2/h) am geringsten. Unterhalb der Pumpgrenzleistung N. arbeitet am unwirtschaftlich- sten die Abblaseregelung; Kurve a. Die Antriebsleistung ist im gesamten Goblet zwischen null and Q,nin gleich- bleibend. Dementsprechend steigt die spezifische Verdich- tungsarbeit mit dem Abnehmen der in das Netz geforder- ten Menge. Die Entspannungsturbine, Kurven b and c, gestattet, einen Teil der aufgewendeten Arbeit zuriick- is dos Netz geforderle Luftieenge On Bild 18. Kupplungsleistung N and spezifischer Energiebedarf N/Q? in Abhangigkeit von der in das Netz gef6rderten Luftmenge Q,, fur die Verdichteranlage nach Bild 17. Ansaugedruck p8 = 1 ata, Verdichtoronddruck pa = 7 ata a Abblaseregelung b, c Umblaseregelung mit Entspannungsturbine ausgolegt zur Verarbeitung von Qmin, Kurve b, and von Qmin/2, Kurve c d Aussetzerregolung Np Pumpgrenzleistung zugewinnen. Der Verlauf der Kurve b entspricht der Aus- legung der Entspannungsturbine fur voile Pumpgrenz- menge Qmin, der Verlauf der Kurve c entspricht der Aus- legung der Turbine fur halbe Pumpgrenzmenge. Am wirtschaftlichsten arbeitet unterhalb der Pump- grenze die Aussetzerregelung, Kurve d. Die praktische Anwendung der Regelverfahren ist durch die Anschaffungskosten, die Wirtschaftlichkeit im Betrieb and durch die betrieblichen Verhaltnisse beein- flul3t. Wird die Pumpgrenze nur kurzzeitig and um kleine Betrage unterschritten, dann ist die Leistungsersparnis wahrend der Regelzeiten von untergeordneter Bedeutung, and es ist daher der Abblaseregelung oder Umblaserege- lung der Vorzug zu geben, die billig in Anschaffung and einfach im Betrieb sind. Wird jedoch langere Zeit weit unterhalb der Pumpgrenze gefahren, dann ist den zwei anderen Regelungen der Vorzug zu geben. B 6153 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 5X1A Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R0031000 Selbstregelnde Getriebe fur Vorschubroste Von Dir. G. Wunsch Berlin Triedenau Sonderabdruck aus der Zeitschri ft des Vereines deuischer Ingenicure Bd. 74 (1930) Nr. 42 Approved For Release 2001/12/05: CIA-RDP83-00415R003'1',0005O 1-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Selbstregelnde Getriebe fir Vorschubroste / Ion Dir. G. >~ `VShH, Berlin-Friedenau Die Anschaffung vollstandiger Kesselregleranlagen ist bei der heutigen Geldknappheit oft nicht moglich. Der wirt- schaftliche and betriebliche Vorteil selbsttdtiger Kesselregelungen ist hauptsachtich in der selbsttatigen Brennstqff- zufuhrung zu suchen, and es wird empfohlen, furs erste nur die Brennstcffzufuhr selbsttatig zu regeln. Es wird ein neuartiger vereinfachter Rostschubregler beschrieben and Betriebsergebnisse eines Wanderrostkess(ls mit and ohne Kegler werden mitgeteilt. ie selbsttatige Regelung des Einbringens von Brenn- 1 stoff in Kesselfeuerungen ist gemeinhin cin Toil der Aufgaben selbsttatiger Kesselregler, die in den ame- rikanisehen Ausftihrungen von Bailey, Smoots, Hagan, Carick and in den europaischen von Askania, AEG, Sie- mens, Area, Roucka in hoher Vollendung vorliegen and bereits mehrfach besebrieben worden sind'). Obgleich solche Regler ohne Schwierigkeiten anwendbar sind and auch wirtschaftliche Vorteile bieten, die den Ansehaf- fungspreis rechtfertigen, fiihren sie sick nur,schr lang- sam ein; ftihrende Fachleute kbnnen sich nicht zur An- schaffung soldier Anlagen fur die ihncn untersteilten Betriebe cntschlieBen, weil die Anschaffung fdr einen mittleren Kessel immer nocli rd. 10 000 J?J1 kostet and der Einbau in altere Kessel mitunter Sclwierigkeiten macht. Pane Verbilligung ware erreichbar, erstens, wcnn die Regler in groBeren Reihen hergestellt worden konn- ten, zweitens Burch Vereinfachung der Konstruktion der regelbaren Rostantriebe. Miiglich erscheint auch, die Kesselreglung schrittweise einzuftihren, indem man die einzelnen Glieder selbstandig durchbildet, so dali sic fur sick and nacheinander eingebaut worden kiinnen. Bci einigen Ncukonstruktionen (AEG-Askania) ist das be- reits durchfuhrbar. Es lohnt sich nunmehr, zu unter- suchen, wo die Hauptvorteile der Regelung lieges and welcher 'l'eil der Gesamtregelung demnach zuerst in An- griff zu nehmen ware. Die Arbeit, die der Kesselwarter zu leisten hat, kann nian etwa wie folgt zergliedern: 1. Konstanthalten des Dampfdruclcs, d. h. Anpassung der erzeugten Dampfmenge an die augenblicklich ge- forderte Dampfmenge; hierzu Bedienung des Rauch- schiebers, der Saugzuganlage o. dergl. Einhalten eines guten Verbrennungzustandes, gleich- bleibenden hohen C03-Gehalts der Abgase, geringen Anteils von Verbrennlichem in der Asche. Bei Kesseln mit Unterwind: Erhalten eines be- stimmten Druckes im Feuerranm durch Rogeln ?aus Unterwindgebliises. Einhalten eines bestimmten Wasserstandes im Kessel durch Regeln der Speisung. Die Speisewasserzufubr wind bei groBeren Anlagen schon fast durchweg selbsttatig geregelt, so dali sic fur die Handbedienung ausscheiden kann. I1as Einhalten eines konstanten I )ampfdruckes macht nur bei Einzelkesseln Schwierigkeiten; bei groBeren An- lagen, in denen mehrere Kessel parallel arbeiten, lint sich der Dampfdruck durch abgestuftes Andern der Feuerung bei den einzelnen Kesseln sowie durch Zu- und Abschalten ganzer Kessel gentigend fein regeln. I?benso ist das Einhalten deli Drucker im Feuerraum mit Hilfe des Unterwindgeblases mit der Hand durchfuhrbar. Fine selbsttatige Regelung dieser Griilen wtirde wohl den Betrieb verbessern, aber man kann auch ohne sie auskommen. Schwieriger ist die Aufgabe des ileizers bei der rich- tigen Einstellung der Verbrennung. Der Rostvorschub, d. h. die Kohlenmenge, and die in den Kessel ziehende Verbrennungsluft mtissen aufeinander derart abgestimmt werden, daB in den Abgasen ein holier C05-Gellalt --- z. 13. 12 vii - auftritt; anderseits darf aber auch nur wenig Unverbranntes mit den Rauchgasen abziehen and die Kolile mull gentigend ausbrennen, so dal3 wenig Ver- brennliches in der Asche verbleibt. Wenn die Einstellung derart gclingt, dali these Be- dingungen erftillt werden, dann hat man nichts anderes erreicht, als daB mit je 10 m3 Luft rd. 1 kg Kohlenstoff 1) Vergl. E. Schulz. Z. Bd. 70 (1926) S. 718 a. f., Th. Stein, Regelung and Ausgleich in Dampfanlagen, Berlin 1926. in den Kessel oingefiihrt wurde. Nur in diesem Fall sind 12 vIl CO., in den Rauchgasen mOglich, bei gleich- zoitig richtigem Abbrand am Schlackenstauer. Brennt (lie Kohle zu schnell ab, so zicht ein Toil der Luft and Rosteude ab and es kommen weniger als 10 m3 Cuft mit der Kohle in Beruhrung. Infolgedcssen verbrennt auch weniger Kohle and das Kohlenbett mull ent- sprechend schneller vorrticken. Eine Ubermallige An- hiiufun.g von Kolile am Schlackenstauer zwingt anderseits den groBeren 'roil der Luft, durch den vorderen Toil der Brennschicht zu ziehen, so dali der Abbrand starker and die Anhaufung am Stauer geringer wird. Dies alles gilt nur unter der Voraussetzung, dal unabhangig von dent Widerstand des Brennstoffbettes auf 1 kg Kohle 10m" Luft in die Feuerung eingefiihrt werden. Es ist sehr versthndlich, dal das Einstellen auf dieses Verhaltnis von Brennstoff zu Luft fur den Heizer nicht einfach ist, da ihm alle unmittelbaren Melgrolien, also Kohlenmenge and Luftmenge, gemeinhin fehlen. Er kann nur durch Yrobieren nach Angabe des C02-Zeigers and Beobaclitung des richtigen Abbrandcs dahin kommen, dal die Bedingungen fur das richtige Mengenverhaltnis or- ftillt werden. Hier scheint daher eine selbsttatige Regelung so viele Vorteile zu bieten, dal man die Anschaffung stets rechtfertigen kann. Die ganze Kesselregelung beschra.nkt sich dann auf die Steuerung des Brennstoffvorschubes, wahrend das Einstellen von Rauchschiober, Saugzug, Unterwind us-w. je nach der Kesselbelastung wie bisher mit der Hand erfolgt. Die selbsttatige Brennstoffzufuhr durch Drehzalilreglung Bei einem Wanderrostregler der bisherigen Bauart verlangt das genaue Einhalten eines bestimmten Mengen- verhaltnissos zwischen Luft and Kohle grundsatzlich einen in weiten Grenzen feinstufig regelbaren Rost- antrieb. Die iiblichen Stufengetriebe reichen daftir nicht aus. Als gut sind dagegen Druckiilmotoren urd elektrischc Antricbe, insbesondere in Leonard-Schaltung, bekannt. hlantriebe kommen erst in jiingster Zoit auf, aber auch (lie neuesten Bauarten sind regeltechnisch dean elektrischen Leonard-Antrieb nicht gleichwertig. Bei der Anwendung des Leonard-Antriebcs werden die bisherigen, nicht regelbaren Motoren durch Gleich- strommotoren gleicher Leistung ersetzt, die von einem besonderen kleinen Stromerzeuger versorgt werdcnta). Mit- tels des Spannungsreglers an der Dynamo kann die Dreh- zahl des Motors feinstufig von nahezu null bis zur Voll- last-Drehzahl, geandert werden. Bei mehreren Rost- bahnen kann man die einzelnen Motoren an die gleiche Spannung legen, sie laufen dann ohne weiteres mit glei- cher Drehzahl parallel. Das Stufengetriebe stellt man auf eine bestinimte Obersetzung ein, bei Neuanlagen kann es auch einfach fortbleiben. Die Drehzahl der Rostmotoren bestimmt ein Gleich- gewichtregler, der einerseits von diner MdBgro[ic fur die Luftmenge, anderseits von einer Melgr&Be ftir die, Kohlenmenge beeinflult wird. Die Mdfgrotle ftir die Luftmenge gewinnt man aus dem Druckabfall lungs des Rauchgaswoges, also z. B. aus dem Druckgefalle zwischen Feuerraum and Kesselende oder auch zwischen den Rau- men vor and hinter Ekonomiser. Dabci wird allerdings nicht die einziehende Luftmenge sondern die Rauchgas- menge gemessen, aber bei konstantem CO2-Gehalt sind Luftmenge and Rauchgasmenge proportional. Der Druck- abfall als l1lelgrolic fur die Luftmenge wird zwar noch durch die Temperatur der Rauchgase, Eintritt von Falschluft usw. beeinflullt; doch haben vielfache Nach- S. flute, 2i. Auft, 2. 13d. S. 975. I)S 3850 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05: CIA-RDP83-00415R00 :1 0j0~}gji 1 t - 3 - messungen and lange Erfahrung bewiesen, daB damit cine brauchbare McBgroBe fur die Luftmenge gegeben ist. Die Kohlenmenge ergibt sich bei Wanderrosten aus Schiittlldhe and Rostgeschwindigkeit, bei Stokern aus Schtitthohe and Drehzahl der Antriebwellc. Bei bekann- ter Schdtthohe kann man als McBgroBe demnach in jedem Fall die Drehzahl der Antriebwelle des Vorschubgetrie- bes verwenden. Man verbindet damit zweckmaBig ein kleines Schleudergeblase, dessen Druck als zweite MeB- grdBc auf den Gleicligewichtregler einwirkt. Dieser Druck andert sich mit dem Quadrat der Drelizahl. Das ist auch erwiinscht, denn auch die McBgroBe fur die Luft- menge ist als Stromungsdruck dem Quadrat der Luftmenge proportional. Iliernach mussen Luftmenge and Kohlen- menge stets in (Anem bestimmten Mengenverhaltnis stehen, wenn die beiden Melldrticke am Regler im Gleich- gewicht sind. Der Regler hat weiter nichts zu tun, als bei steigender Rauchgasmenge die Drehzahl des Vor- schubgetriebes so weit zu steigern, bis der Druck des Schleudergeblhses, die McBgroBe fur die Kohlenmenge, dem and Kessel abgenommencn Druckgefa.lle, der McB- groBe fur die Luftmenge, das Gleichgewicht halt. Abb. 1 zeigt ein vollstdadiges Schema einer solchen Anlage, Abb. 2. die Ansicht eines ausgcfiihrten Wander- rostreglers. Eine ausftihrliche I3eschreibung der Wir- kungsweise ist bereits veroffentlicht2). Vorschubregler der obon be.schrie- bencn Art ent- sprcchen in tech- niseher Bozic- hung allen be- rechtigten Anfor- derungen. Bei vorhandenen An- lagen macht je- doch das Aus- wechseln der An- triebmotorcn mit- unter Schwierig- keiten, and man suchte deshalb i _-.. auf noch ein- fachere Weise zum Ziel zu Z) Verfl. Schultes, Gllilckauf` ]3d.65(1929) . 1509118. 11rermstoffregluii mittels Zeitschalter Man kann namlich die Brennstoffinenge auch so regeln, daB man den Rost eine Zeit lang mit der Ildchst- geschwindigkeit vorschiebt, dann aber stillsetzt, nach einiger Zeit wieder einschaltet usw. Durch regelmiBiges Ein- and Ausschalten des Vorschubes kann man so jede beliebige Kohlenmenge in der Zeiteinheit abgeben, wenn man das Verhaltnis von Stillstandzeit zu Laufzeit ver- andert. Gelange es, diese Arbeitsweise betriebsicher and mit einfachen Mitteln durchzufdhren, so kdnnte man die bisherigen Antriebmotoren beibehalten and trotzdem eine beliebig feinstufige Regelung erhalten. I:in Versuch, die Antriebmotoren selbst regelmaBig cin- und auszuschalten, fiihrte zu grollen Schwierigkeiten; da- gegen versprach die Verwendung von magnetischen Kupp- lungen zwischen Motor and Getriebe Erfolg. Die Kupp- lungen wurden von vornherein fur sehr liaufiges Schalten bemessen and so entworfen, dal sic ohne weiteres an Stelle der bisherigen elastischen Lederkupplung eingebaut wer- den konnten. Die Schaltung erfolgt durch eine Nocken- walze, die einen Vakuum-Quecksilberschalter betatigt. Die Walze wird durch ein kleines Getriebe dauernd gedreht, derart, dal ein Schaltabschnitt, beetehend aus Laufzeit and Stillstandzeit, rd. 1 min dauert. Das Verhaltnis von Laufzeit zu Stillstandzeit kann durch Langsverschieben der Walze von 0 bis oo ver- andert werden, so dal alle Abstufungen der Vorschubge- schwindigkeit moglich sind. Der Regler verschiebt nur diese Schaltwalze nach Malgabe der Melgrofe fair die Luftmenge, die, wie bei dem vorbeschriebenen Regler, aus dem Druckabfall zwischen Feuerraum and Kesselende ge- wonnen wird. Jeder McBgroBe fur die Luftmenge ent- spricht eine bestimmte Stellung der Schaltwalze. Die Schaltwalze ist so bemessen, dal einer bestimmten Luft- menge eine proportionate Geschwindigkeit des Vorschubes and damit eine bestimmte Kohlenmenge zugeordnet ist. Abb. 3 zeigt ein Schema dieses Vorschubreglers. Die Kupplung zwischen dem Differenzdruck der Rauchgase and der Stellung der Schaltwalze erfolgt auf hydrau- lischem Wege unter Anwendung des bekannten Askania- Strahlrohrs. Steigt der auf die Membran a wirkende Dif- ferenzdruck, so wird das Strahlrohr nach links abgelenkt and durch die angegebene Schaltung der vor dem Ver- teilerstuck angeordnete Kolben d gleichfalls nach links Zu Abb. 3 a Molisystom fur Rauchgase b Strahlrohr-Steuerwerk c Gogonfeder mit Ruclcfuh- d ROekfilhrkolben rung e Schaltwalze f Kontuktvorrichtnng 9 Asynchronmotor h Getriobe i auswechselbare Kotten- radubertragnng? k eloktromagnetlse.ho Kupp- I Sichernng lung mSohalter n NebenvcrsehluSwiderstand o Verhaltnissehieber Abb. 1 (oben) Selbsttatige Rrenn- stoffzufuhr durch Drehzahlregelung. a Meilsystem Mr Kohlen- mongo b Meilsystem fiir Rauch- aslnengo Strahlrohr d VerhSltnissehieber Steuerzylinder f Foidreglung a Loonard-Maschinensatz h Uoblaso i ]tostmotor It Rust Abb. 2 Unterwind- regler and Vorschubregler Mir Wanderrost. Abb. 3 (rechts) Brennstoff- reglung mittels Zeitschalter. Approved For Release 2001/12/05: CIA-RDP83-00415RQ031,Q 0!~ 000 (~ _ ;L biz A Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 H / h 1 / / ~Dam G l ng eg e~ous esc o_ !e pf e as u hgl, 56114 Q~v !Z77! 19 40 32 0 16 6 7 9 910f77Z1374IS 1617 0067 9 970 vHCO Abb. 4 Versuchswerte bei Wanderrost- regelung durch Zeitschalter. Abb. 5 and 6. Betriebsergebnisse bei Iaandeinstellung des Rostvorschubes. verschoben. Diese fiber das Ri ckfiilirgostange c geleitete Bewegung auilert sich infolge einer dazwischengeschalte- ten Feder in einer erhohten Gegenkraft auf das Strahl- rohr and bringt es in seine Mittellage zuriick. In dieser Weise wird auf einfachem Wege jedem Differenzdruck eine bestimmte Kolbenstellung zugeordnet. Mit dem Kolben d ist die Nockenwalze e verbunden, die vom Synchronmotor g aber ein Getriebe h and cin Kettenvorgelege i mit konstanter Drehzahl angetrieben wird. Sie betatigt fiber den Kontakt f die elektrische Kupp- lung k, wic oben beschrieben. Der Einba:u der ganzen Ein- richtung beschrankt sich auf das Anbringen der magne- tischen Kupplungen sowie das Verlegen der Anschlull- leitungen fiir den Rauchgas-Differenzdruck and der elek- trischen Verbindung zu den Kupplungen. Das Verhalten dieses Getriebes laEt sick ,in,, dem Er- gebnis der V e r such e erkennen, die an einem Babcock- Kessel von 550 m2 Heizflache durchgefuhrt wurden. Per Kessel arbeitete parallel mit sieben gleichartigen Kessein, deren Rostvorschub, wie bisher, von Hand bedient wurde. Die Belastung wurde wie bei den iibrigen Kesseln durch Verstellen der Rauchgasklappe and Ver;indern der Dreh- zahl des Saugzuggeblases entspreehend dem Bedarf des Kraftwerks geregelt. Die Bedienung des Versuchskessels unterschied rich nur insofern von der der anderen, als der Vorschub des Wanderrostes selbsttatig verandert wurde. Wahrend des Versuchs wurden viertelsttindlich R.auch- gas-Differenzdruck, Schaltzeii, Rostvorschub, CO2-Gehalt, Dampfmenge, Wassermenge and Dampfl:emperatur gemes- sen. In Abb. 4 sind Luftmenge, errechnet aus den Dif- ferenzdrticken, Kohlenmenge, errechnet aus dem Rostvor- schub, C02-Gehalt der Abgase and Dnmpfbelastung des Kessels aufgezeichnet. Fur Luftmenge and Kohlenmenge wurden ubereinstimmende Meagroden gewahlt. Man sieht ganz einwandfrei, dad die Kohlenmenge in fast genauer Pbereinstimmung der Luftmenge naehgesteuert wird. Nur bei ganz geringer Belastung wird eine etwas grofere Kohlenmenge eingesteuert. Der Regler macht, wie seiner Arbeitsweise nach niclit antlers zu erwarten ist, das, was der Heizer nur durch dauerndes Probieren mit Mtihe er- reichen kann, ohne Schwierigkeiten in exakter Weise. Wie gleiclifalls vorauszusehen, bleibt der C02-Gehalt der Abgase nahezu unabhangig von der Belastung in engen Grenzen konstant. Der C02-Gehalt ist auch nur die Be- statigung des richtigen Mengenverhaltnisses von Luft zu Kohle. Die noch erkennbaren Scliwankungen rind teil- weise in Medungenauigkeiten, zum grollten Teil aber in den Unregelmbfigkeiten der Verbrennung zu suchen, die in der nicht ganz gleichmadigen Ver?t.eilung der Be- schaffenheit des Brennstoffes fiber die Rostbreite begriin- det sind and eine Strahnenbildung im Rauch,-as veranlas- sen. Gewisse Schwankungen treten bei schnellen Be- lastungsanderungen auch dadurch auf, dall sieh die Ent- gasungsgeschwindigkeit im vorderen Teil des Rostes nur langsam der Belastung anpatlt, clad also bei abnehmender Zu Abb. 5 brs 8: Damppfbelastung - - - - - COz-Uehalt 6 14 y24 019 Ay 6 4 49 f2 40 0 X 32 S ti 24, 5 015 4 0 9 2 0-0 6 7 B 9 10 11 72 13 f4 f5 76 17 19 easun v Abb. 7 and S. Betriebsergebnisse bei selbsttatiger Renelung durch Zeitschalter. Last verhaltnismallig zu viel Gas entwickelt wird. Man kann diese Seliwankungen durch Zusatzeinrichtungen aus- gleichen. Im allgemeinen sind sic aber so gering, dad man darauf verzichten kann. Per Abbrand der Kohle am Rostende war vollkommen gleichmallig, and auch bei den groliten Belastungsschwan- kungen trat ]seine Neigung zum vorzeitigen Freibrennen oder zum Anstauen auf. Das Ein- and Ausschalten des Rostantriebes durch die magnetischen Kupplungen erfolgte sanft and stoIifrei, and das unterbrochene Arbeiten des Vorsehubes lied keirien IJnterschied gegentiber dem gleich- mildig durchlaufenden Rost erkennen. Nach etwa dreivierteliahrigem Betriebe wurde die An- lage nochmals eingehend untersucht; doch wurde lceine nennenswerte Veranderung im Arbeiten and auch keine merkliche Abnutzung festgestellt. Per Rost hat sich niclit schlechter gehalten als die tibrigen Roste. Dabei war der Kessel aullerordentlich sehweren Bedingungen unterwor- fen. Er hatte, da man die Nebenkessel nicht auf niedrige Last einregeln korinte, fast stets die vollen Belastungs- schwankungeri aufzunehmen. Die Kohle war nicht immer gleichmadig; unter anderm wurde versucht, ein Gemisch von verschiedenen Kohlensorten, das acht Jahre lang im Freien gelagert hatte and von derv man kaum noch an- nahm, dad es brennen wurde, zu verfeuern. Der Kessel verarbeitete ledoch auch diese Kohle mit verhaltnismatig gutem C02-Gehalt. Heizer and Betriebspersonal waren von dem neuen Resler befriedigt, da er ihnen die Arbeit wesentlich er- leichterte and wa h rend der ganzen Zeit keine Storungen oder Unregelmalligkeiten erkennen lied. Aus den Betriebs- protokollen, in denen halbstiindlich Dampfbelastung and C02-Gehalt v(,.rmerkt war, wurden einige wahllos heraus- gegriffen and aufgetragen, s. Abb. 5 bis 8. Die Diagramme vom 9. and 10. Dezember 1929, Abb. 5 and 6, stammen aus der Zeit vor dem Einbau des Regelgetriebes, die Dia- gramme vom 5. and 6. Mai 1930, Abb. 7 and 8, aus der Zeit nach Einbau des Regelgetriebes. Aus Abb. 8 Iallt sich besonders deutlich ersehen, dall auch wahrend der Nachtzeit bei schwacher Belastung ein annahernd ebenso guter C02-Gehalt aufrechterhalten wird wie am Tage. Mit dieser Entwicklungsstufe scheint der Zeitpunkt gekommen, urn den Wanderrostregler aus dem Bereich der Kesselregelung abzusondern. Die beschriebene Einrich- tung kann zwar ohne weiteres zur vollstandigen Kessel- regelung ausgebaut werden, sie ist aber niclit mehr in den) frtiheren Sinn ein Bestandteil der vollstandigen Kesselregelung, sondern sie ist ein selbstregelndes Vorschubgetriebe. Dieses gehort seiner ganzen Art and Wirkung nach genau so zum Kessel wie das heutige mit der Hand schaltbare Stufengetriebe and ist auch niclit viel teurer. Man kann auch nicht mehr von einer verwickel- teren Gestaltung der Anlage sprechen; denn das selbst- tatige Schaltwerk ist einfacher als zwei vollstandige Stufengetriebe. [B 51281 1 kgI5p4 3 40 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 25X1A Approved For Release 2001/12/05: CIA-RDP83-00415R00310005 REST HiCTEU Generatorenanlage fur Braunkohlenbrikefts mit elektrischer Gasreinigung and automatischer Regelung Von OTTO LEPPIN Berlin-Friedenau flu Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001=0 Sonderdruck aus: ?Die IN= 66 Zetlschrilt ltir Damplkessel and Maschinenbetrteb, Nr. 34 vom 24. AuOuit 1928 Generatorenanlage fur Braunkohlenbriketts mit elektrischer Gasreinigung and automatischer Regelung. Von 0 t t o L e p p i n in Berl in-Friedenati. I n h a I t : Notwcndigkeit von Gasreinigung and Generatorregelung. - Der \Veg von der Kohle his zum Reingas. - Die elektrische Gasreinigung. - Physikalisehe Grundlagen. - Aufbau. - Die automatische Regelung. - Das Strahlrohr. - Wirkungswelse der Belastungsregelung. - Meulein richtungen. - Bauliches. - Abnahmeversuche. -- Ergebnisse. - Wgrmebilanz. Wirkungsgrade. Bei zentraler Anordnung von Generatorgasanlagen in Metallwerken; keramischen and ahnlichen Betrieben ist eine sorgfaltige Reinigung des Gases notwendig, da Ver- unreinigungen durch Teer, Oel and Schwefel nicht nur die Rohrleitungen and Brenner verkrusten, sondern vor allem auch die Beschaffenheit des im Ofen behandelten Gutes be- eintrachtigen, isofern die Bauart des Ofens die Beriihrung zwischen Flamme and Gut nicht vermeidet. Bei Vergasung von Koks ist die Reinigung .des, Gases sehr einfach, da der Teer dem Brennstoff bereits bei der Verkokung entzogen worden ist. Bei Braunkohlenvergasung spielt die Reinigung des Gases eine bedeutende Rolle. Seit einigen Jahren kommen hierfiir immer mehr die Entteerung and die Ent- olung auf elektrischem Wege in Aufnahme. Dieses Ver- fahren zeichnet sich dureh sehr hohen Wirkungsgrad der Reinigung, dureh sauberen and einfachen Betrieb sowie durch sehr geringen Energieverbrauch aus. Neben der Reinigung des Gases ist die Regelung der Gaserzeugung fur die Herstellung eines Gases von gleich- bleibenden Eigensch4ften von grof3er Wichtigkeit. Im all- r I I II a 11 Tr El bas/ei/upgen ~Yind/e/Iungen A fYgssei' M%'... U//e//ungen e/eM~ Leifungen - - - f1d/e//ungen -- ---Jmpu/s-u J/eueN9//ungen gemeinen regelt man bei Generatorgasanlagen nur den Reingasdruck and die Windmenge. Arbeiten mehrere Generatoren nebeneinander, so genugt eine Regelung der Windmenge in der Hauptleitung jedoch nicht mehr alien Anspruchen; dies ergibt sich leicht aus folgender Ueber- legung: Versehlackt ein Generator, so steigt der Wider- stand der Brennstoffsaule an and 1af,t dementsprechend weniger Wind durch. Infolgedessen steigt der Winddruck in der Hauptleitung and bewirkt eine starkere Windbeliefe- rung des zweitelt Generators, dessen Betrieb iiberanstrengt wird. Entgegen dem bei vielen technischen Vorgangen fest- gestellten Gesetz der ,Selbstregelung"1) zeigt sich hier ein entgegengesetztes Verhalten: Der eine Generator wird kalter, seine Gaslieferung geht zuruck; der andere wird immer mehr uberanstrengt. Auch der durch Abbrand and Beschickung veranderliche Widerstand der Brennstoffsdule erfordiert eine Regelung der Windmenge, getrennt fur jeden Generator. Anderseits mussen aber die Einzelregler der 1) Vgl. S t e i n , ?Selbstregelun , ein neues Gesetz der Regeltechnik". ,,V D I", Bd. 72, Nr. 6 vom It. Februar 1928, S. 165. 1111,91911100 Y K2 D = Reingasdrucksteuerwerk; B1, B2, 13, = Belastungssteuerwerke; H = IIauptsteuerwerk; R = Rostantrieb; LG = Windgeblase; G1, G2, G?, = Gasgeneratoren; Kl = Vorkuhler; EGl2 I, EGR II = elektrische Gasreiniger - erste Stufe; K2 = Schlullkuhler; EGR III - elektrischer Gas- reiniger zwcite Stufe; GG = Gasgeblase; HG = Ilochspannungsgleichrichter; Tr = Transformator, Abb. 1. Schema der Gaserzeugung, Gasreinigung and Gasregeluna. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415RQ031QQ,05QPQ1j (,,, Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 a Generator; b Staubsack; c = Sammelleitung; d = Vorkiihler; e = elektrischer Gasreiniger (1. Stute); f = Schlul3kuhler; g = elektrischer Gasreiniger (2. Stule); h = Gasgeblase; i = Windgeblase; k = Waschraum; 1 = Reglerraum; m = Hochspannungs- o = Kohlenwaage; p =Kohlenbunker. Abb. 2. Disposition der Generatorgasanlage. nebeneinander arbeitenden Generatoren im Sinne einer An- passung an die veranderliche Gesamtbelastung gemeinsam gesteuert werden. Diesen Ansprachen kann nur eine hoch- entwickelte Regelungseinrichtung gerecht werden. Durch den Einbau einer solchen wird nun die Bedienung nicht etwa auf einfaches Beschicken und zeitweises Stochern be- schrankt, vielmehr gibt die Regelung einer aufmerksamen Bedienungsmannschaft durch Beobachtung der den Reglern zugeordneten Mef3gerate Aufschlul3 fiber den jeweiligen Zustand der Generatoren. Da feinfiihlige Regler schon auf leichte Aenderungen ansprechen, sind these an den Mel3geraten im Entstehen zu erkennen, so daB die erfor- derlichen Bedienungsmai3regeln sofort ergriffen werden konnen. Dies ist fiir die oben geforderte Gleichmbfligkeit der Gaszusammensetzung wesentlich_ In nachstehendem soil nun eine im Jahr 1927 errichtete Generatorgasanlage beschrieben werden, die nach neu zeitlichen Gesichtspunkten ausgebaut 1st und fur die Rei- nigung des Braunkohlenbrikettgases eine elektrische Ent- teerungs- und Entdlungsanlage sowie eine selbsttatige Druck- und Belastungsrcgelung besitzt. Aufba'i der Anlage. Die Gaserzeugung in den. drei aufgestellten Drehrost- generatoren Bauart K 6 r t i n g betragt bei einem Dtirch- satz je Generator von 20 t in 24 Stunden insgesamt 132000 ma. Jeder Generator hat einen Schachtdurchmesser von 2,60 m, d. h. also 5,30 m2 Querschnitt, und ist mit Wassermantel ausgerdstet. Durch den Wasserraum streicht der Wind und sattigt sich hierbei mit Wasser dampf. Aschenschfissel, Antrieb und Beschickungstrichter bieten im Rahmen dieses Aufsatzes nichts Bemerkens wertes. Mit Schwelaufsatzen sind die Generatoren nicht versehen, worauf besonders hingewiesen sei. Trotzdem wird ein Tieftemperaturteer gewonnen, da der Schacht 0,5 m hoher als bei der Normaltype ausgefuhrt ist. Jeder Generator hat einen einfachen Gasabzug, an den ein geraumiger Staubabscheider angebaut ist. Auf dem Staubabscheider ist eine Ausblaseleitung aufgebaut, die mit einem Gasbrenner ausgeriistet ist, um eine Be- lastigung der Nachbarschaft beim Abblasen der Gene- ratoren zu vermeiden. Von den Staubabscheidern tritt das Rohgas durch Ventile in eine Sammelleitung, die in einen Vorkilbler miindet; hier wird das Rohgas durch ein- gespritztes Wasser 'auf etwa 90 bis .100 ? C heruntergekuhlt. Mit dieser Temperatur durchstromt das Gas die erste Stufe der elektrischen Reinigung, die auszwei nebeneinander geschalteten Teerabscheidern besteht, und tritt dann in einen groBen Rieselkiihler (SchluBkiihler) ein, in dem seine Temperatur weiter auf 20 bis 30' C sinkt. Nun erfolgt in der zweiten Stufe der elektrischen Reinigung, die nur aus einem Abscheider besteht, die Reinigung des Gases vom Leichtdl. Das Gas ist damit gebrauchsfertig und wird durch ein Geblase in die etwa 1100 m langen Verteilungs- leitungen zu den Verbrauchsstellen gedruckt. Ein zweites Gasgeblase client als Aushilfe.. Ffir die Winderzeugung sind zwei Geblase aufgestellt, von zienen ebenfalls nur eins in Betrieb ist. Die WindgeblAse entliiften gleich- zeitig den Teer- und Oelbehalterraum. Abb. I und 2 zeigen Schaltung und raumliche Anordnung der Anlage. Die elektrische Gasreinigung. Die elektrische Gasreinigungsanlage ist nach dem Cotrell-Moller-Verfahren von der L u r g i - A p p a r a t e - 4 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R00310005,00,01-0 baugesellschaft errichtet worden. Die physi- kalischen Grundlagen dieses Verfahrens rind mit mehreren Anfuhrungsbeispielen in der Literatur'-) bereits beschrieben worden. Hier soil daher nur kurz das Wesentliche zum Verstandnis der Wirkungsweise zusammengefaut werden. Nach We y I haben die in den ungereinigten Gasen vor- handenen Schwebeteilchen (Staub, RuB, Teer- and Wasser- nebel) die verschiedensten Grouen, teils bereits ohne Mikroskop sichtbar, teils mit einer Ausdehnung unter 0,1 Fr. Teilchen enter 0,2 ,u unterliegen der Schwerkraft nicht mehr. Alle Schwebeteilchen, auch die kleinsten, werden elektrisch geladen and aus dem Gasstrr m abgelenkt, wenn man sie einem starken elektrlschen Sprahfeld aussetzt. Der elektrische Gasreiniger besteht aus einem Schacht, der von unten nach oben vom Gas durchstromt wird and im Innern abwechselnd mit isoliert aufgehangten Hoch- spannungsdrahten (Spruhelektroden) and geerdeten Nieder- schlagsplatten versehen ist (Abb. 1). Die Hochspannungs- drahte werden durch hochge-spannten, pulsierenden Gleich- strom von 50 000 V negativ aufgeladen, da der Korona- effekt an der negativen Elektrode fur die Abscheidung gun- stiger ist als an der positiven (Abb. 3 and 4); bei der unstabilen positiven Korona schlagt namlich der Strom leicht fiber. Die Schwebeteilchen im Gas werden durch die Ladung nach den Nieders chlagselektro den abgelenkt and gleiten an diesen herab, sobald die niedergeschlagene Schicht eine gewisse Starke erreicht hat. Der hochgespannte Gleichstrom wird durch Um- spannung auf der Wechselstromseite and anschlieiende Gleichrichtung in einer umlaufenden Maschine (Abb. 5) aus dem Werkstrom erzeugt. Der Gleichrichter schnei- det aus der bekannten Sinuskurve der Wechselstrom- spannung jeweils die Hochstwerte heraus. Durch ent- sprechende Schaltung werden hierbei die auf der positives Seite iiegen.den Wellen der Spannungskurve in die negative Seite umgeklappt. Damit die Umformung im Takte der Netzfrequenz erfolgt, wird der Gleichrichter durch einen Synchronmotor angetrieben, der direkt am Drehstromnetz hangt. Um eine Storting des Rundfunkempfanges in der Nachbarschaft des Werkes zu vermeiden, 1st in der Hoch- spannungsleitung hinter der Maschine eine Drosselspule 2) J, W e y l , ,Elektrische Fntteerung von Generator- und Koksofen- gas", ?Stahl and Eisen" 1926, Nr. 52. - Dr.-Ing. H. B e c k e r , Die elektrische Entteerung des Braunkohlen-Generatorgases". , Braunkohle" 1926, Nr. 9. Abb. 3. Korona-Effekt an der positiven Elektrode. Abb. S. Hochspannungsniaschinenraum der elektrischen Gasreinigungs- anlage. eingebaut; auBerdem ist der Maschinenraum im ganzen noch mit einem unter Putz liegenden, gut geerdeten Draht- gitter umgeben. Bei der hier beschriebenen Anlage sind, wie schon ge- sagt, zwei Abscheider in einem Temperaturgebiet von etwa 90 his 1001C and einer im Gebiet von 20 bis 301C aus- gefuhrt. Diese stufenweise Unterteilung ist notwendig, um in der ersten Stufe den Teer (oberhalb des Wasser- taupunktes) wasserfrei gewinnen zu kdnnen. In der zweiten Stufe werden die niedriger siedenden Oele and gleichzeitig Wasser abgeschieden. Hierdurch wird also das Gas, gut getrocknet; Oel and Wasser lassen sich in dem. im Erd- geschoB des Reinigerraumes aufgestellten Behalter leicht trennen. Im gleichen Raum liegen ubrigens auch die Teer- behalter, denen der Teer aus den dariiberliegenden Teer- abscheidern der ersten Stufe zulauft. Die beiden Rei- nigungsapparate der ersten Stufe rind mit Zeilenbeton- platten gegen Warmeabgabe geschutzt (Abb. 6). Die Ver- bindung der Hochspannungserzeuger mit den Abscheidern wurde im vorliegenden Fall mit Hochspannungsgleich- stromkabeln ausgefuhrt. Die Regelung. Neben der Gasreinigung ist die selbsttatige Regelung Abb. 4. Korona-Effekt an der negativen. Elektrode. der Bauart A s k a - nia-Werke (Ber- lin - Friedenau) be- merkenswert. Als wichtigstes Element der Regelungseinrich- tung ist der Strahl- rohrregler zu nennen, eine unter derv Ein- fluB von Membranen, Federn od. dgl. im Gleichgewicht gehal- tene Duse, die um eine senkrechte Achse schwingt. Durch die Duse stromt standig Druckol, das in der Mittelstellung des Strahlrohres gleich- maBig and damit wir- kungslos auf zwei in der Gehausewand des Reglers angeordnete Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001=-0" Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Ocffnungen trifft. Wird jedoch durch eine Schwankung der zu regelnden Grol3e ein Impuls auf die eine oder andere Membran gegeben, so ist das Gleich- gewicht gestort; das Strahlrohr wird dadurch aus seiner Mittellage abgelenkt, and der austretendc Oelstrahl trifft mehr oder weniger die eine der 'erwahnten gegenilber- liegenden Oeffnungen. An die Oeffnungen sind zwei Oelleitungen angeschlossen, die mit einem Steuerzylinder ('Servomotor) in Verbindung stehen; bei einer Versteliung des Strahlrohres wird sinngemal der Steuerkolben and damit das eigentliche Regelorgan verstellt. Es ist leicht zu erkennen, dal3 schon ganz geringe Krafte ge- niigen, um den Regler zum Ansprechen zu bringen. Die Anwendung des Strahlrohrreglers auf die hier beschriebene Gasregelung ist aus Abb. 1 ersichtlich. ?Danaeh zerfallt die Regelung in zwei Gruppen: Der Regler D sorgt fir einen gleichmaLLigen Reingasdruck, wahrend der Regler H zusammen mit den Reglern B1, B2 and B3 die Belastung auf alle drei Generatoren gleichmd ig verteilt and die Windzufuhr fir jeden Generator ent- sprechend dem Brennstoffwiderstand im Schacht einstellt. Die Wirkungsweise des Reglers D bedarf keiner weiteren Erlauterung; dagegen soil auf die Arbeitsweise der anderen Reglergruppe etwas ndher eingegangen werden. Das Hatiptsteuerwerk H wie auch die Belastungssteuer- werke B1, B2 and B3 besitzen je zwei Membranen, die auf die ztigeordneten Strahlrohre wirken. Die eine Membran von H steht unter dem Einflul3 des Rohgasdruckes, die andere ist an die vom Regler zu den drei Belastungs- steuerwerken fuhrende Leitung angeschlossen and dient zur Riickfi hrung in die Mittellage. Das Hauptsteuerwerk wird nicht mit Druekol, sondern mit dem Gebldsewind der Generatorenanlage betrieben. Infolgedessen wirkt der Winddruck fiber das Hauptsteuerwerk auch auf je eine Membran der drei Belastungs's,teuerwerke. Die anderen Membranen dieser Steuerwerke sind durch je zwei Lei- tungen an Stauscheiben in den Windleitungen der zu- gehorigen Generatoren angeschlossen and rind !somit von der Windmenge abhdngig, die. jeweils durch die Rohr- leitung in den betreffenden Generator geblasen wird. Diese Windmenge ist nun wieder von dem Widerstand der Brenn- stoffsaule abhangig, da ja alle drei Generatoren von einem Geblase gemeinsam gespeist werden rind anderseits auch die Fordermenge des Gebidses von dem Gesamtwiderstand abhangt. Der Regelungsvorgang spielt sich folgendermal3en ab: Bei sinkender Gasabnahme aus dem Netz wird hinter dem Geblase der Druck durch den Regler D konstant ge- halten; trotzdem steigt der Rohgasdruck aber etwas an, da ja die Generatoren zunachst noch mit dem gleichen Wind- druck arbeiten and die gleiche Gasmenge liefern wie vor der Verringerung der Gasabnahme. Durch die Steigerung des Rohgasdruckes wird das Strahlrohr des lIauptsteuer- werkes H abgelenkt and dadurch der auf die Membranen der Belastungssteuerwerke wirkende Geblasewinddruck verringert. Infolgedessen werden alle drei Belastungs- steuerwerke gleichmABig beeinfluf3t and verstellen mittels des ihr Strahlrohr durchstromenden Antriebsoles die Steuerkolben an den Windleitungen aller Generatoren. Die Steuerkolben schlief3en entsprechend dem Impuls etwas die Drosselklappen in den Windleitungen rind alie Gene- ratoren arbeiten mit entsprechend geringerer Last. Es wird also erreicht, dal3 die Last jeweils gleichmaflig auf alle Generatoren verteilt wird. Doch haben die Belastungs- steuerwerke nosh eine andere Aufgabe zu erfiiilen: Sinkt durch Abbrand die Brennstoffhbhe in einem Generator (z, B. G2), so steigt infoige des geringeren Widerstandes die diesem Generator zustromende Windmenge and damit auch der Druckunterschied an der zweiten Membran des Reglers B2. Infolgedessen wird das Strahlrohr abgelenkt and der Steuerkolben am Generator G2 verstellt; die Drosselklappe in der Windleitung schliellt etwas, das richtige Verhaltnis ist wiederhergestellt. Bei steigender Gasentnahme oder bei Vergrol3erung des Widerstandes der Brennstoffsaule durch Beschicken oder Verschlacken verlauft die Regelung umgekehrt. Der Regelung ist es zu verdanken, dal3 die Zusammensetzung and der Heizwert des Gases nahezu gleichbleiben. Die Steuerwerke sind' zusammen mit einigen zu- gehorigen Meflgerrden in einem besonderen Raum tinter- gebracht (Abb. 7). Hier ist auch ein Gasmengenschreiber angebracht, der fortlaufend die gesamte abgegebene Rein- gasmenge aufzeichnet. Eine halbautomatische Waage, die unter den Kohlenbunkern lauft, gestattet dazu eine laufende Feststellung des Kohlenverbrauches. Beide Messungen zu- sammen geben die Gasausbeute. Ferner werden noch an jedem Generator Winddruck, Windtemperatur and Rohgas- temperatur gemessen. Auch ist ein Zahler fir den Strom- verbrauch der Anlage vorhanden. Bauliches. Das Gebaude, in dem die Anlage untergebracht ist, ist in Eisenfachwerk mit 13 cm starken gemauerten Wanden ausgefiihrt and auf Betonpfahlen fundiert. Grope Fenster geben der Anlage reichlich Licht and Luft. Die Fuflboden des Generatorenraumes, des Teerbehalter- and Wind- geblaseraumes sind mit 4 cm starken Klinkerplatten, der FuBboden des Reinigerraumes mit roten Fliesen and der Fuflboden des Reglerraumes mit Linoleum ausgelegt. In- folgedessen ist die Anlage leicht sauber zu halten rind unterscheidet sich' in dieser Beziehung vorteilhaft von den meisten Generatorenanlagen, die vielfach als Stiefkinder der Betriebe behandelt werden. Aeul3erlich hat das Gebdude durch farbige Betonung der breiten eisernen Binder (P e i n e r T - Trager) and geschickte Teilung der Ge- fache mit einfachen Mitteln ein kunstlerisches Aussehen erhalten. Abb. 6. Reinigerraum, Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 61 70 246 300 254 320 71 82 72 83 59 70 24 28 83 1 75 66 I 63 24 20 Winddruck Gen. II Winddruck Gen. III Rohgasdruck Gen. I I Rohgasdruck Gen. III Rohgasdruck Sammel- leitung . . . Reingasdruck hinter Regler . . . . . . . Dampf-Luft (Wind) Gen. II . . Dampf-Loft (Wind) Gen. III . . . . Rohgas Gen. 11 . . . . Rohgas Gen. 111 . . Rohgas vor EGR. I . . Rohgas vor EGR. II . Rohgas hinter EGR. 1, 11 Reingas . . . . . . . . 129 158 104 135 41 54 39 51 55 62 48 255 320 240 270 330 240 88 98 80 90 97 82 59 71 54 26 j 33 21 53 230 230 66 67 51 25 mangelt hier der Platz, um samtliche 4050 Ablesungen wiederzugeben. Daher 1st in Zahlentafel 1 nur eine Zu- sammenstellung der Drucke and Temperaturen fur jeden Versuchstag gegeben. Es sind die Durchschnittswerte jeder Schicht and daneben die Hochst- and Kleinstwerte aufgefilhrf. Die Versuchszeit von 10 bis 12t/?z Uhr am zweiten Versuchstage ist vernachlassigt, da these Zeit zur Einstellung der Belastungsregelung benotigt wurde. Die Betriebsverhaltnisse wurden an den einzelnen Versuchs- tagen wie folgt eingestellt: 1. Tag: Beide Generatoren arbeiten mit fast gleicher Last; Regelung von Hand; 2. Tag: Beide Generatoren arbeiten mit fast gleicher Last; Regelung selbsttatig; 3. Tag: Generator 3 arbeitet mit hotter Last, Gene- rator 2 mit niedriger Last; Regelung von Hand. Da die Gasabnahme zur Versuchszeit noch gering war, konnte leider tine genugend hohe Belastung, besonders fur den dritten Versuch, nicht eingestellt werden. Der spatere Betrieb hat jedoch erwiesen, dal3 der zugesagte Durchsatz je Generator (20 t in 24 Stunden) erreicht wird. Die Diagramme der Rohgastemperaturen (Abb. 8) and Zahlentafel 1 zeigen, dalI bei selbsttatiger Regelung die Roh- gastemperaturen durchschnittlich tiefer lagen als bei Hand- regelung (Vergleich zwischen Versuch 1 and 2). Deutlicher 1st der Unterschied, wenn man bei den Versuchen 2 and 3 die Rohgastemperaturen des Generators 3 betrachtet, der am letzten Versuchstage etwa 2,2 mal so hoch belastet wurde wie Generator 2 and 1,5 mal so hoch wie der Gene- rator 3 im vorhergehenden Versuch. Die Schwankung der Rohgastemperaturen ist naturlich kein restlos richtiger Magstab fur die Wirkungsweise der selbsttatigen Regelung. Betriebsmagig tritt der Vorteil der Regelungsanlage starker hervor, sobald die Bedienung richtig eingespielt ist. Die Regelung des Reingasdruckes arbeitet derart genau, dali Schwankungen kaum beobachtet werden konnten. Der Verlauf der Gaserzeugung an den Versuchstagen ist aus der unteren Schaulinie (Abb.8) ersichtlich. Die Ordinaten sind mit einem Korrekturfaktor fo = 0,903 zu multiplizieren, um die auf den Zustand to = 0 ? C and p0=760 mm Q: S. bezogenen Gasmengen zu erhalten and um den Unterschied zwischen den Eichungsunterlagen des Messers and dem tatsdchlichen Gaszustand auszu- scheiden. Der gesamte Brennstoffverbrauch in der Versuchszeit betrug 61 450 kg Braunkohlenbriketts mit einem unteren Heizwert von 4803 kcal/kg (Zusammensetzting siehe 2 119 135 95 85 118 145 80 72 37 44 29 44 38 43 31 41 35 45 30 38 145 145 145 145 56 60 1 50 ! 55 60 45 280 200 270 200 84 59 81. 60 58 11 48 27 11 23 56 260 245 84 86 67 26 110 85 55 55 40 60 74 60 62 35 40 25 30 130 60 130 50 50 30 40 35 145 1 145 1 145 1 145 65 65 300 280 92 04 71 30 50 42 230 210 75 77 63 21 53 60 48 65 250 280 181 220 71 78 73 80 62 65 26 28 83 158 53 52 78 113 46 42 I 2 3 130 55 210 110 78 38 65 38 145 1145 58 248 291 82 83 70 23 35 220 140 64 65 58 18 100 165 69 ((5 30 11 45 145 1 145 62 320 330 90 91 73 30 50 210 220 68 69 64 19 59 258 245 78 78 64 22 50 210 200 74 68 300 300 82 130 150 55 60 51 64 40 293 360 250 245 300 200 84 90 74 85 91 75 70 73 66 231 301 16 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 1451145 145 54 55 290 280 85 X C < X C 120 120 55 70 75 70 54 130 35 50 67 130 40 27 49 60 30 26 40 80 30 145 1145 70 1 43 380 220 355 220 74 1 92 86 1 94 75 68 1 73 57 26 34 11 20 Abnahmeversuche. Nach Fertigstellung der Anlage wurde ein 75 stundiger Abnahmeversuch durchgefuhrt, der den Nachweis der Zu- sagen fur Durchsatz, Gasausbeute, Teer- and Oelausbeute, thermischen Wirkungsgrad, Gasreinheit erbringen sollte and gleichzeitig zur Einstellung der Regelungsanlage diente. Generator I war hierbei ausgeschaltet, da der Gasverbrauch zur Zeit des Versuches noch nicht grog ge- nug war, um alle drei Generatoren zu belasten. Bei den Versuchen wurden folgende Messungen halb- stundlich vorgenommen: Brennstoffinenge (Auswiegen einzelner Fulltrichter and Zahlen der geschutteten Trichter); Gasmenge (Stauscheibe); Teer- and Oelmenge (Spiegelstand an den betr. Be- haltern); Wind- and Rohgasdruck an jedem Generator; Temperatur des Dampf-Luft-Gemisches in der Wind- leitung eines jeden Generators; Temperaturen des Rohgases, des vorgekiihlten Gases, des Gases hinter der ersten Stufe der elektrischen Reinigung and des Reingases; Reingasdruck; Spannung and Stromstarke der Hochspannungsanlage fur die elektrische Reinigung. Weiter wurden verschiedene Hilfsablesungen zur Er- mittlung der Mengenabgaben ausgefuhrt. Brennstoff, Gas, Teer, Oel, Asche and das abfliegende Kuhlwasser wurden in verschiedenen Abstanden analytisch untersucht. Es 55 220 195 63 64 55 23 Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Zahlentafel 2). Durch wieder- holte Staurandmessungen wurde eine Gasmenge von 169 065 m3 (bei 25 ? C and 145 mm' W.-S. Ueberdruek) abgelesen. Die auf 00 C and 760 mm Q: S. reduzierte and entsprechend tier vorstehenden Bemer- kung korrigierte Gasmenge be- tragt 153 600 m3. Damit ergibt Bich eine Gasausbeute von 153 660 1450 = 2,50 nm3; kg. Der 6 mittlere Heizwert des Gases betrug laut Zahlentafel 3 1480 kcal/nm3 3). Bei Betriebs- messungen lag der Heizwert ubrigens stets hoher. H 400 0 300 100 100 0 400 300 T ~. ersuchsergeb- Die Reinigungsanlage arbeitet nach den V hrungen em- nissen and nach den 12jahrigen Betriebserfa lag bei dem wandfrei. Der TeergehaIt des Reingases efilter wurde Versuch immer unter 0,01 g/m?. Ein Watt gefarbt. Es nach Durchleiten von 3 m3 Gas nicht einmal ert, dal3 bis ist in diesem Zusammenhang erwahnensw asverteilungs- jetzt eine Reinigung der ausgedehnten G er Teer- and leitungen nicht erforderlich geworden ist. D ierzu?ist zu Oelanfall geht aus Zahlentafel 4 hervor. H lne einwand- bemerken, daf3 aus besonderen Gri nden ke' erden konnte; freie Messung der Oelmenge vorgenommen w tie mit 10 % daher wurde die Oelmenge nach der Garan eer- and Oel- der Teermenge eingesetzt. Die spezifisehe T 4079 Kilogramm ausbeute betrug 61450 = 0,0665 Kilogramm je ug nach der r Brennstoff. Der Teergehalt der Briketts bet amit wird der Schwelanalyse (nach G r a e f e) 0,0672 kg/kg; d 0,0665 99%. Dieser Gutegrad des Schwelvorganges 0,0672 100 = yse durchaus Wert ist bei der G r a e f e schen Schwelanal moglich. es. Warmeaufstellung des VersudiNa.ch den Versuchsergebnissen ist die Warmeaufstel- Heizwert des lung (Zahlentafel 5) errechnet worden. Der nes Gas um- Gases ist nach folgender Formel aul trocke gerechnet? mnf , pc+as - PDs Hu Fouehtg s = Hu 'rrockongas - - - pt+as (10 333 + 145) 324 _ 1440 kcal nm3. Nn Feucht_as = 1480 - - - - I 10 333 + 145 Die in der Bilanz wie folgt ermittelt: wiedergegebenen Verluste wurden 1. Verlust dur'ch Asche = Vu Unverbranntes in r~lr Y' ? ,i~ l'~ j!I ' j I I1_L~I! I LI !I i II-~ i I r~ 1 I I , { -- ~ t ~ i Aschengehalt des Brennstoffs . . 7,29 % Unverbranntes in der Asche . . . 4,35 % 0,0729 damn Vu = -(1-0,0435) 4803 -0,56 /t. 1,80.83 1 B 11414 6 Zahlentafel 2. Brennstoffanalyse. Brennstoff: Braunkohlenbriketts Zusammensetzung: C . . . . . . . . . . . . . . . 53,740(0 H . . . . . . . . . . . . . . . . 4,200(0 N . ; . . . . . . . . . . . . . 0,68?/a o . . . . . . . . . . . . . . . . 18,27 ?I0 H2O . . . . . . 15,82?f o Asehe . . 7,20 ?Io 100,00 ?/o Unterer Heizwert: Hu . . . . . . . . . . . . . . . . . 4803 keal(kg ule Schwelanalyse nach Graefe ergab folgende Werte: Teerausbeute . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,72?(0 Sehwelwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40,420/a Koks . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45,66 ?... Verlust dureh Vergasung . . . . . . . . . . . . ? 7,20?L, 100,00?i,, ? Dieser Wert ist errechnet. Gemessen wuruen am 1504 kcal/m'. Wie Dr.-In. S c h to e i d e r auf der 70. Jahresversammlung ) des Deutschen Vereyns der Gas- and Wasserfach- m g n fl e r In Berlin (sie1ie-das Referat in der ,Warme" 1929, Nr. 25, 1st the Berechnung des Heizwertes eines Gases sun dem fiih t 4 a r us ) S. 49 e, der 14estandtei1e nicht richtig, da die Verbrennungsverhaltnisse des Ge- misches andere sind and rechnerisch nicht erfassbare Zwischenwirkungen fnnerhalb des Gemisches auftreten. Wenn trotzdem die errechneten Werte zugrundegelegt wurden, so gesebah dies desltalb, weil im Zweifelsfalle der ungftnstigere Wert beriicksichtigt werden saute. Approved For Release 2001/12/05 : CIA-RDP83-00415R003100050001-0 Bedarf an Dampf-Luft-Gemisch 0,845 N 1,80 nm3/kg, Warmeinhalt des Gemisches i = 83 kcal/m3, demnach fur Lufterwarmung and Sattigung nutzbar gemacht Rege/ungvoa#and Rege/ung ron Ho'7d Einsle//ungd. Rege/u,7g auloma*c, dc/as/unvirrefe/uno Abb. 8. Rohgastemperaturen and Gesamtgasmengen wahrend der Versuehe. 2. Verlust dureh Gaskuhlung = V5. Austrittstemperatur des Gases aus den Genera- toren = 2530 C; Austrittstemperatur des Gases aus der Reiniger- anlage = 250 C; mittlere spezifisehe Warme c,,,,, = ti 0,3 kcal/kg; mittleres spezifisches Gasgewicht . 1,107 kg/1113, damit Vi; 2,50.1 107-03,(253 - 25) ? 100 = 3,92 -- 4803 3. Verlust dureh Strahlung and Lei- u n g = Vst Bei Generatoren ohne Wassermantel gilt als begrun- deter Wert V8, = 6,5 %. Fur die untersuchte Anlage ist hiervon die im Wassermantel auf die vorgewarmte tend - mit Wasserdampf gesattigte Luft Obertragene Warme ab zuziehen. Mittlere Temperatur des Dampf-Luft-Gemisches = 55?C, Druck des Gemisches im Mittel = 90 mm W: S. Ueber- druck = 10 423 mm W: S. abs., Teildruck des Wasserdampfes bei 550 C - 0,16 at abs. = 1600 mm W.-S. abs. Reinluftanteil im Gemisch 10 423 - 1600 -- -- 10423 ? 100 = 84,5 0/,,. Luftbedarf fur 1 kg Brennstoff, berechnet aus dem mittleren N,-Gehalt des Gases, L = 4$91 ? 2,50 = 1,52 nm8/kg, also Approved For Release 2001/12/05: CIA-RDP83-0041 "goo OpQ50001-0 Zahlentafel 3. Gasanalysen and Heizwertberechnung. ------ ---- ,I _ Tag 2. Tag 3. Tag -i - i % _ _ _ _. 1 I O CO H I CH I N., Zusammensetzung . . . . ?10 Molekulargewicht der Gasbestand- teile Molekulargewichtsanteile im Gas Molekulargewicht des Gases Speziflsches Gewieht des Gases kglnm3 Heizwert der Gasbestandteile HU Heizwertanttile im Gas . kcal nm3 Gesamtheizwert des Gases Her 44 2,20 0,2 0,1 29,1 15,5 2,2 47,911 5,5 (52) 32 1 28 I 2 0,10 0,03 18,14 ! 0,31 24,55 16 0,35 28 13,42 44 2,42 24,55: 22,4 1,098 (14000)1 - 3050 2570 8500 I - - 28 - li 8851 4031 1871 - kcallnm3 I 1499 u Mittlerer Heizwert, bezogen auf die ganze Versuchsdauer, 1480 kcallnm3. Zahlentafel 4. Zusammenstellung der angefallenen Teer- and Oelmengen. Anfallstelle . . EGR. I and II Vor- zusam- OUR. kuhler men ---- Ill Liter (wasserhaltig) I ! 3313,1 912,7 Wassergehalt. . 'lol l 1,23 55,75 Liter (wasserfrei) 3260 403 405 Spezillsches Gewicht kg)m3 1,013 1,013 1,013 0,916 Anfall . . . kg 3300 408 3708 371 Unterer Heizwert kcalikg 9460 8500 10 062 Gesamtheizwert kcalikg 31200 000 3 470 000 Gesamte Warme- menge in Tear and Oel (Hierbei ist der Wdrmeinhalt der zugefuhrten Luft von etwa 15 ? C vernachlas!sigt.) Mit diesem Werte wird Vst = 6,50 - 3,12 = 3,38 %. (Hierin ist auch der Verlust durch abflieflendes Kuhl- wasser aus deln Mantel enthalten.) 4. Verluste durch ftihlbare Warme im T e e r = V1?. (Der gleiche Verlust fur Oel kann als ganz unbedeutend vernachlassigt werden.) Ausscheidungstemperatur fur Teer = 80 ? C, Abkuhlung in den Lagerbehaltern auf Raumtempe- ratur von 151 C, mittlere spezifische Warme vom Teer = 0,80 kcal/kg, 3708 100 damit V1? _ (80 -- 15) . 0,80 ? 61 450 4803 0 065?i0. Hierzu kommt noch als weiterer Verlust die Konden- sationswarme des Teers; dieser Verlust kann jedoch rechnerisch schwer ertalk werden and wird daher unter ,,Restverlust" mitaufgefuhrt. Nach der Warmebilanz betragt der thermische Wir- kungsgrad (Warme im Gas and Warme in Teer and Oel dividiert durch Warme im Brennstoff) 0,4 (52) '0,21 32 28 2 16 28 0,22 7,83 0,31 0,34 113,41 24,74 (14000) 56 3050 257018500 852 398, 179 - 2 2 4 ! I I 0,4 128,1 44 1 (52) 1 32 28 ! 2 I 16 128 2,64 j 0, W 0,13 7,881 0,29 0,37 13,60 Zahlentafel S. Warmebilanz, bezogen auf 1 kg Brennstoff. 1. Eingebracht: im Brennstoff . . . . . . . . . . . . . 11. Ausgebracht: a) nutzbar: 1. Heizwert inn. Gas 1440 . . . . . . . . 2. Heizwert in Teer and Oel (nach Zahlentafel 4) 38395000 61450 b) verloren: 3. durch Unverbranntes in der Asche =