PUBLICATION "DEUTSCHE FLUGTECHNIK" (GDR)

Document Type: 
Collection: 
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST): 
CIA-RDP81-01043R002400010008-2
Release Decision: 
RIPPUB
Original Classification: 
C
Document Page Count: 
37
Document Creation Date: 
December 27, 2016
Document Release Date: 
October 24, 2013
Sequence Number: 
8
Case Number: 
Publication Date: 
April 10, 1958
Content Type: 
REPORT
File: 
AttachmentSize
PDF icon CIA-RDP81-01043R002400010008-2.pdf17.32 MB
Body: 
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400010008-2 50X1 -HUM R Next 1 Page(s) In Document Denied Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400010008-2 ?111111=1.1=11111111' Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release ? ",:fe 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400010008-2 .?? - 'IOC .??? , . ? J - s . - - -??? ''... .......-C.-? :._. G.:. ,..- IIIMIMI?mo,m1.????? Startbereite Verkehrsflugzeuge vcm Typ IL 14 P auf dem lentralflughafen Beriin-Schonefeld. Von hier aus bestehen Flugverbindungen nach der ganzen Welt Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release ? 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400010008-2 " rh, eit mt er rn ei de ht K t Neues aus der Weltluftfahrt DK 629.13(100): 008 Flugzeuge Die Luftfahrtindustrie der Deutschen Demokratischen Republik beschaftigt sich gegenwartig mit der Entwicklung eines neuen Kurz- und Mittelstrecken-Verkehrsflugzeuges mit Propeller- turbinenantrieb. Das Flugzeug vom Typ 153 soli 600 bis 650 km/h Reisegeschwindigkeit erreichen und spater die IL 14 P ersetzen, Die sowjetische Luftverkehrsgesellschaft Aeroflot hat vor kurzem en neues Mittelstrecken-Verkehrsfiugzeug vom Typ An-10 ?Ukraina" (Bud 1) in Erprobung genommen, Das vom sowjeti- n- Bad 1. N''.erkehrsilugzeug Antono-w Ar1-10 ?Ukraina== schen Konstrukteur 0, K. Antonow entwickelte Flugzeug ist mit vier Propellerturbinen, von denen jede mehr als 4000 PS leistet, ausgerEistet und soil 84 Fluggaste einschlieBlich 3,5 t Fracht mit 600 km/h Reisegeschwindigkeit in 8 bis 10 km Hohe befOrdern, Es soil auch als Transportflugzeug Verwendung finden und ist in kurzer Zeit umrOstbar, Neu 1st die bisher nur Militartrans- portern eigene Anordnung von zwei Fahrwerkwulsten seitlich des Rumpfes zur Aufnahme des achtradrigen einfahrbaren Haupt- fahrwerkes. Auf dem Flughafen Wnukowo bei Moskau wurden im Jul' drei neue sowjetische Verkehrsflugzeuge vorgefuhrt, Das von Prof. ljuschin konstruierte, mit vier Propellerturbinentriebovverken von je 4000 PS ausgerustete Langstrecken-Verkehrsflugzeug IL-18 (Bud 2) fLir 70 bis 100 Fluggaste befordert 12't Nutzlast mit 650 km/h Reisegeschwindigkeit out Strecken bis 5000 km, Ferner wurden zwei Neukonstruktionen Prof. Tupoljews ge- zeigt, Das mit vier Strahltriebwerken ausgerOstete Mittel- strecken-Verkehrsflugzeug Tu-110 (Bud 3) bietet 78 bis 100 Fluggasten Platz, Die Hochstgeschwindigkeit betragt 1000 km/h, die Reichweite 3500 km. Bild 2. Iljuschin IL-18 ?Moskwa" Aus der bekannten Tu-104 entwickelte Prof. A, N. Tupoljew die Tu-104 A fur 70 Fluggaste. Die Reisegeschwindigkeit wird mit 800 km/h, die Reichweite mit 3000 km angegeben. `LC", ? Bild 3. Tupoljew Tu-110 Sowjetische Konstrukteure arbeiten z. Z. an einem von Prof. A. N. Tupoljew entworfenen Langstrecken-Verkehrsflugzeug Tu-114, das mit vier PTL-Triebwerken ausgerustet 170 Fluggaste mit einer Reisegeschwindigkeit von mehr als 900 km/h befordern soli. Der Rumpf des neuen Flugzeuges wird zwei Decks besitzen. In der Vol ksrepubl ik Polen wurde mit dem, Bau eines viermotori- gen Verkehrsflugzeuges MD 12 fur 20 Fluggaste begonnen. Der Einsatz wird im Inlandsluftverkehr erfolgen. Das englische Flugzeugwerk Armstrong-Whitworth veroffent- lichte den Entwurf eines neuen Verkehrs/Frachtflugzeuges AW-650 ?Freightliner" fur Kurz- Crid Mittelstreckeneinsatz (Bud 4), Es handelt sich um em n mit vier Rolls-Royce ?Dart"- Propellerturbinen von je 2100 PS Startleistung ausgerustetes und vorwiegend fur den Frachteinsatz bestimmtes Flugzeug, das sich gleicherweise als Verkehrsflugzeug fur 71 oder 82 Fluggaste, Militartronsporter oder in Spezialausfuhrung zum Autotransport eignen soil. Bild 4. Armstrong-Whitworth AW-650 ?Freightliner" Triebwerke 0 Das erste von der Flugzeugindustrie der DDR erbaute Turbinen- strahltriebwerk wird z. Z. auf dem Prufstand erprobt, Es ist zum Einbau in em n gegenwartig in Entwicklung stehendes Ver- kehrsflugzeug vorgesehen. Allgemeines Eine Starthilfsanlage fur Flugplatze mit besonders kurzen Start- bahnen hat die All American Engineering Co. entwickelt. Sechs miteinander gekuppelte Turbinenluftstrahltriebwerke mit einer Leistung von insgesamt 60000 PS werden zum Antrieb des neu- artigen Katapultes verwendet, das in der Lage sein soil, die nor- mal notwendige Startstrecke kleiner bis mittlerer Flugzeuge auf em n Fiinftel zu verkurzen, Flu 139 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400010008-2 (13 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release ,F4W?:t4T7Y31, ' 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400010008-2 Zum Abschluf3 seien noch einige Flugeindr0cke in der IL 14 P erwahnt, die sich allerdings auf einen unvollstandigen Lind auBerst subjektiven AbriB beschranken, Zudem kOnnen diese Beobach- tungen nicht v?llig der tatsdchlichen Situation gerecht werden, weil un ter ahnlichen Bedingungen erflogene Vergleichswerte fOr Baumuster dieser Kategorie fehlen, da nur seiten die Gelegen- heik besteht, in Verkehrsflugzeugen unter Erprobungs- und Abnahmebedingungen zu fliegen. Beim Start fielen der auBerordentlich groBe Steigwinkel und eine hohe Steiggeschwindigkeit auf, Hierbei wurden Werte erreicht, die selbstverstandlich unter norrnalen Reisebedingungen kaum erflogen werden. Im wesentilchen ist das auf die Leistungs- reserve der beiden 14-Zylinder-Doppelstern-Einspritz-Motoren von je 1900 PS Startleistung zurLickzufuhren. Bei einem Abflug- gewicht von 16500 kg ergibt sich daraus die verhaltnismaBig niedrige Leistungsbelastung von 4,35 kg/PS, Dern Passagier im Reiseflug durfte, sofern er den Buick nicht nach auBen auf das Triebwerk richtet, kaum bewuBt werden, daB em n Triebwerk abgestellt wurde. Bekannt ist, daB bei Ausfall eines Triebwerkes nach dem Start der Flug der IL 14 P durchaus gefahrlos fortgesetzt werden kann und daB nathrlich auch em n Steigflug m5glich ist. Das gleiche gilt, wie der genannte Abnahmeflug mehrfach demonstrierte, auch fur den Kurvenflug sowohl Ober den stehen- den als auch Ciber den laufenden Motor. Die Ruderfolgsam keit sowie die statische und dynamische Stabi- ? Rat bewegen sich in den heute Oblichen Bereichen, Bemerkens- wert ist die auBerordentlich kurze Zeit fur das Ein- und Aus- fahren des Fahrwerkes (Einfahren 4 Sekunden?Ausfahren 3,7 Sekunden), Bei einem Vergleich mit anderen Baumustern d0rfte die IL 14 P in diesem Punkte an der Spitze liegen, Fl atter- erscheinungen des Bugrades treten weder beim Start noch bei . der Land ung auf. Die Rollstrecken beim Start (470 m) und Lan- dung (430 m) sind ebenso wie die Start- und Landestrecken auf bzw, aus 25 Meter Hohe (1020 m und 860 m) normal. Bei der IL 14 P steht der Grundsatz der Flugsicherheit an erster Stelle. Das beginnt bei den fur sowjetische Konstruktionen ublichen hohen Lastannahmen und endet schlieBlich bei solchen Details, wie dem vierfachen Schutz gegen Vereisen und Beschlagen der Sichtscheibe der Flugzeugfuhrerkabine (el ektrische Beheizung, Warmluftbestrahlung, Flussigkeitsenteisung und hydraulische Scheibenwischer). Im einzelnen ist sie auffOlgende Fakten zuruck- zufiihren 1. Die aerodynamische Durchbildung des Baumusters ermog- licht noch eine Flugfahigkeit bei 125 km/h,Aus der sowje- tischen Erprobung wird dazu mitgeteilto daB bei normaler Schwerpunktl age auch bei dieser niedrigen Geschwindigkeit die Maschine nicht Ober die Tragflache abkippt. Sie nimmt stattdessen bray die Nase nach unten und hilt rasch wieder an Geschwindigkeit auf, 2, Die Maschine kann infolge ihrer hohen Leistungsreserve im Einmotorenflug fliegen. Auch Steig- und Kurvenflug sind dabei moglich. DarOber hinaus konnen Kurven Ober das stehende Triebwerk geflogen werden, 3, Innerhalb einer Startstrecke von 1400 Metern kann das Flug- zeug, sofern die Geschwindigkeit von 165 km/h ncch nicht erreicht ist, bei Ausfall eines Triebwerkes wieder sicher zum Stehen gebracht werden. Wurden jedoch bis zum Zeitpunkt des Triebwerkausfalles 165 km/h erreicht, dann kann der Start auch mit einem Triebwerk gefahrlosfortgesetzt werden, 4, Das Fahrwerk fahrt in kiirzester Zeit em n und aus. 5. Die Luftschraubenblatter konnen bei Triebwerkausfall schnell auf Segelstellung gebracht werden. 6. Mehrfache Sicherungen sind fOr eventuelle St?rungen vor- handen. Zum Beispiel steht beim Ausfall einer Kurzwellen- Sende- und Empfangsanlage eine zweite zur Verfugung, Beim Versagcn der Hydraulikanlage fCir das Ein- und Ausfahren des Fahrwerkes, die Betatigung ?der Landeklappen ist eine Hydrauliknotbetatigung vorgesehen usw. Wenn auch in der ganzen luftfahrttreibenden Welt das Thema Flugsicherheit betont wird, so stellt man im sowjetischen Flug- wesen entsprechend der sozialistischen Konzeption des gesamten Lebens diesen Punkt noch vor die Flugleistungen. Im ganzen betrachtet stellt die Produktion der IL 14 P einen guten Beginn fur unsere Luftfahrtindustrie dar, Berucksichtigt man noch die Tatsache, daB es das erste nach 1945 in Deutsch- land gebaute Verkehrsflugzeug ist, so handelt es sich urn einen weiteren Meilenstein im traditionsreichen deutschen Flugwesen, Die Sowjetunion OberlieB uns die Konstruktionsunterlagen fur dieses Baumuster kostenlos zum Bau der Maschine in eigener Verantwortung. Damit ist der Deutschen Demokratischen Republik die MOglichkeit gegeben, den eigenen Bedarf mit Inlanderzeugnissen zu decken und darOber hinaus im Export- geschaft mit einem solch lohnintensiven Produkt, wie es das Flugzeug darstellt, aufzutreten. Damit erhalt unsere Luftfahrt- industrie die wirtschaftliche Basis fur eigene Entwicklungen im Gegensatz zur bundesdeutschen Luftfahrtindustrie, die m angels ausreichender finanzieller Mittel bisher auf die eigene Entwick- lung von groBen Verkehrsflugzeugen verzichten muBte, wertvolle Hilfestellung. Flu 154 tulifaheilechtlische Yagung 1958 im Friihjahr 1958 soil in Dresden die erste Luftfahrttechnische Tagung stattfinden, die gemein- sam von unserem Industriezweig und dem FachausschuB ?Luftlahrt" der Kammer der Tech- nik durchgefiihrt wird. Es ist ygrgesehen, auf dieser Tagung die bei uns auftretenden Pro- bleme auf wissenschaftlicher Basis vorzutragen und zu erldutern, urn das Verstandnis ftir unsere Forderungen an andere industriezweige zu wecken und zu yertiefen. Es werden Pro- bleme des Zellen-, Triebwerks- und Gereitebaus, der metallischen und nichtmetallischen Werk- stoffe, des .0berfiachenschutzes und der getriebsstoffe behandelt. Zu gegebener Zeit werden wir neihere Einzelheiten in unserer Zeitschrift veroffentlichen. 64 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400010008-2 DEUTSCHE FLUGTECHNIK ? 1957 H. 3/4 Declassified in Part - Sanitized Copy A ?proved for Release ? 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400010008-2 Bild 2. Ein letzter Blick in die geoffneten Hand. Richer. Sind das Landeklappengestange und der Betatigungsmechanismus fur die Verriegelung des Fahrwerkschlosses in Ordnung? BiId 3. jedes Besatzungsmitglied hat fest um. rissene Auftrage. In einer kurzen Flugbesprechung vor dem Start werden Zweck und Aufgabe des Fluges nochmals erlautert nach hinten gerissen. Im nachsten Augenblick dringen die ersten ZOndungen des zweiten Triebwerkes gedampft in die Kabine, durch die jetzt em n leises Vibrieren geht. Urn 12,03 Uhr rollt die Maschine ganz welch an und schwenkt auf die Startpiste em, auf der sofort die erste Prufung beginnt. Dem Kunden werden die hydraulische Bremsung und die Notbremsanlage des Hauptfahr- werkes vorgefuhrt. Leicht nach vorn nickend kommt die Maschine wieder zum Stehen. Die Bremsen wirken weich und keineswegs unangenehm fur den Fluggast. Nun laufen die Triebwerke auf Startleistung,, Die Piste huscht vorOber und Sekunden spater hebt die IL 14 P unmerklich ab. Das Variometer bestatigt eine hohe Steiggeschwindigkeit, und bald liegt die Elbe 1200 Meter unter uns. Das sonnenuberflutete Land sinkt hinter dem Flugzeug zuruck. Felder und Waldflachen, die geometrischen Gebilden gleichen, zuweilen von D5rfern und schnurgeraden StraBen unterbrochen, ziehen als endloser Tep- pich unter der Maschine hinweg. Manchmal neigt sich eine Trag- flache im Kurvenflug zum Boden, und auf der anderen Seite rutschen Erde und Walken wie Ober einen Steilhang in die Tiefe hinab, Bei diesem Hug wird dem Kunden eine eingehende Funktions- prOfung vorgefuhrt. Vom Start an werden die Ruderkrafte und die Trimmung der Ruder in alien Fluglagen beurteilt. Probeweise werden Fahrwerk und Landeklappen im Zweimotoren- und Einmotorenflug ausgefahren. In verschiedenen Fluglagen (nor- malem und steigenden Kurvenflug, Ho, izontal- und Steigflug) werden die Triebwerke wechselweise abgestellt, die Luftschrau- benblatter auf Segelstellung gebracht und deren Verstellzeiten gemessen, In Verbindung damit erfolgt eine Prufung der Drei- achsensteuerung, die auch im Einmotorenflug mit linkem Trieb- werk voll wirksam bleibt. Der Hug mit Nennleistung des Trieb- werkes ist em n weiterer Programmpunkt des Abnahmefluges. Auch hier mussen bestimmte festliegende Gerateanzeigen ein- gehalten werden, Dem Bordfunker obliegt inzwischen die funktionsmaBige Kon- Voile der beiden Kurzwellen- und der Ultrakurzwellen-Empfangs- und Sendeanlagen sowie der Bord-Eigenverstandigung. Die in Tragflachen- und Leitwerknasen eingebaute Warmluft- enteisung, die Flussigkeitsenteisung der Luftschrauben und die vierfache Sicherung gegen Vereisen und Beschlagen der Sicht- DEUTSCHE FLUGTECHNIK . 1957 H. 3/4 scheiben der Flugzeugfarerkabine werden einer eingehenden Oberpru- fung unterzogen. Ebensolche Aufmerksamkeit wird den Anzeigen der Navigationsgerate wie Wendezeiger, Wendehorizont, Kreisel- halbkompaB, Magnet- und FernkompaB, Funkpeilanlagen und Funkhohenmesser gewidmet, Von ihrem Funktionieren h?en im praktischen Flugbetrieb die Einhal tung des beabsichtigten Flugweges und die Flugsicherheit irn Blindflug ab, SchlieBlich werden die Einrichtungen des Flugkomforts wie Be- 10ftung, Heizung und Einzel-Frischluftduschen einer Funktions- pr0fung unterzogen, Bei diesem Abnahmeflug hat jedes Besatzungsmitglied, wie schon bei den vorausgegangenen Erprobungsflugen, em n Programm mit festumrissenen Aufgaben zu erfullen. Die Schonheiten des Fluges werden daher kaum beachtet, denn die exakte DurchfOhrung der gestellten Aufgaben erfordert auBerste Konzentration und die ungeteilte Aufmerksamkeit jedes Besatzungsmitgliedes, 1n zwischen nahern wir uns wieder dem Flugfeld. Wie von einem BalkorODdickt man aus der Flugzeugfuhrerkabine auf die Erde hinunte, die nun wieder naher herankommt. Manchrnal schiebt sich die bunte Landschaft im Kurvenflug seitlich vor der breiten Sichtscheibe voruber. StraBen und Hauser huschen bedenklich nahe Linter uns hinweg. Doch das Arbeitsprogramm ist noch nicht beendet. Jetzt wird die Flugleitung noch zweimal in rd. 100 Meter Hohe Oberflogen, urn die Blindiandeanlage zu iTherprufen. Beim Uber- fliegen des Senders sprechen in der Flugzeugfuhrerkabine optische und akustische Zeichen an. Hierbei ertOnt em n Klingelzeichen und am lnstrumentenbrett leuchten zwei weiBe Signallampen auf. Bild 4. Die U. 14 P wird vom Abstellplatz zur Startpiste Eeschleppt, Die Besatzung hat bereits ihre Platze eingenommen und wenige Minuten spater wird die Maschine zum Abnahmeflug unterwegs sein 63 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400010008-2 Declassified in Part - Sanitized Co A proved for Release 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400010008-2 44 4 1;2.144, tWell utiatj Ein Abnahmeflug mit der 1114 P Von Redakteur H. Ahner DK 629,135.001.41 Dieser. Beitrag soil in erster Link dazu dienen, den Nitarbeitern unserer jungen Luftfahrtindustrie einen MaBstab fur die eigene in Konstruktionssalen und Werk- hallen vollbrachte Leistung zu finden. Das Schaffen am Detail, scheinbar oft weit ab voni eigentlichen Flugzeug, beeintrachtigt mitunter die richtige Einschatzung der riedeutung der eigenen Arbeit, des eigenen Anteils am Gesamterzeugnis. Ein Abnahmeflug ist kein normaler Reiseflug. Bei ihm werden dem Kunden die Flugleistungen oft bis zu ihren Grenzen vorgefiihrt. Mit kritischen Augen prtift der Abnehmer jede Einzelheit und damit die in jeder Werkstatt geleistete Arbeit. Von ihrer Giite hangt die Flugsicherheit und damit das Leben von Menschen Die Redaktion Wenn (pose Zungen einstmals das Wort gepragt haben ?Wo die Ordnung aufhort, da fangt die Fliegerei an", so bildet auf jeden Fall das, was in unserer Luftfahrtindustrie geschieht? ganzgleich an welcher Stelle ? den eklatanten Gegenbeweis dazu. Beson- ders deutlich flndet das seinen Ausdruck in der Flugerprobung. Erprobt wird zwar beim heutigen Stand der Technik so ziemlich alles, was industriell hergestellt wird; Man jagt Motorrader und Autos Ober wilde PrOfstrecken, man prOft Kraftmaschinen und Haushaltsgerate, ja selbst das Besohlmaterial fur Schuhe wird ' Untersuchungen auf seine Abriebfestigkeit unterworfen, Nirgends aber besitzt die Erprobung solche Tragweite wie in der ? Flugzeugindustrie, deren Erzeugnisse sich im dreidimensionalen Raum bewegen. jedes Flugzeug, ganz gleich ob Prototyp oder Serienflugzeug, unterliegt einem individuellen Erprobungs- programm, bevor es das Werk verlaBt. Erst wenn dieses Pro- gramm erfolgreich durchgefart und die Abnahme der Maschine Bild 1. Das fertig erprobte Flugzeug wird fur den Abnahmeflug betankt erfolgt ist, wird sie dem Kunden ausgehandigt. Hach rnensch- lichem Ermessen sind damit fur die Betriebssicherheit des Hug- zeuges alle Voraussetzungen gegeben. Tatsachlich gibt es heute im Luftverkehr ? wenn alle SicherheitsmaBnahmen eingehalten werden? kaum noch Flugunfalle durch em n Versagen der Maschi- ne, So haben die sowjetische Aeroflot und die Scandinavian Airlines System (SAS) seit dahren viele Millionen von Fluggast- kilometern nahezu unfallfrei.geflogen. Nach AbschluB der Flugerprobung wird am Flugzeug noch einmal eine genaue Endkontrolle durchgefart und die sich daraus noch ergebenden Arbeiten terledigt, Erst dann wird das Flugzeug den Vertretern des Abnehmers zur Durchsicht und Oberpri.jfung zunachst in der 'Halle vorgefuhrt. Dabei .er- folgen an der aufgebockten Maschine Funktionsproben von 62 Fahrwerk und Landeklappen. Samtliche Klappen und Hand- !ocher werden geoffnet, urn Einblick in alle Einzelheiten zu er- moglichen, Bei der Oberprufung verfahrt der Abnehmer nach einem festgelegten Schema, urn den Wert dieser Abnahme nicht durch eine subjektive und Zufalligkeiten unterworfend Pnifung zu mindern. Gleichzeitig mit diesern Teil der Abnahnne erfolgt eine Durchsicht der zu jedem Flugzeug gehorenden ZubehOr- und Ersatzteile auf Vollstandigkeit und Zustand (Abdeckplanen, BremsklOtze,Fahrwerk- und Ruderfeststell Ling, Bordwerkzeug urd dergleichen mehr). Haben sich die Beauftragten des Abnehmers aul3erdem davon Liberzeugt, daB eventuelle SonderwOnsche, die sich aus dem vorgesehenen Verwendungszweck ergeben 'und die dem Auftrag zugrunde lagen, berucksichtigt wurden, dann ist dieser Tell der Abnahme beendet und das Flugzeug wird aus der Halle ins Freie gebracht, Nunmehr flndet der Triebwerk-Stand- lauf zur Oberprufung aller Triebwerk- und Triebwerkgerate- Funktionen stAtt, Die Vertreter des Kunden befinden sich dazu mit an Bard, um alle Gerateanzeigen Ciberwachen und gegebenen- falls schriftlich festhalten zu konnen. Dieser Standlauf erstreckt sich uber 10 his 15 Minuten Dauer. Dabei kommt es auf rasches Erfassen aller GeratemeBwerte an, da die luftgekalten Trieb- werke ? urn eine Oberhitzung der Zylinderkopfe und des Schmierstoffes zu vermeiden nur kurze Zeit im Stand auf Startleistung laufen diirfen. Zu diesem Zwecke werden die Triebwerke einige Male kurz auf Startleistung bei.ichleunigt, wahrend sie in der Obrigen Zeit des Standlaufes aufverschiedenen niedrigeren Drehzahlen laufen. 1m einzelnen werden dabei gepruft: 1. Rasches Anspringen der Triebwerke und damit im Zusammen- hang die Funktionen von Anlassern und Zundmagneten; 2. die Leistung der Generatoren; 3. die Einhaltung des erforderlichen Kraftstoff- und Schmier- stoffdruckes sowie der Gemischregelung; 4, das Beschleunigungsvermogen; 5, die Luftschraubenverstellautomatik; 6. die Zylinderkopfternperaturen ; 7. als Komponenten der Triebwerklejstung Drehzahl und Lade- druck; 8, der Leerlauf, Bei einer Drehzahl von 550 bis 600 Umdrehungen pro Minute muB das Triebwerk noch schuttelfrei !aufen. Zuglejch soli der Standlauf den Nachweis de- Dichtheit der Triebwerke erbringen. Dazu werden nach dem Standlauf die Verkleidungsbleche abgenommen, und die Triebwerke auf aus- tretenden Betriebsstoff (Kraftstoff, Schmierstoff) ilberprOft. Nach dieser Kontrolle startet das Flugzeug zu einem Sicherheits- flug nach der Enddurchsicht, Erst dann erfolgt der Abnahmeflug. An Bard beflnden sich werkseitig em n Flugzeugfuhrer, em n Bord- funker, em n Bordmechaniker, en Navigator und em n Flugversuchs- Ingenieur und von seiten' des Abnehmers em n Flugzeugfuhrer, em n Bordfunker, em n Bordmechaniker und weitere Beauftragte. Der Zeiger meiner Armbanduhr steht auf 11.59 Uhr, Der erste Flugzeugfiihrer erteilt den Befehl; ?Netz einschalten!" ?1st eingeschaltet!", gibt der Bordfunker zurOck, Leise singt der Anlasser. Einen Augenblick spater setzt das linke Triebwerk mit heulendem Diskant em. Ein paar Olschwaden werden mit rasender Geschwindigkeit aus den Auspuffrohren DEUTSCHE FLUGTECHNIK . 1957 H. 3/4 nach hi ZOndun durch d Maschin der sof hydraul werkes wieder unange Nun !au vorCiber Das Van bald lieg. Land sin die geo schn urge pich unt flache rutschen Tiefe hin Bei diese prCifung die Trimn werden Einmotor malem u werden d benblatte gemessen. achsenste werk volt werkes is Auch hier gehalten Dem Bard voile der und Sende Die in Tr enteisung, vierfache S DEUTSCHE A nnrnVed for Release @ 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400010008-2 Declassified in Part - Sanitized Co A proved for Release 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400010008-2 44 4 1;2.144, tWell utiatj Ein Abnahmeflug mit der 1114 P Von Redakteur H. Ahner DK 629,135.001.41 Dieser. Beitrag soil in erster Link dazu dienen, den Nitarbeitern unserer jungen Luftfahrtindustrie einen MaBstab fur die eigene in Konstruktionssalen und Werk- hallen vollbrachte Leistung zu finden. Das Schaffen am Detail, scheinbar oft weit ab voni eigentlichen Flugzeug, beeintrachtigt mitunter die richtige Einschatzung der riedeutung der eigenen Arbeit, des eigenen Anteils am Gesamterzeugnis. Ein Abnahmeflug ist kein normaler Reiseflug. Bei ihm werden dem Kunden die Flugleistungen oft bis zu ihren Grenzen vorgefiihrt. Mit kritischen Augen prtift der Abnehmer jede Einzelheit und damit die in jeder Werkstatt geleistete Arbeit. Von ihrer Giite hangt die Flugsicherheit und damit das Leben von Menschen Die Redaktion Wenn (pose Zungen einstmals das Wort gepragt haben ?Wo die Ordnung aufhort, da fangt die Fliegerei an", so bildet auf jeden Fall das, was in unserer Luftfahrtindustrie geschieht? ganzgleich an welcher Stelle ? den eklatanten Gegenbeweis dazu. Beson- ders deutlich flndet das seinen Ausdruck in der Flugerprobung. Erprobt wird zwar beim heutigen Stand der Technik so ziemlich alles, was industriell hergestellt wird; Man jagt Motorrader und Autos Ober wilde PrOfstrecken, man prOft Kraftmaschinen und Haushaltsgerate, ja selbst das Besohlmaterial fur Schuhe wird ' Untersuchungen auf seine Abriebfestigkeit unterworfen, Nirgends aber besitzt die Erprobung solche Tragweite wie in der ? Flugzeugindustrie, deren Erzeugnisse sich im dreidimensionalen Raum bewegen. jedes Flugzeug, ganz gleich ob Prototyp oder Serienflugzeug, unterliegt einem individuellen Erprobungs- programm, bevor es das Werk verlaBt. Erst wenn dieses Pro- gramm erfolgreich durchgefart und die Abnahme der Maschine Bild 1. Das fertig erprobte Flugzeug wird fur den Abnahmeflug betankt erfolgt ist, wird sie dem Kunden ausgehandigt. Hach rnensch- lichem Ermessen sind damit fur die Betriebssicherheit des Hug- zeuges alle Voraussetzungen gegeben. Tatsachlich gibt es heute im Luftverkehr ? wenn alle SicherheitsmaBnahmen eingehalten werden? kaum noch Flugunfalle durch em n Versagen der Maschi- ne, So haben die sowjetische Aeroflot und die Scandinavian Airlines System (SAS) seit dahren viele Millionen von Fluggast- kilometern nahezu unfallfrei.geflogen. Nach AbschluB der Flugerprobung wird am Flugzeug noch einmal eine genaue Endkontrolle durchgefart und die sich daraus noch ergebenden Arbeiten terledigt, Erst dann wird das Flugzeug den Vertretern des Abnehmers zur Durchsicht und Oberpri.jfung zunachst in der 'Halle vorgefuhrt. Dabei .er- folgen an der aufgebockten Maschine Funktionsproben von 62 Fahrwerk und Landeklappen. Samtliche Klappen und Hand- !ocher werden geoffnet, urn Einblick in alle Einzelheiten zu er- moglichen, Bei der Oberprufung verfahrt der Abnehmer nach einem festgelegten Schema, urn den Wert dieser Abnahme nicht durch eine subjektive und Zufalligkeiten unterworfend Pnifung zu mindern. Gleichzeitig mit diesern Teil der Abnahnne erfolgt eine Durchsicht der zu jedem Flugzeug gehorenden ZubehOr- und Ersatzteile auf Vollstandigkeit und Zustand (Abdeckplanen, BremsklOtze,Fahrwerk- und Ruderfeststell Ling, Bordwerkzeug urd dergleichen mehr). Haben sich die Beauftragten des Abnehmers aul3erdem davon Liberzeugt, daB eventuelle SonderwOnsche, die sich aus dem vorgesehenen Verwendungszweck ergeben 'und die dem Auftrag zugrunde lagen, berucksichtigt wurden, dann ist dieser Tell der Abnahme beendet und das Flugzeug wird aus der Halle ins Freie gebracht, Nunmehr flndet der Triebwerk-Stand- lauf zur Oberprufung aller Triebwerk- und Triebwerkgerate- Funktionen stAtt, Die Vertreter des Kunden befinden sich dazu mit an Bard, um alle Gerateanzeigen Ciberwachen und gegebenen- falls schriftlich festhalten zu konnen. Dieser Standlauf erstreckt sich uber 10 his 15 Minuten Dauer. Dabei kommt es auf rasches Erfassen aller GeratemeBwerte an, da die luftgekalten Trieb- werke ? urn eine Oberhitzung der Zylinderkopfe und des Schmierstoffes zu vermeiden nur kurze Zeit im Stand auf Startleistung laufen diirfen. Zu diesem Zwecke werden die Triebwerke einige Male kurz auf Startleistung bei.ichleunigt, wahrend sie in der Obrigen Zeit des Standlaufes aufverschiedenen niedrigeren Drehzahlen laufen. 1m einzelnen werden dabei gepruft: 1. Rasches Anspringen der Triebwerke und damit im Zusammen- hang die Funktionen von Anlassern und Zundmagneten; 2. die Leistung der Generatoren; 3. die Einhaltung des erforderlichen Kraftstoff- und Schmier- stoffdruckes sowie der Gemischregelung; 4, das Beschleunigungsvermogen; 5, die Luftschraubenverstellautomatik; 6. die Zylinderkopfternperaturen ; 7. als Komponenten der Triebwerklejstung Drehzahl und Lade- druck; 8, der Leerlauf, Bei einer Drehzahl von 550 bis 600 Umdrehungen pro Minute muB das Triebwerk noch schuttelfrei !aufen. Zuglejch soli der Standlauf den Nachweis de- Dichtheit der Triebwerke erbringen. Dazu werden nach dem Standlauf die Verkleidungsbleche abgenommen, und die Triebwerke auf aus- tretenden Betriebsstoff (Kraftstoff, Schmierstoff) ilberprOft. Nach dieser Kontrolle startet das Flugzeug zu einem Sicherheits- flug nach der Enddurchsicht, Erst dann erfolgt der Abnahmeflug. An Bard beflnden sich werkseitig em n Flugzeugfuhrer, em n Bord- funker, em n Bordmechaniker, en Navigator und em n Flugversuchs- Ingenieur und von seiten' des Abnehmers em n Flugzeugfuhrer, em n Bordfunker, em n Bordmechaniker und weitere Beauftragte. Der Zeiger meiner Armbanduhr steht auf 11.59 Uhr, Der erste Flugzeugfiihrer erteilt den Befehl; ?Netz einschalten!" ?1st eingeschaltet!", gibt der Bordfunker zurOck, Leise singt der Anlasser. Einen Augenblick spater setzt das linke Triebwerk mit heulendem Diskant em. Ein paar Olschwaden werden mit rasender Geschwindigkeit aus den Auspuffrohren DEUTSCHE FLUGTECHNIK . 1957 H. 3/4 nach hi ZOndun durch d Maschin der sof hydraul werkes wieder unange Nun !au vorCiber Das Van bald lieg. Land sin die geo schn urge pich unt flache rutschen Tiefe hin Bei diese prCifung die Trimn werden Einmotor malem u werden d benblatte gemessen. achsenste werk volt werkes is Auch hier gehalten Dem Bard voile der und Sende Die in Tr enteisung, vierfache S DEUTSCHE A nnrnVed for Release @ 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400010008-2 ? +...;1?4' Declassified in Part - Sanitized Copy 3/10/24: CIA-RDP81-01043R002400010008-2 Bild 7. Bauvorrichtung fiir Querruder, auf fahrbaren in der Lange verstellbaren Wagen einer Taktstra0e montiert Der verwindungsfeste Bau derartiger Vorrichtlingen verleitet den nicht versierten Konstrukteur aus Sicherheitsgranden haufig dazu, diese durch Fundarnentschrauben mit dem Boden zu ver- binden, urn Verdrehungskrafte abzufangen, Das sollte nicht ge- schehen, Die Konstruktionen sind heute so ausgereift, da(3 diese ohne Bedenken mittels TellerfaBen und Spindeln lose auf den Boden gestellt werden kOnnen, Der Hallenboden sollte em n far allemal unangetastet bleiben. Bild 8. Grundgeriist einer TragRachenbauvorrichtung nach dem ?Baukasten- system". Ortsbeweglichkeit durch SpindelhiBe Bild 9. Rumpfbauvorrichtung. Boden und Seitenwande werden in dieser Yorrichtung zusammengesetzt ? 60 -0,??willteristzeran Mit Hilfe optischer Kontrolleinrichtungen sind eingetretene Verwindungen oder Abweichungen von den Bezugsebenen zu jecl,er Zeit leicht feststellbar. Zum leichteren Transport werden an, geeigneten Stellen feste oder ausschwnkbare Rollen vor- gesehen (Bud 5), Bauvorrichtungen far groBe raumliche Flugzeugteile, Rampfe, Tragflacahen, Leitwerk.e, Seitenwande, Schalen usw, (Bider 6 bis 13) haben als Grundkorper einen durchgehenden Langstrager mit seitlichen Quertrigern, die eine gute Standsicherheit er- moglichen, Auf diesen KOrpern werden Portae, EndbOcke oder Zwischengeraste zum Zusammenbau dieser Teile errichtet, Auch rahmen- und portalartige GrundkOrper sind gut geeignet, wenn sie der allgemeinen Forderung entsprechend ortsbeweglich gestaltet werden. Die Anwendung des Baukastensysterns und ????? ? ? . ? .-?-- .????? I ? ?????? ????? i ? Bild 10., Schematische Darstellung einer Rumpfbauvorrichtung in ?Portal- bauweise" fiir GroBriimpfe. Diese Bauweise vermeidet den unterhalb durchgehenden Langstrager. Der Rumpf wird dadurch beim Nieten gut zuganglich. Freie Auf- stellung auf dem Hallenboden durch ?TellerfuDe". Bild 11. Entwicklungsstufen der Tragflachenhauvorrichtung weitgehende Verwendung genOrmter Tele sind dabei selbst- verstandliche Voraussetzungen. Auf ausreichende Stabilitat und Flachensteifigkeit ist.groBter Wert zu legen. Arbeitsbahnen und Treppen sollen deshalb nicht mit dem Vorrichtungsgerust fest in Verbindung gebracht, sondem un- abhangig davon errichtet werden, urn die MaBgenauigkeit der Vorrichtungen durch unkontrollierbare Belastungen um) Krafte- abertragungen nicht zu beeintrachtigen. Denn schon kleine Veranderungen durc.h Biegungs- oder Verwindungskrafte konnen bei langgestreckten Teilen erhebliche Ungenauigkeiten in den System- und AnsChluBmaBen hervorrufen, die. .zur Unbrauch- barkeit der fertigen Bauteile f?hren, Bauvorrichtungen Produktionsproze6 Bauvorrichtungen sind fur den Zusammenbau des Flugzeuges unerlaBlich, Sie tragen dazu bei, den FertigungsprozeB ab- zukarzen, die Formgenauigkeit zu gewahrleisten und die Qualitat DEUTSCHE FLUGTECHNIK ? 1957 H. 3/4 - QMrliti7PCI nnnV Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400010008-2 Bild 12 zu er erre unge ben d und d und Beispi der Bepl- wegz namis Je gla Bird 13. wert ist bare ? DEUTS1 Declassified in Part - Sanitized Copy Ap - Bild 4. GroBe schwenkbare SchweiBvorrichtung far Dachgeriist. Rechteckiger Rahmen in Rohrbauweise der gLinstigste, da sie immer die gleiche Arbeit haben und dem- zufolge schneller eingearbeitet sind, je nach Grof3e der zu bauenden Flugzeugteile lassen sich die Bau- vorrichtungen in zwei groBe Gruppen einteilen: 1. Kleinbauvorrichtungen 2. GroBbauvorrichtungen, kurz Gravorrichtungen genannt Beide Gruppen sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet: Zu den Kleinbauvorrichtungen werden sie gerechnet, wenn sie beim Gebrauch einfach auf die Werkbank gelegt werden konnen. Soweit sie auf besonderen Grundkorpern, BOcken er- richtet sind und Produktionsflache in Anspruch nehmen, werden sie zu den Grof3vorrichtungen gezahlt, I hre Anzahl und BaumaBe sind bei der Raumplanung des Fertigungsablaufes zu berack- sichtigen. Wahrend in Kleinbauvorrichtungen Einzelteile zu Untergruppen zusammengefugt werden, fallt den GroBvorrichtungen die .Auf- gabe zu, diese Teile in sich aufzunehmen und zu einem groBeren Ganzen zu vereinigen. Zusammen mit der Beplankung geben sie dem GroBbauteil (Zellenteil) die aerodynamische Form und schlieBen damit den Vorgang des Zusammenbaues ab. Ausfiihrungsformen Bei naherer Betrachtung kann man folgende vier groBe Gruppen unterscheiden, und zwar Bauvorrichtungen far: 1. kleine ebene und geformte I elle 2. groBere flachige und leicht gewolbte Teile 3. langgestreckte Teile 4. groBe raumliche Teile Im Rahmen der ersten Gruppe liegen Bauvorrichtungen Jur Deckel, Klappen, Knotenstacke, kieine Spante, einfache SchweiB- vorrichtungen usw. Ihr Aufbau volizieht sich in der Regel auf Platten aus Stahlblech, die durch Winkelrahmen verstarkt sind, oder auf je nach Erfordernissen zusammengestellten Grund- korpern. An der Gesamtzahl der Bauvorrichtungen haben sie den groBten Anteil, der etwa 70 bis 80% betr?. Bauvorrichtungen far groBere, flachige und leicht gewolbte Teile Bilder 2 bis 4')? lassen .bereits Grundkorper erkennen, die als rechteckige und quadratische Rahmen, Ringe, Bauplatten usw: in verschiedenen GroBen und Abmessungen immer wieder- Das Bildmaterial ist dem im Fachbuchverlag. Leipzig ersCheinenden Buch ?Vorrichtungen im Flugzeugbau" entnammen. DEUTSCHE FLUGTECHNIK ? 1957 H. 3/4 Bild S. Langgestreckte, fahrbare Bauvorrichtung fur Gurtlaschentrager. Grund- kOrper aus Rohr auf guBeisernen Bocken, Aufbauten an Flanschschellen befestigt, PreBluftleitung unterhalb des Rohres RH 6. Fahrbare Bauvorrichtung fiir Seitenflosse. Grundkorper: Rohr mit Quer- tragern und Flanschschellen, Aufbauten aus Normalprofilen. Die Vorrichtung ge- bort zu einer TaktstraBe mit vier Takten kehren. Oft sind sie der besseren Zuganglichkeit wegen auf Bocken schwenkbar gelagert, so daB der Zusammenbau und das Nieten der Teile sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Weise vorgenommen werden k.ann. Aber auch Rohre mit daran befestigten Quergliedern oder ent- sprechenden Aufbauten zahlen zu dieser Gattung (Bild 1). Geeignete Bauteile Sind Spante, Querverb5nde, Verkleidungen fur Triebwerk und Fahrgestell, Motorgondeln, Bodenwannen usw. Auch Geruste far Kanzeln, Kabinendach und ahnliche sperrige Teile gehoren zu dieser Kategorie. Bauvorrichtungen fur langgestreckte Bauteile (Bild 5), insbeson- dere Diagonalverbande, Tragflachentrager in Rohr-, Gurtlaschen- oder Stegblech-Ausfuhrung, Stirnkappen usw., erfordern Grund- kOrper entsprechender Lange. Diese konnen aus normaien Stahl- blechen, Normalprofilen und Gittertragern bestehen. Kasten- trager mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt sind ebenfalls anwendbar. narlaccifiinri in Part - Sanitized Com/ Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400010008-2 59 ;aali Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 4,41, 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400010008-2 4#143161asakri41:. ..it44?/ Die Konstruktion der GroBvorrichtungen bereitet daher, sowe,it nach dem vorgenannten System gearbeitet werden kann, keine ObergroBen S.chwierigkeiten, da sie dem Stahl- und GerOstbau ahnelt. Die Schwierigkeiten liegen vielmehr darin, den inneren Ausbau so ma.B- und formgenau zu bauen, daB die MaBgenauigkeit der zu bauenden Flugzeugteile im ?Rahmen der geforderten Teleranzen liegt. Diese MaBgenauigkeit.wird aber nicht ausschlieBlicli:von den Bauvorrichtungen bestimmt, sondern sie ist bereits:. yon der Formtreue der Einzelteile abhangig, Bei ungenau gefertigten Einzelteilen, seien es Zerspanungs-, Verformungs- oder bereits zur Untergruppe zusammengebaute Teile, wie Spante, Quer- verbande, Klappen, Rippen usw,, ist mit der besten;GroBvor- richtung kein konturgenaues Flugzeugteil zu erzielen., EsemuB deshalb auf eine genaue Einzelteilfertigung groBtenWert ge- legt werden, und es sind alle Vorkehrungen zu treffen, hier gr'oBte Genauigkel ten zu erzielen. Hierzu sind weitOe Hilfs- mittel erforderlich, auf die im Rahmen dieser A:b.handlung jedoch nicht eingegangen werden soil, da sie em n umf4ngreiches Sondergebiet darstellen. Bild 1. Schwenkbare Spantbauvorrichtung auf Rohrbasis. Die Quertrager sind auf genormten Kastenschelien befestigt Bild 2. Senkrecht stehende Spantbauvorrichtung in platzsparende Doppel- ausfiihrung als ?Bauplatte" ausgebildet. Die Bauplatten sind jede fiir sich drehbar, so dail jeder Punkt vom Boden aus erreichbar ist. Eine Arretiereinrichtung ermog- licht die Feststellung in jeder Lage 58 Grundsitzliche Erwagungen In der Flugzeugfertigung lassen sich drei Produknsweisen unterscheiden, die Gestaltung Lind Ausfuhrung der Bauvorrich- tungen beeinflussen: 1, der Versuchsbau 2. der KleinSerienbau 3, der Serienbau Bei Versuchsflugzeugen Lind im Entwicklungsbetrieb, wo oft zu langwieriger Anfertigung komplizierter Vorichtungen keine Zeit werden behelfsmaBige Ausfuhrungen ihren Dienst erfullen. Angebracht sind hier Universalbauvorrichtungen, die fCir be, stimmte Bauteile und GroBen immer vorhanden und einstellbar sind. Dies ist von Vorteil, da im Versuchsbetrieb haufig mit Anderungen zu rechnen ist, die sofcrt berOcksichtigt werden mOssen, .Rahmen, Ringe, Tische usw, sind hierfOr geeignet, da sie eine schnelle Einstellung ermeglichen. Bei groBeren Vorrichtungen wird man den Zusammenbau in 9 wenigen GroBvorrichtungen konzentrieren und die Konstruktion so einfach wie moglich halten. Der hohe Kostenaufwand fur den Vorrichtungspark zwingt aber heute dazu, eine Abstimmung mit der Kleinserie vorzunehmen, damit unter Berucksichtigung eines spateren verfeinerten Aus- baues eine Obernahme in diesen ProduktionsprozeB erfolgen kann, Serienvorrichtungen haben die Aufgabe, den FertigungsprozeB weiter aufzulockern, urn m5glichst kurze Verweilzeiten der Flugzeugteile darin zu erreichen. Man kann hierbei verschiedene Wege beschreiten, Entweder entschlieSt man sich, die auszu- zustoBende Produktion durch eine Vermehrung gleicher Vor- richtungen zu bewaltigen, oder man wahlt den VVeg der Takt- straBen, der eine Unterteilung des Zusammenbauvorganges ermoglicht und zu einer flie3enden Fertigung in einzelnen Takten fuhrt, Zu beachten ist dabei, daB im ersten Fall die Arbeitskolonnen das Tell bis zur Herausnahme aus der Vorrichtung zusammen- bauen. Sic sind also an den Arbeitsplatz gebunden. Im anderen Fall durchwandert das Flugzeugteil die ganze TaktstraBe, ist erst im letzten Takt fertig und wird dann herausgenommen. Die Kolonnen konnen entweder wie im ersten Fall am Arbeitsplatz verbleiben, oder sie wandern mit den Takten. Ersterer Fall ist Bild 3. Bauvorrichtung fiir Triebwerksverkleidung. Die Beplankungsbleche werden durch Lederriemen gehalten DEUTSCHE FLUGTECHN1K ? 1957 H. 3/4 4-% Dmr1 - Caniti7Pd COM/ Aooroved for Release @ 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400010008-2 Bild 4. Rahmen der gu zufolg Je nach vorrich Beide Zu de sie bei k?n nen richtet sie ZU d sind b- sichtige W?e zusamrn gabe 'Ganzen dem G schlieBe Ausfiihr un tersc 1m Rah: Deckel, vorrichtil Platten a oder aui korpern, den groB Bauvorri Teile ? die als r? usw; in v 1) Das Bili ?Vorrichtt. DEUTScl- Declassified in Part - Sanitized Co 'y A proved for Release ? 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400010008-2 z Die Gliederung und Bedeutung der sechsstelligen Kennzahlen sind fur alle Stoffhauptgruppen bereits festgelegt. Fur die Stoff- hauptgruppen 1 bis 3 ist die Bedeutung der Zahlen in Tafel 2 erlautert. Auf die Darlegung der. Gliederung und Bedeutung der Kennzahlen fur die Stoffhauptgruppen 4 bis 9 kann in diesem Rahmen nicht eingegangen werden, 3,2 LW-Kennzahlen in Fertigteilzeichnungen Bei alien metallischen Fertigteilen, die den Werkstoff- und Oberflachenzustand des Ausgangshalbzeuges behalten, ist die LW-Kennzahl fOr das Roh- und Fertigteil diesel be, z. B. Bepl an kungsbleche aus 3126,35 Leitungsrohr aus 3355.51 Sicherungsdraht aus 1107,C4 Federn aus Draht 1169.84 Bei alien ubrigen metallischen Fertigteilen, bei denen durch eine technologische Behandlung der Werkstoff- oder Oberflachen- zustand verandert wird, andern sich auch die Beizahlen der LW- Nummer, z. B. Zerspanungsteil . . 1145.30, hergestellt . ? aus 1145.12 Zerspanungsteil . . 1403.40, hergestellt . aus 1403.12 Randbogen . . . 3126,30, hergestellt aus 3126.36 PreBprofil 3125.33, hergestellt . ? aus 3125.43 Flu 118 Bauvorrichtungen im Flugzeugbau Von Ing. H. Tiidter DK 629.135,002.54 Allgemeines In der Flugzeugproduktion nehmen die Bauvorrichtungen einen fuhrenden Platz ein. Ohne sie ist eine wirtschaftliche Fertigung und em n Zusammenbau des Flugzeuges in den vorgeschriebenen Abmessungen und aerodynamischen Formen nicht moglich. In keinem anderen Industriezweig, auch im verwandten Auto- mobilbau, finden sie in einem derartigen Umfang wie im Flugzeug- bau Anwendung, yitt vorrichtungen aus GuB sind wegen des erheblich grdBeren Mate- rial aufwandes und der langen Lieferzeit der Modelle nicht ver- tretbar, Soweit gegossene Einzel teiie als Normteile Verwendung finden, ist nichts dagegen einzuwenclen, vielmehr ist es sogar Minschenswert. Bauelemente Die Baugenauigkeit, die bei neuzeitlichen Flugzeugen immer mehr in den Vordergrund tritt, stellt an Ausfiihrung und Gestaltung hohe Anforderungen. Wenn zu Beginn des Flugzeugbaues noch mit verhaltnismaBig einfachen und behelfsmaBigen Vorrichtungen gebaut werden konnte, so wurden diese im Laufe der Zeit kom- plizierter und teurer, GroBe sperrige Bauteile, wie Tragflachen, Rumpfe, Leitwerke usw., die sich aus vielen Einzelteiten zusammensetzen, bilden wahrend des Zusammenbaues noch kein starres GerList und machen Vorrichtungen erforderlich, -Mr die es in der Technik ken Vorbild gab. Wenn fruher beim Zusammen- bau des Flugzeuges die Lage von Einzetteilen noch mit dem Meter- maB gemessen werden konnte, so muBten nunmehr Halterungen und Spanneinrichtungen vorgesehen werden, urn die einzetnen Pun kte genau zu fixieren und zwangslaufig zu erreichen. Bauelemente zur Konstruktion der Vorrichtungen sind normale handelsubliche Stahlbleche, Profilstahle und Rohre, die zu Grund- oder FundamentkOrpern, Aufbaukorpei-n, Stiitz- oder Zwischen- geriisten in Gestalt von Bocken, Rahmen, Portalen, Tragern usw, verarbeitet werden. Die spezielle Gestaltung auf em n bestimmtes Flugzeugteil hatte jedoch den Nachteil, daB eine Wiederveryven- dung beim Aniauf eines neuen Musters nur in geringem Umfang moglich war, Die Vorrichtungen wurden deshalb zum groBten Tell verschrottet, Damit gingen erhebliche Werte verloren, und es setzten intensive Bestrebungen zur Normung der Einzelteile em n mit dem Ziel, mOglichst viele Teile beim Wechsel eines Bau- musters der Wiederverwendung zuzufuhren. Aber auch diese MaBnahmen reichten nicht aus, urn die geforderte Genauigkeit zu erreichen, Es muBten zusatzlich Schablonen und Lehren besonderer Art entwickelt werden, urn das Ziel zu er- reichen, Hinzu kam das zeitraubende und umstandliche Aus- messen, insbesondere der GroBvorrichtungen, das spezielle MeBverfahren notwendig machte, urn den schnellen Antauf eines neuen Baumusters zu sichern. Alle diese Hilfsmittel sind not- wendig, urn einwandfreie Bauvorrichtungen zu erhalten. Dabei spielen vveitere Fragen in bezug auf Ausfarungsformen, Orts- festigkeit oder -beweglichkeit, Leichtbauweise oder Schwer- konstruktion und andere eine erhebliche Rolle mit, Obwohl heute die Bauvorrichtungen einen Stand erreicht haben, von dem an- genomrnen werden kann, daB em n gewisser AbschluB erreicht ist, zwingen die immer groBer werdenden Flugzeuge zu standiger ?Weiterentwicklung und Ermittlung zweckmaBigster Konstruk- tionen. Als Richtlinie soil grUndsatzlich das Prinzip der Leicht- bauweise und Ortsbeweglichkeit zur Anwendung kommen. Gra- DEUTSCHE FLUGTECHN1K 1957 H. 3/4 e??? _ :1.: ?..? Aus diesen Erwagungen entstand das sogenannte ?Baukasten- system". Das System umfaBt den gesamten Aufbau des Vor- richtungsgerustes und erstreckt sich sowohl auf die Zusammen- setzung des Unterbaues als fundamentlosen auf wenige Punkte abstellbaren Grundkorper, als auch auf sich wiederholencie Bauelemente, wie Quertrager, Rohrschellen, Rotten, SpindelfEiBe, Gabellager usw. Das handelsubliche nahtlose Stahlrohr dient als verbindendes Element. Nach diesem System kann das Grundgerust der Bauvorrichtungen in beliebiger Weise und in verschiedenen Abmessungen kurz- fristig zusammengebautwerden. Fast 70% alter Teile konnen beim Auslauf eines Baumusters wieder verwendet werden. Im Hallen- fuBboden betonierte Bauvorrichtungen dikften keine Anwendung mehr finder). Wo das System noch Lucken aufweist, sollten Ober- legungen zur Verbesserung angestellt werden. Auf3er den geschilderten Bauelementen linden auch Kunst- stoffe und insbesondere PreBschichtholz, heute unter dem Namen ?Plastefol" bekannt, fur ZwischengerOste, Formbiigel usw. bedingt Anwendung. A nnrnVed for Release @ 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400010008-2 57 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400010008-2 stoffes zwei Beizahlen angehangt werden. Die zwei Beizahlen ermog chen, weitere atemerkmale, die Ober den Begriff Werk- stoffzustand hinausgehen, auszudrOcken. Tafel 1 Junkers- Bezeich- nung Legierungsgattung Mindest- Zugfestigkeit azB kg/mm2 Firmen- bezeichnung Du 42 AlCuMg unplattiert 'ILA'l Duralumin lgedur Dp 42 AlCuMg plattiert 42 Du 48 AlCuMg hochfest unplattiert 48 P12 AiMgSi gegiGht 12 Pantal Legal P 20 AlMgSi abgeschreckt 20 P .0 AiMgSi warm ausge- hartet 30 MA 30 AlMg 5 30 Magnalium Hydronalium MA 32 AlMg 7 32 MA 36 AlMg 9 36 EL AM 503 MgMn 20 I Ele.ktron AM 503 EL AZM MgAl 28 Elektron AZM Tafel 2 Das ist besonders be makromolekularen Stoffen, Faserstoffen, Brennstoffen, Derivaten und anorganischen Stoffen zweckmaBig, wie dies die Erfahrung bestatigt hat, Bei den metal' ischen Stoffen (Stahle, Schwermetalle, LeichtMetalle)', bedeutet grundatzlich die erste Beizahl ?Werkstoffzustand" und die zweite Beizahl ?Oberflachenzustand oder GieBart" (Tafel 2). Bei Nichtrnetallen dagegen werden die zwei Beizahlen zur Kennzeichnung ver- schiedener Merkmale und Eigenschaften verwendet. Bei der Festlegung der Kennzahlen fOr den Grundwerkstoff wurde die frEihere Fliegwerkstoffkennzahl Obernommen, soweit der neue Luftfahrt-Werkstoff hinsichtlich der chemischen Zusammen- setzung und der mechanisch-technologischen Eigenschaften mit dem Fliegwerkstoff iibereinstimmt, z. 13, 3115, 3116, 3125, 3126 und 3355. Mit dieser Regelung sollte nicht nur die ldentitat der neuen Luftfahrt-Werkstoffe mit den frOheren Fliegwerkstoffen ausge6eilickt werden, sondern sie bedeutet zugleich eine Gedacht- nisstutze fur die Alten vom Fach. Die Luftfahrt-Werkstoffe sind in folgende neun Stoffhaupt- gruppen eingeteilt: 1 Stahl und Eisen 2 Schwermetalle 3 Leichtmetal le 4 Holz, Papier, Pappe, Textilwerkstoffe 5 Gummi, Leder, lederahnliche Werkstoffe 6 Plaste 7 Anstrichmittel, Klebematel 8 Sonstige Werkstoffe 9 B3triebsstoffe, Hilfsmittel 0 0 0 0 0 0 1. Zahl 1 Zahl 3. u. 4. Zahl 1. Beizahl 2. Beizahl 1 Stahle 0 Massenbaustahl 1 unlegierter Qualitatsstahl 2 legierter Einsatzstahl 33 legierter Vergutungsstahl 4 / 5 legierter Werkzeugstahl 61 7hochlegierte Stahle 7J 8 Sintereisen und -stahl 9 GrauguB und TemperguB Ordnungsnummer innerhalb der Werkstoffgruppe 0 1 2 5 6 7 8 9 ohne Nachbehandlung normalgeglat geglOht vergutet gehartet abgeschreckt kalt verfestigt behandelt nach besond. Vorschrift 0 ohne besondere Vorschrift 1 geschmiedet (SandguB)*) 2 warmgewalzt (Kokilienguf3)*) 3 geschalt 4 kaltgezogen (SchleuderguB)*) 5 kaitgewalzt 6 poliert 7 ---- 0. 8 -- -.. 9 nach besonderer Vorschrift .v.1 2 Schwermetalle o1}Kupfer 2 3) ?qNickel ) 5 6 7 8 9 und Kupferlegierungen und Nickellegierungen Kobalt und Kobaitlegierungen Edelmetalle Zinn und Zinnlegierungen Blei und Bleilegierungen Zink und Zinklegierungen Ordnungsnummer innerhalb der Werkstoffgruppe 0 ohne Nachbehandlung 1 (gegliiht)*) 2 weichgeglOht 3 ausgehartet 4 ausgehartet und kalt verfestigt (kalt ausgehartet)*) 5 abgeschreckt 6 halbhart, prahart 7 hart 8 federhart 9 behandelt nach besond. Vorschrift , .. 0 ohne besondere Vorschrift 1 freiformgeschmiedet (SandguB)*) 2 gesenkgeschmiedet (Kokillengul3)*) 3 gepreSt 4 gezogen (SchleuderguB)*) 5 warm gewalzt 6 kaltgewalzt 7 -- 8 -- 9 nach besonderer Vorschrift . 3 Leichtmetalle 0 Rein-Aluminium 1 Al-Cu-Legierungen 2 Al-Si- und Al-Mn-Legierungen 3 Al-Mg-Legierungen , 4 Sonstige Al-Legierungen 5 Magnesium und Mg-Legierungen 7 Titan und Titan-Legierungen 61 8 und sonstige Leichtmetalle 9 Ordnungsn9n.lmer innerhalb der Werkstoffgruppe 0 chnz Nachbehandiung 1 ? 2 weichgegiuht 3 kalt ausgehartet (homogenisiert)*) 4 kalt ausgehartet u-, kalt verfestigt 5 warm ausgehartet , 6 warm ausgehartet u. kalt verfestigt 7 halbhart 8 hart 9 behandelt nach besond. Vorschrift 0 ohne besondere Vorschrift 1 freiformgeschmiedet (Sandgui3)*) 2 gesenkgeschmiedet (KokillenguB)*) 3 gepreSt (Druckgu(3)*) 4 gezogen 5 gewalzt 6 erhohte GOte 7 ? 8 ? 9 ? nach besonderer Vorschrift * Die eingeklamrperten Werkstoff- und Oberflachenzustande gelten far GuBlegierungen, 56 7erit DEUTSCHE FLUGTECHNIK ? 1957 H. 3/4 nni-M/Pri for Reiease 6- 50-Yr 2013/10/24 CIA-RDP81-01043R002400010008-2 3 'Die sind hau erla Ken Rah Bei Ober LW Aligem In der fuhren und ei Abmes H kei mobilb bau An Die Bau in den hohe mit ver gebaut plizierte ROmpfe, zusamm starres es in der bau des 11 m aB gern und Spat Pun kte 8 Aber auc Genauigi Lehren reichen. messen, MeBverfi neuen B wendi8, spielen \ festigkei konstrui, die Bau\ genomm ist, zvvin VeiterE tionen, bauweis DEUTSC1 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release ? 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400010008-2 Bezeichnungssysteme fiir Luftfahrt-Werkstoffe Von O. Hauber DK 629.13,012.212 001.5:003,62 0 1. Einleitung An Werkstoffe zur Fertigung von Flugzeugen werden aus Griinden riPs Leichtbaues .und der Sicherheit hOchste ateforderungen gestellt. Daher unterliegen die Luftfahrt-Werkstoffe besonderen Abnahme- undO Prufbedingungen, Um VerWechslungen mit anderen Werkstoffen auszuschlieBen, mussen die Luftfahrt- Werkstoffe besonders bezeichnet und gekennzeichnet werden. 2. Die Entwicklung von Bezeichnungssystemen fur Luftfahrt- Werkstoffe 2.1 Junkers-Werkstoffbezeichnungen Die erste systematische Bezeichnung von Luftfahrt-Werkstoffen haben die junkerswerke Dessau schon vor 1933 eingefuhrt. Zu dieser Zeit, als im Flugzeugbau bereits groBere Mengen an Leichtmetallen verarbeitet wurden, gab es air die Aluminium- und Magnesium-Legierungen noch keine genormten Bezeich- nungen, Die Leichtmetalle wurden gehandelt und bezeichnet nach ihren Firmen- bzw. Markenbezeichnungen, Als Beispiel werden einige Marken-Bezeichnungen der Legierungsgattung AlCuMg (Dural) angefilihrt. Markenbezeichnung Hersteller Igedur Bondur Duralumin Rheindur Aludrur Heddur 11 wenigen Jahren waren die Fliegwerkstoffe in Deutschland zu einem Qualitatsbegriff geworden; sie wurden auch von anderen lndustriezweigen Obernommen, Die fOnfstellige Fliegwerkstoff-Kennzahl gliederte sigh wie folgt: 0 000. 0 Hauptgruppe_ We rkstoffzustand Werkstoffart innerhalb der Haupt- gruppe Fliegwerkstoft-Kennzahlen gab es fur die Stoffe Statile, Leicht- metalle, Schwermetaiie, Holz, Gummi und Anstrichmittel, Nach Kriegsende muBten alle Normenunterlagen, die sich auf die ROstung bezogen, auf Grund des Alliierten Kontrollrat- einr" \t/cli^1./eAk fT/2,-/r1 CA.", tAital"riCar, fin flalar au v ro....o 33 Yr I ,?..4I4I I die Fliegwerkstoff-Leistungsblatter, ledoch sind die Werkstoff- kennzahlen mit ihren technischen Daten in die Literatur einge- gangen. 3. Bezeichnung der neuen Luftfahrt-Werkstoffe der DDR 3.1 LW-Kennzahlen I. G. Farbenindustrie, Bitterfeld Vereinigte Leichtmetallwerke Bonn Durener Metallwerke Rheinmetall Borsig, Berlin Aluminiumwalzwerk Wutoschingen Heddernheimer Kupferwerk Die in Firmenprospekten angepriesenen mechanischen, physi- kalischen und chemischen Eigenschaften von Leichtmetallen gleicher Legierungsgattung unterschieden sich nur wenig von- einander. Da aber die Gutewerte von vielen Herstellern als Mittel- und Hochstwerte angeboten wurden, muBten fOr die Konstruktion und Abnahme im Flugzeugbau verbindliche Min- destwerte festgelegt werden. Aus den 130 Markenwerkstoffen an Leichtmetallegierungen, die zur damaligen Zeit im Handel waren, haben die Junkerswerke eine beschrankte Anzahl fur ihre Flugzeugfertigung ausgesucht, cliese Werkstoffe gutemal3ig eindeutig festgeiegt und sie mit werkseigenen Bezeichnungen systematisch bezeichnet. Die so festgelegten Leichtmetalle konnen als die ersten Luftfahrt- Vv'erkstoffe angesehen werden. Einige Junkers-Werkstoffbe- Zeichnungen werden als Beispiele in Tafel 1 aufgefuhrt. 2,2 Fliegwerkstoff-Bezeichnungen Mit dem Anwachsen der Flugzeugproduktion machte sich not- wendig, alle in diesem Industriezweig zur Verwendung kommen- den Werkstoffe einheitlich zu bezeichnen, In Zusammenarbeit mit den Flugzeugwerken wurden im jahre 1935 vom damaligen RLM die Hieg\,verkstoff-Kennzahlen nach einem bestimmten ,ZaMensystem entwickelt. Diesem System zufolge wurden die .Werkstoffe mit einer fanfstelligen Kenn- zahl bezeichnet. Dabei \vurde die Vereinheitlichung von vielen Markenstoffen, die z. T. monopolisiert und mit Schutzrechten versehen waren, in kOrzester Frist durchgefuhrt, Schon nach DEUTSCHE FLUGTECHNIK . 1957 H. 3/4 Mit der Wiederaufnahme der Flugzeugproduktion in der DDR ergab sich aus den eingangs erwahnten Grunden die zwingende Notwendigkeit, hierfOr eine Werkstoffauswahl zu schaffen und die ausgewahlten Werkstoffe wieder besonders zu bezeichnen und zu kennzeichnen: Als Grundl age fur die Ausarbeitung einer Werkstoffauswahl dienten im Hinblick auf den Nachbau sow- jetischer Flugzeugmuster sowjetische Werkstoff-Unterlagen. Vor der EinfEihrung eines Systems fur die einheitliche Bezeichnung der neuen Luftfahrt-Werkstoffe wurden die bekannten Stoff- Bezeichnungssysteme miteinander vergl ichen. ErfahrungsgernaB kann gesagt werden, daB Stoffbezeichnungen mittels Kennzahlen den Vorzug haben, Werkstoffe aller Art ein- deutig zu bezeichnen und rnaschinell mittels der Lochkarten- technik zu erfassen. Diese Erkenntnis setzt sich immer mehr durch, weshalb im Deutschen NormenausschuB em n ?AusschuB fur Stoffnummern" gegrundet wurde, der bereits einen Norm- Entwurf fur einen Rahmenplan zur Bezeichnung aller Stoffe mittels Zahlen ausgearbeitet hat. Nach sorgfaltiger Priifung wurde entschieden, die neuen Luftfahrt-Werkstoffe mit einem ahnlichen Kennzahlensystem wie die fruheren Fliegwerkstoffe zu bezeichnen. Die Stoffnummern der Luftfahrt-Werkstoffe der DDR setzen sich aus einer sechsstelligen Kennzahl zusammen, wobei die ersten vier Ziffern den Grundwerkstoff bezeichnen. Grundwerkstoff bei Nichtmetalien; Zu- -stand, Herstellart oder bes. Eigenschaften 0 0 0 0, 0 0 Hauptgruppe Gruppe Werkstoffart inner- hal b der Hauptgruppe bei Metallen: Oberflachenzustand oder GieBart Werkstoffzustand Sie unterscheiden sich gegenLiber denen der fruheren Fliegwerk- stoffe dadurch, claB an die vierstellige Kennzahl des Grundwerk- 55 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release ? 50-Yr 2013/10/24 : CIA-RDP81-01043R002400010008-2 Y t:fikrt:t6. ? von 1500 bis 2200 m/s und spezifische Schubimpulse von 150 bis kg. s 220 - , Ihre Kosten sind unterschiedlich, liegen aber niedriger kg als die der Feststoff-Treibsatze, Es 1st etwa mit 3,? bis 7,? DM fOr einen Schubimpuls von 1 ts zu rechnen. ,If a F0r Starthilfen hatte sich vor allem das Walter-Verfahren durch- gesetzt (Bild 4), das mit H202 als Sauerstofftrager arbeitet, der mittels Calziumpermanganat als Katalysator zersetzt wird gerra Ca (Mn0i)2 2 H202 2H20 + 02+ 690 kcal/kg, wobei Zersetzungstemperaturen zwischen 400 und 500? C je nach Konzentration auftreten. Der freiwerdende Sauerstoff wird dann in der Brennkammer noch zur Verbrennung von Benzol, Dekalin, Kagasin usw, benutzt, wobei Brenntemperaturen von 2000? C bei 30 ata, AusstrOmgeschwindigkeiten von kg .s 2100 m/s mit spezifischem Schubimpuls von 215 ---- er- kg reicht werden. Spater wurde Hydrazinhydrat-Methanol-Gemisch verbrannt, wobei die Vorzersetzung durch Calziumpermanganat wegfallt, da Hydrazinhydrat mit H202 direkt reagiert. Es ergaben sich etwa die gleichen Werte fOr Ausstromgeschwindigkeit und spezifischen Schubimpuls [4]. Leider ist H202 nicht ganz einfach zu handhaben, da es sich in der notigen 80- bis 85prozentigen Konzentration bei Anwesenheit von Staubteilchen leicht zersetzt und explodiert. *1 10 1 I I I 1\ _----12 BIM 4. Schema einer Flussigkeits-Raketen-Starthille nach dem Waiter-Verfahren Druckluftflaschen (150 atii), 2 Absperrventil, 3 Druckminderventil (150 32 atii), 4 Verteilerventil, 5 H202-Behalter, 6 Ca (Mo04)2-BehSlter, 7 Brennstoffbehalter, 8 Brennkammer, 9 Prallblech, 10 Einspritzdiise fur Brennstoff, 11 Brennkammer, 12 Hei8gasstrahl 54 3. HeiBwasserraketen-Starthilfen In einem Kessel unter 30 bis 80 atO gespanntes HeiBwasser wird Ober em n Ventil in einer DOse auf Umgebungsdruck entspannt, wobei etwa 20 bis 40% des HeiBwassers verdampfen und die 80 bis 60% des HeiBwassers as feinverteilte Tropfchen im Dampf- strahl mitgerissen werden (Bud 5). GemaB dem von Sanger an- Bild S. Schema einer HeiBwasser-Raketen-Starthilfe 1 Absperrventil, 2 Hei8wasser, 50 atu, 3 Rillstiltzen, 4 Dampf-Wasserstrahi gegebenen Diagramm liegt die Austrittsgeschwindigkeit zwischen 400 und 600 m/s, also der spezifische Schubimpuls zwischen 40 kg ?s und 60 -------, so daB bei etwa 50 ata HeiBwasserdruck fur 1 ts kg Schubimpuls 23 kg HeiBwasser mit einem Preis von ?,05 DM nOtig sind. nAc ict em n auBerordentlich niedriger Kostenaufwand, der leider mit einem etwas groBeren Gewichtsaufwand und der im Winter evtl. nicht ganz zu vermeidenden Startbahnvereisung erkauft wird. Nimmt man air den Start eines mittleren Verkehrsflugzeugs einen Zusatzimpuls von 4 t.25 s 100 ts an, so werden etwa. 2,5 1 HeiBwasser von 50 ata benotigt. Der dazu erforderliche Kessel wiegt als Kugel von ? 1,7 m Durchmesser und 10 mm Wanddicke etwa 0,7 t und als Zylinder von 0,9 m Durchmesser, 4 m Lange und 10 mm Wanddicke etwa 1,01, Das Leistungsgewicht, also Starthilfenleergewicht/Schub liegt zwischen 0,7/4,0= 0,175 und 1,0/4,0=0,25 und das spezifische Startgesamtgewicht, also Starthilfengesamtgewicht/Gesamtim- puls, der HeiBwasserraketen-Starthilfe bei 3200/100 = 32 bis 3500/100 = 35 kg/ts. Vergleichsweise liegt das Leistungsgewicht der Feststoffraketen- Starthilfe bei 40/450 = 0,089 und das spezifische Startgesamt- gewicht bei 93/5400 = 17,2 kg/Is. Die 2,5 t HeiBwasser ergeben bei Annahme, daB 50% des Was- sers auf eine Startbahn von 500 m Lange unci 25 m Breite gleich- 1 ,25 maBig verte.ilt auffallen, eine Benetzungshohe von -- 500. 25 =_:: 0,0001 m 0,1 mm. Bei groBerer Starthaufigkeit und un- gUnstigen Windverhaltnissen 1st also mit Verisung der Start- bahn im Winter zu rechnen. Zusammenfassung Es wird kurz der heutige Stand der Starthilfenentwicklung dar- gestellt. Auf weitere sich anbahnende Entvvicklungen kann hier nicht mehr eingegangen werden, da dies den Rahmen dieser Arbeit Obersteigen wOrde. Literatur: [1] Triebnigg, H.: Leistungssteigerung von Luftfahrttriebwerken durch Wasser- Methanoleinspritzung. Luftfahrttechnik 1953, Juni, S. 30 bis 35. [2] Sanger, E.: HeiBwasserraketen als wirtschaftliche Starthilfen. Luftfahrttechnik 1955, Aug., S. 71 bis 72. [3] Sutherland, G. S.: Modern Techniques in Solid-Rocket Engg. Aero Digest 1956, Jan., S. 46 bis 56. 4] Stemmer: Raketenantriebe, Zurich, 1952.. Flu 124 DEUTSCHE FLUGTECHNIK ? 1957 H. 3/4 neclassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400010008-2 1. E An des gest Abn and Wer 2.D Wer 2,1 Die hab dies Leic und nun nac wer AIC Mar lged Bon Dur Rhet Alu H d Die kali glei eina Mit Kon des Ails zur emn dies wer fest We zeic 2.2 Mit wen den In 193 emn zuf zahl: Mar vers DE Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release ? 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400010008-2 Turbinenluftstrahltriebwerke sind also hinsichtlich der Start- eigenschaften im Nachteil. Deshal b empflehlt H.Triebnigg dieWasser-Methanoleinspritzung, die den Startschub der Kolbentriebwerke auf das Funffache und den der Turbinenluftstrahltriebwerke auf das Dreifache des Reiseschubes erh?hen soil, Durch die Nachverbrennung von Brennstoff mit den Gasen der TL- und PTL-Triebwerke, in denen noch greBere Mengen Sauerstoff verfligbar sind, !Mt sich der Startschub weiter auf das 4,2fache des Reiseschubes steigern. Weiter werden zur Erzielung einer hohen Auftriebskomponente :beim Start Schubklappen am Ende der Schubdusen empfohlen, die den Triebwerksstrahl der TL schrag nach unten ablenken. ,DarOber hinaus sind die Konstrukteure bestrebt, Kurzstart- flugzeuge zu entwickeln, bei denen von Startbeginn an eine mOglichst saubere Umstromung der Fl ()gel durch einen Luftstrahl mit der Geschwindigkeit "St gewahrleistet ist, also das Flugzeug .bereits bei kleinen Roligeschwindigkeiten abhebt. Andere :streben den Senkrechtstart an, indem sic den dann senkrecht .gerichteten Schub S grOBer als das Fluggewicht G machen und somit einen ?Raketenstart" ohne Benutzung der tragenden Fiugei erzwingen, die nur beim Reisefiug nach Umlenkung zum Tragen benutzt werden. kul und bestehen z, B. etwa je zur Halfte aus Nitrozellulose und Nitroglycerin mit verschiedenen Zusatzen und erzeugen nach G. S. Sutherland [3] Brenntemperaturen von 3000?C bei ? 70 ata und ? 15 mm/s Brenngeschwindigkeit, also AusstrOm- geschwindigkeiten von etwa 1900 m/s mit einem spezifischen 200 kg ? s Schubimpuls von Sie kosten nach Sutherland etwa kg 78,? DM/kg, 1 ts Schubimpuls kostet also etwa 400,? DM, gOK?I'"II/110.4 )x ViSX 1; 111=111111 A fi AN% %AN NV. vaum).1a, dik 115 5 ????????????40... ??????????????...... Bild 3. Schema einer Feststoff-Raketen-Starthilfe Iii Lings- und Querschnitt 1 Ziinder, 2 Hohlraum, 3 Halter, 4 Diise, 5 HeiBgas- strahl, 6 Treibsatz, 7 Mantel, 8 Sicherheitsventil Bild 2. Start des Lockheed ?Constitution" Gratransportflugzeuges mit Hare von Jato-Startraketen Ungeachtet aller dieser Moglichkeiten haben sich Starthilfen als besondere borcifeste oder abwerfbare Einheiten eingeburgert .(Bud 2), die neben den Triebwerken kurzzeitig einen zusatzlichen Schub abgeben. Neuerdings werden Startwagen empfphlen, nachdem der Katapult- und Windenstart fur Sonderzwecke wurde, Der Startwagen wird von Sanger [2] besonders fur das Starten von Flugzeugen mit Staustrahltriebwerken vor- geschlagen, die im Stand ja keinen Schub erzeugen kOnnen. Da der zusatzliche Startschub nur etwa 30 bis 40 s zu wirken braucht, ist die Rakete mit ihrem niedrigen Leistungsgewicht trotz ihres verhaltnismaBig hohen Treibstoffverbrauchs und trotz der Tatsache, claB sic beide Brennkomponenten (Brenn- stoff Sauerstoff) mit sich tragen mu13, vorwiegend als Start- hilfe benutzt worden, und zwar sowohl als Feststoff- als auch als FlOssigkeitsrakete. Die eine Art NI-1ft den Treibstoff fest und die andere flussig mit sich. Neuerdings werden von Sanger HeiB- wasserraketen propagiert, da sic geringe Startkosten ver- sprechen und vor allen Dingen nicht feuergefahrlich sind. I. Feststoffraketen=Starthilfen Hier werden zwei Arten von Treibstoffen verwendet: erstens die homogenen, zweitens die heterogenen. Die homogenen Treib- stoffe (Cordit usw.) enthalten den Sauerstoff eingebaut im Mole- DEUTSCHE FLUGTECHNIK ? 1957 H. 3/4 Die heterogenen Treibstoffe bestehen zu etwa 1/5 aus einem Brennstoff (ole Harz, Asphalt, Gummi usw.), der mit etwa 4/5 eines Sa.uerstofftragers (Kaliumperchlorat KCI04, Ammonium- perchlorat NH4CI04, Ammoniumnitrat NH4NO3 usw,) mog- lichst fein verteilt gemischt und in die gewunschte Form vergossen wird, Sie erzeugen Brenntemperaturen von 1500 bis 2400?C bei 20 bis 70 ata und etwa 0,1 bis 30 mmis Brenngeschwindigkeit je nach Zusammensetzung, also Ausstromgeschwindigkeiten von 1500 bis 1800 m/s mit spezifischen Schubimpulsen von 155 bis 185 kg/s. Sie kosten zwischen 15,-L-- und 60,-- DM/kg, so dal3 sich Its Schubimpuls auf etwa 100,.? bis 300,? DM stellt. Als Ausaihrungsbeispiel diene hier die altere Starthilfe Aerojet 12 AS ? 1000 D ?1 mit 250 mm Durchmesser, 910 mm Lange, Treibsatz aus 40 kg Asphalt -4 Kood Gemisch bei 93 kg Gesamtgewicht, der 450 kg Schub 12s lang erzeugt, also 5,4 ts Schubimpuls abgibt. Eine neuere Ausfuhrung ist d e. Aerojet- Mark 6, Mod 015 KS-1000 (Bild 3). 2. Fliissigkeitsraketen-Starthilfen Hier werden flussige Treibstoffe und flussige Sauerstofftrager verwendet, die getrennt in die Raketenbrennkammer einge- spritzt und dort verbrannt werden. Die hochgespannten HeiB- gase werden durch die Duse auf Umgebungsdruck entspannt, erhalten hohe Geschwindigkeit c und erzeugen durch ihre RCick- wirkung auf die Brennkammerwande einen Schub S = 27p?4f =. m? c, wobei p die Druckdifferenz auf das Flachenteilchen LIf der Brennkammer und m die sekundliche A.usstrommasse be- deuten. Als Brennstoffe konnen dienen: ErciO1 (Kerosin), Teerol (Dieselol, Mittelol), Benzin, Benzol, Alkohol, evtl. Flussiggase (Pentan, Butan) und als Brennstoffzusatze Hydrazinhydrat N2H4H20, Anilin C6H5NH2 usw. Als Sauerstofftrager konnen benutzt werden: Salpetersaure HNO3, Wasserstoffsuperoxyd H202, evtl, Stickstoffpentoxyd, selten flussiger Sauerstoff (dieser nur bei GroBraketen). Die meisten ?der Kombinationen aus obigen Komponenten wur- den fur GroB- und Mittelraketen verwendet, Sie gaben Brenn- temperaturen von 2000 bis 3000? C, AusstrOmgeschwindigkeiten 53 a Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release @ 50-Yr 2013/10/24: CIA-RDP81-01043R002400010008-2 ? 41' "sAgin*Vxmae,,,,,151w4. Bil.d S. Priifstand f?r Dosengerate 9 schlepung der Kom7a13rose durch die KompaBflussigkeit wird z. B. durch gleichfOrmiges Drehen des Kompa.sses urn 360?/min um seine HDchachse b-2.stimmt. Dar Antrieb des Teilkreises, auf dem die Haltevorrichtung fur den Kompaa sitzt, erfolgt durch einen Asynchronmotor. Ein am PrOfstand befestigter Summer gibt beim Durchgang des Teilkreises alle 300 einen Summ,ton, der als Signal zur Ablesung des jeweil.s anlieg,enden KompaBkurses client. Die hierbei ermittelte Abweichung der Rosenstellungvorn Sollwert zeigt die durch die KompaBflOssigkeit hervorgerufene GroBe der Nachschleppung an, Ferner werde.n auf diesem Praf- stand die fur die verschiedensten KompaBtypen unterschiedlichen Laufzeiten der "KompaBrosen ermittelt, die im Kurvenflug fOr eine schnelle und sichere ZielansteLterung des Flugzeuges aus- schlaggebend sind. Bild 5 zeigt einen PrOfstand zur PrOfung von HOhen-, Fahrt- messern und Variometern, Die Unterdruckkammer (Rezipient) ist mit einem Stationsbarometer und einer Vakuumpurnpe ver- bunden, Die Verbindung zwischen Rezipient und Vakuumpumpe ist zur Feinregulierung der Absauggeschwindigkeit, die zur Ermittlung der Anzeigegenauigkeit bei Variometern von beson- derer BedeutUng ist, durch einen Dreiwegehahn getrennt, An- hand der durchlaufenen MeGstrecke am Stationsbarometer und unter Berucksichtigung der Umgebungstemperatur lassen sich die Anzeigefehler der Gerate genau errechnen, Flu 125 Rake en Os Ctarthilfen im Hugverkehr Von Dipl.-Ing. E. Berthold Die Entwicklung der Flugzeuge strebt im wesentlichen nach groBeren Baucinheiten mit grof3eren Fluggewichten G und mit hEiheren Fluggeschwindigkeiten v, wodurch erhOhter Triebwerks- schub S nOtig wird. Dies bringt hdhere Tragflachenbelastungen ---- F und hOhereleistungsbelastungen bzw. ---- mit sich, wenn die 0 Leistung ist: Sv?v' Nzee 75,1 ' Die Bezeichnungen der Gleichung bedeOten: N Leistung in PS S ,Triebwerksschub in kg v Fluggeschwindigkeit in m/s Luftschraubenwirkungsgrad Dadurch steigen die notwendigen Starilangen I an und Start- bahnen von 2 km Lange und darOber werden verlangt, da das :Triebwerk beim Start den RollwiderVand den (zunachst noch kleinen) Luftwiderstand L und vor allem den Trag- 'helitswiderstand M Oberwinden mu 13, also das (Flugzeug auf die Steiggeschwindigkeit vst beschleunigen soil, wahrend beim Geradeausflug in der Hohe nur der Luftwiderstand zu Oberwinden bleibt. Es ist also beim Start em n erhohter Triebwerksschub er- wunscht, uTh kurze Startlangen I zu erreichen. 0 Dies zeigt Bild 1 deutlich, in welchem die Startlangen I, gerechnet nach der Startformel von Blenck, Ober der Flachenbelastung 'mit der reziproken Leistungsbelastung - a s Parameter auf- 52 CP, DK 629.138:5 629139.6 C C getragen sind, wobei mittlere Werte' fOr die Auftriebs- und Widerstandsbeiwerte usw. angenomm2n wurden. Der Schub der Triebwerke laBt sich nun nicht .beliebig -,teigern, sondern bleibt mit Rucksicht auf wirtschaftliche Auslegung der Triebwerke im Reiseflug beschrankt, HeTriebnigg [1] gibt den maximalen Startschub fur Propelierkolbe4riebwerke zum vier- fachen Werte des normalen ReiseschUbes.uhd fOr Turbinenluft- strahltriebwerke (TL) zum 2,2fachen Werte an, Propeller- turbinenluftstrahltriebwerke (PTL) liegen dazwischen, Die 2000 /77 1600 1200 10 800 0 400 Bild 1. Startdiagramm !lad Blenk C '? Cs ,