SOVIET-EAST GERMAN WHITE BOOK CONCERNING POLICY OF THE WESTERN POWERS ON GERMANY

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Document Number (FOIA) /ESDN (CREST): 
CIA-RDP80T00246A048500420001-7
Release Decision: 
RIPPUB
Original Classification: 
C
Document Page Count: 
60
Document Creation Date: 
December 22, 2016
Document Release Date: 
May 7, 2010
Sequence Number: 
1
Case Number: 
Publication Date: 
May 15, 1959
Content Type: 
REPORT
File: 
AttachmentSize
PDF icon CIA-RDP80T00246A048500420001-7.pdf4.8 MB
Body: 
1 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246A048500420001-7 CENTRAL INTELLIGENCE AGENCY Thi, contains information affecting the National Defense of the United States within the meaning of the Espionage Laws, Title 18, U.S.C. Secs. 793 and 794, the transmission or revelation of which in any manner to an unauthorized person is prohibited by law. COUNTRY Fast Germany/USSR SUBJECT Soviet-East German "White Book" y/'. - DATE DISTR. 15 May 1959 Concerning Policy of the Western Powers on Germany NO. PAGES DATE OF INFO. PLACE & DATE ACQ. REFERENCES RD . d so-called White Book issued by the Soviet and East German foreign ministries, entitled "The Truth About the Policy of the Western Powers on the German Qzestion". The publication of this "historical summary" was announced by the East German news agency on 22 April 1959. It has been reported that the East Germans intend to make use of material in this White Book at the foreign ministers' conference in Geneva. IZ: STATE ARMY NAVY I IAIR FBI AEC Kom Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246A048500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 IE WAHRHEIT fiber die Politik der Westmachte in der deuttchen Frage Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246A048500420001-7 Die Wahrheit fiber die Politik der Westmlicbte to der dru';di Frage Uber die Verantwortung der Westmichte fur den Brudi des Potsdamer Abkommens and the Wiedergeburt des deutsdien Militarismus MirW edue lar AuswirU a Angelegenhellen der DD[ Mini alum tar Aucwartise AeaelseenhMwa der UdSS! Dnrdnrel Sadtslsdie Ze1ung. Oralstiar Oroabe leb, Dresden 11635 Air IIi S/DD! IM Verldute einer ganzen Reihe von Jahren veildlsdien die uthzielien Vertreter and die reaktionare Presse der westlidien Lander systematisch uir Na ;I:-y-syesd d tc d cr Deutschland frage. Besonders viel Eifer ent- widcelt der V:esten in dieser Hinsidit in der letzten Zeit, seitdem die Sowjetunion die Vorschlage zum Absdiluii eines Friedensvertrages nut Deutschland and zur Beseitigung des Besatzungsregimes in Westberlin unterbreitet hat. Die Verwirklidiung dieser Vorsdilage wurde zur Be- seitigung der Uberbleibsel des zweiten Weitkrieges fuhren and ein wich- tiger Beitrag zur Gesundung der internationalen Lage sein. Eine soldie Entwiddung entspridit offenkundig jedoch nidit den Vorstellungen be- stimmter Kreise in den westlichen Landern. Sie greifen immer haufiger zu den verschiedensten Ausfluchten, um die Politik der Sowjetunion in der deutschen Frage in einem falsdsen Licht darzustellen and im Interesse ihrer eigenniitzigen Ziele die historisdten Ereignisse der Nadikriegsjahre zu verzerren. Man kann ohne Ubertreibung sagen, daft die Quintessenz dieser Ge- schiditsfelsdrungen der deutsdien Frage die vom State Depart- ment der USA herausgegebene Brosdiiire Die sowjetisdie Berlinnote. Eine Analyse" ist. Im Gegensatz zu den unwiderlegbaren geschichtlichen Tatsadien versudien die Autoren dieses Dokuments die Sadie sogar so darzustellen, als ob die Sowjetunion am Brudi der auf der Potsdamer Kon- ferenz vereinbarten Besdilusse zur deutsdien Frage sdiuld sei. All these lugnerisdien Behauptungen haben offensiditlidi das eine Ziel, die Weltoffentlidikeit zu verwirren and irrezufiihren. Sie sollen den Westmaditen die Fortsetzung ihres fur die Sadie des Friedens and der Sidierheit der Volker gefahrlichen Kurses erleiditern, der auf die Star- kung des deutschen Militarismus and seine Ausrustung mit Mdssenver- niditungswaffen geriditet ist. Indent sie beharrlidi diesen Kurs verfolgten, verletzten die Westmadite das Potsdamer Abkoeimen grob- lidi, das den Weg fur eine friedlidie and demokratisdie Ent:: lung Deutsdilands vorsah. Davon zeuge:n die Tatsadien hinsiditlidi der Nadi kriegsentwidtlung der deutschen Frage. Die Weltoffentlidikeit muB die Wahrheit erlahren. Sie kann nidit an den Tatsachen voriibergehen, die in der heutigen Politik der WestmBdite i ihren Ausdruck. finden, die eine logische unit nods weitergehende Fort- seisung der Politik vuu Lu aruu and Miindien daritalit Die Kenntnls der historlschen Tatsadsenwird dabei helfen, den gef6hrlichen Charakter Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246A048500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 des gegenwartigen uggressiven Kurses der V. cstrnadhte and deb Deut- schen Bundesrepublik in der deutsdhen Frage beseer zu erkennen and zu verstehen. Gleidhzeitig werden diese Kenntnisse zum besseren Ver- standnis des demokratischen and geredhten Programms zur Lusung des deutscren Problems beitragen, das in den Vorsdridgen der Regierungen der UdSSR and der DDR dargelegt ist. Aus diesem Grunde halten es das Ministerium fur Auswartige Angelegenheiten der DDR and das Ministe- rium fur Auswartige Angelegenheiten der UdSSR fur unbedingt notwen- dig, eine auf Tatsadhenmaterial beruhende historische Darlegung Die Wahrheit uber die Politik der Westmadhte in der deutsdren Frage" zu veroffentlidhen. Die Veroffentlidtung einei soldhen Darlegung ist besonders jetzt von Widrtigkeit, da die Sowjetunion and die Deutsche Demokratisdre Repu- blik getreu den demokratischen and friedliebenden Prnzipien von Pots- dam cine neue widhtige Initiative zur friedlid-en Regelung des deutsdhen Problems and zur Beseitigung der Folgen des zweiten Weltkrieges er- gritfen haben. F.inleilung Die historischen Wurzeln der Pol1Uk der WestmAchte in der Deutschlandtrage Die Deutsdhlandfrage, das heilt die Frage, weldien Weg die Entwict- lung Deutsdhlands nehmen soil, ist eines der widitigsten internationalen Probleme der Gegenwart. Der deutsche Militarismus hat zweirnal im 20. Jahrhundert die Welt in blutige Kriege gestiirzt, die den Volkern un- sagbare Leiden gebradht and sie ungeheure Opfer gekostet haben. Durch die Zersdhlagung des deutsdhen Faschismus haben sidh sdh!irBlidh die notwendigen Voraussetzurigen erge: gin, um fur immer die Wurzeln des deutsdhen Militarismts herauszureiBen and die Entwidclung Deutsch- lands auf friedliebendem and demokratischem Wege zu gewahrleisten. Es wurde die reale Grundlage fur die Sidherung des Friedens in Europa fur lange Zeit gesdhaffen. Die Gesdhidhte der internationalen Beziehungen zeigt jedocth, dab die Handlungen der Westmac hte in der deutschen Frage in der Nachkriegs- zeit nidrts mit den Zielen einer demokratisdien Entwicklung Deutsch- lands and der Sidrerung des Friedens gemein batten and haben, das heift mit den Zielen, die im Potsdamer Abkommen verkundet wurden. Die Westmadhte spalteten Deutschland and liefen seine demokratisdhe Ent- widrlung nicht zu. Beharrlidh verfolgten sic eine Politik der Wieder- geburt des Militarismus im westlichen Tell Deutschlands, wobei sic damit redhnen, ihn als StoBkraft gegen die Sowjetunion and die anderen sozia- listhsch-en Steaten ausnutzpn zu ki nnen. Gegenwdrtig unterstiltzen sic aktiv den wiedererstandenen deutsdhen Militarismus. Die Tatsadhen beweisen auch, daB diese gef$hrliche Politik der West- mAdhte tiefe historiscbe Wurzeln hat. Den Kurs der Ausnutzung des deut- schen Militarismus fOr ihre aggressiven Ziele haben die herrsdrenden Kreise der kapitallstisdhen HauptiAnder vor mehr als 40 Jahren, sell dem ersten Tag des Bestehens eines sozialistischen Staates in Rullland, ein- gescrlagen. Der Waffenstillstand von Compiegne, der am It. November 1918 dem besiegten Deutschland von den MAchten der Entente diktiert wurde, sah unmittelbar vor, dab die Entente and die deutsdhen Milita- risten gemeinsam den Kampf gegen die sozialistiscre Revolution In den Baltcnstaaten filhren. Obgleich des paradox ersdreinen meg'. segte do_- mals der AuBenminister der USA, Lansing, so sind doer die verbOndeten Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 and vereinigten Regierungen auf der Grundlage des Watfensi.ltstandes BOndnispartner Deutsdilands in den baltischen Provinzen.'? Der unheilvolle Kurs der antidemokratisdhen, aggressiven Krafte der Westmathte, ein BOndnis mit den Militaristen Deutadhlands zum Kampf gegen die sozialististhe Sowjetunion einzugehen, 1st seit der Zeit zu Finer Art politisdhem Glaubensbekenntnis der internationalen Reaktion geworden. Des Bestreben, gerade diesen Kurs zu verwirklithen, wird durch soldhe Handlungen der WestmSchte cmarakterisiert wie zum Bei- spiel durch die ftnanzielle Unterstutzung der USA zur Wiedererstarkung des deutsthen Militarismus durch den Dawesplan" and den .Young- plan' and durch den AbsdiluB des Locarnopaktes, der als Verkbrperunq einer Politik gilt, die Aggression des deutschen Militarismus gegen die UdSSR zu lenken. Weniger als zehn Jahre waren seit dem ersten Welt- krieg vergangen, als einer der Initiatoren der Bundnispolitik mit den deutsdhen Militaristen, der bekannte britisdhe St.iatsmann Chamberlain, im Jahre 1925 often erkl8rte, daB im Falle eines Krieges (gemeint wor ein Krieg gegen die Sowjetunion - d. V.) Deutschland auf die Unter- stiitzung der Westmathte redhnen kann!' Im folgenden Jahrzehnt, in den 30er Jahren, nahm der Kurs der West- machte auf die Ausnutzung des deutschen Militarismus die Form der .MOnchener' Politik an, die einen traurigen Ruhm erlangt hat and deren Sinn darin bestand, die Aggression der deutsdhen Imperialisten gegen den Osten zu lenken. Im Interesse dieses Zieles sdhredcten die West- mli hte zu jener Zeit nicht davor zurUdc, Hitlerdeutsdhland solche Staaten wie Osterreidh and die Tsdhechoslowakei auszuliefern. Aber bekanntlidh kehrte sidt die MOnchener' Politik gegen ihre Ur- heber. Beretta im Jahre 1939 erwiesen silt die westlidhen Lander selbst ale Opler der Hitleraggression. Die Weisheit des alten Sprichwortes bestatigte sidh:.Wer Wind slit, wird Sturm ernten.' Im Jahre 1941, neck dem verraterisdhen Uberfall Hitlerdeutsdnlands auf die Sowjetunion, wurde die Antihitlerkoalition gesdhaffen. Mil- lionen unerm8dlidh arbeitender Mensdhen aus den in der Antihitler- koalition vereinigten Lander fuhrten den geredhten Betreiungskrieg gegen die fasdhistisc hen Aggressoren, kampften ur-d starben auf den Sdhlachtfeldern fur die Sadie des Friedens and der Demokratie. Aber zur gleichen Zeit wOnsdhten die monopolistisdhen KrAfte in den west- lichen Landers keinesfalls den Sieg der Demokratie and der Preiheit. ? Papers Relating to the Foreign Relations of United States. The Paris Peace Conference 1919' vol. IV. Wash. 1943, p. 091. .Mr. Lansing said that paradoxical as it might seem, the Allied and Associated Government, wen, by the Armistice, Allies of Germany in the Baltic provinces.' " Locamo-Konferens 1925. Sltsnngsautptdinungen Dirksens (Zeltsdtrift Hi- storisdtes Ardntvl Nr. S, 1930, Site 140). 11. Sie fiihrten gewissermaflen ihren getrennten, privaten' Krieg im Inter- esse ihrer .privaten', gewinnsuditigen Ziele. Ihr Hauptziel bestand darin. Deutschland als ihren Konkurrenten zu schw&chen, Deutschland der Mdg- 1iclikeit zu berauben, den Westmachten auf den WeltmArkten gefahrlich zu werden and es in politisdner and militArisdier Hinsidit fOr die West- m8dhte ungefahrlidh zu machen. Gleidhzeitig war jedodh audh des Streben vorhanden, die Herrsdhaft der reaktion8ren and militaristisdhen Elemente in Deutschland in ihren okonomiscien and politischen Grundlagen nidht anzutasten and these Kr&fte erneut fur die Verwirklidiung der eigenen politisdhen and milit&rischen Plane gegen die Sowjetunion auszunutzen. Diese Pl&ne der reaktion8ren Kreise der WestmAdite wurden beson- ders deutlidi im Verlaufe der heute der ganzen Welt bckannten Geheim- besprechungen der WestmAthte in den Jahren 1941, 1942, 1943 and 1945 Ober einen Separatfrieden mit Hitlerdeutsdiland and bei der Aus- arbeitung der Plane fir die Nachkriegsgestaltung Deutsdilands. Hier die Hauptmeilensteine der Ausarbeitung der Pl&ne Ober die Nadi- kriegsgestaltung Deutschlands durch die Westmachte in Ubereinstim- mung mit ihren oben genannten besonderen Zielen. Bereits im Dezember 1941 wurde die Frage der Nachkriegsgesteltung Deutscilands von amerikanisdhen and englisdhen StaatsmAnnern w8h- rend einer Begegnung des englischen Premierministers Churchill and des amerikanisdhen Prasidenten Roosevelt in Washington erortert. Der Experte des amerikanischen State Department, Prof. Mosely, bezeugt im Zusammenhang mit diesen Bespredhungen: Es ist Grund zu der An- nahme vorhanden, daB Churchill wAhrend seines ersten Besudhes bei Roosevelt im Dezember 1941 die Frage der Zerstuckelung Deutsdhlands zur Diskussion stellte.' Nach der Bemerkung, daB aids des State Depart- ment der USA im weiteren mit dieser Frage befaBte, sdhreibt Mosely welter; Es wurden (im State Department - d. V.) Plane aufgestellt Ober die Teilung Deutsdilands nach dem Kriege in drei his fOnf oder sieben einzelne Staaten and the im Zusammenhang damit auftaudhenden politi- sdhen, wirtsdhaftlichen and demographisdhen Probleme ana&ysiert." Efn konkreter Plan zur Spaltung Deutsthlands entstand im Ergebnis der Arbeit des von Roosevelt im Januar 1942 eingesetzten Beratungs- ' Philip E. Mosely Dismemberment of Germany" in Foreign Affaires" April 1950, p. 400. There an some grounds for believing that Churchill may have suqgest the possible dismemberment of Germany at the time of his first visit to Roosevelt in December 1941. Projects for the partition of postwar Germany into three, five and seven separate stabs ware drawn up. and analyses were mode of the political, economic and demographic problems involved.' Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 ausschusses fur Nadhkiiegsprobleme. Der Plan 1st bekannt als Welles- plan (benannt nadh seinem Autor, dem amerikanisdhen Untersteats- sekretar Sumner Welles;. Dieser Plan sah vor, in Deutschland drei selbstandige Staaten zu sdhaffen: den siiddeutschen Staat aus Bayern, Wurttemberg, Baden, Hessen-Darrn- stadt, dem Rheinland and der Saar, den westdeutschen Staat aus Oberhessen, Thuringen, Westfalen, Han- nover, Oldenburg and Hamburg and den ostdeutsdhen Stoat aus PreuBen (auBer Ostpreuflen), Mecklenburg and Sachsen. Wahrend aer Verhandlungen des englischen AuDenministers Eden in Washington im Marz 1943 wurde die Frage der Zerstudkelung Deutsch- lands erneut einer ausfiihrlichen Diskussion unterzogen, wobei Eden and Roosevelt, wie aus den im Jahre 1949 veroffentlichten Dokumenten Harry Hopkins hervorgeht sidh im Prinzip daruber einigten, daB Deutsch- land nach dem Kriege in mehrere Staaten aufgeteilt wird.0 In Ubereinstimmung mit dieser Feststellung erhielt der Staatssekretar der USA, Cordell Hull, vor der Abreise zur AuBenministerkonferenz der drei Machte nach Moskau im Oktober 1943 die Anweisung, bei der Er- orterung des Deutsdhlandproblems den Plan der Zerstudkelung Deutsch- lands zu verteidigen. Cordell Hull sdhreibt selbst daruber in seinen Memoiren folgendes: In bezug auf Deutschland sagte der President kate- gorisdh, er befurworte die Aufteilung dieses Landes in drei oder mehr Staaten, die vollig souveriin sind, aber durc h ein Netz von postalisdhen Vereinbarungen, Verbindungswegen, Eisenbahnen, Zollen and vielleicht auch der Stromversorgung miteinander verbunden sind, obwohl er der Ansidht war, daB Vereinbarungen fiber die Stromversorgung auf konti- nentaler Ebene erfolg'n sollten.' ?? Auf der Moskauer AuBenministerkonferenz der UdSSR, der USA and Englands (Oktober 1943) bradhte die amerikanisdhe Delegation mit voller Unterstutzung der englischen Delegation einen Vorsdilag uber die Zer- st8dcelung Deutsdhlands in mehrere Staaten ein. Auf der Konferenz der Regierungsdhefs der drei alliierten Madhte in Teheran (vom 28. November his 1. Dezember 1943) schlug der Stoats. sekretar der USA, Hull, im Namen seiner Regierung einen konkreten Plan fur die Zerstudcelung Deutsdhlands in fiinf Staaten vor: PreuBen, Hannove1, Sachsen, Bayern and Hessen. ram dem amerhkanisdhen Plan sollten das Saar- and das Ruhrgebiet sowie Hamburg and Kiel unter internationale Kontrolle gestellt werden. Churchill unterstutzte in Teheran die wesentlichsten Grundzuge des amerikanisdhen Planes. In seinen Memoiren legt er sein Auftreten in Teheran am 1. Dezember 1943 folgendermaBen dar: Dann mochte ich Sachsen, Bayern, die Pfalz, Baden and Wurttemberg vom Reich loslosen. Wahrend ich ,:hit PreuBen streng verfahren wurde, modhte idh die zweite Gruppe behutsamer anfassen. Diese wurde ich am liebsten in einem Bund zusammensdhliefien, den ich Donaubund bezeidhnen mdchte.'? Im Herbst 1944 beauftragte President Roosevelt ein besonderes ,Regierungskomitee fur Deutschland' mit der weiteren Ausarbeituny der Plane uber die Nadhkriegsgestaltung Deutsdilands. Am 5. September 1944 bestatigte das Komitee den Plan der Nadhkriegsgestaltung Deutsch- lands, der von dem Minister fur Finanzen, Morgenthau, vorgelegt wor- den war. In die historisdhe Literatur ging dieses Dokument audh unter der Be- zeidhnung Morgenthauplan' ein. Die territorialen Bestimmungen des ,,Morgenthauplanes' sahen vor, das Saargebiet and das gesamte Territorium zwischen Mosel and Rhein von Deutschland abzutrennen and an Frankreidh zu geben. Das Ruhr- gebiet sollte unter Internationale Kontrolle kommen. Das ubrige Deutsch- land sollte in zwei Staaten geteilt werden: den suddeutschen Staat (Bayern, Wurttemberg, Baden and einige andere kleine Gebiete) and den norddeutschen Staat (der restlidhe Teil PreuBens, Sachsen, Thuringen and einige andere Gebiete). Der Morgenthauplan' sah eine vollige Um- wandlung Deutsdilands in ein Agrarland vor, das nach dem bildlic hen Ausdrudr der amerikanischen Kommentatoren dieses Planes zu einem .Kartoffelfeld' werden sollte. Der Morgenthauplan' hatte das amerikanisdh-englisdhe Abkommen vom 16. September 1944 zur Grundlage, das zwischen Churchill and Roosevelt wlihrend der Konferenz der USA and Englands in Quebec ab- gesdilossen worden war. Des Ziel der gesainten Nadhkriegsumgestaltung Deutsdilands wurde in dem Quebecer Abkommen folgendermallen for- muliert:Dieses Programm ... zielt auf eine Umwandlung Deutsdhlands ? .The White House Papers of Harry Hopkins' vol. II. London 1949, p. 709. ?? .The Memoirs of Cordell Hull', Bd 11. London 1948, p. 1205 - As for Ger- many. the President said categorically he favored the partition of that country into three or more states, completely sovereign but joined by a network of postal arrangements, communications, railroads, customs, and perhaps electric power, although he thought power arrangements should be made on a continental bads.- s, ? Churchill, Memolren Der zweite Weltkrieg-, Sd. V, H. Toil, Alfred-Schulz- Veriag. (West-Marlin, 1952, Seib 96. Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 in ein Land mit vorwiegend landwirtsciaftlichem and Weidectarakter ab.'? Es ist unschwer zu erkeneten, dab das englo-amerikanische Uberein- kommen auf die Zerstudreiung and die Agrarisierung' Deutsdilands gerichtet war, was v6llig der Linie der Westmadite entsprach, Deutsch- land ale Konkurrenten zu schwacien, ihm die MSglidikeit zu nehmen. eine selbstandige AuBenpolitik durchzufiihren, Deutschland in ein horiges Werkzeug ihrer elgenen AuBenoolitik zu verwandeln and gleidizeitig Pine wahrhaft demokratische Entwiriclung des Landes nicht zuzulascen, was offensiditlidh darauf &Ezielte, in Deutschland die sozialen and politi- schen Grundlagen des Militarismus and Revenchismus zu erhalten, uni these node einmal gegen die Sowjetunion richten zu konnen. In diesem Zusammenhang ist es auBerst bezeidinend, dab weder der Morgenthau- plan node dec Quebecer Abkommen irgendwelche Mainahmen gegen die .-utsche Reaction and den Militarismus vorsahen. Diese Politik der Westmachte schloB sogar die Erhaltung eines Ske- letts de: Hitlertruppen and die Ubergabe der Macht in Deutschland nadi Kriegsende an die Generale der Wehrmadit and die mit ihnen in einem Block vereinigten politischen Fiihrer der radikalen rectiten Riditung ein. In diesem Zusammenhang muB audi der ungeheuerlidhe Befehl Churc hills an den Feldmarschall Montgomery erwfihnt werden, den dieser 1945, zu einem Zeitpunkt erhielt, als die sowjetisdhe Offensive im vollen Gange war, die deutsdhen Waffen sorgfaltig zu sammeln and aufzubewahren, damit man ale ohne Sdhwierigkeiten den deutsdhen Sol- daten wieder in die Hand geben kcnnte, mit denen man zusammen- wirken mubte, wenn die sowjetische Offensive nodh welter anhalt'." Das war keen isolierter Akt Churdiills oder der englisdien Regierung. Das war in gleichem MaBe die Little der fuhrenden Kreise der USA. Josia A. Dubois d. J., der im Jahre 1944 die recite Hand des Finanzministers der USA war and 1945 zur amerikanischen Delegation auf der Potsdamer Konferenz gehorte and der side demzufolge audh hinter den Kullssen der amerikanisdhen Politik in der Deutschlandfrage gut auskannte, schrieb spater:..Bereits im September 1944, als unsere Soldaten nodh immer im Kempf gegen die nazistische Kriegsmasdhinerie umkamen, wurde in den ? Henry L. Stimson and McGeorge Bundy, On Active Service in Peace and War', New York 1947, 1948, p. 577- This programme ... is looking forward to converting Germany into a country primarily agricultural and pastoral In its character.' ?? Dally Herald. 24. November 1954. -1 telegraphed to Lord Montgomery directing him 'to be careful in collecting the German arms, to stack them so that they could easily be issued again to the German soldiers whom we should have to work with if the Soviet advance con- sinued.'- hochsten Regierungskreisen der USA ein Memorandum verbreitet. in welchem faktisdi behauptet wurde, dab wir so schnell wie mtglich die Mactit Deutschlands wiederherstellen milssen, sobald der Krieg beendet ist." Es taucht die Frage auf: Warum haben die Fdhrer der USA and Eng- lands dennodr ihre Unterschriften unter des Potsdamer Abkommen ge- setzt? Warum haben sich die herrsdhenden Kreise dieser Lander der An- nahme des Potsdamer Programms nidit widersetzt, des die Entwidrlung Deutsdtlands auf friedlidiem and demokratischem Wege vorsah? Die historische Wahrheit besteht darin, dab die Sowjetunion die Haupt- rolle bei der Erringung des Sieges fiber HitlerdeutschlanI spielte and dab sie aus dem Kriege nidit geschwacht - wie man im Westen hoffte -, sondern gestarkt and node madltiger hervorgegangen war. Es ist deshalb klar, dab die Haltung der Sowjetunion von erstrangiger Bedeutung bei der Losung der Fragen der Nadhkriegsy. staltung Deutsthlands dutch die Alliierten sein muBte. Die Sowjetregierung bestand test darauf, dab man das deutsche Volk nicht mit der Hitlerclique gleidisetzen and ihm gegenuber keine Politik der Radhe, der nationalen Entwiirdigung and der Unterdrudkung fuhren durfe. Sie betonte vielmehr, dab es not- wendig sei, soldhe Bedingungen zu schaffen, die die Entwidclung Deutsch- lands ale eines einheitlichen, friedliebenden and demokratischen Staates gewahrleisten konnten. Diese Haltung nahm die Sowjetunion im ganzen Verlauf des Krieges ein and von ihr with sie auch bet den Verhandlun- gen mit ihren westlidhen Verbfindeten fiber die Nachkriegsgestaltung Deutsdhlands nicht um einen Sdhritt ab. Es genugt, an folgende Tatsachen zu erinnern, die niemand in Abrede stellen kann. Auf den Sitzungen der Europaisdhen Konsultativkommission, die be- reits 1943 gebildet worden war, bestand der englisdhe Vertreter Strang wiederholt darauf, dab die Kommission die Frage der Aufteilunq Deutsch- lands praktisch untersuthen sollte. Am 26. Januar 1944 bradhte er im Auf- trage der englisdhen Regierung einen Vorsdilag fiber die Bildung eines besonderen Komitees zur Zerstfidtelung Deutsdhlands and einen entspre- dienden Entwurf darilber ein." Der amerikanisdle Vertreter in der Euro- paischen Konsultativkommission, Winant, unterstfitzte Im Namen seiner ? Prevent World War Ill', Nr. 4a, 1956. As early as September 1944. while our GIs were still being killed by the Nazi war machine, there was circulated within the United States Government, at a high level, a memorandum contending. in effect, that as soon as the war was over we should rebuild German power as quickly as possible'. " Doknment Strange, das or am 26. Januar 1944 der Europalsdwn Konsultativ- kommission zur Er6rterung vorlegte. Verdffentlicit in der Zeltsdhrlft .Meshduna- 7odnaia Shisn' Nr. 5/1955, Seite 43. Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Regierung den Vorsdhlag Strangs. Aut Vcrsdhlag der sowjetisdien Dele- gation in der Europaisthen Konsultativkommission wurde jedodh am 18. Februar 1944 ein BesdiluB angenommen, die Erorterung des Vor- schlages von Strang hiaauszasdhieben. Im weiteren kam die EuropBisdie Konsultativkommission n+.dit mehr auf diese Frage zuriidc. WBhrend hires Besudhes in Moskau im Oktober 1944 sdilugen Chur- diill and Eden fm Laufc der Verhandlungen mit den Vertretern der Sowjetregierung einen Plan fiir die Zerstiidcelung Deutschlands in drei einzelne Staaten vor, der auf dem anglo-amerikanisdhen Abkommen von Quebec berulite. Sie wollten zumindestens die prinzipielle Billigung dieses Planes von seiten der Sowjetregierung erreidhen. Eine soldwe Billigung erhielten sie jedodi nidht. Auf der Krimkonferenz der Regierungschefs der drei Madite im Fen Einheitspartei Deutsddends in Him Bssatzungs- Dung des KoordWeruugsawstiussss des Koetrollretes- yes !4. -September Protakoll der 1947. Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 zonen nicht zu. Im Manz 1947 wandten ,ich die Organisationen der Liberal-Demokratischen Partei mit der Bitte an den Kontrollrat, ihnen zu gestatten, sich zu einer gesamtdeutschen Demokratischen Partei Deutsdl- lands" zu vereinigen. Auf Grund der ablehnenden Haltung der Vertreter der WestmAchte erfullte d": Kontrollrat auch diese Bitte nicht. Seit Ende 1945 schlugen die Vertreter der Sowjetunion im Kontrollrat wiederholt vor, den Gewcrksd:3ften and den anderen demokratisdsen deutschen Organisationen die Tatigkeit im gesamtdeutschen MaBstab zu erlauben. Die Vertreter der Westmadite gingen jedodr nicht darauf ein. Die Sowjetunion legte, geleitet von dem Bestreben, die Erfullung des Potsdamer Abkommens zu gewahrleisten, wiederholt Vorsdilage vor, die auf die Sicherung der nationalen Einheit Deutschlands auf friedlidier and demokratischer Grundlage gerichtet waren. Bereits Anfang 1947, auf der 4. Tagung des Rates der AuBenminister in Moskau, unterbreitete die Delegation de- Sowjetunion einen konkreten Plan zur Errichtung eines einheitlichen, friedliebenden deutschen Staates mit einem gesamtdeut- sdien Parlament, bestehend aus zwei Kammern, and einer gesamtdeut- schen Regierung. Als ersten vordringlidien Schritt schlug die Sowjet- regierung vor, fiinf zentrale deutsche Verwaltungen zu sdiaffen, eine provisorische demokratisdhc Verfassung auszuarbeiten and Wahlen fur das gesamtdcutsdhe Parlament auf der Basis des allgemeinen, gleichen and direkten Wahlredhts bei geheimer Abstimmung and nadh dem Ver- haltniswahlsystem durdhzufiihren. Durdi diese Wahlen sollte eine provi- sorisdhe gesamtdeutsdhe Regierung gesdhaffen werden. Dieser sowjetisdhe Plan zur Vereinigung Deutsdhlands fand jedodi nidht die Unterstiitzung der Westmadrte, insbesondere nidrt der Vertre- ter der USA, die auf der Moskauer Tagung des Rates der AuBenminister unumwunden erklarten, daB die Delegation der USA die Abhaltung von Wahlen zu einer provisorisdien Regierung nidht fur notwendig halte'. Auf der Londoner Tagung des Rates der AuBenminister im Dezember 1947 sdilug die sowjetisdie Delegation erneut die Schaffung einer ge- samtdeutsdhen Regierung vor. Ausgehend davon, daB des Fehlen eines gesamtdeutsdhen Regierungsorgans die Erfullung der von der Potsdamer Konferenz gestellten Aufgaben zur Umgestaltung des politisdien and wirtschaftlichen Lebens Deutsdilands auf demokratisdier and friedlidier Grundlage verhindere, sdilug die sowjetische Delegation auBerdem die Schaffung eines deutsdien Konsultatlvrates in Berlin aus Vertretern der Lander, der demokratisdien Parteien, der Gewerksdiaften and der an- deren demokratisdien Organisatlonen ganz Deutsdilands vor. A11e diese Vorsdilage wurden glelchfalls von den Vertretern der WestmAchte ab- gelehnt. Die amerikanlsdie Delegation, die die Annahme jeglidher ge- meinsamer Beschlusse der vier Madite in bezug auf Deutschland verhin- derte, sprengte die Londoner Tagung des Rates der AuBenminister. Indem die WestmAchte die Sdiaffung gesamtdeutsdier Verwaltungs- organe, gesamcdeutscher demokratischer Parteien and einer gesamtdeut- schen Regierung verhinderten, gingen sie gleidrzeitig bereits seit 1945 zur Schaffung separates Verwaltungsorgane fur ihre Zonen uber and verletzten damit die Potsdamer Bestimmungen hinsichtlidi der Einheit Deutschlands. Die USA and England entzogen im Gegensatz zum Potsdamer Ab- kommen das Ruhrgebiet der Viermaditekontrolie and leiteten MaB- nahmen ein, um seine Wirtsdiaft deco amerikanischen and englischen Monopolkapital zu unterwerfen. Unter Ubergehung des Kontrollrats nahmen die amerikanischen and englisdren Besatzungsbehorden in Deutschland im Juni 1946 Verhandlungen uber die wirtschaltlidre Ver- einigung der amerikanisdren and englisdren Besatzuny.,zonen Deutsch- !ands auf. Am 2. Dezember 1946 wurden diese Verhandlungen mit dei Unterzeidlnung eines Abkommens uber die Vereinigung ihrer Zonen durdl die Regierungen'der USA and Englands, des Abkommens fiber die Shcaffung der sogenannten Bizone, abec-dilossen. Durch dieses Abkom- men, das ein ernsthafter Schritt auf dem Wege zur Spaltung Deutschlands war, wurden die englische and amerikanicdle Zone von dem ubrigen Deutschland abgetrennt. Die amerikanische and englische Zone standen faktisdc auBerhalb der Kompetenz des Kontrolirates in Deutschland, da alle wichtigen Lebensfragen dieser Zonen von einem bizonalen anglo- amerikanisdren Organ entsdhieden wurden. Am 29. Mai 1947 wurde das anglo-amerikanisdle Separatabkommen uber die Sdhaffung eines Wirt- sdlaftsrates, eines Ehcekutivaussdhusses and anderer isolierter deutsdher Verwaltungsorgane fur die Bizone veroffentlidlt. Im September 1947 sdhlossen die Vertreter der USA and Englands ein Separatabkommen fiber die gemeinsame anglo-amerikanisdle Kontrolle der Kohlengruben des Ruhrgebietes ab. Zur gleidien Zeit faBten die Besatzungsbehorden der USA and Englands den BesdiluB fiber die Sdiaffung eines speziellen .Eeutsdhen Obersten Gerichts' and der Bank deutsdier Lander' fur die Bizone. 1948 wurde der Bizone die franzosische Zone angegliedert. Damit ent- stand die sogenannte Trizone. Unter groblidier Verletzung ihrer Verpflidttungen aus dem Potsdamer Abkommen uber die Behandlung Deutsdilands als einheitlidies wirt- schaftlidies Ganzes and uber die Festlegung einer gemeinsamen Politik der vier Madite in den Fragen des Wahrungs- and Banksystems fiihrten die WestmAchte am 20. Juni 1948 in ihren Besatzungszonen in Deutsch- land die von ihnen seit langem vorbereitete separate Wahrungsreform durdi. Durdi diese Reform wurde in den Westzonen Deutsdilands die einheit- liche deutsche Wahrung euBer Kurs gesetzt and eine besondere Wahrung Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 unternommenen Bemirhungcn der Westmachte, mit der sowjetisdien Reglerung uber die lledingungen einer sotdren Friedensregelung tlbereinstimmung ztr erzieten, wohlbekannt Sind und fur silt selbst spredten.' In Wirklidikeit strebten die 'Westmadite, wie die Tatsadien zeigen, keineswegs dahin, eine ViermAditevereinbarung uber eine Friedens- regelung mit Deutschland zu erreidten, sondern danac+r, eine soldie Regelung auf keinen Fall zuzulassen. Die Westmadite, die die Vorhereitung eines Friedensvertrages mit neutsdtland verhindeiten und die Sdiaffung Pines Separatstaates in Westdeutschland vorbereiteten, arbeiteten in den Jahren 1946 bis 1948 konsequent und systeaintisch audt auf die Sprengung der ViermAdite- verwaltung Deutschlands und auf die Einstellung der Arbeit des gemein- semen Organes der vier Madite - des Kontrollrates MT Deutschland hin. BPreits Ende 1946 und im Verlaufe des Jahres 1947 waren die amerika- nisdien und englisdien Vertreter unter verschiedenen Vorwanden be- streht, Pine Einstellung der gesetzgebenden Tatigkeit des Kontrollrats zu erreidien. Sie sdilugen insbesondere vor, these Funktionen den Zonen- befehishabern oder den Landerregierungen zu iibertragen. Die Aufgabe des Kontrollrats in Deutschland wollten die Westmadite fatztisdt auf die Rehandlung der die Bedurfnisse der Besatzungstruppen betreffenden Fragen begrenzen. Im Februar 1948 fiihrten die USA, England, Frankreich und die Benelux- lander in London eine Konferenz zur Deutschlandfrage durdt. Auf dieser Konferenz, die unter Umgehung des Kontrollrats einberufen wurde und tAtig war, wurden Fragea der Rolle der deutsdien Wirtsdtaft in der Wirt- sihaft Europas, der Kontrolle des Ruhrgebiets, der politisdten und wirt- schaftlichen Struktur Deutsdilands, der Grenzen Deutschlands und einige andere Fraqen er8rtert. Die Einberufung dieser Separatkonferenz zur Deutsdilandfrage und die Erorterung von Problemen, deren LBsung laut Potsdamer Abkommen zur Kompetenz alter vier Madite gehorte, war ein neuer Schritt auf dem Wege zur Spaltung Deutsdilands und der end- gultigen Liquidierung der Viermaditeverwaltung Deutsdilands. Auf der Sitzung des Kontrollrats am 20. Marz 1948 forderte der sowje- tisdie Vertreter die Erfullung der Besdtlusse der Alliierten Ober die Vier- maditekontrolle und -verwaltung Deutsdilands und bestand darauf, daB die Vertreter der WestmAdite den Kontrollrat fiber die Besdsiusse der Londoner Konferenz informierten und mitieilten, weldte MaBnahmen sic in den Westzonen im Zusammenhang mit diesen Besdilussen durdizu- fuhren beabsiditigten. Die Vertreter der Westmadite lehnten dies ab und nahmen damit die Verantwortung fur die Einstellung der Tatigkeit des Kontrollrats aut side. Am 23. Mars 1948 lehnten the amerikanisdten, eng- fur die Westzonen eingefuhrt. Der einheitlidre Geldumlaut in Deutsch- land und die normalen wirtsdiaftlichen Beziehungen zwisdten seinen einzelnen Teilen, die silt im Laufe der Jahrhunderte herausgebildet hatten, wurden zerstort. Der Handel zwisdten der Ostzone und den West- zonen Deutsdilands verwandelte silt faktisdt in einen Handel zwisdten versdtiedenen Staaten. Von den WestmAditen wird oftmals behauptet, daB sie zu diesem Sdiritt gezwungen gewesen waren, da es nidit moglidi gewesen sei, eine Einigung fiber die Durdifuhrung einer Wahrungsreform in ganz Deutsdi- iand zu erzielen. Diese heuchlerisdten Behauptungen werden durdt die Tatsadte widerlegt, ddb Anfang 1948 im Kontrollrat bereits ein Uber- einkommen uber die Grundprinzipien,der Durchfuhrung einer gesamt- deutsdien Wahrungsreform erzielt und des Verfahren des Geldumtausdis sowie die Form der neuen Banknoten vereinbart, die erforderlidie Menge an Banknoten fur ganz Deutschland festgelegt und Instruktionen und eine Bestimmung uber die Viermaditekontrolle bei der Herstellung der Banknoten angenommen wurden. Jedodi am 23. Marz 1948 lehnten es die Vertreter der USA, Englands und Frankreichs ab, die Arbeit zur Vor- bereitung einer gesamtdeutsdten Wahrungsre(orm fortzusetzen und ver- hinderten damit ihre Durdifuhrung. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie bereits alles fur die Durdifuhrung einer separaten Wahrungsreform in den Westzonen vorbereitet. So wurde ganz Westdeutsdiland Mitte 1948 faktisch von Ostdeutsdi- land isoliert. Eine gewaltige Bedeutung fur die ganze weitere Entwicklung Deutsch- lands und fiir die Festigung des Friedens iiberhaupt hatte der AbsdiluB eines Friedensvertrages mit Deutschland bereits in den ersten Nadi- kriegsjahren, wie des im Potsdamer Abkommen vorgesehen war, gehabt. Die Wertmadtte lehnten unter den versdtiedensten Vorwanden alle Vor- sdilage der Sowjetunion, die sic auf einer Reihe von Tagungen des Rates der Au6enminister in den Jahren 1946 bis 1949 mit dem Ziel unterbrei- tete, gemeinsam zur Ausarbeitung eines Friedensvertrages mit Deutsch- land zu kommen, ab. Hierbei gingen die Westmadite davon aus, daB der AbsdiluB eines Friedensvertrages ihre Plane zur Spaltung Deutschlands und zur Umwandlung Westdeutsdilands in einen Hort der Wiedergeburt des deutsdten Militarismus zum Sdieitern gebradit hatte. Angesidtts dieser Tatsadsen, deren Ridztigkeit niemand bezweiteln kann, klingt folgende Behauptung in der Erkl&rung des AuBenministe- riums der USA vom 20. Dezember 1958 in h6chstem Mabe eigenartig: .Die Vereinigten Staaten haben die vblkerredttlidse Verpflidbtung der AlWerten anerkannt, eine Friedensregelung mit Deutsdsland su erreidten und die Besetzung Deutsdilands nidst unnbtigerweise su verfangetn. Man dart annehmen, dill die angesidtts der ganzen Welt Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 lisdhen and franz6sisdien Vertreter ab, die Arbeit in den versdhiedenen Komitees des Kontrollrats fortzusetzen. Seit dieser Zeit hat der Kontroll- rat praktisdh aufgehort zu bestehen. Auf der sedhsten Tagung des Rates der AuBenminister, die im Mai/ Juni 1949 in Paris stattfand, cdhlug die sowjetisdhe Delegation vor, die Tatigkeit des Kontrollrats in Deutschland auf der frulieren Grundlage, als des Organs, das die oberste Gewalt in Deutschland ausubt, wieder- aufzunehmen. Die Vertreter der Westmadite lehnten diesen Vorsdilag ab and bestanden auf der Sdiaffung einer -Hohen Kommission' anstelle des Kontrollrats, deren Beschliisse mit Stimmenmehrheit angenommen werden sollten. Mit anderen Worten, es wurde anstelle des Viermadhte- organs, das entsprediend dem Abkommen fiber den Kontrollmedianismus in Deutschland die Erzielung vereinbarter Besdhliisse uber die wichtigsten ganz Deutschland betreffenden militarisdhen, politisdhen, wirtsdhaftlichen and anderen Fragen garantieren sollte, die Sdhaffung eines Organs vor- gesdilagen, in dem die Westmadtte hatten diktieren and der Sowjetunion ihren Willen aufzwingen konnen. Naturlich konnte die Sowjetunion darauf nidit eingehen, and sie ging audh nidht darauf ein. Die spalterische Politik der Westmadhte net den Widerstand des deut- schen Volkes selbst hervor. Berpits im Jahre 1947, als vollig offensidhtlich wurde, daB die Westn:adhte Kurs auf die Spaltung Deutsdilands nahmen. entstand eine madhtige gesamtdeutsche Bewegung fur Einheit and ge- rediten Frieden. Initiator dieser Bewegung war die Sozialistisdhe Ein- heitspartei Deutschlands, die am 26. November 1947 alle anti Iasdhistisdh- demokratisdhen Parteien. Gewerksdhaften and Massenorganisationen, Organisationen der Bauernsdhaft, Vertreter der Wissensdhaft and Kunst in ganz Deutschland aufrief, am Deutschen VolkskongreB fur Einheit and geredhten Frieden teilzunehmen. Der Aufruf der Sozialistisdien Einheitspartei Deutsdilands fand einen groben Widerhall in ganz Deutschland. 2215 Delegierte nahmen an der Arbeit des Deutsdhen Volkskongresses teil, darunter 664 Delegierte aus den westlidhen Besatzungszonen. Der I. Deutsche VolkskongreB w&hlte eine Delegation, die der Lon- doner Tag+_eng des Rates der AuBenminister die Forderungen des deut- schen Volkes nadh dem baldigen Absdilub eines gerediten Friedens- vertrages mit ganz Deutschland unterbreiten sollte. In der EntsdilieBung des Kongresses hieB es: .Das deutsche Volk wunsdit, dab der Friedensvertrag die wirtschaft- lidhe and politisdhe Einheit Dautsdhlands gew&hrleistet oder daB dem deutsdien Volk das Redit zuteil wird, durdh eine Volks- abstimmung selbst dartiber zu entsdheiden.' ? ? .Spaltung and Wiedervereinigung Deutsdilands', 1. Tell. Kongrea-Verbs, Berlin 1958, S. 65. Die WestmAdhte wandten side sofort gegen these gesamtnationale Be- wegung des deutsdhen Volkes fiir Einheit and geredhten Frieden. Der Antrag der sowjetischen Delegation auf der Londoner Tagung des Rates der AuBenminister, die Delegation des Volkskongresses zu empfangen, wurde von den westlichen Vertretern abgelehnt. Die englisdhe Regierung verweigerte der Delegation die Einreise nach London. Danadi trafen die Besatzungsorgane der Westmachte Mafinahmen zur Unterdrudtung der Volksbewegung fur Einheit and geredhten Frieden in ihren Zonen. Am 20. Januar 1948 wurde these Bewegung in der britischen mid am 23. Januar 1948 in der amerikanisdhen Besatzungszone Deutsdilands ver- boten. Jedodh wudhs and erstarkte die Bewegung des deutsdhen Volkes fur Einheit and gerechten Frieden weiter. Der H. Deutsche VolkskongreB, der am 17. and 18. Marz 1948 in Berlin zusammentrat, faBte einen BesdhluB uber di" Durdhfuhrung eines Volks- begehrens fur einen Volksentsdheid uber die Einheit Deutsdilands. Dem Ersudhen um die Durdhfuhrung des Volksbegehrens trug nur die i.owje- tisthz Resadzungsmadit Redhnung. Die Oberbefehlshaber der westlidhen Besatzuraemechte verboten die Durchfuhrung des Volksbegehrens in ihren Z,:..c~t. Trotz der Hind;-..nisse, die von den Westmadhten der Bewegung fur Einheit and gerediten Frieden in ihren Zonen entgegengesetzt wurden, wurde das Volksbegehren ein groBer Erfolg. Fast 15 Millionen Deutsche Oat- and Westdeutsdilands traten fur den Vclksentscheid ein. Auf Grund dessen wandte Sidi der Deutsche Volkarat - das leitende Organ der VolkskongreBbewegung - am 7. Juli 1948 an den Kontrollrat sowie an die Oberbefehlshaber der Besatzungsmadite mit dem Ersudien, unver- zuglidh MaBnahmen zur Wiederherstellung der Einheit Deutsdhlands zu ergrelf en oder eine Volksbefragung hierzu zu organisieren. In dem Appell des Dcutsdien Volksrates hieB es: .Fur die Einheit Deutsdilandsl Die Unterzeidineten ersudien die Oberbefehlshaber der StreitkrAfte der Vereinigten Staaten von Amerika, des Verelnigten KSnigreidies von GroBbritannien, der Union der Sozialistisdien Sowjetrepubliken and der Franzbsisdhen Republik, jeder in seiner Besatzungszone and auch in seiner Eigensdiaft als Mitglied des Kontrollrates folgendes Gesetz zu besdilieBen oder einen Volksentsdheid dari)ber anzuordnen: Genets Ilbeir the Elakeit D.etsddaatds ? I Deutschland ist eine unteilbare demokratisdhe Republik. in der den IAndern Ahnlicbe Redhte zustehen sollen, wie sie die Ver- fasttung des Deutsdhen Readies vom 11. August 1919 enthielt. Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 4 2 Dieses Gesetz tritt mit seiner Verkundung in Kraft.' Die westlidhen Vertreter im Kontrollrat wiesen diesen Vorsdilag je- dodh zuriidc. Angesidits der entstandenen Situation wandte sick der deutsche Volks- rat im Marz 1949 and nods einn:,il im Mai 1949 an die parlamentarisdhen C)rgane, die sidh zu dieser Zeit in Westcleutschland gebildet flatten, mit deco Vorschlag, den gemeinsam3n Kampf gegen die spalterischen MaB- nahmen der Westmadhte, fur den unverzuglidhen Absdrlur eines Friedensvertrages mit Deutschland and den Abzug aller Besatzungs- t-.uppen whs Deutschland aufzunehmen. Die Gunstlinge der Westmadhte, die in den parlamentarisdhen Organen der Trizone seBen, reagierten ledoch nidit auf den Aufruf des Deutsduen Volksrates zu gemeinsamen Aktionen. Am 15. and 16. Mai 1949 wurden auf BesctiluB des Volksrates Wahlen fur die Delegierten zurn 111. Deutschen VolkskongreB durdhgefuhrt. An diesen Wahlen nahm die uberwiegende Mehrheit der Bevulkerung Ost- deutschlands and ein groBer Teil der Bevolkerung Westdeutsdilands teil. Der Kongrell trat am 29. and 30. Mai 1949 in Berlin zusammen. In einem Manifest verlangte er die Einheit Deutsdilands, den Abschl'h(I cines Friedensvertrages and den Abzuj der Besatzungstruppen. Der III. Deut- sche VolkskongreB wahlte eine gesamtdeutsdhe Delegation, urn der in Paris stattfindenden ordentlidhen Tagung des Rates der AuBenminister die Auffassung des deutschen Volkes zu ubermitteln. Die Vcrtreter der Westmiidhte lehnten es audh dieses Mal ab, die VolkskongreBdelegation zu empfangen. Die probe Weigerung der Westmdc hte, Kontakt rnit den Vertretern des deutschen Volkes aufzunehmen, wie audh des Verbot der Volks- kongreBbewegung in den westlidhen Besatzungszonen, gingen Hand in Hand mit den letzten Vorbereitungen der Westmadhte zur Schaffung vines Sepa-atstaates in Westdeutsdhland. Der BeschluB uber die Sdhaffung eines Separatstaates in den West- zonen Deutschlands wurde von den Westmiidhten bereits im Juni 1948 gefaBt. In Ubereinstimmung mit diesem BesdtluB beriefen die Militar- gouverneure der USA, Englands and Frankreidhs in Deutschland im September 1948 eine Versammlung von 65 ausgewahlten Personen aus der amerikanisdhen, englisdhen and franzbsisdhen Besatzungszone ein. Diese Versammlung, die die Bezeidmung Parlamentarischer Rat' er- hielt, arbeitete entspredhend den Direktiven der MilitArgouverneure der USA, Englands and Frankreidhs vom 1. Juli 1948, 22. November 1948 and vom 2. Miirz 1949 die Verfassung fur den separaten westdeutsrhen Staat aus. So entstand die Bonner Verfassung, die am 12. Mai 1949 von den MilitBrgouverneuren der USA, Englands and Frankreidhs bestatigt wurde, and die in Westdeutscsland bis heute gultig 1st. Diese Verfassung, an deren Ausarbeitung and Erorterung das deutsche Volk nidht teil- nehmen konnte, enthalt eine ganze Reihe offenkundig antidemokra- tischer Bestimmungen. Sie untermauerte die herrschende Stellung der deutschen Monopole and des Junkerturr-s in Westdeutsdhland, die die Anstifter and Organisatoren der deutsdhen Aggression and die Stutzen des Hitlerregimes waren. In der Bonner Verfassung fehlten jeglidhe Garantien gegen die Wiedergeburt des Militarismus, Fasdhismus and Revanchismus im westlidhen Teil Deutsdhlands. Fast gleidhzeitig mit der Bonner Verfassung wurde von den Re- gierungen der USA, Englands and Frankreidrs am 8. April 1949 das Besatzungsstatut fur Westdeutsdiland veroffentlicht, wnnadh die oberste Macht and die widitigsten Funktionen der steatlidhen Verwaltung in Westcleutschland ein Monopol der Besatzungsbehorden der Westmad.l, blieben. Am 20. Juni 1949 wurde von den Regierungen der drei Maethte in Paris ein Abkommen uber die Sdhaffung einer Alliierten Hohen Kommission der drei Machte unterzeidhnet, der von da an die Wahrnehmung dieser Funktionen ubertragen wurde. Die Herausgabe des Besatzungsstatuts fur Westcleutschland and das Abkommen der drei Madhte uber die Sdhaffung einer Alliierten Hohen Kommission waren eine neue grobe Verletzung der vereinbarten Be- sdilusse der Verbundeten der Antihitlerkoalition in bezug auf Deutsch- land. Am 20. September 1949 wurde in Westcleutschland die erste Regierung des westdeutsdhen Separatstaates - der Deutsdhen Bundesrepublik - geblldet. An die Spitze dieser Regierung gelangte ein Mann, der audh jetzt nods den Posten des Kanzlers der Deutschen Bundesrepublik ein- nimmt, Dr. Konrad Adenauer, der d:e bekannten Worte spradh: .Bismarck hat von seinem Alpdruck der Koalitionen gegen Deutsch- land gesprodhen. Idi babe audh meinen Alpdrudc: Er hei8t Potsdam.' So stellten die WestmBdhte, die die Spaltung Deutsdilands vollendeten and den westdeutsdhen Separatstaat sdhufen, an die Spitze seiner Re- gierung einen Politiker, der den Kampf gegen die Grundprinzipien von Potsdam beinahe zu seinem Lebensziel madhte. Man kann den West- m8thten in dieser Beziehung Konsequenz nidht abstreiteni Aber die Spaltung Deutsdilands and die Bildung des westdeutsdhen Separatstaates waren fiir die Westmiidhte kein Selbstzweck. Ihr eigent- ? ,Bulletin des Pross*- and Informetionsamtes der Bundesregierung', Bonn, 13. Juni 1953. Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 lidhes Ziel bestand darin, damit die staMUfcis-pofltfsdhe Grundlage fur den Kampf gegen die demokratisdhen Krafte and fur die Wiedergeburt des deutschen Militarismus zu schaffen. Es ist bei weitem kein Zufall, daB die Durchfuhrung der MaBnahmen zur Schaff ung der Deutsdhen Bundes- republik (Vorbereitung der Bonner Verfassung, Ausarbeitung des Be- satzungsstatuts, Sdhaffung von westdeutschen Staatsorganen) parallel lief mit den Verhandlungen zwischen den Westmachten uber die Sdhaffung des NordatlantikblodLs. Dem westdeutsdhen Separatstaat, den an seiner Spitze stehenden militaristisdhen and revandhistisc hen Kraften war von Anfeng an die Rolle einer HauptstoBkratt dieses aggressiven Blocks zu- gedadht. In einer nudhternen Einsdhatzung der entstandenen Situation wandte sidh die Sowjetregierung am 1. Oktober 1949 mit einer ",-lien Warnung an die Westmadhte. In der Note der Sowjetregierung an die Regie?iung der USA hieB es: .Die Sowjetregierung eradhtet es fur notwendig, auf die auBer- ordentlidhe Verantwortung aufmerksam zu madhen, die die USA- Regierung deswegen trifft, weil die Vereinigten Staaten von Amerika gemeinsam mit GroBbritannien and Frankreidh eine Deutsdhlandpolitik betreiben, die zur Bildung der volksfeindlidhen Separatregierung in Bonn gefiihrt hat, einer Regierung, die den Be- sdhliissen der Potsdamer Konferenz uber die Demokratisierung and Entmilitarisierung Deutsdhlands sowie den Deutschland auferlegten Verpflichtungen gegenuber feindlidh eingestellt ist, was mit den Interessen der friedlidhen Volker Europas unvereinbar ist.'? Die demokratisdhen Krafte des deutsdhen Volkes verstarkten ihrerseits ihre Aktivitet im Kampf fiir die frledlidhe Entwidclung Deutsdhlands nodh mehr. Es ist naturlich, daB diese AktivitAt unter den neuen Bedingungen neue hohere Formen annahm. Nadi der Bildung der separaten Regierung f> r Westdeutsdhland sdhuten die demokratisdhen and friedliebenden Krafte, die in Ostdeutsdhland eine fiihrende Rolle spielten, in diesem Tell des Landes einen selbstAndigen friedliebenden and wahrhaft demo- kratisdien Staat, die Deutsche Demokratische Republik, die am 7. Ok- tober 1949 gegrundet wurde. Mit der Bildung der Deutadhen Demokratisdien Republik nahmen die demokratisdhen and friedliebenden Krafte des deutsdien Volkes die LBsung der wichtigsten nationalen Aufgabe - die Wiederherstellung der Einheit Deutsdhlands cut friedlicher and demokratisdier Grund- lege - in ihre HAnde. Die Deutsche Demokratische Republik wurde audi zum Bannertr&ger des deutsdhen Volkes im Kampf gegen die Wieder- ? Die Sowjetunion and the Frage der Einheit Deutsdhlands and des Friedens- vertreges nit Deutschland', herausgegeben vow Amt ftir information der DDR. S. M. geburt des Militarisn us and Revandhismus in Westdeutsdiland. Diesen Kampf fuhrte and fuhrt die Deutsche Demokratische Republik immer Seite an Seite mit den anderen friedliebenden Staaten. In Westdeutschland wurde zur gleichen Zeit die Vorbereitung der Re- militarisierung auf der ganzen Linie fortgesetzt; es wurden insbesondere MaBnahmen eingeleitet, um den Staatsmedhanismus der Bundesrepublik and die Form der Beziehungen zwisdhen der Bundesrepublik and den Westmadhten den Erfordernissen der Remilitarisierung anzupassen. Es ging darum, daB, solange in Westdeutsdiland das Besarzungsstatut in Kraft war and offene Bcsatzungsverhaltnisse bestanden, es fur die Westrinacihie sdhwierig war, die umfassende Remilitarisierung West- deutsdilands praktisdh zu verwirklidhen. Unter den Bedingungen des offenen Besatzungsregimes batten jeglidhe auf deco Territorium West- deutsdilands gesdhaffene deutsche Truppen unvermeidlicth den Charakter einer Armee direkter Soldner der Besatzungsmadhte getragen. Unth diesen Bedingungen hatte sick ein Aufruf, in uie Armee einzutreten, in die Werbung von Deutschen in eine Art Fremdenlegion verwandelt. Des- halb gingen die Westmadhte bereits im Jahre 1950 an die Ausarbeitung eines neuen' Status der Deutsdhen Bundesrepublik, der eine gewisse Selbstandigkeit fur die Deutsche Bundesrepublik vorsehen sollte, um ihre Remilitarisierung zu erleidhtern and den Westmadhten gleicthzeitig zu- verlassige Moglidhkeiten fur die weitere EinfluBnahme auf die Politik der Deutsdien Bundesrepublik zu sidhern. Die li hrenden Kreise der Deutsdhen Bundesrepublik beteiligten sic h aktiv an der Ausarbeitung dieses neuen Status, da sie davon ausgingen, daB es den westdeutschen Monopolen in seinem Rahmen leiditer sein wurde, ihre eigenen Ziele zu erreidhen. Im Ergebnis dessen wurde der sogenannte Generalvertrag' zwisdhen den USA, England and Frankreichh einerseits and der Deutsdhen Bundes- republik andererseits ausgearbeitet and am 26. Mai 1952 unterzeidhnet. Der Generalvertrag' sah formal die Aufhebung des Besatzungsstatuts and die Verkundung der Souveranitat der Deutsdhen Bundesrepublik vor. In den Vertrag wurden jedoch audh solche Artikel aufgenommen, die diese SouverAnitBt in bedeutendem MaBe einschrankten and dazu angetan waren, die Spaltung Deutsdhlands and die Einbeziehung West- deutsdilands in die Militarblocks der WestmAchte zu verewigen. Im Generalvertrag' wurde darauf hingewiesen, daB sick die Drei MAChte, die bisher von ihnen ausgeubten oder innegehabten Redhte and Verantwortlidhkeiten in bezug auf Berlin and auf Deutschland als Ganzes einsdhlieslidh der Wiedervereinigung Deutsdhlands and einer Iriedens- vertraglidhen Regelung'? vorbehalten. Mit anderen Worten, die ? Heinrich Brandweiner: Die Pariser Vertrage'. Akademie-Verlag, Berlin, 1955, S. 4. Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Deutsche Bundesrepublik wurde three Redzts beraubt. in soldi with- tigen Ptagen, win der Wiederberstellung der nationalen Pinball Deutstalands and des Absdhlussea eines Friedensvertrages, selbstfindig zu handeln. Mohr nods, the LOsunq der Frage der Vereinigung Deutsdhlands bradhten the WestmAchte in direkte Abhingigkeit von der Ausdehnung des reaktionaren Bonner Regimes auf den 6stlicben Tell Deutsddends and der Elnbeziehung ganz Deutschlands in die Kriegs- blocks der imperialististhen Midhte. Im Punkt 2 des Artikels VII des .Generalvertrages' wurde direkt erklart, dab the Westmiichte nur mit einer soldhen Vereinigung Deutsdilands einverstanden sind, bei der das vereinigte Deutschland in die europiische Gemeinsttaft , das heiBt in den Block der Westmachte einbezogen and die Bonner Verfassung auf ganz Deutschland ausgedehnt wird. Die WestmAchte behielten sith im Generalvertrag' audh ihre Rechte .in bezug auf die Verteidigung der Sicherheit der in der Bundesrepublik stationierten Streitkrafte' vor. Diese Redhte sahen im einzelnen vor: Erklarung des Ausnahmezustandes' auf dem Territorium Westdeutsth- lands nach dem Willen der Westmadhte, wobei in diesem Palle die gesamte ausfibende Gewalt erneut an die Besatzungsmachte ubergehen and tie das Redht erhalten sollten, beliebige von ihnen ftlr notwendig erachtete Mabnahmen durdhzufflbren. Daneben, so wurde im .General- vertrag' festgestellt, ist jeder Militarbefehlshaber beredhtigt, im Palle einer unmittelbaren Bedrohunq seiner Streitkrifte die angemessenen SehutzmaBnahmen (einschlieBlich des Gebrauchs von Waffengewalt) un. mittelbar zu ergreifen, the erforderlid- sand, um the Gefahr zu beseiti- gen!? Mt der Unterzeithnunq des Genoralvertrages' fanden the von den Westmichten gemeinsam nit den herrsthenden Kreisen der Deutsdhen Bundesrepublik unternommenen Bemtlhungen Ibsen Absthlu6, solch staatlicbe Grundlagen fur the Wiedergeburt des deutsmen Militarismus in Westdsut land zu sthaffen, die den Wag cur nmfassenden Remili- tarsierung der Bundesrepublik end cur Auanutsunq der neuen Kriegs- maschinerie in aggressives Zwedkes sheen sollten. Es ist nicht sdtwer zu erkenow dad der Gaseralvertrag? auth dazu berufen war, the WiederwrWaiqunq Dauteddends auf frledlcher and demokratistbar Grundlage sock mehr ze enbwerss. Sebr treffend auherte skh aus dlesem AnlaB der Vertrater der ash Labour Party, Aneurha Bevan: ? Sst^aibesd Due Peelm ved Deaver Vertrige Aber Deutecitiand'. Ausgebe des Miislesbeen fh Aumverdpe Ai-'s' der UdSZiR. Mork". 19K Sam it ?? Bb"W% 5.11. .Adenauer and diejenigen. We lbn unterstOtsen. darunter die NATO-Mitgliedsli nder. lather in der Tiefs ihrer Seale fiber die Vsr- einigung Deutsdhlands and setsen ihr alter Spiel fort, das darin bestehi, sham Tell Deutsdslands, der enter threw Elnflui steht. gegen die Sowjetunion zu kehren. Dies eben ist die Politik, die Chamberlain von Hitler erwartete. and as 1st bekannt. wohin sie gefiihrt hat.' ? Bekanntlidh trat der Generalvertrag' oder, wie er dann spater hie6, der .Deutsdhlandvertrag'. nidrt sofort in Kraft. Zwischen seiner Unter- zeidmung and seinem Inkrafttreten liegt sine Zeitspanne von fast drei Jahren. Die Durdhffthrung dieses Vertrages war an den Abedhlu8 von Vertrigen Ober die Remilitarisierung der Deutsdhen Bundesrepublik und ihre Einbeziehung in Militirblodks geknilpft. Diese Vertrige (die so- genannten Pariser Vertrige) konnten die herrsdhenden Krelse der West- madhte and der Deutsdhen Bundesrepublik jedodh erst Anfang 1955 in den Parlamenten durdhbringen. Worin bestand dagegen the Politik der UdSSR and der Deutsdhen Demokratisdren Republik in den Pragen der Einheit Deutsdhlands and eines Friedensvertrages, ale the Gefahr fflr die BevOlkerung West- deutsthlands entstand, in Kanonenfutter f Or den aggressiven NATO- Block verwendelt zu werden? Die Sowjetunion, the Deutsche Demokratische Republik sowle alle friedliebenden Staaten and Volker gaben ihre Anstrengungen hinsidht- lich der Wiedervereinigung Deuteddands and des Absdilusses eines Friedensvertrages nidht auf. his Gegenteil, sie verstarkten ihre An- strengungen. Am 20. and 21. Oktober 1950 tend in Prag sine Konferenz der AuBes- minister der Sow jetunion, der Deutedhen Demokratisdren Republik and der europiischen volksdemokratisdhen Staaten staff, auf der die fflr don Frieden and the nationals Binhsit Dwbschlands gsfahrliche Entwicklung in Westdeutsdiland erirtert wurde. Die Prager Konferens wandte silt an die vier Madhte mit dam Vor- sdtlag, sine gemeinsame Erklirung abzugsben. the Remilitarislerung Westdeutsdilands and seine Blabsziebu ng in Aggreasioo.blod s nicht zusulassen. Die Konferenc fordirte den unvers6glichen Abscblu6 des PrMdensvertrags mitt Deutstslaed end den Absug des Iremden Treppen van seinem Territorium biases Jabresfrist each Abschlui des Prfedens- wastragaa. She trat fur the Bildunq sins. Gesamtdeutsthaa Koestltninra- den Rates sin. der die Bildung einer provlsorttlsen Regisrog vor- berrites sMite. Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Die Westmidbte and the wesldeutsche Regierung wiesen dine Vor- sddlge der Prager Konferenz zurUdt+ jedodh der Kempf Bing welter. Ant der Konterenz der stellvertretenden Aubenminister der UdSSR, der USA, Englands and Frankreichs in Paris (5. MArs his 21. Juni 19511 legte die sowjetisdie Delegation den Entwurf einer Tagesordnung for die vorzubereitende Konferenz der AuBenminister vor, in dem die ErOde- rung der Deutschlandfrage an erster Stelle vorgesehen war. Der sow jetische Tagesordnungsentwurf Bing davon aus, dab die AuBen? ministerkonferenz Fragen der ErfOllung der Bestimmungen des Potsdamer Abkommens durdi die vier Micbte, der Verhinderung der Remiliterisie- rung Deutsdilands, des unverzuglid+en Absdilusses des Friedensvcrtra- ges mit Deutschland and des Abzuges der Besatzungstruppen aus Deutsch- land behandeln mUsse. Die Konferenz der stellvertretenden AuBen- minister konnte side jedoch durdi die Sdhuld der Westmid+te nidht Ober die Tagesordnung der AuBenministerkonferenz einigen. Dann legte die Sowjetregierung, ohne node linger auf die Einberufung der AuBenministerkonferenz zu warten, am 10. Mirz 1952 den Entwurf Ober die Grundlagen eines Friedensvertrages mit Deutschland vor. Dieser Entwurf Bing davon aus, daB der Friedensvertrag mit Deutschland demo- kratisdh and geradht sets, daB er die Souverinitit Deutsdilands and seine gleidhberedhtigte Stellung unter den anderen Staaten sidiern muB and die Wiedergeburt des deutschen Militarismus nidtt zulassen dart. Mit anderen Worten, der sowjetfsche Friedensvertragsentwurf beruhte voll and ganz auf den Prinzipfen von Potsdam. Gleidhzeitig unterbreitete die Sowjetregierung neue Vorsdalige idler Mabnahmen zur Vereinigung Deutschlands. In der Note der Sow jet- regierung an die Reglerungen der USA, Englands and Frankreidbs vom 9. April 1952 hied .s: .Die Dringlidakeit des Absdblusses sines Friedensvertrages mit Deutschland madit as notwendig. daB the Regierungen der UdSSR, der USA. Grobbritanniens and Frankreidhs unverzBglidb Mal nahmen j zur Vereinigung Deutsdblands and zur Bildung einer gesamtdeut- sdhsn Regierung treteen. In Ubereinstimmung hi.rnit eradhtet es die Sowjetregierung als not- wsndig, dal the Regierungen der UdSSR, der USA. Groibritanniens and Prankreidm ohae Verzug the Prage der DurdifOhrung treier g.- samtdeutsdher Wablen erlirtern. win sie dies bereits frOher vorge- schlagsn hat. Die Anerk.nnung der Notwendigkeit der DurchlOhruag freler gesamtd utscher Wablen seibas der Regierung der UdSSR. der USA, Grobbritanniens and Fraekreidhs words durdhaus die Mbglidb- kelt sdbaflen, dies. Wahlen in kUrzester Zelt durchzut4hren.?? ? Dakwasats sur DauhdbMadpowJk der Sowjstunion-, Kilian & Leasing, Berlin 1t1w, lifts 304-296. Die Sow jetregierung eraditete als notwesdig, daB an der ErOrtwsng der in der Note von.. 9. April 1952 aufgeworfeaaa Fragen Vertreter der Dsutschsn Demokratlsdben Republik and der Deutsdhen Bundesrepublik teilnehmsn. In den Jahren 1952/1953 wandte sich die Sow jetregierung wlederum mebrere Male an die Westmidbte chit Vorsdbligen, the Fragen des Absehlusses sines Friedensve_trages mit Deutschland, der Bildung einer Gesamtdeutsdhen Provisorisdben Regierung and der Durdhtohrung freier gesamtdeutsdmer Wahlen sun Vereinigung des Landes unverzUglich zu erdrtern and zu lbsen. Sehleblidb wares die Westmichte Anfang 1954 gezwungen, sills mit der Einberufung einer neuen Aubenministerkonferenz zur Behandlung der aktuellsten and herangereiften internationalen Fragen, darunter such der deutsdten Frage, einverstanden zu erkliren. Diese Konterenz tend vow 25. Januar his 18. Februar 1954 in Berlin statt. Die sowjetisdae Dele- gation trat ant dieser Konterenz mit neuen Vorsdiligen hinsidrtlidi der Wiedervereinigung Deutsdilands and des Absdilusses sines Friedens- vertrages aut. Die sowjetisdren Vorsdilige sahen im einzelnen die Sdiafung einer Gesamtdeutschen Provisorisdien Regierung aus Ver- tretern der Parlamente der Deutsd-en Demokratisdsen Republik and der Deutsdmen Bundesrepublik nach Ubereinkf nft zwisdsen den Reglerungen der beiden deutsdten Staaten vor, dense Aufgabe es geweseu wire, trite gesamtdeutsdie Wahlen vorzubereiten and durdizufl hren. Diese provisorisdae Regierung sollte such die Vertretung Deutaddands bet der Vorbereitung eines Friedensvertrages wahruehmsn. Zusammen chit dew Vorschlag, unverziglid- wit der Vorbsreltung sines Friedensvertrages nit Deutschland zu beginnen, stints die Sow jetr.gierung sines prizisier- ton and erginzten Entwurf der Grundlagen dleses Vertragss run Diskussion. Die sowjeWdien Vora blige sateen terser vor, dal die Regierungen der vier Midite ale von ihnen abbingigen Mainahmsn treflen soften, um Bedingungen zu sdbaffen, die sun .rfolgreldten Ert411ueg der der G.samtdeutsdbea Provisorisdhah Rsglsrung ibertragenes Autgaben bei- tragen usd the Einmischung auslisdled wr Middle bet der Dwdditrung gesamtdeutsdser Wahlen aussddiebss. Zn diwm Zwedt sdblug the Delegation der UdSSR vor, nods vor der Abhaltung der Walden the Bsaatstmgstruppen aus Deutschland. nit Ausnadme begrsest r Koatis- geate, absn:Nhen, the sun Assubung von Scher die sld- aus 4 des Keatrollantgabsn der vier Michte ergaben, zuruchgslassen was sontaL Die sowjetisch. Delegation legte ant der Berliner Ksiff ^s *as gaze Reibe konkreter Vorzchlige vor. die des Ziel Yellen. Me Wisir- gebnrt des deutschua MWtarisnus in Weeldenbchiand eamer is am Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246A048500420001-7 Falls zu verhindern, daB es nidht solort gelingen sollte, Ober the Ver- elnigung Deutsdtlands and den Friedensvertrag Einigung zu erzielen. Hierzu geh8rten Vorschlllge hinsidhtlidh der DurdtfUhrung einer Volks- befragung in ganz Deutschland Ober the Frag. Fir dip rcrieasvertrgoe mit den Westmadhten oder fiir einen Friedenavertrag; Vorsdhldge hin- sidhtlidh des Absdhlusses einer Vereinbarung Ober the Starke and Bewaft- nung der Polizei in beiden Teilen Deutsdhlands; hinsidhtlich der Bildung gesamtdeutscher Komitees zu Fragen der wirtschaftlichen and kultu- rellen Beziehungen zwisdhen der Deutschen Demokratisdhen Republik and der Deutschen Bundesrepublik. Sc lieBlidh bradhte die sowjetische Delegation auf der Berliner Konferenz den Vorsdhlag Ober die Bildung eines gesamteuropaisdhen Systems der kollektiven Sicberheit ein, dessen gleithberedhtigte Partner - bis zur Wiederherstellung der Einheit Deutadilands - die beiden deutsdhen Staaten and dann des vereinigte Deutschland werden konnten. Ein Jahr spater - am 15. Januar 1955 - unterbreitete die Sowjet- regierung den Westmabten einen neuen Vorsdhlag zur LBsung der Deutsdhlandfrage. Sie sdhlug vor, sidh unverziiglidh Ober die Durdhfiih- rung gesamtdeutscher freier Wahlen mit dem Ziel der Vereinigung Deutschlands sowic dardber au verstandigen, ob these Wahlen, im Palle des Einverstandnisses der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik and der Deutschen Bundesrepublik unter internationaler Kon- trolle durdhgefubrt werden konnten. Die sowjetisdhen Vorschlage Ober einen Friedensvertrag mit Deutseh? land, Ober the Bildung einer gesamtdeutschen Regierung. Ober die Durdh- fOhrung freier gesamtdeutsdier Wablen and the Schaffung eines gesamt- europaischen Systems der kollektiven Sicherheit wurden voll and ganz von der Deutschen Demokratfsdhen Republik, allen anderen friedlieben- den Staaten and V6lkern and den fortsdhrittllthen Kreisen der Deutschen Bundesrepublik unterstOtzt. Die Deutsche Demokratische Republik unternahm in diesen Jahren grobe Anstrengungen, um the L6sung der Deutsdtlandtiage voranzubrin- gen, um the Wiederherstellung der Binheit des Landes and den Absdhlud eines Frledsnsvsrtrages an erreidten and des Wiedererstehen des Mill- tarismm in Westdeutsdiland an verhindern. Is November 1950 sddug die Regierung der Deutschen Demokratisdhen Republik der Regierung der Deutsdten Bundesrepublik die Bildung sines Gesmtdsntse5cn KonWtuiereadea Rates vor, der die Scbaftung einer gasamtdeutsdhen provlsorisdssn Regierung and Wahlen hcu: National-? versaramlung vorbereiten collie. Am 1J. Fsbanwr 1952 ersnite the Ripleruug der Dsutsdten Demaua- tisdtea Republik die vier Hunts um den besdtleunigten Abaddub des Friedeosvertrages mit Deutschland and forderte die Regierung der Deut- sdten Bundesrepublik aut, silt discern Sdtritt anzusdtlielen. In den Jahren 1952 and 1953 traten die Regierung and die Volkskammer der Deu?_a?en Demgkratisdien Republik wiederholt an die westdeutsdte Regierung and den Bundestag mit Vorsdilagen heran, eine gesamt- deutsche Beratung durdhzufuhren, die die Fragen des Absdhlusses des Friedensvertrages and der Durdtfiihrung geaamtdeutsdher freier Wahlen erbrtern scllte. Im Zusammenhang mit der Berliner Auienministerkonferenz im Januar/Februar 1954 forderte die Regierung der Deutschen Demokrati- sdhen Republik die Regierung der Deutschen Bundesrepublik aut, sidh gemeinsam an die vier Madhte mit dem Vorschlag zu werden, Vertreter beider deutsdher Staaten zu den Verhandlungen hinzuzuziehen. Am 18. September 1954 sdhlug die Volkskammer der Deutsdhen Demo- kratisdhen Republik eine Beratung von Parlamentsvertretern beider deutadher Staaten vor, um folgonde Fragen zu erbrtern: Friedensvertrag mit Deutschland, Nichtbeitritt zu Militarabkommen, Verhinderung der Remilitarisierung Deutsdhlands, Verstandigung Ober die Starke der Polizei in der Deutschen Demokratisdien Republik and der Deutsd .. n Bundesrepublik, MaBnahmen zur Entwidclung der Beziehungen zwisdhen der Deutschen Demokratischen Republik and der Deutschen Bundes- republik. Aber aUe Vorsdilage der UdSSR and der Deutsdten Demokrati- sdhen Republik zur deutsdhen Prage, die in diesen Jahren unterbreitet wurden, stie8en nadh wie vor auf the ablehnende Haltung der West- mad.te and der Deutsdhen Bundesrepublik. Es muB festgestellt werden. daB silt eine soldte ablehnende Haltung such auf die Vorsdhlage der UdSSR and der Deutsdten Demokratisdten Republik zur Durdhfiihrung wirklidh freier gesamtdeutsdter Wahlen erstredste. Die historisdie Wahrheit besteht darln, dab die Sowjetunion and die Deutsche Demokratische Republik im Laufe einer Reihe von Jahren bis zum Inkrafttreten der Pariser Kriegsvertrage zwlsdhen den Westmadhten and der Deutsdten Bundesrepublik fur die DurchfUhrung gesamtdeut- sdter freier Wahlen mit dem Ziel der Vereinigung Deutsdilends ein- traten, wobel sic silt yegen jeglidte auslandisdte Einmisdtung in these Wahlen wandten. Angatd,ts dieser historisdwn Wahrheit sind alle Versudhe der tub- renden Kreise der Westmadhte end der Deutsdwn Bundesrepublik, silt als Verfadhter der Versinigung Deutsdalands aut dem Wege gesamt- dsutscbsr freier Walden auszugeben, vol fig vergsblidh. Unter Spekula- tion ant des Streben des deutschen Volkes nach Wledsrerlasguno der Elabeit eskiirtes sic mshrmals 1hr Bsstrebsn. Deutedilaad ant der Grastd- lags gesamtdeutsdter frcier Wablen wiedervsreinlgen zu woiiso. Label Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246A048500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 gingen she aber lmmer davon aus, solche Wahlen nicht unter den Be- dingungen der Gewibrlelstung der Freiheit fiir des deutsche Volk. son- darn fur die auslindisdtie Einmischung, unter den Bedingungen der fak- tfsdhen Aufrechterbaltung des Besatsungsregimes, der Wiedergeburt des Revanchismus and der Verfolgung der demokratischen Krifte in West- deutschland durd>zutihren. Wem ist nidht klar, daft des nur eine Parodie auf gesamtdeutsdie freie Wahlen gewesen wire. eine Parodie, the die Verletzung der Grundprin- zipien des Potsdamer Abkommens durch die Westmachte legitirnieren sollte? Es ist verstendlich, daB the Sowjetunion and die Deutsche Demo- kratische Republik dem nid-t zustimmen konnten. Am 23. Oktober 1954 wurden the Pariser Kriegsvertrage abgesdhlossen and am 5. Mai 1955 in Kraft gesetzt. Dadurch entstand in Deutsdilard eine gene Lage. Jetzt bildete sidh in seinem westlldten Tell endgultig ein Staat des deutsdhen Militarism.u and Monopolkapitals, die Deutsche Bundesrepu- blik, als aktiver Partner der aggressiven Militarblodcs der Westmadhte, heraus. Dieser Staat erhielt, wenn auch in besdhranktem Umfange, die Souveranitet and the Moglichkeit, seine Aufienpolitik selllbst durdhzu- fiihren, wobel the fahrenden Kreise der Deutsdien Bundesrepublik these Politik solort auf den Kalten Kr.eg' and die Verscharfung der inter- nationalen Spannung ausriditeten. Im ostltbsa Tell Deutschlands festigte side zur gleld-en Zeit ein anderer deutsdier Staat - the Deutsche Demokratische Republik - der erste wahrhaft demokratisdte and friedliebende deutsche Staat in der Gesd ldite des deutsdten Vollkes. Vom September 1955 an wurde dieser Stoat vOWg souveran and selbstandig in alien Fragen der Innen- and Auflenpolitik. In Ubereinstimmung mit dam Vertrag fiber the Beziehungen zwiscben der UdSSR and der Deutsdwm Demokratlathen Republik, der am 20. Sep- tember 1955 unterzeidmet wurde, grBnden sick d:a Beziehungen zwi- ad-en den beiden Undern auf die voile Gield-beredttigung, auf the gegenseitige Achtung der Souveradtat and auf die Nichtelnmischung in die inneren Angelegeabelten Ausgehend van den Interessen der Gewahrleistung ihu r Sldterhelt, die im Zusammenhang mit dem Be- sd lub der Westmachte fiber the Ehnbeziebung der Deutsdsen Bundes- republik in the NATO bedrolht war, trat die Deutsche Demokratische Repnblik am 14. Mai 1955 der Verteidigtmgsergadsation der Teilnehmer- lander des Warschsuer Vertrages bet. Hlerbei gab she die Erklirung ab, dab We VerpAlchtuogen aus dm Warschauer Vertrag I= Palle einer Wiedervereinigaog Denbchlands an bestsben aufbBrsn. Gntsr den eatelandeona Dedingtmgn, do sick ant dem Territorium Dentschlaods eedgWrig zwei selbstiadige Staabn =it versdiedenen sozialen Systemen herausgebildet hatten, die node dazu sich in Europa gegentlberstebenden Militdrbundnissen angehoren, wurde die Frage der Wiedervereinigung Deutschlands sine rain inhere Angelegenheit des deatsdben Volkes, fur die die auf dem Territorium Deutschlands be- stehenden beiden Staaten zustandig sand. Unter diesen Bedingungen wurde der Weg der Annaherung and Ver- standigung zwisdien der Deutschen Demokratischen Republik and der Deutsdhen Bundesrepublik zum einzig realen Weg zur Losung der Frage der Wiederherste!lung der nationalen Einheit Deutsdhlands. Einen anderen Weg fur die Losung dieser Frage gibt es nidht and kann es nidit geben. Die Sowjetunion hat bereits out der Genfer Konterenz der Regierungs- chefs der UdSSR, der USA, Englands and Frankreidhs im JuII 1955 die Aufmerksamkeit der Westmadite auf die tiefgrei!enden Veranderungen -der Lage in Deutschland and auf die Bedeutung dieser Veranderungen fur des Problem der Vereinigung Deutschlands gelenkt. Auf dieser Kon- ferenz wurde von seiten der sowjetisdien Delegation erklart:.Wenn von Wegen gesprodhcn wird, die zur Wiedervereinigung Deutschlands fuh- ren, so muB man zugeben, daB unter den gegenwartigen Bedingungen die Annaherung zwischen den beiden Teilen Deutsdhlands, die Besei- tigung der bestehenden Reibungen and Spannungen and die Sdiaffung einer Atmosphere der Zusammenarbelt zwischen ihnen am besten zur Erreichung dieses Zieles beitragen konnen.' Auf der Genfer Konferenz der AuBenminister der vier Mechte (Okto- ber/November 1955) bekraftigte die sow jetisdhe Delegation diesen ihren auf der realen Lage in Deutschland beruhenden Standpunkt and erklerte: .Unter den bestehenden Bedingungen kann the Aufgabe der Wieder- vereinigung Deutschlands nidht mehr so gelOst warden, wie vor dem Absd luB der Pariser Vertrage, and dabei ohne Beruckelditigung dessen, was in der letzten Zeit in der gesellsdtafthd-en and staatlicben Entwic c- lung Ost- and Westdautschlands vor side gegangen ist. Gegenwertig kann the Aufgabe der Wiedervereinigung Deutschlands nur allmiblidi, sdirittwefse, auf dem Wage der Annaherung and der Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Demokratisd-en Republik and der Deutschen Bundesrepublik gelOst warden.' Nattyrlidi ist at kelne leidite and einfache Aufgabe. zur allmahlicben Annaherung der belden deutschen Staaten, the versddedene geseWchaft- liche Systeme habeas and sick elnander gegenuberstehenden Staaten- grupplerungen angehbren, zu gelangen. Aber these Aufgabe kann zwelfellos gelBst warden, wenn beide Selten an der Vereinigung Deutsch- land* intereadert slad. Was die Deutsche Demokratische Republik anbetrifft, so kampft sie bereits sine Rothe von Jahren konsequent and beharrlhch far eiae posi- Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 five Losung des Problems der Verst&ndigung der beiden deutsdien Staa- ten. Zu diesem Zwedc wandte aids die Regierung der Deutschen Demo- kratisdhen Republik in den letzten Jahren wiederholt an die Regierung der Deutsdien Bundesrepublik mit folgenden Vorsdhlagen: Annahme einer Verpflidhtung beider deutsdier Staaten, jede An- wendung von Gewalt gegeneinander zu unterlassen and nur mit friedlidhen Mitteln fur die Wledervereinlgung zu wirken; Verbot der Kriegspropaganda and der Tatigkeit aller militaristisdhen and revanc histischen Organisationen; Begrenzung der Streitkrafte beider deutsdher Staaten; Verbot der Lagerung von Atomwaffen auf dem Territorium Deutsch- lands and die Nidhtzulassung der Ausrustung der Arh..een der Deut- sdhen Demokratischen Republik and der Deutschen Bundesrepublik mit diesen Waffen; Ergreifung von MaBnahmen zur Entwicklung der Beziehungen zwisdhen beiden deutschen Staaten. 1957 ging die Regierung der Deutschen DemoLratischen Republik nodh wetter and sdhlug die Bildung einer deutsdten Konfoderation vor. Dabei berucksicthtigte die Regierung der Deutschen Demokratisdhen Republik, daB die Bildung einer Konfoderation beider deutsdher Staaten unter den gegenwartigen Bedingungen die einzig moglidhe reale Grundlage fur die sdhrittweise Wiederherstellung der nationalen Einheit Deutsdhlands darstellt. Die deutsche Konfoderation mOBte ein freiwilliger and voll- kommen gleichberechtlgter Bund der zwei gegenwdrtig bestehenden deutadhen Staaten - der Deutschen Demokratisdien Republik and der Deutschen Bundesrepublik - sein. Die Sdhaffung der deutsdhen Kon- foderation konnte mit dem Ab!?luB einer Vereinbarung zwlsdhen der Deutschen Demokratisdhen Republik and der Deutschen Bundesrepublik uber die Durdifuhrung einer gemeinsamen Politik in soldien Fragen beginners, wie Verbot der Lagerung and Herstellung von Atombomben and Atomwalfen auf dem Terrltorium Deutsdilands sowie Verbot der Propagierung sines Atomkrieges, Austritt der beiden deutsdsen Staaten aus der NATO bzw. aus dam Warsdlauer Vertrag, Aufbebung der allge- meinen Wehrpflidit and ein Ubereinkommen Ober the Truppenstarke; gemeinsames odor getrenntes Ersudsen an the UdSSR, USA, England and Frankreidh um efnen mOglidsst raschen, sdirittweisen Abzug ihrer 'Fruppen aus ganz Deutschland. Im Rahmen der Konfoderation kOnnten audz Fragen der Regelung des innerdeutschen Handels, des gegenseitigen Zahlungsverkehrs, des Trans- portes, der Sozialfursorge, der kulturellen Verbindungen usw. gelost werden. Die deutsche Konfoderation wfrde den Friedensvertrag tin Namen des dsutsdien Volkes unterzoichaws. In weiteren konnte sum Wirkungsbereidi der Konfoderation der Absdhlub von Abkommen mit anderen Staaten fiber die Sidierung der Aufenhandelsbedingungen fur die deutsche Konfoderation, Ober die Seesdtiffahrt, fiber den Zugang zu den Weltmarkten, fiber den Beitritt zu internationalen Organisationen and Konventionen, darunter zu den Fadtorganisationen der t1N gehoren. In den Zustandigkeitsbereidh der Konfoderation kfinnen audh soldhe Aufgaben fallen, wie die Vorbereitung von Wahlen zur Nationalver- sammlung and die Ausarbeitung einer Verfassung fir das vereinigte Deutschland. Der realistisdhe, auf der Beriicksidhtigung der tatsadhlidhen Lage in Deutscfhiend beruhende Vorschiag der Regierung der Deutschen Demo- kratisdhen Republik aber die Bildung einer deutschen Konfoderation sowie ihre Vorsdhlage Ober MaBnahmen zur knnaherunq der beiden deutsdhen Staaten finden die wArmste Billigung and die breite Unter- stiitzung der Arbeiterklasse, der Bauernschaft and der werktatigen In- telligenz der Deutschen Demokratischen Republik. Dieser Vorsdhlaq findet auch immer mehr AnhBnger in den versdhiedensten Sdhidhten der Bevolkerung, in den versciiedensten politisd-ea and gesellsdhaftlidhen Kreisen der Deutschen Bundesrepublik. Die Politik der Deutschen Demokratischen Republik in der Frage der Wiedervereinigung Deutschlands unter den gegenwartigen Redingungen, darunter audh der Vorschlag Ober die Bildung einer deutschen Konfode- ration, genieBen die Unterstftzung der Sowjetunion and aller anderen sozialistisdhen Staaten. Die Regierung der Sowjetunion hat wiederholt erklBrt, daB sie die Pflidht and die Sdhuldigkeit der vier GroBmadhte unter den gegenwartigen Bedingungen darin sieht, den belden deutsdhen Staaten bei ihrer gegensettigen Annaherung mit alien Mittein zu helfen and Unterstutzung zu gewahren; gleidhzeltig eradhtet sie es als unzu- lassig, sidh in die inneren Angelegenheiten des deutsdhen Volkes einzu- misdten and ihm von aufier her irgendwelche BesdhlOsse in der Frage der Wege zur Vereinigung Deutsdhlands aufzuzwingen. Ihrersetts 1st die Sowjetregierung bereft, den beiden deutsdhen Staaten bet ihrer gegenseitigen AnnAherung praktlsdhe Hilfe and UnterstOtzung zu leisten. Eine grofie Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die Tat- sadhe, dab die Sowjetunion, die im Jahre 1955 diplomatisdte Beziehungen zur Deutschen Bundesrepublik herstellte, die einzige GroBmadht ist, die soldhe Beziehungen zu belden deutsdien Staaten unterhalt. Die Tatsadhen jedodt zeugen davon, dab die fUhrenden Kreise der Deutschen Bundesrepublik nods wie vor nidht an der Vereinigung Deutsdilands, sondern an der FortfObrung einer Politik der Starkung des deutschen Militarismus and der Vorbereitung neuer Abenteuer, die todlidhe Gefahren far den deutsche Volk in aids bergen. einer Politik, the silo nidbt nit der historlsdhen Tatsadte der Existent der Deutadsen Demokratisdben Republik abfinden will. interessiert sand. Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Eben deshalb lehnen the herrsdienden Kreise der Deutschen Bundes- republik in groblictier Weise alle Vorschlage der Deutschen Demokra- tisdien Republik fiber MaBnahmen zur Annaherung zwisdren den beiden deutsdien Staaten and Ober die Bildung einer deutsdien Konfodera- tion ab. Der gegenwartige Kurs der herrsdienden Kreise der Deutsdien Bundes- republik, der zur weiteren Vertiefung der Spaltung Deutschlands, ins- besondere intolge der Ausrustung der in Westdeutsdiland gesdiaffenen neuen Kriegsmasdiine mit Kernwaffen tuhrt, entspridit vollstandig dens Kurs der USA, Englands and Frankreichs. Die Regierungen diesei Madrte sowie die Regierung der Deutsdien Bundesrepublik tun elles, urn die Losung der nationalen Aufgabe des deutsdien Volkes - die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands - zu verhindern. Die Westmadite, die die Potsdamer Besdilusse uber die Einheit Deutsdilands verletzten and in Westdeutsdiland als staatlidie Basis fur die Wiedergeburt des deutsdien Militarismus einen Separatstaat schufen, sind gegenwartig damit besdiaftigt, diesen Militarismus mit den modern- sten Waffenarten einsdilieBlidi Kernwaffen auszuriisten and ihn gleidi- zeitig unter ihrer Kontrolle zu behalten. Es ist daher nidit sdiwer zu erkennen, dab gerade die auf die Untersriitzung des deutsdien Militaris- mus gerichtete Politik der USA, Lnglands and Frankreichs das Haupt- hindernis auf dens Wege zur Wiedervereinigung Deutschlands war and bleibt. Versudie, die insbesondere audi in der Analyse' des USA-AuBen- ministeriums zur Berlinfrage unternommen werden, urn these offensidit- liche Wahrheit zu verleugnen, konnen nur einige fiihrende Vertreter der Westmadite in eine unangenehme Lage bringen. Man kann dolls die Politik der Spaltung Deutschlands, die von den USA, England, Frankrefdr and der Deutschen Bundesrepublik sdron seit Jahren betrieben wird, nidit fur lange Zeit als Politik der Wiedererriditung der nationalen Ein- heit des deutschen Volkes ausgeben. Die Spiking Bali= dutch the West lchte. Die Schaitang eines Unruheherdes and elnes Brttckenkoples in Westberllln Mr the Wtlhltitigkeit gegen die sozlalstlschen Staaten Die Politik der Wcstmathte in der Berlinfrage war von Anfang an 1hren Pianen zur Spaltung Deutsdilands and rut Wiedergeburt des deutsdien Militarismus untergeordnet. Der vblkerreditltdse Status Berlins in den ersten Jahren der Besetzung Deuts&latnds wurde durdr elne R.ethe alliierter Abkommen bestimmt. Am 12. September 1944 wurde in der Europaischer Konsultativkommis- sion (EKK) das Abkommen Ober die Besatzungszonen Deutsdilands and uber die Verwaltung GroBberlins and am 1. Mai 1945 das Abkommen uber den Kontrollmedianismus in Deutschland unterzeidinet In diesen Abkommen war vorgesehen, dab die Teilung Deutsdilands in Zonen and die gemeinsame Verwaltung Berlins durdr die vier Madite den Zielen der Besetzung dienen sollte, die durdr die Alliierten w5hrend des Krieges verkundet and spater am ausfuhrlidisten in den Beschlussen der Krimkonferenz and dem Potsdamer Abkommen formuliert wurden Im Abkommen uber den Kontrollmedianismus in Deutschland war fest- gelegt, dab die Verwaltung des Gebietes GroBberlin unter Leitung der lnteralliierten Kommandantur, die unter der allgemeinen Leitung des Kontrollrates stand, erfolgen wird. Somit sind die Abkommen uber Berlin nicht als irgendwie isolierte Abkommen zu betraditen, sondern als Konkretis;eriing and logische Folge der allgemeinen Abkommen der vier Machte hinsiditlich der Be- handlung Nadikriegsdeutsdilands als Ganzes in der Periode seiner Besetzung. Die Abkommen, die in der EKK erzielt wurden, fanden ihre volkerreditlidie Bestatigung in den Besdili.issen der Potsdamer Kon- ferenz. Die Festlegung einer vierseitigen Verwaltung Berlins, des sicti auf dem Territorium Ostdeutsdilands (heute der Deutsdren Demokratischen Repu- blik) befindet, and die Stationierung amerikanisdier, englisdier and fran- zosischer Truppen in seinen Westsektoren beruhten darauf, dab Berlin zum Sitz des obersten Madrtorgans fur ganz Deutschland, des Kontroll- rates, bestimmt wurde, dessen Aufgabe darin bestand, im ganzen Land die Verwirklidiung einer einheitlidien abgestimmten Politik fur die Periode der Besetzung in Ubereinstimmung mit den Potsdamer BeschlOs- sen praktisdr zu gewahrleisten. Die Benennung Berlins zum Sitz des Kontrollrates bedeutete selbstverstandlidi nidit, dab Berlin in irgend- eine besondere Besatzungszone verwandelt wurde. Des oben Gesagte widerlegt in vollem Umfange die Behauptungen der Westmadrte, dab die viersettigen Abkommen Ober Berlin aus den Jahren 1944 and 1945 nidit vom Potsdamer Abkommen abhangen. Gleidifalls halt die Behauptung keiner Kritik stand, nadi der die West- mAdite ihre Redite in Westberlin angeblidr im Ergebnis elnes Tausches' dieses Territoriums fur die heute zum Territorium der Deutsdren Demo- kratisdren Republik gehbrenden Gebiete Thuringen, Sachsen and Meck- lenburg, die wahrend des Krieges von emerikanisdren and englisdien Truppen besetzt wurden, erhalten haben. Es ist hinreidrend bekannt. dab das Abkommen Ober the Eingllederung dieser Gebiete in des Territorium der ehemaligen sowjetisd en Besatzungszone wlhrend des Krieg" un- ehhAriglg devoo erzlelt wurde, westen StreltkrMte zuerst in sic vor- Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 stollen warden. Die amerikanischen and englischen Truppen verlieben these Gebiete nadk Beendigung des Krieges gerade in Ubereinstimmung mit diesem Abkommen. Die Berliner Interalliierte Kommandantur began ihre Arbeit im Juli 1945. Die three Status bestimmenden Abkommen Bingen davon aus, dab die notwendige Einheit der All ierten hinsichtlich der Verw"!tung der Stadt eingehalten wird..Nur von den Vertretern aller vier Michte einstimmig gefaete BesdklUsse sind gdltig', wurde zum Beispiel im Statut der Interalliierten Kommandantur fair Berlin gesagt, des von den vier Kommandanten am 18. Januar 1946 bestdtigt wurde. Jedodk die WestmAckte, die Kurs auf den Bruck des Potsdamer Ab- kommens, auf die Spaltung Deutschlands nahmen, ergriffen alle MaB- nahmen, um die Verwirklichung der Prinzipien der Vierm4chtepolitik in Berlin zu untergraben and die Westsektoren der deutschen Hauptstadt in ihre Domdne, in einen weft vorgesdkobenen Briidcenkopf fur ihre Wifhltitigkeit zu verwandeln. Sdton in den ersten Monaten ihres Aufenthaltes in Berlin begannen die westlichen Besatzungsbehbrden die Vorbereitung zur akonomischen and politisdken Abspaltung der Westsektoren vom tibrigen Teil der Stadt durduufOhren. Bald nadi dem Einrilcken der Truppen der Westmidtte in Berlin wt,:r- den die deutsdken Antifaschisten in den Westsektoren der Stadt aus den Organen der 6rtlidken Selbstverwaltung vertrieben and durdk die frdhe- ren Hitlerbeamten ersetzt. Sdron Ends des Jahres 1945 wurden in den Westsektoren separate Wirtsdkattsorgane gewihlt, deren Titigkeit den Besddtlssen des Gesamtberliner Magistrate widersprach. Entgegen den Potsdamer Beedtlibsen wurden in Westberlin wieder Unternehmerverbinde geschaften, denen das Vermogen der auigelOsten hitlerschan Wirtsduftsgruppen- flbergeben wurde. Unter dem Schutz der westlichen BesatzungsbehOrden hemmten die Westberliner Banken and Monopole mit alien Mitteln the Entwidclung der Wirtschaft des Ost- sektors. Die Besatzungsbehbrden der Westmichte begannen systematisdt auch die polltisdte Efnhelt Berlins zu untsrgiaben. In den Westsektoren wurde sin eigsnes Gerichtsverfahren eingetbhrt tmd sine sigma Polizei ge- sdraftso, die ens der Untersts lung enter das sinhritildbe Porizeiprbidium Berlin herausgelbst wurde. Die leitenden Stalluagan in der Polizai West- berlins erwiesen sich in den Hinden ehsmaliger Fem. E r h a u, Sae h s, P l s t t s r and andenr. Die lode in Westberlin von den ameri- kaafschen Milititbsh6edr' errithtsts 2 - i ff -kstattan WAS- sntfaltete sine wtilsade Propaganda gegen die PriczipIss von Potsdam. Die Boost- der Westmidr s unte nahmen ills Amin Ben, n die KansolidMeup der donmiratlsdien Krihs WestbiAds sa verhin- dern. Sie ergriffen MaBnahmen, um the Vereinigung der Kommunisti- schen and Sozialdemokratischen Partei zu verhindern and zerstOrten in Westberlin den Block der antitasdiistiscb-demokratischen Parteien, der sick neck der Zersdilagung des Fasdiismus herausgebildet hatte. Die WestmAchte behinderten die Durchfuhrung demokratiscker Refor- men in Westberlin. So legten zum Beispiel die Kommandanten der West- sektoren Berlins ein Veto gegen des von der Stadtverordnetenver- sammiung Berlins angenommene Gesetz vom 13. Februar 1947 Uber die Uberfiihrung von Konzernen and sonstigen wirtschaftlidien Unterneh- men in Gemeineigentum' and gegen das Gesetz vom 27. Mirz 1947 Uber die Enteignung der Kriegsverbredler and Naziaktivisten' ein, obgleidl beide Gesetze in vollem Umfange den Potsdamer Prinzipien entspradien. Gleidlzeitig desorganisierten die WestmAchte allmihlidl die Arbeit der Interalliierten Kommandantur in Berlin. Mit jedem Monet wudls die Zehl der Fragen, in denen sick die Kommandanten nidlt einigten. Wenn side 1945 die Kommandanten in 9 von 217 von ihnen behandelten Fragen nidlt einigen konnten, so waren es 1946 129 von ,99 behandelten Fragen. SdilieBlich spalteten die WestmAdite 1948, gleidlzeitig mit der Liqui- dierung der Viermadlteverwaltung Deutsdilands, Berlin endgiiltig. Am 20. MArz 1948 stellte der Kontrollrat seine TAtigkeit ein and nadl drei Monaten, im Juni 1948, wurde in Westdeutsdiland eine separate Wih- rungsreform durdlgeftihrt, die audl auf Westberlin ausgedehnt wurde. Es ist charakteristisch, dab das entgegen der schriftlichen Zusidterung der Oberbetehlshaber der drei Midkte, dab die Westmark nidlt in West- berlin eingeftlhrt wird, erfolgte. Die separate Wihrungsreform war ein sdkwerer Schlag gegen die Ein- heit Deutsdilands and seiner Hauptstadt. Sie zerstbrte die historisdl ent- standenen Verbindungen zwisdhen den verschiedenen Teilen Deutsdi- lands and drohte die Wirtsdkatt Im Osten des Landes zu desorganisieren. Um die Wirtsdkaft Ostdeutsdilands vor dem sdillndlichen EinfluB der separaten Handlungen der Westmichts zu sdritzef, ftlhrte die sow je- tische Militiradministratlon in Deutschland sine Reihe von Gegen- mabnahmen durch, um des Eindringen der Westmark in Ostdsutschland and in das Gebiet von Grobberlin zu verhindern. Westberlin wurde also im Grunde genommen durch die drei West- michte selbst blodtiert. Sie schufen the Berliner Frage'. Ungeadktet dessen, dab the sow jetisdra Militiradministration We Be- reitschaft erklirte, die Vsrsorgung der Bsvblkerung Westberlin snit wen notwendigen Waren zu sichern. organislsrten the Wsstmidlts den Transport von Lebemmitteln and roger Kahle mit Flugssug ear den Westzonen nach Berlin, indent sie the sogenannte LuttbrScks ezrldttetar. Des Geschrei, des von den Westmidr/en am die Berlinfrage amebae Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 wurde, verfolgtc des Ziel, die Aufinerksamkeit der internationalen otfenilidren Meinung von ihrer Spaltungspolitik in Deutschland abzu- lenken, die internationale Lage zu versdiarfen, den kalten Krieg' in verstarken and damit den AbsdiluB des aggressiven Nordatlantikpaktes zu erleiditern. Es ist bezeidinend, dab die Westmadite ihr Einverstandnis zur Erorte- rung der Berlinfrage" auf einer raqung des Audenministerrates erst dann gaben, nedidem am 4. April 1949 der Nordailantikvertrag unter- zeidinet worden war. Unmittelbar nadi der okonomischen Spaltunq der Stadt vollendeten die Westmadite audi ihre politisdie Spaltung. Im September 1948 ver- legte ein Ted der Stadtverordnetenversammlung von Berlin auf Betrei- ben der westlidien Besatzungsmadite seinen Sitz in den englischen Sek- tor and zerstorte damit die einheitlidie Stadtverwaltung von Berlin. Die Zerstorung der Selbst'erwaltung der Stadt and die Desorganisation der Wirtsdiaft Berlins hatten sdiwere Auswirkungen auf die Lage der Be- volkerung der Stadt. In dieser Situation wandte side die sowjetisdie Militaradministration an die Oraane der Militarverwaltung der Westmadite mit dem Vor- sdilag, in ganz Berlin freie demokratisdie Wahlen ohne jegliche Ein- misdiung der Besatzungsmadite durdizufilhren. Die Westm8chte lehnten diesen Vorsdilag ab and begannen die Durchfiihrung von Separatwahlen zu einer Westberliner Versammlung vorzubereiten, die audi am 5. De- zember 1948 stattfanden. Diese Wahlen fuhrten die westlidien Besat- zungsmadite enter Bedingungen des Terrors, der Einsd-iiditerung and der zugellosen Antisowjethetze ohne Teilnahme der demokratisdien Organisationen, deren T&tigkeit in den Westsektoren verboten war, durdi. In ihrem Ergebnis wurde ein separates Westberliner Magistrat ge- bildet. Gleidizeltig desorganisierten die Westmadite endgultig die Arbeit der Interalltierten Kommandantur in Berlin. Sie stellte ihre Arbeit nadi der Weigerung des amerikanisdien Kommandanten, die auf der Tagesord- nung stehenden Fragen zu diskutteren, am 16. Juli 1948 fur immer ein. Als cut dieter Sitzung der sowjetisdhe Vertreter vorsdilug, MaBnahmen zur Verbesserung der materiellen and reditlidien Lage der Werktatigen der Stadt zu erbrtern and in ganz Berlin durdizutuhren, antwortete der amerikanisdle Vertreter darauf dreist, daS er morgen viel? zu tun babe and deshalb sdilafen gehe'. Am 21. Dezember 1948 wurde sine separate amerikanisdi-englisch. tranzOsisdie Kommandantur fflr Westberllin gesdiafen. So war gegen Rude 1948 die Spaltung Berlins voilendet. SpAter wurde Sie durrdt the Westberliner Separatverfassung node gefestigt, die durdi the Westssldite am 29. August 1950 in Kraft gesetzt wurde. Ungeaditet der von den Westmachten durdigefuhrten Linie der Liqui- dierung der Viermaditeverwaltung Berlins unternahm die Sowjetunion zur Verwirklichung der Potsdamer Prinzipien Versudie, winder zu einer sadilidien Zusammenarbeit zwisdien den vier Maditen, einsdilieBlidh in der Berliner Frage zu gelangen. Auf der Sitzung des AuBenministerrates, die im Mai 1949 in Paris stattfand, sdilug die Sowjetunion zur Sidierung der wirtsdiaftlidien and politisdien Einheit Berlins vor, die Berliner Interalliierte Kommandantur zur Koordinierung Gesamtberliner Mali- nahmen zur Verwaltung der Stadt and zur Sidierung eines normalen Lehens in ganz Berlin wiederherzustellen. Sie sdilug ferner vor, den Ge- samtberliner Magistrat wieder zu erriditen and dazu die vier alliierten Kommandanten zu beauftragen, in Berlin freie Gesamtberliner Wahlen dnrchzufiihren. Alle these Vorsdilage wurden jedodi von den West- maditen abgeleh. d.~ Sidi wiederum als Gegner einer friedlichen Losung des deutschen Problems in seiner Gesamtheit and der Berlin- frage im Besonderen erwiesen. Stadt dessen tuhrten die Kommandanten der Westsektoren Berlins am 14. Mai 1949 in Westberlin willkurlidi das sogenannte .,Kleine Beset- zurgssietut' ein. Dieses Statut beinhaltet den endgultigen Verzicht der WestmXdeie auf die in Potsdam festgelegten Ziele der Besetzung Berlins and Gesamtdeutsdilands. In den folgenden ti Jahren setzten die Westmadite unter Ausnutzung ihrer Stellung als Becntzungsbehorden ihren Kurs der Verwandlung Westberlins in einen UnrOl e- urd Spannungsherd fort. Im Mai 1955 traten die Pariser Abkommen in Kraft, die die Spaltung Deutsdilands vertieften. Artikel 2 des sogenannten Deutschlandvertra- ges, der einen Bestandteil der genannten Abkommen darstellt, 1st un- mittelbar auf die Verewigung der Besetzung Westberlins durdi die Trup- pen der USA, Englands and Frankreidis geriditet. In diesem Artikel hel8t es:.... die drei Midite (behalten) die bisher von ihnen ausgeitbten oder innegehabten Redite and Verantwortlidikeiten in bezug auf Berlin...' Am Tage des Inkrafttretens der Pariser Vertrage erlieBen die drei Kommandanten Westberlins eine neue Erklarung, gemaB der des soge- nannte .Kleine Besatzungsstatut' formell aufgehoben wurde. Im Grunde genommen Anderte side aber dadurdi gar nidits, and die drei WestmAchte behielten nods wie vor in Westberlin unbeschrankte Madit, die es ihnen gestattet, side in aUe Fragen des gesellsdiaftlidien, politisdien, wirt- sdiaftlidien and kulturellen Lebens Westberlins einzumisdien. Die Ergebnisse der fast vierzehnjlhrigen Besetzung Westberlins durdr die USA, England and Frankreidi Sind haute fur jeden deutlids sidltbar. Entgegen der im Potsdamer Abkommen ubernommenen Verpiliditung rnr Vernidltung der deutsdien Monopole, stellten die Westm&&te Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 in Westberlin die Herrsthaft deiselben Konzerne wie in der Zeit der Hitlerdiktatur - die der KlOc tner, Mannesmann. Siemens, AEG and wie tie alle heillen - wieder her. Der Proseb der Konzentration des Kapitals hat side in Westberlin in breitem McSe entwidcelt. In weniger als in 0,6 Prozent aller Westberliner Betriebe arbeiteten 1957 40 Prozent alter in der Industrie besch6ftigton Westberliner Arbeiter and Angestellten. Unter dem Schutz des rDesatzungsregimes wirken in Westberlin mili- taristisdie, revanchistisdse and faschistische Krlfte. Dort sired mehr als 70 site fasddstisdie and militaristische Organisationen wie der .Stahl- helm', der .Kyffhauserbund', der Bund deutscher Soldaten', der Bund ehemaliger deutscher Falladhirmj*ger' and andere wiedererstanden and ungehindert tatig. Uber 20000 Einwohner Westberlins wurden in die westdeutsdhe Bundeswehr geworben. Wahrend im Potsdamer Abkommen die vollige Entnazifizierung and Demokratisierung des Volksbildungswesens in Deutschland vorgesehen war, wird heute in den Schulen Westberlin Gesdkidite in einem often revanchistisdsem Geist gelehrt, wobei in einer Reihe von Fallen den Sc 0lern solche BOdher empfohlen werden, wie zum Beispiel Hitters .Mein Kampf'. In Westberlin arbeiten zahlreiehe Spionageorganisationen der imperia- listischen Madite, hauptsadilids der USA and der Bundesrepublik. Eine aktive Tatigkeit entfultet die von dem ehemaligen Hitlergeneral Gehlen geleitete westdeutsdie Spionageorganisation. Es existieren ferner eine Reihe von Spionagezentren, die als .Gesellscaften', Bfiros' usw. getarnt sind. Ste alle warden fair die DurdYfuhrung einer Wuhlt5tigkeit gegen die Deutsche Demokratische Republik benutzt, um das normale wirtsdiaft- liche and politisdie Leben der Deutsdien Demokratischen Republik zu storen. Diese Zentren, fur deren Unterhalt sire bedeutender Tell der soge- nannten Hf fe ffir Westberlin verwendet ward, verbreiten in der Deut- sdsen Demokratis hen Republik Millionen Ezemplare von verleumde- risdien Bfidsern, BrosdiOren and Flugblittern. Allein sett 1957 wurden auf dam T.rritorium der Deutsdten Demokratisdsen Republik fast 17 Mil- lionen derartige Materiallen sit ergestellt. Von Westberlin an. ward sine ektive feindlidse Tatigkeit gegen die Sowjetunion and andere Staaten des sosiaWtischen Lagers entfaltet. Die Spionagssantralen sdileusen in dine Linder fibre Agenten ein. Gisidizeitig spredsen in Westberlln weeder 23 hitlersche Blutridater .Relit', dnd mehr ale the Hilfb alter Angestellten im Westberliner Justizapparat and ungNihr efn Drittel aller Polizeiangehbrigen ehe- maligs Nazis and Krlsgsvsrbtecher. In letster Twit wards wit der RSstimgsprodnktlon in Westberlin ffir die NATO begoneen. Diusem Zwsdt diem Webesoodsn des Genets des West- berliner Abgsordnsgehaasas van 2S. Februar 1957 Ober the Sidser- stellung von Leistungen out dem Goblet der gewerblichen Wirtsdsaft'. Es soil gemaB seinem 4 I die Erfullung vdlkerredstlicher Verpflichtun- gen' Westdeutsdhlands and die ErfUllung von Verteidigungsaufgaben' sidserstellen. Es enthilt sine weitgehende Erm&chtigung der Bonner Re- gierung and gibt the Moglichkeit, wirtschaftl[dse MaBnahmen zur Aus- nutzung des Westberliner Wirtsdiaftspotentials im Interesse des aggres- siven Nordatlantikblodzes durdizufuhren. Heute sind die westlichen Strategen bestrebt, Westberlin als Stutz- punkt der NATO in Deutschland zu benutzen. Devon zeugen sowohl zahl- reiche Erklirungen einer Reihe offizieller Personlidikeiten der West- madzte als auch des jetzigen Regierenden Burgermeisters' Westberlins, Brandt, selbst. Letzterer erklarte off an, daB Westberlin die Rolle einer ..Frontstadt' and sines Stdreafriedes' spielen musse. Im Lichte aller dieser Tatsad,en wird die Verlogenheit der Behauptung der Verfasser der Analyse' des State Department der USA besonders deutlidi, nadh der in Westberlin angeblidi eine demokratisdie Ordnung erridhtet wurde. Es fist nicht weniger offensiditlidi, deb des Besatzungsregime in Westberlin langst iiberholt 1st. Durds die Verletzung der zwisdien den Alliierten abgesdhlossenen grundlegenden Vereinbarungen fiber Deutsch- land haben die WestmAdite die politisdhe Grundlage fur die Anwesen- heit ihrer Truppen in Berlin verwirkt. Und wean aids bestimmte Kreise im Westen weigern, these Tatsache anzuerkennen, so entlarven sie damit nur ihr Bestreben, Westberlin weiterhin als Unruheherd and Ausgangs- basis fur ihre Unterminierungstltlgkeit gegen die sozialistischen Lender zu benutzen. Die Sabotierung der DeiltarteWderay and der Dwookratislerung der Wirtschaft WashimbMandL Die Erricktung elaer sozlal- 8toaomlochon Basis zur Wiedsegeburt des MWtarlssaas Der Beschlu6, die flbermiSige Wirtsdhaftsmadst der Kartells. Syndi- kate, der Truste and anderer Vereinigungen in den H6nden der deut- scben Monopolisten za liquidleren, war einer der Edcpfeiler des Pots- damer Abkammens, um die Entmilltarisierung and Demokratisierung Deutschlands sidsersustdisa. Sein Ziel war, dam deutsdwa MWtarlsmus the sosiIIOkonomisdwa Grundlagen and damit die MOglidikeiten zu nob- man. female wieder zu erstshen. Im Potsdamar Abkommen wird eiadoutig von, der Notwendigkolt ge- sprodtea, des doubdte Wlrtediafbleben zu dezsntrallsiren snit dem Ziel der Vernidstaag der bestebandea uberm6Blges Koaz.ntratios der Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Wirtschaftsk raft, dargestelit insbesondere durdh Kdrtelle, Syndikate, Truste and andere Monopolvereinigungen'. Im Verlauf der Jahre 1945 and 1946 wuiden zur i)urditiihrung dieser Bestimmungen vom Kontrolirat and seinen Oraanen eine Reihe vur,, widitigen Besdilussen gefaB. Si' sateen insbesondere die Erridhtung einer Viererkommission zur Durchfuhrung der Dekartellisierung and Dezentralisierung sowie die Erfascung derjenigen deutsdien Unterneh- nien in einem Verzelchnis vor, die gemaB ihrem Ausmal3 and ihrem Cha- rdkter dem Potsdamer Abkommen entsprediend einer Dezentralisierung unterlagen. Die Verwirklichung dieser 8esdilusse ertorderte ubereinstimmende Handlungen der vier Madite, da die deutsdien Monopole uber ein im ganzen Land verzweigtes Netz von Filialen and Toditergesellsdiaften verfugten, deren Beziehungen zum Grundunternehmen nidit immer leidit festzustellen waren. Soldie gemeinsamen Handlungen gingen audi direkt aus den Bestimmungen des Potsdamer Abkommens hervor, dem- gemaB Deutschland wahrend der Besatzungszeit als wirtschaftlidie Ein- heit zu betraditen war. Die Bestimmung der Potsdamer Konferenz hinsiditlidi der Dekartelii- sierung der deutsdien Wirtsdialt wurde aui dem Gebiet der Ostzone volt u-id ganz durdigetuhrt. Hier ertolgte die Liquidierung der Kartelle, Syn- dikate, Trusts and alter anderer Monopolvereinigungen. Die Unter- nehnien der Kriegsverbredier, der Leiter der Nazipartei sowie der einge- fleisditen Anhanger der Hitlerdiktatur wurden entsprediend der 1946 durchgefuhrten Volksabstimmung and gemaB den Besdilussen der Volks- vertretungen der Lander enteignet and in die Hande des Volkes uber- geben. So kamen die Unternehmen in die Hande des Volkes, die dem Konzern des Kriegsverbrediers Flick gehorten, die Werke der IG-Farben- industrie, des Hermann-Goring-Konzerns, des groBen Konzerns der Kon- tinentalen Gas AG, des Mannesmann-Konzerns, der AEG, des Siemens- Konzerns usw. Dank der Verwirklidiung dieser MaBnahmen waren den deutsdien Monopolisten volist4ndig and fur immer die Moglichkeiten genommen, das wirtsdiaftlidie and politisdie Leben in Ostdeutsdhland zu beeinflussen. Es waren damit die notwendigen Voraussetzungen fiir eine wirklidi demokratisdie and friedlidie Entwicklung in diesem Tell Deutsdilands gesdhaffen. In den Westzonen Deutsdilands jedoch arbeiteten die WestmAchte in eine direkt entgegengesetzte Riditung. Zwar mullten the Behbrden der WestmAdite in der ersten Zeit ihre wahren Absiditen tarnen. In Wen drei westlidien Besatzungszonen wurden so Gesetze zur Dekartellislerung erlassen. Aber in Wirkiidikeit waren these Gesetze tiberhaupt nidit aui the Liquidierung der Monopole geriditet, sondern auf ibre Rettunq and ibre Wiederherstellung. In der amerikanisdie Besatzungszone wurde am 12. Febtuar 1947 das Gesetz Nr. 56 uber das Verbot einer uberm4Bigen Konzentration der deutsdhen Wirtsdiaftsmadit' erlassen. In der engfisdhen Zone wurde ebenfalls am 12: Februar 1947 ein ahnlidhes Gesetz erlassen, in der fron- zosischen Zone eine entsprediende Anordnung des Oberko.mmandieren- den am 9. Juni 1947. Alle diese Gesetze wiederholten zwar formal die Forderungen d-s Potsdamer Abkommens, die uberma8ige Konzentration der deutsdren Wirtsdiaft zu liquidieren, she enthielten jedodi keinerlei konkrete An- ordnungen and keine Verpflidrtungen, um diesen gemeinsamen Besdilufs der vier Machte durchzufiihren. Es war lediglidi vorgesehen, Firmen mit mehr als 10000 Besdiaftigten zu untersudien. Sie gaben keine Anwei- sung fur MaBnahmen zur Durchfuhrtmg der Dekartellisierung. So ent- hielten weder das Gesetz Nr. 56 in der amerikenischen Besatzungszone nods die dhnlichen Gesetze and Anweisungen in de:, englisdien and der franzosisdie Zone eine Aufzahlung der Firiapn, die auf Grund der Ge- setze and der darin verkundeten Prinzipien z,.r Reorganisierung der deutsdien Wirtsdiaft zu dezentralisieren waren. Den Befehlshabern der Zonen war aber gleidizeitig das Redit zugebilligt worden, die eine odor andere Firma, die ihrem Wirtschaftspotential entsprediend einer Dezen- tralisierung hatte unterworfen werden miissen, nadi eigenem Ermessen aus dem Gesetz auszuklammern. Irgendweldie praktisdien Sdiritte, die zur Verwirklidiung der Dekar- tellierungsgesetze in den Westzonen Deutsdilands gefuhrt Mitten, ertolg- ten nidit, and so war trotz der formalen Erklarung hierdber von einer De- kartellisierung nidrt einmal die Rede. Nidtt von ungefahr stellte das vom Kriegsminister der USA, Royall, zwedrs Untersudhung der Ergebnisse der Dekartellislerung in den westlidien Besatzungszonen Deutsdilands eingesetzte Komitee Fergusson is seinem Beridit vom 15. April 1949 test, dab als Ergebnis der Handlungen der amerikanisdien Besatzungsmadit keine der riesigen Monopolvereinigungen in Deutschland Sdiaden ge- nommen hAtte'! Unter dem DedLmantel einer angeblidien Dekartellisierung wurden von den WestmAditen MaBnahmea eingeleitet, deren Ziel die.Wieder- herstellung der alten deutsdien Monopolvereinigungen in den Westzonen war. Sie verhalfen den alien Monopolisten and Riistungsproduzenten, dip die wirklidien Organisatoren and Anstifter der Hitleraggression waren, wieder dazu, die wirtschaftlidien Sddusselstellungen in Westdeutsdsland einzunehmen. In den Jahren 1945 and 1946 wurden in Westdeutsdsland Anwelsungen herausgegeben, einige Bergbaubetriebe sowie einige Werke der Rite en- und Stahlindustrie dem Verftigungs- nidit aber dem Eigentumsredht der Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Konzerne zu entziehen. Sie wurden einer besonderen Verwaltung unter- stellt. an deren Spitze Heinrich Dinkelbach gestellt wurde, der langjah- rige Finanzdirektor der Vereinigten Stahlwerke, des fuhrenden Konzerns der deutsdhen Schwerindustrie. Unter soldien Umstinden ist es nidit verwunderlich, daB die ganze feierlidi verkfindete Dezentral isie rung der Kriegswirtsdiaftskonzeme der Runr nur eine Karikatur der WillensauBerung der Volker war, einer WillensbuBerung, die is Potsdamer Abkommen festgelegt war and die die Liquidierung der wirtschaftlichen Basis des deutsdien Militarismus vorsah. Im gleidsen Matle wurde audi die Forderung des deutsdien Volkes selbst hinsiditlidi der Enteignung der groften Naziindustriellen miBaditet. Das starke Streben der werktatigen Mensdien Deutsdilands, die wirt- adiaftliche Macht der Monopole zu bredien and ihren EinfluB auf das politisdie and wirtsdiaftliche Leben zu beseitigen, land in den ersten Nadikriegsjahren semen Ausdruck in den Forderungen breitester Kreise der Bevolxerung, die Betriebe der Monopolisten in die Hande des Volkes zu ubergeben. Dieses Streben war so stark, daB sogar die burgerlidien Parteien and ihre Fuhrer zunhdist gezwunaen waren, fur die Beseitigung der Monopole and fur die Vergesellschaftung ihrer Betriebe einzutreten. In den wirtsdiafts- and sozialpolitisdien Leitsatzen der CDU in der bri- tischer: Zone aus dem Jahre 1946 heiBt es zum Beispiel, daB die Zusam- menballung wirtsdiaftlicher Betriebe in den Handen weniger ... eine Gefahr fur die politisdie Freiheit Is einzelnen wie audi der Gesamtheit des Volkes' ist. Is Programm der CDU der britisdien Zone vom Februar 1947 wurde die Vergesellsdiaftung des Bergbaus and der eisensdiaffen- den GroBindustrie gefordert. In der Regierungserklarung des Minister- prasidenten Arnold (CDU) am 17. Juni 1947 wurde dazu gesagt: .Die bisherigen einseitigen Maditgebilde in der GroBwirtsdiaft wer- den beseitigt, and neue Bildungen in der Zukunft werden dadurdi verhindert, daB die deutsche Grundstotfindustrie )Kohlenwirtsdraft), die stahl- and eisenerzeugende Industrie sowie die den Markt monopolistisdi beherrsdiende GroBchemie in Gemeinwirtsdraft ube_ -;_ fdhrt ward." Alle these Erkllirungen verfolgten jedodi nur das Ziel, die wahre Auf- fassung der Fuhrer der reaktloniren Parteien is der Frage der Beseiti- gung der deuitsd.rn Monopole zu tarnen. Die BesatzungsbehOrden der Westmidite and the westdeutadhe Reaktion batten niemals the Absidit, dem Willen des Volkes zu entspredien, der volt and ganz mit dem Be- schluB der Potsdamer Konferenz fiber die Liquidierung der Monopole ? Stenographisdser Berkist des Landtages Nordrhein-Westfalen, 1947. 6. Sit- sung. Selte 11/12. in Deutschland ubereinstimmte. So lehnten es die amerikanisdien Be- satzungsbehorden 1946 ab, the MaSnahmen durdizufuhren, die im 1 41 der Lendesverfassung von Hessen entsprediend einer allgemeinen Volksabstimmung fixiert waren. Audi die englisdie Militarregierung legte 1948 bei einem Ahnlichen Gesetz ihr Veto ein, das auf Forderung der Wihler vom Landtag Nordrhein-Westfalen angenommen worden war. Die Politik der Sabotage and der Hintertreibung der Besdiliisse von Potsdam durdr die Westmidite in bezug auf die Liquidierung der deut- sdien Monopole durdisdiritt eine Reihe von Stadien. Diese Politik wurde Hand in Hand mit der Spaltungspolitik Deutsdilands durdigefuhrt. Is Anfang waren die BesatzungsbehOrden der Westmadite bestrebt, die Monopolvereinigungen in Westdeutsdiland unter versdiiedenen Vor- wanden and in versdriedener Form zu erhalten and sie vor dem Ruin zu retten. Danadi bemUhten sie side darum, die alten Monopolvereinigun- gen in ihrer alien Form and in den moisten Fallen sogar unter der alten Bezeidinung wiederherzustellen sowie neue M: -iopole zu erriditen. Sdiliefllich folgte das letzte Stadium: the Verstirkung der Madit der alten and neuen Monopole. Das war die Praxis. Anfangs wurde erklart, daB von der Dezentralisierung an der Ruhr adit Vereinigungen der Kohle and der Metallurgic betroffen seien. In Wirklidikeit stellten auf Grund des am 10. November 1948 in der ver- einigten englisdi-amerikanisdien Zone erlassenen Gesetzes Nr. 75 fiber die Reorganisierung der deutsdien Kohleindustrie', dem ein gleidrlau- tendes Gesetz Nr. 27 vom 16. Mai 1950 folgte, von allen fuhrenden Mono- polen der Ruhr formal nur the Vereinigten Stahlwerke ihr Bestehen ein. Aux ihnen wurden einige Aktiengesellsdiaften der Kohle- and Metall- urgieproduktion herausgetrennt, deren Aktien in den Handen der frtihe- ren Besitzer blieben odor von anderen Ruhrkorporatlonen and Banken aufgekauft wurden. Die anderen groflen Firmen der Kohle- and Metallurgieproduktion der Ruhr batten nidit einmal formal ihre Existenz eingestellt, and die so- genannte Entflechtung bestand nur darin, aus dem groten Bestand einige Gesellsdiaften zu bilden (so zum Beispiel wurde aus des Konsern Gute- Hoffnungs-Hfitte des Unternehmen Hikttenwerke Oberhausen' gebildet, aus des KlOdwer-Konzern the Hikttenwerke Haspe', aus des Otto- Wolft-Konzern the Gasellsdiaft Eisen- and Stahlwerke' in Bochum usw.). Den Konzerneigentumem, the dieser Umgruppierung unterworfen waren, sdilug man vor, durch Verkauf oder Aktienumtaustti ihr KapiW in einer odor in mehreren von ihren kontrollierten Gesellsdiaften, na- tfirlid- beds freer Entsdieldung, anzulegen.? Die grown Akttonire der ? Mittsllapsblatt der Verefalgten Hoban Kommission Nr. 20, Salta 20-310 von 20. Mai 1950. Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Ruhrvereinigungen erfiiilten jedodi Iaktisdi these Vorsdirift (mit einigen Ausnahmen) nicbt. Nicht weniger sorglAltig wurde der Chemiekonzern IG-Farbenindustrie, der im nazistischen Deutschland elnen hervorragenden Anted an den Verbrechen hatte, the die Nazis im Verlauf des zweiten Weltkrieges be- gangen hatten, vor der vom Internetionalen Milit&rtribunal verh.ngten Vergeltung bewahrt. Am 30. November 1945 erlie8 der KontroUtat des Gesetz Nr. 9 fiber die Besdhlagnahme des Eigentums der IG-Farbenindustrie and die Kon- trolle daruber'. Im Artikel I des Gesetzes wurde festgelegt, daB alle Werke, Eigentum and Aktivposten in Deutschland, die vor oder nadi dem 8. Mai 1945 im Besitz der Aktiengesellschaft IG-Farbenindustrie waren oder von hhr kontrolliert wurden, konfisziert werden and das Eigentumuedht dem Kontrollrat ubergeben wird'. Das Gesetz sah dabei die Sdiaffung eines Komitees vor, das aus vier Offizieren bestand, die von den Zonenkommandanten ernannt wurden. GemAB Artikel III des Gesetzes bestanden the Aufgaben dies" Komitees in der Festlegung der Werke, des Eigentums and der Aktivposten der IG-Farbenindustrie, die zur Reparation zu verwerten waxen; in der Vernicbtung der netriebe, the aussdilieBlidi Kriegszwecken dient 3n; im Entzug des Eigentumsrechts bei den verbliebenen Betrieben and des Eigentums; in der Einstellung der Kartellverbindungen and der Kontrolle fiber die wissenschaftlidten For- sdiungen and the ProduktionstAtigkeit. Die Verwirklidiung dies" Gesetzes wurde durdh the Besatzungs- beh6rden der WestmAdite hintertrieben. Anfang 1948 wurde ein sepa- rates englisdi-amerikaniscies Organ gesdnaffen, des mit der Ausarbei- tung von Mai)nahmen zur Reorganisierung der IG-Farbenindustrie beauttragt wurde. Die Vormundschatt, the Leitung and die Aufsidit fiber die Unternehmen wurden einer Kommission deutsdier Unternebmer fibergeben, the wit dent Trust der IG-Parbenindustrie eng verbunden wares. Sie madden the Reorganisierung des Konzerns zu einer leeren Formalit&t. Staff den Trustbesitz in besdalagnahmm and seine Titigkeit einzustellen, wurden vor allem drei grolle Naddolgegesellsdiaften ge- gr0ndet: the Badfads.n AnWn- find Sodafabriken' (Ludwigshafen), the .Farbentabriken Sayer* (Leverkusen) and the Farbwerke Hoechst', in deren Besits der gr86te Tell des Trustbesitzes fiberging. SdilieAlids muBtm aids audk die drei deutsdien Bankanstalten - die Deutsche Bank, die Dresdner Bank and die Commerzbank - elver soge- namsten Desentralisisruoq unterzieben. Wasm suds dies. BankNluser vmakbst formal ihre kammeriddle TAtigk.it eisstelltm, so bewahrten do dock die Badtsarredde el_sr jurltbdtan Person. tmd els Mrs Ver- trster wlrktm 30 6rtUdie Bankhiussr. die cut der Grusdlage der Gesetze der westlidien Besatztungsbehorden von Mai 1947 bis April 1948 erriditet wurden. Am 29. Miss 1952 wurde these Dezentralisierung jedodi bereits riickg4ngig gemadi't. Mit Erlaubnis der Westmadite erlieb the Regierung der Bundesrepublik des Gesetz fiber den Niederlassungsbereidi von Kreditinstituten', das dazu fuhrte, daB the 30 brtlidien Bankhauser wieder zu drei Bankgruppen vereinigt wurden; jede dieser drei Bank- gruppen stellte the dezentralisierte Deutsche Bank', Dresdner Bank' and Commerzbank' dar. (Bundesgesetzblatt Ted 1, Nr.15 vom 31.3.1952). Andere maditvoile Monopolorganisetionen, die widitige Ressourcen and Wirtsciaftszweige der Westgebiete Deutsdilands kontrollierten, wurden uberhaupt keiner Dezentralisierung and Dekartellisierung unter- rogen. So zeigen the Tatsachen eindeutig, dab die Gesetzgebung der Westmadite and insbesondere the praktisclte Tatigkeit Hirer isesatzungs- behorden bet der Verwirklidiung der angenommenen Gesetze in keiner Weise die dkonomisdien Grundlagen der deutsdien Monopole er- sdiuttert hat, deren ubermhbige Maditkonzentration in der W irtsdiaft 1)eutsd lands von den Teilnehmern des Potsdamer Abkommens als Ge- lahr fur den Frieden and fur die Sicherheit der Volker anerkannt wurde. in den Noten dei Sowjetregierung, in den Erklarungen der sowjeti- scben Vertreter auf den Sitzungen der AuBenminister and im Kontrotirat wurde immer wieder die Aulmerksamkeit der Regierungen der West- madite darauf gelenkt, daB eine 1-lintertreibung der Potsdamer Besdildsse zur Liquidierung der Kartelle, der Syndikate, der Trusts and der anderen Monopolvereinigungen in Deutschland unzulassig sei. Die Sowjetregie- rung unterstridi, dali the Hintertreibung der Dekartellisierungs- and Demokratisierungabesdslitsse in den Westzonen the direkten Voraus- setzungen tiu die Wiedererriditung des deutschen Militarismus schallen. Audi in dieser Frage lehnten as die WestmAdite jedodi grundsatzlidi ab, the Sthmme des Verstandes zu haren. Als the Spaltung Deutedilands abgeschlossen war and Westdeutsdt- land in the MilitArblodrs der Westmadite einbezogen wurde, ubergaben die USA. England and Frankreidi die Kontrolle fiber the Durdifiibrung der Dekartellisierungsgesetze der Regierung der Deutsdhen Bundesrepublik. Lin Bri.iwecbsei wit den Wastmltbten, der im Zusammenhang mit dem Absdilub der Pariser VertrAge vom 23. Oktober 1954 geffihrt wurde, vsrslenrte der Bundeskander den Regierungen der USA. Englands, Frankraid s, the Regierung der -Dentsdhsn Bundesrepublik wards Sidi .gpm alb Varmcie ..scan, die allUertas Vomth ltten, welds. jatst W Aokuagun and Monopole vsrbf tsa (Gesetz Nt. 56 der amsrikaulatl4as MWtArrplerusg, Varordsung Nt. 7S der britlidl.n MLUtlirr.glumq V" V .....m# Nt. 96 des franzbdsdise Obsrkom. mandiarssdan in Desudilaad). aufub b.n od.r gar sn Aadero, bevor ein deutnbes Ge.ats In Kraft tritt. des allgumeine Bestimmungea gager Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Wet thewerbsbesdrrankngen entb8lt'.? Alle diese Erklarungen erwiesen side iedodi in der Tat als leere Worte. In dem Augenblidt, als these Versidierung erfolgte, began soon die Vereinigung der Kohle-Metallurgie-Konzerne der Ruhr. Die meisten Be- triebe, die aus ci esen Konzernen herausgelost waren, kehrten im Ver- laut von 1953 bis 1955 in ihren Bestand zurudc. Die Hobe Behorde der europaischen Gemeinsdiaft fur Kohle and Stahl (Montanunion) sanktionierte diese standige Vereinigung. In einer Mit- teilung der Hohen Behorde der europaisdien Gemeinsdiaft fur Kohle and Stahl vom Mai 1957 heiBt es, daB seit 1952 in 18 Fallen die Vereinigung von Montantirmen Westdeutschlands untersudit and saaktioniert worden ist. Es handelt side hierbei um die Zurudtgliederung von Unter- nehmen, die vorher bei der Dekartellisierung herausgelost worden waren, bzw. um die Eingliederung von Betrieben, die fruher nicbt zum Konzern gehorten. Wie sieht das Fazit der Politik der WestmAchte in der Frage der Dekartellisierung aus? Des zeigt deutlidi die gegenwartige Lage in Westdeutsdiland. Die Positionen der Monopole sind nidit nur wieder vollig hergestellt, sondern ihre Medit hat im Vergleidi zum Vorkriegs- stand betradiUia. zugenommen. Die bekannten Konzerne, die in der Aufrustung des nazistisdien Deutsdilands eine besonders widitige Rolle gespielt haben, wie Mannesmann, Klodrner, Gute-Hoffnungs-Hutte, Hoesch - vor dem Kriege herrsdiend in der Schwerindustrie Deutsch- lands -, nehmen jetzt wieder eine vorherrsdtende Stellung in der Bundesrepublik ein. Seine Positionen hat audr der Konzern der Vereinigten Stahlwerke wiederhergestellt. Zur Zeit wird er durdi zwei Gruppen vertreten: a) durdi die Gruppe, die aus den GeseUsdzaften August-Thyssen-Hutte, die Niederrheinische Hiltte, die Edelstahl-Hutte, Phoniz Rheinrohr and andere Betriebe, Werften and Gruben, die ein Viertel der Stahlproduktion and ein Funftel der Walzerzeugnisse in der Bundes- republik kontrollieren, besteht; b) durdt the Gruppe der Rheinisdien Stahlwerke, die in sidr einen groBen Tell der Metallverarbeitungs- und der Masdiinenbaubetriebe der dezentralisierten Vereinigten Stahlwerke vereinigt. Besonders hervorstedrend ist hierbel the Auadehnng von Krupp, dem durdi Verordnung der Militiirverwaltng der WestmAchte eine weitere Teilnahme an der deutsdten Kohle- and Metallurgieproduktion verboten war. Von den drei Kohle- and Stahlunternehmen, the the Firma Krupp auf Grund dieser Verordnung verkaufen soUte, wurde nur eines ver- ? Heinrkb Brandweiner:Die Partner Vertrige', Akndsmie-Verlag, Berlin 1955, Seite lt1t kauft, die Schachtanlage Konstantin der Gro e'. In letzter Zell hat die Firma Krupp auBerdem die Kontrolle Ober die Kanfgesellschaft dieser Schachtanlage - den Bodrumer Verein - erhalten. im Namen der nods dem Verkauf unterliegenden HOttenwerke Rheinhausen beentraate Krupp bei der Hobert Behorde der europ8isdten Gemeinschaft fur Kohlo and Stahl die Zustimmung fur eine Vereinigung der genannten Gesel1- sdiaften. Diese Vereiniqung wurde mit Genehmigunq der Hohen Behorde der Montanunion im Januar 1959 vollzogen. Im Ergebnis dessen hatte Krupp am 31. Januar 1959, zu dem Zeitpunkt, da die funfjahrige Frist abgelaufen war, die von den Westm8dtten zur Liquidierunq der in den Handen von Krupp Oberm&Big konzentrierten r6stungswirtsdtaftlictirn Ressourcen festgesetzt wurde, die ihm auferlegten Verpflictit'!ngen nidit ertilllt, sondern im Gegenteil nods eine bedeutendere Erweiterung der Kontrolle auf dem Gebiet von Kohle and Stahl erreidrt. So sind durdt die Politik der Westmadite jene Krafte, die die Grund- lage des deutschen Militarismus bildeten and unmittell,ar Hitlers Kriegs- maschine schmiedeten, wieder auferstanden and haben ihre Macht gr- festigt. Die Wirtschaft Westdeutsdilands wird zur Zeit Burch wenige niadit- volle Mononolvereinigungen kontrolliert, wobei den widitinsten Platz die sdlon open genannten Kohletrusts, die Stahl- and Masctlinenbau- Konzerne, deren notwendige Dezentralisierung die WestmAchte seiner- zeit anerkannt batten, einnehmen. Seit der Reorganisation' der Montankonzerne ist ihr Aktienkapital standig erhoht worden. EinschlieBlidt des Kapitals der Todlter- and Be- teiligungsgesellsdtaften betragt es gegenw5rtig: Thyssen-Gruppe (fruher Vereinigte Stahlwerke) Mannesmann-Konzern Hoesch-Konzern Haniel-Konzern Klodtner-Konzern Krupp-Konzern? 1984 Millionen i7-Mark 1126 Millionen D-Mark 897 Millionen D-Mark 722 Millionen D-Mark 576 Millionen D-Mark 514 Millionen D-Mark 5819 _9Mil1loneu__D_- M__ -ark Damit haben die Montankonzerne einen Anteil von rund 22 Prozent am gesamten westdeutschen Aktienkapitel. Auch die IG-Farbenindustrie hat ihre Kontrolle Ober die Chemie-Pro- duktion bewahrt and gefestigt, deren Nadtfolger unter dem Namen der drei obengenannten Gesellsdraften in Wirklidrkelt ats ein Ganzes ? Zum Krupp-Konzern geharen neben Aktiengesellsdiahen Unternehmen, die ellelniges Elgentum von Krupp sand. In der Tabelle wird das Kotpital der ictz- teren nicht heracksidttigt. Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 arheiten and ihre Pruduktions- and Kommerztatigkeit ,orgtaltig koordi- nieren. In der Kontrollsphare der IG-Farbenindustrie-Gruppe hefindeu slut augenblicklidt nicht weniger als zwei Drittel des Chemie-Prnduk- tionsumsatzes in der Bundesrepublik. Im fiihrenden Gremium der Gesellschaft sind nadt wie vor Direktoren and groBe Aktion5re des IG-Farbenindustrie-Trusts, wie ter Meer, Menge, Haberland-Winnedcer, Wurster and andere Kriegsverhrectier. die vorn Milit irtribunal veturteill worden waren. Das Aktienkapital der drei Gesellsdtaften betragt 1134 Millionen D-Mark and Obertrifft damit das Aktienkapital des Konzerns der IG- Farhenindustri-+ in der fasdtistischen Zeit um fast das Vierfache. (Das Aktienkapital dieser Gesellsdtaft betrug damals 460 Millionen D-Mark.) Faflt man das Aktienkapital aller Tochter- and Beteiligungsgesellschaften rusammen, so kommt ,pan zu einem von der IG-Farben-Gruppe kontrol- I;erten Aktienkapital von 2920 Millionen D-Mark, fast I1 Prozent des westdeutsdten Aktienkapitals. Der Kriegsverbredter Flick, dessen Konzern zu liquidieren war, er- weiterte seinen EinfluB auf die Auto- and Flugzeugindustrie sowie auf andere kriegswidttige Zwsige der Industrie der Bundesrepublik. Auch die elektrotechnisch-n, metallurgischen and anderen Monopolvereini- gungen, die auBerhalb .jeglidter MaBnahmen zur Dekartellisierung standen, haben zur Zeit in ihren Handen in nods viel starkerem Mahe die okonomisdten Ressourcen in silt vereinigt als zu Zeiten der Nazis. In der elektroted,nisdten Industrie herrschen heute ebenso wie vor dem Kriege die beiden Konzerne Siemens and AEG. Sie beherrschen mit ihren Tod,ter- and Beteiligungsgesellsdtaften heat- ein Aktienkapital von 1254 Millionen D-Mark. Allein diet i onzcrnspitzen Siemens & Halske AG and Siemens-Schudcert-Werke AG sowie AEG haben einen Anteil von 85 Prozent am gesamten Aktienkapital in der elektrotechni- sdten Industrie. In der Automobilindustrie sind es nur fiinf Konzerne, die Volkswagenwerke, die Opel-Werke, die Daimler-Benz AG, die Ford- Werke and die Borgward-Gruppe, die mehr als 84 Prozent der gesamten Kraftfehrzeugproduktion Westdeutschlands stellen. Vollig wiederhergestellt sind die drei gro8ten BankhSuser die .Deutsche Bank', die Dresdner Bank', die Commerzbank' -, die in ihren Handen den entscheidenden Anteil der Finanzen Westdeutsch- Iands vereinigen. Des 1957 in der Bundesrepublik ersdsienene Gesetz gegen die Be- achr8nkung der Konkurrenz', des eine groBe Anwendung in der Bundes- republik gefunden hat, legalisiert erneut des System der Syndikat- and Kartellvereinbarungen. Die Allmadrt der Kartelle, Syndikate, Trusts and anderer Monopolver- einigungen in der Wirtsdsaft der Deutsdsen Bundesrepublik zeugt von einer Konzentration, die nid,t geringer 1st als die in der Zeit des Fasdtis- mus, sondern sie weitgehend ubertrifft. Nur 51 Mammutgesellschaften besitzen heute 46 Prozent des gesamten Aktienkapitals in der Deutsdten Bundesrepublik. Im Jahre 19.38 war ihr Anteil mit 25,8 Prozent nor etwa halb so groB. Der Anteil der kleinen Ge- sellsdtaften mit einem Aktienkapital his zu 10 Millionen D-Mark 1st de- geqen in der gleidten Zeit von 32,9 auf 16,1 Prozent zuriickgegangen Absolut hat sich die Summe des Aktienkapitals der groBen Gesellschaften um 155 Prozent erhoht, das Aktienkapital der kleinen ist daqegen m n 30 Prozent geringer geworden. Das zeigt, welchen Einflu8 die Mammut- unternehmen in Westdeutschland heute haben. Das Wiedererstehen and die Festigung der Monopole, der Triebkraft des deutsdten Militarismus and der Aggression, steht im engen Zusam- menhang mit der Neuschaffung des Kriegspotentials Westdeutschlands. f)as Wiedererstehen der deutschen Monopole, die Vetstarkung ihrer Mad,t, die Wiederherstellung des Kriegspotentials Westdeutsdtlands - - allcs trug entsdteidend dazu bei, daB Westdeutsdtland wiederum den aggressiven, m ilitaristischen Weg in seiner Entwicklunq eingesdtlagen he' Immer war der deutsche Militarismus des Werkzeug in den Handen der reaktionaren herrsdtenden Klassen Deutschlands - der Monopolbour- geoisie and des Junkertums. Das Wiedererstehen der aggressiven Mono- pole in Westdeutschland zog deshalb audt die Wiederherstellung der KrMfte des Militarismus and der Aggression in diesem Ted Deutschiands nach silt. Es schuf die notwendigen sozial-okonomisdten Grundlegen fi r das Wachstum and die Entwiddung des deutsJen Militarismus, der wieder zu einer ernsten Gefahr fOr alle friedliebenden Staaten Europas geworden 1st. Der Bruch der BeschlBsse Aber the Demokratis erung des polltischen Lebens In Westdeutschlaad. Die Erv chteng einer innenpolltischen Basis ffir das Wiedererstehen des M1Ntarlsmus Parallel mit der Erriditung der staatlidten and sozialOkonomisdten Grundlege fur des Wiedererstehen des deutsdsen Militarismus bereiteten the WestmSdite in anger Verbindung mit den flnstersten reaktionAren KrAften Westdeutsdtlands audt die entspredtende Insempoiltlsde Basis vor. Die Politik and die Mallnahmen der WestmAdste befanden aids von Anfang an in einem direkten Gegensatz zu den Vereinbarungen von Potsdam hinsicbtlidt der Demokratisierung des politisdten Lebens in Deuteddand. Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Das Potsdamer Abkormen sah bekanntlich eine game Reihe von not- wendigen MaBnahmen vor, damit Deutschland, unabhangiq von der Staatsform and der Gesellschaftsform, die das deutsche Volk for silt wahlen sollte, niemals wieder zu einem Gefahrenherd des Friedens and der Sidierheit in Er- ma wurden konnte. Zu diesen MaBnahmen in Pots- darn gehiirten - -- die Auflo-ung der Nazipartei, die Abschaffung der Fiitlergesetze, dip Frtfernunq der Nazis aus den verantwortlidien Stellen, die Verhinderunq des Wiedererstehens faschistisdier and militaristisdier Organisationen sowie das Verbot jeglidier faschistisdt-militaristischer find revanchistisdter Tatigkeit and Propaganda. die Umgestaltung des Gerichtswesens and der Volksbildung im demokratisdten Shine sowie (lie T.ulassurq and Forderung aller demokratiscben Parteien auf dem gP- samten Territorium Deutsdilands. Die Sowjetunion, die silt von den Interessen der Erhaltung des Frie- dens u- d den Lebensinteressen des deutschen Volkes leiten IaBt, fiihrte in ihrer Besatzungszone bereits in den ersten Nachkriegsiahren kon- segnent and aufrichtig alle Punkte dieses Programms durdt. Anders war die Lage in Westdeutschland. Es ist historisdt wahr, daB in. den Beset- zunqszonen der Westmadt'e die widttigsten Prinzipien von Potsdam zur Demokratisierung do . politisdien Lebens in Deutschland verletzt wurden. In dem Bestreben, die gunstigsten innenpolitischen Bedingungen zur Wiedererrichtung des deutsdten Militarismus zu sdiaffen, entwickelten die Westmachte ein genau durdtdadltes find abgestimmtes Programm, um die Demokratisierung des politischen Lebens zu verhindern. Sie begannen mit der Hintertreibung der Entnazifizierung in den West- zonen Deutsdilands. Nur unter dem Drudc der Weltoffentlidikeit erfolgte unmittelbar nadi Kriegsende in den Westzonen die Verurteilung and Bestrafung einzelner Personen, die fur die Entfesselung des Krieges and die Naziverbredlen verantwortlidi waren. Die uberwiegende Mehr- zahl der aktiven Mitglieder der Nazipartei and des Staatsapparates, als die Hauptsdiuldigen and Organisatoren des fasdtistisdien Uberfalls auf die Volker Europas, wurden uberhaupt nidit zur Verantwortung gezogen cider nur vordbergehend interniert. Die Entnazifizierung wurde damit zu einer Farce, zu einem direkten Hohn auf das Potsdamer Abkommen. So hat die Militarverwaltung der USA in der amerikanisdien Besat- zungszone in einer .Entnazifizierungs'-Prozedur mehr als 12 Millionen Deutsche iiberpriift, ohne jedodi dabei einen Untersdiied zwisdien den nominellen and den aktiven Mitgliedern der Nazipartei, zwischen ver- bredierisdien Elementen and Personen, die mit diesen Verbredien nidits gemein hatten, zu madien. Eine soldie ?allgemeine Entnazifizierung' erwies side als bests Garantie dafffr, dab viele Kriegsverbredier in der Millionenmasse der ?kontrollierten' Deutschen untertaudien konnten, urn side jeder Verantwortung zu entziehen. Des wurde audi durdi die von den an,enkanischen Behorden cingefuhrte Praxis, z r Unter,: ,hung der Entrazifizierungsangelegenheiten sidt nur des Fragebogens zu he- dienen, beguustigt. So konnte jeder beliebige Kriegsverbredier, der der Entnazifizierungskommission einen gefalsditen Fragehogen vorlegte fast automatisdt die Bescheinigung uber seine Rehahilitierung erhalten Der Haupthistoriker des Hohen Kommissars der USA in Deutsdilan't Harold Zink, der uher die Tatigkeit der amerikanischen Besatznngs- behorden gut unterrichtet war, sdirieh uher die Fntnaiifizierunq in d( amerikanischen Zone: . . , die Tatigkeit vieler deutscher Geridtte war so vnhefriedig nd and sogar skandalds, daB die Entnazitizierungsverfahrr i hat ! i in- gestellt wurden ... Nominelle Nazis wurden oft sdtwerer hestraft als die dktivste;, Nai,- fuhrer. EinfluBrerdte Nazis erreichten in einer Reihe von Fallen, daft ihre Angelegenheiten ohne groBes Aufsehen bearbeit,, wurden . Die sdhledtteste Seite des 9 camten Entnazifizierungsprogran,nis, das sowohl von der amerikaniscfien Militarregierung als aurh von den Deutsc+ien durdigefuhrt wurde, war vielleidit die Tatsa(tie, das es einigen der ber0chtigten Nazis gestattete, silt ihm zu entziehen. Schon allein dadurch, dal) das Netz so breit ausgelegt war, konnten bestimmte sdtlaue and raffinierte Nazigrollen' durch die Masdten gehen." Wie konnte es audi anders sein, wenn man bedenkt, daft die Entnazi- fizierungsprozedur in der amerikaniscfien Zone von deutsdten Geriditen durdtgefuhrt wurde, deren Richter zu 60 Prozerit and deren Staatsanwalte zu 76 Prozent friihere Mitglieder der Nazipartei waren?l?' Das Hintertreiben der Entnazifizierung in der amerikanisdten Besat- zungszone wurde mehrfadi audt von offiziellen Personlidikeiten der ? Harold Zink: United .,taates in Germany 1944--55'. Toronto - London -- New York 1957, Seite 163--64. ... the record of many of the German tribunals was so unsatisfactory and even scandalous that the denazification operations were brought to an end shortly ... Minor Nazis sometimes drew heavier penalties than the most active Nazi leaders. Influential Nazis managed in some instances to get their cases disposed of with little fuss ... Perhaps the worst aspect of the entire denazification program, both as carried out by American military government and the Germans, was that it permitted some of the most notorious Nazis to escape. The very fact that the net was an widely spread made it possible for certain shrewd and wily Nazi 'big boys to get through the mesh.' ?' New Yoek Herald Tribune' vom 18. November 1948. Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 USA bestatigt. So erkl6rte der Stellvertreter des amerikanischen Ober- befehlshabers in Deutschland, General Clay. auf einerSitzung desLander- rates in Stuttgart im November 1946: Das Gesetz zur Entnazifizierung dient offensichtlidi mehr dazu, eine moglichst probe .Anzahl von Men- schen in die von ihnen fr0her eingenommenen Stellunqen zuriickrufuhren und nicht so sehr die Schuldigen zu bestrafen.'? Einige Tape spater er- lauterte Clay auf einer Pressekonferenz seine Worte folgendermaBen: .Heine Kritik riditet sidt nicht gegen ein bestimmtes Land der amerike- nischen Zone, sondern bezieht sich auf die allgemeinen schlechten Ent- nazifizierungsergebnisse . . Immer wieder wird die Entnazifizierunq als Mittel zur Weifwasdiung' betrachtet.' Fs ist bekannt, daB zahlreiche Krafte der Militarverwaltungen der Westmachte, die fur die konsequente Erfullung des Potsdamer Abkom- mens in den Westzonen und fur die freundsdraftlitfie Zusammenarbeit zwischen den GroBmachten eintraten, systematisch diffamiert und ausge- hootet wurden. Die Regierung der USA ignorierte die Empfehlung der im Jahre 1945 gebildeten Senatskommission (Kilgore-AusschuB), die emp- fohlen hatte, die aktiven Nazis, Militaristen und Industriemagnaten von ihren in Deutschland eingenommenen Posten zu entfcrnen. Und gerade diese slten Nazikader schufen in Westdeutsdiland in den tolgen.len Jahren zahlreidie fasdristiscb-militaristische Organisationen. Die Westmachte forderten bedingungslos die Schaffung dieser Organi- sationen und verletzten somit direkt und in grober Weise das Potsdamer Abkommen, in dem eindeutig gesagt wurde: Die Organisationen von Kriegervereinen ?und aller anderen militarischen und halbmilit8rischen Organisationen zusammen mit ihren Vereinen und Unterorganisationen, die den Interessen der Erhaltung der militarischen Tradition dienen, wer- rieu vollig und endgultig aufgelost, urn damit fur immer der Wiedergeburt oder Wiederaufrichtung des deutschen Militarismus und Nazismus vor- zubeugen'. Es ist nicht notwendig, namentlidi die vielen Soldatenver- bande aufzuz&hlen, die in Westdeutschland unter den Fittichen der Be- satzungsbehSrden der USA, Englands und Frankreichs entstanden sind. Bereits 1951 gab es davon in Westdeutschland 450. 1953 wuchs die Zahl der ?Soldatenverbiknde' auf 528, 1955 auf 903 und 1956 auf 1122 an. Gegenwartig gibt es in der Bundesrepublik vier groBe Soldatenverbande mit nahezu 300 000 Mitgliedern, die rund 1200 Traditionsverbande er- fassen, darunter 45 der ehemaligen SS, des hei8t der reaktionarsten HitleranhAnger. Alle diese militaristisdien Soldatenvereinigungen sdrmleden schon seit Jahren die politisdie und ideologische Waffe fur neue Krtegsabenteuer. Den gleidien Zielen dienen auch die sogenannten Vert riebenenorgani- New York Times' vom 6. November 1946. ?? Deutsche Allgemetne Necbrldrtenagentur' vom 6. Novemher 1946. 'ationen \b'estdeutschlands, die zahlreichen Landsmennschalten', dir, vuiiiq o len rP'rancftistische territotiale Forderungen gegenuber der Volksrepublik Polen, der Tschechoslowakischen Republik find anderen ruropaischen Staaten erheben. Der Fuhrungskern dieser Organisationen setzt sich ebenso wie der der Soldatenvereine aus aktiven Nazis und Junkern zusammen, die ein verbrecherisches Spiel mit dem Schicksal von Millionen Menschen treiben, die nach dem Krieqe nach Deutschland nher- rlesiedelt wurden. Die Regierung der Bundesrepublik erweist den ehemaligen aktiven Nazis umfangreiche materielle Unterstutzungen. Entsprecfiend dern im November 1951 von der Bundesregierung erlassenen Gesetz III er- halten heute 85 Prozent der mittleren und hoheren Wiirdrntrarer' der NSDAP, der SA und SS ihre vollen Pensionen, wahrend die Opfer ihrer verbredierischen Politik keine oder nur unzulangliche Unterstutzungen erhalten. Insgesamt wurden im Jahre 1958 fur Pensionen an diese Ele- mente 1,371 Milliarden D-Mark auseegeben. Die alien Naziiader, die mit dem Wohlwollen der Westmadite Wig sind, haben den Potsdamer Be- srhhr8 fiber die Vernichtung der Nazipartei und der Verhinderung ihres Wiedererstehens groblidr verletzt, und sie sctrufen in Westdcutsdiland Dutzende neonazistischer Parteien und Organisationen in der Art der .Deutschen Reichspartei', rtes ,Bundes der wahren Deutsdien', des ,,Deutschen Sozialbundes', des ,,Vaterl8ndisdien Bundes' usw. Alle diese Parteien und Organisa+ionen treten direkt und vorbehaltlos fur die Wiedererrichtung des Gro8deutschen Reiches' auf. Es ist sogar so weit gekommen, daB in der Bundesrepublik am 12. Juni 1958 des Gesetz der Alliierten fiber des Verbot der Nation alsozialisti- schen Partei offiziell aufgehoben wurde. Das fiihrte dazu, daB in keinem der in der Bundesrepublik giiltigen Gesetze, einschlieBlich der Ver- fassung, irgendwelche Beschrlinkungen fur die Tatigkeit nazistischer Organisationen bestehen. Bestimmte politische Kreise Westdeutschlands geben vor, daB all(- these neonazistischen und militaristisdien Parteien und Organisationen in Westdeutschland zwar bestehen, aber nicht des politische Wetter' bestimmen, da sie nidit an der Madit sind. Geht man der Sadie auf den Grund, so ergibt side, daB erstens in der CDU und in der Deutsdten Partei, also in den wesideut- schen Regierungsparteien, kaum weniger ehemalige fuhrende Nazis sind als in der ?Deutsdien Reidispartei' oder in einer beliebigen anderen neonazistischen Organisation; zweitens, daB des ?politische Wetter' in nidit geringem MaBe gerade die neonazistisdien und militaristischen Parteien und Organisationen prBgen, die, wenn sie auch nidht an der Madit sind, eine masslerte, revan- diistische und militaristische Propaganda betreiben; Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 drittens, die an der Macht stehevde CDU and die Deutsche Partei fOhren im Grunde genommen die gleidie Propaganda wie die neonazi- stiscben-militaristisdien Organisatlonen, indem sie die Losungen wie .harter Kurs' and Politik der Starke' and andere propagieren. Es sand gerade dtc regierenden Parteien and bier vor allem die CDU, an deren Spitze Dr. Adenauer steht, die neben den USA. England and Frankreidi eine groBe Sdruld daffir tragen. dab alle Regierungsstellen, alle Stellen der Justiz and des Schulwesens mit alters Nazikadern durch- setzt sind. Gas Potsdamer Abkommen forderte aber: Alle Mitglieder der nazistischen Partei, welche mehr als nominell an ihrer Tatigkeit teil- genommen haben, and alle anderen Personen, die den alliierten Zielen feindlich gegenilberstehen, sind aus den offentlichen oder halboffent- lichen Amtern and von den verantwortlichen Posten in wichtigen Privet- untcrnehmungen zu entfernen.' Der Hohe Kommissar der USA in Deutschland, McCloy, muBte in seinem 5. Quartalsberidit nosh im Jahre 1950 folgendes zugeben: Millionen ehemaliger Nazis sind erneut ini Dienst, wobei die Mehrheit von ihnen die friiheren Posten einnimmt.' Bereits 1952 wurde bekannt, dad 85 Prozent der im Bonner Auswartigen Amt tatigen hSheren Beamten aktive Mitglieder der Nazipartei waren. In diesem Ministeriim 1st es so, wie Adenauer selbst am 22. September 1952 im Bundestag zugab, dab, je hoher du gehst. desto mehr Mitglieder der NSDAP findest du'. 54 Botsdiaften and Gesandtschaften der Bundes- republik werden heute von ehemaligen Nazidiplomaten geleitet. Diese friiheren Nazis, die im Bonner Auswartigen Amt verantwortlidie Stel- lungen einnehmen, nahmen aktiv an der rauberischen AuBenpolitik llitlerdeutsdilands, an den Vorbereitungen and der Durchfllhrung der blutigen Aggressionen tell, haben aber ihre politischen Ansiditen nicht um ein Iota geandert. Zu ihnen geh8rt der fri7here Dozent an der politi- sdien Hodisdiule Hitlers and jetzige Botsdiafter der Bundesrepublik in den USA, Wilhelm Grewe. Im Jahre 1941 hat Grewe versucht, den T7ber- fall Deutsdilands auf die UdSSR in der nazistisdien Presse zu reditferti- gen, Indem er ihn ais groBe welthistorisdie Mission' bezeidinete. Am 14. Januar 1959 erklarte er, dab man Deutschland sowohl durdi frcie Wahlen' ais audi durdi die Organisation etnes Aufstandes in der DDR, in der Art des fasdiistischen Putsdtversuches vom 17. Juni 1953, ,wieder- vereinigen' k8nne. In den Justizorganen der Bundesrepublik arbeiten jetzt ungef&hr 9000 Richter and Staatsanwalte - ehemalige Mitglieder der Nazipartel -, des sled zwel Drittel alter Richter and Staatsanwilte. Von lhnen waxen 450 Mitglieder der Hitlersdhen GeriditshOfe and Sondergeridite and 150 arbeiteten in Kriegsgerichten. Auf dem Gewissen dieser Pasdilsten lasten Tausends Todesurteile, die in den Jahren der Nazidlktatur gef$Ut wurden, gaits zu sdiweigen von der ungeheuer groflen Zahl von Urtellen, die Zehntausende von Mensdien aus alien europiischen Landern In die H611e der Gestapogefingnisse and der SS- Konzentrationslager brachten. Die Ernennung des ehemaligen General- riditers der Naziwehrmadit im besetzten Dinemark, Dr. Kanter, zu einem der hothsten politisdien Richter der Bundesrepublik, hat eine tiefe Em- porung in breiten Kreisen der Offentlidikeit ausgelost. Die von Kanter kommandierten Kriegsgeridite haben zum Beispiel 103danischePatrioten zum Tode verurteilt. In den thin unterstellt gewesenen deutsdien Ge- fangnissen in Danmark wurden 383 dinisdie antifasdiistisdie Wider- standskampfer bei VeIhoren ermordet. Aber soldie Kanter gibt es in Westdeutsdiland zu Dutzenden. Von den ehemaligen aktiven Nazis gibt es nidit wenige im Bundestag, im Bundesrat, in den Landtagen and unter den Mitgliedern der Regierung Adenauer. Der derzeitigen Bundesregierung gehoren zur lialfte Personen an, die ais leitende Mitarbeiter demNazistaat dienten oder verantwortlictie Funktionen in der SS, der SA oder der Hitlerpartei hatten. So trot Innen- minister Schroder bereits 1933 der NSDAP and SA bei. Kriegsminister Straub war unter Hitler Referent im Reidiswirtsdiattsministerium and NS-Sdiulungsotfizier der fasdustisdien Wehrmacht. Wirtsdiattsminister Erhard leitete von 1930 bis 1943 das Institut fur Konjunkturforsctiung' in Nurnberg and war auBerdem einer der engsten Mitarbeiter des berudi- tigten Nazigauleiters Burdcel. Der sogenannte Flilditlingsminister Ober- lander trat ebenfalls scion 1933 der Nazipartei bei and stieg von einem kleinen Mitarbeiter des fasdiistisdien Apparates zum Direktor des In- stituts ftir osteuropaisdie Fragen' and zum Reichshilirer des Bundes Deutsdier Osten' auf. Oberlander war ein aktiver Verfediter der Aus- rottungspolitik gegeniiber den osteuropifsdten Vblkern. Nadi dem Uber- fall Hitler* auf Polen forderte or die restiose Eindeutsdiung' der Ost- gebiete. Mit den Fasrhlstsn waren audi the Bonner Minister Lemmer and Schaffer eng verbunden. Ehemalige aktive Nazis lehren in Sdiulen and Hodisdiulen, geben Zeitungen and Zeitsdiriften heraus, verOtientlldien ihre Memolren' ysd Werke, geben die site Naziliteratur wieder heraus, leiten die groBten Industriebetriebe, Banken tend AktfengeseWdiaften and organisieren Kundgebungen and Treflon ihrer Gesinnungogenossen. Elne trtlbe Welle der nazistisdien Propaganda, the ein wenig auf den letzten Stand ge- bradit worden ist, tiberflutet Westdeutzdiland sell Ende der vierziger Jahre von neuem. Ala the Westmidite der Wiedergeburt der revanddistisdien and nazi- stisdien Ideologie in Westdeutsdiland Tar and Tw: eten, orientierten sle the westdeutsdie Regierung unmittelbar out Mabnahmen sum An- griff gogen the demokratischen Krafte Westdeutsdilands and vor alien Dingen geben die kampferisdw Vorhut di: westdeutschsn Arbelter- klasss - die Kommunistisdte Portal Deutedilarids, die kahn uod tapir die tar dos deutsdte Volk getabrildie Polltik der Reglerung Adenesier Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 enUarvL lm Potsdamer Abkonimea heiBt es klar and eindeutig:.In ganz Deutschland sind alle demokratisdhen politischen Parteien zu erlauben and zu fordern mit der Einraumung des Redtts, Versammlungen einzu- berulen and offentlidhe Diskussionen durchzufi hren.' Von allen deut- sdhen Parteien f" rte gerade die Kommunistisdte Partei Deutschlands den entsduedensten, selbstlosesten and konsequentesten Kampf gegen das Hitlerregime. Die nazistisdien Banditen furditeten die KPD wie das Feuer and tradtteten danadt, alle ihre Mitglieder and alle mit ihr Sym- pathisierenden bis auf den letzten Mann zlt vernid-ten. Viele deutsche Kommunisten - unter ihnen der Fiihrer der deutsdhen Arbeiterklasse Ernst Thalmann - starben beldenhaft unter den Handen der Gectapo- henker. Aut these heldenhafte antifasdtistisdhe Partei lieBen audi die west- lidher. Besatzungsmadhte im Komplott mit der deutsdien Reaktion ihre Sdd0ge niedergehen. lm November des Jahres 1951 hat die Regierung der Bundesrepublik im Einverstandnis mit den drei Westmadtten beim Bundesverfassungsgeridht das provokatorisdie Verbot der KPD beantragt. Ohne den Beginn des Prozesses abzuwarten, haben die westdeutschen Be- horden am 31. Januar IA52 eine groBe Polizeiaktion in hitlersdhem Stile durdhgefuhrt. In tier gesamten Bundesrepublik besetzte die Polizei die Raume der Kommunistisdten Partei and die Wohnungen ihrer Funktio- nare and besdilagnahmte die Dokumente der KPD. Sehr aufsdiluBreidh 1st in diesem Zusammenhang, daB der Termin des Gerichtsprozesses ge- gen die KPD nadi den Verhandlungen zwisdien dem amerikanisdhen AuBenminister Dulles and Adenauer festgesetzt wurde and als Haupt- berater lm ProzeB gegen die KPD bei der Bundesregierung sin amerikani- sdher Offizier unter dear Decknamen Borkenau tatig war. Kennzeidtnend lit audh, daB Prozebmaterielien gegen aktive Fuhrer der Kommunisti- sdhen Partei der USA vom amerikanisdien Senat zum Zwedce des Er- fehrungsaustausdies' nedh Bonn gesdhidct wurden. Am 17. August 1956 verbot des Vertassungsgeridht der Bundesrepublik die KPD. Erneut, wie zur Zeit Hitlers, 1st the 1KPD gezwungen, in der lilegalitAt zu arbeiten. Es 1st eins Tatsadhe, dad in Westdeutschland des Verbot der nazistisd-en Partei othzaell aulgehoben let, ledoch die antilasdustische Kommuni- stlsctte Partei lit fur vartanungswidrig' erklart and verboten worden. Es let sine Tatsadhe, daB in der Bundesrepublik mehr els 200 demokrati- sdhe Urganisattonen and Veraniungen verboten wurden (die Nationale Front des Uemokratischen Deutschland, die Freie Deutsche Jugead. der Demokratische Fraueabuad, the GessUsdhatt Stir Deutsch-Sowjetlsche Freundsd,att, der Kulturbund and des Kossitee der FriedenskAmpfer). Hingegen trsiben zahireicha neonazistisdie. mWteristisd%e and revan- cslstiscbe Organisatlonen fret uod ungestraft ihr Unwesen. Die Bundesregierung unterdmmt ferner alle Anstrengungen. um Anti- lasdiisten and aufridttige Demokraten aus den offentlidien Amtern and Diensten rigoros zu entternen. Bereits im September 1950 erlieB hie eine Anweisung, die es allen Beamten, Angesteilten oder Arbeitern dffent- lidier Dienste untersagt, Organisationen zu unterstutzen, die aktiv fur die Erhaltung des Friedens una die Wiedervereinigung Deutschlands aul friedlidier and demokratisdher Grundlage eintreten. - Aut these Weise haben die Aktionen der Westmadtte, die auf den Brudi der Beschlusse von Potsdam zur demokratischen Umgestaltung des otentlidten Lebens in Deutschland geriditet waren, dazu gefuhrt, daB 14 Jahre nadh der Zersdilagung des Fasdsismus and des Hitler- steates Westdeutsdiland erneut ein Herd der Reaktion and des Milita- rismus geworden 1st. Die Hintertreibung der EntrWtarWertmg In Westdeutachland. Die Schaftung einer neuen aggressiven Kriegsmaschlne. Die Wiedergeburt des Revanchismus Die Tatsachen zeigen, daB die Westmadtte die Bestimmungen des Pots- damer Abkommens hinsidhtlidi der Entmilitarisierung Deutsdhlands grob- lich verletzt haben. Als konkrete MaBnahme zur Entmilitarisierung Deutsdilands war lm Potsdamer Abkommen folgendes vorgesehen: .a) werden alle Land-, See- and LultstreitkrAfte Deutsdtlands. SS. SA, SD and Gestapo mit alien ihren Organisetionen, StAben and Amtern einsdlliedlich des Generaistabes, des Oflizferskorps, der Reservisten. der Kriegssdtulen ... volllg and eudgQlUg aufgelflst, um damit fur immer der Wiedergeburt oder Wiederaufrichtung des deutsdten Mi- litarisimus and Nazismus vorzubeugen; b) mUssen sid- alle Waflen. Munition and Kriegsgerat and alle Spezial- mittel zu deren Herstellung in der Gewalt der Alliierten betinden oder vernidhtet warden. Der Unterhaltung and Herstellung alley l-lugzeuge and aller Waif en, Ausrustung and Kriegsgerite wird vor- gebeugt warden.' In Ausfuhrung dieser Besdsliisse der Potsdamer Koaferenz ezlieb der Kontrol uat in den Jalusn 195 and 194b in Deutschland sins *4ns von Gssstsen. Befshlea uod Diruktiven Ober die Bntmllitarlsiecung Deutschland. darunter die Dirsktive Nr. 18 vom 12. November 195 .Ober die DemobUfsieruog rind die Aufllsung der deatsdtea Strait- krAfte'. das Gusts Nt. 8 vom 30. November 1845 Die Absdhaffuag nqd Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 des Verbot der milithrisdien Ausbildung', die Direktive Nr. 22 vom 6. Dezember 1945 Die Entminung and the Zerstbiung der Befestigungen, unterirdisdten Anlagen and militarisdten Bauten in Deutschland' sowie des Gesetz Nr. 34 vom 20. August 1946 Die Liquidierung der Wehr- macht'. Die Volker der Welt and vor ellem die Volker Europas, the im Kampf gegen die Aggression des rauberischen deutsdren Militarismus in der Gesdridite nods nidtt dagewesene Opfer gebradit hatten, setzten grope Hoffnungen darauf, dab die Verwirklidiung der von den Hauptteilneh- morn der Antihitlerkoalition - UdSSR, USA, England and Frankreidi - gefaBten gemeinsamen Beschlusse uber die Entmilitarisierung Deutsch- lands and ?uber die Ausrottung des deutschen Militarismus fur immer die zukunftigen Generationen von dem Alpdrudc des Wiedererstehens der acgressiven deutschen Kriegsmaschine befreien and einen dauerhaften and langen Frieden sidtern wurde. Diese Beschlusse uber die Entmilitarisierung and ?uber die Ausrottung des Militarismus wurden jedod- nur in einem Ted Deutsdilands - im ostlichen Teil - durchgefuhrt. Anders entwidcelte side die Lage in den Westzonen. Widuend in der sowjetisdien Besatzungszone Deutsdilands sdron Ende 1945 die deutsdren Streltkriifte and halbmilitarisdien Orga- nisationen vtUig aufgelbst waxen, wurden dagegen in den westlidien Besatzungszonen Mafnahmen zur Erhaltung des Kerns der deutscen militilrisdten Formationen mit ehemaligen Hitlergeneralen and Offizie- ren der Wehrmadit an der Spitze unternommen. Die sowjetischen Vettreter im Kontrollrat, im Koordinierungsaussdiub and in den anderen water Betedigung aller vier Seiten gebildeten Or- genen far die Verwaltung Deutsdilands wiesen wtihrend der ganzen Daum des Bestehess diem Organs - von 1945 bis 1948 - wiederholt darauf bin, dab the westlichen Besatzungsbehbrden die Besdslusse fiber die Aupbsung der leaddstischen Streitkrlifte verletzten and forderten die strikte DurdifObrung dialer Besdtlfsse. So legte an 26. November 1945 der sowjetisdie Vertreter im Kontroll- rat des Memorandum uber des Bestehen organisierter Verbinde der ehemaligen deutsdren Armes in der britischen Besatzungszone' vor. In A-- Agemoraadum wurde darauf hingewiesen, dab in der englisdien Zone sus Verbinden der Hitierwehrmadtt aim Heeresgruppe Nord' mit den swei Korpsgruppea Stodthawen and Witthof in einer Geaamtstirke von ibex 100 000 SoWslss nod OMsleres gubildet worden set, dab sieben deutu!be Verwaltasges yen Wdirkrei si and 25 deutsche Wehrkreis- nd a.~ ,fin we eon uiwn; start aids is Sdilea- wq-tisUtsfs etwa eine MWloas dsvia s sowaten and Ofitatere betinden. As altit cur Mdtt die Selleag von Kriogsge[nigea? erhaltua llittos. i kommando hob hervor, daB die Aulredi.erhaltung deutsdter militdrisdier Formationen in der engl.sdien Zone direkt gegen die Besdilusse der Potsdamer Konferenz and die Erklarung uber die Niederlage Deutsch- lands verstoie. Ebenso war die Lage in der amerikanisdren Zone. Des englisdie Oberkommando in Deutschland konnte side nidrt ent- sdilieflen, die in dem sowjetisdien Memorandum dergelegten Tatsadien abzuleulgnen and sah silt gezwunge:t, dem Kontrollrat einen Plan fur die Auflosung der in der englisdren Zone verbliebenen deutsdren Trup- penverbande his rum 31. Januar 1946 vorzulegen. l fir die Westmddtte wurde offensidttlidi, dab eine weitere Aufredit- erhaltung militarisdter Formationen der Wehrmacht in ihrer fruheren Form unntoglidt war, da dies ein allzu offener and grober VerstoB gegen die vierseitigen Besdtlusse Ober die Entmilitarisierung Deutsdtlands ge- wesen ware and sdtarfe Proteste der Weltdffentlidikeit hervorrief. Daher wurde ab Anfang 1946 eine fo melle Umbildung dieser militarisdien Ver bdnde zu sogenannten .Arbeitsbataillonen*, .Schutzkompanien', zur .Industriepolizei' and zu Deutschen Dienstgruppen' durdigefuhrt. Alle diese Formationen wurden auf militarisdter Grundlage aufgebaut, wobei die ublidren disziplinarisdten Redite weiterhin den deutsdren Offizieren verblieben. Nadi den Angaben eines Beridttes des Oberkommandierenden der eng- lisdten Zone gab es am 1. Juni 1946 in dieser Zone 300 versdiiedene .Deutsche Dienstgruppen' mit einer Gesamtstirke von 89920 Soldeten, Unteroffizieren and Offlzieren der Hitler-Armes. Nadi einem Beridrt des Oberkommandierenden der amerikanisdbes Zone bestanden am 20. Ok- tober 1946 audi in dieser Zone 272 .Arbeitseinheiten' mit 64 419 Mann. Man braucbt wohl kaum ru erwiihnen, daft dime Angaben bei weitem zu niedrig waxen. So bielten die Westmidtb Keder der ebemaligen Wehr- macht zu ihrer Verfugung, Kader, denen die Rolle des Stamens kUnftiger neuer Streitkrifte des deutsdren Militarismus im Dienste des Westens zu- gedadrt war. Die Westmidite, die den Potsdamer Besdtlub Ober die vblllge Auf- ldsung der Webrmadtt bintertrieben, sabotterten zugleidt such die DWda- fubtung des Besdtlussss Ober the Zerstdruag der tailitrstsdrsn Anlagen and fiber the Demontage der ftistuagsbstrlsbe In des Westsonen -- ate wares bestrebt, the maturtell-tedasisdte Basis fOr dim Wiedererstebsn einer aggressives deutsdren Arne ins erbalaa. Die Mwkatar Tagaasg des Rates der Au?samh Inter (Mfrs 1947), the sinus Basidt des KsstzaU- _ates fiber d !b..n$tt Pntmijitadderun- !r?i!t!!t q"O nM-1-11 wi hafts, daft the entspredaendea Besbsa MUWM Is den weMeoses iisom fe w dur g~ wurden, asletlts dens KeaVod rat and nitlatlss car sowJetladhen Saito folgende Direktlve: - Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 .1. Der Kant ofrat wird die Arbeiten zur Vernidttung des deutscben Krisgsmaterials and zur Zerstorung alter militarisdien Objekte and Anlagea, the ffir die Krlegstabrung zur See, zu Lande and in der Lutt bestmmt sled. in Ubereinsdmmung mit dent vom Kontrollrat bereits durcbzufiihrenden Prngramm aut Grund der Direktiven Nr. 22 and Nr. 28 bescbleunigen. the the Beendigung der Arbeiten nads Moglidt- keit bis zum 31. Dezember 1948 vorsehen. 2. Ei wird bis zum 1. Jull 1947 den Plan zur Aufl&sung der Werke and Fabriken, die eigens Nir die Herstellung von Kriegsmaterial erridstet worden waren (Kategorie I), beenden. 3. Er wird bis zum 30. Juni 1948 die Auflosung der Werke der Kate- gorie I praktisdi beenden. 4. Er .vird mit UnterstGtzung einer vierseitigen Kommission die in den vorhergehenden Paragraphen vorgesehenen MaBnahmen zur Liqui- dierung des Kriegspotentials kontrollieren.' Wie wurde these Direktive erflillti Die Beridtte der Oberkommandierenden der vier Zonen an den Kon- trollrat fiber die Lags nadt dent Stand vom 1. Dezember 1947' (dies waxen die letztee Berfdite, do der Kontrollrat fin M6rz 1948 faktlscb out- hbrte zu bestehae) asiglsa, dab to der sowjettscben Zone the Arbeiten zur Verniditaag der dontsdlan min Anlagen, Objekta and loss Krlegsmateria1.lent vddig mbpsedtioseen wares (993 Prosest), w1kread in den wastlli ! t i lti edit dune, daft Of 1 sitng der 'L let. WAN lfir d n Peaces sod ,- iVdNrw Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 verliehen hat und Westdeutsdtland in den llauptkiiegshcru Europas ver- wandelte. Mit der Unter7eidinung und Durchfuhrung der Pariser Vertrage haben die Westmachte auf das groblichste die widltigsten Prinzipien des Pots- darner Ahkommens verletzt. In Europa entstand eine neue Lage, die eine crnstc Gefahr fur den Weltfrieden in silo birgt. Der Abschluli der Pariser Vertrage Poste tine brcite Piotestwelle der urn das Schidcsal des Friedens in Europa bcsorgten Volker au,. Die Sowjetregierung eractitete es fur notwe-^-di?t, in ;bier Note voni 9. Dezember 1954 die Westmadite erneut ernstlich zu warnen, dall die Politik der Remilitarisierung Westdeutschlands und seine Einheziehung in die NATO und in andere militarisdie Gruppierungci, -wi We?.tmachte, die gegen die friedliebenden Staaten Europas geri(btet rind, ?zur Ver- wandlung Westdeutsctitands in einen militaristisdien Stdat mit alien side daraus ergebenden gefahrlidien Folgen fuhrt."? Div Regierung der Deutsdien Demokratische n Republik net ihrerseits das deutsche Volk auf, silt den gefahrlichen Planen zur Schaffung einer neuen aggressiven Kriegsmasdiinerie in Westdeutsdil end mit alien Mitteln zu widersetzen. Unter MiBadttung de. blutigen Lehren des zweiten Weltkrieges und des Friedenswillens der Volker ignorierten die Regierungen der USA, Englands, Frankreichs und die Regierung der Deutschen Bundesrepublik jedodi die Warnungen der friedliebenden Staatcn und beschieunigten seit dem Jahre 1955, nach Inkrafttreten der Pariser Vertrage, bedeutend das Tempo zur Schaffung einer aggressiven Kriegsmaschinerie in West- deutschland. Nach amtlidien Angaben betrug die Starke der neuen westdeutschen Armee - der Bundeswehr - Anfang 1959 bereits etwa 200 00 Mann. Bis 1961 soil die Aufstellung der Bundeswehr, die auf Grund des im Jahre 1956 erlassenen Gesetzes ilber die allgemeine Wehrpflicht durchgefiihrt wind, nach den Planen der NATO vollstandig abgesdtlossen sein, und dann wird die Bundeswehr die starkste Streitmadit in Westeuropa sein. Der Charakter einer jeden Armee wird dadurch bestimmt, in wessen Hand sic sicti befindet und weldten Zielen sie client. Die westcleutsche Bundeswehr wird als Revanchearmee unter dem Kommando ehemaliger Hitlergenerale geschaffen, die fiber die Niederlagen im vergangenen Krieg erbittert sind und neue Feldzuge planen. Alle 104 Generate und Admirale der heutigen Bundeswehr haben zu Zeiten Hitlers an der Aus- arbeitung der Plane fur den Uberfall auf die europaisdten Volker teil- genommen oJer these Plane praktisdt durchgefuhrt. 71 Generale und Admirale der Bundeswehr waren Offiziere des Generalstabs und des ()betkomniandos der Hitlerwehrmadit, jener Aggressionsorgane also, die fur ver )redierisch zu erklarcn die Westmac tte seinerzeit vorsorglidt ablehnten, Sieben Generale und Admirale wurden sogar als Kriegsver- brcncer verurteilt cider auf die von den Alliierten aufgestcllten Kricgs- verbrect,erlisten gesetzt, spater aber rehabilitiert". linter den Hitlergeneralen und -admiralen, die brute in dri Rundes- wrhr Icitende Kommandoposten einnchmen, betinden sick soldic cin- gelicischten Kriegsvcrbredicr wie der Generalinspekteur der Rundes wehr, General fleusinger, unter Hitler Chef der Operationsabtcilunq des (cncralstabes des Heeres und damit einer der Organisatoren der Hitler- dggression gegen triediiebende Staaten, der Befehlshabei der Luftstreit- krafte der Bundeswehr, Gcneralleutnant Kammliuber, enger Vertrauter Ifitlers und Gorings und Teilnehnier an Bumbardierungcn der schutz- losen 7_ivilbevolkerung durdi die Hitlc rluftwafte, die Adnuraie Johan- nesson und Gerlach, aktive Teilrichmcr an den Piralenaktionen der Nazi- ni..irine, General lieinridi Hax, in der Sowjetuniun dhgeurk ilicr Kriegs- verbredier und viele andere. Auf Grund einer Anweisung des Knegsministeriunis dei Deutschun Bundesrepublik vom 1. September 1956 werden zum Divnst in der Bun- deswehr sogar ehemalige Offiziere der SS-Truppen herangezogen, deren blutige Verbredten die Volker Europas niemals vergessen konnen. Heute gehoren der Bundeswehr bereits etwa 2000 ehemalige Offiziere und Unteroffiziere der SS an. In besdtleunigtem Tempo wird die wcstdeutsdte Industrie auf die Rustungsproduktion fur die Ausrustung dieser Aggressionsarmee um- gestellt. Ende 1958 betrugen die Rustungsauftrage in der Sdtiffbauindustrie der Deutschen Bundesrepublik nadl Angaben der westdeutsdten Presse be- reits 3 Milliarden D-Mark, in der Flugzeugindustrie 1,2 Milliarden D-Mark und in der Kraf:fahr7eugindustrie I Milliarde D-;`lark usw. Ge- genwartig sind bei der westdeutsdten Flugzeugindustrie, die vor allem durdt die Rustungsfirmen Messersdtniitt, Heinkel, Dornier und Focke- Wulf vertreten wird, die entsdteidend zum Aufbau der Naziluftwaffe bei- trugen, als Regierungsauftrage fur die Bundeswehr die neuesten Kampf- flugzeuge im Bau. Weitere Auftrage, vor allem fur den Lizenzbau des amerikanischen Starfighter', werden in nadister Zeit erwartet. Die Westmadite und vor alleni die USA sind an der Ausrustung und Bewaffnung der aggressiven Kriegsmasdtine der Deutsdten Bundes- republik unmittelbar beteiligt. Bereits am 27. Dezember 1955 trat ein Ab- kommen zwisdien den USA und der Deutschen Bundesrepublik in Kraft, das im Rahmen des amerikanien Gesetzes uber ,die gegenseitige Ge- wahrleistung der Sicherheit' abgesdtlossen worden war. Auf Grund Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 dieses Abkommens liefern die USA der Deutschen Bundesrepublik ver- sdtiedene Arten moderner Waff en einschlieBlich Raketenwaff en, panzer, Diisenflugzeuge, Kriegsschiffe and Munition. Wie in dem vom Pr6si- denten Eisenhower im Januar 1959 dein Kongre6 erstatteten Halhiahres- bericht uber die Durdtfuhrung des Programms der gegenscitigen Ge- wahrleistung der Sidterheit' gesagt wurde, hat die Deutsche Bundes- republik zu diesem Zeitpunkt in den USA bereits Waffen gekauft. "ihn- liche Lieferungen, wenu audi in geringerem AusmaBe, erhalt die Deut'?chr' Bundesrepublik aus England, Frankreich, Kanada and einer Reihe an- derer NATO-Mitgliedstaaten. Nast einer Erklarung des Kriegsministers der Deutsdicn Bundesrepublik, StrauB, voin 6. Februar 1959 sind fur die Bundeswehr allein in Frankreich Waffen fur 650 Millionen D-Mark be- stellt worden.? In den NATO-Mitgliedstaaten and vor allem ;n den USA and in Eng- land werden Tausende von Offizieren and Unteroffizieren der Bundes- wehr an den modernsten Waffen ausgebildet. Die Westmachte haben in groBem Umfang and bereitwillig ehemaligen Hitlergeneralen leitende Posten in der NATO zuganglich gemacht. Am 24. Januar 1957 wurde die Ernennung des Kriegsverbrechers General Speidel, der durch bestislische Gewaltakte gegen frenzosische Patrioten beriichtigt ist, zum Oberbefehlshaber der NATO-Landstreitkrafte in Mitteleuropa bekanntgegeben. Ein anderer Kriegsverbredier, General Foertsch, auf dessen Befehl Zehntausende von Sowjetburgern, darunter Frauen and Kinder, erschossen wurden, ist zum stellvertretenden Stabs- chef der NATO-Streitkrafte in Europa ft r Fragen der Planting ernannt worden. Uber 100 westdeutsche Offiziere sind in versdiiedenen NATO- StBben ti tig, darunter im Stab des Oberkommandierenden der NATO- Streitkrafte in Europa, im Stab des NATO-Oberkonmandos fur Mittel- europa and im NATO-AussthuB fiir Waffenstandardisierung. Gegen- w8rtig streben die westdeutschen Militaristen den Bau von Stiitzpunkten der Biindeswehr in Norwegen, Danemark and Holland sowie die Schaf- lung eines gemeinsamen* Oberkommandos der Seestreitkriifte der Deutsdten Bundesrepublik and DBnemarks, das heiBt die Unterstellung der d8nischen Flotte unter ehemalige Hitleradmirale, an. Die westdeutsdie Kriegsmasdiine erhbht ihr Tempol Node ist das Propagandageschrel dartiber, daB die Pariser Vertrage irgendweldie Beschr&nkungen tilt die Bewaffnung der Deutsdien Bundes- republik festlegten and engeblidi sogar die Mbglidtkeit aussdilbssen, die Bundeswehr mit Kernwaffen auszurusten, nidit in Vergessenheit ge- raten, and scion wurde auf der Tegung des NATO-Rates im Dezember 11)W der Beschluf gefaBt, sanitliche :'NATO-Stnalkrdlte and vor allem die westdeutscne Bundeswehr mit Atoni- and Raketenwaffen auszurusten. Dieser BeschluB bedeutete, daB die fuhrenden Kreise der NATO beabsidi- tigten, den habgierigsten and aggressivsten Kraften des deutsdien Mili- tarismus, die aus ihren Revanchebestrebungen kein Hehl machen, die modernsten Massenvernichtungswaffen auszuhandigen. Im folgenden entwickelten silt die Ereignisse rasdi. Der heutige Ober- kommandierende der NATO-Streitkrafte in Europa, der amerikanische General Norstad, sprach am 25. Februar 1958 im westdeutschen Fern- schen and bestand darauf, den Beschlu3 der Dezembertagung des NATO- Rates uber die Ausrustung der Bundeswehr mil Atomwaffen moglichst ;asch zu verwirklichen. Er sagte, daB Atoniwaffen zur Starkuug dci Ver- teidigungskraft der Bundeswehr absolut unentbehrlidi" suid.? Am 25. Marz 1958 nahm die reaktionare Mehrheit im Bundsstag der Deutsdien Bundesrepublik eine Entsdilieflung an, in der dii A,egierung bevollmaditigt wurde, die westdei,.schen Streitkrafte nut AtSm- and Raketenwaffen auszurusten. Damit wurde durst die Politik der Rt~igierung der Deutsdien Bundesrepublik die Vorbereitung der deutschen, Milita- risten auf den Atomkrieg verkundet. Bereits am 27. Maiz, das h>iflt be- reits zwei Tage nadi diesem BesdtluB des Bundestages, stimnite der VerteidigungsaussdiuB des Bundestages zu, die ersten 24 Raketen vom Typ Matador', die mit Atomsprengkopfen versehen werden konnen, in den USA anzukaufen. Ab Dezember 1958 trafen in der Deut- sdten Bundesrepublik Raketen and Geschosse vorn Typ ,Matador', .Nike', Honest John' and andere aus den USA ein. Auf westdeutsdiem Gebiet begann der Bau von RaketenabsdtuBbasen fur die Bundeswehr. Es werden die ersten Bataillone der Bundeswehr aufgestellt, die mit Raketen amerikanisdier Herkunft, die mit Atomsprengkbpten versehen werden konnen, ausgerustet sind. Der organ isatorisdte Aufbau and die Ausbildung der Bundeswehr er- folgen heute bereits entspredtead ihrem Einsatz in einem Aggressions- kriege mit Kern- and Raketenwaffen. Das bewiesen ansdiaulich die grog angekundigten Manover der Bundeswehr, die im September 1958 in An- wesenheit von Beobaditern der USA and anderer NATO-Mitglieder stattfanden. Wahrend dieser Manover wurden VerhBltnisse gesdiaffen, die Kampfhandlungen unter den Bedingungen eines Atomkrieges nahe- kamen, and es wurde sogar der Einsatz von Kernwaffen imitiert. Die milit8risdten and politisdien Fuhrer der NATO versudien, die Weltbffentlidikeit, die durst die beginnende Bewaffnung der westdeut- ? Bulletin des Presse- and Inlormationsamtes der Bundesregierung', Bonn, 4. Mars 1958. Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 -hen Militaristen mit den gefahrlidisten Watlenarten alarmiert ist, mit Erklarungen darUber zu beruhigen, daB dock die Atomsprengkopfe fur die ferngelenkten Gesdiosse un4 Raketen in der Verfugung der Ameri- kan, , blieben. Aber ist is a:nn nidit ktar, dab die deutschen Militaristen, wenn sie heute Rake' ' '. itplten, morgen auch die Atomsprengkopfe dazu erhalten and selbct die Herstellung von Kernwaffen aufnehmen werden? Dazu soil in nidit geringem Malle die im Jahr 1957 gesdiaffene .Euratom" and das sogenannte Rilstungsdreieck", das von der Deut- sdien Bundesrepublik, Frankreidi and Italien gebildet wird, beitragen. Die Pariser Vertrage lassen den herrsdienden Kreisen Westdeutschlands vollig treie Hand, die Produktion von Kernwaffen im Ausland aufzu- nehmen and in Westdeutsdiland Forsdiungsarbeiten auf diesem G, bint durdizutuhren. Bereits heute ist in Westdeutschland eine umiassende Vorbercitung auf die eigene Herstellung von im Gange. Viele Dutzende westdeutsdser wissensdiattlicher Forsdsungsinstitute and Konstruktionsburos befassen aids mit Forschungsarbeiten auf dem Ge- biet der Anwendung der Atomenergie zu militarisdien Zwedcen and mit der Konstruktion von Raketen mit Kernladungen, wobei ihre Arbeit vom Referat Kernphysik' in der Abteilung Wehrtedinik des Kriegsmini- steriums der Deutsdien Bundesrepublik koordiniert wird. Die herrsdienden Kreise der Deutsdien Bundesrepublik machen nidit einmai ein Geheimnis daraus, daB es bei ihnen Plane fur die Autnahme der eigenen Herstellung von Massenverniditungsmitteln gibt. Kriegs- minister StrauB erkllirte in einer Unterredung mit dem englisdien Par- lamentsabgeordneten Crossman im April 1958 ganz off en, daB, obgleich Westdeutsdiland zur Zeit keine Kernwaffen herstelle, eine soldie Situa- tion nidtt far ewiq bestehen blelben werde"! Heute gibt es so naive Mensdien nidit mehr, die den beruhigenden Er- klArungen der Vertreter der WestmAchte Glauben schenkten, die Pariser Vertrtige enthielten die Verpflichtung der Deutschen Bundesrepublik, keine eigenen Atomwaffen, dsemisdse and bakteriologisdien Waffen her- zustellen. and daB infolgedessen dort soldie Waffen auch nidit herge- stellt warden. Niemand nimmt diese Verpfliditung der Deutschen Bun- desrepublik ernst. Es ist dolls bekannt, daB die Westeuropaisdse Union bereits im Jahre 1958 der Deutschen Bundesrepublik gestattete, ferngelenkte Panzer- abwehrraketen zu bauen, deren Herstellung ihr lout den Pariser Ver- triigen gleidsfalls untersagt war. Die im November 1958 in Paris durds- getBhrte Konferens der NATO-Parlamentarier wart die Frage einer Auf- hebung der nods far die Deutsdse Bundesrepublik bestehenden Verbote auf, andere Arten von Raketen, grolle Kriegssdifffe, Unterseeboote mit (iner Tonnage von ubcr '3-)0 Tonnen and so fort zu bauen. Zweifellos wird diese Aufhebung demnadsst geregelt werden. Die Belreiung der Deutsdsen Bundesrepublik von ihrer ,Verpfliditung', keine Kernwaffen herzustellen, ist offensidstlids gleidifalls nut nosh eine Frage der nads- sten Zukunft. So haben die Westmadste die Tore fur tine Wiedergeburt des deut- ~dsen Militarismus and spine Ausrustung mit Massenvernichtungswaffen weit geoftnet. Und nun, da die Gefahr einer Politik, die zu einer Wiedergeburt des aggressiven deutschen Militarismus tuhrt, fur alle offenkundig geworden ist, nchmcn die hcrrsdsenden Kreisc der Wcstmachte lire Zufl.,dit zu ausgeklugelten Erklarungen" vcrsdsicdenstcr Ait, urn die gibe Vei- letzung des Potsdamer Abkominens nachtraglich aut irgendci", - V use zu reditfertigcn. Kennzeidrnend sind in dieser H'-isidst die von dem USA-AuBenmini- sterium in seiner Analyse" der Note der Sowjetregierung zur Berlin- frage angefuhrten Argumente. Diese Argumente sind derart ladserlidi and klaglidi, sie stehen so sehr im Widersprudi zu der historisdsen Wahrheit, daB side esnem unwillkurlids die Frage aufdrangt: Redinen die Verfasser dieser Analyse' wirklidi im Ernst damit, so leichtglaubige Mensdsen zu finden, bei denen es ihnen gelange, sie zu betriigen? Aber sobald diese Argumente auftauchen, muB man side mit ihnen ausein- andersetzen. Das erste ,Argument", das von dem USA-AuBenministerium angefiihrt wird, besteht daran, daB die Schaffung der Volkspolizei in der Deutsdien Demokratisdien Republik angeblidi zu einer Situation gefiihrt habe, in der eine starke Bedrohung far Westdeutsdiland entstanden ist', and in- folgedessen habe es sills als notwendig erwiesen, Westdeutsdsland zu bewaffnen. Wahrlids, ein sehr merkwitrdiges Argument. Es stellt sills also heraus, daB die Volkspolizei der Deutsdsen Demokratischen Republik, die ent- spredsend der Direktive des Kontrolirats in Deutschland vom 6. Novem- ber 1945 ausschlieBlids far Zwedce des Sdsutzes der bffentlidsen Ordnung gesdsafen wurde, eine soldse Bedrohung der Sidserheit der Deutsdsen Bundesrepublik darstellt, daB es zu ihrer Neutralislerung" erforderlids war, die halbe Million Mann zahlende Bundeswehr zu sdiaffen and sie jetzt auds nosh mit Atomraketen auszurt steal Man mub side daran erinnern. daB die sowjetisdse Delegation, ais die Vertreter der Westmidite auf der Berliner Vierm(idste-Au8enminister- koaferenz im Januar/Februar 1954 mit elner Erkliiruog auttraten, die Volkspolizel der Deutsdsen Demokratisdsen Republik stelle "eine b - Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 wallnele Streitmadtt dar, die dazu nodi nit schweien Watten ausge- rustet" sei, vorschlug, ein Abkommen uber die deutsche l'olizei in Ost- deutsdiland wie such in Westdeutstrland, einstslieillich der Frage der zahlenm&Bigen Starke and der Bewaffnung alter Arten der Polizei' ab- zuschliefien! Die westlichen Minister lehnten es db, diesen Vorsdilag anzunehmen, dessert Verwirklichung dazu beigetragen hal.te, die wirk- litre Sadilage zu klaren. Das zweite Argument" des USA-AuBenministeriums zur Rechtferti- gung- der Politik der Remilitarisierung der Deutsdien Bundesrepublik besteht darin, daB durdt die Madrtergreifung der Kommunisten in Polen ,'nd in der Tschechoslowakei nadt dem Kriege" angeblids eine Bedrohung der Sidterheit Westdeutsdilands entstanden sci and Sidi infotgedessen die Notwendigkeit ergeben babe, die Bundeswehr zu schaffen. Man kann sidr schwerlidt etwas Unsinnigeres als dieses Argument denken. Es ist vollauf verstandlidt, daB den herrsdrenden Kreisen der Westmachte die Tatsadse nidst pafit, daB in Polen, in der Tsctrcdroslowakei and in einer Reihe anderer osteuropaisdter Lander die Viilker die kommunistisdien Parteien an die Macht gebradit haben, daB these Staaten zu einem un- ersdtutterlitren Bollwerk des Friedens and der Demokratie in Europa geworden sind. Dock in welcher Beziehung steht dies zu der Frage der Remilitarisierung der Deutschen Bundesrepublik? Hier gibt es zwei Moglidrkeiten: Entweder befaBt side das USA-AuBenministerium direkt Writ einer groben Mystifikation, indem es erkidrt, die Sicherheit Westdeutstilands set Burch Polen and die Tschechoslowakei bedroht, deren konsequenter Kampf fur die Festigung des Friedens in Europa der USA-Regierung nidit unbekannt sein durfte. Oder aber das USA-AuBenministerium hat einfads die wahren Plane bestimmter amerikanisdser Kreise aufgededct, die damit redinen, mit Unterstiitzung der Bundeswehr and ihrer Kern- and Raketenwaften die Gesellsdsaftsordnung in Polen and in der Tschechoslowakei zu verandern. 1st es dodi kein Zufall, daB der derzeitige USA-AuBenminister Dulles be- reits im Jahre 1950 in seinem Buds Krieg oder Frieden" sdirieb: .Ein wiederhergestelltes Deutschland kann auts fur den Westen ein groBer Gewinn sein. Indent, es Ostdeutsdiland auf seine Seine zieht, kann der Westen in Mitieleuropa eine vorgesdsobene strategisdre Position gewinnen, die die sowjetisdren, kommunistisdten, militari- sdsen and politisdien Positionen in Polen, der Tsdredsoslowakei, in ? Dokumente zur Deutschlandpolitik der Sowjetunion", Rutt,?n and Loening, Berlin 1957, Sells 480. Ungarn and anderen benddibarten Landein untergraben a rrd. So Iii ein wiederbeleotes nationalistisdies Deutschland vieles, was Ps deco Westen zu einent bestimmten Preis anbieten kann.' - Und nods ein weiteres "Argument" wird voni USA- AuBetiministerium zur ,.Rechtfertigung" der Remilitarisierung der DeutsdienBundesrepublik angefuhrt - der Krieg in Korea - wodurds es die Tatsachen selbst act den Kopf stellt. Wer wei8 nidst, daB es gerade die Vereinigten Staaten waren, die in Korea eine Aggression durdrfuhrten. Die amerikantsdre Intervention in Korea hat vor alter Welt den wahren Charakter der amerikanisdsen Politik anstrattlich enthullt, die das Ziel verfolgt, Volker, die fur ihre Freiheit and Unabhangigkeit kampfen, zu unterdrudcen. Aut der gleitsen Politik beruhten audi die anderen aggressiven Handiungen der USA, wie zum Beispiel die Intervention in Guatemala im Jahre 1954 and 1958 im Libanon. Das alles sind Glieder einer Kette, mit der der amerikanisdre Imperialismus die freiheitsliebenden Volker an Handen and FuBen fesseln modtte. Wie kTnn man nur nads all dem, wenn man auch nur einen Funken gesunden Menstrenverstandes and eine Spur von Gewissen besitzt, die Ereignisse in Korea als Vorwand and Argument benutzen, urn die Madrt des deutsdren Militarismus wiederherzustellen' So wenden side sdmtlidie falsdsen "Argumente", die von dem USA- AuBenministerium angefuhrt werden, urn den Kurs auf eine Remilitari- sierung Westdeutsdilands zu "rechtlertigen', gegen ihre Autoren. Wo liegt nun die Wahrheit, worin bestehen die wirklidten Ziele, von denen silt die Westmithte leiten lassen, wenn sie die Deutsche Bundesrepublik in die aggressivea Milithrblodcs einbeziehen and in Westdeutsdrland eine neue aggressive Kriegsmasdtinerie, die mit Kernwaffen ausgerustete Bundeswehr, achaffen? Die Hoffnungen der imperialistisdren Kreise der Westm8chte auf ein militaristisdies Westdeutsdrland erkltren aids aus den gemeinsamen milithrstrategischen PlBn n and Zielen des aggressiven NATO-Blocks. Bereits im FrUhjahr 1952, als die Westm6dite den ersten Versuch unternahmen, die Deutsche Bundesrepublik durdi Sdiaffung der ,Euro- p8isdien Verteidigungsgemeinsdtaft' in ihre aggressiven Blocks einzu- beziehen, st rieb der damalige Oberbefehlshaber der NATO-Streitkrifte * John Foster Dulles: War or Peace', New York 1950, p. 156. .A revived Germany can also be a great asset to the West. By attracting Eastern Germany into its orbit the West can gain an advanced strategic position in Central Europe which will undermine the Soviet Communist military and political positions in Poland, Cxedsoslovakis, Hungary, and other neighbouring countries. So a revived nationalistic Germany has muds to offer ttx West-at a price.' Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 in Europa, General Eisenhower, in seinem Beridtt fur das Jahr 1951:.Als geographisdher Mittelpunkt Europas hat Westdeutsdiland fur den Kon- tinent eine groBe strategisdhe Bedeutung. Mit Westdeutsdhland auf un- serer Seite besteht eine gesdhlossene Front von der Ostsee bis zu den Alpen.' Ausgehend von dieser grundlegenden militarstrategisdhen Zielsetzung wird auf westdeutsdhem Territorium ein didhtes Netz von Atomraketen- stutzpunkten, von Militarflugplatzen and anderen Militaranlagen ge- schatlen. Hier, im westdeutschen Aufmarsdhgebiet, sind audh starke be- waffnete Streitkrafte der NATO in einer Gesamtstarke von 450000 Mann, nidht geredinet die Bundeswehr, konzentriert. Diese Krafte sind bereits heute mit Kern- and Raketenwaffen eusgerustet. Zusammen mit der Bundeswehr werden im Jahr 1961 auf dent. Territorium der Deutsdhen Bundesrepublik bis zu einer Million Soldaten and Offiziere der NATO- Truppen in standiger Kampfbereitsdhaft stehen. Man kann an der Tat- sadhe nidht vorubergehen, dab es eine soldte Konzentrierung bewaff neter Streitkrafte sdhon langst nidht mehr auf irgendeinem anderen Gebiet der Erde gibt. Von groBer Bedeutung fur die NATO ist audh die Tatsadhe, daB West- deutsd:tland 'uber ein starkes Rustungspotential verfbgt, das heute das Rilstungspotential sowohl Englands als audh Frankreidhs ubertriftt. Der deutsche Imperialismus hat slit stets durdh seine auBerordentlidhe Aggressivitat ausgezeidmet. Gerade these Besonderheit des deutsdhen Imperialismus wollen die herrsdtenden Kreise der NATO in ihren Kriegs- plAnen gegen die Sowjetunion and die anderen sozialistisdhen Staaten ausnutzen. Daher betradtten sie die mit Kernwaffen ausgerustete west- deutsche Bundeswehr als Hauptsdhlagkraft der NATO in Europa. Der amerikanisdhe General Gruenther, der bis Dezember 1956 Oberbefehls- haber der NATO-StreitkrAfte in Europa war, sagte damals zu dem Plan uber die Bildung der Bundeswehr: ,Die Eingliederung der westdeutsdhen Divisionen in die heutige be- waffnete Streitmadht gestattet es der NATO, um in unserer Spradhe zu spredhen, auf der Grundlage der Offensivstrategie zu kampfen.' ? Einige Jahre spAter erklArte der britisdhe Verteidigungsminister is Duncan Sandys, als er im Dezember 1958 ins Unterhaus spradh, bereits: ?Wir beobadhten voller Freude die Entwicklung der neuen deutsdsen Armee and begru8en es, daB tie the Starke der NATO vergrdgern wird. idh erklare ohne Vorbehalt, dab idt midi daruber freue, dab Deutschland in der heutigen getahrlichen Situation unser VerbUn- ? ?Mititlirpolitlschea Forum' Nr. 3/1957, 14, 22.7. 1957, S. 68. deter ist. Es ist zu ciner der widitigsten Stutzen des %%cstlidhen Bund- nisses geworden.' ? Anstatt die Potsdamer Besdhlusse uber die Ausrottunq des dcutsdhen Militarismus zu erfullen, lieBen die Westmadhte dieselbe Madlt wieder- erstchen, fur deren Vernidhtung die friedliebenden Volker mit unLahl- haren Mensdhenopfern and nationalen Reichtumern zahiten. Diese aggres- sive Kraft ist heute zu rifler der Stutzen des Militaiblocks der West madhle geworden. Diese aggressive Kraft stelit bereits heute often revandhistisdhe For- derungen. Sehr bezeidhnend in dieser Beziehung ist, daB die Deutsche Bundesrepublik der cinzige Staat in Europa ist, der territoriale Anspru- die gegenuber anderen Staaten erhebt. Es ist eine Tatsache, daB die Re- gierung der Deutschen Bundesrepublik es ablehnt, die in Potsdam fest- gelegten Grenzen Deutsdhlands anzuerkennen, ihre Uberprufung fordert and sidh sogar in den Pariser Kriegsvertragen speziell te:ntorialc An- sprudte gegenuber den Nadhbarn f,utschlands vorbehielt. Es vergeht keine Wodhe, ohne +JaB dieser oder jener verantwortliche Vertreter der Regierung der Deutsdhen Bundesrepublik offene revan diistisdhe Forderungen auBert. In einer Reihe von Fallen tragen soldte Reden einen bewuBt ausfalli- gen and provokatorisdhen Charakter and sind deutlidh darauf gerichtet, das Gefuhl der Feindschaft gegenuber den Nadhbarn Deutsdilands zu entfadhen. Was bedeutet zum Beispiel die folgende Eiklarung des Ade- nauer-Organs, der Zeitung Rheinischer Merkur', in der es heifit, was ostlidt der Elbe and Werra liegt, sind seine (Deutsdtlands - d. V.) un- erlosten Provinzen ... Befreiung der unerlosten Reidhsteile - das set die Parole.'?? Oder soldhe Perlen revandhistisdher Redekunst: Der Wille nadh deutsdher Wiedervereinigung hSrt keineswegs bei der Oder-Neifie- Linie auf' (aus der Rode des damaligen Ministers fur Gesamtdeutsdhe Fragen der Deutsdhen Bundesrepubiik, Jakob Kaiser).*** Der deutsche Osten ... sdhlieft ridit nur die Elbe and Oder ein, sondern audh Bohmen and alle Gebiete, in denen Deutsche einst siedelten' (aus der Erklhrung des Verkehrsministers Seebohm auf der Kundgebung in Ansbadh am ? Parliamentary Debates, House of-Commons, Official Report', 1566, N. 28,4 X 111, 56 p. 1490. .We are glad to see the progress of the new German Army, and we welcome the accession of strength which it brings to N. A. T. O. 1 say without qualifi- cation that I am glad that in the present dangerous situation we have Germany as our Ally. She has become one of the main pillars of the Western Alliance ... ?? ?Rheinisther Merkur', 20. Juni 1952. ??O im RIAS, 9. Mai 1955. Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 10. August 1953).' Schlesien gehort uns alien and wild uns weiterhin alien gehoren' (aus der Rede des bekannten CDU-Vertreters Kiesinger auf dem -Sdilesiertreffen" in Hannover)." Die Deutschen aus Polen and den Sudeten mussen in ihre Heimat zuruckkehren' (aus der Rede Adenauers uber den franzosisdhen Rundfunk and das franzosisdhe Fern- ,ehen, ti. Februar I4'9).0" Hierbei kann man die Tatsache nicht umgehen, daB die Westmadite soldhen revandhistisdhen Auftritten verantwortlidher Vertreter der Deut- sdhen Bundesrepublik, die NATO-Verbundeter der Westmadhte ist, nicht entgegentreten. Damit ermuntern sie im Grunde genommen stillsdhwei- gend die Bonner Revandiisten. Die revandhistischen Bestrebungen der herrschenden Kreise der Deut- schen Bundesrepublik treten audh in ihrer Politik gegendber der Deut- sdhen Demokratisdhen Republik zutage. Sie erklaren often ihre Absidht, die steatlic he and gesellsdhaftliche Ordnung in Ostdeutsdhland zu ver- andtrr. and so die Deutsche Demokratische Republik zu vernidhten. Die Westmadhte fordern faktisdh die Revandhisten der Deutschen Bun- desrepublik bei diesen ihren Bestrebungen. Was anders ist die Weige- rung der E. estmadhte, die reale Tatsadhe der Existenz der Deutsdhen Demokratisdhen Republik als eines souveranen Staates anzuerkennen and zu ihr normale uiplomatisdhe Beziehungen herzustellen? Was, wean nidht die direkte Forderung der westdeutsdhen Revandhisten, stellt die Tatsadhe der, dab die herrsc henden Kreise der Westmadite den vom volkerredhtlicben Standpunkt aus vollkommen unsinnigen Anspruch der herrsdhenden Kreise Bonns, die Deutsche Bundesrepublik sea der einzige Interessenvertreter des deutsdhen Volkes, offiziell billigen? In diesem Zusammenhang muB gesagt werden, dab, wens sdhon ein deutsdher Staat Anspruch auf des Recht des alleinigen Vertreters der Interessen des deutschen Volkes erheben konnte, dies naturlich nidht die Deutsche Bundesrepublik, sondern die Deutsche Demokratische Republik ware, auf deren Territorium die Grundprinzipien des Potsdamer Abkom- mens voll and ganz verwirklidlt worden sind. Die Deutsche Demokra- tische Republik jedoci erhebt keinen soldhen Anspruch. well sie davon ausgeht, dab die Existenz der Deutsdsen Bundesrepublik auch eine reale 1, Tatsache der gtigenwirtigen Lage in Deutschland ist. Nods in einer anderen Ridstung untersttitzen die Westmadite aktly die Titlgkeit der westdeutsdsen Revandsisten, and zwar in ihrem auf die Beibehaltung and die Verstarkung der Spannungen in Europa, auf die . Fortsetzung des kalten Krieges' gerichteten Kura. ? ,Offeae Worte sum Zeitgeachaim n', Kbin, 2. Augustausgabe 1953. ?? Der Mittaq', Dusseldorl, 26. Judi 1955. ?" AFP. 6. Pebruar 1956. Man kann ohne Ubertreibung sagen, dab eine der Hauptquellen der Spannungen in Europa gerade die revandsistisdsen Bestrebungen der in Westdeutschland an die Madit gelangten monopolistischen and milita- ristischen Krafte sind. Ihrerseits braudhen diese Krafte am meisten eine weitere Versdiarfung der Lage in Europa, eine Verstarkung des .kalten Krieges', denn wie konnten sie sonst die Durchfuhrung ihrer reven- chistisdhen Nine vorbereiten? Revandhismus and .kalter Krieg' sind nidht voneinander zu trennen, sie sind die beiden Seiten der gleidhen Medaille. Wer lehnt als erster alle Vorsdhldge der friedliebenden Staaten uber MaBnahmen zur Festigung der europaisdhen Sicherheit ah? Die Regie- rung der Deutsdhen Bundesrepublik. Wer lehnt als erster alle Vorsdhlage Ober eine friedlidhe RegL'Iung des deutsdhen Problems, uber den AbschluB eines Friedensvertrages mit Deutschland and Ober die Normalisierung der Lage in Berlin ab? Die Regierung der Deutsdhen Bundesrepublik. Wer schlagt Alarm, wenn das "inc oder das andere westlicthe Land auch nur die geringste Tendenz zu einer friedlidhen Regelung der Be- ziehungen zwisdhen Ost and West an den Tag legt? Wer 1st bestrebt, auf des westlidhe Land, das sidh einer so?chen Vergehens sdhuldig ge- macht hat', sofort Drudc auszudben, um es wiede:.zur Vernunit zu brin- gen'? Die Regierung der Deutsdhen Bundesrepublik. Wer Letreibt tagtaglich offene Kriegspropaganda, wer sc hurt den Hall zwisdhen den Volkern, wer iibt sidh in Luge, Hetze and Provokationen gegen die friedliebenden Staaten? Die Organe der Regierung der Deut- schen Bundesrepublik. Es mull gesegt werden, dab die herrsdsenden Kreise der Deutsdhen Bundesrepublik hierin samtlithen Mitgliedern des NATO-Militarblodcs vorangehen and etrtige Mitglieder dieses Blocks hinter side herziehen. Der von den Westm5dster? !e Westdeutsdsland wiedererridstete deutsche Militarismus and Revandsismus wird auf diese Weise mehr and mehr zu einem selbstlincligen' Faktor, der einen immer starkeren EinfluB auf die Politik der Westmadste selbst ausObt. Der wiedererstandene deutsche Militarismus ridstet seine revandiisti- schen Bestrebungen auch gegen den Westen. Allerdings geschieht dies im gegenwartigen Stadium in sorgfaltig verschleierter Form - in der Form von Versuchen der Deutsdien Bundesrepublik, ihre politische and wirtsdsattlidre Iiegemonie im Rahmen der Montanunlon, d EURATOM and des Gemeinsamen Marktes' zu erriditen. In diesen Organisetionen, in denen Frankreids, Italien, Belgien, Holland, Luxemburg Partner der Deutschen Bundesrepublik sind, ist die fdhrende Rolle der Deutsdten Bundesrepublik scion jetzt offensidstlids. Wean man dem nods hinzu/f gt, dab die Streitkrafte der Deutsdsen Bundesrepublik, wie im Vorher eben. den bemerkt wurde, in zwei bis drei Jahren die stirksten in Westeuropa Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 Sanitized Copy Approved for Release 2010/05/07: CIA-RDP80T00246AO48500420001-7 scin werden, dann dart man silt nicht wundern, daB die Bonner Revan- chistcn daraul redinen, zu diesem Zeitpunkt auch ihre militarische Hege- monie in NV--feuropa zu errichten. Es ist vollig offenbar. daB die West- machte einen Geist heraufbesctworen haben, dessen sie selbst nicht mehr I ferr werden konnen Auf Grund der groben Verletzung des Potsdamer Ahkommens durdt die Westmadte unit auf Grund ihrer abentcuerlidten Politik in der deut- scben Frage wahrenu der gesamten Nadtkriegsperiode bedroht der durdi chi' Bemithungcn der Westmadcte wiedererstandene deutsche Militaris- mus Lind Revanchismus heute erneut den Frieden in Europa Lind in der ganien Welt Der Weg zur Losung der deutschen Frage Die historisdien Tatsadten, die in diesem AbriB angefuhrt rind, be - wi'isen unwiderlegbar, daB die Westmadcte, nadtdem sie in Potsdam 1 zusamnten mit der Sowjeturion (tie Verpflichtunq unlerzeidtnet hatten. vine Wiedergeburt Lie, deutschen Militarismus Lind Faschismus and dire Aggressionspolitik nicht zuzulassen. in grohlichster Weise gegen ihre Verpflichtungen verstoBen and den KraRen der Reaktion geholfen haben, in Westdeutsdtland neu zu erstehen. Wie zahlreidte Tatsachen beweisen, bestehen in der heutigen Etappe die Ziele dieser Politik der monopolisti- schen Lind militaristischen Krafte Westdeutsdtlands darin: in beschleunigtem Tempo Westdeutsdtland in einen militarisfiAcben Staat zu verwandeln, der uber alle Arten moderner Wa?fen, ein- sdclieBlich der Kern- and der Raketenwaffen, verfugt; Westdeutsdtland nods enger an die aggressiven Milltarblocks der Westmadcte zu binden and ihm in diesen Blocks, vor allem in der NATO, die Stellung ciner der fuhrenden Madtte eie4uraumen; mit alien Mitteln ciner internationalen Entspanzthng. ciner Liquidie- rung des kalten Krieges" and jeder VerbWs~R+s'ung der Beziehungen zwischen den Westmachten and der UdSSR edgegenzuwirken; audi fernerhin die beriicfitigte Politik d ;` Starke' gegenubcr din sozialistisdten Staaten fortzusetzen and sidt dabei mit abenteuerli- cben Planen ciner gewaltsamen Einverlelbung der Deutsdien Demo- kratischen Republik and eines Revanchefeldzuges gegen die fri,rd. liebenden Staaten zu tragen. Einen hesonders gefahrlidten Charakter fur den Frieden in Europa ',mat die Entwidklung der politisdten Ereignisse nads der Ubereinkun ? der Regierungen der Westmadcte and der Deutsdlen Bundesrepublik mbca Auuiistung der Bundeswehr mit Kern- and Raketenwaffen angenotdrrie't. In zahireichen an die Westmacte Lind an die Deutsche Bundesrepublik geridttetert Noten and Erklarungen hat die Sowjetregierung vor den Gcfahren in Verbindung mit ciner atomaren Aufrustung der Bundeswehr rind der Stationierung auslandischer Kernwaffen auf westdeutschem Territorium gewarnt. Sie_ hat ehenso wie die Regicrung der Deutsdten Demokratischen Repu- htik dararif hingewiesen, daB die Wiederherstellung der nationalen Ein- heit Deutsdtlands auf friedlicher and demokratischer Grundlage, die nur auf dem Wege der Annaherung beider deutsdten Staaten erfolgen kann, mit der atomaren Aufrustung Westdeutsdtlands nidtt zu vereinbaren ist Die Westmadcte and die Regierung der Deutschen Rundesrepuhhk haben jedodi nidtt auf (lie Stimmen der Vernunft ier Regierunyen der 1 `dSSR and der Deutschen Demokratisdcen Republik gehort Lind haben often den Weg der verstarkten Aufrstung Westdeutsdtlands heschritten, dessen revanchislisdce Krafte scion heute beginnen, die Ndcftbarvolker rci bedrohen. Die herrsdcenden K-^ise Westdeutschiands sdcaffere nut Unterstiitzung der Westmadcte immer neue Ifindernisse auf dent Weg zur \Viedervereinigung Deutschlands, uric endgultig ally Turen zur friedlidten [.(;sung der deutsdien Frage zu veisperren. In -~ner ganz anderen Ridttung verlief in diesen Jahren Lind vcrlauft ;.eute die Entwidklung in der Deutschen Demokratischen Republik, die konsequent die Beschlusse der Potsdamer Konferenz erfulite. In Ost- deutschland sind die Wurzein des Militarismus vollstindig Lind fur immer ausgerottet. Hier kann der deutsche Militarisinus niemals mehr vine Wiedergeburt erleben. Die Werktatigen Ostdeutsdtlands, die die Deut- sdte Demokrettiscite Republik geschaffen haben, bauen mit groBem Elan Lend :field ittrer t;anzers Aktivitat die sozialistische Gesellsdcaft auf, clip lire.--e Natur nach die Miigiidckeit einer Rdckkehr zu einer Politik der Rr!vc4rtdt4~ Lend der Agbrc t.lon aussdtlieBt. Di(r in der Deutsdcen Demokratisdten Republik verwirklichten demo- kratist3ten Lind sozialistisdien t. .hngcrstaltungen sind die groBte Errungen- sc:baft der dentsdcen ArbeiterkiP