PANKOWS HENKERIN RUCKT AUF
Document Type:
Collection:
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP80S01540R002200230023-3
Release Decision:
RIFPUB
Original Classification:
K
Document Page Count:
8
Document Creation Date:
December 22, 2016
Document Release Date:
May 24, 2012
Sequence Number:
23
Case Number:
Publication Date:
July 16, 1953
Content Type:
OPEN SOURCE
File:
Attachment | Size |
---|---|
CIA-RDP80S01540R002200230023-3.pdf | 3.16 MB |
Body:
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
Verlag and Redaktion:
Bln.-Grunewald, Bismardkpl.1,
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Bln.-Grunewald, Bismardkpl.1.
Nr. 163 / 8. Jahrgang
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PankOws lle~kerin Mciii auf
hide Benjamin Justizminister / Feehner abgesetzt / Sauberungswelle in der Sowjetunion
Berlin (UP). Sowjetzonenministerprasident Grotewohl
hat den Justizminister Fechner- (SED) wegen ,republik.
feindlicher Tatigkeit" seines Amtes enthoben. Zum Nach-
folger Fechners wurde die bisherige Vizeprasidentin des
Obersten Gerichts der Sowjetzone, Hilde Benjamin, be-
rufen. Die Benjamin' 1st in der gesamten Sowjetzone
wegen der eisernen Harte ihrer Urteile beriidttigt. In der
vergangenen Nacht war der Sohn Fedtners von sowjeti-
sdter Geheimpolizei in seiner Wohnung in Sdtoneiche bei
Berlin verhaftet worden. Audi die Schwiegertochter des
gestffrzten Ministers wurde festgenommen.
Wie der UntersuchungsausschuB Freiheitlicher Juristen
meldet, hatte sie bei der Festnahme ihres Mannes die
Fensterscheiben eingeschlagen and Taut urn Hilfe gerufen.
Fedtner jun. war Angestellter der Deutschen Handels-
zentrale in der Sowjetzone.
Moskau (AP). Als angeblicher Anhanger des gestfirzten
sowjetischen Innenministers Berija ist der georgische In-
nenminister Dekanosow von seinem Posten and aus dem
Zentralkomitee der KP Georgiens entfernt worden. Deka-
nosow, vor dem Kriege Botschafter in Berlin, war erst fm
April dieses Jahres von Berija in sein Amt eingesetzt
warden. Gleichzeitig wurde bekannt, daB such andere Be-
arate ihrer Amter enthoben worden sind. Die Vorgange
in Georgien werden als die Vorboten der Sauberungswelle
- angesehen, die mit Berijas Sturz zusammenhangt.
Auch der Justizminister der sowjetischen Republik Est-
land, Usenko, ist seines Postens enthoben worden.
Heime, fur 8000 in Lankwitz
Feierliche Grundsteinlegung - Blucher: Berlin'ist der grol3e Wiedergutmacher '
Berlin (Eigenbericht). Vizekanzler Blfidter nahm gestern
gemeinsam mit dem Regierenden Burgermeister Dr. Ernst
Reuter die. Grundsteinlegung zu einer groBen Hochhaus-
siedlung vor, die von der DeGeWo errichtet wird. Der ge-
Eine Kindertagesstatte, zwei Fiir-
sorgestellen, ein Lichtspieltheater and
zwei zweigeschossige Trakte beson-
ders fur altere Mieter vervollstandigen
den Komplex. In der Grol3siedlung
werden etwa 8000 Berliner eine mo-
derne, nach den letzten Erfahrungen
des Wohnungsbaus geschaffene Heim-
statte finden.
Blucher nannte Berlin, das der Welt
wieder Vertrauen zu Deutschland ge-
geben babe, einen der groBen Wieder-
gutmacher des deutschen Volkes. Die
innere Kraft der Stadt, die im polili-
schen Sinne immer die Metropole
Deutschlands geblieben sei, werde die
Wiedervereinigung beschleunigen.
Der Regierende Burgermeister, Dr.
Ernst Reuter, erklarte, Berlin konne
seine groBe Aufgabe nur meistern,
wenn die Erwerbslosigkeit beseitigt
werde. In diesem Bemfihen mfiliten
neue Wege gefunden werden. Reuter
bemerkte zu den Vorgangen im Osten:
,,Das Gebaude da driiben 1st er-
schifttert."
Anwesend waren bei der Feierli?-
samte in der Nahe der Kirche von Lankwitz entstehende
Gebaudekomplex umfaBt 1340 Wohnungen, von denen 570
fertiggestellt sind. Die Hodthaussiedlung besteht aus acht-
bis zwolfgeschossigen Blocks and enthalt 520 Wohnungen.
keit auBer den am Bau Beschaftigten
der President des Abgeordneten-
hauses, Dr. Suhr, Bausenator Dr.
Mahler and zahlreiche weitere Person-
lichkeiten' des offentlichen Lebens.
Es wird geholfen!
Berlin (Eigenberidtt). AnlaBlich sei-
nes Aufenthaltes in Berlin erorterte
Vizekanzler Bludiet,am Mittwoch mit
dent Regierenden Burgermeister Dr.
Ernst Reuter and den Berliner Bundes-
dienststellen die Moglichkeiten einer
Lebensmittelhilfe fur die notleidende
Bevolkerung des Ostsektors and der
Sowjetzone. Einvernehmen herrschte
dariiber, daB geholfen werden miiBte,
and zwar ohne jegliche politische Ab-
sichten. Der Wille zur Hilfe, so wurde
gestern betont, erwachse aus dem
echten Gemeinschaftsgefuhl, das alle
Deutschen verbinde. Es ist daran
gedacht, den karitativen Verbanden
die Verteilung von Lebensmittelhilfen
zu iiberlassen.
Der Vizekanzler gab bekannt, daB
Kontrover'se in Pan Mun Jom
. Kommunistische Offensive halt unvermindert an
. Tokio (UP). Die Zusammenkunfi
der Waffenstillstandsdelegationen in
Pan Mun Jom hat am Mittwoch einen
sturmischen Verlauf genommen. 'Wie
aus dam UN-Hauptquartier bekannt
wird, sollen die Beauftragten der Ver-
einten Nationen die Kommunisten mit
energischen Worten aufgefordert ha-
ben, jetzt endlich den Waffenstill-
stand zu unterzeichnen, da Syngman
Rhee versprochen babe, sick an das
Abkommen zu halten. 'Radio Peking
berichtete, die UN-Delegation babe die
Sitzung abgebrochen, sick ?aber mit
einer neuen Zusammenkunft einver-
standen erklart.
- Alliierte Offiziere auBerten silt
laut AP pessimistisch fiber die Aus-
sichten auf eine baldige Waffenruhe.
Die Kommunisten hatten eine ver-
steifte Haltung gezeigt and handfeste
. Der Berg gab sie
Der stark zerkliiftete Fee-Gletscher am
FuB der Dom-Ostwand (Schweiz) hat
jetzt die Leidten von zwei Be'rgsteigern
'freigegeben, die vor '16 Jahren auf einer
-Gipfeltour, verungliidkten and seither ver-
,miBt waren. I (dpa)
Ein GroBfeuer vernichtete eine von der
US-Armee gemietete Halle der Henschel-
Werke bei Kassel. Es entstand ein Scha-
-den von mehreren Millionen DM. (AP)
Das Parlament von Rheinland-Pfalz
billigte einstimmig eine Spende der
Landesregierung in Hohe von 60000 DM
fiir die Opfer des 17. Juni. (AP)
Der Vorsitzende der bisher nicht zu-
gelassenen Deutschen Sozialdemokra-
tisdten Partei Saar wird bei der Bundes-
tagswahl nicbt kandidieren. Jedem Saaf-
'lander droht die Aberkennung der
Staatsangehorigkeit. wenn er ein'Mandat
'im ,Ausland" ausilbt. (dpa)
Zum erstenmal seit 1936 traf in Dort-
mund die Eiskunstlguferin Sonja Henie
wieder zu einem Gastspiel in Deutsch-
lend ein. (dpa)
Garantien dafur verlangt, daB Siid-
korea sick auch' an den Waffenstili-
stand halte.
Nach vie vor halt *die schwere
Offensive der Kommunisten an der
Mittelfront an. Wahrend der ganzen
Nadit hatten sie bei stromendem Re-
gen die alliierten Stellungen berannt.
Die angeschlagene siidkoreanische
Armee hat dem Feind Tausende von
Kraftwagen, 'Panzern and Geschiitzen
iiberlassen mussen.
(dpa) Des UN-Hauptquartier ' ver-
hangte am Mittwoch zum erstenmal
im Koreakrieg eine vollkommene
Nachrichtensperre fiber die Kampfe.
Die Lage an der Front wird von US_
Offizieren als sehr ernst bezeichnet.
Per Kommandeur der 8. US-Armee,
General Taylor, hat die Leitung des
Einsatzes selbst fibernommen.
endlich frei
sick haute auch das Bundeskabinett mit
dieser Frage beschaftigen wird. Ernst
Reuter will seine Teilnahme an der
Bundesratssitzung am Freitag dazu be-
nutzen, seilerseits mit den zustandigen
Stel'len das ganze Problem zu be-
sprechen. Fur den Berliner Senat ver-
sprach der Regierende Burgermeister,
daB er in jeder Form seine administra-
tiven Dienste fi1r diesen Zweck ohne
'Anredinung von Verwaltungskosten'
zur Verfugung stelle.
Patterson sicherer Sieger
Berlin (Eigenbericht). Per Ver-
folgungsweltmeister Sid Patterson
(Australian) gewann gestern abend
vor 10 000 Zuschauern im Neukollner
Stadion das Internationale Omnium
der sechs Nationen. Er iiberragte im
1000 - in - Zeitfahren (1:11), besiegte
seine Gegner im Punktefahren sicker
and war auch iniAusscheidungsfahren
nicht zu sdilagen. Lediglich im 5000-m=
Verfolgungsrennen wurde Patterson
von dem in 6:43 siegenden Coppi be-
zwungen. Gesamtergebnis: Patterson,
23 'Purikte, Kiibler-Schweiz (16 Pkt.),
Forlini Frankreich (16), Coppi-Italien
(14), Muller-Deutschland (8), Okkers-
Belgien (7).
Moskau hat Rubel iibrig
Genf (dpa). Die Sowjetunion hat
sich am Mittwoch im Wirtschafts- and
Sozial.rat in Genf bereit erklart, zum
UN-Programm fur wirtschaftlich weni-
ger, entwickelte Lander 1953 4 Mil-
lionen Rubel beizusteuern, Vorher be-
antragten die USA, einen internatio-
nalen Wiederaufbau- and Hilfefonds
zu schaffen. Der US-Delegierte stiitzte
sich dabei auf die Vorschlage Presi-
dent Eisenhowers in seiner histori-
schen Rede vom 16. April 1953.
Deutschland-Note - ,
an' den krni1
Einladung zur Viererkonferenz fiber freie Wahlen
Washington (UP). Weniger als 24 Stunden nach AbschluB der Washingtoner
Dreierkonferenz haben die Westmachte offiziell der Sowjetunion ein Vierer-
treffen der AuBenminister fiber die Deutschlandfrage vorgeschlagen. Haupt-
themen sollen die Abhaltung freier gesamtdeutscher Wahlen and die Bedin-
gungen fffr die Bildung einer gesamtdeutsdien Regierung sein. AuBerdem
soil ein endgiiltiges Ubereinkommen fiber den osterreidtischen Staatsvertrag
erzielt werden. Als Konferenztermin wird Ende September angeregt.
'Gleichlautende Noten der AuBen-
minister wurden gestern nachmittag
den Botschaftern der UdSSR in' den
westlichen Hauptstadten i1berreicht
and in den heutigen friihen Morgen-
stunden veroffentlicht. Wortlich wer-
den als Diskussionsthemen genannt:
?Die Herbeifiihrung freier Wahlen
in de? Bundesrepublik, der Sowjet-
zone and in Berlin. Dieses Thema
wurde unter andereip die Aussprache
fiber die notwendigen Garantien zur
Bewegungsfreiheit, zur Handlungs-
freiheit fur politiscte Parteien, zur
Pressefreiheit and zum G enul der
grundlegenden Freiheiten durch aile
Deutschen vor, wahrend and nach den
Wahlen bedingen." Weiter sollen dis-
kutiert werden ?die Bedingungen fur
die Errichtung einer freien geeamt-
deutsdten Regierung mit Handlungs-
freiheit in innen- and auBenpoliti-
sdien Angelegenheiten".
GroBbritannien, Frankreich and die
USA betonen, daB fiber einen deut-
schen Friedensvertrag nur enter
Beteiligung einer in freien Wahlen
legitimierten' gesamtdeutschen Regie-
rung verhandelt werden konnte. Die
Dringlichkeit einer deutschen Wieder-
vereinigung sei durch die jiingsten
Ereignisse zum Ausdruck gekommen.
Die. Westmachte weisen' darauf hin,
daB nach vie vor ihre Noten vom
23. September 1952 mit konstruktiven
Vorschlagen unbeantwortet seien, die
vollends in den Beschlassen des
Bundestages vom 10. Juni 1953 wieder-
gegeben seien.
Schweiz als Treffpunkt?
Per Konferenzort wird erst nach
der sowjetischen Antwort festgelegt.
Als mogliche Treffpunkte werden die
Schweiz, Skandinavien oder ein nah-
ostlicher Staat genannt.
Grotewohls Losung
Berlin (dpa).? Pankows Minister-
president Grotewohl hat auf einer
auBerordentlidien Sitzung des Mini-
sterratesdie standige Bereitschaft'und-
den unbeirrbaren Willen seiner Regie-
rung bekundet, unter der Losung
,.Deutsche an einen Tisch" eine Ver-
standigung zwischen Ost and West
herbeizufiihren. Der sowjetzonale
Nachrichtendienst ADN bezeichnete
gestern den Vorschlag der westlidten
AuBenminister zu einem Vierertreffen
als einen KompromiB, der erst neck
langwierigen 'Debatten zustande ge-
kommen sei.
arum erst nach den Wahlen?
Bonn (UP). Bundeskanzler Dr. Aden-
auer hat gestern in einer amtlichen
Verlautbarung die in die Zukunft
weisende" Erklarung begriiBt, die die
westlichen AuBenminister im Kom-
munique zum Abschlull ihrer Konfe-
renz fiber die Wiedervereinigung
Deutschlands abgegeben haben. Er sei
befriedigt, daB dem Wunsch der Bun-
desregierung nach Viermachteverhand-
lungen entsprochen worden 'sei. Vor
dem in Baden-Baden tagenden CDU-
Vorstand vies der Kanzler darauf hin,
dal er wahrend der Konferenz wie-
derholt konsultiert worden sei.
Als erfreulidie Nachridtt bezeichnete
der zweite SPD-Vorsitzende Mellies
.die Einladung zur Viererkonferenz. Er
bedauerte, daB das Treffen erst nach
den Bundestagswahlen stattfinden soil,
obwohl ein sachlicher Grund daffir
nicht ersichtlich sei. Mellies empfahl,
gleich zu Besprechungen auf hdchster
Ebene zu gelangen.
Staatssekretdr Hallstein hob hervor,
dab der Westen das Gesetz des Han-
delfis in der Frage der Wiedervereini-
gung in der Hand behalten babe. Der
in Hamburg weilende CIO-President
Walter Reuther nannte ein Vierer-
treffen die einzige Moglichkeit, das
wichtige Problem der Deutschland-
frage 'befriedigend zu Ibsen.
Die drei westlichen AuBenminister
nahmen in Washington zum Erfolg
ihrer Konferenz Stellung. Sie unter-
strichen, daB die Politik der Solidari-
tat zwischen den drei Staaten fortge-
setzt werde and wahrend der Ver-
handlungen weitgehende Ergebnisse
erzielt worden seien. Das AbsdiluB-
kommuniqud hatte unter anderem die
Verwirklichung der europaischen Ge-
meinschaft als notwendig bezeichnet.
Mi glicherweis'e im Herbst
Washington (UP). AuBenminister.
Bidault hat in, Washington von der.
MSglichkeit gesprochen, _ d.aB die.
ffanzosischeNationalversammlung den
EVG-Vertrag im Herbst ratifizieren
werde. Er nannte als Voraussetzungen
ein deutsch-franzosisches Saariiberein-
kommen and die Unterzeichnung der
EVG - Zusatzprotokolle. Aulerdem
solle sich GroBbritannien zur Assozi-
ierung mit der EVG bereft erkiaren.
Sammelplatz Bautzen
Berlin (dpa). Die Sowjetzonenregie-
rung hat den Bezirk Baut'zen zum
Sammelplatz fur alle Angehorjgen der
Westmachte bestimmt, die sick frei-
willig oder unfreiwillig in der So-
wjetzone aufhalten. Dies geht aus den
Angaben einer neck Westberlin ge-
flfichteten leitenden Angestellten ? der
Bautzener HO hervor. Danach befin-
den sich dort 100 Staatsbfirger der
Westmadite.
In zehn Tagen wird das erste Sdiiff
Waren im Rahmen des Wiedergut-
machungsabkommens nach Israel brin-
gen. (UP)
614 Personen flohen am Mittwodt aus
der Sowjetzone nach Berlin. Am Diens-
tag wurden 1240 in die Bundesrepublik
abgeflogen. (EB)
Alle Studenten, die Mensuren sdtlagen
oder einer schlagenden Verbindung an-
gehoren, sollten unverziiglich exmatriku-
liert werden. Dies fordert die Studenten-
vertretung der FU. (dpa)
Zu einer kurzen Srhlagerei kam as
gestern im Grunewald-Casino zwischen
korporierten Studenten und. Studenten
der FU. Am Vorabend hatten die kor-
porierten Studenten scharfe Mensuren
ausgetragen. (EB)
General Dibrowa, der Militarkomman-
dant des Ostsektors, hat sich gestern
hinter die Forderung des sowjetisdten
Hohen Kommissars Semjonow,riach einer
Auflosung angeblich'veibredterisdier Or-
ganisationen in Westberlin gestelit. (dpa)
Die Zeltbahn zerfetzt, die Masten geknidkt - das Werk einer' hef'tigen Sturmbo.
Frau Paula Busch sch9tzt den Schaden fiir ihren Zirkus auf 150 000 DM. _ Foto: dpa
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Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
Opfer des Terrors,
Magdeburg (TE-Eigenbericht). 10ber
40 Tote, Opfer des 17. Juni, wurden
bisher in Magdeburg unter Polizei-
bewachung beerdigt. Nur die nachsten
Angehorigen durften zugegen sein.
Magdeburg gehort zu den wenigen
sowjetzonalen Stadten, in denen nosh
immer der Ausnahmezustand herrscht.
Luftparade fur Elizabeth
London (AP). Als letzte der groBen
Kronungsparaden nahmen Konigin
Elizabeth und der Herzog von Edin-
burgh gestern auf dent Flugplatz von
Odiham den Vorbeiflug von 643 Ma-
schinen der britischen Luftwaffe ab.
Das Schauspiel war die groBte, jemals
veranstaltete britische Luftparade.
McCarthys Schwarze Liste
Bonn (Eigenbericht). Der McCarthy-
AusschuB des amerikanischen Senats
hat alle diplomatischen US-Vertretun-
gen in Europa aufgefordert, samtliche
Kommentare der Presse fiber die Hin-
richtung der Atomspione Julius und
Ethel Rosenberg zu sammeln und nach
Washington zu senden. Nadi Priifung
der Unterlagen will McCarthy Sank-
tionen gegen diej enigen Zeitungen vor-
schlagen, die ,die Beziehungen zwi-
schen den USA und Europa" storen.
Mann mit Mumm. Der Angestellte Gun-
ther Zupke setzte geistesgegenwartig die
A.larmanlage in Gang, als in einer Ham-
burger Bankfiliale ein Bankrauber mit
einer Pistole alles in Schack hielt. Der
Verbrecher konnte kurz darauf mit seiner
Beute festgenommen werden. Foto: dpa
Einsame Nacht un'term. Gipfel
Wie Hermann Buhl den
Karatschi (dpa). Der osterreichische
Bergsteiger Hermann Buhl hat 100 m
unterhalb des Gipfels des Nanga Par-
bat eine einsame Nacht verbracht, be-
vor er am Morgen des 4. Juli den
8125 m lichen Berg bestieg. Er war
vom Silbersattel aus das letzte Stfick
zum Gipfel allein vorgestoBen, bis die
Nacht einbrach. Er schlief mehrere
Stunden in seinem Nylonschlafsack,
ehe er zum entscheidenden Angriff
ansetzte.
Diese ersten Einzelheiten .fiber die
Bezwingung des neunthochsten Berges
der Erde schilderte gestern in Karatsdii
Peter Aschenbrenner, der bergsteige-
rische Leiter der Expedition.
Fur den Gipfelsturm hatte Aschen-
brenner die Bergsteiger Buhl und
Kemper ausgewehlt. Am 3. Juli um
4 Uhr morgens braeh die Seilschaft bei
Nanga Parbat bezwang
gutem Wetter auf. Am Silbersattel
ging Buhl viel ziigiger als sein Ge-
fehrte. Kemper sah, wie gut Buhl vor-
ankam, und kehrte zum Lager VI zu-
riidc. Dort traf Buhl am folgenden
Abend gegen 19 Uhr ein und berich-
tete von seinem Erfolg. Von der Ex
pedition wurden keine Sauerstoff-
gerate verwendet.
Trennung ohne Abschied
Briissel (UP). Der britische Flieger-
held Peter Townsend, dem man zarte
Beziehungen zu Prinzessin Margaret
nachsagt, traf gestern in Brfissel ein,
um seine neue Slellung als Luftfahrt-
attache anzutreten. Prinzessin Mar-
garet wird in London am Freitag von
ihrer Afrikareise zurudcerwartet.
Es war hohere Gewalt
Frankfurt a. M. (AP). Auf ,h6here
Gewalt" sein der Eiristifrz des Vier-
mastzeltes des Zirkus Busch in Frank-
furt zurfickzufifhren, teilte die stadti-
schei Bauau?sichtsbehorde mit. Keine
Seite treffe ein Verschulden.
Der Wiirger and Galgen
London (dpa). Der ,Wilrger von
Notting Hill", John Reginald Christie,
der sechs Frauen ermordet hat, wurde
gestern in London gehangt.
CDU-Vorstand tagte
Baden-Baden (AP). Der CDU-Bun-
desvorstand beschaftigte sich in Baden-
Baden mit Fragen des Wahlkampfes
and. sprach sich fur eine politische
Representation der Sowjetzone in dem
neu zu wahlenden Bundestag aus.
Der Film riecht appetitlich
Die neueste Sensation aus. Hollywood: Der Duftfilm
St. Louis (USA). Der blonde Vamp.
hat den Gangster mit auf die kom-
fortable Bude genommen; Die fahr-
bare Bar 1st nahe an die verdachtige
Couch gezogen, und wehrend das
Tonband das diskrete Knallen des
Korkens und das intime Gluck-Gluck
des in die Kristallschalen fliellenden
hochprozentigen Schnapses registiiert,
wartet das Publikum darauf, was nach
dem typischen Drehbuch jetzt kommen
muB: Der 45-Sekunden-Kull, der Sidi
anhort, als ob eine Kuh versehentlich
in ein Stiick Morast getreten ware und
den Fu13 sdimatzend wieder aus dem
Sumpf zuriickzieht.
Aber es kommt-anders! Marlene be-
sinnt Sidi auf ihre Gastgeberpflichten.
,,Ich wedde dir einen Kaffee
kochen", flii.stert sic mit ihrer heiseren
Stimme, knipst den Perkolator an,
sdifittet ein halbes Achtel Mokka hin-
ein und schweigt. Sie kann Sidi das
kurze Schweigen leisten, denn aus
dem Publikum des Rialto-Theaters in
St. Louis steigt ein vielstimmiges ge-
dampftes ,Ahh!" auf: Der Duft des
besten Kostarikas hat die Luft des
Zuschauerraumes geschwengert, and
die Kinobesucher Sind Sidi darin einig,
daB in dieser Szene der Film beson-
ders appetitlich riecht.
Aber es kommt node besser. Laut-
los arbeitende Entliiftungsanlagen
lassen den. Mokkaduft verschwinden,
denn jetzt nimmt der durch den
KoffeineinfluB plotzlich aus .einem
Wolf in ein Lamm verwandelte Gang-
ster die Vase mit defy Rosen an die
vielfach gebrochene Nase, und das Rial-
to-Kino duftet nach Kolnisch Wasser.
Schlielllich mull es aber dock kbm-
men, wie es kommen. mull. Marlenes
Dauerfreund (nark dem Drehbuch
natirlich) erscheint in der Tdr, ein
Revolverlauf blitzt auf, ein SchuB
kradht - - - and das Publikum zieht
einige Sakunden' lang den echten
Pulvergeruch ein ... Der Geruchfilm
1st zu Ende.
Der Duftfilm" 1st Hollywoods
neueste Abwehrwaffe gegen die Kon-
kurrenz des Fernsehens in den USA.
Sie ist besonders fur solche Kinos ge-
dacht, die nicht die 40 000 bis 70 000
D-Mark aufbringen konnen, um sick
den Cinemascope-Bildschirm zu lei-
sten, oder deren Klienten es ablehnen,
einen 3-D-Film durch Brillen zu be-
trachten, um das Gefiihl zu haben,
Per Theaterkutscher
Zum 75. Geburtstag von Professor Arthur Kutscher
Es gebe, so sagen seine Schuler,
keinen Professor, der so anregend auf
das deutsche Theaterleben gewirkt
habe wie Arthur Kutscher. Seit
45 Jahren -hat der noch immer jugend-
lich vitale Grandseigneur, der morgen
seinen 75. Geburtstag begeht, eine
ganze Generation von Theaterprakti-
kern herangezogen. Er war es, der als
erster Theater, Film, Kabarett and
Funk zum Gegenstand akademischer
Forschung gemacht hat. Dock unver-
wiistlicher Impetus and immergrune
Ph'antasie haben ihn davor bewahrt,
ein Systematiker, ein Theoretiker, ein
Nur-Wissenschaftler zu werden. Er 1st
einer der seltenen musischen Pro-
fessoren, ein Wissenschaftler, der den
Mut hat, ,ich weiB es nicht" zu sagen.
Diese auBerordentlichen Eigenschaften
haben in seiner akademischen Lauf-
bahn einen entsprechenden Nieder-
schlag gefunden: Arthur Kutscher 1st
ao. Professor geblieben. Die Miinche-
ner Universitat hat ihm bis heute
nosh keinen ordentlichen Lehrstuhl
angeboten.
Der Theaterkutscher, wie er von
Schiilern and Freunden genannt wird,
entstammt einer hannoveranischen
Bauerri- and Bergmannsfamilie. Ur-
spriinglich hatte er Pfarrer, speter
Komodiant werden wollen. Seine
Schwerhorigkeit hielt ihn davori ab.
Sonst hatte haute die deutsche Bilhne
einen chevaleresken' Pere noble mehr
and die deutsche Universitat einen
auBerordentlichen Lehrer weniger.
Es zahlt zu den hervorragendsten
Eigenschaften Kutschers, daB er
kristallisierend wirkt. Er ist der groBe
Anreger. Seine eigenwillige Person-
-lichkeit zieht Begabungen und Arri-
vierte an, die sowohi von ihm an-
geregt werden ale wiederum sick
gegenseitig anregen. Die 7,yh1 seiner
Schiller 1st fiinfstellig, and nicht
wenige von ihnen haben sick im
Theater und im Schrifttum einen
guten Namen gemacht. Autoren, wie
Klabund, Bert Brecht, Toller, Manfred
Hausmann und Coubier, Sind aus dent
Kutscherkreis hervorgegangen, die
Intendanten MeiBner (Augsburg), Dr.
Herterich (Tubingen), Dr. Meyer (Hei-
delberg), Henrichs (Wuppertal), die
Regisseure Berthold Viertel and Pis-
cator. Gunter Groll kommt von
Kutscher, Helmut Kautner, Norbert
Schultze, Kurd E. Heyne and Bobby
Todd fanden sick in seinem Kolleg:
die Vier Nachrichter verliel3en ihn, um
den sensationellen Erfolg ihres Pro-
gramme ?Hier irrt Goethe" von einem
Theater zum anderen zu tragen.
Dock Kutscher hat in seinem reichen
Leben nicht nur anregend, sondern
auch produktiv gewirkt. Er schrieb
eine dreibendige Biographic fiber
seinen Freund Wedekind, und sein
?GrundriB der Theaterwissenschaft
sowie die ?Deutsche Stilkunde" zah-
len zu den wesentlichen Handbilchern
ihres Fachs. SChlieBlich hat sick der
bewegliche Professor ale ,Reise-
kutscher einen Namen gemacht.
Zwischen Leningrad und Marokko
gibt es kaum ein Theater, das
Kutscher nidit auf seinen Studien-
relsen mit seinen Schiilern besucht
hette. 1910 unternahm er seine erste
Exkursion nach Oberammergau; seit-
her haben ihn mehr ale 150 Studien-
reisen zu Volksfesten und Bauern-
theatern, Provinzbffhnen and antiken
Arenen weit Ober Europa hinaus ge-
fiihrt. Das nachste Ziel des 75j4hrigen
1st Agypten. Ein Dreivierteljahrhun-
dert lang hat Arthur Kutscher seine
Lebens- and Reiseziele sehr hoch
gesteckt: darin wird er sich-nicht mehr
andern. By.
I INFORMATO-R-CUTSCHEIN I
ZWEI HERRUCHE SAMMELALBEN
Bd. I .Olymptsche Geschichte` edit ?Olymplade 1952"
Finl6sung du,ch
die 6,tiicheh Tausrhslellen odes mit 20 pig. ti kpptio durch
INFORMATOR BILOERTAUSCH.ZENTRALE FRANKFURT A. IN.
Nur 160 EINER-Schecks
werden 'benotigt, um das ,,in-
19etegrxlr
Donnerstag, 16. Juli 1953
.
Wohin rollt der Franc?
isten-Dollars Sind kein Ausgleich fur das Loch im franzosisdlen Budget
Tour
des Kabinetts Laniel beendete franzo-
sische Regierungskrise hat den Ge-
riichten uber die Abwertung des Franc
neue Nahrung gegeben. Die Gold- and
Devisenkurse Sind, wie die Rhein-
Main-Bank feststellt, dadurch aller-
dings verheltnismallig wenig beein-
fluBt worden. Die sturmische Gold-
nadhfrage, die sick friiher bei ihn-
bisher tiefsten Stand des Jahres. Eben-
so 1st der schwarze Dollarkurs, der
Mitte Juni his auf 418 frs. gestiegen
war, wieder auf 401 frs. zuruck-
gegangen. ?
Das franzosische Konto in der EZU
libt indessen eine Wirkung der ver-
mehrten Devisenzufliisse aus dem
Touristenverkehr and der Besserung
der Handelsbilanz noch in keiner
lichen Anlassen zu entfalten pflegte. Weise erkennen. Im lull hat side das
ist ausgeblieben. Nach der parlamen-- franzosische EZU-Defizit wieder auf
tarischen Bestatigung des Kabinetts 56,8 Mill. Dollar erhoht, nachdem es
Laniel sind die Goldpreise sogar im Mai 37,4 Mill. Dollar and im April
merklich zuruckgegangen und erreich 51,6 Mill. Dollar betragen hat. Da die
ten Anfang Juli mit 484 frs. je g den franzosische Kreditlinie von 520 Mill.
,,Reparations Dreieck"
Jerusalem (AP). Verschiedene Lan-
der, die eine der Bundesrepublik
gegenuber passive AuBenhandels-
bilanz haben, seien an Israel mit dem
Angebot herangetreten, Erzeugnisse
ihres Landes nach dort zu liefern,
die dann aus kiinftigen deutschen
Wiedergutmachungsleistungen bezahlt
werden konnten. Dies wurde in Jeru-
salem mitgeteilt. Die betreffenden
Lander, darunter Frankreich, Finnland
and Brasilien, wollen auf diese Weise
ihre Verschuldung gegenfiber der Bun-
desrepublik leichter abtragen.
Praktisch wurden diese Vorschlage
fur Deutschland einen untragbaren
Devisenverlust bringen, and damit
wurde der Sinn des Reparationsab-
kommens mit Israel in sein Gegenteil
.verkehrt. Ausdrucklich 1st darin nem-
lich festgelegt, daB die Wiedergut-
machung nur mit deutsch ri Waren er-
folgen sell.
36 Mill. Sozialversicherte
Koln (VWD). Bei den etwa 2200
Versidrerungstragern der Sozialver-
sicherung im Bundesgebiet Sind rund
36 Mill. Menschen, versichert. Die
jahrlichen Leistungen in der Renten-
und Krankenversicherung eireichen
nahezu 10 Mrd. DM, schatzt das Indu-
strie-Institut.
Rindfleisch reichlich
Bonn (VWD). Der Aufbau des Rin-
derbestandes in der Bundesrepublik
ist jetzt beendet. Man rechnet fur
Ende des Jahres mit einem Bestand
von 12 Mill. Stuck. Der Anfall an
Rindfleisch wird im laufendeii Jahr
um etwa 20 000 auf, fiber 560 000 t zu-
nehmen so` daB 'die ' bisher schen
ten Erfolge beruhen vor allem auf der
starken Beschaftigung der AuBen-
berufe and der.Einstellung von Schul-
entlassenen, betont die Bundesanstalt
fur Arbeitsvermittlung. - Nur in-West-
berlin, das in den Zahlen der Bundes-
republik nicht enthalten ist, hat die
Zahl der Bescheftigten im zweiten
Quartal 1953 lediglich urn 1,3 Prozent
von 754 000 auf 764 000 zugenommen.
Aktien
Berlin (VWD). Obwohl die Tendenz
zun;ichst nicht ganz einheitlich -war,
blieb, die Grundstimmung an der Borse
freundlich. Das Gescheft war weiter
ziemlich lebhaft mit Kaufen aus dem
Bundesgebiet and Berlin. Daimler
wurden erstmals in D-Mark notiert
mit 113'/2. Licht und Kraft zogen um
4 auf 73 und Thur. Gas weiter um
3 auf 93 an.. AEG gingen um 1 auf 90
zurilck. Stahlverein befestigten sick .
um 2'/2, Rheinstahl um 1'/4. Farben
Giro batten voriibergehend lebhafte
Umsatze, jedoch konnte sick der Tages-
hochstkurs mit 87 nicht voll behaupten.
Westdeutsche Metallnotierungen (in
D-Mark je 100 kg). Fur 15. Juli: Zinn
746; Blei (Basis London), Kasse 103,10
his 103,68. Fur 16. Juli: Blei (Basis
New York). 125,15; Kupfer 293,50; Zink
101,97. Berechnungspreis der NE-
Metallverarbeiter: Elektrolytkupfer fur
Leitzwecke 304,50 his 315,-; Blei in
Kabeln 109,- his 110,-; Aluminium fur'
Leitzwecke 251,- his 260,-.
Freie DM-Kurse vom i5. Juli (Mittel-
kurse): Zurich 104,17'/2; London 11,69'/8;
90 90
61
.
.
MAN ..... ? . 1101/2 110 111 -
BMW .... 263/. 27 33 321/2
Bamberg ..... 53 53 52 50
B" Kindl. St..... 41 41,2 41 41
Bekula ..... 69% 59 591% 69
Berl. Masch..... 34 33,2 34 34
Baton & Mon.... 100 100 99 99
BBC . ... . c 1311/2 1311/2 1351/2 135,2
Conti Gnmm1 .. 1241/2 1231/2 124,2 1251/.
Daimler ... . .. 68% 113*) _ 115*)
Demeg . ]20 120,2 121 323%
Dt. Conti-Gas . . . 131 1301/2 133 130
Dr. Crd81 ...... 91 91 91 901/4
Farhen ... . 8611 86% 87 871/.
Peldmible..... 137% 137x2 _ . 137,2
Harbg Gummi . , 139 139 142 142
Hoesch .... 164% 165 165% 1661/4
Hnlzmann' .. 23 28 283/4 283/a
jungbane ... 4'A .41 43 44.
K16&ner ...... 197 197 1971/, 198
Mannesmann .. ? 78% 75,2 73,2 74'/.
Rhein-Braun .... 171% 171 171 172
R W B ..... ; '.. 109 109 110 109
Sarotti ....... 75 7.5 80 80
Sdtering .. ? . . . 30% 30 31 311/4
Sdtulth. St. ? .. s 16% 16,2 171/4 18
Siemens St. .... 110 11111/2 110 1113/4
Siemens Vzg. .... 107 1071/2 107 107
ver. Stahl . ... 166% 1693/ 166 170
Westdt. Kaufh. ?, 109 109 113 114
Wintershall . . 110,2 113 113 113
Zellst. Weldbot . a 73 73 721% 73'/,
BHG 66 6512 69 69
Commerzbk. ... 461/4 45% 47'/a. 48
Deutsche Sk. ? .. 68?1, E8?la 5A 5$3/s
Dresdner Bk.' ... 56'/z 66112 571/2 58
Hapag .. 29 29 - 34
Nnrddt. Lloyd . .. 27 27 293/4 30
*) Ab 15. Juli in DM.
reichliche Versorgung mit Rindfleisch New York 23,18'/4.
Sidi noch weiter bessern wird. Steuervorteile im Wohnbau
Beschaftigung auf Hochstand Bonn (VWD). Nach dem neuen Ge-
- Nurnberg (AP). Am 30. Juni dieses setz zur steuerlichen Begunstigung des
Jahres wurden von den Arbeitsamtern Wohnungsbaues vom 2. Juni kann die
in der Bundesrepublik 15,81 Mill. Be- erhohte Abschreibung nach ? 7b such
schaftigte gezahlt. Davon Sind 10,87 dann vorgenommen werden, wenn his
Mill. Manner and 4,94 Mill. Frauen. zu einem Drittel (bisher his za einem
Seit der Wahrungsreform ist die Zahl Funftel) der Nutzflache des Gebaudes
der Beschaftigten um Ober 2,3 Mill. ge- gewerblichen Zwecken dient.
stiegen, allein im zweiten Quartal 1953
betrug die Zunahme uber 600 000 Kaffeesteuer mit Bremse
Kopfe oder 4 Prozent. Damit ist der
bisherige Hochststand mit 15,46 Mill. Dusseldorf (AP). Der Bundesvor-
Beschaftigten von Ende September stand des DGB hat die Ministerprasi-
1952 erheblidi iiberschritten. Die letz- denten der Lander gebeten, fur die
dell ihnen ein betagter Lowe oder
eine Marilyn Monroe auf den Scholl
springt.
In St. Louis hat man den Film, der
nicht nur auf das Auge und das
Trommelfell, sondern such auf die
Nase wirkt and damit die Illusionen
zweifellos verstarkt, aus der Taufe
gehoben. Lange Schlang@n vor dem
Kino verraten, dalI viele Menschen
ihre Fernsehempfanger abgeschaltet
lessen, um den Kaffee zu riechen, den
Marlene kocht oder den Pulverdampf,
den der Revolver des Gangsters er-
zeugt, von dem Duft der Rosen ganz
abgesehen.
Diese appetitlichen, finsteren oder
romantischen Dufte werden vorerst
noch durch Zerstauberspritzen erzeugt,
die mit dem betreffenden Aroma ge-
laden werden. Hollywood hat aber
schon Vorkehrungen , getroffen, daB
kunftig alle Diifte des Films von der
Vorfiihrerkabine aus geregelt werden
konnen, and daB die diversen Ge-
ruchspatronen automatisch abgeschos-
sen werden, sobald die dazugehorige
Szene leuft.
Ein Hollywood-Studio hat einen
Duftfilm mit dem Hinweis ange-
kundigt, daB er neben einer packen-
den Handlung and einer Galerie der
schOnsten Frauen, audk einen Blumen-
garten der Wohlgeriidke bei leicht er-
holiten Eintrittspreisen liefern werde.
Der Titel wird noch verschwiegen.
Hoffentlich heiBt er nicht ?Stink-
bombenmord im Keseladen". Aus-
sichten rind dasl Karl Ey
formator-Buck" Der Taucher Die Memoiren des . Londoner Ver-
IGALO" mit farbigen Bildern leers Victor Gollancz, die unter dem
zu versehen. Ebenfalls erhalten Titel ?My dear Timothy" im vorigen
Sie im Tausch Bilder der Jahr erschienen, wird der Verlag C.
Olympischen Geschichte" and Bertelsmann. Giitersloh, in deutscher
der ,Olympisdien Spiele Oslo- Obersetzung herausbringen.
Helsinki" bzw. Planquadrate
fur den ,informator-Globus" in Prof. D.' Albertz wurde vom Do-
allen ,Telegraf"-GeschAftsstel- zentenkollegium der Kirchlichen Hoch-
len. Bucher and Globen sind schale Berlin zum Rektor fur das
ebenfalls vorretig. Studienjahr 1953/54 gewehlt.
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO1540R002200230023-3
Dollar seit langem fiberschritten 1st
and das kumulative Defizit Frank-
reichs Ende Marz bereits 674,4 Mill.
Dollar erreicht hat, mull der ganze
Betrag durch Gold- oder Devisenzah-
lung abgededct werden. In den beiden
vorhergehenden Monaten wurden
Sonderzuweisungen n-von der MSA zur
Verffigung gestellt, so daB das Ge-
samtdefizit Frankreichs auf dem Stan-
de von 674,4 Mill. Dollar geblieben 1st.
Die inflationistische Finanzierung
fiber die Notenbank kann- nur ein
voriibergehender Notbehelf sein. In
dem Regierungsprogramm ist deshalb.
eine Tilgung der Vorschiisse mit jahr-
lich 62,5 Mrd. frs. vorgesehen, und
zwar durch Erhohung verschiedener
Verbrauchssteuern, insbesondere auf
Benzin and Alkohol. Das Programm
zielt jedoch nosh nicht auf eine - Ge-
samtlosung ab. Insbesondere ist nosh
nicht ersichtlich, wie ein' dauernder
Ausgleich im Staatsbudget erzielt wer-
den kann. Chile eine durchgreifende
Sanierung der Staatsfinanzen wird
aber audi eine neue Abwertung des
Francs, falls Sidi die Regierung Laniel
dazu entschliel3en sollte, nicht zunk
Erfolg fiihren.' R. P.
gefragt - .
Senkung der Kaffeesteuer auf 3 DM
je kg auch im Bundestat einzutreten.
Jm Hinblick auf den Widerstand in
einigen Landerregierungen gegen die
Kaffeeverbilligung wird nochmals be-
tont, daB eine ?umfassende Steuer-
senkung zur Erweiterung des Kon-
sums notwendig" sei.
Wedaselliurs: 100 Ost zu 19,31 West
(Vortag 19,66) and 100 West fur
550 Ost (Vortag 540).
AEG (in DM) ... 91 9o
.. .. 60% 60
Asdt
-Zell
Berlin Rrankf
14. 7. 15. 7. 14. 7. 15.7.
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
Donnerstag, 16. Juli 1953
MUM
zu beeinflussen. Das Sabelras-
sein offizieller and nichtoffi-
~dcie~ra?
SozialistenkongreB. in' Stockholm
Ollenhauer: Wiedervereinigung Deutschlands Voraussetzung fur den Frieden
13erlin, den 16. Juli 1953 zieller agyptischer Stellen diirfte
allerdings in Washington keinen
besonders guten Eindruck ge-
Krisenherd Suez madht haben.
Die Bereditigung der natio-
Die Situation ghat sich nur nalen Forderungen Agyptens
aul3erlidh gebessert. Sadhlidh ge- auf das Suezkanalgebiet wird
sehen ist node alles wie am von niemand angezweifelt, auch
Montag" - diese Erklarung des von Grofibritannien nicht. Es
agyptischen Propagandamini- ist im wesentlichen die Schuld
sters, Major Salah Salem, vor Kairos, das gewisse beredhtigte
der Auslandspresse ist kenn- Interessen de`i Verteidigung des
zeichnend fur die anhaltende Westens nicht anerkennen will,
britisch-agyptisdhe Spannung wenn die britisdh-agyptisdhen
and fur die explosive 'Lage in Verhandlungen festgefahren
Agypten. Der AnlaB, der zu der sind. Nidht einmal innerhalb der
dramatischen Zuspitzung fuhrte, Arabisdhen Liga wird die unver-
die Entfiihrung eines britischen sohnlidhe Haltung Agyptens
Luftwaffensoldaten, ist - mag einhellig gebilligt. Kairo hatte
er im _einzelnen auch tragisdh as sonst kaum notig, jetzt fur
sein - erst durch die auBerge- semen Standpunkt die Werbe-
wohnlich sdharfe ,befristete trommel zu ruhren, damit der
Warming" des Generals Festing, Rat der Liga sick ihm an-
des britischen Oberbefehls- schliefit.
habers in der Suezkanalzone, zu Gerade der letzte Zwischen-
einem Zwischenfall geworden, fall and die Stimmung, die er
der beinahe unabsehbare Fol- in Agypten ausgeldst hat,
gen gehabt hatte. machen es aber erforderlich, daB
Die Agypter sahen darin ein Kairo wie auch London nicht
Ultimatum, and ihre Reaktion Unterstutzung fur ihren Stand-
lieB Sdilimmes erwarten. In der punkt in der Suezfrage, sondern
Presse ffihrten die Scharfmacher lieber eine Moglichkeit zur
das Wort, and die Moslem- Wiederaufnahme unvoreinge-
Brudersdhaft organisierte die nommener Verhandlungen fiber
fiblidhen spontanen Kundgebun- diesen potentiellen Krisenherd
gen emporter Volksmassen, die suchen. -el.
den Kampt gegen die -tiriten ior-
derten. Mit seiner Rede vom
Kampf gegen. die britischen Ein-
dringlinge mit der Waffe in der
Hand trug Propagandaminister
Salah Salem such nicht zur Be-
ruhigung der Lage bei.
Es war im wesentlichen das
Verdienst des USA-Botsdhafters
in Kairo, Caffery, wenn die
hodhgehenden Wogen etwas ge-
glattet wurden. Seinen Be-
muhungen bei General Nagib
and bei dem britischen Ge-
schaftstrager Hankey sind die
besdhwichtigenden Erklarungen
zu verdanken, die zur Beruhi-
gung beitrugen. Hankey beeilte
sidh zu betonen, daB General
Festings Forderung kein Ulti-
matum gewesen sei, and Gene-
ral Nagib ruckte von den AuBe-
rungen seines Propagandamini-
sters ab. Dieser wieder rief die
Auslandspresse zusammen, be-
tonte, es babe in den letzten
Wodhen weit mehr Zwischen-
falle gegeben, die nicht so dra-
matisiert wurden, and machte
ein ganzes britisches Si1nden-
register auf: angesichts dieser
Dinge falle es der agyptischen
Rt;gierung auBerst schwer, die
Bevolkerung von Angriffshand-
lungen abzuhalten.
Von iigy.ptischer Seite wurde
die Lesart verbreitet, daB die
Englander das Verschwinden
des Soldaten Rigden ausgenutzt
hatten, um durch eine Dramati-
sierung der bestehenden Span-
nungen die , AuBenminister-
besprechungen in Washington
a. s. Stockholm. Unmittelbar,
nadidem der Internationale Ge-
werkschaftskongreB zu Ende ge-
gangen war, begann gestern
eine Konferenz der -Sozialisti-
sdhen Union Mittel- and Ost-
europas, wahrend gleidizeitig
nosh der Internationale Metall-
arbeiter-KongreB Ikuft.
Die sozialistische Tagung wird
durdhgefiihrt ihn Reidhstagsge-
baude, das reichen Flaggen-
schmuck tragt and dessen Sit-
zungssaal auch mit den Emble-
men der sozialistisdhen Parteien
gesdhmudkt ist. An ihr nehmen
teil die Delegierten der soziali-
stischen Parteien Mittel- and
Osteuropas, auBerdem audh die
Vertreter aus Asien. Aus Ame-
rika ist Norman Thomas er-
schienen. Neben 14 europaischen
sind zehn . auBereuropaische
Lander vertreten.
Die Tagung begann mit An-
spradhen von Morgan Phillips,
des Fuhrers der Labour Party,
des schwedischen Ministerpra-
sidenten Erlander and des bur-
mesischen Informationsmini-
sters U Tun Win als Sprecher
der in der Sozialistischen Union
Asiens zusammengesdilossenen Nadh ?dem Referat von Larodc,
Organisationen. dem eine Diskussion fiber die
In alien Reden kam zum Aus- internationale Situation folgte,
drudc, welch tiefen Eindrudc die spradi Erich Ollenhauer. Er
Erhebung in Berlin and in den kritisierte den von derWashing-
sowjetisdh besetzten Gebieten toner AuBenministerkonferenz
auf die sozialistisdien Bewegun- vorgeschlagenen , Termin fur
gen fiberall gemadht hat. Mor- Viermachtebespredhungen Ende
gan Phillips bat die Delegierten, September. Dieser Termin sei
sidh zu diner Minute des nicht nach sadhlichen Gesidhts-
Sdhweigens fur die Opfer dieses punkten, sondern mit Rficksicht
Aufstandes von den Platzen zu auf die deutschen Bundestags-
erheben. Er betonte besonders, wahlen gewahlt worden. Eine
daB diese Erhebung fur die So-
zialistische Internationale eine
Verpfliditung ware. Alle die
Manner, die in den sozialisti-
schen Bewegungen Europas
tatig sind, werden nicht erlah-
men, daran weiterzuarbeiten,
daB alle Volker die Freiheit er-
halten, sidh ihre Parlamente and
ihre Regierungen zu wahlen
and ihre sozialen Lebensbedin-
Frage von soldier Bedeutung
sollte nicht nach ,ennen partei-
politisdhen Gesichtspunkten" be-
handelt werden. Unter groBer
Anteilnahme des Kongresses
brachte Ollenhauer zum Aus-
drudc, die deutsche Sozialdemo-
kratie werde immer wieder die
Forderung erheben, daB die
vier Besatzungsmadhte,? die 1945
Nr. 163/8 - Seite 3
die Zoneneinteilung besdilossen
hatten, sich zusammenfinden
and alles tun mullten, um
die Wiedervereinigung Deutsch-
lands durdhzusetzen. Nadi dem
Abieben Stalins habe sich offen-
sidhtlich die Schwache des
Systems gezeigt. Es sei daher
widitig, jetzt alles zu tun, um
die Wiedervereinigung zu er-
reidhen. Sie ware notwendig,
nidht nur fur Deutschland, son-
dern auth fur den europaisdien
Frieden.
Die Diskussion fiber die Inter-
nationale Situation wird mor-
gen and ubermorgen weiter-
gehen. Vorbereitet wird eine
Entschliellung, in der Freiheit
fiir alle Volker Mittel- and
Osteuropas gefordert wird.
Diese )ntschlieBung wird den
Willen manifestieren, der die-
sen KongreB beseelt and der
besonders beeindruckt ist von
der Erhebung am 17. Juni in
den sowjetisch besetzten Ge-
bieten Deutschlands.
gungen selbst zu bestimmen.
Als erstes groBes oBes Rete ferat In
Als In Prag streikt der Tod
ische
brachte Larock
der bel
g
-
,
Delegierte, einen Querschnitt In den letzten Kriegstagen,
durch die Ereignisse der letzten als sich die Reste der deutsdhen
Monate. Er betonte, es sei all- Wehrmadht im alten Rathaus
gemein festzustellen, daB die so- von Prag gegen' tschechische
wjetische Politik doch mehr Ent- Aufstandische verteidigten,
gegenkommen gezeigt babe and bradh auch im steinernen Turin
sdheinbar auch bei den sowjeti- Feuer aus. 'Ein Masdhinenge-
sehen Machthabern die Einsidht wehrschutze derBelagerer schoB
Kein neuer Kurs bestehe, der Krieg sei kein dem holzernen Tod, einer kost-
k. w. Der Militarkommandant
des Sowjetsektors'hat zwar den
imZusammenhang mit demAuf-
stand vom 17. Juni verhangten
Ausnahmezustand wiederauf-
gehoben, jedodh in einem Brief
an die westlichen Kommandan-
ten zum Ausdruck gebracht, daB
die ,Sdiuldigen" zu einer stren-
gen gerichtlichen Verantwor-
tung gezogen wurden. Die
Schuldigen? Das sind nicht die
Arbeiter, die die Emporung
fiber den SED- and FDGB-
Terror auf die Strallen trieb,
das sind vielmehr - man mull
es immer wieder sagen - die
Pankower Madhthaber, die zwar
an ihren Sdhreibtisdhen wort-
reiche Selbstanklagen and
Schuldgestandnisse produzier-
ten, denen aber von ihren so-
wjetischen Aufsehern bisher
kein Haar gekrummt wurde.
Es mag sein, daB in der Zeit
innerer Sdhwierigkeiten das so-
wjetisdhe Prestige nidit zulalit,
das von Moskau eingesetzte and
gelenkte Regime in die Wiiste
zu sdhidcen. Da ist ee schon be-
quemer, die Sdiuld auf ?Provo-
kateure and faschistisdhe Agen-
ten" abzuschieben, die nur in
der Phantasie der kommuni?;ti-
schen Propagandisten, leben.
Wer_n das jetzt auch der eben
aus . Moskau zurudcgekehrte
Hohe Kommissar Semjonow in
einem Sdhreiben an die west-
0
w. g. o. Man hatte in der
letzten Zeit sdhon Sfters Grund,
merkwurdige Sitten and Ge-
brauche jener Neudeutschen zu
registrieren, die sich auf die De-
mokratie berufen, um das An-
sehen der Demokratie zu unter-
graben. Dazu gehoren audh jene
Kreise, die den sahlagenden
Korporationen wieder freie
Bahn schaffen wollen, ,Alte
Herren" zumeist, die in ihrer
Jugend Maienbliite mit Fiidhse-
getriez and Chargenspiel, mit
Fedhten and Saufen Manner-
tugenden vortauschen wollten.
. Diese Heldenvater sind auch
jetzt wieder am Werk, sidh in der
studentischen Jugend eine Nach-
folge heranzuziehen.
Es ist ein jammer, daB junge
Mensdhen immer wieder auf
den albernen Kintoppsdhmus
von der ,alten Burschenherrlich-
keit" hereinfallen and dabei
noch glauben, ehrwurdigen Tra-
ditionen nadhzueifern. DaB es
verhaltnismaBig wenige sind,
die auf diesen Leim der Ver-
gangenheit gehen, entsdhuldigt
nicht ihr riipelhaftes Auftreten,
wie as vorgestern im Grune-
weld-Casino eigentlidh ganz stil-
gem9B zutage getreten ist. Eine
illegale Gruppe korporierter
'Studenten der FU and TU hatte
sidh auf dem Paukboden in
trauter Eintracht mit ,Alten
Herren" zusammengefunden,
um scharfe Mensuren auszutra-
gen. Als der Rektor der Freien
Universitat die verbotene Ver-
anstaltung aufsudhte, um die
Paukanten festzustellen, 'wurde
er untei beleidigenden Umstan-
den regelrecht herausgeschmis-
sen. Ein Vorfall, den wahr-
sdheinlidh die akademisdhen Be-
horden nidht auf sich beruhen
lassen werden.
Fur jeden einigermallen Ver-
nunftbegabten ist das. abson-
derlidhe Treiben der sdilagen-
den Verbindungen ein Uber-
bleibsel aus fossiler Zeit. leden-
falls paBt as nicht in unsere
Gegenwart, in der man. Privat-
courage auf alien Schlachtfel-
dern des Lebens beweisen kann.
Und schon gar nicht pafit as zur
heuitigen studentischen Jugend,
die gottlob in ihrer Mehr-
zahl such bewiesen hat, daB sie
sick ihrer staatsburgerlidien
Ver;intwortung fur die Wilyde
des ganzen Volkes bewuBt :st.
Mittel, um die sowletische baren Schmtzfigur an der AuBen-
alliierten Hohen Kommissare Aggression weiterzutreiben. Die fassade der beruhmten Kunst-
tut, dann laBt das darauf gchlie- Krafte des demokratischen So- uhr, das Stundenglas aus der
Ben, daB bier eine Spradirege- zialismus seien gestarkt worden Redhten. Die Apostelfiguren,
lung vorliegt, die keinen neuen and she wurden alles tun, um ebenfalls einzigartige Skulptu-
Kurs in der Zone verrat. Audi ihren Teil dazu beizutragen, ren aus dem 15. Jahrhundert,
die Amtsenthebung des bisheri- daB die Welt endlich zu Frieden sind damals verbrannt.
gen Justizministers Max Fech- and Wohlstand. komme. Sie In recht getreuer Nachahmung
ner wegen republikfeindlicher wurden nicht nachlassen, daB hat nun ein Prager Bildhauer
Tatigkeit and insbesondere die sowohl das Problem des Oster- neue Apostel geschnitzt, and
Ernennung der Vizeprasidentin reidhischen Staatsvertrages als ein Kenner reparierte die arg
des Obersten Gerichtes, Frau audh das der Wiedervereinigung mitgenommene Kunstuhr. Seit
Benjamin, der beruchtigten ,Ro- Deutschlands nicht mehr von einigen Wochen bewundern die
ten Hilde", zu seiner Nadhfolge- der Tagesordnung der inter- Prager wieder das reizende
rin bestatigt diese Zweifel. nationalen Politik verschwinde. ?Schauspiel, das durch nahezu
fiinf Jahrhunderte dieses Klein-
od geboten hat. .
Leider ist die Restaurierung
nicht ganz gelungen. - Denn der
Tod, dem ein reidhgekleideter
Edelmann vergeblich eine gol-
dene Bestechung anbietet, bringt
seine Zeit durcheinander.
Manchmal madit er mit, manch-
mal absolviert er sein Pensum
auBerhalb der vorgeschriebenen
Runde, and meist riihrt er sich
nicht. Meister Suchard, der die
Kunstuhr betreut, ist noch nicht
hinter das Geheimnis gekom-
men, warum ausgerechnet these
Figur nicht will. Unten aber
warten die Leute darauf, was
sie heute wohl tun wird. Sie
sagen: ?Es ist klar, nach den
Bergarbeitern von Ostrau and
den Riistungsarbeitern von Pil-
sen streikt auch der Prager
Tod!" XXX-Prag
Carlo Schmid blieb ' stand haft
Einer Zeitung in der west-
falisdhen Zigarrenstadt Biinde
1st es nicht gelungen, den seit
vier Jahren unter die Nidhtrau-
dhrr gegangenen Carlo Schmid
in Versuchung zu fiihren. Pro-
fessor Schmid hatte eine Bitte
der Redaktion, ihr zum elfhun-
dertjahrigen Bestehen der Stedt
ein Grulwort aus der Sicht des
Zigarrenrauchers zu fibersen-
den, hoflich mit dem Bemerken
abgelehnt, dal er nicht mehr
rauche and in das Absolute
der Tugend" gefluchtet sei.
Die Redaktion schickte Carlo
Schmid darauf eine eigens fur
ihn hergestellte, fiberdimensio-
nale Zigarre von rund 30 cm
Lange and 3 cm Durdhmesser
,.als kleine Versuchung". Carlo
Schmid blieb standhaft. ,Selbst
dieses Prachtexemplar", sdhrieb
er zurilck, ,an dem zu, riedhen
schon eine madhtige Versuchung
gewesen ist, hat midi nicht vom
Wege der Tugend abzubringen
vermocht, well ich weiB, drei
Znge aus dieser Zigarre, and ich
bin verloren".
Die ganze Kraft eines Stromes ist in einem von der
Rhein-Main-Donau Aktiengesellschaft Munchen ge-
bauten Grof3kraftwerk?gebandigt: dem Laufkraftwerk
Kachlet an der Donau bei Passau. Jede der hier arbei-
tenden 8 Turbinen schluckt in einer Sekunde 87 Kubik-
meter Wasser. Alle zusammen wandeln die Kraft dieses
Wassers in Strom um, der dem Jahresbedarf einer
Grof3stadt wie Munchen entspricht. Ihre Lager and
Regler wurden bei Inbetriebnahme des Kraftwerks mit
,,Gargoyle" Oel gefullt. Das ist vor 25 Jahren gewesen.
Ihre Spurlager lassen trotzdem noch heute die Eitr-
schabespuren erkennen -- der beste Beweis fur den
hohen Grad der Schmiersicherheit, die die Marke
,,Gargoyle" selbst in den Fallen grSi3ter and langster
Inanspruchnahme verburgt.
Was fur die Schmierung alter Maschinen - iiberall in der
Welt - die Marke ?Gargoyle" als ein Sammelbegriff
hochentwickelter Ole and Fette bedeutet, ist fur das
Auto die Marke,,Mobiloel": Inbegriff guter Schmierusig,
fur die Industrie: %------I furs Auto:
:Gar/ii o Ie Mobiloel
/iiiii ~ rrnittet
DEUTSCHE VACUUM OEL AKT-lENGESELLSCHAFT- HAMBURG
A A
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
'Seite 4 - Nr. 163/8
Gaumalnnschaft des ADAC Gan Berlin,
die Mannschaft des Ganes Ostwestfalen
des ADAC, die Mannschaften Nfirnberg-
Ffirth, Erlangen, K61n, NeuB, Oldenburg
und HaBloh (Pfalz). Berlin spielt'in fol-
gen d erAu f stell un g: Mittel stil rmer:Gritzko:
linker Stfirmer: Sfifienbach; rediter StOr-
mer: Willer; Verteidiger: Tiede; Tor-
wart: Naujoks. Westpfahl und Will
Reserve. y-
Hermanns Beittfung
*
Der - deutsche Tennisspieler Horst
Hermann (Rheydt), der von der Dis-
ziplinarkommission- des Deutschen
Tennis , bundes (DTB) wegen SchAdi-
gung des Ansehens des deutschen
Tennis und,wegen unsportlichen Ver-
haltens his zurn 31. Dezember 1953
gesperrt wurde, -wird gegen dieses
Urteil Berufung einlegen.
Hermann erkliirte, daB er von Wim~
bledon 6rst nadi Verstgndigung mit
dem deutschen Mannschaftsfilhrer Dr.
Kleinschroth abgereist sei und daB
er these Behauptung auch be'-weisen
k6nne.
Mit spriihender Schlidifahne 'durchs Wait. Wic alli5hrlich warden im Watienmeer
bei Biisurri Reiterkgmpfe and Trabrennen ausgetragen. Am SchluS der Wranstal-
tong koinnte man Fahrer and Pferde nur noch an Hand ihrer Nurnmern unter-
scheiden. Fbto: AP
ISTAF-mit zehn Amerikanem
Am 2. August Internationales Leichtathletikfest in Berlin
Zu den internationalen Leichtathle-
jikwettkAmpfen der ISTAF-Gemein-
schaft am 2. August im Olympiastadion
konnten nach einer Mitteilung der Ver-
anstalter audi zehn amerikanische
Leiditathleten verpflichtet werden.
Mehrere amerikanische Meister dieses
jahres' werden;im Olympiastadion da-
mit an den Start gehen., Folgende
Wettbewerbe sind ffir dieses inter-
nationale Sportfestvorgegehen: 1001n,
200 111, 400 m, 1500 To, 5000 m, 400 In
iiiirden, Weitsprung, Hodisprung,
:Stabhodisprung, Diskuswerfen, dazu
Staffeln.ilber 4XI00 In und 4X400 M.
Verbunden mit den internationaNn
teichtathletikwettkhmpfen wird ein
. Frauenvergleidiskampf der Landesver-
b9nde Schleswig-Holstein, Hamburg
und Berlin. Fijr diesen Vergleicbs-
kampf sindfolgendeWettbewerbevor-
gesehen: 100 Til, 200 m, 80 In Hiirden,
4XI00-m-Staffel, Weitsprung, Hoch-
sprung, KugelstoBen, Diskuswerfen
und Speerwerfen.
MotorfuBballer in Minden
Minden wird am 18. und 19. juh Aus-
traglingsort der ersten .,Deutsdien Motor-
Tad-FuBballmeistersdlaft" sein. Berlin er-
lebte 1951 erstn~alig ein MotorradfuBball-
spiel, als die Mannschaften Erlangen und
Fijrth hier Proben ihres K6nnens abl
eg~
ten. Die damals noch unerfahrene Mann-
schaft des ADAC Gau Berlin konnte in
einem anscblieBenden Fmundschaftsspiel
ein Unentschieden erzielen. Im vorigen
jahr wurde sie von dem Ostwestfalen-
meister in Minden herausgefordert und
bradite als Siegesfrophge den Silbernen
Pokal der Stadt Minden" nach Berlin.
Im.Kampf urn die DeutscheMotorrad-
FuBballmeistersdiaft 1953 stchen die
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Domierstag, 16. julf 1 953
Am,Wo'chenende Um Ka'nu,111111ITitel
260 Bewerber streiten in Gatow um die Meisterehren
Auch im deutschen Kanusport stei-
gern sich jetzt die Regatten. Die Aus-
schreibung filr die Deutsdien Kanu-
meisterschaften am 31. Juh bis,2.August
in Karlsruhe sind erschienen, und vor-
her ermitteln die einzelnen DKV-Lan-
desgruppen ihre Kreismeister.
An. diesem Wochenende geht es in
Gatow ffir die Berliner um die. Fahr-
karten nadi Karlsruhe. Die Berliner
Kreismeisterschaften sind auch dies-
mal mit den jugendbesten-Ermittlun-
gen verbtinden,, die am Sonnabend ab
15.30 Uhr die Regatta auf der ein-
wandf.reien Havelbahn mit neun Tref-
fen er6ffnen. Um 17 Uhr schliel3en
sich sieben Lang stre ckenr enn en uber-
.1.0 000 in an, bei denen die besten Ber-
liner Senioren den 2000-m-Kurs mehr-
fach rurZn werden. Am,Sonntagnach-
mittag ab 15 Uhr kommen dann- die
Kurz- und Mittel stre-ckenkiimp f e zur
Entscheidung, so daB insgesamt 31 Sie,
ge, ermittelt werden. Die Beteiligung
isl mit 260 Meistersdiaftsanwdrtern
und 80 junioTen vorziiglidi.
Hat im vergangenen jabr noch Alt-
meister Neth eine ilberragende -Rolle
hierbei spielen k6nnen, so ist diesmal
Kriiger-Nixe der grobe Favorit fijr die
Kajakrennen. Aber auch er muB sich
vorsehen, denn erst kfirzlich in Han-
nover konnte ihn der Blau-WeiBe Lfi-
dicke knapp bezwing'en. bamit ist eine
gewisse Spannung in these Wettbe-
werbe gekommen; die sich im Senats'
vierer i1ber 1000 In zu einem harten
Zweikampf zwischen Blrau-WeiB und
Nixe noch steigern wird. Auch die
Rennmannschafts-Kafiadier - vVerden
eine kn'appe Zieldifferenzergeben. Es
ist keineswegs'feststehend, ob der
Titelverteidiger Albatros gegen Bortis-
sia und dem VKB zu erneuten Mei.
sterehren dabei kommt.
Den ,Paprika" in des Zweitagepro-
gramm werden aber die Kanujungen
hineinmiscben. Hier w9chst ein guter
kampffroher Nachwudis heran, bei
dem bisher Blau-WeiB das Uberge-
wicht hatte. Im ,Erich-Arndt-Ged5cbt-
nis-Rennen" der Kajakvierer sind fiinf
jugendbdote am Start, wesentlich stdr-
ker ist die Besetzung in den Kajak-
FU**r den Tuirffreund
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Mariendorf. 16.30 Uhr. 1. R.: Ardu
Roland - Rembrandt. IT. R.: Goldkind]
Ginsterblifte - Amulett. III. R.: Hedonist
Albanler - Michelangelo. IV,R.: Alkestis
Nico - Quinnius. V. R.: Orion - Teutonia
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5. R.: Croydon (Lalanne), Neriain. Toto: 39;
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Wrifniettingen
Zimmer
Zimmerauswahl,
Zimmernachwels.
Haupert, Sch6ne-
berg. Hauptstralle
34/35 71 37 77
Teppiche Hannover reisen und trifft dort auf
Niedersachsen. Wird'die Autgabe er-
und Gar inen folgreich gel6st, muB die Berliner Staf-
Ankatif e,'-
- fel.schon am 22. August zur Zwisch
Orleritteppiche
jeder Gr6fle Per-
serbrUcken.
ONer-
Meinekestr.7
(Zoo). 91 28 84
Transporte
Eiltransporte. 2.76.
9209 07
Verschiedenes
Komme fOr Schul-
den melnes Marines
nicht auf Maria
Radszuweii, N 65,
MUllerstr. 135
eine'irn und -zweiern,. wo 13 bzw. 9
Bewerber an die Bahn kommen.
- Die' Mei$terschaften der Kanufrauen
und die juniorenv~ettbewerbe bilden
nebcn Kentervorfiihrungen am Sonn-
tagnadimittag eine wesentliche Berei-
cherung der Tageskerte. , FUr -Berlins
Kanuten gilt also an diesem Wochen-
I
ende der. Sammelruf: ,Auf narh Ga-
towl" er.
Auch DSB dagegen
Nadi dem Deutschen Leichtathletik-
Verband hat nun auch der Deutsche
Sport-Bund als Dachorganisation der
Landessportbiinde durch seinen PrAsi
denten Daume auf eine Einladung des
,Organisationskomitees der inter-
fiationalen freundschaftlidien Sport-
'treffen" zu den Weltfestspielen der
jugend und Studenten in Bukarest
eine Absage erteilt.
Ostzone, abgelehnt
Der'Internationale Turnverband hat
in Rotterdam mit 15 gegen 7 Stimmen
bei einer ungifliigen die Aufnahme
der Ostzone Deutschlands als Mit-
gliedstaat abgelebnt. Anscbliei[im d
wurde die Aufnahme Uruguays'als
37. Staat ' einstimmig gebilligt. Ferner
wurde auf derTagung beschlossen, die
n5disten Weltmeisterschaften 1954 in
Rom abzuhalten.
RADS PORTS PLITTE R
Acht Dauerfahrer bestreiten am
Sonntag auf der Wuppertal-Elber-'
felder Rekordbahn den Endlauf zur
Deutschen Stehermeisterschaft. Favo-
rit ist wieder Titelverteidiger Walter
Lohmann (Bochum), der schon neun-'
mal Meister war und jetzt als .42jiih-
riger immer noch dem Nachwuchs
Paroli bieten kann. Aus Berlin ist Otto
Ziege mit seinem Schrittmacher jupp
Merkens dabei. Wean der Berliner
schon nicht den,Sfeg und die Meister-
schArpe mit nach Hause bringen kann,
mHte'er sein Hauptaugenmerk auf
den'zweiten oder dritten -Platz riditen,
womit er dann auch nodi die Start-
berechtigung fijr die Weltmeisterschaft
erringen wilrde. AuBerdem starten
Jean Schorn (K61n), Theo.Intra (Frank-"
furt), Hermann Schild (Chemniti)
Werner Holth6fer (bielefeld),.LothaIr,
Schiller und Karl Kittsteiner (beide
Nfirnberg).
. Cberraschungssieger beim traditio-
nellen Airiateur-StraBenrennen ,Rund
urif Dortmund" wurd6 der Magde.-
burger Gustav Schur im Endspur
t
einer dreik6pfigen Spitzengruppe vor
junkermann (Krefeld) und Ebberg
(Bocholt). Der, Olympiadritte Edy Zieg-
ler hatte schon friihzeitig den An-
schlul3 'verpal3t und mu8te sich mit
geringern Zeitabstand mit dem vierten
Platz vor Pawlik (Duisburg) und Rei-
nicke (Einbeck) begnijgen..
Nicht mehr als vier Etappen sollen
in Zukunft die Amateur-StraBenfahrer
hintereinander bewfiltigen. Das be-
schloB der SportausschuB des -BDR,
der auch festlegte, daB im ndchsten
Jahr hur ein Rennen. i1ber . die 'e
Distanz gefahren werden soll, wobsei
dann auch noch die Einteilung in
Halbetappen wegfallen TnTIB.
r
Tour: 12. Etappe
Die fla,che und verhNitnism5flig leichte
zw6lfte Etappe der Tour de France, die
von Luchon iiber'228.km nach Albi fiihrte,
-wurde am Mittwoch von dern Franzosen
lean Darrigade in 5:40:40 Stunden ge-
wormen. Seine Durchschniftsgeschwindig.
keit w6rde rfiit.40,168 km/st angegeben.
Hinter ihm placierten sich in der gleichen
Zeit die Belgier van Gcneugden und
Couvreur sowie Darrigades LandsIeute
Quentin,und Forrestier. Die Fabrer er-
reichten 75 Minuten friiher als erwartet
das Etappenziel. lnsgesamt 25 Fahrer
kamen mit 16inem Vorsprung von 18,Mi-
nuten gegeniiber dem Hauptfeld in Albi an.
Der k1eine Franzose lean Rabic, der
am Vortag dem Schweizer Fritz Schaer
das gelbe Trikut entrissen hatte, muBte
dieses and damit,die Fiihrung in der
Gesamtwertung . an . seinen. Landsmann
FranVois Mahe von dent Team Frank.
r,i -West abgeben.'
h
. Gesarntwertung:
1. Mahe (Frankreich-West) 67:11:40 Std.
2. Ernzer (Luxemburg) 67:12:58 Std.
3. Anzile (Nordost-Mitte) 67:14:03 Std.
4. Rabic (Frankreich-West) 67:20:30 Std.
5. Schaer (Schweiz) 67:20:48 Std.
6. Bauvin (Nordost-Mitte) 67:22:20 Std.
7. van Est (Holland) 67:22:39 Std.
10. Astrua (Italian) 67:27:42 Std.
11 Bobet (Frankreicb) 67:29:42 Std.
19: Bmtafi (Italian) 67:35:00 Sid.
Stark beanspruchte Boxer
Die Berliner. Amateurboxer haben AuBerdem hat Berlin im September
in den kommenden Wochen eine noch den RUckkampf ge'gen Siid-
Hodiflut von Repriisentativkdmpfen bchweden in Gbteborg zu bestreiten.
a bewdltigen. Nach der Riickkehr aus' Ein zv~eiier Start soll noch in Malm6
Z1 um kgmpfen si6 am 31. juli im . er . folgeh. Der Stddtekampf Berlin
Bodi "dtevertre- gegeff London soll im Oktober im
Sportpalast gegen die Sta
tung von Paris. Nur acht Tage spdter,_ Sportpalast stattfinden.
am 8. August, findet die Vorrunde im 'Nadi den Meisterscbaften rilhren sich
runde antreten. Die Vorschlu]3- und
die Endkhmpfe sind fijr den 12. Sep
tember und 3. Oktober vorgesehen.
Wodienende,finden zwei Veranstaltungen
statt. - Der VSB und OSC fiffiren am
Sonnabend (20 Uhr) auf dem Schulhof
am Tempelhofer. Weg EinladungskAmpfe
durcb, und am Sonntag (10 Uhr) hat
Nordstern, auf dem Platz in der Osloer
Strafie gut besetzte Einladungskiimpfe
vorgesehen.
Ho"hepunktie, im, Pf esport
erd
Mit dem Deutschen Traberderby ip unterzeldijiet. Die Begegnung soll am
Berlin-Mariendori, dem GroBen Pre's '24. September auf den New-Yorker
von Nordrhein-Westfalen auf der Dils-. Polo Grounds stattfinden.
seldorfer Galopprenribahn und dem
Deutschen Springd6rby in Hamburg-
Flottbek fallen am Soinntag,im Pferlde-
sport widitige Entscheidungen.
-3200 In fijhrende deutsche
Das i1ber
TraberderbV -i,.,t genau so offen wie
vor drei Wochen das Deutsche Derby
in Hamburg-Horn. Die Hamburger
Vertreter Dom (I. Fr6mming), Tos-
cania (E. Speckmann) und Resi (W.
Heitmann) machen sich ebensoviel
Hoffnungen wie die Berliner Ariano
(H. Gall) und Idola (J. Mills).
D2r Grobe Preis von Nordrhein-
Westfalen in Dfisseldort (40 000 DM -
2600 m) 'sieht neben guter deutscher
Klasse Vertreter aus Frankreich, Bel-
gien und Italien am Start.' 'Deutsche
Farben werden in erster Linie durdi
h1tere Pferde-vertreten, da die Erlen-,
h6ferin Naxos als einziges deutsches
Pferd dem Derbyjahrgang angeh6rt. im Schwimmen zwischen Gladbeck 13,
- Hamburger SC, Hannoverscher SV und
Der Schlenderhaner jonkheer (H. Bol-
low) wird es gegen die Franzosen
Stymphale,.Hyican, Silex und Tasmin
sowie gegen die Italiener Oise und
Orly sehr-schwer haben.
Das Deutsche Springderby erhfilt
durch die Teilnahme der in Aachen er-
folgreichen spanischen Equipe eine be-
sondere Note. AuBerdem trifft Welt-
meister F. Goyoaga (Spanien) auf sei-
nen schArfsten Widersacher, F. Thiede-
mann. Leider ist des Weltnieisters
bestes Pferd, Quorum, zur Zeit aul3er
Gefecht.
Marcia'no verteidigt Titel
Der Weltmeister im Schwergiewichts-.
boxen, Rocky Marciano, hat den Ver-
trag iiber einen Titelkampf gegen den
Heraiisforderer, Roland la Starza,
1
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
Marciano - verteidigt in diesem
Kempf den Titel, den'er im September
vergangenen jahres Joe Walcott ab-
nahm, zum zweiten Male.
Sport-Splitter
Dern Siiddeutsdien FuBball-Vtir.
b,ndstag am 26. juli in Stuttgart wird
ein Antrag der SpVg Weiden- vorlie-
gen, die 2. Like Sild in z ei Gruppen
(eine bayerische und eine mit den
Ve,eine, aus WTdrttemberg, Baden und
Hessen) spielen zu lessen, um die
Reisewege zu verkijrzen.
Der frilfiere MiInchener National-
spieler Emil kutterer, der'bisher Trai-
- ner des Verbandes Rheinland war, ist
ffir die neue Saison einen Vertrag
mit Singen 04 eingegangen.
Was~erratt6n-Berlin kommt in dietem
jahre am 22./23. August -im Rahmen
der 40-'Jahr-Feier von Gladbeck 13
zurn Austrag.
Der einzige deuts&e Starter bei der
1400-km-Fernfahrt St. Etidnne-r-Paris-
St. Etienne, Kania (Tornax 200 ccm),
holte sich in den Klassen bis 200 und
bis 350 ccm- -die
ersten Pldtze.. Bei
dieser schweren Priifung war ein
,Sdinitt
" von 55 km/st zu halten.
Bunaeskanzier Dr. Adenauer wird
am 9. August in der Dortmunder
Kampfbahn ,Rote Erde" die 'Inter-
nationale Hochschulsportwoche er6ff-
nen, zu der bisher 22 Nationen ge-
meldet haben. Bundespriisident Prof.
Heuss wird an der AbsdiluBfeier am
16.. August teilnehmen.
Wt1CHENTLICHE HUMORBEILAGE DES
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
ILLUSTRIERTE
ROMAN'EEILAG'E
DONNERSTAG, DEN 16. JULI 1953
Ein Spaizen-Freund macht Verse
Die Beliebtheit des ?Telegraf"-Spatzes beweist silt taglich durci zahl-
reiche Einsendungen aus Leserkreisen, auch auBerhalb des Spatzen-
Wettbewerbs. Eine davon drudcen wir Kier einmal ab, weil sie uns
ganz besonders gefallt.
Wat is der Mensch doch bloB ?durch de Ritze"? - Ihr muBt
fur een Iewohnheitstier? - - - bloB sehen, wie ick nach det'
Det merk' ick wieder- mal so
recht an mir! - Zwee Wochen
hab'n wir euern "Spatz" nu
treu bemuttert und jeden Tag
ihn mit'nem neuenVers jefuttert.
Bedauert hab' ick ouch jedoch
mitunter ooch: - - - Kam ouch
det Fruhstiick mandimal nich
doch hock? Nu is et aus; - - -
ick kann et immer noch. nich
fassen - - -, als ,Dichter" sind
wir Knall und Fall entlassen.
Jehorn wir jetzt denn ooch zur
,WISOKC"? - Ick zweifle
Behr - - -, nee, daran gloob'
ick nie! - - -
Ja, die ,Zwee Worte" werd'n
wohl manchem morgens fehlen,
man hatte immer wat - - -,
um side den Tag damit zu qua-
len. Idc komme ?ohne die" janz
einfach nick meh'r aus und such'
mir aus'm ?Telegraf" jetzt sel-
ber welche 'raus! Wozu steckt
man mir den sonst morjens
Bergsteigereien.
,Ick hab' jestan abend den
Nanga Parbat im Film jesehn,.
Jerda!" - ?War er jut?"
?Ham we in Berlin ooch 'n
Berth; uff den nosh keena
war?" - ,Klar, den Sdhone-
berch!" - *
,,Wenn ick heirate, mull ick'n
Kursus fur Erste Hilfe nehm'!" -
,,Warum det?" - ?Mein Valobta
is Berchsteija!"
,,Haste wet Interessantet im
Jebirje erlebt, Otto?" - Und
ob, als ick's eenmal mit halba
Lunge uff'n Zweetausenddr je-
schafft hatte, stand da oben
dock eena vom Finanzamt und
kassierte de Vergn ujungs-
steual" *
,,Solche Berg' ham's net in
Berlin, net woar?" - ?Nee, aber
bei uns steht uff jedem Berth
'tie Eisdiele, mein Liebal" W.D.
nach - - =, wat jibt's ?im
Bundestag"? - Wet macht
"de Kaffeesteuer" und
der ,EV.G-Vertrag", und
der "Mount Everest" und
sonst der janze Kram, wozu
man ja ?vor lauter Dichten" jar
nich kam! - Ob in ?Korea" die
side jetzt wohl mehr beeilen,
um sich de letzten zwee Jefang'-
nen nosh zu teilen? - - - Wird
.denn in ?London heut' noch
immerzu jekront"? Und uber't
,,W a h I i e s e t z" noch ab und
zu jeklont? Werd'n wir nick
mit ,'ner n e u e n Steuer"
wieder mal bejltidct? -. -WeeB
Reuter oodh. jenau, wo uns
der Schuh so ? drtidd"? Is
,,Knautschke" denn im Zoo
nosh immer munter? Und miis-
sen die jetzt ?von de Sdhiller-
hohe" 'runter? - Wie viele
,Vopos" hab'n side denn in-'
zwischen einjefunden? -'Macht
denn de ,Feuerwehr" nosh im-
mer Uberstunden? - ,Tuntsch"
hat sick ja nun dock von uns
nich janz jetrennt - - - Man
weeB ja selbst:,. , . ,Nur wer
die Sehnsucht kennt . ..! De
,,Kino-Olympjade" is ja wohl
vorbei? - Det ?Panzer-Denk-
mal" is wohl immer nodh.ent-
-zwei? - Is ?Frau Renate" denn
nosh ab und wann zu sprethen?
Die 'soli den alten Brauch man
bloB nick brechen!
Fand sick nosh immer keener,
dem ,Melissenjeist" jeschadet?
Wie viele hab'n ,,in. Wannsee"
denn zuletzt jebadet? - Se
bad'n ja uberall - - cock
selbst, wo at verboten, nachher
denn Iieg'n se da, ?de Nackten
und de Toten"! - Wer kann mir
,,,.. das findest du scion? - na - was kann so eine ddnne Person
scion an Raum far innere Werte haben!"
sagen, weldhen ,Kurs de Ost-
mark" heute nods hat und wo
der ,Vorhang in Berlin" jetzt
wieder 'n neuet Lodi hat? - Na,
,,Havenstein" hat sillier ooch
nosh immer de Bestrebung:
Wie lots' ick meine Bande
irjendwo in de Umjebung? -
Det alles jeht in'n Kopp 'rum
een'n heut' wie Brei, als,,Spatzen-
Dichter" war man davon wenig-
stens mal frei! Datum verleih'
ick hiermit Ausdruck ooch. nur
dem jedanken: Dem ?Telegraf,"
und seinem Spatz fur these
Zeit zu danken. Und sollte et
mal wirklich wieder notig
sein - - -, na, ja - - - dann
spring'n wir selbstverstandlich
jerne wieder efnl
In diesem Sinne
Paul Brandt
?Idi halts es doer, fat unsere
Pflidit, ihm mitzufeilen, dab ja
noch gar kein Wasser drin ist."
Romeo und Julia
?Fraulein Lilo", sagte die
Lehrerin, ,nennen Sie mir ein
klassisches Liebespaar."
Errotend erklarte die Prima-
nerin: ?Maria Schell und Dieter
Borsdhe."
.I Der ilagestolz
Schopenhauer war auf die
Frauen nicht gut zu sprechen.
Einmal wurde der Philosoph
gefragt: ,Was haben Sie eigent-
lic h gegen die Frauen?" Scho;
penhauer erwiderte: ?Sie rind
kluger als die Manner!" -
,,Wieso?" - "Weil sie uns
heiraten!" - ?Aber wir heiraten
sie dock auch!" - ,Eben,. des-
halb Sind die Manner d lmmer!"
Die besorgte Hausfrau
Neulich habe ich irgendwo
gelesen, daB die Sonne nur
noch 58 Millionen Jahre leuch-
ten. wird."
,Ach du liebefr Himmel, wenn
dann bloB nicht die Bewag
gleich ihre Tarife erhohtl"
Zurudcgenommen
Einer hat einen andern in der
Hitze des' Wortgefedits , Nil-
pferd genannt. Er wird wegen
Beleidigung verklagt und mull
die Beleidigung zurudcnehmen,
Er tut dies mit folgendem
Schreiben: ,Nachdem ich ge-
lesen habe, daB ein Nilpferd
15 000 Mark wert ist, nehme idi
die gegen Sie angewandte Be-
zeichnung mit dem Ausdruck
des Bedauerns zuruck."
Am Stammtisch
Kickelbrunn sagte:,,Heute war
aber wirklidh ein heiBer Tag!"
Seufzte Hellermann: ?Ja, und
bei mir wird es wahrsc heinlich
mit einem Gewitter enden!"
Der Meckerer
,,Einmal habe ich diese Rasier-
klinge erst benutzt, und scion
1st sie vollkommen stumpf."
,Was du. auch- immer zu
meckern hast. Vorhin, als idi
meinen Unterrock damit auf-
getrennt habe,. war sie dodi
noch ganz scharf."
Besonderes Kennzeichen
Sommerfristhe auf dem Lande.
Der kleine Max hat noch nie
einen richtigen Bauernhof ge-
sehen. Vater will ihm einen
zeigen. Auf dem Hofe fragt er
einen dort spielenden Knirps:
,,Na, lunge, wo ist denn dein
Vater?" Der Kleine, nach kur-
zem Oberlegen: ,Dbr isch da
hinte im Sthweinestall. Der mit
de Mutz' uff'm Kopp, der is es."
Unbedingte Ruhe
,,Ihr Mann mull unbedingte
Ruhe haben", erklarte der Arzt
der Dame. ?Hier ist ein Schlaf-
pulver." ?Und wann soll ich ihm
das geben?" fragte die besorgte
Gattin. ?Das ist nicht fur ihn.
,Das 1st fur Sie!" Marto der
Doktor sie auf.
pr der Abreise,
das Hotel, in dem wir voriges
Jahr wohnten?" - ?Moment mal
- ich mull erst auf dem Hand-
tudi nachsehen!"
Manuela verspridit zh tun,
was in ihren Kraften steht, und
halt ihr Verspredien. Sie holt
sogar aus der Tiefe ihres'Kof-
fers ein Flaschchen hervor, dos
sie von ihrem fruheren Gelieb-
ten - dem Akrobaten - ge-
schenkt bekommen hat und dos
ein Geheimmittel enthalt; das
Rezept ist in seiner Familie seit
Jahren eifersudhtig gehutet wor-
den. Denn das Mittel ist fur
jeden Artisten geradezu un-
schatzbar, well es kurz vor dem
Auftreten die notige Konzen-
tration und Ruhe verleiht. Ma-
nuela gesteht, daB sie sick die-
ses Mittels vor schwierigen
Nummern immer bedient habe.
,,Verrat mich nur nicht an Jan;
er braudit von soldien Sachen
nichts zu wissen. Man braucht
ubrigens nur ganz wenig zu neh-
men, drei Tropfen auf ein Glas
Wasser genugen scion. Die Wir-
kung merkst du sofort. Ein wun
derbar beruhigendes Gefiihf
stromt dir bis in die Finger-
spitzen..."
Eline betrachtet das Flasch-
chen und halt es gegen das Licit.
Das Flasdhchen ist aus dunk-
lem Glas; die Flussigkeit darin
scheint wasserklar. ,Ist es ...
auch nicht schadlich?"
Manuela lachL ?Die ganze
Flasche kannst du austrinken,
ohne doll es dir sdhadet. In Sud-
frankreich arbeitete ith mit einer
Partnerin am Soil, die war eine
Zeitlang sdhreddich nervos, well
sie ein Kind erwartete. Ich gab
ihr damals fast jeden Abend
davon..." .
?Ach'... und das Kind..., ich
meine, war es ganz gesund, als
es auf die Welt kam?"
,,Aber naturlich..., was hatte
ihm denn fehlen sollen? Ein
lunge von sieben Pfund."
,,Wirklich?" fregt --Eline und
beginnt pl6tzlich zu,lacheln. Sie
gibt Manuela das.Flaschchen zu-
ruck und gehtlangsam, mit wie-
genden Schritten durdh die Gar-
derobe.
?Menchmal hab' ich wirklich
Angst!" sagt sie und legt beide
Hande auf ihr Herz.
?Du wirst sehen, apes geht
wunderbar", trostetsieManuela.
,,Du bist sehr gut", erwidert
Eline und streicht ihre Schulter.
,,Unsinn!" sagt Manuela un-
wirsch und dreht sich:ab.
,,LaB midi jetzt bitte in Ruhe.
Meine Schulterspange sitzt scion
wieder lose; ich mull sie schnell
nochfestnahen..."
Zwei Tage spater verlassen
sie Frankfurt und fahren nach
Braunschweig.
' Am gleichen Tag trifft Herr
Wieland in Hamburg ein. Er ist
lauft der Nase nach
mit dem Nachtzug gekommen
und begibt sich noch am Vormit-
tag zur Polizei.
Der Kommissar ist uberrascht
und erfreut. Sieht as nicht so
aus, als sollte der Fall Eline
Westermeier - der hoffnungslos
festgefahren schien nun dock
unerwarteterweise ins Rollen
kommen? Dieser Herr Wieland
sieht aus wie die Biederkeit in
Person -und hat mit der eigent-
lichen Sadie offenbar nichts zu
tun. Er gesteht auch freimutig,
was es mit der blonden Dame
auf sick hat.
?Sie kennen dies FtauleinRic-
cardi scion Langer?"
I Auf dem Lande
auf zwei englischen Guts-
hofen spielt unser neuer
Roman von Sara Seale
Unerwartete
Sommergaste
Der ?Telegraf" beginnt am
Sonnabend mit dem Abdrudc.
,,Das kann man eigentlich
nicht sagen, Herr Kommissar,
nur ihre Tante, die seit einem
Jahr den Laden in meinemHause
gemietet hat und dort eine Par-
fumerie betreibt..."
Der Kommissar macht sick
eifrig Notizen. Herr Wieland
wird kiihner und m6c hte durdh-
.aus wissen, wessen man die
junge Dame eigentlich verdadh-
tigt.
Der Beamte steht auf und ent-
nimmt einemSchrank eine sil-
berbestjckte Handtasche.. Ob
.Herr Wieland diese Tasche
kenne? Er versteht sick nidit
sonderlich auf Hendtasc hen und
ahnliche Dinge, aber in diesem
Falle ist er ausnahmsweise im
Bilde.
,,Selbstverstandlidi. Das ist
die Handtesdhe von Fraulein
Riccardi..."
,,Sind.Sie ganz sidher?"
,,Ganz! Wo ich sie ihr dock
selbst geschenkt habe."
?Das ist freilich interessant.
Sie sind also fest davon uber-
zeugt, daB vielleicht nidit eine
ahnlidhe Tasche ...?"
,,Meinetwegen kennen sie ja
im Geschaft nackfragen,.in der
MonckebergstraBe, ith gebe
Ihnen die Adresse. Es sollte
etwas ganz Besonderes rein!
Wissen Sie, ich kaufe im allge-
meinen keine Geschenke fur
junge Damon, da mull ich mich
auf das verlassen, was die Ver-
kauferin mir empfiehlt."
Copyright by Amsel-Verlag. Bertin?Grunewald i Presseredtte Prometheus- Verb&
,,Sdion, schon Und die Dame . sie sick in Disterwalde mit
hatte die Tasche also nosh bei ihrem Mann ausgesprochen hatte
sick, als sie dos Lokal mit dem und er, wie sie mir sagte, nichts
fremden Herrn verlieB?" von ihr wissen wollte, da kam
,,Sillier. Ich merkte as sofort. sie einfech zu mir wieder zu-
Ich sagte mir: Define Tasche bist ruck..."
du nun auch los." Der Beamte hat eine kleine
Der Kommissar schreibt etwas Falte auf der Stirn und sieht um
neder. Plotzlich hebt er den eine Schattierung weniger
Kopf und fragt gleichsam bei- freundlich aus als vorher,
laufig: ,Kennen Sie vielleicht,Hm, hhren Sie, Fraulein Ric-
eine Frau Eline Westermeier?" cardi: Wissen Sie vielleicht, ob
Wieland schuttelt ehrlich er- Frau Westermeier inzwischen
staunt den Kopf. Der. Name 1st noch andere Herrenbekannt-
ihm ganz fremd. schaften gemacht hat? Wir Sind
Das ist alles, was der Kom- namlidh zufallig' deruber unter-
missar wissen mochte. Herr Wie- richtet, dab sie nicht mit ihrem
land wird freundlich und wohl- Mann fort ist..."
wollend verabschiedet. ,Nidit mit ihrem Mann?"
ein unauffallig gekleideter Herr
in der Parfiimerie von Mira Ric-
cardi.
Der nette Herr spricht ein paar
hbfliche Worte und zieht dabei
eine Marke aus der Tasche, bei
?Wir stehen mit Herrn Wester-
meier standig in Beziehung. Er
kann in der fraglichen Zeit auf
keinen Fall in Hamburg gewe-
sen sein."
?Ja ... aber ... um Gottes
willen ...?"
,,Bitte, denken Sie jetzt einmal
scherf nach. Der geringste Fin-
vorsdhriftsmaBig verfarbt, ob- gerzeig kann uns vielleicht etwes
wohl nicht der leiseste Grund nutzen. Welche Manner sind in
defer vorhanden ist; denn ihre letzter Zeit in Frau Wester-
Verhaltnisse sind - wenn man meiers Gesic htskreis getreten?
von der zweiten Rate fur Herrn Es kann sick auch um oberflati-
Wieland absieht - vollkommen lithe Bekanntschaften handeln."
in Ordnung. Es handele sick ,ich habe wirklich keine Ah-
auth keinesfalls um sie, erklarte
der Beamte, sondern um ihre nung ; .
Nichte! ?Lassen Sie mic h Ihnen nodh'
Mira Riccardi hat in ihrem ein wenig helfen. Herr Wester-
Leben sehr wenig mit Behorden meier hat etwe eine Woche
zu tun gehabt. Behorden sind nachdem. dies angebliche Frau-
Institutionen,. vor.denen sie un- loin Elly Riccardi sick in Duster-
bedingt Respekt empfindet und -walde von ihm getrennt hatte -
denen gegenuber privatim ge- von seiner Frau diese Karte er-
gebene Versprechungen ohne halten, die uns zunachst unlos-
weiteres verblassen. bare Ratsel aufgegeben hat."
,,Aber ich habe dock gar keine Er legte die Karte mit der ver-
Nichte", bekennt sie freimutig. wischten Bleistiftschrift vor die
Das sei interessant, meint der Riccardi hin.
netteHerr undwird nodhfreund- ?Bitte, beachten Sie das Datum
licher; das sei sehr interessant! des Poststempels. Ich nehme
Es erwefst sick in der Tat als an, es war der gleithe Tag, an
nodh weit interessanter, als er dem FrauWestermeier ausHam-
geglaubt, hat. Mira Riccardi 1st burg verschwand."-
die wahrhaft ideate Quelle. Sie Die Riccardi zogert zum ersten
matt keinerlei Schwierigkeiten, Male mit ihrer Antwort. Sie halt
sic halt mit nichts zurudc. die Karte in der Hand, starrt mit
Der Beamte wird immer leerem Blick auf den Stempel
freundlicher. Er notiert die und sieht auf einmal viel alter
Adresse des Arztes, der Frau aus els vorher. ?
Westermeier operiert hat, und ,Ja", sagt sie endlidh sehr
erkundigt sick liebenswurdig leise, ,es war der gleiche Tag."
nach dem gegenwartigen Aufent- ?I~ dadite es mir, es fist apes
ha,,Sie ider Dame. ganz einfach. Die Karte wurde
,,Sie st jetzt wieder bei ihrem hier .auf dem Hauptbahnhof ein
Mann in Neuwinkel", sagt Mira geworfen, Es fist anzunehmen,
Riccardi. daB Frau Westermeier den Zug
y
,,Sieehat zuletzt bei Fraulein ' nach Munchen benutzt hat...?"
Meyersahm gewohntl Dort Die Riccardi erwiderte nichts.
draben im Eckheus, neben der 'Fur ein paar Sekunden sieht sie
alten Ruine. Ich hatte ihr da ein aus wie eine uralte Frau, aber
Quartier verschafft. Sie war sie sagt nichts.
namlich neck einmal nach Ham- ,Noch eins, Fraulein Riccar-
burg zuri ckgekommen, nadidem, di..., bitte, ich sehe, Sie sind
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
mode, wir konnen gerne. eine
kleine Pause machen,.,"
,,MUde? Aber nidet im gering-
sten."
Die'Riccardi hat side aufge-
rafft und l5l3t ein belles Bahnen-
lachen horen. ,Bitte, was haben
Sie nods auf dent Herzen?"
,,Vor etwa vierzehn Tagen ist
abermals eine direkte Nachricht
von Frau Westermeier eingegan-
gen. Sie hat an eine Personlich-
keit in Neuwinkel Geld ge-
sdiickt, das ihr fruher geliehen
worden war. Hier ist der Un1-
sdilag, Sie sehen, es handelt
sick um die gleiche Harid-
sdsrift.,.!"
"Ja,..
,,Dieser Brief wurde von Koln
abge"sdsidct. Frau Westermeier
scheint also zunadist nails Miin-
dsen gefahren zu sein und von
dort direkt oder auf Umwegen
nails Koln. Wie Sie mir vorhin
sagten, waren ihre Geldmittel
beschrankt. Konnen Sie mir
irgendweldie Hinweise geben,
wer Frau Westermeier zu dieser
Reise veranlalt, beziehiings-
weise ihr das Geld gegeben
hat?"
" , , Neinl"
,,Bitte, denken Sie genau
nach."
Ids habe bereits nadege-
dadst", sagt die Riccardi; es
klingt etwas gereizt. "Ids weil3
wirklidi niemand."
Der Beamte weiB Besdieid.
,.Jelzt lugt sie also", denkt er
gleichmutig und sdsiebt seine
Notizen in die Tasdse.
Als Bodinus mit seinen bei-
den Darren in Bremen zum Hotel
falirt, spruht feiner, rieselnder
Regen. Der Himmel ist einformig
grau und scheint' entschlossen,
sich nie wieder aufzuhellen.
Manuela Iadst und -sdlwatzt.
Eline sitzt wie ein Haufdien Un-
gludc in ihre Ecke gedril&t.
,,Lampenfi eber?" erkundigt.
sills Bodinus. Eline sdsnttelt den
Kopf,
~Zo60lse8-fdre
3
4
2
5
1
4
Waagerecht: 3. Stsiffszubehdr,
6. gebrannter Zudcer, 7. Verkaufs-
rauns, 6, Vererbungswissensdsaft,
9, Bleistifteinlage (Mehrz.).
Senkredst:' 1. Balkonpflanze, 3.
Gattin des Ackerbaues, 3. orien-
talisdser GCVO, 4. Hdtte mit einem
Gemadi, 5. erstbr Madsthaber der
Sowjetunion.
Aunosung von gestern: W aage -
r e c h t ; 1. Pappe, 6. Riviera, 8. Ern
0. et, 12. Sekunde, 13. Ate, 15. Rou-
tine, 16. Reede. - Senkrecht
1. Pi, 2. Ave, S. Pirouette, 4. PEN,
6. er, 6. Raster, 7. Antenna, 10. Tee,
11. Ida, 13. Aue, 14. Eid.
?Warum denn in aller Welt?
Die Nummer klappt dodt groB-
artig...!"
,,Um Gottes willen, nidits be-
rufen!" sdereit Manuela aber-
glaubisch und sucht nails einem
Studs Holz, um dagegen 'zu
klopfen.
,,In vierzehn Tagen ist alles
vorbei", sagt Bodinus, als masse
er Eline trosten. ?Vier Wodeen
faulenzen wir erst einmal, else
wir an die Proben fur den Seil-
trick denken."
"Du mutt etwas Rot auf-
tragen, du bist sonst 'so blaB",
sagt Manuela am Abend in der
Garderobe.
Eline greift gehorsam nails
dem Rouge. Aus dem Spiegel
kommt ihr ein ssdslankes hell-
haariges Madchen im schwarzen
Trikot entgegen. Die Augen
brennen groll und dunkel.
,,Gib mir von deinen Tropfen,
Manuela."
,,Hier!" erwidert Manuela
freundlich. ,Nimm, soviet du
magst. Du kannstmirdieFlasdee
nadiher zurudcgeben..."
.Bodinus ist Nummer fanf. Zu-
erst kommt die Sadie mit den
Bandern und Blumen, bei der
Eline, nur eine Statistenrolle zu
spielen hat. Das Theater ist
verdunkelt; auf der ersten Par-
kettreihe liegt nods Helle von
der Buhne her und laBt die in
atemloser Spannung auf Bodi-
nus gerichteten Augenpaare auf-
glanzen. Plotzlich weidsen diese
glanzenden Augenpaare zuratc
und kommen sdiwankend in
grol3en Kreisen wieder nails
vorn.
Was ist denn? Wovon ist mir
denn sdswindlig? denkt Eline.
Plotzlich ist ihr, als stdnde sie
inmitten eines ungeheuren,
dunklen Wirbels; das game
Rund des Theaters dreht lids
langsam um sie her. Als ihre
Nummer an die Reihe kommt,
ist es wieder vorbei. Sehr ruhig
steigt sie ins Parkett hinunter,
um dem Publikum die spitze,
leere Papptate zu prasentieren,
Das Publikum ist befriedigt. Die
kleine und dolls so bedeutende
Tridcbewegung, mit der Bodinus
die zweite, praparierte Tate mit
den Kanindsen in die erste hin-
einsdsmuggelt, gelingt. Die bei-
den grollen steifen Tuten passen
genau ineinander; der Detcel
der zweiten ist.so bemalt, daB er
wie das Innere einer leeren Tate
wirkt, Nods einmal zeigt Bo-
dinus dem Publikum die steein-
bar leere Tate, dann fordert er
die Kanindsen zutage.
Klatschen, Staunen. Das
sdiwarz-weiBe Kanindsen - Ma-
nuela hat ihm den Namen Dodo
gegeben - bewegt. side, zappelt
und wind wieder in seine Trite
gestedct; ihm folgt das schwarze,
das von Eline Tobias getauft
worden ist.
Unmerklich sdeliellt Bodinus
den Deckel der Trite und?prasen-
tiert sie der staunenden Menge
abermals als leer. Jetzt mull
Eline die Taten fortnehmen und
in die Kulisse tragen, wahrend
Bodinus schon die nachste Num-
mer vorbereitet. Das Fortneh-
men der Tute hat Schnell und
leicht zu gesdsehen und derart,
daB ihr scheinbar leeres Innere
. dem Publikum zugewendet ist.
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
HAHN IM KORBE ist `iced Skelton in dem amerikanisdien Farbfilm
?Manner madsen Mode". Ab morgen im Filmthealer Berlin, Foto: MGM
Eline geht.leidst schwankend
auf Bodinus zu und nimmt ihm
die Tate ab. Manuelas Tropfen
haben dots nidit geholfen - aber
nun ist es ja gleidi voraber. Sie
fahlt die kuhle, weifle Pappe der
Tate in ihrer Hand und madit
gleidszeitig eine unbedatite,
haltsudiende Bewegung, denn
das schwarze, gahnende Rund
des Theaters beginnt abermals
um sie zu kreisen... - Der Weg
von der Mitte der Buhne his in
die Kulisse ist unendlids weft.
Sie hurt Ladien aus der ersten
Parkettreihe, aber es sdleint ihr
aus sehr weiter Ferne zu kom-
men. Warum lachen die Leute
ubrigens? Jetzt wird das Silber-
geld aus der dritten Tate ge-
sdsattet; das ist dots nidsts
Komisdees t . .
Das Ladsen verstarkt Bids zu
einem Brausen. Eline bleibt
stehen und sieht sits verwirrt
um. Etwas Dunkles, Weidies
prallt gegen ihre FuBe, Die Trite
in ihrer Hand... - nun, was ist
mit der Tate gesdeehen? Da ist
Manuela auch schon bei ihr. Ma-
nuela streckt beide Hande aus,
als wollte sie irgend etwas
retten...
Es ist indessen zu spat. Die
kreisende Sdiwarze kommt wie-
der; Eline sdilagt sdewer zu Bo-
den; ihrer Hand entrollt die
Trite, der aufgestorte und ge-
angstigte Kanindeen entsdslup-
fen.
Vor einem lachenden, klat-
schenden und pfeifenden Publi-
kum sdiliellt sits der Vorhang.
Das Hotelzimmer ist dunkel,
die Wasserleitung gludcst und
stohnt, nebenan gurgelt jemand
und stellt dann seine Stiefel ge-
rausdsvoll vor die Tar. Es ist
ein kleines Hotel in der Nahe
des Bahnhofes. Das Gerausts
der ankommenden und abfah-
renden Zuge ist deutlich zu
horen.
Eline ist allein im Zimmer.
Manuela hat ihr eine Kompresse
gematet und ist dann zu Bodi-
nus gegangen. Dieser hat seit
dem Unfall nods kein Wort mit
.Eline gesprodsen, aber Manuela
hat didcverweinte Augen ge-
habt. Sie ist jetzt bei Bodinus;
denn as ist selbstverstandlisds,
daB sie in dieser Katastrophe zu
ihm gehort. Hier in Bremen ist
as vorbei mit Bodinus un 1 viel-,
leitst ist as vorbei fur immer!
,,Aber ids konnte dolls nidits.
dafur", hat Eline verzweifelt ge-
fliistert, und Manuela - jeden
Trostes bar - hat ebenso ver-
zweifelt geantwortet: ,Darnach
fragt bei uns keiner..."
Eline fiirchtet sits vor Bodi-
nus. Sie fuhlt. Bids mode und
elend, an alien Gliedern zer-
schlagen.'Sie hat genug von die-
sem Leben, von den Mannern,
von der Buhne und von alien
Dingen, von denen sie fruher
einmal getraumt hat. Sie m6chte
nadi Neuwinkel zuruck. Sie hat
brennende Sehnsudst nadiHans,
aber auds?der Weg dahin ist ihr
fur immer versperrt...
Oder besteht vielleidet die
Moglidekeit, nods einen anderen
Weg zu finden? Eline hat in
letzter Zeit ofter an diesen an-
deren Weg gedacht.
Schlufi foigt
Zum Lachen
Graf Bobby trifft einen
Angler, der ihm folgende Ge-
schidste erzahlt: ,Also, idi sitze
da scion vier volle Stunden am
See, aber wie verhext beifit
kein Fists an. Argerlich padre
its die Sadsen zusammen und
matse mitt auf den Heimweg.
Da taudst ein sdiwerer Hecht
auf und fragt verwundert:
Willst du wirklidi scion
gehen?"
Eine Weile denkt Graf Bobby
nails, dann fragt er kopfsdeut-?
telnd: ?Hat er Sie wirklids ge-
duzt?"
Warum sie denn nicht heira-
ten wolle, wurde eine Film-
schauspielerin gefragt.
,,Heiraten? Ads . nein, das
braudse ids nidit. Sehen Sie,
ids habe zu Hause einen Hund,
der knurrt, einen Papagei, der
fludet, einen Kamin, der raucht
und eine Katze, die sills die
ganzen Nadste drauBen herum-
treibt. Das genagt mir vollauf."
Kindergiirinerin / Aber ouch die atte Tradition lebt immer noch bei den tndianetn
Neue Lebensformen der Roth~ute
Einst Nauptlingssquaw - heute
Die Indianerfrauen aus den
Stammen der Apadeen, der Na-
vajos, der Pueblos, der Cherokee-
und Cheyenne-Indianer und wie
sic alle heifen mogen, fuhren
heute nicht mehr das sagenusm
wobene Leben ihrer Mutter und
Grolmutter. Damals kam eine
Frau fiber die Grenzen der Re-
servationen kaum hinaus, sie
konnte weder lesen nods schrei-
ben, find ihr Leben war stark
beeinflfBt von, den Traditionen
und kultisdeenBrauchen, die Bids
von Gesdsledst zu Geschledit-
vererbten. Heute ist selbst in
die kleinsten Siedlungen etwas
von dens Geist der modernen
Zeit eingedrungen. Schulen und
Krankenhauser, Lehrstatten fur
modernen Handwerksbetrieb,
Kurse fur die neuesten Me-
thoden der Haus- und Land-
wirtschaft und Ausbildungsmog-
lidekeiten fur Frauenberufe
Sind jedermann zuganglidi.
Von den in den USA heute
lebenden rund 432000 Indianern
hat ein Drittel die Reservation
verlassen und fuhrt das gleidie
Leben wie die WeiBen. Der
Rest aber blieb. Hier ist das Le-
ben nods weitgehend traditions-
gebunden. Nods mandielndiane-
rin lebt im Stil ihrer Vorfahren
und verridetet ihre Hausarbeit
nats uraltem Braude.
Die Indianerinnen Sind aullerst
gesdsidcte Spinnerinnen und
Weberinnen. Besonders be-
riihmt fur ihre herrlidsen Dek-
ken und Teppiche Sind die Na-
vajos. ihre Frauen, so sagt man,
stellen die sdeonsten Decken
und Teppidie der Welt her. Die
Webtedenik der Navajofrauen
ist dieselbe wir var. Jahrhunder-
ten. Immer node ?verwenden sie
den primitiven vertikalen Web-
sluhl mit dam einfachen Rah-
men. Da keine Weberin nails
Vorlagen arbeitet, gleidit kein
Teppich dem anderen, aber
alle rind sie didst, haltbar und
edel in den Farben und Mu-
stern. Die Motive waren ur-
sprunglids sehr einfach, sie be-
Standen meist aus horizontalen
Streifen. Daneben gibt as heute
Quadrate und -Reditccke, Zick-
zaddinien, die den Blitz, und
Dreiedce, die die Wolken ver-
sinnbildlidsen.
Als die Indianer nods die
Herren der Prarien waren, stell-
-ten ihre Frauen nur dann neue
Gebraudisgegenstandeher,wenn
die alten,unbrauchbar geworden
waren oder wenn ein Madchen
heiratete und eine Aussteuer
brauchte. Erst als dann spater
die indianisdie Kunst in Mode
kam?und der Verkauf der hand-
werklideen Erzeugnisse zu einem
der Haupterwerbszweige der
Stamme wurde, muBte die Pro-
duktion vielfadi auf ihre Kun-
den umgestellt werden.
Heute ist' die indianisdse
Handwerkskunst eine Industrie
geworden mit eigenenVerkaufs-
stellen in den grolen Stadten.
Da gibt es handgeflochtene
Korbe - winzig kleine his riesen-
grolle - zu kaufen, kunstvolle
Elf enbeinsdsnitzereien, Kerami-
ken, handgewebte Decken und
Teppidse, pratstige Stidcereien,
Silber- und Halbedelstein-
schmuck mit uralten Ornamen-
ten und Aquarelle. Besooriders
beliebt Sind ?Parkas", kurze
Pelzjacken mit Kapuzen, und
?Mukluks" - weidee Pelzstiefel
mit Sohlen aus Walhaut.
Heute findet man in den Re-
servationen den Geist der alten
Zeit neben dem der neuen. Die
Bekanntmadiungen im Dorf er-
folgen nods immer durdi den
Stadtstsreiber", der sie offent-
lids ausruft, und sie werden wie
in biblisdsen Zeiten am Brun-
Romane aus England
Es gesdeieht nicht haufig, daB
Frauen, die eigentlits - ihres
Alters wegen - nidit mehr in
.die Arena der Liebe gehoren,
zum Mittelpunkt von Roman-
handlungen gemadet werden.
In der Erzahlung ,Geliebt und
beneidet" (Alfred Sdierz Ver-
lag, Bern) hat die Autorin Enid
.Bagnold aber amen jener sel-
tenen Frauentypen dargestellt,
die his ins hohe Alter hinein
begehrenswert und Gegenstand
mannlidser Sehnsudit bleiben.
Diese Ruby Maclean lebt in
einem Kreis franzosisds-eng-
lisdser Aristokraten, also in
einer Gesellsdsaftssdlidst, die
infolge der okonomisdsen Um-
gestaltungen nur nods eine
sehr stifle Rolle spielt und
mehr oder weniger zum Aus-
sterben verurteilt srheint. Die-
ser Umstand verleiht der
Atmosphere dieser reichen und
muliggiingerisdsen Mensdeen
fast etwas Ehrwurdiges; zu-
mindest sieht man davon ab,
ihre Existenz und deren Be-
reditigung nads modernen so-
PETZI - PELLE - PINGO
"Na, Benzin haben wir ja nun genug fu
nadeste Zeit"
ziologischen Grundsatzen zu
untersudsen. Man nimmt - fur
die Zeit soldier Lekture - wil-
lig an ihrer morbiden geistigen
-Anmut, an ihren Problemen, ja
an ihrem Klatsch teil und ist
Bids im Innersten bewulit, daB
as ja eigentlids scion Historie
ist, was man da auf Bids ein-
wirken lkBt. Trotz der hohen
Gesellsdiaftslage ihrer Figuren
verleiht ihnen die Verfasserin
viel allgemein-mensdiliche Zuge.
Ein Musterbeispiel fur den
breit aber auts tief angeleg-
ten englisdeen Roman bietet
Francis Brett Youngs umfang-
reidie Erzahlung ?Mein Bruder
Jonathan", ersdsienen im Paul
Zsolnay Verlag, Wien. Es ist
die bewegte Lebens- und be-
wegende Liebesgesdeichte eines
Arztes, der als attester Sohn
eines etwas uberspannten El-
ternpaares friihzeitig spurt, daB
auf die an der Realitat vorbei-
lebenden Erzeuger kein Ver-
laB ist, und der deshalb die
Sorge fur den schinen, begab-
ten aber auch ziemlids unbe-
nen des Dories diskutiert. Aber
in vielen der Lehmziegelhauser
findet Bids in Radioapparat.
Die junge Generation hat
langst lesen und schreiben ge-
lernt, viele besuchen aullerhalb
der Reservationen Colleges und
Universitaten, und mandse Frau
aus indianissdsem Blut hat grope
Karriere gemadit. So war eine
der ersten. Frauen im US-Kon-
greB die Indianerin Roberta
Campbell, die Prasidentin der
Federation amerikanischer
Frauenklubs, und einen grollen
Namen hat Sidi Maria Talldsief,
die sdeone Ballerina des New
York City Ballet, gemadit, die in
der ganzen Welt Triumphe ge-
feiert hat, und ebenfalls be-
ruhmt wurde Yma Sumac, die
,,Nadstigall" aus dem Stamm der
Ketsdsua-Indianer.
kummerten Bruder abernimmt.
Er opfert ihm die Arglosigkeit
der eigenen Jugend,, sein in'
einer Kassenpraxis inahsam
zusammengeradcertes Geld und
,schlieBlich die grofle Liebe zu
einem Maddsen, das ihm zwar
in tiefer Freundsdsaft zugetan
ist, fur den bestechenderen
Bruder aber heftige Leiden-
sdsaft empfindet, Als these
Leidenschaft nidit ohne Folgen
bleibt, zogert Jonathan nidit,
durch eine nominelle ehelidie
Verbindung den huf des Mad-
dsens zu retten, denn der
strahlende Bruder wird als im
Kriege gefallen gemeldet. Die
Verwirrung erreidit ihren
Hohepunkt, als der Bruder
schwer verwundet aus der deut-
schen Gefangenschaft zuradc-
kehrt. Das klingt, so nuts-
tern hinerzahlt, fast ein wenig
kitsdiig; aber as ist mit vie[
Feinsinn far die seelischen, mit
so viel Klugheit fur die milieu-
bedingten und sozialen Ein-
flusse auf die Entwidclung der
Mensdeen gesderieben. H. G.
die ?Es mu6 dodi sdion sein, wenn man wie ein "Diese Kisten bleiben an Dedc, damit,wir nadi-
Kran gebaut ist." her sehen konnen was drin stedct."
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
Donnerstag, 16. Tull 1953
Irdeart r
Bald heM wieder this Ernten an ...
Eine Idylle in der Einsamkeit / Wo die Rosenmalve bliiht / Kornrade selten geworden
Auf den Feldern draullen vor der
Stadt stehen die ersten Roggenman-
deln. Aber getrost, das Jahr ist nosh
lang! In den Garten bliihen erst die
Dahlien and Gladiolen, and die Wege
fiber die Felder sind noch bunt-
gesaumt. Man spurt es kaum, dab der
Gipfel des Jahres schon 0berschritten
ist and das groBe Reifen anhebt and
-- das Ernten. Und da wir nun alle so
ein Erbe in uns tragen aus Zeiten, da
unsere Stadte noch klein and alle
Menschen noch ganz enge verbunden
waren mit dem Saen and dem Ernten,
ist es kein Wunder, wenn es uns
jetzt mit Macht dorthin zieht, wo ein
Einsamer Teich an
groBer Himmel sich uber die gelb-
werdenden, Felder spannt.
Wir-fahren mit dem .A 34" his zur
Weinmeisterhohe, steigen die. Bo-
schung hinauf durch den schmalen
Geholkstreifen, folgen den westwarts
vdrlaufenden Weg durch Wiesen and
Felder and biegen kurz vor der Pots-
damer Chaussee links ab, um nun
immer in einigem Abstand von der
Chaussee sudwestwarts weiterzuwan-
dern. Der Weg verlauft schlielllich
am. Rande eines sschmajen Geholzes
entlang. (Jenseits der stark befahre-
nen Chaussee beginnt die Zone!) Am
Ende des Geholzes bieen wir links
ab and kommen nun in' die auf der'
Westseite vom Flughafen Gatow be-
grenzte Gatower Heide.
Wer die Einsamkeit sucht, hier fin-
det er sie! Weit geht der Blick fiber
die von Obstalleen durchzogenen grii-
nen Wiesen and Acker and fiber
reifes Korn. Im Hintergrund saumen
die Grunewaldhohen das herrliche
Bild. Buschwerk spiegelt sich in dem
klaren Wasser der schnurgeraden Ent-
wasserungsgraben. Eine Idylle in der
Einsamkeit die Hdtte mit dem Blu-
der Gatower Heide
mengaiten eines Ansiedlers, der hier
an einem von Rohrkolben umsaum-
ten Seerosenteich zwar kein leichtes,
aber ein freies Leben fiihrt, Wie bunt
-ist der Feldrain iiberall! Purpurrot
leuchten die winzigen Bliiten der
Hundsziunge mit ihren merkwurdigen
stachlichen Friichten. Herrlich auch an
den Grabenrandern die groBen Biiscie
der zartblutigen Rosenmalve, der
SieI'marswurz (einziger Standort in
Westberlin). Nur die Kornrade fehlt,
die . mit . der Kornblume and dem
Klatschmohn friiher das Bild unserer
Getreidefelder bestimmte.
Immer welter sudwdrts geht unser
Weg dutch standig wechselnde Wald-
bilder and schlieBlich zu den Helle-
bergen hinauf, von denen wir nosh
einen letzten Blick in die griin ver-
dammernde Ferne schicken. Dann stei-
gen wir nordwarts hinunter zum
Grollglienidker Weg, der nach Ga-
tow and zur Haltestelle des ,,A 34"
fiihrt. Eine kleine Uberraschung aber
gibt as noch kurz vor dem Kladower
Damm. Der groBe Baum auf der
rechten Seite ist eine Traubenkirsche
von fast 2,50 in Stammumfang. Es
diirfte die starkste im weitesten Um-
kreis sein!
Dauer der Wanderung drei Stunden.
F. H.
12
?Atrium"-Ecke am 1. Dezember bezugsfertig
?Die Mauern, sind noch schneller
gewadisen als ursprunglich erwartet
wurde", sagte gestern Architekt Labes
zu der Fertigstellung des Hochhaus-
Rohbaues auf dem ehemaligen ,Atri-
um"-Gelande. Man habe anfanglich
mit einer Zeit von 14 Tagen gerechnet.
Jetzt sind die zwolf Geschosse ein-
. schlieBlich des Kellergeschosses in
genau elf Tagen fertiggeworden. Wie
Architekt Labes, der den Entwurf fur
den Neubaukomplex geschaffen and
die Bauleitung, innehat, weiter e'r-
klarte, konnte der Rohbau gegeniiber
dem normalen Verfahren um etwa 20
Prozent billiger erstellt werden, Der
Zeitgewinn betrage aul3erdem viele
Wochen.
Anschliellend werden jetzt die Dek-
ken eingezogen. Diese Arbeit wird
vier Wochen beanspruchen. Samtliche
Treppen liegen einbaubereit in der
Werkstatt. Das Hochhaus sowie die
zwei sechsgeschossigen Flfigel sollen
schon am 1. Dezember bezogen wer-
den. Zuerst war der 1. Januar 1954
vorgesehen. Die Vermietung der ins-
gesamt 106 Wohnungen in der Grille
von zwei and zweieinhalb Zim-
e e prima: das Haus mit den klei-
nen Zimmern and den weillen Betten,
den Spielplatz im Garten mit der
Wippe, der Schaukel, dem Karussell,
den Standern fur Korbball and die"
Spaziergange durch die Walder. Sie
hat noch drei Geschwister zu Hause,
ein, neun and 14 Jahre alt. ,Bei uns
ist as vielleicht doch etwas eng. Wir
haben namlich nut ein Zimmer"
er-
,
mern erfolgt durch das Wohnungsamt -zahlt sie.
and durch den Bauherrn, Bevollmach- Die Kinder vertragen rich alle gut
tigten Rosenstein, Weiniarische Str. 19. miteinander. Insgesamt zehn warme
Es liegen schork sehr viele Antrage Solebfider nehmen sie wahrend der
vor. Vor August wird jedoch nicht fiber vier Wochen, eine anstrengende Kur,
die Vergabe. entschieden. die abet durch die Nachwirkungen,
Die Gebaude erhalten eihen fast durch viel Schlaf and kraftiges Essen
weillen Edelputz. Die 44 Wohnungen sthrkt and die gesundheitliche Struk-
im Hochhaus werden mit elektrischen tur der Kinder giinstig beeinfluBt. Die
Kiichen, Zentralheizung and guter Bilanz des vorigen Jahres spricht da-
Querlilftung versehen. Im Hof wer- fur: vier his acht Pfund Gewicht-
den ,zehn Garagen and ein zentrales zunahme bei alien Kindern and eine
Waschhaus mit Heillmangel gebaut. Bilanz der Dankbarkeit: 100 Eltern
Verweis fur Neonazi ' von 100 Kindern schrieben 100 begei-
Der DisziplinarausschuB der Hoch- sterte Briefe. St.
schule fur Politik hat dem Studenten ?inbrecher and Brandstifter
Gerhard Opitz einen Verweis erteilt. In der Nacht zum Mittwoch wurde
Opitz wurde beschuldigt, sich anti- die Spandauer Feuerwehr zum Havel-
semitisch betatigt zu haben and Ver- matensteig 10 in Gatow gerufen. Dort
bindungsmann neonazistischer Kreise stand ein eingeschossiges Wochenend-
zur Hochschule fur Politik zu sein. haus in hellen Flammen. Mit zwei C-
Rohren and einem B-Rohr konnte die
Feuerwehr nach mehrstundiger Arbeit
den Brand loschen. Das Hauschen ist
fast vollig niedergebrannt. Es ent-
stand ein Schaden von etwa 20 000
D-Mark.
Ein Polizeiwachtmeister nahm in
der Nahe der Brandstelle den 62j4hri-
gen Hans P. aus dem Ostsektor fest.
P. hatte einen prall geffillten Rucksack
mit Diebesgut aus dem abgebrannten
Haus bei sich. Es stelite sich heraus,
dais P. in das Haus. eingebrochen war
and anschliefend Feuer -gelegt hatte.
P. wurde bereits seit langerer Zeit
wegen mehrerer Einbriiche von der
Kriminalpolizei gesucht.
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Nr. 163/8 - Seite 7
100 begeisterte Briefe
Einen weiten Raum im Berliner So- - Schon im vergangenen Jahr very
zialprogramm nimmt die Verschickung schickte die Esso hundert Kinder it
erholungsbedilrftiger Kinder ein. Nacho das Heim des Ehepaars Behmerburg,
arztlidien Untersuchungen warden sie 20 davon kamen aus $erlin, diesma'k
in Heimen and Pflegestatten in West- sind es wieder 20, die alle im Bezirh
deutschland untergebracht, wo sie die Neukolln leben. Monika z. B. wohnt
Ruhe and Betreuung finden, die sie in der WissmannstraBe. Sie ist ein
so dringend brauchen. Bezirksamter blasses M5dchen mit grollen blauera
and KVAB ubernehmen die finan- Augen, 10 Jahre alt. Sic erzahlte, dad
zielle Hilfe, oft sind as auch groBe sie and der Vater im letzten Jahr
Werke, die die Erholungskosten fur gleichzeitig sehr krank gewesen seiei
Angehorige ihrer Betriebsangestellten and ihre Mutter geglaubt habe, Mb-
zahlen. nika wurde sterben, der Vater abet
Die Esso fuhrt nun schon im zwei- gesund werden. Das Kind erholte sich,
ten Jahr eine groBe Aktion dieser der Vater starb. jetzt naht ihre
Art durch. In den Stadten ihrer Ver- Mutter zu Hause fur ein paar? Leute,
kaufsstellen (Berlin, Frankfurt a. M., die 18j5hrige Schwester arbeitet als
Hamburg, Dusseldorf) suchen die So- Lehrling in einem Buro. 11/z Zimmer
zialamter unter Fliichtlingskindern die haben sie. Zu eng? ,Nein", sagt Mo-
bediirftigsten aus, and die Esso er- nika, ?wir haben uns doch ligb."
moglicht es ihnen, vier Wochen in Oder Susanne, eine Siebenjahriga
einem schonen Kinderheim im Teuto- aus der WeichselstraBe, aufgeweckt
burger Wald, in Bad Rothenfelde, zu and lustig. Sie findet alles in Rothen-
verbringen. f 114
Gesebosse in 11 'Pages
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Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
Als der Ka.ffee Fenn e . kostete...
Muttchen Geyer, SchutzpatrQnin der Marheineke-Halle 160 Jahre hinter dem Ladentisch
Sie 1st das Urbild der Berliner Ge-
mfltlichkeit, Schlagfertigkeit and Tiich-
tigkeit - die immer flinke, nicht
immer schlanke and meistens rot-
wangige Marktfrau. Sie steht keiner
Geschaftsfrau an Kopfdien and Ge-
wandtheit nach, dolt sie steht ihren
Mann.
So - das muBte vorausgeschickt
werden, bevor fair die 75j9hrige Mar-
garete Geyer mit derjenigen Kreuz-
berger Minderheit rund um die Pas-
sionskirche bekannt machen, die in den
letzten 60 Jahren nods nicht bei ihr
gekauft haben sollte.
Sie stand zum erstenmal hinter dem
Stand in der Marheineke-Markthalle,
als 1892 Eroffnung 'war. Als Lehr-
madchen bei der Mutter, and es soli,
das weiB Frau Geyer noch heute, vor
Oberfii.llung kein? ?Appel zu Boden
gefallen sein".
Ein richtiges GroBstadtereignis war
das damals. Die 220 Stande waren
geschmuckt, Reden wurden geschwun-
gen, and die beiden Pferdebuslinien
am Platte (eine mit einem, die andere
mit zwei ?PS") hatten Hochbetrieb.
? Die Ungeduldigsten - allerdings uber-
hnlten den Bus .,,, F?R D:
Pf
d?
e
er
and der Marheinekeplatz hatte seine
Markthalle.
Wir kramten in Frau Geyers Bilder-
kiste and wissen jetzt,. wie damals
der Stand aussah. Der Ladentisch war
his obenhin bepackt, das Mehl kostete
je Pfund 20 his 28 Pf, and eine Pfund-
biichse Spargel war fur vier Groschen
zu haben.
Damals karn nosh die ,Gniidigste"
mit ihrem Madchen. Die kritisierte,
das Madcher, schleppte. Fur einen
guten Taler war ja die Tasche prop- eigene Geschafte eroffnen. Frau Geyer
penvoll, fiinf Pfund Zucker fur eine war nods jahrelang in der Halle, als
Mark, das war nicht teuer. im Keller verkauft wurde, Fast auf
Zeiten waren das - kaum noch aus- - den Tag genau wurden- es 60 Jahre.
zudenken. Am Sonnabend kaufte ? Dab sie bei der Einweihung der
eine gute Kundin immer 1% Pfund neuen Halle Ehrengast sein soil, hat
Bohnenkaffee ein. Sie war nicht Di- sie als treue ?Telegraf"-Leserin erst
rektorengattin, sondern Zeitungsfrau. durch ihre Zeitung erfahren. Natiir-
Allerdings - das, Pfund Bohnenkaffee lich freut sie side auf diesen Tag, am
wurde damals mit ,achtzig Fennjen" liebsten wurde sie dann wieder selbst
verkauft. hinter einem Stand stehen. Trotzdem
Jahrzehntelang hat sick Frau Geyer - auch ohne Stand ist sie die Schutz-
hinter den Stand gestellt, dank ihrer pationin der alten neuen Marheineke-
Arbeit konnten_ die Sohne spater Halle. Wolf
In der Hohle verschuttet
Ein kleiner Junge fand den Tod - Gefahrliches Spiel
Ein tragisches Ungliidk ereignete
sich gestern in Charlottenburg. Hinter
einer Laubenkolonie in der Nahe des
Gaswerkes Charlottenburg hatten Sidi
der achtjahrige Bernd Lotze aus der
Fritsdiestr. 20 and der elfjahrige
Bernd Schultz aus der Fritschestr. 79
eine Hohle gebaut. Als die Kinder
kurz nach 12 Uhr in ihrer Hohle spiel-
ten, stfirzten plotzlich Erdmassen nach
bund des Toten mitgenommen hat.
Es ist nicht ausgeschlossen, dab d'er
Morder durch den gegen 20 Uhr er-
scheinenden Besucher, der vergeblich
in die Wohnung EinlaB suchte, ge-
stort and verscheucht worden ist. So
196t es Sidi auch erklaren, dab ver-
haltnismabig grobe Geldbetrage noch
in der Wohnung aufgefunden wurden.
Todlicher Unf all
kolonisten herbei, bargen die Ver-
schiitteten and veranlabten ihre Ober-
fiihrung ins Rote-Kreuz-Krankenhaus.
Dort ist, Bernd Lotze gestorben.
Morder nahm die Schlussel mit
Die Mordkommission hat jetzt fest-
gestellt, dab derMorder des 65jahrigen
Emil Fischer, der am Dienstag in der
Stettiner StraBe 24 erdrosselt aufge-
funden worden war, das Schltissal-
Tausende standen an
Verkauf an Ostberliner geht am Oranienplatz weiter
Die Hilfsaktion ,fair den Ostsektor,
die Burgermeister Kressmann fur die
Bewohner von elf Randstral3en an der
Kreuzberger Sektorengrenze eingelei-
tet hat, geht auch heute and morgen
auf dem Oranienplatz weiter. Am
Donnerstag sollen rund 250 Zentner
Kartoffeln and 2000 Liter Mitch ver-
kauft werden, erklarte Burgermeister
Kressmann. Am Frpitag soil dann wie-
der Obst angeboten werden. Urn den
Verkauf der Trinkmilch zu erleichtern,
wird heute ein Zelt aufgestellt.
FiirBerufstatige werden die Lebens'-
mittel am Donnerstag and Freitag
auf vielfachen Wunsch ab 17 Uhr
Kurz and blindig '
Bei elf Verkehrsunfallen am Dienstag
wurden zehn Erwachsene and zwei Kin-
der verletzt. Von vier angetrunkenen
Kraftfahrern wurden die Fiihrerscieine
einbehalten.
Aus einem Fenster im dritten Stock
sprang gestern frOh in der Hussitenstralle
Nr. 40 am Gesundbrunnen die 40jahrige
Gerda W. auf den Hof hinab. Sie wurde
lebensgefahrliei verletzt. Angeblich fii.hlte
sie sich von einem Mann bedroht.
Drei jugendliche Radfahrer wurden
gestern friih nach Passieren der Zonen-
grenze an der ChausseestraBe in Buckow
von Vopos festgenommen and aligefuhrt.
Bei einem Zusammenstob zwischen
einem Lastwagen and einem Personen-
auto wurde gestern vormittag in der
Blissestralle eine Radfahrerin gestreift,
die ihr dreijahriges Kind in einem Kdrb-
then mitfuhrte. Die 33j9hrige Elli L. and
ihr Tochtercien Jutta multen ins Kran-
kenhaus gebradit werden.
Ein Vopo scho6 in der NaditAum Mitt-
woch an, der Sektorengrenze Bethanien-
damm auf ? einen politisdien Fliiditling,
der vermutlich kurz vorher einen Ein-
bruch in Westberlin verii.bt hatte. Der
Mann konnte fliehen and wurde in West-
berlin festgenommen.
Vom Dach des Untersuchungsgefang-
nisses Moabit stiirzte am Dienstag der
19jahrige Dachdec ker Heinz Jahnke aus
Plotzensee. An semen schweren Ver-
letzungen starb er spater im Kranken-
haus Moabit.
Gegen einen Baum fuhr,gestern in der
Rudower Stralle ein Lastwagen. Der
44jahrige Mitfahrer Erich D. aus Rudow
wurde verletzt. Durch den Unfall ant-
stand eine halbstiindige Verkehrsstorung
auf der StraBenbahnlinie 47.
Um tierische Uberreste handelte es side
bei dem verdacitigen Fund, der am
Dienstag am Charlottenburger Verbin-
dungskanal gemadht worden war.
22 Volkspolizisten, darunter drei Koni-
missare, stellten Sidi am Dienstag unter
den Schutz der Westberliner Polizei.
REMEMMEMM
20 Uhr RENAISSANCE-THEATER 3242 02
Nor noch 4X "Intimitliten"
20 Uhr KOMODIE 91 3893
r_-Noch 4mal Spiel Im SrhloB
nl
n@nI7
1 e
19 am r 30\ur1Y Uhr:1 ]UGea Imadtte luula Leute
Tag. .
nacht-depesche
nicht vergessen!
gegen Vorzeigens eines entsprechen-
den Ausweises abgegeben.
,,Die Weiterfiihrung dieser Hilfs-
aktion 1st durch groBziigige Spendeif
moglich", sagte Kressmann und er-
wahnte, dab bisher 8500 DM von pri-
vater Seite aufgebracht wurden, um
die Kursunterschiede zwischen dem
Einkaufspreis in Westmark and dem
Verkaufspreis. in Ostmark auszu-
gleichen.
Gestern wurden auBer Vollmilch
auch Kartoffeln, fiinf Pfund fur. 75
Ostpfennig, verkauft. Schon in den
Vormittagsstunden reichte die Kaufer-
schlange von der OranienstraBe his
zum ehemaligen Kanalbett. Kein Wun-
der, dab die Wartezeit sick auf einige
Stunden ausdehnte and die ersten
60 Zentner Kartoffeln gegen Mittag
ausverkauft waren. Am fruhen Nach-
mittag traf dann Nachschub ein, ab
14.30 Uhr wurde weiter verkauft.
Der 17jahrige Lehrling Gerhard Wolf
aus Wittenau fiel gestern auf dem Hof
des Hauses Berliner Stralle 145 in Wil-
mersdorf einem Ungliirk zum Opfer.
Angestellte einer Firma wollten den
halb entladenen Anhanger eines Last-
wagens naher an die Verladerampe
schieben. Dabei stiirzte der Anhanger
urn and begrub den 17j5hrigen unter
Sidi, der von der Feuerwehr nur nosh
tot geborgen werden konnte.
Verletzte durdi Windhose
Eine Windhose knickte gestern
abend in der SchloBstraBe in Steglitz
einen etwa 60 cm starken Baum um,
der fiber den Biirgersteig fiel and
drei Frauen verletzte. Die Feuerwehr
' brachte die Frauen mit Kopfverletzun-
gen ins Auguste - Viktoria - Kranken-
haus.
Verbrechen an einem Kind
Wegen fortgesetzter Sittlichkeitsver-
brechen i'urde der 45jahrige Ernst K.
aus Liihars verhaftet. K. hat Sidi seit
1951 wiederholt an einem jetzt neun-
jahrigen Maddien aus seiner Nach-
harschaft vergangen. Er lockte das
Kind durch Geldgeschenke an" Sidi.
Prediger Vogel gestorben'
Einer der altesten Prediger Berlins,
Ferdinand Vogel, ist am 11. Juli im
84. Lebensjahr verttorben. Er war
fiber ein Menschenalter Pfarrer an der
Sophienkirche. Vogel ist fiber die
Grenzen seiner Gemeinde hinaus als
Vorsitzender des Ostdeutschen Jung-
mannerwerkes bekannt geworden.
Aufschneider oder Agent?
Er sammelte Fluchtlingsadressen, ?um groBen Mann zu spielen"
Der Mann, der sick in Berliner
Fliichtlingslagern'die Anschriften ver-
schiedener , Insassen besorgt hatte
(siehe gestrigen ?Telegraf"), konnte
durch die Aufinerksamkeit eines
Fluchtlings auf dem S-Bahnhof Schone-
berg festgenommen werden. Es han-
delt Sidi um den 25jahrigen Hans F.,
gegen den der Vernehmungsrichter
wegen AmtsanmaBung Haftbefehl
erlieB.
F. hatte sick die Anschriften and
genauen Unterlagen von mehr als
100 Fluditlingen besorgt and sick als
Beauftragter der Landesregierung von
Nordrhein-Westfalen and des Jugend-
amtes ausgegeben. Die Berliner ,Fal-
ken" haben durch Nachforschungen
bei ihren Dortmunder Freunden die
Ermittlungsarbeiten der Polizei maB-
geblich unterstiitzt. F. gab an, er babe
einmal den groBen, maBgeblichen
Mann spielen wollen".
Hertie ganz modern
Das Kaufhaus Hertie in der Wil-
mersdorfer StraBe hat seine Innen-
raume umgestaltet. Es wurde eine
neue Verkaufsetage im dritten Stock
geschaffen and eine moderne Lebens-
mittelabteilung in einern benachbarten
ehemaligen Wohnhaus eingerichtet.
Durch these baulichen Veranderungen
wurden 2000 qrn Flache neu gewonnen.
Zahlreiche Abteilungen des . Hauses
konnten erweitert werden. Samtliches
Mobiliar ist erneuert. Eine Rolltreppe
wurde vom ErdgeschoB zum ersten
Stockwerk ange_legt.
~3.6cYe wskeeeu.Ss'e.
Freie VolksbOhne,-16.7.: Theater am Kur-
furstendamm, 19.30 Uhr, Gemachte Leute" /
Renaissance-Theater, 20 Uhr, ?Intimitdten'r' /
Kombdie, 20 Uhr, ,Spiel im Sdhloe".
Monetaversammlung and Ubungsstunde der-
Oberschlesisdhen Volkstrachtengruppe zu Ber-
lin am 16.7. urn 20 Uhr in Wilmersdorf,
Wegener- Edce Gieselerstralle, Lokal.
Cher Probleme der Naziverfolgten spridht
Joachim Lipschitz am 16.7. um 19.30 Uhr im
Volkshaus Tiergarten, Perleberger Str. 62, in
einer offentlichen Versammlung der Arbeits-
gemeinsdhaft verfolgter Sozialdemokraten.
Jtfdisdhe Gottesdienste am 17. 7.: Frankel-
ufer 10-16 um 19.30 Uhr; Joachimstaler Ste. 13
um 19.30 Uhr; Pestalozzistr. 14 um 19 Uhr;
Iranische Str. 3 um 19.30 Uhr. Am 18. 7.:
Frankelufer um 9.30 Uhr; Joadhimstaler Str.
urn 9:30 Uhr; Pestalozzistr. um 10 Uhr; Ira-
nische Sir. um 9.30 Uhr. Am 20. 7. and 21. 7.
Tisdho b'aw Fasttag, in alien Synagogen um
21.10 and am 21. 7. um 8 Uhr frtih, in der
Joachimstaler Sir. UM 7.15 Uhr. ?
Des DRK, Dahlem, Im Dol 2, bittet Heim-
kehrer aus folgenden Gefangenenlagern um
ihren Besuch am 17.7.: UdSSR: 7108/18 and
7108/17 Stalingrad Wolga; 7108!18 Frolow.
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Besoldung. ZusatzlicheKenntnisseauf
demGebiete der Mineralole erwOnscht.
Bewerbungenmit ublichenUnterlagen
unter 6204 fiber Werba", Berlin-
Tempelhof 1
Die alte Dorfkirche in Grunewald wird jetzt wiederaufgebaut, Originalgetreues Ma-
terial wird nach den erhalten gebliebenen Originalplanen verwandt. Foto: Krankel
IKeiner wollte den Taler
Um das offene Jadkett eines Dicken - Prugel fur den Dritten
Der'eine heiBt mit Spitznamen Mop-
pel, der andere Schnute. Beide ver-
spurten einen gewaltigen Tatendrang,
als sie zusammen im Lokal saben.
,,Moppel", sagte Schnute, ,wir wollen
eine Wette machen."
;;Wette 1st gut", sagte Moppel. ,Sieh
mat, dd driiben am Tisch sitzt ein
Dicker. Der hat das Jackett offen. Irk
wette urn drei DM mit dir, dab du
dick nicht traust, ihm das Jackett zuzu-
knopfen."
,,Angenommen", sagte Schnute, stand
auf, ging zu dem Dicken hiniiber and
knopfte ihm das Jackett zu. - ,Was
machen Sie da?" rief der Dicke ent-
setzt. - ,Ich knopfe Ihnen das Jackett
zu", erklarte Schnute seelenruhig. ?Es
zieht hier:" - ,Adi so", sagte der
Dicke, ,wielen Dank"..
Mit dem Strahlen des Siegers kehrte
Sdinute an Moppels Tisch zuriick.
,,Hier Sind deine drei DM", sagte der.
- ,Danke", sagte Schnute. ,Behalt das
Geld. Jch will's nicht."
Und damit begann das Drama des
Talers, den keiner haben wollte. Mop-
pel drangte ihn Schnute auf, and
Schnute weigerte sich hartnackig, ihn
anzunehmen. Die beiden trennten sick,
and schlieBlich schickte Moppel dem
Schnute das Geld per Post zu. Schnute
verweigerte die Annahme.
Nadi 66 Tagen des Hin and Her ge-
schah es: Moppel traf Schnute, and as
begann 'das gleiche Theater wie im
Cafe. ScilieBlich legte er das Geld
auf den Biirgersteig and ging weg.
Schnute Bell es verachtlich liegen and
ging auch weg. Da kam ein fremder
,Mann and stedkte es ein.
Moppel and Schnute hatten zwar
beide das Geld nicht haben wollen,
aber dab es situ ein Driller aneignete,
verletzte ihre zartesten Gefiihle. Sie
stiirzten Sidi auf ihn mit Gebriill and
vermobelten ihn dermaBen, dab er
eine Woche lang das Bett hii.ten muflte.
Wegen gemeinschaftlicher Korper-
verletzung wurden beide zu je 150 DM
Geldstrafe verurteilt.
gel; Ksdhimitz Krimice. England: Camp 786,
Camp 802.
Die Gesellsdhaft Deutsdher Chemiker ver-
ansteltet am 17. and 18.7. Vortragsreihen in
der TU. Horsaal 252 ab 9.30 Uhr; am 18. 7.
um 10.30 Uhr wird den Professoren Dr. Adams
and Dr. Segre die verliehene A.-W.-von-Hof-
mann-Denkmunze uberreidit.
fiber ,RuBlands historisdhe Stellung in
Europa" spridit Prof. Dr. Philipp am 17. 7.
um 20 Uhr in Charlottenburg, Sybelstr. 2,
Schulaula.
,,Was ergibt die neueste Entwicklung fur die
Ostgeschadigten?" 1st des Theme einer Ver-,
sammlung fur alie ostgesdhadigten Westberli-
ner am 17. 7. um 20 Uhr in Charlottenburg,
Kaiser-Friedrich-Str. 63, Sport-Kasino.
Alfred Messel, ein Berliner ? Baumeister",
Liditbildervortrag zur 100. Wiederkehr seines
Geburtstages von Ardhitekt Jarchow, am 17.7.
um 18 Uhr in der TU, Horsaal 112013.
,,The English Conversational Club founded
1878". Meeting am 17. 7. um 19.30 Uhr, Mae-
Warum aber hat Moppet dem Schnute
das Geld eigentlich so hartnhc kig auf-
gedrangt?
,,Ganz klar", sagt er, ?wenn einer 'ne
Wette gewinnt and verzichtet auf den
Einsatz, dann bedeutet das soviet, dab
er, wenn er das nackste Mal verliert,
auch nichts bezahlen will, and solche
falschen Hunde ekeln midi an."
Donnerstag, 16. Juli 1953
Am 26. Juli habe ich
keine , Zeit, da bin
ich natii.rlich zum
?Tag des Kindes" in
der Waldbiihne. Wer
mitkommen will, be-
Sorge Sidi bald die Karten, as
war jedes Jahr ausverkauft.
Rektor Prof. Ernst Hirsch
Zurn Rektor der Freien Universitat
fur das Universitatsjahr 1953/54
wurde gestern der Ordinarius fur
Biirgerliches and Handelsrecht, Prof.
Dr. jur. Ernst Hirsch, gewahlt..
Prof. Hirsch, der 1950 an die FU
berufen wurde, ubernimmt das Rek-
torat als Nackfolger von Prof. Dr.
Georg Rohde.
Aufklarung
fur Grundstiic ksbesitzer
Die Tiergartener Bezirksverordneten
beschlosesn in ihrer gestrigen Sitzung,
durdi Veroffentlichung in den amt-
lichen Bekanntmachungen die Eigen-
tumer zerstorter Grundstiicke auf die
gegenwartigen Moglichkeiten des Wie-
deraufbaues aufmerksam zu machen.
for Wiederaufbau des Bezirks Tier-
garten gestalte sick dadurch besonders
schwierig, dab die Grundsttic ke meist
Privatbesitz Sind and die Eigentumer
nicht fiber die notigen Mittel verffigen.
Gegen das Panzerdenkmal
Das Bezirksamt Zehlendorf hat
gestern in einer auBerordentlichen
Sitzung erneut dfe Beseitigung des
sowjetischen Panzerdenkmals an der
Potsdamer Chaussee gefordert. Das
Bezirksamt Zehlendorf weist ? darauf
kin, dab es den Westberlinern be-
sonders nach den Ereignissen des
17. juni, an denen Sowjetpanzer glei-
cher Bauart gegen eine wehrlose Be-
villkerung in Aktian gesetzt wurden,
nicht meht zuzumuten sei, dab die
Restaurierungsarbeiten wiederaufge-
nommen werden.
. Der Rundfunk sendet:
RIAS (303 m = 989 kHz): 12.00 Mittagakon-
zert - 12.55 Konzert - 14.15 Instrumentalmusik
- 15.30 Die Kapelle Benno Bernhard - 16.00
Aus unserer Plattensammlung - 17.00 Tee-
musik - 18.06 Musik zum Feierabend 20.01
?Mach mit!" - 23.00 Musik der Gegenwart.
NWDR (530 m = 560 kHz): 12.00 Mastic zur
Mittagspause - 13.25 Musik am Mittag -
14.15 Operettenmelodien - 15.00 Standdhen am
Nadhmittag - 17.05 Wie existieren die Diditer?
- 17.45 Gut aufgelegt - 19.30 Musikalisdhe
Abendunterhaltung - 20.45 Ein Topf volt Reis
fur Feldherrn Tsdhang, eine Funksatire.
Eine Geldborse mit etwa 52 DM kern ei7hem-
Sdhwerkriegsbesdhadigten, Vater von zwei
Kindern, am Freitag gegen 16.30 Uhr in der.
Strafenbahn der Linie 35 abhanden. Der Ver-.
lierer bittet den Finder herzlidh um Rudcgabe
fiber die Lokalredaktion des ,Telegraf".
?Telegraf" gratuliert
Frau Martha Sperling, Spandau, Jaczo-
straBe 16, feiert haute ihren 93. Ge-
burtstag.
Herr Ludwig Ehmer, Schmargendorf,
Auguste-Viktoria-Str. 50, feiert haute
semen 82. Geburtstag.
Das 81. Lebensjahr vollenden heute
Frau Marianne Gulinski, Bulowstr. 39;
Frau Helene. Fadi, W 30, Alvenslelfen-
straBe 17, and Herr Gustav Mehlis, N 20,
Soldiner Str. 37.
Frau Ida- Kurnweg, Heimatvertriebene
arts Ostbrandenburg, S036, Kohlfurter
Stralle' 34-46, wird heute 80 Jahre alt.
Herr Werner Riihmann, Wilmersdorf,
Livlandische Sir. 10, begeht heute sein
4oj4hriges Dienstjubilaum als Verwal-
tungsinspektor bei der LVAB Berlin.
il,
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230023-3
Wetterlage: Kurzfristige
Wetterbesserung. Voraus-
sage: Heater his wolkig.
Schauerneigung gering. Am
Tage his fiber 20 Grad,
nadhts um 12 Grad. Luft-
drudc 761 mm. Midwest-
wind. Bonne: 4.02-20.22;
Mond: 10.04-21.58.
Herausgeber: Arno Scholz and Paul LSbe.
Chefredakteur: Arno Scholz. Stel,vertreter U.
Politik: Karl Weegner. Chef v. Dienst a. Nadh-
ridhten: Rudolf Haetzel. Wirtsdiaftspolitiki
Dr. Friedrich Sarow. Gewerkadhafts- a. Kom-
munalpolitik: Walter Wegner. Oatzonenpolitiki
Werner Nieke. Kulturpolitik: Walther G. Oeeil-
lewskl. Feuilleton: H. H. Bredhvogel and Dora
Fabling. Lokales: Richard Schwartz. Sport:
Ulrich Preussner. Cbefreporter: H. H. Theobald.
Fur den Inhalt verantwortlidh: H. H.
Theobald. Fur unverlangt eingesandte Manu-
skripte ketne Gewahr. Druck: Grephisdhe Ge-
sellsdhaft Grunewald. GmbH., Berlin-Grune-
weld. Anzeigenannahme: tweg. Berlin-Grune-
weld, Bismardcplatz.
Lizenz Nr. 19 der Britiedhen Militarreglerung.