BERIJA HINTER SCHLOK UND RIEGEL
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Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP80S01540R002200230009-9
Release Decision:
RIFPUB
Original Classification:
K
Document Page Count:
8
Document Creation Date:
December 22, 2016
Document Release Date:
May 24, 2012
Sequence Number:
9
Case Number:
Publication Date:
July 11, 1953
Content Type:
OPEN SOURCE
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Attachment | Size |
---|---|
![]() | 3.35 MB |
Body:
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
Verlag and Redaktion:
Bln: Grunewald, Bismardcpl.1,
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Berija hinter Schiofi und Riegel
Malenkow beseitigt seinen Rivalen - Der Polizeichef jetzt Todfeind des Sowjetregimes
Moskau (dpa). Lawrentij Berija, der 15 jahre nahe-
yu unumsdirankt in der Sowjetunion fiber den groB-
ten Polizeiapparat der Welt and ein riesiges Konzen-
trationslagersystem gebot, ist jetzt hinter SthloB and
Riegel. Er wurde als Innenminister and erster stell-
vertretender Vorsitzender des sowjetischen Minister-
rates gestiirzt and verhaftet. Als ?Feind des Sowjet-
volkes" ist er aller seiner Funktionen enthoben and
aus der Kommunistischen Partei ausgestoBen warden.
In einem vor einigen Tagen gefal3ten BeschiuB des
kommunistisdien Zentralkomitees wird er als Ver-
rater bezeichnet. Mit seiner ,verbredierischen Tatig-
keit" soil side das Oberste Gericht der SU befassen.
Nadi einer Mitteilung des Moskauer Rundfunks
Wurde Berija auf einer Sitzung von 2000 Funktio-
naren der Partei and Verwaltung von mehreren Spre-
chern heftig angegriffen, nadrdem Ministerprasident
Malenkow personlich einen Beridlt fiber die ,ver-
raterische" Tatigkeit des MWD-Chefs abgegeben
hatte.
Zum Nachfolger Berijas als Innenminister wurde
Sergej Kruglow ernannt. Er hatte bereits his zu Sta-
ling Tod diesen Posten inne, wurde dann aber durdi
Berija verdrangt. Kruglow ist Inhaber eines hohen
britisdten Ordens, der ihn berechtigt, den Sir-Titel zu
tragen.
Der Sturz Berijas erfolgt - vier Monate nach dem
Tod Stalins. Der bisherige MWD-Chef ist gleich sei-
ned verstorbenen Lehrer and Meister Georgier. Er
ist 54 Jahre alt.
Auftaki zur Palastrevolution
Der Westen vermutet grofere Sauberungsaktion - Welchen Kurs steuert der Kreml?
.Frankfurt a. M. (AP). Die Nachridit vom Sturz des all-
mflditigen MWD-Chefs hat in der freien Welt wie eine
Bombe eingeschlagen. RuBland-Experten der Westmadtte
bezeidinen die Absetzung Berijas als einen Coup, der den
Politische Beobachter in Belgrad
machen auf die Tatsache aufmerksam,
daB sich der sowjetisdie Innenminister
ohne erkennbare Schwierigkeiten be-
Beginn des Kampfes um das Erbe Stalins anzeigt. Sie
sagen eine umfassende Sauberungsaktion voraus, die sich
auch auf die Anhanger Berijas im Ostblodc erstrecken
wird. Weitere Machtkampfe seien unausbleiblidi.
seitigen lieB, obgleidt er fiber einen
eigenen militarischen Apparat ver-
fiigte. Es sei zu schlieBen, daB in der
Sowjetunion ein ernsthafter Versudi
im Stolpthensee
gefisdit.
Resultat war leider
nischt.
Nu' muB ich in den Laden laufen,
Mir eine Biithse Hering kaufen.
tig ein Ende zu machen.
Malenkow'habe sich durch den Sturz
Berijas unter der russischen Bevolke-
rung eine gewisse Popularitat ver-
schaffen wollen, betonen Politiker der
Vereinten Nationen. Als Chef der Si-
cherheitspolizei wurde Berija von der
Bevolkerung der Sowjetunion mehr?
als andere KP-Fuhrer gefiirditet. Es
sei moglich, daB Malenkow ihn opferte,
Washington war informiert
US-Botschafter sagte Berijas Sturz voraus
Washington (UP). Das US-AuBen-
ministerium hat den amerikanischen
Botsdiafter in Moskau, Bohlen, der
gegenwartig einen Urlaub in Frank-
reich verbringt, zur sofortigen Be-
richterstattung fiber die Ereignisse in
der Sowjetunion natt Washington be-
rufen. Amtlich wurde mitgeteilt,
Bohlen habe den Sturz Berijas vor-
ausgesagt and vor einer Woche die
Moskauer Palastrevolution prophezeit.
Bonn (UP). Die Absetzung des
MWD-Chefs hat nachhaltiges Echo
ausgelost. Bundeskanzler Dr. Ade-
nauer erklarte: ?Man glaubte, Berija,
der den ungeheuren Polizeiapparat
in der Hand hatte, wiirde ' die ande-
ren beseitigen. Es kam anders."
Sowjetunion ist schwach
Die Sowjetunion sei schwacher, als
man bisher angenommen habe, er-
klarte der Regierende Burgermeister
Dr. Ernst Reuter. Berija werde nicht
der letzte sein, der spurlos in der
Finsternis verschwinde. Diese soge-
nannte Reinigung in den obersten
Reihen der Sowjetregierung konne als
ein Anfang vom Ende gewertet wer-
den. Der Berliner SPD-Vorsitzende
Franz Neumann nannte den Sturz
Berijas das bedeutendste russische Er-
eignis seit Stalins Tod.
Berijas Abservierung sei fur die-
besten RuBlandkenner vollig uner-
wartet gekommen, erklarte der SPD-
Pressedienst. Das wichtigste Glied aus
dem nach Stalins Tod erriduteten
Triumviral sei jetzt herausgebrochen.
Es sei denkbar, daB Malenkow and
Molotow ihre Bereitschaft bekunden
wollten, mit den Methoden des Poli-
zeiterrors zu brechen.
US-Senator Wiley sagte, das Ereig-
nis lasse ein Blutbad in der Sowjet-
union unvermeidlich erscheinen. Eisen-
howers Wahlgegner Stevenson meinte
launig: ,Ich freue mich, daB ich jetzt
nicht sowjetischer Politiker in Mos-
kau bin."
Der Abenteurer mit dem Klemmer
Anklage-Lawine der ?Prawda" / Moskau sendet frohliche Lieder
Moskau (UP). In der sowjetischen
Hauptstadt stauten sich gestern die
Menschenmassen vor den Schau-
kasten der Zeitungen, um die Berichte
fiber den Sturz des MWD-Chefs zu
lesen. Sie sahen vor situ die partei-
amtliche ?Prawda". Die erste Seite
des Blattes war zur Halfte ausgefiillt
von den Kommuniques fiber die Ab-
setzung des in der tffentlichkeit als
Klemmertrager bekannten Berija and
einem Leitartikel unter der tlber-
schrift .,Unerschiitterliche Einheit von
Partei, Regierung and 'Volk."
Der Artikel iiberschuttet den Himm-
ler SowjetruBlands mit Bezeichnun-
gen, wie ,bilrgerlithher Renegat, Hel-
fershelfer des internationalen Im-
perialismus, Abenteurer and SSldling
auslandischer Krafte." Berija habe das
Ziel verfolgt, die Partei zu vernichten
and das Innenministerium iiber die
KPdSU and die Regierung zu stellen.
Dazu habe er wichtige Poston audi in
der Provinz mit Mannern besetzt, die
von ihm abhangig gewesen, ? seien.?
,,Friiher war seine verbrecherische
partei- and staatsfeindliche Tatigkeit
tief versteckt and verschleiert."
Die ?Prawda" erklart den seines
Amtes enthobenen stellvertretenden
Ministerprasidenten zu einem schand-
lichen Feind des Sowjetvolkes. Sie hebt
hervor, die Aktivierung seiner Tatig-
keit gehe aus der allgemeinen Zu-
nahme umstiirzlerischer antisowjeti-
stter Aktivitat hervor. Berija habe
einen Kurs verfolgt, der schlieBlich
zur Wiedereinsetzung des Kapitalis-
mus fiihren sollte.
Die sowjetisduen Rundfunkstationen
der Satellitenstaaten erwahnten nati
einer Nachricht fiber die Absetzung des
MWD-Chefs am friihen Morgen die
Sensation kaum noch. Das Programm
wurde hauptsachlich von Unterhal-
tungsmusik and frohlichen Liedern
ausgefiillt. Die Sender wuBten jedoch
davon zu berichten, daB aus alien
Teilen der Sowjetunion Zustimmungs-
erklarungen zu der ?festen Haltung"
der Regierung eingetroffen selen.
nachdem side die Nadirichten caber die
Unruhen in den Satellitenstaaten audi
in der Sowjetunion verbreitet hatten.
Der dritte Mann des friiheren Mos-
kauer Triumvirats, AuBenminister
Molotow, babe seihe Stellung be-
hauptet, so daB man mit ihm weiter
redhnen masse, wird in Washington
erklart. Er gelte als gewiegter Tak-
tiker des Kreml and als gewandter
Opportunist, der, as stets verstanden
habe, . sick auf die Seite des Siegers
zu schlagen.
In London wurde betont, daB
mit einer Anderung der sowjetischen
Politik auf auBenpolitischem Gebiet
vorerst kaum zu retunen sei. Der
Sturz Berijas sei bereits mindestens
vor zwei Wodien beschlossen worden;
in dieser Zeit habe sick kein Abwei-
chen von der Linie der versohnlichen
Politik feststellen lessen.
Die SED ist verwirrt
Berlin (TE-Eigenbericht). In Kreisen
der Sowjetzonenregierung wird die
Absetzung Berijas allgemein als
,,auBerordentlich ungiinstig fiir die
Stellung der Sowjetunion in der der-
zeitigen aulenpolitisdten Situation"
bezeidhnet. Die Verhaftung des MWD-
Chefs sei zu einem Zeitpunkt vorge-
nommen worden, da in fast alien
Teilen des Ostblodcs Unruhen zu ver-
zeidanen seien. In Kreisen der SED
hat der Sturz Berijas Verwirrung her-
vorgerufen. Der MWD-Chef war fiir
die malgebenden SED-Funktionare
der einfluBreidtste ,Repriisentant der
Politik Stalins".
Ultimatum an Rau
Berlin (TE-Eigenbericht). Arbeiter
aus Ostberliner GroBbetrieben haben
llem stellvertretenden Pankower Mi-
nisterprasidenten Rau (SED) ultimativ
mit neuen Streiks gedroht, wenn his
Sonntag abend nicht alle Personen
freigelassen werden, die im Zusam-
menhang mit den Ereignissen des
17. Juni verhaftet oder bereits ver-
urteilt wurden. Das Ultimatum ist von
Arbeitern der Werke Siemens-Plania,
Bergmann-Borsig and Kabelwerk
Oberspree unterzeichnet and kundigt
die Proteste fiir den Beginn der kom-
menden Woche an.
Wie erst jetzt bekannt wird, wurde
der geregelte S-Bahnverkehr am Mitt-
woch zwischen West- and Ostberlin
auf den Drudc der Hennigsdorfer
Stahlarbeiter bin wieder aufgenom-
men. Die Arbeiter hatten der Panko-
wer Regierung am Dienstagmittag in
einem auf 12 Stunden befristeten Ulti-
matum mit einem neuen Protestmarsch
nach Ostberlin gedroht.
Stevenson in Berlin
Berlin (dpa). Adlai E. Stevenson,
der unterlegene Kandidat der Demo-
kratischen Partei bei den letzten US-
Prasidentschaftswahlen, ist gestern
abend zu einem kurzen Besuch in
Berlin eingetroffen. Er befindet side
auf einer Informationsreise-?durch die
Lander der freien Welt.
Selbstzerfleisdiung der Erben Stalins. Erstes Opfer des Maditkampfes im Kreml
wurde Berija (links). Malenkow (rechts) sdialtete ihn aus. Fotos: AP
Freiheit.- das.grole Thema
AuBenministerkonferenz begann - Churchill fur Vierertreffen
Washington (dpa). Von den drama-
tischen Ereignissen im Zusammen-
hang mit Berijas Fall iiberschattet, be-
gann gestern in Washington die
Aul3enministerkonferenz, die an Stolle
der geplanten Bermuda-Konferenz der
westlichen Regierungschefs abgehalten
wird.
AuBenminister Dulles betonte in
einer Erklarung: ,Wir treffen uns in
einem Bberaus gunstigen Augenblick.
Freiheit ist wieder das groBe Thema."
Der Fuhrer and das Symbol des
Polizeistaates selbst seien verhaftet
worden. Das alte System in der So-
wjetunion moge bestehen bleiben uncl
auch kinftig eine Drohung darstellen,
aber die ihm innewohnende Schwache
sei offenkundig geworden.
Die Konferenz wird sidz in erster.
Linie damit befassen, wie die gegen-
wartige Lage' in der Sowjetunion and
die Unruhe in Ostberlin and der so-
wjetischen Zone vom Weston ausge-
nutzt werden konnen. Poliische' Be-
obadtter in der amerikanischen Haupt-
stadt betonten, daB das Sechs-Punkte-
Sofortprogramm, das die Bundesregie-
rung fiir die Wiedervereinigung iiber-
reicht habe, gerade im rediten
Augenblick aufgestellt worden sei.
Weiterer wesentlicher Verhandlungs-
punkt wird die Europaisdie Verteidi-
gungsgemeinschaft im Licht der neuen
Ereignisse and der Zukunft Deutsch-
lands sein.
Der britische Delegationsfiihrer, der
amtierende . AuBenminister Lord Sa-
lisbury, erhielt unmittelbar vor Kon-
ferenzbeginn einen Anruf des er-
krankten Premierministers Churchill
von dessen Landsitz Chartwell in
GroBbritannien. Churchill teilte, wie
verlautet, mit, er halte nach dem
Sturz Berijas die Zeit fur giinstig, mit
den Sowjets zu verhandeln. Moskau
sei im Augenblitc der Schwache am
ehes.ten zu Zugestandnissen, bereit.
Lebensmittelangebot
Bonn (AP). Die USA haben der Re-
gierung der UdSSR offiziell die sofor-
tige Lieferung von Lebensmitteln im
Werte von rund 15 Mill. Dollar zur
Unterstiitzung der Bevolkerung in der
Sowjetzone angeboten. Der Vorsdilag
ist in einer Note enthalten, die der
amerikanische Gesdtaftstrager in Moe-
kau gestern abend dem stellvertreten-
den sowjetisdien AuBenminister
Wysdiinski iiberreichte.
Jetzt 200 DM ,
Bonn (AP). - Die Freigabegrenze fu "r
Sparguthaben Vertriebener im Rah-
men des Wahrungsausgleichs wurde
von bisher 100 DM auf 200 DM' er-
hoht. Einen entsprechenden Beschlufi
faBte der KontrollausschuB des Bun-
desatisgleichsamtes. Die freigegebenen
Betrage sollen im August ausgezahlt
werden.
Zehn neue Meister
Berlin (Eigenbericht). Die ' diesjah-
rigen Berliner Amateurboxmeister
wurden gestern abend in der ?Frei-
lichtbiihne Rehberge ermittelt. . Vom
Fliegen- his zum Schwergewicht
schmfckten sich mit der Meister-
wurde: Schwer (Hertha-BSC), Richter
(Neuk.), Stutz (Sparta), Kurschat
(Neuk.), Sendowski (Astoria), Siewert
(Hertha-BSC), Mikolajewski (Hertha-
BSC); Sahlmann (Te-Be), Heth (Asto-
ria) and KroB (Te-Be).
Den Ehrenpreis des ,Telegraf" fiir
die tetunisch beste Leistung gewann
Dieter II (Spandau).
Sowjetzug in die Luft gesprengt
Polnische Partisanen sprengten zwi-
schen Thorn and Posen einen sowjeti-
schen Nachsdiubzug in die Luft. Zahl-
reiche Soldaten fanden den Tod. ' (TE)
Alle sozialistisdien Wettbewerbe war-
den in einem neuen Betriebskollektiv-
vertrag der Sowjetzonen-Eisenbahn ver-
boten. Vom ?Aufbau des Sozialismus"
and von ,Nationalen Streitkraften" ist
nidit mehr die Rede. (TE)
Sowjetbotsdiafter Malik ist gestern
von Moskau nadi London zuriickgekehrt.
Fragen fiber den Sturz Berijas beant-
wortete er mit eisigem Schweigen. (AP)
,,Njet", sagte der sowjetische Hohe
Kommissar in Osterreich, Iljitschow, als
im Alliierten Rat Ober das Wieder-
inkrafttreten des osterreidiischen Ver-
sammlungsgesetzes beschlossen werden
sollte. (dpa)
Ein gemeinsamer AussdiuO beider
auf die Bewilligung von 5,1 Mrd. Dollar
fur das Auslandshilfeprogramm. Die von
Eisenhower beantragte Summe ist damit
um rund 700 Mill. gekiirzt worden. (dpa)
Eine Sdilappe erlitt US-Senator
McCarthy. Der stellvertretende Leiter
seines Untersuchungsaussdiusses, Mat-
thews, ist auf Grund offentlicher Kritik
zuri c kgetreten. (UP)
In Schlesien leben nosh rund 40 000
deutsdie evangelische Christen. !dpa)
Bei einem Flugzeugzusammensto6 fiber
dem norwegischen Flugplatz Stavanger
verloren zehn Insassen ihr Leben. (AP)
Der Berliner ? SPD-Vorsitzende Franz
Neumann wird am internationalen Sozia?
listenkongre0 Mitte (uli in Stockholm
teilnehmen. (dpa)
Vizekanzler Franz Bliid-er wird in der
nadisten Woche - fur zwei Tage nark
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
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Seite 2 - Nr.15.9/8
Per Terror .halt an
Berlin (Eigenbericht). 752 Fludit-
ltnge aus dem. sowjetisch. besetzten
Gebiet meldeten sich gestern in West-
berlin 1051 wurden am Donnerstag
ausgeflogen.
In dem beriichtigten Ostberliner
Lager ,Magerviehhof" sind nach Be-
richten von Asylsuchenden nosh immer
unmenschliche MiBhandlungen der
Haftlinge, die im Zusammenhang mit
dam 17. Juni festgenommen wurden,
an der Tagesordnung.
Selbstkritik der SED
Berlin (dpa). Die Politik der SED
vor dem ?neuen Kurs" habe die
Wiedervereinigung Deutschlands ge-
fahrdet, erklarte Hermann Matern
vom SED-Politburo in einer Betriebs-
versammlung in RoBwein bei Leipzig.
Wahlen am 6. September
Bonn (dpa). Bundespr9sident Hausa
hat den 6. September 1953 offiziell als
Termin fur .die Wahl des neuen Bun-
destages bestimmt. Das Wahlgesetz
selbst wurde am Freitag verkiindet.
Feierabend. Mit dem Mbtorroller ge it's
sdmeller - zu Matti. Fete: Hoffmann
US-Gewerkschaften helfenBerlin
Walter Reuther fordert Losulig des Arbeitslosenproblems
Berlin (Eigenberidit). "Jeder Dollar,
den wir in Westberlin fur Arbeits-
beschaffung ausgeben, wiegt im
Kampf gegen die sowjetische Tyrannei
mehr als 100 Dollar fur Divisionen."
Dies. erklarte. gestern der President
des amerikanisdien Gewerkschafts-,
verbandes CIO, Walter Reuther, vor
seinem Rifdkflug zum Stoc kholmer
V'eltgewerksdiaftskongreB.
Reuther versicherte, er werde side
bei alien fiihrenden Persbnlidikeiten
in Amerika einschlieBlidi den Prasi-
denten dafur einsetzen, daB West-
berlin die n6tige Wirtschaftshilfe be-
kommt, die as zur Losung des Ar-
beitslosenproblems braucht. Aullerdem
masse alles getan warden, um den
Menschen hinter dem Eisernen Vor-
hang zu helfen. Ihnen rief er zu:
?Behaltet euren Mut, Millionen von
Arbeitern der freien Welt stehen
hinter euch." Zuvor hatte Reuther das
Borsig-Werk in Tegel, besichtigt and
vor den Studenten der Hodischule
fiir ? Politik gesprochen.-
Die alliierten Stadtkommandanten
wurden von der Delegation des Welt-
gewerksdiaftskongresses ersucht, side
fur die Freilassung der im Zusaminen-
-,rhangmit den Ereignissen vom 17.. Joni
,Festgeriommenen einzusetzen.
Die Stndtkommandanten fiberanittel-
ten in einem Schreiben an General
Dibrowa die Bitte der Gewerkschaf-
ter, der "sie sich ?voll and ganz" an-
schlossen.
Eisenhower will prufen
Washington (Eigenbericht). Die ame-
rikanische Regierung werde sorgfaltig
alle friedlichen Mittel prufen, die das
deutsche Volk von der Bfirde der Be-
satzung befreien konnten. Dies ver-
sicherte President Eisenhower in
einem Telegramm an den CIO-Vor-
sitzenden Walter Reuther and den
AFL-Prasidenten George Meany. Die
Regierung der USA teilt von ganzem
Herzen Ihre and Ihrer Kollegen Emp-
findungen gegenilber den Arbeitern
von Ostberlin." Eisenhower beant-
wortete damit eine Botschaft der bei-
den Gewerksdiaftsfuhrer, die eine
Nahrungsmittelhiife fur ostdeutsche
Arbeiter gefordert hatten.
Geistliche freigelassen Berlin (Eigenbericht). Samtliche
kirchlichen Amtstrager der evange-
lisch-lutherischen Landeskirche Sadi-
sens, die die Sowjetbehorden wah-
rend des ? Kirchenkampfes verhaftet
hatten, sind freigelassen worden. Un-
ter ihnen befinden side drei Geist-
liche, die zu sechs his zehn Jahren
Zudithaus verurteilt worden waren.
Unwetten im Alpengebiet
Wien (dpa). Zwei Todesopfer durch
Blitzschlag forderte in Niederbster-
reich ein schweres Gewitter, das
im Gebiet zwischen St. Polten and
Tulin niederging.
Auf der Zugspitze fiel am Freitag
Schnee. In Oberitalien halt die Un-
wetterperiode an. Sieben . Arbeiter
fanden bet dem Einsturz von Fabrik-
baradZen den Tod. ?
W'echseI fm Bulidesrllit
Bonn (dpa). Der Bundesrat wird be-
reits auf seiner nadisten Sitzung am
17. Juli seinen neuen Prasidenten
wahlen. Nadi dem Bblichen Verfahren
wird es wahrsdieinlirh der hessische
Ministerprasident Zinn sein.
Der President des Bundesrates wird
nach dem Grundgesetz auf ein Jahr
gewahlt. Die Landervertreter be-
stimmten die Reihenfolge bisher nach
der GrolBe der Lander. Gegenwartig
amtiert der- Mini sterprasident von
Baden-Wurttemberg, Dr. Maier.
Quer fiber die Leinwand
? ?Der Sieger" im Marmorhaus
Regisseur John. Ford fat ein Teufels-
kerl. Wieder einmal stiilpt er seinen
Inszenierungsstil um and serviert
einen fast europaischen Film. Das
erstaunte Hollywood vermachte ihm
dafur 1952 einen ?Oscar".
Die Geschichte ist kindlich einfach:
Einer kommt aus Pittsburgh in seine
Heimat, nach Irland zurudc. John
Wayne ist ?Der Sieger", der unheldi-
sche Held - ,The quiet man"( Der
stille Mann), wie der Film eigentlich
heillt. Er schlug in einer grandiosen
Boxerlaufbahn seinen Gagner todlidi
k.o. Nun will er vergessen, auf der
griinen Insel inmitten der blauen See
wieder Frieden linden, side vergraben
mitsamt seinen Gewissensbissen, in
einem der schneeweiBen Cottage-
Hauschen zuriidcversinken in die tau-
sendjahrigen Brauche seiner Heimat.
Eine Idylle; doch das Temperament
der Eingeborenen schaumt nicht weni-
ger wie die Brandung des Meeres an
die Riffe oder das braune Bier in den
Kriigen. Unser stiller Mann hat so-
mit alle starken Hande voll zu tun,
sein eigenes Temperament, die eigene
Kraft zu zugeln. Denn er hat nicht nur
eine rothaarige Widerspenstige zu
z5hmen, sondern deren Bruder dazu
and mull auBerdem Amok laufen ge-
gen kardinale Vorurteile.
John Ford hat eine, durdi grandiose
Faustkampfe durchtrommelte Sympho-
nie pastorale geschaffen. Bunt and
turbulent, liebenswert, durdisetzt von
trodcenem Humor and schweiBtriefen-
den Pferderflcken. Ein sturmisdr -at-
mender Film, sein Lachen ist schal-
lend. Ein sehr mannlicher Film, and
er geht dem Publikum gut ein. Es
amusiert sich kostlith u. a. fiber den
lichen kleinen Mann Barry Fitzgerald,
den herrlichen Trampel Victor McLag-
len and findet Maureen O'Haras feuer-
spruhendes Kopfdien reizend. D. F.
?Ich laB dich nie mehr allein"
in der Kurbel
,,Dorf unterm Himmel" hieB der
Film erst and treffender. Sinnfallig
informieren die ersten Bilder den
Zuschauer - Himmel, Kirche, Fried-
hof, Menschen. Daraus ergibt sich das
Drama zwischen Stadtern and Bauern:
Ein Richter trifft im Urlaub eine stille
Frau, deren Mann ermordet wurde.
Eine andere Frau, ein Weibsteufel,
bringt die Mannsleut' durcheinander.
Sdrmuggler sind' am ' bosen, der un-
vermeidliche . Dorfidiot am guten
Werk. Des relativ glfldciiche Ends
Unsere Scheck - Ecke
ZWEI HERRLICHE SAMMELALBEN
OlYmpl,che Ge,chlchte" 64 11 -Olympl,de 195r
ad t
?
Elnl6sun .d.,ch
die 6r61cheh teusch,telleh odor alt 20 pig. R6ckporto dutel
ItiEORMAIGa sN0ER1AU6CWZENT1tA1,E FRANKFUKI A. M
Naar 160 EINER-Schecks
warden benotigt, um das ?informatoi?-
Buch" Der Toucher IGALO" mit farbi-
gen Bildern zu versehen. Ebenfalls er-
halten Ste im Tausch Bilder der
?Olympischen Geschichte" and der
?Olympischen Spiele Oslo-Helsinki"
bzw. Planquadrate fur den ,informator-
Globus" in alien Telegraf"-Gesdiafts-
stellen. Biidier and Globen sind eben-
falls vorretig.
-dcrcgra?
Preisauswiichse auf dem Lebensmittel-.
Zuviel Konjunktur-Optimismus?
Der Verbraudt
allein geniigt nicht / Die Industrie muB weiter investieren
Sw Gegen Ausschlage des Konjunk-
turpendels ist die Berliner Wirtsdiaft
besonders empfindlich. Denn die
Berliner sind die ersten, die von
einem Nachlassen der Konjunktur
betroffen warden, aber die letzten, die
von einem Auftrieb erfalt warden.
Und In Berlin dringt side der Ein-
druck auf, daB die Investitionsbereit-
schaft in weiten Kreisen der in- and
auslandischen Industrie fnfolge der
Unsicherheit in der internationalen
Loge erheblidi nachgelassen hat.
Um so erstaunlicher ist as, daB die
Arbeitsgemeinschaft der deutschen
,Konjunkturfrosche" in ihrer Berliner
Tagung in der Beurteilung der Kon-
junkturaussiditen an 1hrem Optimis-
mus festhalt. Immerhin wird in dem
Lagebericht fiber die ,Weltwirtschaft
and westdeutsche Wirtschaft" darauf
hingewiesen, daB sill ?die westliche
Wirtsdlaft in einem Umstellungs-
prozeB von einer starken Expansion
auf ein langsameres, normales Wadis-
turn befindet".
Irn Hinbllck auf, . die westdeutsche
Mengenkonjunktur wird die Auf-
fassung vertreten, daB die Expansion
zunachst welter anhalten werde,
getragen von der Bauwirtschaft sowie
den `grolien ? Investitionen in den
Grundstoffindustrlen and der
Energiewirtschaft. Mull es nidit
auffallen, daB diese Zwelge im
Zeichen .der Wirtschaftslenkung
stehen, als die widi.tigsten Konjunktur-
stutzen gelten? Fur Professor Erhards
?freieMarktwirtschaft" ist das zweifel-
los kein Lob.
Kaum zustimmen kann man den
Konjunkturfroschen in der optimisti-
schenBeurteilung derExportlage.Wenn
in der Europaischen Zahlungsunion
and bet zahlreichen ffberseeisdien
Landern eine D-Mark-Lffdce klafft, so
sollte man das nicht als unverender-
lich hinnehmen, -sondern diese Aus-
landsguthaben mussen von der Bonner
Regierung zu einer vermehrten Ein-
fuhr genutzt werden. Die jiingsten
markt beweisen, daB Deutschland
seine starken Einkaufsmoglidikeiten
im Ausland nidit im Interesse der
deutschen Verbrancher eingesetzt hat.
Inwiefern man flbrigens bei den
deutschen Guthaben in der Europa-
isdien Zahlungsunion von Reston aus
,,Bilateralismus" (Zweiseitigkeit) spre-
dien kann, let nicht redit, verstendlich.
Kann man side eine groBere multi-
laterale (vielseitige) Verrechnung vor-
stellen als die innerhalb ganz West-
europas? Hinzu kommt, dalI fiber
London and andere westeuropaischen
Markte such Dollar-Waren and andere
Rohstoffe gegen EZU-Guthaben ein-
gefiihrt warden konnen. Gewil ist die
EZU nosh keine Ideallosung, aber man
sollte sie auch nicht schled ter machen,
als sie ist.
Der Verbraucher.1st sicherlidi ein
entscheidender Konjunkturtrager, zu-
malbei steigendemMasseneinkommen.
Schliellich 1st alle Produktion am
Verbrauch orientiert. Aber in unserer
hodlindustrialisierten Zeit liegt der
Schwerpunkt bei den Investitionen,
and der Rudcgang der westdeutschen
Stahlproduktion ' ist keineswegs er-
mutigend! Audi aus dem Maschinen-
Sonnabend, 11. juli 1951
ban hart man viele Klagen. Es bleibt
daher ein erheblicher Rest von Kon-
junktursorgen. Man kann nur hoffen,
daB der Auftragseingang in alien In-
dustriezweigen aus dem In- and Aus-
land wieder so ansteigt, daB alle Wol-
ken am Konjunkturhimmel side. auf-
Scbering bolt auf
In der Rudkgewinnung ihres Markt-
entails hat die Schering AG, Berlin,
1952 trotz verscharfter Konkurrenz
and riidclaufiger Praise betradrtliche
Erfolge erzielt. Der Gesamtumsatz er-
hohte sich urn 10 Prozent, der Export
allein um 25 Prozent. Auch im neuen
Jahr set die Absatzentwicklung be-
friedigend. Von den Organgesellschaf-
ten hatte die Voigtlander AG, Braun-
schweig, erhohten Absatz in Kameras
and Fotopapieren. Der Rohertrag stieg
auf 19,09 (i. V. 18,23) Mill. Absdirei-
bungen wurden auf 2,0 (1,44) Mill.
veratarkt. Ertragssteuern sind fast
verdoppelt auf 0,86 (0,48) Mill. Als
Reingewinn verbleiben 0,91 (0,93) Mill.
Daraus warden wieder 4 Prozent Divi-
dende auf 22,4 Mill. Kapital verteilt.
Im Zuge des Ausbaus stiegen die An-
lagen auf 24,1 (17,8) Mill, DM. E. B.
$orsenumsatze lebhafter
Berlin (VWD). Am Aktienmarkt war
das Geschaft lebhafter, wobei es in
Einzelfallen zu Umsatzen kam, wie
sie sect lengerer Zeit nidit beobachtet
warden konnten. Daran waren sowohl
Kaufe aus Westdeutschland als such
Anschaffungen der Berliner Banken-
kundschaft beteiligt. Wahrend die
,,Hauptmarkte", besonders Montane,
vernachlassigt lagen, erstreckte sich
das Interesse eindeutig auf verschie-
dene Warta mit im Osten verlorenem
Vermogensbesitz.
Westdeutsche Metallnotierungen (DM
je 100 kg). Fur 10. 7.: Zinn 780,-; Blei
(Basis London) Kasse 107,14 , his
107,42. Fur 11. 7.: Blel ,(Basis New
York) 125,15; Kupfer" 293,50; Zink
101,97.
Frele DM-Kurse vom 10, 7. (Mittel-
kurse): Zifridi 104,15; London 11,70;
New York 23,31%.
Wediselkurs: 100 Ost zu 16,96 West
(Vortag 18,63) and 100 West fur 560
Ost (Vortag 570).
Aktien Berlin Oren ct
9.7. 10.7. 4.7. 10: 7.
AEG (in DM) ... 881%8 83'/4 881/4 84
AschAell ...... fig 58 106% 108'3/4, 63 68
MAN
BMW omber ? ... . . 2244% 261/, 293 80
B
g b8
B. Kindl. . Bt..... 40 40 40 40
Bekule ..... 641/4 56t/4; ...54% 56',',
Berl, Meedi..... .82% ? 33, 33 3 y2
Verschleiertes Einkommen-Gefalle
Bonn (dpa). Das gesamte Bar-
einkommen der 49 Millionen Ein-
wohner der - Bundesrepublik betrug
1952 rued 66,5 Mrd. DM netto. Bet
daraus ein Einkommen von 360 DM. 1i4tti cummi 139 '139 141' 140
Sdiwierigkeiten .werde- die .Berliner Hoesl 163- 11133Y
186%, 284/
monatlich fur den Durehsdlnittshaus- Vollcsbanlct,anch weteah#n,,~,,l1lesatun, tiHeiimann ..... 28 28 24% ?28y,
halt mit 3,2 Personen. Wie das Bulletin aril fief mittelstandThdien Wirtsdiaft V lhnghkns ...... 48- 42 44 44
der Bundesregierung zugeben muB, zu helfen. Die Er bnisse der ersten Mn ne . ... 198 198 199 1743:
ge Mannes smann ... 74 73% 73 74
,
hatte jeder siebente Durdisdinitts-
haushalt ein Einkommen von weniger
als 150 DM im Monet, and das bet
3,2 Personen!
Am Gesamteinkommen von 68,5
Mrd. DM ist die grole Gruppe der
Arbeiter nur mit 41 Prozent beteiligt,
die der Angestellten and Beamten mit
einem Viertel, wahrend die kleinere
Gruppe der Selbstandigen immerhin
13,5 Prozent erhielt. Leider berichtet
das Bulletin nichts fiber die Unter-
schiede and die Spitzeneinkommen,
ordnet durch Sflhne alles? zum
Rediten.
. Richard Heussler hat den Heimat.
film inbrflnstig and zum Tail briinatig
durchinszeniert. Eng and weft zu-
gleich, wie die herrliche Bergland-
schaft, in der die schon gefiihrte Ka-
mars (Ernst W. Kalinke) schwelgt, ist
die Stimmung..Sorgfaltig ausgewahlte,
der Schablone moglichst fern gehal-
tene Schauspieler tragen den in Moll
gehaltenen Handlungsverlauf. End-
lich wieder einmal in einer diarakter-
vollen Rolle Inge Egger; neben lhr;
als Helfer aus inneren Noten, Robert
Freitag, um Grade zu verhalten. Im
Gegensatz zu ihm uberspielt sich
Schmuggler Peter Mosbacher; andere
Schmuggler: Gustl Gstettenbauer and
Walter Ladengast. Sepp Rist ist ein
Wirt, den's zerrissen hat; Schuld dar-;
an ist Renate Mannhardt, im Kittel
sehr vial vampischer als fin Stadt-
gewande. Zwei gespenstisch gefeilte
Gestalten: Dorfdepp Franz Muxeneder
and Krauterweib Hedwig Wangel. -
Ein Film, mit gutem Gewissen liebe-
voll gestaltet. D. F.
?Endstation Freiheit"
Das Fliichtlingsproblem brennt auf
den Nageln. Es ist so frisch, so jeden
Tag neu aktuell, dal as sdiwer er-
scheint, filmdokumentarisch schon jetzt
cloven Zeugnis zu geben. Andererseits
bleten die Schicksale der Menschen,
das Milieu und die Verhaltnisse in
den Berliner Flfichtlingslagern einen
realistischen Stoff, wie er kaum wie-
derkehren wird. Denn die Hoffnung
bleibt ja, daB auch diese Massenunter-
kunfte von Menschen auf der Flucht
einmal wieder der Vergangenheit an-
gejioren warden.
fiber dieses Problem hat Johannes
Haufler einen durch Objektivitat be-
eindruckenden Kurzfilm ,Endstation
Freiheit" gestaltet. Das Schicksal der
in Erscheinung tretenden Personen
wurde . genau nach den Protokollen
verfiimt.. Es wird ein Querschnitt
durch die Berliner Fluditlingslager ge-
geben, nadidem kurz die unertreglidie
-Beton 6 Mon...., 99 9934 98 09"
BBC . 131 131 181%, 1$1,
Conti Commi ... 128'/, 126% 125%, .1251/4
die innerhalb der Grilppe der Selb- Daimler ....... 66 65134 851/8g 669/4
standigen bestehen. Demag ....... 117 '119 117'/ 119 Dt. Conti-Gas ... 120'3, 121 119 '12134
DtBMW ...... 87 8834 479/, 8732
Volksbank rentabel a-*..-- nd1/_ 881/ 8781 oe
'... .17134 1713, ' 171 171
Jahreshelfte 1953 . lieBen darauf Rhetn-Breun.
schlieBen, dal auch das laufende. Ge- Rws ... 108 1083, 108% 109
sdiaftsjahr die Verteilung' einer .Di- $d,ermg ' ' ... , 2811, 2861, 2834 29%
vidende zuliiBt. Dies stellte Dir. Ger- Sthulth. St.~ .... 1534 16'/, 16 161/s
hard Frohling auf der Vertreterver- Siemens St. .... 107 too 106 107
sammlung der Berliner Volksbank Var StahlEg , .. 171% 170%, 17234 17134
fast. Hauptaufgabe der Volksbank set Westdt. Keufh., . 1081/2 108 111 112
die Kreditversorgung von Handwork, wintershall . .. 107 108 107% 1079/4
Gewerbe and Hausbesitz. An die BFiGt. Weldhof . 781y. 71 65 770 0 772
Stelle des verstorbenen Dr. Schnur Commer,bk. 45 443/4 48' 476/4
wird Dr. Fritz Brock von der Hand- Denterbe Bk. ... 66% 56'/, 673, 57%
works- and Gewerbekammer in den Dreedner Bk. ... 56 549/4 5834 6634
HapaBg ... 29 28 84 84%
Aufsidltsrat treten. Norddt. tlo;d. 27 2613, 20 29
Situation In der Ostzone gezeidinet
worden ist. Es treten keine Schau-
spieler auf, aber die Mensdien mit
ihren Sorgen henchmen sich so natitr-
?lich vor der Kamera, als ware das eine
gewohnte Sadie fur sie. Etna Familie
wird bis zum Flug in eine hoffentlich
bessere Zukunft, also his zur Station
Tempelhofer Feld, begleitet. Die ?End-
station Freiheit", die dem Film den
Namen gibt, sell nun foIgen.
Der Film besdlbnigt nichts, vermei-
det aber auch Verggroberungen. Leben
and Licht in die diistere Atmosphere
'bringen Aufnahmen unschuldig spie-
lender Kinder in vorbildlichen Fliicht-
lingskinderheirnen der Stadt Berlin.
Viele Menschen in der Bundesrepublik
sollten diesen Film sehen! (Er lauft
im Belprogramm der Filmtheater.) r,b.
Vortrag fiber Bach
,,We nehmen wir eigentlich den Mut
her, Bach aufzufflhren?" Prof. Erwin
Bodky, einst Lehrer fur Tasteninstru-
mente an der Charlottenburger Aka-
demie fifr Kirchen- and Schulmusik,
jetzt in den USA wirkend, stellte
diese Frage im Laufe eines Vortrags,
den er in der Aula des Stadtischen
Konservatoriums hielt. In jungen. job-
ran veroffentlidite er bereits ein Buch
fiber die Interpretation Badischer Kla,-
viermusik; inzwischen hat er mehr als
zwei Jahrzehnte mit der Sorgfalt des
Wissensdiaftlers and dem feinen Ohr
des Kfinstlers an diesem Thema wei-
tergearbeitet. Die Ergebnisse seiner
fleiligen Arbeit wird er demnachst in
einer neuen Publiketfon vorlegen.
Bodky ging, des Resflmee seiner For-
schungen ausbreitend, zunachst auf
die Klavierinstrumente der Barockzeit
ein. AufschluBreich and uberzeugend
waren auch Bodkys Ausfflhrungen
fiber das Tempo bei Bach. Bodky
ftihrt alle Werke auf wenige Tempi
zurudc. Zusammenfassend stellte
Bodky fast, daB wir bisher zu opti-
mistisdi gewesen sind! Was wir haute
uber Baths Spielpraxis nicht wissen,
ist groper ale das, was wir rekonstru-
ieren konnen. - K.R.
Maria Tudor. . .
Jan Hendriks, Hildegard Clausnizer,
Ina- Halley and Hans Stiebner spielen
die Hauptrollen in ?Maria Tudor",
Drama von Victor Hugo I Georg Buch-
ner, das die Berliner Tribune" am
18. Jull in der Bearbeitung and enter
Regie von Curt Goetz-Pflug and Frank
Lothar bei den Ruhrfestspielen in
Recklinghausen .zur Urauffuhrung
bringt. Berlin sieht die Auffiihrung
dann wahrend der Festwochen.
O. E. Hasse, einer der bekanntesten
and beliebtesten Berliner Schauspieler,
wird haute 50 Jehre alt. Wit sahen ihn
in unzehligen Rollen, seine popularste
war ?Des Teufels General". 1951 be-
kam er den Kunstpreis, der Stadt
Berlin. - Herzlichen Qlfickwunsch!
Beifallsstiirme ohnegleidien ert6nten
im Brilsseler Palest der schonen
Kflnste nadi der Auffflhrung des
neuesten Werkes von Paul Hindemith
,,Der Gesang an die Hoffnung" nach
einer Dichtung nach Paul Claudel.
Hindemith hatte die Kantate eigens
fur den internationalen UNESCO-
KongreB komponiert and dirigierte
selbst das Orchester, das aus jungen
Musikern verschiedener Lander zu-
sammengesetzt war.
Das weltberiihmte Cafe ?Greco" in
Rom, in dem schon Goethe, Liszt and
Richard Wagner ihre Kaffees zu
sdilurfen pflegten, ist durch Wechsel-
sdiulden in der Existenz gefahrdet.
Um die SchlieBung zu verhflten, hat
sich ein Kiinstler-Komitee enter Lei-
tung des Regisseurs Vittorio de Sica
gebildet, das eine Kunstausstellung
mit offentlicher Versteigerung veran-
stalten will. Atich zahlreiche auslan-
dische Kflnstler hahen berelts ihre
Teilnahme zugesagt. -
Gerard Philips beginnt in den
StraBen von London mit Dreharbeiten
zu sefnem neuen Film. ,Monsieur
Pipois and die Nemesis" enter der
Regie von Rene Clement. ?
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
~5bnnabenc1,11.luli 1953
charin, Sinowjew und viele andere his
zu Slansky in Prag - alle sind deco
Galgen oder den Genickschiissen der
Freunde von gestern zum Opfer gefal-
Schlag gegen Berija
p. 1. ,Wie ein Blitz aus heiterem
Himmel"- so kann man diesmal wirk-
lidi nicht sagen, denn heiter ist der
Himmel fiber Moskau sdion lange
nicht mehr. Aber der Donnersdilag,
der diesem Blitz folgte, laBt das ganze
Erdenrund aufhordien. Ist es moglich?
Lawrentij "Berija, Mitglied des Herr-
sdrertriumvirats der Sowjetunion, In-
nenminister und Chef der Geheim-
polizei, Mitglied des Zentralkomitees
der Kommunistischen Partei, Inhabor
des Lenin-Ordens und des Ordens der
Roten Feline, ?Held der Arbeit" oben-
drein - dieser Lawrentij Berija ist
seit gestern: ,, Todfeind der Sowjet-
union, Todfeind des russischen Vol-
kes, Agent der kapitalistischen Staa-
ten, Abenteurer und Mietling auslan-
discher Imperialisten, Saboteur der
russischen Landwirtschaft, urn die Er-
folge der Unionsrepubliken zu unter-
graben, Urheber von Willkifrakten,
mit -denen er Regierung und Partei
seinem Innen- und Polizeiministerium
unterwerfen wollte".
Berija ist aller seiner staatlidien
Amter inzwischen entkleidet, aus der
Kommunistischen Partei, deren Mit-
glied er 38 Jahre lang war, ausge-
stoBen and wegen seiner ,kriminellen
Handlungen" dem Obersten Geridit
der UdSSR fibergeben worden. Dag
hei8t: er sitzt schon hinter den eiser-
nen Gittern, hinter die er viele seiner
Opfer geschickt hat, und sieht seiner
?physisdien Verniditung" entgegen,
wie es so zart in den Urtellen dieses
Staatsgerichtshofes heiflt.
Durdi die Welt geht ein Sdiaudern
fiber die Verbredieratmosphare, die
die Luft hinter dem Eisernen Vorhang
verpestet. Die .,Prawda" aber, das
Hauptorgan Moskaus, berichtet aus
dern dortigen Gewerkschaftshaus, daB
eine.Funktionarversammlung die An-
klagen gegen Berija mit begeistertem
Beifall aufgenommen babe. So gesellt
sich die Verlogenheit der Sowjet-
presse wfirdig zu den Niedertrachtig-
keiten, weldie diese Bolsdiewiki
gegeneinander verfiben. Kein Zweifel,
die Berliner Ableger dieser Vorbilder
werden rasch auf die gleiche Linie ge-
bracht werden, wenn as einigen von
!linen auch fm Halse heraufsteigen
soilte.
Diese Berija-Affare weist einige
Parallelen zum Rohm-Putsch von 1934
auf: Auch- damals ffirchtete ein Dik-
tator die Revolver seiner Rivalen
aus den eigenen Reihen. Man
schoB sie: kurzerhand neder. Eine
Systemanderung' folgte dem blutigen
Drama damals nicht. Und so wird
man audi- heute nosh keine zu weit-
gehenden Schlilsse aus den Vorgangen
in Moskau ziehen diirfen. Von Trotzki
fiber Tuchatsdiewski, Kamenjew, Bu-
es bricht noch nicht.
Dean ungewil bleiben zur Stunde
die Hintergriinde der Moskauer Ak-
tion. Hat der gemaBigte oder der
radikale Fliigel der Moskauer Macht-
haber den Sieg, davongetragen? Der
Kombinationen sind viele, sie mussen
sich natfirlich widersprechen. War es
nicht Berijas Innenministerium, das
nadi Stalins Tode die angesdiuldigten
Arzte aus dem Gefangnis entlieB, die
angeblith planmiiBig und kunstgeredit
SowjetgroBen vergiftet haben sollten?
Dies wiirde auf MiiBigung, wenn auch
node nidit auf eine getragene Ver-
nunft sdilieBen lesson., Andere Sym-
ptomelassen entgegengesetzte Schlusse
zu. GewiBheit wird erst nach einigen
Tagen oder Wochenzu gewinnen sein.
Nicht ausgeschlossen, daB audi. in
den unterworfenen - Staaten und. Zo-
nen die Wirkungen side bald bernerk-
bar machen. Es gab such bei uns
Rivalitatenkampfe - siehe Ulbridit-
Dahlem -, und es gibt such bei uns
Pankower 'von einer unbegrenzten
,,Beliebtheit" im Volke. Die Bauern-
vertreibung in der Zone und die Rui-
nierung von Handwork und Gewerbe
sind durdiaus geeignet, berijasche
Coiileur festzustellen. Wer ist der
nachste?
Bei uns nicht !
Im Sportteil des sowjetamtlidien
Organs vom 10. Juli ist folgendes als
Einleitung eines Artikels zu lesen:
"Zu demselben Zeitpunkt, da randa-
lierende aufgehetzte Elemente in Berlin
und einigen anderen Orten der Deutschen
Demokratisdien Republik, inspiriert durdi
westliche Provokateure und Saboteure,
durdu die Stralen zogen, rusteten die
Motorsportler aus Ost- und Westdeutsdi-
land mit ihren Rennfahrzeugen zum Ren-
nes auf dem Rostocker Osthafenkurs.
Fur die Motorsportler der demokratischen
Sportbewegung war es klar, deli in kilr-
zester Zeit diese Provokationen durch
die Starke der Partei der Arbeiterklasse
und durch das feste Vertrauensverhaltnis
der Bevolkerung der DDR zu ihrer Re-
gierung wieder beseitigt sein worden.
Trotz der side in Hetztiraden fiberbieten-
den Westpresse reagierten die westdeut
schen Motorsportler so, daB sie side un-
geachtet der Verleumdungen auf den Weg
maditen, um am Ostseestrand gemeinsam
mit ihren Sportfreunden aus der Deut-
schen Demokratisdhen Republik den
sportlichen Wettkampf aufzunehmen."
Diese ungeheure Beleidigung der
Opfer des 17..Juni im offiziellen Organ
der 'spwjetischen Besatzungsmacht
stammt aus der Feder des ostzonalen
Rennfahrers Arthur Rosenhammer aus
Dessau. Dieser Mann soil am Sonn-
tag auf der Avus starten. Die Berliner
werden es sich verbitten, auf ihrer
Avus einen Mann prasentiert zu er-
halten, dem vielleicht grolies fahre-
risches Konnen, aber auf keinen Fall
Charakter nadizusagen ist.
Sie haben's eilig
f. s: Die Besdirankungen, die der
deutsdien Industrie nach 1945 aufer-
legt wurden, waren allzu sduarf, so
daB sie sehr bald schartig wurden.
Die; meisten Beschrankungen sind In-
zwischen gefallen, und wenn als einer
der r wenigen Reste einer iiberholten
Politik das Verbot des Flugzeugbaus
waiter besteht, so sollte uns das die
geringste Sorge machen. Der Bau von
Zivilflugzeugen ist in so kleinen Se-
rien, wie er in Deutschland in Frage
kommt, seiten. rentabel. Wer absolut
Geld verlieren will, mag side fur die-
ses Gesdiaft interessieren.
-Was. aber soil man dazu sagen, daB
auf der Rationalisierungsausstellung
in' Dusseldorf bereits zwei neue Nach-
kriegskonstruktionen von deutsdien
Motorflugzeugen gezeigt, werden sol-
len, the In Spanien and in einem
Das Sind Vorgange, die an schledite
Beispiele der Vergangenheit anknf p-
fen. In der Zeit zwischen den Kriegen
hatte die damalige Reidiswehr diese
Praxis eingeffihrt, fur Deutschland
verbotene Waffen im -Ausland herzu-
stellen, darunter such, in der Sowjet-
union. Das hatte uns . denials, eine
tuditige Portion -an bereditigtem -
MiBtrauen bei unseren Naehbarn ein-
getragen. Darf man side wundern,
wenn Meldungen dieser Art das MiB-
trauen gegen uns erneut sdifiren? '
Irdtarar
Nr. 159/8 - Seite 3?
?r
Fernsehen sehmackhaft gemaeht
Bessere Programmgestaltung bietet erhiihten Anreiz zum-Kauf eines Gerates
Anlablich der Ereignisse in .Berlin
am 17. Juni 1953 konnte das ' Fern-
sehen such seine ,politisdie" Existenz-
berechtigung - wenn man einmal so
sagen darf. - unter Beweis stellen.
Man kann wohl von einem einmaligen
Erlebnis sprechen, wenn der Ablauf
revolutionarer Ereignisse, wie sie sich
am 17. Juni d. J. im Ostsektor von
Berlin abspielten, node am gleichen
Abend his ins Detail auf den Fernseh-
schirmen unserer westdeutschan
Landsleute zu sehen ist. Zweifellos
warep die Bilder von auBerordentlich
lebendiger Wirkung and lieBen an Ak=
tualitat nichts zu wunschen fibrig.
Der Berliner Fernsehsender verffigt
bereits'fiber weitreichende Erfahrun-
gen. Seit langem haben wir in der
Zeit von 20 his 22 Uhr ein gesdilosse-
nes Abendprogramm.
An dem Programm selbst und sei-
nem Inhalt ist freilich manches Mal
Kritik geubt worden. Wenn diese
Kritik such in wesentlichen Punkten
sachlich bereditigt sein mag, so durf-
ten jedoch derartige Diskussionen zu
nichts filhren. Die Kritiker wiirden bei
gleichen Finanzmitteln and bei der
gleichen Art der Programmgestaltung
kaum in der Lage sein, ' ein 'besseres
Fernsehprogramm zu bringen.
Um die Frage des Fernsehpro-
gramms zu analysieren, mull man sick
fiber folgendes klarwerden: Allgemein
wird sowohl von der Industrie ale
auch von den Sendern der Fehler
gemacht, die deutschen Fernsehverhalt
nisse ohne weiteres mit demAuslande
zu vergleichen. Man vergiBt hierbei,
daB die Opfer, die der einzelne fur
die Anschaffung eines Fernsehgerates
tringen muB, im Verhaltnis zu dem
gebotenen Programm zu stehen haben.
Nicht nur, daB der Durchschnittsver-
diener in Amerika and England ein
weitaus hoheres Einkommen als in
Deutschland hat - es ist eine' fest-
stehende Tatsache, daB die Finanz-
reserven des kleinen Mannes, wie z. B.
Sparkassenguthaben, eine groBeRolle
bei derartigen Anschaffungswerten
spielen. In England and Amerika ist
fast seit Generationen eine Reserve
Das nati rliche Ende
Es scheint, als solle nun auch
Lawrentij Pawlowitsch Berija sein
natfirlidues Ende finden - natiirlich
fur einen sowjetischen Polizeiminister.
Ein Blidc auf die Liste seiner Vor-
ganger zeigt, daB ihnen alien der
Weg nicht erspart geblieben ist, den
Berija jetzt gehen mull. Der Pole Felix
Dsershinski organisierte in Lenins
Auftrag die "AuBerordentliche Kom-
mission", die. Tscheka, deren Aufgabe
eigentlich die Bekampfung der Gegen-
revolution, der Wirtschaftsspekulation
and der Korruption sein sollte. Aus
dieser Tscheka baute Dsershinski
jenen gefiirchteten Staatspolizeiappa-
rat auf, ohne den das' Sowjetregime
wahrseheinlieh nicht mehr existieren
wiirde.
Dsershinski, . der erste Chef der
sowjetischen Geheimpolizei, starb im
Juli 1928 unter geheimnisvollen Um-
stii_nden. Es ist nie mit Sicherheit
bekanntgeworden, ob . er das Opfer
eines Attentats oder seiner Herren im
Kreml wurde, denen er allmahlich zu
machtig wurde. Nichts Naheres ist
auch fiber das Schidcsal seines Nadu-
foIgers Menshinskij bekannt, der 1934
durch jagoda ersetzt wurde. Jagoda
war der Mann,.mit.dessen Hilfe Stalin
Marschall Tuchatsdiewski beseitigte,
als die Rote Armee das Obergewicht
fiber .die Partei zu gewinnen drohte.
Es mag eine Ironie des Schicksals
sein, daB Jagoda selbst 1938 die Serie
dieser Siuberungsprozesse als Ange-
klagter beschloB. Er wurde 1939 er-
schossen.
Sein Nachfolger, Jeschow, zeichnete
sich dutch die gleiche Rucksichtslosig-
'keit bei den Sauberungsaktionen. aus
wie Jagoda. Node im Jahre 1938 verlor
Jeschow seinen Poston an Berija. Auch
er soil, obwohl daffir eineBestlitigung
nicht vorliegt - jedenfalls.ist er seit-
dem verschollen -, zusammen mit
einer Reihe seiner Untergebenen er-
schossen warden sein. Man machte
ihm zum Vorwurf, daB er die Saube-
rungsoperationen besonders im Mol-
dau-Gebiet mit zu groBer Brutalitat
durchgeffihrt babe. Der Mann abet, der
diesen Vorwurf mit aller ?Schdrfe er-
hob, war der gewiB nicht zart besaite'te
Berija.
Obgleich Berija, 1946 zum stellver-
tretenden Ministerprasidenten er-
nannt, nicht mehr eigentlich . die
Funktion des Chefs der Geheimpolizei
ausfibte, gehorte dodi die - Oberauf-
sicht sowohl fiber das Innenministerium
wie fiber das Ministerium ffir die
Staatssiduerheit zu semen Obliegen-
heiten. Er ist von den s.ow.jetischen
Polizeiministern auch der einzige, den
sein Weg his in die hodiste Spitze des
Staates gefilhrt hat. Aber such das'hat
ihm das Sdiidcsal' seiner. Vorganger
nicht ersparen konnen., f
bei den meisten Volksschidrten vor-
handen - und auch nicht entwertet
worden -, wahrend in Deutschland -
praktisch jeder einzelne, zumindest
nach der Wahrung'sreform, ohne jede
Geldreserve sein 'Leben wieder auf-
bauen und sick zunachst die allernot-
wendigsten Dinge. erst wieder anschaf-
fen muBte. Das soil heiBen, daB man
sich in Deutschland nur dann ein Fern-
sehgerat kauft, wenn Umfang und Ak-
tualitat des Programme den dringen-
den Wunsch entstehen lassen, die An-
schaffung anderer Dinge zuriidczustel-
len, um ,an dem Erlebnis des Fern-'
sehens teilzunehmen". Das Fernseh-
programm muB datum von vornherein
weitaus besser'und umfangreicher als
in anderen Staaten geboten werden.
Die fiir das Fernsehen erforderlidien
Geldmittel haben . gezeigt, daB ein
soldies Programm in absehbarer Zeit
einfach nicht auf die Beine gestellt
werden kann. Von dem Verfasser
wurde in den laufend abgehaltenen
Besprechungen des zwischen NWDR,
Bundespost, Industrie, Handel und
Berlin bestehenden Koordinierungs-
ausschusses darauf hingewiesen, daB
es hierffir praktisch kaum eine andere
M6glichkeit gibt ale- die Ausnutzung
des Rundfunkprogramms fur das Fern-
sehen.
In der ersten Zeit wurde vom NWDR
behauptet, daB dies praktisch aus tech-
nischen Griinden nicht moglich ist.
Dodi besteht sehr' wohl eine solche
Moglichkeit..In dem ganztagigen Rund-
funkprogramm des NWDR haben wir
taglidi eine groBe Anzahl von Sen-
dungen, die gleidizeitig ffir das Fern-
sehen verwendet werden konnten.
Voraussetziung. ist hierfilr. allerdings,
daB eine iiberdurchschnittlich kfinstle-
rische Personiichkeit Monate voraus
die Bearbeitung and Koordinierung
soldier Sendungen fur Rundfunk und
Fernsehen sowohl in technischer als
such kfinstlerischer Beziehung zugleidi
plant and vorbereitet.
Leider ist diese Anregung bisher
praktisdu kaum verwirklidit worden.
Wenn sich das Fernsehen in Deutsch-
land nidit totlaufen soil, ist es klar,
daB jeder Rundfunksender eine ent-
sprediendeUmorganisation vornehmen
and seine Rundfunkeinnahmen darn
Fernsehen zur Verfiigung stellen muB,
ohne daB die Rundfunkh6rer auch nur
im entferntesten darunter zu leiden
brauchen. Eine solche Aufgabe erfor-
dert uberdurchschnittliches K6nnen and
Verzidit auf jedwede Bffrokratie.-
Es ware begriiBenswert, wenn man
in Deutschland den Nachteil, den wir
als armes Land gegeniiber den wohl-
habenden Staaten-haben, dadurch aus-
gleicht, daB man nicht nur das Fern-
sehprogramm.durch Ausnutzung -des
Rundfunkprogramms and -der hierfiir
zur Verfiigung stehenden kiinstleri-
schen and technischen Mittel beson
ders aktuell _gestaltet und erweitert,
sondern weiterhin auch den Rundfunk
auf diese Weise aus einem bereits
stark eingefahrenen Gleis herauslost
and ilim durch das Fernsehen neue
Impulse gibt.
Die Gefahr, die sich ergeben konnte,
namlich, daB aus dem Fernsehpro-
gramm ein fotogratiertes Rundfunk-
programm werden konnte, zu banners,
muB Aufgabe einer iiberragenden
kunstlerischen Personlichkeit sein, die
es Gott sei Dank heute nosh sowohl
in Kreisen der Regisseure als auch der
Intendanten gibt. Ware es nicht eine
herrlidie Aufgabe fur einen Kfinstler
wie 'z. B. Gustaf Grfindgens, auf die
hier geschilderte Weise in-absehbardr
Zeit Millionen Menschen. durch das
Fernsehen die Freude zu geben, die
er heute in einem kleinen Rahmen nur
einer Stadt bereiten kann?
Eduard Bree
-er 119a raucht, weiB warum :
Das g rof.'e re (78 mm) Lux-Spezial-Format ver-
ldngert und veredelt den Genuf? Es reguliert den
Brand, kuhlt den Rauch, intensiviert das Aroma -
und fordert die Bekommlichkeit der Zigarette.
~-- im 78 mm Lux -Spezia I-Format 4--1
nicht genannten sfideuropaischen
Staat" bereits Im Serienbau herge-
stelit werden? Zum OberfluB wird
dazu node versichert, daB. ?die Pro-
duktion beider Typen nach Aufhebung
der allilerten Beschrankungen sofort
nach Deutschland verlagert werden
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
S?eite 4'- Nt ~S9/8 ,~
Des Prunkstudk der Formal III beim morgigen Avus-Renneni Der mit einem
,500-ccm-Norton-Motor ausgestattete Cooper-Wagen. Am ersten Trainingstage er-
reidhte er scion eine Spitze von 195 km/st auf der Geraden. Foto. Krankel
Rennfieb~r auf der Avus
Gestern wurden die ersten
Wo 'sonst die Fernlastwagen ihre
Giiter der Insel Berlin zufiihren,
knattern seit gestern die Rennmotoren.
Auf der Avus, der sdinellsten Renn-
stredce der ? Welt, sind die Manner
des Volants dabei, sith fur Sonntag
den letzten Sthliff zu geben. Langsam
steigt das Rennfieber aller Beteiligten.
Auf dem Mercedessturm geht as zu
wie in . einem Bienenkorb. Hier hat
der A.V.D., als Veranstalter der Avus-
rennen, sein Hauptquartier aufge-
schlagen.
Mau hat ordentlidi die Steine auf-
sdilagen hhren, die den Verantwort-
lidien vom Herzen fielen, als vor-
gestern abend gegen 21 Uhr. mit fiber
vier Stunden Verspatung der erste
Tail des groBen Konvois, der die
Rennwagen von Helmstedt fiber die
Autobahn nadi Berlin bringen sollte,
-am Mercedesturm an der Nordkurve
eintraf.
Die Rennleitung hat der Tatsache,
daB.die Sektorengrenzen wieder un-
gehindert passiert werden konnen und
viele Besudier aus dam Ostsektor und
der Sowjetzone zu erwarten sind, da-
durch Redinung getragen, indem sie
den Gasten mit Ostausweis auf alien
Platzen 50 Prozent PreisermaBigung
gewahrt.
Das gestrige Training brachte be-
reits lebhaften Betrieb. Alle Fahrer
hatten das Bestreb6n, side mit den
Eigenheiferi der _ Bahn vertraut -zit
machen und die richtige Vergaserein-
stellung zu finden. Audi die Reifen
wurden? einer -besonderen Priifung
unterzogen. Sie ? konnen unter Um-
standen bei den Rekordgeschwindig-
keiten den Aussthlag geben. Haute fat
die Avus abermals von 8 his 18 Uhr
.tun Training freigegeben. (S. a. S. 3)
Dr.' Curt Lindner t
Wahrend auf der Avus die Rennmotoren
wieder drohnen,-hat.der Mann, der sich
mit auBerster Energie ?dafur einsetzte,
dab diese. sdinellste Rerinstredce der
Welt fur Berlin erhalten blieb, Dr. Curt
Lindner, -seine Augen fur immer ge-
sdilossen. Sein Leben.geh6rte dam Mo-
torsport? Als Renn- .und Sportleiter des
Motorsport-Clubs hielt er unzahlige Male
die -Startflagge in der Hand. Als Freund
der Jugend hielt er sidh, sdhon schwer
krank, nur node mit eiserner Willens-
kraft aufredit, um das Seifenkisten-
rennen am Kaiserdamm unter Dada und
Fads zu bringen. In unzahligen Sitzun-
gen kampfte er fur den Erhalt und
Wiederaufbau der Avus. Mit Dr. Lind-
ner, der am 13. Februar 1891 in Leipzig
geboren wurde, verliert der Motorsport
einen seiner gr68ten Idealisten. Die
Trauerfeier findet am Dienstag, 14? Juli,
um 12.45 Uhr im Krematorium Wilmers-
dorf statt.
Hassenforder ffhrt weiterhin
Audi auf der langsten Etappe der
Tour de France, die gestern von
Nantes nath Bordeaux fiber 345 km
ausgefahren wurde, daditen die Favo-
riten iiberhaupt nitit daran, sidh
gegenseitig zu bekampfen. Sie fuhren
immer inn Hauptfeld mit und sorgten
lediglidi durdi ihre Helfer dafiir, dal
auf den ersten zwei Drittein der Fahrt
keine Sprengung der- Hauptgruppe
erfolgte, um nachher. nicht am Ziel
unliebsame Oberrasdiungen (lies: .
groBe Zeitriidcstande) zu erleben. Bis
80 km vor Bordeaux waren dann such
von den 102 gestarteten Fahrern fiber
60 Mann im Feld beisammen. Erst ein
Vorstol des jungen Jan Nolten (Hol-
land)' - im'-vorigen Jahr beim Tour-
Sieg Coppis gewann der Niederlander
zwwei "Rtappen - schredcte, die Teil-
nehmer aus der eintpnigen Fahrt auf.
Der Belgiervan der Stodct und Tour-
Neuling Dierkens (Luxemburg) sdilos-
sen sick an, und wenig. spater erhielten
such andere Domestiken von ihren
Mannsdiaftsfiihrern ?Ausgang".
Auf den letzten 50 km der attten:
Etappe wurde scharfes Tempo ge-.
kurbelt, und doch konnte Reiner mehr
Jan Nolten einholen, der den Belgier
und Dierkens abgehangt hatte. Nadi
9:56:40 erreidite der Holt"ender das
Ziel und hatte am StiluB etwa einein-
halb Minuten Vorsprung vor van der-
Stodct und.150 Sekunden Vorsprung
vor 'Dierkens. ,
Im Gesamtergebnis ergaben aids auf
den ersten zehn Platzen keine' be-
deutenden Veriinderungen,- und der
junge Elsasser- R.oger'Hassenforder ist
immer -nods- Trager des ?gelben
Trikots". Haute fat In Bordeaux
Ruhetag. -
Irdtantr
wertet.
Die Veranstaltung beginnt haute urn
19.30 Uhr in der Waldbiihne. Soilte
die Witterung die Durchfuhrung un-
miiglirh' madsen, -so wird das inter-
nationals Kunstturnen am- Sonnta--
vormittag Vin der Waldbuhne ab-
gewfdcelt. '
Ruhemann-Plakette-
Eine, groBe Trauergemeinde nahm
gestern im Krematorium Wilmersdorf
Am 11. August jahrt aids zum national bewahren kiinnen. Jetzt fat
175. Male der Geburtstag - des deu't- seine Chance da, und wir- wissen, daB
schen - Turnvaters Friedrich Ludwig Bolls Leistung mit der G-- Be der'
Jahn. I-Ieute, vier Wocheh. vor diesem Gegner watist.,
denkwfirdigen Tag, wird in der Wald- Geturnt wird in der Reihenfolge:
biihne - efn ,,Internationa'les - Jahn- Ringe, Pferd, , Pferdsprung, Barred,
Gedaditnis - Turnen" vom Berlinei; Bodenturnen und Redc. 80 Punkte
Turnerbund d'urtigefnhrt, wie es Berm werden insgesamt als Hdchstzahl be-
]'it!, seit langen Jahren nicht- mehr er-
lebt hat. Spitzenturner aus vier Natio-
'nen warden. ein Kiir-Kunstturnen im.
Sediskampf. vorfuhren, . das zwar in
seiner Besetzung . nur einen kleircen
.. Teilriehrnerkreis umfafit; aber.? lei-
s.tungsmaBig seinesgleichen su'then
kann.
Die Schweiz erscheint mit- dtei. Ver-
-tretern zu diesem Elite-Kunstturnen.
An -der Spitze steht der Ietzte Welt-
meister und vielfadhe Schweizer Mei-
.ster Sepp Stalder. Mit ihm kommt der
Olympiasieger. im , Reckturnen, Jack
Giinthard, uhd' der baste Schweizer
Nachwuchsturner Hans Schwarzen-
truber; der sick in diesem Jahr; zum
Eliteturner a nporarbeitete: Italian
sthickt seinen neuen Stern am inter-
nationalen Kunstturnhimmel, Luigi
?Zanetti. Seine baste Empfehlung:
Zanetti konnte dem langjahrigen ita-
lienistien Meister Figone den Titel
abnehmen.
' Ein alter Bekannter aus Finnland ist
mit von der Parties Viskari, der seit
Jahren 'zur fiinnisduen Landermann-
schaft gehbrt und im Jahre 1950 in'
Berlin mit seinem Konnen Beifalls-
sturme ausloste. Diese ffrif auslandi-
stien Asse, werden. in Helmut Bantz
vnd den Gebrndern Wied ein Gegen-%
gewitit finden.
Bantz hat scion oft mit Stalder im
Wettstreit gestanden. Nur ein Zehntel-
, punkt trennte diese wagemutigen
Kanner. Die Zwillingsbruder Theo und
Erich Wied haben ebensooft ihren
hohen Leistungsstand 'bewiesen. War
von den bisher adit genannten Ver-
tretern den Setiskampf gewinnt, fat
nicht abzusehen.
Ale -neunter Teilnehmer wurde der
Berliner Meister Heinz Boll genannt.
Noch nie hat dieser langjahrige
Berliner Spitzenturner sich inter-
tier Nat oven in der Waklb~hne
Europaische Kunstturner-Elite beim ',,Internationalen Jahn-Gedachtnis-Turnen"
Abschfed von dem verstorbenen Vor.
sitzenden des Sportverbandes Berlin.
-Dr. Werner Ruhemann. Unter den zahl-
losen Kranzspenden war neben dam
Senat, dem Deutsdien Sportbund und
den Berliner Verbanden das Abgeord-
netenhaus vertreten, fur das in Ver-
tretung des verhinderten Prasidenten
Dr. Suhr der Vorsitzende des Sport-
ausschusses, Fritz Barthelmann, er-
sdiienen war.
Senator Tiburtius, der stellvertre.
tende Vdrbandsvorsitzende Heinz An-
drae und Vertreter des BSC sowie des
Deutsdhen Sportarzte-Bundes wurdig-
ten. die Persdnlitikeit des Toten.?Den
Sportarzte-Bund hat in.Anerkennun*g
der Verdienste Ruhemanns fur her-
vorragende . sportarztliche Leistungen
eine Werner-Ruhemann-Plakette ge-
-stiftet,
Leiehtathleten in
Sonnabend, 11. Juli 1953 -
remen
Berlins Spitzenklasse startet bei den ;,Norddeutschen"
Ein - groBes teidhtathletik-Wochen-
ende steht bevor. Im Bremer Weser-
stadion und im Sfidweststadion zu
Ludwigshafen werden die, letzten
regionalen Leistungsproben vor den
Deutsdhen Meistersdiaften durduge-
fiihrt. Das Interesse der Berliner
Leithtatliletikgemeinde riditet sits auf
Bremen, wo bei den Norddeutsdren
'Meistersdhaften zahlreiche Berliner an
.den Start gehen. Insgesamt haben fur
diese fiitelkampfe 66 Vereine, fiber
300 Manner und Frauen aus Ham-
burg, Bremen, 'Schleswig-Holstein,
Niedersachsen und Berlin gemeldet.
GroB ist das Aufgebot Berlins und
als retht giinstig sind die Aussiditen
unserer Athleten zu beurteilen. Bei
den Mannern durfte Berlins Sprinter-
Doppelmeister RSthig (OSC) die
gleitien Chancen haben, wie seine
norddeutschen Konkurrenten, denn as
geht Rein Laufer an den Start, der die
100 in bisher in weniger als 10,9 Sek.
Kaum' zu sdilagen . wird Berlins
400-m-Meister Sdhoeffel (SCC) sein. Er
ist der einzige Laufer, der in Nord-
deutsdiland besthndig unter 49 Sek.
bleibt. Als sitherer Sieger gilt such
Gunter Dohrow (SCC), der fiber 800
und 1500 in eigentlith nur den BSCer
,Olaf Lawrenz zu fiirchten hat.
In Abwesenheit von Meister Steller
vertreten Kohls und Schbttler' (TF)
Berlin fiber 5000 und 10 000 in. Viel-
leitht gellngt Kohls der, Sieg auf der
kurzeren Distanz.
Bei den Frail enwettbewerben gelten
aus - dem Berliner Aufgebot jutta
Kruger (Sfidwest) im Speerwerfen und
Edelgard Anhoff (SCC) im Kugel-
stoBen als hohe Favoriten. ' .
Audi in Berlin sind die Leitut-
athleten rfihri-g. Vie mannlidie und
weiblidhe Jugend B tragt am Sonntag
im Loduowdammstadion (mannl. Ju-
gend), und auf dam Huber.tussportplatz
ihre Ffinfkampfineistersthaften aus:Als
Wettbewerbe sind 100 in, Weitsfirung,
Hodisprung, Kugelstolien rind Schlag-
ballweitwurf . vorgesehen. (Beginn
'15 Mr.),
Der BTSV 1850.ridhtet im Volkspark
Rehberge die Berliner Meisterschaften
im 25-km-Laufen und -Gehen aus. Be-
ginn 9 Uhr fur das Gehen und 9.30 Uhr
-fur -das Laufen.. '
Kurz- notiert.. .
ROLLSPORT . '
Am Sonntag wird die Berliner Roll-
'hodceymeistersdhaft mit dem Spiel Neu-
kBllner Sportfreunde-Berliner Schlitt-
.schuhclub abgesdilossen. Ein groBes
Kunstlaufprogramm wird die um 15.45-Uhr
beginnende Veranstaltung umrahmen.
FAUSTBALL .
In der Meisterklasse fur Manner "kann
am Sonn-tag um 9 Uhr in Eichkamp
(VfK-Platz am Kuhlen Grund) die Ent-
-sdheidung? fallen: Gewinnen die Spieler
des VfK-Chatlottenburg such diese
-Runde, dann steht der Abonneme'nts-
meister" such in diesem Jahr als Titel-
trager fest. Die Frauen-Meisterklasse
trifft. side in Neukolln (Sp.ortplatz in der
Grenzallee). Hier fallt die Entscheidung
zwischen der BT und TuS Neukolln,
ebenfalls um 9 Uhr.
TENNIS
Die Tennis - Mannsdhaftsmeistersdhaft
der Herren wird haute (15.00 Uhr) am
Rosenedc . zwisdhen den seit Jahren in
Berlin dominierenden Klubs Blau-WeiB
und Rot-WeiB entsdiieden.
Am Sonntag. (10.00 Uhr) beginnt der
Wettbewerb um den General-Bourne-
Pokal- mit folgenden Treffen: Nikolassee
TK "Kfinguruhs" gegen Hermsdgrfer SC
-(Spanisdhe Allee), Grunewald TC gegen'
Sutos (Flinsberger Platz), -Blau-Gold
Steglitz gegeri Tennis-Union Reinicken-
dorf (Klingsorstrale), Blau-Gold-Siemens-'
stadt gegen Steglitzer TK '(Schuckert-
damm), Grun-WeiB-Lankivitz gegen Zeh-
lendorfer Wespen (BakestraBe) ,und Marl-
borough, TC gegen Tempelhofer. TC. (Thu-
ringer Allee), sowie BSV 92. gegen
WeiB-Rot-Neukolln (Lodhowdamm).
Eudkampf:- Schilebener-Bohlke
Wirdt Gunther Otte auch den Tite1 im Fliegerrennen holen?
. Ohne Oberrasdiungen. endete im
Neukollner Stadion 'der erste Tag der
Berliner Meisterschaften unserer Rad-
amateure. '-Die RVg. Luisenstadt
sicherte sill mit der Vierer-Mannsdiaft
den ersten Titel, ?und in- den fibrigen
--------- ------
Turner-Saulen in der Waldbiihne Wettbewerben setzten Sidi die Favo-
'te d di
i
Sepp - Bartz
Trainin cri in den
Uberraschend schnelle
Doppel-Strafienmeister Gunther Otte
die' Moglichkeit. eines weiteren Titel-
Vorjahrsrundenrekdrde betrachtlich unterboten = Uberragend Cooper,auf seinem Weltrekordwagen End(aufen, die haute ab 16 Uhr im
Neukollner Stadion durtigefuhrt wer-
Oberrastiend schnelle Zeiten wur-
dden am Freitag, dam ersten Trainings-
tage zum bevorstehenden'Internatio-
nalen AvD-Avus-Rennen, von den
Fahrern der Sport- und Rennwagen-
klassen gefahren.-In den Sportwagen-
klassen F und G sowie in der. For-
mel-III-Rennwagenklasse wurden die
Vorjahrsrundenrekorde zum Tail be
tratitlich unterboten. -
Die Oberraschung der Formel-Il-
Rennwagen waren beim Training die
Cooper-Bristol-Rennwagen der Eng=
lander Nuckey und Brown,: die auf
185 km/st Raman. Auf dem Vorjahrs-
siegerwagen des Sdiweizers Fischer
Ram Adolph-(Aachen) auf 181,4 km/st
und war damit Viertsthnellster.
Ober 10 km sthneller als im ver-
gangenen Jahr waren die Formal-Ill-
Wagen. Der englisdhe Konstrukteur.
J. Cooper fuhr auf seinem Weltrekord-
wagen die schnellste Runde mit-154,8.
Bisher stinellste -Runde .144,3. Audi
der Englander Brandon. und der
Deutsche Ahrens, ebenfalls auf Coo-
per, waren.schneller als die Vorjahrs-
sieger. - -
In der Sportwagenklasse his 1500
can war der Berliner. Brudes auf
Borgward mit 187,6 sdhnelier als der
deutsche Meister Gli drier auf Porsche,
Runden gedreht -- Auch heute Training
der auf 183 km/st Ram. Brudes brads danischen Titelverteidiger- Jorgen den, trifft unser vielseitigster Renn-
den bisherigen Rundenrekord dieser ` Johansen fiir den 20. August nach Ko- fahrer auf den Titelverteidiger -Gun-
Klasse, der von. dam Bremer Hart- . penhagen abgesdilossen werden: _ they Reistel,' den jungen ? Kaslowski
deutsche Meister Hans Sthliebener
(RVg. Luisenstadt) und sein junger.
?Rivale Heinz Bohlke (RVg. Rennhahn).
Aulierdem wind der Jugendbeste im?
Fliegerrennen- ermittelt, ein ?Tandem-
Wettbewerb ausgefahren und ein
50-km - Mannschaftsrennen von 17
Paaren bestritten.
FUR DEN TURFFREUND
VORAUSSAGEN
Saint-Cloud: 1. R.: Rot Soleil - Sultanabad.
2. R.: Rose du Manoir - Merringo. S. R.:
Toba Meer - Primitifs -Francats. 4. R,:-Sidena
- Guebwiller, 5. R.: A4zetto - Hill Fancy.
Boston.
mann, ebenfalls auf Borgward, mit . und einen vierten Fahrer, der nods Le Tremblay: I. R.: Vendredi 13 (Mantelet),
174,2 gehalten war. In der. Klasse G Weltbestleistung aus einem Hoffnungslauf zwisdhen Hassan. 19, Pl. 13, 21, Z. 51. 2. R.: Pillard
his 1100 ccm war Trenkel mit 171,2 Bei internationalen Leiditathletik- Sternberg, Fabian und W. Schulze er- (Pacary), Catalan, Tarzana. 37, PI. 16, 28, 32.
mittelt warden muB. Im Finale war- S. R.: Panitrade (Flavien), Quatie, Ottella,II.
der weitaus Sdinellste. Der Porstie Wettkampfen in Finnland erzielte der 200, Pl. 52, 21, 20. 4. tt.: Riotteur (Garcia),
Trenkels war urn fast' 20 km sdmeller finnisthe. Olympiadritte Toivo Hyyti= den nur Zweilaufe ?jeder gegen Ingersoll, Cor -d'Albret. 68, P1. 31, 60, 3e.
als der Inhaber des Rundenrekordes aeinen im Speerwerfen mit 75,41, Me- jeden" gefahren. 5: R.: Haridelle (Albors), Le Play. 145, Pl. 34,
des Vorjahres, Bumke; auf Volks- tern eine neue Jahresweltbesileistung. Den Endkampf fm 4000-m-Verfol- 3826,, EPii16 300,. 6. 23, R.: Z.- 83. 7. BoutinsR.:ky Antler (Palmer), (Poincelet) Rosikil.
,
wager-Spezial. Der amerikanische Olympiazweite Bill -gungsfahreff bestreiten , morgen der Rhea l. 18, P1. 19, 17, Z. 44. -
Bei gunstigem Trainingswetter hat- Miller - wurde mit 69,40 in Zwditer.
ten such bereits in den ersten Trai- r Urn i,ueisterwurden im H.nmboldthain
ningsstunden ungew6hit7ich viele Zu- _ Dritte' Sieg Winklers .
'?b``....,., "' ' . H. G. Winkler holte 'situ am Freitag
Ein Schwede dabei auf ?Orient" beim Grehzlandspringen,
einem - nun fiir ' Deutsche und Besat-
Das Feld im Avus-Rennen 1st durdh zungsangehdrige offenen Jagdsprin-
einen weiteren Auslander bereithert gen der Kiasse SA, semen dritten
werden: Der Schwede Nils Gerremo Sieg beim internationalen Aachener
wind einen Effyh-Wagen in der Rei't- fund Fahrturnier.
Formel-III-Klasse steuern. Damit hat
side die Beteiligung auf zehn Nationen Mit der Teilnahme des Exweltmei-
erhiiht. stars und - Tour-de-France=Siegers
F Ferdi Ktibler (Schweiz) erhalt das 228-
Handke-johanaeil am 20. 8: km-StraBenrennen um den Grolier
Wie der 'Boxmanager Bruno Muller; _ Preis `der Veith-Gummi-Werke mit,
in.teressenvertreter des, ' deutsduen Start und Ziel in Freiblirg/Br. an die-
Meisters Werner Handke (Berlin),' arm sem Sonntag eine erhiihte Zugkraft.
Freitag mitteilte, ist der Kampf um Kubler stellt such weiterhin seinen
die Europameistersdhaft im Leid t- Start in der Deutschland-Rundfahrt
gewidit zwisdien Handke und dem , (9. his 23. August) in Aussidit.
In 14 Wettbewerben ermittelt der.
Berliner Sdiwimm-Verband morgen
beim ersten Tail der Berliner Meister-
sthaft die neuenTiteltrager derSaison.
Zum erstenmal wurde aus diesem An-
laB das Sportbecken fin Schwimmbad
"Humboldthain freigegeben.
Ab 18 Uhr beginnen die Wett-
bewerbe, die durdh versdhiedene Staf-
feln und Kunstspringen einige Hohe-
punkte aufweisen. Bei den Frauen
stelgt der SSC Berlin und der SC Po-
seidon,die aussidhtsreidhsten Teilneh-
merinnen fur fast alle Wettbewerbe.
Mit Helga WeiB (100 m Sthmettern),
Bradtke, Siebert (200 in Brust) und
Gisela Dziallas (100 und 200 in Kraul)
hat der Sdiwimm-Sport-Club Berlin
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
Stalder (Schweiz) und Helmut
Sidhere Erfolge in den Vorlaufen
(Deutschland). Foto: ?Telegraf" und im Zwisdhenlauf gaben Berlins
seine' starksten Krafte zur Stelle, und
der SC Poseidon 1st mit den Gesdiwi-
stern Braun (100 und 200, in Rf cken,
100 und 200. in Sdimettern) und Re-
gina Bohndorf (100 in Sdhmettern) her-
vorragend ' vertreten.
Bei den Mannern stehen vorerst
einige Staffelentstheidungen im Vor-
dergrund. Neben dem 4X100-m-Krau-
len durfte vor allem die 4X100-m-
Kraul-Staffel interessieren, bei der die
Poseidonen als Titelverteidiger mit
dam mehrmaligen deutsdhen Riidcen-
meister Hans Schuster auth diesmal
wieder als Favorit an den Startblodc
gehen. Im Kunstspriiigen starten
Sobedc und 'Hampel sowie Barbel
' Steglidi und Christel Sauff.
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
Bucher: Neale Freunde
Ob Regen cider. Sonnenschein,
bei jedem Wetter, sowohl im
Getriebe der Grolfstadt als aurh
im stills tenDorfchen, iminer,ste-
hen sie m'ir iurVerfugung, meine
besten Freunderdie Butter. Sie
ridtten sidr nicht danach, ob ith
faunisch.bin und, vielleicht auch
eininal. marrisdi'zu ihnen kom-
me Sie sind einfach immer fur
midi da. Habe ich Langeweile,
unterhalten sie mich; 'bin ith
traurig, so' kann ich, wenn ich
nur will, Trost bei ihnen finden.
Ja, aber nosh mehr: sie sind die
geduldigsten Lehrer, die mir zu
jeder Zeit und Stunde, sofern ich
es .wansche,_das Wissen vermit-
teln, das ich suche. Sie tadeln
midi nicht, wenn,tfi sie beiseite
schiebe. Sie sind nicht.beleidigt,
wenn ich plotzlich die Unterhal-
tung mit. ihnen abbreche und
midi anderen Dingen and Freun-
den zuWende. Selbstlos bieten
sie mir Unterhaltung and Ent-
spannung, Wissen and Freude.
Und was fordern, sie? ' Adr,'
herzlidi wenig fur ihre grobe
Freundschaft: nemlith nur Auf-
merksamkeit undein wenig lie-
bevolle Behandlung.
Und das verdienen sie' wirk-
lidi, die Bficher, meine besten
and treuesten Freunde.
Eva-Maria Jurczok,15 Jahre
?Das Vogelnest .
Es war einmal ein kleines
Madthen, das mitseiner kranken
GroBmutter am Rande des Wal-
des - in- einer einsamen Block-
hfitte wohnte. Die GroBmutter
war sehr krank und lag schon
viele Wodien im Bett. Das
kleine Madchen muBte nun alle
hauslidien Arbeiten machen
and hatte g4.:.' nicht viel Zeit
zum Spielen. Es stand sthon
morgens um 6 Uhr auf, um der
GroBmutter Fruhstiidc zu brin-
.gen und, den Hunden etwas
Fressen hinzuwerfen. Dann ging
es jeden Morgen an den nahen
Brunnen'und holte Wasser, das
is den Tag fiber brauchte. Doti
als es eines Tages. mit seineni
Miner den Waldpfad 'entlang-
sthlendert, erblidct es In, einem
Strauch -ein Vogelnest mit funf
gesprenkelten Eiern. Erst wollte
es die Eier mit nach Heuse?neh-
men;,' aber dann fiel ihm' ein.
daB, wenn ein Mensch die Eier
anfabt, die' 'Vogelmutter sie
PETZI - PELLE
nicht mehr beruhr'tund die klei=
nen Lebe:vesen darin umkom-
men warden. So lieB das Mad-
geben. Doti die Sdiweine fiber-
holten uns an' einem. Abhang
und schnitten uns den Weg zum
jeden Morgen, wenn es vorbei-
kam, guckte es in das Nest, ob
auch nods alle.Eier drin liegen.
Aber eines Morgens, als es sith
dem Nest naherte, hbrte es
kurze piepsende Laute, and als
es naher trat, erblidcte es fanf
junge Vogelchen, die'sirh.dicht
aneinander schmiegten. Nun
beobaditete das Madchen die
kleinen Vogelchen jeden Mor-
gen .und hatte seine wahre
Freude . an diesen niedlichen'
Dingern. Doch als es eines
Morgens wieder narh ' semen
Freunden.sehen wollte, war das
Nest leer. Sie waren-far immer
weg. Christel Boehm, 14,Jahre
Mein Erlebnis
mil den Wildtrchweinen
?Aufstehen und antretent Wir
machen einen. Ausflug in den
Mahlenbecker Wald!" hieB as
weiter: Plotzlich kam mir
Gedanke. Wir geben das Alarm
zeithen and rufen, dab alle an
diesen Abhang kommen sollen.
Als die anderen Kinder kamen,
merkten die:Wildschweine, dab
wir ihnen nicht zum Opfer fielen
und liefen, sdinell davon., Wit
setzten unseren Ausflug fort. Als
wit am Muhlenbedcer See an-
kamen, badeten wit' noeh and
gingen dann nath Hause. Auf
dem Rfickwege sahen,.wir die
Wildschweine nosh einmal und
kamen an' der 'MUhlenbecker'
Mdhle vorbei durch die Muhlen-
bedter Furt nadi Hause.
Jurgen Gobien, 9 Jahre.
gingen los. Nadi einem Aufent-
halt an der Schranke der Heide-
krautbahn and an den StraBen-
kreuzungen kamen wir zum
Bahnhof MBnchmuhle. Nun gin=
gen wir die Mfihlenbedcer Stra-
Be hinunter, am Rathaus vorbei,
dem Miihlenbedcer Wald zu.
'Dort wollten wit uns Baume an-
sehen; Aber es kam antlers. In
dem Mahlenbecker Wald ist as
ungewohnjirh still. Uns war rich-
tig einsam zumute. Die einzige
Beschaftigung, . die wit hatten,
war Blaubeeren pflfidcen and
essen. Piotzlich horte Jurgen
Book ein Rasdieln in den Bu-
schen. Er starzte mit?, seinen
Freunden auf den Busch zu. In
ihm wahlten Wildschweine im
Moor. Die Jungens nahmen
einen Knuppel und. fuhren auf
die Wildsthweine los. Die Wild-
schweine gingen ebenfalls zum
Angriff fiber. Wir muBten alle
kampfen. Als'.wir aber sahen,
dab de'r Kampf aiissichtslos war,
ergriffen wir die Flucht. Die
Wildschweine;. hinter. tins her.
Wir machten uns alsTreffpunkt
den Muhlenbedcer See.aus. Nun
kletterten wir alle auf die Bau=
me. Die' Wildsdweine unter-
wahlten'den Baum, and wit.' drei
- ich war.auch auf.dieseni Baum
-muBten hinunter. Wit wollten
zum See and das Gefahrzeidien
Mein kleiner Bruder. = Reinhard Wart, 13 Jahre
Frei e'schwomrnen
Neulirh war ein besonders 14 Jahren die Rettungs-Schwim-
freudiger Tag fur mim,, idi? er- mer-Prufung:. Dann mull man
hielt mein Freisdiwimmer-Zeug-. eine Strohpuppe aus dem Was-
nis und freute midi sehr. Audi ? ser holen.. Ich hoffe, such diese
'Mutti. Sie sthenkte mir eine' ?zu besteh_en; Wieviel mutige
Mark dafur, die ich in meine Mensehen haben Kinder und Er-
Ferienkasse tat: Erst war mir wachsene vor dern Ertrinken ge-
doch ein biBthen bange; aber rettet. Eine Rettungsmedaille
ein energischer Ruck, und schon ? ist in. meinen Augen wohl die
setzte ich zum Startsprung' an hochste Auszeichnung, weil man
und er gelang mfr: Dann- muBte sein Leben fur andere aufs
idf nosh eine Vierfelstunde bin- 7 Spiel setzt. In dem Augenblidc
,tereinander sthwimmen. Spater der Gefahr darf man nicht-uber-
kommt die Fahrten-Schwimmar legen.
Prufung and, wie ich horte, mit Ingrid Metzenmacher, 11' Jahre
.PINGO
?Sieh mat, den, groilen Umzug."
,,Lebt wohl, Eidikatzchen. Jetit stechen wit bald wieder in See."
,,Das sind aber Liebe freunde."
0
1,L-LUSTRIERTE
tj ?
RO-MANB EILAG~E
BERLIN ? SONNABEND,`DEN 11. JULI 1953
Eline weiB viel von Manuelat
aber these weiB umgekehrt
nichts von Eline. Eines Tages ist
Eline mit Bodinus zusanimen
aufgetaucht, und Manuela hat
sie wie eine Schidcsalsfugung
hingenommen. Manchmal fragt
side Eline, ob Manuela sie viel-
leidit als Eindringling empfande.
Es sieht indessen nicht -so aus.
Manuelaist nett and freundlich
mit ihr; sie schenkt ihr einen
kuBfesten Lippenstift and verrat
ihr eine Methode, die Taschen-
tucher - die man im Wasdi-
bedcen des Hotels gewascien
hat - nachts - an der Fenster-
srheibe zu trocknen, so dab sie
wie geplattet aussehen,
Sie sagt: ?Du darfst auch keine
Zigaretten rauchen, Er mag das
bei seinen Partnerinnen .nicht
Leiden., Im Anfang, kurz nach-
dem idi-zu ihm gakommen war,
batten wir deswegen einen
graben Krach ...." -
?Ich rauche keine Zigaretten",
antwortete Eline kurz.
Es ist in Koln nach der vor=
letzten Vorstellung; sie liegen
beide in fhren smmalen Hot'el-
betten, etwas sthlaff and made,
wie immer, wenn die' Spanning
des Abends vorbei ist. Eline
denkt aber etwas nadi.
"Und dann ",- fragt sie
sdilieblich, ?past du es dir abge-
Es ist. schon im dunkel Zimmer;
Eline kann Manuelas Gesicht
nicht mehr sehen; unten fahrt.
die letite' Strallenbahn vorbei;
Laternenlicht stiehlt silt durch
einen Spalt der Vorhange und
liegt in schmalen, weiben Strei-
geschlafen, aber -plotzlich be-'
ginnt diese wieder zu sprechen.
Es. war nidit leicht fur Mich, es
war viel schweier, als ids es dir
jetzt schildernkann. Ich war"da-
mals so abgeglitten - ichhatte
get' keine Disziplin mehr - ici.'
muBte ' mir wieder alles er-
arbeiten, Sdiritt fur Schritt. Aber
ich wollte ' durchaus . ;'. , idi
. wollte, , kannst du dir das
vorstellen, wie.es ist; wean man
etwas ganz Bestimmtes vom
S'chickral erzwingen will?"
,;O ja, das kann idi mir sehr'
gut vorstellen.. ."
,Aber, ich will dir etwas ver-
raten -" flustert. Manuela. and
das Bett knarrt, als sie sich
plotzlich aufriditet - ?es ist Un-
sinn,'so etwas zu wollen, man
erzwingt es doch nicht ..." Plotz-
lich legt sie das Gesicht in die
Hande and weint leise in sick
hinein ,,..
,Was -bast du dean?" fragt
Eline erschrocken und dreht das
Licht der kleinen Nathttisth-
lampe an. -
a0UtM_t. der Nase Hach
Copyright by Ameel-Verlag. Berlin-G'ruaewaii r Preseerarhte Prometheu..Verleg
.?Nidits", antwortet Manuela Strallenbahnen fahren nicht die fiber den. Hotelkorridor
leise. mehr. schleichen, storen sie. bas Zin1-
.Aber,-so sag dock, was du. : Eline denkt an Bodinus. Es ist mer isf heiB und eng. Sie springt?
hast,. ", fragt Eline ungeduldig keine. besondere Oberrasdiang, auf, gehtleise zum Waschbecken
and ruttelt sie an der Schulter. dab er sie liebt; eigentlich hat, and hiBt den kalten Wasser-
?Handelt as sith urn Jan?" sie es langst'gefuhlt. Und viel- strahl uber'ihre Pulse laufen.
Manuela schweigt hartnadcig. leirht hat sie es sogar ge- Es fiillt ihr. ein, dab man schon
Sie hurt auf zu weinen and wiinsdit..: ? Er ist ein inter- Ende Mai ?sdireibt. and dab die
wischt mit den Haaden aber ihre essanter Mensdi, sie mag ihn Tulpen daheim wohl scion auf-
Augen. Dann schIingt sie beide gerne; wenn er nur'nicht, ausge= gebluht sind.. ?
Arme um ElinesHals. rechnet diesen Beruf. hatte...
Du.darfst nidit denken, dab Kann man einen Mann lieben, ? -
ichihn dfrniditgonne", flasterte der. Blumen and Taler aus der Drei Tage,spater gibt Eline in
sie erstickt. ?Du bist so hubsch, Luftholt and eine Frau vor den Koln einen eingeschriebenen
du bist gerade die.Richtige fur Augen des Publikiixns in -der Brief nath Neuwinkel auf.
Mitte durchsagt'...? Sie fuhlt, Eigentlidi ist es kein Brief, son-
?Aber, wie kommst du nur auf auf einmal, dab sie wirklich nods dern nur ein Umscilag. Er
so etwas?" ?. reeht burgerlich empfindet; - dab -ist an' Herrn Direktor Grath
?Weil- er didi. liebt. Hart du ? nicht nur die Seele ihrer Mutter adressiert and enthalt nidits
das nodinithtgemerkt?" in ihr lebendig ist,sondern auch als einen sauber zusammen-
die von Tante Agathe. Sie fuhlt gefalteten Funfzigmarkschein.
Unpeard d Man Manuuella ayergibt Kummer fur ein und audi, dali sie keine besondere Dean Eline hat, ihr'zweites Ge-
kidxertnervos, Lust hat, mit Bodinus diese neue halt bekominen.. , oder ihre
Nummer einzustudferen, urn die Gage, wenn man es'so nennen
Eline schattelt heftig den Kopf.. Manuela sie so beneidet: Was will . , , und diesmal wird sie
Dabei ist sie auf- einmal voll- bedeutet es scion, jeden' Abend rich keinen weiteren Mantel
kommen richer? dab Manuela auf der' Buhne zu stehen und kaufen.
reeht hat. Bis jetzt hat sie nidits rausdtenden,Applaus zu empfan- Sie ist sehr froh, al's der brief
davon wissen wollen; hat den gen? Isi es schlieBlirh nicht dodi weg ist. Sie hat plotzlich ein
Gedanken ?immer weit von sich immer. das Gleidle? Bekommt' reines Gewissen. Die Polizei in
fortgesdioben. man es nicht eines Tages satt, Neuwinkel kannihr nichts mehr
11 Manuela sagt:. Vor drei wie man den Stadtewedisel und. anhaben; ..wenn man von der
Jahren war es audi einmal eine das Rampenlidit satt bekommt? Tasse Kaffee bei Heberlein ab-
Blonde, ganz dein Typ, aber sie Sie ersduickt ein wenig vor , sieht, and des ist schlieBlich eine
Blumen in die Garderobe Jodi' ein wunderberes Leben,. Tag nath -Neuwinkel zurudc- ?
srhidcte. Ubrigens salt es keine Idi reline midi dock; nidit etwa fahren.. , ?
riditige Verlobunggewesen sein; nach Neuwinkel zurudc..., ich Natarlidi.hat sie nithtdie min-
' jedenfalls hat er sie hinterher. 'bin -dock vollkommen glpdc- deste Lust dazu.?Das.Leben in
nfdit geheiratet Sie hatte es bei lich.. ? - Sie ist unruhig. Ma- Koln' ist' jetit interessant und.
Jan viel besser gehabt, .." ., nuelas Atemzuge storen sie aufreibend; as hat sicii'ein Ver-
Eline srhweigt. Manuelas plotzhch; auch die leisen Schritte; ? ehrer gefunden,=der: ihr taglich
trane.nnasse Wange liegt node an - '
ihrer Schulter. ?
Jan 1st kein Verfahrer",
flastert-Manuela. ?Er hat es ehr-
lids mit ihr gemeint. Er wollte.
audi, dab sie mit ihm die grobe,
neue Nummer auspcobieren_
sollte, fur die er didi, jetzt aus-.
ersehen hat." Sie sdiludizt
wieder leise in side hmein. ?Da-
bei wurde ith diese Nummer so
gerne machen; denn du kannst,
ja dorh.nicht so gut klettern wie
idr:ich habe.immer Angst, dab
es schiefgeht; aber das ist' nun,
einmal nicht . anders." Ihre
Stimme wird leise und ergeben.
,;wenn man nichf hubsch ist,
muB man eben zurucktreten,-
nicht wahr? Ith hebe midi autii
lingst damit abgefunden,, nur
das ?mit der Nummer - weiBt
du -, dab er das vor mir geheim-.
halten fnodite, tut weh. Idrhabe
d 'di nur immer fur- ihn. ge-
arbeitet und mir nidit das ge=
ringste zuschulden kommen
lassen ..." Sie. fangt..wieder
leideran zu sciluchzen. .
Eline streichelt ihr wortlos das
Haar ... Spater, als sie wieder
im Bett liegt, kann sie, nicht zur
Ruhe kommen. Manuela hat side u
in den Sdilaf geweint; ' 'die
besonders jetzt in den wormen Togen. Die
desodorierende Seife ,8'x 4" erfrischt und
Dorum sparen Sie nicht an fakcher Stelle,
denn Ihr sirheres Auffreten und Wohl
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
Blumen auf die Buhne sdhidct;
er,ist Ingenieur and sitzt Abend
fur Abend in der ersten Reihe.
Bodinus ist eifersuchtig. Auch
das ist aufregend and neu; in
ihrem fruheren Leben hat Eline
nichts Derartiges erfahren. Sie
qualt ihn ein biBchen. Es madht
ihr wahrhaft Freude, die Blu-
men des neuen Verehrers abends
vorm Nachhausegehen sehr vor-
sicktig wieder in ihrer Seiden-
papierhalle zu verbergen and
sie zartlich and behutsam im
Arm zu halten.
Einmal trifft sie sick mit dem
fngenieur in einer kleinen Kon-
ditorei. Er ist ein junger, lusti-
ger Mensch, der ihr in einem
fort seine Liebe erklart and sie
damit fast zum Lachen bringt.
Sie erzahlt ihm, sie sei von
sdiwedischer Herkunft, aus gu-
tem Hause and babe in eine alte
Artistenfamilie geheiratet. Ihr
Mann sei leider nicht mehr am
Leben ... Sturz vom Seil, and so
weiter, ihr Schwiegervater sei
ein Clown. Ihr Begleiter inter-
essiert sidle brennend fur alles
and mochte gern Efnzelheiten
aus dem Artistenleben wissen.
Eline wird verlegen and mu6
hiervon ablenken.
Nein, das ist dock nichts fur
sie. AuBerdem hat sie in der
Konditorei ein Stuck Torte ge-
gessen, das ihr nicht besonders
bekommen ist. Auf dem Heim-
weg ist ihr ganz sdiledht gewor-
den; sie hat es jetzt afters mit
dem Magen zu tun; wahrschein-
lich ist das Hotelessen schuld
daran.
Ihr Begleiter bittet sie um eine
ehrer Blumen schicken. Langsam
,und ein wenig benommen geht
sie ins Theater and auf die
Buhne. Bodinus and Manuela
sind scion beim Proben; neben-
an tobt die Tanzgroteske der..
Schwestern Cramelli, deren jun-
gere Eline bei jeder Gelegenheit
betont feindselig begegnet. -
Eline kommt heute zehn Mi-
nuten zu spat. Das ist nods nicht
dagewesen; Manuela hat sie oft
genug gewarnt, side nicht zu ver-
spaten. Sie will sich bei Bodinus
entschuldigen, aber er winkt mit
schroffer Geste ab.
,,Anfangenl" sagt er nur.
Es handelt sich um die neue
Nummer mit den Kanindhen, die
Bodinus aus der groBen, weiBen
Tiite hervorholt and wieder da-
hinein verschwinden laBt. Die
Tute wird vorher vor dem Publi-
kum als leer gezeigt and auf
Wunsch sogar hinuntergereicht.
Der Trick besteht nun darin,
diese leere Tote zweimal zu
vertauschen, in der sich zwei
lebende Kanindhen befinden.
Dies soll Elines erste wirk-
liche Arbeit in ihrem neuen Be-
ruf sein... - Bodinus hat schon
die Stoppuhr in der Hand and
prift die Schnelligkeit der Be-
wegungen. Es geht sdilecht, es
geht um fast drei Sekunden
langsamer als beim letztenmal.
,,Wiederholenl" befiehlt Bo-
dinus. Er steht neben ihr and
sieht sie drohend an. Eline hat
bisher keine'Nervositat bei der
Arbeit gekannt. Jetzt ist sie nun
plotzlich nervds, sie macht ihre
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
INTERNATIONALE SCHAUPLATZE
Liebe". Szene in Athen mit Winnie
im Delphi.
Sadie immer schledkter, Bodinus
laBt ihr keine Rube, er ist un-
erbittlich.
?Nodh einmal anfangen..."
Sie kann spuren, dalI er erregt
ist, and plotzlidl springt von
seiner Erregung ein Funken auf
sie fiber. Sie reillt sick zusam-
men, sie iiberwindet das elende
Gefihlin der Magengegend, sie
arbeitet...
zeigt der Film Man nennt as
Markus and Curd Jurgen. Jetzt
Foto: Unionfilm
?Node einmal, .."
Diesmal hat sie zwei Sekun-
den gewonnen. Die Safhe fangt
an, ihr SpaB zu macheli. Sie ver-
giBt Bodinus and Manuela, sie
konzentriert ihren ganzen Willen
auf diese ladkerliche Sadie mit
der Tiite.
Gut!" sagt Bodinus plotzlidl.
?Nosh einmal, .."
Fortsetzung folgt
neue Zusammenkunft and sie
verabredet sick mit ihm auf Bruno Hampel: Begegnung vor dem Hafen
Als er sick vo
ihr
Diensta
e-
g.
g
n
trennt hat, fallt ihr ein, daB sie
Dienstag um die angegebene
Zeit schon im Schnellzug nach
Frankfurt sitzen wird; vielleicht
wird ihr dort ein anderer Ver-
Waageredkt: 1. Hilferuf fur
Sdiiffe, 3. Noahs Sohn, 5. italieni-
sdier Wein, 6. strikte Verneinung,
7. bedrangte Lebenslage, 8. Teil
des Kreisumfangs, 9. Lebensbund,
10. Stadt in den Niederlanden,
11. wirbelloses Tier, 12. Getrank,
13. Donauzufluli, 14. Tell des
Ofens, 15. Sdierz, 16. Begriff der
Wetterkunde.
Senkredit: 1. insektenfangende
Pflanze, 2. Grolianlage fur die
Holzbearbeitung, 3. moderner Kom-
ponist, 4. 6sterreidhisdier Staats-
mann aus dem 19. Jahrhundert.
(dh gilt als ein Budistabe.)
Auflasung von gestern: W a a g e-
r e c h t : 1. Kalifornien 5. Toni. 6.
Nike, 7. Eleve, 11. Anatolien, 12. Nabe,
14. Eimer, 15. Tabelle. - S e n k -
r e c h t : 1. Kato, 2. Linie, 5. Ninive,
4. Enke, 8. Legato, 9. Chiavenna, 10,
Frauenzimmer, 13. Beta, 14. Eile,
Fred dirigierte seinen blau-
grauen, wettergegerbten Falt-
bootzweier mit geschickten Pad-
delsdilagen durdk das Hafen-
getummel. Er wick einem
schnittigen Kajutkreuzer aus,
dessen Besatzung eben das
Fodcsegel setzte, and scilupfte
gleich danach behend zwischen
zwei kleinen Motorbooten hin-
durch, deren Besitzer sick ver-
gebens muhten, mit angestreng-
ten Seilzugen ihre AuBenbord-
motoren anzuwerfen. Nur nosh
knappe zwanzig Meter trennten
ihn von der schmalen Ausfahrt
in den See, aber da sdiob sick
im letzten Augenblidc die ele-
gante Motorjacht aus Boxe drei
im Rudcwdrtsgang vor seinen
Bug, so dab er bremsen mufite
and gezwungen war, das Start-
manover des chromblitzenden
Konkurrenten abzuwarten.
Fred hell das Paddel auf
seine nackten Knie sinken and
blidcte Ober die Schulter von
Monika, die sdilank, braunge-
brannt and mit hubsdi geschnit-
tenem schwarzem Pagenkopf auf
dem Vordersitz kauerte, zu
dem blutenweiB gekleideten
Mann am Steuer der Motorjadit
hinauf. Ein miidesp leicht ge-
langweiltes Bankiergesidkt mit
graumelierten Schlafen unter
der eleganten Kapitansmutze
erwiderte gleichgultig seinen
Blick. Fred sah die weifien ge-
pflegten Hande am elfenbein-
farbenen Steuerrad, sah den
Brillantring am rec ten Mittel-
finger in der Sonne blinken and
musterte neidvoll die imposan-
te goldene Armbanduhr am
linken Handgelenk. Er horte
Radiomusik and Geladiter aus
der geoffneten Mahagonitur der
Kajute dringen and versuchte
zu schatzen, wieviel Flaschen
Sekt die da drrben wohl an
Bord haben mochten. Jetzt
schaltete der Mann am Steuer
auf Leerlauf, and das sdiwere
Boot drehte langsam, getrieben
durch den eigenen Sdkwung,
seinen schnittigen, ladcglanzen-
den Bug in die Ausfahrt.
Der hat's gut, dadrte Fred and
unterdri cite muhsam einen
Seufzer. So ein Boot mit alien
Schikanen, mit Radio, einge-
bauter Kiidie, mit Schlafkojen,
Bordbar and seidenen Gardi-
nen vor den Bullaugen. Und
dieser Motor! Kaum zu hhren
and dorh so stark. Hat bestimmt
seine 20 PS. Wo man hinsieht
nichts als Chrom, Lack, Kupfer
oder Mahagoni. Allein das Son-
nendach ist teurer als mein
kiimmerlidies Faltboot. Und das
alles gehort einem einzigen,
dem da oben am Steuer. Ge-
will, er ist zwar doppelt so alt
wie ick, aber ob mir jemals im
Leben solch ein Boot gehoren
wird?
Die Jacht lag jetzt in guter
Startposition, and es ware an
der Zeit gewesen, die Maschine
auf Vorwartsgang zu sdialten.
Der Mann am Steuer war aber
offenbar nicht ganz bei der
Sadie. Er sah regungslos in
seinem rotgepolsterten Fuhrer-
sitz and blidde gedankenverlo-
ren auf das kleine Faltboot
herunter, das mit seinen beiden
Insassen neben ihm auf den
Wellen schaukelte.
Der hat's gut, dachte er, and
unterdriidcte muhsam einen
Seufzer. Er hat dieses reizende
Geschopf bei sick, and sein
Boot hat immer nur Platz fur
zwei. Nie braudht er sick zu
fiirchten, daB ihn eines Morgens
eine langweilige, verruckte and
verwohnte Gesellschaft uber-
fallt, die sick in seiner Kajute
breitmacit and nichts Besseres
weiB, als scion im Hafen fiber
die Bar herzufallen and das
Radio dudeln zu lessen. Er pad-
delt jetzt mit seinem Madchen
irgendwohin, wo keine Men-
schen sind. Wenn sie made
oder hungrig sind, gleiten sie
irgendwo ins Uferschilf, wickeln
ihre Butterbrote aus und trin-
ken Zitronenlimonade dazu.
Dann lehnen sie sick zurfld(,
schauen blinzelnd an den
schwankenden Schilfspitzen
vorbei zum Himmel auf and
traumen ...
,,Hallo, Herr Kapitan, Sie
traumen wohl!" Ein sorgfaltig
gesdhminktes,ladkendesFrauen-
gesidit hing jetzt wie ein bun-
ter Lampion im Kajiiteneingang.
,,Wann stedien wir denn nun
endlich in See?" Der Mann am
Steuer lachelte mode zurBck and
griff zum Sdialthebel. Mit auf-
sdidumender Bugwelle scholl
das Boot davon.
,,Hallo, Fred, ich glaube du
traumst, die Ausfahrt ist /angst
frei!" Monika hatte sick umge-
wandt and ihre bernsteinfarbe-
nen Augen ruhten halb er-
staunt, halb belustigt, auf Freds
finsterer Miene. In Sekunden-
schnelle zersdkmolz sein kleiner
Kummer unter diesem Blidc,
and ehe das Paddel zum drit-
ten Schlag ins Wasser taudhte,
hatte er die Luxusjacht schon
wieder vergessen.
Micki macht, eine Bekanntschafl / Von Erna Seitx
Vor dem Haus hielt ein -Koh-
lenwagen. Ein Kohlenmann
kletterte herunter. Er trug eine
blaue, kurzarmelige Bluse and
eine Schirmmutze auf dem
Kopf. Jetzt holte er eine Pfeife
hervor and schob sie unange-
brannt zwisdien die Lippen.
Ein zweiter Kohlenmann, bar-
hauptig, in langer schwarzer
Hose, mit nacktem Oberkorper
and einer Brille auf der Nase,
zog eine abgeschabte Akten-
tasche vom Fuhrersitz. Nun
trotteten sie beide zu einer
Bank, die in den GrUnanlagen
nidit welt vom Hause stand.
Dort padcten sie ihr Frahstudc
aus. Drei kleine Jungen, Heinz,
Peter and Klaus, madlten sick
wahrenddessen an den Kohlen-
wagen herald and untersudkten
ihn grundlich. Dann kletterte
Heinz auf die Stange des Bei-
wagens and turnte auf ihr
herum. Peter and Klaus waren
kedcer. Sie erklommen den
ersten Wagen, sprangen hinein
and vergnugten sick dawait,
Kohlenstudce auf die Stralle zu
werfen.
Etwas abseits stand nodk ein
lunge. Er war ein kleines,
sdimadktiges Biirsdkchen mit
grolen, weit aufgerissenen
Augen. ?Midki", riefen die Gro-
Beren, ,komm'rauf!" Der lunge
blieb unsdilussig stehen. ?Der
hat wieder mal Angst", hohn-
ten sie. In Micki kampfte es. Da
kletterte Heinz von seiner
Stange herunter, scleppte den
Kleinen zum ersten Wagen and
versudlte, ihn heraufzusdhieben.
Midki wehrte sick, soweit das
seine geringen Krafte zulielen.
Er war nicht angstlich, obwohl
er sdkwacker war als die an-
deren. In Wahrheit hatte er
mehr Mut and Herz als sie alle
zusammen. Er ware gern auf
den Wagen gekrochen and hatte
an der Kohlenschlacht teilge-
nommgn, aber das zarte Gesicht
seiner Mutter stand vor ihm.
Sie hatte- es nidit leidht. Von
friih his spat arbeitete sie, and
doch reidite das Geld nur zu
dem Notdurftigsten. Immer wie-
der ermahnte sie ihren Jungen:
,,Nimm dill beim Spielen in
acht, Michael) Schone dein
Zeug! Ich kann sobald nichts
Neues anschaffen." Er fiihlte,
wie gern sie es getan hatte, and
er wufite, daB sie oft traurig
war, well sie ihm nidit die
Spielsachen sdkenken konnte,
die so mantior lunge besaB,
der nosh einen Vater hatte.
Um seine Sachen nicht zu ver-
derben, wehrte sick Micki, aber
zuletzt ware es den Jungen
dock gelungen, ihn in den
sdkhiutzigen Wagen zu bug-
sieren, wenn nidit plotzlich der
Kohlenmann mit dem nadcten
Oberkorper vor ihnen gestan-
den hatte. Er sagte nur ein pear
Worte. Sie waren nidit mal be-
sonders schlimm. Aber die Jun-
gen stoben vom Wagen and
suchten das Weite. Nur Midki
war stehengeblieben. Bewun-
dernd gudcte er zu dem groBen
Mann empor, der soviel Macht
besaB. ?Warum wolitest du
nicht auf den Wagen?" fuhr er
den Jungen an. Michael sagte
die Wahrheit: daB er sein Zeug
nicht verderben ddrfe. Was
madit denn das?" polterte der
Mann, ?die andern verderben
es sick ja and ." Midki schluckte.
,,Meine Mutter hat wenig Geld",
sagte er leise and sah den
Mann tapfer an. - - - Um die
Edce herum schielten die Jun-
~~Z77fc4 ic4 a {~tl aete !"
MELDESCHEIN
Mir die Bambi-Rennen des r r ra auf der Bambl-Bahn Kreuz-
berg, Segitzdamm Edce Gitsdiiner Strafe - Hodibahn Kottbusser
Tor and Prinzenstralle
Geburtstag: ?............ ............
,
Name: ................. .......... -......... ..- Wohnung:.. ................................................-
. ............................. .................................................................................
................._
Bereits an Rennen'teiigenommen? .......... .
Berelts auf der Bambi-Bahn trainfert? .,.,.-,..
Der unterzelchnete Erziehungsberechtigte erklart sick mit der
Telinahme seines Sohnes am Bambi-Rennen einverstanden. Tell-
nehmer fEhrt auf eigene Gefahr. Veranstalter lehnt Haftung bet
SchadensfSllen, such Dritten gegenaber, ab. Veranstalter lehnt _
es ab, die Echtheit der Unterschrift nachzuprtifen. ?Bambi-Renn-
r3der" werden Tellnehmern fur Rennzwecke kostenlos gestellt.
Start- Oder Eintrittsgeld wird nicht erhoben.
Berlin, den .............................. 1953 .............................................. ............ -
(als Erziehungsberechtigter)
AusgefUllte Meldescheine werden in' alien ?Telegraf"-Gesdk3fts-
stellen and auf der Bambi-Bahn Kreuzberg entgegengenommen.
Jungen, die an den Sonntagen in den Zwischen- and Endlaufen
zu starten wunsdien, miissen am jeweiligen Sonnabend vor dem
Rennsonntag um 18.00 Uhr auf der Bambi-Bahn Kreuzberg zu
den Voriaufen antreten.
gen, die ausgerissen waren, and
als sie Micki so klein var dem
groBen, halbnackten Kerl stehen
sahen, ausgerechnet Micki, der
vollig unschuldig war, tat er
ihnen doch ein biBchen leid.
Heinz uberlegte, ob er ihm nicht
zu Hilfe kommen sollte, aber
da sah er, wie der Mann plotz-
salien wie zwei alte, gute Ka-
meraden zusammen and rede-
ten vernunftig miteinander.
Als sie wieder vor den GnOn-
anlagen hielten,-und Heinz, Pe-
ter and Klaus das gute Einver-
nehmen sahen, wurden sie fast
ein wenig neidisch. Langsam
piirschten sie sick an den We-
YA
ttN aikt.:}~tt
lids Midki hoch hob and ihn be-
huts am neben dem Fuhrersitz
'runtersetzte.
,,So, mein lunge", sagte der
Kohlenmann zu Micki, wir
fahren nun spazieren. Ins Kon-
tor, ein Lieferbuch holen, das
wir vergessen haben. Mein Kol-
lege wartet solange auf der
Bank." Wahrend der Fahrt er-
zahlte der Mann dem kleinen
Jungen so manckes aus seinem
Leben. Is, das war eigentlidi
nicht viel anders als das von
seiner Mutter. Genau wie sie
hatte er audk mal bessere Zei-
ten gesehen and nidkt immer so
eine sdiwere Arbeit verricktet.
Aber nun war er froh, daB er
sie hatte. Sie ernahrte ihn, and
mit der Zeit wiirde er sidi such
etwas zurudclegen konnen. ?Id1
kann dick gut verstehen", sagte
er jetzt zu Midki. ,Des biBdien
Zeug, das idle besitze, soil such
nodk mandies Jahr halten. Dar-
um arbeite idle im Sommer mit
blollem Oberkorper. Den kann
' ich jeden.Tag abwasdken, meine
Jadce nicht." Er ladhte. ?Dann
war' sie bald kin!" Midki nidcte
sadkverstandig. Die beiden
14
Wer kann mitmachen?
Das nadiste Bambi-Rennen, an
darn side alle jungen von 10 bis
14 Jahren beteiligen konnen, findet
am 12. Juli statt. Vorgesdhriebene
Kleidung: Kniefreie Hose and
Sportsdhuhe. Die Bambi - Bahn
Kreuzberg steht. taglidi von 9 his
20 Uhr for Trainingszwecke zur
Verfugung.
gen heran, um vielleicht audl
nodk ein kleines Abenteuer zu
erhascken. Der Kohlenmann
aber fuhr sie wieder an. 'Marsch
weg", ranzte er, , laBt meinen
Freund and midi . gefalligst
allein."
Seine Stimme polterte, aber
in seinen Augen ladkte es. Dock
das sahen die Jungen nicht
mehr, so eilig waren sie davon-
gestoben.
Nun kam der andere Kohlen-
mann, der solange auf der
Bank gesessen hatte. Midki war
mittlerweile vom Wagen geklet-
tert and stand nun, als multe
das so sein, zwisdien den bei-
den groBen Mannern, ladkte and
redete, and gab ihnen zum Ab-
schied mit einer kleinen Ver-
beugung die Hand. Dann setzte
sick der Wagen in Bewegung.
Midki winkle frohlich hinterher.
Die Jungen staunten. Ob an'
Midd wohl etwas dran war,
was sie nods gar nicht bemerkt
hatten? Peter nahm sick insge-
heim vor, ihm am nachsten Tag
sein neues Fahrrad zu leihen.
Heinz wollte ihm sein Aquarium
zeigen, Klaus aber, dessen al-
terer Bruder im FuBball eine
Rolle spielte, besdkloB, Midki
am Sonntag mit auf den Sport-
platz zu nehmen.
So kam es, daB der kleine
Midki, der bisher immer ab-
seits gestanden hatte, von nun
an Michael hieB and von alien
der heliebteste Spielkanterad
wurde.
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
Sonxiab.encl, 11. JuR 1953
Gemeingef Affirlicher Autofahrer
Schwere Vergehen in Trunkenheit - Opfer auf der Bahre zum Geriditstermin
Die 1. Grolle Strafkammer behan-
lielte gestern den schweren Verkehrs-
unfall, dessen Opfer am 19. Mfirz der
23j4hrIge Kraftfahrzeughandwerkbr
Horst St. geworden war. Der verletzte
St. wurde zurn Termin auf einer
Bahre in den Gerichtssaal getragen.
Ala St. an dem betreffenden Abend
Init selnem Motorrad durch die Koe-
nigsallee in Richtung Halensee fuhr,
bemerkte er ein entgegenkornmendes
Personenauto, des auf der Mitte der
Fahrbahn anhielt. An der' rechten
Bords1einkante blieb mit zwei his drei
Metern genilgend Zwischenraum. Ala
St., der sich durch Blinkzeichen be-
merkbar gemacht hatte, an dem Auto
vorbeiwollte, fuhr dieses unvermittelt
an, stiefl In die Flanks des Motor.
rades und schleuderte es mit St. in
das Waldgelgnde. Ohne. die Hilfg-
schrete des Schwerverlet7ten zu beach-
ten, wendete der Autofahrer un'd
fifichtete in Richtung Halensee.
Die Aufklgrung des Vorfalles war
ein Melsters"tfick der Kripo:- Die an der
Unfallstelle vorgefundene 91/2 Meter
lange Schloifspur, 6mi StoBstangen-
zierhorn und Scherben eines Schein-
.Werferglases ffiltrten Aach anderthalb
Tagen auf die Spur des Wagons. Der
Mechaniker Alois N. hatte sich durdi
die Nachfrage nach einer Stol3stsnge
dieses- Typ a verdiiditig gemacht, und
bet ihm fand die Kripci dann such
weltere , Fahrzeugteile. Der beach!-
digte Wagen selbst wurde in einer
Garage. sichergestelit, wo Alois N. ihn
gegen eine hohe Bezahlung ffir den
Besitzer, den 45jiihrigen Kurt Hoff-
mann,,.reparieren sollte.
Hoffmann stellte sich auf derh poli-
zeipriisidium, nachdem er drei Tage
fificlitig war. Ala ,Entschuldigung" ffir
sein Verkehrsvergehen fiffirte Hoff-
:mann jetzt vor Gerldit an: Wirtschaft-
fiche und Eheschwierigkelten, zeit-
weilige Schwerlibrifteit und Voll.
trunkenheit, Er set so ,volltrunken"
gewesen, daB er den ZusammenstoB
iAberhaupt nicht wahrgenommen habe,
sagto er. Die raffinierte Art, wie Hoff-
mann sofort versuchte. das Ganze zu
vertuschen, get ein Bowels ffir sein
ausgezeichn6t fu'nktionierendes Ge-
dfichtnis, erk1firte der Sachverstlindige
dazu.-
Das Urteil lautote auf I Jahr 4 Mo-
note Geffingnis wagon fahrliissiger
K8rperverletzung, vorsitilicher ge-
meingefilhrlicher Verkehrsgef&hrdung,
Fahrerflucht und unterlassener Hilfe.
leistung. Alois N., wegen Begiinsti-
gung ebdntalls auf der Anklageb~nk,
kam mit 300 DM Geldstrafe davon.
H. H.
Betrunkene oh-ne Schutzenuel
1!!t
Absturz beim Fassadenklettern - Sprung vom Da&
In angetrunkenern Zustand kletterte
in den friahen Morgenstunden des
Freitag der 44j4hrige Fritz V. an der
Fassade des Hauses Schustehrus-
stralle 5 In Charlottenburg emDor, um
seine im ersterl Stockwerk ielegene
Wohnung zu'gelangen. Er stiirzte aus
etwa 6 m H6he ab. Die Feuerwehr
brachte- lhn mit schweren Verletzungen
ins Krankenhaus. Wesiend.
Lout singend und.randalierand sall
der 25jhhrige Glinther K. aus Spandau
arn Sonntagabend auf dem Dach des
Hauses Neuer FiirstenbrunnerWeg25.
Er hatte vo'rher in einem Lokal im
gleichen, House gezecht. Der Wirt for-
00 00
Kleingartner sind mport.
Proteste gegen neue Kiindigungen in Siedlerkolonien
Gegen den Xoneralangriff auf die
Verliner Kleingartensiedlungen" wer-
den,die Siedler und Kleingiirtner in
den ndchsten Tagen wahrscheinlidi
mit . e'Iner 6ffentlichen GroBkund-
Sebung protestieren. Den AnIaB zu
diesem Schritt gaben die Kfindigungen
der Kol6nien ,Morgengrauen" und
.Felerabend" in Tempelhof an der
Rikdorfer Stralle, der Behelfsheim.-
siedlung Am Sprungsdianzenweg in
Zehlendorf und der Kolonie Alt-Lank.
witz. Der Vorstand des KleingArtner-
verbandes trat gestern zu einer auBer-
ordentlichen Sitzung zusammen.
,,Nach K-andigung der moisten Sied-
far auf der Schillerh6he und dem
Schbneberger Sildgelfinde beabsichtigt
man jetzt offenbar, uns f1berall zu
vertretben", erklhrte der Vorsitzende
des Kleinghrtnerverbandes, Naulin,
dem ,Telegraf". ,Die Kleingfirtner
sind fiber das rilcksichtslose Vorgehen
des Senats und der Baugesellachaften
empart."
In Alt-Lankwitz wurde 120 Par-
zelIenbesitzern gekfindigt. In Tempel-
hof sollen 65 Kleinglirther ihre Grund-
stilcke verlieren, davon sind 17 Dauer-
wohner.
Wohnungen ffir Kleingirtner
An 23 Familien mit 68 Personen. die
von der Kfindigung der Kleinghrten
A
L
F
D
Mr-T.11VTOTIM11TW
auf der Schillerh6he in der Gegend
Ungarnstrabe his Brienzer Straj3e be-
troffen Sind, hat das Wohnungsamt
Wedding eigene Wohnungen vermit-
teln k8nnen. Im Zusammenhang mit
dem auf der Sdiillerh6he geplanten
Wohnungsbauprogramm mUssen im
ersten Bauabschnitt 352,Parzellen ge-
riiumt warden. Darunter sind 188 be-
wohnte'Parzellen mit 429 Personen.
Bigher liegen jedoch n1ir 79 Antr6ge
auf Wohnungszuweisung vor. Die An-
tragsteller warden vom Wohnungsarnt
Wedding bevorzugt berilcksichtigt.
Neues Arbeitsamt geplant
Ein nbues Arbeltsamt soIl am Cour-
bi&replatz inWedding gebautwerden.
Es soll das provisorisdi In der Parik-
strafle geIegene Arbeitsamt ablbsen
und Air. die Bezirke Reinickendorf,
Wedding, Tiergarten und sphter, nach
der Wiederv6reinigung Berlins, ffir
Pankow zustiindig sein. Die Kosten
sind mit zwel Millionen DM veran-
schlagt. Die,Verhandlungen fiber den
G-rundstfickserwerb sind bereits abge-
schlossen. Gegenwiirtig.sind Baufach-
leuto bet der Bundesanstalt ffir Ar-
beitsvermittlung in Nfirnberg, um
fiber die Finanzierung zu verhafideln.
Der Ban wird voraussichtlich im,
riddisten jahr begonnen.
, derte ihn vorgeblich auf, vom Dach
herunterzukommen und rief schliefi-
lich eine Funkwagenstreife an. Ala der
angetrunkene Dachwandler den Funk-
wagen und die Feuerwehr herbeikom
men sah, sprang or von dom etwa
10 rn hohen Hans herab und blieb mit
inheren Verletzungen hilflos Regen.
Die Feuerwehr brachte ihn ins Kran-
kenhaus Westend.
Briefularkenauktion
Sdion am erstbn Tage der 34. Brief.
markonauktioh der, Firma Salomon
herrschte gestern im Schultheiss an
der Gedichtniskirche rages Interesse
bet fast alien Angeboten. , Deutsches
Relch" und .Deutsche Kolonien"
kamen,gestern Zur Versteigerung. Die
moisten Gebote hielten sich in der
Niihe' des Schfitzpreises. Haute war-.
den bet der Versteigerung vorwiegend
,Alt-Deutschland" und Europa" ange-
boten warden.
. I
Heimatausstellun, g voiberefiet
Der Bezirk Tempelhof will im
Herbst, voraussichtlich im November,
eine 'grofie Heimatausstellung im Rat-
haus durchfiffiren, um der Offentlich-
kelt vinen m8ghchst .r4llstiindigen
Oberblick fiber die Geschidite des Be-
zirks; von der Vor- und Frilhgeschichte
fiber die Entwicklung der D6rfer his
in-die neueste Zeit zu geben. Bilrger-
deputierte und die Arbeltsgemein-
schElft zur Pflege der Heim atge a chichte
bereiten these Ausstellung schon seit
Iiinge I rer Zeit vor. Ste wollen audi
ein . a Reihe 'von Modellen zeigen, um
deutlich zu machen, wie sich bestimmte
Teile der Landschaft, etwa das . Tem-
pelhofer Feld, im letzten ha
Then jahr-
hundert verindert'haben. Aurh ,T,'-
pelhof in der Literatur" soII siditbar
gemacht warden.
Neuer 18ombenfund
Am Kieswerk Tegel, Seidelstr. 32,
wurde eine 250-kg-Fliegerbombe auf-
gefunden. Haute um 11.30 Uhr werden
polizeifeuerwerker den - Blindgdnger
entschlifen. . ' In 3PO m Umkreis wird
die Polizei die Gefahronzone absper-
ren, dap Hans Holzhauser Str. 14 MuB
gerfiumt warden.
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Diverses
Meginstrumente
248075
Foldfernsprecher
248075
ler d"llesle
Nr. 159/8.-Seite 7
Berliner. wird 99
Der h1teste Berliner ist ein Kreuz-
berger; er heil3t Hermann Laebe,
wohnt am Lausitzer Platz und wird
morgen 99 jahre alt. Aber ein ,rich-
tiger" Kreuzberger ist 6k auch nicht,
denn er ist im Kreise Lilben in Sdile-
sien geboren. Ala er 1882 - vor 71
Jahren - nach Berlin kam, war er
schon acht jahre Soldat gewesen.
. Nadi seinern Absdiied vom Milithr
fing er bet der Reichsbank als Kas-
senbote an. Ala er nach 35jiihriger
Dienstzeit ,nicht einen Tag bin lch
Der filteste minnfidie Berliner.
krank gewesen" - pensioniert wurde,
war er Hauptzdhlmeister. Viele Mil-
lionen sind im Laufe der jahre durdi
l
seine Hand gegangen, es.hat immer
auf den Pfennig gestimmt". Sein
Steckbnpferd !at noch immer das
Redinen, und es geht bet de r 99jahri-
gen schneller als bet mandiern jungen.
Vor 12 jahren ist seine Fran ge-
storben; wiffirend ihrer Krankheit
hatte er eine Haushaltshilfe, eine
filtere Fran. Die wollte mich hinter-
her bemutt(arn und erzi4ehen,, da babe
ich sle 'rausgesdiniissen", sagt der
muntere alte Herr, der seit dieser
Zeit nidit viel von Frauen hAlt. Seit
12 jahren also fiAhrt er seinen kleinen
Haushalt selbst; holt ein, kodit sich
das Essen, w4scht ab und hUlt seine
Kleidung in Ordnung. ,Nur das Ein-
holen wird allmUhlich etWas beschwer-
lidL"
Das Geheimnis seines hohen Alters
set MKBigkeit, s~gt der Jubilar, ,unbe-
dingte MdBigkeit".. Sein Grupdsatz:
.,IB dich gesund." E. T.
Beirat ffir Taubstumme
Unter Leitung von Senator Bach
haben alle an der Betreuung der
Taubsturnmen und der Geh6rlosen
boteiligten Senatsstellen und freien.
Wohlfahrtgvereine die Grifficlung
eines Beirates beschlossen. Ffir die
Betreuung der Taubstummen und der
Geh6rlosen stellte Senator Bach 10 000
D-Mark aus der Slemensspende be-
reit. Weitere 20000 DM aus dieser
Spende sollen filr den Ankauf. von
Radioa0paraten ftir Blinde und filr be-,
sonders schwer betroffene Kriegs-
opfer verwendet werdeh."
P stmarder verurteilt
Als o,
Der 30j5hrige frilhere Leiter des
Postamtes Frohnau, Heinz Grarnke,
wurde am Freitag in'einer Berufungs-
verhandlung von dem Landgeridit zu
acht Monaten GeRingnis verurteilt. Er
urde beschuldigt, Postsendungpn g,e-
w
raubt zu.haben. Der Angeklagte, der
in erster Instanz, mangels -Beweises
freigesprochen worden war, beizeich-
nete sich auch in der Berufungsinstanz
als schuldlos. Das Geridit sah ihn je-
dodi nach einer zweitagigen Beweis-
aufnahme auf Grund der indizien als
ilberfiihrt an.
Uffentliche VerstAgerung
Von den Besat2ungsmdditen freige-
gebene M6bel, deren Eigentilmer sich
nicht gemeldet haben, werden ffir den
amerikanisdien Sektor an jedem
Donnerstag im juli um 9 Uhr in Tem-
pelhof, VolkmarstraBe 16-24, fiir den
britisdien Sektor an jedem Dienstag
im juli, ebenfalls um 9 Uhr; in Wilmers-
dorf, Fehrbelliner Platz 1, (Eingang
Wiirttlembergisdie StraBe) und ffirden
franz6sisr-hen Sektor an jedem Frei-
tag im juli urn 9 Uhr in N'20, 0sloer
StraBe 116a (2. Hof redist), verstelgert,
Vorbesichtigungen k8nnen tags zuvor
von 9 bis 15 Uhr erfolgen.
Wo bliehen die Kunstwerke?
Boleslaw Mastal, frilher einer der
bedeutendsten Kunstexperten Berlins.
kehrte nach. 14iiihriger Abwesenheit
aus den Vereinigten Staaten zu einem
Besudi nach Berlin zurilck. Vor seiner
Emigration besaB er in Berlin vier
Xunstgalerien, die von den Nazis ent-
eignet wurden. Mastai, der bis Mon-
tag im Hotel am Zoo zu. erreichen ist,
bittet die Berliner, die etwas fiber den
Verbleib der Kunstgegenstlinde in set-
nen Galerien wissen, ihm entweder
an sein Berliner Hotel oder an aeine
New-Yorker Adresse: New York 22,
N. Y., 104 East 57th Street, ausfiAhr--
lich Nachricht fiber ihre Kenntnisso
und Wahrnehmungen zu geben.
Neuer Leiter der Stadtplanung
Stadtbaudirektor Hans Stephan
wurde zum neuen Leiter der Stadt-
planting beim Senator fUr Bau- und
Wohnungswesen berufen. Stephan ist
51 jahre alt. 1929 trat er in die Hoch-
bau-H,auptverwaltung der Stadt Ber-
lin ein und 'avan6ierte sp9ter zunt
Stadtbaudirektor. Nach 1945 war
Stephan als Privatarchitekt und
Stiidteplaner int Raurn Hildesheira
Und Braunschweig Uitig.
: Der bisherige Leiter der Stadtpla.
nung, Senatarat Felix Unglaube, tritt
nach 46jAhriger Tiitigkeit am
31. August In den Ruhestand.
jestwo . dien-Arrangement"
Die Direktion deg Deutschen Raise-
bilros, Frankfurt a. Main, hat anl58-
lich der Berliner Festwochen 1963
Dreitagesaufenthalte in Berlin zu er-
mfiBigten Preisen eingerichtet. Es sind
vier Preisgruppen-zu 39, 54, 78 und
109 DM vorgesehen. In di6sen Preisen
sind drei Obernaditungen mit Friih-
stilck und Bedienung, eine Stadtrund-
fahrt sowle eine Theaterkarte enthal-
ten.
Die Anmeldungen ffir dieses_ ,Fest-
wochen-Arrangement" - miissen bis
zum 10. August bet den Vertretungen
abgegeben warden. - Die Festwochen
finden vom 30. August his zurn
27.. September statt.
Wortanzeigen
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Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
Alta Bekannie treffen sick wieder
icetcgruf.
,,Das haben wir langge entbelirt" / Reger Betrieb in den ,Grenz1and"-Stra13en
Sie trafen side wie Bute Nadibarn,
die ein' Storenfried'ostlidier Herkunft
getrennt hatte. Sie kamen als Stamm-
kunden aus dem Ostsektor in die
Westberliner Geschafte zuriidc. Und
sie begruBten side oft nicht wie Kunde
and Gesdiaftsmann, sondern wie alte
Bekannte. Seit Jahren. hat man bei
uns Margarine, Gummiband and Ra-
sierklingen nidht mit so strahlendem
Lacheln ge- and verkauft. ' ?
Seit zwei Tagen haben die Ge-
schaftsleute, die side auf -Ostkund-
schaft eingestellt hatten, wieder zu
tun. Am ersten Tag war zwar alles
nosh etwas unsicher, aber gestern
kaufte man, was wochenlang ent-
behrt wurde.
Schillingbriidce. Vor Tagen stridcte
die Zigarettenhandlerin node Strumpfe,
jetzt kaufen die Ostberliner wieder
Westtabak and gute Zigaretten. In
der Eisenhandlung (sie war vorfiber-
gehend geschlossen) verlangte man
zuerst Einweckutensilien,and Gummi-
ringe..,,Jetzt mui3te node. die 88 his
zu uns fahren and die StraBenbeleuch-
tung besser werden", wunsdht der
Handler. fur sick and seine Kollegen.
Oberbaumbrudce. Menschenkarawa-
nen aus Richtung Warsdhauer Brfidce
kommen wieder zum Eirikaufsbummel.
GenieBen fur drei Grtischen Napoleon-
schnitten, lauschen andachtig den
ambulanten Vortrag5kiinstlern (Reper-
toire: Fullsthwamme, Lodcentinktur
and Gesundheitstee) and ? kaufen
Reifverschliisse ebenso wie. Nahgarn.
?Der beste- Tag seit' dem Bestehen
der ' Verkaufsbuden ist das heute",
sagte eine Gesdhaftsfrau.' ,
StresemannstiaBe. Sie erwadite aus
dem Dornroschensdilaf. Zwar konnte
der Passantenstrom nosh starker sein,
doch die alte- Friedrichstadt ist nun
einmal kein gunstiges Hinterland.
Potsdamer Strafe. Vor vier Tagen
sagte node ein Fensterputzer: Jetzt
werde idh stempeln mussen - die
Gesdiaftsleute brauchen keine blan-
ken Fenster mehr." Jetzt regt es side
wieder. ,Toitoitoi" mochte man den
unternehmungslustigen Geschaftsleu-
ten sagen. Sie schufen aus einem
toten Winkel ein helles Sdhaufenster
zur freien Welt.
Wir waren in-der Bad- ebenso-wie
in der BrunnenstraBe. Wir beobachte-
ten die Berliner Beim Kartoffelkauf
(das waren Muttis) and bel der ge-
radezu' genul3vollen Auswahl eines
Lippenstiftes (das waren junge Frau-
en, die nicht Aktivistinnen, sondern
hiibsche Berlinerinnen sein wollen).
Wi-r, freuten uns fiber die Wonne,
mit. der die Ostberliner den heiB-
geliebten ?Ecften" in einem neu-
eroffneten, hubschen kleinen Cafe in
der B'riinneiistraBe tranken. Ob sie
,Fettigkeiten" oder Sufwareih kaufen
(hier.lagen die Rekordumsatze) -- sie
haben alias lange entbehrt. Wfinsdien
wir, daB sie damit nicht mehr lange
an ,Vopos in Waffen vorbeigehen
mussen. Und - treten wir weiter fur
die ein, die' unsere Spradhe, sogar
unseren Dialekt spredien. Wolf
Unverbesserlicher Einbrecher
Die Erniittlungen gegen den 42jahri-
gen Berufsverbredier Max Jahn, der am
17. April 1952 aus der. Heilanstalt
Wittenau flfichtete urid einen Monat
spater wieder festgenommen wurde,
sind jetzt abgesdilossen. In den vier
Wodhen seiner Freiheit hatte Jahn
sdhon.wieder. 50 neue Einbruthsdieb-
stahle begangen. Obwohl er minder-
begabt ist, Bing Jahn immer sehr raffi-
niert vor. Er ist vielfach vorbestraft
und'.war his 1945. in Sitherun'gsver-
wahrung.
Um 28 U-Bahn-Wagen
Die Hauptverwaltung der Ostberli-
ner BVG beschuldigte am Donnerstag
die Leitung der Westberliner BVG, 28
moderne U-Bahn-Wageh 'gegen ?ur-
alte ' Wager" im Laufe des Donners-
tags ausgetausd t zu haben. Auferdem
so-behauptet die Ost-BVG weiter, sei
entgegen der g&troffenen Abspradhe
der' alte Fahrplan nidht wieder in
Kraft gesetzt worden,'so daB'die bis-
herigen Ziige'Krumme Lanka-Alexan-
derplatz bzw. Krumme Lanke-Pankow
nicht mehr verkehrten.
Direktor Schneider von der West-
berliner BVG wies die- VorwGrfe der
Ost-BVG als vollig unbegriindet zu-
rfidk. Der gesamte U-Bahn-Wagenpark
der l3VG werde aussduieflidh von der.
Westberliner 'BVG in Ordnung gehal
ten and er'ganzt. Die 28 Wagen seien
zur tedinischen Uberprfifung nach
Ruhleben gebracht worden. Uber die
verenderte Linienfiihrung seien scion
vor dem 17. Juni Verhandlungen ge-
fuhrt worden.
Fur Kinder -von Kriegsopfern
Hauptfursorgestelle ermoglidtl Erholung in Ferienheimen
'Die Hauptfursorgestelle konnte in
diesem Jahr wehrend der Ferien Land-
pflegeheime" fur Kinder von Sdiwerst-
besciadigten in der Bundesrepublik
erhalten. Bisher war dies stets sehr
sdhWierig, . well die Heime ' wehrend
der Ferien voll belegt waren. Mit Hilfe
des Reidisbundes der Kriegs- and
Zivilbeschadigten, Sozialrentner and
Hinterbliebenen sowie des Verbandes
der Kriegsbeschadigten, Kriegshinter-
bliebenen and Sozialrentner Deutsch-
lands,konnten 150 Kinder zur Erho-
lung verschickt werden. Erholungs-
mafnahmen fur weitere 150 Kinder
sind in Vorbereitung.
Soldaten unterhalten Fliidntlinge
Angehorige der amerikanischen Be-
satzung fiihrten im Caciliensaal am
Nikolsburger Platz eine gelungene
Veranstaltung fur Ostzonenflfichtlinge
bhV-eh:'' Amerikanische Soldaten and
Flfichtlinge,verlebten gemeinsap},,drei
sorglose St'unden. Auf der Biihne
brathten die Mitglieder des Berliner
,,All American Clubs" ein buntes and
humorvolles Programm.
,,Herz ist Trumpf"
Nadi Aufhebung der Sektorensperre
werden side am Sonntag um 16 Uhr
erstmalig wieder Ost- and Westberli-
ner in der Waldbfhne zusammenfin-
den. Die Veranstaltung steht unter
dam Motto ?Herz ist Trumpf", Louise
Schroeder spricit Worte der Begrfi-
Bung.-Karten zum Praise Von 1 DM
sind an den Kassen zu haben.
Parade zum 14. Juli
AnlaBlich des franzosiscien Natio-
nalfeiertages findet . am 14. Juli. um
i'b Uhr. im Quartier Napoleon, Rei-
nidcendorf, Kurt - Schumacher - Damm,
eine Truppenparade . statt. Eine Tri-
bune 'wird fur die deutsche Bevolke-
rung reserviert, die zu dieser Veran-
Kurz and biinidig
Das Bundesverdienstkreuz wurde dem
80j4hrigen Berliner Professor Dr. Johan-
nes Muller, Ehrenmitglied des Berliner
Sportiirzte-Bundes, verliehen.
. Bei 20 Verkehrsunfallen am Donners-
tag wurden 19 Erwadhsene and 'sedis
Kinder verletzt. Von sedhs angetrunkenen
Kraftfahrern wurden die Fiihrerscheine
einbehalten.
Hilflos aufgefunden and in das
Albrecht-Achilles-Krankenhaus eingelie-
fert wurde die am Sonntag versdhwun-
dene 30jahrige Gisela Ruch, erfuhr die
Polizei erst jetzt.
In die Spree fiel gestern nadhmittag an
der' Oberbaumbrudke der , vierjahrige
Peter W. Der zehnjahrige Jurgen Happe,
der- im gleidhen Hause mit Peter W. in
der Lubbener Strafe wohnt, rettete das
Kind.
Eine siebenkopfige Kabeldiebesbande,
deren Mitglieder 15 big 28 Jahre alt sand,
wurde jetzt gefaft. Auf dem Gasag-Ge-
lande' im Tegeler Forst haben die sieben
200 in Kabel demontiert.
24 Volkspolizisten - darunter ein Kom-
missar - - stellten aids am Donnerstag
unter den Schutz der Westberliner
Polizei.
Der Botanische Garten ist in Zukunft
sonn- and feiertags von 8 Uht 'tis
20 Uhr geoffaiet.
staltung herzlidist eingeladen' ist. Die
Platte mussen his 9.45 Uhr eingenom-
men werden. .. ,
Bequemer geht's nidit mehr
Er kam . gerade nosh .redhtzeitig zu
den 'grofen Ferien, der neue ?D-Zug
der Landstrafe". Gestern abend star-
tete der adhtachsige Luxusbus der
Firma Bayern-Express vom Stuttgarter
Platz zu seiner Jungfernfahrt nach
Mfindten. Die 80 Insassen diirften
kaum je bequemer gereist ' sein.Sie
saBen -- oder besser lagen - in
sdiaumgtimmigepolsterten Sdhlafses-
sein? von ungewohnlidher Geraumig-
keit. Eine Klimaanlage fachelte kiihle
Luft' zu. Einen knurrenden -Magen
gibt'.s auf der langen Fahrt nach Miin-
chen audh nfdit mehr, denn eine Bar
mit einer reizenden StewardeB ist an
Bord.. Der vierradgelenkte Anhanger
ist mit ern Triebwagen duidi eine
?Ziehliarzmonika"' verbunden, Die
elegantt;? karosserie"und Innenausstat=
tung lieferte die Berliner Firma Gaub-
sdiat-Fahrzeugwerke; Motor and Fahr-
gestell,baute Bussing.
Geheime Dienstvorsdirift
Das Arbeitsgericht wies' am 'Freitag
eine Klage der Gewerksdhaft ' der
Polizei ab, die bezwerkte, den Polizei-
prasidenten zur Aushandigung der
geheimen Dienstvorschrift Nr. 5 an'die
Srtlidien Polizeibetriebsrete zu veran-
lassen.:Die Vorsdirift entlialt die Au-s-
bildungsbestimmungen fur - Schutz-
polizisten.
- Das Arbeitsgeridht begriindet seine
Klageabweisung damit, ?daB ein stan-
diges. Bedfirfnis des Betriebsrates zur
Einsidit in these Dienstvo.rschriften
nicht anerkannt werden kann". Der
Polizeiprasident 'sei 'aber verpflidhtet,
bei Vorliegen von! Einzelbesc ' hwerden
den Betriebsraten ' von Fall zu Fall
Einsitht in die Vorschrift zu geben.
Radweg Am Postfenn
Nadi der Havelchaussee soil nun
auch die. Strafe Am Postfenn einen
Radfahrweg erhalten. Das Bezirksamt
Wilmersdorf will nach Bereitstellung
der GARIOA-Mittel ' sofort mit dem
Bau beginners, wahrscheinlich nodh in
diesem Sommer. Besonders an Sonn-
tagen sind die Radfahrer auf der
Strafe Am Postfenn, die vom Sdholz-
platz zur Havelc haussee fiihrt, durdh
den starker Autoverkehr gefahrdet.
Auf der einen Seite der Strafe ist ein
steiler Abhang, auf der anderen ein
StraBengraben.
Ein Wetterprophet
Fur die regellose and unbestandige
Wetterlage glaubt der Dahlemer Lieb-
haberastronom Johann Haadcen jetzt
eine Erklarung gefunden zu haben.
Die Einfallswinkel. der Sonnenstrahlen
sollen nach seiner Theorie entschei-
dend fur 'das Wetter sein. Seine Lang-
Wetter-Prognose, die er seit kurzer
Zeit veroffentlidht; soll.haargenau wie
vorausgesagt, eingetroffen sein. Johann
Haacken sagt eine ' aufergewohnlich
starke Hitzewelle fur Mitteldeutsdh-
land um den 26. Juli herum, voraus,
die his Mitte August . anhalten soil
Besudi bei den Opfern
Die Sieben Opfer des 17. Juni, die
side node immer in den beiden Kreuz-
berger Krankenhausern Ant Urban and
Bethanien befinden, erhielten gestern
den-Besiidr'von Burgerirleister Kre'ss=
mann,' der side nach ihrem Befinden
erkundigte and ihnen Mut zusprach.
in' alien Fallen waren die Verletzten
erfreut fiber den Besueh, zumal ihnen
gesagt ?wurde, daB die Angehorigen
fur heute eingeladen wurden and Gast
der Kreuzberger Nachbarsdhaftshilfe
sind. .
Sonnabend, 11. Juli 1953
Das Opfer der Flieger fur Berlins Freiheit .ist nidlt -vergessen.Gestern - wurden
am Luftbriidcendenkmal Kranze niedergelegt.. . Foto: dpa
Kranze. am. Luftbruckendenkmal:
In, einer, Feierstunde am Luft-
brudcendenkmal legten? gestern der
Regierende ? Burgermeister Dr. -Ernst
Reuter, der President des Abgeord-
netenhauses, Dr. Otto Suhr, and die
drei ' Westberliner ' Stadtkommandan-
ten Kranze fur die: Opfer der Luft-
brilcke neder. -Der 10. lull ist der
Gedenktag fur die toter Piloten ge-
worden, ,seitdem vor zwei Jahren das
Denkmal 'enthullt wurde. Hunderte
von Berlinern legten im AnsdrluB an
die offizielle Feier Blumenstraufe an
das Denkmal. Eine Kapelle spielte
?Ith, hatt' einen Kameraden".
Frohe Feierstunden
Im Rahmen der Aktion ,Kaffee-
tafel" des Senators fur Sozialwesen
veranstaltete die Bewag in der Alten '
Fischerhutte am Schladitensee ein
paar frohe Feierstunden fur 60 Flfidit-
linge aus dem Lager Lithtenrade. Di-
rektor Stenzler and der Betriebsrats-
vorsitzende Schulz sprachen warme
Begruf3ungsworte, verbunden mit dem
Wunsche fur, eine baldige glfidclidhe
Heimkehr in die Heimat. Fur eine
ausgelassene Stimmung sorgten Wal-
ter Grosser mit 'seinen- pr9chtigen
Schlagern and der Humorist Cichon.
AussdiluBfristen beadtten!
-Dad, Buridesvertriebenehgesetz rent-
Halt in Paragraph 70 AiLssct~ihi8fristen,
die '-'fur Arzt'e, La`nflarz`fe and- lien-
tisten von Bedeutung sind, sofern sie
als nach dem Bundesvertriebenen-
gesetz anerkannte Vertriebene' oder
Sowjetzonenfluditlinge. ' vor dem
4. September 1939 zur Kassenpraxis
zugelassen waren and bisher.die. Zu-
lassung node nic t wieder 'erhalten
haben. Die zu diesem Personenkreis
BiItLIN.'
Kirdilithes. Gottesdienst halt Bisrhof D. Dr.
Dibelius um 9.30 Uhr im Ev. Johannesstift zur
Einfuhiung des neuen Stiftsvorstehers Pfarrer
Becker. Zum Festekt um 11.15 Uhr spredien
D. Dr. Dibeliu"s, Prof. Ernst Reuter, Pfarrer
Dr. Braune and Pfarrer Becker.
Heimattreffen. Sdilesier: Gr. Breslau Aus-
flug auf den Plthelsworder, Treffen um 14 Uhr
StraOenbahrihaltestelle ?Willielinsh6he"; Gr.
Trebnitz-Militsdi, Familienausflug; Treffen um
14 Uhr in Teget, Brunowstr.61; Gr. Grun-
berg/Freystadt, um 18 Uhr im ?Tusculum",
Tempelhofer Damm 146; Gr. Beuthen, um
17 Uhr, Stioneberg, Maxstr. 8. Ostbranden.
burg/Neumark: Guben/Frankfurt um 15 Uhr
im Huse-Lokal Pidielsberg. Pommem: Kr. Alt-
damm um 14 Uhr Sommerfest in Zehlendorf,
Fiedterhuttenstr. 113; Kr. Dramburg um 14 Uhr
in Lititenrade, Haus Buhr am Bahnhof; Kr.
Naugard um 15 Uhr'in der ?Liditburg" am
Bhf. Gesundbrunnen; Kr. Stargard um 14 Uhr
in Tegel, Karolinenstr. 12; Kr. Neustettin um
14 Uhr in Netikolln, Hasenh'eide 22; Kr.
Biitow, um 14 Uhr, Grunewald, Hubertusbader
Sir. 7/8; Kr. Netzekreis um 15 Uhr in den
Swinemtinder Festsalen am Gesundbrunnon.
,Ostpreu8en: Kr. Hellsberg, Dampferfahrt nach
Heiligeiisee, Treffen urn 8.30 Uhr Fennbrudke;
Kr. Lotzen? Aueflug zum GroBen Fenster,
Treffen um 9 Uhr S-Bhf. Nikolassee; Kr.
Neidenburg-Soldau, um 16' Uhr in Dahlom-
Dorf, Konlgin-Luise-Str.40; Kr. Darkehmen
um 15 Uhr in NW 21, Havelberger Str.?12;
Kr. Treuburg urn 15.30 Uhr In Wilmersdorf,
Domklause" am Fehrbelliner Platz; Kr.
Rastenburg um 16 Uhr im Klubhaus" am
Fehrbelliner Platz; Kr. Osterode, um 16 Uhr
in Charlottenburg, Sportfeldstr. 23; Kr. Memel
Stadt and Land, Heydekrug/Pogegen, um
16 Uhr in Siidende, Steglitzer Sir. 14-18.
Wartheland: Kr. Gr, Birnbaum, Samter, Obor-
nik, um 15 Uhr in Charlottenburg, Kaiser-
damm 109. WestpreuBen: Kr. Gr. Elbing, not
15 Uhr in Sdioneberg, Badensthe Str. 52; Kr.
Gr. NOrdliche Kreise (Stargard, Dirschau,
Berent, Karthaus Neustadt, Putzig) um 16 Uhr
Wilmersdorf, Mainzer Str. Edke Bundesplatz;
Kr. Gr. Rosenberg, Deutsdi-Eylau, um 14 Uhr
Im Ratskeller Zehlendorf.
Ftibrungen: Mit den Naturfreunden (Gruppe
Kreuzberg) nadi Tegelgrund, Treffen um
8 Uhr Humboldtmiihle. Vogelkundlithe
Wanderung mit dem Volksbund Natursttutz
zur Krummen Lanka, Fuhrung: Max Ludwig,
Treffen um 9 Uhr Bhf. Onkel Toms. Hiitte. -
Ober Nikolskoe zur Pfoueninsel mit dem Ber-
liner Wander-Verein. Treffen his 9 Uhr vor
Bhf. Wannsee (Seeseite). - Thirds das Boh-
misdie Dorf (Alt-Rixdorf) fiihrt job. Theuer-
kauff, Treffen um 10 Uhr U-Bhf. Karl-Marx-
StraOe; nadimittags Wanderung zur Pfauen-
insel mit St:lolbesititigung, ? Treffen 'um
14 Uhr S-Bahn-Ausgang Wannsee. - Pilzlehr-
ausflug mit der Deutsdien Gesellsdiaft fair
Pilzkunde, ab Jungfernheide 9.47 Uhr nett
Gartenfeld. - Besiditigung des Humboldt-
sdilosses Tegel mit Park mit Artur Fleischer,
Dampferfahrt Burch die Inselwelt des Tegeler
Sees, Treffen um 15 Uhr, Alt-Tegel, Endhalte-
stells der Stralienbahnen Linie 25 and 41. -
Nakh Amalienhof and Spandauer Sudpark im
Reisebus mit H. Starke, Abfahrt um 15 Uhr
Hermannplatz and 15.15 Uhr S-Bbf. Zoo. An-'
meldung: 66 48 00. - Botanistre Lehrwande-
rung dutch die Pflanzenwelt im Glienicker
Park mit E. Mecklenburg, Treffen urn 9.30 Uhr
vor Bhf. Wannsee.
Heimatverein Sommerfeld NIL, Treffen um
16 Uhr in Sdioneberg, Kolonnenstr.51, Lokal.
Einen Briefmarken-GroBtausd: veranstaltet
die Philatelistisdte Jugend-Union von 10 his
18 Uhr verbunden mit Handlerstand von 10
bis 18 Uhr in der Belziger Str. 4-6, Sthone-
berg.
?Hephata"-Sdiwerhorige treffen aids zur
Dampferfahrt von 9 his 9.30 Uhr an der Pots-
da:ner Brhdke, Natizugler um 10 Uhr an der
Tiergarten-Schleuse.
Eine franzosisdte Militarkepelle unter Lei-
tong von Capitaine Richard spielt von 18 his
20-Uhr im Sommergarten am Funkturm. Von
15 his 18 Uhr spielt Hans Karbe mit semen
Solisten. Eintritt 0,50 DM, Kinder die Halfte,
Ostbewohner 1.: 1 in Ostmark.
Bilk notieren Sie
Freie Volksbihne, 11. 7.: Theater am Kur-?
furstendamm, 19.30 Uhr, "Gemadite Lents" /
Renaissance-Th., 20 Uhr, ?Intimitfiten" / Tri-
bune, 20 Uhr, "Die st laue Susanne".
Die Vorstellungen 0Martha" and , Vogel-
handler" in der Freilichtbuhne Rehberge am
Sonnabend and Sonntag mussen wegen des
unsicheren Wetters verlegt werden. Der
?Vogelhandler" 'wird am 18. 7. um 20 Uhr and
Martha" am 1. 8..um 20-Uhr in der Freilidit-
btihne.Rehberge aufgeftihrt. ' '
Die Paganint".Operette, die em 20. and
21. 6. abgesagt werden muflte, fmdet nunmehr
am 15. 7. not 20-Uhr im."Pralat", Sd16neberg,
statt. Die gelosten Karten werden ab sofort
von 10 his 12 und.17 his i9 Uhr an der ?Vor-
Declassified and Approved For Release 2012/05/24: CIA-RDP80SO154OR002200230009-9
gehorenden Vertriebenen undiSowjet-
zonenflfithtlinge, die his zum 31. De- .
zember 1952 im Geltungsbereidi des
Grundgesetzes oder in Berlin West
ihren standigen Aufenthalt, genommdn
haben, gelten'nach. Paragraph 70 Ab-
satz 1-BVFG weiterhin als zur Kas-
senpraxis zugelassen. Sic haben side
innerhalb einer AusschluBfrist von
drei Monaten nach Inkrafttreten des
Bundesvertriebenengesetzes bei deni
fur den Ort ihres standigen? Aufent-
halts . zustandigen Zulassungsaus-
schusses zwedks Wiederaufnahme der
Kassenpraxis zu melden. Die -Aus-
sdiluffristen laufen am 5. Sept. ab.
Mit 34 Schaufenstern
Ein wahres SihmudcstBc k '1st die
35 in lange und?in zehn Fenster un-
terteilte Passage geworden, die
das Bekleidungshaus Ebbinghaus am
F.athaus Friedenau eroffnete. Insge=
samt verfugt die Firma jetzt fiber eine
Ausstellungsflache von 34 Schau-
fenstern. Im September sollen auBer-
dem, neue Tiefparterre-Verkaufsraume
erdffn et werden,. init deren Bau be-
reits begonnen- wurde.
Jagd- uad Sportszenen
Eine keeine Ausstellung englisdher
jagd-i,und Sportszenen in farbigen
upferstidien and Radierungen aus
den. Jjahren .1810 his-. 1845- wird' am
1.5. Juli erstmalig im. Tempelhofer Rat-
haus. gezeigt. Die Ausstellung ist vom
Kunstamt zusammengetragen worden.
?Telegraj" gratuliert
Das Fest der goldenen Hodizeit feiern
heute 'die Ehepaare Frieda and David
Lomme, Lausitzer Strafe 34, and Anna
and Hermann Sfi6enbarth, Britz, Marien-
dorfer Allee 76.
'Den 80. Geburtstag feiern haute Frau
Kratsch, Charlottenburg, Kaminer Str. 7,
Frau Emma 'Kasch, NW 87, Rostodcer
Strafe 15, Herr' Paul ' Doritz, Rudow,
Eidienauer Weg' 62, Frau Anna Haupt,
Wittenau, Oranienburger Stralle..206, 'und
Herr Paul Tannhauser, Wittenau-Nord,
Faustweg 7.,
Herr Lindenbaum, Waidmannslust,
Zehntwerderweg 88, begeht heute seinen'
75. Geburtstag.
Der Rundfunk sendet:
RIAS f303 in = 989 kHz): 12.00 Mittagskon-
zert - 12.55 Konzert - 14.15 Probes Wochen-
ends - 15.30 Mensdi and Arbeit - 15.50 Die
RIAS-Kaffeetafel - 18.06 Besthwingte Male-
then - 20.01 Tausend hunts Takte - 21.00 Die
Zirkusse kommen and gehen - 22.30 Zauber
der Stimme - 23.00 Wir bitten rum Tanz.
NWDR (530 in = 560 kHz): 12.00 Musik zur
Mittagspause - 14.00 Musikalisrhes Rendez-
vous - 15,30 Ana der Welt der Arbeit - 16.00
Haben Sie ein gutea Gehor? - 18.00 Am laufen-
den Band - 19.30 FrShliche Abendmusik -
20.00 Das ideals Brautpaar, Obertragung aus
dem Titania-Palast - 22.10 Peter Tsthaikowsky
- 22.45 Melodie and Rhythmus.
Wetterlage: Des wethsel-
hafte Wetter halt node an'
Voraussage: Wechselnd be-
wollit, verelrizelt Schauer,
kiihl, insist unter 20 Grad,
nadits um 12 Grad. Luft-
drudk: 762 mm, . mefiger
Westwind. Sonne: 3.66'bis
20.26. Mond: 4.02 his, 20.46.
Herausggeber: Arno Scholz and Paul Labe. ,
Chefredakteur: Arno Scholz. Stellvertreter U.
Politik: Karl Wiegner. Chef v. Dienst u. Nach-
riditen: Rudolf Haetzel. Wirtsdiaftspolitik:
Dr. Friedrich Sarow. Gewerksdiafts- o. Kom-
munalpolitik: Walter Wegner. Ostzonenpolltik:
Werner Nieke. Kulturpolitik: Walther G. Osdit-
lewski. Peuilleton: H. H. Bradivogel and Data
Fabling. Lokeles: Richard Schwartz. Sport:
Ulrich Preussner. Chefreporter: H. H Theoheld.
Fir den Inbalt verantwortlich: Richard
Schwartz. Fur unverlangt eingesandte Manu-
skripte ?kenne Gewahr. Drudk: Graphiadie Ge-
sellsdtaft Grunewald, GmbH., Berlin-Grune-
weld. Anzeigenannahme: twag, Berlin-Grune-
weld, Blsmardcplatz.
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