PERIODICAL: DEUTSCH FINANZWIRTSCHAFT
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Document Number (FOIA) /ESDN (CREST):
CIA-RDP80S01540R001000160009-0
Release Decision:
RIPPUB
Original Classification:
R
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77
Document Creation Date:
December 22, 2016
Document Release Date:
June 13, 2012
Sequence Number:
9
Case Number:
Publication Date:
April 23, 1953
Content Type:
REPORT
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Attachment | Size |
---|---|
![]() | 9.15 MB |
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4
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CENTRAL INTELLIGENCE AGENCY
INFORMATION REPORT
ICTm
IICUrn INPORMATSON
DATE OF INFO.
RACE ACQUIRED
NO. OF PAGES 1
REQUIREMENT NO. RD
THE SOURCE EVALUATIONS IN TNIS REI.OR- ARE OUINITME.
THE ANRMUL OF CONTENT LS TENTATIVE.
Enclosure: February issue of German periodical: Deutsche
FinsAwirtschaft (1 magazine) . (0RR )
STAT
STAT
RESTRICTED;
STATE ARNT MAW AIR Ftl AEC T STAT
,...... w -? - .. ON ??x", MM Dr ki i . M "#t"?) Form NQ. 51-61, January 1953 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0
2M.D.w.M.t4e.1d..
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w by low. The nMed .E:5 sw~ w sew
Periodical: Deutsche Finaniwirtschaft DATE DISTR. 23 April 1953
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CX 4L
AUSGABF B
DHJIS(1111
N
RTSCHAFT
Z E I T S C H R I FT FUR D AS G E SAMTE F I N AN Z WE S E N
wit amllichen Nachrichten des Ministeriums der Finanzen der Deutschen Demokratischen Republik
Mit Beilagen:
?Des Neue Abgaben-
recbt
and ?Kandbucb des
Kauptbuclabalters"
Vorw" its zu neuen Erfolgen!...... 169
Dr. Hans Loch: Der Kampf urn die
Sparsamkeit steht 1953 an erster
Stelle ............................ 172
Willy Rumpf: Konsequenter Kampf
um die Einfuhrung einer strengen
and allseit`.gen Sparsamkeitswirt-
schaft ............................ 179
Lechtenberg: Schlull mit der Unter-
schetzung der Ausschi sse and Kom-
missionen der Volksvertretungen.. 181
Gesetz fiber den Staatshaushalts-
plan 1953 ........................ 184
A. Strauj3 / Richter: Zur Kritik an
der Reisekostenverordnung ....... 136
Der Weg in eine leitende Funkticn
ist fur jede Frau offen ........... 188
Walter Gellrich: Steuern sind keine
Kosten ........................... 191
R. Muller: Die ersten Ergebnisse
and Erfahrungen im Vertrags-
sparen ........................... 193
Aus der Sowjetunion
and den Volksdemokratien
E. Walter: Abschaffung des Karten-
systems and Neuregelung der Lohne
in Polen ......................... 199
Finanzen
der sozialistischen Wirtschaft
Rudolf Adamek: Wie sparten Be-
triebe des Maschinenbaus Umlauf-
mittel ein? 201
Dr. Harald Engelhardt: Zur Frage
der Bestetigung von Betriebs-
plenen ........................... 202
tYbe.rnehmt Patenschaften fur
unsere landwirtschaftlichen Pro-
duktionsgenossenschaf ten! ........ 203
Martin Gentsch: Neues Rechnungs-
wesen entfacht Atmosphere des
Lernens ......................... 204
Curt Domschke: Zur Lage der
Versorgungs- and Dienstleistungs-
betriebe ......................... 205
Rudolf Frohmcke: Die Kostenrech-
nung der volkseigenen Gaiter .... 207
Preise
Gerhard Kohler: Fragen zur Preis-
bildung im Handel ............... 208
Staatshaushalt
Heinz Schmidt: Wie plante der
Kreis . Bernau seinen Haushalt
1953? 209
Abgaben
Gunther Winkler: Wettbewerbe in
der Abgabenverwaltung .......... 211
Horst Geier: Lohne, Gehalter and
soziale Aufwendungen in der
steuerlichen Gewinnermittlung der
privaten Wirtschaft .............. 212
Banken and Sparkassen
W. Ulinski: Kreditgewehrung an
MTS and VEG auf neuer Grund-
lage ............................. 215
R. Muller: Die Sparkassen miissen
mehr fur dip, Qualifikation ihrer
Mitarbeiter tun .................. 217
Versicherung
Gerd Pfau: Einige Bemerkungen
zur Theorie der Versicherung im
Sozialismus ......................
Hartmut Mielke: Vereinfachung
des Versicherungsschutzes fur die
volkseigenen Kreditinstitute ..... 221
Unsere Volkskorrespondenten
haben das Wort ................. 222
Fachnachrichten fur die Haupt-
buchhalter, Kontroll- und Revi-
sionsorgane der volkseigenen
Wirtschaft Nr. 2 ... . .... . . .. (3)
Fachnachrichten fur den Staats-
haushalt Nr.4 .............. (11)
2. FEBRUARHEFT 195$ VERKAUFSPREIS 1.25 DM
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SCHRIFTENREIHE
Verkehrswissenschaldidie Forschung
Herausgegeben von Dr. H. J. Pusch, Abt.
Verkehrsforschung in derForschungsanstalt
fur Schiffahrt, Gewdsser- and Boden-
kunde, Berlin, in Verbindung mit Prof. Dr.
G. Pouhoff and Prof. Dr. J. Gunther, Hoch-
schule fur Verkehrswesen, Dresden.
Berieht
fiber die erste verkehr. swissenschaft-
liche Arbeitskonferenz der Abtei-
lung Verkehrsforschung der For-
schungsanstalt fur Schifahrt, Ge-
wasser- and Bodenkunde, Berlin.
DINA5 ? Etwa 136 Seitenmitzahlreicben
Abbild. ? broschiert - Preis etwa 2,- DM
Diehiererstmaligveroffentlichten Referate
and Diskussionsbeitrage fiber Verkehrs-
politik, Entwicklung and Tendenzen der
Weltseeschiffahrt, fiber die Binnenschiff-
fahrt and die Kostenstruktur der Hafen-
und Umschlagbetriebe in den DSU-Hafen
sind von groBer Bedeutung fiir die ge-
samte Wrrtschaft.
Das Heft ist daher auBerst wichtig fair alle
Funktionare des Verkehrswesens and alle
Mitarbeiter in der Binnen- and Hochsee-
schiffahrt, in der Schiffbauindustrie, in
den Hafen- and Umscblagbetrieben and
in den Wasserbaubehorden.
Wichtige Hinweise
fur die Erfiillupg der Planaufgaben aller
Wirtschaftszweige finden Sie in der
SCHRIFTENREIHE
DER FUNFJAHRPLAN
Forschung and Teehnik
Heft 2 - 188 Seiten mit 60 Abbildungen
kartoniert ? Preis 2,70 DM
Eine umfassende Darstellung der gegen-
wiirtigen and zukunftigen Planaufgaben
der Volkswirtschaft der DDR.
Die Materialversorgung
Heft 5 - 228 Seiten - kart. - Preis 1,65 DM
Ausgehend von der Entwicklung der Plan-
wirtschaft in der DDR werdenAnlei tungen
fur die Materialplanung gegeben.
Die Sehwerindustrie
Heft 6 ? 172 Seiten mit 78 Abbildungen
kartoniert ? Preis 1,65 DM
Es werden die Entwicklung, die volkswirt-
schaftliche Bedeutung, die Planung der
Schwerindustrie and die MaBnahmen zur
Erhohung der Arbeitsproduktivitat dar-
gelegt.
Der Maschinenbau
Heft 7 ? 168 Seiten mit 64 Abbildungen
kartoniert - Preis 1,85 DM
Das Heft behandelt alle Fragen, die fur
den Maschinenbau bei der Erfiillung des
Fi nfjahrplanes von Bedeutung sind.
Das neue Bausehaffen
and die Bauwirtsehaft
Heft 12 ? 156 Seiten mit 20 Abbildungen
and zahlreichen Graphiken - kartoniert
Preis 2,00 DM
Ein t7berblick fiber das Bauwesen in der
DDR and Anleitung fir die Planungs-
arbeiten.
x
VERLAG DIE WIRTSCHAFT GMBH BERLIN W 8
Franzosisdie Strafe 58-55 - Sammelraf 22 53 71
VERLAG DIE WIRTSCHAFT GMBH BERLIN W8
Franzosische Strafe 53 - 55 ? Sammelruf 22 53 71
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I
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DE
NUMMRR 4
HNANZWIRTS(HAFT
ZEITSCH RIFT FUR DAS GESAMTE F,INANZWESEN
mit amtlichen Nachrichten des Ministeriums der Finanzen der Deutschen Demokratischen Republik
Vorwarts zu neuen Erfolgen !
In ihrer Sitzung vom 4. and S. Februar 1953 beschloil die Volkskammer der Deutschen Demokratischen
Republik einstimmig das Gesetz fiber den Staatshaushaltsplan 1953. Ministerprdsident Otto Grotewohl gab
in seiner richtungweisenden Rede,eine tiefschfirfende Analyse der gegenwdrtigen Lage Deutschlands and
der verbrecherischen Politik der' Westmdchte, the in der Spaltung Deutschlands and der Remilitarisie-
rung and Faschisierung dqs westlichen Teiles unsexes Vaterlandes zum Ausdruck kommt.
Aus der Rede des Ministerprasidenten Otto Grotewohl:
Die Burger unserer Deutschen Demokratischen Republik,
die Volkskammer and unsere Regierung stehen mit
Rube and zuversichtlicher Kraft alien Zersetzungsver-
suchen sind aller politischen Unruhe ihrer Feinde
gegenuber. Wir haben unser Staatsgebaude in guter,
wirklich derimokratischer' Ordnung. Planmallig steigen
die Ertrage unserer`Volkswirtschaft and bringen taglich
sichtbarer den Erfolg eines besseren materiellen Lebens.
Die normalen Wachstumsschwierigkeiten werden von
uns durch kollektive Zusammenarbeit and den Arbeits-
enthusrasmus der Werktatigen im Btindnis mit der
schaffenden Intelligenz iiberwunden. Unsere Entwick-
lung ist so weit vorgeschritten, dal wir in Stadt and
Land das Fundament zum Aufbau des Sozialismus ge-
legt haben. Unser gesellschaftliches Leben, die :Wissen-
schaft, die neue Kultur, Kunst, Sport and viele andere
Errungenschaften geben unseren Menschen, besonders
der Jugend, das gliickliche Gefi.ihl des steten Fortschritts
aus' eigener Kraft. Dabel erfiillt uns mit Freude, dal
wir den Patrioten and Friedensfreunden in Westdeutsch-
land ermunternd and hilfreich in ihrem schweren Kampf
zur Seite stehen konnten. Mit diesen Millionen tapferer
Frauen and Manner in Westdeutschland verbindet uns
der Wille'zur Einheit and zdm Frieden auf das aller-
engste. Wir werden unsere Bemuhungen zur Verstandi-
gung der Deutachen untereinander nicht verlangsamen,
sondern verstarken.
In diesem Sinne beniitzt die Regierung auch die Be-
ratung unseres Haushaltsplanes, um der Volkskammer
zuzurufen:
Vorwarts zu neuen Ertolgen!
Haushaltsplan weitere spiirbare Schritte zur Entwick-
lung ihres friedlichen Aufbauwerkes and zur Hebung
des Lebensstandards der Menschen einleitet. Alleih die
Tatsache, daB der Fehlbetrag, des Jahres, 1951 von
1,3 Milliarden Mark in Westdeutschland ungedeckt bleibt,
wahrend der Haushaltsplan der Deutschen Demokra-
tischen Republik im .lahre 1952 mit einem Uberschull
von 910 Millionen Mark abschlielt, zeigt uns die groBe
Unterschiedlichkeit der Wirtschaftsfuhrung. In einem
kapitallstischen Staat finanziert der Haushalt im wesent-
lichen den kapitalistischen Staats- and Machtapparat.
Diener Apparat befindet sick in den Handen der Monopol-
kapitatisten and die Staatsfinanzen werden bestimmt
durch die Monopole in der Wirtschaft. So kommt es,
daB in der Bundesrepublik 90 0/o der gesamten Haus-
haltseinnahmen aus Steuern bestehen. Allein 70 0/o sind
Massensteuern, das heilt Belastungen der Werktatigen,
wahrend nur 20 0/o auf Einkommen- und? Korperschaft-
steuern, also auf Besitzsteuern, entfallen. Das 1st das
Gesicht des Besitzbiirgerstaates. Bei uns werden die.
Staatsausgaben nur zu 50,6 0/a aus Massensteuern and
zu 28,2 0/o, das sind 91/2 Milliarden, aus den Einnahmen
des sozialistischen Sektors unserer Wirtschafl gedeckt.
Die Ausgabenseite zeigt dasselbe schrelende Milver-
haltnis. Wahrend im kapitalistischen Westen von dem
26 Milliarden betragenden Haushalt .13 Milliarden, also
genau die Halite, das heiBt jede zweite Mark, fair
Rustun'gs- and Kriegszwecke verausgabt werden, werden
bei uns nahezu 2,7 Milliarden fur Volksbildung and
Kultur, 4,9.Milliarden fur Arbeit mid soziale Aufgaben
and 3,3 Milliarden fur Gesundheitswesen verausgabt.
Zum Staatshaushaltsplan 1953 fiihrte Ministerprosident Das sind zusammen 10,9 Milliarden; d. h. mehr als 300/0
Grotewoht folgendes aus: _ unserer Ausgaben sind fur die Wohlfahrt and Verbesse-
Zwei Haushalte - zwei Welten
Wenige Tage bevor wir unseren Haushaltsplan deh
Volkskammer zur Beratung and BeschluBfassung unter-
breltet haben, hat die Regierung der Bundesrepublik
Westdeutschland ihren Haushaltsplan fur das Jahr 1953
dem Bundestag ebenfalls zur Beschlulfassung unter-
breitet. Ein Vergleich dieser beiden Haushaltsplane
zeigt uns in uberzeugender Weise, wie die Politik der
Rustung and der Kriegsvorbereitung im Westen Deutsch-
lands auf Kosten der arbeitenden Bevolkerung and
threr Lebenslage in demselben Zeitraum vor sick geht,
in der die Deutsche Demokrtatische Republik durch ihren
rung der kulturellen and materrellen Lebensanspru
der arbeitenden Menschen bestimmt. Ein kapitalistischer
Staat, der rii.stet, walzt dagegen alle Lasten auf die
Schultern der Arbeiter ab and steckt alle Rustungs-
gewinne in die Taschen der Besitzenden. Das sleht
praktisch so aus, daB die Gewinnquoten der Besitzenden
gestiegen sind, wahrend die Lohnquote der Werktatigen
in Westdeutschland von 52,3 0/o auf 41 0/o gesunken ist.
In Westdeutschland haben nach den Erhebungen des
Wirtschaftswissenschaft.lichen Institutes des Deutschen
Gewerkschaftsbundes 64 0/a aller Bezieher von Einkom-
men ein monatliches Einkommen his zu 24G Mark, d. h.,
weniger als das Existenzminimum. Fast die Halite
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DEUTSCHE FINANZWIRTSCHAFT
erhalt gleichzeitig einen vollig anderen Charakter, weil
er zn einem Instrwnent der Akkumulatian in der Yolks
eigenen Wirtsthaft wird. Wahrend die Werktatigen in
Wesldeutsetrlarr) durch ihre Steuerzahlung an den Stoat
ihre eigene Ausbeutung and Unterdri &ung Saraanaieren,
finanzieren die Werktatigen in der Deutschen Demokra-
tischen Republik nit Hue der Steuern die Hebung
1hres kulturellen und materiellen Wohlstandes. Wahrend
unser Staatshaushalt des Jahres 1952 aus der volks-
eigenen Wirtachaft einen tYberschuB von 500 Millionen
auswies, soil uns die volkseigene Wirtsehaft im Jahre
1953 einen tYberschuB von 2,6 Milliarden erbringerr.
Nene Prinzipien der Hauahalisfiihrung
Die Hauptaulgabe des Staatshaushaltes bestehht ins-
besondere in der Bereitstellung der irn Plan festgelegten
Invt?stitionsrnittei fur die Erweiterung und Starkung
unserer sozialistischen Wirtsd}aft. Eine weitere Aufgabe
des Staatshaushaltes ist die Sicherung der fur die Her-
stellung der Verteidigungsbereitschaft unserer Republik
erforderi1chen Mittel. Jeder Plennig, den wit ersperren,
client der besseren and erfolgreicheren Erifillung dieser
beiden Aufgaben. Und hier will ich midr Writ einigen
Ausfi hrungen dinekt and Finanaministerium weraden.
Es let notwendig, dab rrnsere Flnanzorgane ihre Kontruf
aulgabew mehr und besser beachten und sie richtig nod
koraeeguent bandhaben. Ike t3glidre Kontrolle durch
die Mark der Deutschen Notenbank Ober den Gang der
Produktion, der Bauvorhaben, der Warenzirkulation,
Ober die Akkumulatton, die Finanz- und W'irtsdrafts-
tatigkeit der industriellen und landwirtsebaftlithers Be-
triebe, the staatheben Institutionen und Verwaltungen
muB wesentlich verbessert nod verstarkt werden. Um
den Kampd um die Sparsamkeit in den volkseigmen
Betriieben und ire Staatsapperat wirksam fiihren zu
konnen, geni*en die bisberigen $ethaderz der Kontrolle
trod Revision nicht rnehr. Wir mussen voen Finanz-
minirteri"brn nait eieen Ernst verlangen, dab es sick
esndlieb von seinem Iormalera nod blirskratisch,en AT
beitsstil. least. line !erstarkte Kontrolle Ober die Ein-
haltung der Steilenplane und der Plane fair Verwaltunge-
aeragaben der staatiicben Organe urd der volkseigenen
Betriebe; die wir personell nod sachlich um weitere
20 0/a zu senken haben, let unter alien Umstanden zu
sichern. Wer die zulassigen Gehalts- und Lohnsktze
oder die Arbeitsktafteplane uberschreitet, mull in Zu-
kunft alle dadurch entstehenden Kosten selbst tragen.
In kilrzester Frist werde ich dem Ministerrat eine Vor-
lage Ober des Sparsamkeitsregime als eine der wichtig-
sten Methoden der sozialistischen Wirtschaftsfiihrung
zur BeschluBfassung unterbreiten. Im Sozialismus be-
steht die grolle Aufgabe darin, gleichzeitig, die Produk-
tionsanlagen zu. erweitern und die materielle und
kulturelle Lage der werktatigen Massen zu verbessern.
Die Erfufung dieser doppeI.ten Aufgabe 1st nur auf
einem Wege mdglidi: durch die standige, Hebung der
Produktivitilt der Arbeit und durch die allerg 6fite
Sparsamkeft auf alien Gebieten der Wirtschaft und Ver-
waltung, Wean die Mehrung des sotialistischen Eigen-
tums die Grundlage fur den wacbsenden Wohlstand der
Masser let, darn muci der sparsamste Umgang mat dean
soziallstischerr Eigentum und mit der Arbeit, die es
hervorbringt, zum obersten Prinzip der Wirtschafts-
filhrung erkiart werden. 1Zie Eanflihrung einen strengen
Sparsaankeitsregimes ist daher nicht eine aus Notstanden
geborene aeltweilige MaBnahme, sondern dom sti ndlge,
dieser Menschen hat nur ein Einkoetmren bis au
100 Mark monatlich. Auf seiner Einnahmeseite stutzt
rich unsex SteatshaushaFlt snit dean Ansteigen unserer
Arbeitsproduktivitat insaner mehr out die Etnnahmen
der volkseigenen Wirtee:baft. Fir client daze, die von den
Werktatigen aufrubringenderr Steuern zu sunken; er
kluge Prinzip der sozialistischen Wirtsehaftsfuhrung im
Interesse des Volkes.
Spar I and eft - do standiges Fri=4
der sezzalistisehea Wirtschaftsfiilriag
Aus den nor vierteljahrlich vorgelegten Berithten Ober
die durchgefiihrten Finanzrevisionen ersehe ich, wie oft
noeb die Hausbaltsdisaiplin dure:hbrochen wind dutch
mangelrade Einhaltung der Gesetze mind Verordrrungerr,
clutch MiWadrtwog der Zweekbindunom for die Verares-
gabung von Mitteln, durch Verst68e gegen die Sparsaan-
keit und insbesondere durch eine mangelnde Kontrolle.
Was soli man dazu sagen, wenn im Kreise Perleberg aus
Mitteln fur die Bekampfung von GeschwuLstkrankheiten
sowie fur Schwangeren-, Sauglings- und Kinderfursorge-
Anschaffungen' gemacht werden von allein Ober
9000 DU Mr Bierglaser, Weinglaser, Likorglaser, Vasen,
Tasaen now. zur Ausstattung einen Kulturraumaes, dessen
Einrichtung fur des Jahr 1952 i berhaupt nicht vor-
geseken war.
Man kann, es nidtit zulassen, wean zurn Beispiel im
Kreise Lobensten inn Laufe des Moerats Dezember auf-
fAllfg viele Mittelverlagerangen vergenonsmen warden,
nur um die nicht verbrauthten Mittel zwe&esrtfiemdet
zu verausgaben. So wurde fur einen Schulleiter, der
Fotoliebhaber ist, ein Labor raft Apparaten frir'900 DM
geschaffena. t)a werden MYlittei fur Volksbuchereien und
Pionietraume ausgegeben, die Oberhaupt in den Orten
neck nicht vorhhanden sired.. .
Das Amt fair Erfindungs- und Patentwesen druckte zur
Popularisierung nreuer Arbeitsmethoden aid technisehem
Gebiete Erfahrungsaustaus&blatter. Wer wind etwas
dagegen sager? Es kann abet nicht angehen, dais. Auf-
lagen gedrudrt werden, die uberhaup nidrt abgesetzt
werden konnen und in den Keliern dieses Arntes ei.n-
gelagert we rden Dean Steatoh us alt entstand allein
dadurch ein Schaden von $0 00 DM. Das ehemalige
Ministerium fur Vouksbildung des Landes Sachsen-
Anbait und die Zentralleitung der Deutschen VoikabUkeae
habeas der a andesleitung. , der Deutscbeas Volksbiihne
Sachsen-Aarhalt. Zus+chusse gewahrt, ohne irgendeine aus-
reielaende Kontroile durchzufii hren. So blieb es vollig
unbemerkt, deli these Zuschii vigil zu hech waren und
in kesnern Verbaitnis zur Aufgabe standen. Das irber-
fliisssige Geld wurde von der Landesleitun.g entweder
verwtrtsehatlet oder awl the belie Karate: gelegt. Die test-
g~estellte: Geidreserve betrug an di+eser einen Stelae allein
300 000 DM.
Es ist vollig klar, dab ein wither Mbeitastii und elm
writhes Verhalten unter g%r keinea LTmstanaen mebr
geduldet werden barn. Aid der Tagung fur verant-
w*ortl the Staatsfunktionare babe idn var einigen Wochen
gesagt:
,,Jedes in den Omen des Steates odes is der seaiar
tisti*sehes Wirtsdssft tdtiige Fnnktiosdr ttreigt ium Balk-
men der ihm obllegenden Pflichten die voile pessea-
liche Verantwortamg fir sein Tans end fr?r sein Unter-
Lassen."
Feinde unseres Aufbaues unsciadiirde smKimenf
In Erfurt haben leitende ?Beamte" der fruheren KG-
Landesleitung Thuringen bedeutende,Schaden in Hohe
von 4,5 MrlIionen DM fur unsex Volksveran0gen durch
ihr schShciches VerhaIten hervorgerufeh. Die Staats-
anwaltschaft hat. sack mat dieser Angelegenheit befaRt
und bef der Bedeutung dieses Prozesses fUr den Aufbau
des Sozialismus die Angeklagten mat entspredrenden
Strafen belegt. Der Staatsanwalt hat in semen Dar-
legungen In der Gerichtsverhandlung mat Fug und Reeht
gesagt:
.Die Angeklagten dienten dutch ihre verbrecherische
Handlungsweise derv Krassenfeind, dent Feinden der
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Jahrgang 7 ? Heft 4
Republik and alter Werktlitigen. Wer in den staatlichen
Handelsorganen Verluste an lebenswiehtigen Erzeug-
nissen herbeifiihrt, ist ein Feind unseres Aufbaues.
Alle diejenigen Angestellten, die ihre Arbeit nicht mit
der notwendigen Verantwortung verriehten, miissen
aus diesem Verfahren the Lehre ziehen."
Ich benutze diese Gelegenheit, urn zu betonen, daB diese
Lehre von uns alien gezogen werden mull.
Der Ministerrat hat beschlossen, die Regierung, die Rate
der Bezirke, Kreise and Gerneinden fur die DurchfUh-
rung des Staatshaushaltsplanes in strenger Disziplin
and ureter Beachtung des Sparsamkeitsprinzips verant-
wortlich zu machen. Sie haben insbesondere zu sorgen
1. fur den rechtzeitigen and vollen Eingang der Ein-
nahmen und fur die Finanzierung aller Mallnahmen, the
im Haushaltsplan vorgesehen sifrd;
2. fur die rechtzeltige tlberweisung der Umlaufmittel-
Oberschiisse, der Steuern and Gewinnabfuhrung der
ihnen unterstellten volkseigenen Wirtschaft in der fest-
gesetzten Hohe an die zustandigen Finanzorgane;
3. fur die sparsarne and ordnungsgemhfe Verwendung
der Haushaltsmittel and fur die Durchfdhrung von MaB-
nahmen zur Minderung der Verwaltungskosten.
Abgabenverwaltung
vernachli ssigt Steuereinziehung
Wenn der Haushaltsplan auf der Einnahmeseite nicht
erfiillt ward, so konnen auf der anderen Seite auch nicht
die Mittel zur Verausgabung bereitgestellt werden, die
fur den Aufbau des Sozialismus erforderlich sind. Die
Steuerruckstande In unserer Wirtschaft sind erheblich.
Die Schuldner sind vor alien Dingen private Unter-
nehmer. Sie bezahlen ihre Steuern nicht and betrachten
ihre Steuer?riickstande anscheinend als fur sie bestimmte
Kredite. Erhebliche Steuerriickstande bestehen such
bei den Hausbesitzern. Ich will Sie, Herr Finanz-
minister, ausdriicklich darauf hinweisen, daB eine Reihe
verantwortlicher Leiter der Abgabenverwaltung die
Einziehung dieser Steuerri ckstande bewuSt vcrrnach-
lassigt. Sie schonen die Hausbesitzer, ,well sie zum
groilten Tell doch nur von ihrer Rente leben muBten and
man deshalb nicht so hart zugreifen konne".
Ahnlich ist es bet den groBen SteuerrBckstanden der
Gr?oBbauern. Hier erklaren manche Amtsleiter Ihrer
Abgabenverwaltung, ?daB man diese GroBbauernwirt-
schaften doch nicht so ohne weiteres lahmlegen konne".
Das bedeutet also, daB der staatliche Abgabenapparat
in manchen Gegenden unserer Republik in eine Ver-
sorgungsanstalt fur Hausbesitzer and in ein Kredit-
institut fur Grofbauern verwaridelt wurde. Der staat-
liche Abgabenapparat ist nosh Immer tief im kapita-
listischen Denken befangen. Alle Tendenzen dieser Art
sind auf das genaueste zu beachten and rtlcksichtslos
auszumerzen. Private Unternehmer, die glauben, auf
eine solche staatliche Wohlfahrt reisen zu konnen, mussen
sich dariiber klar sein, daB sie mit threr eigenen Existenz
spielen, denn der Staat kann es nicht zulassen, daB sae
auf Kosten unserer fleiBigen Arbeiter and Bauern sich
Vorteile verschaffen.
Der Ministerrat hat darum beschlossen, den Minister der
Finanzen zu verpflichten, alle Madnahmen zu treffen,
um die laufgnden Steuern restlos einzuziehen and die
Steuerriickstande mit alien Mitteln Im Laufe des Haus-
haltsjahres urn 400 Mlllionen DM zu senken. Dazu
mull die Methode der Abgabenverwaltung aber grund-
legend geandert werden.
Bis 1950 lagen die Akten Ober Riickstande bet jgdem
Steuervorgang griffbereit. Dann wurde eine ?Reform"
durch Schaffung einer Zentralkartel mit dem Erfolg
Lgnderkammer billigi Staalshaushaltsplan 1953
4p~
Die L3snderkammer der Deutschen Demokra-
tischen Republik hat am Donnerstag nach ein-
gehender Beratung den von der Volkskammer
beschlossenen Staatshaushaltsplan 1953 einstimmig
gebilligt. Der Gesetzentwurf wurde von Staats-
sekretBr G e o r g i n o vom Ministerlum der Fl-
nanzen begriindet. Er betonte, daB mit diesem
Gesetz ein neuer Abschnitt in der Arbelt der Be-
zirke eingeleltet wird. Welter wies er darauf hin,
daB den Srtlichen Organen der Staatsgewalt In
den Bezirken bel der Aufstellung der Haushalts-
plline fair the Krelse and Gemeinden erhBhte
Verantwortung auferlegt wind. IIm Gegensatz sum
Vorjahr selen diese PlItne nicht Im Gesetz ent-
halten.
Kritiseh stellte Staatssekretir G e o r g i n o feet,
daB alle von den Bezirken eingerelchten Haus-
haltspl&ne nicht auf dem Prinzip eines strengen
Sparsamkeltsreglmes basieren. Jeder Bezirk,
jeder Kreis and jede Gemeinde mlisse ein Spar-
programm' aufstellen, wie es the Reglerung der
Republik berelts getan hat. Eine der Hauptauf-
gaben eel the Unterstiitzung der landwirtschaft-
lichen Produktionsgenossenschaften, wie schon
aus der Bereltstellung von 60, Mill. DM zu diesem
Zweck hervorgeht. StaatssekretAr Georgino hob
.die im Gesete enthaltene Forderung hervor, the
Mittel ' firden Arbeitsschutz, Mr die Gesund-
heitsflirsorge and fair alle sozlalen and kultu-
relien Aufgaben auszuschSpfen and auf keinen
Fall zweckentfremdend zu verwenden. Audi durch
das Nationale Aufbauwerk, aus dem den StAndi-
gen Kommissionen im dritten Jahr des Ffinf jahr-
planes grope Aufgaben erwachsen, dUrfe kelne
zusAtzliche Belastung des -Haushaltsplanes ent-
stehen. Die Sprecher allei Fraktionen hatten In
ihren ZustimrnungserklArungen nosh wertvolle
Vorschlitge ftir the Verbesserung der Arbeit
gemacht.
einer vtilligen Desorganisation durchgefUhrt. Die Such-
arbeiten der Angestellten nach Akten erforderten nun
mindestens 30 e/e der Arbeitszeit. Diese Reform" ist in-
zwischen wieder riickgangig gemacht worden, aber dieses ?
beh6rdliche Gesellschaftsspiel ?Rein in die Kartoffeln -
raus aus den Kartoffeln" zeigt urea, daB das Regime der
Sparsamkeit als Methode der sozialistischen Wirtschafts-
fiihrung von allen Wirtschaftsleitern and Staatsfunk-
tionaren exakt and korrekt erfalit and zu einem unab-
dingbaren Begriff gernacht werden mull.
Wertgesetz studieren and Wettbewerb organisieren
Ich wende mich an alle Staats- and Wirtschaftsfunk-
tionare, an alle Aktivisten and Brigadiers, sich mit dem
Studium der Wirkungsweise des Wertgesetzes in unserer
Wirtschaft zu befassen and Bich durch das Studium der
bkonomaschen Gesetze der sozialistischen Wirtschaft zu
qualifizieren. Mit Hilfe des Wertgesetzes messen wir
die Einnahmen and Ausgaben der Betriebe, die Selbst-
kosten, den Gewinn, die einzelnen Elemente des Pro-
duktionsprozesses, wie Materlalverbrauchsnorrrren and
technische Arbeltsnormen, wir messen damit das Volks-
einkommen and die Einnahmen and Ausgaben des
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Staatshaushaltes. Die genaue Kenntnis des Wertgesetzes
ist also notwendig, um ein tiefwirksames Sparsamkeits-
regime durcl zufuhren, die Rentabilit5it der Betriebe zu
steigern and die sozialistische Akkumulation zu be-
schleunigen. Die Gelder des Staatshaushaltes dienen der
Mehrung des gesellschaftlichen Eigentums and damit
,
der Hebung unserea materiellen and kultiurellen Lebens-- .die Verwirklichung des Hauptprinzips des sozialistischen
niveaus. Sie sind Volksvermogen. Wer Volksvermogen
dem Haushalt vorenthiilt, verlangsamt das Tempo des
Aufbaues. Ein solches Verhalten ist nicht zu entschuldi-
gen and kann vom Staat nicht hingenommen werden.
Es ist gleichzusetzen mat einer Verletzung des Gesetzes
zum Schutze des Volkseigentums and anderen gesell-
schaftlichen Eigentums.
Es gilt darum, einen entsdriossenen Kampf gegen solche
Elemente zu fiihren, die gesellsthaftliches Eigentum ver-
geuden and mit staatlidren Mitteln r(aehl5ssig umgehen.
An diesem Kampf mull side die gesamte i3evolkerung in
der erweiterten Selbstverwaltung unseres demokra-
tischen Aufbaues beteiligen; denn es geht um ihr Geld,
um den Ertrag ihrer Arbeit. Der Volkswirtschaftsplan
1953 sieht wine Steigerung der gesamten Industrie-
produktion auf 112,8 0/0 vor. Dazu mull auch the An-
wendung neuer Arbeitsmethoden and the Verbesserung
der Arbeitsorganisation mehr als basher im MitteIpunkt
der betrieblichen Arbeit stehen. Wir mussen audi er-
kennen, dab die erfol,grelche Losung soldier Aufgaben,
wie die Erweiterung der Metallurgie, die Erhohung der
Kohlenproduktion, die Schaffung neuer Energiekapa-
zitaten and die erfolgreidie Arbeit der Landwirtsdiaft-
Wettbewerbs, die kameradschaftliche Untersttltzung der
Zuriickgebliebenen durch die Fortgeschrittenen, zur Er-
reichung vines allgemeinen Aufschwunges kiirnpfen. Der
sozialistische Wettbewerb mull sidr durch seine Vielfalt,
-Kopkrryetheit der Aufgaben, wissenschaftliche Zielsetzung
and leidenschaftlistre Anteilnahme der Arbeitdr aus-
zeichnen. Die Annahme, dab der sozialistisdie Wett-
bewerb vorn griinen Tisch aus organisiert and durch-
gefiihrt werden kann, 1st yollig falsch. linen sozia-
listischen Wettbewerb ohne Werktatige gibt es nicht
and kann es nicht geben; Wettbewerbsbedingungen
mussen In kampferischer Diskussion in den Betrieben
erarbeitet and von den Werktiitigen erfiillt werden. Hier
gilt es vor allem, aus der Vielfalt and aus dem Reichtum
der Formen des sozialistisdien'Wettbewerbs der Sowjet-
union zu lernen and rechtzeltig alle auftretenden Fehler
and Mangel zu erkennen. Die grolen Erfolge der Wierk-
tatigen der Deutsctien -Demokratischen Republik, der
Arbeite'r, der werktatigen Bauern and der Intelligenz in
den ersten Jahren des Fiinfjahrplans haben die Voraus-
setzungen gegeben, dal wir in der Deutsdien. Demo-
kratischen Republik mat der Schaffung der Grundlagen
des Sozialismus beginnen kornten.
Der Kamp# um die. Sparsamkeit
steht 11953 an erster Stella
Der Stellvertreter des Mini-sterprasidenten and Minister der Finanzen,
griindung zum Gesetz ilber den Staatshaushaltsplan 1953 aus:
Die Erfolge unserer Werktatigen In den ersten belden
Jahren des Filnfjahrplanes zur Entwicklung der Volks-
wirtschaft waren die Voraussetzungen fair den histo-
rischen BeschluS der II. Parteikonferenz der Sozialisti-
schen Einheitspartei Deutschlands, die Grundlagen rum
Aufbau des Sozialismus in der Deutschen Demokra-
tischen Republik zu schaffen. Diesen Aufbau miissen
wir aus eigener Kraft, mit eigenen Mitteln durchfuhren.
Eine widitige Quelle der Akkumulation fur den Staats-
haushalt and der zweckmalligen Verwendung dieser
Mittel 1st die Durchsetzung des Sparsatnkeitsregimes.
Darum mull der Kampf um die Sparsamkeit im Jahre
1953 an erster Stelle stehen.
Der Staatshaushalt im Jahre 1953 hat die durch den
Volkswirtschaftsplan gestellten grolen Aufgaben zu
finanzieren. In erster Linie sind es die investitionen fur
die Starkung and Erweiterung unserer sozialistischen
Wirtschaft. Dadurdi werden die Voraussetzungen ge-
schaffen fur die standige Hebung des Lebensstandards
der werktatigen Bevdlkerung unserer Republik. Der
Staatshaushalt hat weiter die flnanziellen Mittel fair die
Sicherung unseres sozialistischen Aufbaus and die Er-
haltung des Friedens gegeniiber den Kriegsabsichten der
anglo-amerikanisdzen and deutschen Imperialisten be-
reitzustellen. Durch groSte Sparsamkeit and Aus-
sdiopfung aller inneren ' Reserven ist es moglidi, die
zusatzlidien neuen Aufgaben zu finanzieren und zu-
gleich, wie Im Ffinfjahrplan vorgesehen,, den Lebens-
standard der eevolkerung wetter zu verbessern.
Das Gesetz Ober den Staatshaushalt 1953 sieht Ein-
nahmen In Hohe von 34 698,5 Mill. DM and Ausgaben in
Hohe von 34 688,5 Mill. DM vor. Gegenuber dem Vor-
jahr steigt,das Haushaltsvolumen um 16,40/e. Diese
Steigerung ist Ausdrudc der Erhohung des Volksein-
kommens. Sie beruht zu elnem erheblichen Teil auf den
wachsenden Ertrdgen der volkseigenen Wirtschaft. Die
Einnahnen aus der volkseigenen Wirtschaft betragen
24,4 'to an den Gesamteinnahmen. Sie liegen um 25 0/0
hoher als die tatsachiichen Einnahmen im Vorjahre.
Wenn man die iibrigen Teile des sozialistischen Sektors
unserer.Wirtschaft, zum Beispiel die Genossenschaften,
hinzurechnet, ergibt sich ein Anteil von 28,2 '/o an den
Gesamteinnahmen. Diese Tatsadte verdanken wir den
Leistungen unserer Werktatigen In den volkseigenen
Betrieben.
Der Anteil der Steuern an den Gesamteinnahmen fallt,
and zwar von 52 0/o im Jahre 1952 auf 50,6 0/o im Jahre
1953. Merin sind die Steuern aus der volkseigenen Wirt-
schaft nicht enthalten.
Diese Entwiddung beweist, dal die Ertrage der sozia-
listischen Wirtschaft in immer grolerem Male zur
Finanzierung des Staatshaushaltes beitragen. Durch die
Tatsache, dal der Anteil der Steuern an den Gesamt-
einnahmen sinkt, sinkt audi der Anteil der Steuern aus '
der Bevolkerung an den Gesamteinnahmer;. Hier zeigt
side die entgegengesetzte Entwidclung in Westdeutsch-
land and den anderen kapitalistischen Staaten, wo die
Steuern rand 90'/e der Einnahmen des Haushalts aus-
machen. Insbesondere ist zu verzeichnen, dal the Lohn-
steuer in unserer Republik, die im Jahre.1952 4'/o der
Gesamteinnahmen des Staatshaushaltes ausmachte, auf
3,7 0/o im Jahre 1953 zuriickgeht.
Jahrgang 7 ? Heil 4
lichen Produktionsgenossensthaften nur darn gewahr-
leistet ist, wean es uns gelingt, den sozialistischen Wett-
bewerb als Methode des sozialistisdien Aufbaues auf
einer breiten Basis zu entfalten. Wir diirfen uns nicht
mehr mit Sonderleistungen einzelner Aktivisten and
Neuerer der Arbeit zufriedengeben
sondern mussen um
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Jahrgang 7 ? Heft 4
Die Verantwortliehkeit
der ortlichen Staatsorgane festigent
Das Gesetz fiber den Staatshaushalt sieht - wie bereits
ausgefiihrt - Ausgaben in Hohe von 34 688,5 Mill. DM
vor, das sind 2951,9 Mill. mehr als im Jahre 1952. Zu
beachten 16t aber dabei, daB im Jahre 1952 im Ausgabe-
volumen die Zuschi sse an die ehemaligen Lander and
Kreise urn Ausgleich ihrer Haushalte enthalten waren.
Im Jahre 1953 sind die bisherigen Steueranteile, die den
Bezirken and Kreisen im Jahre 1952 als ZuschUsse zurn
Ausgleich ihrer Haushalte gegeben wurden, eigene Ein-
nahmen der Bezirke and Kreise, so daf3 Zutchtisse aus
dem Republikhaushalt nur noch in Ausnahmefallen, wie
sae das vorliegende Gesetz vorsieht, notwendig sind.
Auch diese MaBnahme tragt dazu bei, die Verantwort-
lichkeit der brtlichen Staatsorgane iu festigen, sie ist
Ausdruck der weiteren Demokratisierung der Verwal-
tung.
Die Ausgaben erhohen sich im we4entlichen durch die
Investitionen, die nach dem Volkswirtschaftsplan 1953
eine Steigerung urn 25 0/o erfahren. Die Ausgaben fur
die Starkung and Erweiterung der volkseigenen Wirt-
schaft steigen gegenuber dern Vorjahr um 12,4 0/0, die
Ausgaben fur Volksbildung, Wissenschaft and Kultur
um 21,6 0/e and die Ausgaben fur die Landwirtschaft urn
13,4 0/0. (Da der groOte Teil dieser Ausgaben auf den
frelen Aufkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse entfallt,
steigen die Einnahmen der bauerlichen Bevblkerung aus
solchen Verkaufen urn 25 0/0.) Die Ausgaben auf dern
Gebiet des Sozial- and Gesundheitswesens steigen urn
650 Mill. DM.
Im Jahre 1953 iibersteigen die Gesamteinnahmen die
Gesamtausgaben um 10 Mill- DM. Der planmlBige Ober-
schuB des Jahres 1952 betragt 775 Mill. DM (einschliell-
lich Berlin). Tatsachlich wurde ein VberschuB von
910 Mill. erreicht, so daB sick am Ende des Jahres 1953
ein GesamtuberschuB von 920 Mill. DM ergibt.
Wir konnen also feststellen, daB der Staatshaushalt
1953 ausgeglidien ist and daB dardber hinaus ein wei-
teres Anwachsen des tYberschusses zu verzeichnen ist.
Dieser Uberschu8 wird erreicht, obwohl die Politik der
planmaBigen Abdeckung der Verbindllchkeiten, die vor-
wiegend ein Erbe aus der Zeit vor 1945 darstellen, fort-
gesetzt wird. Im vorliegenden Staatshaushalt sind die
notwendigen Mittel fur die Pramienausschuttung fur
das Nationale' Aufbauprogramm Berlin 1952 sowie fur
die Tilgung der Wiederaufbauanleihen, die von den
L'andern im Jahre 1946 aufgenommen wurden, vorge-
sehen. Wir finanzieren unseren Haushalt aus eigener
Kraft and weisen auBerdem in jedern Jahr node an-
wachsende Uberschusse?aus.
Die Stabilitat unserer Wiihrung ist gewahrleistet
Die Deutsche Mark der Deutschen Notenbank' hat ihre
Stabilitat bewiesen. Dies ist ein Erfolg unserer Finanz-
politik, die davon ausgeht, daB kein Pfennig ausgegeben
werden darf, der nicht vorher erarbeitet worden ist.
Die Stabilitat unserer Wdhrung wird gewahrleistet
durch das standig wachsende Warenangebot bel regu-
lierten, sinkenden Preisen. Jeder kann die benotigten
Waren kaufen and stellt von Mal zu Mal fest, daB sick
die Qualltaten standig verbessern. Das ist der Erfolg
unserer Wirtschaftsplanung, die der anarchischen Pro-
duktion des-Kapitalismus tausendfach ilberlegen ist.
Die Stabilitat unserer Wahrung 1st selbst Herrn Reuter
schon aufgefallen. Er stelite kiirzlidi in einer Rede fest,
daB der Geldumlauf in der Deutschen Demokratisdien
Republik trotz der offensichtlichen Steigerung des
.Warenangebotes and trotz der steigenden Zahl der Be-
schaftigten and trotz der standig steigenden Cohn er-
staunlicherwelse stabil geblieben ist. Wir konnen Herrn
Hier wurae nichf
sparsam gewirfschaf tet!
Der Rat der Stadt Halle hat basher den Grundsatz
strenger Sparsamkeit bei der Verwendung von
Haushaltsmitteln nicht auf alien Gebieten konse-
quent durchgesetzt. Die Leiterin des Kindervoll-
heimes ?Clara Zetkin", Kollegin Kranich, hat 3 Bett-
couches im Werte von 1 650 DM filr das im Heim
wohnende Personal beschafft and the bisher be-
nutzten noch brauchbaren Betten auf dem Boden
untergestelit. Sie hat 1770,85 DM fair Schranke and
Kasten im Monat Dezember 1952 ausgegeben, ob-
wohl diese Schranke bis Ende Januar 1953 noch nicht
geliefert waren. Hierbei wurde ein Geschirrschrank
angeschafft, weil die vorhandenen Schranke ,un-
modern" seien. Von dem kiirzlich gekauften Spiel-
zeug werden Spielsachen im Werte von, rand
1000 DM im Materialschrank aufbewahrt and nieht
benutzt, da sie nicht notig sand. Fur 4 433 DM Be-
kleidungsstucke sind im Monat Dezember beschafft
worden, so daf3 jetzt fair jedes Kind 4 Paar Leder-
schuhe, 8 Paar Lange Strumpfe, 8 Paar Kniestriimpfe,
12 Paar Socken, 7 Nacht4emden sowie 5 Pullover
and Strickjacken zur Verfi Bung stehen. Auf3erdem
warden noch 340 m Stoff im Werte von 2276 DM be-
scha f f t. Die Leiterin des KindervoUheimes Diesel-
strafle, Kollegin Miller, kaufte zur Aufbewahrung
von Akten and Schreibmaterialien einen zweiteiligen
Anbau4hrank, Eiche furniert, fair 294 DM obwohl
ein Schrankchen fur 50 DM geniLgt hatte. Der Sach-
bearbeiter Friedrich veranlafite fur die Kinder-
tagesstatten Wormlitz and Leuchtturm die An-
schaffung von 42 Kinderstiihlen im Werte von
562 DM, obwohl in der Pestalozzi-Schule geniigend
Kinderstiihle lagern.
Was hat der Rat der Stadt Halle bisher getan, um die
sparsame Verwendung der Haushaltsmittel sicherzu-
stellen and die verantwortlichen Kollegen zur
Rechenschaft zu ziehen?
Reuter versichern, daB unsere Mark der Deutschen
Notenbank nicht nur stabil bleiben wird, sondern dab
ihre Kaufkraft standig welter wadisen wird zum Wohle
des werktatigen Menschen.
Der Bargeldumlauf ist seat der Wahrungsreform prak-
tisch unverandert geblieben. Er be g Ende 1948
3382 Mill. DM, Ende 1952 3353 Mill. DM.' Mit dieser
Bargeidmenge wurde ein Warenumsatz bewaltigt, der
sich von 1949 bis Ende 1952 fast verdoppelt hat.
Steigende Inflationsgefahr in Westdeutschland
Diese Zahlen sind erst in ihrer vollen Bedeutung zu
verstehen, wenn man rich daran erinnert, dal in der
gleichen Zeit die Preise unserer HO elfmal gesenkt
wurden. Der Werktatige der Deutschen Demokratisdien
Republik kann sick heute fair seinen gesteigerten Lohn
nicht nur mehr Waren, sondern vor allern audi bessere
Waren kaufen. Anders ist die Situation in Westdeutsch-
land. Der Warenumsatz hat sick nicht verdoppelt wie
bei uns, sondern ist von Juli 1949 bis Mitte 1952 nur
um ein Drittel gestiegen. Dieser geringen Entwicklung
des Handels steht eine fast vollstandige Verdoppelung
des Bargeldumlaufes gegenuber. Es befanden sick
Ende 1948 6641 Mill. DM im Umlauf, im Dezember 1952
dagegen 11270 Mill. Die Hohe des Geldumlaufes 1st ein
Zeichen fair die sich entwickelnde Inflation, deren Ur-
sachen in den im anglo-amerikanischen Auftrag durdh-
gefithrten Kriegsvorbereitungen lieren. Die Aufriistung
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Jahrgang7 ? Heft 44
verschlingt Rohstoffe and Arbeitskraft, die Herstellung Bonner Haushalt finanziert Kriegsvorbereitungen
von GebrauchsgOtern gent zurOck, die Prelse steigen, Wahrend die Deutsche Demokratische Republik ohne
ganz besonders diejentgen fur Waren des. Massen- Schulden and aus eigener Kraft groBe Fortschritte im
bedarfs. friedlichen Aufbau and in der Erfiillung des grollen
Der wachsende Wohlstand unserer Bevolkerung doku- Funfjahrplans erzielt, weist der Haushalt der volks-
mentiert sich auch in den wachsenden Spareinlagen. fedndlichen Adenauer-Regierung ein von Jahr zu Jahr
Der Zuwachs an Spargeld betrug 1952 Je Kopf der Be- wacheendes Defizit auf. Der Bonner Finanzminister
vblkerung rand 30 DM. Dabei mull aufgezeigt werden, Schiffer legte heute vor einer Woche den Bonner Haus-
daB die Masse der Sparer bel uns die Werktatigen halt vor and muOte in seiner Etatsrede eingestehen,
sind. Frei von der Angst vor Arbeitslosigkeit konnen daB allein im Jahre 1953 der Bonner Haushalt ein
sie aus ihren Arbeitseinkommen nicht nur ihren Defizit von 1750 Millionen aufweist uncl dal an die
Lebensbedarf gleichmABig decken and standig ihre kul- Deckung ties Defizits der Vorjahre liberhaupt nicht ge-
turellen Bediirfnisse in steigendem Malle befriedigen, dacht werden kann. Zu diesem Defizit von 1750 Mil-
sondern sie haben such Freude daran, laufend zu spa- ldonen kommt das Defizit der Haushalte der Lander,
xen, um sdch immer wieder im gegebenen Augenblick Kreise and Gemeinden. Trott Fortfalls der Subven-
\ etwas Besonderes ledsten zu konnen. Fier den westdeut- tionen ffir die, Grundnahrungsmittel and der damit
schen Arbeiter gibt es keinen solchen Lichtblick. Stel- verbundenen Verschlechterung der Lebenshaltung der
gende Preise, Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit vermindern BevSlkerung ist es-den Bonner Politikern nicht mog-_
standij: sein Realeinkommen and Lassen ihn weiter 11th, ihren Haushalt auszugleichen. Die Ursachen hier-
verelenden. fair liegen in den immer grSBer werdenden Ausgaben
Es liege mfr ein Bericht der ,Stuttgarter Zeitung" vom f'Br die Kriegsvorbereitung dieseir volksfeindlichen Poli-
21. Januar 1953.vor, in dem fiber die Entwicklung der tiker. Die Laster mull die werktatige BevSlkerung tra-
Spareinlagen in Westdeutschland im Monat Dezember gen. So sired the Pretse fur die wichtigsten Nahrungs-
berichtet wird. Der Hauptposten sind steuerbegt nstigte mittel laufend erh t worden. Dartiber hinaus Bind die
Spareinlagen. Das rind solche Einlagen von Unterneh- Mieten um 10 0/o gestlegen.
man die gen. Damit abet nosh niche ge-
mern, denen der westdeutsche Staat ein besonderes rug! Jetzt hat man die sich, ierungsplane Hiders her-
Geschenk macht, indem auf die eingezahlten Sparein- vorgeholt and vergreift sick, wie such schon Hitler
lagen keine Steuern vom Unternehmergewinn gezahlt reach 1933, an dem tl gen der Sozialy erung,
zu werden brauchen. Dieses Steuergeschenk geht zu das heiBt, die Werktarktatigen massen wehere itere neue
Lasten der Werktatigen and 1st daze bestimmt, die Laster fiir die bettrage itrage zur tragen, indem die
Mittel fir die Akkumulation fUr Riistungszwecke zu Serr ngagsbe zur Deckung des Defizits
schaffen. Das hiernach verbleibende Sparaufkommen des es 'Bonner Haushalts herangezogen werden sollen.
des Monats Dezember, das allein als echtes Sparauf- Wahrend the Haup fribe Orestes Staatshaushalts in
kommen zu wetter ist, ist niedriget* als das in der der Finanzderung des friedlichen Aufbaus liege, weist
gleichen Zeit bet uns Gesparte, obwohl the Bev6lke der westdeutsche Haushalt eine vollig andere Struk-
rungszahl doppelt so grog ist wie in der Deutschen tur auf. Drei Fidnftel der Gesamtausgaben sind ftir die
Demokratischen Republik. Kriegsvorbereitungen bestimmt, weitere 600 Millionen
allein fair diesen Zweck in Westberlin. Der ?Telegraf".
Sparvertrgge fordern rationales Aufbauprogramm verkiindete am Donnerstag, dem 29. Januar 1953: "Jede
zweite Mark ffir Wehrausgaben!" Das miilte doch allen
Das Vertrauen unserer Werkta igen in unsere Wirt- Deutschen ernetlich zu denken geben! So begann auch
schaftliche Aufwartsentwicklung, in unsere Friedens- Hitler, der am 1. September 1939 erklarte: ,Sechs Jahre
politik and in unsere Sparkassen hat im Jahre 1952 habe ieh geriistet, in dieser Zeit sind Ober 90 Milldarden
noch semen besonderen Ausdruck im Nationalen Auf- dafUr verwendet worden." Das Endergebnis einer
bausparen gefunden. 1,5 Millionen werkti tiger Men- solchen Politik ist dock nur zu bekannt. Von diesem
schen haben freudig gespart, um die Stalinallee in Ber- ROstungstaumel sind alle Lander befallen, the sich in
Lin aufbauen zu helfen. Tauseride Menschen gehen das Schlepptau der amerikanischen Kriegstreiber haben
rt taglich durch these herrliche StraBe and sagen ein- nehmen lassen. So betragen zum Beispiel in Frankreich
ander: ?Das 1st unsere StraBe! Ich habe mit meinem the Ausgaben fir die Riistung mehr ale ' 40 0/o der Ge-
Spargeld geholfen, these schSnen Hauser aufzubauen! samtausgaben des Haushalts.
Und wieder drangen in diesem Jahr unsere Werk- Wie ich bereits ausfiihrte, betragen die Einnahmen aus
tatigen daze, welter fur den Aufbau zu sparen.. Hun- unserer volkseigenen Wirtschaft 24,40/o der Gesamtein-
derttausende haben in den letzten Wochen mit den nahmen. Die Ausgaben ffir die Starkung and Erweite-
Sparkassen Sparvertrage abgeschlossen, durch die sie rung der volkseigenen Wirtschaft steigen gegentiber
sich verpflichten, regelmallig einen festen Betrag zu dem Vorjahr um 12,40/o. Die Fachminister and Leiter
sparer, damit weitere WohnstraBen aufgebaut werden der Betrdebe sind dafiir verantwortlich, daB die im
konnen ale Zeugen unseres friedlichen Strebens, Die Volkswirtschaf festgelegten Aufgaben mit den
Auslosung der Pramien fur das Sparen in der Aufbau- dafiir festgesetzten zten
lotterie 1952 hat in diesen Tagen weitere Massen von die e Lohn- und Matern erialn fur durchgefit die Durdinsbe~on Ong
Werktatigen fur das Aufbausparen gewonnen. Mii_dem ihrer Produktion ti nicht Uberschrittea
AbschluB sines Sparvertrages bezeugt der Sparer wSiction rind daandfiir veraIvery tntort wort
den
semen Willen, am beschleunigten Aufbau der Grund- werden. rd est iich, daB the die in den
lasen.-des Sozialismus mitzuhelfen. Er redht Bich ein in Planer festgelegten Abfiihrungen an den Staatshaus-
die Reihen deter, die bewullt handeln. Aus der indivi- halt aben lick and in volley HSher geleistet werden.
dueller Vorsorge ffir dje Notfalle des Lebens 1st ein be- Sie haben die notwendigen Revisionenrauf Grund der
d u es Sparer a ffir geworden. gesetzlichen Besttmmungen durchzufilhren and haben
Malnahmen zu treffen, die die Einhaltung der Finanz-
Der standig steigende UberschuB des Staatshaushalts plane garantleren. Das rind groBe Aufgaben.
and the planmaBige Abdeckung der Verbindlichlfeiten
stArken das Kreditvolumen, so daB unsere Kredit- Stgndigen energischen Kampf
institute in der Lage sind, den durch die stiirmische um die Erf illung der Finanzplgne fiihren
Entwicklung der Volk?wirtschaft steigenden Kredit- Es let die Aufgabe alter Wirtschaftsfunkttonare and
bedarf zu befriedigen, alter Werktatigen, einen standigen energischen Kampf
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Jahrgang 7 - Heft 4
DEUTSCHE FINAN WIHTSCHAFT
urn die Er! aliung and Obererfullung der Fananzplane
zu fuhren, um die Finnahanen des Staatshaushalts zu
sichern. Es ist dabei zu bemerken, dais entsprechend
den Vocsdrlagen der ii. Parteikonferenz der Sozialisti-
schen Einheitapartei Deutschlands caber die Anderung
der Finanzierung in den volkseigenen Betrieben die
notwendigen MaBnahusen vorbereitet werden and die
Anderung der Finanzierfsng Mitte dieses Jahres erfoigt.
Das bedeutet, dab dawn die Betriebe die fir sae im
Plan vorgesehenen Umlaufrnittelvufi hrungen and in-
veatitionen in erster Linie aus thnem Gewinn zu finan-
zieren haben.
Es kommt darauf an, die vorhandenen Kapazitaten in
unseren volkseigenen Betrieben volt auszuruutzen, die
alten, kapitalistischen Masdiinenleistungsnormen zu
brechen, technisdi begriindete Arbeitsnormen in alien
Produktionszweigen zu sdraffen and den sozialistisrhen
Wettbewerb zur Erfirllung der Plane, zur Besdileufli
gung der Umlaufanittel and zur iiberplanmasigen Sen-
kung der Selbstkosten and des Materialverbrauebs vall
zu entfalten. Es geht nicht an, daB die uns am Ende des
vergangenen Jahres aus der Sowjetunion gelieferten
modernen technischen Einrichtungen fur den Stein-
kohlen'bergbau nur zu etwa 50 bis 60 ?/o ausgenutzt wer-
den, wie dies aus einer Mitteilung des Herrn Staats-
sekretar Fritsch vor dem AusschuB fur Haushalt and
F'inanzen der Volkskammer hervorging. Die Steigerung
der Arbeitsproduktivitat darf nicht langer dadurch ge-
hemmt werden, daB es im Steinkohlenbergbau nur etwa
15 s%o tedhnisdh begrundete Arbeitsnormen gibt. In der
Yachtwerft Kbpenick and im Lokomotivwerk Babels-
berg gibt es uberhaupt noch keine Materialvefbrauchs-
normen. In den meisten Betrieben bestehen DJlaterial-
verbrauchsnormen nur fur die widhtigsten Einsatzstoffe.
Ahnlicb verhalt es sick mit den Maschinenleiistungs-
und Energieverbrauchsnormen.
Finswzlisziplin gang wesentiieh verbessert werde
Die Finanzdisziplin inuB wesentlach verbessert werden.
Dazu with der BeschluB des Miintsberrates fiber die
Finanzrevision in den staatlid2en Verwaltungen and
volkseigenen Betrieben vain s. November 1952 wesent-
lich beitragen.
Ich wei13, dab die vom Herrn Ministerprasidenten ge-
iibte Kritik an der Finanzkontrolle berechtigt st. Sie
konnen versichert sein, dab Heir die Finanzkontrotle
ganz weseatiich verseharfen werden, inabesondere beim
Einzug der Steuern in der privaten Wirtschaft.
Im Jahre 1952 wurde in fast alien Wirtschaftszweigen
der Arbeitskrafteplan and der Lohnfonds uberschritten.
In den Betrieben der VVB Spinnweber, der VYB Walt-
tuch, der VV8 Papier and Pappe and VVB Papierver-
wertung, der VVB Druck des Ministeriums fur Leicht-
industrie wurden die Lohnfonds des Jahres 1952 plan-
widrig uberschritten, and zwar teilweise durch die Be-
schaftigung von Arbeitskraften fiber den Arbeitskrafte-
plan hinaus and teilweise durch die Zahlung von un-
gesetzlichen Lohnen.
Diese ungesetzliche Erscheinung trifft besonders fur den
Verwaltungsapparat der Betriebe zu. In unseren yolks-
eigenen Betrieben wird der Kampf um die Planerfullung
and Sparsamkeit noch nicht energisch genug gef0hrt.
Grolle Reservers liegen in den Ausgaben fir die Ver-
waltung der volkseigenen Betriebe. Im Staatsbaushalt
ist vorgesehen, durdh die Reduzierung des Verwaltungs-
personals in den volkseigenen Betrieben im Jahre 1953
217 Millionen DM einzusparen. Das ist Eire grolle Auf-
gabe and bedarf der sofortigen Anspannung aller Krifte.
Administrative MaBnahmen genilgen nicht, wenn sidh
nidit die Erkenrrtnis caber die Notwendigkeit and Rid1-
tighceit dieser Matinahmen bei alien verantwor'didhen
Mitarbeitern in den Wirtschaftsministerien and volks-
aat 1-e eziks )t 8a a
V e
Wegen grober Verstojle gegen die Finanzdisziptin
belegte der Rat des Bezirks Potsdam in seiner
Sitzung am 5. Februar 1952 zwei leitende Angestettte
der Verwaltung mit Ordnwwsstrafen. Der Letter
der Finanzabteilung des Rates des Bezirks, W e s t -
p h a 1, forderte, das Prinzip der Sparsamkeit zu
einer Metlaode der soziatistischen Wirtsch.aftsfuhrung
in Verwaltung and Wirtsehaft zu machen. Desh,alb
mu,$ten Vergehen gegen die Finanzdisziplin, wie the
des ehemaligen Leiters der Landesverwattung
Brandenburg fir Kunstangetegenheiten, Otto
M u 11 e r , and des friiheren Leiters des Landes-
organisationsbiiros ft r die Landesausseheide der
Festfpiele der Deutschen Votkskunst, W y s o c k i ,
die 30000 DM aus of fentltdoen Mitteln vergendet
haben, unnaehsichtlieh geahndet iwerden. Fur die
Verschwendung der von den Werktdtigen geschaf-
fenen Werte erhielten Muller and Wysocki Geld-
strafea von 1000 and 540 DM.
Die beiden Verwattungsfunktionire iibersdkritten
die ihnen file die Durehfuhrung des Landesaas-
seir:eides` zur Verfi2gu*g stehenden 190 000 DM um
rumd 19 000 DM. Weitere 11000 DM hdtten bei einer
griadlidirerea. Vorbereitung and besseren Budtftih-
raang and Kontrolle eingespart werden ko"nnen.
AUeir{. fir die aus etwa 150 Personen bestehende
Jury warden an vier Tagen a-ber 10 200 DM aus-
gegeben.. Dabei kostete ein Mittagess. en 8 bis
10,85 ,DM. Die Aufweudvngef fur eiaen Empfang
brtrugen rsnd 5700 DM, wobei je Person 38 DM aus-
gegebes vnordenn. 2994 DM wsrdef nur fa--r Wein,
Ziganetten and Erdbeeren bezal'lt. An private Gaat-
sti tten. #4 des Organisetioasb(lee 45 000 DM fur
Essen, ohae zu kontroWeren, ob the enteprechende
Gegenleistung erfolgte.
eigienen Betrieben durdrsetzt. idi weise daraut hin, da13
these 217 Millionen DM tine zus4tzlidie Selbatkosten-
senkuag darstetlen. Das let aber durchaus mogDeh, wean
wir bedenken, dab ein Prozent iberplanrcrhBige Selbst-
loosttensenkung emen Betrag von 220 Millionen DM
ausmadit.
Durda Reorganisat'wn der Arbeitsweise
zu weiteren Einsparungen im Verwaltungsapparat
Diese Eincparung im Verwaltung.sapparat der Betriebe
Wt sich aber nkht durchfiibren, wenn nicht vorher eine
Reoorgariisation der Arbeitsweise durchgefuhrt wird. So
berichten zum Beispiel'die Leiter der ehemaligen SAG-
Betriebe, daB sie nunmehr, da sie lien +Bestiamnungen
der volkseigenen Betriebe unterworfen sind, zusatzlich
Angestellte einstellen rniissen, urn alien Anforderungen
an Statistiken and Meldungen zu geni gen. Die Mini-
sterien sollten dock ernsthaft prilfen, ob all die von
ihnen verlangten Meldungen and Statistiken in diesem
LTmfange potwendig Sind.
Brie Ida bereits erwahnte, betragen die Steuern ohne
die Steuereinnahnien aus der sozialistischen Wirtschaft
50,6 0/4 an den Gesamteinnahmen des Staatshaushalts.
Obwohi unsere vaikeeigenen Betriebe einen wesent-
lichen Anteil an den Gesamteinnahmen des Staatshaus-
halts tragen, darf es jedoch nicht dam kommen, dais
den anderen Einnahmequellen untergeordnete Bedeu-
tung beigemessen wird. Die Abgabenverwaltung mull
eanen energischen Kampf urn den rechtzeitigen and
vollen Zingang der tpteuern f-uhren. Sie wird daze in
immer breiterem MaBe die Bevolkerung zur Mrbhilfe
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heranziehen. Dort, wo dies geschehen 1st, konnten gute besteht, gebrochen. Das schldellt nicht aus, daB im tin-
Erfolge erzielt werden. Anlalllich der Beratung des zelfall erhbhte Werbungskosten geltend gemacht wer-
Staatshaushaltes 1952 in der Volkskammer war die Fib- den konnen, soweit sie nachgewiesen_ werden.
gabenverwaltung des Ministeriums der Finanzen einer Nach wie vor 1st es nicht gelungen, die Riickstande der
sehr ernsten Kritik unterzogen worden. Wir haben ver- Sozia~versicherungsbeitrage voll zu beseitigen. Inter-
sucht, aus dieser Kritik die Lehren zu ziehen. Wir essant 1st aber, wie sdch diese riickstAndigen Beitrage
waren bemUht, die Steuerruckstande zu senken. Die zusammensetzen. Von den ruckstandigen Sozdalver-
Steuerruckstande stiegen bis Mitte des Jahres 1952 sicherungsbeitragen entfallt ein groBer Teil auf Nicht-
weiter an; these Entwicklung konnte jedoch auf- Lohn- und -Gehaltsempfanger. Was bedeutet das? Die
gehalten und die Steuerriickstande gesenkt werden. Die Sozialversicherung; die eine Versicheru?ng der Arbeiter
Tatsache aber, daB the Steuerruckstande aus der pri- und Angestellten sein soil, wird von den Versicherten
vaten Wirtschaft immer noch sehr hoch sind, zeigt, dal millbraucht, denen seinerzeit das Recht zugestanden
die MaBnahmen, die im II. Halbjahr 1952 zum Anlau- wurde?die Vorteile dieser Versicherung in Anspruch zu
fen kamen, ungenfigend waren. Das 1st darauf zuruck- nehmen. Auf Grund dieser Tatsache ware es wohi an
zuftihren, dal es innerhalb der Abgabenverwaltung der Zeit zu Oberprfifen, ob man nicht den P rsonen-
ideologische Unklarheiten und ernsthafte Widerstande kreis, der dem Charakter nadi nicht in die Sozialver-gegen gaffer At eachiosu e MaBnahmen gibt. Es wird ernst- sicherung gehort, empfehlen soil, sich bei, der Deutschen
$ ngen der Leltung des Ministeriums Versicherungs-Anstalt zu versichern, nachdem dort die
und alley willigen Mitarbedter bedurfen, mit Hilfe der Moglichkeit der Versicherung geschaffen wurde.
Kritik ein besseres Ergebnis in der Arbeit zu erreichen.
Alle Einnahmequellen restlos ausschi pfen
Steuerrfckstlinde der privaten Industrie beseitigen Vielen Angestellten in der Verwaltung 1st es scheinbar
Der vorliegende Plan sieht eine entscheidende Vermin- entga'ngen, daB es neben den Eirinahmen aus der volks-
derung der Steuerrackstande. der privaten Wirtschaft edgenen Wirtschaft und neben den Steuern auch noch
vor. Dazu let aber notwenidig, daB die Mitarbeiter der sonstige Einnahmen gibt, die dem Staatshaushalt zu-
Abgabenverwaltung davon i1berzeugt sired, daB die in stehen. In der Planung werden solche Einnahmen grog-
der Produktion und im Warenumsatz realisierten Steuern zirgig vergessen, und - soweit lie geplant werden -
der privaten Unterneharrer Volkseigentum Sind und un- wrrd der Einzle Einziehung keine Aufinerksamkeit gewidmet.
verztigllch dern Staatshaushalt zugeffihrt werden mils- Bern Was soil - mar. ffir zu ein m Krejs u en daze theate, r usc Zusch- wie in
sen, da eine Stundung und nachlassige Behgndlung des au t wend fisse von
Einzuges der Steuern eine Schadigung des Volkseigen- 260 000 DM geplanerden und all Einnalime eine
turns und der demokratischen Ordnung darstellen. Ich mir der gl Mark vorgesehen Min ein un, Ich es vrt ha sand met fter darf versichern, daB wir uns unnachsichtlidr von alien die dssefil K ilk It ort eate z u rel-
Mitarbeitern trennen werden, die nicht bereit sind, die die Zusdrfise ffir diesel relskuurorchester u tei
brecherische Halbung einzelner Steue chti er-
rpfld gerdedcen, Im Kreis Erfurt war die Arbeit der Abtellung Mutter
werden wir sle unnachsichtig zur Verantworbung und Kind und Jugendhilfe und Heimerziehung mehr
ziehen. all mangelhaft. Man verzichtete groBzilgig auf the Her-
Notwendig fist es auch, steuerliche. Vey iinsti anzielrung der Unterhaltsverpfiichteten und damit auf
i 1 g ?ungen, die nddrt
un
tl
d
herigen Arbeitsweise zu ziehen. Soweit lie Ale
n
von seinem erzlelten Gewinn in Hbhe
von' 40000 nM 3..., -rfl>,.
'
werden. Es gibt ?z. B. Lticken im Gesetz Ober die Be- Wir sind der Auffassung, daB man gerade den sonstigen
steuerung des Handwerks, Indem Betriebe, die ihrem Ednnahmen mehr 4eachtung schenken mull, insbeson-
Charakter nach keine Handwerksbetriebe sired the Ver- dere bei den brtl&chen Organen der Staatsgewalt. Der
giinstigung des Gesetzes fibber die Besteuerung des Hand- Ausgleidr der Haushalte der ortlichen Organe der
werks erhalten. Dafiir ein Beispiel: Eire solcher Hand- Staatagewalt hangt nicht unwesentlich davon ab, dal
werker zahlte each dem Handwerkssteuergesetz drei ale die vorhandenen Einnahmequellen ausschopfen.
Prozent Steuer
un
dafur sorgen, dau Lfidcen in den Gesetzen gesdrlossen 1000 Akten rdcht bear
wesen
a
ie Ernnanmen. an hat rich nicht die
vie en Fallen em Privileg ffir the Unternehmer dar-
Maihe
stellten, zu ?beseitigen. Wir werden auch ernathaft prfi- gemacht, die Unterlagen
Zeit wirklidr gewissenhaft
d du c usehen, so daB zur Zeit der Priifung noch fiber
fen, ob the steuerlichen Gesetze rldetlg angewandt
'
mindestens 20 Prozent Lohnsteuer einbehalten worden Grole Reserven liegen in der 6rtlichen volkselgenen
waren. Wir begrulen daher die vorn Ausschul ffir Haus- ddre eser T rtschaft. Be! der t deg geder 1953
l en HaushaBee chtu g g wurde
vorge Bn Bali er
halt und Finanzen der Volkskammer aufgenommenen schenkt. So war aurn die
Anregungen der Handwerker, eine Neuabgrenzung der Kre sba et aum Beispnl voust von n, dell der
Handwerksbetriebe vorzunehmen, die unter die Steuer im Ja a e 19rieb Cottbus eine Verlust von 696 Q00 'DM
des Handwerks fallen. Jahr 1953 haben coll.
Nock ein Wort zum System der steuerfreien Pausch- FOr die Versorgungs- und Dienstleistungebetriebe In
betrage ffir erhbhte ystem gs der ste. Diesel System Potsdam war bel einer Leistungterialerung von vier
entspricht nicht me hr, dean Stand unserer gesellachaft- 28 Prozent eine Steigege u des Materie von raudls von Prozent,
eine lichen Ordnung. Durdr cusses System wurden einemn , ein Steigder der a bhon 15 zw$n Pre-
bestdmmten Personenkrefs, ohne BerOdcsichti zent eirr~ Steig teigernrng der Gehaltr von 15 Prozet und
etimmten Pi Bung des eine Steigerung der Amortisationen von fiber zehn Pro'
ps, steuerliche Erleiditerungen. gewahrt, zent dm Enbwurf geplant. Allein the Ober die vier-.
In dw er iese Erlel tviunaen gegenvber den Arbeitern prozer tige Leistungserhdhung hinausgehende Steige-
vorteile reaProduktion ch sick zdehen. ngerechtfertigte Steuer- rung des Materialverbraudes machte eine Million DM
aus.
Wir haben daher mit diesem System der steuerfrelen In
ebesondere sollten audr bestehende Tarife einer
Pauschbetrage bis auf einige Ausnahmen, fur die sine gr?iindlichen Uberprilfung unterzogen werden. Es tat
Witlirh begrenzte Beredrtlgung zur Inanspruchriahme nicht au vertreten; da13. die'Mtfllabfuhr nosh aus dem
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Jahrgang 7 ? Heft 4
Staatshaushalt subventioniert wird. So wird zurn Bel-
spiel in Bitterfeld das Aufkommen an Grundsteuer ver-
wendet, um die Mullabfuhr der privaten Hausbesitzer
zu subventionieren. Nur the Mobilisierung aller Ein-
nahmen wird es uns ermoglichen, die im Plan voi
gesehenen Ausgaben, insbesondere fur the Investi-
tionen, zu leisten.
Zur Forderung der Landwirtschaft sind im Jahre 1953
2252 Millionen DM vorgesehen. Den groBten Betrag
stellen die Ausgaben fur den freien Aufkauf landwirt-
schaftlicher Erzeugnisse dar. Welter sind vorgesehen
150 Millionen DM fur die Forderung der Landwirt-
schaftlichen Produktionsgenossenschaften und weitere
60 Millignen DM fur langfristige Kredite Air Landwirt-
schaftliche Produktionsgenossenschaften. Die Ausgaben
fur die- Masehinen-Traktoren-Stationen erfahren eine
wesentliche Stelgerung. Dadurch wird unseren werk-
tatigen Bauern und den Landwirtschaftlichen Produk-
tionsgenossenschaften die Ausnutzung moderner tech-
nischer Einrichtungen mehr als bisher moglich gemacht.
Die Bereitstellung wesentlicher Mittel fur die Forde-
rung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossen-
schaften bedeutet eine groBe Unterstiitzu,ng fur unsere
werktatigen Bauern bei der Entwickiung unserer Land-
wirtschaft durch den tYbergang von der Handtuchwirt-
schaft zur Grolfiachenbewirtschaftung.
Wahrend in Westdeutschland durch den Wegfall der
Subventionen fitr landwirtsdiaftliche Erzeugnisse, durch
die Verwustung welter Strecken und durch sonstige
Kriegsvorbereitungen die Landwirtschaft mehr und mehr
ruiniert wird, erfahrt die Landwirtschaft in der Deut-
sch2n Demokratischen Republik eine groBzitgige For-
deruag. Die volkseigenen Gitter steigern ihre Ertrage
aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen im Jahre 1953 ge-
genitber dem Vorjahre betrAchtlich, und zwar im we-
sentlichen in der tierischen Produktion.
Der Schwerpunkt der Produktion der volkselgenen
GU ter liegt bei der Aufzucht von hochwertigem Zucht-
und Nutzvieh fur the Festigung der Viehwirtschaft In
den Landwirtschaftlidien Produktionsgenossenschaften
und in der Erweiterung der Schweinemast fur die Ver-
sorgung der Werktatigen mit Fett und Fleisch. Diese
MaBnahmen spiegeln sich in entsprechend hoheren Zu
fiihrungen an Umlaufmitteln wider. Es mull aber fest-
gestelit werden, daB auch 1953 bel der Mehrzahl der
volkseigenen Gaiter noch Zusehusse notwendig Sind.
Dies ist zum Teil auf die Obernahme von bisher un-
bewirtschafteten und schlecht bewirtschafteten Flachen
zuruckzufiihren. Aber such sonst 1st die Wirtschafta-
fuhrung in den volkselgenen Gittern noch mangelhaft.
Die volkseigenen Guter mussen durch Steigerung der
Arbeitsproduktivttat, im besonderen durch Anwendung
des Leistungslohnes, in welt grolerem Umfange als
bisher und durch eine grundliche Ausbildung der Be-
triebsleiter und Qualiflzierung der vorhandenen Kader
im Jahre 1953 das bereits fair 1951 gesteckte Ziel, ohne
Stittzung zu arbeiten, erreichen.
Steigende Ausgaben fair Volksbildung und Kultur
Die Ausgaben fair Volksbildung, Wissenschaft und
Kultur erfahren gegenuber dem Jahre 1952 eine Steige-
rung um 21,60/a und betragen damit auf den Kopf der
Bevdlkerung gerechnet 145 DM. Im Jahre 1953 werden
das Hothschulfernstudium und das Fachschulfernstu-
dium welter ausgebaut. Die Ausgaben an unseren
Schulen und Hochschulen erfahren gegenuber 1952 eine
weitere Steigerung. Im Jahre 1953 werden bei uns pro
Hochschuler.5749 DM aufgewendet, das rind 761 DM
mehr als im Jahre 1952. Je Oberschuler werden 919 DM
ausgegeben gegenuber 850 DM im Vorjahr, je Berufs-
schiiler 202-DM gegenuber 153 DM im Vorjahr und je
Grundschuler 286 DM gegenuber 262 DM inn Vorjahr.
Von den Schiilern an Ober- und Zehnjahresschulen
werden im Jahre 1953 800/o von der Zahlung eines
Schulgeldes befreit, im Jahre 1952 waren es 700/s.
60 0/o aller Schiller an Ober- und Zehnjahressdi'ulen er-
halten Unterhaltsbeihil?en. 50 0/o slier Schiller erhalten
die Lernmittel unentgeltlich, 94 0/e aller Studenten an
den Hochschulen erhalten SUpendien. Im dorigen Jahr
waren es 88 0/0. Fur die im Volkswirtschaftsplan vor-
gesehene Steigerung der Aufwendungen fur Forschung
und Entwicklung sand die notwendigen Mittel Im vor-
iiegenden Staatshaushalt betucksichtigt.
Zu den kulturellen Ausgaben sind nosh the Aufwen-
dungen fur Jugend und Sport zu nennen. Zu einer Zelt,
wo in Westdeutschland eine groBe Arbeitslosigkelt be-
sonders unter den Jugendlichen herrscht (es bef nden
sich etwa 700 000 Jugendliche ohne Lehrstellen), steigen
bei uns in der Deutschen Demokratischen Republik the
Aufwendungen fur Berufsausbildung und -betreuung
erheblich.
Fur die Durchfiihrung der Ferienaktionen und fur die
zentralen Pionierferienlager werden bet uns im Jahsa..
1953 17 0/e mehr Mittel zur Verf(tgung gestellt als im
Jahre 1952.
Notwendig ist es, daB mit den im Plan vorgesehenen
Mitteln sparsamer als -basher umgegangen ward. So
unterhalt die Abteilung Jugendhilfe und Heimerziehung
des Kreises Bad Salzungen das Durchgangslager
Krayenburg. Das Lager hat eine durchschnittliche Be-
legung von 16 bis 18 Personen. Zum Zeitpunkt der Pril-
fung waren 14 Jugendliche auf der Krayenburg. Zu
ihrer Betreuung war ein Personal von sechs Personen
vorhanden. Die Ausgaben auf dem Geblet des Sozial-
und Gesundheitswesens erfahren ebenfalls gegenuber
1952 eine Steigerung. Betrugen die Aufwendungen je
Kopf der Bevolkerung im Jahre 1952 356 DM, so rind
es 1953 390 DM. In Westdeutschland betragen sie im
Jahre 1953 210 DM, wobei aber berucksichtigt werden
muB, daB in diesem Betrag die Arbeitslosenunter-
stUtzung enthalten ist.
Auch in der Sozialversicherung _.
stengstes Regime der Sparsamkeit
W,ahrend der Haushalt der Sozialversidherung im Vor-
jahr noch einen StaatszuschuB erhalten muBte, ist es
durch die Steigerung der Bruttolohnsumme und des
dadurdi erhohten Beitragsaufkommens moglich ge-
wesen, den Haushalt der Sozialversicherung auszu-
gleichen. Notwendig ist es aber, dali auch bei der So-
zialversicherung ein strenges Regime der Sparsamkeit
eingefiihrt wird. Jede Unterstiitzung und Fiirsorge un-
seren Werktatigen! Aber ein schonungsloser Kampf
alien, die die Sozialversicherung und ihre Einrichtun-
gen miBbrauchen. So sind wir der Auffassung, daB es
durchaus moglidi ist, die werktatigen Menschen, die
dringend einer Kur bedi rfen, in den Kuro ten unter-
zubringen, went) die Sozialversicherung ernsthafte
Malnahmen einleitet, die verhindern, daB sich Nutz-
nieBer der Sozialversicherung in den. Kurorten ein-
nisten. Dabei denke ich erstens an Angestellte des
Staatsapparates, the sick mit ihren Familienangeh&-
rigen einen zusatzlichen Urlaub auf Kosten der Sozial-
versicherung in den Kurorten verschaffen, vor alien
Dingen aber denke ich audi? an die Unternehmer und
Geschaftsleute, die such auf diesem Gebiet, wie such,
auf anderen Gebieten, die Sozialversicherung in stgrk-
stem MaBe ausnutzen.
Dadurdi, daB fur den Arbeitssthutz von Jahn- zu Jahr
mehr Mittel aufgcwendet werden, in diesem Jahr 40'/s
mehr als im Jahre 1952, mull as moglich sein, the Un-
fallziffern und den Krankenstanri! wesentlidi herabau-
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DBUTSCRE FINANZWI&TSCIIA,FT
Jahrgang 7 - Helf.4
Wir haben feststellen miissen, dall seitene der Sozial=
versicherung die vorgeschriebenen Nachuntersuchungen
der Invalidenrentner in vielen Fallen nidit durchgeftihrt
wurden, wodurdf oftmals jahrelang ungereditfertigt
Renten gezahlt wurden. Wir sind such bier der Auffas-.
sung, daB lm Interesse der Werktatigen die Sozialver-
sidierung mehr als higher darauf aehten.mull, daB keine
ungesetzlidien Leistungen der Sozialversicherung er-
folgen.
Ahnlich Ilegen the Dinge auf dem Gebiet der Soeial-
fitrsorge. Jede Hilfe and Unterstlitzung den wirklich
Bediiritigenl Wir haben aber festgestellt, dalI auch bier
sehr leichtfertig mit Haushaltamitteln umgegangen
ward. In erster L.inie mull versucht werden, diese Men-
adien dem ArbeitsprozeB vuzutuhren. Wir haben einen
groBen Bedarf an Arbeltskraften.
Im Jahre 1953 werden 5640 neue Platze in Kinder-
krippen eingerichtet and 1525 Betten in Dauerheimen
filr SAuglinge and Kleinstkinder gesd-iaffen. Dadurch
wird den Mi ttern die Sorge um ihre Kleinstkinder ab-
genommen, and ale kbnnen sich in den Produktions-
-qprszeB einreihen.
Weitere Senkung der Verwaltungskosten
dringend notwendig
Im Jahre 1952 sind rund 150 Millionen DM Verwal
tungskoaten be Staatsapparat eingespart worden. Die
Verwaltungskosten sired eodi zu both. Sie betragen
7,94/a von den Gesamtausgaben. Eine weitere Senkung
ist dringend erforderlich. Im vorliegenden Plan 1st eine
weltere Senkung der Verw-altungskosten Am Staats-
apparat von 114 Millionen DM vorgesehen. Dag strenge
Spansamkeitsregime bat bel uns in der Verwaltung
lmmer noch nit t Eingang gefunden. Das ward immer
wieder bet alien Revtsionen festgestellt. Wir sired der
Auffassung, daB the im vorliegenden Haushalt vor-
geenhene Verwaltungskosteneinsparung durchaus. reali-
siert werden kann. Ftir die unwirtachaftlidie Verwen-
dung von Haushaltsmitteln einige Beispiele:
Das Staatssekretariat fiir Erfassung and Aufkauf land-
wirtschaftlicher Erzeugnisse muflte in diesem Jahr eine
Schadensrechnung an den Vordruck-Lettverlag in Halle
in Hithe von 11238 DM bezahlen. Dieser Schadenersatz-
armpruch let durdr das sdiuldhafte Verhalten einiger
Angestellter des Staatssekretariats entstanden. Es
wurden 25rnal soviet Formulare bestellt als, benbtigt
wurden. Bel der Rtlckg5nglgmachung des Auftrages
verlangte der. Verlag Schadenersatz.
Auch vom Rat des Kreisee Meiningen 1st das Sparsam-
keltsprinzip nosh nidit genflgend beachtet worden. Der
Kampf um die Senkung der Verwaltungskosten wurde
nicht entsdiieden gefifhrt. WBhrend zum Beis 1el the
Aufgaben fifr Telefongebithren fin Jahre 1950 pro Tag
51 DM betrugen, stiegep sle im Ja re 1951 auf 75 DM
and in der ersten Halite des Jahl'es 1952 sogar auf
93 DM pro4ag.
Was soil man dazu sagen, wenn die Kammer der Tech-
nik 18 neue Sdireibmaschinen beschafft, obwohl be-
relts 25 ilberz5hlige Schreibmaschinen vorhanden stud?
Die Kammer der Tedinik hat den vorhandenen Wagen-
park nicht ausgelastet, sdiafft aber ein. weiteres Kraft-
fahrzeug an. Die tariflichen Bestimmungen And an-
scheinend fair the Kammer der Tethr k nicht bindend.
Den Angestellten werderi mehr L.elstungsatufen zu
three GehSltern zugestanden, als nach den tariflichen
Bestimmungen zulti'ssig sind. Angesf ellte erhalten hohere
'Beziige, als im Tarif vorgesehen!
Das triffpauch ftir die MelsterwerkstBtten der Deut-
schen Bauakadende zu. Zur Abgeltung der Oberstunden
erhielten rued ? die Haifte alley' Angestefiten in gesetz-
wldriger. Weise Monet fiir Monet sogenannte L-
stungszuschlage, die In einzelnerr Fallen bis zu 10015/9
178
des Monatagehaltes betrugen. So batten these sogenann-
ten Leistungszusdilage praktisch den Charakter elnes
zweiten Monatagehaltes. Die Gesamtsumme der Zu
schiage betrug im Monat 47000 DM.
Die Venschwendung von Haushaltamitteln beginnt abet
bereits sdhan be[ der Planung. Die UberhOhten Anfor-
derungen der Kreise, and Gemeinden clad aum Tell
auf iiberhihte Anforderungen Air Verwaltungsausgaben
begrtindet. So haben. die Kreise 70 Millionen DM . mehr
angefordert; als nach den bestaugten Stellenplanen zu-
laseig sind.
Der vor urea llegende Plan stellt grofle Aufgaben; seine
Durdifiihrung wird gewahrleistet dutch die Tatigkeit
der Millionen Werktitigen unserer Republik. Ihre Inl-
tiative and ihr Wille, diesen Plan zu erfUllen and zu
iiberbieten, wird auch dutch das Nationale Aufbauwerk
in organisierte Bahnen gelenkt. Das Nationale Aufbau-
werk soil dazu fiihren, the On Plan vorgesehenen Auf-
gaben, insbesondere die der Industrieproduktion, des
Warenumschlags and der Erhaltung and des Baues von
Verkehrswegen, vorfristig and mit geringeren Mitteln
ale im Haushalt vorgesehen, zu erfilllen. Wenn wir je-
doch die Plane einiger Kreise betrachten, mOssen wir
feststellen, daB die Initiative nicht auf die im Voiks-
wirtschaftsplan vorgesehenen Aufgaben gerichtet ist,
sondern da13 man beabsiditigt, auflerhalb des Votks-
wirtschaftsplanes zusatzliche Aufgaben zu stellen, fur
die zusatzliche Haushaltamittel in Ansp'ruch genommen
werden soften.
Die Durchfuhrung des vor uns hiegenden Planes in nur
moglich bet Durchsetzung eines strengen Sperregimes.
Es gibt bet uns immer noch elne Reihe von leltenden
Mitarbeitern im Wirtschafts- and Staatsapparat, die
glauben, daB das Regime der Sparsamkett else augers-
blidcliche Notwendigkelt set, um diesen oder eesen
Engpal zu beseitigen. Ste betrachten das Regime der
Sparsamkett ale eine Ubergangsiosung and begreifen
label nic'ht, dell es eine Methode der smialistischen
Wirtediaftsfuhrung iiberhaupt " tsf. Die Durdisetzung
eines strengen Sparsamkeitsregimes bedeutet aber audi'
fur alle verantwortfdien Mitarbeiter and in erster
Ldnie Air the Mitarbeiter is den Finansorganen eine
andere Einstellung zur Arbeit. Deese UrnstellunlL mull
jeder selbst voliziehen. Mitarbetter im Flnanza *rat,
die giauben, daB hre Arbeit nur in der Addition-von
Zablen besteht, rind fehi am Plata and schneilstens
dutch willige, junge Krllfte zu ersetzen. Die Geld-
beaiehungen sired Ausdruck von, Klassenbeziehungen.
Unsere Finanzpolitik ,kann daher nur dann Erfolg
haben, wenn sic von den Millionen unserer Werktbtl-
gen verstanden and getragen wild. Daher mlfssen alle
finangpolitischen MaBnahmen gut vorbereitet and den
werktatigen Menschen verstindiich gemacht werden.
Dann werden diese zum Trager` unserer MaBnahmen
und daze beitragen, daB unsere Flnanzpolitik mit
grdberetn Erfofg sic higher durdigefuhrt wind. Dag wind
welter dazu beitragen, die Finanzdiszlplin wesentlidi
zu festigen.
these von mir soeben aufgezeigten Grundbedingungen
fir die erfoigreidre Arbeit ' des Finanzapparates Sind
in der Vergangenheit nidrt eingehalten wor&n. Das
hat Sidi sowohi bet der Planaufstellung wie bet der
Plandurdifilhrung gezeigt. Obwohl die Planung des
Staatahaushalts 1953 gegentfber der Planung des Staats-
haushaltes 1952 Fortechritte gemadit hat, clad audi
bier node erheblidse Mengel zu verzeichnen, aus denen
die notwendigen Lehrtn Air the Planung 1954, gezogen
werden ifriissen. Deese Mengel liegen unter anderem
darin, dal der - Staatshaushalt noch audit the aktlve
Rolle bet der Aufsteflung des Volkswirtschaftsplanes
gespielt hat, daft die Bevolkerung in un/Itnugendem
MaBe zur Mitarbeit herangezogen wurden. ist. Des wei-
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Jahrgdng 7 ? Heft 4
teren gab " es nosh Unklarheiten in der Methodik der
Planting. Elne teilweise schlechte Arbeitsorganisation
brachte Terminverzogerungen.
Was fur die Planting gilt, gilt such fur die Plandurch-
fuhrung. Der Kampf um die Festigung der Plandiszl-
plin ist ungeniigend gefiihrt worden. Des liegt zum
grollen Teil daran, daB wir es nicht verstanden haben,
die werktAtige Bevolkerung aktiv an der Kontrolle der
Plandurchfiihrung zu beteiligen. Das gilt insbesondere
such bei der Erftiliung des Steuerplanes and der
FinanzplAne in den volkseigenen Betrieben.
Der Entwicklung junger Kader wird nicht die gene-
gende Aufinerksamkeit gewidmet.
Die Erftlllung des Statshaushaltsplanes 1953 ist nur
moglich, wenn die Fehler des Jahres 1952 uberwunden
werden. Die Sparsamkeit, von der bet der Aufsteilung
des Planes ausgegangen worden, ist, wird auf dem Pa-
pier stehenbielben, wenn es uns nicht gelingt, die Arbeiter
In den Betrieben, die Verkliuferinnen in den Handels-
organisationen, die Tiaktoristen in den MTS, die Ar-
beiter in den volkseigenen Giitern and die ubrigen
Werktatigen in den Dorfern and Stadten von der Not-
wendigkeit der Durchsetzung dieses Sparsamkeits-
regimes zu uberzeugen and sie fur die Plandurchfilh-
rung zu mobillsieren.
Und so wird such dieser Plan als ein weiterer Beweis -
unseres Friedenswillens and unseres wirtschaftlichen
Aufstiegs ein wesentliches Bollwerk im Kampf um die
nationale Wiedervereinigung sein and zur StArkung
des Friedenslagers beitragen.
Konsequenter Kampf um die Einfuhrung einer strengen
and allseitigen Sparsamkeitswirtschaft
Im Namen der Fraktion der Sozialistischen Elrtheitspartei Deutschlands ergrif f Abgeordneter Willy Rumpl
bet der Beratung des Gesetzes fiber den Staatshaushaltsplan das Wort. Er sagte:
,,Die Fraktion der Sozialistischen Einheitspartei Deutsch-
lands stimmt dem vorliegenden Gesetzentwurf zu. Es
mull aber fur die Durchfiihrung dieses Gesetzes and
Planes mit allem Nachdruck darauf hingewiesen wer-
werden, daB fur den Kampf um die Erfullung der
Plane eine Anderung der Methoden der Wirtschafts-
fuhrung eintreten mull, dali SchluB gemacht werlen
mull mit den kapitalistischen Methoden and mit den
kapitalistischen Auffassungen Ober die Wirtsc.aftsfiih-
rung and daB ein konsequenter Kampf um die Durrh-
setzung sozialistischer Methoden beginnen mull.
WAhrend im Kapitalismus die Erweiterung der Wirt-
schaft and die Bereicherung der Kapitalisten durch die
rucksichtslose Ausbeutung and Verelendung der werk-
tAtigen Massen erfolgte, besteht im Sozialisrnus die
grolle doppelte Aufgabe darin, die materielle and kul-
turelle Lage der Werktatigen laufend zu verbessern
and gleichzeitig die Produktionsanlagen zu erweitern
and auszubauen. Der Kampf um die Einfiihrung einer
strengen and aliseitigen Spacsamkeitswirtschaft stellt
daher nicht eine voriibergehende oder eine Notmall-
nahme der, sondern ist die standige Methode der sozia-
listischen Wirtschaftsfuhrung. Da die Akkumulation
aus der volkseigenen Wirtschaft in schnellem Tempo
zur entscheidenden Finanzierungsquelle des Staats-
haushalts and damit zur Finanzierungsquelle fur die
Verbesserung der Lebenslage der Bevolkerung and fur
die Erweiterung unserer Volkswirtschaft wird, kommt
dem Kampf um die Durchsetzung and Anwendung
dieser neuen Sparsamkeitswirtschaft in den volks-
eigenen Betrieben eine entscheidende Bedeutung zu. Es
mull aber festgestellt werden, daB man sick in vielen
Betrieben dieser sozialistischen Wirtschaftsmethode
gegenilber gleichgiiltig verhAlt, and es kommen krasse
FAlle von Unwirtschaftlichkeit and Verschwendung vor.
Krasse Verstolie gegen die Durchsetzung einer neuen
Sparsamkeitswirtschatt
Infolge schlechter Arbeitsorganisation hatte beispiels-
weise der Betrieb Heinrich Rau' in Wildau im Jahre
1952 Aufwendungen allein fur innerbetriebliche Teans-
porte In Hohe von 2,5 Mill. DM and muBte Wagen-
standsgelder fur Olwagen in Hohe von 75 000 DM be-
zahlen. Im VEB LQWA dagegen, der bis zum Beginn%
des IV. Quartals noch laufend mit Verrlust gearbeitet
hat, wurde eine radikale Anderung der Arbeitsorgani-
sation durchgefilhrt, and es wurde dadurch die Renta-
bilitat hergestellt, indem man die personliche Verant-
wortung der Wirtschaftsfunktionare im Betrieb regelte,
der Produktionsablauf dadurch systematisiert wurde,'
der Einsatz der Arbeitskrafte kontinuierlich wurde, der
Durchlauf der Materialien sick beschleunigte and 3001a
des Verwaltungspersonals ilberfllssig wurden. Dadurch
konnte der Betrieb bereits im IV. Quartal ohne Verlust
arbeiten and bringt mit Beginn dieses Jahres bereits
tlberschilsse.
Die Leiter der Hauptverwaltungen haben aber blsher
in vollig unzureichendem Umfang thren Werkleitungen
in der entscheidenden Frage, namlich der Verbesserung
der Arbeitsorganisation im Betrieb, konkrete Anlet-
tung and Hilfe geleisttet. Statt dessen haben sie* den
Versuch der Schablonisierung gemacht. Eine Unzahl
von Beispielen berechtigt zu der Behauptung, dell in.
alien Betrieben die vorhandenen Produktionskapa-
zitAten unzureirhehd ausgenutzt werden, groBe Still-
standszeiten der Maschinen vorhanden sind, nicht er-
forderliche Investitionsmittel angefordert werden and
Fehlinvestitionen durchgefuhrt werden. So ist beispiels-
welse an Investitionsmitteln 1 Will. DM fur die Er-
richtung einer Barbitur-Saureanlage in Radebeul ver-
ausgabt, deren Produktion fur den Export bestimmt.
war. Nach Fertigstellung der Anlage wurde festgestellt,
daB kein Exportbedarf vorhanden ist and der Bedarf
der Deutschen Demokratischen Republik mit einem
Drittel unserer Kapazitaten gedeckt werden kann.
Durch these Fehlinvestitionen wurden Arbeitszeit, Ma-
terial and Geld vergeudet, was zurn Bau anderer, vie]
notwendigerer Produktionsmittel Witte verwendet wer-
den konnen.
Ein positives Beispiel zeigt die Durchfii.hrung verbes-
serter Arbeitsmethoden dagegen im VEB LBH-Werk
Fortschritt in Neustadt in Sachsen. Durch die konse-
qente Auslastung der Gesamtkapazitlt, die im Oktober
durchgefiihrt wurde, konnten die Gemeinkostenzu-
schlage, die die Kosten der Produktion sehr stark be-
lasteten, von 239% auf 1680/o gesenkt werden. Durch
diesen Kampf um die voile Ausnutzung der Kapazitht
wurden Einsparul gen in Hohe von 254 000 DM erzielt.
Baukosten wesentlith senken
Elne entscheidende Rolle spielt fur den Plaer die Seri-
kung der Baukosten. Auch im Jahre 1952 ist es nicht
gelungen, die von der Bauindustrie geforderte Bau-
kostensenkung in vollem Umfange zu erwirtschaften.
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Nodi immer werden Baustellen schlecht organisiert; es
erfolgt keine richtige Eintellung der Arbeitskrkfte, and
nods immer werden Baumaterialien unsorgfkltlg ge-
lagert, wodurch hohe Verruste eintreten. Statt dessen
wird der Versuch gemacht, Selbatkostensenkungen zu
manipulieren and vorzut5uschen.? So wurde beispiels-
welse jetzt bet der Bau-Union Dresden festgestellt, dab
sic fair 1 cbm Erdbewegung tin Zweischichtenbetrieb
9 DM verlangt, wahrend nach den Kalkulationsvor-
schriften nur 7,94 DM zulassig sind. Dadurch wilyden
dem Investitionstrager allein fur these Teilarbeit Mehr-
kosten in Hohe von 116 000 DM entstehen, die die Bau-
Union Dresden wahrscheinllch als tiberplanm9Bige
Selbstkostensenkung deklariert Matte.
Es ist ein weitverbrettetes Obel, bet der Durdifuhrung
von Investitionen iibertriebene and luxuriose Aufwen-
dungen zu machen, Aufwendungen fiir WandbekIei-
dung, Turen, Fullboden sowie die Verwendung teurer
Gesteinsarten, Granit, Marmot fair Treppenskulen usw.
So forderte.z. B. der Verlag Volk and Wissen' fiir
seine Vorhalle die Ausstatbung mit Naturstelnen, die
29 000 DM mehr kosten wiirden als die Verkleidung mit
Putzsteinen, wie sic von der Deutschen Investitions-
bank vorgesch]agen and jetzt audt dnrchgefuhrt wurde.
Bedeutsame Einsparungen in der Voikswirtschaft kiinn-
ten erzielt werden, wenn der Materialverbrauth and die
llfater?albewirtschaftung unter dem Gesichtspunkt der
strengsten Sparsamkeit durchgefuhrt wflyde. So wird
&0. bet Galvano-Tedinik In Leipzig in Werk 2 ein
La' er lilt GuBteile im Frelen unterhalten. Die in Nacht-
sdilcht arbeltenden Kollegen erglinzen ihre durch Aus-
sdtu8arbeit verringerten Materialbest#nde aus diesem
Lager, ohne daB die ffir die Materialverwaltung im
Betrieb verantwortlichen Werkleiter and Hauptbuch-
halter these Verlustquelle flberhaupt merken oder be-
seitigen. In alien Betrieben mul daher elne feste Ord-
nung fiber den Etngang von Material and seine Aus-
gabe eingefiihrt werden.
Ein entschetdender Hebei fair die Materialeinsperung
tat the Einfilhrung der PersBnliehen Konten, die absolut
vernachlassigt wird. Es konnte beispielsweise im VEB
Gre armaturen in Magdeburg auf Grund der Einfilh-
rung von PersBnlichen Konten im zweit.en Halbjahr 1952
etne Materialeinsparung von 10000 DM erzielt werden.
Viele Beispiele zeigen, daB es tlberhaupt kelne Koordi-
nierung In der Arbeit der Materialverwaltungen, der
E3nkaufsabtellungen, der Produktionsabteilungen and
der Absatzabteilungen im Betriebe glbt. Die Einkaufs-
abtellungen bestellen zu' Terminen, an denen die Zu-
lieferteile, Rohstoffe oder Halbfabrikate node nidit filr
die Produktion benbtigt werden; these mussen demr.u-
folge lange auf Lager liegen and verursarhen Kosten.
Die Absatzabteilungen machen aber Dire Verkaufs-
vertrkge oft unabhkngig von den Terminen des Pro-
duktionsausstoSes, wodurch entweder die Fertigfabri-
kate unnatig Lange im Betriebe lagern oder aber ftir
Nichtileferung Konventionalstrafe gezahlt werden mull.
Welch grope Einsparungen durch eine softie Verbesse-
rung der Arbeit im'Betriebe mpglidi sind, zeigt der
Betrieb Zeil3, Jena.- Die Verpflichtung von 21 vNerk-
direktoren gegenuber dem Prksidenten unserer Repu-
bilk, die Rentabilitkt herzustellen, die Urnsdtlagstktig-,
kelt zu verbessern, das Vertragswesen, also Terminstel-
lung, Materlalart usw., zu verbessern, fUhrte In diesem
Betrieb dazu, daB die Vberplanbestiinde in den Monaten
November and Dezember urn 13,8 Millionen durdi Auf-
tragsbere?n?gung and Besduleuhigung des Umlaufs ver-
ringert werden konnten.
Rfrhtiges Verhkitals der Arbeltakrllfte In Preduktfan
and Verwaitun hersteilen
Eine grolle Rolle spielt bet der Hebung der Rentabilitkt
and der rtebtigen Verwendung der _Arbeitskraft das
Igo
Verhaltnts der Produktionsarbelter and der nicht in der
Produktion Besdikftigten.: Beisplelswelse wurden in die
Hauptverwaltung Chemie bet einer Erfullung des Pro-
duktionsplanes am 30. September von 75,9'Ia bei.den
Fertigungslohnen und -gehBltern 4,5 Mill. DM einge
apart, aber bet der Bezahlung der nichtproduktiven
Kriifte der Plan urn 4 Mill. DM tiberschritten. Bet der
Hauptverwaltung Textil wurden bet einer Erfiillung des
Produktionsplanes am 30. September von 70,3'/. bet, den
Produktionslshnen und -gehaltern 10 Mill. DM einge-
spart, aber fair the Bezahlung der niditproduktiven
Krafte in diesem Betrieb 14,7 Mill. DM mehr veraus-
gabt, als im Plan vorgesehen waren. Deese Beispiele
zeigen, daB die Rentabilitat unserer Betriebe allein da-
durch gesteigert werden.kann, daB? das Verwalttrngs-
personal verringert wird, was dadurch moglich ist,,daB
die Arbeitsorganisation verbessert and das umfang-
reiche Bert chterstattun,gs- and Formularwesen reduziert
wird.
Durch das plantose Herumfahren von Angestellten der
VerWaltung der Betriebe werden Mittel and Zell ver-
geudet and die Werktktigen von der Arbeit abgehalten.
I'lieses planlose Herumfahren 1st zu ersetzen dutch
schwerpunktmgBige Anleitung and Kontrolle and die
Zttsammenlegung von mehreren Auftrkgen, die mid
ether Relse erledigt 'werden konnen.
In vielen Betrieben berufen aber auch die Partei, der
FDGB, die FDJ and andere demokratische Organisa-
tionen wkhrend der Arbeitszeit Versammlungen, Sitzun-
gen and Konferenzen ein. Viele Leitungen der demo-
kratlsdien Organisationen rufen die Arbeiter, Rnga-
diers and Aktivisten, die Meister, Tggenleure, Techniker
and Werkleiter wahrend der Arbeitazeit zu Besprechun-
gen and Konferenzen auf Dire Bitrbs. Dadurch ward die
Brigade gezwungen, die Arbeit der ausfallenden Rolle-
gen mit durchzufuhren, werden die Brigadeabtetlungen
and die im Leistungslohn stehenden Arbetter vert-in-
dert, ihren Plan zu erfUtlen. Der Produktionap'nae8
wind gest$rt, the Selbetkosten steigen, and ea entsteben=
in den Betrieben prole Ausgaben fur gesellstaftlk*ie
Arbelt. Aus diesem Grande fordern wit, daB SdiIub ge
macht wind mit der Verweegdung der achtsttlndigen Ar ,
beltszett stir andere als Produkttonszwecke; wit fordern
den Kampf um die Erhtlhung der Arbettamoral, gegen
the Fluktuation and gegen das Bununelantentum.
.egtkhe Versebweaduug malt endlich radlkal beseltigt
werden
An den Gebduden des Staatsapperates and unserer
volkselgenen Betriebe wired in tbbertriebenern Umfan^
Siditwerbung betrieben, die fast aussdilieBlidi ails
Staatsmitteln Oder zu Lasten der Selbstkosten der Be-
triebe flnanziert wind. Es wird unnotig Material ver-
geudet, Arbeitszeit wind verbraucht, die bei der Durch-
ft1hrung der Aufgaben Im Staatsapparat and in der Pro-
duktion ausfkllt. Dasselbe gilt bezuglich der Sichtwer-
bung im Inneren der Gebsude.
In den Betrieben werden gelegentlich von Besudien
grime Ausgaben ttir Reprksentationszwecke, Gfsdienke
usw. gemacht. Diese Ausgaben belasten die Seibst-
kosten. Aus dem Reprasentationsfonds teitender Staats-
funktionltre werden Geschenke ge'legentlich von Jubi-
Jaen and Geburtstagen anderer Staatsfunktionitre ge-
madit, werden oft unnotige Bankette veranstaltet, wer-
den die Mitarbeiter der Ministerien and Wirtschafts-
verwaltungen auf StaatSkosten zu den Banketten bin-
und zurficktransportiert. Wtr slid der Auffassung, daB
mit dieser Vergeudung bffentlicher Gelder and der
Mittel der Betriebe Schlui gemacht werden mull.
Der Anteil der Verwaltungskosten an den Ausgaben fia
soziale, kulturelle and gestindheittiche Zwecke 1st zu
h&h. Die Verausgabung der Mittel mull in der Form
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geandert werden, dal these Mittel wirklidi der Bevof-
kerung sugute kommen and nicht unniitig durdi Ver-
waltungsausgaben reduziert werden. Es muB audr dar-
auf bestanden werden, dall vornehmlich and aussdilie8-
lidi die werktAtige Bevotkerung in den GenuB derjeni-
gen Mittel kommt, die von Staats wegen fur soziale,
kuiturelle and gesundheitliche Dinge verausgabt werden.
Abgsbenverwaltung mull schnellstens elm klare
Lime bekommen
Gestatten Ste mir noch einige Bemerkungen zur Arbeit
der Abgabenverwaltung and zur Eintreibung der
Steuern: Tatsadie 1st, daB jede Art von Steuer, weldien
Kamen sie auth fiihren nag, Im Preis der Ware, die die
privaten Unternehmer verkaufen, enthalten ist. Tat-
sad.e i,' wetter, daB jedwede Steuer, die bei uns von
Internehmern erhoben wind, spater fallig wird, als der
Unternehmer den Preis der Ware beim Verkauf reali-
siert. Jeder Pfennig Steuer, der einen Tag spater ge-
zahlt wird, a13 er fallig ist, ist ein Kredit des Steats-
apparates an den privaten Unternehmer. Es gibt also
keinen Gram, jede Steuer der Privatunternehmer nicht
sum Fe lligkeitstermin zu zahien. Wir mussen aber fest-
stellen, daB viele Unternehmer, teilweise sogar mit
Unterstihtzung einiger Organisationen, ihre Arbeiter and
Angestellten zu den Finanzorganen schidten and sagen:
Plenn die Steuer bezahlt werden soil, bekommen die
Atibeiter nicht ihren Lohn. Man versucht also, den Ar-
beitern in den Privatbetrieben die Nichtzahlung der
Lohne als ein schuldhaftes and b(irokratischea Verhalten
dieses Tells unseres Staatsapparates hinzustellen. Tat-
sache ist aber, dal fast alle Unternehmer and insbeson-
d.cre diejenigen, die auf these Art ihre Arbeiter gegen
unsere Republik zu mobilisieren versuchen, nachweis-
lich fur Privatzwecke aus ihren Betrieben wesentlich
hdhere Mittel entnommen haben, als sie aus ihrer
Unternehmertatigkeit verdient haben. Es mussen also
MaBnahmen getroffen wet'den, daB die Unternehmer
ntir so viel Gelder aus ihren Privatbetrieben entnehmen
kihnnen, als sle effektiv nach Zahlung der Steuern ver-
dient haben, well es sonst dazu kommt, daB sic die Be-
triebe finanziell aushbhlen, die Arbeiter ihre Ldhne
nicht bekommen and unsere Republik urn den Anteil
der Steuer betrogen wird. Die Klarstellung dieser Frage
tat eine der entscheidenden Voraussetzungen, um Ord-
nung auf diesem Gebiet zu bekommen.
Ungenilgendes Vertrauen zu den unteren Organen
Gestatten Ste mir zurn Schlul einige selbstkritische Be-
merkungen zur Arbeit des Ministeriums der Finanzen:
Die Grundursache der schlechten and ungenugenden
Arbeit des Finanzministeriums liegt In folgenden Din-
gen: Entsdteidend ist eine Zurllckhaltung and ein nidit
genllgendes Vertrauen sowohl zu den Organen unseres
DEUTSCHE FINANZWIRTSCHAFrT
Staates Lm Bezirk and Kreis als auch zu dem politischen
Bewulitsein unserer Bevolkerung. Es gibt bet einer er-
hebiichen Anzahl der Mitarbeiter des Finanzministe-
riums die Einstellung, daB man den unteren Organen
keine Freiheit, keine Initiative geben dart, well sorest
Fehier gemacht werden and die Finanzwirtschaft ge-
fahrdet wird. Das schlagt sich dann nieder in soldien
bUrokratischen Erscheinungen wie folgenden: Die Ver-
waltung der Stadt Heiligenstadt machte den Vorschlag,
die Deftzite fir Mullabfuhr zu beseitigen, indem man
eine Anderung der Mullabfuhrgebiihren in dieser Stadt
durchfiihrt. Leute, die viel Mull haben, beispielsweise
Backer and andere Produktionsbetriebe, sollten hdhere
Gebuhren zahlen als die Besitzer einfacher Wohnhauser.
Die Stadt hatte die Absicht, dadurch die MUllabfuhr
defizitlos ' durdizufuhren. Alle Finanzorgane, angefan-
gen vom Kreis, (Iber den Bezirk his zum Mini-
sterium der Finanzen, haben diesen Voradilag abgetehnt,
well er angeblich irgendweldien Bestimmungen wider-
spr ache. Wenn so in den Finanzorganen weitergear-
beitet wird and so die Initiative zur Durchfuhrung des
Sparsamkeitsprinzips welter gehemmt ward, kl nnen the
Finanzorgane dire Aufgaben nicht erfiillea.
So geht es nicht!
Zweites Beispiel: Es wurde dieser Tage der BesehiuB
durchgefiihrt, daB eine steuerliche Vergiinstigung, die
ungerechtfertigterweise fihr leitende Mitarbeiter des
Staatsapparates and hochbezahlte freiberuflich Tatige
weitergegeben wurde, reduziert wird. Wie wurde das
durdtgefuhrt? Es gab Rundschreiben and Anweisungen,
aber keine Erlauterung. Man hat nicht die entspre-
chenden Funktionare im Staatsapparat, n1mlich die
Haushaltsbearbeiter, zusammengenommen, nidit die
Vertreter der Organisationen, des Kulturbundes, des
Schriftstellerverbandes, and thnen die Auswirkung er-
IButert, ihnen die Notwendigkeit klargemadit, sondern
nur angeordnet.
Wir werden deshalb in Zusammenarbeit mit der Partei-
organisation des Ministeriums der Finanzen, da heute
hierzu zeitlich keine Mogliehkeit besteht, in der Offent-
lichkeit, in Presse and Rundfunk alle die Fehier, die in
der letzten Zeit gemacht worden sand, durchleuchten,
analysieren ynd wirklich konkret festlegen, wie and mil
welchen Methoden die Arbeit dieses wichtigen Appa-
rates verandert werden mull and verandert werden
kann. Nur so, dbrch die Weekung der Initiative, durdh
das wirkliche Einschalten alter werktatiaen Menschen,
ward es maglich sein, diesen groBen Plan zu erfullen and
dasnit mit dem Tempo des Aufbaus Schritt zu halten')."
_) Anweerkung der Redaktton: t7ber the welteren Disku ione-
beitrdge aniSalich der Haushaltsdebatte in der Volkskamm or
beridhten wir in der naehsten Nummer.
Schlut3 mit der Unterschatzung der Ausschusse
and Kommissionen der Volksvertretungen
Als Berichterstatter des Haushaltsausschusses der Volkskammer erkldrte ? Abgeordneter Leahiewberg in der
Volkskammertagung vom S. Februar u. a.:
Die Beratungen des Haushalts- and Finanzausschusses
waren getragen von dem Ernst der Stunde, von dem
BewuBtsein der groBen Verantwortung and von der
ehrlichen Bereitschaft, durdi ernste and sachliche Kri-
tik Mengel and Schwi then zu ermitteln, die side In
der Erfi llung des Haushalts des Jahres 1952 gezeigt
haben, and damit den Weg zu weisen zu einer besseren
Erfi llur-g des Staatshaushaltsplanes 1953.
Zu den Beratungen wurden in vier Sitzungen hinzu-
gezogen: der Wirtschaftsausschul, der Ausschul fiir
Land- and Forstwirtschaft, der Ausschull for Arbeits-
und Gesundheitswesen, der Volksbildungsausschull so-
wie die Vertreter der entsprechenden Ausschiisse der
Landerkammer. Die fur these Arbeitsgebiete zustan-
digen Minister and Staatssekretlire mit eigenem Ge-
schaftsbereich waren rechtzeitig von dem Termin dieser
Sitzungen benachrichtigt worden. Der Gegenstand der
Beratungen war ihnen aus dem Beschlull des Minister-
rats, den Staatshaushaltsplan 1953 der Volkskammer
zur Genehmigung vorzulegen, bekannt. Der Haushalts-
und Finanzausschul3 sieht sick aber leider zu der Fest-
stellung genotigt, dali die anwesenden verantwortlichen
Leiter des Staatsapparates durchweg nicht auf die Be-
handlutig des Beratungegegenstandes vorbereitet wares.
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DEUTSCHE FINANZWIRTSCHAFT
den fur. ihren Bereich in Frage kommenden Staatshaus-
halt 1952 wie such 1953 oft nur ungenugend, ja zum
Teil gar nicht kannten and daher offensichtlich nur auf
die mehr oder weniger ausreichende Assistenz ihrer
Haushaltssachbearbeiter angewiesen waren, daB aber
such wiederholte und sogar dringende Aufforderungen
notwendig wurden, piinktlich zu diesen Beratungen zu
erscheinen, und daB z. B. das Zentralamt fur Forschung
und Technik nur durch einen Vertreter des Vertreters
des Leiters, Prof.1 Lange, an den Beratungen teilnahm.
Von seiten des Staatlichen Filmkomitees und des Staat-
lichen Rundfunkkomitees hat trotz wiederholter Auf-
forderung keine der verantwortlichen Personen 'und
auch kein Vertreter an den Beratungen teilgenommen.
Der Haushalts- und Finanzausschul erblickt darin eine
Unterschatzung der Wichtigkelt seiner Aufgaben und
damit auch des h6chsten Organes der Abgeordneten des
Volkes, der Volkskammer, sogar von seiteq einiger
Minister und Staatssekretare. So muBte mit dem Mini-
ster fur Land- und Forstwirtschaft erst eine langere
Diskussion darOber geftihrt werden, daB nach Artikel 64
der Verfassung such die Minister und Staatssekretare
vor den AusschOssen der Volkskammer auf Verlangen
zu erscheinen und dort Auskunft Ober ihren Verant-
wortungsberelch zu geben haben.
Der Haushalts- und Finanzausschul stellt fest, dal
seine im Jahre 1952 bei der Beratung des damaligen
Staatshaushalts gegebenen Empfehlungen durchweg
nicht die Beachtung gefunden haben, die bet der Wich-
tigkeit der Steigerung der Plandisziplin und in bezug
auf die Verbesserung- der Plankontrolle sowie bezug-
lich einer organisierten Anwendung ; des Sparregimes
erforderlich gewesen ware. Der AusschuB halt es daher
fur notwendig, such seine eigene Arbeit dadurch zu
verbessern, dal -er -nach einem genauen Arbelts- und
Terminplan sich davon Oberzeugt, daB die gelegentlich
seiner diesjiihrigen Beratung gegebenen Empfehlungen
nun such wirklich in kOrzester Zeit in der Arbeits-
weise der Organe des Staatsapparates thre Auswirkung
lnden.
Mlnlsterlum- der, Finanzen hat seine 'Hontrollpfllchten
stark vernaehiassigt
Desgleichen hat sich sowohl aus den vier,Beratungen
mit den verschiedenen Fachausschissen wie such aus
der fiinften Beratung, die, abschlieBend Ober das Gesetz
zum Staatshaushaltsplan 1953 stattfand, ergeben, daB
von selten des Ministeriums der Finanzen bet aller Be-
rOdcsichtigung der im Gesetz festgelegten Eigenver-
antwortlichkeit der Minister, Staatssekretare usw. fur
die. PlanerfOllung die ihm obliegende Kontrollpfiicht
stark vernachlassigt worden ist und dal eine wesent-
Itch bessere Zusammenarbeit in der Beratung, in der
Anleitung und in der Kontrolle mit den anderen Mini-
sterien und Staatssekretariaten sowohl bet der Erfill-
lung wie. such bet der Aufstellung der Plane hatte
organisiert werden mUssen. Der Staatshaushaltsplan
1952 ist daher such nicht ausreiohend mit der Bev8lke-
rung diskutiert worden. Er wurde nicht bis zurn letzten
Plantrager rechtzeltig aufgeschlUsselt und mit den darari
interessierten Kreisen der Bevdlkerung diskuttert. Die
Kontrolle des Staatshaushalts konnte daher such nicht
von unten im erforderltchen Umfange, also von der
Basis her, erfolgen.
Zur. Vorberellung des Steatehaushalts the Werkti Ugen
he mndeben
Der Haushalts und FinanzausschuB erhpfiehlt daher
dem Minister der Finanzen, den Kollegen Ministers
und Staatssekretaren und such den Rliten der Bezirke
und Kreise, an Hand guter Beispiele und unter Beteili-
gung der entsprechenden Stlindigen Kommissionen bei
den Bezirks- und Kreistagen Anleitung zu eir?er solchen
-konsequenten Demokratisierung, der Arbeitsweise. des
Staatsapparates zu geben und die Auswirkungen dieser
Anleitung auch zu kontrollieren.Der >Haushalts- und
Finanzausschull ist der Ansicht, daB sich alsdann such
bei spateren gemeinsamen Beratungen Diskussionen
solcher Art erubrigen, wie sie zwischen den Vertretern
des Ministeriums der Finanzen und den verantwort-
lichen Vertretern anderer Ministerien und Staatssekre-
tariate stattgefunden haben:
Der Haushalts- und FinanzausschuB vertritt die Auf-
fassung, daB auf diesem Wege der Demokratisierung
derArbeitsweise des Staatsapparates auch die Mobili-
sierung der Bev6lkerung fur die Verminderung der
Steuerrilckst>inde, die ja dem Staat gehbren, durch
ehrenamtliche Helfer In den Gemeinden und Stadten
und damit eine Verbesserung der' gesamten Arbelt des
Apparates der Abgabenverwaltung erreicht ward: Die
unrealen Plane der - Abgabenverwaltung wetden der
Vergangenheit angehoren, wenn diese Deipokratisierung
der Arbeitsweise des Staatsapparates nun such von
seiten der Abgabenverwaltung endlich ernst genommen
wird.
Die Verhandlungen und Beratungen im Haushalts- und
Finanzausschuf zeigten such auf den verschiedensten
Gebieten, dal die Bedeutung der Demokratislerung der
Arbeitsweise des Staatsapparates, die HeranfOhrung
der Werktatigen an die Leitung des Staatsapparates,
von den leitenden Funktionaren im ailgemeinen stark
unterschatzt, dagegen aber die Bedeutung des eigenen
,Schreibtisches stark iibersdhatzt wird. Der Haushalts-
und Finanzausschul.unterstreitht und unterstUtzt da-
her den im vorliegenden Gesetz entfalteten General-
angriff auf den Bdrokratismus in der Verwaltung uhd
die damit verbundene Verkleinerung des Verwaltungs-
apparates um 20.1., wenn such die Bezirke und Kreise
vorerst davon ausgenommen sind. Es wird dadurch eine
wesentliche Veranderung des jetzigen Verhaltnisses der
Zahl der produzierenden Arbeiter zu der Zahl der'ver-
waltenden Angestellten erreicht werden.
Bel der DurvhfBhrung eines strengen Sparsamkelts-
regimes von den sowietilschen Vorbidern-lerncn
Die volkseigene Wirtschaft wind in diesem Jahre In
schnellem Tempo die entscheidende Finanzierun'gsq'uelle
fur unsere gesamte Volkswirtschaft. Der Haushalts-
und Finanzausschuf lenkt daher die Aufinerksamkeit-
des Hohen Hauses auf Ale mit dieser Feststellung ver-
bundene unbedingte Voraussetzungerstens der Organi-
sierung des scharfsten Kampfes uFn die ErfOllung des
Staatshaushaltsplanes insgesamt und in alien seinen
Teilen, und zwar besonders in der Erfullung des Finapz-
planes unserer volkseigenen Wirtschaft; zweitens der
Anwendung organisierter konsequenter MaBnahmen
zur kampferischen Durchsetzung des Sparsamkeits-
regimes alb des elementaren Bestandteils sozialistischer
Wirtschaftsfuhrung; drittens der organisierten Senkung
der Selbstkosten in alien Betrieben der volkseigenen
Wirtschaft und damit der Steigerung ihrer Rentabilitat
yermitteis konsequenter Durchsetzung des Prinlips der
wirtschaftlichen RechnungsfOhrutig; viertens der Ver-
besserung der Arbeitsorganisation in unserer Volks-
wirtschaft unter Anwendung der Yorbilder der soziali-
stischen Wirtschaftsfuhrung, die uns in den SAG-Betrie-
ben zur Verfugung stehen, die im vergangenen Jahre
der Regierung-der Deutschen.Demokratisdten Republik
Obergeben warden sind. Die groBen Anstrengungen, die
in unserer volkseigenen Wirtschaft seitens unserer
Werktatigen In, der kampferischen ErfOilung dieser
Voraaussetzung zur Erfiillung Hirer Pfliebten gegentiber
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Jahrgang'7 ? Heft 4
dem Gesetz des Staatshhushaltes gemacht werden, recht-
ftrtigen ihre Forderung, daB the Besitzer der Privet-
betriebe nachdrticklich zur Erfillung der ihnen obliegen-
den Plic!hten dem Staatshaushalt und der Gesellscha t
gegendber angehalten werden.
Zur Verbesserung der Arbeit der Abgabenverwaltung
auf der Basis okonomisch-wissenschaftllcher '(bber-
legungen wird dem Ministerium der Finanzen eine noch
engere und bessere Zusammenarbeit mit den Experten
fur okonomisch-wissensdiaftliche Fragen an unseren
Hochschulen und wissenschaftlirhen Instituter dringend
empfohlen.
Die volkseigenen Gf ter zu Musterwirtsdia ten
entwickeln
Die Verhaltnisse auf den volkseigenen Gitern, die dort
teilweise vorhandene mangelhafte Arbeitsorganisation,
die Tatsache, da( von einer Reihe von Betriebsleltern
noch langst nicht uberall mit den althergebrachten, bet
den Junkern und Schlotbaronen fblich gewesenen
Methoden Schlu1 gemacht worden ist, die immer nosh
vorhandene Unrentabilitat vieler volkseigener Grater
geben dem Haushalts- und FinanzausschuB begrundeten
Anlaa, mit allem Ernst und in aller Eindringlichkett
darauf hinzuweisen, daB die Entwicklung der volks-
eigenen Guter zu musterhaften Beispielbetrieben. und
damit zu Lehr- und Anleitungsbetrieben fur die land-
wtrtsdtaftlidien Produktionsgenossenschaften hinter
dieser Aufgabenstellung zuruckgebiteben ist.
Mit Rucksicht auf die zur Forderung der landwirt-
schaftlichen Produktionsgenossenschaften im Staats-
haushalt bereitgesteilten ganz erheblidien Mittel
empfiehlt daher der Haushalts- and FinanzausschuB
dem Minister fur Land- and Forstwirtschaft, side
kampferisch und mit alter Energie fur die schnellste
Veranderung solcher Zustande auf volkseigenen GOtern
einzusetzen, die sdhbpferische initiative der Landarbei-
ter durch bessere Heranziehung an den gesamten Be-
triebsablauf zu entwickeln, zu fordern and zu ent-
fatten, alle Moglichkeiten auszuschopfen, neuen Nach-
wudis aus diesen Kreisen zu sdiaffen, der Kaderbildung
eine erheblich groBere Aufinerksamkeit zu wldmesi
und die dazu angeordneten MaBnahmen auch gewissen-
haft anzuleiten und auf ihre Durchfuhrung hin gendgend
kontrollieren zu lassen.
Der Haushalts- und FinanzausschuB 1st der Auffassung,
daB such die Arbeit des Staatssekretariats fur Erfassung
und Aufkauf wesentlich mehr zur Festigung theses
Biindnisses beitragen kann und mug, indem die Arbeits-
weise des zu diesem Staatssekretariat gehorenden
Apparates nach deli Prinzip der Demokratisierung der
Arbeitsweise verbessert wird. Dazu gehort auch eine
bessere Anleltung der Zusammenarbeit mit den Dorf-
aktivs, mit den Standigen Kommissionen in den Be-
zirken und Kreisen und die energische Wendung zur
unburokratischen Arbeitsweise, um dadurdi such den
Erfassungsplan bet den groBbauerlichen Betrieben nach-
drucklich zu realisieren. Der Haushalts- und Finanzaus-
schuB halt den Hinwels fur angebracht, dal kein Zwei-
fel daruber bestehen kann, daB auch das Staatssekreta-
riat fur Erfassung und Aufkauf im Jahre 1953 mit den
im Staatshaushaltsplan angesetzten Mitteln auskom-
men mug.
MiBstande im Handel schnellstens beseltigen
In ungleich starkerem MaBe trifft dieser Hinweis auch
auf den staatlichen Einzelhandel zu. Die Wier in Er-
scheinung tretenden Millionenverluste aus der Schad-
lingsarbeit des friiheren Ministers Hamann recitferti-
gen die Mallnalmien, die in diesem Zusammenhang von
der Regierung getroffen wurden. Der Haushalts- und
FinanzaussdiuB let der Anslcht, daB es jetzt an der Zeit
ist, die vom Politburo der Sozialistischen Einheitspartei
Deutsdilands angeregte Reorganisation diesel Ministe-
riums in kurzer Frist durdizufiihren und begruOt die
inzwlschen erfolgte Bestiitigung des neuen Mfnisters
fur Handel und Versorgung Bowie die Sdiatfung des
Staatlidien Kornitees fur Handel and Versorgung.
Die Versorgung der Bevolkerung mit Verbrauchsgfltern
mug audi von seiten des Ministers fur Lelchtindustrie
durch organisierte Anleitung und Kontrolle der von
ihm verantwortlich zu erffllenden Produktionsprobleme
sowohl auf dem volkseigenen wie auf dem Sektor der
Privatindustrie erheblich besser unterstfitzt werden.
Der Haushalts- und FinanzausschuB halt es fur erforder-
lich, daB sick Minister Dr. Feldmann personlich nosh
mehr ff r die Kontrolle seines Staatshaushalts inter-
essiert und energische MaBnahmen einleitet, urn die
Nichterfillung des Finanzplanes bet der ihm unterstell-
ten HV Leder-Sdiuhe-Rauchwaren zu gewi hrleisten
und die Mitarbeiter des Ministeriums zu veranlassen,
ganz allgemein ihren Steuerungs- und Kontrollaufgaben
auf dem Gebiete der Finanzwirtschaft sowohl in der
volkseigenen Wirtschaft wie such bei den ihnen unter-
stellten Haushaltsorganen erheblich mehr geredit zu
werden.
in dlesem Zusammenhang halt der Haushalts- und
Finanzaussdiul den Hinweis an die Rate der Bezirke
und Kreise fur angebracht, den ? 13 des vorliegenden
Gesetzes iiber den Staatshaushattsplan ganz besonders
zu beaditen und die darin angeordneten Revisionen
und Kontrollen sowohl in den staatlichen Einrichtungen
wie suds in den volkseigenen Betrieben sehr ernst zu
nehmen. ' Die Anwendung des Sparregimes kann bier
nur gewahrleistet werden, wean die erforderlichen
Mai3nahmen such tatsadilich und wirkungsvoll organi-
siert warden und die Arbeit der Standigen Komrnis-
sionen fur die Kontrolle und die Unterstutzung dieser
MaBnahmen erheblich besser angeleitet und intensiviert
wind.
Die schSpterisdien Energien der Arbelterkiasse werden
BBrokraten in der Verwaltung hlnwegtegen
Bet der abschlieBenden Beratung des Gesetzentwurfes
uber den Staatshaushaltsplan 1953 unterstrich der Haus-
halts- und FinanzausschuB nodunals die Notwendig-
keit, den Kampf urn die I)urdisetzung des Sparregimes
zur Sache der gesamten Bevolkerung zu machen, indem
unter Mitwirkung breitester Kreise der Bevolkerung
ein Sparprogramm aufgestellt und in den Kreisplanen
des Nationalen Aufbauwerkes niedergelegt wird. Es
wird dann nicht nur mogiich sein, die im Volkswtrt-
schaftsplan 1953 vorgesehenen Aufgaben snit geringerern
Aufwand an finanziellen Mitteln zu erfflllen und so zu-
satzliche Einsparungen vorzunehmen; these breit zd-
entfaltende Masseninitiative wird auch die Ausschopfung
der ortlichen Reserven an Rohstoffen und Produktions-
kapazitdten in bedeutendem Umfang ermoglichen und
so dazu beitragen, den Lebensstandard unserer Be-
volkerung planmliBig zu verbessern.
Es ruhen ungeheure schopferLLdie Energien in der Ar-
beiterklasse,,die von einer Welle der Begeisterung ent-
faltet werden, wenn sowohl in den Organen des Staats-
apparates wie auch im Verwaltungsapparat der volks-
eigenen Wirtschaft selbst das Dornengestriipp buro-
kratischer Arbeitsweise gesprengt und Sdireibtisch-
barrikaden federfuchsender Bfi.rokraten in gewaltigem
Durdibruch der Demokratisierung und durch die Heran-
fBhrung der Masse der Werktatigen an die Leitung des
Staatsapparates beiseite geraumt werden.
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Gesetz fibei den Staatshaushaltsplan 1953
Die Erfolge der WerktStigen der Deutschen Demokra- ? 3 Bestlitigung der Haushaltspldne der Bezirke
?tischen-Republik in den ersten beiden Jahren des F(inf- Die Haushaltsplane der 'Bezirke fur das Jahr
jahrplans zur Entwidclung der Volkswirtschaft bilcleten tverden wie folgt bestatigt:
:Or die Wiedervereinigung Deutschlands, fiir ein besseres
Leben jedem Werktatigen der Deutschen Demokrati-
schen Republik die ehrenvolle Aufgabe, ? seine ganze
Kraft f(ir die ErfUllung des Staatshaushaltspians 1953
einzusetzen.
Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Re-
publik hat daher beschlossen:
? 1 BestAtigung des Staatshaushaltsplans
plan vorgesehen, den Lebensstandard der Bevolkerung
weiter zu verbessern.
Wllhrend die Deutsche Demokratische Republik ohne
Verschuldung und aus eigener Kraft grolle Fortschritte
im friedlichen Aufbau erzielt, bereitet ' die volksfeind-
liche Adenauer-Regierung einen neuen imperialistischen
Weltkrieg vor. Die Kosten dafiir werden der werktatigen
Bevolkerung fortgesetzt -dur@h . neue Steuern, Preis-
Qrhohungen und Lohnkiirzungen aufgebiirdet. Das De-
fizit des Bonner Staatshaushalts whchst von Jahr zu
Jahr.
Deshalb stellt der Kampf fair die Sicherung des Friedens,
die Voraussetzungen fur den lustonschen Beschluu der
11. Parteikonferenz der Sozialistischen Einheitspartei
beutschlands, die Grundlagen zum Aufbau des Sozia-
lismus in der Deutschen Demokratischen Republik zu
schaffen. Dieser Aufbau mud sich aus elgener Kraft,
mit eigenen Mitteln vollziehen. .
Die Durchsetzung des Sparsaazkeitsregimes 1st elne
wichtige Queue der Akkumulation fur den Staatshaps-
halt und der zweckmSBigen Ausnutzung der Mittel.
Deshalb steht der Kampf um dfe Sparsemkeit im Jahre
1953 an erster Stolle.
Die Hauptaufgabe des Staatshaushalts 1953 besteht in
der Bereitstellung groder Investitionsmittel fur die Er-
weiterung und St5rkung unserer sozialistischen Wirt-
schaft. Dadurch werden die Voraussetzungen fair eine
sthndige Hebung des Lebensstandards der werktatigen
Menschen in unserer Republik geschaffen.
Aufgabe des Staatshaushalts im Jahre 19531st es weiter-
hin, die Mittel Air the Verteidigungsbereitschaft unserer
Republik zu sichern. Durch grodte Sparsamkeit und Aus-
sdrSpfung aller inneren Reserver 1st es moglidr, die
neuen Aufgaben zu finanzieren und, wie im Fiinfjahr-
Oberschud der Einnahmen Ober die
Ausgaben des Jahres 1953 . . ..... .
.kYberschuB aus dem Jahre 1952 .....
Der Steatsh9ushaltsplan der Deutschen Demokratischen
Republik fair das Jahr 1953 wird wie folgt bestatigt:
Einnahmen ........................ 34 698,5 Mill. DM
Ausgaben 34 688,5 Mill. DM
10,0 Mill. DM
910,2 Mill. DM'
Uberschui am Ende des Jahrei 1953 920,2 Mill. DM
? 2 Bestdtigung des-Haushaltsplans der Republik
Einnahmen ................. ... 28 415,5 Mill. DM
Ausgaben .................... ..... . 28 300,9 Mill. DM
t)berschul der Einnahmen Ober the
Ausgaben des Jahres 1953 ....... 114,6 Mill. DM
t)bersdiuB aus dem Jahre 1952 .... 642,8 ? Mill. DM
UberschvB am Ende des Jahres 1953 757,2 MdlL DM
Einmhmen
MITI. DM
Auspben
Mill. DM
sm 31 31..11. 5
2.53
MITI. DM
Rostock ..............
308,6
299,8
8,8
Schwerin . . ...........
249,3
24$2
Neubrandenburg , , , , , ,
217,1
210,8
6,3
Potsdam ... , ......
382,8
371,8
11,0
Frankfurt (Oder) , . . . . .
193,1
187,5
5,0
Cottbus .... . . . . . . . . .
233,9
227,1
6,8
Magdeburg
443,4
430,6
12,8
Halle ..................
591,9
574,7
17,2
Erfurt .......
382,8
371,8
11,0
Gera ..................
226,8
219,5
6,5
Suhl
152,8
148,5
4,3
Dresden ...............
614,6
596,8
17,8
Leipzig . ...............
419,0
407,0-
12,0
Chemnitz .............
554,8
539,0
15,8
Berlin
.1580,5
1560,5
20,0
14 BestStigung der Finanzplline der volkselgenen
Wirtschaft
Die Finanzpliine der volkseigenen Wirtschaft' ft r des
JahT 1953 werden bestatigt, und zwar:
a) m. Abfiihrungen an- den Staats-
haushalt in Hohe von ............ 8185,8 Mill. DM
b) mit Zuf(ihrungen an den Direktor-
fonds in Hohe von ...............
c) mit Zuft hrungen aus dem Staats-
haushalt, insbJesondere fur Investi-
tionen zur Erweiterung der volks-
eigenen Wirtschaft in Hohe von
5 091,7 Mill. DM
? 5 Besthtigung des Hausbaltsplans der Sozial-
versicherung
Der.itaushaltsplan der Sozialversicherung fur des. Jahr
1953 wird wie folgt bestatigt:
Einnahmen ......................... 4 743,9 Mill. DM
Ausgaben ......................... 4 743,9 Mill. DM
? 6 Langfristige Kredlte
(1) Der Plan fur iangfristige Kredite wird
lionen DM bestatigt.
(2) Von dieser Summe sind unter anderem 80, Mil-
lionen DM zur Forderung der Landwirtscha,ftlichen
Produktionsgenossenschaften bereitlustellen.
17 Finanzierung der Ausgaben der Bezirke, Krelse und
Gemelnden
(1) .Zur Finanzierung ihrer Ausgaben, die nicht aus
eigenen Einnahmen-gedeckt wind, erhalten die Bezirke,
Kreise und Gemeinden Steueranteile und. Zuweisungen.
(2) Die Umsatzsteuer, Korperschaftsteuer und Gewerbe-
steuer der volkseigenen Wirtschaft werden denjenigen
staatlidien Organen In voller Hohe zugewiesen, in deren
Haushalt die FinanzplSne einbezogen sind.
(3) Die Kreise erhalten von den Einnahmen der MTS,
soweit she Lieferungen und Leistungen betreffen, 50'/o.
Beachten Sie die Anleitung fur die
Fachpolitiedie Schulung
in den ? Fachnaehrichten fur den Staatshauehalf'
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I
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Jahrgang 7 - Heft 4
(4) Jeder Bezirk erhalt von seinem Aufkommen an den
Besitz- and Verkehrsteuern, mit Ausnahme der nach
Absatz (2) verteilten Steuern, folgende Antei1E
Rostock ............
100
100
100
100
100
100
100
'h
Schwerin ...........
100
100
100
100
100
100
100
'/.
Neubrandenburg ...
100
100
100
100
100
100
100
'/s
Potsdam ...........
100
100
100
100
100
90
100
'/s
Frankfurt (Oder) ....
100
100
100
100
100
100
100
'/s
Cottbus ............
90
100
80
100
90
90
90
'/s
-Magdeburg .........
90
90
50
100
40
50
50
'/ s
Haile ..............
100
90
30
70
30
30
30
'/s
Erfurt .............
90
100
70
90
50
50
50
'/s
Gera ..............
100
100
70
70
60
70
70
'/s
Suhl ...............
90
100
60
70
70
00
00
'/s
Dresden ......
90
100
50
00
60
40
40
'/s
Leipzig ...........
50
80
10
40
10
10
10
'/s
Chemnitz ..........
80
90
30
50
20
30
-30
'/s
Berlin .............
80
100
60
60
60
00
60
'/s
(5) Dariiber hinaus erhalten folgende Bezirke zum Aus-
gleich ihrer Haushalte Zuweisungen:
Rostock .............. 52,2 Millionen DM
Schwerin ............ 49,2 Millionen DM
Neubrandenburg ...... 57,2 Millionen DM
Frankfurt (Oder) ..... 2,5 Millionen DM
?8 Feststellung der Haushaltsplane durch die Bezirks-
tage, Kreistage and Gemeindevertretungen
(1) Die Bezirkstage werden ermachtigt, im Rahmen
dieses Gesetzes ihre Haushaltsplane einschlielllich der
zusammengefaBten Haushaltsplane ihrer Kreise and Ge-
meinden zu beschlieflen.
(2) Zur Finanzierung der Ausgaben der Kreise, die nicht
aus eigenen Einnahmen gedeckt sind, erhalten die Kreise
neben den Steuern nach ? 7 Abs. (2) vom Bezirk Anteile
an den Besitz- and Verkehrsteuern nach ? 7 Abs. (4)
entsprechend dem Aufkommen in den einzelnen Kreisen.
(3) Die Kreistage werden ermachtigt, den Haushaltsplan
des Kreises einschlieBlich der zusammengefaBten Haus-
haltsplane ihrer Gemeinden zu beschliellen.
(4) Zur Finanzierung der Ausgaben der Gemeinden, die
nicht aus eigenen Einnahmen gedeckt sad, erhalten die
Gemeinden neben den Steuern nach ?7 Abs. (2) Zu-
weisungen vom Kreis.
(5) Die Gemeindevertretungen beschlieBen ihren Haus-
haltsplan.
? 9 Pramienfonds
(1) Pramienfonds werden in Verwaltungen, Anstalten
and Einrichtungen sowie fiir Verwaltungen der volks-
eigenen Wirtschaft in Hohe von 11A */@ des Lohn- and
Gehaltsfonds gebildet.
(2) Berechnungsgrundlage fiir die Zufiihrungen zum
Pramienfonds 1st die planmafige Bruttolohn- and Ge-
haltesumme.
? 10 MaBnahmen aut dem Gebiete der Besteuerung
Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik
wird beauftragt, MaBnahmen zur Vereinfachung der
Besteuerung durchzufiahren and den Kreis der Hand-
werker,-die der Steuer des Handwerks unterliegen, neu
abaugre.nzen.
? H Verwendung 'von Mehreinnahmen and Haushalts-
einsparungen
Die auf ortlicher Initiative beruhenden Mehreinnahmen
and Einsparungen von Haushaltsmitteln konnen von
den ortlichen Organen fiir zusatzliche Aufgaben des
sozialistischen Aufbaues nach eigener Entscheidung ver-
wendet werden,
* 111 Haushaltsdisziplin
(1) Die Regierung der Deutschen Demokratischen Re-
publik, die Rate der Bezirke, Kreise and Gemeinden
haben den Staatshaushaltsplan in strenger Disziplin
unter Anwendung des Sparsamkeitsprinzips durdlzu-
f(ahren. Ste haben insbesondere zu sorgen:
a) fair den rechtzeitigen and vollen Eingang der Ein-
nahmen and fur die Finanzierung aller MaBnahmen,
die im Haushaltsplan vorgesehen sind,
b) fiir die rechtzeitige Vberweisung der Umlaufmittel-
iiberschiisse, der Steuern and Gewinnabfuhrungen der
ihnen unterstellten volkseigenen Wirtschaft In der
festgesetzten Hohe an die zustandigen Finanzorgane,
e) fair die sparsame and ordnungsmaBige Verwendung
der Haushaltsmittel and fair die Durchfiihrung von
MaBnahmen zur Iv inderung der Ausgaben fur die
Unterhaltung des Verwaltungsapparates.
(2) Die Minister and Staatssekretare sowie die Rate der
Bezirke, Kreise and Gemeinden sind in ihrem Bereich
fiir die Im Absatz (1) bezeichneten MaBnahmen ver-
antwortlich.
(3) Die Minister and Staatssekretare sowle die Rate der
Bezirke, Kreise and Gemeinden sind fur die Ordnungs-
maBigkeit des Rechnungswesens, des Abrechnungsver-
fahrens and fiar die regelmaBige Finanzkontrolle der
ihnen unterstellten Teile der volkseigenen Wirtschaft
verantwortlich.
(4) Die Minister and Staatssekretare sowie die Rate der
Bezirke and Kreise haben durch Anleitung and Kon-
trolle in ihren Aufgabengebieten die Durchfiihrung des
Staatshaushaltes bet den nachgeordneten staatlichen
Organen sicheizustellen.
?13 Die Organisterung der Sparsamkeit In den volks-
eigenen Betrieben and im Staatsapparat
(1) Um den Kampf um die Sparsamkeit in den volks-
eigenen Betrieben and im Staatsapparat wirksam fiihren
zu konnen, genugen die bisherigen Methoden der Kon-
trolle and Revision nicht mehr.
Es bedarf einer griindlicheren Revision in alien staat-
lichen Einrichtungen and volkseigenen Betrieben, die
entsprechend der Verordnung fiber die Finanzrevision
in den staatlichen Verwaltungen and Einrichtungen and
in den Betrieben and Verwaltungen der volkseigenen
Wirtschaft vom 6. November 1952 mindestens jahrlich
einmal durchzufiihren let.
Die Minister and Staatssekretare sowie die Vorsitzen-
den der Rate der Bezirke and Kreise sind verpftichtet,
these Revisionen durchzufuhren.
Be! diesen Revisionen ist insbesondere zu prufen, ob
die Haushalts- and Finanzplane der staatlidhen Ein-
richtungen and volkseigenen Betriebe unter dem Ge-
sichtspunkt der strengsten Sparsamkeit aufgestellt
worden sind and durchgefuhrt werden. Dabei ist daraut
zu achten, ob die Ausgaben der materiellen Erfiallung
den im Plan festgelegten Aufgaben entsprechen and ob
alle Einnahmen, die im Plan festgelegt wurden, realisiert
werden sind.
(2) Eine verstarkte Kontrolle fiber die Einhaltung der
Stellenplane and der Plane fiir Verwaltungsausgaben
der staatlichen Organe and der volkseigenen Betriebe
ist sicherzustellen.
Das Ministerium der Finanzen mull die Registrierung
and Kontrolle der bestatigten Plane, der Lohn- and Ge-
haltsfonds and der Fonds fur Verwaltungsausgaben in
den staatlichen Verwaltungen and Einrichtungen and
den Verwaltungen der volkseigenen Betriebe durch-
fiihren. Bel Verst6i3en gegen die Finanz- and Stellen-
plandisziplin sind die Bankkonten der betreffenden Ver-
waltungen zu sperren and die Verantwortlichen zu be-
strafen.
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DWUCM FINANZWii&TS?HAFT
114 Haushaitskontrolle
(1) Dem Minister der Finanzen obliegt die Organisation
der Kontrolle and der Anleitung hinsichtlich des recht-
zeitigen Einganges der Einnahmen sowie der sparsamen
and zweckentsprechenden Verwendung der Haushalts-
mittel der Republik, der Bezirke, Kreise and Gemeinden.
Die gleichen-Aufgaben haben die Leiter der Abteilungen
Finanzen der Rate der Bezirke hinsichtlich der Haus-
halte der Stadt- and Landkreise and hinsichtlich der
Haushalte der St&dte und-Gemeinden.
(2) Das Ministerium der Finanzen and die Abteilungen
Finanzen der Rate der Bezirke and Kreise haben zur
Prilfung der ordnungsmaBigen Berechnung and Abfiih-
rung der Steuern and der Sozialversicherungsbeitrage
ehrenamtliche Krafte einzusetzen. Die Bevollmaditigten
der Sozialversicherung in den Betrieben sind berechtigt,
die ordnungsmaBige Berechnung and Abfuhrung der
Lohnsteuer and Sozialversicherungsbeitrage zu priifen.
0 15 Berichterstattang
(1) Das Ministerium der Finanzen erla3t Vorschriften
fur die Abrechnung and Berichterstattung uber die Er-
fiillung des Staatshaushaltsplans.
(2) Die Vierteljahres- and Jahresabschlilsse der In der
Verwaltung der Regierung der Deutschen Demokra-
tiechen Republik befindlichen Teile der volkseigenen
Wirtschaft sind von den zustandigen Ministern and
Staatssekretaren mit der Stellungnahme des Ministe-
riums der Finanzen dem Ministerrat zur Bestiitigung
vorzule
gen.
In den &zirken, Kreisen
sprechend zu verfahren.
(3) Bet nicht fristgerechter Vorlage der Abrechnungen
uber die Erfullung der Haushaltsplane oder der Viertel-
jahres- oder Jahresabschliisse der Betriebe der volks-
eigenen Wirtschaft ist das Ministerium der Finanzen
oder die zustandige Abteilung Finanzen des Rates des
Bezirkes, Kreises oder der Stadte und Gemeinden be-
rechtigt, die Flnanzierung einzustellen.
(4) Des Ministerium der Finanzen and die Abteilungen
Finanzen der Rate der Bezirke, Kreise, Stadte und Ge-
meinden haben die Vierteijahresberichte uber die Er-
ffiflung des Haushaltsplans dem Ministerrat bzw. dem
Rat 'zur Beratung and Beschlul3fassung fiber weitere
Mafnahmen zur Erfullung and (7bererfiillung des
Rauhaltsplans vorzulegen.
(5) In den Rechenschaftsversammlungen vor der Be-
volkerung 1st fiber die Durchfuhrung des Haushaltsplana
regelmaBig zu be'ichten.
116 Durchfuhrungsbestimmungen
Durchfiihrungsbestimmungen erlABt das Ministerium der
Finanzen.
117 Inkrafftretea
Dieses Gesetz tritt mit dem 1. Januar 1953 In Kraft,
Zur ' ' an der Reisekostenverordnung
A. Strauf and Julius Richter, Berlin
Wohl kaum eine Anordnung der letzten Zeit hat bet den
Beteiligten eine so starke Kritik hervorgerufen wie die
Anderungsverordnung zur Verordnung uber Reise-
kostenvergtitung. Aus der Fulle der Einsendungen, die
den Ministerien fir Finanzen and Arbeit, der Tages-
presse and den Fachzeitschriften zugingen, sind drei
Schwerpunkte der Kritik festzustellen:
1., ward die Herabsetzung der Tagegeldh5chstsatze, die
Gruppeneinteilung and die Nichtgewahrung von
Tagegeld bet Eintagsreisen als Harte bezeichnet;
2. wird der Text der Verordnung als schwer versti nd-
lich and widerspruchsvoll empfunden;
3. werden gegen die Anwendung des ? 4 mit semen
halben Tagegeldsatzen auch bei Relsen im Bezirks-
und DDR-MaBstab heftige Einwendungen gemacht.
Es ist die Aufgabe der verantwortlichen Stellen, jeder
Kritik nachzugehen. Faisdie Auffassungen and unbe-
rechtigte Einwendungen zu alien Fragen, die mit den
notwendigen Sparmalinahmen in Verbindung stehen,
mflssen in offener Aussprache geklart werden.
Berechtigte oder auch nur teilwetse berechtigte Kritik
muB zur Prufung and Abstellung vorhandener Mengel
fuhren. In diesem Sinne 1st es vor allem Aufgabe der
Tagespresse, sich mit dem ersten Schwerpunkt der
Kritik zu befassen. Hier soil zu dieser Frage nur darauf
hingewiesen werden, dal die Senkung der Tagegeld-
satz+e nach der Anderungsverordnung vom 4. Dezember
1952 gegeniiber der Verordung von 1949 in betden Reise-
kestengruppen nur 1 DM pro Tag betragt. Das Reisen
1st aber gegenuber 1940 weitaus billiger geworden.
Wer ehrlich bemuht 1st, an der Einfuhrung eines stren-
gen Sparregimes mitzuhelfen, wird also die Kritik an
der Senkung der Spesensatze nach ? 1 als unberechtigt
empfinden.
Anders ist es bei der Kritik am Wortlaut der Verord-
rung and an den Bestimmungen des ? 4. Zwelfellos 1st
die Auslegung der Verordnung schwierig, da sie nur im
Zusammenhang mit der Verordnung von 1949 and ihren
in verschiedenen Ministerialblattern erschienenen drel
DurchfUhrungsbestimmungen anzuwenden and zu ver-
stehen ist. Es wird daher von vielen Seiten gefordert,
die Reisekostenverordnung von 1949 mit ihren Durch-
fuhrungsbestimmungen and der Anderungsverordnung
aufzuheben and durch elne zusammenfassende Verord-
nung abzul8sen. Bis zu einer notwendigen Klarung auf
dem Verordnungswege sollen im nadifolgenden einige
wesentliche Fragen beantwortet werden.
Zu 11: S
Hier set zunachst auf den Druckfehler in der Verord-
nung vom 4. Dezember 1952 bei den Tagegeldsatzen in
der Gruppe I hingewiesen. Anstatt 5,50 DM muB es
heii3en: 3,50 DM. Die.Berichtigung erfolgte im Gesetz-
blatt 1952 Nr. 180, S. 1374.
Reiser von drel Oder mehr Tagen Dauer.
Bet drel oiler mehr ale drei Tage dauernden Dienstreisen
sind die Tagegeldsatze nach ? 1 vdm. ersten Tage an zu
zahlen. Die halben Tagegeidsatze (3,50 DM bzw. 2,50 DM)
kommen zur Anwendung, sofern der erste oder der letzte
Reisetag nur eine Abwesenheit von mehr ale acht bis
zwolf Stunden erforderte.
Zu i 2. Eintigige Dieastreisen.
Bel-eintagigen Dienstreisen wird ein Tagegeld, nidlt ge-
wahrt, auch wenn sidr die Abwesenheit vom Wohnort
fiber die vollen 24 Stunden eine Kalendertpges erstredit.
Gegen these Mallnahme wird heftig polemisiert. Es wind
nicht bestritten, dal such bei eintagigen Dienstrelsen ein
Mehraufwand entstehen kann. Wenn aber ein Mit-
arbeiter eines Staatsapparates oder der VE-Wirtschaft
dienstlich nach auBerhalb fl hrt and zur Nacht wleder
zuri ckkehrt, wind er seine Ausgaben nach semen. Be+
diirfnissen einrichten and aus semen Mitteln bestreit+en
kSnnen. Wir welsen dibei auf die Ausfi hrungen des
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Jahrgang I ? Heft 4
Herrn Staatssekretars Rumpf auf der 10. Tagung des
ZK der SED hin (vgl. DFW, Heft 24, Seite 1295). Im
Sinne dieser Ausfuhrungen bestimmt der Abs. 2 des ? 2,
daB Beschaftigte mit einem monatlichen Bruttoverdienst
bis einschlielllich 350 DM auch bei Eintagsreisen bei Ab-
wesenheit uber zwolf Stunden einen Verpflegungs-
zuschuB von 2 DM erhalten.
Zu ? 3. Zweitagige Dienstreisen.
Der Kalendertag zahlt von 0 bis 24 Uhr. Nach dem
Absatz 1 wird auch bei zweitagigen Dienstreisen bei
einer Abwesenheit bis zu zwolf Stunden kein Tagegeld
gezahlt. Wird bei einer zweitagigen Dienstreise eine Ab-
wesenheit vom Wohnort oder Dienstort von zwolf bis
48 Stunden notwendig, so wird fur beide Tage nur e, in
Tagegeld nach ? 1 gewahrt.
Beschaftigte mit einem monatlichen Bruttoverdienst bis
einschlielllich 350 DM, denen nach ? 2 Abs. 2 bei ein-
tagigen Dienstreisen ein Verpflegungszuschui3 von 2 DM
zusteht, erhalten bei Dienstreisen Ober zwei Kalender-
tage, bei der die Abwesenheit am ersten wie auch am
zweiten Kalendertage zwolf Stunden Oberschreitet, fur
den ersten Tag einen VerpflegungszuschuB von 2 DM,
fur den zweiten Tag ein Tagegeld bis zu 5 DM.
Zu ?4:
Die Verordnung von 1949 sah eine Herabsetzung der
Tagegeldsatze bei regelmaBig wiederkehrenden Bezirks-
reisen um 50 0/o vor. Diese Bestimmung fand so gut wie
gar keine Anwendung, da Ober den Begriff einer Be-
zirksreise bei den Beteiligten keine Ubereinstimmung zu
erzielen war. Es ist aber mit den Prinzipien der Spar-
samkeit vollig unvereinbar, taglich an die Masse der
im Aullendienst Beschaftigten bei Fahrten nach auBer-
haib ein volles Tagegeld bis zu 7 DM zu zahlen. Be!
standig wiederkehrenden Dienstreisen im KreismaB-
stab, bei der die Beschaftigten in der Mehrzahl der Falle
zur Nacht wieder an ihren Dienst- oder Wohnort zuri ck-
kehren konnen, decken die Tage- and Ubernachtungs-
geldsatze nach ?4 unbedingt den tatsachlich notwen-
digen Mehraufwand.
Von seiten der uberwiegend im AuBendienst BeschAf-
tigten, die im Bezirks- oder DDR-Mal3stab tatig sind,
wird das fur Reisen in diesem Umfang bestritten.
Die Diskussion urn these Frage ist noch nicht abge-
schlossen.
Zur Anwendung dieses Paragraphen ist zunachst folgen-
des zu sagen: Die Tagegeldsatze nach ?4 werden fur
jeden Reisetag gezahit, also auch bei eintagigen Dienst-
reisen. Als uberwiegend sind mehr als 13 einzelne oder
zusammenhangende Reisetage im Monatsdurchschnitt
anzusehen.
Zu ? 7:
Die Kritik, die von den Kraftfahrern an der Verord-
nung geubt wird, 1st nicht stichhaltig. Vergleicht man
die Tage- and Ubernachtungsgeldsatze mit den Satzen
each der Verordnung von 1949, so stehen den Hochst-
satzen von bisher 11 DM jetzt 9 DM bis 13 DM bei Fahr-
ten von drei oder mehr Tagen gegentiber.
Zur Anwendung des ? 7 folgende Erklarungen and Bel-
spiele:
Kraftfahrer, Kuriere usw. erhalten
bei eintagigen Dienstfahrten von mehr als zwolf Stun-
den einen Verpflegungszuschu13 von 2 DM,
bei Fahrten, die sich fiber zwei Kalendertage er-
strecken and eine Abwesenheit von Ober zwolf Stun-
den erfordern, einen VerpflegungszuschuB bis zu
5 DM,
bei Fahrten fiber zwei Kalendertage, bei der die Ab-
wesenheit am ersten Tage zwolf Stunden and auch
am zweiten Tage zwolf Stunden uberschreitet, fur den
ersten Tag einen Verpflegungszuschull von 2 DM, fur
den zweiten Tag einen Verpflegungszuschuf bis zu
5 DM.
Abfahrt
R3dckehr
Tag
Uhrzeit
Tag
Uhrzcit
A. 14.2.
8.00
14.2.
22.00
B. 14.2.
19.00
15.2.
1.00
C. 14.2.
8.00
15.2.
1.00
D. 14.2.
7.00
15.2.
13.00
E. 14.2.
15.00
16.2.
18.00
Abwesenheit vom Ver-
dienstlirhen Wohn- pfegungs-
sitz oder Wohnort zusdcufl
(3-Tagereise = vom ersten 8 Std. ... bis zu 2,50
Tage an Verpflegungs- am 2. Tag Ober
zuschuB nad- ? 1 Gruppe II) 12 Std. .. bis zu 5,-
am 3. Tag uber
12. Std. .. bis zu 5,-
Diese Beispiele gelten auch sinngemaB fur den Per-
sonenkreis zu ? 2 Ziff. (2) der Verordnung vom 4. De-
zember 1952.
Ubernachtungsgeld:
Hinsichtlich der Hohe des Obernachtungsgeldes ist die
Kritik nicht so stark. Die Praxis hat gezeigt, dal die
neuen Satze ausreichen. Eine Oberpriifung im Ministe-
rium fur Gesundheitswesen ergab, daB von den im Mo-
nat Januar vorgelegten Reisekosten-Abrechnungen 42 0/0
der Anforderungen f(1r Obernachtungen unter der
Hochstgrenze lagen.
Die Bestimmungen, nach denen Ubernachtungsgeld
ausgezahlt wird, wenn der Beschaftigte die Nacht zur
Reise verwendet, sofern die Hinreise vor 2 Uhr oder die
Riickreise nach 2 Uhr beendet wird, ist nicht aufgehoben.
(Verordnung von 1949 ? 2.) Die Hohe des Ubernachtungs-
geldes richtete sich in diesen Fallen nach dem fur den Ort
vorgeschriebenen Satz, in dem die Obernachtung erfolgt
ware. Das wird im allgemeinen der Ort des Reisezieles
sein. Ausgeschlossen ist der Dienst- oder Wohnort des
Beschaftigten. Diese Regelung dient der Einsparung von
Arbeitszeit and Tagegeld.
Lingerer Aufenthalt in einem Geschaftsort:
Die Bestimmung der Verordnung von 1949, wonach bei
langerem Aufenthalt in einem Geschaftsort von mehr
als sieben Tagen (bzw. 17 Tagen nach der DB vom
7. Marz 1950) an Stelle des Tages- and Ubernachtungs-
geldes in Gruppe I 6 DM, in Gruppe II 4 DM taglich zu
zahlen sind, bleibt in Kraft.
Die Reisekosten-Verordnung von 1949 trug den seit 1945
eingetretenen politischen and okonomischen Verande-
rungen Rechnung, ohne etwas grundsatzlich Neues brin-
gen zu konnen. Die Anderungs-Verordnung soil das
Prinzip der sparsamsten Verwendung der Mittel un-
seres Staates auf diesem Gebiet der Verwaltungskosten
zum Durchbruch bringen. Es ist verstandlich, daB sie
nicht sogleich bei alien Beschaftigten volles Verstandnis
gefunden hat. Es muB' aber abschlieBend darauf hin-
gewiesen werden, daB die am _ heftigsten kritisierten
Spesensatze nunmehr im gleichen Rahmen liegen, wie
die Tage- and tYbernachtungsgelder nach den Montage-
Abkommen der Kollektivvertrage. Es wird Aufgabe der
kommenden Gesetzgebung sein, auch auf diesem Teil
des Arbeitsrechtes einheitliche Bestimmungen fur alle
Werktatigen unserer Republik zu schaffen.
Ober 12 Std..... 2,-DM
an 2 Tagen unter
12 Std.......... -
an 2 Tagen fiber
12 Sdt. .. bis zu 5,- DM
am 1. Tag uber
12 Std.......... 2,-
am 2. Tag Ober
12 Std. .. bis zu 5,-
am 1. Tag uber
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80SO154OR001000160009-0
Der Weg in eine leitende Funktion
ist fur jede Frau offen
uneriniidliche
Frauen.
Die Verfasserin des
nachfolgenden Beitra-
ges, Kollegin Grun, ge-
hort zu den Frauen in
der Deutschen Demo-
kratischen Republik,
die seit 1945 hire ganze
Kraft and ihre Fdhig-
keiten in den Dienst
des Aufbaties unserer
fortschrittlichen Ge-
sel'schrf sordn!:ng c-c-
stellt haben. Ihr Leben
and insbesondere ihre
Vorbild fur viele unserer
Als Tochter eines Landarbeiters, der irn ersten Welt-
krieg Opfer des raaberischen de:.ttschen Imperialismu.s
warde, hat Liesbeih Gran die harten Lebensbedingun-
gen der Werkt?tigen unter derv kapitalistischen Sy-
stem schon in ihrer friihesten Jugend kennengelernt.
Sie, die an ihren schulfreien Nachinittagen auf dem
Gut eines meclcienburgischcn Junkers arbeiten muffte,
um, mit ihrent kargcn Lohn den Lebenskanipf ihrer
Mutter zu untorstiit:en, hat ties elende Los des Land-
proletariats selbst erfahren. Nach Beendigung der
Voiksschule lernte sie in einer Genossenschaftsbanlc
fiir Landwirtsc':aft and Handwerk, in der sic nach
Beendigung der Lehrzeit zunhchst als Stenotypistin
and dann dunk ihrer FleiIies als Buchhalterin tatig
war. Nach 1345 stetlte sie sich sofort in die Reihen
derer, die sich aktiv (tilt Aufbau der ram Faschismus
befreiten Heiotat beteiligien. Sie war zundchst stell-
vertretende Filia'.!cite; itt bei der Deutschen Noten-
bank, Kreisfiliale Riigen (normals: Landeskreditbank
Mecklenburg). Im Jahre 19:0 wurde sie in die Leitung
der Landesgenossenschaftsbank Mecklenburg-Schwerin
gewdhlt, wo sie sich besonders fur die Demokratisie-
rung des Genossenschafiswesens auf dem Lande ein-
setzte. Im Oktober 1951 c; folgte ihre Berufung in das
Direktorium der Deutschen Bauern-Bank. Dort leitet
sie jetzt die Hauptabfeilung Kredite fur die bduerliche
Landwirtschaft and fur die laudwirtschaftlichen Spe-