PERIODICAL: DEUTSCH FINANZWIRTSCHAFT

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Document Number (FOIA) /ESDN (CREST): 
CIA-RDP80S01540R001000160009-0
Release Decision: 
RIPPUB
Original Classification: 
R
Document Page Count: 
77
Document Creation Date: 
December 22, 2016
Document Release Date: 
June 13, 2012
Sequence Number: 
9
Case Number: 
Publication Date: 
April 23, 1953
Content Type: 
REPORT
File: 
AttachmentSize
PDF icon CIA-RDP80S01540R001000160009-0.pdf9.15 MB
Body: 
Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 4 kr CENTRAL INTELLIGENCE AGENCY INFORMATION REPORT ICTm IICUrn INPORMATSON DATE OF INFO. RACE ACQUIRED NO. OF PAGES 1 REQUIREMENT NO. RD THE SOURCE EVALUATIONS IN TNIS REI.OR- ARE OUINITME. THE ANRMUL OF CONTENT LS TENTATIVE. Enclosure: February issue of German periodical: Deutsche FinsAwirtschaft (1 magazine) . (0RR ) STAT STAT RESTRICTED; STATE ARNT MAW AIR Ftl AEC T STAT ,...... w -? - .. ON ??x", MM Dr ki i . M "#t"?) Form NQ. 51-61, January 1953 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 2M.D.w.M.t4e.1d.. as" r = of w aauSR OWN.... Mt Mr?Iw~- *a d This u.?.y.m- *..aIN..I . Ir.ar~i..R. .rasa. IM r....IrNa3.r.nwtll...Rt1iM.1 ?. wart DT .. ..? "- w by low. The nMed .E:5 sw~ w sew Periodical: Deutsche Finaniwirtschaft DATE DISTR. 23 April 1953 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 CX 4L AUSGABF B DHJIS(1111 N RTSCHAFT Z E I T S C H R I FT FUR D AS G E SAMTE F I N AN Z WE S E N wit amllichen Nachrichten des Ministeriums der Finanzen der Deutschen Demokratischen Republik Mit Beilagen: ?Des Neue Abgaben- recbt and ?Kandbucb des Kauptbuclabalters" Vorw" its zu neuen Erfolgen!...... 169 Dr. Hans Loch: Der Kampf urn die Sparsamkeit steht 1953 an erster Stelle ............................ 172 Willy Rumpf: Konsequenter Kampf um die Einfuhrung einer strengen and allseit`.gen Sparsamkeitswirt- schaft ............................ 179 Lechtenberg: Schlull mit der Unter- schetzung der Ausschi sse and Kom- missionen der Volksvertretungen.. 181 Gesetz fiber den Staatshaushalts- plan 1953 ........................ 184 A. Strauj3 / Richter: Zur Kritik an der Reisekostenverordnung ....... 136 Der Weg in eine leitende Funkticn ist fur jede Frau offen ........... 188 Walter Gellrich: Steuern sind keine Kosten ........................... 191 R. Muller: Die ersten Ergebnisse and Erfahrungen im Vertrags- sparen ........................... 193 Aus der Sowjetunion and den Volksdemokratien E. Walter: Abschaffung des Karten- systems and Neuregelung der Lohne in Polen ......................... 199 Finanzen der sozialistischen Wirtschaft Rudolf Adamek: Wie sparten Be- triebe des Maschinenbaus Umlauf- mittel ein? 201 Dr. Harald Engelhardt: Zur Frage der Bestetigung von Betriebs- plenen ........................... 202 tYbe.rnehmt Patenschaften fur unsere landwirtschaftlichen Pro- duktionsgenossenschaf ten! ........ 203 Martin Gentsch: Neues Rechnungs- wesen entfacht Atmosphere des Lernens ......................... 204 Curt Domschke: Zur Lage der Versorgungs- and Dienstleistungs- betriebe ......................... 205 Rudolf Frohmcke: Die Kostenrech- nung der volkseigenen Gaiter .... 207 Preise Gerhard Kohler: Fragen zur Preis- bildung im Handel ............... 208 Staatshaushalt Heinz Schmidt: Wie plante der Kreis . Bernau seinen Haushalt 1953? 209 Abgaben Gunther Winkler: Wettbewerbe in der Abgabenverwaltung .......... 211 Horst Geier: Lohne, Gehalter and soziale Aufwendungen in der steuerlichen Gewinnermittlung der privaten Wirtschaft .............. 212 Banken and Sparkassen W. Ulinski: Kreditgewehrung an MTS and VEG auf neuer Grund- lage ............................. 215 R. Muller: Die Sparkassen miissen mehr fur dip, Qualifikation ihrer Mitarbeiter tun .................. 217 Versicherung Gerd Pfau: Einige Bemerkungen zur Theorie der Versicherung im Sozialismus ...................... Hartmut Mielke: Vereinfachung des Versicherungsschutzes fur die volkseigenen Kreditinstitute ..... 221 Unsere Volkskorrespondenten haben das Wort ................. 222 Fachnachrichten fur die Haupt- buchhalter, Kontroll- und Revi- sionsorgane der volkseigenen Wirtschaft Nr. 2 ... . .... . . .. (3) Fachnachrichten fur den Staats- haushalt Nr.4 .............. (11) 2. FEBRUARHEFT 195$ VERKAUFSPREIS 1.25 DM Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 SCHRIFTENREIHE Verkehrswissenschaldidie Forschung Herausgegeben von Dr. H. J. Pusch, Abt. Verkehrsforschung in derForschungsanstalt fur Schiffahrt, Gewdsser- and Boden- kunde, Berlin, in Verbindung mit Prof. Dr. G. Pouhoff and Prof. Dr. J. Gunther, Hoch- schule fur Verkehrswesen, Dresden. Berieht fiber die erste verkehr. swissenschaft- liche Arbeitskonferenz der Abtei- lung Verkehrsforschung der For- schungsanstalt fur Schifahrt, Ge- wasser- and Bodenkunde, Berlin. DINA5 ? Etwa 136 Seitenmitzahlreicben Abbild. ? broschiert - Preis etwa 2,- DM Diehiererstmaligveroffentlichten Referate and Diskussionsbeitrage fiber Verkehrs- politik, Entwicklung and Tendenzen der Weltseeschiffahrt, fiber die Binnenschiff- fahrt and die Kostenstruktur der Hafen- und Umschlagbetriebe in den DSU-Hafen sind von groBer Bedeutung fiir die ge- samte Wrrtschaft. Das Heft ist daher auBerst wichtig fair alle Funktionare des Verkehrswesens and alle Mitarbeiter in der Binnen- and Hochsee- schiffahrt, in der Schiffbauindustrie, in den Hafen- and Umscblagbetrieben and in den Wasserbaubehorden. Wichtige Hinweise fur die Erfiillupg der Planaufgaben aller Wirtschaftszweige finden Sie in der SCHRIFTENREIHE DER FUNFJAHRPLAN Forschung and Teehnik Heft 2 - 188 Seiten mit 60 Abbildungen kartoniert ? Preis 2,70 DM Eine umfassende Darstellung der gegen- wiirtigen and zukunftigen Planaufgaben der Volkswirtschaft der DDR. Die Materialversorgung Heft 5 - 228 Seiten - kart. - Preis 1,65 DM Ausgehend von der Entwicklung der Plan- wirtschaft in der DDR werdenAnlei tungen fur die Materialplanung gegeben. Die Sehwerindustrie Heft 6 ? 172 Seiten mit 78 Abbildungen kartoniert ? Preis 1,65 DM Es werden die Entwicklung, die volkswirt- schaftliche Bedeutung, die Planung der Schwerindustrie and die MaBnahmen zur Erhohung der Arbeitsproduktivitat dar- gelegt. Der Maschinenbau Heft 7 ? 168 Seiten mit 64 Abbildungen kartoniert - Preis 1,85 DM Das Heft behandelt alle Fragen, die fur den Maschinenbau bei der Erfiillung des Fi nfjahrplanes von Bedeutung sind. Das neue Bausehaffen and die Bauwirtsehaft Heft 12 ? 156 Seiten mit 20 Abbildungen and zahlreichen Graphiken - kartoniert Preis 2,00 DM Ein t7berblick fiber das Bauwesen in der DDR and Anleitung fir die Planungs- arbeiten. x VERLAG DIE WIRTSCHAFT GMBH BERLIN W 8 Franzosisdie Strafe 58-55 - Sammelraf 22 53 71 VERLAG DIE WIRTSCHAFT GMBH BERLIN W8 Franzosische Strafe 53 - 55 ? Sammelruf 22 53 71 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 I Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 DE NUMMRR 4 HNANZWIRTS(HAFT ZEITSCH RIFT FUR DAS GESAMTE F,INANZWESEN mit amtlichen Nachrichten des Ministeriums der Finanzen der Deutschen Demokratischen Republik Vorwarts zu neuen Erfolgen ! In ihrer Sitzung vom 4. and S. Februar 1953 beschloil die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik einstimmig das Gesetz fiber den Staatshaushaltsplan 1953. Ministerprdsident Otto Grotewohl gab in seiner richtungweisenden Rede,eine tiefschfirfende Analyse der gegenwdrtigen Lage Deutschlands and der verbrecherischen Politik der' Westmdchte, the in der Spaltung Deutschlands and der Remilitarisie- rung and Faschisierung dqs westlichen Teiles unsexes Vaterlandes zum Ausdruck kommt. Aus der Rede des Ministerprasidenten Otto Grotewohl: Die Burger unserer Deutschen Demokratischen Republik, die Volkskammer and unsere Regierung stehen mit Rube and zuversichtlicher Kraft alien Zersetzungsver- suchen sind aller politischen Unruhe ihrer Feinde gegenuber. Wir haben unser Staatsgebaude in guter, wirklich derimokratischer' Ordnung. Planmallig steigen die Ertrage unserer`Volkswirtschaft and bringen taglich sichtbarer den Erfolg eines besseren materiellen Lebens. Die normalen Wachstumsschwierigkeiten werden von uns durch kollektive Zusammenarbeit and den Arbeits- enthusrasmus der Werktatigen im Btindnis mit der schaffenden Intelligenz iiberwunden. Unsere Entwick- lung ist so weit vorgeschritten, dal wir in Stadt and Land das Fundament zum Aufbau des Sozialismus ge- legt haben. Unser gesellschaftliches Leben, die :Wissen- schaft, die neue Kultur, Kunst, Sport and viele andere Errungenschaften geben unseren Menschen, besonders der Jugend, das gliickliche Gefi.ihl des steten Fortschritts aus' eigener Kraft. Dabel erfiillt uns mit Freude, dal wir den Patrioten and Friedensfreunden in Westdeutsch- land ermunternd and hilfreich in ihrem schweren Kampf zur Seite stehen konnten. Mit diesen Millionen tapferer Frauen and Manner in Westdeutschland verbindet uns der Wille'zur Einheit and zdm Frieden auf das aller- engste. Wir werden unsere Bemuhungen zur Verstandi- gung der Deutachen untereinander nicht verlangsamen, sondern verstarken. In diesem Sinne beniitzt die Regierung auch die Be- ratung unseres Haushaltsplanes, um der Volkskammer zuzurufen: Vorwarts zu neuen Ertolgen! Haushaltsplan weitere spiirbare Schritte zur Entwick- lung ihres friedlichen Aufbauwerkes and zur Hebung des Lebensstandards der Menschen einleitet. Alleih die Tatsache, daB der Fehlbetrag, des Jahres, 1951 von 1,3 Milliarden Mark in Westdeutschland ungedeckt bleibt, wahrend der Haushaltsplan der Deutschen Demokra- tischen Republik im .lahre 1952 mit einem Uberschull von 910 Millionen Mark abschlielt, zeigt uns die groBe Unterschiedlichkeit der Wirtschaftsfuhrung. In einem kapitallstischen Staat finanziert der Haushalt im wesent- lichen den kapitalistischen Staats- and Machtapparat. Diener Apparat befindet sick in den Handen der Monopol- kapitatisten and die Staatsfinanzen werden bestimmt durch die Monopole in der Wirtschaft. So kommt es, daB in der Bundesrepublik 90 0/o der gesamten Haus- haltseinnahmen aus Steuern bestehen. Allein 70 0/o sind Massensteuern, das heilt Belastungen der Werktatigen, wahrend nur 20 0/o auf Einkommen- und? Korperschaft- steuern, also auf Besitzsteuern, entfallen. Das 1st das Gesicht des Besitzbiirgerstaates. Bei uns werden die. Staatsausgaben nur zu 50,6 0/a aus Massensteuern and zu 28,2 0/o, das sind 91/2 Milliarden, aus den Einnahmen des sozialistischen Sektors unserer Wirtschafl gedeckt. Die Ausgabenseite zeigt dasselbe schrelende Milver- haltnis. Wahrend im kapitalistischen Westen von dem 26 Milliarden betragenden Haushalt .13 Milliarden, also genau die Halite, das heiBt jede zweite Mark, fair Rustun'gs- and Kriegszwecke verausgabt werden, werden bei uns nahezu 2,7 Milliarden fur Volksbildung and Kultur, 4,9.Milliarden fur Arbeit mid soziale Aufgaben and 3,3 Milliarden fur Gesundheitswesen verausgabt. Zum Staatshaushaltsplan 1953 fiihrte Ministerprosident Das sind zusammen 10,9 Milliarden; d. h. mehr als 300/0 Grotewoht folgendes aus: _ unserer Ausgaben sind fur die Wohlfahrt and Verbesse- Zwei Haushalte - zwei Welten Wenige Tage bevor wir unseren Haushaltsplan deh Volkskammer zur Beratung and BeschluBfassung unter- breltet haben, hat die Regierung der Bundesrepublik Westdeutschland ihren Haushaltsplan fur das Jahr 1953 dem Bundestag ebenfalls zur Beschlulfassung unter- breitet. Ein Vergleich dieser beiden Haushaltsplane zeigt uns in uberzeugender Weise, wie die Politik der Rustung and der Kriegsvorbereitung im Westen Deutsch- lands auf Kosten der arbeitenden Bevolkerung and threr Lebenslage in demselben Zeitraum vor sick geht, in der die Deutsche Demokrtatische Republik durch ihren rung der kulturellen and materrellen Lebensanspru der arbeitenden Menschen bestimmt. Ein kapitalistischer Staat, der rii.stet, walzt dagegen alle Lasten auf die Schultern der Arbeiter ab and steckt alle Rustungs- gewinne in die Taschen der Besitzenden. Das sleht praktisch so aus, daB die Gewinnquoten der Besitzenden gestiegen sind, wahrend die Lohnquote der Werktatigen in Westdeutschland von 52,3 0/o auf 41 0/o gesunken ist. In Westdeutschland haben nach den Erhebungen des Wirtschaftswissenschaft.lichen Institutes des Deutschen Gewerkschaftsbundes 64 0/a aller Bezieher von Einkom- men ein monatliches Einkommen his zu 24G Mark, d. h., weniger als das Existenzminimum. Fast die Halite Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 DEUTSCHE FINANZWIRTSCHAFT erhalt gleichzeitig einen vollig anderen Charakter, weil er zn einem Instrwnent der Akkumulatian in der Yolks eigenen Wirtsthaft wird. Wahrend die Werktatigen in Wesldeutsetrlarr) durch ihre Steuerzahlung an den Stoat ihre eigene Ausbeutung and Unterdri &ung Saraanaieren, finanzieren die Werktatigen in der Deutschen Demokra- tischen Republik nit Hue der Steuern die Hebung 1hres kulturellen und materiellen Wohlstandes. Wahrend unser Staatshaushalt des Jahres 1952 aus der volks- eigenen Wirtachaft einen tYberschuB von 500 Millionen auswies, soil uns die volkseigene Wirtsehaft im Jahre 1953 einen tYberschuB von 2,6 Milliarden erbringerr. Nene Prinzipien der Hauahalisfiihrung Die Hauptaulgabe des Staatshaushaltes bestehht ins- besondere in der Bereitstellung der irn Plan festgelegten Invt?stitionsrnittei fur die Erweiterung und Starkung unserer sozialistischen Wirtsd}aft. Eine weitere Aufgabe des Staatshaushaltes ist die Sicherung der fur die Her- stellung der Verteidigungsbereitschaft unserer Republik erforderi1chen Mittel. Jeder Plennig, den wit ersperren, client der besseren and erfolgreicheren Erifillung dieser beiden Aufgaben. Und hier will ich midr Writ einigen Ausfi hrungen dinekt and Finanaministerium weraden. Es let notwendig, dab rrnsere Flnanzorgane ihre Kontruf aulgabew mehr und besser beachten und sie richtig nod koraeeguent bandhaben. Ike t3glidre Kontrolle durch die Mark der Deutschen Notenbank Ober den Gang der Produktion, der Bauvorhaben, der Warenzirkulation, Ober die Akkumulatton, die Finanz- und W'irtsdrafts- tatigkeit der industriellen und landwirtsebaftlithers Be- triebe, the staatheben Institutionen und Verwaltungen muB wesentlich verbessert nod verstarkt werden. Um den Kampd um die Sparsamkeit in den volkseigmen Betriieben und ire Staatsapperat wirksam fiihren zu konnen, geni*en die bisberigen $ethaderz der Kontrolle trod Revision nicht rnehr. Wir mussen voen Finanz- minirteri"brn nait eieen Ernst verlangen, dab es sick esndlieb von seinem Iormalera nod blirskratisch,en AT beitsstil. least. line !erstarkte Kontrolle Ober die Ein- haltung der Steilenplane und der Plane fair Verwaltunge- aeragaben der staatiicben Organe urd der volkseigenen Betriebe; die wir personell nod sachlich um weitere 20 0/a zu senken haben, let unter alien Umstanden zu sichern. Wer die zulassigen Gehalts- und Lohnsktze oder die Arbeitsktafteplane uberschreitet, mull in Zu- kunft alle dadurch entstehenden Kosten selbst tragen. In kilrzester Frist werde ich dem Ministerrat eine Vor- lage Ober des Sparsamkeitsregime als eine der wichtig- sten Methoden der sozialistischen Wirtschaftsfiihrung zur BeschluBfassung unterbreiten. Im Sozialismus be- steht die grolle Aufgabe darin, gleichzeitig, die Produk- tionsanlagen zu. erweitern und die materielle und kulturelle Lage der werktatigen Massen zu verbessern. Die Erfufung dieser doppeI.ten Aufgabe 1st nur auf einem Wege mdglidi: durch die standige, Hebung der Produktivitilt der Arbeit und durch die allerg 6fite Sparsamkeft auf alien Gebieten der Wirtschaft und Ver- waltung, Wean die Mehrung des sotialistischen Eigen- tums die Grundlage fur den wacbsenden Wohlstand der Masser let, darn muci der sparsamste Umgang mat dean soziallstischerr Eigentum und mit der Arbeit, die es hervorbringt, zum obersten Prinzip der Wirtschafts- filhrung erkiart werden. 1Zie Eanflihrung einen strengen Sparsaankeitsregimes ist daher nicht eine aus Notstanden geborene aeltweilige MaBnahme, sondern dom sti ndlge, dieser Menschen hat nur ein Einkoetmren bis au 100 Mark monatlich. Auf seiner Einnahmeseite stutzt rich unsex SteatshaushaFlt snit dean Ansteigen unserer Arbeitsproduktivitat insaner mehr out die Etnnahmen der volkseigenen Wirtee:baft. Fir client daze, die von den Werktatigen aufrubringenderr Steuern zu sunken; er kluge Prinzip der sozialistischen Wirtsehaftsfuhrung im Interesse des Volkes. Spar I and eft - do standiges Fri=4 der sezzalistisehea Wirtschaftsfiilriag Aus den nor vierteljahrlich vorgelegten Berithten Ober die durchgefiihrten Finanzrevisionen ersehe ich, wie oft noeb die Hausbaltsdisaiplin dure:hbrochen wind dutch mangelrade Einhaltung der Gesetze mind Verordrrungerr, clutch MiWadrtwog der Zweekbindunom for die Verares- gabung von Mitteln, durch Verst68e gegen die Sparsaan- keit und insbesondere durch eine mangelnde Kontrolle. Was soli man dazu sagen, wenn im Kreise Perleberg aus Mitteln fur die Bekampfung von GeschwuLstkrankheiten sowie fur Schwangeren-, Sauglings- und Kinderfursorge- Anschaffungen' gemacht werden von allein Ober 9000 DU Mr Bierglaser, Weinglaser, Likorglaser, Vasen, Tasaen now. zur Ausstattung einen Kulturraumaes, dessen Einrichtung fur des Jahr 1952 i berhaupt nicht vor- geseken war. Man kann, es nidtit zulassen, wean zurn Beispiel im Kreise Lobensten inn Laufe des Moerats Dezember auf- fAllfg viele Mittelverlagerangen vergenonsmen warden, nur um die nicht verbrauthten Mittel zwe&esrtfiemdet zu verausgaben. So wurde fur einen Schulleiter, der Fotoliebhaber ist, ein Labor raft Apparaten frir'900 DM geschaffena. t)a werden MYlittei fur Volksbuchereien und Pionietraume ausgegeben, die Oberhaupt in den Orten neck nicht vorhhanden sired.. . Das Amt fair Erfindungs- und Patentwesen druckte zur Popularisierung nreuer Arbeitsmethoden aid technisehem Gebiete Erfahrungsaustaus&blatter. Wer wind etwas dagegen sager? Es kann abet nicht angehen, dais. Auf- lagen gedrudrt werden, die uberhaup nidrt abgesetzt werden konnen und in den Keliern dieses Arntes ei.n- gelagert we rden Dean Steatoh us alt entstand allein dadurch ein Schaden von $0 00 DM. Das ehemalige Ministerium fur Vouksbildung des Landes Sachsen- Anbait und die Zentralleitung der Deutschen VoikabUkeae habeas der a andesleitung. , der Deutscbeas Volksbiihne Sachsen-Aarhalt. Zus+chusse gewahrt, ohne irgendeine aus- reielaende Kontroile durchzufii hren. So blieb es vollig unbemerkt, deli these Zuschii vigil zu hech waren und in kesnern Verbaitnis zur Aufgabe standen. Das irber- fliisssige Geld wurde von der Landesleitun.g entweder verwtrtsehatlet oder awl the belie Karate: gelegt. Die test- g~estellte: Geidreserve betrug an di+eser einen Stelae allein 300 000 DM. Es ist vollig klar, dab ein wither Mbeitastii und elm writhes Verhalten unter g%r keinea LTmstanaen mebr geduldet werden barn. Aid der Tagung fur verant- w*ortl the Staatsfunktionare babe idn var einigen Wochen gesagt: ,,Jedes in den Omen des Steates odes is der seaiar tisti*sehes Wirtsdssft tdtiige Fnnktiosdr ttreigt ium Balk- men der ihm obllegenden Pflichten die voile pessea- liche Verantwortamg fir sein Tans end fr?r sein Unter- Lassen." Feinde unseres Aufbaues unsciadiirde smKimenf In Erfurt haben leitende ?Beamte" der fruheren KG- Landesleitung Thuringen bedeutende,Schaden in Hohe von 4,5 MrlIionen DM fur unsex Volksveran0gen durch ihr schShciches VerhaIten hervorgerufeh. Die Staats- anwaltschaft hat. sack mat dieser Angelegenheit befaRt und bef der Bedeutung dieses Prozesses fUr den Aufbau des Sozialismus die Angeklagten mat entspredrenden Strafen belegt. Der Staatsanwalt hat in semen Dar- legungen In der Gerichtsverhandlung mat Fug und Reeht gesagt: .Die Angeklagten dienten dutch ihre verbrecherische Handlungsweise derv Krassenfeind, dent Feinden der Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 I Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Jahrgang 7 ? Heft 4 Republik and alter Werktlitigen. Wer in den staatlichen Handelsorganen Verluste an lebenswiehtigen Erzeug- nissen herbeifiihrt, ist ein Feind unseres Aufbaues. Alle diejenigen Angestellten, die ihre Arbeit nicht mit der notwendigen Verantwortung verriehten, miissen aus diesem Verfahren the Lehre ziehen." Ich benutze diese Gelegenheit, urn zu betonen, daB diese Lehre von uns alien gezogen werden mull. Der Ministerrat hat beschlossen, die Regierung, die Rate der Bezirke, Kreise and Gerneinden fur die DurchfUh- rung des Staatshaushaltsplanes in strenger Disziplin and ureter Beachtung des Sparsamkeitsprinzips verant- wortlich zu machen. Sie haben insbesondere zu sorgen 1. fur den rechtzeitigen and vollen Eingang der Ein- nahmen und fur die Finanzierung aller Mallnahmen, the im Haushaltsplan vorgesehen sifrd; 2. fur die rechtzeltige tlberweisung der Umlaufmittel- Oberschiisse, der Steuern and Gewinnabfuhrung der ihnen unterstellten volkseigenen Wirtschaft in der fest- gesetzten Hohe an die zustandigen Finanzorgane; 3. fur die sparsarne and ordnungsgemhfe Verwendung der Haushaltsmittel and fur die Durchfdhrung von MaB- nahmen zur Minderung der Verwaltungskosten. Abgabenverwaltung vernachli ssigt Steuereinziehung Wenn der Haushaltsplan auf der Einnahmeseite nicht erfiillt ward, so konnen auf der anderen Seite auch nicht die Mittel zur Verausgabung bereitgestellt werden, die fur den Aufbau des Sozialismus erforderlich sind. Die Steuerruckstande In unserer Wirtschaft sind erheblich. Die Schuldner sind vor alien Dingen private Unter- nehmer. Sie bezahlen ihre Steuern nicht and betrachten ihre Steuer?riickstande anscheinend als fur sie bestimmte Kredite. Erhebliche Steuerriickstande bestehen such bei den Hausbesitzern. Ich will Sie, Herr Finanz- minister, ausdriicklich darauf hinweisen, daB eine Reihe verantwortlicher Leiter der Abgabenverwaltung die Einziehung dieser Steuerri ckstande bewuSt vcrrnach- lassigt. Sie schonen die Hausbesitzer, ,well sie zum groilten Tell doch nur von ihrer Rente leben muBten and man deshalb nicht so hart zugreifen konne". Ahnlich ist es bet den groBen SteuerrBckstanden der Gr?oBbauern. Hier erklaren manche Amtsleiter Ihrer Abgabenverwaltung, ?daB man diese GroBbauernwirt- schaften doch nicht so ohne weiteres lahmlegen konne". Das bedeutet also, daB der staatliche Abgabenapparat in manchen Gegenden unserer Republik in eine Ver- sorgungsanstalt fur Hausbesitzer and in ein Kredit- institut fur Grofbauern verwaridelt wurde. Der staat- liche Abgabenapparat ist nosh Immer tief im kapita- listischen Denken befangen. Alle Tendenzen dieser Art sind auf das genaueste zu beachten and rtlcksichtslos auszumerzen. Private Unternehmer, die glauben, auf eine solche staatliche Wohlfahrt reisen zu konnen, mussen sich dariiber klar sein, daB sie mit threr eigenen Existenz spielen, denn der Staat kann es nicht zulassen, daB sae auf Kosten unserer fleiBigen Arbeiter and Bauern sich Vorteile verschaffen. Der Ministerrat hat darum beschlossen, den Minister der Finanzen zu verpflichten, alle Madnahmen zu treffen, um die laufgnden Steuern restlos einzuziehen and die Steuerriickstande mit alien Mitteln Im Laufe des Haus- haltsjahres urn 400 Mlllionen DM zu senken. Dazu mull die Methode der Abgabenverwaltung aber grund- legend geandert werden. Bis 1950 lagen die Akten Ober Riickstande bet jgdem Steuervorgang griffbereit. Dann wurde eine ?Reform" durch Schaffung einer Zentralkartel mit dem Erfolg Lgnderkammer billigi Staalshaushaltsplan 1953 4p~ Die L3snderkammer der Deutschen Demokra- tischen Republik hat am Donnerstag nach ein- gehender Beratung den von der Volkskammer beschlossenen Staatshaushaltsplan 1953 einstimmig gebilligt. Der Gesetzentwurf wurde von Staats- sekretBr G e o r g i n o vom Ministerlum der Fl- nanzen begriindet. Er betonte, daB mit diesem Gesetz ein neuer Abschnitt in der Arbelt der Be- zirke eingeleltet wird. Welter wies er darauf hin, daB den Srtlichen Organen der Staatsgewalt In den Bezirken bel der Aufstellung der Haushalts- plline fair the Krelse and Gemeinden erhBhte Verantwortung auferlegt wind. IIm Gegensatz sum Vorjahr selen diese PlItne nicht Im Gesetz ent- halten. Kritiseh stellte Staatssekretir G e o r g i n o feet, daB alle von den Bezirken eingerelchten Haus- haltspl&ne nicht auf dem Prinzip eines strengen Sparsamkeltsreglmes basieren. Jeder Bezirk, jeder Kreis and jede Gemeinde mlisse ein Spar- programm' aufstellen, wie es the Reglerung der Republik berelts getan hat. Eine der Hauptauf- gaben eel the Unterstiitzung der landwirtschaft- lichen Produktionsgenossenschaften, wie schon aus der Bereltstellung von 60, Mill. DM zu diesem Zweck hervorgeht. StaatssekretAr Georgino hob .die im Gesete enthaltene Forderung hervor, the Mittel ' firden Arbeitsschutz, Mr die Gesund- heitsflirsorge and fair alle sozlalen and kultu- relien Aufgaben auszuschSpfen and auf keinen Fall zweckentfremdend zu verwenden. Audi durch das Nationale Aufbauwerk, aus dem den StAndi- gen Kommissionen im dritten Jahr des Ffinf jahr- planes grope Aufgaben erwachsen, dUrfe kelne zusAtzliche Belastung des -Haushaltsplanes ent- stehen. Die Sprecher allei Fraktionen hatten In ihren ZustimrnungserklArungen nosh wertvolle Vorschlitge ftir the Verbesserung der Arbeit gemacht. einer vtilligen Desorganisation durchgefUhrt. Die Such- arbeiten der Angestellten nach Akten erforderten nun mindestens 30 e/e der Arbeitszeit. Diese Reform" ist in- zwischen wieder riickgangig gemacht worden, aber dieses ? beh6rdliche Gesellschaftsspiel ?Rein in die Kartoffeln - raus aus den Kartoffeln" zeigt urea, daB das Regime der Sparsamkeit als Methode der sozialistischen Wirtschafts- fiihrung von allen Wirtschaftsleitern and Staatsfunk- tionaren exakt and korrekt erfalit and zu einem unab- dingbaren Begriff gernacht werden mull. Wertgesetz studieren and Wettbewerb organisieren Ich wende mich an alle Staats- and Wirtschaftsfunk- tionare, an alle Aktivisten and Brigadiers, sich mit dem Studium der Wirkungsweise des Wertgesetzes in unserer Wirtschaft zu befassen and Bich durch das Studium der bkonomaschen Gesetze der sozialistischen Wirtschaft zu qualifizieren. Mit Hilfe des Wertgesetzes messen wir die Einnahmen and Ausgaben der Betriebe, die Selbst- kosten, den Gewinn, die einzelnen Elemente des Pro- duktionsprozesses, wie Materlalverbrauchsnorrrren and technische Arbeltsnormen, wir messen damit das Volks- einkommen and die Einnahmen and Ausgaben des Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Staatshaushaltes. Die genaue Kenntnis des Wertgesetzes ist also notwendig, um ein tiefwirksames Sparsamkeits- regime durcl zufuhren, die Rentabilit5it der Betriebe zu steigern and die sozialistische Akkumulation zu be- schleunigen. Die Gelder des Staatshaushaltes dienen der Mehrung des gesellschaftlichen Eigentums and damit , der Hebung unserea materiellen and kultiurellen Lebens-- .die Verwirklichung des Hauptprinzips des sozialistischen niveaus. Sie sind Volksvermogen. Wer Volksvermogen dem Haushalt vorenthiilt, verlangsamt das Tempo des Aufbaues. Ein solches Verhalten ist nicht zu entschuldi- gen and kann vom Staat nicht hingenommen werden. Es ist gleichzusetzen mat einer Verletzung des Gesetzes zum Schutze des Volkseigentums and anderen gesell- schaftlichen Eigentums. Es gilt darum, einen entsdriossenen Kampf gegen solche Elemente zu fiihren, die gesellsthaftliches Eigentum ver- geuden and mit staatlidren Mitteln r(aehl5ssig umgehen. An diesem Kampf mull side die gesamte i3evolkerung in der erweiterten Selbstverwaltung unseres demokra- tischen Aufbaues beteiligen; denn es geht um ihr Geld, um den Ertrag ihrer Arbeit. Der Volkswirtschaftsplan 1953 sieht wine Steigerung der gesamten Industrie- produktion auf 112,8 0/0 vor. Dazu mull auch the An- wendung neuer Arbeitsmethoden and the Verbesserung der Arbeitsorganisation mehr als basher im MitteIpunkt der betrieblichen Arbeit stehen. Wir mussen audi er- kennen, dab die erfol,grelche Losung soldier Aufgaben, wie die Erweiterung der Metallurgie, die Erhohung der Kohlenproduktion, die Schaffung neuer Energiekapa- zitaten and die erfolgreidie Arbeit der Landwirtsdiaft- Wettbewerbs, die kameradschaftliche Untersttltzung der Zuriickgebliebenen durch die Fortgeschrittenen, zur Er- reichung vines allgemeinen Aufschwunges kiirnpfen. Der sozialistische Wettbewerb mull sidr durch seine Vielfalt, -Kopkrryetheit der Aufgaben, wissenschaftliche Zielsetzung and leidenschaftlistre Anteilnahme der Arbeitdr aus- zeichnen. Die Annahme, dab der sozialistisdie Wett- bewerb vorn griinen Tisch aus organisiert and durch- gefiihrt werden kann, 1st yollig falsch. linen sozia- listischen Wettbewerb ohne Werktatige gibt es nicht and kann es nicht geben; Wettbewerbsbedingungen mussen In kampferischer Diskussion in den Betrieben erarbeitet and von den Werktiitigen erfiillt werden. Hier gilt es vor allem, aus der Vielfalt and aus dem Reichtum der Formen des sozialistisdien'Wettbewerbs der Sowjet- union zu lernen and rechtzeltig alle auftretenden Fehler and Mangel zu erkennen. Die grolen Erfolge der Wierk- tatigen der Deutsctien -Demokratischen Republik, der Arbeite'r, der werktatigen Bauern and der Intelligenz in den ersten Jahren des Fiinfjahrplans haben die Voraus- setzungen gegeben, dal wir in der Deutsdien. Demo- kratischen Republik mat der Schaffung der Grundlagen des Sozialismus beginnen kornten. Der Kamp# um die. Sparsamkeit steht 11953 an erster Stella Der Stellvertreter des Mini-sterprasidenten and Minister der Finanzen, griindung zum Gesetz ilber den Staatshaushaltsplan 1953 aus: Die Erfolge unserer Werktatigen In den ersten belden Jahren des Filnfjahrplanes zur Entwicklung der Volks- wirtschaft waren die Voraussetzungen fair den histo- rischen BeschluS der II. Parteikonferenz der Sozialisti- schen Einheitspartei Deutschlands, die Grundlagen rum Aufbau des Sozialismus in der Deutschen Demokra- tischen Republik zu schaffen. Diesen Aufbau miissen wir aus eigener Kraft, mit eigenen Mitteln durchfuhren. Eine widitige Quelle der Akkumulation fur den Staats- haushalt and der zweckmalligen Verwendung dieser Mittel 1st die Durchsetzung des Sparsatnkeitsregimes. Darum mull der Kampf um die Sparsamkeit im Jahre 1953 an erster Stelle stehen. Der Staatshaushalt im Jahre 1953 hat die durch den Volkswirtschaftsplan gestellten grolen Aufgaben zu finanzieren. In erster Linie sind es die investitionen fur die Starkung and Erweiterung unserer sozialistischen Wirtschaft. Dadurdi werden die Voraussetzungen ge- schaffen fur die standige Hebung des Lebensstandards der werktatigen Bevdlkerung unserer Republik. Der Staatshaushalt hat weiter die flnanziellen Mittel fair die Sicherung unseres sozialistischen Aufbaus and die Er- haltung des Friedens gegeniiber den Kriegsabsichten der anglo-amerikanisdzen and deutschen Imperialisten be- reitzustellen. Durch groSte Sparsamkeit and Aus- sdiopfung aller inneren ' Reserven ist es moglidi, die zusatzlidien neuen Aufgaben zu finanzieren und zu- gleich, wie Im Ffinfjahrplan vorgesehen,, den Lebens- standard der eevolkerung wetter zu verbessern. Das Gesetz Ober den Staatshaushalt 1953 sieht Ein- nahmen In Hohe von 34 698,5 Mill. DM and Ausgaben in Hohe von 34 688,5 Mill. DM vor. Gegenuber dem Vor- jahr steigt,das Haushaltsvolumen um 16,40/e. Diese Steigerung ist Ausdrudc der Erhohung des Volksein- kommens. Sie beruht zu elnem erheblichen Teil auf den wachsenden Ertrdgen der volkseigenen Wirtschaft. Die Einnahnen aus der volkseigenen Wirtschaft betragen 24,4 'to an den Gesamteinnahmen. Sie liegen um 25 0/0 hoher als die tatsachiichen Einnahmen im Vorjahre. Wenn man die iibrigen Teile des sozialistischen Sektors unserer.Wirtschaft, zum Beispiel die Genossenschaften, hinzurechnet, ergibt sich ein Anteil von 28,2 '/o an den Gesamteinnahmen. Diese Tatsadte verdanken wir den Leistungen unserer Werktatigen In den volkseigenen Betrieben. Der Anteil der Steuern an den Gesamteinnahmen fallt, and zwar von 52 0/o im Jahre 1952 auf 50,6 0/o im Jahre 1953. Merin sind die Steuern aus der volkseigenen Wirt- schaft nicht enthalten. Diese Entwiddung beweist, dal die Ertrage der sozia- listischen Wirtschaft in immer grolerem Male zur Finanzierung des Staatshaushaltes beitragen. Durch die Tatsache, dal der Anteil der Steuern an den Gesamt- einnahmen sinkt, sinkt audi der Anteil der Steuern aus ' der Bevolkerung an den Gesamteinnahmer;. Hier zeigt side die entgegengesetzte Entwidclung in Westdeutsch- land and den anderen kapitalistischen Staaten, wo die Steuern rand 90'/e der Einnahmen des Haushalts aus- machen. Insbesondere ist zu verzeichnen, dal the Lohn- steuer in unserer Republik, die im Jahre.1952 4'/o der Gesamteinnahmen des Staatshaushaltes ausmachte, auf 3,7 0/o im Jahre 1953 zuriickgeht. Jahrgang 7 ? Heil 4 lichen Produktionsgenossensthaften nur darn gewahr- leistet ist, wean es uns gelingt, den sozialistischen Wett- bewerb als Methode des sozialistisdien Aufbaues auf einer breiten Basis zu entfalten. Wir diirfen uns nicht mehr mit Sonderleistungen einzelner Aktivisten and Neuerer der Arbeit zufriedengeben sondern mussen um Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 I Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Jahrgang 7 ? Heft 4 Die Verantwortliehkeit der ortlichen Staatsorgane festigent Das Gesetz fiber den Staatshaushalt sieht - wie bereits ausgefiihrt - Ausgaben in Hohe von 34 688,5 Mill. DM vor, das sind 2951,9 Mill. mehr als im Jahre 1952. Zu beachten 16t aber dabei, daB im Jahre 1952 im Ausgabe- volumen die Zuschi sse an die ehemaligen Lander and Kreise urn Ausgleich ihrer Haushalte enthalten waren. Im Jahre 1953 sind die bisherigen Steueranteile, die den Bezirken and Kreisen im Jahre 1952 als ZuschUsse zurn Ausgleich ihrer Haushalte gegeben wurden, eigene Ein- nahmen der Bezirke and Kreise, so daf3 Zutchtisse aus dem Republikhaushalt nur noch in Ausnahmefallen, wie sae das vorliegende Gesetz vorsieht, notwendig sind. Auch diese MaBnahme tragt dazu bei, die Verantwort- lichkeit der brtlichen Staatsorgane iu festigen, sie ist Ausdruck der weiteren Demokratisierung der Verwal- tung. Die Ausgaben erhohen sich im we4entlichen durch die Investitionen, die nach dem Volkswirtschaftsplan 1953 eine Steigerung urn 25 0/o erfahren. Die Ausgaben fur die Starkung and Erweiterung der volkseigenen Wirt- schaft steigen gegenuber dern Vorjahr um 12,4 0/0, die Ausgaben fur Volksbildung, Wissenschaft and Kultur um 21,6 0/e and die Ausgaben fur die Landwirtschaft urn 13,4 0/0. (Da der groOte Teil dieser Ausgaben auf den frelen Aufkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse entfallt, steigen die Einnahmen der bauerlichen Bevblkerung aus solchen Verkaufen urn 25 0/0.) Die Ausgaben auf dern Gebiet des Sozial- and Gesundheitswesens steigen urn 650 Mill. DM. Im Jahre 1953 iibersteigen die Gesamteinnahmen die Gesamtausgaben um 10 Mill- DM. Der planmlBige Ober- schuB des Jahres 1952 betragt 775 Mill. DM (einschliell- lich Berlin). Tatsachlich wurde ein VberschuB von 910 Mill. erreicht, so daB sick am Ende des Jahres 1953 ein GesamtuberschuB von 920 Mill. DM ergibt. Wir konnen also feststellen, daB der Staatshaushalt 1953 ausgeglidien ist and daB dardber hinaus ein wei- teres Anwachsen des tYberschusses zu verzeichnen ist. Dieser Uberschu8 wird erreicht, obwohl die Politik der planmaBigen Abdeckung der Verbindllchkeiten, die vor- wiegend ein Erbe aus der Zeit vor 1945 darstellen, fort- gesetzt wird. Im vorliegenden Staatshaushalt sind die notwendigen Mittel fur die Pramienausschuttung fur das Nationale' Aufbauprogramm Berlin 1952 sowie fur die Tilgung der Wiederaufbauanleihen, die von den L'andern im Jahre 1946 aufgenommen wurden, vorge- sehen. Wir finanzieren unseren Haushalt aus eigener Kraft and weisen auBerdem in jedern Jahr node an- wachsende Uberschusse?aus. Die Stabilitat unserer Wiihrung ist gewahrleistet Die Deutsche Mark der Deutschen Notenbank' hat ihre Stabilitat bewiesen. Dies ist ein Erfolg unserer Finanz- politik, die davon ausgeht, daB kein Pfennig ausgegeben werden darf, der nicht vorher erarbeitet worden ist. Die Stabilitat unserer Wdhrung wird gewahrleistet durch das standig wachsende Warenangebot bel regu- lierten, sinkenden Preisen. Jeder kann die benotigten Waren kaufen and stellt von Mal zu Mal fest, daB sick die Qualltaten standig verbessern. Das ist der Erfolg unserer Wirtschaftsplanung, die der anarchischen Pro- duktion des-Kapitalismus tausendfach ilberlegen ist. Die Stabilitat unserer Wahrung 1st selbst Herrn Reuter schon aufgefallen. Er stelite kiirzlidi in einer Rede fest, daB der Geldumlauf in der Deutschen Demokratisdien Republik trotz der offensichtlichen Steigerung des .Warenangebotes and trotz der steigenden Zahl der Be- schaftigten and trotz der standig steigenden Cohn er- staunlicherwelse stabil geblieben ist. Wir konnen Herrn Hier wurae nichf sparsam gewirfschaf tet! Der Rat der Stadt Halle hat basher den Grundsatz strenger Sparsamkeit bei der Verwendung von Haushaltsmitteln nicht auf alien Gebieten konse- quent durchgesetzt. Die Leiterin des Kindervoll- heimes ?Clara Zetkin", Kollegin Kranich, hat 3 Bett- couches im Werte von 1 650 DM filr das im Heim wohnende Personal beschafft and the bisher be- nutzten noch brauchbaren Betten auf dem Boden untergestelit. Sie hat 1770,85 DM fair Schranke and Kasten im Monat Dezember 1952 ausgegeben, ob- wohl diese Schranke bis Ende Januar 1953 noch nicht geliefert waren. Hierbei wurde ein Geschirrschrank angeschafft, weil die vorhandenen Schranke ,un- modern" seien. Von dem kiirzlich gekauften Spiel- zeug werden Spielsachen im Werte von, rand 1000 DM im Materialschrank aufbewahrt and nieht benutzt, da sie nicht notig sand. Fur 4 433 DM Be- kleidungsstucke sind im Monat Dezember beschafft worden, so daf3 jetzt fair jedes Kind 4 Paar Leder- schuhe, 8 Paar Lange Strumpfe, 8 Paar Kniestriimpfe, 12 Paar Socken, 7 Nacht4emden sowie 5 Pullover and Strickjacken zur Verfi Bung stehen. Auf3erdem warden noch 340 m Stoff im Werte von 2276 DM be- scha f f t. Die Leiterin des KindervoUheimes Diesel- strafle, Kollegin Miller, kaufte zur Aufbewahrung von Akten and Schreibmaterialien einen zweiteiligen Anbau4hrank, Eiche furniert, fair 294 DM obwohl ein Schrankchen fur 50 DM geniLgt hatte. Der Sach- bearbeiter Friedrich veranlafite fur die Kinder- tagesstatten Wormlitz and Leuchtturm die An- schaffung von 42 Kinderstiihlen im Werte von 562 DM, obwohl in der Pestalozzi-Schule geniigend Kinderstiihle lagern. Was hat der Rat der Stadt Halle bisher getan, um die sparsame Verwendung der Haushaltsmittel sicherzu- stellen and die verantwortlichen Kollegen zur Rechenschaft zu ziehen? Reuter versichern, daB unsere Mark der Deutschen Notenbank nicht nur stabil bleiben wird, sondern dab ihre Kaufkraft standig welter wadisen wird zum Wohle des werktatigen Menschen. Der Bargeldumlauf ist seat der Wahrungsreform prak- tisch unverandert geblieben. Er be g Ende 1948 3382 Mill. DM, Ende 1952 3353 Mill. DM.' Mit dieser Bargeidmenge wurde ein Warenumsatz bewaltigt, der sich von 1949 bis Ende 1952 fast verdoppelt hat. Steigende Inflationsgefahr in Westdeutschland Diese Zahlen sind erst in ihrer vollen Bedeutung zu verstehen, wenn man rich daran erinnert, dal in der gleichen Zeit die Preise unserer HO elfmal gesenkt wurden. Der Werktatige der Deutschen Demokratisdien Republik kann sick heute fair seinen gesteigerten Lohn nicht nur mehr Waren, sondern vor allern audi bessere Waren kaufen. Anders ist die Situation in Westdeutsch- land. Der Warenumsatz hat sick nicht verdoppelt wie bei uns, sondern ist von Juli 1949 bis Mitte 1952 nur um ein Drittel gestiegen. Dieser geringen Entwicklung des Handels steht eine fast vollstandige Verdoppelung des Bargeldumlaufes gegenuber. Es befanden sick Ende 1948 6641 Mill. DM im Umlauf, im Dezember 1952 dagegen 11270 Mill. Die Hohe des Geldumlaufes 1st ein Zeichen fair die sich entwickelnde Inflation, deren Ur- sachen in den im anglo-amerikanischen Auftrag durdh- gefithrten Kriegsvorbereitungen lieren. Die Aufriistung Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Jahrgang7 ? Heft 44 verschlingt Rohstoffe and Arbeitskraft, die Herstellung Bonner Haushalt finanziert Kriegsvorbereitungen von GebrauchsgOtern gent zurOck, die Prelse steigen, Wahrend die Deutsche Demokratische Republik ohne ganz besonders diejentgen fur Waren des. Massen- Schulden and aus eigener Kraft groBe Fortschritte im bedarfs. friedlichen Aufbau and in der Erfiillung des grollen Der wachsende Wohlstand unserer Bevolkerung doku- Funfjahrplans erzielt, weist der Haushalt der volks- mentiert sich auch in den wachsenden Spareinlagen. fedndlichen Adenauer-Regierung ein von Jahr zu Jahr Der Zuwachs an Spargeld betrug 1952 Je Kopf der Be- wacheendes Defizit auf. Der Bonner Finanzminister vblkerung rand 30 DM. Dabei mull aufgezeigt werden, Schiffer legte heute vor einer Woche den Bonner Haus- daB die Masse der Sparer bel uns die Werktatigen halt vor and muOte in seiner Etatsrede eingestehen, sind. Frei von der Angst vor Arbeitslosigkeit konnen daB allein im Jahre 1953 der Bonner Haushalt ein sie aus ihren Arbeitseinkommen nicht nur ihren Defizit von 1750 Millionen aufweist uncl dal an die Lebensbedarf gleichmABig decken and standig ihre kul- Deckung ties Defizits der Vorjahre liberhaupt nicht ge- turellen Bediirfnisse in steigendem Malle befriedigen, dacht werden kann. Zu diesem Defizit von 1750 Mil- sondern sie haben such Freude daran, laufend zu spa- ldonen kommt das Defizit der Haushalte der Lander, xen, um sdch immer wieder im gegebenen Augenblick Kreise and Gemeinden. Trott Fortfalls der Subven- \ etwas Besonderes ledsten zu konnen. Fier den westdeut- tionen ffir die, Grundnahrungsmittel and der damit schen Arbeiter gibt es keinen solchen Lichtblick. Stel- verbundenen Verschlechterung der Lebenshaltung der gende Preise, Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit vermindern BevSlkerung ist es-den Bonner Politikern nicht mog-_ standij: sein Realeinkommen and Lassen ihn weiter 11th, ihren Haushalt auszugleichen. Die Ursachen hier- verelenden. fair liegen in den immer grSBer werdenden Ausgaben Es liege mfr ein Bericht der ,Stuttgarter Zeitung" vom f'Br die Kriegsvorbereitung dieseir volksfeindlichen Poli- 21. Januar 1953.vor, in dem fiber die Entwicklung der tiker. Die Laster mull die werktatige BevSlkerung tra- Spareinlagen in Westdeutschland im Monat Dezember gen. So sired the Pretse fur die wichtigsten Nahrungs- berichtet wird. Der Hauptposten sind steuerbegt nstigte mittel laufend erh t worden. Dartiber hinaus Bind die Spareinlagen. Das rind solche Einlagen von Unterneh- Mieten um 10 0/o gestlegen. man die gen. Damit abet nosh niche ge- mern, denen der westdeutsche Staat ein besonderes rug! Jetzt hat man die sich, ierungsplane Hiders her- Geschenk macht, indem auf die eingezahlten Sparein- vorgeholt and vergreift sick, wie such schon Hitler lagen keine Steuern vom Unternehmergewinn gezahlt reach 1933, an dem tl gen der Sozialy erung, zu werden brauchen. Dieses Steuergeschenk geht zu das heiBt, die Werktarktatigen massen wehere itere neue Lasten der Werktatigen and 1st daze bestimmt, die Laster fiir die bettrage itrage zur tragen, indem die Mittel fir die Akkumulation fUr Riistungszwecke zu Serr ngagsbe zur Deckung des Defizits schaffen. Das hiernach verbleibende Sparaufkommen des es 'Bonner Haushalts herangezogen werden sollen. des Monats Dezember, das allein als echtes Sparauf- Wahrend the Haup fribe Orestes Staatshaushalts in kommen zu wetter ist, ist niedriget* als das in der der Finanzderung des friedlichen Aufbaus liege, weist gleichen Zeit bet uns Gesparte, obwohl the Bev6lke der westdeutsche Haushalt eine vollig andere Struk- rungszahl doppelt so grog ist wie in der Deutschen tur auf. Drei Fidnftel der Gesamtausgaben sind ftir die Demokratischen Republik. Kriegsvorbereitungen bestimmt, weitere 600 Millionen allein fair diesen Zweck in Westberlin. Der ?Telegraf". Sparvertrgge fordern rationales Aufbauprogramm verkiindete am Donnerstag, dem 29. Januar 1953: "Jede zweite Mark ffir Wehrausgaben!" Das miilte doch allen Das Vertrauen unserer Werkta igen in unsere Wirt- Deutschen ernetlich zu denken geben! So begann auch schaftliche Aufwartsentwicklung, in unsere Friedens- Hitler, der am 1. September 1939 erklarte: ,Sechs Jahre politik and in unsere Sparkassen hat im Jahre 1952 habe ieh geriistet, in dieser Zeit sind Ober 90 Milldarden noch semen besonderen Ausdruck im Nationalen Auf- dafUr verwendet worden." Das Endergebnis einer bausparen gefunden. 1,5 Millionen werkti tiger Men- solchen Politik ist dock nur zu bekannt. Von diesem schen haben freudig gespart, um die Stalinallee in Ber- ROstungstaumel sind alle Lander befallen, the sich in Lin aufbauen zu helfen. Tauseride Menschen gehen das Schlepptau der amerikanischen Kriegstreiber haben rt taglich durch these herrliche StraBe and sagen ein- nehmen lassen. So betragen zum Beispiel in Frankreich ander: ?Das 1st unsere StraBe! Ich habe mit meinem the Ausgaben fir die Riistung mehr ale ' 40 0/o der Ge- Spargeld geholfen, these schSnen Hauser aufzubauen! samtausgaben des Haushalts. Und wieder drangen in diesem Jahr unsere Werk- Wie ich bereits ausfiihrte, betragen die Einnahmen aus tatigen daze, welter fur den Aufbau zu sparen.. Hun- unserer volkseigenen Wirtschaft 24,40/o der Gesamtein- derttausende haben in den letzten Wochen mit den nahmen. Die Ausgaben ffir die Starkung and Erweite- Sparkassen Sparvertrage abgeschlossen, durch die sie rung der volkseigenen Wirtschaft steigen gegentiber sich verpflichten, regelmallig einen festen Betrag zu dem Vorjahr um 12,40/o. Die Fachminister and Leiter sparer, damit weitere WohnstraBen aufgebaut werden der Betrdebe sind dafiir verantwortlich, daB die im konnen ale Zeugen unseres friedlichen Strebens, Die Volkswirtschaf festgelegten Aufgaben mit den Auslosung der Pramien fur das Sparen in der Aufbau- dafiir festgesetzten zten lotterie 1952 hat in diesen Tagen weitere Massen von die e Lohn- und Matern erialn fur durchgefit die Durdinsbe~on Ong Werktatigen fur das Aufbausparen gewonnen. Mii_dem ihrer Produktion ti nicht Uberschrittea AbschluB sines Sparvertrages bezeugt der Sparer wSiction rind daandfiir veraIvery tntort wort den semen Willen, am beschleunigten Aufbau der Grund- werden. rd est iich, daB the die in den lasen.-des Sozialismus mitzuhelfen. Er redht Bich ein in Planer festgelegten Abfiihrungen an den Staatshaus- die Reihen deter, die bewullt handeln. Aus der indivi- halt aben lick and in volley HSher geleistet werden. dueller Vorsorge ffir dje Notfalle des Lebens 1st ein be- Sie haben die notwendigen Revisionenrauf Grund der d u es Sparer a ffir geworden. gesetzlichen Besttmmungen durchzufilhren and haben Malnahmen zu treffen, die die Einhaltung der Finanz- Der standig steigende UberschuB des Staatshaushalts plane garantleren. Das rind groBe Aufgaben. and the planmaBige Abdeckung der Verbindlichlfeiten stArken das Kreditvolumen, so daB unsere Kredit- Stgndigen energischen Kampf institute in der Lage sind, den durch die stiirmische um die Erf illung der Finanzplgne fiihren Entwicklung der Volk?wirtschaft steigenden Kredit- Es let die Aufgabe alter Wirtschaftsfunkttonare and bedarf zu befriedigen, alter Werktatigen, einen standigen energischen Kampf Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 i Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Jahrgang 7 - Heft 4 DEUTSCHE FINAN WIHTSCHAFT urn die Er! aliung and Obererfullung der Fananzplane zu fuhren, um die Finnahanen des Staatshaushalts zu sichern. Es ist dabei zu bemerken, dais entsprechend den Vocsdrlagen der ii. Parteikonferenz der Sozialisti- schen Einheitapartei Deutschlands caber die Anderung der Finanzierung in den volkseigenen Betrieben die notwendigen MaBnahusen vorbereitet werden and die Anderung der Finanzierfsng Mitte dieses Jahres erfoigt. Das bedeutet, dab dawn die Betriebe die fir sae im Plan vorgesehenen Umlaufrnittelvufi hrungen and in- veatitionen in erster Linie aus thnem Gewinn zu finan- zieren haben. Es kommt darauf an, die vorhandenen Kapazitaten in unseren volkseigenen Betrieben volt auszuruutzen, die alten, kapitalistischen Masdiinenleistungsnormen zu brechen, technisdi begriindete Arbeitsnormen in alien Produktionszweigen zu sdraffen and den sozialistisrhen Wettbewerb zur Erfirllung der Plane, zur Besdileufli gung der Umlaufanittel and zur iiberplanmasigen Sen- kung der Selbstkosten and des Materialverbrauebs vall zu entfalten. Es geht nicht an, daB die uns am Ende des vergangenen Jahres aus der Sowjetunion gelieferten modernen technischen Einrichtungen fur den Stein- kohlen'bergbau nur zu etwa 50 bis 60 ?/o ausgenutzt wer- den, wie dies aus einer Mitteilung des Herrn Staats- sekretar Fritsch vor dem AusschuB fur Haushalt and F'inanzen der Volkskammer hervorging. Die Steigerung der Arbeitsproduktivitat darf nicht langer dadurch ge- hemmt werden, daB es im Steinkohlenbergbau nur etwa 15 s%o tedhnisdh begrundete Arbeitsnormen gibt. In der Yachtwerft Kbpenick and im Lokomotivwerk Babels- berg gibt es uberhaupt noch keine Materialvefbrauchs- normen. In den meisten Betrieben bestehen DJlaterial- verbrauchsnormen nur fur die widhtigsten Einsatzstoffe. Ahnlicb verhalt es sick mit den Maschinenleiistungs- und Energieverbrauchsnormen. Finswzlisziplin gang wesentiieh verbessert werde Die Finanzdisziplin inuB wesentlach verbessert werden. Dazu with der BeschluB des Miintsberrates fiber die Finanzrevision in den staatlid2en Verwaltungen and volkseigenen Betrieben vain s. November 1952 wesent- lich beitragen. Ich wei13, dab die vom Herrn Ministerprasidenten ge- iibte Kritik an der Finanzkontrolle berechtigt st. Sie konnen versichert sein, dab Heir die Finanzkontrotle ganz weseatiich verseharfen werden, inabesondere beim Einzug der Steuern in der privaten Wirtschaft. Im Jahre 1952 wurde in fast alien Wirtschaftszweigen der Arbeitskrafteplan and der Lohnfonds uberschritten. In den Betrieben der VVB Spinnweber, der VYB Walt- tuch, der VV8 Papier and Pappe and VVB Papierver- wertung, der VVB Druck des Ministeriums fur Leicht- industrie wurden die Lohnfonds des Jahres 1952 plan- widrig uberschritten, and zwar teilweise durch die Be- schaftigung von Arbeitskraften fiber den Arbeitskrafte- plan hinaus and teilweise durch die Zahlung von un- gesetzlichen Lohnen. Diese ungesetzliche Erscheinung trifft besonders fur den Verwaltungsapparat der Betriebe zu. In unseren yolks- eigenen Betrieben wird der Kampf um die Planerfullung and Sparsamkeit noch nicht energisch genug gef0hrt. Grolle Reservers liegen in den Ausgaben fir die Ver- waltung der volkseigenen Betriebe. Im Staatsbaushalt ist vorgesehen, durdh die Reduzierung des Verwaltungs- personals in den volkseigenen Betrieben im Jahre 1953 217 Millionen DM einzusparen. Das ist Eire grolle Auf- gabe and bedarf der sofortigen Anspannung aller Krifte. Administrative MaBnahmen genilgen nicht, wenn sidh nidit die Erkenrrtnis caber die Notwendigkeit and Rid1- tighceit dieser Matinahmen bei alien verantwor'didhen Mitarbeitern in den Wirtschaftsministerien and volks- aat 1-e eziks )t 8a a V e Wegen grober Verstojle gegen die Finanzdisziptin belegte der Rat des Bezirks Potsdam in seiner Sitzung am 5. Februar 1952 zwei leitende Angestettte der Verwaltung mit Ordnwwsstrafen. Der Letter der Finanzabteilung des Rates des Bezirks, W e s t - p h a 1, forderte, das Prinzip der Sparsamkeit zu einer Metlaode der soziatistischen Wirtsch.aftsfuhrung in Verwaltung and Wirtsehaft zu machen. Desh,alb mu,$ten Vergehen gegen die Finanzdisziplin, wie the des ehemaligen Leiters der Landesverwattung Brandenburg fir Kunstangetegenheiten, Otto M u 11 e r , and des friiheren Leiters des Landes- organisationsbiiros ft r die Landesausseheide der Festfpiele der Deutschen Votkskunst, W y s o c k i , die 30000 DM aus of fentltdoen Mitteln vergendet haben, unnaehsichtlieh geahndet iwerden. Fur die Verschwendung der von den Werktdtigen geschaf- fenen Werte erhielten Muller and Wysocki Geld- strafea von 1000 and 540 DM. Die beiden Verwattungsfunktionire iibersdkritten die ihnen file die Durehfuhrung des Landesaas- seir:eides` zur Verfi2gu*g stehenden 190 000 DM um rumd 19 000 DM. Weitere 11000 DM hdtten bei einer griadlidirerea. Vorbereitung and besseren Budtftih- raang and Kontrolle eingespart werden ko"nnen. AUeir{. fir die aus etwa 150 Personen bestehende Jury warden an vier Tagen a-ber 10 200 DM aus- gegeben.. Dabei kostete ein Mittagess. en 8 bis 10,85 ,DM. Die Aufweudvngef fur eiaen Empfang brtrugen rsnd 5700 DM, wobei je Person 38 DM aus- gegebes vnordenn. 2994 DM wsrdef nur fa--r Wein, Ziganetten and Erdbeeren bezal'lt. An private Gaat- sti tten. #4 des Organisetioasb(lee 45 000 DM fur Essen, ohae zu kontroWeren, ob the enteprechende Gegenleistung erfolgte. eigienen Betrieben durdrsetzt. idi weise daraut hin, da13 these 217 Millionen DM tine zus4tzlidie Selbatkosten- senkuag darstetlen. Das let aber durchaus mogDeh, wean wir bedenken, dab ein Prozent iberplanrcrhBige Selbst- loosttensenkung emen Betrag von 220 Millionen DM ausmadit. Durda Reorganisat'wn der Arbeitsweise zu weiteren Einsparungen im Verwaltungsapparat Diese Eincparung im Verwaltung.sapparat der Betriebe Wt sich aber nkht durchfiibren, wenn nicht vorher eine Reoorgariisation der Arbeitsweise durchgefuhrt wird. So berichten zum Beispiel'die Leiter der ehemaligen SAG- Betriebe, daB sie nunmehr, da sie lien +Bestiamnungen der volkseigenen Betriebe unterworfen sind, zusatzlich Angestellte einstellen rniissen, urn alien Anforderungen an Statistiken and Meldungen zu geni gen. Die Mini- sterien sollten dock ernsthaft prilfen, ob all die von ihnen verlangten Meldungen and Statistiken in diesem LTmfange potwendig Sind. Brie Ida bereits erwahnte, betragen die Steuern ohne die Steuereinnahnien aus der sozialistischen Wirtschaft 50,6 0/4 an den Gesamteinnahmen des Staatshaushalts. Obwohi unsere vaikeeigenen Betriebe einen wesent- lichen Anteil an den Gesamteinnahmen des Staatshaus- halts tragen, darf es jedoch nicht dam kommen, dais den anderen Einnahmequellen untergeordnete Bedeu- tung beigemessen wird. Die Abgabenverwaltung mull eanen energischen Kampf urn den rechtzeitigen and vollen Zingang der tpteuern f-uhren. Sie wird daze in immer breiterem MaBe die Bevolkerung zur Mrbhilfe Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 heranziehen. Dort, wo dies geschehen 1st, konnten gute besteht, gebrochen. Das schldellt nicht aus, daB im tin- Erfolge erzielt werden. Anlalllich der Beratung des zelfall erhbhte Werbungskosten geltend gemacht wer- Staatshaushaltes 1952 in der Volkskammer war die Fib- den konnen, soweit sie nachgewiesen_ werden. gabenverwaltung des Ministeriums der Finanzen einer Nach wie vor 1st es nicht gelungen, die Riickstande der sehr ernsten Kritik unterzogen worden. Wir haben ver- Sozia~versicherungsbeitrage voll zu beseitigen. Inter- sucht, aus dieser Kritik die Lehren zu ziehen. Wir essant 1st aber, wie sdch diese riickstAndigen Beitrage waren bemUht, die Steuerruckstande zu senken. Die zusammensetzen. Von den ruckstandigen Sozdalver- Steuerruckstande stiegen bis Mitte des Jahres 1952 sicherungsbeitragen entfallt ein groBer Teil auf Nicht- weiter an; these Entwicklung konnte jedoch auf- Lohn- und -Gehaltsempfanger. Was bedeutet das? Die gehalten und die Steuerriickstande gesenkt werden. Die Sozialversicherung; die eine Versicheru?ng der Arbeiter Tatsache aber, daB the Steuerruckstande aus der pri- und Angestellten sein soil, wird von den Versicherten vaten Wirtschaft immer noch sehr hoch sind, zeigt, dal millbraucht, denen seinerzeit das Recht zugestanden die MaBnahmen, die im II. Halbjahr 1952 zum Anlau- wurde?die Vorteile dieser Versicherung in Anspruch zu fen kamen, ungenfigend waren. Das 1st darauf zuruck- nehmen. Auf Grund dieser Tatsache ware es wohi an zuftihren, dal es innerhalb der Abgabenverwaltung der Zeit zu Oberprfifen, ob man nicht den P rsonen- ideologische Unklarheiten und ernsthafte Widerstande kreis, der dem Charakter nadi nicht in die Sozialver-gegen gaffer At eachiosu e MaBnahmen gibt. Es wird ernst- sicherung gehort, empfehlen soil, sich bei, der Deutschen $ ngen der Leltung des Ministeriums Versicherungs-Anstalt zu versichern, nachdem dort die und alley willigen Mitarbedter bedurfen, mit Hilfe der Moglichkeit der Versicherung geschaffen wurde. Kritik ein besseres Ergebnis in der Arbeit zu erreichen. Alle Einnahmequellen restlos ausschi pfen Steuerrfckstlinde der privaten Industrie beseitigen Vielen Angestellten in der Verwaltung 1st es scheinbar Der vorliegende Plan sieht eine entscheidende Vermin- entga'ngen, daB es neben den Eirinahmen aus der volks- derung der Steuerrackstande. der privaten Wirtschaft edgenen Wirtschaft und neben den Steuern auch noch vor. Dazu let aber notwenidig, daB die Mitarbeiter der sonstige Einnahmen gibt, die dem Staatshaushalt zu- Abgabenverwaltung davon i1berzeugt sired, daB die in stehen. In der Planung werden solche Einnahmen grog- der Produktion und im Warenumsatz realisierten Steuern zirgig vergessen, und - soweit lie geplant werden - der privaten Unterneharrer Volkseigentum Sind und un- wrrd der Einzle Einziehung keine Aufinerksamkeit gewidmet. verztigllch dern Staatshaushalt zugeffihrt werden mils- Bern Was soil - mar. ffir zu ein m Krejs u en daze theate, r usc Zusch- wie in sen, da eine Stundung und nachlassige Behgndlung des au t wend fisse von Einzuges der Steuern eine Schadigung des Volkseigen- 260 000 DM geplanerden und all Einnalime eine turns und der demokratischen Ordnung darstellen. Ich mir der gl Mark vorgesehen Min ein un, Ich es vrt ha sand met fter darf versichern, daB wir uns unnachsichtlidr von alien die dssefil K ilk It ort eate z u rel- Mitarbeitern trennen werden, die nicht bereit sind, die die Zusdrfise ffir diesel relskuurorchester u tei brecherische Halbung einzelner Steue chti er- rpfld gerdedcen, Im Kreis Erfurt war die Arbeit der Abtellung Mutter werden wir sle unnachsichtig zur Verantworbung und Kind und Jugendhilfe und Heimerziehung mehr ziehen. all mangelhaft. Man verzichtete groBzilgig auf the Her- Notwendig fist es auch, steuerliche. Vey iinsti anzielrung der Unterhaltsverpfiichteten und damit auf i 1 g ?ungen, die nddrt un tl d herigen Arbeitsweise zu ziehen. Soweit lie Ale n von seinem erzlelten Gewinn in Hbhe von' 40000 nM 3..., -rfl>,. ' werden. Es gibt ?z. B. Lticken im Gesetz Ober die Be- Wir sind der Auffassung, daB man gerade den sonstigen steuerung des Handwerks, Indem Betriebe, die ihrem Ednnahmen mehr 4eachtung schenken mull, insbeson- Charakter nach keine Handwerksbetriebe sired the Ver- dere bei den brtl&chen Organen der Staatsgewalt. Der giinstigung des Gesetzes fibber die Besteuerung des Hand- Ausgleidr der Haushalte der ortlichen Organe der werks erhalten. Dafiir ein Beispiel: Eire solcher Hand- Staatagewalt hangt nicht unwesentlich davon ab, dal werker zahlte each dem Handwerkssteuergesetz drei ale die vorhandenen Einnahmequellen ausschopfen. Prozent Steuer un dafur sorgen, dau Lfidcen in den Gesetzen gesdrlossen 1000 Akten rdcht bear wesen a ie Ernnanmen. an hat rich nicht die vie en Fallen em Privileg ffir the Unternehmer dar- Maihe stellten, zu ?beseitigen. Wir werden auch ernathaft prfi- gemacht, die Unterlagen Zeit wirklidr gewissenhaft d du c usehen, so daB zur Zeit der Priifung noch fiber fen, ob the steuerlichen Gesetze rldetlg angewandt ' mindestens 20 Prozent Lohnsteuer einbehalten worden Grole Reserven liegen in der 6rtlichen volkselgenen waren. Wir begrulen daher die vorn Ausschul ffir Haus- ddre eser T rtschaft. Be! der t deg geder 1953 l en HaushaBee chtu g g wurde vorge Bn Bali er halt und Finanzen der Volkskammer aufgenommenen schenkt. So war aurn die Anregungen der Handwerker, eine Neuabgrenzung der Kre sba et aum Beispnl voust von n, dell der Handwerksbetriebe vorzunehmen, die unter die Steuer im Ja a e 19rieb Cottbus eine Verlust von 696 Q00 'DM des Handwerks fallen. Jahr 1953 haben coll. Nock ein Wort zum System der steuerfreien Pausch- FOr die Versorgungs- und Dienstleistungebetriebe In betrage ffir erhbhte ystem gs der ste. Diesel System Potsdam war bel einer Leistungterialerung von vier entspricht nicht me hr, dean Stand unserer gesellachaft- 28 Prozent eine Steigege u des Materie von raudls von Prozent, eine lichen Ordnung. Durdr cusses System wurden einemn , ein Steigder der a bhon 15 zw$n Pre- bestdmmten Personenkrefs, ohne BerOdcsichti zent eirr~ Steig teigernrng der Gehaltr von 15 Prozet und etimmten Pi Bung des eine Steigerung der Amortisationen von fiber zehn Pro' ps, steuerliche Erleiditerungen. gewahrt, zent dm Enbwurf geplant. Allein the Ober die vier-. In dw er iese Erlel tviunaen gegenvber den Arbeitern prozer tige Leistungserhdhung hinausgehende Steige- vorteile reaProduktion ch sick zdehen. ngerechtfertigte Steuer- rung des Materialverbraudes machte eine Million DM aus. Wir haben daher mit diesem System der steuerfrelen In ebesondere sollten audr bestehende Tarife einer Pauschbetrage bis auf einige Ausnahmen, fur die sine gr?iindlichen Uberprilfung unterzogen werden. Es tat Witlirh begrenzte Beredrtlgung zur Inanspruchriahme nicht au vertreten; da13. die'Mtfllabfuhr nosh aus dem Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 I Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Jahrgang 7 ? Heft 4 Staatshaushalt subventioniert wird. So wird zurn Bel- spiel in Bitterfeld das Aufkommen an Grundsteuer ver- wendet, um die Mullabfuhr der privaten Hausbesitzer zu subventionieren. Nur the Mobilisierung aller Ein- nahmen wird es uns ermoglichen, die im Plan voi gesehenen Ausgaben, insbesondere fur the Investi- tionen, zu leisten. Zur Forderung der Landwirtschaft sind im Jahre 1953 2252 Millionen DM vorgesehen. Den groBten Betrag stellen die Ausgaben fur den freien Aufkauf landwirt- schaftlicher Erzeugnisse dar. Welter sind vorgesehen 150 Millionen DM fur die Forderung der Landwirt- schaftlichen Produktionsgenossenschaften und weitere 60 Millignen DM fur langfristige Kredite Air Landwirt- schaftliche Produktionsgenossenschaften. Die Ausgaben fur die- Masehinen-Traktoren-Stationen erfahren eine wesentliche Stelgerung. Dadurch wird unseren werk- tatigen Bauern und den Landwirtschaftlichen Produk- tionsgenossenschaften die Ausnutzung moderner tech- nischer Einrichtungen mehr als bisher moglich gemacht. Die Bereitstellung wesentlicher Mittel fur die Forde- rung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossen- schaften bedeutet eine groBe Unterstiitzu,ng fur unsere werktatigen Bauern bei der Entwickiung unserer Land- wirtschaft durch den tYbergang von der Handtuchwirt- schaft zur Grolfiachenbewirtschaftung. Wahrend in Westdeutschland durch den Wegfall der Subventionen fitr landwirtsdiaftliche Erzeugnisse, durch die Verwustung welter Strecken und durch sonstige Kriegsvorbereitungen die Landwirtschaft mehr und mehr ruiniert wird, erfahrt die Landwirtschaft in der Deut- sch2n Demokratischen Republik eine groBzitgige For- deruag. Die volkseigenen Gitter steigern ihre Ertrage aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen im Jahre 1953 ge- genitber dem Vorjahre betrAchtlich, und zwar im we- sentlichen in der tierischen Produktion. Der Schwerpunkt der Produktion der volkselgenen GU ter liegt bei der Aufzucht von hochwertigem Zucht- und Nutzvieh fur the Festigung der Viehwirtschaft In den Landwirtschaftlidien Produktionsgenossenschaften und in der Erweiterung der Schweinemast fur die Ver- sorgung der Werktatigen mit Fett und Fleisch. Diese MaBnahmen spiegeln sich in entsprechend hoheren Zu fiihrungen an Umlaufmitteln wider. Es mull aber fest- gestelit werden, daB auch 1953 bel der Mehrzahl der volkseigenen Gaiter noch Zusehusse notwendig Sind. Dies ist zum Teil auf die Obernahme von bisher un- bewirtschafteten und schlecht bewirtschafteten Flachen zuruckzufiihren. Aber such sonst 1st die Wirtschafta- fuhrung in den volkselgenen Gittern noch mangelhaft. Die volkseigenen Guter mussen durch Steigerung der Arbeitsproduktivttat, im besonderen durch Anwendung des Leistungslohnes, in welt grolerem Umfange als bisher und durch eine grundliche Ausbildung der Be- triebsleiter und Qualiflzierung der vorhandenen Kader im Jahre 1953 das bereits fair 1951 gesteckte Ziel, ohne Stittzung zu arbeiten, erreichen. Steigende Ausgaben fair Volksbildung und Kultur Die Ausgaben fair Volksbildung, Wissenschaft und Kultur erfahren gegenuber dem Jahre 1952 eine Steige- rung um 21,60/a und betragen damit auf den Kopf der Bevdlkerung gerechnet 145 DM. Im Jahre 1953 werden das Hothschulfernstudium und das Fachschulfernstu- dium welter ausgebaut. Die Ausgaben an unseren Schulen und Hochschulen erfahren gegenuber 1952 eine weitere Steigerung. Im Jahre 1953 werden bei uns pro Hochschuler.5749 DM aufgewendet, das rind 761 DM mehr als im Jahre 1952. Je Oberschuler werden 919 DM ausgegeben gegenuber 850 DM im Vorjahr, je Berufs- schiiler 202-DM gegenuber 153 DM im Vorjahr und je Grundschuler 286 DM gegenuber 262 DM inn Vorjahr. Von den Schiilern an Ober- und Zehnjahresschulen werden im Jahre 1953 800/o von der Zahlung eines Schulgeldes befreit, im Jahre 1952 waren es 700/s. 60 0/o aller Schiller an Ober- und Zehnjahressdi'ulen er- halten Unterhaltsbeihil?en. 50 0/o slier Schiller erhalten die Lernmittel unentgeltlich, 94 0/e aller Studenten an den Hochschulen erhalten SUpendien. Im dorigen Jahr waren es 88 0/0. Fur die im Volkswirtschaftsplan vor- gesehene Steigerung der Aufwendungen fur Forschung und Entwicklung sand die notwendigen Mittel Im vor- iiegenden Staatshaushalt betucksichtigt. Zu den kulturellen Ausgaben sind nosh the Aufwen- dungen fur Jugend und Sport zu nennen. Zu einer Zelt, wo in Westdeutschland eine groBe Arbeitslosigkelt be- sonders unter den Jugendlichen herrscht (es bef nden sich etwa 700 000 Jugendliche ohne Lehrstellen), steigen bei uns in der Deutschen Demokratischen Republik the Aufwendungen fur Berufsausbildung und -betreuung erheblich. Fur die Durchfiihrung der Ferienaktionen und fur die zentralen Pionierferienlager werden bet uns im Jahsa.. 1953 17 0/e mehr Mittel zur Verf(tgung gestellt als im Jahre 1952. Notwendig ist es, daB mit den im Plan vorgesehenen Mitteln sparsamer als -basher umgegangen ward. So unterhalt die Abteilung Jugendhilfe und Heimerziehung des Kreises Bad Salzungen das Durchgangslager Krayenburg. Das Lager hat eine durchschnittliche Be- legung von 16 bis 18 Personen. Zum Zeitpunkt der Pril- fung waren 14 Jugendliche auf der Krayenburg. Zu ihrer Betreuung war ein Personal von sechs Personen vorhanden. Die Ausgaben auf dem Geblet des Sozial- und Gesundheitswesens erfahren ebenfalls gegenuber 1952 eine Steigerung. Betrugen die Aufwendungen je Kopf der Bevolkerung im Jahre 1952 356 DM, so rind es 1953 390 DM. In Westdeutschland betragen sie im Jahre 1953 210 DM, wobei aber berucksichtigt werden muB, daB in diesem Betrag die Arbeitslosenunter- stUtzung enthalten ist. Auch in der Sozialversicherung _. stengstes Regime der Sparsamkeit W,ahrend der Haushalt der Sozialversidherung im Vor- jahr noch einen StaatszuschuB erhalten muBte, ist es durch die Steigerung der Bruttolohnsumme und des dadurdi erhohten Beitragsaufkommens moglich ge- wesen, den Haushalt der Sozialversicherung auszu- gleichen. Notwendig ist es aber, dali auch bei der So- zialversicherung ein strenges Regime der Sparsamkeit eingefiihrt wird. Jede Unterstiitzung und Fiirsorge un- seren Werktatigen! Aber ein schonungsloser Kampf alien, die die Sozialversicherung und ihre Einrichtun- gen miBbrauchen. So sind wir der Auffassung, daB es durchaus moglidi ist, die werktatigen Menschen, die dringend einer Kur bedi rfen, in den Kuro ten unter- zubringen, went) die Sozialversicherung ernsthafte Malnahmen einleitet, die verhindern, daB sich Nutz- nieBer der Sozialversicherung in den. Kurorten ein- nisten. Dabei denke ich erstens an Angestellte des Staatsapparates, the sick mit ihren Familienangeh&- rigen einen zusatzlichen Urlaub auf Kosten der Sozial- versicherung in den Kurorten verschaffen, vor alien Dingen aber denke ich audi? an die Unternehmer und Geschaftsleute, die such auf diesem Gebiet, wie such, auf anderen Gebieten, die Sozialversicherung in stgrk- stem MaBe ausnutzen. Dadurdi, daB fur den Arbeitssthutz von Jahn- zu Jahr mehr Mittel aufgcwendet werden, in diesem Jahr 40'/s mehr als im Jahre 1952, mull as moglich sein, the Un- fallziffern und den Krankenstanri! wesentlidi herabau- Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 DBUTSCRE FINANZWI&TSCIIA,FT Jahrgang 7 - Helf.4 Wir haben feststellen miissen, dall seitene der Sozial= versicherung die vorgeschriebenen Nachuntersuchungen der Invalidenrentner in vielen Fallen nidit durchgeftihrt wurden, wodurdf oftmals jahrelang ungereditfertigt Renten gezahlt wurden. Wir sind such bier der Auffas-. sung, daB lm Interesse der Werktatigen die Sozialver- sidierung mehr als higher darauf aehten.mull, daB keine ungesetzlidien Leistungen der Sozialversicherung er- folgen. Ahnlich Ilegen the Dinge auf dem Gebiet der Soeial- fitrsorge. Jede Hilfe and Unterstlitzung den wirklich Bediiritigenl Wir haben aber festgestellt, dalI auch bier sehr leichtfertig mit Haushaltamitteln umgegangen ward. In erster L.inie mull versucht werden, diese Men- adien dem ArbeitsprozeB vuzutuhren. Wir haben einen groBen Bedarf an Arbeltskraften. Im Jahre 1953 werden 5640 neue Platze in Kinder- krippen eingerichtet and 1525 Betten in Dauerheimen filr SAuglinge and Kleinstkinder gesd-iaffen. Dadurch wird den Mi ttern die Sorge um ihre Kleinstkinder ab- genommen, and ale kbnnen sich in den Produktions- -qprszeB einreihen. Weitere Senkung der Verwaltungskosten dringend notwendig Im Jahre 1952 sind rund 150 Millionen DM Verwal tungskoaten be Staatsapparat eingespart worden. Die Verwaltungskosten sired eodi zu both. Sie betragen 7,94/a von den Gesamtausgaben. Eine weitere Senkung ist dringend erforderlich. Im vorliegenden Plan 1st eine weltere Senkung der Verw-altungskosten Am Staats- apparat von 114 Millionen DM vorgesehen. Dag strenge Spansamkeitsregime bat bel uns in der Verwaltung lmmer noch nit t Eingang gefunden. Das ward immer wieder bet alien Revtsionen festgestellt. Wir sired der Auffassung, daB the im vorliegenden Haushalt vor- geenhene Verwaltungskosteneinsparung durchaus. reali- siert werden kann. Ftir die unwirtachaftlidie Verwen- dung von Haushaltsmitteln einige Beispiele: Das Staatssekretariat fiir Erfassung and Aufkauf land- wirtschaftlicher Erzeugnisse muflte in diesem Jahr eine Schadensrechnung an den Vordruck-Lettverlag in Halle in Hithe von 11238 DM bezahlen. Dieser Schadenersatz- armpruch let durdr das sdiuldhafte Verhalten einiger Angestellter des Staatssekretariats entstanden. Es wurden 25rnal soviet Formulare bestellt als, benbtigt wurden. Bel der Rtlckg5nglgmachung des Auftrages verlangte der. Verlag Schadenersatz. Auch vom Rat des Kreisee Meiningen 1st das Sparsam- keltsprinzip nosh nidit genflgend beachtet worden. Der Kampf um die Senkung der Verwaltungskosten wurde nicht entsdiieden gefifhrt. WBhrend zum Beis 1el the Aufgaben fifr Telefongebithren fin Jahre 1950 pro Tag 51 DM betrugen, stiegep sle im Ja re 1951 auf 75 DM and in der ersten Halite des Jahl'es 1952 sogar auf 93 DM pro4ag. Was soil man dazu sagen, wenn die Kammer der Tech- nik 18 neue Sdireibmaschinen beschafft, obwohl be- relts 25 ilberz5hlige Schreibmaschinen vorhanden stud? Die Kammer der Tedinik hat den vorhandenen Wagen- park nicht ausgelastet, sdiafft aber ein. weiteres Kraft- fahrzeug an. Die tariflichen Bestimmungen And an- scheinend fair the Kammer der Tethr k nicht bindend. Den Angestellten werderi mehr L.elstungsatufen zu three GehSltern zugestanden, als nach den tariflichen Bestimmungen zulti'ssig sind. Angesf ellte erhalten hohere 'Beziige, als im Tarif vorgesehen! Das triffpauch ftir die MelsterwerkstBtten der Deut- schen Bauakadende zu. Zur Abgeltung der Oberstunden erhielten rued ? die Haifte alley' Angestefiten in gesetz- wldriger. Weise Monet fiir Monet sogenannte L- stungszuschlage, die In einzelnerr Fallen bis zu 10015/9 178 des Monatagehaltes betrugen. So batten these sogenann- ten Leistungszusdilage praktisch den Charakter elnes zweiten Monatagehaltes. Die Gesamtsumme der Zu schiage betrug im Monat 47000 DM. Die Venschwendung von Haushaltamitteln beginnt abet bereits sdhan be[ der Planung. Die UberhOhten Anfor- derungen der Kreise, and Gemeinden clad aum Tell auf iiberhihte Anforderungen Air Verwaltungsausgaben begrtindet. So haben. die Kreise 70 Millionen DM . mehr angefordert; als nach den bestaugten Stellenplanen zu- laseig sind. Der vor urea llegende Plan stellt grofle Aufgaben; seine Durdifiihrung wird gewahrleistet dutch die Tatigkeit der Millionen Werktitigen unserer Republik. Ihre Inl- tiative and ihr Wille, diesen Plan zu erfUllen and zu iiberbieten, wird auch dutch das Nationale Aufbauwerk in organisierte Bahnen gelenkt. Das Nationale Aufbau- werk soil dazu fiihren, the On Plan vorgesehenen Auf- gaben, insbesondere die der Industrieproduktion, des Warenumschlags and der Erhaltung and des Baues von Verkehrswegen, vorfristig and mit geringeren Mitteln ale im Haushalt vorgesehen, zu erfilllen. Wenn wir je- doch die Plane einiger Kreise betrachten, mOssen wir feststellen, daB die Initiative nicht auf die im Voiks- wirtschaftsplan vorgesehenen Aufgaben gerichtet ist, sondern da13 man beabsiditigt, auflerhalb des Votks- wirtschaftsplanes zusatzliche Aufgaben zu stellen, fur die zusatzliche Haushaltamittel in Ansp'ruch genommen werden soften. Die Durchfuhrung des vor uns hiegenden Planes in nur moglich bet Durchsetzung eines strengen Sperregimes. Es gibt bet uns immer noch elne Reihe von leltenden Mitarbeitern im Wirtschafts- and Staatsapparat, die glauben, daB das Regime der Sparsamkett else augers- blidcliche Notwendigkelt set, um diesen oder eesen Engpal zu beseitigen. Ste betrachten das Regime der Sparsamkett ale eine Ubergangsiosung and begreifen label nic'ht, dell es eine Methode der smialistischen Wirtediaftsfuhrung iiberhaupt " tsf. Die Durdisetzung eines strengen Sparsamkeitsregimes bedeutet aber audi' fur alle verantwortfdien Mitarbeiter and in erster Ldnie Air the Mitarbeiter is den Finansorganen eine andere Einstellung zur Arbeit. Deese UrnstellunlL mull jeder selbst voliziehen. Mitarbetter im Flnanza *rat, die giauben, daB hre Arbeit nur in der Addition-von Zablen besteht, rind fehi am Plata and schneilstens dutch willige, junge Krllfte zu ersetzen. Die Geld- beaiehungen sired Ausdruck von, Klassenbeziehungen. Unsere Finanzpolitik ,kann daher nur dann Erfolg haben, wenn sic von den Millionen unserer Werktbtl- gen verstanden and getragen wild. Daher mlfssen alle finangpolitischen MaBnahmen gut vorbereitet and den werktatigen Menschen verstindiich gemacht werden. Dann werden diese zum Trager` unserer MaBnahmen und daze beitragen, daB unsere Flnanzpolitik mit grdberetn Erfofg sic higher durdigefuhrt wind. Dag wind welter dazu beitragen, die Finanzdiszlplin wesentlidi zu festigen. these von mir soeben aufgezeigten Grundbedingungen fir die erfoigreidre Arbeit ' des Finanzapparates Sind in der Vergangenheit nidrt eingehalten wor&n. Das hat Sidi sowohi bet der Planaufstellung wie bet der Plandurdifilhrung gezeigt. Obwohl die Planung des Staatahaushalts 1953 gegentfber der Planung des Staats- haushaltes 1952 Fortechritte gemadit hat, clad audi bier node erheblidse Mengel zu verzeichnen, aus denen die notwendigen Lehrtn Air the Planung 1954, gezogen werden ifriissen. Deese Mengel liegen unter anderem darin, dal der - Staatshaushalt noch audit the aktlve Rolle bet der Aufsteflung des Volkswirtschaftsplanes gespielt hat, daft die Bevolkerung in un/Itnugendem MaBe zur Mitarbeit herangezogen wurden. ist. Des wei- Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 I Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Jahrgdng 7 ? Heft 4 teren gab " es nosh Unklarheiten in der Methodik der Planting. Elne teilweise schlechte Arbeitsorganisation brachte Terminverzogerungen. Was fur die Planting gilt, gilt such fur die Plandurch- fuhrung. Der Kampf um die Festigung der Plandiszl- plin ist ungeniigend gefiihrt worden. Des liegt zum grollen Teil daran, daB wir es nicht verstanden haben, die werktAtige Bevolkerung aktiv an der Kontrolle der Plandurchfiihrung zu beteiligen. Das gilt insbesondere such bei der Erftiliung des Steuerplanes and der FinanzplAne in den volkseigenen Betrieben. Der Entwicklung junger Kader wird nicht die gene- gende Aufinerksamkeit gewidmet. Die Erftlllung des Statshaushaltsplanes 1953 ist nur moglich, wenn die Fehler des Jahres 1952 uberwunden werden. Die Sparsamkeit, von der bet der Aufsteilung des Planes ausgegangen worden, ist, wird auf dem Pa- pier stehenbielben, wenn es uns nicht gelingt, die Arbeiter In den Betrieben, die Verkliuferinnen in den Handels- organisationen, die Tiaktoristen in den MTS, die Ar- beiter in den volkseigenen Giitern and die ubrigen Werktatigen in den Dorfern and Stadten von der Not- wendigkeit der Durchsetzung dieses Sparsamkeits- regimes zu uberzeugen and sie fur die Plandurchfilh- rung zu mobillsieren. Und so wird such dieser Plan als ein weiterer Beweis - unseres Friedenswillens and unseres wirtschaftlichen Aufstiegs ein wesentliches Bollwerk im Kampf um die nationale Wiedervereinigung sein and zur StArkung des Friedenslagers beitragen. Konsequenter Kampf um die Einfuhrung einer strengen and allseitigen Sparsamkeitswirtschaft Im Namen der Fraktion der Sozialistischen Elrtheitspartei Deutschlands ergrif f Abgeordneter Willy Rumpl bet der Beratung des Gesetzes fiber den Staatshaushaltsplan das Wort. Er sagte: ,,Die Fraktion der Sozialistischen Einheitspartei Deutsch- lands stimmt dem vorliegenden Gesetzentwurf zu. Es mull aber fur die Durchfiihrung dieses Gesetzes and Planes mit allem Nachdruck darauf hingewiesen wer- werden, daB fur den Kampf um die Erfullung der Plane eine Anderung der Methoden der Wirtschafts- fuhrung eintreten mull, dali SchluB gemacht werlen mull mit den kapitalistischen Methoden and mit den kapitalistischen Auffassungen Ober die Wirtsc.aftsfiih- rung and daB ein konsequenter Kampf um die Durrh- setzung sozialistischer Methoden beginnen mull. WAhrend im Kapitalismus die Erweiterung der Wirt- schaft and die Bereicherung der Kapitalisten durch die rucksichtslose Ausbeutung and Verelendung der werk- tAtigen Massen erfolgte, besteht im Sozialisrnus die grolle doppelte Aufgabe darin, die materielle and kul- turelle Lage der Werktatigen laufend zu verbessern and gleichzeitig die Produktionsanlagen zu erweitern and auszubauen. Der Kampf um die Einfiihrung einer strengen and aliseitigen Spacsamkeitswirtschaft stellt daher nicht eine voriibergehende oder eine Notmall- nahme der, sondern ist die standige Methode der sozia- listischen Wirtschaftsfuhrung. Da die Akkumulation aus der volkseigenen Wirtschaft in schnellem Tempo zur entscheidenden Finanzierungsquelle des Staats- haushalts and damit zur Finanzierungsquelle fur die Verbesserung der Lebenslage der Bevolkerung and fur die Erweiterung unserer Volkswirtschaft wird, kommt dem Kampf um die Durchsetzung and Anwendung dieser neuen Sparsamkeitswirtschaft in den volks- eigenen Betrieben eine entscheidende Bedeutung zu. Es mull aber festgestellt werden, daB man sick in vielen Betrieben dieser sozialistischen Wirtschaftsmethode gegenilber gleichgiiltig verhAlt, and es kommen krasse FAlle von Unwirtschaftlichkeit and Verschwendung vor. Krasse Verstolie gegen die Durchsetzung einer neuen Sparsamkeitswirtschatt Infolge schlechter Arbeitsorganisation hatte beispiels- weise der Betrieb Heinrich Rau' in Wildau im Jahre 1952 Aufwendungen allein fur innerbetriebliche Teans- porte In Hohe von 2,5 Mill. DM and muBte Wagen- standsgelder fur Olwagen in Hohe von 75 000 DM be- zahlen. Im VEB LQWA dagegen, der bis zum Beginn% des IV. Quartals noch laufend mit Verrlust gearbeitet hat, wurde eine radikale Anderung der Arbeitsorgani- sation durchgefilhrt, and es wurde dadurch die Renta- bilitat hergestellt, indem man die personliche Verant- wortung der Wirtschaftsfunktionare im Betrieb regelte, der Produktionsablauf dadurch systematisiert wurde,' der Einsatz der Arbeitskrafte kontinuierlich wurde, der Durchlauf der Materialien sick beschleunigte and 3001a des Verwaltungspersonals ilberfllssig wurden. Dadurch konnte der Betrieb bereits im IV. Quartal ohne Verlust arbeiten and bringt mit Beginn dieses Jahres bereits tlberschilsse. Die Leiter der Hauptverwaltungen haben aber blsher in vollig unzureichendem Umfang thren Werkleitungen in der entscheidenden Frage, namlich der Verbesserung der Arbeitsorganisation im Betrieb, konkrete Anlet- tung and Hilfe geleisttet. Statt dessen haben sie* den Versuch der Schablonisierung gemacht. Eine Unzahl von Beispielen berechtigt zu der Behauptung, dell in. alien Betrieben die vorhandenen Produktionskapa- zitAten unzureirhehd ausgenutzt werden, groBe Still- standszeiten der Maschinen vorhanden sind, nicht er- forderliche Investitionsmittel angefordert werden and Fehlinvestitionen durchgefuhrt werden. So ist beispiels- welse an Investitionsmitteln 1 Will. DM fur die Er- richtung einer Barbitur-Saureanlage in Radebeul ver- ausgabt, deren Produktion fur den Export bestimmt. war. Nach Fertigstellung der Anlage wurde festgestellt, daB kein Exportbedarf vorhanden ist and der Bedarf der Deutschen Demokratischen Republik mit einem Drittel unserer Kapazitaten gedeckt werden kann. Durch these Fehlinvestitionen wurden Arbeitszeit, Ma- terial and Geld vergeudet, was zurn Bau anderer, vie] notwendigerer Produktionsmittel Witte verwendet wer- den konnen. Ein positives Beispiel zeigt die Durchfii.hrung verbes- serter Arbeitsmethoden dagegen im VEB LBH-Werk Fortschritt in Neustadt in Sachsen. Durch die konse- qente Auslastung der Gesamtkapazitlt, die im Oktober durchgefiihrt wurde, konnten die Gemeinkostenzu- schlage, die die Kosten der Produktion sehr stark be- lasteten, von 239% auf 1680/o gesenkt werden. Durch diesen Kampf um die voile Ausnutzung der Kapazitht wurden Einsparul gen in Hohe von 254 000 DM erzielt. Baukosten wesentlith senken Elne entscheidende Rolle spielt fur den Plaer die Seri- kung der Baukosten. Auch im Jahre 1952 ist es nicht gelungen, die von der Bauindustrie geforderte Bau- kostensenkung in vollem Umfange zu erwirtschaften. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Nodi immer werden Baustellen schlecht organisiert; es erfolgt keine richtige Eintellung der Arbeitskrkfte, and nods immer werden Baumaterialien unsorgfkltlg ge- lagert, wodurch hohe Verruste eintreten. Statt dessen wird der Versuch gemacht, Selbatkostensenkungen zu manipulieren and vorzut5uschen.? So wurde beispiels- welse jetzt bet der Bau-Union Dresden festgestellt, dab sic fair 1 cbm Erdbewegung tin Zweischichtenbetrieb 9 DM verlangt, wahrend nach den Kalkulationsvor- schriften nur 7,94 DM zulassig sind. Dadurch wilyden dem Investitionstrager allein fur these Teilarbeit Mehr- kosten in Hohe von 116 000 DM entstehen, die die Bau- Union Dresden wahrscheinllch als tiberplanm9Bige Selbstkostensenkung deklariert Matte. Es ist ein weitverbrettetes Obel, bet der Durdifuhrung von Investitionen iibertriebene and luxuriose Aufwen- dungen zu machen, Aufwendungen fiir WandbekIei- dung, Turen, Fullboden sowie die Verwendung teurer Gesteinsarten, Granit, Marmot fair Treppenskulen usw. So forderte.z. B. der Verlag Volk and Wissen' fiir seine Vorhalle die Ausstatbung mit Naturstelnen, die 29 000 DM mehr kosten wiirden als die Verkleidung mit Putzsteinen, wie sic von der Deutschen Investitions- bank vorgesch]agen and jetzt audt dnrchgefuhrt wurde. Bedeutsame Einsparungen in der Voikswirtschaft kiinn- ten erzielt werden, wenn der Materialverbrauth and die llfater?albewirtschaftung unter dem Gesichtspunkt der strengsten Sparsamkeit durchgefuhrt wflyde. So wird &0. bet Galvano-Tedinik In Leipzig in Werk 2 ein La' er lilt GuBteile im Frelen unterhalten. Die in Nacht- sdilcht arbeltenden Kollegen erglinzen ihre durch Aus- sdtu8arbeit verringerten Materialbest#nde aus diesem Lager, ohne daB die ffir die Materialverwaltung im Betrieb verantwortlichen Werkleiter and Hauptbuch- halter these Verlustquelle flberhaupt merken oder be- seitigen. In alien Betrieben mul daher elne feste Ord- nung fiber den Etngang von Material and seine Aus- gabe eingefiihrt werden. Ein entschetdender Hebei fair die Materialeinsperung tat the Einfilhrung der PersBnliehen Konten, die absolut vernachlassigt wird. Es konnte beispielsweise im VEB Gre armaturen in Magdeburg auf Grund der Einfilh- rung von PersBnlichen Konten im zweit.en Halbjahr 1952 etne Materialeinsparung von 10000 DM erzielt werden. Viele Beispiele zeigen, daB es tlberhaupt kelne Koordi- nierung In der Arbeit der Materialverwaltungen, der E3nkaufsabtellungen, der Produktionsabteilungen and der Absatzabteilungen im Betriebe glbt. Die Einkaufs- abtellungen bestellen zu' Terminen, an denen die Zu- lieferteile, Rohstoffe oder Halbfabrikate node nidit filr die Produktion benbtigt werden; these mussen demr.u- folge lange auf Lager liegen and verursarhen Kosten. Die Absatzabteilungen machen aber Dire Verkaufs- vertrkge oft unabhkngig von den Terminen des Pro- duktionsausstoSes, wodurch entweder die Fertigfabri- kate unnatig Lange im Betriebe lagern oder aber ftir Nichtileferung Konventionalstrafe gezahlt werden mull. Welch grope Einsparungen durch eine softie Verbesse- rung der Arbeit im'Betriebe mpglidi sind, zeigt der Betrieb Zeil3, Jena.- Die Verpflichtung von 21 vNerk- direktoren gegenuber dem Prksidenten unserer Repu- bilk, die Rentabilitkt herzustellen, die Urnsdtlagstktig-, kelt zu verbessern, das Vertragswesen, also Terminstel- lung, Materlalart usw., zu verbessern, fUhrte In diesem Betrieb dazu, daB die Vberplanbestiinde in den Monaten November and Dezember urn 13,8 Millionen durdi Auf- tragsbere?n?gung and Besduleuhigung des Umlaufs ver- ringert werden konnten. Rfrhtiges Verhkitals der Arbeltakrllfte In Preduktfan and Verwaitun hersteilen Eine grolle Rolle spielt bet der Hebung der Rentabilitkt and der rtebtigen Verwendung der _Arbeitskraft das Igo Verhaltnts der Produktionsarbelter and der nicht in der Produktion Besdikftigten.: Beisplelswelse wurden in die Hauptverwaltung Chemie bet einer Erfullung des Pro- duktionsplanes am 30. September von 75,9'Ia bei.den Fertigungslohnen und -gehBltern 4,5 Mill. DM einge apart, aber bet der Bezahlung der nichtproduktiven Kriifte der Plan urn 4 Mill. DM tiberschritten. Bet der Hauptverwaltung Textil wurden bet einer Erfiillung des Produktionsplanes am 30. September von 70,3'/. bet, den Produktionslshnen und -gehaltern 10 Mill. DM einge- spart, aber fair the Bezahlung der niditproduktiven Krafte in diesem Betrieb 14,7 Mill. DM mehr veraus- gabt, als im Plan vorgesehen waren. Deese Beispiele zeigen, daB die Rentabilitat unserer Betriebe allein da- durch gesteigert werden.kann, daB? das Verwalttrngs- personal verringert wird, was dadurch moglich ist,,daB die Arbeitsorganisation verbessert and das umfang- reiche Bert chterstattun,gs- and Formularwesen reduziert wird. Durch das plantose Herumfahren von Angestellten der VerWaltung der Betriebe werden Mittel and Zell ver- geudet and die Werktktigen von der Arbeit abgehalten. I'lieses planlose Herumfahren 1st zu ersetzen dutch schwerpunktmgBige Anleitung and Kontrolle and die Zttsammenlegung von mehreren Auftrkgen, die mid ether Relse erledigt 'werden konnen. In vielen Betrieben berufen aber auch die Partei, der FDGB, die FDJ and andere demokratische Organisa- tionen wkhrend der Arbeitszeit Versammlungen, Sitzun- gen and Konferenzen ein. Viele Leitungen der demo- kratlsdien Organisationen rufen die Arbeiter, Rnga- diers and Aktivisten, die Meister, Tggenleure, Techniker and Werkleiter wahrend der Arbeitazeit zu Besprechun- gen and Konferenzen auf Dire Bitrbs. Dadurch ward die Brigade gezwungen, die Arbeit der ausfallenden Rolle- gen mit durchzufuhren, werden die Brigadeabtetlungen and die im Leistungslohn stehenden Arbetter vert-in- dert, ihren Plan zu erfUtlen. Der Produktionap'nae8 wind gest$rt, the Selbetkosten steigen, and ea entsteben= in den Betrieben prole Ausgaben fur gesellstaftlk*ie Arbelt. Aus diesem Grande fordern wit, daB SdiIub ge macht wind mit der Verweegdung der achtsttlndigen Ar , beltszett stir andere als Produkttonszwecke; wit fordern den Kampf um die Erhtlhung der Arbettamoral, gegen the Fluktuation and gegen das Bununelantentum. .egtkhe Versebweaduug malt endlich radlkal beseltigt werden An den Gebduden des Staatsapperates and unserer volkselgenen Betriebe wired in tbbertriebenern Umfan^ Siditwerbung betrieben, die fast aussdilieBlidi ails Staatsmitteln Oder zu Lasten der Selbstkosten der Be- triebe flnanziert wind. Es wird unnotig Material ver- geudet, Arbeitszeit wind verbraucht, die bei der Durch- ft1hrung der Aufgaben Im Staatsapparat and in der Pro- duktion ausfkllt. Dasselbe gilt bezuglich der Sichtwer- bung im Inneren der Gebsude. In den Betrieben werden gelegentlich von Besudien grime Ausgaben ttir Reprksentationszwecke, Gfsdienke usw. gemacht. Diese Ausgaben belasten die Seibst- kosten. Aus dem Reprasentationsfonds teitender Staats- funktionltre werden Geschenke ge'legentlich von Jubi- Jaen and Geburtstagen anderer Staatsfunktionitre ge- madit, werden oft unnotige Bankette veranstaltet, wer- den die Mitarbeiter der Ministerien and Wirtschafts- verwaltungen auf StaatSkosten zu den Banketten bin- und zurficktransportiert. Wtr slid der Auffassung, daB mit dieser Vergeudung bffentlicher Gelder and der Mittel der Betriebe Schlui gemacht werden mull. Der Anteil der Verwaltungskosten an den Ausgaben fia soziale, kulturelle and gestindheittiche Zwecke 1st zu h&h. Die Verausgabung der Mittel mull in der Form Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 geandert werden, dal these Mittel wirklidi der Bevof- kerung sugute kommen and nicht unniitig durdi Ver- waltungsausgaben reduziert werden. Es muB audr dar- auf bestanden werden, dall vornehmlich and aussdilie8- lidi die werktAtige Bevotkerung in den GenuB derjeni- gen Mittel kommt, die von Staats wegen fur soziale, kuiturelle and gesundheitliche Dinge verausgabt werden. Abgsbenverwaltung mull schnellstens elm klare Lime bekommen Gestatten Ste mir noch einige Bemerkungen zur Arbeit der Abgabenverwaltung and zur Eintreibung der Steuern: Tatsadie 1st, daB jede Art von Steuer, weldien Kamen sie auth fiihren nag, Im Preis der Ware, die die privaten Unternehmer verkaufen, enthalten ist. Tat- sad.e i,' wetter, daB jedwede Steuer, die bei uns von Internehmern erhoben wind, spater fallig wird, als der Unternehmer den Preis der Ware beim Verkauf reali- siert. Jeder Pfennig Steuer, der einen Tag spater ge- zahlt wird, a13 er fallig ist, ist ein Kredit des Steats- apparates an den privaten Unternehmer. Es gibt also keinen Gram, jede Steuer der Privatunternehmer nicht sum Fe lligkeitstermin zu zahien. Wir mussen aber fest- stellen, daB viele Unternehmer, teilweise sogar mit Unterstihtzung einiger Organisationen, ihre Arbeiter and Angestellten zu den Finanzorganen schidten and sagen: Plenn die Steuer bezahlt werden soil, bekommen die Atibeiter nicht ihren Lohn. Man versucht also, den Ar- beitern in den Privatbetrieben die Nichtzahlung der Lohne als ein schuldhaftes and b(irokratischea Verhalten dieses Tells unseres Staatsapparates hinzustellen. Tat- sache ist aber, dal fast alle Unternehmer and insbeson- d.cre diejenigen, die auf these Art ihre Arbeiter gegen unsere Republik zu mobilisieren versuchen, nachweis- lich fur Privatzwecke aus ihren Betrieben wesentlich hdhere Mittel entnommen haben, als sie aus ihrer Unternehmertatigkeit verdient haben. Es mussen also MaBnahmen getroffen wet'den, daB die Unternehmer ntir so viel Gelder aus ihren Privatbetrieben entnehmen kihnnen, als sle effektiv nach Zahlung der Steuern ver- dient haben, well es sonst dazu kommt, daB sic die Be- triebe finanziell aushbhlen, die Arbeiter ihre Ldhne nicht bekommen and unsere Republik urn den Anteil der Steuer betrogen wird. Die Klarstellung dieser Frage tat eine der entscheidenden Voraussetzungen, um Ord- nung auf diesem Gebiet zu bekommen. Ungenilgendes Vertrauen zu den unteren Organen Gestatten Ste mir zurn Schlul einige selbstkritische Be- merkungen zur Arbeit des Ministeriums der Finanzen: Die Grundursache der schlechten and ungenugenden Arbeit des Finanzministeriums liegt In folgenden Din- gen: Entsdteidend ist eine Zurllckhaltung and ein nidit genllgendes Vertrauen sowohl zu den Organen unseres DEUTSCHE FINANZWIRTSCHAFrT Staates Lm Bezirk and Kreis als auch zu dem politischen Bewulitsein unserer Bevolkerung. Es gibt bet einer er- hebiichen Anzahl der Mitarbeiter des Finanzministe- riums die Einstellung, daB man den unteren Organen keine Freiheit, keine Initiative geben dart, well sorest Fehier gemacht werden and die Finanzwirtschaft ge- fahrdet wird. Das schlagt sich dann nieder in soldien bUrokratischen Erscheinungen wie folgenden: Die Ver- waltung der Stadt Heiligenstadt machte den Vorschlag, die Deftzite fir Mullabfuhr zu beseitigen, indem man eine Anderung der Mullabfuhrgebiihren in dieser Stadt durchfiihrt. Leute, die viel Mull haben, beispielsweise Backer and andere Produktionsbetriebe, sollten hdhere Gebuhren zahlen als die Besitzer einfacher Wohnhauser. Die Stadt hatte die Absicht, dadurch die MUllabfuhr defizitlos ' durdizufuhren. Alle Finanzorgane, angefan- gen vom Kreis, (Iber den Bezirk his zum Mini- sterium der Finanzen, haben diesen Voradilag abgetehnt, well er angeblich irgendweldien Bestimmungen wider- spr ache. Wenn so in den Finanzorganen weitergear- beitet wird and so die Initiative zur Durchfuhrung des Sparsamkeitsprinzips welter gehemmt ward, kl nnen the Finanzorgane dire Aufgaben nicht erfiillea. So geht es nicht! Zweites Beispiel: Es wurde dieser Tage der BesehiuB durchgefiihrt, daB eine steuerliche Vergiinstigung, die ungerechtfertigterweise fihr leitende Mitarbeiter des Staatsapparates and hochbezahlte freiberuflich Tatige weitergegeben wurde, reduziert wird. Wie wurde das durdtgefuhrt? Es gab Rundschreiben and Anweisungen, aber keine Erlauterung. Man hat nicht die entspre- chenden Funktionare im Staatsapparat, n1mlich die Haushaltsbearbeiter, zusammengenommen, nidit die Vertreter der Organisationen, des Kulturbundes, des Schriftstellerverbandes, and thnen die Auswirkung er- IButert, ihnen die Notwendigkeit klargemadit, sondern nur angeordnet. Wir werden deshalb in Zusammenarbeit mit der Partei- organisation des Ministeriums der Finanzen, da heute hierzu zeitlich keine Mogliehkeit besteht, in der Offent- lichkeit, in Presse and Rundfunk alle die Fehier, die in der letzten Zeit gemacht worden sand, durchleuchten, analysieren ynd wirklich konkret festlegen, wie and mil welchen Methoden die Arbeit dieses wichtigen Appa- rates verandert werden mull and verandert werden kann. Nur so, dbrch die Weekung der Initiative, durdh das wirkliche Einschalten alter werktatiaen Menschen, ward es maglich sein, diesen groBen Plan zu erfullen and dasnit mit dem Tempo des Aufbaus Schritt zu halten')." _) Anweerkung der Redaktton: t7ber the welteren Disku ione- beitrdge aniSalich der Haushaltsdebatte in der Volkskamm or beridhten wir in der naehsten Nummer. Schlut3 mit der Unterschatzung der Ausschusse and Kommissionen der Volksvertretungen Als Berichterstatter des Haushaltsausschusses der Volkskammer erkldrte ? Abgeordneter Leahiewberg in der Volkskammertagung vom S. Februar u. a.: Die Beratungen des Haushalts- and Finanzausschusses waren getragen von dem Ernst der Stunde, von dem BewuBtsein der groBen Verantwortung and von der ehrlichen Bereitschaft, durdi ernste and sachliche Kri- tik Mengel and Schwi then zu ermitteln, die side In der Erfi llung des Haushalts des Jahres 1952 gezeigt haben, and damit den Weg zu weisen zu einer besseren Erfi llur-g des Staatshaushaltsplanes 1953. Zu den Beratungen wurden in vier Sitzungen hinzu- gezogen: der Wirtschaftsausschul, der Ausschul fiir Land- and Forstwirtschaft, der Ausschull for Arbeits- und Gesundheitswesen, der Volksbildungsausschull so- wie die Vertreter der entsprechenden Ausschiisse der Landerkammer. Die fur these Arbeitsgebiete zustan- digen Minister and Staatssekretlire mit eigenem Ge- schaftsbereich waren rechtzeitig von dem Termin dieser Sitzungen benachrichtigt worden. Der Gegenstand der Beratungen war ihnen aus dem Beschlull des Minister- rats, den Staatshaushaltsplan 1953 der Volkskammer zur Genehmigung vorzulegen, bekannt. Der Haushalts- und Finanzausschul3 sieht sick aber leider zu der Fest- stellung genotigt, dali die anwesenden verantwortlichen Leiter des Staatsapparates durchweg nicht auf die Be- handlutig des Beratungegegenstandes vorbereitet wares. 181 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 DEUTSCHE FINANZWIRTSCHAFT den fur. ihren Bereich in Frage kommenden Staatshaus- halt 1952 wie such 1953 oft nur ungenugend, ja zum Teil gar nicht kannten and daher offensichtlich nur auf die mehr oder weniger ausreichende Assistenz ihrer Haushaltssachbearbeiter angewiesen waren, daB aber such wiederholte und sogar dringende Aufforderungen notwendig wurden, piinktlich zu diesen Beratungen zu erscheinen, und daB z. B. das Zentralamt fur Forschung und Technik nur durch einen Vertreter des Vertreters des Leiters, Prof.1 Lange, an den Beratungen teilnahm. Von seiten des Staatlichen Filmkomitees und des Staat- lichen Rundfunkkomitees hat trotz wiederholter Auf- forderung keine der verantwortlichen Personen 'und auch kein Vertreter an den Beratungen teilgenommen. Der Haushalts- und Finanzausschul erblickt darin eine Unterschatzung der Wichtigkelt seiner Aufgaben und damit auch des h6chsten Organes der Abgeordneten des Volkes, der Volkskammer, sogar von seiteq einiger Minister und Staatssekretare. So muBte mit dem Mini- ster fur Land- und Forstwirtschaft erst eine langere Diskussion darOber geftihrt werden, daB nach Artikel 64 der Verfassung such die Minister und Staatssekretare vor den AusschOssen der Volkskammer auf Verlangen zu erscheinen und dort Auskunft Ober ihren Verant- wortungsberelch zu geben haben. Der Haushalts- und Finanzausschul stellt fest, dal seine im Jahre 1952 bei der Beratung des damaligen Staatshaushalts gegebenen Empfehlungen durchweg nicht die Beachtung gefunden haben, die bet der Wich- tigkeit der Steigerung der Plandisziplin und in bezug auf die Verbesserung- der Plankontrolle sowie bezug- lich einer organisierten Anwendung ; des Sparregimes erforderlich gewesen ware. Der AusschuB halt es daher fur notwendig, such seine eigene Arbeit dadurch zu verbessern, dal -er -nach einem genauen Arbelts- und Terminplan sich davon Oberzeugt, daB die gelegentlich seiner diesjiihrigen Beratung gegebenen Empfehlungen nun such wirklich in kOrzester Zeit in der Arbeits- weise der Organe des Staatsapparates thre Auswirkung lnden. Mlnlsterlum- der, Finanzen hat seine 'Hontrollpfllchten stark vernaehiassigt Desgleichen hat sich sowohl aus den vier,Beratungen mit den verschiedenen Fachausschissen wie such aus der fiinften Beratung, die, abschlieBend Ober das Gesetz zum Staatshaushaltsplan 1953 stattfand, ergeben, daB von selten des Ministeriums der Finanzen bet aller Be- rOdcsichtigung der im Gesetz festgelegten Eigenver- antwortlichkeit der Minister, Staatssekretare usw. fur die. PlanerfOllung die ihm obliegende Kontrollpfiicht stark vernachlassigt worden ist und dal eine wesent- Itch bessere Zusammenarbeit in der Beratung, in der Anleitung und in der Kontrolle mit den anderen Mini- sterien und Staatssekretariaten sowohl bet der Erfill- lung wie. such bet der Aufstellung der Plane hatte organisiert werden mUssen. Der Staatshaushaltsplan 1952 ist daher such nicht ausreiohend mit der Bev8lke- rung diskutiert worden. Er wurde nicht bis zurn letzten Plantrager rechtzeltig aufgeschlUsselt und mit den darari interessierten Kreisen der Bevdlkerung diskuttert. Die Kontrolle des Staatshaushalts konnte daher such nicht von unten im erforderltchen Umfange, also von der Basis her, erfolgen. Zur. Vorberellung des Steatehaushalts the Werkti Ugen he mndeben Der Haushalts und FinanzausschuB erhpfiehlt daher dem Minister der Finanzen, den Kollegen Ministers und Staatssekretaren und such den Rliten der Bezirke und Kreise, an Hand guter Beispiele und unter Beteili- gung der entsprechenden Stlindigen Kommissionen bei den Bezirks- und Kreistagen Anleitung zu eir?er solchen -konsequenten Demokratisierung, der Arbeitsweise. des Staatsapparates zu geben und die Auswirkungen dieser Anleitung auch zu kontrollieren.Der >Haushalts- und Finanzausschull ist der Ansicht, daB sich alsdann such bei spateren gemeinsamen Beratungen Diskussionen solcher Art erubrigen, wie sie zwischen den Vertretern des Ministeriums der Finanzen und den verantwort- lichen Vertretern anderer Ministerien und Staatssekre- tariate stattgefunden haben: Der Haushalts- und FinanzausschuB vertritt die Auf- fassung, daB auf diesem Wege der Demokratisierung derArbeitsweise des Staatsapparates auch die Mobili- sierung der Bev6lkerung fur die Verminderung der Steuerrilckst>inde, die ja dem Staat gehbren, durch ehrenamtliche Helfer In den Gemeinden und Stadten und damit eine Verbesserung der' gesamten Arbelt des Apparates der Abgabenverwaltung erreicht ward: Die unrealen Plane der - Abgabenverwaltung wetden der Vergangenheit angehoren, wenn diese Deipokratisierung der Arbeitsweise des Staatsapparates nun such von seiten der Abgabenverwaltung endlich ernst genommen wird. Die Verhandlungen und Beratungen im Haushalts- und Finanzausschuf zeigten such auf den verschiedensten Gebieten, dal die Bedeutung der Demokratislerung der Arbeitsweise des Staatsapparates, die HeranfOhrung der Werktatigen an die Leitung des Staatsapparates, von den leitenden Funktionaren im ailgemeinen stark unterschatzt, dagegen aber die Bedeutung des eigenen ,Schreibtisches stark iibersdhatzt wird. Der Haushalts- und Finanzausschul.unterstreitht und unterstUtzt da- her den im vorliegenden Gesetz entfalteten General- angriff auf den Bdrokratismus in der Verwaltung uhd die damit verbundene Verkleinerung des Verwaltungs- apparates um 20.1., wenn such die Bezirke und Kreise vorerst davon ausgenommen sind. Es wird dadurch eine wesentliche Veranderung des jetzigen Verhaltnisses der Zahl der produzierenden Arbeiter zu der Zahl der'ver- waltenden Angestellten erreicht werden. Bel der DurvhfBhrung eines strengen Sparsamkelts- regimes von den sowietilschen Vorbidern-lerncn Die volkseigene Wirtschaft wind in diesem Jahre In schnellem Tempo die entscheidende Finanzierun'gsq'uelle fur unsere gesamte Volkswirtschaft. Der Haushalts- und Finanzausschuf lenkt daher die Aufinerksamkeit- des Hohen Hauses auf Ale mit dieser Feststellung ver- bundene unbedingte Voraussetzungerstens der Organi- sierung des scharfsten Kampfes uFn die ErfOllung des Staatshaushaltsplanes insgesamt und in alien seinen Teilen, und zwar besonders in der Erfullung des Finapz- planes unserer volkseigenen Wirtschaft; zweitens der Anwendung organisierter konsequenter MaBnahmen zur kampferischen Durchsetzung des Sparsamkeits- regimes alb des elementaren Bestandteils sozialistischer Wirtschaftsfuhrung; drittens der organisierten Senkung der Selbstkosten in alien Betrieben der volkseigenen Wirtschaft und damit der Steigerung ihrer Rentabilitat yermitteis konsequenter Durchsetzung des Prinlips der wirtschaftlichen RechnungsfOhrutig; viertens der Ver- besserung der Arbeitsorganisation in unserer Volks- wirtschaft unter Anwendung der Yorbilder der soziali- stischen Wirtschaftsfuhrung, die uns in den SAG-Betrie- ben zur Verfugung stehen, die im vergangenen Jahre der Regierung-der Deutschen.Demokratisdten Republik Obergeben warden sind. Die groBen Anstrengungen, die in unserer volkseigenen Wirtschaft seitens unserer Werktatigen In, der kampferischen ErfOilung dieser Voraaussetzung zur Erfiillung Hirer Pfliebten gegentiber Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Jahrgang'7 ? Heft 4 dem Gesetz des Staatshhushaltes gemacht werden, recht- ftrtigen ihre Forderung, daB the Besitzer der Privet- betriebe nachdrticklich zur Erfillung der ihnen obliegen- den Plic!hten dem Staatshaushalt und der Gesellscha t gegendber angehalten werden. Zur Verbesserung der Arbeit der Abgabenverwaltung auf der Basis okonomisch-wissenschaftllcher '(bber- legungen wird dem Ministerium der Finanzen eine noch engere und bessere Zusammenarbeit mit den Experten fur okonomisch-wissensdiaftliche Fragen an unseren Hochschulen und wissenschaftlirhen Instituter dringend empfohlen. Die volkseigenen Gf ter zu Musterwirtsdia ten entwickeln Die Verhaltnisse auf den volkseigenen Gitern, die dort teilweise vorhandene mangelhafte Arbeitsorganisation, die Tatsache, da( von einer Reihe von Betriebsleltern noch langst nicht uberall mit den althergebrachten, bet den Junkern und Schlotbaronen fblich gewesenen Methoden Schlu1 gemacht worden ist, die immer nosh vorhandene Unrentabilitat vieler volkseigener Grater geben dem Haushalts- und FinanzausschuB begrundeten Anlaa, mit allem Ernst und in aller Eindringlichkett darauf hinzuweisen, daB die Entwicklung der volks- eigenen Guter zu musterhaften Beispielbetrieben. und damit zu Lehr- und Anleitungsbetrieben fur die land- wtrtsdtaftlidien Produktionsgenossenschaften hinter dieser Aufgabenstellung zuruckgebiteben ist. Mit Rucksicht auf die zur Forderung der landwirt- schaftlichen Produktionsgenossenschaften im Staats- haushalt bereitgesteilten ganz erheblidien Mittel empfiehlt daher der Haushalts- and FinanzausschuB dem Minister fur Land- and Forstwirtschaft, side kampferisch und mit alter Energie fur die schnellste Veranderung solcher Zustande auf volkseigenen GOtern einzusetzen, die sdhbpferische initiative der Landarbei- ter durch bessere Heranziehung an den gesamten Be- triebsablauf zu entwickeln, zu fordern and zu ent- fatten, alle Moglichkeiten auszuschopfen, neuen Nach- wudis aus diesen Kreisen zu sdiaffen, der Kaderbildung eine erheblich groBere Aufinerksamkeit zu wldmesi und die dazu angeordneten MaBnahmen auch gewissen- haft anzuleiten und auf ihre Durchfuhrung hin gendgend kontrollieren zu lassen. Der Haushalts- und FinanzausschuB 1st der Auffassung, daB such die Arbeit des Staatssekretariats fur Erfassung und Aufkauf wesentlich mehr zur Festigung theses Biindnisses beitragen kann und mug, indem die Arbeits- weise des zu diesem Staatssekretariat gehorenden Apparates nach deli Prinzip der Demokratisierung der Arbeitsweise verbessert wird. Dazu gehort auch eine bessere Anleltung der Zusammenarbeit mit den Dorf- aktivs, mit den Standigen Kommissionen in den Be- zirken und Kreisen und die energische Wendung zur unburokratischen Arbeitsweise, um dadurdi such den Erfassungsplan bet den groBbauerlichen Betrieben nach- drucklich zu realisieren. Der Haushalts- und Finanzaus- schuB halt den Hinwels fur angebracht, dal kein Zwei- fel daruber bestehen kann, daB auch das Staatssekreta- riat fur Erfassung und Aufkauf im Jahre 1953 mit den im Staatshaushaltsplan angesetzten Mitteln auskom- men mug. MiBstande im Handel schnellstens beseltigen In ungleich starkerem MaBe trifft dieser Hinweis auch auf den staatlichen Einzelhandel zu. Die Wier in Er- scheinung tretenden Millionenverluste aus der Schad- lingsarbeit des friiheren Ministers Hamann recitferti- gen die Mallnalmien, die in diesem Zusammenhang von der Regierung getroffen wurden. Der Haushalts- und FinanzaussdiuB let der Anslcht, daB es jetzt an der Zeit ist, die vom Politburo der Sozialistischen Einheitspartei Deutsdilands angeregte Reorganisation diesel Ministe- riums in kurzer Frist durdizufiihren und begruOt die inzwlschen erfolgte Bestiitigung des neuen Mfnisters fur Handel und Versorgung Bowie die Sdiatfung des Staatlidien Kornitees fur Handel and Versorgung. Die Versorgung der Bevolkerung mit Verbrauchsgfltern mug audi von seiten des Ministers fur Lelchtindustrie durch organisierte Anleitung und Kontrolle der von ihm verantwortlich zu erffllenden Produktionsprobleme sowohl auf dem volkseigenen wie auf dem Sektor der Privatindustrie erheblich besser unterstfitzt werden. Der Haushalts- und FinanzausschuB halt es fur erforder- lich, daB sick Minister Dr. Feldmann personlich nosh mehr ff r die Kontrolle seines Staatshaushalts inter- essiert und energische MaBnahmen einleitet, urn die Nichterfillung des Finanzplanes bet der ihm unterstell- ten HV Leder-Sdiuhe-Rauchwaren zu gewi hrleisten und die Mitarbeiter des Ministeriums zu veranlassen, ganz allgemein ihren Steuerungs- und Kontrollaufgaben auf dem Gebiete der Finanzwirtschaft sowohl in der volkseigenen Wirtschaft wie such bei den ihnen unter- stellten Haushaltsorganen erheblich mehr geredit zu werden. in dlesem Zusammenhang halt der Haushalts- und Finanzaussdiul den Hinweis an die Rate der Bezirke und Kreise fur angebracht, den ? 13 des vorliegenden Gesetzes iiber den Staatshaushattsplan ganz besonders zu beaditen und die darin angeordneten Revisionen und Kontrollen sowohl in den staatlichen Einrichtungen wie suds in den volkseigenen Betrieben sehr ernst zu nehmen. ' Die Anwendung des Sparregimes kann bier nur gewahrleistet werden, wean die erforderlichen Mai3nahmen such tatsadilich und wirkungsvoll organi- siert warden und die Arbeit der Standigen Komrnis- sionen fur die Kontrolle und die Unterstutzung dieser MaBnahmen erheblich besser angeleitet und intensiviert wind. Die schSpterisdien Energien der Arbelterkiasse werden BBrokraten in der Verwaltung hlnwegtegen Bet der abschlieBenden Beratung des Gesetzentwurfes uber den Staatshaushaltsplan 1953 unterstrich der Haus- halts- und FinanzausschuB nodunals die Notwendig- keit, den Kampf urn die I)urdisetzung des Sparregimes zur Sache der gesamten Bevolkerung zu machen, indem unter Mitwirkung breitester Kreise der Bevolkerung ein Sparprogramm aufgestellt und in den Kreisplanen des Nationalen Aufbauwerkes niedergelegt wird. Es wird dann nicht nur mogiich sein, die im Volkswtrt- schaftsplan 1953 vorgesehenen Aufgaben snit geringerern Aufwand an finanziellen Mitteln zu erfflllen und so zu- satzliche Einsparungen vorzunehmen; these breit zd- entfaltende Masseninitiative wird auch die Ausschopfung der ortlichen Reserven an Rohstoffen und Produktions- kapazitdten in bedeutendem Umfang ermoglichen und so dazu beitragen, den Lebensstandard unserer Be- volkerung planmliBig zu verbessern. Es ruhen ungeheure schopferLLdie Energien in der Ar- beiterklasse,,die von einer Welle der Begeisterung ent- faltet werden, wenn sowohl in den Organen des Staats- apparates wie auch im Verwaltungsapparat der volks- eigenen Wirtschaft selbst das Dornengestriipp buro- kratischer Arbeitsweise gesprengt und Sdireibtisch- barrikaden federfuchsender Bfi.rokraten in gewaltigem Durdibruch der Demokratisierung und durch die Heran- fBhrung der Masse der Werktatigen an die Leitung des Staatsapparates beiseite geraumt werden. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Gesetz fibei den Staatshaushaltsplan 1953 Die Erfolge der WerktStigen der Deutschen Demokra- ? 3 Bestlitigung der Haushaltspldne der Bezirke ?tischen-Republik in den ersten beiden Jahren des F(inf- Die Haushaltsplane der 'Bezirke fur das Jahr jahrplans zur Entwidclung der Volkswirtschaft bilcleten tverden wie folgt bestatigt: :Or die Wiedervereinigung Deutschlands, fiir ein besseres Leben jedem Werktatigen der Deutschen Demokrati- schen Republik die ehrenvolle Aufgabe, ? seine ganze Kraft f(ir die ErfUllung des Staatshaushaltspians 1953 einzusetzen. Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Re- publik hat daher beschlossen: ? 1 BestAtigung des Staatshaushaltsplans plan vorgesehen, den Lebensstandard der Bevolkerung weiter zu verbessern. Wllhrend die Deutsche Demokratische Republik ohne Verschuldung und aus eigener Kraft grolle Fortschritte im friedlichen Aufbau erzielt, bereitet ' die volksfeind- liche Adenauer-Regierung einen neuen imperialistischen Weltkrieg vor. Die Kosten dafiir werden der werktatigen Bevolkerung fortgesetzt -dur@h . neue Steuern, Preis- Qrhohungen und Lohnkiirzungen aufgebiirdet. Das De- fizit des Bonner Staatshaushalts whchst von Jahr zu Jahr. Deshalb stellt der Kampf fair die Sicherung des Friedens, die Voraussetzungen fur den lustonschen Beschluu der 11. Parteikonferenz der Sozialistischen Einheitspartei beutschlands, die Grundlagen zum Aufbau des Sozia- lismus in der Deutschen Demokratischen Republik zu schaffen. Dieser Aufbau mud sich aus elgener Kraft, mit eigenen Mitteln vollziehen. . Die Durchsetzung des Sparsaazkeitsregimes 1st elne wichtige Queue der Akkumulation fur den Staatshaps- halt und der zweckmSBigen Ausnutzung der Mittel. Deshalb steht der Kampf um dfe Sparsemkeit im Jahre 1953 an erster Stolle. Die Hauptaufgabe des Staatshaushalts 1953 besteht in der Bereitstellung groder Investitionsmittel fur die Er- weiterung und St5rkung unserer sozialistischen Wirt- schaft. Dadurch werden die Voraussetzungen fair eine sthndige Hebung des Lebensstandards der werktatigen Menschen in unserer Republik geschaffen. Aufgabe des Staatshaushalts im Jahre 19531st es weiter- hin, die Mittel Air the Verteidigungsbereitschaft unserer Republik zu sichern. Durch grodte Sparsamkeit und Aus- sdrSpfung aller inneren Reserver 1st es moglidr, die neuen Aufgaben zu finanzieren und, wie im Fiinfjahr- Oberschud der Einnahmen Ober die Ausgaben des Jahres 1953 . . ..... . .kYberschuB aus dem Jahre 1952 ..... Der Steatsh9ushaltsplan der Deutschen Demokratischen Republik fair das Jahr 1953 wird wie folgt bestatigt: Einnahmen ........................ 34 698,5 Mill. DM Ausgaben 34 688,5 Mill. DM 10,0 Mill. DM 910,2 Mill. DM' Uberschui am Ende des Jahrei 1953 920,2 Mill. DM ? 2 Bestdtigung des-Haushaltsplans der Republik Einnahmen ................. ... 28 415,5 Mill. DM Ausgaben .................... ..... . 28 300,9 Mill. DM t)berschul der Einnahmen Ober the Ausgaben des Jahres 1953 ....... 114,6 Mill. DM t)bersdiuB aus dem Jahre 1952 .... 642,8 ? Mill. DM UberschvB am Ende des Jahres 1953 757,2 MdlL DM Einmhmen MITI. DM Auspben Mill. DM sm 31 31..11. 5 2.53 MITI. DM Rostock .............. 308,6 299,8 8,8 Schwerin . . ........... 249,3 24$2 Neubrandenburg , , , , , , 217,1 210,8 6,3 Potsdam ... , ...... 382,8 371,8 11,0 Frankfurt (Oder) , . . . . . 193,1 187,5 5,0 Cottbus .... . . . . . . . . . 233,9 227,1 6,8 Magdeburg 443,4 430,6 12,8 Halle .................. 591,9 574,7 17,2 Erfurt ....... 382,8 371,8 11,0 Gera .................. 226,8 219,5 6,5 Suhl 152,8 148,5 4,3 Dresden ............... 614,6 596,8 17,8 Leipzig . ............... 419,0 407,0- 12,0 Chemnitz ............. 554,8 539,0 15,8 Berlin .1580,5 1560,5 20,0 14 BestStigung der Finanzplline der volkselgenen Wirtschaft Die Finanzpliine der volkseigenen Wirtschaft' ft r des JahT 1953 werden bestatigt, und zwar: a) m. Abfiihrungen an- den Staats- haushalt in Hohe von ............ 8185,8 Mill. DM b) mit Zuf(ihrungen an den Direktor- fonds in Hohe von ............... c) mit Zuft hrungen aus dem Staats- haushalt, insbJesondere fur Investi- tionen zur Erweiterung der volks- eigenen Wirtschaft in Hohe von 5 091,7 Mill. DM ? 5 Besthtigung des Hausbaltsplans der Sozial- versicherung Der.itaushaltsplan der Sozialversicherung fur des. Jahr 1953 wird wie folgt bestatigt: Einnahmen ......................... 4 743,9 Mill. DM Ausgaben ......................... 4 743,9 Mill. DM ? 6 Langfristige Kredlte (1) Der Plan fur iangfristige Kredite wird lionen DM bestatigt. (2) Von dieser Summe sind unter anderem 80, Mil- lionen DM zur Forderung der Landwirtscha,ftlichen Produktionsgenossenschaften bereitlustellen. 17 Finanzierung der Ausgaben der Bezirke, Krelse und Gemelnden (1) .Zur Finanzierung ihrer Ausgaben, die nicht aus eigenen Einnahmen-gedeckt wind, erhalten die Bezirke, Kreise und Gemeinden Steueranteile und. Zuweisungen. (2) Die Umsatzsteuer, Korperschaftsteuer und Gewerbe- steuer der volkseigenen Wirtschaft werden denjenigen staatlidien Organen In voller Hohe zugewiesen, in deren Haushalt die FinanzplSne einbezogen sind. (3) Die Kreise erhalten von den Einnahmen der MTS, soweit she Lieferungen und Leistungen betreffen, 50'/o. Beachten Sie die Anleitung fur die Fachpolitiedie Schulung in den ? Fachnaehrichten fur den Staatshauehalf' Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 I Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Jahrgang 7 - Heft 4 (4) Jeder Bezirk erhalt von seinem Aufkommen an den Besitz- and Verkehrsteuern, mit Ausnahme der nach Absatz (2) verteilten Steuern, folgende Antei1E Rostock ............ 100 100 100 100 100 100 100 'h Schwerin ........... 100 100 100 100 100 100 100 '/. Neubrandenburg ... 100 100 100 100 100 100 100 '/s Potsdam ........... 100 100 100 100 100 90 100 '/s Frankfurt (Oder) .... 100 100 100 100 100 100 100 '/s Cottbus ............ 90 100 80 100 90 90 90 '/s -Magdeburg ......... 90 90 50 100 40 50 50 '/ s Haile .............. 100 90 30 70 30 30 30 '/s Erfurt ............. 90 100 70 90 50 50 50 '/s Gera .............. 100 100 70 70 60 70 70 '/s Suhl ............... 90 100 60 70 70 00 00 '/s Dresden ...... 90 100 50 00 60 40 40 '/s Leipzig ........... 50 80 10 40 10 10 10 '/s Chemnitz .......... 80 90 30 50 20 30 -30 '/s Berlin ............. 80 100 60 60 60 00 60 '/s (5) Dariiber hinaus erhalten folgende Bezirke zum Aus- gleich ihrer Haushalte Zuweisungen: Rostock .............. 52,2 Millionen DM Schwerin ............ 49,2 Millionen DM Neubrandenburg ...... 57,2 Millionen DM Frankfurt (Oder) ..... 2,5 Millionen DM ?8 Feststellung der Haushaltsplane durch die Bezirks- tage, Kreistage and Gemeindevertretungen (1) Die Bezirkstage werden ermachtigt, im Rahmen dieses Gesetzes ihre Haushaltsplane einschlielllich der zusammengefaBten Haushaltsplane ihrer Kreise and Ge- meinden zu beschlieflen. (2) Zur Finanzierung der Ausgaben der Kreise, die nicht aus eigenen Einnahmen gedeckt sind, erhalten die Kreise neben den Steuern nach ? 7 Abs. (2) vom Bezirk Anteile an den Besitz- and Verkehrsteuern nach ? 7 Abs. (4) entsprechend dem Aufkommen in den einzelnen Kreisen. (3) Die Kreistage werden ermachtigt, den Haushaltsplan des Kreises einschlieBlich der zusammengefaBten Haus- haltsplane ihrer Gemeinden zu beschliellen. (4) Zur Finanzierung der Ausgaben der Gemeinden, die nicht aus eigenen Einnahmen gedeckt sad, erhalten die Gemeinden neben den Steuern nach ?7 Abs. (2) Zu- weisungen vom Kreis. (5) Die Gemeindevertretungen beschlieBen ihren Haus- haltsplan. ? 9 Pramienfonds (1) Pramienfonds werden in Verwaltungen, Anstalten and Einrichtungen sowie fiir Verwaltungen der volks- eigenen Wirtschaft in Hohe von 11A */@ des Lohn- and Gehaltsfonds gebildet. (2) Berechnungsgrundlage fiir die Zufiihrungen zum Pramienfonds 1st die planmafige Bruttolohn- and Ge- haltesumme. ? 10 MaBnahmen aut dem Gebiete der Besteuerung Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik wird beauftragt, MaBnahmen zur Vereinfachung der Besteuerung durchzufiahren and den Kreis der Hand- werker,-die der Steuer des Handwerks unterliegen, neu abaugre.nzen. ? H Verwendung 'von Mehreinnahmen and Haushalts- einsparungen Die auf ortlicher Initiative beruhenden Mehreinnahmen and Einsparungen von Haushaltsmitteln konnen von den ortlichen Organen fiir zusatzliche Aufgaben des sozialistischen Aufbaues nach eigener Entscheidung ver- wendet werden, * 111 Haushaltsdisziplin (1) Die Regierung der Deutschen Demokratischen Re- publik, die Rate der Bezirke, Kreise and Gemeinden haben den Staatshaushaltsplan in strenger Disziplin unter Anwendung des Sparsamkeitsprinzips durdlzu- f(ahren. Ste haben insbesondere zu sorgen: a) fair den rechtzeitigen and vollen Eingang der Ein- nahmen and fur die Finanzierung aller MaBnahmen, die im Haushaltsplan vorgesehen sind, b) fiir die rechtzeitige Vberweisung der Umlaufmittel- iiberschiisse, der Steuern and Gewinnabfuhrungen der ihnen unterstellten volkseigenen Wirtschaft In der festgesetzten Hohe an die zustandigen Finanzorgane, e) fair die sparsame and ordnungsmaBige Verwendung der Haushaltsmittel and fair die Durchfiihrung von MaBnahmen zur Iv inderung der Ausgaben fur die Unterhaltung des Verwaltungsapparates. (2) Die Minister and Staatssekretare sowie die Rate der Bezirke, Kreise and Gemeinden sind in ihrem Bereich fiir die Im Absatz (1) bezeichneten MaBnahmen ver- antwortlich. (3) Die Minister and Staatssekretare sowle die Rate der Bezirke, Kreise and Gemeinden sind fur die Ordnungs- maBigkeit des Rechnungswesens, des Abrechnungsver- fahrens and fiar die regelmaBige Finanzkontrolle der ihnen unterstellten Teile der volkseigenen Wirtschaft verantwortlich. (4) Die Minister and Staatssekretare sowie die Rate der Bezirke and Kreise haben durch Anleitung and Kon- trolle in ihren Aufgabengebieten die Durchfiihrung des Staatshaushaltes bet den nachgeordneten staatlichen Organen sicheizustellen. ?13 Die Organisterung der Sparsamkeit In den volks- eigenen Betrieben and im Staatsapparat (1) Um den Kampf um die Sparsamkeit in den volks- eigenen Betrieben and im Staatsapparat wirksam fiihren zu konnen, genugen die bisherigen Methoden der Kon- trolle and Revision nicht mehr. Es bedarf einer griindlicheren Revision in alien staat- lichen Einrichtungen and volkseigenen Betrieben, die entsprechend der Verordnung fiber die Finanzrevision in den staatlichen Verwaltungen and Einrichtungen and in den Betrieben and Verwaltungen der volkseigenen Wirtschaft vom 6. November 1952 mindestens jahrlich einmal durchzufiihren let. Die Minister and Staatssekretare sowie die Vorsitzen- den der Rate der Bezirke and Kreise sind verpftichtet, these Revisionen durchzufuhren. Be! diesen Revisionen ist insbesondere zu prufen, ob die Haushalts- and Finanzplane der staatlidhen Ein- richtungen and volkseigenen Betriebe unter dem Ge- sichtspunkt der strengsten Sparsamkeit aufgestellt worden sind and durchgefuhrt werden. Dabei ist daraut zu achten, ob die Ausgaben der materiellen Erfiallung den im Plan festgelegten Aufgaben entsprechen and ob alle Einnahmen, die im Plan festgelegt wurden, realisiert werden sind. (2) Eine verstarkte Kontrolle fiber die Einhaltung der Stellenplane and der Plane fiir Verwaltungsausgaben der staatlichen Organe and der volkseigenen Betriebe ist sicherzustellen. Das Ministerium der Finanzen mull die Registrierung and Kontrolle der bestatigten Plane, der Lohn- and Ge- haltsfonds and der Fonds fur Verwaltungsausgaben in den staatlichen Verwaltungen and Einrichtungen and den Verwaltungen der volkseigenen Betriebe durch- fiihren. Bel Verst6i3en gegen die Finanz- and Stellen- plandisziplin sind die Bankkonten der betreffenden Ver- waltungen zu sperren and die Verantwortlichen zu be- strafen. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 DWUCM FINANZWii&TS?HAFT 114 Haushaitskontrolle (1) Dem Minister der Finanzen obliegt die Organisation der Kontrolle and der Anleitung hinsichtlich des recht- zeitigen Einganges der Einnahmen sowie der sparsamen and zweckentsprechenden Verwendung der Haushalts- mittel der Republik, der Bezirke, Kreise and Gemeinden. Die gleichen-Aufgaben haben die Leiter der Abteilungen Finanzen der Rate der Bezirke hinsichtlich der Haus- halte der Stadt- and Landkreise and hinsichtlich der Haushalte der St&dte und-Gemeinden. (2) Das Ministerium der Finanzen and die Abteilungen Finanzen der Rate der Bezirke and Kreise haben zur Prilfung der ordnungsmaBigen Berechnung and Abfiih- rung der Steuern and der Sozialversicherungsbeitrage ehrenamtliche Krafte einzusetzen. Die Bevollmaditigten der Sozialversicherung in den Betrieben sind berechtigt, die ordnungsmaBige Berechnung and Abfuhrung der Lohnsteuer and Sozialversicherungsbeitrage zu priifen. 0 15 Berichterstattang (1) Das Ministerium der Finanzen erla3t Vorschriften fur die Abrechnung and Berichterstattung uber die Er- fiillung des Staatshaushaltsplans. (2) Die Vierteljahres- and Jahresabschlilsse der In der Verwaltung der Regierung der Deutschen Demokra- tiechen Republik befindlichen Teile der volkseigenen Wirtschaft sind von den zustandigen Ministern and Staatssekretaren mit der Stellungnahme des Ministe- riums der Finanzen dem Ministerrat zur Bestiitigung vorzule gen. In den &zirken, Kreisen sprechend zu verfahren. (3) Bet nicht fristgerechter Vorlage der Abrechnungen uber die Erfullung der Haushaltsplane oder der Viertel- jahres- oder Jahresabschliisse der Betriebe der volks- eigenen Wirtschaft ist das Ministerium der Finanzen oder die zustandige Abteilung Finanzen des Rates des Bezirkes, Kreises oder der Stadte und Gemeinden be- rechtigt, die Flnanzierung einzustellen. (4) Des Ministerium der Finanzen and die Abteilungen Finanzen der Rate der Bezirke, Kreise, Stadte und Ge- meinden haben die Vierteijahresberichte uber die Er- ffiflung des Haushaltsplans dem Ministerrat bzw. dem Rat 'zur Beratung and Beschlul3fassung fiber weitere Mafnahmen zur Erfullung and (7bererfiillung des Rauhaltsplans vorzulegen. (5) In den Rechenschaftsversammlungen vor der Be- volkerung 1st fiber die Durchfuhrung des Haushaltsplana regelmaBig zu be'ichten. 116 Durchfuhrungsbestimmungen Durchfiihrungsbestimmungen erlABt das Ministerium der Finanzen. 117 Inkrafftretea Dieses Gesetz tritt mit dem 1. Januar 1953 In Kraft, Zur ' ' an der Reisekostenverordnung A. Strauf and Julius Richter, Berlin Wohl kaum eine Anordnung der letzten Zeit hat bet den Beteiligten eine so starke Kritik hervorgerufen wie die Anderungsverordnung zur Verordnung uber Reise- kostenvergtitung. Aus der Fulle der Einsendungen, die den Ministerien fir Finanzen and Arbeit, der Tages- presse and den Fachzeitschriften zugingen, sind drei Schwerpunkte der Kritik festzustellen: 1., ward die Herabsetzung der Tagegeldh5chstsatze, die Gruppeneinteilung and die Nichtgewahrung von Tagegeld bet Eintagsreisen als Harte bezeichnet; 2. wird der Text der Verordnung als schwer versti nd- lich and widerspruchsvoll empfunden; 3. werden gegen die Anwendung des ? 4 mit semen halben Tagegeldsatzen auch bei Relsen im Bezirks- und DDR-MaBstab heftige Einwendungen gemacht. Es ist die Aufgabe der verantwortlichen Stellen, jeder Kritik nachzugehen. Faisdie Auffassungen and unbe- rechtigte Einwendungen zu alien Fragen, die mit den notwendigen Sparmalinahmen in Verbindung stehen, mflssen in offener Aussprache geklart werden. Berechtigte oder auch nur teilwetse berechtigte Kritik muB zur Prufung and Abstellung vorhandener Mengel fuhren. In diesem Sinne 1st es vor allem Aufgabe der Tagespresse, sich mit dem ersten Schwerpunkt der Kritik zu befassen. Hier soil zu dieser Frage nur darauf hingewiesen werden, dal die Senkung der Tagegeld- satz+e nach der Anderungsverordnung vom 4. Dezember 1952 gegeniiber der Verordung von 1949 in betden Reise- kestengruppen nur 1 DM pro Tag betragt. Das Reisen 1st aber gegenuber 1940 weitaus billiger geworden. Wer ehrlich bemuht 1st, an der Einfuhrung eines stren- gen Sparregimes mitzuhelfen, wird also die Kritik an der Senkung der Spesensatze nach ? 1 als unberechtigt empfinden. Anders ist es bei der Kritik am Wortlaut der Verord- rung and an den Bestimmungen des ? 4. Zwelfellos 1st die Auslegung der Verordnung schwierig, da sie nur im Zusammenhang mit der Verordnung von 1949 and ihren in verschiedenen Ministerialblattern erschienenen drel DurchfUhrungsbestimmungen anzuwenden and zu ver- stehen ist. Es wird daher von vielen Seiten gefordert, die Reisekostenverordnung von 1949 mit ihren Durch- fuhrungsbestimmungen and der Anderungsverordnung aufzuheben and durch elne zusammenfassende Verord- nung abzul8sen. Bis zu einer notwendigen Klarung auf dem Verordnungswege sollen im nadifolgenden einige wesentliche Fragen beantwortet werden. Zu 11: S Hier set zunachst auf den Druckfehler in der Verord- nung vom 4. Dezember 1952 bei den Tagegeldsatzen in der Gruppe I hingewiesen. Anstatt 5,50 DM muB es heii3en: 3,50 DM. Die.Berichtigung erfolgte im Gesetz- blatt 1952 Nr. 180, S. 1374. Reiser von drel Oder mehr Tagen Dauer. Bet drel oiler mehr ale drei Tage dauernden Dienstreisen sind die Tagegeldsatze nach ? 1 vdm. ersten Tage an zu zahlen. Die halben Tagegeidsatze (3,50 DM bzw. 2,50 DM) kommen zur Anwendung, sofern der erste oder der letzte Reisetag nur eine Abwesenheit von mehr ale acht bis zwolf Stunden erforderte. Zu i 2. Eintigige Dieastreisen. Bel-eintagigen Dienstreisen wird ein Tagegeld, nidlt ge- wahrt, auch wenn sidr die Abwesenheit vom Wohnort fiber die vollen 24 Stunden eine Kalendertpges erstredit. Gegen these Mallnahme wird heftig polemisiert. Es wind nicht bestritten, dal such bei eintagigen Dienstrelsen ein Mehraufwand entstehen kann. Wenn aber ein Mit- arbeiter eines Staatsapparates oder der VE-Wirtschaft dienstlich nach auBerhalb fl hrt and zur Nacht wleder zuri ckkehrt, wind er seine Ausgaben nach semen. Be+ diirfnissen einrichten and aus semen Mitteln bestreit+en kSnnen. Wir welsen dibei auf die Ausfi hrungen des Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80SO154OR001000160009-0 I Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Jahrgang I ? Heft 4 Herrn Staatssekretars Rumpf auf der 10. Tagung des ZK der SED hin (vgl. DFW, Heft 24, Seite 1295). Im Sinne dieser Ausfuhrungen bestimmt der Abs. 2 des ? 2, daB Beschaftigte mit einem monatlichen Bruttoverdienst bis einschlielllich 350 DM auch bei Eintagsreisen bei Ab- wesenheit uber zwolf Stunden einen Verpflegungs- zuschuB von 2 DM erhalten. Zu ? 3. Zweitagige Dienstreisen. Der Kalendertag zahlt von 0 bis 24 Uhr. Nach dem Absatz 1 wird auch bei zweitagigen Dienstreisen bei einer Abwesenheit bis zu zwolf Stunden kein Tagegeld gezahlt. Wird bei einer zweitagigen Dienstreise eine Ab- wesenheit vom Wohnort oder Dienstort von zwolf bis 48 Stunden notwendig, so wird fur beide Tage nur e, in Tagegeld nach ? 1 gewahrt. Beschaftigte mit einem monatlichen Bruttoverdienst bis einschlielllich 350 DM, denen nach ? 2 Abs. 2 bei ein- tagigen Dienstreisen ein Verpflegungszuschui3 von 2 DM zusteht, erhalten bei Dienstreisen Ober zwei Kalender- tage, bei der die Abwesenheit am ersten wie auch am zweiten Kalendertage zwolf Stunden Oberschreitet, fur den ersten Tag einen VerpflegungszuschuB von 2 DM, fur den zweiten Tag ein Tagegeld bis zu 5 DM. Zu ?4: Die Verordnung von 1949 sah eine Herabsetzung der Tagegeldsatze bei regelmaBig wiederkehrenden Bezirks- reisen um 50 0/o vor. Diese Bestimmung fand so gut wie gar keine Anwendung, da Ober den Begriff einer Be- zirksreise bei den Beteiligten keine Ubereinstimmung zu erzielen war. Es ist aber mit den Prinzipien der Spar- samkeit vollig unvereinbar, taglich an die Masse der im Aullendienst Beschaftigten bei Fahrten nach auBer- haib ein volles Tagegeld bis zu 7 DM zu zahlen. Be! standig wiederkehrenden Dienstreisen im KreismaB- stab, bei der die Beschaftigten in der Mehrzahl der Falle zur Nacht wieder an ihren Dienst- oder Wohnort zuri ck- kehren konnen, decken die Tage- and Ubernachtungs- geldsatze nach ?4 unbedingt den tatsachlich notwen- digen Mehraufwand. Von seiten der uberwiegend im AuBendienst BeschAf- tigten, die im Bezirks- oder DDR-Mal3stab tatig sind, wird das fur Reisen in diesem Umfang bestritten. Die Diskussion urn these Frage ist noch nicht abge- schlossen. Zur Anwendung dieses Paragraphen ist zunachst folgen- des zu sagen: Die Tagegeldsatze nach ?4 werden fur jeden Reisetag gezahit, also auch bei eintagigen Dienst- reisen. Als uberwiegend sind mehr als 13 einzelne oder zusammenhangende Reisetage im Monatsdurchschnitt anzusehen. Zu ? 7: Die Kritik, die von den Kraftfahrern an der Verord- nung geubt wird, 1st nicht stichhaltig. Vergleicht man die Tage- and Ubernachtungsgeldsatze mit den Satzen each der Verordnung von 1949, so stehen den Hochst- satzen von bisher 11 DM jetzt 9 DM bis 13 DM bei Fahr- ten von drei oder mehr Tagen gegentiber. Zur Anwendung des ? 7 folgende Erklarungen and Bel- spiele: Kraftfahrer, Kuriere usw. erhalten bei eintagigen Dienstfahrten von mehr als zwolf Stun- den einen Verpflegungszuschu13 von 2 DM, bei Fahrten, die sich fiber zwei Kalendertage er- strecken and eine Abwesenheit von Ober zwolf Stun- den erfordern, einen VerpflegungszuschuB bis zu 5 DM, bei Fahrten fiber zwei Kalendertage, bei der die Ab- wesenheit am ersten Tage zwolf Stunden and auch am zweiten Tage zwolf Stunden uberschreitet, fur den ersten Tag einen Verpflegungszuschull von 2 DM, fur den zweiten Tag einen Verpflegungszuschuf bis zu 5 DM. Abfahrt R3dckehr Tag Uhrzeit Tag Uhrzcit A. 14.2. 8.00 14.2. 22.00 B. 14.2. 19.00 15.2. 1.00 C. 14.2. 8.00 15.2. 1.00 D. 14.2. 7.00 15.2. 13.00 E. 14.2. 15.00 16.2. 18.00 Abwesenheit vom Ver- dienstlirhen Wohn- pfegungs- sitz oder Wohnort zusdcufl (3-Tagereise = vom ersten 8 Std. ... bis zu 2,50 Tage an Verpflegungs- am 2. Tag Ober zuschuB nad- ? 1 Gruppe II) 12 Std. .. bis zu 5,- am 3. Tag uber 12. Std. .. bis zu 5,- Diese Beispiele gelten auch sinngemaB fur den Per- sonenkreis zu ? 2 Ziff. (2) der Verordnung vom 4. De- zember 1952. Ubernachtungsgeld: Hinsichtlich der Hohe des Obernachtungsgeldes ist die Kritik nicht so stark. Die Praxis hat gezeigt, dal die neuen Satze ausreichen. Eine Oberpriifung im Ministe- rium fur Gesundheitswesen ergab, daB von den im Mo- nat Januar vorgelegten Reisekosten-Abrechnungen 42 0/0 der Anforderungen f(1r Obernachtungen unter der Hochstgrenze lagen. Die Bestimmungen, nach denen Ubernachtungsgeld ausgezahlt wird, wenn der Beschaftigte die Nacht zur Reise verwendet, sofern die Hinreise vor 2 Uhr oder die Riickreise nach 2 Uhr beendet wird, ist nicht aufgehoben. (Verordnung von 1949 ? 2.) Die Hohe des Ubernachtungs- geldes richtete sich in diesen Fallen nach dem fur den Ort vorgeschriebenen Satz, in dem die Obernachtung erfolgt ware. Das wird im allgemeinen der Ort des Reisezieles sein. Ausgeschlossen ist der Dienst- oder Wohnort des Beschaftigten. Diese Regelung dient der Einsparung von Arbeitszeit and Tagegeld. Lingerer Aufenthalt in einem Geschaftsort: Die Bestimmung der Verordnung von 1949, wonach bei langerem Aufenthalt in einem Geschaftsort von mehr als sieben Tagen (bzw. 17 Tagen nach der DB vom 7. Marz 1950) an Stelle des Tages- and Ubernachtungs- geldes in Gruppe I 6 DM, in Gruppe II 4 DM taglich zu zahlen sind, bleibt in Kraft. Die Reisekosten-Verordnung von 1949 trug den seit 1945 eingetretenen politischen and okonomischen Verande- rungen Rechnung, ohne etwas grundsatzlich Neues brin- gen zu konnen. Die Anderungs-Verordnung soil das Prinzip der sparsamsten Verwendung der Mittel un- seres Staates auf diesem Gebiet der Verwaltungskosten zum Durchbruch bringen. Es ist verstandlich, daB sie nicht sogleich bei alien Beschaftigten volles Verstandnis gefunden hat. Es muB' aber abschlieBend darauf hin- gewiesen werden, daB die am _ heftigsten kritisierten Spesensatze nunmehr im gleichen Rahmen liegen, wie die Tage- and tYbernachtungsgelder nach den Montage- Abkommen der Kollektivvertrage. Es wird Aufgabe der kommenden Gesetzgebung sein, auch auf diesem Teil des Arbeitsrechtes einheitliche Bestimmungen fur alle Werktatigen unserer Republik zu schaffen. Ober 12 Std..... 2,-DM an 2 Tagen unter 12 Std.......... - an 2 Tagen fiber 12 Sdt. .. bis zu 5,- DM am 1. Tag uber 12 Std.......... 2,- am 2. Tag Ober 12 Std. .. bis zu 5,- am 1. Tag uber Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80S01540R001000160009-0 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2012/06/13: CIA-RDP80SO154OR001000160009-0 Der Weg in eine leitende Funktion ist fur jede Frau offen uneriniidliche Frauen. Die Verfasserin des nachfolgenden Beitra- ges, Kollegin Grun, ge- hort zu den Frauen in der Deutschen Demo- kratischen Republik, die seit 1945 hire ganze Kraft and ihre Fdhig- keiten in den Dienst des Aufbaties unserer fortschrittlichen Ge- sel'schrf sordn!:ng c-c- stellt haben. Ihr Leben and insbesondere ihre Vorbild fur viele unserer Als Tochter eines Landarbeiters, der irn ersten Welt- krieg Opfer des raaberischen de:.ttschen Imperialismu.s warde, hat Liesbeih Gran die harten Lebensbedingun- gen der Werkt?tigen unter derv kapitalistischen Sy- stem schon in ihrer friihesten Jugend kennengelernt. Sie, die an ihren schulfreien Nachinittagen auf dem Gut eines meclcienburgischcn Junkers arbeiten muffte, um, mit ihrent kargcn Lohn den Lebenskanipf ihrer Mutter zu untorstiit:en, hat ties elende Los des Land- proletariats selbst erfahren. Nach Beendigung der Voiksschule lernte sie in einer Genossenschaftsbanlc fiir Landwirtsc':aft and Handwerk, in der sic nach Beendigung der Lehrzeit zunhchst als Stenotypistin and dann dunk ihrer FleiIies als Buchhalterin tatig war. Nach 1345 stetlte sie sich sofort in die Reihen derer, die sich aktiv (tilt Aufbau der ram Faschismus befreiten Heiotat beteiligien. Sie war zundchst stell- vertretende Filia'.!cite; itt bei der Deutschen Noten- bank, Kreisfiliale Riigen (normals: Landeskreditbank Mecklenburg). Im Jahre 19:0 wurde sie in die Leitung der Landesgenossenschaftsbank Mecklenburg-Schwerin gewdhlt, wo sie sich besonders fur die Demokratisie- rung des Genossenschafiswesens auf dem Lande ein- setzte. Im Oktober 1951 c; folgte ihre Berufung in das Direktorium der Deutschen Bauern-Bank. Dort leitet sie jetzt die Hauptabfeilung Kredite fur die bduerliche Landwirtschaft and fur die laudwirtschaftlichen Spe-