SMV PUBLICATION

Document Type: 
Collection: 
Document Number (FOIA) /ESDN (CREST): 
CIA-RDP80S01540R000600010008-2
Release Decision: 
RIPPUB
Original Classification: 
C
Document Page Count: 
33
Document Creation Date: 
December 23, 2016
Document Release Date: 
January 14, 2013
Sequence Number: 
8
Case Number: 
Publication Date: 
March 10, 1953
Content Type: 
REPORT
File: 
AttachmentSize
PDF icon CIA-RDP80S01540R000600010008-2.pdf6.3 MB
Body: 
50X1 -HUM Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 12? Gib' unsete t efriebszeitung an Bekannte :welted ..,.? a. v imu .? 1 1111111111 MUM. , I *a , i glit - V :11? ir .$ . ! r,,k A . !-? _if v ,4 ,' 'W iti-V V. b. b. Nr. 3(238) ? Wocbenorgan der Arbetter und Angestellten in der Erthilindustrie 29. Janner 195g Einem traurigen Rekord entgegens Fast 300.000 Arbeitslose In den ersten vierzehn Tagen dieses Jahres 1st die ArbeitslosIgkelt welter sprunghaft ge- stiegen und hat einen nenen Rekord erreicht. Mitte Janner waren bei den Landesarbeits- amtern 281.324 Arbeitslose registriert, zu denen noch viele zehntausende Arbeitstose. und Kurzarbeiter kommen, die nicht von den Arbeitsiimtern erfalb sind. Gegenfiber dem glei- ? chen Zeitpunkt des Vorjahres hat sich die Arbeitslosigkeit urn mud 100.000 Personen erhoht. Im Land Karnten, das von der SP regiert wird und an dessen Spitze em n SP-Landes- -hauptmann steht, hat die Arbeitslosigkeit sogar die Ausmalle von 1936 schou fiber- schritten. Dort gibt es urn 4000 Arbeitslose mehr als in der schlimmsten Zeit der Massen- .arbeitslosigkeit der dreilliger Jahre. Im Bezirk Ganserndorf ist die, Arbeitslosigkeit auf vveit mehr als 2000 ane;estiegen und im Bezirk Schweehat ebentalls auf 2000 gegenfibcr,1300 zur selben Zeit des Vorjahres. Erst vor wenigen Wochen haben die Regierungsparteien em n ?graztigiges Programm zur Bekainpfung der Winterarbeitslosigkeit beschlossen und sein Ergebnis sind ? 281.000 Arheitslose. Je Binger die Katastrephenpolitiker am Ruder sind, desto arger wird cs, deyto mehr steigt die Arbeitslosigkeit. Audi die Zistersdorfer Arbeitslosen ertiehen ihre Forderungen Krankenhausbau ware zugleich Arbeitsbeschaffung Als bei der letzten Arbeitslosenauszahlung in .Zistersdorf die Aufrufe des Zentralen Arbeitslosenkomitees verteilt wurden, in denen das Komitee zum gemeinsamen Kampf fur die Forderungen der Arbeitslosen und zur Entsendung von Delegierten fur die am 25. Jariner in Wien stattfindende osterreichi- sehe Arbeitslosenkonferenz aufrief, erklarten sich 16 arbeitslose Bau- und Ziegelarbeiter aus Zistersdorf und Gosting bereit, als Dele- gierte an der Konferenz teilzunehmen. Nur zwei von den 16 Delegierten sind Kommu- nisten, alle anderen sind Sozialisten oder Parteilose. ? Weitere Delegierte zur Arbeltslosenkonfe- renz nach Wien werden von den Arbeitslosen aus Hohenau und Neusiedl entsendet. Ueber eine ftir den 22. Janner in NeusiedI abzuhal- tende Arbeitslosenversammlung werden wir noch berichten. Die Zistersdorfer Delegierten werden lin Nam' en. hunderter Arbeitsloser des Bezirkes die Forderung nach einer einmaligen Winter- -aushiife, nach ErmaBigungsscheinen ffir. Kohien oder Gasbezug, nach Verbilligungs- Scheinen fiir Fleisch und ,andere Grund- nahrungsmittel erheben. Insbesondere ?werden sic fur die von der Volksopposition geforticrte Errichtung eines BezirkSkrankenhauses ii Zistersdorf aus Btindes- und Landesmitteln eintreten, denn die Verwirklichung dieSes Projektes wfirde nicht nut die gesundheitliche Betieuung der Bevolkerung rings um Zisters- -dorf verbessern, ? sondern auch hunderten Arbeitslosen durch einige Jahre einen Ver- dienst sichern. Die Volksopposition und die Erdolarbeiter werden den Kampf der Arbeitslosen um eine Verbesserung ihrer Lage und urn Schaffung von Arbeitsplatzen tatkraftig untersttitzen, zumal von den mit viel Tamtam von der VP- und SP-Landtagsfraktion angektindigten ?Notstandsarbeiten" ftir Niedertisterreich tiberhaupt nichts zu versparen ist. Im Gegcn- teil, die wenigen 1952 begonnenen Strafien- und Brtickenbauarbeiten wurden restlos ein- gestellt, obwohl der bisher milde Winter eine Fortsetzung der Bauarbeiten ohne weiteres erlaubt hatte. Auch hi der Zuckerfahrik Hohenau ist das ?Aussetzen" Mode geworden. 70 ver- diente Arbeiter erhielten die Stempeikarte, und 40 weitere sollen noch drankommen. Warum SP-Betriebsratsobmann Fuchs dazu schweigt, wird in einem Ileticht auf Seite 4 geschildert. I Schlull mit der Kriegslohnsteuer! ? Auf Grund der Veroffentlichung des Linzeit Gesetzentwurfes in der letzten Nummer deg ?Erdolarbeiter" bekamen wir zahlreiche Zur schrif ten von Kollegen aus unseren Be. trieben, und lassen nachstehend die Kollegen selbst zu Wort kommen. .__Kollege Gottfried Sechnal, em n paifeiloser Betriebsrat aus der Rafijneri0 ?Nova-Schwechat, der auch an der Linzer Kon. ferenz teilnahm, sagt 'Ober die Krieg-Cohn. steuer- und Ober -den Gesetzentwurf ffi didt neue Lohnsteuer folgendes: ?Die Regierungs. parteien verteidigen die von den Arbeitern -Lind Angestellten am meisten gehaBte Steuer die Krieg,slohnsteuer, auf das heftigste. Sie versuchen dutch Statistiken (in der ? IVIetriung, dat3 wir Arbeiter davon nichts ver. iteben) uns:zu beweisen, urn wieviel wenigc wit' jetzt bezahlen als im Jahre- 1945. Unser Betriebsratsobmann Artner bat in der Betriebsvollversammhing ganz ricbtig ge4 sagt, sic milgen uns mit noch einmal soviet Statistiken kommen, unsere Statistik ist der Lohnstreifen und der sagt sins sehr deutliehr daB diese Steuer ffir uns alle untraghar ist ? Die Unternehmee haben die Moglichkeit, sich alle Investitionen; die sie fur ihren Be-. trieb machen, ja sogar far Luxusburomblael und Luxusautos, von dem zu versteuerndert Betrag abzuziehen, und nur f?r ihren wirk- lichen Reingewinn zahlen sic Steuern. Wenn wir das auch didrften, so mate uns de: Staat noch etwas geben, denn unser Reingewinn ist gleich Null. Unser Lohn ist nicht einmal kostendeckend, das heiBt, wir verdienen so wenig, daB wir fast keine. Investitionen .mathen konnen. ? Ftir tins Arbeiter sind em n par Schuhe, ein Anzug ode: sonStige Kleidungsstacke ,sehr wichtige Investitiorien, denn wenn wir und diese nicht kaufen, konnen wir nicht zur Arbeit gehen, aber steuerfrei sind fur Arbeiter und Angestellte diese Ausgaben .nicht. So k8nnte man noch aufzahlen 13:enn-- material, MObel usw.. die ebenfalls Investi- tionen sind, aver bei uns nicht berucksichtigt werden.. Der vom Prasidium der LinZer Konferenz am 11. Dezember beratene untl. einstimmii beschlossene Entwurf eines netien Lohnsteuer- gesetzes wiirde wenigstens teilwciSe die un- gerechte Bestenerung der Werktitigen auf ein ertragliches Mall herabsetzen mid ist daher. nur zu begriiBen. Die SP0e, die in der Koaltion mit den Parteien der Kapitalisten ist, hatte .als Ar- beiterpartei die Aufgabe, uns von de: un4 gerevehrenBesteuerung zu schiltzen. Das tut si6 nicht, sondem ihre Fiihrer verteidigen diese Steuer und stempeln jeden aufrechten Ar- Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP6-0501540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14 : CIA-RDP80501540R000600010008-2 1'10. beiter, der far die Abschaffung dieser Steuer ? eintritt, als Kommunisten und Verrater. Darum 1st es fiir jeden Arbeiter turd An- gestellten, die unter dieser Steuerlast Widen, Verpflichtung, Manner ins Parlament zu Wahlen, die in ihrem Programa' die Ab- zehaffung der Kriegslohnsteuer haberr, these Manner sind auf der Liste der VO zit linden." Kollege L. S., em n Sozialist aus Bockflieft, der seinen Namen nicht genannt haben will, schreibt uns folgendes zum Linzer Gesetz- entwurf: Dieses Gesetz, das auf Grund der )3etriebsratekonferenz in Linz ausgearbeitet worde, mull von jedem ehrlichen und auf- rechten Sozialisten begraBt werden. Es 1st far mich so wie ftir viele einfache Mit- glieder der SPOe einfach beschamend, dall Unser e Parteifahrung rich von dieser Kon- ferenz so distanzierte und sich mit Nach- druck far die Beibehaltung der Kriegslohn- steuer einsetzt. Es 1st uns einfach unver- standlich, wie der Vorstand einer sozialisti- Schen Partei, die schlieBlich und endlich grofle Massen der Arbeiterschaft vertritt, in V 0wird die unertragliche Kriegslohnsteuer zum Ver- schwinden brine!'! einer so wichtigen und entscheidenden Frage eine solch verderbliche Haltung einnehmen kann. Die grol3en Vorbilder unserer Partei, wie zum Beispiel Mickel und Breitner, wuBten, woher sie das Geld. nehmen sollten. Warum btirdet man aber heute 'miner wieder der Arbeiterschaft neue Lasten auf? Ganz abgesehen davon, daB wir durcb die Ab- schaffung der Kriegslohnsteuer einen be- trachtlichen finanziellen Gewinn zu ver- zeichnen hatten, 1st das ganze ja auch eine larinziprielle Frage. Die Kriegslobnsteucr wurde unter Hitler doch nur deshalb ein- geftihrt, urn mehr Geld fiir die Kriegfiihrung flassig zu machen. Ich sehe aber nicht em, wozu wir das heute noch, aeht Jahre nuch Kriegsende, notig haben. Meiner Meinung mach ware der Linzer Gesetzentwurf durch- aus diu-chfiihrbar und dazu geeignet, wieder em n normales Lohnsteuyrsystem in Oester- rich einzufahren. ? Kollege Rudolf Stadler, ein parteiloser Arbeiter aus Moosbierbaum, nieint folgendes: ?Der Gesetzentwurf -fiber eine Neuregelung der Lohnsteuer,den das Prasidium der Linzer Konferenz entworfen hat, 1st meiner Meinung nach vollauf gerechtfertigt und durchfahrbar. Die augenblickliche Halle der Lohnsteucr ent- spricht den Kriegszeiten der Nazi-Aera und 1st schen lange Zeit ungereehtfertigt in An- wendung. Sie wurde im Krieg den Arbeitern aufgezwungen und 1st fiir die Jetztzeit zu hoch. Der neue Gesetzentwurf entspritht der Zeit vor 1938, und ich glaube, es werden ihn alle osterreichischen Arbeiter und Angestell- ten willkommen heiBen." Bei der Rundfrage In Moesbierbaum, wurden auch sozialistisehe Kollegen um ihre Meinung gefragt. Auch -ale sind der Ansitht, sclaB die Kriegslohnsteuer fallen mull, und daf3 der neu ausgearbeitete Gesetzentwurf unbe- dingt zu .begraBen 1st. Sie ersuchten abet: gleichzeitig, ihre Namen in der Zeitung nicht zu veroffentliehen, da ale sonst mit ihrer Partei_die ja bekanntlich mitschuldig an der Aufrechterhaltung dieser Kriegslohnsteuer 1st, Unannehmlichkeiten haben warden: Auch sozialistische Betriebsrate und Oewerkschafter erklaren: Lohnsteuergesetzentwurf m Li B Gesetz werden! Die Fraktion der Gewerkschaftlichen Ein- heit in Neusiedl a. d. Zaya hat am 19. Jan- ner 1953 die Betriebsrate und die Funktio- nare der Gewerkschaftszahlstellen sowie der Ortsgruppe der Metall- und Bergarbeiter- gewerkschaft zu einer Diskussion Ober den vom Prasidium der Linzer Konferenz aus- gearbeiteten Entwurf ? eines neuen Lolm- steuergesetzes ins Sportheim eingeladen. Auch die der SP-Fraktion des Betriebsrates des SEB-Neusiedl angehorenden Kollegen Josef Flicker, Anton Reisenbauer, ferner der sozialistische Funktionar der Gewerkschafts- ortsgruppe Kollege Karl Mitsthek sowie parteilose Betriebsrate und Gewerkschafter waren hierzu erschienen. Nach ? einem Bericht des Betriclbsrats- olimannes Kollegen W?hrnschimm el fiber den Inhalt des Gesetzentwurfes und nach ausfiihrlicher Diskussion, in der ins- besondere von Kollegen Flicker erklart wurde, dull die Arbeiterschaft die bisheri- gen Lohnsteuersatze auf keinen Fall weiter in dieser Rohe tragen kann, wurde von alien anwesenden Betriebsraten mid Gewerk- sehaftsfunktionaren eine Zustimmungserklarung an das Prasidium der Linzer Konferenz unterzeic,hnet, in der es heillt, dati die ver- sammelten Betriebsrate und GewerkschaS-ts- funktionare der Betriebe SEB-Neusied Autobasis II, Zentralmagazin, Feuerwehr und Werkschutz, Me- chanische Werkstatte und Rohr- basis des Bohrbetrlebes mit dem aus- gearbeiteten Lohnsteuergesetzentwurf voll einverstanden sind und sich bereit erklaren, zur Durchsetzung dieses Entwurfes, wenn notwendig, mit alien gewerkschaftliehen Kampfmitteln einzustehen. Die%se Zustithmungserklarung 1st in Be. weis cigar; cla3 auch die sozialistischen Ar- beiter durchaus nicht einverstanden sind mit der Parole der SP-- und Gewerkschaftsfah- rung,. daB an der Kriegslohnsteuer nicht ge. riittelt werden dilrfe, vielmehr fordert die Arbeiterschaft heute schon einheitlich die Verwirklichung des bisher nur von der Volksopposition unterstiitzten Linzer Gesetz. entwurfes, W. X, Diirnkrut, schreibt: Die Rentner und das Existenzminiinum Das gesetzliche Existenzminirnum ftir eine Person betragt in Oesterreich derzeit 510 S. Das gilt im allgemeinen?aber far die Rent- ner legt die Regierung andere MaBstabe an. Viele Rentnerehepaare bthommen zum Bef- spiel nur 570 bis 580 S far zwei Personen! Sie miiI3ten 1020 S erhalten, urn wenigstens das Existenzminimum zu bekommen. Diese alten Menschen werden der Regierung einen kraftigen Denkzettel ftir den aberaus schtinen Lebensabend geben, der ihnen so bereitet wird. ?Unsere Minister sollen es nur drei Monate mit dem probieren, was sic uns zubilligen!" sagen sich die alten Leute, und: ?Hoffentlich wird die Volksopposition recht stark, denn nur so kann man uns helfen! lfig3LEISCIFIDEPIll IONE 143.000 S fiir den Wahlfonds der VO 110 wurden bisher von den Bezirken Giinsern- dorf und Zistersdorf gespendet. Die Gansern- dorfer brachten 80.000 Schilling und die Zistersdorfer 63.000 Schilling auf. - Die Sympathie und die Zustimmung, mit der die Grandung der Wahlgemeinschaft Oesterreichische Volksopposition in weiten Kreisen der Bevolkerung aufgenommen wurde, kommt auch in den zahlreichen Spen- den fiir den Wahlfonds zum Ausdruck. ?Bei alien finden wir voiles Ver- standnis", sagen die Sammler ffir den Wahlfonds, ?denn jeder arbeitende Mensch, welcher Schicht iminer er angehiirt, dall es dabei um seine eigenen Interessen geht Mid dall es in Oesterreich nur anders werden kann, wenn die Volksopposition einen groBen Wahlerfolg erringt." Warum sind wir von der Bau-Montage und SMV Aderklaa f?r cite VO Friede, Arbeit und Brot ist das, wonach sich die ganze-Welt sehnt. Leider gibt es aber Leine, die aus Krieg, Arbeitslosigkeit und Hunger Kapital machen. Was haben wir in Oesterreich von unserer Parteienwirtschaft bisher gehabt? Lohn- und Preispakte, wo immer nur Arbeitnehmer geprellt wurden. - Kriegslohnsteuer, urn einen neuen vorbereiten zu konnen. die ? Arbeitslosigkeit. Jeder osterreichische Staats- burger hat das Becht auf Arbeit. Wohnungsnot bis auf jene, die etliche tausend Schillinge den Vermittlern oder den Hausherren in den Rachen warfen. Preise, die mit unserem Einkommen nicht in Einklang zu bringen sind. Es liegt an uns, die wir in der Mehrzahl sind, endlich einmal SchluB damit zu machen. Wir konnen bei den kommenden Wahlen unsere Unzufriedenheit mit der- Regierung beweisen, indern wir unsere Stimme tier Oesterreichisehen Volksopposition geben. Daraber 1st sich der Belegschaft der Ban- Montage und der SMV klar und wird tiberall, wo sic nur hinkommt, aufklarend in der Bevolkerung wirken. Das Wahlkomitec der VO Ban-Montage und SMV Aderklaa Das VO-Komitee Aderklaa wurde karzlich erweitert und Betriebsrats- obtnann Kollege Frey mit der schwierigen Aufgabe des Sekretars betraut. Plakate mit oben stehendem Aufruf wurden bereits in alien Werkstatten und bei den 'Airmen an- gebracht. Am 12. Februar findet um 16 Uhr im Speisesaal eine Grofiversammlung der VO statt, zu der alle Arbeiter und Ange- stellten herzlich eingeladen sind: Ferner werden bis zu den Wahlen rund 80 Kleinst- Krieg versammlungen in alien Werkstatten des Be- . triebes durchgefuhrt. Nut wet VO wahlf, sidled seinen Atbeifsplafz! Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Arts? unswien MieVen Arbeitstagung der Betriebsrate. obmanner des Erdolgebietes Die am 9. Janner 1953 in Neusiedl an der. Zaya abgehaltene Arbeitstagung, an der 19 Obmanner von Arbeiter- und Angestellten- betriebsraten des Erdolgebietes teilnahmen, hatte eine sehr reichhaltige Tagasordnung zu bewaltigen. Zu bemangeln ist, daB die Kollegen Bauer, Breier, Ebenauer, Fabian und Papesch unent- schuldigt fehlten. Es &hart zur Disziplin eines Arbeitervertreters, im Verhinderungs- falle wenigstens eine telephonische Ver- hinderungsanzeige zu veranlassen. Nach einem Abrechnungsbericht des ZBR- Obrnannes Kollegen Loistl, tiber die Kinder- und Rentnerweihnachtsaktion, aus dem her- vorging, daf3 von seiten der Betriebsrate und der Direktionen S 91.048,36 fiir die Beschen- kung von 6000 Kindern und mehreren hun- dert Rentnern oder Beftirsorgten aufgewendet Wurden, kamen rein betriebliche Fragen zur Behandlung. Die Ausgabe der Arbeitskleidung ist in einigen Betrieben infolge zahlreicher Neuaufnahmen nicht immer termingerecht erfolgt, wie von einigen Obmannem berichtet wurde. Kollege Loistl teilte dazu mit, daB die restliche Arbeitskleidung schon in An- lieferung ist, also in Karze ausgegeben wer- den kann. Der Generaldirektion wird der Vor- schlag gemacht werden, ftir das Jahr 1953 urn 30 bis 50 Prozent mehr Arbeitskleidung zu bestellen als am Stichtag in den An- forderungslisten enthalten und damit die neu- aufgenommenen Kollegen nach Ablauf des Probemonats sofort ihre Kleider erhalten. Der Schichltransport weist ebenfalls wegen der Neuaufnahmen im Bereich Ganserndorf einige Mange' auf, ,darunter insbesondere verspatete Abfahr- zeiten und verfrahte Hinfahrten. Kollege Loistl teilte aufklarend mit, dal3 nach einer gemeinsamen Diskussion mit der General- direktion veranlaBt wurde, zwolf Autobusse und sechs bis acht Schichtwagen ehestens an- zukaufen und in Dienst zu ?stellen. Dabet wurde von der Generaldirektion die Zu- sicherung gegeben, die Autobusse vor allem ftir den Langstreckentransport im Oelfeld ein- zusetzen. Eih Teil der Fahrzeuge ist dieser Tage eingetroffen, weitere folgen dernnachst. Nach Indienststellung der neuen Fahrzeuge darften auch die meisten der bisher ge- meldeten Mangel im Schichttransport behoben sein. Unfaverhilter wurden nun schon in den meisten Betrieben gewahlt. Einige Meldungen, zum Beispiel vom SEB-Prottes, sind noch ausstandig. Folgende Kollegen wurden bis jetzt als Unfallverilliter gemeldet: Zentralmagazin Neusiedl, Johann Ober- maler; Mechanische Werkstatte Neusiedl, Johann Matuschka; Rohrbasis Dobermanns- dorf, Walter Rauch; Erdgas Neusiedl, Franz Sofka; Ferngas Neitsiedl, Erwin Fleischer; Autobasis Neusiedl, Johann Siegler; Feuer- wache Neusiedl, Rudolf Wiedersheim; Wife, K2pfstation Zistersdorf, Leopold Umlauf; EPG-Gosting, Franz Ebner; SEB-Miihlberg, Josef Schropper; SEB-Neusiedl (Feldwerle- statte), Franz Bruckner; SEB-Neusiedl (Innen- betrieb), Emil Greiner; Bohrbetrieb I, Prottes, Josef Schuh, Alfred Rischawy; Autobasis Prottes, Wilhelm Pribil; Bohrbetrieb II, AderI klaa, Emil Preismuth, Leopold Heider; SES- Aderklaa, Franz Krecmar; Generalbehandlung Miihlberg, Hubert Wollner, Johann Magitsch. Alle Arbeitskollegen in den Betrieben sollen die Tatigkeit der Unfallverhtiter durch Me14 dung vein Wahrnehmungen oder durch Vor. schlage, wie der Unfallschutz an den Arbeits7 platzen, noch welter ausgebaut werden kann, tatkraftigst untersttitzen, damit die Zahl elet Unfalle in unseren Betrieben noch welter herabgedrtickt werden kann. Ein engerer Kontakt zwischen Betriebsraten und Zentralbetriebsrat wird nun dadurch herbeigeftihrt, daB em n Plan ftir die Betriebsratsitzungen bis Marz 1953 .. pc ....tgre, Syr Std.TsISatzi B4v1.g, 111?- 11119() PrAmten4.6 3. kord, I I 1 J 0. i , I f ... teuerpflicht. ez. 12. Lebektunden i uschl. tt: SO 13. onni.-Fettgs.- 'crirz. I 22. ' 67k fo 23. Gesamtbezage rtaubsmarken .25 L h : .... ... ... 26. Lohns ssgrdl. 7. Krankk 28. Lirreifkrqt, 29. Besatzungssteuer 31. Sozialverslcherung 39. Lohnvorstri 40. Summe d r lp 41. Netto-Ausz ung 1,1 Ot IV9519 An alle Erdolarbeiterl Werte Kollegenl Da sich die Hetze gegen die USIA- und SMV-Betriebe wegen der vor der Ttir stehenden Wahlen ins MaBlose steigert, urn uns arbei. tendon Mensehen dazu zu bringen, dal3 wir uns nicht zuviel Gedanken tiber die miserable Politik der Regierungsparteien machen, habe ich das Bediirfnis, eintge Zeilen an elle Kollegen zu richten. Wie ware es in Oesterreich, wenn es keine USIA und keine SMV geben wtirde? Die 60.000 dort beschaftigten Arbeiter und Angestellten waren dann ebenfalls den Kapitalisten ausgeliefert. Wie es den Arbeitern bel Privatkapitalisien geht, habe ich am eigenen Leib erfahren. Bis zum Vorjahr arbeitete ich in der Kalkbrennerei Lieber in Rannersdorf. Wie es mir und den anderen Arbeitern dort ging, des illustrieren Ausschnitte aus einem meiner Lohnstreifen. Ich arbeitete durchschnittlich 84 Stunden in der Woehe, biter auch nahezu 100 Stunden. Laut Kollektivvertrag hatten mir S 5.50 Stundenp lohn gebiihrt. Aber der Unternehmer bezahlte ganz willkiirlich. Auf meinem Lohnstreifen sind daher nur S 4.80 Stundenlohn zu sehen. Fiir 97 Stunden in der Woche erhielt ich brutto S 465.60, ferner 46 S f?r Akkord, nur 4 S Ueberstunden und nur S 10.50 fiir Sonn- und Feiertagsnachtzulage. Man kann sich ausrechnen, was dieser Profitgeier an uns Arbeitern verdient hat. Vom Bruttolohn wurden mir S 111.46 abgezogen, mid zwar fiir die Lohnsteuer allein S 54.80, also mehr als zehn Prozent meines Ver- dienstes. Der Staat ist neben den Unternehmern vom Schlag eines Herrn Lieber, der groBte Arbeiterausbeuter. Kollegen in den SMV-Betrieben! Macht Euch fiber diesen Lohn. zettel Gedanken. Unsere Lohnzettel warden namlich ebenso aus. sc.hauen, wenn die heutige Regierung ?ihr Erdal" hatte. Jeder Hilfsarbeiter in der SMV, der die Lohngruppe III hat, wiirde bei 97 Woehenstunden, wie ich sie bei Lieber geleistet habe, an Stundenlohn und ftinfzigprozentigem Zuschlag far 49 Ueberstunden 717 S brutto erhalten. In den Privatbetrieben rackern sich die Arbei- ter ab und kriegen dann nicht viel mehr heraus als die Arbeiter in der SMV, die nur ihre 48 Stunden machen. Bente arbeite ich bei der SMV und verdiene als E-SchweiBer bel 60 Stunden in der Woche samt alien Zulagen; aber ohne Kinder- zulage, rund 1900 S netto im Monat. Ich arbeite also um 40 Stunden weniger und verdiene trotzdem weit mehr als frillier. Ein typischer Kapitalistenzug ist es auch, daB Lieber jetzt alle Arbeiter, die sich aus begreiflichen Grtinden eine andere Arbeit ge- sucht haben, abet' noch dort wohnen, auf die StraBe setzen will. Das ist der Dank an die Arbeiter, an denen Lieber so dick verdient hat. Jeder denkende. Arbeiter soil daher am 22. Februar die Volks- opposition wahlen, dean das ist die einzig richtige Antwort an die Regierungspartelen und an den VdU, die nicht uns Arbeiter, sondem die kapitalistischen Ausbeuter und- die Kriegslohnsteuer verteidigen. Hans Klauda, Rohrbasis Dobermannsdord - Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 ? Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14 : CIA-RDP80501540R000600010008-2 Seite 4 DER ERDOLARBEITER Nr. 3 aufgestellt wurde. In .jeder dieser Sitzungen Wird em n Vertreter des ZBR anwesend sein, um alle auftauchenden betrieblichen Fragen zu klaren und erforderlichenfalls an Ort und Stelle durch eine Rficksprache mit der Direk- tion zu erledigen. March eine derart kollektive Zusammenarbeit konnen Zeitverluste bel not- vrendigen Interventionen vermieden ,werden. Unsere Belegschaften sind einig: Die Kriegslohnsteuer mufi weg! Die Betriebsrateobmiinner berichteten so- dann, dall in allen Erdolbetrieben der SMV I3erichtsversammlungen iiber das Ergebnis der Linzer Konferenz .iurchgeffihrt wurden, und dali fiberall leidenschaftlich und ein- stimmig gefordert wurde, daft die Kriegslohn- steuer verschwinden mull. In fast alien Ver- sammlungen wurde am Verhalten der SP- und Gewerkschaftsffihrung in dieser Frage sehr heftige Kritik geiibt. Die Betriebsrateobmanner beschlossen, die Belegschaften durch Versammlungen, die ge- meinsam mit ,den Gewerkschaftszahlstellen einberufen werden, fiber den Gesetzentwurf fur eine Neuregelung der Lohnsteuer, wie ihn das Prasidium der Linzer Konferenz ausge- arbeitet hat, zu informieren und alle Arbeits- kollegen zur Stellungnahme aufzufordern. Die 61 Tage des Herrn Dr. Strakosch Die Redaktion erhielt einen von mehreren lilehenauer Arbeitern unterzeiehneten Brief Mit el,cr Bitte, denselben vollinhaltlich zu ver- offeliffiehen. Ffir die Wahrheit des Berichtes stehen, die der Redaktion bekannten Arbeiter Personlich em. Dieses Sehreiben entlarvt den ?nimmersatten Inhaber der Zuckerfabrik Hohenau .tbens6 wile die SP-Fiihrer, die fur Arbeiter Sour. Versprechungen, iibrig haben, in Wirklich- keit aber a,us Griinden, die Kier nailer be- leuehtet werden, mit den Kapitalisten unter einer Decke stecken. Im Brief heillt es: ?lin Sommer 1952 hatten wir eine Betrielos- versammlung. Wir alle waren froh, als der Gewerkschaftssekretar damals erklarte, die Gewerkschaft und die Betriebsrate wfirden daft:1r sorgen, dat3 auch die Kampagnearbeiter so lange beschaftigt werden, bis sie den An- spruch auf die Arbeitslosenunterstiitzung er- worben haben. Eine Iangerdauernde Kam- pagne hatte filr uns durch langere Zeit mehr Lohn und fiir viele unserer Familienangehori- gen die Sicherung der Arbeitslosenunter- stiitzung bedeutet. r Was aus SP-Versprechungen wurde 'Aber es kam anders: die Kampagne wurde noch vor Weihnac.hten abgeblasen, war also kiirzer als sonst, so daft keiner der Kam- pagnearbeiter die Unterstutzung bekommt. 'Weiter wurden 70 Kollegen, die sehon jahre- lang in der Fabrik arbeiten und sonst nicht pausieren, gezwungen, durch 61 Tage auszu- setzen. Die Mehrzahl dieser Kollegen hat 1945 unter Hunger und Kane sties darangesetzt, die kriegszerstorte Zuekerfabrik wiederauf- znbauen. Jetzt kommt der ?Dank" des Unter- nehmers. Infolge einiger von den SP-Gewerksehaf- ? tern mit den Unternehmern ausgepackelten Kollektivvertragsbestimmun.gen bietet ?sich ffir Dr. Strakosdt - das Hintertfirl der ?61 'rage Arbeitsimterbrechung". Wenn die Arbeiter nur 60 Tage aussetzen mfillten, wfirden sie ihre erworbenen Rechte hinsicht- lich des Urlaubsgeldes und der Weihnaehts- remuneration behalten. So aber wird das alles hinfillig. Wenn sie am 61. Tag mit der Arbeit wiederbeginnen gelten sie als ?neu- aufgenommene" Arbeiter. Die Profite Dokter Strakoschs wachsen, umgekehrt wa,chst aber auch die Not unter uns Zuckerarbeitern. Wir Hohenauer sind ja leider zum grof3ten Teil -auf die Zuckerfabrik angewiesen und mtissen warten, his wir wieder dorthin zu- riickgerufen werden, und bis es Herrn Doktor Strakosch beliebt, das eintragliche Spiel mit den 61 Tagen von vorn mit uns zu beginnen. Einzelnen Kollegen unserer We r k f eue r- wehr geht es auch nicht besser, denn sie milssen heuer ebenfalls zum 'erstenmal aus- setzen, und, Was das Schiinste ist, ?ale mlissen ihren Pflichten als Feuerwelirmavner trotz- dem nachkommerr, obwohl sie keinen Gro- schen daffir bez-ahlt kriegen." Jeder von Euch Kollegen im Erdolgebiet wird sich fragen: Gibt es denn in Holienau keinen Betriebsrat, der da eingreift und mit Hilfe der gesamten Belegschaft Strakosch in die Schranken weist? Nein, wir haben keine solchen Arbeitervertreter, weder in der Ge- werkschaft noch im Betriebsrat. Die Er- klarung f?r das emporende Verhalten unserer sozialistischen Betriebsr6te ist unsehvver zu finden, ja, in Hohenau pfeifen es die Spatzen vom Dach. Die Betriebsrate richten sich's ? die Arbelter gehen stempeln Es hat sich herumgesprochen, ClaB gerade unsere Herren ?Arbeitervertreter" wahrend der Kampagne dicker am Verdienen sind als die ?geWohnlichen Arbeiter". Das trifft ins- besondere auf unseren Betriebsratsobmann Fuchs und auf Betriebsrat Frank zu. Beide geniefien wahrend der Kampagne ?Privi- legien". Wahrend wir Arbeiter es nur aid 48 Stunden in der Woche brachten, sind auf der Wochenabrechnung dieser -neiden ?Rol- legen" 48..Normalstunden, 14 Ueberstunden 7U 50 Prozent und die vollen Sonntagsstunden mit 100 Prozent Zuschlag zu Linden gewesen. In Schillingen heilit das, daB Fuchs und Frank wahrend der Kampagne mindestens 800 S (Zulagen nicht eingerechnet!) in der ? Woche verdient haben, wahrend wir bet harter Arbeit, denn wir miissen das Tempo (1--r Masehinen mithuiten, nicht einmal die davon erreichten. ? Wer das weiB, der wundert sich nicht mehr,' dal SP-Betriebsrate wie Fuchs und. Frank auch nicht mit der Wimper zucken, wcnn 70..Kollegen von uns den Laufzettel und da- mit die Stempelkarte bekommen. Es ist ja dUch fraglich, ob wir alle nach den 61 Tagen wieder anfangen kOnnen, denn es ist durchgesiekei 1, daB demnachst weitere 40 Kollegen den Lauf- pall kriegen sollen. So also, werte Kollegen aus dem Erdol- gebiet, sehaut es mit der uns on den SP- Fiihrern versprochenen ?Vollbesch4tigung ' in Hohenau aus. Es brancht nur e natal einer am Stempel- oder Auszahlungstag ietzt in Holten- au zu sein, dann weiB er, wieviel es gesehlagen hat. Aber such_ wir wissen, wievief es ge- schlagen hat. Wir haben 7 wischen Ver- smehimgen und Tatsathen anterseheiden ge- lernt und werden ihnen am Wahltag nicht ? mehr hereinfallen. Auch wir gehoren zur Volksopposition und werden glatte. Reelmung, maehen." Aktenzeichen R J 15217219-R Eine Entgegnung der Krankenkasse wird zur Anklage gegen den ?Verschwender Maisel Der ?Erdolarbeiter" erhielt von der Geblets- krankenkasse eine Entgegnung beziehungs- weise eine Stellungnahme, zu dem in Nr. 45 vom 3. Dezember 1952 erschienenen Artikel ?Ein Rauchfangkehrer, der kein Gluck hat". Wir schilderten darin, daf3 der jetzige Erc161- arbeiter Kollege Stephan Ott aus Neusiedl an der iZaya auf Anraten einer Wiener Klinik einer Operation zur Wiederherstellung, der Arbeitsfahigkeit unterzogen werden sollte, dal:3 aber der Kontrol/arzt der Krankenkasse- nebenstelle Zistersdorf die Uebernahme der Kristen abgelehnt habe. Die Gebietskrankenkasse teilt uns nun in einem Schreiben mit, clat3 Ott nicht erst im November, sondern bereits am 31. Mai 1952, also nach Verordnung der. Operation, aus- gesteuert gewesen und daher die Ablehnung berechtigt gewesen sei. Bei Hilfsbediirftigkeit des 'Patienten hatte die Ffirsorge fiir die Kosten aufkommen miissen. Die Kranken- kasse babe den Antrag Otis auf Zuerkennung einer Invalidenrente bereits am 11. Juni 1952 an die Allgemeine Invalidenversicherungs- anstalt (Blechturmgasse) weitergeleitet und ?fiber den Stand des Rentenveriahrens und die in (iiesetn Zusammenhang notwericFg er- scheinenden Heilmanahmen kann nur diese Anstalt Auskunft geben". Self zwei Monaten weder Rente noch Untersiiitzung Die Kra nkenkasse hat dann noch bis 20. November 1952 Unterstfitzungsbetrage als Vorschult. fiir die zu erwartende Inva1iden- rente gewahrt, aber dann war es fiir Ott so- zusagen ?finster", er erh5It. seit Ende Novem- ber weder einen Groschen Geld noch irgend- welehe Heilbehandlung! Ott ist mach wie vor a rbeitsunfabig. Auf Anraten der Krankenkasse und mit Hilfe des Zentralbetriebsrates hat Ott am 2. Janner 1953 an die Invalidenversicherungs- anstalt eM Ansuchen urn einen ?Rentenvor- bescheid" gerichtet, damit wenigsents die Hellbehandlung -fortgesetzt werden kann. Auf einen Bescheid wartet Ott bis heute. Mitte Janner urgierte der Zentralbetriebs- rat beim Sachbarbeiter des Aktes R ? J 15217219/R telephonisch. Antwort: ?Ich weiB nicht, wo der Akt ist, aber schreiben Sie uns em n paar Zeilen, wenn Sie wollen, dann wer- den wir den Fall tiberprilfen!" Ott hat also int ?sozialsten Staat" eine lang- maehtige Aktennummer, seit einem halben Jahr hat die Invalidenversicherungsanstalt Zeit, urn diesem Arbeiter eine Bente und weitere Heilmallnahmen zu sichern, aber niehts dergleichen ist geschehen. Wie stellt sick diem Anstalt, die doch ffir die Arbeiter da sein soil, das eigentlich vor? Van was soil Oft mit seiner Frau febeni Mit was soil er seine Gesundheit und Ar- beitsfahigkeit wieder erlangen ? Das Schicksal Otts kann morgen das Geschick jedes einzel- nen. von uns sein, daher werden wir den Fall so lange nicht ruhen lassen, bis Ott endlich das erhalt, was er zum Leben und fur seine Aus- heilung braucht. Minister Maisel hat sick in Plakaten stolz als ?Versehwender" fur die Arbeiter bezeich- nen lassen. In Wirklithkeit aber gibt es zehn- tausende Rentner und Ausgesteuerte in Oesterreich, die buehstfiblieh am Hungertuth nagen. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Nr. 3 DER ERDOLARBEITER Suite 3 So sieht es im Krankenhaus Mistelbach aus: ? Wet. halbwegs ,.krabbeln kann, mull wieder, raus es sind "zuVvenig Betten da. Keire Seltenheit: zwei krankg Kinder in einem Bettehen. Ein Vergleich zwischen dem Kranken- haus Mistelbach und einem sowjetischen Spital Eine Osterreichische Aerztedelegation weilte Ende 1952 in der Sowjetunion und besuchte unter anderem auch das Botkin-Krankenhaus in Moskau. Dieses Spital verfagt iiber 2300 Betten. Das Krankenhaus Mistelbach hat 500 Betten. Man milfite also bei den folgenden Vergleichen, urn gerecht zu sein, den MO- stab 1 :4,5 anlegen. Patienten huben und driiben Primarius Dr. David, Chefarzt der Wiener Gebietskrankenkasse, der Mitglied der Aerzte- delegation gewesen war, stellte fest, daB das Botkin-Krankenhaus in einem Jahr von ins- gesarnt 29.000 Patienten aufgesucht wurde. Das Krankenhaus Mistelbach hat einen jahrlichen Durchgang von rund 10.000 Patien- ten. Mit anderen Wortcn heilit das, dad in ,1VIoskan auf eM?13ett jahrlich nur. Kranke - kommen,' wihrend .eirr Spitalbett? Mistel- bach jihrlich fiir 20 Patienten dienen mud. Zahlreiche Werktatige des Bereiches Mistel- bach-Zistersdorf fiihren lebhaft Klage dar- ilber, daB sic das Krankenhaus vorzeitig ver- lassen miissen, bevor sie noch ganz ausgeheilt sind: Einer groBeren Epidemie ist das Kran- kenhaus Mistelbach ilberhaupt nicht gewach- sen, und auch bei grof3eren Unglacksfallen, wie zum Beispiel bei der Explosion in der .Lehrwerkstatte des SEB-Neusiedl, milssen Schwerkranke in Notbetten auf den Gangen liegen. Die oben anoefiihrten Zahlen be- weisen, daB die Kranken in der Sowjetunion wesentlich langer, namlich bis zur wirklichen Ausheilting, im Krankenhaus bleilaen kiinnen. Die Lage der Aerzte und Schwestern Im Botkin-Krankenhaus arbeitem 400 Aerzte. Im Krankenhaus Mistelbach nur 14 einschliell- lich der Primarirzte. Der sowjetische Kranke kann also mit einer weitaus intensiveren arztlichen.Behandlung reehnen als die Patten- ten in Mistelbach. 1000- Schwestern betieuen die Patienten des Botkin-Krankenhauses. In Mistelbach da- gegen gibt es nur 45 geistliche und zwei welt- Eche Schwestern. Im sowjetischen Krankenhaus hat eine Schwester, schematisch gereehnet, 2,3 Betten (Patienten) zu betreuen, 1m Krankenhaus Mistelbach dagegen elf. Es ist- selbstverstand- lidt, dad sich die sowjetische Schwester auf Grund dieses Verhaltnisses jedem einzelnen Patienten linger withnen kann. Die Gesamtbelegschaft des sowjetischen Krankenhauses besteht aus mehr als 3000 Menschen. Die Gesamtbelegschaft des Be- zirkskrankenhauses Mistelbach zahlt inklu- sive des technischen Personals 109. Auch dar- an sieht man, da13 der sozialistische Staat Das Bezirliskomifee der Volksopposition forded: unvergleichlich viel mehr Geld far die Kran- ken ausgibt als der ?sozialste Staat der Welt". Oesterreich. Chefarzt Primarius Dr. David berichtet welter, daB.die Arbeitszeit der- Aerzte im so-. wjetischen Spital im allgemeinen sechs Stun- den taglidi betragt. Im Krankenhaus Mistel- bach betr? die Arbeitszeit der Aerzte min- destens 60 Stunden wochentlich. In Mistelbach hat das Warte- und Wirt- schaftspersonal im Durchschnitt die 60- bis 70-Stunden-Woche. In der Sowjetunion haben alle im Spital Beschaftigten hochstens acid Stunden tiiglich zu arbeiten. Tin Mistelbacher Spital werden auch Haus- gehiifinnen zum Schwesterndienst heran- gezogen, da die Schwestern ilberlastet sind. Fiir die Siediung ?Grillparier" in Neusiedl an der Zaya ist dank den Inter-, ventionen des Sicherheitsingenieurs Kollegen Heuer und dank einem Artikel, den Kollege. Ingenieur Hein im ?Erdolarbeiter" vet'. offentlictit hat, die Gefahr einer GasexplOsion infolge Gasaustrittes nach Gasabsaugen eiri f?r allemal beseitigt worden. Wie wir erfahren, wurde im Auftrag der Direktion der Erdgas-AG das betreffende Gasgeblase abgeschaltet. Das Geblfte wird erst dann wieder in Betrieb gesetzt, wenn alle Wohnobjekte des Betriebes in Neusiedt, von der NaBgasleitung abgeschaltet und an, die Trockengasleitung angeschlossen sind; Diese Arbeiten werden zur Zeit durchge- ftihrt. Dank an alle Geschaftsleute Das Festkomitee des SEB-Neusiedl spricht alien Geschaftsleuten, die zum Gelingen der Silvesterfeier der Neusiedler Arbeiterschaft durch Spenden beigetragen haben, den herz- lichsten Dank aus. Bruckner 2 Ein eigenes Krankenhaus fur Zistersdorf mit ether gut eingerichtetenUnfallstation, fer4 ner mit einer Frauen-, iota Kinderabteilung. untcr-der Leitung von Facharzten. Je mehr Stimmen die Volksopposition erhalt, dcsto rascher und sicherer wird die Be- viilkerung von Zistersdorf und Umgebung em so gut eingerichtetes Krankenhaus be- kommen, wie es unseve beiden Bilder zeigcn, die in einem modermen-Krankenhaus des neuen Ungarn aufgeno,Amen warden. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-7 ? Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Seite 6 DER ERDOLARBEITER Nr. 3 big. Duras, Neusiedl: Zuni Gasexplosionsungliick in Neusiedl on der Zaya Ein tragischer Unglticksfall hat vergangene Woche das Leben dre:er Menschen gekostet, Menschen, so wie du und ich, darunter zwei Leben, die kaum noch begonn.e.n hatten, ihren Platz einzunehmen in der menschlichen Ge- sellschaft. Und das ist wohl das Traurigste daran, verbunde.n mit dem Bewufltsein: ?Es Witte nicht sein milssen." Die Ursathen: Elend und Unwissenheit Die Schuld daran tragt die gleiche Verant- wortungslosigkelt, die heute Menschen emn Le.bensniveau zumutet, das erschreckend tief 1st, gemessen am Fortschritt unserer Technik, imserer Zivilisation. Feststeht, daf3 em n Mann dieses Ungltick verschuldet hat. Unwissenheit schatzt nicht vor dem -Gesetz und der Strafe. kann nur Unwissenheit gewesen sein, denn niemand, der auch nur das geringste techni- sehe Verstancinis besitzt, hatte diesen Brenner eingebaut, niermand 'Atte em n Absperrventil so sinnwidrig mit untauglichen Mitteln vor dem Atzseinanderfallen geschtitzt und damit 'dsen eigentliche Funktion unterbunden. Hier wird der schuldige Personenkreis schon 'groBer, denn viele haben es gesehen und kei- Am Samstag, den 31. Janner, auf den neuen Terrazzo-Tanzflachen des Arbeiterklubs _ in Neusiedl: GroBer Dirndlball Im grol3en Seal spielt das Tanzorchester unserer Werkkapelle Oelkumpel. Im kleinen Saal: Barbetrieb. tier hat etwas dagegen getan. Dieses Ventil hat im entscheidenden Moment versagt, Gas stramte noch 20 Minuten in die brennende Baracke. Vielleicht ware noch viel zu retten gewesen, Mae man rechtzeitig Ordnung ge- schaffen. Und hier erweitert sich der Kreis urn vieles. ?Man", .das sind diejenigen alle, die bestehenden Gesetzen zum Becht verhelfen sollten, dafar sind sie ja da und daftir wer- d n sie ja auch bezahlt: Sie ziehen es vor, sich h:nter ihren Schreibtischen zu rekeln, ?die .Achseln zu zucken und ihre weil3en Westen zu verteidigen. Es sind die verantwortlichen Beamten in Gemeinde, Land und Staat, die s!ch den Teufel darum scheren, ob da irgend- wo draufien eiin Leitungsnetz kommissioniert ist, die man erst Monate lang bearbeiten bis sie ihren Pflichten widerwillig nach- zukommen belieben, dann aber, mit dem Fin- g9r im Gesetzbuch; den Stinclenbock'suthen. 'Und weiter ist es die gleiche Verant- wartungslosigkeit, Menschen so welt zu brin- gen, daB sie nicht in: der Lag? Sind, einen Fachmann zuzuziehen, weil sie das Geld nicht aufbringen, ihn zu bezahlen. Wie oft haben wir von dei.4Erdgas-AG als Lieferfirma ein- .g,sgriffen, haben kostenlos projektiert und be- reten, die grabsten ?Unzulanglichkeiten be- scitigt und dartiber kein Wort verloren, inimer und immer haben wir erklart: "?Kommt und fragt!" Diese gleiche Verbundenheit liegt doch den Menschen zugrunde, sie mull em n Bestandteil seines Wesens werden, helfen, Arbeit schaf- fen, seine Pflichten erfallen, Mensch zu Sen, heute trifft es. den und rnorgen dich. Wo kornmen, wir hfn, wenn aus einem solchen Un- wie es ?dutJch den ,Wiener Kurier" ge- schehen ist, Politik gemacht wird, wenn in der niedertrachtigsten Art und Weise politi- sches Kapital aus dem Tod dreier Menschen geschlagen wird. Win ziehen alle an einem Strang, wir alle sind Menschen eines Staates. es liegt an uric, ihn zu formen, zum Aufstieg oder Unteigang. Hilfemannahmen ' far die durch die Gasexplosion in Neusiedl schwer betroffenen Familien wurden sofort von den Betriebsraten, von den Gemeinde- , riiten des Linksblocks und irom Bund , Demokratischer Frauen eingeleitet. Am schwersten betroffen wurden wohl die Fa- milien Wurmbiiek und Wunsch, denen wir zum tragischen Verlust ihrer Familien- angel-lair-igen hiermit auch auf diesem Wege das innigste Beileid der Arbeiter und An- gestellten aussprechen. Da drei Familien fast ihr gesamtes Hab und Gut verbrannt ist, wurden durch die Betriebsrate Sammlungen in den Betrieben und durch den Bund Demokratischer Frauen, vor allem , Sachspendensammlungen in den Siedlungen eingeleitet. Die Bevolkerung be- wies graes Verstandnis. So kamen binnen zwei Tagen fast drei Waschkorbe voll Klei- der, Wasche und Schuhe zusammen, die be- .reits tibergeben wurden. Alle durch das Un- glack Geschadigten werden eine Woche lang in der Werkktiche kostenlos verpflegt. I Die Betriebsrate richten an alle in den Neusiedler Betrieben beschaftigten Kollegin- nen und Kollegen die Bitte, bei der Auszah- lung am 1. Februar sich mit einer Geld- spende in die Spendenlisten einzutragen. Voile Ane.rkennung muB auch unserer Werldetterwehr, dem Sanitatspersonal und den freiwilligen Hellern aus den Reihen der Arbeiterschaft far ihre selbstlosen und mutigen Bemahungen bei der Bekampfung des Brander ausgesprochen werden. Auch die Ortsfeuerwehren von Neusiedl und denr , Nachbarortschaften erschienen ? auf dem i/E3 'andplatz und taten ihr maglichstes. Die Oelschicht hat das Wort Die Kollegen der Oelschicht sind am meisten leder Witterung ausgesetzt, und schon an ihrer Arbeitskleidung erkennt man, daB sie mit dem ?schwarzen Gold" in engster Ver- bindung stehen. 14elder fehlt es an entz sprechenden Waschmeglichkeiten. Vor *dem Essen Lind' bei Schichtende konnen sich die Kollegen nur in einem.Ktibel die Hande und das Gesicht Waschen. Die Waschktibel sehen nicht g:arade rein aus. Es ist erfreulich, daB Weir Arbeitsstellen im Betrieb haben mit Waschmuscheln, mit Kalt- und WarmWasser, aber leider ist dies in den Oelschichtbuden nicht der Fall. Die Kollegen der ? Oelschicht haben recht, wenn sie wenigstens einen allgemeine zugang- lichen Raum mit Waschmuscheln und flieBeh- dem Wz_-?s:er ver7angen, und wir sind tiber- -eug,t. daf3 de hierfur 71,st5nd'c,,en Stellon ftir d4esen Wunsch der Behandlungsbrigade dea notwendige Verstandnis bei der, Direktion Linden werden. - Wer macht mit! ? Unser ?Erdolarbeiter" ist eine Betriebs- zeitung, die jedem Leser die Moglichkeit gibt, zu alien Fragen des ? Lebens Stellung zu nehmen. Man kann seine Gedanken, seine Erlebnisse, ob privater Natur oder auf dem Arbeitsplatz, niederschreiben und im ?Erd- olarbeiter" zur Diskussion stellen. Wtinsche, Beschwerden, Vorschlage und Anregungen, alles hat in unserer Betriebzeitung Platz. Da wir unser Betriebsredaktionskomitee er- weitern wollen, ergeht an die Arbeitskollegin- nen und -kollegen aller Parteirichtungen der Rut im Komitee mitzuarbeiton. Wer dazu bereit ist, mage dies den Kollegen Steiner oder Hoehreiner bekanntgeben. Aus unserer Biicherei Kollege Albert Grein- hat schon vor lange- rem die Bibliothek des Betriebsrates und des Kulturreferats zur Betreuung tibernommen. Die Bacherausgabe findet jeden Montag. 1Viittwoch und Freitag von 12 Uhr 30 bis 13 Uhr 30 im Speisesaal statt. Erfreulich 1st, daB die Leserzahl standig steigt. Es sind bereits 58 Leser eingeschrie- ben, was nicht zuletzt auf den Ankauf neuer Bticher durch das Kulturreferat zurackzuftih- ren ist. Kollege Grein ist gem bereit, jeden Leser bei der Auswahl des Lesestoffes zu be- raten. Ein nobler Baumeister Die Gemeinde Gasting hat im vergange- nen Jahr Strafienbauarbeiten vergeben. Herr Baumeister Nemecek aus Migtelbach hat die- selben ilbernommen. Den Arbeitern hatte laut Kollektivvertrag em n Stundenlohn von S 5.80 gebtihrt. Der noble Baumeister hat aber nur S 5.50 pro Stunde bezahlt. Also haben 25 Mann durch zirka sechs Wochen urn 30 Groschen pro Stunde zuwenig bekommen. BM ganz schones ?Taschengeld" zugunsten des Herrn Bau- meisters. Die Saison ist eus, die Arbeiter sind ar- beitslos und gehen stempeln. Die Bauarbeiter suchen nun beim Arbeitsgericht ihr Recht, falls es der saubere Herr Baumeister- nicht doch vorzieht, den Arbeitern den ihnen vor- entlialtenen sauer verdienten Lohn nachzu- zahlen. Mit solchen Lohndrackereien wird in Oesterreieh erst Schluf3 gemacht \vol.-den, wenn es . eine starke Volksopposition gibt. Was bei der Wahl am 22. Februar nicht ver- gessen werden soli. Das Redaktionskomitee Ein herzliehes ?Gliiek oaf!" rufen die Kollegen der Feuerwehr-und des Betriebcs EPG ihrem Karneraden Adolf Sterrer zu, der Samstag, -den 24. Rirmer 1953 sein Lebensschiff in den Hafen dor Ehe steuert. Herzlichste Glackwilnsche auch vain Redalctionskomitee. Kopfstation-Zistersdorf Und wieder einen hat's erwischti Unser. Arbertskollege Leopold Hovora ver- mahlte sich am 17. ?Janrier 1953 mit Frau Hilde Schulak. Alle Arbeitskotlegen, die Be- triebsrate und die Betriebsleitung, wiinschen Kollegen llovora und seiner Gemahlin alles Gute und einen groBen Kindersegen. , " Das Redaktionskomitee Kindermaskenball Ani Samstag, den 31. Janner, um 14 Uhr" Lm Sportheim in Neusiedl an der Zaya.. Al'e Eitern und Kinder airs dem Betrieb und aus dem Dorf rind herzlichst willhommen: Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80S01.540R000600010008-2 iqe. 3 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 DER ERDOLARBEITER Sae .7 Achtung, Werkstudenten der SMV! Am Freitag, den 23. Janner, findet urn 19 Uhr im Riubsaal der Erdgas-AG, Wien I, Beichratsstraile 1, eine -Besprechung aller Werkstudenten der SMV Ober ihre Pro- bleme Matt. Die Teilnahme an dieser Be- sprechung ist ftir alle Kollegen tiberau.s wichtig, da ja in Ktirze die Hochschulwahlen bevorstehen. Die letzten zwei Jahre haben gezeigt, was uns die Herrschaft der ?Oesterreichischen Hochschillerschaft" ge- bracht hat. Namlich Unfahigkeit und Ver- rat an den Studenten. Der sogenannte ?Wahlblock" (die Vertretung der OeVP-Stu- denten, die seit der letzten Wahl die Oesterreichische Hochschtilerschaft be- herrschte), tritt nun wieder mit den hart- gesottensten Liigen in den Wahlkampf _und verspricht den Studenten das Blaue vom Himmel. Viele osterreichische Studenten aber, die wahrend ihrer Aktionen im Sep- tember und Oktober des vergangenen Jahres gefiihlt haben, wie stark ihre Einheit sie rnacht, werden am den Ereignissen dieser Tage ihre Lehre ziehen und am 27. Janner, ihre Stimme der VDS geben. Forderungsprogramm der Vereinigung demokratischer Studenten 1. Wir fordern, daB mit der Minderbewer- tung der geistigen Arbeit, die sich unter an- derem auch in der Studiengebahrenerhohung ausdriickt, endlich SchluB gemacht wird. 2. Wir fordern staatliche Subventionen f?r Wissenschaftliche und kiinstlerische Institu- tionen in dem Umfang, daB sie einem den An- forderungen unserer Zeit entsprechenden Sta- dium gerecht werden. 3. Wir fordern die Zurtickziehung der gesetz- widrigen Verordnung ilber die ErhOhung der Studiengebtihren und Prtifungstaxen an den wissenschaftlichen Hochschulen. 4. Wit fordern eine Neuregelung der Ertnalligungsbestimmungen fiir Studien- gebtihren und Prtifungstaxen auf Grund der alten Gebtihrenordnung. 5. Wir for4:-..rn, eine groBztigige Erhohung der staatlichen Stipendien, ihrer Anzahl und ihrem Umfang nach. 6. Wir fordern die unentgeltliche Kranken- und Unfaliversicherung sowie freie Spitals- pflege ftir jeden ordentlichen HOrer und die Ausdehnung dieser Versicherung auf die Stu- denten im Absolutorium. 7. Wir fordern den Bau von staatlithen Studentenheirnen sowie die Errichtung einer staatlichen Mensa an jeder Hochschule; die Erweiterung des Bundesverlages auf Hochschullehrbticher (vorlaufige Regelung: Subvention des Skriptenverlages der Oester- reichischen HOchschillerschaft durch den Staat; 50prozenti,ge ErmaBigung ftir Lehr- btiCher); die Verlangerung' der Schillerkarten bis Betriebsschlul3, Air Werkstudenten bis zurn Arbeitsplatz, und Angleichung des Preises an die Mittelschtilerkarten. 8. Wiz fordern die Erhohung des steuer- freien Betrages filr Werkstudenten auf 800 S, pro Monat; die Athaltung von Parallelvorlesungen und -tibungen If. den Abendstunden, urn such den Werkstudenten em n einigermaBen geregeltes Studium zu ermoglichen; die Verlangerung der Oeffnungszetten der Nationalbibliothek, der Elochschulbibliotheken, Museen und Sammlungen bis 22 Uhr. 9. Wir fordern eine Bezahlung der Prakti- kanten in AusmaB von mindestens 800 S im Monat sowie die Gewahrleistung einer dent Studium entsprechenden Arbeit mit Kontroll- moglichkeiten fiir die Oesterreichische Hoch- schillerschaf, 10. Wit fordern die Sicherung eines dem Studium in Arbeit und Bezahlung ent- sprechemien Arbeitsplatzes filr jeden, der sein Studium erfolgreich beendet hat. (cnd11chc (JJ Neues Leben in der FOeJ-Gruppe Neusiedi Schon bet der Weihnachtsfeier unserer Gruppe wuaten einige Freunde von einer, kommenden Ueberyaschung zu erzahlen. Diese hell nicht lange auf sich warten und traf vor einigen Tagen in Form von vier Stuck dent- schen FDJ-Landsknechttrommeln, einer Zien- harmonika und einer Tischtennisgarnitur Diese-Geschenke wurden uns bei einer schlich- ten, aber eindrucksvollen Feier von Zentral- betriebsratsobmann Franz Loistl tibergeben. Auch Betriebsratsabmann Wohrnsehimmel And Personalchef Alphons waren anwesend. Die FOeJ-Gruppe Neusiedl dankt herzlichst ttir bewiesene Hilfsbereitschaft und ver- spricht, durch Taten zu beweisen, daB die Gruppe ihrer wtirdig ist. Unsere Gruppe hat nun schon verschiedene Interessengemein- schaften. FleiBig geprobt wird zurn Beispiel von der Tanz-, Chor., Fanfaren- und Sketch- gemeinschaften. Dime werden in allernachster Zeit auch schon Offentlich auftreten kOnnen. Auch eine Boxsektion wurde ins Leben ge- rufen, die mit einem standigen und intensiven Training nath den Wahlen beginnt. Freunde auch Nichtmitglieder der FOeJ ?, die filr diesen Sport oder fiir eine der angefiihrten frgillarbelltr) Gemeinschaften Interesse haben, sind herz- lichst eingeladen, mitzumachen. Leiter der Boxeektion ist Freund Hazen- berger (E-Wicklerei des SEB-Neusied1). Als Trainer fungiect der ehemalige Jugendmeister von Oesterreich Freund Sehmollerl. Jung frei! Edmund Feiti Die FOeJ in Fuchsenbigi Mittwoch, den 14. Janner, fand in Fttchsen- bigl eine Veranstaltung der Freien Oester- reichischen Jugend statt, bei der em n Wahl- werbefilm und der sowjetische Sportfilm ?Der Weg zum K. o." gezeigt wurde. Kollege Kurt Eisner von der FOeJ hielt em n kurzes Referat, das bei den 80 Anwesenden Beifall land, Die nachsten Filmvorfiihrungen finden in folgenden Ortschaften statt: Ebenthal: Am 23. Janner urn 18 Uhr 30 im Gasthaus Panzer. Gezeigt wird der Film ?Weg zum K. o". Pirawarth. Am 27. Janner urn 19 Uhr 30 im Kurhaus. Film ?Razzia". StraBhof: Am 28. Janner urn 19 Uhr 30 im Gasthaus Schtitzeneder. Film ?Maria Ilona". Fuelisenbigi: Am 29. Janner um 19 Uhr 30 im Gasthaus Zettl. Film ?Maria Ilona". Stripfing: Am 31. Janner urn 19 Uhr 30 im Gasthaus Braruihuber. Film ?Razzia", Ein Erfolg unserer Kritik Vor einigen Wochen hat der ?Erdolarbeiter, wiederholt auf die sehr ramponierten Mann. schaftsbuden und Maschinenh9user hingewie- ; sen und ihren Zustand kritisiert. Es freut unst daB unscre Kritik wieder einmal dazu bei- getragen hat, einem Uebel abzuhelfen, denn, wie wir uns tiberzeugen konnten, befinden sich ' nun alle Mannschaftstultten und such die , Maschinenhauser in einem tadellosen Zu. stand, was uns such Kollege Seiter, der Be. triebsleiter des I3ohrbetriebes Prottes, be- statigte. Voliversammiung im Bohrbefrieb - Da die Votiversammlung, in der Betriebs* ratsobmann Kollege Kaiser den Rechern. schaftsbericht gab, knapp vor Redaktions? schluB statttand, sind wir leider nicht in der Lage, bereits, heute dartiber zu berichten. Wir werden einen ausfilhrlichen Bericht in un? serer nachsten Nummer bringen. IBau-Monfage Proffes Wie wir e rfahren, wurde das gesamte Konr: tingent an Arbeitsbekleidung bereits aus-4 gegeben, und zuslitzlich gelangen nocii 400 Regenanztige und Gummistiefel zur Auer gabe. Dime sind allerdings nut Leihgaberti bringen aber doch eine wesentliche Er-r leichterung und Besserstellung fin. dirp Arbeiter mit sich. Was nun noch fehlt, sin4 Schweifiglaser, Reserveteile filr Schwei6.4 apparate, MaBstabe, Vorhangschliisser mut andere Kleinigkeiten, Achtung, Voliversammlung! Am 27. Janner findet urn 15 Uhr hq Klubraum in Matzen eine Betriebsvoliverf satnmlung statt, zu der alle Kollegen herzl Ikh eingeladen shad. A. Resin, Schonkirchen Keine Antwort Manchen geht Kritik zu Herzen, Andre kriegen Leibesschmerzen. Gewiirfelt ist der Menschen Schar, Es gibt auch Schelme allzumal. Kritik, jetzt wurde es uns klar, Wird manches Mal zur rechten Qual. Drum greifet rasch zur Selbstverteidigungs Nicht ferne selbst von der Beleidigung, Die Feder saust in wildem Wahn, Kommt damit auf die schiefe Bahn: ?Wer anderen eine Grube grlibt ..." Selbst wer's vertragt, Der lass' das sein1 Das Neue durch Kritik stiirmt welter, Das Alte ? wie sagt Johann Wolfgang heiter: ?Das ist doch nut der alte Dred; Werdet doch gescheiter! Tretet nicht immer denselben Fleck, So geht doch welter!" Herausgeber, Eigentiimer und Verleger: ZentralbetriebS- rat der Raffinerie und des Erdolgebietes Zistersdort Wien 1, Kantgasse 1. ? Verantwortlither Redakteurt Franz Loistl, Neusiedl an der Zaya, Nieder5sterreich Druck, Globus, Zeitungs-, Druck- und Verlagsanstalti G. m. b. H., Wien I. Fleisdimarkt 3-5, Einzelverkaufspreis 50 Groschen. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in Part- Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 !Ma Wilder, Prunes (2. Prelstager unseres Preisausschrelbens): Im ?Schichiwagen" . ?Die Mathematik ist eine entscheidende Wissenschaft, ohne die das menschliche Leben undenkbar ware. Doch wird sie riicht tiberall Mitzlich verwendet. Zum Beispiel hat noch niemand berechnet, wieviel hunderte Stunden arbeitende Mensehen im Schichtwagei auf dem Weg zur und von der Arbeitsstelle ver- bringen. Was sie denken, fuhlen, sprechen, lesen in dieser Zeit, die einen betrachtlichen Tell ihres Lebens ausmacht. ?Dies gehort zwar nicht mehr zur hoheren Mathematik", sagt philosophierend der junge Ferdl 2.0 seinem Nachbar .auf so einer Fahrt im Schichtwagen. Ferdl ist etwa zwanzig Jahre ialt, sein gescheiteltes, kastanienbraunes Haar fallt immer an einer Seite, wie eine reife Frucht, ins Gesidit. Sein schmaler Kopf pat ausgezeichnet zu seiner etwas schwaehlich und zierlich gebauten Gestalt. Nur der musku- lbse, nervige Hals laBt erkennen, &LI in iinn mehr steckt, als es ?aussieht". Seine grau- blauen Augen vereinen sich mit den anderen Gesiehtspartien meistens zu einem Lacheln, das zwei Reihen gesunder Zahne erkennen 1a13t. Der Weg ist lang - ,Was heat du, Ferdl?" fragt.ihn sein Nach- bar, der junge Schlosser Poldl. Tatsachlich hielt Ferdl em n Buch in der Hand, das er gerade aufschlagen will. Es ist der ?Weg ins Leben" iron Makarenko. Etwas schen. zeigt Ferdl dein pow des Buch und ftigt enischuldigend hinzu: ?Ich mull ja was lesen! Jeden Tag von Wiener Veustadt nach Wien, und dann von Wien nach Matzen ? da hab i ja viel Zeit und die Mull I ausniitzen." Das muef3 ja was lesen!" Perdls entsprang der Erkenntnis, da8 solche Bucher von Poldl als zu ?schwer" abgelehnt werden. Aber audi Poldl versteht seine Zeit auszuntitzen. Er ahmt das Beisniel Ferdle nach, zieht eine Reihe bunter Hefte aus seiner Tasche, und das,etine, des den.Titel tragt:,?Der Mann mit dem karierten "Heard", wird sort.' faltig van Poldl aufgeschligen. Bevor er zu lesen beginit, sag er noch zum Ferdl: ?Deine Bucher sind fur den Zarin do lc achwer." Er hat nicht ganz unrecht, denn im Schichtwagen ?geht- es lebhaft .zu. Ver der Abfahrt deg Sehichtwagens ivird noch sdinell eine Zigarette geraucht. . . Slehe da ? Pauli 1st erschienen aber nicht m ?Arbeitsschale". Der voile, sehlanke, hlauaugige und ,blonde Pauli tragt eine schone graue, gut gebtagelte Hese, gentigend lang,-urn -nicht den Ansehein einer DreiViertel-Ami-flose zu erweckere gleichzeitig aber gentigend ktuz, Urn` die schOnen, karierten, buntfarbigen, nor- wegischen &rump& nicht zu verdeeken. Die braunen. knirechenderi" Kreppschuhe bilden einen se1bstverstand11chen'Abschlul3 filr die Beinbekleidung. Dazu bieteri die netie Leder- jacke, das buntkarierte Hemd und der griine Hut einem farbliebenden Auge viel Abwechs- lung. ,;Gehst heut net in die Ha-dm, Pauli?" wird er allgemein befragt. ?Na, heut hab Freischicht", antwortet er. Na warum kommst denn her?" Diese Frage hat Pauli nicht beantwortet. Aber fur ihn sagt beiBend Ferdl: ?Du willet halt nur dei scheme Schein zeign!" ? Und tatsachlich, Pauli spaziert hin und her. Unlang,st brachte er omen Patterie.: radioapperat mit in den SchIchtwagen und lenkte s o die Aufmerksamkeit auf sich. Nach seiner Ansicht ist das ganze Leben .,an Dreck wert", bis euf einige wenige ?schane" Dinge: Tanz, Pfeiferlhosen, buntkarierte Hemden und auch die bunten Tschinbumhettchen. Er erklart ganz offenherzig seinvn Stand- ?Leben tu i nur zweimal int Monet. Arn 1. und am 15.?, tuid an diesen Tagen ?lebt" Pauli wirklich, denn da hat er em n paar ?guate ,Stunden". An diesen beiden Tagen besucht er teure ESars, ' raucht amerikanische Zigaretten, end in diesem parfihnierten Rauch steigen auch elle seine Traume mit auf, die welt ent- fernt von der harten Wirklichkeit sind. Da Pauli seinen Standpunkt fiber die Lebens- freude dieser ?pear Stundenh so oft wieder- holt, gab ihm Ferdl den Spitznemen ?der Ritter von einer Stund". der auch an Pauli hangenblieb. Die Hinfahrt beginnt ? sie ist mit der Rtickfahrt nicht zu vergleichen. Die Stim- mung der Leute bei der Hinfahrt ist eine ganz andere ale bei der Riickfahr?t. Bei der Hinfahrt deprimiert sie taglich aufs neue, be- sonders die alteren Kollegen. Sie sind sehr schweigsam und erwarten die ?Arbeits- schlacht". Ganz anders ist die Rtickfahrt. Bis auf einige Schlafrige ist alles in Bewegung.' Die Insassen des hinteren Telles des Wagens beschaftigen sich heute ausschlieBlich mit Franzi. Franzi, der seinen vierzig,sten Ge- burtstag schon langst hint ek sich hat, ist emn kleines, schwachliches Mannchen, bei dem einem das Gesicht durch seine gebogene Habichtnage und die etwas tiefliegenden, ewig zwinkernden grauen Augen auffallen. Sein kurzgeschnittenes, im Scheitel gektimmtes Haar hat etwas Bubenhaftes und ist im Gegensatz zu der Lebenserfahrenheit und Sehlauheit verratenden Augenpartie. Da Franzi meistens einen engen braunen Hut trage, bleibt die Habichtnase das erste Merk- mal seiner Existenz. Er weiB auch tiber alles Bescheid: wer wen ermordert hat, warum der Mord geschah, wo und wer gestohlen hat, wo die Moral verletzt wurde und wer Franzi ist aber kein Schreihals ? nein, das kann man ihm nicht vorwerfen. Er pflegt und putzt seine Geheimnisse auf 'Hochglanz wie seine Stiefel, die durch den standigen Gebrauch von Pasta schOnen Lackstiefeln gleichen. Franzi ist Elektriker ? rasch wie elektrischer Strom lost eine Geschichte the andere ab. In geDUckter Haltung, mit der Nase. fast die Olciappchen des anderen be- riihrend, fitistert er seine Geheimnisse. Seine scharfen Augen erkennen viele schlechte Eigenschaften seiner Mitmenschen, und be- findet sich em n Sunder in seiner unmittelbaren Nahe, so wird er ihm gleieh etwas zufltistern, aber, belleibe nicht dessen eigene Vergehen, sondem immer wieder andere. Die anderen Mitfahrendeh moditen gem n auch etwas htiren, deshalb versetzt ihm einer einen leithten ?Schlag auf. den Ruckert, der nachste nimint ihm den Hut ab und so fort. Franzi hat viel Geduld, dock einmal reiBt auch diese,,Und er braust auf hebt die Hand -- aber schlagt nicht zu; denn er ist taktvoll. Die Kollegen im Autobus beschweren sich tiber den Chauffeur. Er bleibt oft bei Halle- stellen stehen,.wo_zwar keine Arbeiter, aber dafiir em n Wirtshaus steht. Alle unter. schreiben eine Beschwerde an den Betriebs- rat ? nur Franzi nicht. Auch er orzahlt oft verschiedenes Schlechtes fiber den Chauffeur, aber nicht offentlich sondern nur geheim- nisvoll. Und tmterschreiben -- nein, das macht er nicht, denn or ist ja taktvoll Der alte Stephan Das Gelachter fiber- Franzi geht unter In dern allgemeinen Gemurmel im Wagen. Das zweite Heiterkeitszentrum ist vorn im Wagen. der alte Stephan. Stephan ist emn geter Ftinfziger und der Aelteste in der Robe rung. Weil er noch immer Junggeselle ist, sag% man, da8 or mit der Bohrung verheiratet Alles an Stephan erheitert seine Mit. men:schen. Ob es nun ergraute Haare sind, die, scheinbar erbost tiber die fortschreitende Glatze, immer in die H6he stehen, oder die spottiedien grauen Augen; die sich rhyth. misch im Takt mit dem vorgebeugten musku. Ibsen Korper beivegen. Stephan weiB, da8 or em n Objekt der Heiterkeit ist, aber er stellt sich zum Kampf ured .schlagt zurtick ? geist. reich und beiBend. Der eine; der mit weit aufgerissenem Mund Stephan anbitcht; wird von ihm mit ?Horst, du lochst wie a offene Aktentaschn" abgefertigt. Der andere, der Stephan seine schwache Seite ? sein Jung. gesellendasein ? vorwirft, bekommt ,auf den Kopf ziigesagt: ?Du. gfrel di mit deiner Alien, die .mechert i gor net bloBfilBig bis zum Hale sehn." Auf die Erwiderung des Betroffenen, daB er der Herr im Reuse seiner Frau sel, fragt Stephan: ?Warum radierst denn immer deine Lohnstreifen?" Ala selbst Frarizi- vom hinteren: Tell des Wagens Stephan bansein will, antwortet or mit 'einem wahren Wasser, fall. Man kann sich'dei Eindruckes nicht er4 N,vehren; daB die beiden Mensciten Welten scheident der zusammengeschraibte, scbwach. lithe Franzi ? der es bereits bereute, daB er aus seiner Reserve hinausging ?.pnd der offene, starke Stephan, der die Konflikte von Angesicht zu Angesicht lost. - ?Geh Franzi, du muBt ja jeden alteren Marin auf der Gassen grilaBen; weilst net weiBt, ob (Fortsetzung auf Seite 13) Wie sle Ingen Am 16. janner-1953 urn 6 Uhr sprach Karli Frei Ober die Oststaaten im "Radio und zog Vergieiche Ober Ost tied West. Karli Frei fiihrte aus, daB in den Weststaaten die Kinder besonders zu Weihnaehten reichlich besclienkt wurdere dagegen die Kinder hi den Oststaaten sehr ,arrnlich ausgingen, da man dort flir solche Angelegenheiten nichts iibrig hat, sondern nur flip den kommenden Krieg riistet. D48 dem durchaus nicht so 1st, davon bin ich hundertprozentig tiberzeugt, denn meine Schwiegereltern wohnen in der CSR; ich bekonune lattfend Post von ihnen und auch biter Pakete. Zu Weihnachten habe ich als Geschenk ftir mein Kind ein komplettes Puppenzimmer (Zimmer mid Ktiche) im Wert von 400 bis 500 Schilling sowie Be- kleidung bekommen. Wie ich arbeitslos war, bekam ich laufend innerhalb von drei Monaten omen Betrag von 500 Schilling als Unterstiltzung, tied dazu brauchte ich nur memo Arbeitslosen- bestatigung; terrier habe ich auch nach meiner Vollbeschaftigung bel der SMV lii 13ockflieB weit,ere Geldbetrtige angewiesen bekommen. - Jedem Kollegen, der noch zweifelt und der Ltigenpropaganda eines Karli Frei Ge- hOr schenkt, stelle ich frei, siCh bei mir per- sonlich von meinen Angaben zu tiberzeugen. Damn es aber auch bei tins in Oesterreich einmal besser wird, rufe ich elle SMV-Ar. beiter auf, am 22. Februar die Oesterreichi- sche Volksopposition zu wahlen. Gluck auf! Franz Wolf, Boekfliell An Kollegen W. F., SEB-Mfihlberg: Die Beschwerde tiber mangelnde Berichterstat- tung der Wirtsehaftskomrnission war richtig, und wir haben sie dem Zentralbetriebsrat tibergeben, der diese Frage bei der noch im Janner stattfindenden Betriebsratesitzung des SEB-Miihlberg auf die Tagesordnung setzen wird. Es existiert ja em n BeschluB der Zen- tralbetriebsrate, wonach die Belegschaft elle drei Monate 'fiber die Gebarung der Work- ktiche und der Kantine durch Betriebsver- sammlung, Aushang oder Bericht im ?Erdal.- arbeiter" informiert werden mull. Dieses Ver- seumnis wird auch am Milhlberg n,achgeholt werden, danilt Jeder Kollge Gelegenheit er- hat, dash Stellung zu nehmen. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Sonntag In Leopoldsdorf: Diskussiori iiber Oesterreichs Zukunft Auch im Bezirk Ganserndorf wirkt sich die Benachteiligung Niederosterreichs immer mehr und mehr aus. Schon gibt es mehr als tausend Arbeitslose in unserem Bezirk und dank der Verelendungspolitik unserer Reg ierung besteht vorderhand auch nicht die geringste Aussicht auf eine Besserung der Lage. Niederosterreich hat die schlechtesten StraBen und BrUcken, die wenigsten Krankenhiuser und zuwenig Sehulen. Die Koalitions- regierung Hilt die BevOlkerung Niederiisterreichs absichtlich verelenden und verkilmmern. Um diesem Treiben endlich einmal em n Ende zu bereiten, hat sich em n Komitee von auf- richtigen und ehrlichen Menschen gebildet, das folgende Einladung an die Devolkerung des Bezirkes ergehen Die Unzufriedenheit unseres arbeitenden Volkes iiber die Politik der Parteifiihrung der OeVP, der SPOe und des VdU wird immer grOBer. Steigende Abhangigkeit vom kriegs- Itisternen Amerika, sinkender Lebensstandard und Arbeitslosigkeit machen mehr denn je den ZusammenschluB eller, die zur derzeitigen Regierungspolitik in Opposition stehen, ohne Unterschied des Standes und der politischen Denkungsweise notwendig! Aus diesem Anlafi gestatten wir uns, mit- Ituteilen, da13 wir die Initiative zu ether Zusammenkunft von Vertretern des ar- beitenden Volkes des Marchfeldes und Wein- landes ohne Unterschied ihrer Welt- anschauung, ihrer politischen Ueberzeugung, 1hres Glaubensbekenntnisses ergriff en haben. Bei dieser Zusammenkunft soil darilber diskutiert werden, wie es in Oesterreich end- lich anders und besser werden kann. Einleitende Worte spricht der Vertreter der Oesterreichischen Volksopposition, Sekretar der Demokratischen Union Wolfgang Hammer- schlag. Die Zusammenkunft findet Sonntag, den 25. Janner, in Leopoldsdorf im Marchfeld 1m Saale des Gasthauses List statt. Beginn 1st piinktlich urn 14 Uhr 30. Fiir Hin- und Rtickfahrt siehe unten- Stehenden Sonderautobus-Fahrplan. Das Initlativkomitee: Karl Glaser, Betriebsrat, StraBhof (partei- los); Karl Dutzka, Altersrentner, Stral3hof ? (parteilos); Therese Trauner, Haushalt, StraB- ? hof (parteilos); Adolf Seiter, Abschnittsleiter, ?Prottes (parteilos); Karl Doschek, Transport- leiter, Prottes (SP0e); Ing. Friedrich Pacejka, Prottes (parteilos); Leopoldine Zimmermann, ,Finanzbuchhalterin, Prottes (SP0e); Franz Scharf, Arbeiter, Angern (DU); Johann Weld, Arbeiter:Angern (SAP); Dr. Gertrude Schippek, Aderklaa (parteilos); Wilhelm Ringhofer, Abteilungsleiter, Aderklaa (parteilos); Walter Sedlak, Bauleiter, Aderklaa (parteilos); Hein- rich Wenzel, Landwirt, Prottes (parteilos); Johann Trenk, Landwirt, Prottes (0eVP); ? Alfred Amesbauer, Arbeiter, GroB-Schwein- barth (parteilos); Johann Wegscheider, Land- wirt, Gro13-Schweinbarth (parteilos); Ernst Berthold;Arbeiter, GroB-Schweinbarth (partei- los); Josef Ondrovcik, Arbeiter, Leopoldsdorf (parteilos); Rudolf Oesterreicher, Arbeiter, Leopoldsdorf (parteilos); Georg Wolletz, Unter-Siebenbrunn (SP0e); Anna Kellanek, Hausbesitzerin, Unter-Siebenbrunn (parteilos); Albert Brzobohaty, Motorenschlosser, Grofi- Enzersdorf (SAP); Richard Studeny, Montage- leiter, Baumontage 'Prottes (parteilos); Karl 46,46.111~1601.111.41141,411. VO-Versammlungen im Bezirk Am Sonntag, den 25. Janner 1953, finden In folgenden Orthn des Bezirkes Gansern- dorf Versarnrnlungen, der Oesterreichischen Vollcsopposition statt: Markgrafneusiedl, 15 Uhr, Gasthaus Schoner, Referent Franz Mitterlehner. GroB-Enzersdorf, 15 Uhr, Gasthaus PaBler, Referenten niederosterreichischer Landtags- abgeordneter Robert Dubovsky und stellver- tretender Obmann des Zentralverbandes der Sozialrentner Oesterreichs Josef Panusch. Tommasits, Friseurmeister, Lassee (KP0e); Josef Wagner, Meister, Deutsch-Wagram (parteilos); Alois Edinger, Gemeinderat, Stra13- hof (KP0e). Fahrplan far An- und Ruckfahrt Wagen I Uhr Mardiegg Bahnhof, Gasthaus Steiny 12.50 Marchegg Ott, Gasthaus Meil3ner 13.00 Lassee, Gasthaus Veith 13.20 Fuchsenbigl, Gasthaus Zettl 13.35 Leopoldsdorf, Gasthaus List 13.50 GroB-Enzersdorf, Gasthaus P?ler 14.15 Leopoldsdorf, Gasthaus List 14.30 Wagen II Ebenthal, Gasthaus Panzer 13.00 Angern, Abzweigung nach Ganserndorf 13.30 Weikendorf, Kino 13.45 Ganserndorf, Gasthaus Riedl 13.50 Unter-Siebenbrunn, Gasthaus Zugmann 14.05 Ober-Siebenbrtinn, Gasthaus cLier 14.10 Leopoldsdorf, Gasthaus List 14.20 Wagen III Pirawarth, Kurhaus 12.45 Gr.-Schweinbarth, Kreuzung n. Matzen 13.00 Auersthal, Gasthaus Sommer 13.20 tiber Bockfliel3 oder Ganserndorf nach Deutsch-Wagram, Tankstelle 13.56 Markgraf-Neusiedl, Gemeindegasthaus ? 14.00 Leopoldsdorf, Gasthaus List 14.20 Wagen IV Prottes, Gasthaus Eichinkr 13.00 Matzen, Gasthaus Bruckmeier 13.15 Schonkirchen, Gasthaus Schindler 13.30 StraBhof, Tankstelle 13.45 StraBhof, Schulgasse 13.50 zuriick zur BetonstraBe von Gansern- dorf nach Leopoldsdorf, Gasthaus List 14.20 Wagen V Wien-Brucknerstral3e 12.35 Wien-Praterstern 12.45 Wien-Kagran 12.55 Ober-Lisse, Gasthaus Kraus ? 13.10 Kapellerfeld Fiihren 13.20 Leopoldsdorf, Gasthaus List 14.20 VO-Komlfee im Forderbetrieb Schankirchen Auch im Forderbetrieb Schonkirchen hat sich nun ein VO-Komitee gebildet, und samt- liche Kollegen, die irgendwelche die Wahl betreffende Fragen haben, konnen sich bei diesem Komitee erkundigen, das ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen wird. Der Vor- sitzende des Komitees ist Kollege Stephan Pirger (parteilos) aus der mechanischen Werkstatte Schonkirchen. Im weiteren setzt sich das Komitee wie folgt zusammen: Kurt Aurednik (parteilos), Anton Bucek (parteilos), Otto Verkovits (I(P), Karl Jell (parteilos), Leopold Justl (parteilos), Hans Kudrna (parteilos), Johann Mang (parteilos), Wilhelm Nausch (parteilos), Gunhilde Neu- bauer (ICP), Dr. Felix Pawlowitsch (KP), Theodor Simon (parteilos), Jure Szabo (SAP), Franz Schors (DU), Adolf Waidhaus (partei- los), Josef Weindl (parteilos), Franz Weiser (parteilos), Johann Weill (SAP). Ein fang gehegter Wunsch , in Erfiillung gegangen Drei dieser neuen tschechischen Sanitats- wagen, Marke ?Skoda", haben 'air in un- seren Betrieben bekommen, und damit wurde einem dringenden Bediirfnis ab- geholf en. Die Wagen sind auf das mo- dernste eingerichtet und bieten Platz fiir drei Verletzte und zwei Begleitpersonen. AuBerdem beherbergen sie noch einen Sani- tatskasten und em n kleines Handkofferchen zur Aufnahme eines arztlichen Besteckes. Die Wagen sind auBerdem noch mit einer 1Klimaanlage ausgerilstet und sind ganz vox- zilglich gefedert. Je em n Wagen ist in Neu- siedl, Prottes und 'Aderklaa stationiert. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540ROomonn1nnnR_9 1 n. al olo 1,014,46 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80S01540R000600-0T0608-2 ;tette 10 'DER ERDOLARBEITER VO die Rettung unserer Bauern! Ein Reporter des ?Erdolarbeiter? besuchte den Kleinbauern Franz Schneider in Bierbatun, Smirk Tulin, der Mitglied des Padova's der Volksopposition 1st, um sich fiber die Sorgen und Noten der Kleinbauern des Bezirkes Tulin von einem dazu be- rufenen Mann informieren zu lassen. Bierbaum liegt im Donaubecken, nordwest- lich von Tulin. Riesige Felder sind die ein- zigen markanten Eindrticke dieser zur Zeit verschneiten Tiefebene. Keine Hugel oder Walder, wie wir sie in den Erdtilgebieten Niederosterreichs kennen, erfreuen das Auge. Vereinlelnte Augebiete unterbrechen die Landschaft. Hier holen Bich die Bauern ihr Brennznaterial fur den Winter. Die Ort- Ischaften machen einen gepflegten Eindruck, und die Gehofte erstrecken sich an beiden Strallenseiten in die Lange. In einem dieser Orte ? in Bierbaum ? wohnt nun sahon ilber 50 Jahre der Kleinbauer Schneider. Nach dem zweiten Weltkrieg war er bis 1948 in franzosischer Gefangenschaft. Als er nach Hause kam, fand er eine arme Wirt- schaft vor, in der sich seine Frau miihsam abplagte, um den drei kleinen Kindern das Allernotigste zum Leben zu schaffen. Sie er- hielt in der Zeit seiner Abwesenheit keiner- let Unterstiltzung. Fur sie, die Frau eines langjahrigen Sozialisten, hatte man- in der von der OeVP mit viel chrisflicher Michsterdiebe verwalteten Gemeinde nichts Obrig. Und die Kreise der SPOe des Ortes hatten sutler mehr oder weniger guten Ratschlagen nicht viel filr sie fiber. Nun war }err Schneider wieder zu Hause. Alle Hoffnung bestand, daB es enders wer- den wiirde. Leider mitssen die Kleinbauern des Ortes und aberhaupt des ganzen Ge- biete.s, da ihre Wirtschaf ten nicht lebens- fithig sind, irgendwo zustitzlich iarbeiten gehen. Da es aber welt und breit keine Industrie gibt, bleiben ihnen nur zwei Mtig- lichkeiten, entweder bei der Balm am Ober- batt 'oder beim StraBenbau zu arbeiten. Als 20jahriges Mitglied der SPOe wandte tich Heir Schneider wieder an die Bundes- batmen, bei denen er sich schon vor dem Krieg am Oberbau zeitweise einen sparlichen ZuschuB verdient hatte. Doch war damals die Zeit (oder ist sie noch heute?), wo der Wahlspruch ? such bei den Bundesbahnen lautete: ?Wer schmierf, de fahrt und da Herr Schneider nicht in der Lage war, die kleinen korrupten Lager der groBen Waldbrunner-Maschinerie zu schmieren, so flog er nach kurzer Beschaftigungsdauer. Filr ihn war das eine Lehre. Seinerseits -flog das Mitgliedsbuch der Partei, der er Ober zwanzig Jahre angeh8rte, und die sich so fiirsorglich seiner annahm auf einen mit Fett verschmierten SChreibtisch eines SP-Sekretariats. ' Er hatte das wahre Gesicht seiner Parlei erkannt, die so wie im groBen AusmaB, auch im Dorf eine verderbliche arbeiter- und bauernfeindliche Politik betreibt. Ganz allein und ohne tremde Rifle konnte er sich in den folgenden Jahren ein kleines, bescheidenes Fundament schaffen. Er ver- folgte die praktischen Taten und nicht nur die Versprechungen der verschiedenen Regierungsparteien und kam ztx dem SchluB, daB nur eine Vereinigung, und zwar der Bund der Kleinen Landwirte die Interessen der Armen des Dories wirklich vertritt. Seit Jahren ist er einer der Reillig- sten Aktivisten dieses Verbtuides und stets bemtiht, alien Bauern seines Standes mit Rat und Tat zu helfen. Die Lage der Kleinbauern und Keuschler des Bezirkes ist wie in ganz Oesterreich katastrophal. Die einzige Rifle, die diese Bauern in der nachsten Umgebtuig haben, kommt nicht vielleicht von der Regierung, sondern von der USIA. Die Besitzungen des Gutes Grafenegg, die als deutsches Eigentum zur Zeit von der USIA verwaltet werden, -sind welt verbreitet und erstrecken sich auch in die Umgebung des Ortes und der klachbar- gemeinden. Zur Ganze sind sie an Bauern zu auBerst giinsiigen Bedingungen verpachtet. Worm zum Beispiel ein IC.leinbauer, der mit seinem Grund nicht auskommt, von einem Grofibauern oder der jeweiligen Dorfpfarre einen Grund pachtet, so kommt ihm der Pacht- zins zur Zeit pro Hektar im Jahr auf 1000 S. Anders ist es mit den Griinden -der USIA. Hier bezahlt der Bauer jahrlich nur rund 200 SI Natiirlich ist diese billige Pachtmoglichkeit eine grofie Rifle ftir die Kleinen des Dories, jedoch keine Liisung des Bauernproblems im allgemeinen. Die versprochene Bodenreform blieb bis heute eine Illusion: Wohl spricht die SP seit Jahrzehnten recht viel und oft davon, aber sie kapituliert vor den VP- und den Val. 'GroBgrundbesitzern, denen rand 50 Prozent des nutzbaren Bodens gehtiren. Ueber 209.000 Kleinbauern bis zu 6 Hektar besitzen weniger ala 6 Prozent des Bodens. Ftir sie blieb die Bodenreform leeres Versprechen. Der Bauer bekonunt von Jahr zu Jahr weniger fiir seine Produkte. Hingegen mull der"Stadter immer eAwAtAegelweAtAfreweAt.-eeireAkoefretote.ti.a..e. efrfamvaito, dada, Aftecesosafod mehr fur , die Lebensmittel bezahlen. Der gemelnsame Feind des Bauern und des Koni sumenten ist der 1- Schmarotzer ?Zwischenhawder per Bauer erhalt f?r ein Kilo Schweine. tleisch S 12.50, und Rir ein Kilo, Rindfledsch 4.50 bis 8 S, und der Stidter bezahli rund 28 S beziehungsweise 22 S daftir. Aber nicht nur der Stadter, sondem auch der Bauer muff bet seinern Fleischhauer, dem er zuerst das Fleisch verkauft hat. wenn ihm sein eigenes ausgegangen ist, die vielfach erhiihten Preise bezahlen. Nicht anders ist es bei den anderen Produkten, wie Mulch, Erdapfel, Wein und Getreide .Der schmarotzerhafte Zwischen. handel verdient Unsuminen, ohne Arbeit -oder Risiko, drtickt die Erzettgerpreise und schraubt die Verbraucherpreise in die Hohe. Ein eigenes Kapitel sind die Steuern. Hier mtiOte ein leder Bauer sin Buchhalter sein, urn sich in dem Chaos der verschieden. sten Steuerverschreibungen. zurechtzufirxien. Es vergeht kein Monet, wo nicht zumindest ein. ?Wisda" von der Steuer kornmt. Babel soli es otter vorkommen, dell man ?irrttim. licherweise" zweinial dieselbe Verichreibung aussendet und d'er einfache Landwirt, der sich in den logerithmentafelahnlidien Formularen des Finanzarnies nicht auskennt, such prompt zweimal bezahlt. haben aber schon viel Erfahrung mit der verworrenen Steuerbtiroa kratie gemacht, unsere osterreichischen Bauern; daher behalten viele die ganzen sendungen ztujick, urn am Ehde des Jahres auf eitunal zu bezahlen. Dabei wandeln die Steuern in schwindeinder Hdhe. Erst 1951 wurde -von der Regierung die Grundsteuer verdoppelt, und man weili sich ganz boson.' ders bei den Kleinbauern zu helfen, um die Steuerschraube so fest ala moglich zuzu. schrauben. Ein besonders freches Stud( hat sich, win Herr Schneider erzahlt, die FetAerfonclever.. sicherung geleistet. So wurden bei dern letzten 1nkasso die Verskherung' sprantien um 25 Prozent erhoht. Ein Bauer, der bis jetzt eine von jinn unterzeichnete Jahrespramie von 400 S be. zahlte, muate, ohne daB man ihn fragte, ton 100 S mehr bezahlen. Die Bauern fragen mit Becht, oh sie sieh solche und almliche Mad. nehmen gefallen lassen mtissen? Sicherlichl Solange die augenblicklichen politischen Machthaber Oesterreicbs in der Regierung uneingeschrankt schalten und walten konnent werden sich solche und noch viel tirgere Varkommnisse haufen. Wenn aber eine starke Volksopposition im Parlament diesem schandliehen Treiben einer systematischen Volksausbeutung einen Riegel vorsdaiebti werden diese Erpressermethoden aufhtiren. So wie der Kleinbauer Schneider aus Bier4 baurn haben viele Bauern in ganz Oesteri ref& erkannt, dell nun endlich SchluB ge. macht werden mull mit der bauernfeindli. then Politik der Koalitionsparteien wad de0. Sie haben erkannt, daB nur die Oesferreichische Volksopposition sich ftir die Interessen samtlicher Bauern. einsetzt. Die von der VO vorgeschlagene Wirtschaftspolitik bringt file die Bauern eine Sicherung des Absatzes ihrer Waren, kosten. dedcende Erzeugerpreise clurch Ausschaltung des wucherischen Zwischenhandels, eine Aenderung des ungerechten Steuersystems. Paddersdrutz, Kinderbeihilfe und eine Alters- und Kranicenversidierung, und nicht zuletzt die Durchitihrung der so oft verspro- chenen Bodenreforzm narinccifiprl in Part - Sanitized Coov Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80S01540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80S01540R000600010008-2 1r.3 Setle Ii Aus dem Wiener Bereich VO-Bezirkskomitee Tulin gegriindet ? Das Bezirkskomitee der Oesterreichischen Volksopposition hat in ihrer konstituieren- den Sitzung einen Aufruf an die Bevolkerung des Bezirkes Tulin erlassen, in dem es unter anderem heil3t: ,Wir haben in Oesterreich eine Massen- arbeitslosigkeit zu verzeichnen, es leiden die Bauern unter den von der Regierung auf- erlegten Steuerlasten und dem wueherischen Zwischenhandel, nicht enders ist die Lege bei den Gewerbetreibenden; der Arbeiter bekommt immer weniger fur seinen Lohn, noch immer wird die von Hitler eingefillarte Kriegslohnsteuer aus den Arbeitern heraus- geprefit, die Rentner, besonders die Gemeinde- befiirsorgten, fiihren em n Hungerdasein, em miler Tell unserer Jugend hat keine Miie,?- lichkeit, einen Beruf zu erlernen; dies ist die Lage in Oesterreich und im besonderen in unserem Bezirk. Die jetzige Regierung hat die Verantwor- tung fUr die Verelendung in Oesterreich. Oesterrelch ist reich, das osterreichische Volk 1st arbeitsam, wir verlangen deshalb SchluB mit der Verelendung Oesterreichs: Wir wissen aber auch, daB die derzeitige Regierung nichts zu einer Aenderung in Oesterreich beitragen wird, deshalb fordern wir die Bevilikerung des Bezirkes Tulln auf, sich der Oesterreichischen Volksopposition anzuschlieBen, um gemeinsam eine Aenderung herbeizufiihren, damit es besser werde in Oesterreich." Der Aufruf wurde von folgenden Leuten unterzeichnet: Johann Haager, Ingenieur; Heinrich Planinz, Sportier; Franz Zillner, Vizebiirgermeister; Karl Kerschbaumer, Betriebsratsobmann; Anton Nemec, Sektionsleiter des BSV Moos- bierbaum; Johann Unzeitig, Betriebsrats- obmann; Franz Eckel, Angestellter; Leopold 1Cohberger, Gemeinderat; Franz Linhardt. Obmann des BSV Moosbierbaum; Josef Berger, Betriebsratsobmann; Johann Becker, Schlosser; Franz Schneider, Obmann des Bundes der Kleinen Indwirte. AFFIREPIE: MO 0 S 13 I ERRAND Wer sInd de Verantwortlichen Es ist hochste Zeit, daB einmal em Pro- blem ?zur Sprache gebracht wird, das irber- machtig zu werden droht. Der Werkzeug- bestand vor allem in den Anlagen, ist voll- kommen unzulanglich, und es wird nichts unternommen, um diesem Zustand abzu- helfen. Die beiden Anlagen, Redestillation und Ref- fination, sind seit Dezember 1950 in Betrieb und besonders mit Werkzeugen ?mangelhaft versorgt. Schon vor zwei Jahren muBte bei der Feuerwehr von den Arbeitern der beiden Anlagen eine Erklarung unterschrieben wer- den, in der sich jeder verpflichtet, in dem Be- treb ..nur mit funkenfreiem Werkzeug zu ar- beiten. Es ist aber meistens nicht einmal emn kompletter gewohnlicher Schliisselsatz vor- handen. Das Spezialwerkzeug wurde wohl be- stein, ist aber bis heute, nicht eingetroffen. Der Arbeiter hat nicht die Moglichkeit, die ihrn aufgetragene Arbeit abzulehnen, denn das ware Arbeitsverweigerung; soil aber er die Verantwortung tibernehmen, ftir die rer untersthrieloen hat? Diese Frage ware thin- gendst zu klaren! einiger Zeit ereignete sich auf der Raffinerie der erste Unfall, der durch einen schlecht passenden Schltissel verursacht wurde. Es passierte- zwar nicht viel, aber es hatte leicht bose Folgen haben kiinnen. Will man die Gesundheit der Arbeiter noch langer auf das Spiel setzen? - Vor kurzem wurden vom zentralen Sicher- heitsingenieur neue Sicherheitsvorschriften herausgebeacht, die wieder vor allem die Verwendung von funkenfreiem Werkzeug an- ordnen. Wir, fragen: Gentigt es, derartige Vor- schriften herauszubringen, oder mull man nicht auch dafiir Sorge tragen, dal3 die mog- I ichkeit vorhanden ist, diese einzuhalten? Wir weisen darauf hin, daf3 der Schaden, der fin die Arbeiterschaft und Air den Betrieb aus einem leichtsinnig verschuldeten Unfall oder Brand erwachsen kann, bedeutend groller sein wird als der Kostenpunkt des neuen Werkzeuges. ? Es wird an die verantwortlichen Stellen der Appell gerichtet, dieses Problem zu unter- suchen und festzustellen, wo der schuldige Tell zu finden ist. In den anderen SMV-Be- trieben son, soviel man gehOrt hat, dieses Problem nicht bestehen, wir fragen uns also, wieso kann das bei uns moglich sein, und vver ist daran schuld? Der Autobus und der Betriebsrat Der Betriebsrat der Einheitslisl:e stellte vor den letzten Wahlen elf umtangreiches Pro- gramm auf, das, wie heute bereits fest- gestellt werden kann, kein braes Wahl- manover war. Der GroBteil der Punkte, wie Aufenthaltsraume, usw., ist bereits erftillt, nur wenn man auf Punkt sleben, die Be- ????????????????????????????????????????????f??????????????? Neues Redaktionskomitee Donnerstag, den 15. Janner, wurde im Werk Moosbierbaum ein neues Redaktionskomitee gegrlindet. Unter Vorsitz vom Betriebsrats- obmann _Kollegen Berger wurde die kon- stituierende Sitzung abgehalten. Dem erweiterten ?Komitee gehoren neun- zehn Kolleginnen und Kollegen alter partei- riditungen an. ??? schaffung eines Autobusses zu sprechen karn, zuckten die Skeptischen mit den Schultern, dieser Traum sei zu schon, urn wahr zu werden. Sie wurden eines Bess,,,,:.?en belehrt. -Der dringend benotigte Autobus ist da und bereits voll eingesetzt. Dazu wurde in Kon. Polzer em verlaBlicher Chauffeur gewonnen, der auf eine lenge Praxis zurtickblicken kann und sich in Zukunft wohl kaum tiber? Arbeits- mangel zu beklagen haben wird. - Wozu wird der Autobus eigentlich so dr:n-- gend gebraucht? Vor allem zurn An- pnd Ab- transrort der Arbeiter, ftir Theaterfahrten urid vor allem ftir den Sportverein, der wohl in erste: Lime Grund hat, dem Betrieb fiir diese Anschaffung zu danken. Wer es einmal ge- nossen hat, im Lastwageri zu einem Fufit.311- wettspiel zu falfren, der wird verstehen daB es fin den Sportier wohl em n dringerales Be- dtirfnis war. Man konnte es Bich auch nicht leisten, ins Theater mit einem guten Anzug zu fahren, wenn man nicht Gefahr laufen wellte, ihn zu beschadigen. Diese Tatsachen waren ja alien bekannt, au-if dem Betriebsrat, der sich unablassig be.. miihte, Abhilfe zu schaf fen. Nun ist es ge- lungen, und es liegt jetzt am Betriebsrat und am Kulturreferenten, die Verwendung des Autobusses gerecht einzuteilen. An elle Arbeiter wird der Appell gerichtet, die Sitze zu schonen und reine Kleidung anzuzieben,, sonst konnte es passieren, daB der Wagen in einigen Wochen nicht mehr wiederzuerken- nen ist. Der Direktion und ellen verantwertlienen. Stellen, die bei der Anschaffung behaflich waren, besonders zu erwahnen ware da der Leiter der Garage Fleischhacker, dessen Berniihungen von ausschlaggebender Bedeu- tung vfaren, sei vo,n der Arbeite::s ;haft und dem Betriebrat des Werkes Moosbierbaunt herzlichst gedankt. Der Betriebsrat , leder Betrieb - ist bedacht darauf, seine sanitaren Anlagert moglichst sauber zu erhalten. Man sieht es daher nicht gem, wenn ?Auf3enseiter oder Durchziigler" diese beniitzen. Der Betrieb greift zur Selbsthilfe, er versperrt die Aborte. Das ist nicht ganz richtig! Die Spuren nattir- lichen Dranges verlagern sich ins Gelande: .Zwischen grof3en Schiebern und Material-. stapeln weisen sic darauf hin, dal3 die oft mit milhsam erkarnpften Geldmitteln erbauten ?Ueberraumlichkeiten" ihrem Daseinszweck nicht voll Gentige leisten. Ein brauchbarer Klosettbesen in jedem Abort mit dem Sichtvermerk; ?Ich helfe dir, den Ort so zu verlax-sen, wir du ihn anzu- treffen wiirtschst!" diirfte unter der Voraus- setzung tiblicher Wartung, wie Spillung und Kanalisation, auch weniger reinlichen Ele- menten ein Anhaltspunkt ftir Ordnung und Riicksichtnahme sein. Lema, eine sorgenbeladene Putzfrau Zentraltanklager, AuBenstelle Schwechat Die AuBenstallen der Betriebe werden meist ? nicht immer ? vom Hauptbetrieb eM wenig stiefmtitterlich behandelt. Wenn man auf uns auch nicht gamma ver- gessen hat, da wir uns in den meisten Fallen selbst helfen, groBere Mangel in unserer AuBenstelle zu beseitigen, so mtissen -wir doch einiges kritisieren. Zuerst einmal wollen wir em betriebliches Problem, die Trinkwas-serversorgung, an- schneiden. Wir mtissen uns Trinkwasser mit- tels einer Kanne vom Week Nova holen, oh- wohl ftinf Meter vom Bum der AuBenstellen entfernt die Hauptleitung von der Gemeinde auf der StraBe nach Mannsworth vorbeilau.:t. Es milBte wohl hier moglich sein, eine Ab- zapfpng zu erreichen, denn eine eigene Wac- serleitung ware im kommenden Sommer bestimmt von Vorteil. Viel tragischer ist schon der Umstand, daB sich der Betriebsrat sehr wenig um uns kiimmert. ? Wir haben besonders bei der Auszahlung des Lohnes immer wieder Schwierigkeiten, und, zwar in der Form, daB die Auszahlung oft unregelmaBig ist. Hier mull sich der Be- ttriebsrat unbedingt einschalten, damit wir rechtzeitig unser Geld erhalten. Hans Kaiser Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14 : CIA-RDP80Sn1sanpnnnAnrw 1 . %elle Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14 : CIA-RDP80S01.640R000600010008-2 Nr. Neun Betriehe swim& 70.450 S Wahlfonds In der Raffinerie Nova besteht schon seit einiger Zeit. ein-Betriebskoraktee _den VolIts-. opposition, dem sechs Parteilose, em n Kollege von der SAP und drei Kollegen des Betriebes, die Kommunisten sind, angehoren. Dieses Komitee hat es sich zur Aufgabe gemae.ht, nicht nur im Betrieb fiir die Ziele der VO einzutreten und die Menschen des Betriebes dafiir zu gewinnen, sondem sie wird auch die Wahlgemeinschaft der Volksopposition finan- Ziell Sammlung von Wahlspencicn unterstiitzen. Bisher wurden 8800 S an Wahlspenden ge- sammelt, und man mull dabei feststellen, daB Viele Parteilose und Sozialisten eine Wahl- spende leisteten. Autobasis I and Operngarage spendeten bisher rund 18.000 S fiir den Wahl- fonds der Volksoppositinn. Das Komitee selbst ist dabei, eine Betriebsrundf rage durdizu- fiihren, Ober deren Ergebnis wir in der finch- sten Nummer berichten werden. In Moosbierbaum wurde gleichfalls em n Komitee gebildet, das sich aus neun Parteilosen, drei SP-Kollegen, ftinf Linkssozialisten und sechs Kommunisten zusammensetzt Bisher wurden durch Sen- den und Sanunlungen 14.690 S far den Wahl- fonds aufgebracht Im Werk Rumpel-Siebenhirten besteht gleichfalls em n VO-Komitee, dem zwei Frauen, zwei parteilose Kollegen, zwei Kommunisten und zwei Linkssozialisten an- gehdren. Durch personliche Sammlung bel den Ar-. beitem und Angestellten des Betriebes konn- ten bisher 6000 S aufgebracht werden. Die Raffinerie Korneuburg hat ftir den Wahlfonds bisher 3800 S ge- sammelt. Das aus sechs Personen bestehende VO-Komitee_ des Betriebes (ver Parteilose; zwei Kommunisten) hat beschlossete dureh l3etriebsversammiungen und die Wandzeitung fiir die Volksopposition zu werben. Raffinerie Vosendorf In diesem Betrieb gibt es gleichfalls emn Betriebskomitee der Volksopposition, das aus drei Parteilosen, zwei Sozialisten, einem Linkssozialisten und zwei Kommunisten be- steht. Bis jetzt wurde dem Wahlfonds der VO em Betrag von 2500 S, der durch.Sammlung im Betrieb aufgebracht wurde, tiberwiasen. - In der Raffinerie Lobe* hat das aus zehn Kollegen (drel Sozialisten, drei Linkssozialisten, drei Kommunisten, emn Parteiloser) besbehende Komitee bereits einen Aufruf ausgearbeitet, der im Betrieb ange- schlagen wurde, und 5000 S fiir den Wahl- fonds aufgebracht. - Das Tanklager Lobau ist in der optischen Propaganda fiir die VO sehr aktiv gewesen, denn dberall im Betrieb sind groBe Wandtafeln, die die einzelnan Programmpunkte der VO propagieren, ange- bracht. Das Betriebskomitee, das aus einem Sozialisten, drei Parteilosen, zwei Links-, sozialis ten und zwei Korruntudsten besteht. hat bereits einen Aufruf verfaBt, der in den nachsten Tagen in Form eines Flugblattes verteilt wird. Filr den Wahlfonds wurde die beachtliche Summe von 11.000 S gesammelt, wobei zu bernerken ist, dell die Gehefreirdig- keit der parteilosen und sozialistischen Kol- legen des Betriebes groB ist EFM-Zentrate In der EFM-Zentrale besteht bereits seit langerem em n Betriebskomitee. Allein in der Verwaltung wurdeir his j.etzt 660 S 4iir den Wahlfonds der Oesterreichischen Volksoppo- sition gesammelt. 110VA--.:SCHIPECHAT Unsere Werkkiiche Wir lOnnen mit Stolz feststellen, daB unsere Werkkiiche in jeder Hinsicht gut gefiihrt wird. Wir bekoiernen clort em n Essen urn S 2.50, das es mit jeclem Mend; welches in Gasthausern verabreicht wird, aufnehmen kann. (Dort zahit Man 5 his 8 S.) DaB wir zufrieden sein konnen und daB man es auch ist, zeigt die groBe Teilnehmer- zahl, denn taglich essen 550 his 600 Personen. Peinliche Sauberkeit und niedrige Preise in der Kantine sind weitere gute Merkmale unserer Ktiche. Die- Linterstiltzung unseres Herrn Direktors Istomin ist in jeder Hinsicht eine eehr weit- gehende. Die Kiichenleitung und das Personal leistet eine sehr zufriedenstellende Arbeit und es ist nur zu hoffen, daB es auch in Zukunft so bleibt. . Eine Sache, die zu noch griiBerer Sauberkeit In der Kiiche beitragen wird, ist noch ?offer,, und zwar. die Montage unserer Gaskochgerate, die sich viel besser in der Kfiche al s im Speisesaal, wo sie schon seit Mitte Dezember 1952 stehen, ausnehmen werden, sehen miissen, daB unsere Werkkiiche und der Sagen mochte ich.noch, daB wir alle darauf Speisesaal em n Schmuckkasterl werden end auch bleiben mull. Dazu gehtirt aber such die Schonung der Tischwasche und die you- zahligkeit der Bestecke. Die Tischtilcher also nicht zerschneiden. das EBbesteck nicht zur Erganzung der Aussteuer verwenden. : Artner Mehae1,-.. Bettiebsratsabmann - Unser Wunsch, eine Werkfunkanlage zu besitsen, hat sith er- Seit zwei Wochen haben wir die Wig- lichkeit, unsere Arbeiter und Angestellten iiber politische, kulturelle und wirtschaftliche Ereignisse in Oesterreich und in der Welt? am laufenden zu halten. Der tibergroBe Tell -unserer l3eschaftigten freut sick fiber diese neue Einrichtung, ganz- besonders die Teiephonisten, ftir the es nicht immer leicht war, jemand zu finden, der im Werk draullen zu tun hatte. Es wurde oft stundenlang telephoniert, bis -der Gesuchte gefunden war. 36 Lautsprecherhaben diesem Uebelstand em Ende bereitet. Am meisten freut sich das Kulturaktiv und dankt der Direktion filr die neue Einrichtung. K. R. TV Naturfreuntle Nova Far das Woehenende, in. und 11. limier 1953 hatte die Naturfreundegruppe der Raffinerie Schweehat einen Skiausflug at& die Rax an- gesetzt,Samstag mittags saflen wir endlich irn bequemen Reiseautobus. Prohliche Musik ver- kiirzte uns die Dauer der Fahrt bis Prein. Mit Rucksack dnd Ski beladen zogen wir urn 15 Uhr von dart los. ?Wir", das war eine Scher vim 33 Mannlein und Weiblein, die im tiefen 3. Schnee watend, keuchend und schwitzend, teils lachend, tells murrend iiber das Preiner Gscheid dem Waxriegelhaus zustrebten. Urn uns geniigend Schnee zum Skifahren zu be- scheren, schilttelte Frau Haile tiiebtig. the Fecfern aus, und so Icemen .bei ? Einbruch der Dunkelheit 33 Schneemannlein bei der fhitte an. Trotz den Anstrengungen waren elle in guter Stimmung, so daB der Abend recht gemiitlich und frdhlich wurde. Sonntag weckte uns unser Reiseleiter Franz Reiterer sehr zeitig, urn uns mOglichst Lange 1000300ocCococoonnnonnry ? xxInnnnonnormlnocrw,nnoomonaoucOoocc Volksopposition? Ich begrilBe die Bildung dieser Wahlgemeins schaft, die alien Linzufriedenen ohne linters schied der Parteizugehorigkeit Gelegenheit bietet, Einspruch gegen die in vielen Fallen emporende Regierungspoli'tik zu erheben. ? J. Die Starke der Opposition wird in der Masse - ihret Wahler riegen. Es gilt, eine Wende zurn Besseren in der tisterreichischen Innen- und AuBenpolitik zu erringen. Die , Regierungskoalition ist nicht gewillt, die Inter- essen der arbeiterxien Klasse zu Vertreten. Die Ereignissa der vergangenen vier Jahre be- weisen dies, jeder Oesterreicher weig das, und die Herren im Ministerrock wissen es noch besser. Darum ihre Nervositlit, datum schmahen und verleumden sie jetzt schon, die far sie gefahrliehe und far tins notwendige Wahlgruppe der Volksopposition. Diese wird alien, die fiir sie stimrnen wer- den, die beste Gewahr sein, daB es in ()esters reich besser wird. Urui derurn_stiname ich am 22. Februar 1953 fur die Volksopposition. Und du Kollege...? Kari Jrak, parteilos, Nova soemeoaaocr in den Genufl des schtinen Neuschnees zu hringen. Bald standen alle auf den Brettin und Zeigten ihr Kora:len im Fahren und Fallen. Unser netter Skilehrer Linden hemiihte sick, sehr, jedem yen tins noch mehr von der Kunst des Skifahrens betzubringen. Allzu schnell vreflofi fur uns die Zeit bis zur Abfahrt. Mit mehr oder weniger haufigen Stilrzen, die aber dank dean tiefen Pulverschnee sehr welch ausfielen, hewaltigten wir die schone Abfahrt. Es gab naty rlich auch ?Kanonen" unter unsi die stern frei hinunterschossen. safien alie wieder ,wohlbehalteir .(bis, au!' einen 'gebrochenen,-Siti)- im e Au-tabus- - und fuhren mit frohen Liedern heinrwarts. ? 11111F111E21E ORDEUBURG Ein verspitefer Berl& Bei der leteten Veranstaltung der Fpuer- wehr. und Bewachung des Werkes im Dezem- ber vorigen Jahres wurde em n Reingewinn von S 1296.30 festgestellt Nach einstirnmigem BeschluB der beiden. Abteliungen wurde dieser Betrag auf drei Drittel aufgeteilt, und zwar wurde je em Drittel fiir den Wiener VOlkerkongreB, der Organisation ?Kinderland" fiir die Weih- nachtsfeier und dern Melillo's& der Oester- re:chischen Volksopposition iibergaben. Die Betriebsfeuerwehr und die Werkwache Elankt auf diesem Wege alien, die mithalfen, das Fest zu gestalten, insbesondere den Kol- legen, die ihre Freizeit zur Verfilgung gestellt haben und somit dem Fest zu einem vollen Erfolg verhalfen. Anton Presets Dmrh - ti7d CODV Approved for Release 2013/01/14 : CIA-RDP80S01540R000600010008-2 Nr. 3 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 DER ERDOLARBEITER Seife 13 Lenin 1st unsterblich Zu seinem 29. Todestag Inmitten des Roten Platzes in Moskau er- heben sich die dunkelbraunen Marmor- quedern des Mausoleums, in dem Wladimir Iljitsch Leni n, der groBte Denker, Revo- lutionar und Staatsmann eller Zeiten, ruht. Wie unglaublich viel bedeutet doch dieses Wort filr jeden Sowjetbiirger, fur die Atbeiterschaft, fur alle fortschrittlichen Mensehen in der ganzen Welt! Es gibt in der Menschheitsgeschichte kurze Zeitspannen, in de-nen sich historische Ereig- nisse von groLiter Bedeutung zusammen- ballen,, und es. gibt auch historische Person- lichkeiten, in denen sich die Ideen von Jahr- hunderten konzentrieren. Lenin war eine' solche Personlichkeit, und er wirkte an einer solchen Zeitenwende des Weltgeschehens, die es ihm ermtig- lichte, dank seinem Umfassenden Wissen, seinem Weitblick, seinem unerschater- lichen Glauben an die revolubonare Kraft des Volkes und dank seinen Fiihrer- qualitaten. der Welt em n neues Antlitz zu verleihen, der Ent- wicklung der Mensch- heit eine neue Rich- tung zu geben. Lenin hat aus Vtillig unorganisierten Anfangen heraus die machtige revolutio- tnEre KomMunistische Partei RuBlands ge- schaffen. Er hat diese Partei geschult und gestahlt und ihr das Rtistzeug der re-volu- tionaren Theorie ge- geben. Er hat das werktatige Volk Ruf3- lands urn die Kom- rnunistische Partei geschart und im Oktober 1917 zum Sieg ilber die Ausbeuterklassen ge- fiihrt. Lenin hat den Traum aller Werktatigen verwirklicht und erstmals einen Staat ge- schaffen, in dem die Arbeiter Lnd Bauern zu Herren ihres Landes und damit zu freien Menschen und zu SchOpfern ihrer Geschichte wurden. Lenin hat diesen neuen Staat ? den Sowjetstaat ? in den schwersten Jahren ganzen Landes" den Weg In die Zukunft, den Wcg zu einem neuen, besseren Leben ge- wiesen. Aber es war Lenin nicht beschieden, diese Zukunft, die er so greifbar nahe und deut- lich vor sich sah und zu deren Gestaltung er alle Voraussetzungen geschaffen hatte, selbst zu erleben. Vor neunundzwanzig Jahren, irn 21. Janner 1924; horte sein heiBes Herz auf zu schlagen, schlossen sich seine strahlen- den Augen fur immer. , Und cloth. 1st Lenin nicht tot, weil emn Genius, wie Lenin es war, iliemals tot sein kann. Er lebt in stummern Zwiegesprach mit den tausenden und aber tausenden Men- schen, die im Sommer und Winter zu ihm REITSCHIET DER DSTERREICHISCHEN MEND seiner Existenz siegreich gegen die erbitter- ten Angriffe der ganzen kapitalistischen Urn- welt verteidigt. Und Lenin hat dem Volk mit seiner einfachen und doch so all- umfassenden Formel: ?Kommunismus ? das 1st Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ins Mausoleum auf dem Roten Platz von Moskau pilgern. Er lebt in hunderten Sagen, die das einfache Volk urn ihn gewoben hat, in tausenden Liedern, die es von ihm singt. Er lebt in den Herzen und Himen der Men- schen auf der ganzen Welt, und er lebt in den herrlichen Werken, die das Sowjetvolk ? nach seinem Vorbild und in seinem Geiste erzogen ? in seinem Namen erbaute und erbaut. Vor allem aber lebt und wirkt Lenin in seinem engsterr Kampfgefahrten und besten Schiller, welter. Stalin hat gemein- sam mit Lenin die Kommunistische Partei geschaffen und den Sowjetstaat begrtindet. Stalin hat nach Lenins Tod dessen begon- nenes Werk fortgesetzt und w.eiterentwickAt. Unter Stalins Fiihrung hat das Sowjetvolk den Sozialismus im Lande errichtet und schreitet heute siegesgewiB dem Kommunis- mus entgegen. Darum sagt (las Sowjetvolk mit Recht: Stalin ? das 1st Lenin von heute. (Fortsezung von Seite 8) Im ?Schichtwagen" das net dei Vater war." ? ?Ich schwa'. dim Stephan ...", begann Franzi wie eine aus der Schale hervorgekrochene Schnecke zu erwidern ? doch wurde er sofort durch Stephan unterbrochen: ?Deine Schwilre sind Geschwilre und tiberhaupt halt die Pappen, du host ja a feichte Aussprach ? es is scho Zeit, daB du amol ins Kaffeehaus gehst dein Huat wechseln." Und lassig be- schrieb Stephan eine Geste, indem er mit dem Zeigefinger auf den abgentitzten Hut Franzis hinwies. ?Ueberhaupt Franzi, tuts weh, wenn man nicht mehr kann.. ?" Das letzte Wort Stephans verwandelte den ge- samten Schichtwagen in einen lachenden Chor ? in dem laute, herzliche Basse fried- lich vereint sind mit dem Kichern der einzigen in dem Schichtwagen anwesenden Frau. Stephan konnte Franz' nicht leiden. Jede Geste und Miene Franzis widerstrebte Stephan, er konnte sich these Antipathie nicht erklaren. Das ganze Wesen Franzis widerspricht ihm besonders seit jenem Tag, als beim Standplatz des Schichtwagens in Wien em n sowjetischer Offizier, dessen bauer- liche Herkunft klar erkennbar war, Franzi zu folgender Bemerkung veranlaf3te: wUnsere Off iziere waren schoner angezogen unsere, Kadetten ham was vorgstellt, net so wia die Russen." ? ?Unsere Offiziere waren dos." ? ?Deine Kadetten waren clOs." Stephan sagte dies damals mit einer solchen Verachtlichkeit zu Franzi, als ware er selbst der sowjetische Offizier, dessen Wert man im Vergleich zu den frtiheren Kadetten der ruhmreich untergegangenen k. u. k. Armee herabgesetzt hatte. Seit jener Zeit hegt Stephan eine ihm bewuBt gewordene' Antipathie gegen Franzi, die sich in kleinen Konflikten Luft macht. Doch eines Tages horte die Heiterkeit sue im Schichtwagen. Kurtl und Ferdl sprachen nicht von Bilchern. Franzi mit seinen ge- heimnisvollen Geschichten blieb unbeachtet, man erzahlte sich keine Witze. Alle sprachen, auch die, die sonst schwiegen. Etwas geschah, das alles zuriickdrangte. Jemand brachte die Nachricht, die Figl-Regierung habe demis- sioniert. Und alles, wortiber die Menscherx das ganze Jahr sprachen, scherzten, sehien nur eine dtinne, oberflachliche Schicht ihres Wesens dargestellt zu haben. 1hr wahres Inneres kam nun zum Vorschein. Bei Stephan schien jeder Musket gestrafft, mit den Handen gestikulierend, schrie er in den Schichtwagen (durch die anderen unter- brochen, denn niemand hatte Geduld, zuzu- boron) ?Zeit wars, wann die endlich ganger- ten, aber laBt euch nit mit dem Schrnah halten, die gengan bei an Tiirl auBi und kumman beim andern eini. Von allani gehn die net." Diese Bewerkung wirkte er- ntichternd auf so manchen, der glaubte, die neue Zeit sei gekommen. Der junge Ferd1 hatte bereits die Nachricht im Arbeiterzug von Wiener Neustadt nach Wien erfahren. ?Er war ganz aufgeregt. Diesmal konnte er sein Buch nicht 8ffnen und melte sich phantasievolle Bilder von einem neuen Leben, die Enttauschung wirkte ermiidend, Und so schlummerte Ferdl ein. Und es schien ihm, als mviirden knarrend die Rader des Schichtwagens Stephans Worte wiederholen: ?Von... allein gehen ... die net ..." ?inimitniimummmimmimmomimommmiimmulimmiummuliiiiiimummilumniimmoliminommominumultimmmommummitmiminimmimmllmtiniummitimmunimmuliminuummintiumimumminummoinummu ? Maxim Gorki: ?Wladimir Lenin ist tot. Die Erben seines Verstandes mid Willens aber leben. Sic leben und wirken so erfolgreich, wie noch niemand jemals in der Welt gewirkt hat. " Auch die sowjetisd:en Erdolarbeiter erfiillen das Vermachtnis Lenins Dm* Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 i 0 Sae 14 DER ERDOLARBEITER ? are M 1/. ,piJ w1oil I ist em n hohes Tempo der Entwick- lung der Erditilindustrie,zu gewUhrleisten. Die welter? Entwicklung in den Meeres- lagerstlitten ist vorzusehen." (Aus den Richtlinien des XIX, Partei- tages der KPdSU zum ftinften Ftinfjahr- plan der Entwicklung der UdSSR far 1951-1935.) ?Schwarzes Gold" nennt man gewohnlich das Erdal. Erdolftihrende Schichten liegen nicht nur unter dem Festland, sondem such unter dem Meeresspiegel. Doeh wie kann man zu dem vom Meere bedeckten Erdal gelangen? Sowjetische Wissenschafter und Ingenieure haben dieses Problem gelost. Sie haben be- sondere Metallplattformen - Inseln - auf Stahltragern konstruiert. Ein Spezialschiff schleppt die Plattformen auf das offene Meer hinaus, wo sie im Meeresgrund auf Stahl- tragern fest verankert werden. Auf diesen Metallplattformen werden die Bohrtiirme errichtet. Vor drei Jahren tauchten zum erstenmal solche Bohrtarme mitten im Kaspischen Meer aut. Durch Knappeldamme miteinander ver- bunden, bilden sie einen ganzen Erdolbetrieb mitten out offenem Meer. Ueber den Kniippeldamm kann man leicht auah zu den entlegensten Bohrlochern im Wagen fahren, Material liefern, die Schichten ablosen. Die vorgeschrittene Technik macht es moglich, die Ausbeute dieser erdol- fordernden Inseln im Meer um ein Viel- faches zu beschleunigen. Wenn in den vergangenen Jahren fUr das Bohren eines Bohrloches mehrere Monate niitig waren, so sind die Bohrbrigaden jetzt imstande, schon im Verlauf von zwei, drei Wochen zur erdolfiihrenden Schicht durch- zustollen. Daher ist auch die Erdol- forderung in diesen Meeresbetrieben wihrend des letzten Jahres beinahe auf das Zehnfache gestiegen. .. Der Wagen rout fiber die. bequeme StraBe zu der breiten Plattform auf Stahl- rohren, auf der die Arbeitersiedlung liegt. Hier stehen hauptsachlich zweistockige Hauser mit Zentralheizung, in denen die Arbeiter wohnen. Die Siedlung hat ihre eigene Backerei, em n Lebensmittelgeschaft, emn Warenhaus, eine Bibliothek, zwei Restau- rants, eine Badeanstalt, einen Friseurladen, ein Kahlhaus, zwei Biihnen, em n Wanderkino Bohren verwendet wird), eine Garage und eine mechanische Werkstatte sind im Bau. Die Strafie der Siedlung ist mit hellgrauen Betonplatten gepflastert. Am Rand des Geh- steiges ist Platz far Rasenstreifen gelassen. Abends brennen helle Lampen neberi den Hausern. ' Am Kaspischen Meer gibt es nur ftinfzig windfreie Tage im Jahr. Deshalb massen die hier Beschaftigten standig bereit sein, den Kampf mit der Gewalt der Elemente auf- zunehmen. .Die Geschichte der eisten Bohrun.g, die der Bohrmeister und heutige Stalinpreistrager M. P. Ka werotschkin durchfuhrte, ist hier noch gut in Erinnerung. Gewaltige, von weiBem Schaum gekronte Wellen rollten gegen die Plattforminsel. Der wiltende Sturm drohte- die Menschen um- zuwerfen, doch die Bohrleute setzten voll Aufopferung ihre Arbeit fort. Endlich gab Kawerotschkin das Signal zur Einstellung der Arbeit: Der ?BohrmeiBel, war zur erdol- fahrenden Schicht durchgestoBen. Eines Tages brauste der Nordoststurm fiber den Betrieb hin, als an der Anlege- stelle gerade em n groBer Schleppkahn entladen wurde. Mit jeder. Minute verstarkte sieh der Sturm. Der Schlepper wurde gegen die Pfahle gedrtickt, obwohl sich die Mannschaft mit alien Kratten bemtihte, ihn von der Gefahren- stelle wegzuziehen. Das Schleppseil ri13, die Wogen hoben den Schleppkahn und warfen ihn mit seinem ganzen 2000-Tonnen-Gewicht auf die Pfahle. Die an der Anlegestelle stehenden L,eute sahen, wie die Stahlrohre unter dem ge- waltigen Druck nachgaben, Die Holzpfosten der Anlegestelle brachen zusammen. Noch eM, zwei solcher StaBe und mehrere Bracken- bogen, der mit solcher Mahe auf offenem Meer errichteten Stahlstral3e, waren zerstort worden. In diesem Augenblick entschloB sich der Kapitan eines vor Anker liegenden Motor- schiffes, der alte Kaspiseefahrer Ashdar Sadycho w, zu einem kiihnen Mantiver: Er lieB die Anker lichten, nahm den Schlepp- kahn ins Schlepptau und brachte ihn bei, Windstarke 10 aufs offene Meer hinaus. Diese Menschen haben es gelernt, Hinder- nisse zu aberwinden und siegreich aus, dem Kampf gegen alle Schwierigkeiten hervor- zugehen. Niemand ist imstande, sie bei ihrem Angriff auf die Meerestiefen zu hindern und sie davon abzuhalten, das Erdal aus denn Meere herauszuholen. D. K. Sowiefisches Informationszenfrum Wien, Porrhaus Samstag, 24. 'fanner, 14.30 Uhr: Schtilervorstellung: ?Das Findelkind." - 16.30 Uhr: Kleiner Seal: Ver- anstaltung der Theaterfreunde zur Scala-Premiere: ,,Stiltzen der Gesellschaft." - 17 Uhr: Heitere Ratsel- sendung der Russischen Stunde der Ravag, - 20 Uhr: Tm Kino: ?Die Fahrraddiebe." Sonntag, 25, Janner, 10 und 14 Uhr: Kindervorstellung: ?Das Findelkind." - 16 Uhr: Vortrag: ?Ereignisse des Monats in Oesterreich." Referent:- Redakteur L. Grun- wald. Film: ?Die Fahrraddiehe." 19.30 Uhr: Kabarett- veranstaltung fiir die Jugend. Dienstag, 27. Miner, 15.30 und 17.30 Uhr: Im Kino: Dec sowjetische Farbfilm: ?Sensation in Zirkus.". - 19 Uhr: Filmveranstaltung der FOeJ-Lerngemeinschaft ?Gutes Wissen". Film: ?Der Rat der Gotten' Mittwoch, 28. Janner, 14.30 Uhr: Schillervorstellung: und eine Telephonstation. Ein Werk zur Er- Das Findeikind." - 17.30 Uhr: Im Kino: Der sowjeti- zeugurig von Lehmsptilvorsaiz (der beim sche Farbfilm: ?Sensation im Zirkus," - 19.30 Uhr: Ftr. 1 1 1 Vortrag: ?Die infernationale Lege. Referent: Redakteute Dr, Fritz Glaubauf. Film: ?Sensation im Zirkus." Donnerstag, 29. &inner, 15.30 Uhr: Im Kinot Der sowjetische Farbfilm: ?Sensation im ZirkuS.? ..... 17 Uhr: Filmveranstaltung fiir Eisenbahner, -Post- und Telegraphenangestellte, - 19.30 Uhr, Vortrag: ?Arnerikanische Spione und Agenten vor dem Volksgericht." (Zu den Prager Prozessen.) Re- ferent: ,Albert Hirsch. AnschlieBend Farbfilm: Ver. schwarung der Verdammten.? Freitag, 30. Janner, 15.30 und 17.30 Uhr: Im Kino: Der sowjetische Marchenfilm: ?Anait," - 19 Uhr: Ver- anstaltung fiir Gemeindeangestellte. - 19.30 Uhr: Kleiner Seal: Leserdiskussion Ober das Buch Makarenkos: ?Flaggen ? au:. den Tfirmen.? . Referent: Professor Dr. Gustav Jelenko. Film: ?Sowjetkirgisien."' Samstag, 31. Janner, 14.30 Uhr: Schillervorstellung, ?Aschenbriidel." - 16.30 Uhr: Im Kino: Der sowjeti. ache Farbfilm: ?Anait." - 19.30 Uhr; Im Theater: ?Das Holunderwaldchen? von Alexander Kornejtschuk, Regiet Svetoslav Athanasew. BUhnenbild: -Klara Kiss. Stadlau Samstag, 24. Tanner, 15 Uhr: Jugendvorstellung: Das sowjetische Lustspiel: ?EM heiteres Kleeblatt." - 19 Uhr: Kabarett tinter dem Motto: ?Wer die Qual hat ...? Ktinstlerische Leitung; Kurt Sobotka, Sonntag, 25. Janner, 10 und 14 Uhr: Kindervorstellungt Das sowjetische Lustspiel: '?Ein heiteres Kleeblatt," 16 Uhr: Vortrag: ?Die international? Lege." Referent, Redakteur Fritz Fuchs. Anschliel3end der heitere Film; ?Chemie und Liebe." - 19 Uhr: Im Kino: Dec heifers DEFA-Film: ?Chemie und Liebe.' Dienstag, 27. Janner, 17 and 19 Uhr: Im Kino: Per sowjetische Film: ?Blaue Wege." Mittwoch, 28. Janner, 15 Uhr: Schillervorstellung: Der sowjetische Film: ?Das Leben eines grolien Forschers.? - 17 Uhr: Im Kino: Dec DEFI-Farbfilm: ?Das kalte Hers.' (Eine Hauff-Marchen aus dem Schwarzwald.) - 19 Uhr: Veranstaltung filr Gewerbetreibende: ?Die 6sterreichi- schen Gewerbetreibenden und die Steuer." Es spricht Kammerrat Anton Bauersax, Prasident des Verbandes der Gewerbetreibenden. AnschlieBend Kabarett unter dem Motto: ?Wer die Qual hat ..." Donnerstag, 29. Janner, 17 und 19 Uhr: Tin Kino: Der DEFA-Farbfilm: ?Das kalte Herz." (EM Hauff-Marchen aus dem Schwarzwald.) Freitag, 30. Janner, 15 Uhl*: Schillerverstellung: Der sowjetische Film: ?Das Leben eines groBen Forschers." - 17 Uhr: Im Kino: Der sowjetische Film: ?Blaue, Wege." - 19 Uhr: Vortrag: ?Ereignisse des ?Monats in Oesterreich." Referent: Camillo Heger. AnschlieBend der DEFA-Film: ?Der Biberpelz." Samstag, 31. .Tanner, 15 Uhr: Jugendvorstellung: Det sowjetische Film: ?Das Leben eines groBen Forschers." - 17 und 19 Uhr: Im Kino: ?Der Biberpelz" (Gerhart Hauptmanns unsterbliches Lustspiel). or/Sittaaid? ' Sonntag, 25. Janner, 11.05 uhr, Sender I: ?Die Tribilne der Arbeiter", geleitet von Chefredakteur Erwin Zucker- Schilling. - 20.15 Uhr, Sender I: Buntes Opernkonzert. Montag, 26. 'antler, 17.35 Uhr, Sender I: Die Russische Stunde sendet fur die Jugend: Wir wohnen bet den Schwiegereltern. Dlenstag, 27. satinet., 17.45 Uhr, Sender I: Die aktuelle Sendung der Russischen Stunde, Stimmen der demo- kratischen Presse. - 19 Uhr, Sender I und II: '1. Die Glosse des Tages. 2. Tribune der Volksmeinung. 3. Unser Bauernkalender mit dem Kogler- und dem Lechner-Bauern. Mittwoch, 28. .18nner, 17.35 Uhr, Sender /: Dte Russt- sche Stunde sendet fur die Jugend: Regierungshilfe fiir die Jugend oder Jugendhilfe fit'. die Regierung. - 19 Uhr, Sender I und II: 1. Die Glosse des Tages. 2. Der wOchentliche Kommentar ZUT Lege von und mit Josef Wiener, 3. Tribune der Volksmeinung. Donnerstag, 29. Janner, 17.45 Uhr, Sender 1: Dia aktuelle Sendung der Russischen Stunde. Stimmen der demokratischen Presse. - 20.15 Uhr, Sender I: 1. Mit der Muse des Tanzes. Orchesterkonzert. 2, Die sieg- reiche Lehre des Marxismus-Leninismus: Die Kultur- revolution in der Sowjetunion. - 23 Uhr, 'Sender I: Arien und Ensembles aus ?Schneeflockchen" vi Nikolai Rimski-Korssakow, Freitag, 30. Janner, 17.35 Uhr, Sender I: Die Russische Stunde sendet fiir die Jugend: Die Kandidaten der Jugend. Samstag, 31. Janner, 15.20 Uhr, Sender I und I. Die Glosse des Tages. 2. Tribiine der Volksmeinung. 3. Wir sehen, wir horen, wir berichten. Der Kulturspiegel der Russischen Slunde. - 18 Uhr, Sender I: Die aktuelle Sendung der .Russischen Stunde, 1. Stimmen der demo- kratischen Presse. 2. Schach der Antisowjethetze. Es spricht Chefredakteur Dr., Bruno Frei. - 23 Uhr,/ Sender I: Die heitere Samstagsendung der Russischen ,Stunfle. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14 : CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in part-Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80S01540R000600010008-2 IIIEGIDE101 le Ich werde heuer dos erstemal wahlen ? Hollegin' Grete I Jo tnarek aus der' Autobasis I, eine Jungwahlerin, die, hener zum erstenmal zur Wahl gehen wird, ?nimmt in der nachstehenden Zusthrift nicht nur als Jungwahlerin, sondern auch als Frau zu den kommenden iVahlen Stellung. Sie schreilit: ? Ich - werde heuer das erstemal ?wahlen. ?Natarlich stelle ich mir, so wie alle anderen jungwahler, 'die Frage,. wen werde ich wah: len? Die Antwort 1st eigentlich sehr einfa:ch: natarlicli these Menschen, die meine, und damit die Interessen der arbeitenden Be- VOlkerung vertreten. Damit komme ich aber zur schwierigen Frage. Ich denke daran, was die Regierungspar- teien versprochen? und was sie gehalten haben. Ich erinnere mich zum Beispiel noch sehr gut an . ? die .Wahtversprechungen der SPOe . im Jahre 1949. Sie sprach von der Voll- beschaftigung, von der Erhohung der Lebens- haltung, von der Abschaffung der Jugend- arbeitslosigkeit und von einem gerechten Steuersystem, ? Wie schatit es aber jetzt wirklich aus, jetzt, .nach vier Jahren? Jeder Mensch weiI3, wie es mit der Voll- heschaftigung, steht, wievieI ArbeitSlose es gibt und unter welchen Verhaltnissen diese Menschen leben. Ich selbst bin noch jung und habe viele Freunde, viele, die arbeitslos sind, und darum beriihrt mich das Problem der Jugendarbeitslosigkeit besonders stark. Ein Fall, der so oft jetzt auftritt: Herbert, em n 17jahrige Bursche, katte das Gluck und konnte Tischler lernen. Solange der Meister ihm; nur einen lacherlich geringen Lohn zahlen muBte, hatte Herbert such Arbeit. Doch was -kam, nachdem er ausgelernt hptte? Arbeitslosigkeit! Ein junger Mensch mehr, der aid der StraBe herumlungert und doch etwas gelernt hat. ,Wie glucklich konnen jene Madel und turschen sein, die in einer Lehrwerkst4te lles nur. Magliche Wissen erwerben und auBerdem nach Beendigung der Lehrzeit nicht die Arbeitslosigkeit farchten massen. Doch leider gibt es nur wenige Lehrwerk- statten, denn es sind nur die USIA-Betriehe, dir wirklich etwas far unsere jungen Men- schen tun. Wie schaut es mit der Lebenshaltung aus? Dal3 wir jetzt billiger leben als vor vier Jahren, kann man doch auch nicht be- ha upten. ? Ein Lohn-Preis-Pakt jagte den anderen und immer wollte man uns einreden, wir verlieren nichts dabei. Wozu denn das ate? Will man uns sagen, daf3 die Reichen etwas draufzahlen? Warum werden aber dann den GroBkapitalisten die Steuerschulden ge- schenkt? Warum rakal nur der kleine Lohn- ernpfanger panktlich seine Steuerzahlen? Und noch dazu so viel, denn die Lofinstener macht heute 8 'bis ld Prozent vorn lhn aus. Auf uns Frauen hat man weder im Wahl- programm der SPOe noch der OeVP von 1-949 und auch heute nicht gedacht. Man hat auf uns ganz vergessen. Die Gleich- berechtigung der Frau, die I n vieten Mo- dern' schon zur Wirklichkeit wurde, steht auch- diesmal nicht im Programm der Re- gierungsparteien. Die Frauen bekommen nicht den gleichen, Lohn far die gleiche Arbeit wie die Manner. Frauen bekommen durchschnittlich tim '20 bis 30 Prozent weniger bezahlt. Bei der Straf3enbahn zum Beispiel sind es hauptsachlich Frauen, die Kurzdienst maehen massen und als erste abgebaut werden. AuBerdem wird gar nichts mehr gemacht, um den Frauen die Hausarbeit und die Kindererziehung zu erleichtern. Es gibt zuwenig Kindergarten -und Horte und noch weniger Krippen, und die Frauen stehen ?bangenden Herzens an ihrem Arbeits- platz, denn sie wissen ihre Kinder den Ge- fahren der StraBe ausgesetzt und die Kleinsten in den Handen frernder Menschen. Die Regierungsparteien haben nur immer versprochen und versprochen, doch gehalten haben sie nichts. Nun' habe ich mir die Wahlprogramme der Regierungsparteien angeschaut, lind dabei bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, dal3 sie dieselben Versprechungen wieder maehen. Doch sicher wird es nach den Wah- len, wenn sie wieder so ausfallen wie das letztemal?auch nicht besser sein. Im Gegen- tell, es wad schon wieder von verschiedenen Verschlechterungen gesprochen. Die Zone sollen erhoht werden, das heiBt, daB alles teurer wird, denn wenn em Erzeugnis im Preis steigt, reif3t es automatisch alles andere mit. Aber rheum' kandidieren such Leute verschiedener politi- scher Meinungen und' Religionen in einer Wahlgemeinschaft, und zwar in der Oester- reichischen Volksopposition. Im Programm der VO 1st auth auf tins Frauen nicht vergessen worden. Dort wird die Gleichberechtigung der Frau, der Schutz der Familie, werden menschenwfirdige Woh- nungen und eine wirkliche Ffirsorge fill* die Kinder gefordert. Deshalb wahle ich, em n junges. iisterreichi- sches infidel, die Oesterreichische Volks- opposition. Die Bundgruppe von Moosbierbaum ist sich der Bedeutung der Frauen bet den Wahlen you bewul3t und hat aus diesem Grund zwei Wahlerversammlungen vor- gesehen. Eine davon findet in Heiligeneich am - 25. Miner 1953 um 14 Uhr im Gasthaus Ring, die zweite in Zwentendorf, am 8. Februar 1953, um 15 Uhr im Gasthaus WeiBmann statt. Es werden die Frauen dieser Bereiche er-4 sucht, recht zahlreich zu erscheinen, urn an den Diskussionen teilzunehmen, die das Wahl- programm der VO sowie deren Ziel und Zweck erlautern. Einladung zur ersten Modesdiau des BDF Zwentendorf am 1. Februar, 1953 ultra 15 Uhr tin' Speisesaal des Werke? MooSbier- baurn. Das. Ergebnis ernster Arbeit und rich.. tiger Auffassung der Hausfrauenhilfe gab der Bundgrupge ,den Mut, ihre elefstet ,Arbeit samtlichen Hausfrauen in, Form einer -Mode- schau' vorzufahren. Es liegen einige ? isehr schone Modelle zWeckmaf3iger und eischwing. licher Bekleidung vor. Auch aber-Klein- und Kleinstkinderstricksadhen kann die Haus- frauenhilfe Auskunft geben, da auch davon einige wirklich reizende.Modelle aufliegen. Schnitte und Anleitungen entstammen der Frauenwochenzeitschrift ?Stimme der Frau"i Der Bundgruppe stehen zwei Nahmaschinen zur Verfiigung, die jede Hausfrau an zwei Wochenabenden beanspruchen kann. Es soil Ansporn sein filr jede Hausfrau, ihren flat und Hilfe bei der ?Hausfrauenhilfe" zu suchen, wo Schnitte und Anleitungen zur Be- natzung stehen, Erganzend zur Modeschau soil noch hinzu- gefiigt werden, daB die Frauen mit dem Werkautobus abgeholt und heimgefiihrt werden. Fiinfkopfige Rim& soil mit 315 S leben In Oinzersdorf hungern drei Kinder... Bei der G-ewerkschaftsortsgruppe in Neu- siedl an der Zaya sprach dieser Tage ein Hilfsarbeiter aus Ginzersdorf vor und ersuchte urn Intervention, damit er die Arbeitslosen- unterstiitzung erhalte. Dieser Arbeiter, der verheiratet 1st und drei kleine Kinder hat, war bis vor acht Monaten auf laniwirtschaft- lichen Gutshofen besehaftigt. Da die Land- arbeiter miserabel bezahlt sind bemante er sich urn Arbeit in einem Inaustriebetrieb. Dieser Betrieb hat den Mann vor kurzem abgebaut. Arbeit findet er keine, . denn es gibt ja 300.000 Arbeitslose. In der Meinung, da8 er weniotens die Arbeitslosenunterstiitzung bekommen werde, Wenn die Kriegslohnsteuer f iiitt; kriegst einenFufzger mehr alsWirtsehaftsgeld. meldete sieh der Hilfsarbeiter beim Arbeits- amt Mistelbach an. Von dort erhielt er aber nur den Beseheid, dali er nicht anspruchs- Nur wer VO einem sorglosen Lebensabend! a????????esecmooseoeopeefseseosooseseoasessasa berechtigt sei, denn als erstmaliger Bewerber urn die Arbeitslosenunterstiitzung miisse er in den letzten zwei Jahren wenigstens 52 Woehen versiehert gewesen sein. Da es far die Landarbeiter damals keine Arbeitslosenversicherung gab und well erst 1952 mit den Stimmen der sozialistischen Abgeordneten im Parlament beschlossen worden war, die Wartezeit bei erstmaligern Bezug des Arbeitslosengeldes von 20 auf 52 Wochen zu erh?hen, steht dime Familie buchstablich vor dem Nichts! , Der Hilfsarbeiter hat nun ein Ansuchen an das Finanzamt gemacht, um mindestens die Kinderbeihilfe, das sind insgesamt 315 S im : Monat, zu bekommen. Mit diesem Geld mull die Untermiete bezahlt werden, und drei Kin- der sowie zwei Erwachsene sollen davon leben. ?Wenn die Postgebfihr ffir die 315 S nicht zu hoch 1st, dann diirfen wir fiinf, so- lange ich arbeitslos bin, pro Tag neun Schil- ling verbrauchen", erklarte der Arbeiter, n,,,-inecifiarl in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80S01540R000600010008-2 Declassified in Part -Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80S61540R000600010008-2 ? ? Riickblick und Vorschau des Arbeitersportvereines Nova Rtickblickend auf das Jahr 1952 muB im allgerneinen gesagt werden, daB trotz- dem Fehlen eines wohibestellten Vereins. -yorstandes die einzeinen Sektionen filr sich relativ erfolgreich abgeschnitten haben. Hier mochte ich besonders die FuBball- sektion erwahnen; die nach schwerer Krise und tiefen Zerwiirfnissen, welche ich im ein- zeinen nicht betonen will, da sie hinianglich bekannt sind, doch noch zu einem besinn- lichen Ende ftihrten. Ungesunde Betriebssport- verhaltnisse, gefOrdert dutch den damaligen Vorstand, mu13en zweifellos einen unriihm- lichen Abschluf3 finden. Aus der irrigen An- ? schauung der - dainaligen Spieler und des ? fehlerhaften Handelns der neuen Funktionare sowie des Kesseltreibens in zersetzender Weise des alten Vorstandee, sehien sich eine gah- lia????????????osaooso???????????????????????? 24 -72- 4/V 50 -,R I/ 2A) E :Z 0 G13r, ..., 14)c.-: L, 64 ? e7- )// L7 fl 7) g 22 -r- /-- ? C- /\'' ???(), (1? i ? 2 z 7.-: 129 ? 30 / .- ..... v-, ... 36 ' 7 - 1 f ,---- . . TI 38 c / 0 ..,.., tf .) 40 ?ss, 6 / j) r . (/ -7- / / --r - TC --1 4l 43 /V it- ...?-? I 4t- '1'1 /Vi / ; Waa,grecht: 1 Mineral. 6 Faultier. 8 Grie- chischer ,Buchstabe. 10 Nein (englisch). 12 Luftstromung. 13 Gewiirz. 16 Kampfstatte (Mehrzahl). 18 Orientalischer Titel. 20 Italie- nische Musiknote. 21 Himmelsrichtung. 23 Chemisches Zeichen fiir Tellur. 25 -Ge- richtshof, Rechtstrbunal. 27 UnVerschamt. 29 Lebensbund. 31 Abkiirzung fiir Vereinigte Staaten von Nordamerika. 33 Altagyplische Konigstochter. 37 Unverfalscht. 38 Wo die. Sonne aufgeht. 40 Griechische Sagenfigur. 42 Inneres im Anzug. 43 Vorsilbe.- 44 Kose- name.. Senkrecht: 1 Oesterreichischer Komponist. 2 FluB in RtiBland. 3 Komponist. 4 Zeichen ftir Magnesium. 5 Grtine Insel in der Wilste. 7 Vorwort. 9 Zeichen filr Zinn. 11 Sildfrucht. 14 Ungeheuer. 15 Orientalischer Frauenname. 17 Schauspielerin zur Zeit in der Scala. 19 Vorsilbe. 22 Abktirzung ftir Sowjetunion. 24 NebenfluB der Etsch. 26 Wie 5 senkrecht. 28 Bekannt, bertihmt. 30 Ausruf. 34 Bestand- teil odes Of ens. 35 Novellendichter. 36 Bei- liekend. 37 Baum. 39 Lebensmittel. 41 Gestalt aus der Nibelungensage. ' AuflOsung '0111. It 6C *actm Le ?Tactuv 9c *uliu1S CC 'IsuS 4?2 *u14 OC '1Iu1uleN OZ 'es10 9Z .31Dvsla tZ '11S ZZ n 61 *13a1,1 'aluleg 5/ ?uuoug 1,/ ?afiuelo 'uS 6 'u1 L ?aseo g 1, ?4a631/ cjuuIv 1.1es01(1 I :/ipa14uaS ?luitugfl. 111 ?stilem Of, 'u31s0 Sc 'we Le ?spu 'm emv cc ?vsn it ? 'atia 65 em iz *trina03 CZ 'DI CZ IZ YiI 05 ?e6v 91 ?uauaw 91 'JuaS CI ?Bitz ci ?01,/ 0/ ?e9atuO 8 'W Z 'ioutrue/A1 :/q3a4Beem nende Kluft zu offnen, die breit genug var die FuBbalisektion zu verschlingen:' . Nun, daf3 es dobh nicht tlazu gekommen ist, sondern im Gegenteil, noch ei Erfolg erreicht wurde, ist allem jenen besonnenen ? Sportlern zuzusehreiben, die mit Vernunft dem Verein weitere Treue hielten und jenen Funk- tionaren, die trotz gemachten Fehlern nicht den Mut verioren und weiteraibeiteten? urn die Fehler wieder gutzumachen. . . Man kann heu,te sehr wohl sagen, daB ihnen dies gelungen ist, und es gebtihrt darum Dank den treuen Spielern, sowie den uner- mtidlichen Funktionaren. So will ich nun nicht mehr fiber die sport- lichen Erfolge im Jahre 1952 der einielnen Sektionen, sondern tiber die zukiinftige Entr wicklung des ASV Nova sprechen. Der Sportbetrieb in unserem Werk mull die Zielsetzung haben, breiten Massen der Belegechaft eine sportlich . Betatigung zu ermoglichen. Es mull werbend fur-Alen Sport an alle Belegschaftsmitglieder herangetreten werden: Der Grundgedanke soil die Erzie- hung eller Mitglieder des Betriebssport- vereines zu Menschen sein, die elle ihre Fahigkeiten in harmonischer Weise voll ent- falten. Dazu ist notwendig, daB sich besonders die leitenden Personen des Betriebes zu einer positiven Haltung bequemen, urn. dadurch das. Arbeitsniveau aller BetriebsangehOrigen in gesunder. und tiberzeugender Art zu heben. Wir wollen Sportier entwickeln, die an.- dem geeelischaftlichen Leben des Volkes Anteil *nehmen, die sich nicht . willenlos und un- wissend filr.die Ziele der Kriegstreiber miB- brauchen lessen. Sportier, die aus ihren Leistungen nicht finanziellen Nutzen berets- , ? holen wollen; Sondem. aufrecbte MenSchen und entschlossene Friedensfreunde sind. Es wird --beute immer klarer, daB die immer schlechter. werdende Lebenalage dutch einen Verdierist an Sport nicht atif die Dauer wett- gemacht 'werden kanri, sendern daf3 Man das Uebel bel-deir Wurzel fassen mull, das heiBt, ?marrirrilifs in besterreich in' erster Linie urn ??ein anstandiges und mensehenwiirdiges Real- irikomnien kamPfen, claim- wird der Sport zu ;dem, was. er sein Soil: . ? - ? ? Zur kiirperlichen und sittliehen Kriiftigung, zur kameradschaftliche'n ? Erziehung ,mid? zur gesunden Beziehung der Menschen zu- eitiander. - ? , Soma hat die am .15. Janner 1953 durch, geftihrte GerieralVersamnilung des ASV Nova entscheidende Bedeutung ftir den Betriebs. sport im aligemeinen. Der neugewahlte stand hat nun die Aufgabe, einen Betriebs. sportplan aufzustellen, indem es im ersten Punkt heiBen ,MaBnahmen zur Entwicklung des Massen4 ,S12?rte, dah.er die Gewinnung breitester Krei-se- det*;13e-sChaft.igten ' ftir den Sport. fildling neuer Sektionen Leichtethietik, Turnen, Gymnastik, Tischtennis;? Schath...us*.). Festigung pines wirklichen Leistungskollek- live des Betriebssportvereiries, .in deni alle Sparten vertreten sind.. ? , ? Sicherung einer regelmaBigen .und punkt- lichen Kassierung eller Mitglieder sowie einer gewissenhaften, sparsemen Verwendung eller -Gelder der Betriebs'sportgemeinschaft. Organisierung ? 'freiwilliger. Mitarbeiter bei der Erbauung von Sportanlagen sund platzen. ? ? ? ? Mogen nun alle Betrielosangehiirige dieser Reorganisierung des Betriebssports nicht tiberhoreit und nicht mit gernischten .06Bit:den aufnehmeri, sondern sich einSchalteri in diese schone Sache; zum ? Wohle jedes einzelnert selbst und ,zum Wohle,und besseren_Verstehen. eller. Walter Zalusky Generalversammlung des BSV Moosbierbaum Am 5. Jariner fand im_Kinosaal des Wed:es die Generalversanimhing des ? BSV Moos- bierbaum statt. Der erste Punkt der Tagesordnung war der Bericht des Obmannes Linhaidt. Er berichtete, daB die Faballsektion in der letzten Frilh- -jahrs- und Herbstmeisterschaft keine einzige Niederlage erlitten hat. Die 1. Mannschaft wurde mit 5 Punkten Vorsprung Herbst- meister der I. Klasse Tullnerield. Sie erhielt auch das Fairnefkliplom vom Niederoster- reichiSchen FuBballverband. Welter berichtete er, daB die Boxsektion manchen schonen Sieg. erringen konnte. Die Neugriindung der S'ehach- sektion hat dazu beigetragen, den Betriebs- sport zu erweitern und auszubatten. Von der Generaldirektion wurden f?r den Sportplatzbau 75.000 Schilling zur Verftigung gestellt. Von-s Niederosterreichi'sehen haben wir eine Subvention von 30.000 ? Schilling erhaiten. Filr these groBe finanzielle Hilfe sei den Spendern nochmais herzlich gedankt. Abschliellend ersuehte .H. Linhardt elle' Sportier und Sporttreunde, den neuen Aus- schuC so zu wahlen, daB er den Aufgaben des kommenden Jahres gerecht Wertlen kann. Am 22. Februar m5gen alle, die aportiiehes Inter- esse haben, ihre Stinime filti die Oester- reieltische Volitsopposition abgeben, von der sie gcwill sein kiinnen, dal3 sie etch the sport- lichen Interessen in der .neuen Regierung ver- treten wird, damit ist emelt eine wirkliche Forderung und Breitenentwicklung des Sports gewahrleistet. Der Kassabericht des Kassiers weist an Einnahmen S 28.734.15 .und , Ausgaben von S 28.189.22 im Jahre 1952 auf. Aus dem Bericht des Sektionsleitere ftir FuBball konnten alle Anwesenden ersehen, 'welehe Leistungen unsere Mannsenatten von- brachfen. Von 19 atsgetragenen Meister-, schaftsspielen konnten 17 Siege und Zwei Unentschieden erreicht werden, Torverhaltnis 56 :10: Schtitzenkonig wurde Ramlohr I mit 20 Toren vor Ondrak mit 15 Soren. Der Sektionsleiter der Boxer berichtete, def3 seine Mannschaft bei 15 .Karnplen -1,1 Siege, 1 ?Unentschieden und 3 Niederlagen erreiehen konnte.. In der Meisterschaft steht sic an zliveiter Stelle. Aus. dem Bericht des Sektionsleiters ftir Schach war zu ersehen,? unter welchen 'groBen Seltwierigkeiten er diese Sektion aufbaute. Der Jugendleiter gab bekanrit, daB 'seine Mannschaft in der Meisterschaft 1 Sieg ei- reiehte- und 5 Niederlagen hinnehmen muf3te: Artschlief3end erfolgte die Wahl des neuen Ausschusses, ? dei sich wie folgt zusamthensetit: ,Ehrenprasident: Direktor Petrow; 1. Prasi- (Mitt : Anton Patek; 2. Prasident: Anton Harold; Ehrenobmann: Fritz Rotter; 1. Ob-; mann: Franz Linhardt; 2. Obn-iann: Leopold Dam; 1. ,chriftftihrer: Josef Pichler; 2. Schrift4 fiihrer: Anton Miler; ? 1. Kassier: Fritz :Hof- bauer; 2. Kassier: Michael Sadler; P1atz4 kassiere: Michael Sadler und ?Gertrude hardt; 1, Sektionsleiter fiir Funball: Anton Nemec; 2. Johann Holpezy; Sektionsleiter fOr Schach: Adolf Hanslik; Sektionsleiter .fiir Boxen: Albert Sokolik; Verbandsdelegierte: Ernst Reiser und LudWig Kampel; Jugend- leiter: Karl Chaneska; Orclnerobmann: Erwin Renkov und LeoPold Haidinger sen.; Kon- trolle:- Josef Berger; Josef- Roithinger und Rudolf Cykl; Platz- und Zeugwart:? Franz Hallbauer sen.; Sanitater: Karl Humpelstetter. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 _ t 12 Ci15 unsere Betrieliszeitung an Bekannte welled V. b. U.; ta Nr. 4 (239) ? lall11117'11 -ET Iiil . ... 0 Wochenorgan der Arbeiter und Angestellten in der Erdolindustrie ? 30. Jammer 1951 8 111111 ? . ? . o"4 C II Karl Semmler, "Gemeinderat, Katzelsclorf Gerade well kb Sozialist bin, bin ich fiir die Volksopposition! ? Der Obmann des Lokalausschusses der SPOe und Gemeinde- Tat in Katzelsdorf ? .-Ko11. K. Semmler ist - Vor anderthalb Jah- ren mit einer Dele- gation in die Sowjet- ? union gefahren und hat fiber seine dort gewonnenen Ein- ilriicke den deter- " reichischen Arbeitern wahrheitsgetreue Be- richte gegeben. Kol- lege Semmler ist im Vorjahr einem ilberpartet- lichen Kampfkornitee gegen die Benachteili- gung -Niederbsterreichs heigetreten, da er die verh;..erenden Folgen dieser absichtlich her- beigefUhrten Benachteiligung als aufrechter Sozialist nicht langer mitansehen konnte. Semmler hat schliefflich die Katastrophen- politik der Figl-Scharf-Regierung, die zu 300.000 Arbeitslosen gefiihrt hat, sachlich kri- tisiert und sprach sich far eine Zusammen- arbeit aller fortschrittlichen Krafte in der Volksopposition aus, urn mitzuhelfen, auch in Oesterreich eine Wendung zum Besseren her- beizufiihren. Dieser ehrliche Arbeitervtrtreter erhielt nun von der LowelstraBe die Mitteilung, daf3 er ?auf Grund des ? 2 des -.Organisations- statuts" aus der SPOe ausgesehlossen worden sei. ,Kollege Sernmler inimmt dazu in einem Uns Uhermittelten Schreiben Stellung: In der Parfeifiihrung sitzen (Pe VerrEfer! ? ,,Ich habe der Partei gedient, ihr Opfer gebracht und mich mit ihrem Programm in- tensiv beschaftigt. Nicht ich babe die Partei verraten,. sondem Verrat am groBen soziali- stisciten Gedanken begehen -vlelmehr die leitenden Parteifiihrer. Zur Zeit eines Dan- ncberg,- Glockel oder Breitner hat -es keine Koalition mit der Reaktion gegeben, doch un- sere'heutige Parteifiihrung hat schon tausende alte, der Partei treu ergebene Genossen durch die fortgesetzte Packelei mit finsteren Re- aktionaren entmutigt und verdrossen ge- mach t. So wie ich haben es tausende sozialistische AlbAbrib.-11646,11b1M-AisAlb."16. AIN11.4111.1.-?.1111,MAlliv? Die nachste Hummer des ?Erdolarbeiter" entfallt aus technischen Gainden. ? Die erste Februarausgabe erscheint am 12. Februar 1953, Dia Redaktion Arbeiter heute salt, filch !Ulmer wieder Lohn- Preis-Pakte, Mietzinserhohungen, Verschlech- terimgen in der Sozialgesetzgebung und Steuererhohungen aufhalsen zu tassel), statt mit der Kriegslohnsteuer endlich abzufahren und die Kapitalistenprofite gebiihrend zu be- schneiden. Mit mir sagen sich tausende an- dere sozialistische Arbeiter, dal) wir von tier Hetze gegen die Russen nicht Satt wer- den und dal) es Verrat an der Arbeiterklasse ist, wenn man uns weismachen will, dal) der Feind links stehe. Ich habe die Sowjetunion mit .tigetten Augen gesehen, ihren gigantischen Aufbau und den unbedingtei Fectienswillen tier Volker dieses sozialistischen Landes. Wer es den Arbeitern einredeu will, dal) von dort Gefahr drohe, wahrend die Kapita: listen heute nur mehr harmlose Lanliner seien, der kann nur im Diens( des Kapitals stehen und wird daran such zugrunde gehen. Wirkliche Politik im Interesse ties arbei- tenden Volkes wird heute in Oesterreicli nur von den in der Volksopposition zusam- mengeschlossenen Kraften gemaeht, wahrend) die Figl-Sclarf-Regierung ihre Geschafte nur mehr im Interesse der Geldmenschen gefiihrt hat. Das ist der Grund, warum ich mich, wie so viele andere wirkliehe Sozia4 listen auch, der Volksopposition angeschlossen habe. Ich bleibe Sozialist, wie jell es immer war, und werde mich welter ffir die Inter-. essen der arbeitenden Menschen einsetzen: ?aber gerade well ich Sozialist bin, bin ich fUr die Volksopposition. Dies ist mein(' Rechtfertigung vor der Arbeiterschaft des Bezirkes, die mich kennt und der ich zurufe: Gebt den Sanierern der Reichen, den Sek-, tierern der Lowelstralle und den Paktierern mit der Reaktion die gebfilirende Antwort mit dem Stimmzettel fiir die Volksoppo- sition!" ? Chemiearbeiter einstimmig fur VO In einer Chemiearbeiterversammlung der Fraktion der gewerkschaftlichen Einheit, an der viele Sozialisten und Parteilose teilnahmen, hielt Kollege Heinisch Betriebsrat von der R a f finerie L o b a u, Bundesvorstandsmit- glied des Oesterreichisehen Gewerkschafts- bundes, em n Referat fiber ?Die Chemiefraktion 4er gewerkschaftlichen Einheit und die Volksopposition", das mit groBer Zustimmung aufgenommen wurde. Die Versammlnug be- kannte sich einstimmig zur Volksopposition. Kollege Heinisch befaBte sich mit der groBen Zahl der Arbeitslosen, die auf fast 300.000 angestiegen ist und zu der noch die 43.000 Ausgesteuerten, die keine Unter- stiltzung bekommen, und die vielen Jugend- lichen, die ohne Lehrstelle sind, gezahlt werden mtissen. ?Die Arbeitslosigkeit ist eine Frage, die uns alle angeht", sagte der Referent unter groBern Beifall der Ver- sammelten. Dann schilderte er in seinem Referat die Praktiken der Untemehmer. ?In vielen Betrieben haben sich die Unter- nehmer eine derartige Antreiberei zurecht- gelegt, daB die Arbeiterinnen und Arbeiter das Tempo nicht mehr aushalten. Trotz vielen Entlassungen bleibt die Produktion in den Betrieben auf der gleichen Mille, in vielen Fallen ist sie sogar hdher. Und die Drohung: ?Wenn's euch nicht paf3t, auf der Strafie warten tausende auf Arbeit", hort man den ganzen Tag. Die Kapitalisten wollen die Arbeitslosen als Lohndriicker verwenden. Deshalb und auch weil wir ganz bestimmt wissen, dal) ffir alle Arbeit da ist, solidarisieren wir uns mit den unglficklichen Menschen und machen ihren Kampf .um Arbeit zu unserem Kampf gegen die Regierungskoalition, die schuld an den chaotischen Zustanden in Oesterreich ist." Dann nahm Kollege Heinisch zur Kriegs.1 lohnsteuer Stellung. Er sagte: ?Wenn die Kriegslohnsteuer f?t, dann bedeutet das nicht nur, daB sich die arbeitenden Menschen mehr Konsumguter kaufen konnen, sondern daB auch viele Arbeitslose in der Konsumgiiterindustrie Arbeit finden konnten, die seit Juli 1952 um 20 Prozent zuriickgegangen ist." Auf das Einkommen der Arbeiter ilber4 gehend, fiihrte er welter aus: ?Das ReatA einkommen der Arbeiter und Angestellten ist standig im Sinken, das zeigt die Statistiki 1937 war der Anteil der Arbeiter und An-. gestellten am Nationaleinkommen nochr 46 Prozent und die Profite der Unternehmer betrugen damals 44 Prozent. Im Jahre 1951 ist der Anteil der Arbeiter und An- gestellten auf .33 Prozent gesunken, der Profit der Unternehmer aber ist -auf 57 Pro- zent gestiegen. Seit dem 5. Lohn- und Preis-i pakt ist das Realeinkommen erneut um 13 Prozent gesunken. Damals behauptete Bohm, da13.alles auf Heller und Pfennig ab-4 gegolten wird. So wares auch mit dem Zins4 zuschuB. In Wirklichkeit waren es immer die Arbeiter. und Angestellten, die zahlen muBten. Auf der anderen Seite bekamen die Unternehmer em n Steuergeschenk nach dem anderen." Dann prangerte Kollege Heinisch die Haltung der rechten OeGB-Fiihrung an. Er Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80S01540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Seite 2 DER Ek Mr. 4 berichtete folgendes von einer Bundes- vorstandssitzung: ?Als ich vor einem halben Jahr im Bundesvorstand im Nan-len der Fraktion der gewerkschaftlichen Einheit die Einberufung einer Konferenz .de.r Gewerk- schaftsverantwortlichen von ganz Oesterreich verlangte, die zu der steigenden Arbeits- losigkeit und deren Abhilfe Stellung nehmen sollte, hat Bohm erklart: ?Das kann man nicht durch Konferenzen Risen"" Das hielt B6hm nicht davon ab, vor vier- ehn eine Konferenz der Arbeiter- kammer und des Bundesvorstandes abzuhal- ten, urn. noch schnell vor der Wahl doh etwas, wenn- auch nur demogogisch,, gegen die steigende Arbeitslosigkeit zu tun. Es wurde eine Resolution angenommen, und mit 250 Millionen Schilling sollte die Arbeits- losigkeit behoben werden. Bis heute hat-man aber kein Wort mehr von der ?Aktion z6r Verhinderung der steigenden Arbeitslosig-\ keit" gehort. Demgegeniiber haben die Vertreter der Gewerhschaftlichen Einheit 'einen Antrag eingebracht, der konkret ist und 'schon morgen durchgefiihrt werden kann. Vor allem sollen die Sterierschulden, die ftinf Viertel Milliarden Schilling betragen, einge- trieben werden, weiter die 500 Mailmen Schilling Reingewinn der Grolibanken, ferner die zwei Milliarden Schilling Reingewinn der verstaatlichten Betriebe. Mit diesen fast vier -NEM arden k6nnte Sofort, die , Elektri fizierung der Sildbahn begonnen, der Ost- und Siki- bahnhof aufgebaut und Wohnbauten in alien Industriestadten ?errichtet werden." ? Auf die Wahltaktik der Regierungsparteien eingehend, sagte der Referent: ?Heute be- schimpfen sich die beiden Regierungsparteien both, well die Wahl vor der Ttir steht, aber schon morgen sind ale wieder in der Koali- tion im Kampf gegen die Interes,sen der Arbeiter. Es ist daher kein Zufall, wenn sic gemeinsam die alte Walze der USIA-Hetze anstiminen." Unter groBem Beifall erklarte Kollege neinisch: ?Wenn die RuSsen die Betriebe und Zistersdorf haben, da,nn sind wir gewiB, da6 Dither oder spater ?diese Betriebe den arbei- tenden Menschen in Oesterreich fibergeben Vverden. Wenn aber die osterreichische Re- Wrung sie hatte, dann wfirdert diese schon 'angst in die .westlichen Kapitalisten rind deutschen Ruhrmagnaten verschoben sein." ?Wir Chemiearbeiter",,schlof3 Kollege Hei- nisch, ?werden auf die Wahlsc,hlager der SP0e, OeVP und des VdU nicht hinein fallen, weilwir ivissen, daf3 wir his heute von ilinen belogen und betMgen wurden. Wir werden mit unserer ganzen Kraft kampfen, dall? wirkliche Vertreter ins Parla- ment kornmen, die die Fordertingen der Chemiearbeiter zu ihren Forderungen maehen, Deshalb sind Chemicarbeiter ffir die Oesterreichische Volksopposition und werden am 22. Februar die VO wahlen!" Kollege Benedikter, em n Soiia!ist, Von der Firma Austria-Mimi!, Mitglied des 'Wiener Komitees der VO, berichtete der Ver- ? sammlung, daB das Forderungsprogramm der Chemiearbeiter dem Komitee vorgelegt und ? Vorgeschlagen und von seiten des VO- Komitees auch angenommen wurde. Er be- richtete welter, dal3 auch .in den Reihen der sozialistischen Kollegen seines Betriebes die TJnzufriedenheit wachst. Es ist so, daB viele Mitglieder der SPOe es nicht nur ?wissen, sondern es auch aussprechen: ?So kann es nicht weitergehen!" Unter anhaltendem Beifall stellte Kollege tenedikter fest: ?Ich babe aus all diesen Er- fahrungen eine Konsequenz gezogen und ich wiinsche, daB das sozialdemokratische Pro- gramm m Sinne Breitners durchgefUhrt wird. Ich werde in meiner Partei entgegen der Meinung meiner hoheren SP-Funktionare ftir em n sozialistisches Oesterreich kampfen! Vor kurzem erst haben wir in unserem Be- trieb eine Vollversammlung gehabt, in der der rechte Gewerkschaftsfiihrer Sladek zu behaupten wagte: ?Der osterreichische Arbeiter ist mit Produktionsgiltern bereits gesattigt." Es zeigt sich also, daB diese ?,,Sazia- listen" mit den Problemen der Arbeiterschaft nicht- mehr vertraut sind, Die Arbeiter und AngeJtellten haben aus dieser Haltung auch ihre Schltisse gezogen. In einer Konferenz der Metallarbeiter, bei der ich anwesend war, wurde der ein- stimmige BeschluB gefafit, fiir die Volksoppo- sition zu wahlen. Es ist d:es dee richtige Weg, und ich mochte auch den Ghemie- arbeitern diesen richtigen Wcg empfehlen." ? In der nachfolgenden lebhaften Diskussion nahrnen eine Reihe von Kollegen aus den Betrieben zu den aufgeworfenen Fragen Stellung. Unter anderen sprach auch Kollege Schwender yam Tanklager Lobau. Kollege Lava von der Orop meldete sich gleichfalls in der Diskussion zu Wort end stellte fest: Das Programm der VO deckt sich mit dem Fordcrungsnrogramm der Fraktion der Gewei-kschaftlichen Einheit der Chemiearbeiter, zu dem wir geschlossen sleben, -end ich stellte den Antrag, ftir die VO zu warden." Dieser Antrag wurde abgestimmt und ein- stimm'g?angencimmen. Zentralbetriebsrat Kollege Schwab von dee Raffinerie Vosendorf beantragte die Ver- breitung eines Aufrufes unter alien Chemie- arbeitern. Er sagte unter anderem in seiner AntragsbegrUndung: ?Es ist notwendig, etwas gegen die Kriegslohnsteuer zu unter- nehmen sowie die Renten zu sichern. Wir wallen nicht nur diskutieren, sondem ich schlage vor, em n Flugblatt mit dem Forde- run gsprogramm der Gewerksehaftlichen Ein- heit der Chemiearbeiter anzufertigen und an alle Chemiearbeiter zu senden." Dieses Forderungsprogramm lautet: 1. Abschaffung der Kriegslohnsteuer. 2. SchluB mit der Wirtschaftspoirtik, die uns Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und e!rre standigg Senkung der Lebensnattung bringt, Sicherung der ,Vollbeschaftigu,ng durch den Ausbau des AuBenhandels mit alien Lan- dern. 3. Rilckgangigmachung aller Verschlechte- rungen auf dem Gebiete der Kranken- und Rentenversicherung. 4. Herabsetzung der Altersgrenze 111r den Bezug der Altersrente far Frauen auf 55 Jahre, ftir Manner auf 60 Jehre bei auF- reiehender Altersrente, urn jungen Arbeits- e kraften Platz zu machen, 5. Erhohung der Weihnachtsremuneration von 96 Stunden? auf drei Wochenlohne. Einen UrlaubszuschuB von 14 Tagen, w:e dies in den meisten Betrieben vereinbart let. Einfiihrung der 40-Stunden-Woche in Be. trieben, in welchen- die Frauen in der Mehr- heit sind, und den bezahlten Wirtschaftstag, ftir verheiratete Frauen. 6. Kampf urn die Erhaltung und Sicherung des Friedensd, Der Antrag bezfiglich dieses Flugblattes wurde einstimm:g angenommen. Diesem Forderungsprogramm gaben scion zahlreiche Betriebsratsobmanner, Betricbs- rate, Sozialisten, Parteilose, Linkssozialisten und K..mmunisten aus den chemischen Be- trieben durch ihre Unterschrift ihre .Zustimmung: Sazialisten: Karl Korinek, Lutzki, Wien XXI; Trude Radki, Heilmittelwerke; Michael Durst, Orop, Lager Donau; Leopold Zeiler, BV Methan; Leopold Eger, Tanklager/Lobau; Johann Stagl, Gunter Wagner, Franz Mayer, Orop, GroBgarage, Wien II; Kurt Paratsc.hek, Anton Pfandesack, Orop, Lager Hafen. Parteilose: HansDworak, Megerle, Wien XXI; Georg Thaler, Chemie", Rannersdorf; Alois Wollmann, Nova-Schwechat; Alfred Banner, Franz Wagner, Brunner Linoleum; Franz Fischer Franz Lang, Hovath, Johann Pin- derek, Fischer, Vacuum; Karoline Reitbauer, Rive, Wien II; Josef Roszek, Vinzenz Wagner, Wien XXII. SAP: Johann Hartl; Tanklager Lobau; Josef Kleibl, Raffinerie Lobau; Otto Beer, Glasfabrik Brunn; Josef Rehar, Orop, GroB- garage. ?Kommunistenf Hiermann, Chemie, Ran- nersdarf; Ignaz Zidar, Serotherap., Inst. X; Rupert Maukner, Brauns, III; Konrad Kern, Heilmittelwerke, III; Leopoldine Festbauer, Kaloderma, XXI; Fritz Schaffhauser, Glas- Moosbrunn; Michael Artner, Raffinerie Schwechat; Karl Pritsch, Neusiedler Papier- abrik; Atigust Lavar, Orop; Robert Raus, Reichhold-Flugger, - XXII; Johann Rosen- thaler, Sidol-Werke, XX; Hans Pawelka; Werkschutz; Franz Erachtl, Shell, XXI; Franz Schwab, Raffinerie V8sendorf; Franz Picha, Tanklager Lobau; Leopold Urbanek, Raf- finerie Lobau; Alois Kanicka, Socony- Vacuum, I; Leopoldine Friedl Gunter Wag- ner, Hans Pauls, Sekretar der Friedl. Gewerk- schaft; Franz Heinisch, Oskar Muster, Vor- standsmitglieder der Chem. Gewerkschaft. Eine neue grolie Kohlengrube: ?Kosciuszko-Nowa" Im Jahre 1953 wird im Krakauer Kohlen- revier bei Jalkorzno die F8rderung in 'der neuen groBen Kohlengrube ?Kosciuszko- Nowa" aufgenommen. , Die neue Grube wird zur Ganze elektrifi- ziert und mechanisiert sem. Moderne elektrisch betriebene Grubenwagen werden die geforderte Kohle, durch em n Fern- steuerungssystem geleitet?. transportieren. Elektrisch betriebene Maschinen aller Arten werden fur alle Arbeiten verwendet, und in den Stollen wird Neonlicht installiert. Es muB enders we Men in Oesterreich! Wahlerversammlung en der Volksopposition In Neusiedl an der Zaya Fr eita g, d e n 6. Februa r, urn 19 Uhl. 30 im Kinosaal des Gemeindegasthauses. Es sprechen: Fritz Lausche r, Arbei terkammerrat, und Karl Bart 1, Landes- obmann des Niedertisterreichlsch en Zentralverbandes der Sozialrentner. Diirnkruf Samsta g, d e n '7. Feb rua r, um 19 Uhr 30 im Kinosaal. Es sprechen: Nationalrat Erwin Scharf und Arbeiterkammerrat Fritz Lausche r. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14 : CIA-RDP80S01540R000600010008-2 Nr. 4 DER ERDOLARBEITER Seife 3 Gebt uns Arbeit sfaff Versprechungen Arbeitslosenkonferenz fordert Sofortmafluahmen ? Aufruf ftir VO 1078 Delegierte aus ganz Oesterreich re- fen Sonntag vor der gesamtasterreichischen Arbeitslosenkonferenz beim Wimberger alle Arbcitslosen auf, am 22. Februar fiir die Wahlgemeinschaft Oesterreichische Volks- opposition (VO) zu stimmen, um denen,- die sie arbeitslos gemacht haben, einen Denk- zettel zu geben und zu helfen, dal) alle Ar- beit erhalten. ? In dem einstimmig und mit lebhaftem Bel- fall beschlossenen Aufruf wird darauf hinge- .wiesen, dal3 die Volksopposition das Pro- gramm zt.fr Verminderung der Arbeitslosig- keit entwickelt hat: Hebung der Kaufkraft durclf Lohn-, Gehalts- und Rentenerhahung sowie durch Beseitigung der Kriegslohristeuer; verstarkte Batft5tigkeit, finanziert aus den riesigen Gewinnen der verstaatlichten und privaten Betriebe; freier Handel nach Osten und Westen, durch Aufhebung der Lieferbe- schrankungen, die Oesterreich von seinen naturlichen Handelspartnern abschntiren. Regierungskurs bedeutet weiteren Massenabbau ?Wenn die Regierung Figl-Scharf und die Parteien, die hinter ihr stehen, weiter am Ruder bleiben, so werden nicht nur wir :300.000, die wir heute schon arbeitslos sind, keine Arbeit hekommen, sondern werden nach den Wahlen noch neue Massen von Ar- beitern Lind Angestellten arbeitslos werden", heif3t es in dem Aufruf. ?Die Arbeitslosen werden aber auch nicht far den VdU stimmen, weil er die Regierung in alien entscheidenden Fragen untersttitzt hat und nicht weniger Unternehmerpartei 1st als die Volkspartei." Forderungen an die Minister In einer weiteren Resolution werden ,?n- fortmaBnahmen zur Bekampfung der Arbeits- losigkeit gefordert. Vom Handelsminister die Aufhebung aller Beschrankungen fiir den Osthandel, vom Finanzminister die sofortige Verwendung des 500 Millionen Schilling be- tragenden Reingewinns der verstaatlichten GroBbanken fiir Investitionen, von Minister Waldbrunner die sofortige Verwendung der in den letzten zwel Jahren ungefahr zwei Milliarden betragenden Gewinne der ver- staatlichten Betriebe ftir die Arbeitsbes.chaf- fung, die sofortige Inangriffnahme der Elek- trifizierung der Stidbahn und des Baues des Stid- und Ostbahnhofes sowie die Erklarung, daB in den verstaatlichten Betrieben weder vor noch nach den Wahlen Entlassungen vor- genommen werden. Vom Sozialminister Mai- sel wird die Einbeziehung aller Arbeitslosen in den Unterstatzungsbezug und die Gewalt- rung des- Arbeitsiosengeldes liir die Gesamt- dauer der Arbeitslosigkeit sOwle die Aus- zahlung eines einmaligen Zuschusses von 200 Schilling gefordert. Kampfbewegung der Arbeitslosen breitet sich aus In einer lebhaften Debatte, zu der sioh 117 Redner gemeldet hatten, berichteten De- legierte aus ganz Oesterreich tiber den ZusammenschluB der Arbeitslosen in ihren Bundeslandern. Besonderen Eindruck machte die Feststellung des als Gast anWesenden Betriebsratsobmannes von *aagner -Biro, Huber. der sich mit der USIA-Hetze aus- einandersetzte und bekanntgab, dal3 seine Firma vergangenen Jahr 120 Arbeiter auf- genommen hat und im Februar 80 Neu- einstellungen vornehmen wird. Die Konferenz beschloB, das von ihr ge- wahlte Prasidium als zentrale Leitung der Arbeitslosenbewegung zu bestatigen und sie zu beauftragen, alles zu ,unternehmen, urn die Sofortforderungen der Arbeitslosen durchzusetzen. In hunderten Arbeitslosenversammlungen waren zu der Konferenz unter- anderem aus Wien 315 Delegierte, aus Niederaste r- r eich 296, Oberosterreich 88, Steiermark 141, Karnten 83 und Salzburg 36 Delegierte ensendet worden. Delegierfe aus den Bezirken Ganserndorf, Tulin und Schwechaf tinter ihnen auch viele Sozialisten, erklarten unserem Berichterstatter, dal) sie den Arbeits- losen in ihren Wohnorten iiber die Konferenz in Versammlungen Bericht erstatton und sie auffordern werden, bei der Wahl fur die Volksopposition zu stimmen. Aus dem Bezirk Zistersdorf waren 15 Delegierte, unter ihnen Zuckerarbeiter aus Hohenau und Darnkrut und Arbeiter von stillgelegten Bau- und Ziegeleibstrie.ben, bei der Wiener Konferenz. Ein Zuckerarbeiter sagte bei der Heimfahrt, daB ihm nun klar-, geworden sei, was fiir em n schandliches Spiel die SP-Ftihrung treibt, die die Arbeiter durch Russ, nhetze gegeneinander ausspielen will, um davon abzulenken, dal3 niemand anderer als die Figl-Scharf-Regierung schuld 1st, daf3 wir heute schon wieder 300.000 Stempler haben. ?Bei diesen Wahlen kriegen die Packler von uns Arbeitslosen ihren Denkzettel, denn wir Arbeitslosen Schneiden uns nicht noch einmal ins eigene Fleisch, sondern wahlen Volksoppos'tion!", erklarte der Kollege aus der Zuckerfabrik. Die Zistersdorfer Delegation nahm durch Bet rieb srat sob m a nn Kollegen St umpfl (SEE. Mtihlberg) die KampfesgrtiBe der Fraktion der Gewerkschaftlichen Einheit der Erdolarbeiter entgegen, die solidarisch fur die Forderungen der Arbeitslosen eintreten werden. Neusiedl: Sofortprogramm der Arbeitslosen "Die Arbeitslosigkeit hat auch im Bezirk Ganserndorf mit weit mehr als 2000 Arbeits- losen em n alarmierendes AusmaB erreicht, und die Notlage der davon betroffenen Fa- mile". ist groB. Die Arbeitslosen haben sich bereits in einigen Orten des Bezirkes, wie in Zisters- dorf, Hohenau und im Bereich der Stempel- stelle Neusiedl an der ?Zaya, zusammen- geschlossen, urn ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. In Neusiedl an der Zaya fand eine Arbeits- losenversammlung statt, .an der etwa siebzig Arbeitslose, zumeist Bau- und Hilfsarbeiter, teilnahmen. Einstimmig wurde em n Sofort- programm mit folgenden Hauptforderungeu der Arbeitslosen beschlossen: Sofortige Wiederaufnahme der Briicken- bau- und Oberbauarbeiten durch Bund und land. Wanko, SEB-Neusiedl: A rbeitslos! Arbeitslos! Mit solchen Handen, die doch Arbeit nur gewtihnt! Wann wird sich das Schicksal wenden, daB ihr wieder schaffen konnt? Arbeitslos! Mit solchem Wissen, das Erfahrung hat gelehrt! ArbeitSlos sind die Maschinen, die Motoren stehen still. Sollen sie denn nicht mehr dri-ihnen, wenn em n starker Arm es will? Arbeitslose Vater jagen krampfhaft irgendwo nach Brot, abgeharmte Frauen fragen nach dem Ende dieser Not. "Hungrige Kinder schauen, sehn die Mutter f:agend an. Ob wohl jede dieer Frauen ihnen etwas geben kann? Wahrend andre schamlos prassen, schweigen nur in Saus und Brims, geht in vieien stillen Gassen Not und Elend einuid aus. Die ihr Brot braucht, urn zu leben, rufe ich zur Einigkeit. Brot und Arbeit wird es geben, wenn ihr selber euch befreit! Arbeitsbeschaffung auf - langere Sidit durch Errichtung des fiir die Bevolkerung ohnehin niitigen Bezirkskrankenhauses in Zistersclorf aus. Bundes- und Landesmitteln. Auszahlung einer einmaligen 'Winteraus. hilfe von 200 S. Ausgabe von Gasermalligungsscheinen (50 Prozent) durch die Gemeinden. Gleichstellung alter Landarbeiter mit den Arbeitslosen der Betriebe. Menschenwardige Behandlung der Ar- beitslosen durch die Arbeitsamter. Ersatz der Fahrtspesen zur und von der Auszahlungsstelle. ? Es wurde em n fiinfgliedriges Arbeitslosen- komllee gewahlt, das beauftraat wurde, diese Forderungen der Expositur der Bezirkshaupt- manrschaft und den Gemeindevertretungen von Neusiedl. Hauskirchen, Prirzendorf-Ran- nersdorf, Dobermannsdorf, Palterndorf. und Sankt Ulrich zu iiberreichen. Ferner "wurde das Komitee, in dem Angehorige aller Partei- richtungen vertreten sind, beauftragt, an der Oesterreichischen Arbeitsloienkonferenz in Wien teilzunehmen und iiber das Ergebnis in einer neuerlichen Versammlung zu be-' richten. Aus der Diskussion in der Versammlung ging hervor, daf3 viele Arbeitslose durch mehrfache Fahrten zum Arbeitsamt 20 bis 40 S ens eigener Tasche ftir Fahrkarten verbrauchen, noch- ,bevor sie tiberhaupb brauchen, noch bevor sie tiberhaupt nocli einen Groschen Untersttitzung erhalten haben. Von den Linksblock-Gemeinderaten liegt die Zusicherung vor, daf3 sie die Forderungen der Arbeitslosen in den Gemeinden und ge- gentiber der Landesregierung mit Nachdruck vertreten werden. AusrUsfung fiir Erdolbohrungen Gesteinsbohrer filr das Vollbohren bei der Erdolgewinnung herzustellen, ist -jetzt die polnische Industrie selbst in der Lage. Die far das Rotary-Tiefbohrverfahren ? ver- wandten Aggregate muBten bisher aus dem. Ausland eingeftihrt werden, was betracht- liche Devisenbetrage Qyforcierte. da gewOhn- lich nach 20 bis 25 Meter erreichter Tiefe der Bohrer jeweils ausgewechselt werden mad n.,-inzQifipri in Part - Sanitized Com Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80S01540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Den Malberger Arbeitern wurden 1,500.000 Schilling geroubt Vom HauptbuchhaltersteIlvertreter Koile- gen Forreth erhieltert wir folgende Auf- stellung Ober die von den Arbeitern und An- gestellten des SEB-Mithlberg in der Zeit vom 1. Janner 1947 bis 31. Dezember 1952 ein- behaltene Lohn- und Besatzungssteuer: 1947 S 149.614.12 1948 ? 318.701.32 1949 ? 438.887.95 1950 ? 451.559.43 1951 ? 544.982.55 1952 ? 483.390.58 Insgesamt: S 2,387.135.95 Da die Lohnsteuer bis 1938 in Oesterreich nur em n bis drei Prozent des Verdienstes be- tragen hat, jedoch die von der Figl-Schiixf- Regierung noch immer angewandte Kriegs- lohnsteuer acht bis zwiiif Prompt des Lohnes ausmacht, sind den Kollegen des SEB-11411111- , berg in der Zeit von 1917 bis jetzt mindestens 1,5 Millionen Schilling durch die beibehaltene Hitler-Steuer geraubt worden. Die 1952 gegeniiber 1951 geringere Summe der Abztige erklart sich aus den in _dieser Zeit erfolgten Ueberstellungen nach Matzen- Aderklaa. In dicsen sechs Jahren sind durchschnitt- lich rund 400 Arbeiter mid Angestellte im SEB-Miihlberg bcschaftigt gewesen. Jeder dieser Kollegen Witte in dieser Zeit 3150 S, mehr ausbezahlt erhalten, wenn -die Fi- Sch?-Itegierung mit der Kriegslohnsteuer abgefahren ware. So geht es aber nicht nur den Miihlbergern, sondern den Arbeitern und Angestellten in ganz Oesterreich. Die Besatzungskostensteuer kann dabei als Gegenargument nicht herhalten, denn sie be- tr? nur 20 Prozent der Kriegslohnsteuer, und auBerdem 1st es eine Tatsache, dal-3 die Besatzungskostensteuer in dieser Hate Ober- haupt nicht berechtigt 1st. Der Staat nimmt namlich im Jahr rund 1000 Millionen Schil- ling Besatzungskostensteuer em, von denen nor 500 Millionen von den vier 1Vifichten be- ansprucht werden. Die restlichen 500 Mil- lionen wandern in die Staatskasse. Die Figl- Scharf-Regierung 1st also die teuerste Be- satzungsrnacht. Alle Be,triebsrate und Funktionare der Ge- werkschaftszahlstellen und der Ortsgruppen der Metall- und Bergarbeitergewerkschaft sowie der Ortsgruppe der Angestellten in der Privatwirtschaft vnn Miihlberg haben daher In einer Konferenz einstimmig den Linzer Geseizentwurf begrUBL der vom Prasidium der Linzer Konferenz ars- gearbeitet wurde and die Riickfiihrung der Lohrtsteuer auf das ungefahre AusmaB von 1937 vorsieht. Die Belegschaften der Betriebe im ganzen Zistersdorfer Erdolgebiet werden zum Gesetzentwurf in dieser Woche in Ver- sammlungen dazu SteIlung nehmen, und sic werden fordern, dati dieser Entwurf zum Ge- setz wird. Wir Erdiilarheitcr begrithen es, da,13 das Pra sidium der VO fUr die Abschaffung der Kriegslohn- steuer am vergangenen Samstag einstimmig cm- getreten 1st und erklart hat, daB die AU- geordneten der Volksopposition im Parlament diesen Gesetzentwurf einbringen until fiir seine Annahme eintreten werden. Damit 1st jedem Arbeiter und Angestellten klar: mar wer VO wahlt, wahlt auch die Beseitigung der Kriegslohnsteuer: Irnmer neue VO-Komitees Im Bez irk Zistersdorf wurden binnen wenigen Wochen. elf Betriebs- Ond sieben Ortskomitees der Volksopposition gegriindet, in denen alle Parteirichtungen und Berufe vertreten sind. So haben zum Beispiel die Arbeiter und Angestellten des Betriebes Wifo-Neusiedl," in den .letzten Taken em n VO-Komitee gebildet, dem em n Sozialist, em n Parteiloser, ein Mit- glied der OeVP und zwei Kornmunisten an- .gehoren. Es siiid die S die Kollegen Denner, Ebner, Hausmann, Loffler- und _W-Tinger. In der Erdgas-AG in Neusandl haben sich folgende Kollegen zur Mitarbeit im VO- Komitee bereit erkIrt: Ingenieur Hinter- minter, Kuba, Elisabeth Knotig, Luxbacher, Schleifer, Zettel. ? . Im VO-Ortskornitee Bernhardsthal arbeiten em n Sozialist, em n Mitglied der SAP, zwei Parteilose, em n Bilitglied des - Bundes der Kleinen Landwirte und ein, Komalunist mit (Josef Czip, Franz Matouschein Augus1 Owesny, Thomas Putzig, Johann Weifl,. Angela Wimmer). Die Betriebsgruppe des Arbeitersportver- bandes fiir Modell- und Segelflug- spo.rt in Neusiedl an der Zaya hat es in einer Mitgliederversammlung begrilBt, daft die VO in threm Programm den Torderun- gen der Sportier Rechnung tragt. Die Ver- samnilung wahlte em n VO-Komitee, das aus den Kollegen Christi Goldman n, In- genieur Hinter mil iler und Ingenieur Toz zer besteht. Aucli die am 22. Janner .stattgefundene Gener`alversammlung des ASV _Neusied1 be- faBte sich ausfiihrlich mit dem gleichgtiltigen Verhalten der Figl-Scharf-Regiefurig hin- sichtlich der wirtschaftlichen Forderungen der Sportier, begrilf3te in. diesem Zusammenhang die Zusicherung der ? Wahlgemeinschaft Voiksopposition, ftir die Verwirklichung des 12-Punkte-Programms der Sportier einzu- treten, und wahlte einstimmig je em n Aus- schamitglied als Delegierten in das Orts- und Betriebskomitee von Neusiedl an. del Zay a. Die Delegierten sind die Kollegen Klaus Reitmeier und Frant Wadjum OltickwUnsche In der Familie des Kollegen Hans Bauer, Buchhalter im SEB-Milhlberg 1st der Stamm- halter angekommen. Ihm und seiner Gattin Rotraud gratulieren alle Arbeitskolleginnen und Kollegen, die Betriebsrate und die 130 der K.P0e des SEB-Miihiberg und de 4 SEB- Neusiedl herzlichst. Insbesondere fieuen sich die Belegschaften der beiden Buchlialtungen mit, da.13 sich Rotraud und Hans -auch in der Ehe as' so ?bilanzsicher" erweisen. Familienzuwachs hat es auch hal Kollegen Hans Schuller, Elektrikervorarbeiter im SEB- Neusiedl, gegeben, depn eine Gal.tin hat einem gesunden MAderl das Leben geschenkt. Die Arbeitskollegen, die Betriebsnite und die Hausparteien entbieten herzliche Gl?ck- w?nsche. Die Redaktion Redaktion gibt Antwort' Da unsere Leser die Erfahrting gemacht haben, daB durch Verdffentlichung im ?Erd- olarbeiter" scion so manches Uebel abgestellt wurde und brauchbare Vorschlage an die richtige Stelle kamen, 1st such die Zahl der Leserzuschriften standig im Steigen begrif- fen. Wir beantworten solche Zuschriften brieflich, tells ;such durch Veroffentlichung mu4 Hinzuftigung der Feststellungen der 'Re- daktion. Nun zwei der letzten Zuschriften und deren Beantwortung: Kollege Mliko, SEB-Miihlberg, ersuchte um Intervention beim Zentralbetriebsrat, um auch die in Mistelbach wohnhaften Erdolarbeiter in den vollen GenuB der GaspreisermaBigung zu bringen, wie sic der Kollektivvertrag vor- sieht. Antwort: Nach Rticksnrache,mit dem Zen- tralbetriebsrat und dem Gaswerk Mistelbach wurde festgestellt, daB sich in diesem Fall leider nicht s machen 1513t: Durch zirka sechs Monate im Jahr gibt das Gaswerk Mistelbaeh nicht reines Erdgas, sondern Mischgas an die dortigen Verbraucher ab. AuBerdem: Das Gaswerkpersonal, die Erhaltung der Betriebs- anlagen des Gaswerkes usw. verursachen be4 stimmte Kosten, die alien Verbrauchern an- gelastet werden, also auch den Erdolarbeitern. Die meisten Gemeinden des eigentlichen Erd- olgebietes sind jetzt dazu iibergegangen, ftir die Erhaltong des Gemeindegasnetzes und ftir ?Schw-und", zwei bis acht Groschen pro Kubikmeter aufzuschlagen. Ob die Gemeinden dabei nicht oft Ober das erforderliche Aus- ;mall hinausgehen, ware ortlich (durch Ge- meinderate.usw.) zu tiberprtifen. ? . . Die, Schichtwagenpassagiere Matzen - Neu-- siedl haben mit Recht festgestellt, daB zuviel.' Zeit zwischen ArbeitsschluB und Abfahrt des Wagens verstreicht. Wir haben den Beschwerdebrief dem Zen-. tralbetriebsrat zur weiteren Behandlung tiber- geben, und verweisen die Kollegen auf den vormaligen Bericht tiber die Arbeitstagung der BetriebsratsobmAnner in- Nr. 3/53, da sich diese auch mit dem Kapitel ;;Schichttransport". ,befaBt hat. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540ROomonn1nnnR_9 Nr. 4 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14 : CIA-RDP80S01540R000600010008-2 DER ERDOLARBEITER Seife S Grazer Sozialistische Jugend kommt flack Neusiedi . _ ? wehrautes unseren ungtinstigen Geratestand berticksichtigen- zu' woilen; heimlchen Witten! Das Redaktionskomitee I Feuerwehrautos, Typ Praga, aus der CSR eingetroffen sind und noch weitere Fahr- zeuge folgen sollen, ersuchen die Kollegen der Feuerwehr Neusiedl die Verwaltung, bei der Aufteilung dieser hervorragenden Feuer. Eine starke DeltgatIon der Grazer StraBen- bahner besucht am-31. Jinner und 1. Februar das Zistersdorfer Erdtilgeblet, um die Arbehs- bedingungen und die Sozialeinrichtungen in den s1)1: -Retrieben .Miihlberg und Neusiedl kermenzulernen..Der Delegation. gehilrt aue;i eine Kulturgruppe der SoziaUstischm Jugend der Grazer Straflenbahner an, die, beim Dirndlball am 31. Janner im Ar- beiterklub Neusiedl dur?,h Einlagen Proben ihres Konnens zelgen wird, Selo' willkommen und fragt Ober elks!. Im Namen der -Arbeiter und Angestelilen der SMV-Betriebe heiBen wir die Giiste aus der grtinen Steiermark herzlich willkornmen und rufen ihnen zu: ? Fragt, fragt und ? fragt nochmal-3, es gibt nichts, was w:r Erdo:arbeiter euch zu ver- Wir wissen, daB auch einige steirisehe Zeltungen ?Berichte" tiber das Erddlgebiet veroffentlicht haben, durch die der Eindruck 1 erweckt werdeti Eollte, als glae es in unseren SMV-Betrieben die denklaar schlechtesten Ar-: beitsbedingungen, so gut wie keine Soziai- einrichtungen, abet., dafiir viel Stacheldraht, keine Freiheit und eine unzuiriedene Ar- beiterschaft. Darum ersuchen wir euch, StraBenbahner- kollegen aus Graz, nochmals, informiert euch und immer tibe.rall und erzahlt dann zu Hause de von euch selbst festgestelite Wahrheit tiber Zistersdorf. Die Rednktion Die Feuerwehr des Comp Roeder In der ersten Jannerwoche 1953 war in der auch in den erdolgewinnenden Betrieben, ?Oe.-Z." eine interessante Gerichtverhand- lung abgedruckt. Die Verhandlung fand in Salzburg statt. und betraf ,folgenden Fall:- Am 10. September 1952 muflte die ameri- kanische Feuerwehr _des Camp Roeder ? ausschlialich Oesterreicher ? zu einem Brand ausrticken. Obwohl die Fahr- geschwindigkeit nur .40 km betragen hatte, . verungltickte das F'euerwehrauto, indem es einen Baum streifte. Zwei osterreichische Feuerwehrmanner wurden .im Bogen vom Trittbrett geschleudert, einer davon, Johann Maier, starb bald nach diesem Unfall. Vor einem esterreichischen Gericht stand der Fahrer des verungltickten Feuerwehr- autos. Dabei kam die verbrecherisch-fahr- lassige Konstruktion der amerikanischen Eeuerwehrautos zur Sprache, Es stellte sich welter die Unschuld des Angeklagten ein- wandfrei heraus. Besagtes Feuerwehrauto entsprach in keinem Fall den osterreithi- schen Kraftfahrzeuggesetzen. Die Feuer- wehrmanner standen- auf den Trittbretteim, als Haltevorrichtungen 'gab es nur leichte ? Rohre, die sich verbogen und nur mit einem Gewinde am Wagen festgeschraubt waren, Wobei sich vier Fetierwehrmanner daran . festhalten muf3ten. Dieser Fall zeigt uns, deutlich, wie durch grobste Fahrlassigkeit der Amerikaner leicht- - sinnig Menschenleben aufs / Spiel gesetzt werden. ? Im Gegensatz dazu stellt die SMV ihren Betriebsfeuerwehren in steigendem MaBe die modernsten, alien Ansprtichen kerecht werdenden Feuerwehrfahrzeuge zur Ver- ffigung. In den Raffinerien sind neueste Tankloschfahrzeuge konzentriert, teilweise 116"6,11r, 116,W111,11110110-41NINbolbe'll Richtigstellung Durch ? einen unserem Ortsberichterstatter unter,laufenen Irrtum meldeten wir in un- serer Ausgabe vom 15. Janner 1953 auf Seite 7, daB auch Herr Rudolf Matzka, Land- wirt in Rannersdorf, der Mitglied der VP sei, dem VO-Ortskomitee angehore. Wir kommen dem Ersuchen des Herrn Rudolf Matzka germ nach und stellen richtig, dal3 er weder bei der VP I-loch bei einer sonstigen Partei Mitglied ist und daB er auch nicht dem VO-Komitee angehort. Der Irrtum ist durch Namensgleichheit mit Kollegen Adolf Matzka entstanden, der dem VO-Komitee beigetreten ist. Wir bitten unser Versehen zu entschuldigen. ebenso gibt es neuwertige Feuerwehrautos mit stabilen'Einbaupumperi. -Jedoch em n Bereich; namlich 'die Fetter- wehrzentrale Neusiedl, wurde vom Beginn an etwas stiefmatterlich behandelt. Unsere Loschgerate entsprechen zwar jederzeit den osterreichischen ? Verkehrsbestimmungen, j e- doch fin' unser Geliinde und die Art- der Einsatze (Gasausbriiche usw.) sind diese Autos nicht besonders geeignet. Nachdem vor einigen Wochen drei neue Redaktionskomitees ? fur den ?Erdolarb2Iter", denen Kollegen eller Parteirichtungen angeht.iren, wtn den auBer in den Betrieben SEB-Miihiberg, Erdgas Neu- sled! und Zentrairriagazin, tiber deren Kornitfes wir erst karzlich berichtet haben, von der Fraktion der Gewerksc.haftlichen Einheit in folgenden Betrieben gebildet: Werkschutz Neusiedl: Gra, Mooigiiller,' Bohrn, Grand!: Rohrbasis Dobermannsdorf: Modliba, Well, Schubtsch;k Hochhauser; Feuerwache Neusiedl: Bruno inter, Wilhelm Haitig, Johann Kmetyko, Rudolf Branner; SEB-Neusiedl: Walter Sehaden; Erich Maldiny, Fritz Wohrnschimmel, Baumann, Hans Rade- Schutz, Fritz Dettmers; Wifo, .Kopfstation Zistersdorf: Josef Rohr, Karl Pausewang, Franz Kraft. Sondengen-ralreparatur Schonkirchen: Josef Trbola, ?Ignaz Sandier, Anna Spiller, Johann Ripper, Johann 'Ertl, Adolf Eliaseb. Diese Komitees sind ftir die laufende Berichterstat-e tung aus den -Betrieben verantwortlich, und jeder Mitarbeiter dieses Komitees nimmt gemn schriftliche oder mtindliche Berichte zur Be- arbeitung und Weiterleitung an die Redak- tion von alien Kolleginnen und Kollegen ent-- gegen. Kein Bericht oder keine Anfrage art unsere BetriebSzeitung bleibt unbeantwortet!' In den Ledigenquartleren des SEB-Neusiedl Noch 1947 muflte der grOBte Tell 4r Arbeiter in den Neusiedler SMV-Betrieben in Baracken hausen, die von den Faschisten in yerwahrlostem Zustand zurtickgelassen wurden. Nun sind schon viele der Baracken verschwunden, da die SMV neue Wohn- UnSere Aufnahme zelgt, em n Vmmer f?r ledige Arbeiter im friiheren Verwal- tungsgebiude des SEB-Neusiedl. Es ist wie, in einem Hotelzimmer, hier 'airmen sich die Kollegen nach der Schicht wirklieh entspannen. Dieses Quartier einschliefflich, raume -geschaffen und frtihere Baroraume zu Ledigenquartieren umgestaltet und freund- lich eingerichtet hat. In diesem Jahr ist durch 'Umbauten die Gewinnung weiterer Wohnraume ftir Ledige und Familien vorgesehen und schon be- stehende Siedlungsbauten sollen generaltiber- holt 'werden. Strom und Beheizung wird vom Betrieb unentgeltlich beigestellt. Nur far. die Bett- wilsche ist em n geringer Kostenbeitrag (S 1.50 pro Leintuch) zu bezahlen. Zum Vergleich sei? gesagt, daB einem Arbeiter im ' verstaatlichten Betrieb der VO eESt eine Schlafstelle in einer Baracke samt Licht und Beheizung a?f mehr als 50 S kommt. nariaccifipri in Part - Sanitized COPY Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80S01540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Seite 6 DER ERDOLARBEITER An alle Gemeindevertretungen und Erdgasalmehmer Die Gasunfalle der letzten Zeit in Haus- kirehen, Ginzersdorf und Neusiedl, ferner der. trotz wiederholter Aufforderung unsererseits, Abhilfe zu 'schaffen, noch immer katastro- phale Zustand der Gasleitungsnetze in den Ortschaften veranlaBt uns, hier nochmal SteHung zu nehmen, und zwat vom techni- schen Standpunkt im Hinblick auf Richt- linien zur Vorbereitung zu Komrnissionierun- gen, die in karzester Zeit nunmehr endgilltig durchgefiihrt werden miissen. Zu diesem Zweck .gehen wir den Vcrant- -?wortungsbereich des Abnehmers der Reihe nach durch. Wir als Lieferant (Erdgas-AG) liefern Gas frei MelIstelle nahe der Hauptleitung, im Valle von Pauschalabnehmern ab Zweig- ansqhlu13 von unseren Hauptleitungen, des heiBt an diesem Punkt endet unser YerantwortungSbereich. Sollten sich vor der MeBstelle .noch Gas- leitungen oder andere Einrichtungen be- finden, die Eigentum des Ahnehmers sind, ist dieser verpflichtet, samtliche Anordnungan unsererseits hinsichtlich Abanderung odor Er- neuerung so fort durchzuffiliren. Dicse Arbeiten werden von ,uns iiberprilft. Auher- halb unseres Kompetenzbereiches licgt die Einstellung der Regler, die vom Abnehnier in tiebereinstimmung mit Gesetz und Ver.- sorgungsmiiglichIceit duirchgefiihrt werden mull. (Als hochstzulassiger Druck fur Orts- netze sind 350 mm WS festgelegt.) Und nun Cur Verantwortlichkeit der Abnehmer. Die Hauptleitungen ab Mastelle milsscn frei von Wassersacken sein, also nivelliert verlegt, am gunstigsten mit jeweils geringem konstantem Gefalle Mit Wassertiipfen an den tiefsten Stelien, die regelmaf3ig entwasscrt werden mitssen. Die Rohrvcrbindungen milssen den Vorschriften ilber Schwelf3ung, Verschraubung oder Verstemmung ent- sprechen, ail? anderen Verbindungen .sind unzulassig. Sarntliche von dieser Haupt- leitung a.bzweigenden Leitungen miissen mit laufend instand gehaltenen Absperrorganen ausgeriistet sein, die unmittelbar am An- schluB montiert sein miissen; zuslitzlich mull Abblindmoglichkeit gegeben sein. Die Ab- sperrorgane diirfen nicht frei stehen, miissen aber leicht zuganglich sein. Das gesamte Ortsnetz muB mindestens mit dern-dreifachen rnoglichen Spitzendruck in dieser Leitung ah- gedriickt sein, em n genauer Leitungsplan mit Angabe samtlicher Armaturen, Wasserti.ipfe" usw. ist durch die Landesregierung genehmt- gen zu la,ssen. Allen Bestimmungen hinsicht- lich Rohrverlegung durch StraBen, Bahnkor- per und bei FluBilberfithrungen ist Rechnung zu tragen. Samtliche Hausanschliisse milssen auf3er- .halb des Hauses mit einem Absperrorgan versehen sein, em zweites innerhalb des Hauses vor dem Einzelzahler. Auf einwand- freie Verlegung innerhalb geschlossener Raume (Leitungsfiihrung ?hen, ZUleitung zum Gasgerat -senkrecht) ist besonders zu achten, ferner auf vollkommene Dichtheit (Abdriicken wie Ortsnetz und laufende Kon- .trolle durch Abseifen). Die Gasgerate selbst massen entwedcr fabriksmaBig kommissionierte Erzeugnise sein, oder gesondert iiberprilft weTden. Jeder einzelne Brenner mull gesondert absperrbar sein, der Luftschlitz derselben sich zur Ganze hinter der Dilsenmtindung befinden. Den Vor- schriften tiber Ofenabzug und_Kamindurch- bildung ist Rechnung zu travia, soferne.es .sich nicht urn freibrennende Erdgas-itechituds handelt. ? Wir machen nochmals darauf aufmerksam, daB die Landesregierung, beziehungsweise die Bezirkshauptmannschaf ten jetzt!darauf dringen werden, cial3 die Kommissionierungen so bald wie moglich durchgefiihrt werden. Wir aIs Lieferfirma werden dies mit alien uns zur Verftigung stehenden Mitteln untef- Nr. 4 sattzna, allenfalls auch'so welt, da13 wir die Gasiteferung unterbinden, wenn der Auf- forderung durch die Bezirkshauptmannschaft nicht nachgekommen wird. Die Vorbereitun- gen mtisseh durch eine konzessionierte Firma getatigt werden, wir empfehlen, sich so bald als moglich an eine solche zu wenden, urn Terminsclawierigkeiten zu verhindern, doch warnen wir ausdrilcklich davor, Firmen zu beauftragen, deren Leumund arbeitsrnaf3ig schlecht ist. Gluck auf! Diplomingenieur Duras, Erdgns-AG, Sicherheitsingenieur Heuer Ein Maybach-Schneepflug hielt in den letzten Wochen bei Schneever- wehuhgen das. Revier zwischen Neusiedl und Matzen fin. den Schichtwagenverkehr offen. Durch die Erfahrungen des Vorjahres ge- witzigt, hat der Betriebsleiter der Auto- basis II, Kollege Longauer, schon im Som- mer des Vorjahres Vereinbarungen mit der StraBenverwaltung Zistersdorf getroffen, die. es auch bei argen Schneeverwehungen garan- tieren, daB zumindest eine StraBe zwischen Matzen und dein Zistersdorfer Erdolgebiet durch gemeinsamen Einsatz von Baum- geraten fre!gehalten warden kann. Die StraBenverwaltung stellte einen Eisen- pflug zur Verlag-ling, der vom Betrieb auf eine 8-Tonnen-Maybach rnontiert wurde. Eine zweite Mayhadi mit Pflug wird in die- sen Tagen naeh Matzen abg,estellt, da sich im Be.zirk Canserndorf ilberhaupt nur Holz- pflilge befinden, die starkeren Verwehungen nicht gewadisen sind. Die Initiative der Autobisis II, und em n ge- wisses Entgegenkomrnen der lokalen StraBenverwaltung sichern also heuer den Arbeitertransport nod die Weiterfillarung der Arbeit in unseren Betrieben.- F?r N;edertislerreich fehlen 106.000 Meter Schutzgatiern Bezeichnend ist es, daf3 ?fiber den Winter- dienst auf den niederosterreichischen StrafSen" in den ?Amtlichen Nachrichten" der niederosterreichischen Landesregierung vom 1. Oktober 1952 ganz offen zugegeben wurde, daf3 es in Nieclerosterreich im Verhaltnis zum Stra Benbereich welt weniger StraBenwarteu illb.116,116.16.111~11b-4116,01.W.41.0?11-0,1,411.-11.416,111,..1101 MObelschau der Voith-Werke ab 6. Februar in Neusiedl Die von uns schon seinerzeit angekfindigte Mobelschau der Voith-Werke in Sankt Pat- ten wird nun ab 6. Februat im kleinen Saal des Arbeiterldubs in Neusiedl an der Zaya zu schen sein. Wer Qualitatsmobel zu billigsten Preisen erwerben will, soli diese einmalige Gelegen- heit nicht versitumen. Die Scharr bleibt nor eine Woche in Neusiedl. Im Aussteliungs- raum werden alien Interessekten Auskiinfte erteilt, lurch liegen Preislisten auf. Es werden gfinstige Tolizahlungsbedingungen geboten: em n Drittel Anzahlung, Rest in 12 Mona ts- raten. Es ist an einen Sammeltransport der bestellten Mobel gedacht, so &SI mit nur malligen Transportspesen zu rechnen ist. Fiir einwandfreie Verpackung sorgen die Mobel- werke Voith. Zur Besichtigung ausgestellt werden: Kitchen-, Schlaf- und Wohnzimmermobel (auch gepolstert) in alien Ausfuhrungen. Es ist begriiBenswert, da8 der USIA-Be- trieb Voith auch unseren Arbeitem und An- gestellten Gelegenheit bietet, gute und form- schone Mobel zu erschwinglichen Preisen zu erwerben. als in den westlichen Bundeslandern-gibt, daB das Geld fiir die Anschaffung von 106.000 Meter dringend benotigter Schutz- gattern ffir windreiche Gebiete fehlt, und dell die meisten Raurngerate ilberaltert sind, weil kein Geld filr ,Reparaturen oder Neu- anschaffungen zur Verffigung gestellt wird, Irn Katastrophenfall milssen daher die Ge- meindcn die Kosten filr die Beseitigung der Schneemassen tibernehmen. Bei uns stellt zum Beispiel die SMV zwei sChwere May- bach, die Chauffeure hierf?r, und den Treib- stoff, zur Verfilgung, eine Maf3nahme, die der gesamten Bevolkerung zugute kommt. SP-Nationairatsitandidat Nr. 13 Am 22. Janner fand bei uns im Betrieb eine Wahlversammlung der VO statt, die gut besucht war. Kollege Bauer, SED-Miihiberg, zeigte sehr gut auf, wie schwer heute die ar- beitende Bevalkerung an den Folgen der Re- gierungspolitik Anschliefiend sprach der. ObnIann des SP-, Lokalausschti.sses und Gemeinderat von Katzelsdorf Kollege Semmler. Als Eoden- standiger wies er in ungeschminkten Worien nach, wohin die Politik des SP-Parteivor- standes. fiihrt, und d.af3 nicht Jur er mit der arbeiterfeindlichen Politik des SP-Parteivor- standes nicht mehr einverstanden jet. ?Wir mfissen unscren Parteiyorstand von unten her zwingen, vdn der hisherigen Politik abzulassen; und deshalb habe ich 'den Ent- schlull gefal3t, mit der VO gegen die Figl., Scharf-Politik und gegen den VdU zu karnp.i fen!" erklarte Kollege Semmler. ? Set-rimier wies dann darauf hin, da.3 or den Nationalratskandidaten Nr. !3, Kollegen Tlrnmel..sehr gem in diesier Versarnmlung angetroffen hatte, urn ihn daran zu erinnern, was er ala Delegationsmitglied beim Ab- schiedsbankett in der Sowjetunion erklarte. Kollege Tirnmel hat also offenbar in seinen Reiseberichten ilber die Sowjetunion vor den Arbeitern der EGP einiges verscnwie.gen, was er ? unmittelbar unter dem Eindruck uber das Selbsterlebte und Gese.nene stehend ? vor der Heimreise in RuBland gesagt hat. Nach Oesterreich "zuniickgekehrt, hatte Kol- lege Timmel nur zu seinen eigenen Worten stehen milssen. Doch leider wurde er nach? ; einer Praparation in Wien neuerlich zu einer GrammoPhonplatte far den SP-Parteivor- stand. Womit also erklart .ist, warum der .Nationalratskandidat Nr. 13 es vorgezogen hat, nicht einmal als.. Gegeriredner dem so- zialistischen. Genossen und Delegations-. gefahrten Kollegen Semmler gegentiberzu- treten, Das Redaktionskomitee. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R0006000100nR-9 Fir. 4 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14 : CIA-RDP80S01540R000600010008-2 DER ERDOLARBEITEli Seifn.Z ? An die Bevolkerung des Bezirkes Ginserndorf Vergangenen Sonntag land in Leopoldsdorf im Marchfeld die Griindung eines Bezirks- komitees der VO statt, zu der sich weit fiber hunderg Bewohner der umliegenden Ort- sehaften eingefunden, hatten. Das Bezirkskomitee wurde deshalb gegrfindet, um die Ar- beit der einzelnen Ort- und Betriebskomitees zu koordinieren. Einleitende ,Worte sprach der Vertreter der .Oesterreichischen Volksopposition, Sekretar der Demokratischen Union Wolfgang Hammerschlag, der das Programm der VO ausfiihrlich erlauterte und an Hand zahl- reicher Beispiele darlegte, welche- Folgen die katastrophale Figl-Scharf-Politik in Oester- reich gezeitigt hat. Im AnschluB an seine Worte fand eine lebhafte Diskussion statt, bei der sich zahlreiche Bauern, Arbeiter und ?Gewerbetreibende zum Wort meldeten. In diesen Diskussionsbeitragen kam immer wieder die Unzufriedenheit der arbeitenden Menschen Oesterreichs zum Au.sdruck und der unbedingte Wille, daB es anders ?werden mull in unserem Lande. Anton Edinger, Gemeinderat aus StraB- hof, berichtete, dal3 die Mutter dieses 2300 Ein wOhner zahlenden Ortes schon seit Jahren einen vergeblichen Kampf urn die Errichtung eines Kindergartens fiihren. In der einige . Kilometer entfernt gelegenen Siedlung ,,Helmershof" gibt es noch kein elektrisches Licht. Die Menschen dort miisseri wie zu Gramutters Zeiten hei Petroletimlampen sitzen. Edinger fiihrte Orin noch einige Ort- schaften des Bezirkes an. In Auersthal zum Beispiel mate das Geld ftir die -notwendige, Instandsetzung des Schulgelandes erst durch eine Tombola aufgebracht werden..Raasdorf, eine Randgemeinde von Wien, verftigt iiber keine Kanalisation. In Gaweinstal gibt es keinen einzigen Arzt, wahrend zur selben Zeit die Behauptung aufgestellt wird, daB es zuviel Aerzte in Oesterreich gebe. Oberlisse hat keine StraBenbeleuchtung. In G5nsern- dorf hat man angeblich kein Geld zur Er- richtung eines ? dringend notwendigen Krankenhauses, aber neun Millionen Schil- ling zum Bau eines Finanzamtes konnte man ausgeben. ? ? Herr Eigner aus Kapellerfeld berichtete, daI3 dieser nur wenige Kilometer von Wien entfernte Ort ebenfalls ohne elektrisches Licht ist. ? Em VT e in hauer aus Prottes, Franz Wenzel, zeigte . die schwere Lage der kleinen Welnhauer aut. Er erzahlte von seinem Schwiegersohri, dem unlangst eine Steuernachzahlung-von 11.000 S vorgeschrieben wurde. EM Betrag, den er als Familien- erhalter unmoglich aufbringen kann. Fur den Wein, der im Gaethaus bei 20 S kostet, erhalt der Weirlhauer nicht mehr als 5 S. Den Differenzbetrag friBt der Zwischenhandel und die Steuer auf. Herr Furch aus Gosting schilderte, wie er durch die hohen Sieuervorschreibungen gezwungen wurde, seine Schmiedewerkstatte aufzulassen. Sodann Land die Wahl des Bezirks- komitees statt, das sich nun folgendermaBen zusammensetzt: Karl Glaser, Betriebsrat, StraBhof (partei- _Ios); Ferdinand Deul3ner, Sportier, Straf3hof (KP); Paul Kotimundo, Lassee (parteilos); Maria Lambrecht, Kapellerfeld (parteilos): Wilhelm Ringhofer, Aderklaa (parteilos); Karl Kegel, OeVA, Deutsch-Wagram (partei- los); Stephan Pirger. Forderbetrieb Se_hon- kirchen (parteilos); Maria Podpretzky, Deutsch- Wagram (parteilos); Heinrich Wenzel, Wein- , banes und Obmann des Bundes Kleiner ? Landwirte, Deutsch-Wagram (parteilos); Johann Neustifter, Schonkirchen (parteilos); Karl Pamesberger, Gemeinderat, Markgraf- neusiedl (SP0e); Adalbert Ohdenal, Schwer- invalide, Ganserndorf (parteilos); Ingenieur Alois Zehetba,uer, Forderbetrieb Schon- kirchen (KP); Josef Ondrovzik, Kraftfahrer, Leopoldsdorf (parteilos). Nachdem dieses Bezirkskomitee der Oesterreichischen Volksopposition gebildet war, wurde nachfolgender Aufruf an die Be- volkerung des Bezirkes Ganserndorf ein- stimmig beschlossen: Wir, die Vertreter von Komitees und Freunde der Oesterreichischen Volksopposi- tion aus vielen Gemeinden und Betrieben unseres Bezirkes sind am 25. Janner 1953 auf der Leopoldsdorfer Beratung der VO zu- vo-vertsammlungen im Bezirk Ganserndorf 1. Februar: Ebental, 15 Uhr. Referenten: Franz Muhri und Walter Trimmel. 8. Februar: Ober-Lisse, 9 Uhr: Referent Karl Jenisch. ? Kapellerfeld, 15 Uhr: Re- ferent Robert Dubovsky. ? 11. Februar: Weikendorf, 15 Uhr: Referent Conny Fleischer. sammengekommen und fithlen uns verpflich- tet, an alle Bewohner unseres Bezirkes folgende Worte zu richten: Wir sind nicht Sprecher einer oder mehrerer Parteien. So wie die Mehrzahl der Oesterreicher und der Bewohner unseres Bezirkes hat sich auch der Grofiteil ,von uns bisher fi,ir Politik sehr wenig interessiert. Unter uns befinden sich Arbeiter und Bauern, Hausfrauen und geistig Schaffende, Gewerbetreibende und Arbeitslose, Rentner, Sportier und Siedler. Neben dem Parteilosen sitzt der Sozialist, neben. dem Kommunisten der Katholik, neben dem fritheren KZler der ehemalige Nationalsozialist und der ehe-, 'mange Frontsoldat. Unsere Meinung fiber die ferne Zukunft geht vielfach auseinander, aber was in -der Gegenwart und in der nachsten Zukunft un- bedingt geschehen mull, dariiber sind wit einer Meinung. Man mull dem Volk endlich die Wahrheit sagen. Der _Ekel des Volkes vor .dem Koalitionsregime der OeVP, SPOe und dem dritten Mann im Bunde, dem VdU, hat tiefe wohlbegriindete Ursachen. Die katastrophalen Ergebnisse dieses volksfeindlichen Regimes, die Arbeitslosigkeit, die Wirtschaftskrise, das standige Sinken unserer Lebenshaltung, die aussichtslose Zukunft der Jugend von heute, das Fehlen des Dankes an unsere Alten, all das mull unser Volk alarmieren. Unser Volk braucht endlich etwas Neuesi und dieses Neue ist die Oesterreichische Volksopposition. ? Es ist das Wesen dieser Wahlgemeinschaft, daB sich in ihr Menschen verschiedenster Herkunft, verschiedener Parteirichtung und verschiedenen Glaubens zusammenfinden. Es ist zum erstenmal alien Menschen, die mit der heutigen Regierungq3olitik nicht bin- verstanden sind, die Moglichkeit gegeben, bei Wahrung ihrer eigenen politisChen Ueber- zeugung, bei Wahriing ihrer Weltanschau- ung und ihres Glaubens, als- vereinigte Kraft ihren Willen zum Ausdruck zu bringen. . Wir wollen,- so wie es alle anstandigen gesterreicher wollen, daft es anders, dal; es besser wird. in Oesterreich. Es gilt unser ganzes Volk vor einer Kata- strophe zu bewahren. Die Abgeordneten der Koalitionsparteien und des VdU waren, sind und bleiben sture Beau ftragte ihrer volksfremden Parteivor- stancie. .Die Abgeordrieten der ? VO aber "werden wahrbafte Beauftragte des ganzen Volkes, wirkliche Vertreter aller Schichten und Rich-, tungen unseres Volkes setn. Darum wahlt auch Ihr in den Nationalrat Menschen des Volkes, die Kandidaten der Oetterreiehischen Volksopposition Menschenschinderei im Marchfeld ?Glaubt dem kommunistischen Bund der der Kleinen Landwirte zur Verpachtung an Kleinen Landwirte nicht! Seine Verpach- I Landarbeiter und Bauern zirka 30 Hektar I,ungsaktion stitrzt euch in Elend und Ar- beitslosigkeit!" ? so hetzte die SP-Fiihrung vor einem halben Jahr, urn die Landarbeiter gegen die Verpachtung der Gilter der GroB- pachter an Landarbeiter und Bauern .auf- zubringen. Es ist sehon Elend genug, als Kuli ? von den Verwaltern und Adjunkteri der Grof3grtindbesitzer taglich vom ersten Hahnenschrei bis in die sinkende Nacht ge- hetzt zu werden.Das elende Leben der Land- arbeiter wird aber zum Hundeleben, Wenn er seine Arbeit verliert. Deim ihm, dem Land- arbeiter, verbieibt nicht einmal der Stroh- halm, an dem sich der Industriearbeiter noch klammern Icann: die Arbeitslosenu- nter- stiltzung. Immer mehr Landarbeiter werden arbeits- los. Wir wollen hier nur einige Beispiele aus dem Marchfeld herausgreifen. Aber gieichlautende Meldungen kommen auch aus ganz Niederlisterreich. Boden abzutreten aber nur unter der Be, dingung, da3 er zugleich zwei Landarbeiter entlal3t. Auf diese Weise glaubte er, billig einige alte Landarbeiter, die er nur mehr ?unnotige Belastung" seines Betriebe5 ansah, loswerderi und auBerdem .noch die Schuld dafiir dem Bund der Kleinen Land- wirte in die Schuhe schieben zu konnen. Es war .selbstverstandlich, daB die Bauern, so niitig sic auch den Boden brauchten, auf die-- Fen schandlichen Handel nicht eingingen Lind auf den Boden verzichteten. Jetzt aber, nachdem dieser Bauernbund- bonze wahrend des Sommers noch die letzten Sane aus den alten Landarbeitern heraus- geholt liatte, entliefi er trotzdem drei Latul;? arbeiter, und zwar Herrn Semrad junior thud senor und Herrn Mezele. Diesem verweigert Cr die ihm gcsetzlich zustehende Abfertigung, wenn er nicht sofort die Deputatwohnung Im Frtihjahr 1952 versprach der GroB- Herr Michels, der Nachbar des Herrrf pachter Adam Klein aus Lassee dem Bund Adam Klein, ebenfalls ein Grol3pachter in npclassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80S01540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 ?X;assee, will seinem sauberen Freund nicht nachstehen. Er entlieB die Landarbeiter Pet- schuk, Schleifer und Pielesch. Herrn Iltick- riegel, den er ebenfalls entlassen hat, ver- sprach er, wieder aufzunehmen, -falls er auf das gesetzlich ihm zustehende Deputat ver- zichtet. Wer aufmuckt wird entlassen Diese beiden GroBpachter mull man aller- dings noth als harmlos bezeichnen, wenn man sich die Zustande ansieht, die auf dem Schafflerhof der beiden Grapachter Mayer und Sedlak in Angern herrschen.. Ihr Ver- waiter Karl Steiner ist unter den Landarbei- tern geltirchtet und verhaf3t, aber gerade ?dashalb wird er von seinen beiden Herren besonders geschatzt. Herr Jakob Kneschewitz, em n Familien, vater mit fiinf Kindern, arbeitete bei ihnen els Traktorftihrer. Wegen Anzeichen eines Lagerdefektes wollte er seinen Traktor re- parieren. - Per Verwalter aber zwang ihn, weiterzu- , fahren. Natfirlich ging em n Lager in Triim- pier. Die Reparatur kostete 600 S und wurde dem Traktorenfiihrer ganz einfach vom Lohn ? abgez6gen. Wahrend der Reparaturzeit bekam er nuc den I.ohn eines einfachen Taglohners, ob. - wohl er als Traktorfiihrer aufgenommen -- war. Auf seine Beschwerde hin setzte man ganz einfach einen anderen auf seinen Trak tor. Herr Kneschewitz wurde arbeitslos. Herr Matzner kneift aus Und was tat der SP-Gewerkschaftsftihrer Herr Matzne r, an den. sich Herr Knesche- witz urn Hilfe wandte? Dieser verweigerte ihm jede Hilfe mit der Begrtindung, daB er, auf Verlangen des Verwalters verbotene Ueberstunden gemachf hatte. Diese Ueber- stunden le,istete er ?aber nur aus ? Angst vor dem Verwalter, der ihn im WeigerungsfaU mit semen Bird Kindern auf die Straf3e ge- setzt hatte. Denn der Verwalter sagte nicht nur einmal zu ihm: ?Krowot (Kneschewitz ist Kroate), erbarmlicher, wenn dir etwas nicht pail% dann versch_wind aus Oester- ? reich!" Auf dem Schafflerhof wird auch kein Aret anerkannt. Wer krank oder arbeits- fahig ist, das entscheiden offensichtlich der Crolipachter oder der Verwalter Steiner. ? Eine Frau, die im Kuhstall von einer stierigen Kuh erheblich verletzt wut de. mulhe trotz der gegenteiligen Verftigung des Arztes auf Verlangen des Verwalters die ? Arbeit fortsetzen. Als nach drei Wochen Siechtum die Frau beim besten Willen nicht - mehr arbeiten konnte, schrieb sie der Arzt wieder "krank. Per Verwalter meldete daraufhin die Sehwerkranke ohne ihr Wissen einfach von der Krankenkasse ab. Genau so strich er ihr das Deputat. Kaum wiedergenesen, wollte - die Frau ihre Arbeit wieder antreten. Herr Steiner wies ihr aber die Tiir. ?Entlassen!" war die lakonische Antwort. Auch die Familie Schmied, von der vier Personen als Landarbeiter auf dem Hofe ai- beiteten, bekam einen Begriff von dee christ- lichen Nachstenliebe dieser Bauernbund- sehfitzlinge. Herr und Frau Schmied, die mit Erlaubnis des Verwalters auf ihrem Depu- *Wield Kartoffeln rodeten, wurden von die- sem bei der Krankenkass.e abgemeldet. Aueh sie entlieB er, ohne zu ktindigen. An die Bezahlung von Weihnachtsgeld, aliquotem Urlaubsanteil, Bezahlung der Kiln- digungszeit denkt man im Schafflerhof fiber- haupt nicht. ? Als einem Traktorfiihrer eine Milchkanne vom Wagen fiel, so dal) these etwas verbeult war, wurden ihm sofort 80 S vom Lohn ab- gezogen. Die Milchkanne ist aber nach wie vor in Verwendung. Auch dieser Traktorftihrer wurde* in- zwischen entlassen; wahrscheinlich, well er Wagte, gegen theses Vorgehen zu protestieren. Das niedertrachtigste Stuck leistete man sich mit dem -Landarbeiter Herrn Ackerl. Dieser verbrachte semen zwolftagigen Urlaub in seiner Heimat, in der Steiermark. Dabei starb plotzlich seine Frau. Fiir den Tod der Frau bestraft Telegraphisch erbat er eine dreitagige Ur- laubsverlangerung. Als er v?lllg gebrochen von diesem unerwarteten Verlust seine Arbeit wieder antreten wollte, erfuhr er, daB er sehon entlassen sei. Urn keine Schwierig- keiten mit der Delogierung zu haben, hatte der Verwalter vorsorglich schon selber das Bett des Herrn Ackerl entfernen lassen. Als sich em n anderer Landarbeiter des vollig ge- brochenen Mannes, der ohne einen Groschen Geld, arbeitslos und ohne Quartier dastand, annahm und ihn vorlaufig in seine Wohnung aufnahm, wies ihn der Verwalter auch aus diesem Quartier mit der hohnischen Begriin- dung, ?er konnte die Maul- und Klauenseuche einschleppen". Es mull anders werden So sieht das Leben der Landarbeiter bei den GroBgrundbesitzern und Gutspachtern - aus. Schwerste Arbeit, standig ausgesetzt den Schikanen mid Launen- der ? GroBgrund- besitzer, standig bedroht von Arbeitslosigkeit, urn dann im Alter wie em n unntitzes Stuck Vieh von Hof und Wohnung vertrieben zu werden ? das ist nach Ansicht der SPOe- Ftihrung viel besser, als wie freie Bauern auf den Feldern der Grol3grundbesitzer und GroBpachter zu leben und zu wirtschaften. Anders denken aber die Landarbeiter; denn sie -wissen jetzt, daB es nicht der Bund der Kleinen Landwirte ist, der den Landarbeitern Elend und Arbeitslosigkeit bringt. Ueberall dort, wo die Landarbeiter auf die Hetze der SPOe-Fiihrung nicht hereinfielen -und selber Boden pachteten, herrscht heute Gltick und Zufriedenheit. Aber auch jenen Landarbeitern, die als Opfer dieser Hetze ihre Arbeit ver- loren haben, half weder die OeVP noch die SP0e, sondern der Bund der Kleinen Land- wirte, der die entlassenen Landarbeiter im benachbarten Erdolgebiet unterbrachte. Wen kann es angesichts dieser Tatsachen wundern, dall die einhellige Losung der Landarbeiter im Marchfeld lautet: W a h--1- tag ist Zahltag! Voliversammiung im Bohrbetrieb Prottes Am 20. Jenner urn 15 Uhr fand im Arbeiter- klub Prottes eine Betriebsvollversammlung des Bohrbetriebes statt, bei der Betriebsrats- obmann Kollege Kaiser den Rechenschafts- bericht des Betriebsrates fiber das abgelaufene Jahr gab. Nach. der BegrtiBung durch Kollegen Wei- ranch, dem Betriebsratobmannstellvertreter, begann Kollege Kaiser mit seinem Bericht, der auf der Grundlage des Forderungs- programms der Liste der gewerkschaftlichen Eihheit aufgestellt war, als der Betriebsrat vor nun einem Jahr sein Amt antrat. In dem damaligen Forderungsprogramm waren foie gende Punkte enthalten: Einhaltung des Kol- lektivvertrages, Aendeking des lohnrechtlichen Teiles, Verbesserung der Arbeitskleiderliste, Verbesserung des Unterstitzungsregurativs, Erstellung einer Grtinanlage beim Klub, Ver- besserung des Schichtwagenyerkehres und Kampf gegen die Kriegslohnsteuer. Kollege Kaiser stellte fest, daB dieses For- derungsprogramm, das f?r zwei Jahre gestellt war, in seinen wesentlichen Punkten bereits in einem Jahr erfillit wurde. So wurden im abgelaufenen Jahr 413 Einstufungen durchgefiihrt, der lohn- rechtliche Tell des Kollektivvertrages wesent- lich verbessert und auch das Urlaubsentgelt erheht. Auch wurden wieder grofie Summen ftir die Pramienauszahlung ausgeworfen und das System der Pramienzahlung wird auch noch welter verbessert werden. Die ver- besserte Arbeitskleiderliste trat ralt 1. Mai 1952 in Kraft und auch die Griinanlage beim Klub wurde angelegt. Welter filhrte Kollege Kaiser an, daB das Schichtwagenproblem da- hingehend verbessert wurde, als zu Beginn seiner Amtsperiode 722, heute dagegen 1317 Betriebsangehorige taglich befordert werden. Leider gab es in dieser Zeit auch einige un- erfreuliche Reminiszenzen, und zwar muBten eine Reihe Entlassungen ausgesprochen wer- den. Der Grund war meistens Trunkenheit bei der Arbeit oder Fernbleiben von der- selben. In diesen Fallen konnte auch der Betriebsrat nicht intervenieren. Kollege Kaiser ftihrte ferner aus, daB der Werkhof in Prottes zur Halfte betoniert wurde, und daB die zweite. Halite noch heuer fertiggestellt wird. Es wurde vom Betriebsrat auch er- reicht, daB beim Swabben, soferne Oel da- bei ist, die Schmutzzulage gezahlt wird. Ein weiteres Ziel wird sem, daB jede Turm- brigade standig 15 Prozent Schmutzzulage bekommt. Bin weiterer Erfolg wurde vom Betriebsrat auch dadurch erreicht, daB ab 20. Janner 1953 alle Transportarbeiter in dit IV. LohngruPpe eifigestuft werden! Auch im Kampf gegen die Nazilohnsteuet hat sich der Betriebsrat immer aktiv einge- schaltet und auf der groBen Linzer Betriebs- ratekonferenz, die richtungweisend fur den weiteren Kampf war, wurde der Betrleb durch die Kollegen Kadnar, Weirauch und Kaiser vertreten. Zum SchluB erwahnte Kollege Kaiser noch, daf3 das Forderungsprogramm der Liste der gewerkschaftlichen Einheit kein Wahlschlager war, sondern daB es Punkt fiit Punkt realisiert wurde. Zielsetzung fur das nachste Jahr Bis zum Ablauf der Amtsperiode im Tan-% ner 1954 setzt sich der Betriebsrat folgendee Ziel: Schmutzzulage ftir die gesamte .Arbeits.. zeit, Regelung ftir jene, die den Schichtwagen nicht bentitzen konnen (Fahrgeldvergiitung); Fertigstellung der Betonierung des Werk-. hofes sowie des Holes der- Bauabteilung Schonkirchen. Bau eines Motorrad- und Fahr., radunterstandes, Aufstellung von Waschtischen bei alien Ttirmen. Nath Beendigung der Aus-. ftihrungen von Kollegen Kaiser folgte eine lebhafte Diskussion, in der die Arbeitskollegen zu alien Fragen_austiihrlich Stellung nahmen; Im SchluBwort beantwortete Kollege Kaiser alle an ihn gerichteten. Fragen, auf das aus4 fiihrlichste und verlas folgende ? Resolution; die von alien Anwesenden einstimmig ange.; nommen wurde: . Die Arbeiter. und Angestellten des Bohr.; betriebes Nr. 1, Prottes, begrithen auf ihrei heutigen Betriebsvollversammlung den Be; schluB des Prasidiums _der Linzer Betriebs; rnekonferenz, einen neuen Gesetzentwurf zur Herabsetzung der Lohnsteuer der nach den Wahlen kommenden Regierung vorzu; legen. Wir versammelten Arbeiter und Angestell; ten erklaren -uns mit dem vorgesehlagenen Geserzentwurf einverstanden und werden alle Kampfmafinahmen tatkraftig unter; stiitzen. Die Kriegslohnsteuer mull fallen! Herausgeber, Eigenturner unci Verleger: Zentralbetriebs- rat der Raffinerie und des Erdolgebietes Zistersdorf, Wien I, Kantgasse 1. ? Verantwortlidier Redakteur Franz Loistl, Neusiedl an der Zaya, Niederosterreich Druck: Globus, Zeitungs-, Drudc- und Verlagsanstalt, G. in. b. H., Wien I, Fleischinarkt 3-5, Einzelverkaufspreis 50 Groschen, Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in Part -Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80S01540R000600010008-2 Bauern und Pa'clifer vom Oelgebief! Durch die hartnackigen Bemilhungen des Bundes Kleiner Landwirte 1st es uns ge- lungen, die Flurschadensatze zu erh?hen, und gwar : Klee von S 32.? pro Ar auf S 44.- Roggen 32.- 65.- Weizen 43.- 75.50 Gerste 49.- 60.- Hafer 40.- 53.- Zuekerriiben 100.- 124.- Kartoffeln, frith 80.- 130.- Kartoffeln, spat 100.- 160.- Saatkartoffeln 260.? Bauern und Pachtert Es gibt noch vile Mangel bei der Regelung der Flurschaden. Nur wir selbst konnen uns helfen! - Untersttitzt den Bund Kleiner Landwirte, der auch weiterhin.ftir eine gerechte Ltisung der Flurschadenfrage eintreten wird. Die Parteiftihrungen der OeVP, der SPOe und des VdU waren und sind nicht an einer gerechten LOsung der Flurschadenfrage interessietli. Sie wollen Ungerechtigkeiten bei der Flur- schadenbezahlung, damit sie enfen Nahr- boden zur Russenhetze und zur Spaltung der -Arbeiter und Bauern besitzen. Deswegen haben sie auch die Erhohung der Flurschaden sabotiert. Und nicht nur das! Sie sabotieren auch die Bodenreform und schtitzen die GroBpachter und haben bisher keine ihrer Versprechungen, die sie ztim Stimmenfang vor den Wahlen gegeben haben, gehalten. Unterstilizt daher diest.nal, am 22. Februar, die Kandidaten des Bundes Kleiner Land- wide durch eure Stimme fiir die Oester- reiehische -Volksopposition. Wie lange soli das noch.weiter- gehen? - Die SchweiBer und Sailosser der AuBen,. brigaden der mechanischen Werkstatte des Bohrbetriel3es Prcittes milssen -seit zirka zwei 1VIonaten bei jeder Witterung und zu jeder Tages- und Nachtzeit mit einem offenen Dodge-Wagen zu ihren Arbeitsstatten bei den einzelnen Tiirmen fahren. ? Den Verantwortlichen in der Autobasis II dilrfte es unserer Ansicht nach ganz gleich g?ltig sein, ob sich die Arbeiter Erkalturigen luziehen oder nicht: Wir schlagen vor, daf3 jeder von den ver- antwortlichen Dispatchern und Ober- dispatchern einmal versuchen soli, auf offenem Wagen weite Strecken zum? Beispier nach Eibesbrunn oder ZWerndorf, bei grim- miger Mite, Regen oder ? 'Schneetreiben zu fahren und dann ganz erstarrt oder durch- nal3t in einem kalten Maschinenhaus die aufgetragene Arbeit zu verrichten. Es 1st nicht schwer, tagstiber im geheizten Biiro zu sein und sich' nach Arbeitsschluf3 ins wohlig warme Fi,ihrerhaus zu setzen, urn nach Hause 2U fahren. ' Trotz Wiederholten Beschwerden und Vor- . Stellungen in. der Autobasis, wurde in dieser Angelegenheit 's0 gvt ' wie nichts unter nommen. Die VeranOtortlichen in der Auto- basis milssen sich darilber klar sein, daf3 man Arbeiter nicht auf offenen Wagen bei Regen und Kalte befOrdern kann, denn erstens Wird die Gesundheit. der Arbeiter unts.r- graben und zweitens wird die Arbeitslust auf keinen Fall gefordert. Weiter ware zu diesem Thema noch zu sagen, daB der angeforderte Dienstwagen nicht zur festgesetzten Zeit erscheint und itiaf3 oft erst nach stundenlarigem Herum- teTephonieren irgendein Ersatzwagen, leider immer ohne schiltzende Plane, geschickt Wird. Wir hoffen, daB diese Zeilen dazu bei- tragen, daB die Verantwortlichen endlich in dieser Angelegenheit etwas unternehmen. Die Schichtftihrer der AuBenbrigaden: Lascak, Kretzer, Gottschlich. Kollege Konnenberger, tier Betriebsratsobmann des Forderbetriebes Schtinkirchen, bittet uns mitzuteilen, .daf3 er nun bereits sein neues Zimmer im Werkhof SchOnkirchen bezogen hat und dort auch telephonisch tinter der Kleppe 97 zu errei- -then 1st. Ferner gibt Kollege Konnenberger bekannt, daB die Schusterkasse von Kollegin Kratochwill im Arbeiterklub Prottes ? tiber- nommen wurde. Kinoprogramme Sonntag, den L. Februar:- ?Figarcis Hoch- zeit." ? Mittwoch, den 4. Februar: ?Der Rat der GOtter." Sonntag, den 8. Februar: ?Die blauen Schwerter." ? Mittwoch, den 11. Febrtiar: ?Die Kreuzelschreiber." ? Sonn- tag, den 15. FebrUar: ?Im Namen des Einfamilienhaus 700 qm Garten, zwei Minuten vom Bahnhof Stralikof, zehn Minuten zur BundestraBe, wird verkauft. HaBmann, Straf3hof Mara- feld, Goethestraf3e Nr. 648. Lebens." ? Mittwoch, den 18. Februar: ?Er- ziehung der Geftihle." ? Sonntag, den 22. Fe- bruar: ?Die Buntkarrierten." ? Mittwoch, den 25. Februar: ?Die Welt soli bliihen." Personalnachrichten Fur die anlaBlich unserer Vermahlung Ent- gegengebrachten Gltickwiinsche und far die tiberreichen Hochzeitsgeschenke sprechen wir alien Kolleginnen und Kollegen unseren herzlichsten Dank aus. Hermi und Stephan Logigan, MB-Matzen Die Arbeiter und Angestellten der. Bau und Montage der Baustelle Prottes wiinschen Kollegen Franz Mum zu seiner Vermahlu.ng alles erdenklich Gute. Den Wiinschen schlief3en sich der Betriebs. rat und der Kulturreferent an. ? Dem Kollegen Johann Gran vom Bohr- betrieb Prottes sowie seiner Frau zur Geburt eines Maderls, die herzlichsten Gltickwtinsche ?vom Betriebsrat und den Arbeitskollegexi vom Turm. Neues von der Strukfurbohrung Angern Unser Arbeiterheim soil nun -- mit der Untersttitzung unseres Direktors Malinin" neu ausgestaltet werden. Es ware sehr zu wtinschen, clan auch das Problem des Schichtwagenverkehrs ? wie wohl iiberall so auch bei uns ? eines der brennendsten Probleme ? ebenfalls- einer raschen und bea friedigenden Losung zugeftihrt wtirde. wig meinen, daB Generaldirektion und Zentral. betriebsrat in dieser Frage gemeinsam und generell Abhilfe schaffen sollten. , Ftir unseren ?Erdolarbeiter" haben wir bereits em n Redaktionskomitee. Nun waren wir sehr froh, wenn wir bald einen ttichtigen Kulturreferenten bekamen ? und diese Mit- teilung -sei gleichzeitig eine herzliche Auft forderung an alle, uns hierin behilflich 24 sein. Zu einer.. schlichten, Lenin-Gedenisfeler vereinigten sich 'die Belegschaften der Be4 triebe ?StrukturbOhl'Ung" und ?Low" und ?Schon" in Angern mit ihren Direktorem Die Klubraunie der Firma ?Low" vennochten die Anzahl der erschienenen Arbeiter und Angestellten kaurn.zu fassen. Unter Betriebs. kollege Seifert wandte sich mit einem ein.1 drucksvollen Referat an die Versammlungg die viel Beifall spendete. ?Eipa"-Rohrkuli, em n neuer Rohrschneider, wird nach dem Patent Dr. Eicke, J. Braunl Sohne, Vocklabruck, hergestellt. Das hand. lithe Gerat, welches Rohre von 67 bis 320 nun:. AuBendurchmesser schneidet, soil ftir jedes zerspanbare Material, wie GrauguB, Stahl,' Stahlguf3, Eternit usw., verwendet werderl k6nnen. Es braucht nur 30 cm LichtmaI3 um; - das Rohr, urn betatigt werden zu konnen; bedarf es trotz Handbetrieb keines be. sonderen Kraftaufwandes und soil auch von: ungelernten Personen gehandhabt werden k6nnen. Sfreiflichfer aus dem Ernesfinenhof Bei unserem letzten Besuch in der Auto- basis II erfuhren wir, daf3 die Arbeitsanzilge, die den -Arbeitern laut Kollektivvertrag zu- stehen, erst zu einem minimalen Teil einge- troffen sind. Wir ersuchen die verantwort- lichen Stellen auf diesem Wege noch einmal, alles zu unternehmen, urn diesem Uebel' ab- zuhelfen. Auch wurde uns bekannt, daB man int Ernestinenhof dringend eine Bedienerin brauchen wurde, urn . die Kantineurin zu entlasten. Diese mull ilia. Zeit die Waren ftir die Kantine einkaufen, verkaufen, sowie die Kantine und verschiedene Btiros aufraumeh. Durch these Vielzahl von Aufgaben kann natiirlich die Kantine nicht so gefiihrt wer- den, wie es eigentlich sein sollte, und viele Chauffeure und vor allem Traktoristen, die Nachtdienst machen mtissen, konnen aus diesem Grund kein warmes Frtihsttick be- kommen. In der Autobasis I sind zu diesem Zweck drei Personen beschaftigt und vom Betriebsrat der Autobasis II wurde schon vor drei Wochen em n Brief an die Direktion gesandt, in dem urn Abhilfe gebeten wurde. Leider ist bis heute noch. keine Antwort ein4 getroffen. Wie uns von Kollegen Kiefer mitgeteilt wird, besteht schon seit ungefahr drei MO' naten eine aktute Reifenxnisere, da nicht. stk. viel Reifen geliefert werden, wie man be notige.n wiirde. So kommt es, 410 einigt) Nachlaufer von Rohrwagen. und eindreik achsiger Anhanger, den man ftir 8ehwerlf transporte im Gelande dringend benotigen wiirde, unbentitzbar herumsteher,, Es war41 schon hOchste Zeit, daB in dieser Angelegen* belt von den verantwortlichen Steller' etwa0 unternommen wird, da bereits sehr viel Ar. beitszeit damit verlorengeht, bei Reifen. defekten das Rad abuirnontieren, den Reiferl zu vulkanisieren und das Rad wieder zu montieren. Unserem Kollegen Ritzweger von def Autobasis II und seiner Frau die -ierzlichsten Gltickwiinsche zur Geburt eines ?Stammhal-, ters, vom Betriebsrat und alien Kollegen. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Seife 10 DER ERDOLARBEITER Rr. 4 Aus dem Wiener Bereich Aus der Jahresvoilversammlung der Raffinerie Lobau Ende Dezember 1952 fend in der Raffinerie Lobau die JahresvollversamMlung des Be- triebes statt, in der der\ Beziebsrat einen umfassenden Bericht iiber seine Tatigkeit gab. Nachdem Betriebsrat Kolleg Spieka als Vorsitzender alle Anwesenden, msbesondere Zentralbetriebsrat Kollegen Schwab und Kol- legen Franz Heinisch, Bundesvorstandsmit- 'glied der Gewerkschaft der chemischen In- dustrie, begrill3t hatte, erklarte er die Voll- versammlung ftir erOffnet. Dann iibergah der Vdrsitzende Kollegen tTrbanek dem Betriebsratsobmann das Wait. Dieser nahm zum ersten Tagesordnungs- punkt Stellung,, der zusammengefallt ergab, .daB Kollege Biller, der anderweitig eingeselet wird, aus dem Betriebsrat ausscheidet, wes- halb dies zum AnlaB genorn men wird, eine Neuwahl des Betriebsrates auszuschreiben. Neal Kenntnisnahme durch die Vollver- leammlung gab ntin Kollege Urbanek eine Rtickschau fiber die Tatigkeit des Betriebs- rates und den Aufbau im Betrieb selbst. Er ftihrte unter andez:em aus: ?Arbeitskollegen! Wenn ich Rticitschau halte ilber das Jahr 1952, so mull ich feststellen; daB das Jahr 1952 em n erfolgreiches Jahr war. Wenn wir did Erfolge von 1945 bis 1951 ver- folgen, so sehen wir, daB uns nicht alles so gelungen war vvie irn Jahre 1952. Vor allem mochte ich den Aufbau der neuen Heckmann-Anlage in Erinnerung bringen, wo wieder Arbeitskollegen neu eingestellt wer- den konriven. Nicht 711 Vergessen ist der Auf- bau der Autowerkst5tte mit Garagen, Umbau der neuen Balleanlage und des Garderobe- raumes usw. Die Errungenschaften, die wir im heurigen rjahre erzielen' konnten, waren sehr groB. ? Ein Beispiel: der erfolgreiche Lohnkampf. Auch Verbesserungen in den Zusatzvertragen fiir Arbeitskleider und Schmutzzulagen konn- :ten erreicht werden. Von unserem Forderungsprogramm, Welches ? int Rimier 1952 aufgestellt wurde Und aus zwtilf Punkten bestand, wurden nicht alle erftillt, was deshalb nicht moglich War, weil der Plan ftir zwei Jahre gestellt wurde. Im groBen und ganzen konnte aber vieles erledigt werden. 1. Einstufungen. Ein Beweis, da8 tins die Direktion bei unseren Forderungen entgegen- gekommen ist, zeigt, daB 21 Facharbeiter fiber den Kollektivvertrag hinaus entlohnt wurden, und zwar von S 6.90 his 9.? pro Stunde. Von den 160 heschaftigten Arbeitern un- seres Betriebes sind folgende Einstufungen erfolgt: 32 Hilfsarbeiter in die-Lohnstufe 62 Hilfsarbeiter in die Lohnstufe IV, 45 Fach- arbeiter in die Lohnstufe V, 21 Facharbeiter in die Lohnstufe VI. Eine besondere Auswirkung-ergab sich da- durch, 'daB der neue lohnrechtliche Teil des Kollektivvertrages ab September 1952 in 'Kraft getreten ist. Ftir die 21 Facharbeiter, die bereits fiber den Kollektivvertrag hinaus entlohnt wurden, hat der netie lohnrechtliche Tell fast niehts gebracht. Es wird daher far den neugewahl- ten Betriebsrat die vordringlichste Aufgabe 'werden, die Qualifikationszulage nachzu- holen. 2. retroleumaktion filr die Arbeiter und likngestellten. Petroleum zum Selbstkosten- preis wurde nach langeren Verhandlungen des Zentralbetriebsrates mit der General- direktion bewilligt und somit der Punkt pro- grammaBig erfullt. 3. Veroffentlichung der Prarnienaus'zahlung fdr Arbeiter und Angestellte. Dies war der Wunsch der Arbeiter und wurde auf Anord- nung der Direktion durchgeftihrt. 1m Jahre 1952 wurden S 123.824.'76 fiir Primien an die Arbeiter und Angestellten ausbezahlt Fiir die ?Planerfullung wurde der Betrag von 48.900 S ausbezahlt. F?r gute Arbeitsleistung im Jahre 1951 wurde der Betrag von S 74.924.76 an 98 Ar- better und acht Angestellte ausbezahlt. 4. Sanitare Anlagen wurden errichtet oder befinden sich in Arbeit. Besonders mochte ich auf das Bad und den Garderoberaum im Steinbau hinweisen. Ware der Bau der Heck- mann-Anlage nicht dazwischen gekommen, so konnte schon sehr viel fertig sein. 5. Wiiehentliehe Akontozahlung. Bei der Aufstellung dieses Punktes war uns Betriebs- raten klar, dal3 es nicht leicht sein wird, diese Forderung zu?erfillien. Unser Kollek- tivvertrag regelt die Auszahlungstermine so, daB die Verrechnung immer fiir zehn Tage erfolgt; es kommt daher vor, daB, wenn in den zehn Tagen zwei Sonntage vorkommen, die Akontozahlung kleiner ist. Die SMV wird eine wdchentliche Auszahlung nur dann er- Mien, wenn es vertraglich in der gesamten SMV geregelt werden kann. 6. Fiinftagewoche. In dieser Saison 1952 hat der Betriebsrat etliche Aussprachen mit der Direktion gehabt, (loch ist es leider nicht gelungen, mit dieser Forderung einen Erfolg zu erreichen. 7. Sicherheitsmallnahmen bei den zwei Bahntibersetzungen Milhlwasserstral3e. Auf eine Anfrage bei der Verkehrspolizei und der Bundesbahndirektion, daB die Gefahr bei den zwei Bahntibersetzungen sehr groB ist und taglich hunderte Arbeiter die iStrecke be- fahren, wurde mitgeteilt, dal3 in Ktirze die BlInkanlage fertiggestellt sein wird. 8. Waschmaschine fur Arbeitskleider. Bei einer Aussprache mit Herrn Direktor Gorlow fiber die Waschmaschine, welche im Werk in Ruhe liegt und auf ihre Aufstellung wartet. hat Herr Direktor Gorlow den Betriebsraten versprochen, diese reparieren zu lessen, und die Werkleitung wurde beauftragt, sich mit` dieser Angelegenheit nach Moglichkeit zu befassen und die Maschire ihrer Bestim.nung zu dbergeben. Wir hoffen, daB sehr bald diese Maschine in AktiOn treten wird. Die restlichen Punkte wurden alle bereinigt und waren kleinerer Nettie Arbeitskollegen! Das war im gro8en und ganzen der Tatigkeitsbericht ftir 1952. Solite ich etwas vergessen haben, stehe ich selbst- verstandlich in der Diskussion Rede und Antwort. Bevor ich meinen Bericht beende, mdchte ich noch dem Kollegen Biller fur seine Hilfe, welche er uns die ganzen Jahre hindttrch an- gedeihen lieB, herzlichst danken." Zum Kassenbericht sprach Koll. Ktiffner ?Arbeitskollegen! Wenn ich Ihnen einen Be- richt bringe, so kann ich nicht auf alle Ans- i gaben eingehen. Ich werde mich bemithen, seit meiner Uebernahme einen verStancllichen Bericht zu bringen. Kassenbericht am 22. Dezember 1952. Betriebsratsfonds vom letzten Bericht, 16. November 1951 11.591.60 Eingang vom 16. November big 22. Dezember 13.282.66 S 24.874.26 Diverse Ausgange fur Krankenunter? sttitzung, Geburten, Todesfalle und Unterstiatzung ftir Kollegen Seldenmayer Weihnachtsfeiern 1951 und 1952 Gewerkschaftskurse Werkbiicherei Zuschuf3 fiir Fame, Kinder- und Sportfeste Sportliche und kulturelle Ver. anstaltungen filr Jugendliche (Erholungsheim) Linzer Konferenz Zentralbetriebsratsumlage Krankenbesuche 938.-4 1.218.-e 500.- 659.66 110.40 Kinderland und Kinderfreunde, Diaten, Delegationen, Zeitungs- und - * Postgebtihren 250.? Reparaturen und Verschiedenes ? 3.153.06 Oesterreichisehes Recht, S 21.988.12 Derzeitiger Kaisenstand: S 2.886.14. Es wurden ferner ftir zwei . Aktionen in Form eines Ausfluges S 1.485.20 ausgegeben. Auch eine Fahrt nach Dtirnstein und ein Messebesuch mit 50, Prozent KartentrmaBi. gqng, wobei sich 134 Kollegen beteiligten, wurden durchgefiihrt und kosteten 402 S. Welter hatten wir eine Kohlen- und Leder-, aktion." Dann sprach Kollege Kleiben zum Unfalischutz. ?Wenn lch als Verantwortlicher far den Unfallschutz einen- Bericht bringe, so mochte ich Ihnen mitteilen, daB von 90 beanst5ndeten Punkten durch das Arbeitsinspektorat 80 Punkte behoben wurden und nur 10 nere Beanstandungen offengeblieben sinci. Das zeigt, daf3 unsere -Direktion sehr dazu beigetragen .hat, die Sicherheit unserer Arbeiter zu gewehrleisten. Es mag sein, dal3 noch mehrere solche Ge- fahrenstellen vorhanden sind, ich mochte da-' her alle Arbeitskollegen ersuchen, mir diese m itzutei I en. 'Ira Jahr 1952 waren 29 Arbeitsunfalle mit 245 ausgefallenen Arbeitstagen. Herrn Inge- nieur Mayer! mochte ich als Sicherheits. ingenieur meinen besten Dank far die grol3e Leistung in puncto Vermeidung von Arbeits. unfallen aussprechen." Aus der Diskussion Kbliege Barta ersucht die Betriebsrate int Namen der Arbeiterschaft, der Direktion f?r die Ueberbriickungshilfe von 250 S den Dank auszusprechen. Kollege Biller schlagt der Vollversammlung vor, far die Fraktion der Gewerkschaftlichen Einheit, die fur die organisatorischen Arbeiten Geldmittel benotigt, eine Spende von seiten des Betriebsrates zu bewilligen. In der Dis. kussion wird der BeschluB gefaBt, ftinf Pro. zent vorri Betriebsratsfonds jeden Monet der Fraktion der Gewerkschaftlichen Einheit ab.. zugeben. Der Antrag wurde einstimmig an-, genommen. Kollege Berta stellt den Antrag, daf3 elle sozialeri Zuwendungen von seiten des Be.. triebsrates urn zehn Prozent erh(iht werden Der Antrag wurde bis nach der Wahl der Bee triebsrate zurtickgestellt Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Nr. 4 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14 : CIA-RDP80S01540R000600010008-2 DER ERDOLARBEITER- Seite Ii KoHese! Die Unterzeichner dieses Aufrufes haben sich aus freiem Ermessen und aus der Er- kenntnis, dal3 es in Oesterreiell besser werden mull, bereft erklart, em n Betriebs- .komitee der Wahlgemeinschaft der Oester- reic,hisc.hen Volksopposition zu grtinden. Wir rufen daher alien unseren Kolleginnen und Kollegen zu: SchlieSt Euch zusamrnen, helft mit, die drohende Wirtschaftskatastrophe, die tins bevorsteht, abzuwehren! Wir sind der Auffassung, daf3 alle Men- schen, die ihre Heimat lieben, ilber alle Parteigrenzen und .Weltanschauungsgegen- satze hinweg, die heilfge Verpfliditung haben milf3ten, unser Heimatland Oester- reich zu einem friedlichen, wirtschafts- starken Staat zu machen. Im weiteren Aufruf haben die Unter- zeichneten auch ein? Forderungsprograrnrn ausgearbeitet, welches, wie sic betonen, durchgesetzt iverden konnte, ohne daf3 the Gesellschaftsform in Oesterreieh .geandert werden m?llLe. Dieses Forderungspro- gramm enthalt unter anderem folge.nde. auch fur alle Arbeiter und Angestellte der' EFM wichtige und die Lebenshaltung er- leichternde Punkte: TJnbedingte Neutralitlitspolitik, die dem Frieden dient, uns endlich den Staatsver- trag bringt und zum Abzug. der Besatzungs- truppen fiihrt. Herabsetzung der Preise, Erhiihung unseres Lebensstandards, Beseitigung der Kriegs- lohnsteuer, Hit; alle Arbeiter und Angestellte das 13. Monatsgehalt. Wir fordern uneingeschankten Mieter- Schutz, ferner den Ban von Wohnungen, damit die Wohnungsnot beseitigt wird. Fiir eine gesunde Agrarpolitik, Aus- Schaltung des wwherischen Zwischenhandels, Verbilligung des Saatgutes, der Diinge-, Spritz- und Futtermittel, Durchfiihrung der Bodenref orrn. Untersttitze auch Du dieses Programm. Denke an das grof3e Heer der fast 300.000 Arbeitslosen! Sichere Dir Deinen Arbeits- platz! ? Das Wahlkornitee der VO Erdgas, Ferngas, Methan: Walter Stahel, Herdler, Leopold Brunner, Kallinka, Sch?ller, Bedrich, Breyer, Haydn, Walls& Was nicht sein mfifile - Bei alien anderen Firmen hat es mit der Ausstellung der ?Dienstzettel" far die An- gestellten geklappt, nur bei der Erdgas-AG hat theses Dokument, das laut Kollektivver- trag jeder Angestellte bekommen mull, bis heute auf sich warten lassen. Hat unsere Personalabteilung nach fast einjahriger Ar- belt das wirklich nicht bewaltigen konnen, so lange werden namlich die Dienstzettel von uns schon urgiert. Diesbezaglich ist noch fest- zustellen, daf3 die Direktion vor mehr als zwei Monaten den Auftrag gegeben hat, die- selben sofort auszufolgen. Wir stellen fest, dal3 dieser Anweisung bisher nicht nach- gekommen wurde, und hoffen, daf3 unsere heutige Erinnerung das Tempo beschleunigt. 1 Mit einer weiteren unerquicklichen Er- scheinung intissen wir uns an die Einkaufs- abteilung wenden. Es gibt wohl kaum einen_ anderen SMV-Betrieb, wo die SchweiBer auf eigene -Rechnung Kreide zum Anzeichnen kaufen miissen. Doch bei uns war dies schon zum ftinftenmal der Fall, weil die rechtzeitig bestellte Kreide einfach nicht geliefert wird. Wir ersuchen den Einkauf, auch auf diese scheinbaren ?Kleinigkeiten" mehr Augen- merk zu legen.Reko Em langgehegter Wunsch der Kollegen der Firmen Er dga s, F e r n- gas, Methan, der Texnap und des zentralen Forschungslabors wurde nun yerwirklicht, .denn sie konnen, nun mit- tags em n gutes und billiges Essen einnehmen4 Seit kurzem wird den Kollegen der genann- ten Firmen jeden Tag das gute Werkessen aus der Ktiche der Raffinerie Nova in Thermokanistern durch den Betrieb Nova zUgestellt. Die Kollegen sind mit dem gut und schmackhaft zubereiteten Essen sehr zu. frieden und ersparen sich aul3erdem viel Geld, den friiher muf3ten viele das teure Gasthausessen bezahlen. Wenn die Zustellung, die offer unniinktlich ist, einmal ganz klap? pen wird, dann werden alle restlos zufrieden sein. Leo Schmidt, Moosbierbaum: Als Doimetscher beim ValkerkongreB Die Delegationen einiger lateinamerikani- scher Lander, die ich zu betreuen hatte, waren schon seit drei Monaten von ihrer Heimat weg. Sic kamen aus fernen Landern, von Guatemala, Ekuador, Nikaragua, Puerto Rico, Kostarika, und hatten vorher an der asiatischen Friedenslronferenz in Peking teil- genommen. Dabei hatten sic auch zwei Monate lang China bereist und besichtigt. Sie waren lief beeindruckt und begeistert von dem, was sic im neuen China gesehen hatten. Der Kongrel3 spielte sich nur zu einem Tell im Konzerthaus ab. Als wahrer VOlker- kongref3 -kam er auch zum Osterreiehischen Volk -selbst. Die Verbraderungsszenen nach dem erfolgreichen Friedensmarsch auf dem Ring zwischen Oesterreichern und den Dele- gierten, die Belagerung-cler Delegierten durch Autogrammjager, Kinder, Erwachsene und alte Leute, die Uthwandlung des ganzen Stral3enbildes in den inneren Bezirken Wiens, wo immer man hinkam, in Geschaften, Restaurants, und auf der Strafie -sah man Inder, Chinesen, Neger, Koreaner, Franzosen, Italiener, Englander, Russen, teilweise in malerischen Trachten; all das wird mit. immer in Erinnerung bleiben. Geeichzeitig mit dem KongreB fanden Hunderte von Versammlungen mit Delegier- ten statt, Betriebsversammlungen, Versamm- lungen von Gewerkschaf ten, Frauen, Jugend- lichen, Sportlern, Wissenschaftern usw. Ich war nur bei einigen wenigen dieser Ver- sammlungen dabel. Bei einer Versammiung in der Wiener Molkerei waren danische, Schweizer und chilenische Delegierte mit. Nach einer kurzen BegraBungsansprac.he seitens d'er Delegierten stellten die Arbeiter 'alle moglichen Fragen aber die Friedens-, Arbeiter-, Frauen- und Jugendbewegung und tiber die sozialen Verhaltnisse des betreffan- den Landes. Zu ihrer grof3ten Verwunderung muBten die Arbeiter Wen, daf3 die dani- schen Delegierten Angehbrige der SP waren und der Schweizer -Delegierte em n vollkommen btirgerlicher Mensch war. Bewegung rief die Antwort der chilenischen Delegierten hervor, die Leiterin der Frauenbewegung Chiles ist. Auf die Frage, ob man ,in ihrem Lande die Grausamkeit der Amerikaner in Korea far mOglich halte, antwortete sic: ?Das chileni- sche Volk kennt die Grausamkeiten der aine- rikanischen Ausbeuter am eigenen Leibe zur Gentige. Die brutale Form der kolonialen Ausbeutung der chilenischen Arbeiter, die schrecklichen Bedingungen, unter denen die konlenarnerter Chiles zu wemger als einem Zehntel des Lohhes amerikanischer Arbeiter ftir die amerikanischen Kapitalisten arbeiten massen, und daB sic erst als krank betrachtet werden, wenn sic schon halbtot sind, und erst wenige Monate vor ihrem frahen Tode die Bergwerke verlassen konnen. All das hat uns viel gelehrt. Das chilenische Volk, das den ImperialismUs kennt, traut den Ameri- kanern auch jede Form von Grausamkeiten und Verbrechen in Korea zu." Die Arbeiter der Wiener Mulkerel haben sich den Delegierten fremcier Volker sehr nahe gefahlt. Sic haben ihre Problem; Leiden und Kampfe kennengelernt und ver- standen, daf3 die ViilkernFret?nde sind, die ge-c meinsam unter dem Druck der Kriegshetzer zu leiden haben und sich gerneinsarn dagegen wehren massen. Dieselbe herzliche Atmosphare zwischen Oesterreichern und Delegierten entstand auch in anderen Versarnmlurigen. In der AEG- Union in Stadlau war em n bolivianischer, emn chilenischer und em n Schweizer Delegierter mit. Unter ungeheurem Beifall von mehr als 800 Arbeitern erzahlte der Bolivianer von der Lage in seinem Land: Am 9. April 1952 haben die boliyianischen .Arbeiter. und Bauern gerneinsam mit den Studenten in einer be.vaffneten Revolution das Militar be- siegt und die amerikatibrige Regierung davongejagt. Die neue Regierung hat in- zwischen bereits den wichtigsten Wirtschafts- zweig Boliviens, die Zinnminen, verstaatlicht. In der Verwaltung der verstaatlichten Minen sitzen Vertreter der Arbeiter. Die Arbeiter und Bauern haben sich geweigert, die Waffen abzuliefern, so daB das bolivianische Volk auch heute noch bewaffnet 1st %Ind daftir Sorge tragt, daB die Regierung nicht von Wir gratulteren Die Belegschaft und der Betriebsrat der Carottage- und Perforationsbasis Stadlau gratulieren dem Dreher Kollegen Josef Hrachowina zu seinen) 60. Geburtstag recht herzlich, den er am 31. Janner in voller kiirperlicher Rtistigkeit begeht. ihrem fortschrittlichen Virege abweicht. Auch der chilenische Delegierte wurde mit groBem Interesse angehbrt. Er ist Angehoriger der gegenwartigen Regierungspartei und Leiter der Metallarbeitergewericschaft von Santiago de Chile. Anf die Frage, beztiglich der Hal-, tung der chilenischen Gewerkschaften ZUM VolkerkongreB, erkliirte er, daB eben diese Delegierte geschickt haben. Der Grol3teil der chilenischen Gewerkschaf ten gehort dem Weltgewerkschaftsbund an. Er selbst 'steht auf dem Boden der. Arbeitereinheit. Ueber seinen Eindruck im USIA-Betrieb AEG-Union befragt, erklarte er, er habe klar erkannt, doll die Hetze, die in seinem Lande gegen die-se IBetriebe gemacht wird- nur das Werk von lAgenten der amerikanischen Industrieherren ist. Er werde daftir sorgen, daB,nach seiner Rtickkehr das chilenische Volk auch darin die Wahrheit horen,werde. Die Begeisterung und tiefe Ergriffenheit, die diese Versamm- lung bei Arbeitern und Delegierten ausgelost hat, Mt sich schwer schildern. flprlaccifipri in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80S01540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Seite 12 DER ERDOLARBEITER F. Nr. 4 Wieder 13 Mandate fur Einheitsliste Ergebnisse der Betriebsratswahlen in der Autobasis I und in der Raffinerie Lobau 'Die wfitende Hetie der Reaktion gegen die Arbeitereinheit in den USIA- und SMV-Be- trieben hat nicht die von Oscar Pollak er- wiinschte Wirkung ausgelost. Noch ge-- schlossener als bisher bekennen sich die Ar- beitskollegen unsereno Betrieben zur Ge- Werkschaftlichen Kampfeseinheit, und sie withlen sich die ?erfahrensten und . be- wahrtesten Kollegen, egal ,welcher Partei- richtung sie angehoren, zu ihren Interessen- vertretern.' Zwei Betriebsratswahlen in den letzen Tagen, bei denen insgesamt 13 Mandate zu vergeben waren, beweisen allein durch die auBeroidentlich hohe Wahlbeteiligung und durch, den? hohen Prozentsatz der Stimmen, die die Gewerkschaftliche Einheit erhielt, dalI die ,rechtssozlalistischen Spalter in der Lowel- strafie wieder einmal abgeblitzt sind. In der Autobasis Sfadlau fand die Wahl des Arbeiter- und An- gestelltenbetriebsrates am 19. und 20. Janner 1053 statt. Bei der Wahl. des Arbeiterbetriebsrates ent- fielen von 177 abgegebenen Stimmen 171 auf die Liste der Gewerkschaftlichen Einheit, 6 Stimmen waren ungtiltig. Durch die Wahl erscheinen folgende Be- triebsrate gewahlt: Ludwig Zahalka, Josef Razek, ? Heinz Stanownik, Fritz Krelner, Helmut.Amberger. Eirsatz: Franz Krautwurst, Karl Deutsch, Hugo Demuth, Otto Feiner, Hans Darner, Bei den Angestellten wurden insgesamt 36 ,Stimmen abgegeben. Devon entfielen auf die Liste der Gewerkschaftlichen Einheit 34 Stir/In-len. 2 Gegenstimmen durch Abgabe weiBer Zettel. Gewahlte Betriebsrate: Rudolf Belischek, Ernst Schwarz, Paul Krismanitz. Ersatz: Willy Klauda, Karl Steinsdorfer, Helene Paprotta. Ueber die Konstituierung des Betriebsrates werden wir berichten. In der Raffinerie Lobau wurde der Arbeiterbetriebsrat am 27. Miner 1953 neu gewahlt. Von 157 wahlberechtigten Kollegen gaben 153 ihre Stimme ab. Nur 7 Stimmzettel waren ungilltig. 146 Arbeiter wahlten die Gewerkschaftliche Einheitsliste. Als,13etriebsrate wurde somit folgende Kol- legen gewahlt: Leopold Urbanek, Franz Kiiffner, Franz Heinisch, Anton Spicka, Josef Kleibl. A,us der Autobasis Stadlau Kollege SchieBendoppler, der Betriebsleiter der Autobasis I den wir in seinem Betriebs- ? bilro aufsuchen, lenkt unsere Aufmerksam- keit auf verschiedene Neuerungen im Betrieb. Um uns alles zu zeigen, macht er mit uns ? auch einen kleinen Rundgang durch den Be- trieb, und so k6nnen wir_ an Ort und Stelle idles gleich Selbst sehen. 46.000 Schilling fiir die Entliiftung ' Von der bereits im Jahre 1952 geplanten Entltiftungsanlage wurde nun em n Teil Wirk- lichkeit. rei der groBen Werkhalle sind nun acht groBe Ventilatoren m6ntiert, welche die in der Halle auftretenden Auspuffgase her- - auspressen und den Raum von diesen gesund- heitsschadlichen Gasen reinigen. Damit ist eine Verbesserung durchgefiihrt worden, die em n gesiinderes Arbeiten ftir die Kollegen der Autobasis I ermoglicht. Im weiteren Ver- lauf des Ausbaues der Entliiftungsanlage sollen auch noch in der Vorhalle, im Motoren- bau, in der Akkuftillstation Ventilatoren ein- gebaut werden. Wenn die gesamte Entltif- tungsanlage fertiggestellt sein wird, so sind daftir 71.000 Schilling aufgewendet worden. Tageslichtbeleuchtung In der PKW-Werkstatte'wurde eine Tages- lichtbeleuchtung montiert. Sic wurde vorliiufig nur provisorisch angebracht, urn damit Er- fahrungen zu sammeln. Sic hat sich gut be- wahrt und erleichtert die Arbeit der Mechani- ker sehr. Es ist genlant, diese Beleuchtung in der nachsten Zeit weiter auszubauen und sie in der ganzen Werkstatt anzubringen. Geplant ist ferner auch die Anbringung einer Lautsprecheranlage, ftir die Direktor Petrow bereits in der Form ?Auftrag gab, daB sich Betriebsleiter SchieBen- doppler mit der Frage. der Kosten und der gunstigsten Montage beschaftigen soil. So eine Lautsprecheranlage wiirde auch von den Betriebsangehorigen und vom Kulturreferen- ten begrilBt werden, denn sie gabe nicht nur die Moglichkeit, in den Arbeitspausen Musik zu senden und zu horen, sondern sie ktinnte auch dazu bentitzt werden, urn die Arbeiter und Angestellten des Betriebes fiber politische, kulturelle und wirtschaftliche Ereignisse in Oesterreich und in der Welt auf dem laufen- den zu halten. Sic konnte aber auBerdem such so wie in den Betrieben Nova und Kor- neuburg als Verstandigungsmittel im Betrieb bentitzt werden. 1101/11,-75SCHWECHfl T Arbeiterball Samstag, den 14. Februar 1953, veranstaltet die BO der KPOe des Betriebes fiir alle Ar- beiter und Angestellten des Betriebes einen Ball. Es spielen zwei Kapellen, Mitternachts- kabarett und im Bufett niedrige Preise. Eintritt 5 S. Ftir den Transport ist gescirgt. Berichtigung In unserer letzten Ausgabe vom 22. Jan- ner 1953, im Artikel ?SchluB mit der Kriegs- lohnsteuer", Wurde eine Meinung des Kol- legen Gottfried Sechnal vertiffentlicht, der irrttimlicherweise als Betriebsrat bezeichnet wurde. Richtig soll- es heiBen: ? Betriebs- arbeiter au s der Raffinerie Nova..." Wir bitten, diesen Druckfehler zu entsehuldigen. Gesundheitsschadliche Wasserversorgung In einigen Abteilungen des Betriebes, wie E-Werk, Rohillentleerung, Verschub und Asphalt, ist noch immer kein Tririkwasser. Die Badeanlagen, die sonst in einem tadel- losen Zustand sind, werden mit Kiihlwasser, dem sogenannten Abwasser der Destillations- anlagen, gespeist. Dieses Wasser ist aber gesundheitsschadlich und die .Arbeiter und Angestellten der verschiedenen Abteilungen fragen mit Recht, wann dieses schon lane bestehende Problem endlich behoben wird? Die Plane ftir einen AnschluB an dies Hoch- quellenleitung sind fertig, und es bedtirie nur des Auftrages und der unhaltbare Zu- stand ware aus der Welt geschaffen: Auch verschiedene Kanalabdeckungen be- dilrfen einer Ueberholung. Die Abdeckung ist vielfach mangelhaft, verschiedene Ab- deckungen fehlen und andere mtlf3ten aus- gebessert werden. ? Die Montage, der Gaskochgerate in unserer Werkkilche, ilber die wir in der letzten Ausgabe ? des ?Erdolarbeiter" kurz berichteten, ist in diesen Tagen bereits 'durchgeftihrt worden. Der neue Gasherd, Kessel usw. befinden sich bereits in der Ktiche und sind schon in Betrieb. 191 1r _ a a 11 a L7= -77*- 11 I II 1r 1 ....-- . =111 InIFFIBERIE:MOOGRIERBIlUtil Die Werkkapelle' ? kann auch einmal eine erfreuliche Mitteilung machen. Bis jetzt war es immer der Fall, daB bei Veranstaltungen im Werk, bei der eire Blechrriusik erforderlich war, die Instrumente sowie die Musiker fehlten. Nun ist es durch die 'graztigige Untersttitzung der Direktion gelungen, einen Betrag von 20.000 S zum Ankauf von Instrumenten zu .erhalten. Bis auf einige Stiicke (Schlagzeug, Helikon) ?vur?;.- den samtliche Instrumente bereits gekauft, die ftir eine Komplettierurig der-Werkkapelle notwendig waren. Scholl, die Instrumente waren da; jetzt mull man aber in Betracht ziehen, 'daB .main solche Instrumente nicht aufziehen kann, soiidern daB dazu'em menschliches Wesen gehort, das es beherrscht und darauf spielt. Wir wissen, daf3 in unserem Retrieb gute Musiker vorhanden sind, die imstande waren, em n Instrument zu spielen. Wie ist es mit den Kollegen Kiermayer, Saferding, Krcal, Hai- dinger, Schwetz usw.? Auch andere Kollegen sind nattirlich herzlich eingeladen! An einem Leiter der Musikkapelle fehlt es uns nicht; wir haben in unserem Kollegen Ingenieur Haslauer einen Musiker, rtier oft genug schon .bewiesen hat, claf3 en nicht nur imstande ist, die Tanzkapelle, sondern auch eine Blechkapelle zu leiten. Zur Tanzkanelle ware noch zu sagen, daB such sie noch einen Klaviersnieler, einen Saxophonisten und einen Trompeter bentitigt., Sonntag, den 15. Februar 1953, findet im Speisesaal des Werkes em n Kindermaskenball statt, bei dem die Tanzkapelle unter der Lei- turig -Von Ingenieur Haslauer spielt. Beginn 14 Uhr. Am selben Tag urn 20 Uhr findet im Gast- ? haus Stopfer in. Zwentendorf em n Invaliden- ball statt, wobei auch unsere Werkkapelle das Programm bestreiten wird.' Der Bund Demokratischer Frauen,. Gruppe Moosbierbaum, begitickwiinscht Herrn und Frau Kockeis zu der Geburt eines Sohnes. . Die Belegschaft des Betriebes schlieSt sich dem Gliickwunsch an. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000Annn1nnnRz) Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14 : CIA-RDP80501540R000600010008-2 Wo man wirklich Arbeiterwohnungen baut Von Jahr zu Jahr baut das Mos k auer Stalin-Wer k inehr Wohnungen fiir seine Belegschaft. Im aahre 1950 wurden fiir die Arbeiter und Angestellten des Werkes 10.000 Quadratmeter Wohnflaclie geschaffen, im Jahre 1951 waren?es 14.000 Quadratmeter und im Jahre 1952 schon 16.000 Quadrat-- meter. Im Jahre 1952 wandte das Werkkomitee allein far Kuraufenthalte in Sanatorien und Erholungsheimen rutid 2 Millionen Rubel auf. Mehr als 5000 Arbeiter, Techniker und An- gestellte des Autowerkes verbrachten ihren Urlaub in den schOnsten Gegenden bei Mos- kau sowie in den Kurorten der Krim, des Kaukasus, der Ostseekiiste usw. Wo die Kindergarten mehr werden Das Netz der Kindergarten und Kinder- krippen des Werkes wird von Jahr zu Jahr vergroBert. Gegenwartig besitzt das Stalin- Werk zwiilf schone, gut eingerichtete Kin- dergarten und Kinderkrippen, in denen 1420 Kinder von Belegschaftsmitgliedern be- treut werden. Das Stalin-Autowerk hat 15 gut eingerich- tete Speisesale und 46 Bafette. In der Diat- kache erhalten alle Belegschaftsmitglieder, die an Magen- ,oder anderen Krankheiten leiden, die far ihr Wohlbefinden notwendige Verpfiegung. Der Staat bezahlt aus den Mit- tern der Sozialversicherung einen groBen Teil der Kosten der Diatverpflegung. Im Jahre 1952 wurden far diese Zwecke im Autowerk 500.000 Rubel aufgewandt. ...und wo man fiir Spitaler, f?r Kultur und Sport Geld iibrig hat ? , Far die Betreuung der Arbeiter, Ingenieure, Techniker und Angestellten des Werkes so- wieihre Familienangehorigen steht eine erst- klassige Poliklimik zur Verftigung, die mit alien modernen medizinischen Geraten .aus- gerastet ist. Die Kranken werden von hoch- qualifizierten Spezialisten, Aerzten und Krankenschwestern kostenlos betreut. Der groBte Kulturpalast Moskaus gehOrt dem Stalin-Autowerk. Der Kulturpalast ver- ftigt aber einen Saal far 1100 Personen, wo Filmvorfahrungen, Theaterauffiihrungen und Vortrage stattfinden. Neben dem grol3en Saal gibt es im Kulturpalast der Stalin- Werke zahlreiche Speisesale, Raume far die Laienkunstgruppen, eine Bibliothek und einen Leseraum. Den 22 Sportsektionen des Werkes gehoren 7500 Arbeiter und Angestellte an. I?i abgelaufenen Jahr veranstalteten die Sportier des Werkes mehr als 50 Wettkampfe zwischen d6n einzelhen Hallen und Abteilun- gen. Sie nahmen an mehr als 90 Wett- bewerben urn die Meisterschaft der UdSSR, Moskaus und der sowjetischen Gewerk- schaften teil und fahrten 160 ExkursiOnen in die Moskauer Umgebung, in den Kaukasus und auf die Krim durch, an denen 2700 Per- sonen teilnahmen. Wo Oelf elder entstehen und Wiisten fruchtbar werden Von Grund auf hat sich die Turkmenische Republik unter der Sowjetmacht verandert. Am Grofien Balchan stehen jetzt die Bohr- tarme eines geollen Oelfeldes. Die turkmenische Industrie baut Schiffe und Werkzeugmaschinen, sie erzeugt Glas, MObel und Seide. Die Industrieproduktion ist im Laufe des ? letzten Fanfjahrplanes urn 64,6 -Prozent gestiegen. Besonders rasch ent- wickelt sich die 'Industrie im Westen der Re- publik, wo viele Bodenschatze vorkommen. Die Stadte und Miler der Republik sind schemer geworden. Fraher bestanden die Kischlaks aus Lehmhatten, deren fenster- lose Wande winkelige Gassen saumten. Kein Vergleich mit den heutigen Stadten Aschchabad, Tamaus, Tschardschou, Mary und Nebit-Dagh. An den schnurgeraden StraBen stehen im Gran der Baume Hauser aus weif3em Stein mit groBen, breiten Mauern. Am 12. September 1950 ging- die Nachricht vom Bau eines 1100 km langen Kanals in der Kara-Kum urn die. ganze Welt. Dieser Tag geht als groBes Fest in clie Geschichte 7aes turkmenischen Volkes em. Der uralte Traihn keht in Erfallung. In der wasserlosen Waste, Wo man nur selten das entfernte Lauten einer Karawanenglocke hOrte, werden giganti- sche Kraftwerke an einem grandiosen Kanal errichtet_ und erstklassige Industriebetriebe In neuen, groBen Oasen geschaffen. Erst.etwas ,mehr .als zwei Jahre sind seit dem Beschlul3 der Sowjetregierung tiber den Bau des Turkmenischen Hauptkanals ver- gangen. Aber schon hat sich die Waste merk-- lich verandert. Bauplatze wurden angelegt. An zahlreichen Stellen wird bereits un- ermildlich an der Verwirklichung des/groBen Planes gearbeitet. Eke Milliarde Meter Stott im Jahr In sechs Stadten der UdSSR sind derzeit neue riesige Baumwollkombinate im Bau: 'Kamyschin, Engels, Barnaul, Krassnodar, Cherson und Stalinabad werden zu Haupt- zentren der sowjetischen -Textilindustrie. Die neuen Kombinante werden mehr leisten als irgendein gegenwartig bestehender Textilbetrieb der Welt; sie werden zusammen eine Milliarde Meter Stoff im Jahr er- zeugen, das sind etwa fiinf Meter zusatzlich pro Kopf der sowjetischen Bevolkerung. , Jedes Kombinat wird aus einem Komplex mehrerer Fabriken bestehen: aus Spinnereien, Webereien, Farbereien usw. Die groBen, hohen und lichten Hallen werden sich- fiber riesige Werkgelande erstrecken. In der Mlle der Fabrikhallen werden schone Siedlungen mit mehrstOckigen Wohnhausern, Klubs, Krankenhausern, Kindergarten und andven kulturellen und kommunalen Eihrichtungen aus dem Boden wachsen - ganz neue Stadte far zehntausende Menschen. In Barnaul, Stalinabad, Krassnodar und Cherson sind die Bauarbeiten schon in vollern Sonntag, 1, Februar, 11.05 Uhr, Sender I: Vor den Wahlen. - 17.50 Uhr,' Sender Einen Augenblick, Herr Minister.' - 22.50 Uhr, Sender I: Vor den Wahlen. - 23 Uhr, Sender I: Das Rotarmistenensemble singt. . Montag, 2. Februar, 17.35 Uhr, Sender I: Die Russische Stunde sendet die_ Jugend: Vont ?Jahr. der Jugend' ? zum ?Wahljahr der Jugend', - 17.45 Uhr, Sender I: Die aktuelle Sendung der Russischen Stunde. Stimmen der demokratischen Presse. Dienstag, 3. Februar, 9.45 Uhr, Sender I. Die Sendung der Russischen Stunde fiir die Frau: Was man verspricht, midi man halten - Wahlversnrechen 1945, 1949, 19 Uhr, Sender I und II: Der Bauer und die Volks- opposition. Mittwoch, 4. Februar, 17.35 Uhr, Sender I: Die Russi- sche Stunde sendet Kir die Jugend: --Was ist die Oester- reichische Volksopposition? - 19 Uhr, Sender I und It: Der w8chentliche Kommentar zur Lage von und mit -Josef Wiener. Donnerstag, 5. Februar, 9.45 Uhr, Sender I: Die Sen- dung der Russischen Stunde fur die Frau: Die Parteien der Korrurdion. 20.15 Uhr, Semler I: 1. Wir treffen uns am Donnerstag. Das Funkmagazin der Russischen, Stunde. 2. Die siegreiche Lehre des Marxismus-Leninis? mus: Die likonomischen Grundgesetze des Kapitalismus und Sozialismus. - 22.50 Uhr, Sender I: Die Parteien ? der Korruption. Freitag, 6. Februar, 17.35 Uhr, Sender Die Russische Stunde sendet far die Jugend: Portrdt der Kandidaten der Oesterreichischen Volksopposition. - 19 Uhr, Sender I und II: 1. Die Glosse des Tages. 2. Tribune der Volksmeinung. Samstag, 7. Februar, 15.20 Uhr, Sender I und IT: Was wit Frauen wahlen - wird gewahlt. - 18 Uhr, Sender I: Schach der Antisowjethetze. Es spricht Chefredakteur Dr. Bruno Frei. - 23 Uhr, Sender Die heitere Samstagsendung der Russischen Stunde. Sonntag, 8. Februar, 11.05 Uhr, Sender II ?Die Tribiine der Arbeiter", geleitet von Chefredakteur Erwin Zucker- Schilling. - 17.50 Uhr, Sender I: Einen Augenblick, Herr Minister. - 22.50 Uhr, Sender I: ?Die Tribune der Arbeiter", geleitet von Chefredakteur Erwin Zucker- Schilling. Montag, 9. Februar, 17.35 Uhr, Sender I: Die Russische Stunde sendet fiir die Jugend: Ftir die Rechte der Jugend. - 17.45 Uhr, Sender I: Die aktuelle Sendung der Russischen Stunde. Stimmen der demokratischen, Presse. ? Dienstag, 10. Februar, 9.45 Uhr, Sender I: Die Sendung der Russischen Stunde fiir die Frau: ?Von Frau- zu Frau' von Eva Priester. - 19 Uhr, Sender I und II: Der Bauer und die Volksopposition. Mittwoch, II. Februar, 17.35 Uhr, Sender I: Die Russi- sche Stunde sendet fiir die Jugend: Jugend ohne Zu- kunft - die Zukunft der Jugend? - 19 Uhr, Sender I und II: Der wochettliche Komnaentar zur Lage von und mit Josef Wiener. ' Donnerstag, 12., Februar, 9.45 Uhr, Sender I: Die Sen- dung der Russischen Stunde ffir die Frau: Was ist und was will die Oesterreichische Volksopposition? , - 22.50 Uhr, Sender If Was ist und was will die Oester-. reichiscbe Volksopposition? Ein Blick auf Oesferreich Ein Arbeitsloser aus Hohenau fibersandte der Redaktion die Tageszeitung ?Neues Oesterreich" vom 20. Janner. 1953 und oatte darin das nachstehend im Wortlaut wieder- gegebene Inserif rot angestrichen. behweizer-brasilianischu Finanzgruppe sueht leistungs- fithige Industrien zur Verlagerung nach Brasilien Interessenten sehreiben unter ?Sofort 27.335", Kontakt- werbune, Wien I, Strobelgasse 1 Einen -Begleitbrief des Kollegen aus Honen- au haben wir nicht erhalten, denn em n Kum- mentar ist ja Wahrlich viillig iiberflassig. Aus -Ebensee verschwindet eine game Baf- finerie nach Afrika, Ziindholzfabriken, stiftfabriken und andere Werke wandern mit Billigung durch die Figl-Seharf-Regierung iiber den Ozean. Zureck blejben nur die Ar- beiter und Angestellten, von denen jetzt 300.000 stempeln gehen. Der Ausweg? Eine Verlagerung unserer Re-. gierung .nach How:Ju:i lt und 7w:tr. dureh den. Stimmzettel fiir ,die Volksopposition .am. Gang. 22. Februar 1953! ? Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 I ? D DIEMEN 13 REi 8. Februar ? ?Tag der Wahlerin" In eine: Prasidialsitzung der Wahlgemein- schaft Oesterreichische Volksopposition wurde auf Antrag der Vertreterin des Bundes De- mokratischer Frauen Frau Architekt Schiitte-Lihotzky beschlossen, am Sonntag, den 8. Februar, im ganzen Bundesgebiet den ,,Tag der W hlerin" zu begehen. An diesem Tag soli ,die ganze Kraft der der Volksopposition angeschlos- senen Orga,nisationen, sollen alle ihre Ver- anstaltungen der Gewinnung der Frau fiir die 'VO gewidmet sein. In diesem Sinne beschlo13-die Tagung ein- stimmig den folgenden Aufruf: Frauen Oesterreichs! In wenigen Wochen wird jede Frau vor eine Entscheidung gestellt, die bestimmend 1st ftir ihr eigenes Schicksal und far das ihrer Familie, ftir das Leben jener, die sie liebt und glacklich sehen will. Auf die Frauen kommt es an. Sie sind die Mehrheit der Wahler ? das sagen die Par- teien, die jetzt regieren und die daher auch bestimmen, was in Euren Kochtopf hinein- kommt.. Wie stets vor Wahlen, schmeicheln sie Euch Eure Tachtigkeit Eurem Familien- sinn, der aufopfernden Liebe, die Ihr fiir Eure Kinder empfindet. Fragt die Regierungs- parteien doch einmal: Haben sie an Eure Tilchtigkeit gedacht, als sie durch ihre yolks- feindliche Politik zehntausende Frauen brat- los machten. Wir, die Wahlgemeinschaft der Oester- reichische Volksopposition, haben Euch Frauen schon in unserem Wanlprogramrn gesagt: Die VO will, dal die Fritien nicht in den Sorgen des Alltags erstickom und nicht um das Leben ihrer Kinder zittern mfissen; sie fordert voile Gleichberechtigung der Frau, gleichen Lohn f?r gleiche Arbeit, Schutz der Familie durch Steigerung der Massenkaufkraft, durch menschenwiirdige Wohnungen, durch Ffirsorge fiir die kiirper- liche und seelische Gesundheit der Kinder, durch eine Politik des Friedens. Wir rufen alle Parteien und Organi- sationen unserer Wahlgemeinschait atif, den 8. Februar zum Tag der Wahlerin zu machen. Wir laden alle Frauen em, an den Veran- staltungen teilzunehmen, die \kir ftir den Tag der Wahlerin vorbereiten, Die Bundgruppe Neusiedl nimmt durch eine Reihe von Veranstaltungen mit den Wahlerinnen in den Betrieben und Orten Kontakt. So findet zum Beispiel am 29. Janner urn Anodic Die Volkstamgruppe des Werkes Moosbierbaum, die erst kurze Zeit besteht, veranstaltete am 28. Dezember 1952 in Reidling eine Wahlver- anstaltung. Von den anwesenden 150 Per- sonen waren 40 Jugendliche. Die Volkstanz- gruppe sammelte bei dieser Gelegenheit 104 S far den Wahlfonds der VO. AnschlieBend sprach Freund Lentil aber die Kultur in Oesterreich und ihre Bedeutung und zeigte auf, wie diese vernachlassigt wird durch die Importierune der amerikanischen Hollywood- kultur. Anschliefiend wurden die Besucher zu einem gemtitlichen Tanz eingeladen, wo- bei einige Musiker unter der Leitung un- serer Volkstanzmusikerin Melitta Soudatt spielteri. Am 31. Janner 1953 veranstaltet die VolkS- tanzgruppe in Zwentendorf eine Wahlver- anstaltung, bei der unter anderern eine Sketch- und Gesanggruppe auftritt. Es gee lang unseren Freunden Haleger und Auber- sek in mahevoller Arbeit, in Zwentendorf eine Junge-Garde-Volkstanzgruppe aufzu- stellen, die auch am 31. Janner bei dieser Veranstaltung mitwirken soil und ihr bisher Erlerntes zeigen wird. Ferner finden Veranstaltungen am 1. Fe- bruar in Moosbierbaum, am 8. Februar in Reidling, am 12. Februar im Informationszen- trum in Sankt POlten und am 15. Februar in Kirchberg am Wagram statt. Die Volkstanzgruppe verdankt ihr Ent- stehen und ihre bisherige Entwicklung vor allem der tatkraftigen Unterstatzung des Herrn Direktors Petrow sowie unserem Per- sonalchef Roitinger und dem Kulturreferen ? ten Matyus. Wir wollen auf diesem Wege den oben genannten Herren unse-ren herzlichsten fraelarbella Dank aussprechen: Far die weitere Entwick- lung unserer Volkstanzgruppe warden wir dringend eine steirische Ziehharmonika be- notigen, und wir bitten daher unseren Herrn Direktor, nach Moglichkeit die Anschaffung einer solchen zu verwirklichen. ? Aber ohne uns: -Staff Arbeit. den Barras Wie sich die Regierung ihren Kampf gegen die Arbeitslosigkeit vorstellt, das hat der Staatssekretar Graf in seiner bekannt plum- pen Art, mit der er manchmal mit der Wahr- heit herauszuplatzen pflegt, verraten. Er meinte, wenn es in Oesterreich wieder emn Militar gibt, wiirde es wenigar Arbeitslose geben; er hat sogar genau ausgerechnet, daB dadurch 107.000 Arbeitslose aus den Sta- tistiken .verschwinden . warden. Der Herr Staatssekretar verrat zwar nicht, was die Re- gierung zu tun gedenkt, um den tibrigen 200.000 Arbeitslosen Brot und Verdienst zu geben, aber jetzt weiB man es as dem Mund eines Regierungssprechers, eines Mitgliedes dieser Regierung selbst, daB sie mit der Massenarbeitslosigkeit, die sie dutch ihre Politik verschuldet, einen ganz bestimin ten Zweck verfolgt: namlich die Jugend ?ester- reichs wieder far den Barras reif zu machen und sie so lange auszuhungern, sie so lange ohne Arbeit, Lehrstelle und Verdienst zu iassen, in der Spekulation, daf3 am Ende die jungen Menschen gar noch froh sein werden, die amerikanische Uniform der ?Europa- armee" anziehen und far General Ridgway sterben zu diirfen. Und daftir sollen die Jungwahler, von denen 350.000 am 22. Februar zum erstenmal wahlen werdea, ihre Stimme abgeben? to. 19 Uhr im Saal des Gasthauses Glaser in Neusiedl em Lichtbildervortrag fiber das un- uihngliche Krankenhaus in Mistelbach staff, der auf viel Interesse stoBen cliirfte, da die Bevolkerung schon seit langerem mit allem Nachdruck em n eigenes Krankenhaus fur Zistersdorf fordert. Am 8. Februar wird anlaBlich des ?Tages der Wahlerin" im kleinen Klubsaal des Ar- beiterklubs Neusiedl em n netter Unter- haltungsnachmittag veranstaltet, iiber dessert Programm noch Naheres verlauthart wird, und am 19. Pebruar fiihrt die Bundgruppe in der Bahnhofrestauration in Dobermannsdorf eine Modeschau der Hausfrauenhilfe durch. Bei alien diesen Veranstaltungen werden die Frauen auch zu den kommenden Wahlen Stellung nehmen und ihr Urteil -fiber die Figl-Scharf-Regierung fallen, die dafiir ge. sorgt hat, daB der Inhalt der Einkaufstaschen immer geringer wurde. Lebhaffer Wohnungsbau ? aber in der Sowjefunion In 'der Sowjetunion entwigkelt sich der Stadtebau aberaus lebhaft. Allein in den Nachkriegsjahren his 1950 wurden in den Stadten und Arbeitersiedlungen der UdSSR Wohnhauser mit einer Gesamtwohnflache von mehr als 155 1)/lillionen Quadratmeter errichtet (wobei bekanntlich die Neben- raume, wie Vorzimmer, Kache, Bad usw., nicht mitgezahlt werden). Im laufenden fanften Fanijahrplan (1951 his 1955) ist eine Verdoppelung der Kapitalinvestitionen far den Wohnbau gegentiber dem vierten Ftinf. jahrplan vorgesehen. Unser Bild: Kaum in das vierunddreiBig Stockwerke hohe Wohnhaus auf dem Kotel- niki-Kai in Moskau eingezogen, kommt schon die erste Post zur glticklichen Hausfrau,. Poen bauf auf Das polnische Volk setzt den Aufbau der von . den hitlerfaschistischen Eindringlingert wahrend des Krieges zerstorten Stadte fort. Allein in Gdansk wurden im Vorjahr 7000 neue Wohnungen erbaut. Zwei StraBenztige der Stadt sind v?llig wiederhergestellt. Neu aufgebaut wurde das Wohnviertel der Gdansker Werftarbeiter. In der Stadt wur- den Dutzende neuer sozialer Einrichtungen, Kulturstatten und Kaufladen geschaffen. GroBe Aufbauarbeiten werden mach ? in Gdynia, Elblong und anderen Stadten der polnischen Ostseektiste durchgeftihrt. Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Nr. 4 Generalversammturig des ASV Neusiedl treffer zu erzielen. Die Mannschaft bot eine ' DER ERDOLARBEITER Seife ?15- Die Generalversammlung fand am 22. Jan- . ner 1953 in Anwesenheit von etwa 50 Mit- gliedern statt. Sie wurde von Sektionsleiter Gohs ertiffnet, der auch den Jahresbericht erstattete, aus dem hervorging, daB von 146 Mitgliedern 61 aktiv in vier Mannschaften (einschlieBlich Jugendmannschaften) am Sportbetrieb teilnehrnen. Die wirtschaftliche Situation hat sich dank der groBzilgiven Hilfe durch die Direktion und Generaldirektion zufriedenstellend entwickelt. Fin Antrag Gohs. die Gengralversammlung ? rake beschlielien. der SMV fur die erwiesene Unterstiitzung im Wege tiber. den ?Erdal- arbeiter" den Dank im Namen aller Sportier und Sportfreunde aussprechen, wurde miter anhaltendem Beif all einstimmig angenom- men. Gohs sprach auch namens des Vereines alien Mitgliedern und auch der Bauabteilung des SEB-Neusiedl .den Dank fiir ihre Mithilfe beim Bau des neuen Sportplatzes aus, der voraussichtlich am 1. Mai mit einem Turnier, an dem auch prominente Mannschaften teil- nehmen werden, eroffnet werden wird. Wenn auch das Spieljahr 1952 nicht den erhofften ? Aufstieg in die Liga gebracht hat, so 1st eine erfreuliche Entwicklung unter dem Nach- - wuchs und durch Neuerwerbungen feststell- , bar gewesen. was die Perspektive offen iaiit ? ?,,Vrenn es gelingt einen geeigneten Trainer -zu verpflichten ?, 1953 zu gunst!geren Re- sultaten zu gelangen. Bemilhungen urn einen ? Trainer und urn Neuzugange filr die Kampf- mannschaft sind im Gange. Gohs appellierte ? an alle Sportier durch verstarkie Disziplin in bezug auf Training und Antreten zu den Spielen, zur Vorwartsentiiricklung des Ver- eines beinitragen. Nach Berichten des SchriftfilThrers, Kassiers. des Zeugwartes, des Ordner6bmannes und .dr Kontrollen ? Serichte, die ruhig voll- ?standiger und ausfilhrlicher batten sein konnen, denn die Ergebnisse waren zufrie- denstellend ? wurde nach Verabschiedung des bi sh eri gen Vorstandes em n Wahlvor- schlagskomitee gewahlt. Nach ausfLihrlicher Diskussion durch das Komitee und dann auch durch die anwesen- den Mitglieder, wurden in den neuen Vor: 3tand gewahlt: Der neue Ausschull. ? - Ehrenprasidenten: Burgermeister Schwein- berger, Betriebsleiter Oberingenieur Handler. Prasidenten? Personalchef Alfons. Leiter des Forderbetriebes Wadjura. Obmann? Redak- teur Nowak. Obr.nannstellvertreter": Diplom- ingenieur Tozzer. Sektionsleiter Gohs. Stell- vertreter: Gaily. Kassier? Hammerschmid. Stellvertreter: Utesil. Schriftfiihrer: Kasper. Jugendleiter: Stanzl. Stellvertreter Chytil. Zeugve rwal ter : Wawrowsky. Verbandsdel e- gierte: Babinsky, Gran. Zeugwarte: Trimmel, Telega, Sanitater: Baier. Weiter wurden noch einige Sportfreunde als Kontrollore und als Verantwortliche fur den Ordnerdienst gewahlt. Delegierte in die VO-Komitees entsandt Nach Amtstibernahme durch den neu- gewahlten Vorstand ergriff der Obmann Lois Nowak das Wort, sicherte seine voile tinter- syitzung zu und nahm zu den Problemen des Vereines und insbesondere zur wirtschaft- lichen Situation Stellung, in der sich heute die Sportverdine befinden. Mit Zustimmung wurden seine Ausfilhrungen zur Kenntnis genommen, deli sich auch der ASV-Neusiedl dem 12-Punkte-Programm der Sportier soli- darisch anschlieBen und sich zu den Zielen der Wahlgemeinschaft der Oesterreichischen Volksopposition bekennen mull, wenn es mit dem Volkssport in Oesterreich wieder auf- warts gehen soil. Einstimmig -wahlte die- Generalversanim- lung den Prasidenten? Wadjur a sowie _den Verteidiger Klaus Reitmeier als Dele- gierte der Sportier in das Betriebs- be- ziehungsweise Ortskomitee der VO. Mit einer Uebersicht des Sektionsleiters Gohs tiber die Planstellung des Vereines ftir 1953 und ausfiihrlicher Diskussion dartiber wurde die Generalversammlung geschlossen. Sp,ortier, Sportfreunde und Arbeitskollegen! Wie schon bekannt sein wird, haben sich die beiden Betriebssportsektionen Schiff s- werft und Raffinerie-Korneuburg dem ASK ? Marathon-Korneuburg angeschlossen. Durch diesen ZusammenschluB haben sich auch ftir uns Sportier verschiedene Vorteile ergeben. Es steht jetzt jedem Sportier unseres Be- triebes die Moglichkeit offen, genau so wie jedes andere Mitglied des Vereines seinen Sport auf den Anlagen des ASK Marathon auszuilben. Es ist aber notwendig, da alle Sektionen neu aufgebaut werden mUssen deli sich die Kollegen, die sich ftir die eine oder andere Soortart interessieren, bei Kollegen Biba- ritsch melden. Vorlaufig sind Tischtennis, VolleYball und Leichtathletik vorgesehen. Auf Grund der Meldungen wird dann eine Besprechung einberufen, wo sich dann die Sportier ihre Leiter oder Sektionsleiter wahlen, die dann auch im Vorstand des ASK Marathon vertreten sein werden. Arbeitskollegen! Bei dieser Gelegenheit will ich es nicht versaumen, im Kamen des Ausschusses, der ganzen Belegschaft meinen besten Dank ftir die Unterstiitzung auszu- sprechen, die sie der Sportsektion durch den Sportgroschen geleistet haben. Gleichzeitig ,bitten wir, uns auch weiterhin In dieser Form zu untersttitzen.? Zu diesem Zweck 1st es aber notwendig, dal3 alle ihre ? Bereitwilligkeit neuerdings durch eine Unter- schrift bestatigen. Es werden in den nachsten Tagen die dazu bestimm ten Listen in den einzelnen Abteilungen aufliegen. Unser Bestreben wird auch weiterhin sein, den Sport in unserem Betrieb auf einer brei- teren Basis aufzubauen. Eduard Geyser, Obmann e. h. Als Vertreter unseres Betriebes sind fol- gende Kollegen in den Vorstand des ASK Marathon gewahlt worden: Betriebsleiter Walter Fuchs, Erich Bibaritsch, Kutt Haller, Eduard Geyser und Otmar Pichler. SC Olympia 33 ?SC Siebenhirten 2 : 2 Am 25. Janner 1953 fand eine Begegnung des SC Olympia 33 gegen den B-Liga- Verein SC Siebenhirten auf deren Sportanlage statt. Nach schonem Spielverlauf, bei der beide Mannschaften mit ganzem Ein- satz kampften, konnte der SC Olympia 33 em n 2 : 2-Unentschieden erreichen. Der zvveit- klassige Verein beherrschte lange Zeit hin- durch das Spielgeschehen. Nachdem Olym- pia 33 ft:1'1f Minuten vor SchluB noch mit 2 :1 in Fiihrung lag, gelang es dem SC Sie- benhirten den Vieluinjubelten Ausgleichs- geschlossene Leistung und kampfte mit vial Ambition. BesOnders waren die Spieler Ko- vac. Orlich, Riedisser, Reger und Blegler zu erwahnen. Torschiitzen: Olympia 33: Kovac, Orlich; Siebenhirten: Aue (Elfer), Thier. SC Olympia 33 bestritt das Spiel in folgen- der Aufstellung: Riedisser; Riebel, Ktih- treiber; Winkler, Orlich, Heger; Hellepart, Kovac, Sauer, Biegler, Wagner.- . Stadler Mit der Autobasis I am Schneeberg Als der Vorschlag gemacht wurde, einen Skiausflug nach Losenheim beim Schneeberg zu machen, gab es bei alien interessierten Kollegen groBe Freude. Dank den Be- mtihungen unseres Kulturreferenten Kollegen Schanner stellte uns Herr Direktor Petrow zwei Lastkraftwagen zur Verfilgung.' Samstag, den 10. Janne:, war es so welt: Nach Arbeitsschlu13, um 13 Uhr, fuhren wir mit den Fahrzeugen der Kollegen Pichler und Wegensteiner, die sich selbstlos zur Ver-4. fligung stellten, nach Puchberg ab, wo wir nach dreisttindiger gemiltlicher Fahrt ein- trafen. Die Weiterfahrt nach Losenheim wurde uns durch Schneeverviehungen unmoglich ge- macht, und so muBten wir den Weg zu Full zurticklegen. Als alle 35 Kollegen nach andert- halb Stunden, durch dichtes Schneetreiben und Finsternis tappend, wohlbehalten im Ga.sthaus Wanzenbock eingelangt waren, blieben wir noch bis in die spaten Abendstunden bei Gitarrenspiel, Gesang und in guter Stimmung beisammen. Sonntag frith wollten .wir zur Sparbacher- htitte aufsteigen; da uns der anhaltende Schneefall und die hohe Schneelage dieses Vorhaben sehr erschwerten, muBten wir uns erst einen Hang in der Laning austreten, wo dann bis in die spaten Nachmittagsstunden fleiBig gefahren wurde. Gegen 20 Uhr langten wiz, etwas durchfroren, aber dennoch in froher Laune, wieder in Wien em. Es war em n wunder- voller Ausflug. Wir danken Herrn Direktor Petrow und den beiden Chauffeu:en ftir ihr Entgegenkommen und hoffen auf ihre tinter* sttitzung bei unserem nachsten Ausflug.. H. D. Hansi Janisch, SEB-Matzen Silbenritsel Der erste und vierte Buchstaber beide nach abwarts gelesen, ergeben einen Aufruf zur kommenden Wahl. 1. Russischer Operntenor 2. Berg bei Innsbruck 3. Deutscher Historiker, 1886 t 4. Augsburger Patriziergeschlecht 5. Fahrzeug 6. Ausbruch 7. Walfanggerat 8. See in RuBland 9. Deutscher Physiker (Nobelpreistrager) 10. Volkerschaft 11. Bezirk 12. Zeichen der Macht, Ehrenzeichen 13. Stadt in Italien (Hutindustrie) 14. Franzosischer Schriftsteller AU ? BUS ? DI ? DO ? DOW ? E EIN ? EN ? EM ? GA ? GNI ? GRA HAR I ? IN ?KE ? LA ? Lr-,- NA NE ? NE ? NO ? PO ? PU ? RAN ?I RUP ? SEE ? SEL ? SER ? SI ? STEIN ? TION ? TION ? TO ? STRIKT ? VER ? WEL ? WI. ? Ratselardliisung ?aulaA liothug qTatu6Tsu5 '13p)sta troneN 'tqa4stn3 'aase6op5i 'aunclIsu 'uoRdna 'snqoinv 'annul; 'toopaiBotqm Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2 Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80S01540R000600010008-2 Ortsgruppe Prottes ?Vierzig alt und dreiBig Pulver" So begilint emn. neues-Skifahrerlled,_ und deshalb wellen wir -unseren Artikel Ober den., - ersten Skiausflug der -Naturfreundegruppe Prottes so einleiten: Waren- zwar die Schnee- verhalthisse am Hochwechsel nicht gerade vierzig alt und dreiBig Pulver, so waren ? diese doch ftir 'tins ?ideal". ? Doch, warum gleich mit der Tiir ins Haus fallen und mit der Hochwechselschilderung ? beginnen, es gibt vorher noch allerhand zu sagen. ? Wie die Leser des ?Erdolarbeiter" sicher '.wissen, hat sich in Prottes eine Naturfreunde- ortsgruppe gebildet ? es gibt zwar noch einige Formalitaten zu erledigen, woran einerseits ich selbst schuld bin, anderseits gabe es noch allerhand andere Schuld und . EntschuldigungsgrUnde ? dies gehort jedoch nicht hierher. Nun, diese neugegrLindete Naturfreundegruppe unternahm am 17. und ? 18. Janner ihre erst 6 ?Tour'', undlud zu dieser ihre ?Schwester- oder Brudergruppe", die Naturfreundegruppe von Neusiedl; und alle .Freunde der Gruppe em. Nach der Ver- offentlichung dieses Artikels wird es beS'timmt ? wieder einige geben, die sagen ?wir haben nichts davon?gewuBt". Diesen Leuten mikhte ? ich gleich sagen; da13 wir im Betrieb Prottes neben dem Kantineneingang einen Schau- kasten haben, worm n die Einladung zu diesem ? Ausflug acht Tage vorher.angebracht wurde. Im Ort selbst. wird cierrtnachst em n Schau- ? kasten angebracht werden, Jetzt konnte ich mit der Schilderung des Ausfluges fort- fahren, doch weiche ich noch einmal vom Thema ab; urn nicht den Artikel dam-it, wie ansonsten ilblich, zu beenden, daB man sich erst am SchluB der Schilderung bei den Gonnern und Freunden der Gruppe bedankt. , Ich mochte dies 'nun hier einflechten, .und mich bei Herrn Direktor Aliguljan im Namen der Gruppe bestens bedanken, ebenso bei Betriebsratsobmann Kaiser fiir seine groB- ztigige Subvention. Vor einiger Zeit konntet Ihr im ?Erdol- arbeiter"- einen Artikel von Zentralbetriebs- rat Starker lesen, 'der mit den Worten'?Wir leben noch..." begann. Dieser zeigte darin auf, daB die ?Naturfreunde wirklich noch leben, war es doch urn diese in letzter -Zeit ziemlich ruhig geworden. SO 'ruhig war es doch nicht, wie manche anriahmen, nur haben wir fiber die letzten Touren, die wir ? noch mit der ?Ortsgruppe Neusiedl niachten, keine Artikel geschrieben, denn der bekannte Verfasser so mancher Berichte, ?HA-RI", ist auf der ?faulen Haut" gelegen. So war es wiederum auch nicht, denn tiber Arbeitsmangel konnte ich mich inoch nicht beschweren. Anders ist ist es .vielleicht wiederum, da8 sich leider von so vielen Teilnehmern keiner findet oder finden will, der auch einmar einen Artikel schreiben wtirde. Also,-in Zukunft rtihrt auch Euch, liebe Mitglieder, und gebt Eure Ein- drticke dem ?Olzuzler" bekannt. Und nun zum Ausflug selbst. Die Fahrt bis Wiener Neustadt brauche ich wohl nicht erst schildern, denn diesen ?zachen Weg" kennen doch die meisten. Beim Wasserturm in Wiener Neustadt gibt es eine Weggabelung, die eine StraBe ftihrt zum Semmering, die andere durch das Pittental nach Aspang ins Wechselgebiet. Wie eingangs erwahnt, fuhren wir zum Hochwechsel: Jetzt sollte man eigentlich mit - der Reiseschilderung beginnen. Also, 'Ober Seebenstein, wo uns die gleichnamige, ? freundliche Burg mit grauSamer Vergangen- heit bogrilBte. Am ;,Ttirkensturz" vorbei, kann man noch rechter Hand den Gipfel eines Berges sehen. Halt! Wieso schreibt Ihr ?kann man noch sehen".? Richtig, dies alles kann man sehen, wenn man bei Tages- licht durch das, Pittental fahrt. Leider war es bei nits in 'Wleuer Neristadt schon finster, und obwohl unser Fahrer.Heinze'der'-?Luzzi' tilchtig die Sporen? gab, fuhren- Wir in den Abendstunden durch das Pittental nach Aspang. Hier mufiten .Schneeketten angelegt werden und ich erledigte einstweilen telepho- nisch die Quartierfrage. Kinige schltirften heiBen Tee und nach kurzem Aufenthalt ging es die Hochwechselstrafle bergan. Im Hotel Hochwechsel erwarteten uns ? einige Oberraschungen. Wir sind zwar in Quartier- angelegenheit nicht verwohnt, doch waren die Quartiere nicht so sch8n, wie offeriert, daftir der Preis etwas hOher. SchlieBlich waren wir aber doch zufrieden, hatte jeder sein eigenes Bett, wenn auch einige im Dach- bodenzimther. ? . Nach den tiblichen Starkungen versuchten? wir, so gut es ging, uns gemiltlich zusammen- zusetzen.- Das Musiktrio trat in Aktion;,und unser ?Zitterer" versuchte, einige .Welsen seiner Zither zu entlocken, ebenso Egon auf der Harmonika und Heini auf der Gitarre. Das Trio harmonierte nicht so, wie gedacht, dennoch verflossen die Stunden und mit den Erinnerungen an den Tick ?wie em n Reh" der Kellnerin Ida ging so mancher zu Bett. Der tibliche Weckruf des Kollegen Starker, der leid'er wegenKrankheit zu Hause bleiben rnuBte, wurde am nachsten Morgen vermiBt, aber dennoch waren einige ziemlic4 frith auf den Beinen. Diese Schneehungrigen hatten bereits eine Abfahrt hinter sich, als wir noch beim Friihstiick saBen. Ktindigte uns auch die sternklare Nacht einen schonen Tag an, so Oberraschte uns doch das herrliche Wetter am Sonntagmongen. Bei stahlblauem Himmel -und wunderbarem Sonnenschein stiegen wir zum .Hochwechsel auf und jeder igestaltete sich seinen Sonntag, wie es ihm beliebte. Ein Teil der Gruppe, vor allem die ?Kanonen'!; gingen bis zum: Hallerhaus, die ,anderen begnilgten sich, bei der Enzianhil'ete'zU biwalderen. Hier begannen wir num mit den ..idiesjahrigen erten Rutsch- VersUchen; und sihe'.da, es ging besser, als wir nach, der langen ',Sornmerpause erwartet haberi. Der ?Kutsdher" Heinze der ?Schuasta" und ich kamen in ?Schiii3", 'claB wir es spgar w,agten, Mit ..den ?Kanonen", die ,Ab- fahrt anzutreten.' Ich .pendelte hinter dem ?Schuasta" daher und kam zu der Annahme, elan dieser -seinen Beruf wechseln und auf Geologe umsatteln will. Er interessjerte sich fur jede Bodenerhebung derart; daB er sich gleich darauf hinlegte, urn besser den Mugel untersuchen. zu konnen. Meine ?Sterne" konnte ich auf den Fingern einer Hand abzahlen, doch wurde mir manchmal so zumute,- mich schon im Geiste des Buell ?1.000 "-Meter _Verbandstoff" leen sah. Wir kamen weiB wie die Schneemanner glileklich: in MoAichkirchen 'wieder an,- und erfreulich wari?sd,a -unsere Jangsten, wir hatten drei ?Schroppen" mit ? Mut und, gutes Konnen zeigten, so daB unsere Gruppe der Zukunft rUhig entgegensehen kann. Ein Trupp Unentwegter hatte mit der A15A fahrt bis nach Monichkirchen noch nicht genug und fuhren noch mit den Bretteln biS nach Aspang wo sie uns ervvarteten. Wie diese uns nachher erzahlten, wurde alit dieser Strecke ganz schon ?geholzt" doch hielten sie sich an den Text des Liedes, mit dem ich meine Schilderung begann, und hatten mit ?vierzig alt und dreiBig Pulver gute Abfahri; bis ins Tal." ? ?Berg frei", ?Die verbotene Liab" im Oelfeld Am 21. Janner 1953 feierte die Theatergruppe Milhlberg ihre Wiedergeburt und land mit der Bauernposse ?Die verbotene Liab" einen Weg in die Herzen der Milhlberger Theaterfreunde. Nach lenge vorangegangenen Proben, Kostilm- und Kulissenfragen und vielen anderen techni- schen ErfOrdernissen konnte am genannten Tag die Premiere dieses Sttickes im Erdolgebiet 'starten.. Ptinklich um 20 Uhr land dutch Kulturreferent Walloch die BegriiBung der Gaste statt, unter denen sich 30 Besucher aus Mistelbach befanden, . Mit Freude kann berichtet werden, daB die Auffiihrung elle Erwartungen ilbertraf, entpuppten sich doch ails sincere Angestellten und deren Frauen als richtige ,,Bi.ihnenstars", Der simple GroBbauer Hornegger (Ing. Bertl Langer), der schon bei der Hochzeit seiner zweiten Ehehalfte das letzte Wort lessen muffle, brachte nicht nur durch seine iiheraus typisehe Ausdrucksweise, sondern auch durch sein hervorragendes Mienenspiel wiederholt das Publikum zu Beifallssairmen wahrend der Szene. Grofles Ein- fahlungsvermiigen und Einleben in die Rolle war bei Mg. Langer unschwer zu erkennen. Die Ilorneggerbauerin (Frau Lotte Schuldz), die vor ihrem Mann schon fiber 20 Jahre sin schwerwiegendes Geheimnis hat, und doch den ?Herrn ins Hause" spielt, verstand es ausgezeichnet, sich den einzelnen Szenen an- zupassen. Sic spielte gleich die gereizie GroBbauerin und eine Minute seater die herzensguto Mutter, die urn das Glfick ihres einzigen Sohnes bangt, Urn die Familie zu vervollstandigen, mull der fesche, kraftige Bauernsohn Steffl angefiihrt werden (Heinz Sabary), dem mit seiner Rolle eine schwere Aufgabe gestellt wurde. War er es doch, der zwischen Komik und Tragik spielen muBte und sich weder auf die eine noch act die andere Seite schlagen konnte. Obwohl Sabary nicht der Hauptdarsteller war, erforclerte seine Rolle sehr vie! Einfilhlungsvermogen. Sehr gutes Spiel trotz un- dankbarer Rolle. Seine Braut Vroni (Frau Gerti Moor), die auf vielen Umwegen, jedoch mit vie! Liebe im Herzen, in das Haus ihrer zuktinftigen SchWiegereltern kam, wirbelte bei den alien Horneggern viel Staub auf, brachte vergangene Fehltritte ans Tageslicht, verursachte ungewollt, aber unausbleiblich Streit, Krach, Scheirlungsversuche, und nicht zuletzt einige ttichtige Watschen. In ihrer geraden, lieben, zuruckhaltenden Art verstand es Frau Moor, die Sympathie der Zuschauer zu gewinnen. Nicht vergessen hat man in diesem Stuck auf die ?komische Figur" des Sylvester alias ?Vestl" (Toni Windisch). Man kann ohne Uebertreibung behaupten, daft- sein Spiel dem suiek den. Rahmen gab, Wieviel Lachmuskeln er in Bewegung gesetzt hat (ini Privatleben ist er ebenfalls sin fescher Ked), ist nicht zu ermessen, jedoch spricht es ftir sein KOnnen, doll ei- wahrend der Szene stiirmischen . Applaus einheimste. Was Windisch brachte, war nicht nur Spiel, sonderrl hervorragende Leistung. Nicht zuletzt die Dim -Mobil (Frau Gust! Zaunrith). Sic spielte geradezu hingebend, und es war ihr dabet egal, oh es sich urn den Steffi ' oder den Vestl handelte. Ersterer wollte von ihr, nichts wissen und /etzterer nor clann, wenn er von 'der neuen Dim n Vroni eine Abfuhr bekam, his sie zuletzt doch noch ihren Schatz, den ?Vestl", um! den Segenswunsch des Bauern erhielt, Die Rolle gab Frau Zaunrith Gelegenheit, ihrem Humor freien Lauf zu lessen, was schlieBlich dem Publi- kum 13eifallsstiirme entlockte. Trot. undankbarer Rolle hervorragendes Spiel. . . AbschlieBend sei zusammengefaBt, da13. die Rotten sehr gut einstudiert waren, so daB Frau Maria WIndisch als Souffleuse sehr wenig in Aktion treten mulite. Kostame und Biihnengestaltung waren gut ? gelungen. Die Ziehharmonikaeinlagen in den Pausen waren, eine guts Mee und verktirzten dem Publikum she Wartezeit, Die Regie lag bei Toni Windisch in guten 1-linden. Der dritte Akt endete slit langem, itilrmischem Applaus, was die Zufriedenheit der Zuschauer zum Ausdruck brachte. Wie bekannt wird, beabsichtigt die Theatergruppe Gastspiele im gesamten Erdolgebiet zu geben. MOge die Theatergruppe Miihlberg bei discern Unter- nehmen vie! Gluck und ? Erfolg haben. Herrn Direktor DipIJng Demtschuk sei auf diesem Wege im Name:6 alter Mistelbacher Theaterbesucher fin she Beistellung eines Autobusses herzlich gedankt. Das Redaktionskomitee Mithlberg Die Theatergruppe Miihlberg ftihrt am Dotmerstag, dem 5. Februar, im Arbeiterklub Neusiedl urn 20 Uhr die Bauernposse ?Die verbotene !jib" auf. Das Stuck wurde bereits am Mtihlberg mit bestem ErfOlg aufgefiihrt. Eintritt 3 S. ? Declassified in Part - Sanitized Copy Approved for Release 2013/01/14: CIA-RDP80501540R000600010008-2